Nr. 20 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag. 24 Januar 1939 Gemeinden und HJ Keichsminiſter Dr. Frick vor der 53-Führerſchaft Berlin, 23. Januar. Aus Anlaß der Arbeitstagung für die HJ⸗Heimbeſchaf⸗ fung ſprach Reichsinnenminiſter Dr. Frick am Montag in der Krolloper zur Führerſchaft der HJ. Er führte u. a. aus: Es ſind nun ſchon einige Jahre verfloſſen, ſeitdem zwi⸗ ſchen den deutſchen Gemeinden und der Hitlerjugend jene Zuſammenarbeit in die Wege geleitet worden iſt, die auf zahlreichen Gebieten reiche Erfolge gezeitigt hat. Der deutſche Bürger meiſter weiß, welche für die Zu⸗ kunft der Nation entſcheidenden Aufgaben der Hitler⸗ Jugend vom Führer geſtellt ſind. Er weiß, daß die Arbeit der HJ jenes ſtarke Geſchlecht deutſcher Männer und Frauen zu ſchaffen berufen iſt, das für alle Zeiten das Glück des deutſchen Volkes gewährleiſten ſoll. Welch ſchönere Auf⸗ gabe könnte aber einem deutſchen Bürgermeiſter geſtellt ſein, als gerade an der Verwirklichung dieſer Ziele mitzu⸗ helfen! Der Bürgermeiſter darf aber auch gewiß ſein, daß die ſtändige Fühlung, die er dadurch mit der Hitlerjugend gewinnt, beſſer als jedes andere Mittel in unſerer Jagend Aufgeſchloſſenheit für die Bedeutung und für das Wirken unſerer Gemeinden weckt, er kann vor allem auch davon überzeugt ſein, daß dieſe Zuſammenarbeit unſerer Jugend die Vorausſetzungen und die Bedingtheiten gemeindlicher Aufgabenerfüllung nahe bringt und daß ſie damit in glück⸗ lichſter Weiſe aus der Jugend von heute die Bürgerſchaft von morgen formt. Die angelegentliche Förderung, die unſere Gemeinden in immer ſteigendem Maße den Aufgaben der Hitler⸗ Jugend angedeihen laſſen, iſt nicht das Ergebnis geſetzlicher Anordnungen, ſondern die Frucht einſichtsvoller Erkenntnis unſerer Bürgermeiſter. An dem beſten Willen unſerer Bürgermeiſter, die Aufgaben der Hitler⸗ jugend zu fördern, kann deshalb kein Zweifel beſtehen. Ich muß dabei aber auf einen Geſichtspunkt beſonders hinwei⸗ ſen: Der deutſchen Gemeinde iſt in der Gemeindeordnung ein ganz umfaſſender Bereich öffentlicher Aufgaben zugewieſen. Sie iſt es, die auf einer Vielzahl von Gebieten all die Einrichtungen erhalten muß, ohne die wir uns unſer ſoziales und kulturelles Leben nicht vorſtellen können. Sie iſt es, der die Sorge für den bedürftigen Volksgenoſſen übertragen iſt. All dieſe Aufgaben müſſen im Rahmen der örtlichen Leiſtungsfähig⸗ keit und nach Maßgabe des örtlichen Bedürfniſſes erfüllt werden Es kann deshalb nicht ſo ſein daß jede Gemeinde im gleichen Umfange und im gleichen Zeit⸗ punkt dieſe oder jene Aufgabe in Angriff nehmen könnte. Es iſt vielmehr von Gemeinde zu Gemeinde nötig, Lei⸗ ſtungskraft und Aufgabenerfüllung ſtets zu dem der ört⸗ lichen Lage entſprechenden Ausgleich zu bringen. Wenn es in einer Gemeinde mit der Förderung der Aufgaben der HJ, mit der Schaffung neuer Heime einmal nicht ſo ſchnell vorangehen ſollte, wie Sie es für wünſchens⸗ wert halten, ſo ſeien Sie davon überzeugt, daß hier kei⸗ neswegs der böſe Wille eines Bürgermeiſters ob⸗ waltet, ſondern daß hier die Leiſtungskraft und die Rang⸗ ordnung ſonſtiger vordringlicher Aufgaben auch dem beſten Willen des Bürgermeiſters Grenzen ſtellen können. Muß der Staat aus dem Weſen der