S ird, gen⸗ nen⸗ zum und 39. Jahrgang Die Kriegsfurcht gebannt Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 1 ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A XII. 38: 1140 Die weltlpolitiſche Lage nach der Rede des Führers Paris, 1. Febr. Die Erklärungen Chamberlains vor dem Unterhaus finden in der franzöſiſchen Preſſe ſtarke Beach⸗ tung, nicht nur aufgrund der erneuten Bekräftigung der franzöſiſch⸗britiſchen Zuſammenarbeit, ſondern auch weil man vielfach darin eine Antwort auf die Reichstagsrede des Führers erblickt. Die Blätter unterſtreichen die Verſicherung Chamberlains, daß man zu den Friedenserklärungen des Führers und des Duce Vertrauen habe und zu weiteren Verhandlungen mit den totalitären Mäch⸗ ten bereit ſei. Ein Teil der Blätter kommt auch erneut auf die Reichstagsrede des Führers zurück. Der Außenpolitiker des„Petit Pariſien“ erklärt, die Stimmen der großen Männer der internationalen Politik gäben ſich von einen Punkt Europas zum anderen die Ant⸗ wort. Zuerſt habe Hitler geſprochen, nun Chamberlain, und in wenigen Tagen werde Muſſolini ſprechen. Ueber die Rede Adolf Hitlers habe Chamberlain ſich nicht ausführ⸗ lich verbreitet und ſich auf die Bemerkung beſchränkt. daß es ſich nicht um die Rede eines Mannes handele, der ſich an⸗ ſchicke, Europa in eine neue Kriſe zu ſtürzen. Muſſolini habe, wie Chamberlain über ſeine Unterhaltungen in Rom be⸗ richtete, viel vom Frieden geſprochen. Der engliſche Premier⸗ miniſter habe nichts Senſationelles ſagen wollen, bevor er die Abſichten Italiens kenne. Er habe eine abwarlende Hal⸗ tung eingenommen, um dem Duce zu erlauben, alle Mög⸗ lichkeiten abzuwägen. N 8 Der Außzenpolitiker des„Exzelſior“ ſagt, Chamberlain habe ſich zum Garanten für die Friedensverſicherungen des Duce gemacht. Der Londoner Korreſpondenk des„Journal“ bemerkt, daß die engliſche Parlamentsſitzung von den Kom⸗ menkaren über die Rede Adolf Hitlers beherrſcht geweſen ſei. Man könne feſtſtellen, daß dieſe Kede in London mit einer Erleichterung aufgenommen wurde, die nahe an Zu⸗ friedenheit grenzte. Der rechtsſtehende„Jour“ unterſtreicht, daß die„enge Zuſammenarbeit zwiſchen London und Paris die Grund⸗ lage der britiſchen Politik bleibt“. Chamberlains Auslegung der Reichstagsrede des Führers laſſe ſich dahingehend zu⸗ ſammenfaſſen, daß eine wirtſchaftliche Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen den großen Mächten möglich ſei,„aber in einer Frie⸗ dens⸗ und Freundſchaftsatmoſphäre“. Chamberlain habe feinen Optimismus auf die Mehrheit des Parlaments zu übertragen gewußt. Auch in franzöſiſchen politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen habe man den gleichen Eindruck einer Verbeſſerung der internationalen Lage. Die rechtsſtehende„Liberté“ ſpricht gleichfalls nach den Reden Adolf Hitlers und Chamberlains von einer Ent⸗ ſpannung Der Direktor des Blattes, Doriot, erklärt, der Augenblick ſei gekommen, um überall die Kriegspartei an die Kandare zu nehmen, eine mannhafte und entſchiedene, aber auch ruhige und konſtruktive Politik zu unternehmen. „Der Leitartikler des radikalſozialen„Oeuvre“ will weder mit Chamberlain polemiſieren noch auf ſeine Rede antwor⸗ ten, ſondern will nach wie vor anderen Engländern das Wort erteilen, wie Lloyd George, Eden, Inſkip, die ihre Stellungnahme der Auffaſſung Chamberlains entgegen⸗ ſtellten. Das ſowjetfreundliche„Ordre“ iſt zutiefſt betrübt und entrüſtet über die Vertrauenserklärung, die Chamber⸗ lain im Unterhaus für Hitler und Muſſolini abgegeben habe. Die Diktaturen“ könnten illuminieren, denn der geſtrige Tag ſei für ſie ein Feſt, für Frankreich aber ein Unglücks⸗ tag geweſen. Mit Traurigkeit und Angſt müſſe man erklä⸗ ren,„daß die Rede Chamberlains unheilvoll geweſen ſei“. Die beruhigende Wirkung Börſenhauſſe als Maßſtab in England London, 1. Febr. Die Londoner Preſſe mißt die Trag⸗ weite der Regierungserklärung des Führers an der lebhaften Umſatztätigkeit und an dem rapiden Anziehen der Preiſe nicht nur an der Londoner, ſondern auch an der Newyorker Börſe. Man erblickt hierin das ſicherſte Anzeichen dafür, daß die Rede des Führers in der ganzen Welt eine beruhigende und feſtigende Wirkung ausgelöſt und die künſtliſch genährte Kriegsfurcht gebannt hat. Weiter widmen die Blätter dem Eindruck der Rede in der Weltpreſſe großen Raum, wobei beſonders die begeiſterten Artikel der italieniſchen Preſſe ausführlich wiedergegeben werden. Die„Times“ wendet ſich gegen die Opposition, die Zweifel in die Aufrichtigkeit der Erklärungen der totalitären Regierungen zu ſäen bemüht ſei, und ſchreibt, die britiſche Politik werde nicht ausſchließlich nach den Ver⸗ ſicherungen anderer Länder gemacht. Politik zu machen aber mit dem Vorurteil, ein ausländiſcher Staatsmann halte ſein Wort doch nicht, ſei der ſicherſte Weg, ihn geradezu zum Bruch ſeiner Verſicherungen zu ermutigen, heißt beinahe, dieſen Bruch zu rechtfertigen Obgleich die Rede manches ent⸗ halte, wovon die öffentliche Meinung Englands glaube„ab⸗ rücken“ zu müffen, falle der friedliche Ton auf, durch den die Prophezeiungen der Peſſimiſten Lügen geſtraft worden ſeien, und der in ganz England Anerkennung een Der Wunſch nach einem Frieden zwiſchen Deutſchlan und England 1 warm 4 1 1 Sein Wunſch nach einem Abkommen gehe nicht aufs Volk zurück, ſondern auf die Erkenntnis, daß der Rüſtungswekklauf den ſozialen Fortk⸗ ſchritt hemme und ein Krieg die ganze Ziviliſation vernichte. -e — Donnerstag, den 2 Februar 1939 Nr. 28 Der diplomatiſche Korreſpondent des Blattes ſchreibt, in amtlichen Kreiſen finde man es vielfach ſchwer, die Führerrede richtig einzuſchätzen.„Daily Telegraph“ ſtellt feſt, daß die Hauſſe an der Börſe beweiſe, daß die Allge⸗ meinheit Chamberlains Eindruck von der Führerrede teile. Das Blatt empfiehlt ſeinen Leſern genügend Opti⸗ mis mus, da man vom Führer die Verſicherung habe, daß er mit England und Frankreich in Frieden leben wolle und daß es mit Ausnahme der Kolonialfrage keine Streitfrage mehr gebe.„Daily Expreß“ ſchreibt, Chamberlain erkläre, daß es kein Problem gebe, das nicht auf friedlichem Wege gelöſt werden könne. 5 Das Hauptproblem ſei heute die Frage der früheren deutſchen Kolo⸗ nien unter britiſchem Mandat. Dieſe Frage müſſe auf die Reine oder andere Weiſe gelöſt werden.