lſchätze p Ne. 15 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch. 18. Januar 1939 ich mitten nge. Abe Geſicherte Weinbauwirtſchaft e auf dit 1 7 50 Von SA.⸗Brigadeführer E. Diehl, Vorſitzender der Haupt⸗ 5 Malariz vereinigung der deutſchen Weinbauwirtſchaft. NS. Seit Beginn der Marktordnung haben ſich auf dem Gebiete der Weinbauwirtſchaft die Verhältniſſe grund⸗ legend geändert. Früher mußte faſt alle Arbeit darauf ver⸗ wendet werden, den keichen Ernteſegen unterzubringen und ein uferloſes Abſinken der Erzeugerpreiſe zu verhindern. Die 7 beiden letzten Jahre haben uns aber deutlich gezeigt, daß tig erken em geiſtz m Kräfte 85 im Weinbau mehr wie bei faſt allen anderen landwirtſchaft⸗ iche rech lichen Erzeugniſſen die Witterung von größtem Einfluß auf it mache die Ernteergebniſſe iſt. Beſſer als alle Worte geben die dlung ig Zahlen daruber Auskunft. Die Ernten in den letzten fünf a Jahren betrugen im Altreich: 1934 4524 000, 1935 4 145 000, drei W 1836 3315 050, 1937 2 513 000, 1938 2 230 000 Hektoliter. . Die allgemeine wirtſchaftliche Erholung und Geſundung iche 5 und die damit verbundene Steigerung der Kaufkraft des einſeitigg Volkes haben die Nachfrage nach Wein ſtark an⸗ ib niede wachſen laſſen. In den Jahren 1937⸗38 konnte aus den ducle un Beſtänden der 1933=, 1935⸗ und 1936er Ernten der Kauf⸗ luſt noch entſprochen werden. Das neue Jahr wird in der verden f i i 8. 5 5 f Konſumweinverſorgung gewiſſe Schwierigkeiten aufweiſen. Ob⸗ en Seite g wohl in den letzten Jahren unſere Einfuhr hier wieder ſtei⸗ t gend iſt, ſind doch die früheren Zahlen noch lange nicht er⸗ chentlichg reicht. Trotzdem iſt Deutſchland heute mit einer Einfuhr ppichkehny von über 20 Millionen Mark und trotz ſeiner Eigenerzeu⸗ der tägh gung wohl das bedeutendſte Weineinfuhrland 5 der Welt. irch Kloß Auch durch die Heimkehr der Oſtmark mit ihrem gro⸗ „ größen ßen Weinbaugebiet iſt keine Entlaſtung des Weinmarktes ein⸗ nge. y getreten. Die Rebfläche von 80 000 ha im Altreich wurde ge ki durch die Rückkehr Oeſterreichs um 38 000 ha und die Ein⸗ von reihe gliederung des ſudetendeutſchen Gebietes um weitere 4600 ha zorderſeh vermehrt, ſodaß wir heute in Großdeukſchland eine Ge⸗ ſeite los ſamtrebfläche von etwa 122 000 ha beſitzen. Die gung gb, neu hinzugekommenen Gebiete haben aber einen großen eige⸗ fenwaſſe, nen Verbrauch, der mit 18 Liter je Kopf der Bevölkerung el, die in weit über dem Verbrauch im Altreich liegt. Hinzu kommt, werden daß auch in dieſen Gebieten die Ernte von 1.189 000 hl auf Den Te 876 000 hl zurückgegangen iſt und dabei die ebenfalls ſchon zaſſer unn merklich geſtiegene Kaufkraft die Nachfrage erhöht. Eine Beſ⸗ wollenen ſerung und Auflockerung der Verſorgungslage iſt alſo zu⸗ Ver im letzten Jahr durchgeführte Großverſuch zur Ge⸗ winnung von Traubenkernöl war ſo günſtig verlaufen, daß im Herbſt dieſes Jahres auf weiteſtgehend verbreiteter Grundlage die Kernölgewinnung durchgeführt werden konnte. Im ganzen kamen 250 Entkernungsmaſchinen zur Aufſtel⸗ lung. Ueber die Ausbeute können heute allerdings noch keine Zahlen genannt werden, da die endgültigen Ergebniſſe noch nicht vorliegen. Dieſer neue Verarbeitungszweig der Wein⸗ bauwirtſchaft wird in Zukunft noch mehr an Bedeutung ge⸗ winnen. Die erfolgreiche Arbeit mit der Traubenkernölge⸗ winnung hat uns veranlaßt, uns nunmehr auch der Verwer⸗ tung der flüſſigen Weinhefe zuzuwenden. Augenblicklich wird durch vorbereitende Arbeiten geprüft, in welchem Umfange dieſes Produkt beſſer als bisher verwertet werden kann. Neben dieſen innerdeutſchen Aufgaben wurde die Pflege und Förderung der Ausfuhr nicht vergeſſen. 2 Der Sieg des Hohenſtoffeln Ein Beſuch bei Ludwig Finckh Ein Aufatmen ging durch das Volk vor wenigen Ta⸗ gen, als es die Nachricht las, daß Reichsforſtmeiſter Gene⸗ ralfeldmarſchall Hermann Göring die beſchleunigte Eintra⸗ gung des Hohenſtoffelngebietes in das Reichsnatur⸗ ſchützbuch anordnete und gleichzeitig jeden weiteren Baſaltabbau dort verbot. Reichsforſtmeiſter Hermann Gö⸗ ring half ſomit dem Dichter, der ſich von jeher ſchützend vor einen der ſchönſten Berge ſeiner Heimat ſtellte und ſich ge⸗ gen die rückſichtsloſe Schändung der Landſchaft zur Wehr ſetzte. Ludwig Finckh trug die ſchwerſten perſönlichen Opfer, die mit dieſem aufreibenden Kampf verbunden wa⸗ ren, aber er errang, als er ſchon faſt die Hoffnung aufge⸗ geben hatte, doch noch den Sieg.