— Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 15 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. ages und Anzeigenblatt Sonn⸗ und Feiertage. keinen Erſatzanſprüchen Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A XII. 38: 1140 39. Jahrgang Ribbentrop in Warſchau Der Staatsbeſuch des Reichsaußenminiſters in der polniſchen Haupkſtadt.— Begrüßung durch Oberſt Beck. WVarſchau, 26. Januar. Mit dem fahrplanmäßigen Nordexpreß trafen Mittwoch nachmiltag um 16.38 Uhr der Keichsaußenminiſter von Ribbentrop und Frau von Kibbentrop ſowie die Herren der Begleitung des Reichsminiſters zu dem angekündigten Stdatsbeſuch in der polniſchen Hauptſtadt ein. Zur Begrüßung des Reichsaußenminiſters waren auf dem mit den Hoheitszeichen und Fahnen des Reiches ge⸗ ſchmückten Bahnhof außer der deutſchen Botſchaft mit dem Botſchafter von Moltke an der Spitze, der ſtellvertretende Landesgruppenleiter der NSDAP für Polen, Geſandt⸗ ſchaftsrat Dr. Krümmer, der Militärattache Oberſt Himer und der Luftattaché Oberch Gerſtenberg und der italieniſche Botſchafter di Valentino ſowie der ungariſche Geſandte de Hory erſchienen. Von polniſcher Seite waren Außenmini⸗ ſter Oberſt Beck mit ſeiner Gattin, die Frau von Ribbentrop Blumen überreichte, der Berliner polniſche Botſchafter Lipfli, der geſtern in Warſchau eingetroffen war, der Stadt⸗ präſident von Warſchau, Starzynſki, der Regierungskom⸗ miſſar von Warſchau, Woiwode Laroszewicz, der Chef des diplomatiſchen Protokolls, Alexander Lubienſki, der Kabi⸗ nettschef des polniſchen Außenminiſters, Graf Michael Lu⸗ bienſki, der Direktor des Weſtdepartements, Graf Potocki, und andere Mitglieder des polniſchen Außenminiſteriums anweſend. Eine Kompanie der Polizeiverfügungstruppe erwies dem Reichsaußenminiſter die militäriſchen Ehren. Vom Bahnhof begab ſich der Reichsaußenminiſter mit ſeiner Gattin in Begſeitung des polniſchen Außenminiſters und Frau Beck zum Palais Blanch, einem neben dem Rathaus und in der Nähe des polniſchen Außenminiſteriums gelegenen Renaiſ⸗ ſance⸗Schlößchens, wo er während ſeines Warſchauer Auf⸗ enthalts wohnt. Beſuch im Deutſchen Klub Der Reichsaußenminiſter nahm eine freie Stunde des Nachmittags wahr, um mit ſeiner Begleitung und dem deut⸗ ſchen Botſchafter von Moltke die reichsdeute Kolonie und die Ortsgruppe der AO in dem mit den Hoheitszeichen des Reiches und der Partei feſtlich geſchmückten Saal des War⸗ ſchauer Deutſchen Klubs zu begrüßen. Reichsgußenminiſter von Ribbentrop wies in einer An⸗ ſprache darauf hin, daß er als ehemaliger Auslandsdeut⸗ ſcher genau wiſſe, wie es den Reichsdeutſchen im Aus⸗ lande ums Herz ſei. Früher ſeien die Reichsdeutſchen im Ausland in Konfeſſionen und Parteien geſpalten geweſen; heute, ſeit der Errichtung des Dritten Reiches, ſei es auch unter den Reichsdeutſchen im Auslande anders geworden. Der Führer werde am 30 Januar mit unbändigem Stolz auf die ſechs Jahre zurückblicken können, die ſeit dem Macht⸗ alltritt vergangen find Künftige Geſchlechter würden dieſe ſechs Jahre als ein einmaliges hiſtoriſches Wunder in der Geſchichte betrachten. So könnten ſich denn auch die Reichs⸗ deutſchen draußen mit Stolz und Freude zu ihrem deutſchen Vaterland bekennen, deſſen Pioniere ſie ſeien Den Deutſchen in Polen käme das Abkommen vom 26. Januar 1934 zwi⸗ ſchen Deutſchland und Polen zuſtatten, mit dem unter die Feindſchaft der beiden Nationen ein Schlußſtrich geſetzt worden ſei Die Deutſchen im Auslande könnten ſtolz auf das Reich ſein, das der Führer in den ſechs Jahren aus tiefer Ohnmacht zu einem mächtigen Großdeutſchen Reich er⸗ hoben habe. Gegenſeitige Verſtändigung Das Hauptintereſſe der Warſchauer Preſſe gilt unein⸗ geſchränkt dem Beſuch des Reichsaußenminiſters in der polniſchen Hauptſtadt Auch ein Blatt von ausgeſprochen kri⸗ tiſcher Einſtellung gegenüber dem neuen Deutſchland, wie der rechtsoppoſitionelle„Kurjer Warszawſki“ unterſtreicht die politiſche Bedeutung und die Nützlichkeit des deutſch⸗ polniſchen Abkommens. Obwohl dieſes Abkommen nur für die Dauer von zehn Jahren geſchloſſen ſei. wäre es doch zu begrüßen, wenn die zeitliche Beſchränkung beſeitigt würde Ebenſo wie der Füh⸗ rer wiederholt die nationalen Leiſtungen des polniſchen olkes anerkannt habe, beſtehe auch in Polen Bewunde⸗ deuß für die gewaltigen Leiſtungen deutſchen Geiſtes und die Arbeit Für dieſes gegenſeitige Verſtändnis bilde 15 erſchiedenheif der Auffaſſungen, die es zwiſchen Deut⸗ en und Polen im Laufe der Geſchichte gegeben habe, kei⸗ nesweas ein Hindernſe⸗ Hilfe in der Erzeugungsſchlacht 57 ooo ilaljeniſche Landarbeiter kommen nach Deutſchland 5 Berlin, 26. Januar. boben ee italieniſchen und deutſchen Regierungsſtellen 5 11 0 benbandlungen über die Hereinnahme italieniſcher 110 eiter nach Deutſchland ſtattgefunden. Dieſe Ver⸗ ſcher 1 ſind durch eine Vereinbarung die auf italieni⸗ 965 See Angeline und auf deutſcher Seite 1„ i am a chluß gebracht 101 9 unterzeichnet worden iſt, dem im vergangenen Jahr der erſte gr Verſuch 115 Emſatzes italieniſcher Landarbeiter in Deut chland ge⸗ dicser iſt. werden auf Grund der neuen Vereinbarung in N Jan Jahr 37 000 italieniſche Landarbeiter nach Deutſch⸗ 5 zommen, um der deutſchen Landwirtſchaft bei der K ortführung der Erzeugungsſchlacht zu helfen. — Donnerstag, den 26. Januar 1939 Wandel im Arbeitseinſatz Zum 10. Jahresbericht der Reichsanſtalt für Arbeils⸗ vermikllung und Arbeitsloſenverſicherung Berlin, 26. Januar. Der ſoeben erſchienene 10. Jahresbericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung um⸗ faßt im weſentlichen die Zeit vom 1. April 1937 bis zum 31. März 1938, behandelt jedoch in ſeiner Darſtellung dar⸗ über hinaus einen großen Teil der Entwicklung des ver⸗ gangenen Jahres. Wichtig iſt, aus dem 10. Jahresbericht der Reichsanſtalt feſtzuhalten, daß das Ausmaß nicht nur des Rückganges der Arbeitsloſigkeit, ſondern auch der Zu⸗ nahme der Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten wiederum ſtärker war als im Vorfahr; ein Zeichen dafür, wie ſehr ſich bereits die Auswirkungen des neuen Vierjahresplans bemerkbar gemacht haben. Wie günſtig die Entwicklung verlaufen iſt. mag daraus entnommen werden, daß die Zahl der im Monatsdurchſchnitt beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten im Altreich im Jahre 1937/38 mit rund 18,7 Millionen um über 1 Million größer war als der Stand der Höchſtbeſchäftigung der Vorkriſenzeit im Jahr 1929. Und wenn man die Entwicklung bis zum Höchſtſtand der Beſchäftigung im Jahre 1938 weiter verfolgt, dann zeigt ſich, daß wir Ende September 1938 ſogar bei einer Ge⸗ ſamtbeſchäftigung von 204 Millionen Arbeitern und An⸗ geſtellten angelangt ſind und damit das Jahr der höchſten Scheinkonjunktur 1929 weit überflügelt haben. Der Wandel der Verhältniſſe im Arbeitseinſatz ſowie die ſtarken Anforderungen von Arbeitskräften aller Art, die insbeſondere während der Spitzetznarbeitszeiten von den Betrieben des Baugewerbes und der Landwirtſchaft an die Arbeitsämter gerichtet wurden, haben eine Fülle neuer Arbeitseinſatzprobleme ausgelöſt. Dementſprechend iſt die Reichsanſtalt immer ſtärker in den Voll ug ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſcher Geſetze eingeſchaltet worden und da⸗ mit noch mehr als bisher zum verantwortlichen Träger der ſtaatlichen Arbeitseinſatzpolitik geworden. Die im Be⸗ richt über die Berufs nachwuchslenkung gegebenen Zahlen kennzeichnen den in der Befriedigung des Nachwuchsbedarfs der Berufe eingetretenen Spannungszu⸗ ſtand und unterſtreichen die Notwendigkeit ſorgfältiger Ausleſe, planmäßiger Lenkung der Jugendlichen nach ſtgatspolitiſchen Geſichtspunkten und nicht zuletzt auch der ſtändigen Hebung der Güte ihrer Ausbildung. Die Einſchaltung der Dienſtſtellung der Reichsanſtalt in die Regelung ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſch bedeutſamer Bauvorhaben nach der Vierten Verordnung zur Durchfüh⸗ rung des Vierjahresplanes wurde ſyſtematiſch ausgebaut Und vertieft. 55 Die wertſchaffende Arbeitsloſenhilfe, die bereits zu Beginn des Jahres 1936 eine grundlegende Aenderung erfahren hatte, iſt den arbeitseinſatzmäßigen Notwendigkeiten ſtändig weiter angepaßt worden. Sie bleibt in dem ihr geſteckten Rahmen auch künftig ein un⸗ entbehrliches Inſtrument zur Regelung des Arbeitsein⸗ ſatzes. Im Haushaltjahr 1937/38 wurden aus Mitteln der wertſchaffenden Arbeitsloſenhilfe insgeſamt rund 83,4 Mil⸗ lionen Mark gezahlt mit denen die Ableiſtung von rund 17,3 Millionen Tagewerken ermöglicht worden iſt.— Die unterſtützende Arbeitsloſenhilfe iſt im Aufgabenkreis der Reichsanſtalt entſprechend dem ſtarken Rückgang der Ar⸗ beitsloſigkeit weiter erheblich zurückgetreten. Hinzuweiſen bleibt u. a. auf die Verbeſſerung der Unterſtützungslei⸗ ſtungen und auf den Fortfall der Kriſenunterſtützung, ſo⸗ wie auf die weitgehende Beſeitigung der Kurzarbeit Recht aufſchlußreich ſind aus dem 10. Jahresbericht der Reichsanſtalt endlich noch die Angaben über die Entwick⸗ lung der Jinanzen der Keichsanſtalt. Im Laufe des Jahrfünfts von 1933/34 bis 1937/88 hat die Reichsanſtalt die geſamten Leiſtungen für die Reichswohl⸗ fahrtshilfe mit 816 Millionen Mark dem Reich erſtattet, 300 Millionen Mark für Reichsſtraßen⸗ und Reichswaſſer⸗ ſtraßenbauten geleiſtet, 404 Millionen Mark Wechſelfällig⸗ keiten aus den Arbeitsbeſchaffungsprogrammen 1932 und 1933 aus eigenen Mitteln eingelöſt, 415 Millionen Mark Darlehen an die Geſellſchaft Reichsgutobahnen gewährt und 360 Millionen Mark freie Ueberſchüſſe unmittelbar an die Reichskaſſe abgeliefert. Schließlich wurden 58 Millionen Mark an die Träger der Renkenverſicherung und 41 Mil⸗ lionen Mark für ſonſtige Zweige der Arbeitsloſenhilfe ge⸗ zahlt. Die Geſamtſumme der Leiſtungen der Reichsanſtalt für Reichszwecke beläuft ſich demnach einſchließlich einer Leiſtung von 100 Millionen Mark aus dem Rechnungsjahr 1932 auf rund 2,5 Milliarden Mark. Diplomatie und Preſſe Empfang der Auslandspreſſe durch den Reichspreſſechef. e a Berlin, 25. Januar. Reichspreſſechef Dr. Dietrich gab abends im Hotel„Kai⸗ ſerhof“ einen Empfang für die en Preſſe. Der Ein⸗ ladung des Reichspreſſechefs waren zahlreiche Mitglieder des Diplomatiſchen Korps gefolgt, neben Botſchaftern, Ge⸗ ſandten und Geſchäftsträgern auch e der einzelnen Miſſionen, ferner die in Berlin anſäſſigen Ver⸗ Heer der ausländiſchen Zeitungen und Nachrichtenbüros. nter den Gäſten ſah man weiter zahlreiche Reichsminiſter und Reichsleiter ſowie die führenden Männer der Partei und ihrer Gliederungen. 