——— — 5 S — 0— 0— E — 0 O S n ational uf der g und erhält⸗ d alle rmige e von nzige tlich h m Ge⸗ veißen rote Zahl Zellen e ein weiße Blutes hre 70 haben t ſink, ndzeiß ehnten igt ſi⸗ 1s be zelne rz det uhen⸗ ʒeiſtet, 5 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 7 5 Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckhenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A XII. 381140 39. Jahrgang — Dienstag, den 17. Januar 1939 Die Begleitmuſik Chamberlain hat am b Rom wieder verlaſ⸗ ſen und Lord Halifax hat auf ſeiner Rückreiſe noch einen Abſtecher nach Genf zur Tagung der Genfer Liga unter⸗ nommen. Viel wird bei dieſem Genfer Beſuch nicht mehr herausgeſprungen ſein, denn die Mitglieder eines Vereins, die ſich zu einem großen Teil ſchon weigern, die Mitglieds⸗ beiträge zu entrichten, ſind für große Aktionen nicht mehr eeignet und ihre Aktionsfähigkeit muß daher mit Fug und echt bezweifelt werden. Der Genfer Beſuch von Lord Ha⸗ lifax iſt demgemäß ohne jedes Intereſſe. Umſomehr aber ſtürzen ſich die Journaliſten auf die römiſchen Geſpräche⸗ Wie immer nach ſolchen hochpolitiſchen Beſprechungen ſetzt eine Orakelei ganz großen Stiles ein. Das Schlußkommuni⸗ qué ſpricht von der herzlichen Fühlungnahme Es verſucht nun jeder der journaliſtiſchen Propheten für ſich aus dieſen Verlautbarungen herauszuleſen, was er gern herausleſen möchte. Chamberlain wird zweifellos erſt ſeinen Miniſter⸗ kollegen in Downingſtreet eingehend Bericht erſtatten. Muſ⸗ ſolini und Graf Ciano ſtehen in einem ſo engen Konnex mit⸗ einander, daß ohne weiteres bei ihnen vorausgeſetzt werden kann, daß ſie über Ziele und Methoden einer Meinung ſind. Dabei iſt gerade bemerkenswert, daß Muſſolini in der letz⸗ ten Zeit in den Mittelmeerfragen ſich völlig ausgeſchwiegen hat. Auch die italieniſchen Zeitungen ſind ſparſam in ihren Kommentaren. Die franzöſiſchen Zeitungen dagegen machen in Peſſimismus. Es ſoll garnicht unterſucht werden, ob zu einem ſolchen Peſſimismus Anlaß vorhanden iſt. Die Fran⸗ oſen glauben jedenfalls, Anlaß zu haben und das ſpricht da⸗ für, daß ſie ihre Lage nicht gerade als überaus günſtig und hoffnungsvoll anſehen. Dazu iſt wohl auch kein Anlaß vor⸗ handen, nachdem die Franzoſen nun ſchon jahrelang z. B. auf das falſche ſpaniſche Pferd geſetzt haben, während gerade jetzt General Franco Tortoſa genommen hat und die katala⸗ niſche Front im Zuſammenbrechen iſt. Die Frage der Kriegsführungsrechte iſt durch die Sprache der Kanonen längſt nicht mehr ſo wichtig, wie ſie noch vor einigen Mo⸗ naten erſchien Naturgemäß werden durch den Sieg Gene⸗ ral Francos für England beſtimmte Mittelmeerfragen akut, die aber keineswegs unlösbar ſind. Der Peſſimismus der franzöſiſchen Preſſe iſt ja im letz⸗ ten Grunde darauf zurückzuführen, daß die 1 ſich durch ihre Politik des ewigen Neinſagens in eine n cht ge⸗ rade hoffnungsvolle Lage hineinmanövriert haben. Im Grunde kann ja kein Menſch vitale Anſprüche der Ita⸗ liener im Mittelmeer beſtreiten, aber nach alten diplomati⸗ ſchen Methoden lehnt man erſt einmal alles ab, um dann ſpäter das zuzugeſtehen, was man noch gerade zugeſtehen muß. Dieſe Mekhode mag hier und da auch einmal einen Erfolg gehabt haben. Heute ſieht es nicht gerade ſo aus, als ob man mit dieſer Taktik alter Schule viel gewinnen könnte. Die Franzoſen arbeiten ſchließlich gegen ihre eigenen Inter⸗ eſſen, wenn ſie den Italienern ſedes Zugeſtändnis verwei⸗ gern. Der Hafen von Oſchibuti z. B. iſt in wenigen Jahren eine tote Stätte, wenn es nicht gelingt, hier eine Regelung zu ſchaffen, die den franzöſiſchen und den italieniſchen In⸗ tereſſen in gleicher Weiſe entſpricht. Es hat keinen Zweck, in dieſem Augenblick die ganze Liſte der Themen durchzugehen und Vermutungen anzuſtel⸗ len, wie weit Konflikte bereinigt ſind und wie weit gewiſſe Spannungen noch fortbeſtehen. Wer geglaubt hatte, daß die Geſpräche von Rom mit einem neuen Pakt ihr Ende finden würden wer geglaubt hatte, daß die tatſächlich vorhandenen Schwierigkeiten in dreimal vierundzwanzig Stunden aus der Welt geſchafft werden könnten, der iſt a erdings ein Op⸗ timiſt von vielen Graden. Es darf ja nicht vergeſſen wer⸗ den, daß an allen Ecken und Enden ſchon vor dieſer Reiſe gearbeitet worden iſt, um Itglien aller möglichen und un⸗ möglichen Pläne zu verdächtigen. So ſind ſeit langem die Verſuche bekannt, die dahin gingen Aegypten in ein anti⸗jtalieniſches Fahrwaſſer 55 lenken Dieſe Verſuche ſind auch in der letzten Zeit noch ortgefetzt worden und es iſt immerhin die Tatſache bemer⸗ kenswert daß Chamberlain in Rom im Auftrage der briti⸗ ſchen aber nicht im Auftrage der ägyptiſchen Regierung verhandelt hat. Die Be leftmuſik der anglo⸗franzöſiſchen Preſſe gerade ur Aagpfiſchen Frage benutzt ein Aufſatz als Handhabe, in dem eine gewiſſe nternationaliſierung des Nils und ſeine Kanaliſation zum Zwecke einer direkten Schiffahrt Aethiopien—Nilmündung vorgeſchlagen war. Man hat in dieſem Zufammenhang wieder die Mär von der italieniſchen Zange die von Weſten und Süden Aegyp⸗ ten umfaſſe, 0. t. Wie aber ſchon früher erkennbar ge⸗ worden iſt, ſcheint Aegypten dieſen Beeinfluſſungsverſuchen nicht in dem Maße zu folgen, wie es den berufsmäßigen Hetzern wünſchenswert erſcheint. Gewiß ſind beſchleunigte Rüſtungsanſtrengungen auch in Aegypten feſtzuſtellen, aber für jeden, der halbwegs über die italieniſchen Abſichten un⸗ terrichtet iſt, ſcheint es abſurd. daß Italien daran denken ell, das uralte Kulturland nach dem Vorbild des römiſchen Weeltreiches ſeiner Herrſchaft zu unterwerfen. 8 alſo die Propheten in dieſen Tagen orakeln, das iſt ſo wichtig. Die e Staatsmänner ſind im Bilde über das, was in diefen Tagen in Rom beſpro⸗ chen wurde. Es iſt eine ſehr demonſtrative Meldung her⸗ erbmmn und Lord Halifax den amerikaniſchen und den franzöſiſchen Botſchafter in Rom pon den Verhandlungen 1 haben. Nun iſt in die⸗ em Zusammenhang ja wohl auch kein Zweifel daran mög⸗ lich daß Graf Eiang den delltſchen Botſchafter in Rom eben⸗ falls davon verſtändigt hat, was beſprochen worden iſt. Alle, die noch irgendwie geglaubt haben, daß die römiſchen Ge⸗ ae wonach Chamberlain jbpräche die Achſe zu eine elegenheit zweiten Range machen könnten, werden ii bite ge e unt ſich bitter getäuſcht ſehen. Es iſt Lach den römiſchen Geſprächen genau ſo wie es vorher war: a eg Nach dem Chamberlain⸗Beſuch Eine offiziöſe italieniſche Stellungnahme. Rom, 16. Januar. Zum Beſuch Chamberlains und Lord Halifax in Rom veröffentlicht die hochoffiziöſe„Informazione Diplomatica“ eine Verlautbarung, in der es u. a. heißt, daß die echte Herzlichkeit dieſer Beſprechungen unterſtrichen werden müſſe, und weiſt darauf hin, daß bei den engliſch⸗italieni⸗ chen Beziehungen nichts Senſationelles zu erörtern gewe⸗ ſen ſei, da die engliſch⸗italieniſchen Beziehungen insgeſamt und im einzelnen in dem Abkommen vom 16. April vorigen Jahres, die am 16 November vorigen Jahres in Kraft ge⸗ treten waren, geregelt worden ſeien. Man habe bereits von engliſcher und italieniſcher Seite begonnen, dieſe Ab⸗ kommen loyal anzuwenden. Bei dem notwendigen Ab⸗ leuchten des Horizonts ſeien natürlich auch Fragen allge⸗ meiner Art angefallen. Während der engliſche Premier⸗ miniſter auf die engen Beziehungen hingewieſen habe, die zwiſchen London und Paris beſtehen, habe man von ita⸗ lieniſcher Seite in formalſter Weiſe betont, daß die Grund⸗ lage der italieniſchen Politik die Achſe Rom Berlin ſei Und bleibe. Was Spanien anlangt, ſo heißt es dann, habe Muſ⸗ ſolini wiederholt, daß die letzten italieniſchen Freiwilligen heimbefördert werden würden, wenn die Roten das gleiche täten, und wenn Franco das Recht als kriegführende Macht anerkannt worden ſei, das ihm immer noch zu verweigern einfach abſurd wäre. Muſſolini habe außerdem hinzuge⸗ fügt, daß, wenn in der nächſten Zeit eine weitgehendere Intervention ſeitens der Negrin befreundeten Regierungen ſtattfinden ſollte, Italien ſeine volle Handlungsfreiheit zu⸗ rücknehmen würde, da dann die Politik der Nichteinmt⸗ ſchung als abgeſchloſſen und bankerott zu betrachten wäre. Zu den italtieniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen habe Muſſolint erklärt, daß die ſpaniſche Frage beide Länder in einen tiefgreifenden Gegenſatz gebracht habe und weiter⸗ hin bringe, und daß nur nach Beendigung des ſpaniſchen Krieges es möglich ſein werde, die Lage erneut zu prüfen. Inzwiſchen ſei es abſolut gegenſtandslos, von Schiedsſprü⸗ chen, Vermittlungsverſuchen, Konferenzen zu vieren oder zu dreien zu ſprechen. In römiſchen Kreiſen ſtelle man feſt, daß damit ſämtliche ſehr wenig einſichtigen, von einigen Preſſeorganen verbreiteten Phantaſien hinfällig werden, nach denen Italien die engliſche Vermittlung gewünſcht und ſogar„angefleht“ haben ſoll. Weitere Fragen, ſo heißt es abſchließend, die geprüft, ab. nicht vertieft worden ſind, betrafen eine Syſtemati⸗ ſierung der ſogenannten hebräiſchen Flüchtlinge und die allerdings noch in weiter Ferne liegende Möglichkeit einer Rüſtungsbeſchränkung. Die Abſicht, den Frieden in Europa zu erhalten, ſei mit feſter Ueberzeugung ſowohl von italieniſcher wie von engliſcher Seite zum Aus⸗ druck gebracht worden. Engeiſch⸗ talieniſcher Tele grammwechſel Der engliſche Premierminiſter hat an Muſſolini folgendes Telegramm gerichtet:„Ich kann Italien nicht ver⸗ laſſen, ohne Ihnen perſönlich meinen wärmſten und auf⸗ richtigen Dank für den mir nicht nur in Rom, ſondern wäh⸗ rend meiner ganzen Italienreiſe bereiteten Empfang aus⸗ zuſprechen. Dieſes Gehl wird von Lord Halifax vollauf geteilt, und zuſamm⸗ In wir nach Enaland zurück beſtärkt in unſerer Ueberzeugung von der engliſcheitalieni⸗ ſchen Freundſchaft und in unſerer Hoffnung auf die Auf⸗ rechterhaltung des Friedens.