„Die Krone des Reiches“, der Hohenſtoffeln, wurde gerettet, bevor die Maſchinen auch den Gipfel bezwangen. Ein Mitarbeiter des DNB beſuchte Ludwig Finckh die⸗ ſer Tage in ſeinem ſtillen Dichterheim in Gaienhofen am Bodenſee, wo ſich die Glückwünſche zu Finckhs Hohenſtoffeln⸗Sieg inzwiſchen zu Bergen geſtapelt hatten. Als ihm der Mitarbeiter ebenfalls zu ſeinem Erfolg gra⸗ tulieren wollte, erwiderte er:„Ich betrachte die Rettung des Hohenſtoffeln nicht etwa als einen perſönlichen Sieg, ich betrachte ſie auch nicht als einen Sieg nur für den Hohenſtoffeln. Ich ſehe in ihr einen Sieg des deutſchen Rechts gegen die römiſch⸗jüdiſche Buchſtabenrechtsauffaſ⸗ ſung. Der Hohenſtoffeln als einer der ſchönſten und an Er⸗ innerung reichſten deutſchen Berge iſt Eigentum des ganzen Volkes. Als ich im Jahre 1923 wegen meines Kampfes um dieſen Berg vor Gericht ſtand, warf man mir von einer Seite vor, dieſe Ideen ſeien kommuniſtiſch. Heute gibt man mir recht, und dafür bin ich dankbar.“ Auf die Frage, ob er denn durch ſeinen jahrezehntelan⸗ gen Kampf um dieſen Berg ſeine Kunſt und ſeine Dichtung nicht allzuſehr habe vernachläſſigen müſſen, antwortete Lud⸗ wig Finckh:„Ich betrachte dieſen Kampf um den Berg als meine größte Dichtung!“ Der Dichter ſchilderte dann eingehend die einzelnen Etappen ſeines Kampfes, von dem Augenblick an, als er die erſten Flugblätter und Poſt⸗ karten mit dem Notruf:„Rettet den Hohenſtof⸗ feln“ durch die deutſchen Gaue flattern ließ, bis zu dem entſcheidenden Wort des Reichsforſtmeiſters Generalfeld— marſchall Hermann Göring. Er wies dabei immer wieder Reale beſonders auf ſeine treuen Mitkämpfer im ganzen eiche hin, die ihm durch ihre ideelle Unterſtützung das Ausharren in dieſem Kampfe erleichterten. Das ganze deutſche Volk in allen ſeinen Schichten ſei es geweſen, das ſich ſchließlich die Sache des Hohenſtoffeln zu eigen gemacht habe. Das beweiſen auch die vielen Glückwunſchſchreiben. Als erſter ſandte SA⸗Obergruppenführer Ludin ein Glück⸗ wunſchtelegramm an Finckh. Weitere Glückwünſche liefen u. a. ein vom Präſidenten des Geheimen Kabinettsrates Frhr v. Neurath, von Reichsinnenminiſter Dr. Frick und vielen anderen führenden Männern aus Partei, Behörden und Schrifttum. Aber auch unzählige Stimmen aus dem Volke, vielfach von einfachen Arbeitern ſind es, die Ludwig 5 Dank ſagen für ſeinen Kampf um den Berg. Die ander⸗ und Heimatſchutzverbände ſandten Telegramme — kurzum das ganze Volk freut ſich über die Entſcheidung Hermann Görings. Das war unſer Eindruck von dem Be⸗ ſuch bei Ludwig Finckh. Finſterniſſe im Jahre 1939 Im Jahre 1939 finden zwei Sonnen- und zwei Mond⸗ finſterniſſe ſtatt. Die erſte iſt eine ringförmige Sonnenfin⸗ ſternis am 19. April, deren zentrale Zone von den Aleuten über Alaska den Nordpol bis Nowaja Semlja verläuft. In Mitteleuropa iſt die Finſternis als teilweiſe Bedeckung der Sonne durch den Mond um Sonnenuntergang zu ſehen; die Bedeckung wird etwa 30 bis 40 vH der Sonnenober⸗ fläche betragen.— Dann folgt am 3. Mai eine totale Mondfinſternis, die jedoch in Mitteleuropa unſichtbar bleibt. Die nächſte Finſternis iſt eine totale Sonnenfinſternis am 12. Oktober, die aber nur auf der Südhalbkugel zu beob⸗ achten ſein wird. Schließlich folgt am 28. Oktober eine teil⸗ weiſe(99 vi) Mondfinſternis, die auch in Mitteleuropa be⸗ obachtet werden kann. Rechnen wir zu den Finſterniſſen auch noch die Sternbedeckungen durch den Mond. ſo ſind hier folgende bemerkenswertere Fälle anzuführen: am 30. Januar um 20.53 Uhr der Stern 3. Größe Epſilon im Stier. Am 2. März um 1.27 Uhr Lambda(3½. Größe) in den Zwillingen. Am 25. Juni von 17.18 bis 18.26 Uhr Spica(Alpha in der Jungfrau). Am 20. Oktober von 19.03 bis 20.21 Uhr der Stern 3. Größe Beta im Steinbock. Schließlich am 30. November nochmals von 3.36 bis 4.51 Uhr Lambda in den Zwillingen. Selbſtverſtändlich finden außer dieſen Bedeckungen hellerer Sterne durch den Mond fortgeſetzt