1 — Nr. 28 Der Reſchspreſſechef begrüßte, unterſtätzt von ſeinen nächſten Mitarbeitern den Angehörigen der Preſſeabteilung der Reichsregierung und der Reichspfeſſeſtelle der NSDAP, die insgeſamt rund 200 Gäſte. Durch ſeinen äußeren glanz⸗ vollen Verlauf und vor allem durch die Liebenswürdigkeit des Gaſtgebers erhielt dieſer Abend eine beſondere geſell⸗ ſchaftliche Note Er erreichte ſeinen Höhepunkt mit der An⸗ ſprache des Reichspreſſechefs. Wir arbeiten, erklärte er, nicht für Geld und Stunden⸗ lohn, wir erwählten unſeren Beruf nicht aus materiellen Erwägungen und wirtſchaftlicher Kalkulation, ſondern wur⸗ den zu ihm hingezogen aus dem Gefühl der Vaterlands⸗ liebe und des Idealismus, ganz unmittelbar für unſer Volk zu wirken und zu arbeiten Aber nun ſehen wir, wie dieſer Idealismus des jour⸗ naliſtiſchen Berufes in ſo vielen Ländern auf einer rein ma⸗ terialiſtiſchen Grundlage ſteht auf der Baſis des Zei⸗ tungsgeſchäftes als wirtſchaftlichen Erwerbsunter⸗ nehmens Ich glaube, hier in dieſer Diskrepanz zwiſchen dem an ſich idealiſtiſch beſtimmten Berufsethos des Journaliſten und ſeiner perſönlichen Abhängigkeit von dem rein privat⸗ wirtſchaftlichen Element des Zeitungsunternehmens liegt die Quelle allen Uebels. Ich glaube, mit der Preſſe, mit einer öffentlichen Einrichtung, die dem Wohle des Volkes dienen ſoll, darf man kein Geld verdienen wol⸗ len, ſondern nur den Dank des Volkes. Vielleicht klingt es unbeſcheiden, aber es muß doch ein⸗ mal geſagt werden: Wir ſelbſt. wir Journaliſten und Män⸗ ner der Preſſe ſind doch trotz aller berechtigten Einwände des Augenblicks das verbindendſte Element im Leben der Völker Sie machen zwar nicht die Politik, aber ſie ſchaffen die Atmosphäre, in der die Politiker arbeiten. Wir wiſſen, daß wir den Lebenswillen im Daſein der Völker mit der Feder nicht aufhalten können. Wohl aber können wir ſeine Dynamik erkennen, ihre Notwendigkeiten verſtehen und ihren Ablauf vereinfachen Und in dem Maße, in dem der Journaliſt dieſe Fähigkeiten beſitzt, wird er ſeinem Lande nützen. Wir ſollken gründen: eine interna⸗ tionale Gemeinſchaft des Willens, die anderen zu verſtehen. Faringceeis Oeuiſchlandbeſuch Der italieniſche Staatsminiſter in Gegenwart Stkreichers von Adolf Hitler empfangen Berlin, 25. Januar. Zum Empfang des italieniſchen Staatsminiſters Fark⸗ nacci, der am Mittwoch vormittag auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin eintraf, hatten ſich auf dem mit Flag⸗ gen des Reiches und des faſchiſtiſchen Imperiums ge⸗ ſchmückten Bahnhof von deutſcher Seite u. a. eingefunden Gauleiter Streicher und im Auftrage der Gauleitung Ber⸗ lin Gaupropagandaleiter Wächter ſowie höhere Offiziere der deutſchen Wehrmacht. Von italieniſcher Seite waren anweſend Botſchaftsrat Graf Magiſtrati, der Landesgrup⸗ penleiter des Faſcio in Deutſchland, Graf Ruggeri, und der Leiter des Faſcio in Berlin, Oberleutnant Savini. Der Gaſt ſchritt, nachdem er von Gauleiter Streicher herzlich willkommen geheißen worden war, unter den Klängen der italieniſchen Königshymne und der Giovinezza die Front der das Gewehr präſentierenden Ehrenkompanie der SA⸗ Standarte„Feldherrnhalle“ ab. Farinacei nahm bei Beginn ſeines Deutſchlandbeſuches, der ihn auch zur Stadt der Reichsparteitage und nach Mün⸗ chen führen wird, Gelegenheit mit einigen Worten für den herzlichen und freundlichen Empfang zu danken und den deutſchen Kameraden ſeinen brüderlichen Gruß zu ent⸗ bieten. Am Mittag folgten Staatsminiſter Farinacci und Gauleiter Streicher einer Einladung von Reichsminiſter Dr. Goebbels zu einem Frühſtück im Propagandaminfſterium, an dem auch Italiens Botſchafter, Exzellenz Attolico, Bot⸗ ſchaftsrat Graf Magiſtrati und Generalkonſul Maſor Ren⸗ zetti teilnahmen. Von deutſcher Seite waren u. a. erſchie⸗ nen: Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, die Stagatsſekretäre Dr. Dietrich und Hanke, SA⸗Obergruppenführer von Jagow, Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert, Polizeipräſident Graf Helldorf ſowie die Kreisleiter des Gaues Berlin und die Führer der einzelnen Gliederungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Berlin- Dr Goebbels hieß in einer kurzen Anſprache Exzellenz e le einen der energiſchſten und kompromißloſe⸗ ken geiſtigen Bannerträge des Faſchismus willkommen. ie Träger der nationglſozialiſtiſchen Bewegung in der Reichshauptſtadt ſeien zuſammengekommen, um in ihm in erſter Linie den hervorragenden Faſchiſten zu begrüßen, und es werde in dieſem Kreiſe leicht ſein, die Brücke des gegenſeitigen Verſtändniſſes zu ſchlagen. „Wir wiſſen als Revolutionäre ſehr wohl“, ſo betonte Dr. Goebbels,„welchen großen Wandlungen eine revolu⸗ tionäre Idee in den verſchiedenen Stadien ihrer Entwick⸗ lung unterworfen iſt. Aufgabe des wahren Staatsmannes iſt es dabei, die Ideologie einer Revolution in ſtete Ueber⸗ einſtimmung mit den realen Gegebenheiten des Tages zu bringen. Das erfordert dauernde Kompromiſſe. Um ſo er⸗ freulicher iſt dann ein Mann, der in ſeinem Leben mit möglichſt wenig Kompromiſſen auszukommen weiß. Als einen ſolchen haben wir Sie ſchon ſeit langem kennen und ſchätzen gelernt.“ a 8 Die Bevölkerung Berlins werde bei der großen Kund⸗ gebung im Sportpalaſt deshalb gerade ihm, dem Faſchiſten und ſeinem Freunde, dem Frankenführer Julius Streicher, ihre beſonderen Sympathien ſpontan bekunden. Am Nachmittag wurde Staatsminiſter Farinacci in Ge⸗ genwart des Gauleiters Streicher vom Führer empfangen. . Im Kampf gegen die Landflucht Bisher wurden rund 100 Millionen Reichsmark für Land⸗ arbeiterwohnungen bewilligt. Berlin, 25. Januar. Der Kampf gegen die Landflucht iſt ein Kampf, der für die Sicherung der Ernährungsbaſis des deutſchen Volkes geführt wird. Er wird dann erſt erfolgreich beendet werden können wenn die Wohnungsfrage auf dem Lande erfolg⸗ reich gelöſt iſt. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring hat mit der Verordnung vom 10. März 1937 über die beſchleunigte Förderung des Baues von Heuerlings- und Werkwohnungen ſowie von Eigenheimen für ländliche Ar⸗ beiten für mehr als 12000 Wohnungen aufgenommen, ſo Eigenheimerwerbern ermöglicht, neue einwandfreie Woh⸗ nungen zu errichten Ueber die oom Reichsarbeitsminiſter durchgeführte Maßnahme läßt ſich nunmehr nachdem ſeit ihrem Anlaufen rund eineinhalb Jahre vergangen ſind, ein Ueberblick gewinnen. Bisher konnten durch Hergabe der vorerwähnten Mittel über 16 555 Wohnungen gefördert werden Davon ſind über 6000 Wohnungen fertig, die reſt⸗ lichen 10000 ſind begonnen oder ſtehen unmitkelbar vor dem Baubeginn Neben dieſen 16000 Wohnungen ſind von den Regierungen als Durchführungsbehörden und den Verfahrensträgern— in Preußen und den meiſten übrigen Ländern ſind dies die Heimbaugeſellſchaften— die Vorar⸗ beiten fün mehr als 12 000 Wohnungen aufgenommen, ſo daß die Geſamtzahl der in Bearbeitung befindlichen Woh⸗ nungen faſt 30 000 erreicht An Mitteln ſind für 16 000 Wohnungen rund 96 Millionen Mark durch Bewilligungs⸗ beſcheide zugeſagt und bereits 55 Mill. Mark ausgezahlt. Die im Altreich erfolgreich angelaufene Maßnahme wird in nächſter Zeit auch auf die Oſtmark und die ſudetendeut⸗ ſchen Gebiete übertragen werden. Die Aufgaben der Durchführungsbehörden und Verfah⸗ rensträger ſind dadurch, daß ſich die Bauten auf zahlloſe Bauherren und ſehr verſtreut lingende Bauſtellen verteilen, beſonders ſchwierig. Es wird daher notwendig, daß alle Bauern und Landwirte, die für ihre Gefolgſchaft neue Wohnungen errichten oder vorhandene unzureichende durch Umbau verbeſſern wollen, möglichſt beſchleunigt ihre An⸗ träge bei den ſtaatlichen Kreisbehörden ſtellen. Auch die ländlichen Arbeiter— ſoweit ſie als ſelbſtändige Landar⸗ beiter, Waldarbeiter, ländliche Handwerker, Deich-, Torf⸗ und Wegebauarbeiter tätig ſind— müſſen ihre Anträge beſchleunigt bei den Kreisbehörden einreichen, wenn ſie ſich ein Eigenheim mit einer Landzulage ſchaffen wollen. Die öſterreichiſchen Auslandsſchulden Amerika nimmt den deutſchen Verhandlungsvorſchlag an Berlin, 25. Jan Wie ſeinerzeit gemeldet, hat die deut⸗ ſche Regierung der Botſchaft der Vereinigten Staaten im Zuge der ſeit längerer Zeit in Gang befindlichen Beſpre⸗ chungen über die Frage der Bedienung der öſterreichiſchen Auslandsſchulden mitgeteilt, daß Deutſchland eine Ver⸗ pflichtung zur Uebernahme dieſer Schulden zwar nicht an⸗ erkenne daß es indeſſen aber bereit ſei. über die Schad⸗ loshaltung amerikaniſcher Gläubiger öſterreichiſcher Anlei⸗ hen unter gewiſſen Modalitäten in Verhandlungen einzu⸗ treten Auf dieſe Mitteilung hat die Berliner Botſchaft der Ver⸗ einigten Staaten mit einer Note vom 20. Januar geant⸗ worket, in der die grundſätzliche Rechtsauffaſſung der deut⸗ ſchen Regierung zwar nicht anerkannt, der deutſche Ver⸗ handlungsvorſchlag aber angenommen wird. Der deutſchen Regierung wird vorgeſchlagen, die Verhandlungen mit den amerikaniſchen Gläubigern unmittelbar aufzunehmen. Die Aniform der Polizei Aniformbilder als Poſtkarten zum„Tag der deutſchen Polizei“. i Berlin, 26. Januar. Da viele Volksgenoſſen die neue Polizeiuniform wenig kennen, ſind von den einzelnen Dienſtzweigen der Ordnungs⸗ ſchafe und der Sicherheitspolizei farbige Uniformbilder ge⸗ chaffen und zum„Tag der deutſchen Polizei“ als Verſand⸗ karten hergeſtellt worden. Man findet hier in bunten Bildern den Mann der Schutzpolizei in Paradeuniform und die motoriſierte Gen⸗ darmerie mit ihren neuen weißen Sturzhelmen, daneben den Mann der Waſſerſchutzpolizei in der blauen, marine⸗ ähnlichen Uniform, den Verkehrspoſten mit weißem Pa⸗ raderock, Braunhemd und ſchwarzen Binder, dazu die neue Uniform der jüngſten Polizeiſparte, der Sener ſchuh polige und ſieht überhaupt i —— haupt zum erſtenmal, was alles zur Polizei Auto prallte auf einen Trecker Schweres Verkehrsunglück.