„Daily Mail“ be⸗ zeichnet die Einſtellung des Rüſtungswettlaufes als not⸗ wendige Vorſtufe der Befriedung. Die Tatſache, daß unter den vier Mächten Friede herrſche und ihre Staatsmänner ihre Abſicht betont hätten, für die Verſöhnung zu arbeiten, 1 ein echter Beweis für den Erfolg der Politik Chamber⸗ ains. Verſtändnisloſigkeit der Aeberſättigten Rom, 1. Febr. Unter der Ueberſchrift„Solidarität der Rechte“ begrüßt der Direktor des„Giornale d'Italia“ die hiſtoriſche Rede des Führers vor dem erſten Großdeutſchen Reichstag als einen überaus wertvollen Beitrag zur Klä⸗ rung der europäiſchen Lage. Die firiſe, unter der heute Europa leide, ſei durch die Berſtändnisloſigkeit und die latenten Konflikte zwiſchen den elemenkarſten Rechten unbefriedigter Völker und den hartnäckigen Widerſtänden befriedigter Völker hervorgeru⸗ fen, und deshalb könne jede aufrichtige und mulige Klä⸗ rung des eigenen Standpunktes nur der Sache des bereits bedrohten, aber noch nicht endgültig in Frage geſtellten Friedens dienen. Nach einer Würdigung der gewaltigen Erfolge, die das Reich in den ſechs Jahren nationalſozialiſtiſcher Führung errang, erklärt das halbamtliche Blatt, daß die noch offen⸗ ſtehenden Probleme nunmehr nicht innerhalb Deutſchlands gelöſt werden könnten, ſondern vor allem internatio⸗ naler Natur ſeien. Adolf Hitler habe das Recht aller Völker, an dem Reichtum der Welt gemäß ihrer Zahl, ihrem Mut und ihrer Tüchtigkeit teilzunehmen, bekräftigt. Allen Völkern müßten die Mittel und die Möglichkeit zur Arbeit, das heiße zu einem würdigen Daſei, gegeben und gegenüber allen anderen Völkern die Gleichberechtigung zuerkannt werden Eine Intranſigenz, die die Welt in einem unveränderlichen Zuſtand erhalten wolle, der nur den Intereſſen der überſättigten Demo⸗Plutokratien ent⸗ ſpreche, ſtehe außerhalb der Geſchichte und ſei für den Frie⸗ den gefährlich. Durchſichtige Zweckmeldungen Man will die Oslo-Allianz ködern Orüſſel, 2. Febr. Die Falſchmeldung des engliſchen Blat⸗ tes„Evening Standard“, daß Holland der belgi⸗ ſchen Regierung ein Militärbündnis ange⸗ boten habe, das von Belgien abgelehnt worden ſei, wird im allgemeinen von der belgiſchen Preſſe kaum beachtet und nicht ernſt genommen. Die meiſten Blätter begnügen ſich damit, das offizielle Dementi der belgiſchen Regierung wiederzugeben. „Pays Reel“ weiſt aber darauf hin, daß es ſich bei der engliſchen meldung, ebenſo wie bei verſchiedenen anderen franzöſiſchen Meldungen der letzten Woche ganz offenſichl⸗ lich um eine politiſche Zweckmeldung handele, der ein gewiſ⸗ ſes Manöver zugrunde liege. Man erinnere daran, daß gewiſſe engliſche Zeitungen in dieſem Zuſammenhang in letzter zeit mehrfach von der angeblichen Gefahr eines deul⸗ ſchen Angriffs auf Holland geſprochen haben mil dem of⸗ fenſichtlichen Iweck, die öffenkliche Meinung in Holland und Belgien in eine gewiſſe Richtung zu lenken. Die obenge⸗ nannte Zeitung erfährt nun, der Plan, der dieſen Manö⸗ vern zugrunde liegt beſtehe darin, die ſogenannte Oslo Gruppe die Belgien Holland Luxemburg und die fkandi⸗ naviſchen Staaten umfaßt, in polikiſcher Form wiederher⸗ zuſtellen. Während die urſprüngliche Oslo⸗Gruppe einen wirkſchaftlichen Charakter gehabt habe, ſolle ihre neue Aus- gabe der Achſe Paris— London alle politſſchen Dienſte lei lten, die Eugzand and Frankreich wünſchten und die ſie in ⸗ folge der Unabhängigkeitspolikik dieſer Staaten nicht ohne weiteres erhalten könnken. Es erſcheine daher London und Paris vorteilhafter, die Gruppierung dieſer Staaten zu einer Entente zu ermu⸗ tigen, auf welche England und Frankreich einen ſtarken Einfluß ausüben könnten die intereſſierten Staa⸗ ten wären nach dieſer Auffaſſung weniger abgeneigt, in eine„Oslo Allianz“ einzutreten, als ein direktes Bündnis mit den ſogenannten demokratiſchen Großmächten abzu⸗ ſchließen Dieſe Oslo⸗Entente würde aber„durch die Macht der Umſtände“ gegen Deutſchland gerichtet ſein. Das ſei es, was England und Frankreich erhofften. In Belgien ſcheine ein allzu augenfälliger Verſuch Frankreichs zum Scheitern verurteilt zu ſein insbeſondere wegen des Widerſtandes der Flamen gegen jedes belgiſch⸗franzöſiſche Bündnis England und Frankreich wollten daher auf dem Umwege über die„Nordiſche Allianz“ ihre alten Vaſal⸗ len und beſonders Belgien zurückgewinnen Das Blatt for⸗ dert abſchließend, daß non ſeiten der belgiſchen Regierung eine große Wachſamkeit gegenüber dieſen Manövern erforderlich ſei. —— 777... — f order. 88 Reichsberufswettfampf eröffnet 3,6 Millionen Teilnehmer— Das große Werk der Beharrlichkeit Berlin, 1. Februar. Der Reichsberufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen 1939 wurde mit einer großen Kundgebung im Berliner Sportpalaſt feierlich eröffnet. In Gegenwart zahlreicher Ehrengäſte, an ihrer Spitze der Reichsführer 5 Himmler und Reichspoſtminiſter Ohneſorge, ſowie der Berliner Wett⸗ kampfleiter und von mehr als 15 000 Wettkampfteilnehmern ſprachen Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Baldur von Schirach und Obergebietsführer Axmann über den Sinn dieſer großen einzigartigen Aktion, an der diesmal faſt 3,6 Millionen ſchaffende Deutſche freiwillig teilnehmen. Obergebietsführer Axmann verwies darauf, daß nach den Erfahrungen der bisherigen Wettkämpfe die Aus⸗ leſe in berufsfachlicher und charakterlicher Hinſicht abſolut zuverläſſig iſt. das Wort vom Genie das ſich ſelbſt die Bahn breche, gelte nicht für die Vielzahl von Begabungen und Talenten, die nicht vorwärts gekommen wären, hätten nicht DA und HJ über den Reichsberufswettkampf die materiellen Feſſeln ihres Aufſtieges geſprengt. Er dankte für die Maßnahmen zur Siegerförderung, insbeſondere bei der Reichspoſt, die die berufliche eee lich in Angriff genommen habe, und ſprach auch den zahl⸗ loſen ehrenamtlich tätigen Wettkampfleitern und Mitarbei⸗ tern ſeinen Dank für ihre hingebungsvolle Arbeit aus. Dann nahm der Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort. Er begann mit einem Dank an den Leiter des Reichsberufswettkampfes, Obergebietsführer Ax⸗ mann. Unter dem Jubel der Jungen und Mädel teilte er mit, daß der Führer Obergebietsführer Axmann für ſeine Ver⸗ dienſte um den Reichsberufswettkampf das Goldene Parteiabzeichen verliehen habe. Der Reichsberufs⸗ wettkampf ſei ein Werk, das heute mit der Geſchichte und dem Leben des deutſchen Volkes untrennbar verknüpft ſei. Muſſolini habe in Berlin einmal geſagt:„Italien und Deutſchland erziehen ihre junge Generation zur Verachtung eines bequemen Lebens“. 1 5 Den Reichsberufswettkampf könne man geradezu als or⸗ ganiſierten Volksaufstand gegen die Bequemlichkeit bezeich · nen. Wenn wir bequem wären, gäbe es keinen Berufswett⸗ kampf, keine Hitlerjugend und kein Großdeutſches Reich. Der Spießbürger unterſcheide ſich vom nationalſozialiſtiſchen Kämpfer dadurch, daß er die Bequemlichkeit. der andere die Beharrlichkeit zum Grundſatz ſeines Wirkens gemacht habe. Der Keichsberufsweklkkampf ſei das große Werk der Beharr⸗ lichkeit. 