Selbſtverwaltung heraus auf die Reglementierung der einzelnen Aufgaben⸗ gebiete der Gemeinden verzichten, ſo iſt damit allerdings nicht ausgeſchloſſen, daß er die allgemeine Linie der wün⸗ ſchenswerten Aufgabenerfüllung auch geſetzlich feſtlegt Ins⸗ beſondere wird er ſeine Aufgabe auch darin ſehen müſſen, die mangelnde Leiſtungsfähigkeit kleinerer Gemeinden oder beſtimmter Gruppen von Gemeinden durch beſondere Maß⸗ nahmen zu heben Eine beſſere Aufgabenerfüllung nament⸗ lich in den kleinen Gemeinden ſoll vor allem aber auch das Geſetz zur Förderung der 53 ſicherſtellen, das ich Ihnen bereits vor längerer Zeit an⸗ kündigen ließ Wenn dieſes Geſetz zu meinem eigenen gro⸗ ßen Bedauern bisher noch nicht verkündet worden iſt, ſo liegt der Grund vor allem darin daß die großen Aufgaben. die im letzten Jahre die Rückkehr der Oſtmark und der ſude⸗ tendeutſchen Gebiete brachten vordringlichſter Erledigung bebourſten und manche andere Planung trotz ihrer Dring⸗ lichkeit und Wichtigkeit zurückſchoben Es iſt mir aber eine beſondere Freude, Ihnen ſagen können, daß der Geſetzentwurf nunmehr der Reichsregie⸗ rung zur Beſchlußfaſſung zugeleitel iſt, und es iſt mein Wunſch und meine Hoffnung, daß er nunmehr beſchleunigt verabſchiedel wird. Ich bin überzeugt, daß damit der Schaf fung einfacher und würdiger Heime auf dem flachen Lande, wie ſie unſeret Jugend geziemen, ein neuer Auftrieb gege⸗ ben wird Noch weſentlicher aber erſcheint es mir, daß die⸗ ſes Geſetz programmatiſch für alle Zeiten feſtlegen wird, daß es die beſondere Aukgabe unſerer Gemeinden iſt, die würdigere Unkerbringung unſerer deulſchen Jungen und Mädel ſicherzuſtellen. Das Armaß der HJ⸗Bauten Der Reichsjugendführer, Reichsleiter Baldur von Schirach wies zu Beginn ſeiner Anſprache auf den erſten Auftuf des Führers zum Bau von Hitlerjugendheimen an die deutſche Oeffentlichkeit hin Seit dieſer Zeit ſei mit gro⸗ ßem Erfolg an der Verwirklichung des Planes, jeder Ein⸗ heit der deutſchen Jugend ihre weltanſchauliche Erziehungs⸗ ſtätte zu ſichern, gearbeitet worden. Beſondere Freude emp⸗ 9 er darüber, daß die Heimbauten im deutſchen Volke elbſt ſo viel Zuſtimmung fanden. f Baldur von Schirach unterſtrich dann den erzieheriſchen Gedanken, welcher den nationalſozialiſtiſchen Bauherrn und Architekten kennzeichnet: Der Arbeitsausſchuß der HJ-Heim⸗ beſchaffung hat durch die unmittelbare Anteilnahme des Führers an ſeinen Plänen und Modellen in beſonderem Maße das Bewußtſein im Dienſt einer höchſten künſtleri⸗ felt und erzieheriſchen Miſſion zu ſtehen Mit Genugtuung tellte der Reichsjugendführer hierauf die Anerkennung des Generalbauinſpektors Speer feſt, der von der Bautätigkeit der Jugend ſagt, daß ſie nicht in den Fehler verfiel, die Mo⸗ numentalbauten in kleinem Maßſtabe zu imitieren. Die Großbauten des Führers bezeichnete der Reichs⸗ jugendführer im weiteren Verlauf ſeiner Rede als das Urmaß, an dem immer wieder zu kontrollieren ſei, inwie⸗ weit die Hitler-Jugend mit ihrem für ſie wie für alle Gene⸗ e gültigen Gedanken über die Architektur überein⸗ limmt. s Mit beſonderem Nachdruck behandelte der Reichsjugend⸗ führer die Frage der Inneneinrichtung: Do nach meiner Ueberzeugung die natiogalſozialiſtiſche Erziehung —— der Jugend ern