— Fünf Toke, ein Schwer ⸗ verletzter. Jüterbog, 26. Jan. Kurz hinter Jüterbog auf der Straße nach Luckenwalde ereignete ſich frühmorgens ein ſchweres Autounglück. Ein großer Perſonenwagen aus Dresden geriet auf einer abſchüſſigen Strecke der Straße ins Schleudern und prallte mit großer Wucht gegen einen entgegenkommenden Trecker einer Eiſenhandlung aus Luckenwalde. Bei dem e ben wurden der 73jäh⸗ rige Beſitzer des Wagens, ſein Chauffeur ſowie zwei Juſaf⸗ 55 auf der Stelle getötet Zwei weitere Jahrgäſte wur en mit ſchweren Berletzungen ins Krankenhaus nach ZJü⸗ terbog geſchafft, wo der eine von ihnen ſofort nach ſeiner Einlieferung ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Wie ſtark der Zuſammenprall zwiſchen dem Dresdener Auto und dem Trecker aus Luckenwalde war, geht daraus hervor, daß ſich der Wagen einmal um ſeine Achſe drehte, wobei ein zweirädriger Anhänger ſich losriß und 30 Meter von der Unfallſtelle liegen blieb. Die eine Seite des Per⸗ ſonenwagens wurde völlig aufgeriſſen. Der Motor, die Tür und andere Teile des Wagens wurden meterweit herum⸗ geſchleudert. Wie entgegen der urſprünglichen Meldung verlautet, befinden ſich die beiden Schwerverletzten, die ins Kranken⸗ haus bon Jüterbog geſchafft wurden, am Leben. Die Zahl der Todesopfer betrage demnach vier. Nangier abteilung gegen Eilzug Zugunfall auf dem Bahnhof Reppen— Neun Verletzte Irank 15 rb a. d. O. 26. Jan. Wie die Reichsbahn direktion Oſten mitteilt, ſtieß auf dem Bahnhof Reppen eine Rangierlokomotive mit zwei Wagen auf dem Gleis Frankfurf a d. O.— Rothenburg mit einem Breslauer Eil⸗ ug zuſammen. Dabei enkgleiſten die veiden Loromonven de der Poſt. und Gepäckwagen vom Eilzug und zwei Wagen von der Kangierabteilung. Aus den Trümmern wurden vier Schwerverletzte geborgen, darunker der Loko⸗ motivführer und der Heizer der Rangierlokomokive. Ein Poſtbeamter und vier Reiſende wurden leicht verletzt. Neue Warnung Muſſolinis 8 Ikalieniſche Schlußfolgerungen im Falle weiterer franöſiſch⸗ ſowjetruſſiſcher Intervention. Rom, 26. Januar. Zur außenpolitiſchen Ausſprache in der franzöſiſcher kammer veröffentlicht die hochoffiziöſe Informazione Diplo⸗ makice folgende Verlaufbarung: In den verantwortlichen römiſchen Kreiſen iſt die au⸗ ßenpolitiſche Ausſprache in der Franzöſiſchen Kammer auf— merkſam verfolgt worden. Unter den vielen Reden hat eine beſonderes Intereſſe hervorgerufen, nämlich die des Abge⸗ ordneten und früheren Frontkämpfers Xaver Vallat, der unlängſt von dem Platz eines ſtellvertretenden Kammerprä⸗ ſidenten beſeitigt und durch einen richtigen Neger erſetz worden iſt. Vallat hatte den Mut, die Wahrheit über die abſolute und unbeſtreitbare und vollkommen erwleſen— franzöſiſche Einmiſchung in die ſpaniſchen Angelegenheiten zu geben, eine von der Volksfront unter dem Vorſitz Blume noch vor dem tatſächlichen Ausbruch des Bürgerkrieges ge⸗ wollte Intervention. Es entſpricht der ganzen Wahrheit, daß die erſten ita⸗ lieniſchen Flugzeuge General Franco— und zwar auf ſein⸗ Anforderung— bpiele Tage nach dem Eintreffen der fran⸗ zöſiſchen Flugzeuge geſchickt worden ſind. Es iſt dokumen⸗ tiert, daß die erſten italieniſchen Freiwilligen im Winter 1936/37 in Cadiz gelandet ſind, als bereits ſeit mehreren Monaten zahlreiche Brigaden in Frankreich rekrutiert und aufgeſtellter ſogenannter Internationaler an den Fronten von Katalonjen und Madrid eingeſetzt worden waren. Wenn alſo die franzöſiſche Intervention nach Zeit und Umfang von Menſchen und Material an erſter Stelle ſteht ſo hat die Sowjetintervention geradezu aufſehenerregend⸗ Maßnahmen angenommen. Der Abgeordnete Vallat hat mit ſeiner mutigen Rede den Intereſſen der Wahrheit und des Friedens gedient Von ſeinem Kollegen Jonathan Zard läßt ſich nicht das gleiche ſagen, der„unter Betonung des weſentlichen und entſcheidenden Anteils, den die italieniſchen Freiwilligen au der letzten nationalſpaniſchen Offenſive auf Barcelona ge⸗ habt haben,“ die Gefahr unterſtrichen hat,„die für Frank⸗ reich aus der Anweſenheit italieniſcher Freiwilliger an der Pyrenäenfront gebildet war“. In den verantwortlichen römiſchen Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß dieſe Befürchtungen wahrhaft über⸗ trieben ſind und daß, wenn all das eine weitere franzö⸗ ſiſch⸗ſowjetruſſiſche Intervention in die ſpaniſchen Angele⸗ genheiten vorbereiten ſollte, die Schlußfolgerungen, ja die Entſcheidungen Italiens bereits in einer vorhergehenden vorweggenommen worden ſind. Die Informazione Diplomatica hat bereiks am 15. Ja- nuar in einer Betrachtung über den Chamberlainbeſuch zum Ausdruck gebracht, daß,„wenn in der nächſten Zeit eine weitergehende Intervention ſeitens der Negrin befreunde⸗ ken Regierung ſtattfinden ſollte, Italien ſeine volle Hand⸗ lungsfreiheit zurücknehmen würde, da dann die Politik dei Nichteinmiſchung als abgeſchloſſen und barLrolt zu betrach ten wäre“. Die Einkreiſung Barcelonas Die Stadt teilweiſe ohne Gas, Strom und Waſſer.— Aus⸗ fallſtraßen völlig verſtopft. St. Jean de Luz, 25. Jan. Flüchtlinge, die Barcelona verlaſſen haben, berichten. daß ſich in beſtimmten Stadtteilen Barcelonas das Fehlen von Gas, Waſſer und elektriſchem Strom unangenehm be⸗ merkbar machl. Die Ausfallſtraßen der Stadt ſind völlig verſtopft durch den äußerſt ſtarken Verkehr. Man ſieht ne⸗ ben Kraftwagen die ſeltſamſten Gefährte, die ſich auf eili⸗ ger Flucht befinden. Die Eiſenbahn verkehrt nicht mehr. Die franzoſiſche Grenze wurde von verſchiedenen Vaſt⸗ kraftwagen überquert, auf denen ſich Kunſtwerke und Wert⸗ ſachen befinden, die von den roten Machthabern angeblich nach Frankreich verkauft werden ſollen. In allen nationalſpaniſchen Orten wächſt die Zahl der Freiwilligenmeldungen für den Ordnungsdienſt in Barce⸗ lona ſchnell an. Allein in Saragoſſa wurden 2000 Meldun⸗ gen gezählt. Der nationalſpaniſche Innenminiſter Serrano Suner ſuchte auf einer Reiſe an die Front in Begleitung des Lan⸗ desleiters des nationalſpaniſchen ſozialen Hilfswerkes Mar⸗ tinez Bedoya die in den letzten Tagen eiligſt errichteten Speiſeſtellen und Verpflegungshallen der Sozialhilfe der Falange, vor allem in Tarragona, Vendrell, Villanueva und Sitges auf. Der Innenminiſter führte Beſprechungen mit dem Miniſter für nationale Verteidigung, General Da⸗ vila, und General Pague. Den neueſten Frontberichten zufolge haben die nationa⸗ len Truppen auch im Nordabſchnitt der katalaniſchen Front einen bedeutenden Erfolg errungen. Die wichtige Stadt Solſona, der letzte ſtärkere Stützpunkt der Gegner an der Pyrenäenfront, wurde von den Nationalen beſetzt. Vor Barcelona ſind die nationalen Streitkräfte damit beſchäftigt, die völlige Einkreiſung der Stadt im Weſten und Nordweſten zu vollenden. Chamberlain wird weiter bedrängt Barcelona ſoll Waffen und Lebensmittel bekommen. Premierminiſter Chamberlain empfing eine Abordnung des Nationalrates der Labour Party, beſtehend aus Attlee als Fraktionsführer, Dalton als Vertreter der Partei ſelbſt und Hallsworth, den die Gewerkſchaften entſandt hatten. Die Abordnung legte dem Premierminiſter ihre Anſichten über die ſpaniſche Frage dar, wobei ſie mit beſonderem Nachdruck, ſo heißt es, die Aufhebung des Waffenausfuhr⸗ verbotes nach Rotſpanien und außerdem die Entſendung von Lebensmitteln verlangt habe. Engliſche Hilfe für ſpaniſche Flüchtlinge. Die britiſche Regierung hat ſich entſchloſſen, ſo⸗ fort dem Hilfsausſchuß für ſpaniſche Flüchtlingskinder 20 000 Pfund zur Verfügung zu ſtellen Dieſe 20 000 Pfund ſollen die er ſte e einer noch nicht feſtgelegten Endſumme ſein, die die engliſche Regierung für die ſpani⸗ ſchen Flüchtlingskinder zur Verfügung ſtellen will. Stürme und Hochwaſſer Ueberſchwemmung in der Memelniederung Tilſit, 25. Jan. Im Stromgebiet der Memel ſteigt der Waſſerſtand infolge der für dieſe Jahreszeit ungewöhnlichen Witterung ſtändig weiter an, und teilweiſe ſtehen Weg und Straßen meterhoch unter Waſſer. Die Waſſerläufe ſind zu rieſigen Seen geworden. Mehrere Dörfer ſind von der Außenwelt völlig abgeſchnitten. Das Eis iſt brüchig, ſodaß ein Verkehr weder zu Fuß noch mit irgendwelchen Fahr zeugen aufrecht erhalten werden kann. Das ganze Tal von Tallroggen iſt ein einziges reißendes Waſſer. Gehöfte und Feldſcheunen ſtehen oft bis zur halben Höhe unter Waſſer, Die Flut iſt hier ſo überraſchend gekommen, daß es häufzg nicht mehr möglich war, das Vieh in Sicherheit zu bringen, Auch im großen Moosbruch iſt der Verkehr nur unter äußerſten Schwierigkeiten möglich, da das Eis noch zu fe iſt, um einen Bootsverkehr einzurichten. Andererſeits haf das Eis jedoch ſo viel Aufwaſſer, daß die Bewohner auch zu Fuß kaum hinüber kommen. So mußten z. B. mehrere Männer, die einen Schwerkranken in das nächſte Kranken, haus bringen wollten, bis zur Bruſt im Waſſer waten. Anwetterſchäden an der franzöſiſchen Küſte Paris, 25. Jan. Die mit unverminderter Stärke anhal tenden Stürme an der franzöſiſchen Atlantikküſte haben ſchwere Schäden angerichtet. Von Breſt bis zur Gironde mündung ſind zahlreiche Schutzanlagen der Küſte und Leuchtfeuer zerſtört worden, was beſonders für die Schiff fahrt eine ſchwere Gefahr bedeutet Der Sturm hat auth ſchwere Schäden an dem Atlantikkabel Breſt—Caſablanca— Dakar verurſacht. Die Verbindungen ſind unterbrochen, Zahlreiche Flüſſe in Frankreich führen wegen der anhal⸗ lenden Regenfälle und Schneeſchmelze Hochwaſſer. Ein von Singapore mit 4500 Tonnen Maisladung va Dünkirchen eingekroffenes däniſches Schiff konnte wegen dez Skurmes nichl in den Hafen einlaufen. Unglücklicherweſf iſt an Bord des däniſchen Dampfers Feuer ausgebrochen zu deſſen Bekämpfung vom Hafen aus noch keine Hilfe ge leiſtel werden konnte. Einige Schlepper haben bereiß Löſchgeräte und Sauerſtoff-Schneidebrenner an Bord ge nommen, um einen Verſuch zu unkernehmen, an das ge fährdete Schiff heranzukommen. Naturkataſtrophe in Chile Große Verheerungen durch nächtliches Erdbeben Bisher 2000 Todesopfer gemeldet Paris, 26. Januar. Nach Meldungen aus Santiago de Chile und Buend⸗ Aires wurde kurz nach Mitternacht in den Provinzen voh Mendoza, Tucuman und Cordoba ein Erdbeben verzeich net. Die Erdſtöße dauerten etwa 46 Sekunden. Aus Santiago de Chile verlautet, daß in den Städten Victoria und Curico während des Bebens mehrere Men⸗ Ren getötet und zahlreiche Häuſer zerſtört worden