5 505 Reichsberufswettkampf ſei nicht nur das größte Werk der Berufserziehung, ſondern er ſei zugleich einer der be⸗ deutendſten Ausleſeprozeſſe, die wir in unſerem Volke be⸗ ſitzen. Hier kämen durch die Tüchtigkeit des Kopfes und der Hände, aber auch durch charakterliche Leiſtungen junge Men- ſchen aus allen Berufen in die Führung der deutſchen Na⸗ tion Der Reichsjugendführer wies darauf hin, daß in den bisherigen Berufswettkämpfen jeder zweite Gauſieger der Sohn eines Arbeiters ſei 34 oh aller Sieger des Berufswettkampfes ſtammten aus Familien mit vier oder mehr Kindern, 52 vH der Teilnehmer ſeien in Familien auf⸗ gewachſen, die ſelbſt keinerlei Mittel aufbringen können, um für die berufliche Fortbildung ihrer Kinder etwas zu tun. Sie alle hätten unter den ſchwierigſten Bedingungen ſich aus eigener Kraft in die Spitzenklaſſe der beruflichen Leiſtungen unſeres Volkes emporgearbeitet und würden jetzt von der Gemeinſchaft gefördert. b Der Reichsjugendführer ſprach dann zu der Berliner Ju⸗ gend über die Geſundheitspflicht, die ihnen nicht nur die Parole des Jahres 1939 ſein ſolle. Er hoffe, daß ſie für alle kommenden Jahre ihres Lebens Geltung behalte. Die Jugend ſoll auf den Führer, aber auch auf Muſſolini und Franco ſchauen, die alle drei Nichtraucher ſeinen. Und die Parole bedeute mehr als eine„neue Rauchepoche“ Wer mehr als ein Raucher in ſeinem Leben werden wolle, der ſolle auf dieſe Männer ſchauen Hier fände er die wahren Ideale ſeiner Jugend. Was könnte man mit zweieinhalb Mil⸗ liarden, die das deutſche Volk im Jahr für Tabak ausgebe, alles bewirken! Was könnte Hermann Göring dafür ſchaf⸗ fen! Was könnte es bedeuten, würden wir dieſe ungeheure P nicht gegen die Geſundheit unſeres Volkes ein⸗ etzen. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſtellte in den Mittel⸗ punkt ſeiner Ausführungen die jetzt in Deutſchland unter dem Zeichen des Nationalſozialismus ſich vollziehende ge wal⸗ tige Volkwerdung Viele Opfer ſeien gebracht worden und viel Blut habe fließen müſſen, um zu dieſem Glück zu gelangen: Ein einiges Volk! Alle Berufe und Schich⸗ ten des Volkes wetteiferten heute miteinander in der Er⸗ füllung ihrer Pflichten im Dienſte des deutſchen Volkes und Reiches. Wir hätten die Aufgabe, daran zu arbeiten, nicht nur jedem Deutſchen einen Arbeitsplatz zu geben, ſondern ihm darüber hinaus den Arbeitsplatz zuzuweiſen, der ſei⸗ nen Kräften und Fähigkeiten am meiſten entſpricht Die ge⸗ waltige Produktionsſteigerung in den letzten ſechs Jahren ſei nicht das Ergebnis der Technik allem, auch nicht das Er⸗ gebnis irgendwelcher Wirtſchaftsführer oder Bankiers, ſon⸗ dern letzten Endes die Frucht unſerer Weltan⸗ ſchauung, unſeres Glaubens, unſeres Willens und unſe⸗ res Könnens Nun gibt es kein Zurück mehr und keine Kom⸗ promiſſe! Diesmal, ſo ſchloß Dr. Ley unter toſendem Beifall. werden wir es packen! Forſchung und Volkser nährung Sandarbeiter- Schwierigkeiten werden beſeitigk Berlin, 2. Febr Am Schluß der Haupttagung der vom Reichsnührſtand anläßlich der„Grünen Woche“ veranſtalte⸗ teten Wintertagung machte der Reichsbauernführer Reichs⸗ miniſter R. Walther Darree grundſätzliche Ausführungen über die Aufgaben der Forſchung im Dienſte der Volks⸗ ernährung Er ging aus von den großen Erfolgen auf allen Ge⸗ bieten der landwirtſchaftlichen und ernährungswiſſenſchaft⸗ lichen Forſchung. Dabei ſtellte er feſt, daß ſich auch dieſe Sonderarbeiten auf den einzelnen Gebieten der Forſchung zum Wohle der geſamten Landwirtſchaft und Volksernäh— rung nur dann auswirken könnten, wenn die geſamte For⸗ ſchungstätigkeit auf einheitliche große Ziele ausgerichtet ſei Aus dieſer Aufgabenſtellung ergibt ſich heute für die Tier⸗ ucht ebenſo wie für die Technik eine ganz klare Ausrichtung er Arbeit, wie ſie von der nationalſozialiſtiſchen Agrar⸗ politik in den letzten fünf Jahren erfolgreich durchgeführt worden iſt Der Reichsbauernführer unterſtrich beſonders die Verdienſte der deutſchen Vererbungswiſſenſchaft, die es immer verſtanden habe, ihre Arbeit auch in den Dienſt des Bauernhofes zu ſtellen. Zum Schluß beſchäftigte ſich der Reichsbauernführer mit den Schwierigkeiten des Arbeitseinſatzes, an deren Löſung auch Wiſſenſchaft und Technik entſcheidend mitzuwirken häkten Der Führer habe ſetzt am 30. Januar geſagt, daß Deutſchland vor einem neuen Zeitabſchnitt der Wirkſchafts⸗ politik ſtehe Auch der Landwirtſchaft werden die Arbenks⸗ kräfte zur Verfügung geſtellt werden, die ſie brauchl, wenn ſie ihre entſcheidenden Aufgaben für Volk und Staal erfül⸗ len ſoll. Im 2. Jahr des Dritten Reiches Die flächen mäßige Größe des Deutſchen Reiches betrug: 1914 1933 540 000 qłm 468 600 qkm 13. März 1938 552 438 qkłm 30. Januar 1939 583 000 qkm Die Bevölkerungszahl betrug: 1914 67,8 Mill Einwohner 1933 67,5 Mill Einwohner 13. März 1938 75,3 Mill. Einwohner 30. Januar 1939 78,8 Mill Einwohner Damit iſt das Dritte Reich weit größer als das Zweite Reich, ohne die damals erfaßten fremden Volkstümer und ſtatt deſſen nahezu alle Deutſchen an den Grenzen in ſich vereinigend. Politiſches Allerlei Berwandtſchaft des Mufti im Gefängnis. 17 Angehörige der Familie des Mufti ſowie eine An⸗ zahl Beamter der Arabiſchen Bank in Jeruſalem und in Jaffa ſind verhaftet worden Trotz des muſelmaniſchen Pai⸗ ramfeſtes wurde ein invalider Araber an einen Galgen aufgehängt und zwar lediglich aus dem Grund, weil man bei ihm ein altes unbrauchbares Gewehr entdeckt hatte. Gründung eines nationalen Verbandes in Us A. Senator Reynolds, der in vergangener Zeit mehrfach durch ſeine ſcharfe Zurechtweiſung von Kriegshetzern her⸗ vorgetreten iſt kündigte die Gründung eines großen Ver⸗ bandes mif Namen„Vindictors“(Die Beſchützer) unter dem Schlagwort„Amerika für die Amerikaner“ an. Rey⸗ nolds will den Verband zu einer regelrechten Bewegung zum Zweck der Bekämpfung fremder Einflüſſe ausbauen Er erklärte, zahlreiche patriotiſche Vereinigungen hätten bereits ihren Beitritt zugeſagt. Kabinettsſitzung in London Jührerrede im Mittelpunkt. London, 2 Febr. Das britiſche Kabinett trat Mittwoch zu ſeiner üblichen Sitzung unter Vorſitz von Miniſterpräſi⸗ dent Chamberlain zuſammen. Auch am Donnerstag vor⸗ mittag wird ein Kabinettsrat ſtattfinden, weil eine Fülle von Fragen zu beraten iſt, die ſich nicht in einer Sitzung erledigen ließen. Wie es heißt, hat ſich das Kabinett bor allem mit der Führerrede vom 30 Januar befaßt und die internationale Lage behandelt. Außerdem wurden Parlamentsfragen erörtert. Spaniſche Geſandtſchaft in Prag ausgeplündert Prag,. 2 Febr Die Vitla Thereſia. in der die ſpaniſche Geſandtſchaft in Prag untergebracht iſt, wurde von dem ſowjetſpaniſchen Geſandten, der das Gebäude dem Vertre⸗ ter des nationalen Spanien übergeben mußte, vor der Ab⸗ reiſe vollkommen ausgeplündert. Die ſpaniſchen Bolſchewi⸗ ſten haben alle Möbel, Teppiche. Bilder, Schränke und Kunſtgegenſtände von hohem Wert nach der Schweiz ver⸗ chleppt Intereſſanterweiſer hat das Perſonal der ſowjet⸗ paniſchen Geſandtſchaft mit der Räumung der Villa bereits Ende Oktober begonnen. Wieder die Flamenfrage Außerordentlicher Miniſterrat in Brüſſel. Brüſſel 2. Febr König Leopold hat für Donnerstag einen außerordentlichen Miniſterrat einberufen Der letzte Miniſterrat unter dem Vorſitz des Königs war anläßlich der n e e im Jahre 1936 abgehalten wor⸗ en. In parlamentariſchen Kreisen verlautet daß der Mini⸗ ſterrat ſich mit dem Fall Martens beſchäftigen werde. Es handelt ſich hierben um die Ernennung des flämiſchen Arztes und Unswerſitätsprofeſſors Martens zum Mitglied der Flamiſchen Akademie füt Heilkunde Dieſe Ernennung hat die Peoeſte mehrerer Frontkämpfervereine hervorge⸗ rufen denen die einheitliche Haltung aller Flamen und der ganzen flämiſchen Preſſe gegenüberſteht Miniſterpräſidenn Spaak hat erklärt daß eine Rückgän⸗ damacheng der Ernennung nicht in Frage käme Der Fall Martens hat zu Kundgebungen in den Straßen Bruſſels gefſthrt Im Parlament herrſcht ſtarke Erregung unter den Abgeordneten Im Senat proteſtierte ein flämi⸗ de.