Bedeckungen ſchwächerer Sterne ſtatt. Die Entlaſtung der Reichsbank Der Ausweis der Reichsbank vom 14. Januar 1939 iſt durch einen ſehr guten Fortgang der Entlaſtung gekenn⸗ zeichnet. Nachdem bereits am Ende der erſten Januar⸗ woche bei einem Abbau der zuſätzlichen Jahresultimobean⸗ ſpruchung um 115.5 v. H. eine Rekordentlaſtung zu ver⸗ zeichnen war gegen 91.1 v. H. im Vorfahr, ſind in der Be⸗ richtswoche weitere 285.5 Millionen Reichsmark Kredit⸗ mittel zurückgefloſſen. Der Entlaſtungsprozentſatz der Be⸗ richtswoche beträgt 32.4 v. H. gegen 31.3 v. H. in der zwei⸗ ten Januarwoche 1938, ſo daß der Geſamtabbau der am Jahresſchluß beanſpruchten Kreditmittel in der erſten Mo⸗ natshälfte 147.9 v. H. gegen 122.4 v. H. zum entſprechen⸗ den Zeitpunkt des Vorjahres erreicht Die günſtige Entwick⸗ lung des Bankſtatus iſt durch die flüſſige Geldmarktver⸗ faſſung gefördert worden. Der Geſamtumlauf an Zahlungsmitteln ſtellte ſich auf 9494 Millionen Reichsmark gegenüber 9805 Millionen in der Vorwoche, 9753 Millionen im Vormonat und 6720 Mil⸗ lionen Reichsmark zum gleichen Vorfahrstermin. Bei den Giroguthaben iſt ein Rückgang um 33,5 auf 916,4 Millio⸗ nen Reichsmark zu verzeichnen. Die Deckungsbeſtände ſind wieder nur unweſentlich verändert. Die Goldbeſtände er⸗ ſcheinen unverändert mit 70.8 Millionen Reichsmark; die Deviſenbeſtände ſind durch einen kleinen Zugang von 0,13 . Reichsmark auf 5,9 Millionen Reichsmark ge⸗ tiegen. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6.15 Gym⸗ naſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtik; Donnerstag, 19. Januar: 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 19 Karl mit der Taſche, Hörbilder; 20.15 Anſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſtk. Freitag, 20. Januar: 10 Unbekannte Helfer, Hörfolge; 10.30 Hallenſport; 10.45 Sendepause; 16 Streifzug durch den Opernführer; 17 Zum 5⸗Uhr⸗Tee; 19 Tonfilm⸗Neuheiten, Schallplatten; 19.40 Bettina, das Kind; 20.10 Der Mantel, Oper von Puccini; 21.10 Links vorfahren— rechts ausweichen, Hörfolge; 22.30 Konzert. Samstag, 21. Januar: 10 Der heil'ge Ruf, Hörſpiel; 10.30 Sendepauſe; 15 Gute Laune, Schallplatten; 18 Tonbericht der Woche; 19 Bunte Stunde mit Karl Valentin; 20.10 Walzer und Märſche; 21 St. Egyd auf Bretteln, Hörbilder; 22.30 Tanz⸗ muſik. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 19. Januar: 15 Für unſere Kinder; 15.30 Schlaf, Kindlein, ſchlaf, Funkfolge; 18 Aus Arbeit und Beruf; 18.30 Melodie des Frohſinns; 19.45 Aus der Jugendbewegung Adolf Hit⸗ lers; 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 22.20 Un⸗ ſere Kolonien; 22.30 Volks⸗ und AUnterhaltungsmuſik. Freitag, 20. Januar: 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Hal⸗ lenſport; 10.45 Sendepauſe; 15 Kleines Konzert; 15.30 Die Familientruhe; 15.50 Sendepauſe; 18 Sport der Woche und für den Sonntag; 18.15 Bücher, von denen man ſpricht; 18.30 Ewiger Stundenſchlag der Uhr; 20.15 Abendkonzert; 21 Meiſter der deutſchen Unterhaltungsmuſik; 22.30 Tanz⸗ muſik; dazwiſchen: Berichte vom Borxländerkampf Deutſchland gegen Finnland. f Samstag, 21. Januar: 9.40 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Woran wir achtlos vorübergehn.. 15.30 Der Winter iſt ein harter Mann; 18 Bühne und Film im Rundfunk; 18.30 Blasmuſik; 20.15 Großer bunter Abend; 22.30 Wir tanzen in den Sonntaa. ſt werden nächſt nicht zu erwarten. 0. 50% Mit der Veränderung der allgemeinen Marktlage, alſo 2s zu 00 mit dem Uebergang vom Markt mit geringer zu dem mit t werte großer Nachfrage haben ſich auch die Aufgaben der r beide Preisführung maßgeblich geändert. Wie ſchon kurz erwähnt, mußte früher eine unkere Preisgrenze feſtgelegt werden. Heute ſind alle Maßnahmen darauf abgeſtellt, eine ungeſunde und volkswirtſchafklich nicht vertretbare Ueber ⸗ ſezung der Preiſe zu verhindern. Daß dieſe Aufgabe bei Wein nicht leicht zu löſen iſt, wird jeder verſtehen, der Sond die große Verſchiedenheit der deutſchen Weine kennt. Höchſt⸗ „Sonder, preiſe und ähnliche Beſchränkungen ſind an ſich für die Ware 1„Wein“ weſensfremd. Die ſeitherigen Löſungen ſind daher Ge i auch noch nicht voll befriedigend. Es bedarf noch