“ Muſſolini hat folgendermaßen geantwortet:„Ich bin für das höfliche Telegramm, das Sie beim Verlaſſen Italiens an mich gerichtet haben, außerordentlich verbun⸗ den. Indem ich Ihnen lebhaft danke, freue ich mich, wie⸗ derholen zu können, daß Ihr Beſuch und der Beſuch Lord Halifax in Rom auch in meiner Ueberzeugung von der italieniſch⸗engliſchen Freundſchaft das Vertrauen auf die Aufrechterhaltung des Friedens auf der Grundlage der Gerechtigkeit gekräftigt hat.“ 5. Auch zwiſchen Lord Halifax und Graf Ciano fand ein herzlich gehaltener Telegrammwechſel ſtatt, in dem der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß der Beſuch zur Sta⸗ bfliſierung der internationalen Beziehungen Europas bei⸗ getragen hat. UPUPCFCCbTbPbPCbPGTGbPbGbGbGTbPTGTbTbTGTPTPTGTGTPTGTPTGTCTGTCTGTVTGTPTGTCTCTVTbTbTbTbb Zuſammenfaſſend iſt, ſo wie die Dinge wirklich geſehen werden müſſen, zur römiſchen Begegnung zu ſagen, daß die Geſpräche innerhalb der gezogenen Grenzen durchaus be⸗ friedigend verlaufen ſind. Die Vertreter der beiden Impe⸗ rien haben auf dem Fuße der völligen Gleichberechtigung miteinander verhandelt. Man kommt dem Kern der Sache vielleicht am nächſten, wenn man vom Negativen ausgeht und vom Negativen aus das Poſitive feſtſtellt. Es ſind kei⸗ nerlei Anzeichen Asch vorhanden, daß die Spanne zwiſchen⸗ den getrennten Anſchauungen größer geworden wäre. Es iſt auch nicht irgendwie ein Stillſtand der Beſprechungen feſtzuſtellen. Schließlich waren auch die Vertreter zweiter Mächte nicht in der Lage, das Verhältnis zu einer dritten Macht endgültig zu klären oder gar zu. Diejeni⸗ gen, die eine a römiſche Begleitmuſik machen und darauf hinweiſen, daß dieſe Besprechung nicht mit dem Abſchluß eines Paktes. hat, die haben vorher noch ſelbſt davon geſprochen, daß es ſich beim 5 1 Chamber⸗ lains nur um eine Informationsreiſe handeln würde. Die Propheten widerſprechen ſich, aber ſie wollen davon nichts wiſſen. Für jeden, der die Dinge ſieht wie ſie tatſächlich ſind, ſteht feſt, daß die römiſchen Geſpräche Abſchluß und Beginn bedeuten. Beginn nämlich einer Arbeit an der Neugeſtaltung Europas. So iſt dieſe Zuſammenkunft als erſtes großes po⸗ 1 Ereignis des Jahres 1939 zu bewerten und zu be⸗ grüßen. = Nr. 14 9„9ß9„„ßͤͤFSSFFFFFFFFFFCCC(ͤ ĩ ĩͤ A Nonbenunſchage in England Exploſionen in London und Mancheſter.— Ein Toker, zwei Verletzte.— Schwere Beſchädigungen. London, 16. Januar. In London und in Mancheſter ereigneten ſich am Mon⸗ tag vormiltag gleichzeilig mehrere ſchwere Exploſionen. Man vermutet, daß es ſich um planmäßige Bombenan⸗ ſchläge handelt. Die erſte Exploſion ereignete ſich in der Nähe eines großen Eleklrizitätswerkes im Südoſten von London, und zwar außerhalb der Konkrollſtation, von der aus ganz Südoſtengland mit Strom beliefert wird. Der Knall der Exploſion, die von einer ſtarken Stich⸗ flamme begleitet war, war meilenweit zu hören. Auf dem Vorplatz des Gebäudes wurde ein gewaltiges Loch in den Zoden geriſſen. In weitem Umkreis gingen Tauſende von Fenſterſcheiben in Scherben. Auch wurde ſonſtiger Sachſcha⸗ den angerichtet. Verletzt wurde jedoch niemand. Die Kon⸗ trollſtation ſelbſt wurde nicht beſchädigt, da ſie während der Septemberkriſe bombenſicher gemacht worden war. Die zuſtändige Abteilung von Scotland Nard und ein großes Aufgebot von Polizei und Feuerwehr begaben ſich ſofort an Ort und Stelle, um die durch die Stichflamme entſtandenen Brände zu bekämpfen und die Urſache der Exploſion feſtzu⸗ ſtellen. An der Unterſuchung nahmen auch Beamte des In⸗ nenminiſteriums teil. Die Beamten von Scotland Vard ka⸗ men nach der erſten Unterſuchung zu der Annahme, daß die Exploſion durch eine Bombe hervorgerufen ſein müſſe. Ein Augenzeuge, ber drei Minuten vor der Exploſion den Tatort paſſierte, er⸗ klärte, er habe in der Nähe eine parkende Kraftdroſchke ge⸗ ſehen, der ſechs Männer entſtiegen und auf das Kontroll⸗ gebäude zugegangen ſeien. Wie in ſpäter Nachmiltagsſtunde amtlich bekannkgege⸗ ben wurde, iſt in London ein zweiter Bombenanſchlag verübt worden und zwar auf eine Skarfſtromleitung des Eleklrizitätswerkez Willesden über den Grand⸗Junckion⸗ Kanal. Weitere Exploſionen ſollen ſich außerhalb Londons ereignet haben.. 28 f Die Polizei iſt der Anſicht, daß bei der Exploſion in London eine Bombe mit Zeitzünder benutzt worden iſt. Wie 21108 wem die Bombe gelegt wurde, iſt bisher noch un⸗ geklärt. In Mancheſter, wo ſich gleichzeitig drei Exyplo⸗ ſionen an verſchiedenen Stellen ereigneten, waren ſchwere Folgen zu verzeichnen. Ein Mann wurde getötet und zwei Perſonen verletzt. Das Skraßenpflaſter wurde aufge⸗ riſſen. Elektriſche Anlagen ſind zerſtörk und Geſchäftshäuſer ſchwer beſchädigt worden. Die Straßen waren mit Glas⸗ ſcherben überſäk, da in einer Umgebung von etwa 100 Me⸗ ker faſt keine Jenſterſcheibe mehr ganz geblieben war. Die Polizei beſchäftigt ſich fieberhaft mit der Ermitt⸗ lung der Urheber dieſer Anſchläge, und man hält, wie jetzt emeldet wird, auch politiſche Hintergründe nicht für ausge⸗ ſchloſſen. Die Anſchläge ſind alle auf die gleiche Art und Weiſe verübt worden. Bei dem Anſchlag auf das Elektrizitäts⸗ werk Willesden wurde die Kabelbrücke über den Kanal be⸗ ſchädigt, jedoch niemand verletzt. Die Feſtſtellungen erga⸗ ben, daß die Brücke unterminiert worden war. Es ſind mehrere Berichte über ähnliche Exploſionen aus der Umgebung London bei Scotland Pard eingelaufen. Nä⸗ heres über dieſe Fälle iſt jedoch nicht bekannt, da die Poli⸗ zei ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt.— Die Exploſion in Mancheſter löſte eine derartige Detonation aus, daß ſie in 50 km Entfernung zu hören war. 1 Ein Werk iriſcher Revolutionäre? Die„Evening News“ vermutet, daß die Exploſion im Elektrizitätswerk in Southwark auf Anhänger der illega⸗ len iriſchen republikaniſchen Armee zurückzuführen iſt. Dieſe Armee arbeite für die Errichtung einer unabhängigen, ganz Irland umfaſſenden Republik. Auch der„Evening Standard“ will wiſſen, daß die Polizei zurzeit die Betäti⸗ gung iriſcher Revolutionärer nachprüft. Der Innenminiſter von Nordirland, Bates, hat eben⸗ falls in einer Erklärung zu der Proklamation der iriſchen republikaniſchen Armee Stellung genommen. Er erklärte, daß die iriſchen Republikaner in einem Manifeſt bereits das Beſtehen einer iriſchen Republik behauptet haben. Die jüngſten Attentate auf Zollhäuſer an der Grenze zwiſchen Nord⸗ und Südirland ſeien ohne Zweifel die erſten Schüſſe in dieſer Kampagne geweſen. Seebauer zum Leiter des Reichsausſchuſſes für Leiſtungs⸗ ſteigerung berufen. Berlin, 17. Jan. Reichswirtſchaftsminiſter Funk hat den Diplomingenieur Seebauer zum Leiter des Reichsaus⸗ ſchuſſes für Leiſtungsſteigerung ernannt. Diplomingenieur Seebauer, der bereits ſeit längerer Zeit Leiter des Reichs⸗ kuratoriums für Wirtſchaftlichkeit iſt, iſt einer der beſten Kenner auf dem Gebiete der Rationaliſierung. 