Ganzes darſtellt, das alle Mittel ümfaßt, die für die Bildung eines edlen Charakters, tapferen Her⸗ zens und eines klaren Entſcheidungsvermögens für Weſent⸗ liches und Unweſentliches, Aeſthet und Unäſthet erforderlich ind, hat die Hitlerjugend auch der Inneneinrichtung ihre be⸗ ondere Aufmerkſamkeit zugewandt. Gegen Schluß ſeiner Rede konnte der Reichsjugendfüh⸗ rer feſtſtellen, daß der vor einem Jahr an gleicher Stelle ausgeſprochene Hinweis nach Schaffung eines Jugendgelän⸗ des in Verbindung mit dem HJ⸗Heim an vielen Orten ſeine Verwirklichung erfuhr. Bei den Planungen wurden in Ver⸗ bindung mit den Heimen von vornherein ein Sportplatz, eine Spielwieſe, ein Schießſtand und ein Schwimmbad be⸗ rückſichtigt. Der Reichsjugendführer ſchloß mit der Aufgabenſtellung für das Jahr 1939. Es komme in dieſem Jahre vor allem auf den Bau von Klein- und Kleinſtheimen 1 dem Lande an. Ein ſolches Bauprogramm bedeute einmal eine erheb⸗ liche Einſparung von Kohſtoffen, zum anderen eine Förde⸗ rung der Candarbeit der Hitlerjugend. Der aktive Kampf der Hitler-Zugend gegen die Landflucht mache eine ſchnelle und befriedigende Löſung der Heimfrage im Dorfe drin⸗ gend erforderlich. Nun gelte es, dem Landdienſt Heime zu bauen und damit in den Dörfern die Landdienſtgruppen zu beherber⸗ gen, einen Mittelpunkt für das Leben der Dorfjugend ſelbſt. Der Reichsjugendführer ſah hierin eine bedeutungsvolle po⸗ litiſche Miſſion des Ausſchuſſes und wies auf jene der Pa⸗ role der Geſundheitspflicht entſprechende Aktion hin, welche von ihm den Namen„Heim aufs Land!“ erhalte.„Erzie⸗ hung zur kulturellen Leiſtung und zur Kultur überhaupt kann und darf nichts anderes ſein als Erziehung zur Be⸗ wußtheit des heimatlichen Bodens“. Mit dieſem Gedanken ließ der Reichsjugendführer ſeine Rede ausklingen. Größtes Volk, ſtärkſte Wirtſchaſt Deutſchland als europäiſches Wirtſchaftszentrum. München, 24. Jan. In München begann im Feſtſaal des Deutſchen Muſeums der traditionelle Januarlehrgang der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP. Die Tagung, die 2500 Teilnehmer zählt, ſteht, wie NS berich⸗ tet, in dieſem Jahre unter der großen Parole„Europäiſches Wirtſchaftszentrum“. Der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP, Bernhard Köhler, gab in einer grundlegenden Rede einen Ueberblick über jene Zeit, als bei der Machter⸗ greifung der wirtſchaftspolitiſche Arbeitskörper der Partei ſich ſofort Aufgaben gegenüber ſah, die ein ſchlagkräftiges Inſtrument verlangten Heute könne feſtgeſtellt werden, daß der wirtſchaftspolitiſche Arbeitskörper der Partei die not⸗ wendige Feſtigkeit aufweiſe und ſich ſeine Zielſetzung und ſeine Methoden als tragfähig und wicrkſam erwieſen 1 Die für die zukünftige deutſche Wirkſchaftspolitik enk⸗ ſcheidenden Tatſachen ſeien: Größtes Volk und ſtärkſte Wirt⸗ ſchaft. Das Deutſche Reich iſt das größte Reich Europas. Das deutſche Volk iſt das größte Volk Europas. Die deutſche Volkswirtſchaft iſt die ſtärkſte Volkswirtſchaft Europas und will daher auch den größten Einfluß haben, und die deut ſche Wirtſchaftspolitik iſt eytſchloſſen, aus dieſen Talbeſtän⸗ den alle Folgerungen zu ziehen. Die Aufgaben des Handwerks Steigerung der Einſatzbereitſchaft. Berlin, 24 Jan In der