eingehender r Gerſter, gedanklicher Arbeit, um hier den richtigen Weg zu finden, Son der ſowohl der berechtigten Forderung nach Verbraucherſchutz Freude als auch dem Qualitätsgedanken in der Weinbau⸗ 432, 438. wirtſchaft entſpricht. nietz. An⸗ Nachdem nunmehr der Preisdruck nach unten verſchwun⸗ 5 den iſt, kann heute die Marktlage im Hinblick auf die Ge⸗ ndermiete fundung des Winzerſtandes als geſichert an⸗ Kultur⸗ geſehen werden. Es iſt jetzt mit die vordringlichſte Aufgabe, Aimee die ſeitherigen Maßnehmen für eine geordnete Verteilung wei⸗ nde etwa ter auszubauen und im einzelnen zu vertiefen. Durch die Winzerbedingungen iſt bereits ein beſtimmter Teil des Wein⸗ —— verkehrs geregelt, weitere Anordnungen ſind ſchon vorbereitet. eee Sofort nach der Rückkehr Oeſterreichs hat die Haupt⸗ d vereinigung der deutſchen Weinbauwirtſchaft durch eine groß aten angelegte Hilfsaktion auch ihren Teil dazu beigetragen, die allgemeine Not der öſterreichiſchen Winzer zu lindern. In ä kürzeſter Friſt wurden 5,7 Millionen Liter Edelwein und 20 Ahr 1,5 Millionen Liter Hybridenwein aus Oeſterreich nach dem Altreich geſchafft. Im Laufe des Jahres 1939 werden die Weinmarktregelungen auch in der Oſtmark und dem Sude⸗ tengau ſoweit durchgeführt, daß, ſoweit es die Verhältniſſe überhaupt erlauben, einheitliche Beſtimmungen im geſamten Reich beſtehen. e Auch die wein verarbeitende In duſtrie hat icht unter in Deutſchland an dem wirtſchaftlichen Aufſchwung lebhaft teilgenommen. Am augenfälligſten ſind hier die Zahlen der itlaſſenen deutſchen Schaumweininduſtrie, die ihre Erzeugung ſeit 1933 von 5,5 Millionen Liter auf 20 Millionen Liter ene ſteigern konnte. Ebenſo iſt die Nachfrage nach Wermut⸗ wein 1 ſtark, wie auch die Herſtellung von Traubenſüßmoſt eine ſteigende Linie aufweiſt. Aller⸗ — dings leidet die Traubenſüßmoſtherſtellung etwas 1 den der. knapperen Ernten der beiden letzten Jahre, ſodaß die aus⸗ „ gegebenen Herſtellungsrechte nicht voll ausgenutzt werden den übll können. die Jung ige 1 eimabend Die Wandelhalle im Neubau der Reichskanzlei. 5 Weltbild(M). N 8 2 Schirner(B). der Sudetendeutſchen in den National ts n Be 7 5 e 23 f 2 Haupiwaffe Infanterie Ein Tag bei den Rekruten eines Infankeriebataillons Seit wir durch das Machtwort des Führers in der ehe⸗ dem entmilitariſierten Zone wieder die verſchiedenſten Waffengattungen unter uns haben, iſt das Gefühl der Si⸗ cherheit, des Geborgenſeins in Jedem lebendiger denn je und er weiß: auf ſie können wir uns verlaſſen. Der Rekrut muß ſelbſtändiger Soldat werden Zwiſchen der Rekrutenausbildung von einſt und heute iſt ein erheblicher Unterſchied. Er wird einmal bedingt durch die in alle Waffengattungen eingreifende Motoriſierung und zum anderen durch die Erfahrungen aus dem Welt⸗ krieg und auf den aktuellen Kriegsſchauplätzen. Der Soldat unſerer Zeit muß zu einer großen Selbſtändigkeit erzogen, d. h. ihm muß die Möglichkeit gegeben werden, jeder an ihn im Ernſtfall herantretenden Lage gegenüber gewapp⸗ net zu ſein. Zugleich ſoll der deutſche Soldat ein, ſagen wir„gelockerter“ Menſch werden, was natürlich nicht heißt, daß ſich die Diſziplin auch nur um einen Zoll ver⸗ ſchiebt, ſondern daß der Mann in ſeinem Denken und Han⸗ deln wie in ſeiner Bewegung von dem ihm eingegebenen militäriſchen Ich geleitet wird. Eine Reihe Schriftleiter badiſcher Zeitungen war kürz⸗ lich bei einem unſerer badiſchen Infanterie⸗ Bataillone zu Gaſt und lebte hier nahezu einen gan⸗ zen Tag in enger Fühlung mit den Rekruten, Es hieß ſehr früh heraus aus den Betten. Denn ſchon vor dem Wecken ſtanden wir inmitten der weitläufigen Kaſernenbauten und — einzelnen Kompanien zugeteilt— fanden wir uns als⸗ bald in den täglichen Lebensgang des Soldaten einge⸗ ſchaltet. Vom Kaffeefaſſen ging es auf die Stube. Wir ſaßen zwiſchen den jungen Leuten vor dem großen Kaffee⸗ topf, dem Kommißbrot und Käſe. Raſch war Tuchfühlung genommen und aus der Unterhaltung vernahmen wir mit. ntereſſe, wie der Arbeitsdienſt, den alle Rekruten hinter ſich haben, eine treffliche Vorſchulung für ſie iſt. Dies wurde uns denn auch ſpäter von dem Komman⸗ deur des Bataillons beſtätigt. Die in den Formationen