8 Graf Eſakg vom Führer empfangen Berlin, 17. Jan. Der Führer empfing im Beiſein des Reithsmiaiſters des Auswärkigen von Aentto am Monkag nachmiktag in den Räumen der neuen Reichs konz⸗ lei den ungariſchen Außenminiſter Graf Cſaky zu einer Ausſprache. Graf Cſakys Beſuch in Berlin Herzliche Begrüßung durch den Reichsaußenminiſter. Berlin, 16. Januar. Am Montag traf der ungariſche Außenminiſter Graf Cſaky, aus Budapeſt kommend, mit dem fahrplanmäßigen Reg auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein, wo ſich der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop zur Be⸗ grüßung des ungariſchen Gaſtes eingefunden hatte. Ferner war der Berliner Geſandte von Ungarn, Sztojay, mit den Herren der Geſandtſchaft erſchienen. Zum Empfang waren ferner anweſend: Staatsſekretär von Weizſäcker, Geſandter Aſchmann, der deutſche Geſandte in Budapeſt von Erd⸗ mannsdorff, der Chef des Protokolls Geſandter Freiherr von Doernberg und Vortragender Legationsrat Heinberg. Von italieniſcher Seite war der italieniſche Botſchafter in Berlin Attolico erſchienen. Nach herzlicher Begrüßung geleitete der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop den ungariſchen Gaſt im Kraftwagen zum Hotel Adlon, wo Außenminiſter Graf Cſaky während ſeines zweitägigen Berliner Aufenthaltes wohnt. In ſeiner Begleitung befinden ſich der Chef der Politiſchen Abteilung des Außenminiſteriums, Legations⸗ rat Kuhl, der Kabinettschef des Miniſters, Legationsrat Bartheldy und der Chef der Preſſeabteilung des Außen⸗ miniſteriums Legationsrat Revicky. Wie weiter gemeldet wird, empfing der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop miktags um 12 Uhr in Anweſenheit des Königlich⸗Ungariſchen Geſandten Szloſay den in der Keichshaupkſtadt weilenden ungariſchen Außen⸗ miniſter Graf Cſoky. Die zwei Skunden dauernde Aus⸗ ſyrache, die in freundſchaftlichem und herzlichem Geiſt 1 05 wurde, diente der eingehenden Erörkerung der eutſch⸗ungariſchen Beziehungen. Aus Anlaß des Beſuches des Königlich⸗Ungariſchen Außenminiſters Graf Cſaky in Berlin gab der Königlich⸗ Ungariſche Geſandte Sztojay ein Mittageſſen, an dem neben dem ungariſchen e Reichsaußenminiſter v. Rib⸗ bentrop und der italieniſche Botſchafter Attolico teilnahmen. Ferner waren anweſend Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Reichsminiſter Ruſt, Reichsminiſter Frank, Reichsminiſter Funk, Generaloberſt Keitel, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Reichsleiter Bouhler, Reichsjugendführer von Schirach, Staatsſekretär Generaloberſt Milch, Staatsſekretär Freiherr von Weizſäcker, General der Flieger Stumpff, Staatsſekre⸗ tär Keppler, Obergruppenführer Lorenz, Gruppenführer Heydrich, von ungariſcher Seite Legationsrat von Puhl, Legationsrat von Bartheldy, Legationsrat Ullein⸗Rievieczky und die weiteren Herren der Begleitung. * Gemeinſamer Beſuch der ungariſchen und der deutſchen Kulturabordnung in Wien. Vergangene Woche wurden die öffentlichen Verhand⸗ lungen über das deutſch⸗ungariſche Kulturübereinkommen in Berlin abgeſchloſſen. Nach einem Beſuche von Nürnberg und München fuhren die ungariſche und die deutſche Ab⸗ ordnung, die unter der Führung des Staatsſekretärs von Szily und des Staatsſekretärs im Reichsminiſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung, Zcchintzſch, ſtehen, nach Wien. Die Abordnungen beſichtigten die un⸗ ariſchen Kulturanſtalten in Wien. Generaldirektor Pro⸗ fle Miskolezy führte die Gäſte durch die herrlichen äume des von Fiſcher von Erlach erbauten ehemaligen ungariſchen Gardepalais, in dem die Kulturanſtalten unter⸗ ebracht ſind. Anſchließend beſuchten die Gäſte das Phil⸗ harmoniſche Konzert im Großen Muſikvereinsſaal. Um 14 Uhr gab zu Ehren der Abordnungen Staatskommiſſar Dr. Plattner ein Frühſtück und abends Generaldirektor Mis⸗ kolezy ein Eſſen im Ungariſchen Kulturinſtitut. Neue Aufgaben für die GA Eine Anſprache Lutzes auf einem SA Appell. Goslar, 16. Jan. Oberpräſident Stabschef Lutze unter⸗ nimmt zurzeit eine große Beſichtigungsfahrt durch die ſüd⸗ öſtlichen Teile der Provinz Hannover, wobei er in der Stadt Goslar weilte und anſchließend auf ſeiner Weiterfahrt durch das dortige Induſtriegebiet die Hermann⸗Göring⸗Werke in Salzgitter beſuchen wird. Am letzten Sonntag fand ein großer SA⸗Appell der Harzer Brigade 59 ſtatt, zu dem 6000 SA-Männer aus dem ganzen Harz angetreten waren. Der Stabschef erklärte in einer Anſprache u. a.: Wenn andere ſchwach würden, müſſe der SA⸗Mann daſtehen wie ein granitener Block und von ſeiner Kraft den anderen Volksgenoſſen abgeben. Bei der Durchführung dieſer Aufgabe ſei aber nicht das äußere Bild maßgebend, ſondern die innere Einſtellung, die Kraft des Herzens allein Dieſer Kraft ſei es zu verdanken, daß ohne einen Schuß abzugeben und ohne die Tränen um einen Ge⸗ fallenen die Oſtmark und das Sudetenland zum Reich heim⸗ kehrten Der Stabschef kündigte an, daß mit den kommen⸗ den Wochen in erhöhtem Maße neue Aufgaben an die SA herangetragen und das bereits beſtehende kamerad⸗ ſchaftliche gute Verhältnis mit der Wehrmacht noch in engerer Verbindung vertieft werden würde. Beſuch Hermann Görings in Potsdam. Potsdam. 17. Jan. Miniſterpräſident Generalfeldmar⸗ ſchall Göring ſtattete am Sonntag nachmittag der Solda⸗ tenſtadt Potsdam einen kurzen Beſuch ab Mit beſonderem Intereſſe beſichtigte er das große Militärwaiſenhaus, deſ⸗ ſen Chef und Schirmherr e Warenkredit für die Türkei Deutſch⸗türkiſches Abkommen unterzeichnet.— 150 Millio- nen Reichsmark für den Bezug 8 Induſtrieerzeugniſſe Berlin, 17. Januar. Seit dem 4. Januar ſind in Berlin zwiſchen einer tür⸗ kiſchen Delegation unter Führung des Generalſekretärs des türkiſchen Außenminiſteriums, Botſchafter Numan Mene⸗ mencioglu, und der deutſchen Regierung Verhandlungen über ein Kreditabkommen geführt worden, deſſen Abſchluß bereits grundſätzlich zwiſchen der deutſchen und der türkiſchen Regierung am 6. Oktober 1938 während der Beſuches des Reichswirtſchaftsminiſters Funk in Ankara vereinbart wor⸗ den war. Die in freundſchaftlichem Geiſt geführten Verhandlun⸗ gen haben in kurzer Zeit zu einer Einigung über ein Kre⸗ ditabkommen geführt, das von dem Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen Amtes, Freiherrn von Weizſäcker und Exzellen Numan Menemencioglu unterzeichnet worden iſt. A Grund dieſes Abkommens wird der türkiſchen Regierung in Deutſchland ein Kredit von 150 Millionen Reichsmark zum Bezuge deutſcher Induſtrieerzeugniſſe eingeräumt. f Nationalſozialiſtiſche Erziehung Eröffnung der 18 Gauausſtellungen des„Hilf⸗mit“. Wet bewerbs. In der großen Halle des Hauſes der deutſchen Erzie⸗ her fand vor geladenen Gäſten eine Kundgebung zur Er⸗ öffnung der„Hilf-mit“-Wettbewerbsausſtellung und gleich⸗ 555 von 18 Gauausſtellungen ſtatt, die mit der Anſprache es Reichswalters des NSL B und Gauleiters Fritz Wächt⸗ ler eröffnet wurden. Gauleiter Wächtler umriß zunächſt den Zweck der Aus⸗ ſtellungen, in denen der NSL die Ergebniſſe zielbewußter und zuſätzlich geleiſteter nationalſozialiſtiſcher Erziehungs⸗ tätigkeit vor die Oeffentlichkeit bringe. Seit 1933 ſeien Schule und Schulerziehung in gemeinſamer Arbeit nach na⸗ tionalſozialiſtiſchen Grundſätzen und Zielen geformt und ge⸗ ſtaltet worden. Auch die vom NSE veranſtalteten Schü⸗ lerwettbewerbe bedeuteten ein Erfaſſen und Verwenden eines Erziehungsmittels, das in dieſer Geſtalt für die Schule neuartig geweſen ſei. Das erzieheriſche Ziel des Wettbewerbs ſei, neben weiterer Stärkung des Gemeinſchaftsbewußtſeins den Willen zur Schickſalsgeſtaltung zu fördern und zu kräf⸗ tigen. Mit dem friſchfrohen Mut der Jugend ſeien die ſchick⸗ ſalsgeſtaltenden Kräfte unſeres Volkslebens geſucht und her⸗ ausgeſtellt worden: Arterhaltung, Wehrhaftigkeit, Leiſtungs⸗ wille, Volksgeſundheit, Lebenskraft, Volkswirtſchaft, Le⸗ bensraum, Hilfsbereitſchaft, Gefolgſchaftstreue. Politiſches Allerlei Marxiſtiſche Agikation im kſchechiſchen Staatsgebiet. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, haben die Pra⸗ ger maßgebenden Stellen grundſätzlich beſchloſſen, dem Zweiparteien⸗Syſtem in dem tſchechiſchen Staatsgebiet— in der Slowakei und in der Karpato⸗Ukraine gibt es nur noch eine Einheitspartei— endgültig ein Ende zu bereiten, da aus den Kreiſen der Partei der nationalen Arbeit eine Agitation eingeſetzt habe, die die Errichtung einer dritten marxiſtiſchen Republik anſtrebe. Eine amtliche Beſtätigung dieſes Beſchluſſes ſteht noch aus. Der„Venkow“ ſtellt neuer⸗ ding feſt, daß maſſenweiſe Flugſchriften mit kommuniſti⸗ ſchem Inhalt verteilt würden, deren Verfaſſer früher der Kommuniſtiſchen und der Sozialdemokratiſchen Partei, heute aber der Partei der nationalen Arbeit angehörten. Armee und Kabinett in Aegypten. Der ägyptiſche Kriegsminiſter Haſſan Sabry iſt zurück⸗ etreten. In einem Rücktrittsſchreiben, das er bereits am 11. Januar einreichte, geht er davon aus, daß das Offiziers⸗ korps von der vom Finanzminiſter für alle Beamten vor⸗ eſehenen Gehaltskürzung auszunehmen ſei. Eine Einmi⸗ 0 in die Leitung des Kriegsminiſteriums könne er näm⸗ lich auf keinen Fall zulaſſen. Ihm bleibe nur die Möglichkeit des Rücktritts, weil man ihm den Weg zum König verlegt habe. Miniſterpräſident Mohamed Mahmud nahm den Rück⸗ tritt des Kriegsminiſters an, wies in ſeinem Schreiben aber die parteipolitiſche Begründung des Rücktritts zurück. Vor⸗ läufig erwartet man