Reichsarbeitstagung des deut⸗ ſchen Handwerks in der DAß die in Berlin ſtattfindet, er⸗ örterte Reichshandwerksmeiſter Schramm vor den Gau⸗ handwerkswaltern der DAß insbeſondere das Verhältnis, in dem heute Wirtſchaft und politiſche bezw. Staatsführung zu⸗ einander ſtehen Wenn auch heute der Staat und die Partei die Wirtſchaft zu den Zielen lenken, die für die Volksgemeinſchaft zu er⸗ reichen ſind ſo wendet ſie ſich-damit ſelbſtverſtändlich nicht gegen die Initiatwe des Einzelnen denn ſie haben die Füh⸗ rung der Wirtſchaft ausdrücklich bei den Wirtſchaftsführern gelaſſen Aber es gibt ſo führte der Reichshandwerksmei⸗ ſter aus, kein Wirtſchaftsleben, das von den Ideen des Na⸗ tionalſozialismus losgelöſt, ſeinen Weg geht Schramm betonte in dieſem Zuſammenhang, daß es auch in den handwerklichen Betrieben darauf ankommen müſſe, die Einſatzbereitſchaft immer mehr zu ſtei⸗ gern Wie umfangreich dieſe Aufgabe iſt, wird deutlich, wenn man ſich vergegenwärtigt daß es in Deutſchland allein 1604000 Handwerksbetriebe gibt, die zurzeit insgeſamt 671000 Lehrlinge ausbilden Es iſt die Aufgabe der Wirt⸗ ſchaftsführung im Handwerk, den deutſchen Handwerksmei⸗ ſter in wirtſchaftlicher Beziehung ſo zu ſchulen, daß er in der Lage iſt, die wirtſchaftlichen Aufgaben, die ihm heute ge⸗ ſtellt ſind, reibungslos zu erfüllen. Neue Forſtweriſchaft Die Zukunft des deutſchen Waldes. S. Die große Bedeutung der deutſchen Forſtwirt⸗ ſchaft als nationales Problem und als reichfließende Roh⸗ ſtoſfquelle im Rahmen des Vierjahresplans erfordert neben der konsequenten Neuausrichtung auf die als richtig erkannten Ziele zugleich weil borausſchauende Maßnahmen für die Zukunft des deutſchen Waldes. Der Forſtmann kann ſelten das ernten, was er geſäl hat, weil der Wald in ſeinem Wachstum Zeiträume don mehr als 50 Jahren benötigt. Die Größe der ſich auftürmenden Schwierigkeiten, mit denen Reichsforſtmeiſter Hermann Göring rechnen mußte, wird offen⸗ bar, wenn man bedenkt, daß es zunächſt galt, die im Rah⸗ men des Vierjahlesplans erforderlichen gewaltigen Holzmen⸗ gen zu ſichern. Der Einfuhr aus dem Auslande ſtanden die bekannten Schwierigkeiten entgegen. Sie mußte zumindeſt ſtark gedroſſelt werden. Es war daher notwendig, den 9 o z⸗ einſchlag zu ſteigern. Er wurde in den Staatswal⸗ dungen ab 1835 und in den Privatwaldungen ab 1937 um 50 b. H. geſtelgert. Natürlich fehlte es nicht an Stimmen, die in dieſen Maßnahmen einen gewaltſamen Eingriff in die. Subſtanz des Waldes erblicken wollten. Sie überſahen aber, daß die zugleich ergriffenen Maßnahmen zur Wald⸗ vermehrung für den notwendigen Ausgleich ſorgen. Der Aufforſtung wandte der Reichsforſtmeiſter zu⸗ nächſt ſeine Aufmerkſamkeit zu. Bereits im Jahre 1934 wur⸗ den 40 000 Hektar Wald neugeſchaffen. Dieſer Erfolg wurde allerdings überwiegend von der ſtaatlichen ſchaffen werden, und er n Forſtwirtſchaft erzielt. Das ſpricht aber die private Forſt⸗ wirtſchaft keineswegs von ihrer Pflicht frei, denſelben Weg zu gehen, den ihr der Reichsforſtmeiſter hier energiſch gewie⸗ ſen hat. Seit 1934 ſind alle Aufforſtungsmaßnahmen zielbe⸗ wußt weiterentwickelt worden, ſodaß die Erfolge im Einklang mit der reichlich aufgewendeten Mühe ſtehen. Parallel hierzu liefen zahlreiche