eilen. Nach weiteren Meldungen wurde der Erdſtoß auch in Valparaiſo, Santiago und Talce verſpürt und hat mehrere Menſchenopfer gefordert. Der Schaden ſoll ſehr beträchtlich ſein. Auch hier Ben zahlreiche Häuſer eingeſtürzt, daruntet das Gefängnis von Talca. Nach weiteren aus der Hauptſtadt Chiles vorliegenden Meldungen lag der Hauptherd des Bebens bei den Städten Talcahuano, Concepcion, Angol und Tach 15 den betroffenen Orten ſind zahlreiche Gebäude einge ürzt. Unter den Kuinen konnte eine ganze Jahl Getöteſet geborgen werden. In dem Stadkzenkrum von Concepcion ſind ſechs Häuſerblocks eingeſtürzl. Da die geſamte Tele. fon und Telegrafenverbindung mit den bekroffenen Skädten unterbrochen iſt, erfolgte die Nachrichtenübermifl lung über die Naturkakaſtrophe nur durch Amateurrad Offizielle Meldungen liegen bisher noch nicht vor. Die es ſten Nachrichten ſprachen von etwa 100 Toten und ſehl hohen Materialſchäden. Ergänzende Meldungen aus Sankiago de Chile ſpreche bereits von 2000 Todesopfern. Amtliche Verluf ziffern waren zunächſt nicht verfügbar. In den Städten Santiago und Valparaiſo iſt trotz de deutlich fühlbaren Erdſtöße kein Schaden entſtanden. Große Beſorgnus in Santiago Nach den letzten Meldungen, die aus den von de ſchweren Erdbeben betroffenen Gebieten eintreffen, ſind d Berheerungen außerordentlich groß. Alle Eiſenbahnlinſe⸗ und Brücken wurden zerſtört, ſo daß die ſofort eingeſetzie⸗ Hilfszüge das Erdbebenzentrum nicht erreichen können. Große Erregung herrſcht in der Hauptſtadt, da en kürzlich viele Sommerfriſchler in das vom Erdbeben heim geſuchte Gebiet fuhren. In Santiago de Chile iſt das Miniſterium zuſammen getreten, um die Hilfsaktionen zu beſprechen. Der Antergang des„Cavalier“ Die Arſache des Flugbootunglücks auf dem Alklantik no nicht geklärt.— Was der Kapitän ausſagt. Newyork, 25. Januar, Aus Anlaß des vor einigen Tagen auf dem Atlan verunglückten britiſchen Paſſagierflugbootes„Cavalier 0 in Newyork eine Unterſuchungskommiſſion des britiſchel uftfahrtminiſteriums zuſammengetreten Die Kommiſſien die unter der Leitung des britlſchen Luftfahrtattachés a der Waſhingtoner Botſchaft, Kapitän Pirie, tagt, hat den Auftrag die Urſache des Unglücks zu klären, die noch völlt ungeklärt iſt nachdem die anfängliche Behauptung, daß d Vergaſer der Motoren infolge von Eisbildung ausge ſetzt hätten ſich nicht als ſtichhaltig erwieſen hat. Wie der Flugkapitän des„Cavalier“, Ajderſol ausſagte, ſei Eisbildung während des Fluges nicht unge wöhnlich. Ajderſon war wenige Stunden nach dem lz Nu als die Inſaſſen auf den Wogen des Atlantik trieben urze Zeit dem Delirium verfallen geweſen. konnte ab von den übrigen neun geretteten Schiffbrüchigen beruhl und mit einem zweiten Schwimmgürtel verſehen werdel Ungeklärt iſt die Frage, weshalb Afderſon, als die Motore N nicht ſofort niederging oder umgehend zur ehrte. a Die britiſche Kommiſſion hat das Erſuchen der Newub ker Behörden die Teilnahme eines amerikaniſchen Beal tragten an der Unterſuchung zu geſtatten, aus bisher u 5 bekannten Gründen abgelehnt. 5 20 gt der Alichen Ege fe ſind On der ſodaß Fahr, al von te und Vaſſer häufig ingen, Unter zu feſ ts hal r auch iehrere anken⸗ ten. iſte anhal⸗ haben ronde⸗ und Schiff t auch anca- rochen, anhal⸗ g vol en dez erweiſ rochen fe ge bereiß⸗ rd ge as ge. le n Zuend; en von erzeich 5tädten Men⸗ vorden luch in geh rere ächtlich lruntet genden Tos. einge ekötelet cepcio Tele. offenen er mill. radio Die er d ſeht prechen Berluf rotz del “ lik noh uar. Atlan liert itiſchel mist 69 0 0 den daß di Badiſche Chronik Aus der Gauhauptſtadt () Burte⸗Ehrung im Badiſchen Staatstheater. Zum 80. Geburtstag des Dichters Hermann Burte am 15. Februar wird im Badiſchen Staatstheater das Schauspiel„Katte“ neu einſtudiert aufgeführt. Die im Beiſein des Dichters ſtatt⸗ findende Feſtvorſtellung wird eingeleitet mit dem Vorſpiel zu Burtes„Simſon“ unter Stabführung des Tondichters Profeſſor Franz Philipp. Sodann folgt eine Anſprache des Kreisleiters Dr. Fritſch, Freiburg. Als weitere Ehrung des Dichters bringt das Staatstheater zu Beginn der Spielzeit 1939⸗40 die Erſtaufführung von„Prometheus“ neben anderen Bühnenwerken des Heimatdichters. Heidelberg.(Hohes Alter.) Im Alter von 93 Jahren ſtarb Frau Barbara Pfiſterer, geb. Stricker.— In Dilsberg feiert am 25. Januar Fräulein Katharina Mau⸗ rer ihren 91. Geburtstag. Eberbach.(Zunahme des Obſtbaues.) Die 1938 hier durchgeführte Zählung ergab eine beträchtliche Zu⸗ nahme des Beſtandes an Obſtbäumen und Beerenſträuchern. In Eberbach, Rockenau und Pleutersbach wurden insgeſamt 30 000 gezählt; unter dieſen ſind rund 17 200 Apfelbäume. Mülben, Kr. Mosbach.(Müttererholungs⸗ heim.) Das bisher der Ortsgruppe Mülben dienende Haus wurde für. ein NSV.⸗Müttererholungsheim eingerichtet. Für eine Dauer von je vier Wochen werden aus dem ganzen badiſchen Gau Mütter in dieſem Heim Erholung finden. () Stettfeld b. Bruchſal.(Nicht genug Waſſer bei Brand.) Hier brach in der Scheuer des Lorenz Schmitt 2. Feuer aus, das durch die neugegründete Freiwillige Feuer⸗ wehr auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Die Fut⸗ tervorräte uſw. wurden vernichtet. Stettfeld beſitzt noch keine Waſſerleitung; die Schüler mußten zum Waſſertragen einge⸗ ſetzt werden. Lahr.(Tod durch beſchädigtes Auto.) Der 64jährige Oberpoſtſchaffner Friedrich Schaub wurde, als er mit ſeinem Fahrrad von der Geiger⸗ in die Kaiſerſtraße einbog, von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und zur Seite geſchleudert. Schaub blieb ſchwer verletzt auf dem linksſei⸗ tigen Bürgerſteig liegen, während das Auto, das das Fahr⸗ rad mitriß, gegen eine Einfriedigung eines Anweſens ſtieß und vollſtändig zertrümmert wurde. Schaub wurde ins Be⸗ zirkskrankenhaus gebracht, wo er, ohne das Bewußtſein wie⸗ dererlangt zu haben, in der Nacht ſtarb. Der Kraftfahrer des Perſonenautos wollte das Auto, mit dem er in derſelben Stunde bei einem anderen Zuſammenſtoß mit einem Omnibus in der Stadtmitte leichten Schaden genommen hatte, aus dieſem Grunde in die Reparaturwerkſtätte bringen. Der Fah⸗ rer wurde bis zur endgültigen Feſtſtellung des Unfalles in Haft genommen. Autorundfahrt einer Diebesbande. Mindeſtens 152 Einbruchsdiebſtähle in insgeſamt 25 deutſchen Städten, bei denen ſie in der Zeit vom Oktober 1928 bis Mai 1937 ungefähr eine Viertelmillion Reichsmark in Bargeld und Schmuͤckſachen erbeuteten, werden einer 14⸗ köpfigen Diebesbande zur Laſt gelegt, die ſich in den näch⸗ ſten Wochen zuſammen mit ihren ſieben Hehlern vor der Großen Strafkammer Berlin zu verantworten hat. Mit Kraftwagen, gelegentlich auch mit der Eiſenbahn, machten ſie richtige Rundfahrten durch ganz Deutſchland, um in den größeren Städten die ſie heimſuchten, ausſchließlich Woh⸗ nungseinbrüche auszuführen In zwei Fällen haben ſie auch Geſchäftseinbrüche verübt. Eine dieſer Diebesfahrten iſt für das Vorgehen der Bande beſonders bezeichnend Sechs ihrer Mitglieder machten vom 6. bis 21. März 1934 eine lötägige Autorundfahrt durch das Reich und begingen nacheinander in Braunſchweig, Kaſſel, Plauen, Nürnberg, Stutt⸗ gart, Ulm. München. Karlsruhe, Mainz, Mannheim und Erfurt insgeſamt 46 Wohnungsein⸗ brüche, um alsdann nach Berlin mit reicher Diebesbeute n Außer Bargeld nahmen ſie nur Schmuck⸗ ſachen aus Gold und Platin, ferner ſchweres Tafelſilber und in einer Reihe von Fällen auch echte Pelze, alles übrige ließen ſie als„nicht lohnend“ liegen Für den Abſatz der Diebesbeute benutzten die Einbrecher die mitangeklagten ſieben Hehler, von denen nicht weniger als fünf Juden ſind. Intereſſant iſt, daß ein weiterer Hehler, der 53 Jahre alte Karl Lindemann ein früherer Kommerzienrat iſt, der üb⸗ rigens wie faſt alle anderen Angeklagten, ſchon mehrfach aaßicgelet. — Aomds ron Mafgatele Immun. 20 „Junger Herr.“ „Sag das noch einmal, du wird's bald...“ Und jedesmal wollte er ſie mit ſeinen Küſſen erſticken, „Du— laß mich— das tut weh...“ „Nichts da! Erſt will ich wiſſen, wie ich heiße..“ „Dietmar...“ „Und weiter?“ „Mein Liebſter..“ „Siehſt du, Hex, das klingt ſchon anders. Nun alſo, SAtſa, was ſoll dir denn der Oſterhaſe bringen?“ „Ach du“, ſie kuſchelte ſich an ſeine Bruſt,„ich trau! mir's eigentlich nicht recht zu ſagen.“ — los ſchon. So ſchlimm wird's ja wohl nicht ſein, Giſa.“ g „Ich— ich möcht' einen Sonnenſchirm haben, ſo einen kleinen, feſchen— ſo wie ihn jetzt die Damens alle tragen Ach, das wär' mein Herzenswunſch, Dietmar.“ „Sollſt ihn haben, Hex! Nur, ob ich ihn auf Oſtern noch herbeiſchaffen kann, weiß ich nicht. Dann kriegſt du ihn halt ein paar Tage ſpäter. Hier brauchſt du ihn doch nicht, erſt im Sommer, wenn wir wieder fort ſind. Wir fahren doch wieder zuſammen in die Ferien, Hex?“ „Oh, Dietmar, ich möchte ſchon. Aber— ob es diesmal geht, mit dem Großvater, das weiß ich nicht! Er iſt ſchreck⸗ lich mißtrauiſch geworden.“ „Oh. wir werden ſchon wieder einen Ausweg finden, Giſa! Biſt jo klug, wirſt uns ſchon zu helfen wiſſen.“ „Ich will's verſuchen, Dietmar! Ich muß die Tante an Hannover wieder bearbeiten, daß ſie mich einlädt. Sie Wie heiße ich? Na, Aus den Nachbargauen Oppau.(Beim Verladen getötet) Im Op uer Werk der Ich Farbeninduſtrie erhielt der hier wohnhafte Arbeiter Eugen Hahl bei Verladearbeiten in einem Güter⸗ wagen tödliche Verletzungen am Kopf. Grünſtadt.(Tod durch ausſchlagendes Pferd.) Von einem ausſchlagenden Pferd wurde der Landwirt Friedrich Blank in Ebertsheim im Bezirk Grünſtadt beim Arbeiten im Stall ſo ſchwer getroffen, daß er trotz einer ſofortigen Beinamputation im Kreiskrankenhaus ſtarb. „Kodalben.(Tödlich verbrüht.) Das vierjährige Söhnchen des Einwohners D in Hermersberg rutſchte von dem Deckel eines mit heißem Waſſer gefüllten Gefäßes in das Waſſer und erlitt tödliche Verbrühungen. Monsheim.