der Partei und im Rd geleiſtete Vorarbeit wird dankbar empfunden. Die jungen Leute ſind, wenn ſie zum Militär kommen, bereits zur Sauberkeit und Pünktlichkeit erzogen, haben Schliff und ordnen ſich daher ſehr raſch in die Truppe ein. Faſt olle ſind, die da in der Stube ſitzen, aus dem badiſchen Gau, wie denn das Bataillon nur einen ge⸗ ringeren Prozentſatz von Rekruten aus den Nachbargauen oder gar von weit her aufweiſt. Stärker als die Verſchie⸗ denheit in der Landsmannſchaft tritt ſie in der Vorbildung und in der Konfeſſion in Erſcheinung. Auch einige Verhei⸗ ratete befinden ſich unter den im letzten Spätherbſt Aus⸗ ehobenen. Etwa 50 v. H. gehören den Gliederungen und nn iel der Partei an, etwa 40 v. H. ſind Skiläufer. Etwas geringer iſt der Prozentſatz der Inhaber des Deut⸗ ſchen oder des SA⸗Sportabzeichens. Noch eine Feſtſtellung: die Durchſchnittsgröße des Rekruten iſt 1.70 bis 1.75; man hat feſtgeſtellt, daß dieſe Durchſchnittsgröße von Jahr zu Jahr zunimmt. Der deutſche Soldat war von jeher der beſte Schütze und er wird ſich dieſen Vorrang heute und zu keiner Zeit nehmen laſſen. Die Erreichung dieſes Zieles in der Rekru⸗ tenausbildung verlangt eine bewußte Ausrichtung, die durch den vielverkannten, aber wichtigen und notwendigen Drill erreicht wird. In unſerer Zeit der Maſchinenwaffen iſt er notwendiger denn je. Der Mann muß im Schlaf wiſ⸗ ſen, wie er ſich bei ſeder Gelegenheit zu verhalten hat, wie einer Hemmung im MG. zu begegnen iſt, wie die Gas⸗ maske ſchnell und richtig aufgeſetzt wird. Nur häufige Uebungen, nur Drill und Erziehung können hier zum Ziele führen. Es wird erreicht, wenn die Erzieher, Offiziere und Unteroffiziere den Rekruten mit pſychologiſcher Men⸗ ſcheneinfühlung in ſein Neuland, das ihn in der Kaſerne empfängt, einführen. Auch im Wörterbuch des Soldaten gibt es kein„un⸗ möglich“. Vom erſten Tag an wird der Rekrut in einer für ſeine ganze Lebensarbeit wertvollen Richtung geſchult: im Zutrauen zu ſich ſelbſt. In der Unterrichtsſtunde, auf dem Exergierpiatz, in der Reuthaule und ſpaler un Gelände ert Wert kacuag elne gra Lebe — Ohe von Hat garetlenmuαUl““. 13 Das Mittageſſen in Patrick Johnſtons Villa, das die Beamten von Paddyſcholle zu Ehren Violas vereint hatte, war zur allgemeinen Zufriedenheit verlaufen. Bert Weſt hatte neben Viola geſeſſen und war noch ganz berauſcht von ihrer Nähe, während ſich die Brüder auf dem Heimweg befanden. Sie ſollten die Mutter und Monika abholen, zu dem großen Ball auf Paddyſcholle. Monika hatte durchaus nicht mitkommen wollen. Frau Helge und Dietmar hatten ihr ſo lange zugeſetzt, bis ſie ihre Zuſage gab. Es war ſchon ein bißchen ſpät, als die Weſthofer an⸗ kamen. Das Feſt war bereits in vollem Gange. Außer den Beamten mit ihren Damen waren alle Arbeiter da, die auf Paddyſcholle beſchäftigt waren, mit Frauen und Bräuten und Schweſtern; außerdem auch die Grundbeſitzer der Gegend und viele Bauernfamilien. Ein buntes Bild bot ſich den Ankommenden, um ſo eher, als es das warme Wetter erlaubte, vorläufig noch in Freien zu ſitzen und zu tanzen. 5 Als Monika Freeſe mit den Weſts den Feſtplatz betrat wandten ſich ihr viele Blicke zu. Sie ſah wirklich ganz ent⸗ zückend aus. Sie trug ein ſchlichtes, weißes Georgettekleid mit einem kleinen Ausſchnitt und langem, weich fließen dem Rock, das ihre wunderſchöne Figur gut zur Geltung kommen ließ und ihre zarte Schönheit unterſtützte. An ihrem Hals funkelte ein herrliches Schmuckſtück, ein rieſen⸗ großer Smaragd von reinſtem Feuer, ein Geſchenk des braſilianiſchen Kaffeekönigs, das einen immenſen Wer repräſentierte. „Du, Ika“, hatte Dietmar Weſt unterwegs geſagt, als er den Smaragd einen Augenblick unter Monikas Schal hatte hervorblinken ſehen.„Du trägſt ja ein Vermögen an deinem Hals. Paß bloß auf, daß du es nicht verlierſt! Ich glaube nicht, daß dein zukünftiger Mann— wenn er ein Deutſcher iſt und kein braſilianiſcher Nabob— dir je ein ſolches Geſchenk wird machen können.