Maßnahmen zur Schaf. fung eines ganz neuen Waldbauprinzips. Früher verlangte man vom Walde auf möglichſt ſchnelle Weiſe eine möglichſt hohe Rente. Das hatte zur Folge, daß unſer Waldbau einſeitig geworden war. Auf dem größten Teil der deutſchen Waldbaufläche ſtockten Nadelhölzer, ohne daß die Notwendigkeit dafür überall gegeben war. Es iſt bekannt, daß die Kiefer neben ihrem Vorteil verhältnismäßiger Schnell⸗ wüchſigkeit zugleich auch Nachteile, wie Auslaugung des Bo⸗ dens uſw., mit ſich bringt. Das Streben nach möglichſt hohen Gewinnen aus dem Waldbau ließ häufig rieſige Kahlſchläge entſtehen, die zwar im Augenblick große Gewinne verſprachen, auf Jahrzehnte hinaus dann aber gar nichts einbrachten, weil zuviel Zeit verging, bis die Aufforſtung wieder bis zum Hoch⸗ wald gediehen war, vorausgeſetzt, daß ſolche Kahlſchläge über⸗ haupt wieder aufgeforſtet wurden. Häufig iſt das gar nicht geſchehen. Die Forderung des neuen Waldbauprinzips heißt daher: Dauerwald! Und weiter: Miſchwald! Durch Vermeidung von großen Kahlſchlägen und durch Vorrats⸗ pflege im Sinne der Einzelſtammwirtſchaft wird die Ver⸗ mehrung des deutſchen Waldes konſequent betrieben. Daß mit dieſen Maßnahmen für die deutſche Volkswirtſchaft zu⸗ gleich auch die Schönheit des Waldes und der Land⸗ ſchaft überhaupt erheblich gefördert wird, ſei nur am Rande vermerkt. Der Dauerwaldgedanke iſt„das Streben nach einer ſtandortsgemäßen und nachhaltigen, betriebs⸗ und natio⸗ nalwirtſchaftlich ausgerichteten Waldwirtſchaft, die ſich unter beſter Einfügung die wirkenden Naturkräfte zur Erreichung der wirtſchaftlichen Ziele in zweckmäßigſter Weiſe nutzbar macht“. Zur Erreichung dieſes Zieles ſind drei Dinge not⸗ wendig: verſtärkte Miſchbeſtandswirtſchaft, intenſive Vorrats⸗ pflege und ſtandortsgerechter Waldaufbau! Notwendig war weiter eine Erforſchung der natürlichen Standortskräfte in Form der Schaffung einer forſtlichen Standorts⸗ karte. Durch das neue Waldbauprinzip wurde die deutſche Forſtwirtſchaft in ihrer Geſamtheit aus ihrem bisherigen Eigenleben herausgenommen und auf die großen Aufgaben der Nationalwirtſchaft hingewieſen; denn„Waldbau iſt nicht mehr Selbſtzweck; er hat die entſcheidende Rolle bei der Durchführung des Betriebes zur Erreichung der natlio⸗ nalwirtſchaftlichen Ziele zu übernehmen“. Hand in Hand mit allen dieſen Maßnahmen mußte ein großzügiges Geſetzgebungswerk geleiſtet werden. Ein Eckpfeiler dieſes Werkes und wohl auch eine der hervorragend⸗ ſten Taten des Reichsforſtmeiſters auf dieſem Gebiete iſt der Erlaß des forſtlichen Artgeſetzes vom 13. Dezember 1934. Dieſes Geſetz verpflichtet alle Waldbeſitzer, ſchlechtraſſige Beſtände und Einzelſtämme auszumerzen und zur Nachzucht beſtimmter Sͤzarten nur anerkanntes Saatgut zu verwen⸗ den. Die Waldzerſplitterung, die ſich in der Vergan⸗ genheit oft unheilvoll auswirkte, wurde durch die Regelung des Walderbrechts und durch die Einführung der Geneh⸗ migungspflicht für Waldveräußerungen und Waldteilungen entſchieden a'/ ſtoppt. Alle Maßnahmen zur Waldvermeh⸗ rung würden aber ihren Sinn verlieren, wenn nicht zugleich auch Maßnahmen zum Schutze des Waldes ergriffen werden. Schon am 18. Januar 1934 erließ die Reichsregiz rung auf Vorſchlag Hermann Görings das