(Laſtzug überſchlägt ſich.) Ein Kai⸗ ſerslauterer Laſtzug mit Anhänger fuhr an der oberhalb dem Ortsausgang Nieder⸗Flörsheim liegenden S⸗Kurve infolge der durch den anhaltenden Regen verurſachten Straßenglätte die Böſchung hinunter. Sich mehrmals überſchlagend, blieb er völlig zertrümmert liegen. Der Kraftwagenlenker kam mit leichteren Verletzungen davon. Drama im Eiſenbahnzug rer Jahrgaſt darauf erſtochen Irankfurk a. M., 26. Jan. Ein furchkbarer Vorfall ereignete ſich in einem Bahnhof zwiſchen Bad Nauheim und Butzbach. In einem Zugabteil ſaßz ein Fahrgaſt mit ſeinem fünfjährigen Kind. Unmittelbar vor der Abfahrt des Zuges kam noch ein zweiter Fahrgaſt raſch in das Abteil und warf ein größeres Gep ück in das Gepäcknetz. Als ſich der Zug in Bewegung ſetzte, fiel das ſchwere Gepäck herab, und zwar ſo unglücklich auf das Kind, daß dieſes das Genick brach und auf der Stelle kot war. In ſeiner Erregung ſprang der Bater des Kindes auf, zog ein Meſſer und flach den anderen Fahrgaſt nieder. Er ſtarb wenige Minuten ſzäter. Der unglückliche Vater ſtellte ſich darauf der Polizei. Die Geliebte und ſich ſelbſt erſchoſſen „E heilbronn a. N. Wie erſt jetzt bekannt wird, ereignele ſich am Montag gegen 20 Uhr in Gundelsheim(Kr, Heil⸗ bronn) in der alten Tiefenbacherſtraße außerhalb der Stadt eine ſchwere Bluttat, der zwei Menſchenleben zum Opfer fielen Der 35 Jahre alte Joſef Rüdinger hatte mit einem Mädchen ſeit Jahren ein Liebesverhältnis unter⸗ halten, das das Mädchen fetzt löſte, um einen anderen hei⸗ raten zu können. Rüdinger beſchloß daraufhin, das Mäd⸗ chen zu töten und führte dieſen Vorſatz auch aus. Er ſchoß ſeiner Geliebten mit einem Walzenrevolver mehrmals in Bruſt und Kopf ſodaß ſie auf der Stelle tot war. Rüdin⸗ ger flüchtete darauf in den nahe gelegenen Wald und ver⸗ übte dort im Laufe der Nacht Selbſtmord. Laſtkraftzug auf Bürgerſteig.— Ein Toter. * Idſtein. Als ein Erbenheimer Laſtkraftzug die ſteile Obergaſſe herunterkam, verſuchte der Fahrer Schulz aus Erbenheim zu ſpät umzuſchalten. Der Laſtzug fuhr im Leer⸗ lauf nach der Rödergaſſe und geriet dort beim Nehmen der Linkskurve auf den Bürgerſteig, wo ein an einem Schaufen⸗ ſter ſtehender 22jähriger SS.⸗Mann zu Tode gegquetſcht wurde. Die Staatsanwaltſchaft Wiesbaden hat ſofort den Tatbeſtand aufgenommen. Der Fahrer wurde vorläufig feſt⸗ genommen; er gibt als Urſache des Unfalls Verſagen der Bremſe an. ai Tod am Steuer. In der Nähe von Oberlauter fand man einen Kraftwagen in einem Acker auf. Beim Nach⸗ ſehen bemerkte man daß der Kraftfahrer tot am Steuer an Die Ermittlungen ergaben, daß der aus Bamberg tammende Kraftfahrer auf der Fahrt nach Coburg vom Herzſchlag getroffen worden war. A Nit 9o Jahren noch am Spinnrad. In Mitterſtahl (Bayr Oſtmark) feierte Frau Barbara Feichtmeier ihren 96 Geburtstag Die Altersjubilarin, die ſich noch einer er⸗ ſtaunlichen Rüſtigkeit erfreut, arbeitet trotz dieſes hohen Alters noch fleißig am Spinnrad. A Giftmordverſuch an der Ehefrau. Von der Kriminal⸗ polizei Kempten wurde der 44 Jahre alte Valentin Keller wegen eines verſuchten Giftmordes an ſeiner Ehefrau ver⸗ haftet In die Medizin die Frau Keller wegen eines Herz⸗ leidens einnehmen mußte, ſchüttete der Ehemann Gift. Keller hat bereits ein Geſtändnis abgelegt tut's beſtimmt, wenn ich ihr wieder was Schönes ſchenke Ach du, Dietmar! Wird es wieder ſo ſchön wie im letzten Jahre? Weißt du noch: die ſchönen Autofahrten und die herrlichen Lokale...“ „Diesmal wird es noch viel ſchöner, Hex! Du, weiß du noch, wie der Ober ſagte: Und das hier, gnädige Frau, iſt das Schlafzimmer..“ Sie lachten beide mit trunkenen Augen, ſanken ſich von neuem in die Arme. Plötzlich fuhr Giſa in die Höhe. „Mein Gott, ich muß gehen, Dietmar! Großvater iß ſicher ſchon ſehr böſe, weil ich nicht komme. Es wird wieder eine Strafpredigt ſetzen...“ „Aber ich treffe dich ſpäter, Giſa— hörſt du! Wie immer, am Heidebruch.“ Giſa nickte ihm ſtrahlend zu, dann ſchlüpfte ſie aus der Tür. r 2 . 8* Viola Johnſton lag auf ihrer Couch und ſchluchzte trotzig vor ſich hin. f Ihr Bruder ging mit großen, ruhigen Schritten im Zimmer hin und her und ſchien die Tränen ſeiner Schweſter vollkommen zu ignorieren. „Alſo, Darling, ſei jetzt vernünftig! Laß deine Launen; mach' dich ſchön, unſere Gäſte werden bald kommen.“ „Ich wollen nicht ſein vernünftig, Paddy! Ich halter es hier nicht mehr aus, ich kommen um vor Langeweile Ich muß fort. Irgendwohin: Aegypten, Nizza, Meran— das iſt egal— nur fort. Ich erſticke, bleibe ich länger hier.“ „O nein, liebe Viola, das iſt alles nur Einbildung Es lebt ſich ganz gut hier, man muß ſich nur ſein Leber einzurichten verſtehen und nicht das Vergnügen an die erſte Stelle ſetzen. Ich denke gar nicht daran, immer wieder die exorbitanten Hotelrechnungen zu bezahlen und deinem Leichtſinn Vorſchub zu leiſten. Die ganzen Jahr⸗ über haft du das Geld nur ſo zum Fenſter hinaus; geworfen, das kann nicht mehr ſo weiter gehen. Es wirf Zeit, daß du endlich ſelbſt zur Einſicht kommſt.“ Lalcale Ruud schau Die Abgabe von Steuererklärungen für die Veranlagung 1939 hat in der Zeit vom 1. bis 28. Februar unter Be⸗ nutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke zu erfolgen. Die Ge⸗ werbeſteuererklärung für das Rechnungsjahr 1939 gilt gleich⸗ zeitig als Erklärung über den Gewinn aus Gewerbebetrieb für das Kalenderjahr 1938. . Bunter Abend mit Tanz. Am kommenden Sonntag, 29. Januar, abends, findet im großen Saale der Schloßwirtſchaft Seckenheim ein„Bunter Abend“ mit Tanz ſtatt. Eine beſondere Nolte erhält dieſer Abend durch die Mitwirkung der Schachfreunde Seckenheim⸗ Ilvesheim, die ein heiteres Theaterſtück zur Aufführung brin⸗ gen. Es führt den Titel:„Eine unruhige Schachpartie“ und iſt von dem Vereinsvorſitzenden Herrn Dr. Müller verfaßt. Von ſonſtigen Mitwirkenden nennen wir die Herren W. Stein⸗Ilvesheim(Tenor) ſowie den bekannten Humoriſten Leo Stefſen⸗Seckenheim; ferner die Damen Schladt und Schüßler, die einige hübſche Tanzſzenen darſtellen werden. Die Muſik ſtellt das II. J. R. 110. Im übrigen verweiſen wir auf den Inſeratenteil unſerer heutigen Ausgabe. * „Auf zum neuen Sportfeld.“ Am kommenden Samstag, 20.11 Uhr, hält Prinz Kar⸗ neval in der Turnhalle der 98er in Seckenheim ſeinen Einzug. An der Ausſchmückung der Räumlichleiten wird eifrig ge⸗ arbeitet. Mit dem Motto:„Auf zu dem neuen Sportfeld im Doſenwald“ kommt man voll und ganz dem Wunſche der ſporttreibenden Seclenheimer Jugend nach. An dieſem Abend wird man allerlei Masken ſehen, denn nicht allein Sportler und Sportlerinnen verſchiedenen Sports werden vertrelen ſein, ſondern es werden auch viele Sportler aller angeſchloſ⸗ ſenen Länder in deren Trachten ſich einfinden und erhält dieſe erſte große Faſchingsveranſtaltung dadurch großen Auf⸗ trieb. Eine gutbeſetzte Mufikkapelle ſorgt für Stimmung und ſpielt zum Tanze nach Herzensluſt auf. Bunt ausgeſchmückte Lauben geben Anlaß, ſich darin geſeilſchaftlich und gemüklich zuſammenzufinden. An Humor und richtiger Faſchingsſtim⸗ mung darf es nicht fehlen und die Hans Naſeweiſe tun gut daran, wenn ſie zu Hauſe bleiben, denn ſie werden ſich doch nur verkehrshindernd bemerkbar machen. Die 98er Hand⸗ baller, welche ſich viel Mühe geben, einen ſchönen Abend zu ſichern, freuen ſich, wenn alle Freunde, Anhänger und Gönner zu dieſer Veranſtaltung kommen. Eine Demaskierung findel infolge der anderen Maslenveranſtaltungen nicht ſtatt. (I Mannheim, 26. Jan Auf der Schwetzingerlandſtraße in unmittelbarer Nähe der Zündholzfabrik, ſtießen zwei Kraftwagen zuſammen. Beide Autolenker zogen ſich erheb⸗ liche Schnittwunden und Gehirnerſchütterungen zu, ſodaß ſie in ſchwervarletztem Zuſtande ins Krankenhaus eingelie⸗ fert werden mußten Beide Fahrzeuge mußten abgeſchleppt werden. Der geſamte Verkehr war für eine Stunde geſperrt. Ueber die Schuldfrage ſind Erhebungen im Gange.— Bei einem weiteren Verkehrsunfall, der ſich ebenfalls auf der Schwetzingerlandſtraße ereignete, und bei dem der Len⸗ ker eines Kraftrades von hinten auf einen in gleicher Rich⸗ tung fahrenden Perſonenkraftwagen auffuhr, wurde der Kraftfahrer verletzt. Das Kraftrad und der Perſonenkraft⸗ wagen ſind beſchädigt worden. „Struenſee“. In dem Schauſpiel„Struenſee“ oder der Sturz des Miniſters, von Eberhard Wolfgang Möller, das am Montag, den 30. Januar, als Feſtvorſtellung zum Tag der Machtübernahme durch die nationale Regierung zum erſten Male im Nationaltheater gegeben wird, ſind beſchäf⸗ tigt die Damen: Blankenfeld, Collin Keßler, Mebius, Stie⸗ ler und Thoms und die Herren: Bleckmann, Hammacher, Hölzlin, Hartmann, Hellmund, Langheinz, Kleinert, Krauſe, Marx, Renkert, Baetcke und Walter. Den Struenſee ſpielt Waller Kiesler. Spielleitung: Helmuth Ebbs, Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß. Himmler ſpricht im Rundfunk. Am Samstag, den 28. Januar, dem Vorabend des „Tages der deutſchen Polizei“, ſpricht von 19,40 bis 20 Uhr der Reichsführer„/ und Chef der deutſchen Polizei. Himm⸗ ler, über alle deutſchen Sender mit Ausnahme des Deutſch⸗ landſendeers Vidla war aufgeſprungen, ſtand in ihrem extra⸗ vaganten Pyjama vor dem Bruder. „Ich will nicht, ich will nicht! Und wenn du ſein brutal und mir zwingſt zu bleiben hier, dann geſchieht etwas... Ich laſſen mir nicht knebeln, dun“ Sie ſchüttelte ſich vor Zorn. „Ich kann nicht leben ſo weiter. Was für Leute ſind das, mit denen ich muß ſprechen und zuſammenſein hier? Die Herren, die auf Paddyſcholle angeſtellt ſind? Lauter Bauern. Das einzige Mann, das kommt in Frage, iſt Dietmar Weſt. Er bringt Leben mit ſich und weiß, wie man muß ſein zu eine verwöhnte Frau. Und die Frauens ſein noch ſchlimmer. Die alte Frau vom Weſthof, wie ſie iſt brav und fromm. Und dann, dieſe Monika, ſo fade und ſo hausbacken. Kein Wort kann man mit ihr reden, ohne daß man muß ſchlafen ein. Schlafmützen ſind alle dieſe Leute.. man halten es nicht aus „Das iſt es ja gerade, Viola, was ich brauche! Glaubſt du, ich könnte ſo gute Geſchäfte hier machen, wenn die Leute klüger wären?“ Viola zuckte nur mit den Schultern. Dann ſagte ſie, nachdem ſie einen Augenblick ernſthaft nachgedacht hatte: „Wenn du haſt deinen Vorteil in Deutſchland, warum dann muſſen auch ich hierbleiben?“ „Weil ich meine kleine Schweſter bei mir haben will. Weil ſie nicht immer allein in der Welt herumſauſen ſoll. Und, bedenke doch, wie ſich alle die erdenklichſte Mühe geben, dir den Aufenthalt hier angenehm zu machen.“ „Ach, die langweiligen Leute! Ich wollen ſie nicht ſehen und nicht hören. Ich haſſen ſie alle. Keiner mir verſteht. Und nicht einmal mein brother will mir ver⸗ ſtehen.