“ konnten wir ein Bild davon gewinnen, wieviel Können und Wiſſen ſich die Rekruten in der knapp dreimonatigen Ausbildungszeit ſchon angeeignet hatten. Der Weg vom Exerzierplatz zum Gelände bedeutet einen weiten Sprung. Hier erfährt der Rekrut raſch durch die richtige Anleitung, wie er ganz auf ſich ſelbſt geſtellt iſt. Die letzte Vormittagsſtunde unſeres Beſuchstages ge⸗ hörte dem Sport und den Leibesübun gen. Auch hier waltet ein freier und geſunder Geiſt. Beim Kugel⸗ ſtoßen, Ballwerfen, Tauziehen, Pferdſpringen wird der Rekrut gelenkig. Der Ehrgeiz packt jeden hier doppelt, vor altem, wenn eine Entſcheidung zwiſchen zwei Parteien aus⸗ getragen wird. Wer in den Jahren vorher Sport getrieben oder geturnt hat, iſt hier der erſte am Platze. Dieſe Erzie⸗ hung führt zur Steigerung der Lebensfreude. Neben dem Offizier ſind wir den Unteroffi⸗ zieren, die als unmittelbare und hauptſächliche Ausbil⸗ der wirken, zu tiefem Dank verpflichtet. Beide ſtellen das feſte Gerippe der deutſchen Wehrmacht dar. In klarer Er⸗ kenntnis der verantwortungsvollen Erziehungsaufgabe hat der neue Staat die Fürſorge für ſeine Unteroffiziere auf eine feſte Grundlage geſtellt. Für ihre Zukunft iſt geſorgt. Entweder gelangen ſie auf Poſten in der Verwaltung, die für ſie offen gehalten werden und ihnen dank einer recht⸗ zeitig zuteilwerdenden Vorbereitung eine auskömmliche Zi⸗ vilſtellung ſichern, oder es wird ihnen ein Kapital zur Ver⸗ fügung geſtellt, das die Schaffung einer neuen Lebenspoſi⸗ tion ermöglicht. Dieſe begrüßungswerte Maßnahme hat das Anſehen des Unteroffizierſtandes erheblich vermehrt und wird ihm den Nachwuchs ſichern, der durch die unſerer ererbten Anlage entſprechende Tätigkeit im Waffenhand⸗ werk ſchon immer herbeigezogen wurde. Infankerie, die vielſeitigſte Waffe. „Die Infanterie trägt die Hauptlaſt des Kampfes und bringt die größten Opfer. Dafür winkt ihr auch der höchſte Ruhm“ iſt ein Satz eines alten Exerzierreglements, das auch heute noch in goldenen Lettern über jeder Infanterie⸗ Kaſerne ſteht. Der Stolz des Infanteriſten auf ſeine Waffe deren Rolle wie die keiner anderen Truppengat⸗ tung als entſcheidend anerkannt iſt, wird durch die Erzie⸗ hung vom erſten Tage an im Rekruten lebendig. Die zah⸗ len⸗ und bedeutungsmäßig gegen früher vielfach vermehr⸗ ten Waffen und techniſchen Hilfsmittel, die heute in den Dienſt der Infanterie geſtellt ſind, bieten auch der jetzt ſtark techniſch intereſſierten Jugend Grund genug, ſich die⸗ ſer Waffe zu bedienen. Verpflegung und Hygiene. Nun ging es der Mittagsſtunde zu. Bald ſaßen auch wir vor der Grünkernſuppe, Schweinebraten, Rotkraut und Kartoffelbrei in den Gemeinſchaftsräumen der Kaſerne. Hier iſt wie in den Küchen, Waſchräumen uſw alles hygie⸗ niſch einwandfrei, ja man kann ſagen heimelig der Soldat hat ein„Zuhauſe“, wo er ſich in ſeiner freien, nicht außer⸗ halb der Kaſerne zugebrachten Zeit mit Büchern und Zei⸗ tungsleſen, Briefeſchreiben. Radiohören uſw. beſchäftigen kann. Das alte Sprichwort„Die Liebe geht durch den Ma⸗ gen“ wird ſelbſtverſtändlich auch in der Kaſerne groß ge⸗ chrieben. Der Speiſezettel würde das Herz jeder Hausfrau erfreuen. Am Tage vor unſerem Beſuch erwarteten den Soldaten Gemüſeſuppe, Rehbraten mit Nudeln und Endi⸗ vienſalat und am Tage darnach war Haferflockenſuppe, Fleiſchpaſtſete, Bratkartoffeln, Bohnenſalat und Specktunke vorgeſehen. 5 Bei den Skiläufern. Am Nachmittag fuhren wir in den verſchneiten Hoch⸗ ſchwarzwald über den Notſchrei nach Muggenbrunn und Todtnauberg zur Beſichtigung der beiden Hütten des Ba⸗ taillons da der Skilauf bei den Mittelgebirgsregimentern, zu denen auch unſer Bataillon gehört, umfaſſend gepflegt wird Etwa 100 Mann können in den beiden Skihütten, von denen diejenige im Todtnauberg gerade ſchlüſſelfertig geworden iſt, untergebracht werden, und es iſt beabſichtigt, in Zukunft von jeder Kompanie einen Zug je drei Wochen dort mit dem Skiſport vertraut zu machen. Ein prächtiges Uebungsgelände ſteht zur Verfügung. Wir ſahen die Uebun⸗ gen im Ablauf im Torlauf uſw. für die kommenden Hee⸗ resmeiſterſchaften Die Skiläufer der Trunve befinden ſich „Iſt auch nicht nötig, Dietmar!“ hatte Monika er⸗ widert.„Ich hänge nicht an dieſen Sachen. Gleich nachdem die Weſthofleute erſchienen, eilte Viole Johnſton auf ſie zu. „Oh!, Sie böſe Leut', kommen ſo ſpät und laſſen Viole warten! Ich haben ſchon eine Menge getanzt, aber die Männer gefallen mir alle nicht. Ich warten auf Sie!