Geſetz gegeſ Waldvoerwüſtung. Es verbietet u. a. die Abholzung nicht hiebreiſer Nadelholzbeſtände unter 50 Jahren, den Ab⸗ trieb größerer Waldflächen uſw. 5 Nach dem Grundſatz, daß der Wald deutſches Volksgut iſt, muß auch Brandkataſtrophen vorgebeugt werden. Nachdem in a Hinſicht einige vorbeugende Maßnahmen eingeleitet wars, erging am 25. Juni Juni 1938 die Ver⸗ ordnung zum Schutze der Wälder, Moore und Heiden gegen Brände, die endlich das Durcheinander der zahlreichen reichs⸗ und länderrechtlichen Vorſchriften beſeitigte und auch die Brandbekämpfungsmaßnahmen reichseinheitlich regelte. Bei der Eröffnung der„Grünen Woche“ im Jahre 1935 in Berlin wies der Reichsforſtmeiſter der deutſchen Waldwirtſchaft und den deutſchen Forſtmännern mit folgen den Worten, denen auch heute nichts hinzuzuſetzen iſt, den Weg:„Der deutſche Wald iſt nicht allein ein Wirtſchafts⸗ objekt, er iſt ſo zu bewirtſchaften, daß neben den nationalwirt⸗ ſchaftlichen auch die ſozialen und kulturellen Belange gewahrt werden. Dem deutſchen Volke iſt der natürliche Wald zurück⸗ zugeben, d. h. die Schönheit des Waldes iſt wie der herzuſtel⸗ len und zu pflegen um der Kraft und der Freude willen, die er dem deutſchen Volksgenoſſen gibt. Der deutſche Wald iſt zu ſchützen und zu heben auch um des Schutzes willen, den er dem Lande gewährt. Im deutſchen Wald ſoll Arbeit ge⸗ ſoll die Rohſtoffe liefern, die die Wirt⸗ ſchaft zur Deckung des Volksbedarfs braucht.“ 4 a. Be. Zum alten Eiſen werfen Man war früher leicht damit bei der Hand, alles Mög liche„zum alten Eiſen“ zu werfen. Ob es ſich nun um ab⸗ genützte oder ausgediente Eiſengeräte. Menſchen oder ſonſt⸗ was handelte. War etwas zum alten Eiſen geworfen, ſo kümmerte man ſich nicht weiter darum, ließ es verroſten, verhungern, verkommen. So entſtanden die alten Rumpel, kammern für tauſend Dinge, die Ecke hinter dem Ofen für alte Menſchen, der Müllhaufen, aus dem„Fundſammler mit dem Haken noch dies und jenes Brauchbare herausan⸗ gelten Mancher ſoll dabei ſogar zum Schatzgräber gewor⸗ den ſein und ein kleines Vermögen auf die hohe Kante ge legt haben. Jedenfalls ſprach man immer geringſchätzig vom „alten Eiſen“. Die Zeit des Vierjahresplanes hat uns wie in mancher Hinſicht ſo auch in dieſem belehrt. Es gibt kein altes Eiſen mehr, es gibt nur noch Eiſen, ganz gleich, wo man darauf ſtößt. Das alte, in der Rumpelkammer vergeſſene Eiſen iſ gutes, brauchbares Eiſen, das nur nutzbringend verwend werden muß Der„alte“ Mann. den man oft genug vorzei⸗ tig durch„Penſionierung“ aus dem ee ausge ſchaltet hat und der nicht weiß, wie er ſeine langen Tag hinbringen ſoll, ſteht wieder ſeinen Mann mit Kenntniſſen, Erfahrungen und Leiſtung. Alte Stoffe, ob nun Bindfaden, Altpapier alte Säcke oder ſonſtwas, alles wird neuer Auf bereitung und Wiederverwendung zugeführt. Was„zum al ten Eiſen“ geworfen iſt, man hat es wieder in ſeinem Welt 1 Alles hat ſeinen Wert, es muß nur am richtigen 1 Platze ſein. 5 a 5 mwertung aller Werte im beſten Sinne, das hat uns der Vierjahresplan gelehrt. 28„ N hat kotts ſagte zwei wen wiſſe wo balle die Deu ten. (bei mer Geſ. geſo die deu Für habe Roh Bau jene rikat den rikan Nor! ſinnt noch af r Han! 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