eine einfache Neubeſetzung des Kriegs⸗ miniſteriums und zugleich auch des Landwirtſchaftsmini⸗ ſteriums, das unbeſetzt iſt. Es iſt jedoch nicht ausgeſchloſſen, daß ſich hieraus eine allgemeine Kabinettskriſe entwickelt. Die Antikominternfront Auch Mandſchukuo kritt dem Ankikominkernabkommen bei. Hſingking, 16. Januar. In einer ſoeben veröffentlichten Erklärung des mandſchu⸗ riſchen Miniſterpräſidenten heißt es, daß Mandſchukuo dem Erſuchen der Antikominkernmächte gern Folge leiſten würde und beſchloſſen habe, ſich in die Front der Anti⸗ kominkernmächte einzureihen. Wie hierzu aus Tokio gemeldet wird, erklärte der Sprecher des Außenamtes, die Komintern als Feind der Menſchheit ſchmiede Ränke zur Vernichtung von Kirche und Kultur und zur Zerſtörung der Ordnung jeder Na⸗ tion. Es ſei daher ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Organiſation in keinem Teil der Welt geduldet werden dürfe. Alle Mächte ſeien berufen, dieſe Organiſation in enger Zuſam⸗ menarbeit auszurotten. Die Komintern habe bereits ver⸗ ſucht, Spanien und Mitteleuropa zu bolſchewiſieren, ſie ſei aber vertrieben worden. In England und Frankreich habe ſich die Komintern unter dem Deckmantel der Demokratie eingeſchlichen und durch die Agitation der linksgerichteten Elemente die Bolſchewiſierung dieſer Länder verbreitet. Dies habe den Erfolg, daß die Antikomintern⸗Bewegung in ganz Europa an Stärke gewonnen habe. Jetzt habe ſich auch Ungarn dem Antikominternpakt angeſchloſſen. In Oſtaſien habe zuerſt Japan den Kampf gegen die kommuni⸗ ſtiſche Bedrohung aufgenommen. Durch den Beitritt Mandſchukusos habe ſich nun eine antibolſchewiſtiſche Front gebildet, die ſich über ganz Europa und Aſien aus⸗ breite. Japan begrüße herzlich den Hinzutritt zweier ſtar⸗ ker Glieder im Oſten und Weſten. Japaniſche Vorwürfe Scharfe Krikik an der engliſchen Noke.— Der Streit um die„offene Tür“. Tokio, 17. Januar. Die Note, die der engliſche Botſchafter am Samstag vorigen Woche dem japaniſchen Außenminiſter überreicht hat, wird in der japaniſchen Preſſe außerordentlich ſcharf kritiſiert. Es wird betont, daß eine Verſtändigung mit Eng⸗ land unmöglich ſei, ſolange es Japans Miſſion im Fernen az nicht anerkenne und ſich einſeitig für Tſchiangkaiſchek einſetze. „Hoſchi Schimbun“ ſpricht von„wahnſinnigen Anſchul⸗ digungen“ in der engliſchen Note und glaubt feſtſtellen zu müſſen, daß England„ſeinen Verſtand verloren“ habe. „Tokyo Niſchi Niſchi“ fragt, welche Haltung England jetzt Japan gegenüber eigentlich einnehmen wolle. Beabſichtigt England, die Unterſtützung Tſchiangkaiſcheks fortzuſetzend In dieſem Falle müßte Japan England als ſeinen„Erz⸗ feind“ bezeichnen. In japaniſchen politiſchen Kreiſen beurteilt man die engliſche Noet dahin, daß ſie eine ähnliche Linie verfolge, wie die amerikaniſche Note vom 30. Dezember. Die briti⸗ ſche Note widerſpreche ſich in ſich da ſie einerſeits eine Re⸗ viſion des Neunerpaktes für möglich halte, andererſeits ſich aber Japans Forderung nach einer Reviſion widerſetze. Dies könne nur als ein Nachgeben vor den unerſchütter⸗ lichen Tatſachen im Fernen Oſten gedeutet werden. Die po⸗ litiſchen Kreiſe betonen daß der von Japan eingeſchlagene Weg nicht durch überholte Status quo⸗Begriffe angelſächſi⸗ ſcher Prägung und Machenſchaften berührt würde. Wenn England und Amerika die welthiſtoriſche Tatſache des Chinakonfliktes anerkennen würden, ſo wäre alle engliſche und amerikaniſche Beunruhigung gegenſtandslos. Cervera genommen Die ſtärkſte Barriere im Norden von Barcelona erobert. Enklaſtungsoffenſive an der Eſtremadurafront abgewehrk. Bomben auf Valencia und Barcelona. 1 Saragoſſa, 16. Januar. „Am Monkag mittag haben die nakionalen Truppen di wichtige Kreisſtadt Cervera genommen. Dem Jall 925 lang umkämpften Tarrega folgte damit unmittelbar die Er⸗ oberung der ſtärkſten Barriere auf der direkten Straße Lerida— Barcelona. Cervera bildet den Mittelpunkt dez beſonders ſtark ausgebauten Verkeidigungsſyſtemes im Nor⸗ den von Barcelona. 5 Ueber die Einnahme von Cervera wird im einzelnen ge⸗ meldet: Die Aragon⸗Armee ſetzte nach der Eroberung von Tarrega am Montag morgen ihren Siegeszug auß die Stadt Cervera fort. Drei Kolonnen griffen Cervera an, und zwar je eine von Norden, eine vom Süden und eine vom Weſten, auf der Hauptſtraße von Lerida. Bei dieſer Lage brach die Verteidigung, die verzweifelt war, raſch zuſam⸗ men. Cervera ging reſllos in nationalen Beſitz über. „Cervera hat 6000 Einwohner. Es hat große Zement⸗ briken und iſt bekannt durch ſeinen Markt für Landwirt⸗ ſchaftserzeugniſſe. Die Entfernung von Igualada, der näch⸗ en größeren Stadt, beträgt 30 km. In Cervera treffen ſich fünf Straßen. Die nationalen Truppen ſetzten ihren Vormarſch über die Stadt hinaus fort. Wie erſt jetzt bekannt wird, haben die nationalen Trup⸗ pen bei ihrem Vormarſch am Sonntag mehr als 5000 Ge⸗ 1 gemacht. Die Beute an Kriegsmaterial iſt unüber⸗ ehbar. An der Eſtremadurafront verſuchten die Rot⸗ panier eine Entlaſtungsoffenſive ins Rollen zu dringen, die jedoch im Widerſtand der nationalen Truppen Pi e Ein ſofortiger nationaler Gegenſtoß onnte wiederum dem Gegner ſtarke Verluſte beibringen Auch die nationale Luftwaffe konnte erfolgreich eigge⸗ ſetzt werden. So wurden die Hafenanlagen von Valencia, Barcelona und Denia bombardiert und umfangreiche Zer⸗ ſtörungen angerichtet. Kundgebungen in Nationalſpanien Aus Anlaß der großen Erfolge der nationalſpaniſchen Truppen fanden in allen Städten Nationalſpaniens Kund⸗ gebungen ſtatt. Der in Bilbao abgehaltenen Kundgebung kam hierbei inſofern beſondere Bedeutung zu, als hier der Miniſter für Handel und Induſtrie, Suances, ſowie der Mi⸗ niſter für Ackerbau und Generalſekretär der Falange, Fer⸗ nandez Cueſta, das Wort ergriffen. Die Miniſter hoben in ihren Reden den Gedanken der Einheit Spaniens hervor. Cueſta forderte die Bevölkerung Kataloniens auf, ſich gegen die roten und ausländiſchen Unterdrücker zu erheben und das Bekenntnis zu einem großen einigen Spanien abzule⸗ gen. Der Frontberichterſtatter des DNB meldet ferner aus Tarragona, daß die zurückgebliebene Bevölkerung auch hier die nationalen Befreier mit Jubel und Tränen der Rüh⸗ rung empfing. Zurückgeblieben waren faſt ausſchließlich nur Frauen, Kinder und Greiſe, während die Männer von den Roten zumeiſt zum Militärdienſt und zu ſtrategiſchen Hilfs⸗ arbeiten gepreßt und verſchleppt worden ſind. Großer Eindruck in Paris und London Die Pariſer Blätter veröffentlichen in großer Aufma⸗ chung die zahlreichen Meldungen über die Einnahme Tar⸗ ragonas durch die nationalſpaniſchen Truppen. Aus den Ueberſchriften läßt ſich erſehen, daß man ſich hier über die gewaltige Bedeutung dieſes nationalſpaniſchen Erfolges kei⸗ nen Illuſionen hingibt. Der„Jour“ erklärt, die Einnahme Tarragonas und von Reus dürfe nicht nur als eine einfache Epiſode oder als ein neuer Sieg im ſpaniſchen Bürgerkrieg angeſehen werden. Am Horizont zeichne ſich jetzt das Ende des Konfliktes durch einen vollkommenen Sieg Fran⸗ cus ab. Das Blatt benutzt dieſen Anlaß, um erneut die Auf⸗ nahme normaler diplomatiſcher Beziehungen zwiſchen Pa⸗ ris und Burgos zu verlangen. Der Berichterſtatter des Blattes in Bayonne iſt der Anſicht, daß der ſpaniſche Mar⸗ xismus in den letzten Zügen liege. Die Zahl der 1 nen, die die foo nalſp an h n Truppen ſeit Beginn der ka⸗ talaniſchen Offenſive am 23. Dezember gemacht haben, habe Ende voriger Woche 31 800 betragen. Auch in London hat der Fall Tarragonas großen Ein⸗ druck gemacht. In den Berichten wird unumwunden zuge⸗ geben, mit welch bewundernswerter und überraſchender ale e Tarragona in die Hände General Francos ge⸗ allen ſei. Kurzmeldungen 1 Die Geſtaltung des Jugendſtrafrechtes. Den Abſchluß der Münchener Tagung des Soziale Amtes bildete ein Vortrag des Staatsſekretärs im Reich juſtizminiſteriums Dr. Freisler über die Geſtaltung und Durchführung des neuen deutſchen Jugendſtrafrechtes. Del Strafvollzug müſſe in einem Jugendzu usvollzug 17 ſammengefaßt werden. Als„ſehr glückliche Löſung“ beze nete er den Vorſchlag eines Jugendarreſtes,„weil man ſich von 25 eine gewiſſe Schockwirkung auf den Jugendlichen, gleichſam als letzte Warnung, verſprechen darf.“ V Brüſſel. Wie verlautet, har die belgiſche Regierung nicht die Abſicht, von ſich aus einen neuen diplomatiſchen Ver⸗ treter nach Barcelona zu ſenden, nachdem die Beziehungen mit den rotſpaniſchen Machthabern im Dezember letzten Jah⸗ res abgebrochen wurden. Gibraltar. Während die franzöſiſche Mittelmeerflotte Mitte der Woche zu Uebungsfahrten an der nordafrikank ſchen Küſte ausläuft, werden engliſche kombinierte Fe⸗ ſtungs⸗ und Flottenmanöver in Gibraltar am kommenden Sonntag beginnen. 