( ooroneter dagegen daß die flämſſche Sprache in den Brüſſeier Schulen nicht genügend berückſichtiat werde Als der Untercichtsminiſter Dierck auf franzöſiſch an worte wollte riefen die flämiſchen Abgeordneten: „Splechllöämiſch!“ Es kam zu einem größeren Tu⸗ 5 ſodaß die Sitzung zweimal unterbrochen werden mußte Engliſche Kolonſalmethoden London, 1. Febr. Wie aus Georgetown(Britiſch Guayana) gemeldet wird, haben verſchiedene namhafte Perſönlichkeiten eine Proteſtſchrift an die zurzeit in Guayana weilende britiſche Unterſuchungskommiſſion ge⸗ richtet, in der es u. a. heißt: „Die Wohnverhältniſſe ſind eine Schmach für ein zivi⸗ liſiertes Land. Die Noklage der Arbeiter iſt ein Schandfleck für den Namen Englands. Die Lage iſt nicht mit der der Doktrin der kolonſalen Treuhänderſchaft oder dem Be⸗ kenntnis zum Chriſtenkum vereinbar.“ Die ſeit langem in Britiſch⸗Hinterindien immer wieder ausbrechenden Unruhen nahmen in Rangun höchſt be⸗ drohliche Ausmaße an. Die Menge aing gegen den auf einer Inſpektionsfahrt befindlichen Polizeikommiſſar vor. Als die Lage ſtändig ſchwieriger wurde und immer mehr Menſchen ſich anſammelten, feuerte die Polizei Schreckſchüſſe ab und ging ſchließlich mit Tränengas und Gummiknüppel vor. Unter den Demonſtranten befanden ſich vor allem buddhiſtiſcher Prieſter und Frauen. Iſt das„Neutralitäts politik“? Amerika im Kriegsfalle gebunden? Newyork, 2 Febr. Rooſevelt hat in einer vertraulichen Sitzung des Militärausſchuſſes des Senats Ausführungen gemacht, die ſelbſt in Amerika als höchſt ſenſationell emp⸗ funden werden. Es ging in dieſer Ausſprache um die Kri⸗ tik, die in weiteſten Kreiſen der amerikaniſchen Oeffentlich⸗ keit an der Regierung wegen der Preisgabe militäriſcher Geheimniſſe an Frankreich geübt wird Rooſevelts Erklä⸗ rungen gingen über die Zurückweiſungen dieſer Kritik weit hinaus, wenn das, was in den amerikaniſchen Zeitungen über die Beratungen vor dem Militärausſchuß veröffent⸗ licht wird den Tatſachen entſpricht Nach der Darſtellung der Bläkter enkwickelte Rooſevelt vor dem Ausſchuß in großen Zügen die Grundſätze. der amerikaniſchen Außenpolitik. Dabei ſoll er erklärt haben. die Vereinigten Skaaken von Amerika ſollten bereit ſein, England and Frankreich im Falle eines Krieges jede nur mögliche Unterſtützung zu gewähren Nach dem Bericht der republikaniſchen„Herald Tribune“ gewannen die Mitglie- der des Ausſchuſſes den Eindruck, daß nicht nur eine end⸗ gültige Verſtändigung zwiſchen den Bereinigken Staaten von Amerika und den europäiſchen Demokratien erfolgt ſei, ſondern bereiks poſikive Verpflichtungen Amerikas vorlägen. * Die Aeußerungen des gegenwärtigen Präſidenten der Vereinigten Staaten vor dem Militärausſchuß des Senats ſind das Erſtaunlichſte, was ſeit langem von einem verant⸗ wortlichen amerikaniſchen Staatsmann geſagt worden iſt. Man kann ſie nur damit auslegen, daß Rooſevelt damit den Verſuch machen will, den gewaltigen Eindruck der Rede des Führers in der geſamten Welt zu ſtören Der Führer hat die jüdiſch⸗ internationale Kriegshetzerkligue gebrandmarkt. Er hat die Hoffnung auf einen langen Frieden ausgeſpro⸗ chen. Fühlt Rooſevelt ſich dadurch perſönlich betroffen und in ſeinen Plänen geſtört? Gerade in dieſen Tagen wird die amerikaniſche Oeffent⸗ lichkeit davon in Kenntnis geſatzt, daß Frankreich 700 Kampfflugzeuge allerneueſten Typs in Amerika auffauft. Es ſoll ſich um Modelle handeln, die noch nicht einmal der amerikaniſchen Armee zur Verwendung zugänglich gemacht worden ſind. Das Geſchäft wurde gegen den Ratſchlag des Chefs der amerikaniſchen Heeres⸗ und Marineleitung un⸗ ter Druck vom Weißen Haus gemacht. Nur durch einen Zu⸗ fall kam die Angelegenheit ans Tageslicht und droht ge⸗ enwärtig in Ameriko zu einem Rieſenſkandal zu werden. illionen anſtändiger Amerikaner fordern eine Unterſu⸗ chung vor der breiten Oeffentlichkeit über dieſe Vorgänge, die man, wenn ſie nicht vom Weißen Haus inſpiriert wä⸗ ren, als Landesverrat bezeichnen würde In die Enge getrieben, verſucht Rooſevelt jetzt, durch Senſationsmache die Aufmerkſamkeit der amerikaniſchen Oeffentlichkeit wie⸗ der einmal verzweifelt von ſich abzulenken. Wenn Rooſe⸗ velt, was einfach grotesk klingt, tatſächlich erklärt hat, daß Amerikas Grenzen in Frankreich liegen, ſo fragen wir das amerikaniſche Volk: Iſt Rooſevelt hier das Ebenbild des Profeſſors Wilſon aus dem Jahre 1917 oder des Profeſ⸗ ſors Wilſon aus dem Jahre 19192 Paris verhandelt mit Franco Anterſtützung der katalaniſchen Flüchtlinge. Burgos, 1. Febr. Ueber das Problem der katalaniſchen Flüchtlinge hat, wie aus glaubwürdiger Quelle bekannt wird, die franzöſiſche Regierung Verhandlungen mit der Regierung General Francos eingeleitet. Das Erſuchen Frankreichs, Nationalſpanien möge zur Unterſtützung der notleidenden Flüchtlinge aus Nord⸗Katalonien beitragen, 27 General Franco, gut unterrichteten Kreiſen zu⸗ olge, bereitwillig beantwortet. Es ſei der Wunſch Nationalſpaniens, alle Spanier am Wohlſtand im nationalen Gebiel teilnehmen zu laſſen. Es müßten jedoch Garankien gegeben werden, daß eine Unter⸗ ſtützung nur den wirklich Bedürftigen zukomme, nicht ewa den geflüchteten roten Bonzen. Ferner müßten in erſter Linie die politiſchen Gefangenen, die die Roken mitſchlepp⸗ ken, unkerſtützt werden, und auch für ihre Anterbringung in Frankreich müſſe geſorgt werden. Für Anerkennung Nationalſpaniens Franzöſiſch⸗ſpaniſche Kammergrüppe. Paris, 1. Febr. Die franzöſiſch⸗ſpaniſche Gruppe in der Kammer, die bisher bereits 123 Zuſtimmungen von Abge⸗ ordneten aller politiſchen Parteien mit Ausnahme der Kom⸗ muniſten und Sozialdemokraten erhalten hat, hielt ihre erſte Sitzung ab. Zum Präſidenten wählte dieſe Gruppe den früheren Miniſterpräſidenten und Vorſitzenden der de⸗ mokratiſchen Vereinigung Flandin. Die Gruppe beſchloß, ihren Vorſtand mit einem Schritt bei der Regierung zu betrauen, um die ſofortige Entſendung eines franzöſiſchen Vertreters nach Burgos zu erſuchen. Unabhängig von dieſem Schritt, der beim Miniſter⸗ räſidenten Daladier und Außenminiſter Bonnet erfolgen fol, werden die Mitglieder der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Gruppe, die gleichzeitig Mitglieder im Auswärtigen Aus⸗ ſchuß der Kammer ſind in dieſem Ausſchuß eine Ent⸗ ſchließung beantragen; die die Regierung auffordert, unverzüglich einen amtlichen franzöſiſchen Vertreter für Burgos zu ernennen. Man nimmt in politiſchen Kreiſen aß dieſe Entſchließung zu einer politiſchen De⸗ 15 te im Auswärtigen Ausſchuß der Kammer führen wird. Auf Gerona zu Die Baſtionen der Roten fallen. Barcelona, 1. Februar. Der Vormarſch an der Katalonienfront geht beſonders im Küſtenabſchnitt in ſtürmiſchem Tempo weiter Die Kolonnen des Generals PYague ſtießen an der Küſteg⸗ ſtraße über Mangrat hinaus, überſchritten den Vado⸗Fluß und beſetzten den wichtigen Küſtenort Blanes, der 68 Ki