“ f„Nein, das will und kann ich nicht verſtehen, Viola! Und jetzt wollen wir endlich Schluß machen. Ich habe keine Luſt mehr, weiter dieſen Unſinn mit anzuhören Mache dich jetzt fertig, und ich hoffe, dich bei Tiſch beſſerer Laune zu finden.“ (Fortſetzung folgt.) 222—— Des Landvolks große Leiſtungsſchau Nsg. Zur Erleichterung der Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche mußte die„Grüne Woche“ des Jah⸗ res 1938 ausfallen. Um ſo umfangreicher und vielgeſtaltiger wird aber die erſte große Ausſtellung Berlins im Jahre 1939 Es iſt ſicher ein überaus glückliches äußeres Merkmal der politiſchen Bedeutung der Grünen Woche, wenn das Berliner Ausſtellungsjahr mit einer Schau beginnt, die den Städter und den Landmenſchen gleichermaßen intereſſiert und anregt. Man darf nicht vergeſſen, daß die großen Schauen heute des alten Meſſecharakters entkleidet ſind und ſie inzwiſchen eines der entſcheidenden Mittel umfaſſender völkiſcher Erziehung geworden ſind Im Mittelpunkt der Grünen Woche dieſem Grunde die agrarpolitiſchen und agrarwirtſchaftli⸗ chen Lehrſchauen des Reichsnährſtandes. Dieſen Sonder⸗ ſchauen iſt die Aufgabe übertragen, der ſtädtiſchen Bevöl⸗ kerung zu zeigen, welche Leiſtungen die Landwirtſchaft und die Ernährungswirtſchaft im Intereſſe einer geſunden blutsmäßigen und wirtſchaftlichen Entwicklung des Geſamt⸗ volkes zu bewältigen haben. Da behandelt eine Lehrſchau z B. das Problem der blutsmäßigen Bedeutung des Land⸗ volkes. Nicht nur im Zeitalter der Induſtrialiſierung, ſon⸗ dern auch ſchon im Mittelalter haben danach die Städte der bäuerlichen Zuwanderung bedurft, um ihre Volkskraft zu erhalten Heute wiſſen wir, daß eine zu ſtarke Verſchiebung des Verhältniſſes von Stadt und Land zuungunſten des Landvolkes ſchwere völkiſche Schäden zur Folge hat. Nur bei einem geſunden Verhältnis von Stadt und Land kann das Landvolk den außerordentlichen Menſchenbedarf der Städte, insbeſondere der Großſtädte befriedigen. Der Anteil des Landvolkes an der geſamten Volkszahl iſt jedoch während der letzten Jahrzehnte ſtetig geſunken. 1816 z. B. betrug der Anteil noch 70 b. H., während 1933 nur noch 32,9 v. H. der Geſamtbevölkerung zum Landvolk gerechnet werden konnten. In dem Zeitabſchnitt von 1882 bis 1933 iſt die Anzahl der in anderen Wirtſchaftszweigen tätigen Volksgenoſſen um 50 und mehr v. H. geſtiegen. Die Zahl der landwirtſchaftlichen Berufstätigen verringerte ſich ſedoch um 14 v. H. Heute iſt trotz der außerordentlichen Erfolge der nationalſozialiſtiſchen Bevölkerungspolitik die Gefahr des Volkstodes noch nicht gebannt. Manche Mittel⸗ und Großſtädte verzeichnen einen Geburtenunterſchuß, der 30 und mehr v. H. beträgt. Während langer Jahrzehnte konnte das Land die hier entſtehende Lücke ausfüllen. In der Zeit der Not um 1930 gab es aber auch auf dem Lande ſchon einen Geburtenunterſchuß. Alle dieſe Fragen wird die Grüne Woche in Schrift und Bild behandeln, damit jeder einzelne Volksgenoſſe erkennt, welch ſchickſalhafte Bedeutung die Blutsfragen für die Exi⸗ ſtenz unſeres Volkes haben Von dieſem Problem bis zur Landflucht iſt nur ein kurzer Weg die eindringliche Dar⸗ ſtellung aller mit der Landflucht zuſammenhängenden Ge⸗ fahren dürfte allen Beſuchern der Grünen Woche eine ver⸗ pflichtende Mahnung ſein! Eine andere Sonderſchau des Reichenührſtandes ve⸗ handelt agrarwirtſchaftliche Entwicklungslinien. Gewiſſe 1939 ſtehen aus Aeußerungen führender Perſonen in den ſogenannten„De⸗ mokratien“ aus der letzten Zeit haben erkennen laſſen, daß man in dieſen Ländern die Waffe des Aushungerns gern noch einmal gebrauchen möchte Nicht nur die rein ernäh⸗ rungswirtſchaftliche, ſondern auch die wehrwirtſchaftliche Bedeutung der Landwirtſchaft wird an dieſen Tendenzen offenbar. Darum zeigt die Grüne Woche in umfaſſenden Darſtellungen die Leiſtungen der Landwirtſchaft während der letzten Jahrzehnte, wie die geſteigerten Anforderungen zu immer höheren Erträgen führten. Von 1875 bis 1933 iſt die Bevölkerungszahl von 79 je Quadratkilometer auf 144 je Quadratkilometer geſtiegen. Der Anteil des Landvolkes an der Geſamtbevölkerungsziffer ging in der gleichen Zeit von etwa 60 v. H. auf rund 30 v. H. zurück. Dabei ver⸗ minderte ſich die landwirtſchaftliche Nutzfläche von 35,64 Mill. Hektar auf 28,74 Mill Hektar 1875 mußten 1000 Ein⸗ wohner mit dem Ertrag von 908 Hektar ernährt werden. Im Jahre 1933 jedoch ſtanden nur noch 440 Hektar für die Ernährung von je 1000 Einwohnern zur Verfügung. Dieſe Ziffern laſſen die Schwierigkeiten der Erzeugungsſchlacht erkennen. Nun wird auf den Sonderſchauen des Reichs⸗ nährſtandes zur Grünen Woche dargeſtellt, durch welche Methoden und Leiſtungen die Ertragsſteigerung erreicht wurde. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre werden die ent⸗ ſprechenden Konſequenzen gezogen und durch entſprechende Sonderſchauen gezeigt, welche Mittel und Methoden das Landvolk anwenden muß um die Erträge auch weiterhin zu ſteigern. In dieſem Zuſammenhang muß eine Sonder⸗ ſchau des Reichskuratoriums für Technik in der Landwirt⸗ ſchaft genannt werden welche die vielfachen Möglichkeiten des Einſatzes der Technik in der Landarbeit darſtellt, insbe⸗ ſondere die Steigerung des Hackfruchtbaues und des Zwi⸗ ſchenfruchth durch techniſche Hilfsmittel erläutert. Auch die Landfrau rommt zu ihrem Recht, deren Arbeitsüberla⸗ ſtung zu einem ſehr ernſten wirtſchaftlichen und biologi⸗ ſchen Problem geworden iſt. Eine Lehrſchau„Arbeitser⸗ leichterung für die Landfrau“ wird im einzelnen erläutern, wo ſie den Hebel anſetzen muß, um die ihr obliegende Ar⸗ beitslaſt zu verringern. Von den anderen Sonderſchauen muß dann noch die des Arbeitsdienſtes erwähnt werden, die über den Einſatz der Arbeitsdienſtkolonnen und von der Arbeit der Solda⸗ ten des Spatens berichtet. Eine beſondere Sehenswürdig⸗ keit für den Städter dürfte die Almwirtſchaft ſein, ein na⸗ turgetreu errichteter oſtmärkiſcher Bergbauernhof, Hier wer⸗ den gerade dem Siedler, aber auch dem Landvolk des fla⸗ chen Landes die außerordentlich ſchweren Arbeitsbedingun⸗ gen der Bergbauern gezeigt. Selbſtverſtändlich werden auch das Landhandwerk und das Nährſtandshandwerk mit be⸗ ſonderen Schauen vertreten ſein, denn ohne dieſe beiden Gruppen des Handwerks ſind Landvolk und Ernährungs⸗ wirtſchaft nicht zu denken. Die Fülle des auf der Grünen Woche 1939 Dargeſtell⸗ ten iſt mit dieſem Umriß noch längſt nicht erſchöpfend ſkiz⸗ ziert. Forſtwirtſchaftliche Fragen und die des Handwerks, Dinge aus Kultur und Wirtſchaft und mancherlei anderes wird noch gezeigt, wobei die Halle des deutſchen Weines zu beſonderen Genüſſen einlädt, ähnlich wie das„Dorf Rund⸗ funkhauſen“, wo Körper und Geiſt ſich nach dem Rundgang durch die Ausſtellung ausruhen ſollen Der tiérliebende Ber⸗ liner wird ſicher auch beſonderen Gefallen finden an der Hundeausſtellung, an der Geflügelausſtellung und an den ſonſtigen Gruppen der Kleintierſchau Und ſchließlich wer⸗ den Tage ernſter Arbeit im Anſchluß an die Grüne Woche die führenden Männer des Reichsnährſtandes zur Winter⸗ tagung anläßlich der Grünen Woche einigen. Auf dieſer Wintertagung, die vom 31. Januar bis zum 3. Februar durchgeführt wird, werden auch Reichsbauernführer R. Walter Darré, Reichsobmann des Reichsnährſtandes, Beh⸗ rens, und andere Männer vom Führerkorps des Reichs⸗ nährſtandes zu den wichtigſten agrarpolitiſchen und agrar⸗ techniſchen Fragen unſerer Zeit das Wort ergreifen. F. H. Backhaus. — Kampf dem Kartoffelkrebs! Nach den Anweiſungen des Reichsernährungsminiſters ſoll ſich die Landwirtſchaft big zum Jahre 1941 vollſtändig auf den Anbau krebsfeſter Kar⸗ toffelſorten umſtellen. Da dieſe Umſtellung nur möglich iſt, wenie der Anbau der bisher noch zugelaſſenen krebsanfälligen Sorten baldigſt eingeſchränkt wird, hat der Miniſter die nach⸗ geordneten Behörden erſucht, mit allem Nachdruck dafür zu ſorgen, daß die Zahl der zum Anbau zugelaſſenen krebsanfäl⸗ ligen Sorten nach Möglichkeit noch für 1939, ſpäteſtens aber für 1940, ſtark vermindert wird. — Ausweispflicht der Reichs ft anzbeamten. Beamte der Reichsfinanzverwaltung(Finanzamt und Zollamt), die zur An⸗ nahme von Zahlungsmitteln außerhalb des Kaſſenraumes be⸗ auftragt ſind, haben ſich auf Verlangen des Einzahlungspflich⸗ tigen auszuweiſen. Ausweis muß das Lichtbild des Beamten und einen Abdruck des Dienſtſtempels des Amtes zeigen. Die Quittungen werden im Durchſchreibeverfahren auf einem Muſter hergeſtellt, das mit aufgedruckter Block- und Blatt⸗Nummer und mit einem Ahdruck des Dienſtſtempels des Amtes verſehen iſt. Der Ortsgruppe Seckenheim Am Freitag, den 27. Januar 1939, findet in unſerem Lager Lichtenauerſtr. 14 die Ausgabe von Lebensmittel ſtalt: Gruppe A u. B von 910 Uhr Gruppe C u. D von 10—11 Uhr n 11-12 Uhr Körbe ſind mitzubringen. Am Samstag, den 28. Januar 1939, findet in der gleichen Reihenfolge, auf dem Rathaus Zimmer 10, die Ausgabe von Wert⸗Gutſcheinen ſtatt. Die Zeiten ſind genau einzuhalten. Der Ortsbeauftragke. Gruppe von Direkt von der Ses: EKabeljau im Ganzen 500 er 28 i. Anschnitt 500 gr 30„ Kabeljau-Filet 5 500 gr 40 Fertermeßf. Weckmegl, Ztronen f Sardellen, Kapern 85 Weiter empfehlen wir: 5 Erbsen ½ gelbe 5 500 gr 30, 26 4 Erbsen ½ grüne, Delik. 55 500 Er 24 krbsen ½ gelbe m. 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Jan e Volk, Zahringerstrabe, „Turnhalle“ und an der Abendkasse. 