1 Die Waloͤbrände wüten weiter Bisher etwa 200 Todesopfer der Hitzewelle und des Feuers in Auſtralien. Sydney, 17. Jan. Nach den letzten Meldungen ſind in Auſtealien 110 Perſonen ein Opfer der Hitzewelle 1 den. Weiter wird mitgeteilt, daß den rieſigen Wal brän den bisher 74 Menſchen zum Opfer gefallen nd. Das Feuer, das auf einer Fläche von 70 000 Qua 1 wütet und viele Orkſchaften reſtlos vernichtete, hal bis 2.5 Millionen Pfund Schaden verurſacht. Die Blätter bezeichnen die tragiſchen Folgen der Hit und des Waldbrandes als ein nationales Unglück. 1 rn SAE e: e He ee 2e e 2 24 F eee robert. wehrt. lar. en die s lang ie Er⸗ Skraße it des n Nor- ien ge⸗ ig von uf die in, und ie vom r Lage zuſam⸗ ement⸗ idwirt⸗ r näch⸗ fen ſich h über Trup⸗ 00 Ge⸗ nüber⸗ e Rot⸗ len zu ruppen zenſtoß ringen eiſhe⸗ lenela, e Zer⸗ niſchen Kund⸗ gebung ger der er Mi⸗ „ Fer⸗ ben in hervor. gegen en und abzule⸗ er aus ch hier Rüh⸗ ich nur on den Hilfs⸗ n lufma⸗ e Tar⸗ 5 den her die es kei⸗ nahme infache erkrieg Ende Fran⸗ ie Auf⸗ n Pa⸗ 5 des Mar⸗ 1 der ka⸗ , habe n Ein⸗ zuge⸗ chender cos ge⸗ 1 Aus Baden und den Nachbargauen Rechtswahrerlehrgang auf Scheibenhardt. Das Rechtsamt Gau Baden veranſtaltet vom 27.—29. Januar auf der Bauernführerſchule„Schloß Scheibenhardt“ bei Karlsruhe unter Leitung von Gauhauptſtellenleiter, Ober⸗ landesgerichtsrat Dr. Heuß den g. Rechtswahrerlehrgang. Die Tagungsfolge ſieht eine Reihe feſſelnder Vorträge vor. Es ſprechen Gaurechtsamtsleiter Rupp, der Stellvertreter des Gauſchulungsleiters Moſer zur weltanſchaulich⸗politiſchen Lage, der Gauhauptſtellenleiter im Raſſenpolitiſchen Amt Scheuble zu dem Thema„Deutſchland treibt Raſſenpolitik (Lichtbildervortrag), Aniverſitätsproſeſſor Dr.„Bötticher, Heidelberg über„Die ſtändi che Gerichtsbarkeit„der Reichs⸗ treuhänder für das Wirtſchaſtsgebiet Südweſtdeutſchlands Dr. Kimmich über„Das Arbeitsrecht im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland“ Generalſtaatsanwalt Laux über malionalſozia⸗ liſtiſche Rechtserneuerung auf dem Gebiet des Strafrechts und des Strafverfahrenrechts und der Gauamtsleiler des Raſſenpolitiſchen Amtes Prof. Dr. Schneider, Heidelberg, über die raſſenpolitiſche Bedeutung des richterlichen Straf⸗ und Zivilurteils. Während der Tagung iſt eine Autobusfahrt zum Murgkraftwerk und der Schwarzenbachtalſperre vor⸗ vorgeſehen. Tödliche Verkehrsunfälle. i Hockenheim. Der 64jährige Zigarrenmacher Michael Aslani von hier iſt in der Nähe von Altlußheim mit ſeinem Leichtmotorrad verunglückt. Er iſt an den Folgen ſeiner Ver⸗ letzungen im Städtiſchen Krankenhaus Speyer geſtorben. () Neubuegweier b. Raſtatt. Der 40 jährige Arbeiter Otto Becker iſt bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekom⸗ men. i Sinsheim.(Jüdiſcher Steuerſün der.) Der Privatmann Saly Iſrael Kirchheimer in Eppingen wurde wegen Einkommenſteuerhinterziehung in den Jahren 1929 Dis 1937 zu 1500 Mark Geldbuße verurteilt. () Pforzheim.(Sie ſpielten Wildweſt.) Auf zwei Frauen, die auf dem Lückenweg einen Spaziergang unternahmen, ſprang plötzlich aus dem Wald ein 12jähriger Schüler zu und rief ihnen entgegen:„Geld oder Leben!“. Der hoffnungsvolle Junge hatte ſich ein blaues Tuch als Maske über das Geſicht gebunden. Ein 14jähriger Burſche, der eine ſchwarze Maske vor dem Geſicht trug, hielt ſich in einem nahen Gebüſch auf. Der zweite Burſche ſoll eine Waffe in der Hand gehabt haben. Als die Frauen ſich den Bürſchchen Entgegenſtellten, ergriffen ſie die Flucht. Oberhauſen b. Emmendingen.(Kohlenozydgas⸗ vergiftung.) Das Ehepaar Franz Sales⸗Zängle wurde bewußtlos auf dem Fußboden des Schlafzimmers liegend auf⸗ gefunden. Ein fünfjähriges Mädchen lag tot im Bett. Es liegt Kohlenoxydgasvergiftung vor. Das ſchwerkranke Ehe⸗ Paar wurde ins Krankenhaus Kenzingen gebracht. Lörrach.(Unfall führte zum Tode.) Der 34⸗ jährige Betriebsleiter Andreas Flügel aus Weil a. Rh., der Dieſer Tage bei einem Sturz mit dem Motorrad einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch erlitten hatte, iſt im Lörracher Kranken⸗ haus nach dreitägigem Krankenlager geſtorben. Kartenſpiel im Gerichtsſaal Lötrach. Unter einigem Aufſehen war vor einigen Tagen eine Kartenſpielergemeinde von 16 Perſonen, zumeiſt jüngere Geſchäftsleute aus Lörrach, wegen Glücksſpiels feſt⸗ genommen und kurzerhand hinter Schloß und Riegel geſetzt worden. Wie ſich im Laufe der Gerichtsverhandlung ergab, gehörten die Beſchuldigten alle zu einem geſchloſſenen Kreis von Kartenſpielern, die ſchon ſeit Jahren in verſchiedenen Gaſtſtätten der Skadt zumeiſt mit großer Ausdauer neben Rommee, Poker und auch Mauſcheln ſpielten. Geld wurde dabei nicht allzu viel gewonnen oder verloren und es blieb auch zumeiſt in gleichen Händen. Einmal wurde auch an die Winterhilfe ein Betrag von ungefähr 180 Mark aus der gemeinſamen Kaſſe abgeführt. Bei der Vernehmung erklärten die 16„Sünder“, daß es ſich bei Poker und Mauſcheln wohl um ein Glücksspiel handle, doch wurde beſtritten, daß man ſich ſtrafbar gemacht hätte, da dieſe Spiele nur in einem beſtimmten Perſonenkreis geſpielt worden waren. Unter all⸗ gemeiner Hetierkeit lud dann der Vorſitzende die vier erprob⸗ teſten Spieler an den Verhandlunastiſch, um ihre Spiele dem Gericht einmal vorzuführen. Das Gericht kam nach längerer Beratung zu folgendem Urteil: Wegen gemeinſchaftlicher Be⸗ teiligung am Glücksſpiel wurden 11 Angeklagte zu 50 Mark Geldſtrafe, ein Angeklagter, der als Wirk das Spiel in ſeinen Räumen geduldet und auch ſelbſt gelegentlich mitgeſpielt hatte, wurde zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt. Drei An⸗ geklagte wurden freigeſprochen, und gegen einen das Ver⸗ fahren auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes eingeſtellt. Nach der Arteilsbegründung hatte das Gericht den Tatbeſtand eines Glücksſpieles für gegeben angeſehen, und zwar beſtand dabei kein Zweifel, ſoweit Poker und Mauſcheln geſpielt wurde, zumal ſich das Gericht hierbei auch auf frühere Reichs⸗ gerichtsentſcheidungen berufen konnte. Bei Nommee hielt es das Gericht nicht einwandfrei für erwieſen, ob ein Glücksſpiel vorliegt oder nicht. Drei Angeklagte, die nur dieſes Spiel geſpielt hatlen, wurden daher freigeſprochen. a 8 „ Anfälle auf der Re ichs autobahn Die durch Unachtſamkeit und Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften verurſachten Unfälle auf der Reichsauto⸗ bahn ſind ſehr ſtark zurückgegangen, da im allgemeinen vorſichtiger gefahren wird. In der erſten Januarhälfte gab es auf der Reichsautobahnſtrecke Darmstadt—Mann⸗ heim Heidelberg—Bruchſal nur zwei Ver⸗ kehrsunfälle. So verſuchte ein angetrunkener Fah⸗ rer mit ſeinem DKW einen anderen zu überholen, der ſich gerade auf der Ueberholungsfahrbahn befand, geriet auf den Grünſtreifen und das Fahrzeug überſchlug ſich. Dem Kd iſterlolen Fahrer wurde der Führerſchein abgenommen. Ein weiterer Unfall ereignete ſich bei im 63,2, wo der Fah⸗ rer auf die Ueberholungsfahrbahn ausbog, ohne ſich zu ver⸗ ewiſſern, ob dieſe frei iſt. Er ſtieß mit einem Laſtauto zu⸗ ammen. Es gab reichlichen Sachſchaden. Eine Serie weile⸗ rer Unfälle mit Sachſchäden war du rich Glatteis ver⸗ urſacht. Wenn man bedenkt, wieviele Unfälle ſich zur glei⸗ chen Zeit auf den Reichsſtraßen ereigneten, dann kann man Ja e daß die Zahl der durch Vereiſung verurſachten Un⸗ fälle ſehr gering geblieben iſt. Ludwigshafen.(Viſſiger Hund) Weil ſein frei umherſtrolchender Hund auf der Straße ein dreijähriges Kindchen ſo ſchwer gebiſſen hatte, daß ärztliche Behandlung nötig war, wurde der als Hundebeſitzer ermittelte Einwoh⸗ ner angezeigt. f Ludwigshafen.(Kind angefahren). Ein neun⸗ einhalbjähriges Mädchen von hier wurde in das Marien⸗ krankenhaus eingeliefert. Angeblich wurde das Kind durch einen Kraftfahrer angefahren und zu Boden geworfen, wo⸗ durch es einen Schädelbruch erlitt. Landau.(Kind tödlich verbrüht). Das kaum vierjährige Töchterchen des Einwohners R. lief in ein Nachbarhaus und ſtürzte dort in eine mit kochendheißem Waſſer gefüllte Waſchwanne. Das ſchwer verbrühte Kind iſt den furchtbaren Verletzungen erlegen. Landsweiler.(Totgefahren). Der vor acht Tagen auf dem Bahnhof Landsweiler⸗Reden von einer Gruben⸗ lokomotive angefahrene Arbeiter Loch iſt den ſchweren Verletzungen ſetzt im Krankenhaus erlegen. Landau.(Frau von Laſtwagen erdrückßh). Das Schöffengericht Landau verurteilte den 30 Jahre alten An⸗ ton Gerſtner aus Mörſch, zuletzt in Berg am Rhein wohn⸗ haft, wegen fahrläſſiger Tötung zu acht Monaten Gefäng⸗ nis und erließ Haftbefehl. Gerſtner fuhr am 29. September mit ſeinem beladenen Laſtzug mit ſo hoher Geſchwindigkeit durch Siebeldingen, daß der Anhänger ins Schleudern kam und dabei die aus Angſt vor dem daherkommenden Laſtzug an einer Hauswand lehnende Köchin Katharina Petry erfaßte. Die Frau wurde buchſtäblich erdrückt und war ſofort tot. Homburg.