lometer von Barcelona entfernt iſt und be⸗ reits in der Provinz Gerona liegt. Damit haben alſo auch die Truppen des Generals Yague die Prof Gerona erreicht, eine Tatſache, die die Bedeutung dieſer letzten Operation beſonders augenſcheinlich macht. Der Ort Blanes beſitzt 5000 Einwohner und iſt ein bekannter Fi⸗ ſchereihafen Die Roten errichteten hier eine wichrige Kriegsmaterialfabrik. Nach dem Fall von Blanes verbleibt den Roten nur noch Palamos als einziger gßerer Hafen in Katalonien. Landeinwärts wurde der bedeutſame Knotenpunkt Tordera erobert, der an der Straße von Barcelona nach Gerona, 33 Kilometer ſüdlich von Gerona, in der Nähe der Provinzgrenze liegt. Ueberdies wurde das ganze Gebiet innerhalb des Dreiecks Blanes⸗Granollers-Arenys del Mar vom Feinde geſäubert, ſämtliche Ortſchaften, darunter auch Arenys del Munt, wurden beſetzt. Hierbei geriet eine rote Heeresabteilung in Gefangenſchaft. Vier Panzerwagen, vier Tanks ſowie 20 Maſchinengewehre, die einer roten motoriſierten MG⸗Kompanie gehörten, wurden erbeutet. Seit der Einnahme von Barcelona haben die Kolonney des Generals Jague bereits 68 Kilometer, alſo rund 13 Kilometer käglich, bei ſchwierigſtem Gelände zurückgelegt. Wie jetzt feſtſteht, beabſichtigen die Roten, energiſchen Wi. derſtand zu leiſten, um bei Arenys del Mar das Eindrin⸗ gen der nakjonalen Truppen in die Probinz Gerona zu verhindern. Die rote Verkeidigungsſtellung, zu der auch inkernakionale Brigaden herangezogen worden waren, ft ſedoch bereits von den nakionalen Truppen im Sturm ge⸗ nommen worden. Der Widerſtand der Rotſpanier wurde ſchnell erſtickt. Die Schnelligkeit des Vormarſches in dem un⸗ wegſamen Gelände ermöglichte es 5006 Gefangene in fünf Tagen zu machen und zahlreiche Züge mit Kriegsmaterlal zu erbeuten, für deren Abtransport der Gegner keinesfalls mehr Möglichkeit hat. Die Küſten⸗ armee bedroht nun ebenfalls Gerona, ihre Flanke wird durch die natꝛonalen Kolonnen im Abſchnitt Granollers ge⸗ deckt, die im gleichen Gelände längs der Bahnlinie Gra⸗ nollers— Gerona vorgehen. Wesentlich ſchwieriger iſt das Vorgehen der im Nordabſchnitt kämpfenden Truppen Außerordentlich ſchwieriges Gelände und anhaltende Regengüſſe verzögern den Vormarſch. Doch gelang es, die Höhe Puig Rodos zu erobern, die die Stadt Nich beherrſcht. An der Eſtremadurafront und an der Front von Madrid gelang es, die nationalen Stellungen vor⸗ zuverlegen und eine Anzahl von Gefangenen zu machen. Die nationale Luftwaffe iſt ebenfalls in den letzten Tagen voll zum Einſatz gebracht worden und unter⸗ ſtützt das Vorgehen der Truppen in Katalonien Vong ihr wurden die Bahnhöfe Maſanet und Sil erfolgreich bom⸗ bardiert. Kurzmeldungen Strafe für ſchändlichen Verrat Berlin, 1. Febr. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksge⸗ richtshof teilt mit: Der am 18 November 1938 vom Volks⸗ gerichtshof wegen Landesverrat zum Tode und dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte Heinrich Schäffner aus Gießen iſt am Mittwoch morgen hin ge⸗ richtet worden. Schäffner war, um einer drohenden Beſtrafung zu ent⸗ gehen, ins Ausland geflüchtet. Dort iſt er in den Nachrich⸗ tendienſt einer fremden Macht eingetreten In deſſen Auf⸗ trag hat Schäffner Ausſpähungsreiſen nach Deutſchland unternommen. Für den ſchändlichen Verrat an ſeinem Va⸗ terland hat ihn jetzt die verdiente Strafe erreicht. Berlin. Der bisherige ſtellvertretende Präſident des Werberates der Deutſchen Wirtſchaft Miniſterialrat Prof Heinrich Hunke iſt nach dem Ausſcheiden von Miniſterial⸗ direktor Reichard zum Präſidenten ernannt worden. Berlin Reichsminiſter Dr. Frick empfing den Bürger⸗ meiſtei der Haupt- und Reſidenzſtadt Budapeſt, Dr. bon Szendy der im Deutſchen Gemeindetag vor einem gelade⸗ nen Kreis hoher Beamter der Reichs- und Kommunalver⸗ waltung einen Vortrag hielt. München. Von Berlin kommend trafen ſieben italieniſche Poltzeipräſidenten, unter ihnen die Quäſtoren von Rom, Turin Palma und Murino zu einem zweitägigen Beſuch in der Hauptſtadt der Bewegung ein. 5 Preßburg. In flowakiſchen Kreisen beſchäftigt man ſich in letzter Zeit beſonders eingehend mit der Judenfrage. Die Zeitſchrift der Hlinko Garde„Gardiſta“ führt als Beiſpiel 8 die ſtaatsfeindliche Cinſtellung des Judentums die Tak ache an, daß zahlreiche Juden Steuerhinterziehungen be⸗ gehen Belgrad. Der rumäniſche Außenminiſter Grafencu kraf zu einem zweitägigen Aufenthalt in Belgrad ein; er wurde auf dem Bahnhof von Miniſterpräſident und Außenmini⸗ ſter Dr Stojadinowitſch begrüßt Warſchau. Der polniſche Staatspräſident Moscicki feierte am Mittwoch ſeinen Namenstag, aus welchem Anlaß die Mitglieder der Regierung, die Marſchälle des Senats und Sejms Glückwünſche mit den Verſicherungen größter Ver⸗ ehrung und Ergebenheit überſandten. London. Bergbauminiſter Crookshanks gab bei der Er⸗ öffnung des Parlaments auf Anfrage eine kurze Erklä⸗ rung über das kürzlich abgeſchloſſene deutſch⸗engliſche Koh⸗ denabkommen ab Er ſagte u. a., daß man alle Differen- zen hahe beilegen können London. Im Parlamentsviertel kam es aufs neue zu kommuniſtiſchen Lärmkundgebungen. Die Polizei ſperrte gegenüber dieſer neuen Entlaſtungsoffenſive Moskaus fit Rotfnanjen alſe umliegenden Straßen. Flugzeuge zuſammengeſtoßen und ins Meer ge. ſtürzi. Bei Alexandria ſtießen zwei enaliſche Militärflug⸗ zeuge zuſammen und ſtürzten ins Meer die ſechs Inſaſſen konnten nur als Leichen geborgen werden.„ f ab Sie ſahen zum erſten Male Schnee. Die 55 ſüdafri⸗ kaniſchen Studenten und Studentinnen, die ſich auf e Deutſchlandreiſe befinden trafen in Innsbruck ein meiſten von ihnen ſahen in Innsbruck das 155 ihrem Leben Schnee und waren von der Landſchaft ſo 1965 geiſte t, daß viele die Abſicht än sserten, nach Ablchtne offiziellen Rundreiſe noch einige Zeit das Schneeparadie zu genießen. f erſtemal in 1 f Heim den! 0 Zeug gener und kame! die u derlie ſchafk künft die f Wied. einer Verd. der finden Baur ſchaft leiter Hann falls Mi 0 berg, würde führe a der innun eigen Schm die n treffe gehen heute nen müſſe ſprech morg. Weit. wie i erfren Bade befal Gem den de. chen Land 1 Scha Land ſeld; Voro kreis Land Eiſing Brötz ſtatt, wies, hauſe 123 2 26 Ei ihm e wünſc am lie Hände „If ſich ge. Die ein we brauch ſorgfä Ar. onders veiter, üſteg⸗ „Fluß K id be⸗ haben rovinz dieſer r Ort r Fi⸗ ichrige bleibt Hafen punkt n fach he der Bebiet Mar auch e rote hagen, roten Utet. onney nd 13 gelegt. n Wi. ndrin. id zu auch en, iſt m ge. wurde nun⸗ gene mit Sport üſten⸗ wird rs ge⸗ Gra⸗ r im entlich zögern os zu ront 1 bpor⸗ hen. n den Unter⸗ on ihr bom⸗ lksge⸗ Bolks⸗ rnden inrich nge⸗ u ent⸗ chrich⸗ Auf⸗ chland n Va⸗ t des Prof. ſte rial⸗ ürger⸗ r von zelade⸗ talver⸗ eniſche Rom, Beſuch an ſich je. Die zeiſpiel e Tal⸗ en be⸗ u traf wurde nmini⸗ feierte aß die s und Ver⸗ er Er⸗ Erklä⸗ Koh⸗ Ffferen⸗ eue zu perrte r ge⸗ rflug⸗ ſaſſen dafri⸗ 5 einer Die Badiſche Chronik Der Gauleiter zur Heimbeſchaffung NSG. Gauleiter Robert Wagner hat anläßlich der Heimbeſchaffungsaktion der badiſchen Hitlerjugend nachſtehen⸗ den Aufruf erlaſſen: 8 5 Mancher ſtolze Bau in unferer Heimat legt lebendiges Zeugnis ab für den Lebensſtil und die Baugeſinnung vergan⸗ gener Zeiten. Unſere Generation lebt in Gemeinſchaften, und unſere Jugend erlebt in der Gemeinſchaft ihrer Alters⸗ kameraden die Wirklichkeit unſeres Volkes. Es iſt an uns, die materiellen und ideellen Kräfte freizumachen, die erfor⸗ derlich ſind, dieſem Leben unſerer Jugend ſeinen Raum zu ſchaf en. Die Bauten, die wir der Hitlerjugend erſtellen, werden künftigen Generationen ein Zehen dafür ſein, daß wir an die Zukunft Deutſchlands glauben. Karlsruhe, den 30. Januar 1939. Robert Wagner, Gauleiter und Reichsſtatthalter. Neue Träger des Goldenen Ehrenzeichens. Der Führer hat, wie bereits berichtet, aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der nationalſozialiſtiſchen Erhebung einer großen Anzahl von Parteigenoſſen im Hinblick auf ihre Verdienſte um Volt und Reich das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. verliehen. In der Liſte der Ausgezeichneten finden wir aus dem Gau Baden den Hauptbannführer Ernſt Baur aus Karlsruhe, den Landesobmann der Landesbauern⸗ ſchaft Baden Franz Merk aus Grafenhauſen und den Kreis⸗ leiter Adalbert Allmer aus Buchen. S A.⸗Obergruppenführer Hanns Ludin und SS.⸗Gruppenführer Kaul wurden eben⸗ falls ausgezeichnet. Miniſter Schmitthenner zum SS.⸗Oberführer befördert. Heidelberg. Der Rektor der Aniverſität Heidel⸗ berg, Staaksminiſter Profeſſor Dr. Paul Schmitthenner, wurde mil Wirkung vom 30. Januar 1939 zum SS.⸗Ober⸗ führer befördert. Arbeitstagung der badiſchen Friſeurmeiſter. (J. Karlsruhe. Dieſer Tage fand hier eine Arbeitstagung der Friſeurobermeiſter des Gaues Baden ſtatt. Der Reichs⸗ innungsmeiſter für das Friſeurgewerbe Renz dankte dem auf eigenen Antrag vom Amt ſcheidenden Bezirksinnungsmeiſter Schmitt für ſeine Tätigkeit und verbreitete ſich dann über die neuen Arbeitsgeſetze, ſoweit ſie das Friſeurhandwerk be⸗ treffen. Auf die Berufsaufgaben des Friſeurhandwerks ein⸗ gehend, bemerkte der Reichsinnungsmeiſter, der Friſeur von. heute werde ſich jedoch in weit größerem Maße den moder⸗ nen Gebieten der Schönheitspflege ganz allgemein zuwenden müſſen, um den Anforderungen der Menſchen der Neuzeit ent⸗ ſprechen und im wahrſten Sinne des Wortes Pfleger von morgen werden zu können. * er Maul⸗ und Klauenſeuche Weiteter Nückgang.— Noch 83 Gemeinden und Vororte verſeucht. Der Rückzug der Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden hat wie in den vergangenen Wochen ſo auch in der letzten Woche erfreullcherweiſe angehalten. Am 31. 1. 1939 waren in Baden noch 83 Gemeinden und Vororte von der Seuche befallen. Insgeſamt iſt die Seuche in dieſer Woche in 19 Gemeinden erloſchen, in 8 Gemeinden neu und in 3 Gemein⸗ den gneder ausgebrs hen. 5 Die Maul- und Klauenſeuche iſt in folgenden Gemein⸗ de. ꝛeu oder mied⸗ üsgehrochen: Landkreis Ganſtanz: Rei⸗ chenau; Landkreis Lahr: Kürzell; Lanolreis Lörrach: Herten; Landkreis Müllheim: Wettelbrunn; Landtreis Säckingen: Schachen; Landkreis Stockach: Göggingen, Volkertshaufen, Landkreis Tauberbiſchofsheim: Marbach, Mondfeld, Höhe⸗ ſeld; Landkreis Waldshut: Weilheim. Die Seuche iſt erloſchen in folgenden 19 Gemeinden und Vororten: Landkreis Heidelberg: Leimen, Walldorf; Stadt⸗ kreis Heidelberg: Kirchheim; Landkreis Lörrach: Wyhlen; Landkreis Mannheim: Heddesheim; Landkreis Pforzheim: Eiſingen, Königsbach, Schellbronn; Stadtkreis Pforzheim: Brötzingen; Landkreis Raſtatt: Weißenbach, Au i. M., Ra⸗ ſtatt, Ottersdorf, Staufenberg; Landkreis Stockach: Engels⸗ wies, Menningen; Landkreis Tauberbiſchofsheim: Schwab⸗ hauſen: Landkreis Ueberlingen: ert ent zelne große. Lebe Aomdn ron Mal gqανẽet, e ενW,junn. 26 Ein warmer Dunſt von feuchter, friſcher Wäſche ſchlug ihm entgegen Monika, die am Bügeltiſch ſtand, drehte ſich beim Oeffnen der Tür herum und ſtarrte dann den Eintretenden mit überraſchten Augen an. „Wie kommt es, Monika, daß du dieſe Arbeit machſt? Haben die Mädchen keine Zeit dazu?“ fragte Bert, dem es nicht paßte, Monika mit dem Bügeleiſen in der Hand zu ſehen. 5 5 Monika wurde ein wenig rot. Wie kam Bert aaf ein⸗ mal dazu, ſich um dieſe Sachen zu kümmern? „Ohl, die Mädchen hätten ſicher Zeit, wenn ich es wünſchte, Bertl. Aber ich plätte mir die weißen Bluſen am liebſten ſelbſt. Sie ſind mir zu ſchade für die derben Hände der Mädchen.“ „Iſt Giſa ſo ungeſchickt? Ich dachte ſich gerade für derlei Arbeiten.“. Die Röte in Monikas Geſicht vertiefte ſich. Es war ihr immer, ſie eigne Lin wenig peinlich, auf dieſe Frage zu antworten. Bert 16 für ial in ſo be- 5 del radies menen brauchte nicht zu wiſſen, daß Giſa in der letzten Zeit faſt ein wenig herausfordernd geworden war, und daß Monita ſich ſchon vorgenommen hatte, mit Dietmar dar⸗ über zu reden. Der ſollte dem Mädchen den Kopf zurecht⸗ ſetzen, den er ihr wohl verdreht hatte. Tante Helge und Bert gingen dieſe Sachen nichts an. „Giſa iſt freilich ganz tüchtig. Aber ſie hatte bisher nie Gelegenheit, ſolche Sachen zu machen. Und ich habe es eigentlich auch noch gar nicht mit ihr verſucht, weil es mir Vergnügen macht, ab und zu ein wenig zu plätten.“ Und eifrig, wie zur Beſtätigung ihrer Worte, ſtrich ſie über die kleinen Fältchen der weißen Seidenbluſe, die ſie ſorgfältig glatt bügelte. Es war ihr ein wenig ſonderbar Immenſtaad. Oberſtenweiler. Aus den Nachbargauen Gauwirkſchaftsberater Eberhardt tödlich verunglückt. Weimar, 1. Febr. Die Partei und die Thüringiſche Lan⸗ desregierung haben einen ſchweren Verluſt erlitten. Gau⸗ wirtſchaftsberater und Staatsrat Eberhardt iſt bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Der Verſchiedene war Vor⸗ ſitzender des Verwaltungsrates der Wilhelm⸗Guſtloff⸗Stif⸗ tung und der Berlin⸗Suhler Waffen- und Fahrzeugwerke Gmbh. Er ſtammt aus Halle, wo er 1890 geboren wurde. 1933 wurde er Mitarbeiter des thüringiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten Im folgenden Jahr erhielt er eine Berufung nach Berlin. Gleichzeitig wurde er Gauwirtſchaftsberater. An⸗ fang 1936 wurde er als Staatsrat Mitglied der Thüringi⸗ ſchen Regierung Der fünfte Eiſenbahnräuber feſtgenommen Halle, 2 Febr Am Mittwochnachmittag wurde in Wei⸗ ßenfels der fünfte der Eiſenbahnräuber verhaftet, die in der Frühe des 27. Januar in Halle den Poſtwagen eines Güter⸗ zuges zu berauben verſucht und dabei zwei Beamte nieder⸗ geſchoſſen hatten Kurz nach 15 Uhr benachrichtigten Kinder eine Polizeiwache, daß ſich im Grundſtück einer Baufirma Am Markt ein Räuber aufhalte Mehrere uniformierte Be⸗ amte und Kriminalbeamte eilten ſofort an den bezeichneten Ort, durchſuchten das Grundſtück und bemerkten bald den Eiſenbahnräuber Edelhoff im Verkaufsraum der Firma. Drei Beamte faßten den Verbrecher ſo überraſchend, daß er gar keine Gegenwehr mehr verſuchte. Er geſtand auch ſo⸗ fort ein, der geſuchte Räuber zu ſein. Am Macterhorn abgeſtürzt Tod zweier Bergſteiger aus Saarbrücken Zermakt, 2 Febr Zwei junge Deutſche, der 23jährige Erich Hickel und der 26jöhrige Karl Eckes beide aus Sa ar⸗ brücken ſind am Mittwochnachmittag beim Abſtieg vom Matterhorn unterhalb des Gipfels ausgerutſcht und über die 800 Meter hohe Oſtwand auf den Furg⸗ Gletſcher abgeſtürzt wo ſie zerſchmettert liegen blieben Die beiden waren vor drei Wochen in Zermatt eingetroffen und zur Schönbühlhütte aufgeſtiegen Sie waren mit Proviant für längere Zeit verſehen und hatten die Abſicht, im Mat⸗ terhorngebiet verſchiedene Beſteigungen auszuführen und Filmaufnahmen zu machen. Am Montag nun warden ſie von Zermatt aus beobach⸗ tet wie ſie den Aufſtieg zum Matterhorn unternahmen. Nach ſchwerer Schneearbeit gelangten ſie bis zur Solvay⸗ Hütte die etwa auf halbem Wege zum Gipfel liegt. Sie übernachteten dort. Wahrſcheinlich aus Uebermüdung ſetz⸗ ten ſie am Dienstag den Aufmarſch nicht fort, ſondern blie⸗ ben den ganzen Tag über in der Hütte Am Mittwoch früh unternahmen ſie dann die Beſteigung des Gipfels, wo ſie nach ſchwerer Arbeit gegen 13 Uhr anlangten Bei prächti⸗ gem Wetter verweilten ſie längere Zeit auf dem Gip⸗ fel der Abſtieg ging ziemlich langſam vonſtatten Die beiden wurden beobachtet, wie ſie bis zur ſogenannten Schulter, etwa ein Viertel unterhalb des Gipfels, abſtie⸗ gen Dort kamen ſie dann ins Rutſchen und ſtürzten über die Wand in die Tiefe Am Donnerstag wird eine Ret⸗ tungskolonne zur Bergung der Leichen aufbrechen. i Lawinenunglück im Karwendelgebirge. Die Deutſche Bergwacht teilt mit: In der Nähe der Solſteinhütte im Karwendelgebirge ging eine Lawine vom Großen Selſtein nieder, die zwei Mann einer Fünferpactie verſchüttete. Bergwachtmänner, die ſich auf der Eppzirler Alm befan⸗ den, ſind ſofort zur Hilfeleiſtung aufgeſtiegen. Inzwiſchen wurden auch die Alpinen Rettungsſtellen Mittenwald und Innsbruck verſtändigt, die ihrerſeits Mannſchaften mit Fackeln und den nötigen Hilfsmitteln ſtellten. ab Drei Arbeitet vom Gerüſt geſtürzt. Während drei Bauarbeiter in Marbach auf dem Gerüſt eines Neubaues beſchäftigt waren, brach plötzlich das Gerüſt in ſich zuſam⸗ men. Alle drei ſtürzten aus beträchtlicher Höhe in die Tiefe. Einer von ihnen fiel ſo unglücklich, daß er mit einer Ge⸗ hirnerſchütterung und Schürfungen in das Kreiskranken⸗ haus eingeliefert werden mußte. Seine beiden Arbeitska⸗ mergden kamen mi dem Schrecken davon Lingen ehrt Bernd Roſemeyer. Die Heimatſtadt Bernd Roſemeyers, Lingen, ehrte ihren Sohn am Jahres⸗ tage ſeines Todes Auf Beſchluß des Bürgermeiſters wurde die Bahnhofſtraße an der das Geburtshaus Roſemeyers liegt, in„Bernd-Roſemeyer⸗Straße“ umbenannt, eee zumute. Was wollte der Bert hier? Und was ſollte dieſer Beſuch in der Bügelſtube— dieſe Fragerei? Nach dieſen Tagen des Dahinbrütens ſchien er plötzlich verändert, ſah viel lebhafter aus und tat, als ob er ſich auf einmal für Sachen intereſſierte, die er ſonſt niemals be⸗ achtet hatte. Stand neben ihr, als ob er hierher gehörte; ſo dicht, daß ſie ihn immer wieder mit ihrem Arm ſtreifen mußte, ſo ſehr ſie ſich auch in acht nahm. Sie fühlte wohl den ſeltſamen Blick, mit dem er ſie be⸗ trachtete. Und ſie wäre noch aufgeregter geworden, wenn ſte ſeine Gedanken geahnt hätte. Die Nähe dieſes Mädc ens erſchien dem Manne auf einmal wohltuend, gerade ſo, als ob er ſich hier ausruhen konnte von den Stürmen, die ihn die letzten Tage durch⸗ tobt hatten. Wenn ſie nur einmal aufſehen würde von threr Arbeit!, dachte er, damit ich in ihre Augen ſehen könnte. „Das iſt wohl eine ziemlich ſchwierige Sache mit dieſen Fältchen— hm?“ fragte er, nur um die Unterhaltung fort⸗ ſetzen zu lönnen. Monika hob auch wirklich einen Augen⸗ blick den Kopf und lachte: „Ach wo! Das iſt keine große Kunſt! Man muß halt ein wenig dabei aufpaſſen.“ Bert antwortete nicht. Er ſtarrte vor ſich hin, als ob er mit ſeinen Gedanken auf einmal wieder ganz woanders ſei. Monika ſtreifte prüfend ſein Geſicht, dann ſah ſie wieder auf ihre Arbeit, während die Gedanken ſich in ihrem Kopf kreuzten Was wollte er nur hier? Weshalb ſuchte er ſie auf? Wenn er nur endlich mir der Sprache herausrücken würde. „Ich wollte dir ſchon immer einmal ſagen, wie dank⸗ bar ich dir bin, Monika, daß du zu uns gekommen biſt.“ Langſam hatte Bert angefangen; allmählich ſprach er freier und ſchneller.„Du nimmſt eine große Laſt von mir, da⸗ durch, daß du dich hier um alles kümmerſt, und daß du es ſo ausgezeichnet machſt. Ich bin ſehr entlaſtet durch deine Hilfe, kann mich ganz den offinerien widmen.“ In Monika wurde eine Angſt groß. Was ſollte nur aus alledem werden? Großer Gott, was würde ſie hören? Sie ſtammelte faſt, als ſie ſagte: Lalcale Nuudochau Bauernregeln für Februar Vom Februar weiß der Landmann eine ganze Menge zu ſagen. Z. B.: Wenn der Hornung warm uns macht, friert's im Mai noch gern bei Nacht.— Mattiah(24.) bricht's Eis, doch ja ſacht, ſonſt kommt die Kält' im Lenz zur Nacht.— Liegt die Katz im Hornung im Frei'n, muß ſie ſicher im März wieder herein.— Mattheis bricht das Eis; hat er keins ſo macht er eins.— Schmilzt im Februar die Sonn' die Butter, ſo gibt das Frühjahr dann ſpätes Futter.— Viel Nebel im Februar, viel Regen das ganze Jahr.— Wenn im Hornung die Mücken ſpielen, wird der März den Winter fühlen.— Singt die Lerche jetzt ſchon hell, geht's dem Landmann an das Fell.— Die heilige Do⸗ rothee(6.) watet gern mitten im Schnee.— Zu Lichtmeß (2), hat der Bauer lieber den Wolf im Stall als die Sonne. — Scheint zu Lichtmeß die Sonne heiß, ſo kommt noch viel Schnee und Eis.— Lichtmeß im Klee, Oſtern im Schnee. Naſſer Februar bringt ein fruchtbar Jahr. Wenn im Februar ſpielen die Mücken, gibt's im Schafſtall große Lücken.—, Wenn es Lichtmeß ſtürmt und ſchneit, iſt der Frühling nicht mehr weit; iſt es aber klar und hell, kommt der Lenz noch nicht ſo ſchnell.— Heftige Nordwinde im Februar vermelden ein fruchtbares Jahr; wenn aber Nordwind im Februar nicht will, ſo kommt er ſicher im April.— Petri Stuhlfeier(22.) kalt, wird vierzig Tage alt. — Wenn's der Hornung gnädig macht, bringt der Lenz den Froſt zur Nacht.— Taut es vor und auf Mattheis, dann ſieht es ſchlecht aus. 0 Jugendämter in Vormundſchaftsſachen. Der Reichs⸗ miniſter des Innern teilt in einem Runderlaß u. a. mit:„Bei der geſetzlich vorgeſchriebenen Mitwirkung der Jugendämter in Vormundſchaftsſachen wird, wie mir mitgeteilt iſt, ſeitens einiger Amtsgerichte über Verzögerungen Klage geführt. In der Hauptſache handelt es ſich hierbei um die Erſuchen der Vormundſchaftsgerichte um Vorſchlag eines Einzelvormunds, Gegenvormunds oder Pflegers, die die Jugendämter in ihrer Eigenſchaft als Gemeindewaiſenräte zu erledigen haben. Mir iſt bekannt, daß die Jugendämter in dieſen Fällen meiſt Rückfragen— insbeſondere bei der NSV.— nötig haben und daß die Ermittlungen von geeigneten Perſönlichkeiten nicht ſelten auf Schwierigkeiten ſtoßen. Trotzdem muß danach geſtrebt werden, daß keine Verzögerungen eintreten. Das Hauptamt für Volkswohlfahrt bei der Reichsleitung der NSDAP. hat ſeinerſeits ſeine nachgeordneten Dienſtſtellen bereits angewieſen, für ſchnellſte Bearbeitung der Anfragen der Jugendämter, insbeſondere für Innehaltung der geſetz⸗ lichen Friſten, zu ſorgen. Die Jugendaͤmter erſuche ich, fortan alle Anfragen der Vormundſchaftsgerichte, die Angelegenhei⸗ ten des Gemeindewaiſenrats betreffen, mit Beſchleunigung zu behandeln.