2 85 4 r Nr. 4 produziert inheiten entſprechen, und daß dieſe [feld bei uns fe ter Kartof 00 Wärmee auf einem Quadratme 7 werden, 65 n anzen an ein genblick zu finden er in jedem Au äglich von den Pfl. Ne zeanwaſſer in ge, die t ee een Liter O iſt, als die Men iir Moser, in einem eanplueqꝙpng z u eucpugng svaud sog speitea gun snp apo user ueue ei gn gecnpz dei an a0 up uupzcg 460 sI urg ug ic jgoct il uupz gun duvc 220 u ieee eee ee eue e e ee agen „nn de ee e e een ee ee belle 1c ue Sede eee ih e bee ine en ner anch ee eee ee ben een hen h co ue einc! a paſueſic ueuuuioz ne zemund ach uf Invulg bine se jog aun quvch oc ui geen ee„ee ee e“ „ezuvag a bzlicd due sun gel sog„glg 0d“ ge durch eie dehnen ee e ee led Inv i ed gun zog Jeg aeg uach a egal 40 en nee een ee ehe ee ur zei! 5411 uegelane sn „egen sn use ͤ ne en dun e eee ee eg ꝓPnane dec une 1425 qun e de eee eee eee ee bo eil ſanelßeg 4 „usllo usgeb ſckoy us Sang jvut soo di aun e en Slug usain gen piu obuig pol uvul lav anu“ Hoascanm agel 21 155„anz agel szu vga zee l e n bun ue 8“ „5 9 uuvutgeneg uempag zmpluie seteneqplocgh svaus uoeugg uus anelleg noa zig u uellor ugs usgecp les sofſpg unc sven pine gau vg uu uunzeh oispicpleh ⸗Heqſh de ui uenvigz uleg nu oquesuegeg uiel uv sic Janz usul jequob uubg uspahze ne gun uepnzcplaea ns ozpag) eue neee ue ee ehe uuvch se ine uscpogz usgen ug öneiog ueuupaea ueg inv jo bn sjvcz aan dee eee een en enn eden bun ackce zz aeg inv uspoußg did uiobinpag sio zeig souuvc bil pepe ge come uepin s uelen sn uo as zog Ahn] Bunzeanegz ur Bupzusppom uudg ze go uoebulaq ne Bleche vu bnezlog usg abaemuoß zeinb so jcpulch szanps znu ss zom va ugſpo zaggehb oicpiplabmargqung zg uca dom vl usqog di sjpuwc zupa sauuvc gan jputuſd ehem o cpu en eig Inv sog geb spolusgeg“ ii en„ „eck uepnaanèsnv pu d en nian bo lem an!! ceiq 4e ihn uebacut pod wog“ „aid uf ic pou vl agvulaung 209 unc z i eee e“ nut er inen of eil 1b„uegusccppu aegnava jvuuje oc cp“ Uockckg ed inv ci ige 218 „ ueljeg mu usdanm oi inu esſpog p: uno Jiu die une eic usghieeaea hampu zes“ (usjogasa pꝓnacgſpppg) ein negunatgea zgapgzeg og age ⸗ule og fagckule vgl) Jol„juvavg ipiu ol szueg 8“ „ usganq uequnb emudg aufe eie uneb ein usa uebvſ jeicheg wing ui! ebulzg 50 lend sog inv wut packloch sog aequeqeu of dis uus a uegzupgeß eue Pleid ipie hela ze zaman alu leg pod og“ Jene ne ne„es“ „eue na e ne been lee eig: did uno lobe Luv in jog en so qun i on de oi „ uupeuteb enang send phanjvu 1 sg ind us ⸗uüiozngsphang jaumpch uenboſeg ueg Inv uin aegrxz“ Jag ze een„uszogcpvu s 1e gala sabo seule zg“ „ Mapeae iu Oou zu 1e jbd ed ufez6“ 37 570 we e Keen eee e bun eee ne agp son sog gog of nefbesn; davoch eig ui sbeanezun pn dun usaan] 288 usg eqn golcplogß un eig susbung sede ud ua eippſtploch dig nv jgo oi uu uuvc Tueluvzznesnov olhumusehebuegmub g ue eie eue; eine vu uu gol z“ zusqog igonea inu pu 4e But ulec zs zog abuvgz keg Inv de sog Jo opens sog awhol uuvg jgrbaea Up pid zueg uud uechpz 4e olg „ölplangz ogabn big Cueugc 1 gpeae spa c gun“ „ue ne uobuobobun fluvf ice usufelj ute nur e ace enen e wee“ e ee ee)“ „enapene sva usugg ze ppc“ „ eanut ueang bnaqufeſe un ollog mb anlod aun jpg jehnpleb eg su! nee eee ht ned „ dana ac gab ufel pi ung oozs“ „ee eee ich e „— Hindi pnv unvag gogo quojg go ue se nut Sluszqz ul er jobs ueunmoznoa in ol gun giogß) igvck ut! ne sog is unn une eee ae nut c uogsſuun jput bog e eee ee een cut snopangg Ales“ ell a en„eee e „e eee ect ee ee ue eie ueq oc“ usbobog sv zeufe scpom ae eee e ee ecaſezec sebhleg zog bun „euelanſppu po aui ois ueuugz sva uegog ne Jeibavaea ug eile g zeleig pu fanzz mn wa se dap zen ii geen ug hupz eig inv seh eig ueineg ueg ne Aepiu eaggeb p: vc giog ospaeg p:aenem aun ugqchpl vu unu aeg ueleceb szequv sda aß: zenag ol il 82 4eqv usudg uda jufeuteb ing i sse ufeul ufo ꝙæpfuezg aao ue anu ug c uezuequseuig obog aufen 11 zwuute le ee e e ehen“ eee eee bee a Bun!„apc sog ugcßf ea Joa pi eis use“ (bungelnaog ez) O au οανε¹Er̃ Manu; „ uülgeuesßbuvun 83912 85 Juvujneg Js oc zog= sog 8 uu 2 evg 9 bus g zejvocß z andes 2 Je s her r ue au 511118 i er n e 0g 2 ulouch g obpio ans 7 ch 8 n 2 aqui I p e zu sss— fog sz e dns r ed vo 01 on 6 vu 8 su g Sogn pezebvogß 1% paaomenez zasulunzt 15191 sn uopun gun ene; ore u ee eue! anbipoche g a&neabmhebog z zensnoc sehuupe Uesnegeg zeaggß ueu jesus eig dguebvanl va usuie usgungzea Bunzcpiagzebseszgn u! usuueu uegpnlppngsbuvluz ei ueqogq usgonpnqauch usqjehueg ah gun usnvnea usuu opu uegno uoa eig gehe eee ieee ge Aug Uuoeßelneufe 0 eppes usujebule bungen eee ben egg „nee eee e I un 1 Je usgebas bunbozurc tebiscpia 18 Jebag rec ere e ene ehen Seu s nne n uli) neecß“ snd nonlac z ue e ee; ui uon 2 lobockoc aeung; z(ueqpicngz g) II ner ace Avlckre pu „ eng 9 Zueunaackkesbungnag, Söcpielcpalck g gaiguschnz 5 uinpgz „%%% au pa un 2 — L2 3611 8 2 2 * 2 i Ui er—— 2 —=— 7.— e 2 8 8 ——— 2. 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Und nun ſchließen Sie mal hinter mir zu. Trude bringt Eiſenträger bis an die Gartentür. „Schleppen Sie ihn nicht mit ſich herum!“ warnt er. „Wenn er weg iſt, iſt das Geheule groß. Ich kenne das. Wiederſehen!“ Trude nimmt ſich den Rat zu Herzen, ſchleicht hinauf in ihr Giebelſtübchen und kramt in der Kommode. Dann macht ſie, daß ſie wieder hinunterkommt, putzt den Waſſerhahn, die Meſſingſtange am Herd, die Klinken an der Tür, und iſt bei alledem ſehr aufgeregt. Mit Kellermanns Befinden geht es zwar nicht rück⸗ wärts, aber vorwärts ebenſowenig. Eiſenträger hat gera⸗ ten, ein Bad aufzuſuchen. Davon will Kellermann aber nichts wiſſen.„Sterben kann ich auch zuhauſe,“ meint er. „Das iſt es ja,“ klagt der Arzt,„Ihnen fehlt der Wille zum Geſundwerden.“ Dazu zuckt Kellermann nur die Achſeln. Vielleicht will er wirklich nicht mehr; er weiß es ſelbſt nicht. Waldemar Hänſel hat vor einigen Tagen tatſächlich eine Karte geſchrieben. Aus Detroit. Er kommt Ende Mai zu⸗ rück und gibt der Erwartung Ausdruck, ſeinen Freund Kellermann endlich wieder wohl und munter anzutreffen. Erika hat geſeufzt, als ſie dieſe Zeilen las Erika ſeufzt auch jetzt. In was für eine Geſchichte hat ſie ſich da eingelaſſen! Sie ſoll Rudi zu einer Frau verhelfen oder ihn jedenfalls ermuntern, auf Brautſchau zu gehen. Huſten wird ſie ihm was, jawohl, huſten! Was geht ſie Rudi Schirmer an? Gar nichts. Nicht ſo viel! Zornig ſeht ſie in ihrem Zimmer auf und ab, zerrt an ihrem Taschentuch ſetzt ſich auf die Couch, ſteht wieder auf, trom⸗ melt einen Marſch auf dem Fenſterbrett.. ſie iſt ner⸗ vös. ſehr nervös. und das alles nur, weil Eberhardt Schirmer Raupen im Kopf hat. Aber der bringt tatſächlich fertig, Rudi eine Frau auf⸗ zuhalſen, ja, das kraut ſie ihm glatt zu. Ich bin doch der große Bruder!' Allerhand iſt das, wirklich allerhand! Aber 5 kann ſich ſchon denken, wie es wirklich iſt: Er hat das chrecklich viele Geld, und Rudi muß nach ſeiner Pfeife danzen. Ja, der bringt es totſicher fertig, Rudi zu verhei⸗ raten.. mit irgendwem.. ob blond, ob braun iſt ja ganz egal!“.. ja, ihm ſchon... armer Rudi! Armer Rudi? Pah, armer Rudi wenn er ſo ein Waſchlappen iſt und ſich mit irgend ſo einer von Eberhardt ausgeſuchten 1 verheiraten läßt, iſt er ja gar nichts anderes wert. echt geſchieht ihm nur. Eine Frau mit Haaren auf den Zähnen müßte er kriegen.. deine, mit der er ſich von früh bis ſpät zankt.. wenn er ſo dumm iſt und ſich wie ein kleines Kind behandeln läßt? Klar! Dann erfaßt ſie wieder Mitleid. Ja, beinahe weint ſie 2 Im Grunde genommen, iſt Rudi Schirmer ſo ein raver Kerl. freilich, auch frech iſt er, ſchrecklich frech und unverſchämt.. aber eigentlich gehört das zu ihm ſie kann ſich ihn gar nicht vorſtellen ohne dieſe wundervolle, ſelbſtverſtändliche Frechheit... und ſo ein Menſch ſoll nun, bloß weil der„große Bruder' das ſo haben will, ins Un⸗ glück geſtürzt werden. Nein, wahrhaftig, mag Rudi Schirmers Schickſal ihr ganz und gar gleichgültig ſein... Unglück wünſcht ſie ihm deshalb noch lange nicht, nein! Und ſie wird auch mit ihm ſprechen, ja, das wird ſie ſogar beſtimmt tun.. nur etwas anders, als Eberhardt ſich das wohl vorgeſtellt hat! Bitte, hat ſie ſich Eberhardt Schirmer gegenüber irgendwie feſt⸗ gelegt? Nein, durchaus nicht. Ich werde mir die Sache mal durch den Kopf gehen laſſen, hat ſie geſagt. O, ja, ſo diplo⸗ matiſch iſt ſie geweſen. und von wegen Verſchwörung egen Rudi mit Handſchlag und ſo... kommt gar nicht in Sede.. nein, ſie wird tatſächlich mit Rudi 1 1 Dieſer Entſchluß erleichtert ſie etwas, aber ganz ruhig wird ſie doch nicht. Sie verſucht, zu leſen, wirft aber nach funf Minuten das Buch buchſtäblich in die Ecke. Aber irgendwie muß man ſich doch betätigen. Herrgott, wenn ſie es ſich richtig überlegt: ſie iſt ſchrecklich faul, jawohl, faul. Der Gedanke ergreift ſie heute nicht das erſtemal, o, nein, ſchon des öfteren iſt ihr in letzter Zeit klar gewor⸗ den, wie nutzlos ſie eigentlich ihre Tage verbringt. Wenn ſie an andere denkt, was die ſo ſchuften müſſen von früh bis ſpät... Trude zum Beiſpiel.. und auch Rudi Schir⸗ er asg„n acht auf den Seinen r hahrhaftig, wie eine Drohne kommt ſie ſich manchmal vor. Das muß anders werden. Ganz ernſthaft nimmt ſie ſich das vor, ſo ernſthaft, wie noch nie zuvor. Außerdem wird ihr die Arbeit Ablenkung bringen und ſie auf andere Ge⸗ danken kommen laſſen N Sie geht zu Trude hinunter und redet mit ihr darüber, mit dem Erfolg, daß Trude einen etwas beſorgten, etwas zweifelnden Blick auf die wohlgepflegten Hände ihrer Ku⸗ ſine wirft. Erika weiß recht gut, was es mit dieſem Blick auf ſich hat. Sie lacht ärgerlich. „Wirſt ſchon ſehen,“ ſagt ſie. Sie könnte ſich ja nun auf der Stelle mit einem Putz⸗ lappen bewaffnen und Trude helfen, aber lächerlich will ſie ſich ja auch nicht machen, und ſo verzichtet ſie auf dieſe Demonſtration. Aber als das Abendbrot vorüber iſt, er⸗ ſcheint ſie zu Trudes Erſtaunen tatſächlich in der Kü „Aber, Erika!“ Erika zuckt die Achſeln. Alſo kann ſie vielleicht auch noch Spott dafür ernten, daß ſie arbeiten will! Aber wenn ſchtrr Sie greift nach dem Tellertuch und trocknet das Ge⸗ ſchirr ab. „Wir werden uns die Arbeit teilen, Trude.“ Aber als ſie zu Trude hinſieht, packt ſie doch ehrlicher Zorn.„Alſo mach bloß nicht ſo ein blödes Geſicht, als ob ich von nichts eine Ahnung hätte!“ 6 Trude zuckt mit den Schultern. Ihr kann es ſchon recht En Uebrigens verraucht Erikas Zorn ſehr ſchnell. Außer⸗ dem brennt ihr ſchon ſeit langem etwas auf der Zunge. „Denke dir. wer ſich verlobt hat. Schirmer... der Rennfahrer! Kiſt du ſchon was Näheres gehört?“ Trude hat nichts gehört. „Intereſſant, was? Na, ja.. wer weiß, was das für eine alte Schraube iſt.“ Nun ſcheint Trude ſich für den Fall doch zu erwärmen. „Alte Schraube?“ wiederholt ſie.„Wieſo alte Schraube?“ „Ich denke mir das ſo.“ Aber Trude iſt hartnäckig. Warum ſie das denke? „Trauſt du ihm ſo einen ſchlechten Geſchmack zu oder meinſt du, daß er keine andere bekommt wegen...d wegen ſeinem Arm.. und dem Mal...