(motorrad gegen Auto.— Ein Toter). Motorradler Boiger fuhr nachts in der Kaiſer⸗ Friedrich⸗Straße auf einen ihm entgegenkommenden Kraft⸗ wagen auf, wobei er heftig zu Boden geriſſen wurde. Im Krankenhaus iſt er geſtorben. Sein Motorrad wurde völlig demoliert. Merzig.(Laſtwagen den Abhang hinunter⸗ geſtürzt). Bei Saarſels geriet ein aus Richtung Mer⸗ zig kommendes Laſtauto beim Ausweichen zu weit nach rechts und ſtürzte die etwa 10 m hohe Böſchung herunter. Von den Inſaſſen wurde nur einer ſchwer, die anderen beiden wurden leicht verletzt. Der Laſtwagen wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert Pfeddersheim.(Mit Kartoffeln bombardiert). Ein hieſiger Einwohner war vor dem Wormſer Richter an⸗ geklagt, vom Giebelfenſter ſeines Hauſes aus einen miß⸗ liebigen Nachbar mit Kartoffeln bombardiert zu haben. Die Sache war aber nicht endgültig zu klären, da die Zeugen den Schützen nur„ungefähr“ erkannt haben wollten. So wurde dem Einſpruch des Angeklagten gegen den ihm zu⸗ gegangenen Strafbefehl über 6 Mark ſtattgegeben, indem fiel das Verfahren wegen geringen Verſchuldens ein⸗ tellte. Offenbach a. M.(Aus dem fahrenden Zug ge⸗ bb rungen). Bei der Heimfahrt von der Arbeitsſtätte war er Schloſſer Georg Haller aus Offenthal im Zuge einge⸗ ſchlafen. Der Zug war bereits wieder im Abfahren begrif⸗ fen, als ein anderer Mann ihn weckte, worauf Haller zur Türe eilte und aus dem fahrenden Zug ſprang. Dabei kam er 1 unglücklich zu Fall, daß er mit einem Fuß unter die äder kam. Trotz ſeiner ſchweren Verletzung konnte er ſich noch bis an das 200 Meter entfernte Stationsgebäude ſchleppen, von wo aus er in das Kreiskrankenhaus Langen transportiert wurde. — Antertürkheim.( Wenns dem Geißbock zu wohl wird.) Daß es nicht immer der ſprichwortge⸗ rechte Eſel ſein muß, der aufs Eis geht, wenn es ihm zu wohl wird, konnte in Untertürkheim ein Mann auf der Neckarbrücke beim Inſelbad erfahren. Denn mitten im Neckar ſtand in bärtiger Würde ein Geißbock und beſah ſich den Morgen. Wohl ſchien es ihm nicht zu ſein in ſeiner Haut, denn er zitterte am ganzen Leib vor Kälte, aber er widerſtand trotzdem allen Lockverſuchen vom Ufer aus, bis er vom Inſelbad mit einer großen Rettungsſtange am Kopf erwiſcht und an das Land befördert wurde. Er trug als ſichtbares Kainsmal ſeines Ausreißertums noch die ab⸗ geriſſene Kette um den Hals. — Tübingen.(Vereiſung führt zu Zuſam⸗ menſtoß.) Auf der Hechinger Landſtraße fh en infolge Vereiſung der Strecke zwei Kraftwagen zuſammen. Eine Frau wurde bei dem Unfall ſo ſchwer verletzt, daß ſie in die Tübinger Klinik gebracht werden mußte. — Waiblingen.(Schwerhöriger geriet unter Omnibus.) Der 59 Jahre alte ſchwerhörige Weingärtner Gottlob Zerrer lief in die Fahrbahn eines Omnibuſſes. Ob⸗ wohl der Omnibuslenker den Wagen ſcharf bremſte, geriet Zerrer unter die Räder. Mit ſchweren Verletzungen wurde der Mann in das Kreiskrankenhaus gebracht, wo er als⸗ bald ſtarb. g 0 A 26 Schafe zu Tode gedrückt. Ein württembergiſcher Schäfer, der mit mehreren Schafherden in Au i. d. H. weilte, hatte infolge der großen Schneefälle eine Schaf⸗ herde mit etwa 200 Stück Schafen während der Nacht in einer Scheuer untergebracht. Als der Schäfer des Morgens Nachſchau hielt, lagen 26 Stück Schafe tot in der Scheuer. Es iſt anzunehmen, daß in der Scheuer irgendein Tier, vielleicht ein Marder, die Schafe erſchreckte und dieſe ſich aus Angſt ſo zuſammendrängten, daß viele von ihnen er⸗ drückt wurden. 5 aß Eine Maus war ſchuld. Beim Getreidedreſchen ſprang, als der 15jährige Michaeß Weinberger in Mainburg die letzte Garbe auf den Dreſchwagen warf, eine Maus aus dem Getreidebündel. Der Burſche wollte die Maus fangen, Fu auf den Dreſchwagen und rutſchte oben mit dem uß aus, ſodaß dieſer in die Trommel geriet. Im Kran⸗ 8 mußte der Fuß abgenommen werden. 5 Beim Waſchen ködlich verbrüht. Beim Waſchen in der Waſchküche glitt die 23jährige Rosmarie Stamm aus und fiel in einen mit ſiedend heißem Waſſer gefüllten Zu⸗ ber. Da niemand zugegen war, wurde ſie erſt nach einiger Zeit aufgefunden. Die ſchweren Verbrennungen führten den Tod herbei. A Auf der Straße erſtickt aufgefunden. Ein Hilfspoſt⸗ bote fand bei Neumarkt(Bayr. Oſtmark) auf ſeinem Dienſt⸗ ang in den frühen Morgenſtunden den 38 Jahre alten nenn Michael Gehr von Mitterrohrſtetten tot auf der Straße liegend. Gehr iſt aller Wahrſcheinlichkeit nach an einer Blutung der Luftwege erſtickt, hervorgerufen durch ein ſpitzes Stück des künſtlichen Gebiſſes. Lolcale Nuud chi au — Blutsreinheit und Bauernfähigkeit. Das Reichserb⸗ hofgericht hat entſchieden, daß die Eigentümerin einer der Größe nach erbhoffähigen Beſitzung, ſofern ihr Erzeuger Jude iſt, nicht bauernfähig ſein kann. In einem anderen Urteil ſpricht das gleiche Gericht einer als Anerbe in Be⸗ tracht kommenden Perſon unter deren Vorfahren väter⸗ licherſeits ſich eine im Jahre 1805 geborene Mulattin be⸗ findet ebenfalls die Bauernfähigkeit ab Im Urteil wird hervorgehoben, daß es unerheblich ſei, ob etwa die Mutter der Mulattin bereits ſchon aus der Verbindung mit einem Weißen hervorgegangen oder eine reine Negerin geweſen Lei. 4 Hauptverſammlung des Turnerbund„Jahn“. Zwei Punkte gaben der diesjährigen Hauptverſammlung des Tbd.„Jahn“, die am Samstag unter ſtarker Anteil⸗ nahme der Mitglieder im„Kaiserhof“ ſtattfand, ein be⸗ ſonderes Gepräge. Im erſten Falle war es der Bericht über die erfolgreiche Jahresarbeit 1938 mit dem krönenden Höhe⸗ punkt Breslau und zweitens die Geſtaltung des 40 jährigen Vereinsjubiläums 1939. Mit dem Liede„Seht wie die Sonne dort leuchlet“, Begrüßungsworten des Vereinsführers und einer ſeierlichen Totenehrung wurde die Tagung eingeleitet. Ein zündendes Referat des Dietwartes Häußler ließ das große politiſche Geſchehen 1938 vor den geiſtigen Augen der Mitglieder nochmals vorüberziehen. Die Berichte des Vereinsführers und der Fachwarte gaben überzeugend Aufſchluß von dem intenſiven und erfolgreichen Schaffen an der Ertüchtigung des Volkes. Dabei war Breslau ein Penſum für ſich. Unter größtem Einſatz und Opfern wurden aber auch Erfolge erzielt, die beiſpiellos in der Geſchichte des Vereins, wie im turne⸗ riſchen Leben des Vorortes dastehen. Trotz der großen finan⸗ ziellen Anforderungen, die vor allem Breslau an die Kaſſe des Vereins ſtellte, konnten auch hier geordnete Verhällniſſe gemeldet werden. Auch die Beſtrebungen vor Parlei und Staat wurden tatkräftig unterſtützt, wie es ſich auch der Verein nicht nehmen ließ, in anerkennenswerter Weiſe bei den Jubelfeiern der beiden hieſigen Reichsbundvereine Ty. 1898 und Fog. 1898 fördernd mitzuwirken. Bei der Führerwahl ſchenkten die Mitglieder dem ſeit⸗ herigen Vereinsführer Bruno Schmich wieder einmütig ihr Vertrauen. Zu Kaſſenprüfern wurden Viktor Tranſier und Theodor Schmich gewählt. Als verantwortliche Mitarbeiter hat der Vereinsführer folgenden Mitarbeiterſtab auser ehen: Vereinsführerſtab: Vexreinsführer Bruno Schmich, ſtellvertr. Vereinsführer und Dietwart Willi Häußler, I. Schriftführer Aug. Eder, Kaſſenwart Aug. Scherer, Männer⸗ und Turnwart der Frauen Peter Koger, 1. Turnwart Auguſt Keller, Frauenturnwart Hermann Schüßler, Jugendleiter Ernſt Heierling. Vereinsführerring: Sämtliche Mitglieder des Führerſtabes, ferner 2. Schriftführer Philipp Volk, 2. Turn⸗ wart Arthur Koger, Spielwart Wilhelm Keller, Sportwart Hermann Eder, Schülerturnwart Joſef Koger und Karl Mack. Leiterinnen der Schülerinnen Marie Heierling und Käthe Bauſch. Zeugwart Albert Volk, Preſſe und Werbe⸗ wart Karl Kreutzer, Diener Adam Spies, Vergnügungswart Joſ. Hildebrand. Beiſitzer: Wilh. Hirſch, Ludwig Schreck, Auguſt Schreck, Heinrich Schreck, Peter Ruf, Hermann Eder J, Karl Braun, Emil Koger, Anton Ruf. Turnausſchuß und Aelteſtrat ſetzt ſich laut Satzungen zuſammen. Der Haushaltplan, der eine Angleichung der Beiträge all diejenigen der übrigen Vereine brachte, wurde dem Vor⸗ ſchlage des Vereinsführers gemäß gutgeheißen. a Das 40 jähr. Vereinsjubi aum ſoll der großen Tradition des Vereins gemäß würdig gefeiert werden. Der Termin der Durchführung wird vorausſichtlich im Augüſt oder Sep⸗ tember ſein. Der Verein darf dabei ſicher auf die Anter⸗ ſtützung der Vereine wie der Einwohnerſchaft rechnen. Zu Punkt Verſchiedenes wurde noch feſtgelegt, daß am Samstag, den 11. Februar, ein großer Maskenball im „Kaiſerhof“ durchgeführt wird, der angeſichts des Jubel⸗ jahres des Vereins eine beſonders großzügige Ausgeſtaltung erfährt. Ein Jubiläumsſchauturnen