— Kommen Sie, Herr Weſt!“ Sie wandte ſich an Bert, dem das Blut ins Geſicht geſchoſſen war.„Wir wollen tanzen dieſe Foxtrott!“ „Oh!, Miß Johnſton! Ich fürchte, ich werde Ihre Un⸗ zufriedenheit erregen. Ich kann gar nicht gut tanzen.“ „Das machen nichts, Miſter Weſt. Ich werden Sie ſchon führen. Das nächſte Tanz tanze ich mit Sie, Miſter Diet⸗ mar!“ ſagte ſie zu dem Jüngeren, als ob ſie ihn tröſten wollte.„Daß Sie ja mit keine andere Mädchen tanzen ſonſt ich ſein ſehr böſe.“ Lachend zog ſie Bert Weſt mit ſich fort. Auch Monika mußte ſich eingeſtehen, daß Viola John⸗ ſton ſehr verführeriſch ausſah in ihrem großgeblümten Seidenchiffonkleid, das ſo eng wie möglich ihren ſchmalen Körper umſchmiegte, alle Formen nachzeichnete und ſich erſt ganz unten zu reichen Glocken erweiterte. Das helle Rot des Untergrunds paßte ausgezeichnet zu den bernſtein⸗ blonden Haaren— eine raffinierte Zuſammenſtellung. Nachdem Dietmar ſeine Mutter und Monika an den Tiſch gebracht hatte, an dem Patrick Johnſton ſaß und Plätze für die Weſts freigehalten hatte, wandte er ſich zu Monika und bat ſie um den Tanz. „Aber Dietmar, du ſollſt doch nicht tanzen! Wirſt dir Violas Ungnade zuziehen!“ „Ohl, das wird nicht ſo ſchlimm ſein, Ika! Das fehlte mir noch, mich von ſo einem verwöhnten Ding herum⸗ kommandieren zu laſſen. Schlimm genug, daß ſie Bert ſo den Kopf verdreht hat! Und es ſieht beinah ſo aus, als ob auch ſie Feuer für ihn gefangen hätte. Iſt ein Glücks⸗ pilz, der Bert. Erbt nicht nur den Weſthof, ſchnappt auch gleich noch eine Millionärin. Und ich— was bleibt mir übrig? Wenn Mutter tot iſt, kann ich verſchwinden. Aber du brauchſt keine ſo traurigen Augen zu machen, Ika. Ich habe weiter keine Angſt um mich. So wie ich ge⸗ baut bin— ich werde ſchon eine reiche Frau bekommen, und von Paddyſcholle fällt ja auch allerhand für mich ab. Das war alles nur ſo daher geſagt. Du weißt ja, ich gönne dem Bertl alles Gute. Nur, ob die Irin ſo das Richtige für ihn iſt...? Die hätte, glaube ich, beſſer zu mir gepaßt. hier wohl aufgehoben im wahrſten Sinne des Workes ff einem Winterparadies und man möchte nur wünſchen, da ſich in noch ſtärkerem Maße wie bisher Freiwillige zu den Skiläufern melden. Wie aufſchluß⸗ und lehrreich, eindrucksvoll unſer Ta bei dem Infanterie⸗Bataillon war, ging aus den Dankes worten hervor, die die Vertreter der Preſſe dem Bataillons⸗ kommandeur, Oberſtleutnant Joſt, dem Preſſeoffizier dez Generalkommandos des V. Armeekorps, Major Blume und den Offizieren ſagten. 5 7 4 N 7 Nicht verſchloſſen, nur ſchweigſamer Des Bauern Schweigen iſt kein Mißtrauen. NS. Da kommt einer aus dem Trubel der Großſtadt für einige Tage in die friedliche Stille eines Bauerndorfeg, Hinter den letzten Häuſern dehnt ſich das weite Land, liegen die Felder und Wieſen, und der Blick reicht von Horizont zu Horizont. Vor dieſer Erhabenheit und Größe der Natur wird der Menſch ſtill und ergeben. Die Menſchen, die in dieſer Umgebung geboren wurden, haben frühzeitig erfahren, daß im Schweigen die größere Wahrheit liegt. Sie ſind nicht ver⸗ ſchloſſen, die Bauern, nur ſparſamer mit dem Wort, das iſt alles. Und wer in dieſem Schweigen ein Mißtrauen ſucht, wer daraus ein bewußtes Sich⸗abkehren vom andern kon ſtruieren will, der kennt den Bauern nicht. Langſam nur vermag es der Menſch aus der Großſtadt, ſich in dieſes Leben hineinzufühlen, in dieſes Leben, das ganz anders iſt als das in den Städten mit ſeiner Unperſön⸗ lichkeit. Dann kommt der Zeitpunkt, daß der Bauer zu ſpre⸗ chen beginnt. Es iſt auch wiederum eine andere Sprache alz die Sprache der Städter. Von der Saat, von den Pferden, vom Ernten und von der Fruchtbarkeit der Erde iſt darin die Rede. Stadt und Land. Man hat ſie einmal als zwei Welten bezeichnet, die nur ſchwer miteinander zu verbinden ſind. Nun gut, wenn ſich das Bild nicht in den gleichen Rahmen pen nen läßt, dann müſſen eben die Menſchen ſelbſt dafür ſorge, daß ſie einander nahekommen. Man muß ſich verſtehen wol⸗ len! Man muß es lernen wollen, den Bauer zu begreifen, — ebenſo wie auch der Bauer ſich bemühen muß, das Leben des Städters in ſeiner ewigen Haſt und Härte zu verſtehen. Mag auch das Antlitz verſchieden ſein, hier wie dort haben unſere Hände das Geſicht gezeichnet. Ob im Dorf oder in der Stadt, überall war Arbeit, iſt Arbeit und wird Arbeit ſein Ob im Hochhaus der Großſtadt oder auf dem brach⸗ liegenden Acker, überall ſchaffen Menſchen vom Morgen bis zum Abend, wer wollte einander die Achtung verſagen? Das Unverſtändnis iſt immer nur das Kind der Unkenntnis. Be⸗ mühen wir uns alſo, einander zu verſtehen. Es kommt auf das Wollen an!. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 16. Jan. Die Auf⸗ nahme von Weizen aus der Provinz hat ſich durch die den Mühlen erteilten Auflagen gebeſſert, ſodaß ſich jetzt auch hier, wie ſchon ſeit einiger Zeit bei Roggen, eine Enklaſtung an⸗ bahnt. Futtergerſte und Futterhafer wurden aufgenommen, Das Mehlgeſchäft iſt ruhig, das Angebot in Weizenmehl allerdings nicht bedeutend. In Futtermitteln haben die Bezüge kaum zugenommen. Die Rauhfutterverſorgung bleibt ungenü⸗ gend.— Weizen Feſtpreisgeb. W 9 20,80, W' 11 20,80, W'᷑ö12 20,90, W 13 21, W 16 21,30, W 18 21,50, Wů 19 21,70, W' 20 21,90; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 19,10, R 12 19,20, R 14 19,40, R 15 19,50, R 16 19,70, R 17 19,80, R 18 19,90, R 19 20,10; Weizenmehl, Type 812, Feſt⸗ preisgeb. W 13, 16, 18, 19 und Kreis Alzey 20 je 29,55, Kr. Worms 20 29,90; Roggenmehl, Type 997, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 23,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,50; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W 16 10,90, Wö 19 11, W 19 11,10, W 20 11,20; Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12,50; Roggen⸗ vollkleie Feſtpreisgeb. R 19 11; Roggenkleie Feſtpreisgeb, R 12 9,95, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 10,40, R 19 10,50; Wieſenheu 5,20 bis 6,40; Kleeheu 7 bis 7,50; Luzerne⸗ heu 7,50 bis 7,80; Weizenſtroh 2,80; Roggenſtroh 3; Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 2,60 bis 2,70 Mark. Und der Bertl... Mutters Wunſch war immer, daß ihr beide zuſammenkommt. Und du haſt ihn ja auch gern mögen. Na!, wir werden ſehen, wie alles kommen wird, Man kann's ja doch nicht ändern!“ Es war gut, daß Dietmar nicht auf den Eindruck achtete, den ſeine Worte auf ſeine Tänzerin machten. Sonſt hätte er Monikas Erregung doch wohl kaum überſehen können. Monika war glücklich, daß er das nicht zu merken ſchien, daß er endlich von etwas anderem ſprach. Auf einmal ſagte er: „Du ſiehſt heute übrigens wirklich ganz entzückend aus, Ika. Es lohnt ſich ſchon, ſich mit dir abzugeben. Ju kannſt einen ſchon warm machen.“ Feſt drückte er Monikas ſchlanke Geſtalt an ſich. „Wenn du nicht vernünftig biſt, Dietmar, höre ich auf zu tanzen.“ „Ohl, das wollen wir ſehen, ſüße Ika! Vorläufig halte ich dich feſt und laſſe dich nicht los. Nicht einen Augenblick eher, als bis der Tanz zu Ende iſt.“ 5 Monika gab keine Antwort. Sie kannte ja Dietmar und wußte, daß man ihm nichts übelnehmen konnte. Aber ſie war ganz froh, als der Tanz zu Ende war und ſie nun wieder an ihren Tiſch zurückkehrten. Noch ehe Viola und Bert an den Tiſch zurückkamen, war Dietmar verſchwunden. Als der neue Tanz begann, ſah Viola ſich ſuchend um. Sie ſchien auf jemand zu warten. Aber dann entſchloß ſie ſich, Berts Aufforderung zu folgen und den Tango mit ihm zu tanzen. Aber man merkte es ihr an, daß ſie verſtimmt war, und beim nächſten Tanz gab ſie Bert einen Korb; ſie wolle ſich lieber ausruhen!, meinte ſie. Plötzlich zuckten ihre Augen auf. Dietmar tanzte vor 1 über, mit einem hübſchen, einfach gekleideten jungen Mäd⸗ chen. Viola erfuhr, daß das Inge Schwarz war, eine det Sekretärinnen von Paddyſcholle. Dreimal, viermal tanzte Dietmar mit der Blonden, ehe er an den Tiſch zurückkehrte, um endlich Viola zu einem Tanz aufzufordern.. „Oh, Miſter Weſt, ich haben keine Luſt jetzt zu tanzen!“ „Das werden Sie mir doch nicht antun, Miß Viola? Bis jetzt mußte ich meine Pflicht tun, mit der Sekretärin tanzen. Aber jetzt kommt die Freude. Wollen Sie mir die verderben?“ „Sie ſind eine böſe Mann, Miſter Weſt. Man läßt ein Dame nicht ſo lange warten.“ „ ere, 1„„ e ee . e