“ „Oooch,“ macht Erika,„das iſt ſicher für viele Mädchen kein Hinderungsgrund. Wo er doch ſoviel Geld hat...“ „Ach!“ macht Trude.„Bloß wegen ſeinem Gelde hei⸗ ratet den eine, denkſt du?“ „Warum regſt du dich denn ſo auf?“ Trude wird blaß.„Ich rege 1 auf? Wieſo rege ich mich auf?“ Und dann ſprudelt ſie los:„Glaubſt du viel⸗ leicht, ich weiß nicht, was du über ihn denkſt, weil er durch das ſchwere Unglück ſo zugerichtet worden iſt? In deinen Augen iſt er doch bloß ein Krüppel und häßlich dazu, ſo iſt es doch?“ „Trude!“ „Ich weiß ſchon Beſcheid!“ Trude keucht vor Erregung. „Du haſt ja kein Herz im Leibe! Nein, ſage ich, kein Herz 00 du, ſonſt würdeſt du nicht ſo ſprechen, wie du vorhin geſprochen haſt. Bin ich vielleicht eine alte Schraube?“ Wortlos ſinkt Erika auf den Küchenſchemel. Entgeiſtert iſt ſie... entgeiſtert von dieſem Ausbruch einer kochenden Mädchenſeele. „Bin ich vielleicht eine, die auf Geld aus iſt?“ Mit funkelnden Augen ſieht Trude ihre Kuſine an.„Das eine bin ich nicht, und das andere bin ich nicht. Aber dennoch bin ich mit ihm verlobt, damit du's nur weißt! Mit dem Krüppel, dem häßlichen! Aber das kannſt du mir glauben, ich bin auf dieſen Krüppel ſtolz! Und wer ſein Feind iſt, der iſt mein Feind! Nun kannſt du getroſt zu deiner Mut⸗ ter gehen und ihr alles ſagen. Macht nur mit mir, was ihr wollt. Mir iſt alles gleichgültig.“ Kein Wort bringt Erika hervor. Nicht nur die Tatſache der vollzogenen Verlobung läßt ſie vor Ueberraſchung ſchweigen, ſondern auch die Verwandlung, die da mit dem ſtillen, immer ſo ruhigen und friedlichen Mädel vorgegan⸗ gen iſt. in dem Augenblick vorgegangen iſt, als jemand ihren Verlobten kränken wollte. Und immer noch funkelt und ſprüht es in Trudes Augen. (Fortſetzung folgt. Mit dem Pfeil, dem Bogen Elefanten⸗ und Nilpferdjagd mit blanker Waffe Kein Erdteil iſt ſo reich an Wild wie Afrika. Zwa⸗ iſt im Laufe der Jahrhunderte ein Rückgang eingetreten aber dank der in den letzten Jahrzehnten von aller Kolonialmächten eingeführten Jagdgeſetze iſt einer weite ren Abnahme des Wildes vorgebeugt worden, das, ſo lange die Schwarzen alleinige Herren des Landes waren überhaupt keine Verminderung erkennen ließ. Faſt un glaublich erſcheinen die Berichte von Reiſenden de vorigen Jahrhunderts hinſichtlich der Mengen von Elefan ten, Büffeln, Nashornen und Antilopen, die ſie auf det Steppe antrafen. Die Jagdart der Schwarzen iſt, wie wi, aus uralten Steinzeichnungen wiſſen, jahrtauſendelang faſt unverändert geblieben. Als Waffen dienen ihne: Wurf⸗ und Stoßſpeer ſowie namentlich Pfeil und Bogen Die Eingeborenen pirſchen ſich auf kürzeſte er nung an das Wild heran. Hierzu benutzen ſie auch Tier masken: Sie ziehen ſich einen notdürftig ausgeſtopfter Straußenbalg über oder ſetzen ſich den durch einen Rin; befeſtigten Hals und Kopf eines Hornraben auf und mar ieren, im hohen Graſe kriechend, dieſen Vogel. Das zu rlegende Wild zeigt ſich dieſen Verkleidungen gegenüber venig ſcheu. Vielfach verwenden die Schwarzen zur Jagd uch Giftpfeile, deren locker aufgeſetzte Spitzen, die in der Wunde ſteckenbleiben, jedesmal vor Gebrauch mit einem irupartigen Gift beſtrichen werden. Dieſes Pfeilgift ſtellen die Eingeborenen aus Pflanzen, vor allem aus Strychnus⸗ arten oder Euphorbien, her; daneben wird aber auch Gift don Raupen, der Puppe eines Käfers oder von Schlangen derwandt. Beſonders tückiſch wenden die Buſchmänner den Giftpfeil an: Sie ſtecken ihn, mit der Spitze nach oben, zwiſchen die Eier eines Straußengeleges. Läßt ſich der ſchwere Vogel dann zum Brüten nieder, ſo ſtößt er ſich die mit Widerhaken verſehene Spitze in den Leib und ift rettungslos verloren. Mit blanker Waffe greifen auch heute noch, wenn auch oerbotenerweiſe, die Baggara im Sudan Nashorne und Elefanten an: Während ein berittener Jäger die Aufmerk⸗ ſamkeit des ſchweren Wildes auf ſich lenkt, ſchleichen ſich ſeine Jagdgefährten von hinten heran und hauen dem Elefanten mit dem Schwert die Sehnen der beiden Hinter⸗ beine durch. Das rieſige Tier knickt zuſammen, ſitzt hilf⸗ los auf den Keulen wie ein Hund und ſucht ſich der es um⸗ ſchwärmenden, mit Speeren bewaffneten Jäger zu er⸗ wehren. Durch einen geſchickten Hieb mit der großen breit⸗ blätterigen Speerſpitze ſchlägt ihm dann plötzlich einer der Reiter den Greifer des Rüſſels ab. Nun iſt der Elefant wehrlos: Mit wildem Gebrüll umtanzen die Baggara ihr Opfer und bringen das unglückliche Tier mit un⸗ zählichen Speerſtichen um. Am oberen Niel erbeuten die Eingeborenen das Nil⸗ pferd mit der Harpune. Sie nähern ſich den Tieren ent⸗ weder im leichten Boot oder ſchwimmen, hinter einem kleinen Buſch gedeckt, an die ruhenden Tiere heran und werfen die Harpune. Da gerade in dieſer Gegend die Flußpferde infolge der ewigen Verfolgung ungemein an⸗ griffsluſtig ſind, gehört ziemlich viel„Schneid“ zu einer ſolchen Jagdart. Eine der heimtückiſchſten Waffen iſt der Fallſpeer, den ſchon die alten Aegypter kannten. Die Eingeborenen hän⸗ gen in Baumhöhe über einen Elefanten⸗, Büffel⸗ oder Nilpferdwechſel einen ſchweren Fallklotz auf. Berührt nun ein Tier den Strick, mit dem der Fallklotz befeſtigt iſt, ſo ſtürzt dieſer herab, und die in dem Klotz eingefügte Klinge bohrt ſich dem Opfer ins Genick oder zwiſchen die Schulter⸗ blätter. Dieſe Waffe iſt auch für ahnungsloſe Wanderer gefährlich, ebenſo wie die meiſt mit zwei ſchweren Pfeilen armierten Selbſtſchüſſe. Schlag⸗ und aus Baumſtämmen gefertigte Kaſtenfallen, namentlich zum Fang von Leo⸗ parden, findet man häufig in der Nähe von Dörfern. Er⸗ ſtaunlich groß iſt die Zahl der von den Negern verwand⸗ ten Schlingenarten; von der Ratte bis zur Großantilope wird jedes Lebeweſen damit erbeutet. Wenden wir uns nun einmal kurz der Jagd in der Vorzeit zu. Aufſchluß über die prähiſtoriſche Jagd ver⸗ mitteln uns die„Mosbacher Sande“ bei Mainz. Sie ſind Ablagerungen vom Rhein und vom Main aus der Alt⸗ diluvialzeit und haben ein Alter von 650 000 Jahren— ſind alſo ebenſo alt wie die Sande der Elſenz bei Mauer, di denen der Unterriefer des Gteſten berannten Menschen, des Homo Heidelbergensis, gefunden worden iſt. Dies Menſch war wohl nomadiſierender Jäger und iſt auf ſeinen Jagdzügen, die für ihn Lebensexiſtenz waren, au bis in die Gegend des heutigen Mainz gekommen, weil hier am geſchützten Südabhang des Taunus eine reichere Tierwelt lebte. Sein damaliges Vorhandenſein an dieſer Stelle konnte feſtgeſtellt werden durch Werkzeuge aus Knochen, die jüngſt in dieſen Schichten gefunden wurden. Dieſe Werkzeuge ſind die älteſten Werkzeuge aus Knochen, die man kennt; ja, es ſind die älteſten Kultur⸗ dokumente des Menſchen überhaupt. Die Jäger ſchlugen die Röhrenknochen ihrer Jagdtiere auf, wohl um das Marl herauszuholen, das ſie anſcheinend beſonders gern ver⸗ ſpeiſten und das ſie außerdem zur Bearbeitung der Felle benutzten. Bei der gewaltſamen Zertrümmerung ent⸗ ſtanden Knochenſplitter, die durch kleine Verbeſſerungen leicht zu Werkzeugen hergerichtet werden konnten. Die ge⸗ fundenen Werkzeuge zeigen die primitive Arbeit dieſes älteſten Menſchen, zeigen aber auch deutlich ſeine Ge⸗ brauchsſpuren und beweiſen, daß die damals lebenden Tiere Jagdtiere des Menſchen waren, zumal bei jedem Werkzeug feſtgeſtellt werden kann, von welchem Tier es ſtammt: vom Wiſent, vom Breitſtirnelch, vom Rieſen⸗ elefanten und vom Rothirſch. Dieſe Beiſpiel ſind einem ganz beiſpielloſen Buch ent⸗ nommen, das der Reichsbund„Deutſche Jägerſchaft“ als Erinnerungswerk an die Jagdausſtellung in Berlin 1937 herausgegeben hat, und das jetzt in dem durch ſeine jagdlichen Publikationen bekannten Berliner Verlag von Paul Parey unter dem Titel„Waidwerk der Welt“ er⸗ ſchienen iſt. Wenn es in dem Vorwort zu dieſem faſt 500 Seiten ſtarken und mit 825 einfarbigen und 21 farbigen Abbildungen ausgeſtatteten Erinnerungswerk heißt, daß es kein Kunſtwerk ſein ſoll und will, ſo iſt das vielleicht die einzige zu beanſtandende Stelle: Das Buch iſt in Wirklich⸗ keit ein wahres Kunſtwerk und eine Meiſterleiſtung erſten Ranges, zu der man Herausgeber und Verleger beglück⸗ wünſchen muß WMiſ⸗b Nackmaun Das Meer iſt ſüß Ueberraſchende Schätze des Ozeans.— Mehr Zucker als Salz im Seewaſſer.— Die Fiſche haben es gut. Da wir alljährlich gewaltige Maſſen von Fiſchen, Mu⸗ ſcheln, Hummern uſw. dem Meere entnehmen, die dort gewachſen ſind, muß es natürlich auch Nährſtoffe für dieſe Tiere im Meer geben, und zwar müſſen ſie in letzter Linie von grünen Pflanzen gebildet worden ſein, wie alle Nah⸗ rung auf der Erde. Die Pflanzen des Meeres— wir ſprechen nicht von den Uferpflanzen, ſondern von denen der ſogenannten„freien“ Meere— haben gegenüber den Landpflanzen die Eigentümlichkeit, daß ſie winzig klein ſind, meiſt dem unbewaffneten Auge unſichtbar. Dadurch erweckt das Meer die Täuſchung, es ſei eine pflanzenloſe Wüſte. Dieſe winzigen einzelligen Pflanzen arbeiten ganz ebenſo wie unſere großen Landpflanzen. Sie bilden aus Kohlenſäure und Waſſer die Urnahrung aller Organis⸗ men, den Traubenzucker. Da zu dieſer Zuckerbildung das Sonnenlicht unentbehrlich iſt, können die Meerespflanzen nur in den oberſten Schichten des Meeres etwa bis zu einer Tiefe von hundert Meter hinab, ihre Arbeit leiſten. Alle tieferen Schichten müſſen von dem Ueberſchuß der dünnen Nährſchicht leben. Die großen Landpflanzen wan⸗ deln den Zucker, den ſie erzeugen, zum größten Teil in Stärke um und ſpeichern ſie in ihren Organen auf, aus denen wir Menſchen dann und ebenſo viele Tiere die Nah⸗ rung gewinnen. Die winzigen Meerespflanzen aber kön⸗ nen den Zucker, den ſie fabriziert haben, nicht in ihrem Körper ſpeichern, ſondern geben ihn größtenteils an das Meer ab. So kommt der Zucker in das Meer. Würde dieſer Zucker haltbar ſein, ſo daß ſich die Pro⸗ ouktion der Jahre anhäufte, ſo würde das Meer ſchon längſt viel mehr Zucker enthalten als Salze. Tatſächlich findet man jedoch in einem Liter Ozeanwaſſer 36 Gramm Salze, aber nur einzelne Milligramm Zucker.— Wenn wir von Zucker im Meere ſprechen, meinen wir eine orga⸗ niſche Subſtanz, die unter der Wirkung des Lichtes in den Meerespflänzchen entſteht und deren Nährwert ſo groß iſt, wie die Menge Zucker, die wir angeben. Worüber wir Zahlen geben können, iſt weniger die Zuckermenge, die