ſoll im März oder April von dem turneriſchen Können des Vereins Zeugnis geben. Zum Schluſſe gedachte der Vereinsführer noch der großen Anerkennung, die der Reichsbund durch den Führer erhalten hat, indem er mit zur tragenden Säule des Staates wurde. Mit einem Appell zur Mitarbeit an den großen Aufgaben des Jahres 1939 und einem„Sieg Heil“ auf den Führer unnd Begründer Großdeutſchlands fand die arbeitsreiche Tagung ihr Ende. Keine ungeſicherten Bahnübergänge mehr In dem Beſtreben, die Verkehrsſicherheit zu erhöhen, hat die Deutſche Reichsbahn bis jetzt etwa 400 Wegübergänge durch Bau von Ueber- oder Unterführungen oder durch Bau von Längswegen und dergleichen beſeitigt. Für etwa 110 Kreuzungen zwiſchen Reichsbahnſtrecken und Reichs ſtraßen, die bisher nicht mit Kreuzungsſchutz ausgerüſtel waren, iſt die Aufſtellung von Warnlichtanlagen ange⸗ ordnet worden. Es iſt zu hoffen, daß bis zum Jahre 1940 ſämtliche Kreuzungen zwiſchen Reichsbahnſtrecken und Reichsſtraßen mit Warnlichtanlagen oder Schranken geſichert ſein werden. Außerdem wurden an einer Anzahl von anderen Wegkreuzungen Warnlichtanlagen aufgeſtellt An einer großen Zahl von Wegübergängen wurde die Sichtbarkeit der Schranken durch Einbau von Breitbehang und Scheinwerferleuchten weſentlich erhöht. An Schnell⸗ triebwagenſtrecken wurden die Bemühungen, fernbediente Schranken durch ortsbediente oder Anrufſchranken zu er⸗ ſetzen, mit Erfolg fortgeſetzt. Gedenktage: 18. Januar. 1689 Charles de Montesquieu, franzöſiſcher philoſophiſch⸗ politiſcher Schriftſteller geboren.. 1701 Kurfürſt Friedrich IIl. von Brandenburg nimmt als 7 1. die Königswürde in Preußen an. 1726 Der General Heinrich Prinz von Preußen, Bruder Friedrichs II., in Berlin geboren; Sieger von Frei⸗ i berg tt Sa 1857 Der preußiſche General der Infanterie Otto v. Below in Danzig geboren. Pattes Waſſer mird weich durch VBerrühren einiger Handvoll Benko-Bleichſoda.— lehan gibt Benko etiun 15 Minuten vor Bereitung der Waſchlauge bei.. Bauen auf dem Lande WPD. Die Mittelſtelle„Deutſcher Bauernhof“ hat unter Mitwirkung von Profeſſor G. Wolf, Mün⸗ ſter, dem Leiter des Fachausſchuſſes für das deutſche Bauernhauswerk, neue Merkſätze vom anſtändigen Bauen aufgeſtellt, die weiteſte Verbreitung finden ſollten. 1. Du biſt ein Bauer und wohnſt auf dem Lande. Sei ehrlich und ſtolz auf das, was du biſt und ſein mußt. Baue bäuerlich, baue ländlich. Kümmere dich nicht um das, was der Städter baut; der ſtädtiſche Schein paßt nicht für das ländliche Sein. Es iſt ſchon mancher Bauernhof in Ver⸗ ſchuldung geraten, weil eine Protzenvilla draufge⸗ ſchmettert wurde, und iſt dabei noch zum Geſpött gewor⸗ den. Bevor du bauſt, ſchau dich in deiner Dorfſtraße um. Eine ſeſtſtehende, an Ueberlieferung gebundene Bäuweiſe verpflichtet dich, Rückſicht auf deine Nachbarn zu nehmeſt. Jerſtöre nicht mit deinem Hofe oder deinem Gebäude die Schönheit des Dorfbildes, ſondern fördere mit ihnen die Ein⸗ heituichtkeit demes Ortes. Prüfe die überlieferten Bauſttten deiner Landſchaft. Du ehrſt deine Heimat, wenn du dieſe Baugewohnheiten an deinem Haus und Hof weiterpflegſt. 2. Veklange genaue Zeichnungen und einen vollſtändigen Koſtenanſchlag. Bauen iſt eine ſchwere Kunſt. Nicht jeder iſt Meiſter, der ſie übt. Bedenke, daß eine geſunde Bauweiſe ein hohes Maß handwerklichen Könnens vorausſetzt. Nur tüchtige Handwerker ſollen dir Wohnhaus, Stall und Scheuer errichten. Glaube denen nicht, die„umſonſt“ Zeichnungen für den Fall verſprechen, daß ſie die„Ausführung“ bekommen. Du verſchenkſt keine Butter; der Unternehmer ſchenkt dir den Plan auch nicht, er verſteckt die Koſten höchſtens in der Ziegelrechnung oder in den Tageslöhnen. Nimm den beſten Planzeichner, den tüchtigſten Handwerker, nicht den billigſten. Ein einziger Planfehler, ein ſchlechter Mörtel kann hinterher 1000 Mark Koſten und lebenslangen Aerger bringen. 3. Denke nicht an Aufputz und Zutaten. Nicht Erker und Giebel, nicht Klinkerrahmen und Edelputz machen den Bau ſchön. Was nötig iſt, das laß gut bauen. Das ein⸗ fache Gebäude iſt immer das haltbarſte. In den Dachkehlen, auf Geſimsvorſprüngen, in Mauerwinkeln kommen immer die Näſſe und Kälte, die Mehrkoſten und die teuren Repara⸗ turen zu dir. Laß dir in den Wohnungsgrundriß einzeichnen, wie die Türen aufſchlagen, wo die Möbel ſtehen, wo du noch einen freien Schritt machen kannſt und wo unter dem Dache waagerechte Decke, wo Schrägen ſtehen. 4. Denke im Bauplan an Sonne, Regen, Schnee, Wind und Kälte. Schwindfucht kommt aus Schlafzimmern, die nach Norden liegen. In der Küche iſt es auch ohne Südſonne eher zu heiß als zu kalt, aber die Stube mit drei Außenwän⸗ den frißt Kohlen. Was nützt dein Saal mit der kalten Pracht und der wacklig rollenden Schiebetür, wenn dein Eßtiſch ver⸗ 5555 ſteht, wenn für Knechte und Mägde nur feuchte Löcher eiben. 5. Sichere dir eine erfahrene örtliche Bauleitung. Wer keine Dachrinne hat, muß Traufpflaſter machen; wer hohes Grundwaſſer hat, muß entwäſſern,„drainjeren“. Grundmau⸗ ern müſſen froſtfrei ſein, gegen aufſteigende Feuchtigkeit durch Teerpappe, gegen andringende Erdfeuchte durch Gudronanſtrich und Aſphalt abgeſperrt werden. Nimm Bauſtoffe, die ſich ſchon an Großvaters Haus bewährt haben. Das Holz für Zimmermann und Tiſchler ſoll längſt geſchlagen und abgela⸗ gert ſein, ehe nur der Bauplan gezeichnet wird. Der Kalk ſoll gut ausgeſumpft ſein. Zement iſt kein Allheilmittel, er reißt und treibt, iſt kalt und gräulich am falſchen Platz und in törichter Verarbeitung. Ungeſchütztes Blech und Eiſen wird roſtig und häßlich, wo ein guter Balken noch im Alter anſtän⸗ dig ſeine Pflicht tut. Verwende nicht unnötig Dachpappe, ver⸗ 5 85 Stahlblech, Kunſtzementziegel und ſonſtige Erſatzbau⸗ weiſen. 6. Baue in die Breite und Länge, nicht verzwickt und hoch. Sei froh, wenn dein Haus nicht die Wolken kratzt, dein Kinderwagen nicht über Himmelsleitern geſchleppt werden muß. Laß den Städter in die Luft gucken, wenn er muß, 3 5 freu dich, daß du auf eigenem Boden breit bauen annſt. 7. Deutſchland kämpft um ſeine Ernährungsfreiheit. Aus kalten, feuchten und dunklen Ställen kommt Viehkrankheit. Der Miſt, die koſtbare Jauche ſollen nicht den Hof verrotten, den Brunnen vergiften. Sie müſſen auf freiem Grunde und in ſauberem Ringe geſammelt bleiben. Wir brauchen Gärfut⸗ terbehälter. Bedenke, daß jährlich Millionenwerte dem deut⸗ ſchen Volke durch mangelhafte Stallbauten verlorengehen. Halte deine Ställe hell und rein. 8. Dein Dach iſt dein Schutz, behütet dich und die Dei⸗ nen. Am Dache ſpare nicht, das Dach zerklüfte und zerſplittere nicht. Wie Folz und Pelz dich kleiden, im Sommer kühl, im Winter warm, ſo iſt deiner Scheuer ein weiches und luftiges Dach am geſündeſten. Deinen Feuerſtellen, deinen Stromlei⸗ tungen gib Sicherheit, denke an Blitzſchutz. Laß dir von dei⸗ nem Reichsnährſtand, vom Kreisbauamt und den berufenen Baupflegern, die alle über anerkanntes Wiſſen verfügen, Rat nennen. 9. Vergiß Baum und Hecke nicht! Sie bringen Schat⸗ ten und Vogelſchutz. Vögel vertilgen Ungeziefer. Drahtzaun und Betonpfahl wachſen nicht, ſpenden nicht Schatten, nicht Schmuck. Mit Baum und Hecke haben deine Vorfahren ge⸗ baut wie mit Stein und Holz. Ein Erbhof will Wachstum haben. Du kennſt die Bilder eichenumſtandener Bauernhöfe — glaubſt du, daß ſich noch Enkel an Blech⸗ und Pappe⸗ „pracht“ freuen?— Bedenke immer: Baue ſo, daß du dich vor kommenden Geſchlechtern nicht zu ſchämen brauchſt. Du brauchſt ein Heim für dich und ein Vaterhaus für deine Kinder! Die Amſatzſteuer Neufaſſung der Durchführungsbeſtimmungen Der Reichsminiſter der Finanzen hat die Durchführungs⸗ beſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz in neuer Faſſung be⸗ kanntgemacht. Die Vorſchriften ſind überarbeitet. Die Ueberarbeitung dient der Anpaſſung an Rechtsänderungen, die auf anderen Gebieten eingetreten ſind, der Verwal⸗ tungsvereinfachung und dem beſſeren Verſtändnis der ein⸗ zelnen Vorſchriften. Die dabei vorgenommenen fachlichen Aenderungen ſind ohne nennenswerten Einfluß auf die Steuerbelaſtung. Hervorzuheben iſt Folgendes: 1. Zur weiteren Erleichterung der Ausfuhr ſind die Vor⸗ ſchriften erweitert worden, die den Begriff der ſteuer⸗ freien Ausfuhrlieferung umſchreiben. Es be⸗ ſteht nunmehr insbeſondere die Möglichkeit, die ſogenannten Beipackſendungen als ſteuerfreie Ausfuhrlieferungen durch⸗ zuführen. 2. Die Ausfuhrvergütungen werden nach dem erzielten Entgelt berechnet. Von dieſem Entgelt ſind die Beförderungskoſten abzuziehen. Dadurch ergaben ſich bis⸗ her Verſchiedenheiten, je nachdem, ob der Ausfuhrunter⸗ nehmer in größerer oder geringerer Entfernung von der deutſchen Grenze ſitzt. Zur Beſeitigung dieſer Ungleich⸗ mäßigkeiten ſollen künftighin die Vergütungen ſtets von dem Wert„frei deutſche Zollgrenze“ gewährt werden. 3. Ausfuhrlieferungen waren bisher nicht nur dann. gegeben, wenn der Abnehmer außerhalb des Reichsgebiets anſäſſig war, ſondern auch dann, wenn er ſeinen Sitz in einem Zollausſchluß, z. B. einem Freihafen, hatte, oder wenn er dort einen Induſtrie⸗ oder Verkehrs⸗ betrieb unterhielt. Dieſe innerhalb des Reichsgebiets an⸗ ſäſſigen Unternehmer gelten künftighin nicht mehr als aus⸗ ländiſche Abnehmer. Lieferungen an ſie ſind daher ſteuer⸗ pflichtig. Zum Ausgleich wird dieſen Unternehmern ein Vergütungsanſpruch gewährt. 8 4. Der ermäßigte Steuerſatz von 1 vH, der für Back⸗ ware gilt, wurde bisher auch für feine Konditorei⸗ waren zugebilligt. Es iſt nicht gerechtfertigt, dieſe Gegen⸗ ſtände des entbehrlichen Verbrauchs ſteuerlich genau ſo zu entlaſten, wie das Volksnahrungsmittel Brot. Jene Waren werden daher künftig mit 2 v zu verſteuern ſein. 5. Die Umſätze der Bauunternehmer und der⸗ Siesta für Siedlungszwecke ſind befreit, wenn das iedlungsunternehmen beſcheinigt, daß der Umſatz zur Durchführung der Siedlung dient. Dieſe Steuerfreiheit wird künftighin nicht mehr den einzelnen Unternehmern ge⸗ währt werden. Dagegen wird den Siedlunasunternehmen die auf den Lieferüngen an ſie laſtende Umſaßſteuer ver⸗ gütet werden. 6. Umſatzſteuerpflichtig iſt die Beherbergung in Gaſtſtätten. Eine Gaſtſtätte wird als gegeben ange⸗ ſehen, wenn ein Unternehmer Wohn⸗ oder Schafräume zur vorübergehenden Beherbergung von Fremden bereithältz das Vermieten möblierter Zimmer bleibt wie bis⸗ her umſatzſteuerfrei. 7. Beförderungsſteuerpflichtige Leiſtun⸗ en ſind von der Umſatzſteuer befreit. Zur Beſeitigung von Zweifeln wird nunmehr beſtimmt, daß der Unternehmer von der Umſatzſteuer befreit iſt. der die Beförderungslei⸗ ſtung wirklich ausführt. Führt der beförderungsſteuerpflich⸗ tige Unternehmer die Beförderungsleiſtung nicht ſelbſt aus ſo kann er von ſeinem Entgelt den Betrag abſetzen, den er an den wirklich befördernden Unternehmer auszuzahlen hat, 8. Die Befreiungsvorſchriften für Künſtler, Schrift⸗ ſteller, Privatgelehrte, Agenten, Handelsmakler und Hausgewerbetreibende ſind auf Juden nicht anzuwenden. Die neuen Durchführungsbeſtimmungen ſind am 1. Ja⸗ nuar 1939 in Kraft getreten. — Schädlingsbekämpfung im Winker. Schädlingsbe⸗ kämpfung im Winter iſt in vielen Fällen leichter, billiger und wirkſamer durchzuführen als im Sommer. Das iſt insbeſondere bei der Bekämpfung der Feldmäuſe der Fall, Wenn eine Schneedecke vorhanden iſt, laſſen ſich die be⸗ fahrenen Baue an den Spuren(„Straßen“) der auf Nah; rungsſuche gehenden Tiere leicht finden. Durch rechtzeitige und gemeinſame Bekämpfung kann die drohende, ſtarke Vermehrung der Feldmäuſe verhindert werden. An den Obſtbäumen werden die Winterneſter des Goldafters und der Raupen des Baumweißlings entfernt und verbrannt, Durch Bearbeitung mit der Rindenbürſte und durch Sprit⸗ zungen mit Obſtbaumkarbolineum werden Apfelblattſau⸗ ger, Kirſchblütenmotte ſowie die im Ei oder Raupenzuſtand überwinternden Motten⸗ und Wicklerarten(3. B. Geſpy motte, Apfel⸗ und Pflaumenwickler) vernichtet. Man goe darauf, daß nur Obſtbaumkarbolineum verwendet wird, das den Normen der Biologiſchen Reichsanſtalt entſpricht, Für Saatgutbeizung ſind nur von dem Deutſchen Pflan⸗ zenſchutzdienſt erprobte Beizmittel und geprüfte Beizgeräte zu verwenden. Mittelalterliche Türme Oft findet man eigenartige Formen von Kirchtürmen in unſerer Heimat Mitunter läßt ſich erkennen, daß die Türme in kriegeriſchen Zeiten entſtanden ſein müſſen: auf einem feſten, quadratiſchen Steinunterbau erheben ſich wehrhaft anmutende Türme mit ſpitzen Helmen. Trägt die Kirche eine achtſeitige Pyramide mit kleinen Seitentürm⸗ chen, ſo haben wir einen typiſchen Bau aus der gotiſchen Zeit. Seltener findet man runde oder achteckige Türme, da⸗ gegen oftmals Kirchen, die am Fuße ihres Turmhelmes regelrechte Wehrgänge tragen. Andere Türme wieder wei⸗ ſen Schießſcharten auf, wieder andere ähneln den Berg⸗ frieden mit ihrer runden Maſſigkeit, die weit über die an⸗ deren Häuſerdächer hinwegſchaut. In dieſe wehrhaften Kirchen zogen ſich früher die Einwohner zurück, wenn der Feind nahte und oftmals ſind die Kirchen jener Zeit die einzigen Ueberreſte, die uns von einem Dorfe erhalten ge⸗ blieben ſind. Feuer und Anſturm fremder Krieger haben ihnen nichts ausmachen können, ihre Wehrhaftigkeit wurde zum Schutz für viele Menſchen. Zeitſchriften und Bücher. Rund um die Ehe. Unter dieſem Motto erſcheint in dieſer Woche die„Neue J. Z.“ mit vielen intereſſanten Bes⸗ trägen und Bildern, einer großen Preisfrage und der luſtigen Hochzeitszeitung mit Zeichnungen von Emmerich Huber. Aus dieſer Nummer iſt noch beſonders zu erwähnen. Warum hört man eigentlich nie etwas vom Schwiegervaler? — Ehekriſen— Kriſenehen— Teufel in der Engelsmaske Ein luſtiger Fragebogen, in dem man feſtſtellen kann, b man ein idealer Ehemann oder eine ideale Ehefrau it. Außerdem bringt dieſe inhaltsreiche Nummer viel zu Sehen und Leſen. Die bilderreiche Illustrierte„Neue J. Z.“ ſſt überall für 20 Pfg. zu haben. 1 0 Samstag, den 21. Januar, abends 8.15 Uhr im Schloß-Saal 1 Wieferhounn les Hronsser-Hbpenus. Karten zu 60 J in den Verkaufsstellen Volz u. Schreck. ——— für Stehplätze und Empore (Vor allem für Jugendliche). ii An der Abendkasse Karten zu 40 H. heute rich Güßbüchlinge ½ kg 43 Pfg. Geelachs (offen) N. E Vermählungskarten Bad, Terraſſe,* Etagenheizung u. Unterſtellraumſzz für Auto ü Beſuchskarten * zu vermieten. 1 Gratulationskarten 125 fr 45 Pfg. u erfragen in der Luchsheringe eſchäſtsſt. d. Bl. Stück 12. Pfg.. * e füh- arten 1 gurken für Geſchenkzwecke Stück 8 Pfg. maschinen 0 werden in jeder Ausführung zz aller Syſteme Jak. Würthwein werden repariert. angefertigt in der Lebensmittel, r 8 rn. Druckerei 1 e e des„Neckar⸗Bote“ oder Tel. 23493 , lle er Sch fe 0 775 1 Ct 2 8 Wenn Sie recht von Herzen lachen wollen, versäumen Sie nicht diesen lustigen Film. Nur heute Dienstag und morgen Mittwoch, je abends 8 Uhr. PAL ASI 8 Parteiamtliche Mitteilungen: Bd M. 47/171. Heute Dienstag, 17. Jan., treten die Mädel von Glaube und Schönheit um 8 Uhr zum Heimabend an. Auch die Mädel von Margret Groh und Elfriede Rudolph. H J., Gef. 47171. Dienstag, 17. Jan., 7.30 Uhr, antreten der Gefolgſchaft am HJ.⸗Heim zum Gefolgſchaftsſport. Mittwoch, 18. Jan., 8 Uhr, antreten zum Schardienſt. Freitag, 20. Jan., antreten der Unterführer zum AUnter⸗ führerdienſt. l 725 Gewinnauszug 5 ö 4. Klaſſe 52. Preußiſch⸗Süddeutſche(278. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterle Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 8 Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 2. Ziehungstag 12. Jaguar 1989 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 250586 1 2 Gewinne zu 5080 RM. 283889 5 4 Gewinne zu 2000 RM. 238082 290090 16 Gewinne zu 1000 RM. 73281 119659 127782 163923 18422 229995 303683 338938 10 Gewinne zu 800 RM. 18905 38782 70049 84740 191980 60 Gewinne zu 500 RM. 27022 68550 84925 85871 96008 108445 123195 124783 128963 31295 136315 152087 163848 16589 185200 197749 225821 271728 284545 315939 344848 35057 350576 353623 370552 372542 384111 395327 397597 399113 166 Gewinne zu 400 RM. 168 6984 7956 8578 9586 17566 1930“ 22088 24426 24509 45057 52187 57871 70503 78216 78519 85328 87823 98347 101811 102957 112354 112403 12 13 138704 142282 159489 182389 17 207140 246982 298098 354054 3888388 388052 Außerdem wurden 292 Gewinne zu je 300 RM. und 4448 Gewinne zu je 150 NM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 129453 2 Gewinne zu 10000 RM. 289019 4 Gewinne zu 3000 RM. 223169 285248 4 Gewinne zu 2000 RM. 229987 383836 6 Gewinne zu 1000 RM. 41709 77888 8010 20 Gewinne zu 800 RM. 113884 169040 173522 185629 219390 261069 281414 290841 315508 399280 54 Gewinne zu 500 RM. 1115 31911 48674 67793 80099 81183 29858 100892 150887 188477 93898 198869 213424 22487 235563 237884 250825 3480 1280 ere 264411 289113 316053 324300 348888 377528 879505 383771 387468 204 Gewinne zu 400 RM. 1941 6905 8211 11424 26000 27880 30357 40165 40201 41179 38170 22545 425710 47295 54165 60007 64390 66017 66379 83538 88189 89845 94986 112557 112680 1200 121627 1 128445 129505 134084 134213 135 145948 154467 168515 189151 204568 230209 258189 293845 338817 381658 Außerdem wurden 358 Gewinne zu je 300 RM. und g 4346 Gewinne zu je 150 NM. gezogen. 5 2 Die Ziehung der 5. Klaſſe der 52. Preußiſch⸗Süddeutſchen(278. Preuß)* Klaſſen-Lotterie findet vom 4. Februar bis 9. März 1939 ſtatt. 396448 2 3 1 2