“.. * 2 3 Was geſchah mit dem toten„Jumbo“? Wie wir ſchon berichteten, mußte„Jumbo“ im Mannheimer Schlacht⸗ hof ſein Leben laſſen. Der Wert des Tieres belief ſich auf 40 000 Mark. Der Direktor des Berliner Zoo, Dr. Lutz Heck, behielt zum Andenken die Stoßzähne. Die Haut iſt zu Elefantenleder verarbeitet worden. Die Abdeckerei Laden⸗ burg erhielt den übrigen Tierleichnam zum Verkochen. Die Beine wurden in jeweiliger Meterhöhe abgenommen und zu Papierkörben verarbeitet. * Vom Nationaltheater. Shakeſpeares Schauſpiel„Kö⸗ nig Richard III.“ in der Neuinſzenierung der vergangenen Spielzeit eine der eindrucksſtärkſten Klaſſikeraufführungen der letzten Jahre, wird am 3. Februar wieder in den Spielplan aufgenommen. Den Richard III. ſpielt Robert Kleinert. Regie Friedrich Brandenburg. Bühnenbilder Friedrich Kalbfuß.— Die Operette„Die Fledermaus“ von Johann Strauß, für die anläßlich der Sylveſter⸗Aufführung eine ungewöhnlich ſtarke Nachfrage beſtand, wird am 4. Februar außer Miete zu ermäßigten Preiſen im Nationaltheater gegeben. Muſika⸗ liſche Leitung Karl Klaus. Regie Hans Becker.— Die Lei⸗ tung des Nationaltheaters teilt mit, daß die Vorſtellungen des„Faſchings⸗Kabaretts“ am 11., 18., 19., 20. und 21. Februar bereits jetzt ausverkauft ſind. Günſtige Plätze ſind nur noch für die Vorſtellungen am 12. Februar erhält⸗ lich. Der Vorverkauf für den 3. und 4. Rang beginnt am 6. Februar. „Mein Gott, Bertl, da gibt es wirklich nichts zu danken. Das iſt doch alles ſelbſtverſtändlich, macht mir ſelbſt die größte Freude. Ich habe Tante Helge ſo gern, und den Weſthof, daß ich mir keine liebere Arbeit weiß.“ „Und du ſehnſt dich nicht fort von uns, Monika? Haſt keine Sehnſucht nach dem glänzenden Leben drüben in A erika?“ „Aber Bertl! Meine ganze Sehnſucht gehörte Deutſch⸗ land und dem Weſthof.“ 5 0 „Ja! Und Monika— ich muß das wiſſen—, möchteſt du immer hier bleiben?“ ſtieß der Mann heiſer hervor. „Natürlich, Bertl! Es iſt doch meine Heimat. Und Tante Helge braucht mich. Wie könnte ich die alte, hilftoſe Frau je wieder allein laſſen?!“ „Ach ſo! Nur Mutters wegen?!“ Monzka mußte plötzlich das Bügeleiſen aufſetzen. Das Herz ſchlug ihr jetzt bis zum Halſe hinauf. Wie durch einen Nebel ſah ſie Berts erregtes Geſicht, hörte ſie ſeine leiſe Stimme: „Monika! Willſt du meine Frau werden?“ Und da ſie auf ſeine Frage ſchwieg, ſich nicht rührte, fuhr er haſtig fort: „Der Weſthof braucht eine Herrin. Ich dachte, daß bu... Mutters Herzenswunſch ginge in Erfüllung. Sie hofft ja längſt, daß wir zwei— du und ich— Mann und Frau werden.“ Monikas Herz drohte auszuſetzen. Der Mann, den ſie liebte, fragte ſie, ob ſie ſeine Frau werden wollte. Fragte ſie mit nichtsſagenden, kalten Worten, ſagte ihr nicht, daß er etwas für ſie empfinde. Wollte nur eine Herrin haben für ſeinen Hof— vielleicht auch ſeiner Mutter eine Freude machen Sein Herz jedenfalls wußte nichts von dem, was er unternahm. „Mönika! So ſag' doch ein Wort!“ bat er, als ſie noch immer ſchwieg.„Du weißt, ich kann nie viele Worte machen. Und viel zu erklären gibt es doch nicht zwiſchen uns beiden. Wir ſind uns ja nicht fremd, wiſſen, was wir voneinander zu halten haben. Mußt du dich da ſo lange beſinnen, Monika?“ Landwirtſchaft— ausſichtsreicher Lehrberuf Das deutſche Volk bedarf einer breiten und ergiebigen Ernährungsgrundlage, um ſeine gewaltige wirtſchaftliche Kraft nach innen und außen zur Entfaltung bringen zu können. Zu dieſem Zweck kann das Bauerntum eines aus⸗ reichenden guten Nachwuchſes nicht entbehren. Die deutſche Landwirtſchaft vermag noch zahlreiche jugendliche Kräfte als Lehrlinge aufzunehmen. Ihnen bieten ſich hier die aller⸗ beſten Ausſichten für ihre berufliche Zukunft. Die Tätig⸗ keit in der Landwirtſchaft muß erlernt werden. Ueber die Ausbildung hat der Reichsnährſtand Grundbe⸗ ſtimmungen erlaſſen, die die großen Vorteile der landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeit klar erkennen laſſen. Die einheitliche Grundlage für die Geſamtbetätigung in der Landwirtſchaft bilden die zweijährige Land⸗ arbeftslehre(beſonderer Lehrvertragl), auf welche der Landdienſt der HJ angerechnet werden kann, und der Beſuch der ländlichen Berufsſchule. Die Lehrſtellen werden von der Kreisbauernſchaft und der Berufsberatung des Ar⸗ beitsamtes nachgewieſen. Die Leiter der betreffenden land⸗ wirtſchaftlichen Betriebe beſitzen die Ausbildungsbefugnis. Der Lehrling erhält ſofort Tariflohn oder ſogar den höhe⸗ ren Leiſtungslohn. Am Ende der Lehrzeit ſteht die Land⸗ arbeitsprüfung. Damit wird der Lehrling zum Landarbeitsgehilfen. Nach einer zweijährigen Landarbeits⸗ gehilfenzeit erhält der junge Mann durch die Kreisbauern⸗ ſchaft den Landarbeiterbrief; damit iſt er hoch⸗ wertiger Facharbeiter, der als Großknecht. Aufſeher oder Vorarbeiter gute Stellen findet und durch Landzulage zu weitgehender Selbſtändigkeit gelangen kann. Beſonders tüchtige Landarbeitsgehilfen fördert der Reichsnährſtand durch Freiſtellen und Beihilfen zum Beſuch einer Land⸗ wirtſchaftsſchule(zwei Winterhalbjahrel) während der Gehilfenzeit. Der Weg zum Landwirt und Bauer führt über eine zweijährige Landwirtſchaftslehre, die ſich im allgemeinen an die Landarbeitsprüfung anſchließt. Während dieſer Lehre kann man ebenfalls die Landwirtſchaftsſchule beſuchen. Durch die Landwirtſchaftsprüfung wird der Landwirt⸗ ſchaftslehrling zum Land wirtſchaftsgehilfen; ſie gilt als Nachweis der fachlichen Befähigung für leitende Aufgaben im landwirtſchaftlichen Betrieb. Der Beſuch der Landwirtſchaftsſchule ſchließt mit der bäuerlichen Werkprüfung ab, die dem Gehilfen den Aufſtieg zum ſelbſtändigen Neubauern, in die Gutsbeamtenlaufbahn er⸗ möglicht Die Landarbeitsprüfung iſt auch die Grundlage für die Ausbildung zum Melker, Winzer, Schäfer, Schweinewär⸗ ter, Geflügelzüchter, Pelztierzüchter, Imker und Brenner. Das Briefgeheimnis Unſer Strafgeſetzbuch beſtimmt in§ 299:„Wer einen verſchloſſenen Brief oder eine andere verſchloſſene Urkunde, die nicht zu ſeiner Kenntnisnahme beſtimmt iſt, vorſätzlich und unbefugterweiſe öffnet, wird mit Geldſtrafe oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten beſtraft.“ Das angegriffene Rechtsgut iſt das Recht auf Verſchluß des Briefes. Dieſes Recht wird regelmäßig derjenige allein haben, der über den Brief verfügungsberechtigt iſt, und von dem abhängt, ob er ſeinen Inhalt bekanntgeben will oder nicht. Als verfügungs⸗ berechtigt über den Brief bis zur Aushändigung an den Adreſſaten wirk egelmäßig der Abſender gelten. Das bloße Oeffnen des Briefes genügt, um eine ſtrafbare Handlung zu begehen, eine Verletzung des Ver⸗ ſchluſſes oder das Leſen des Inhaltes iſt nicht notwendig. Die Verfolgung tritt nur auf Antrag ein Antragsberech⸗ tigt iſt der Eigentümer des verſchloſſenen Briefes, d. h. bis zur Aushändigung an den Adreſſaten der Abſender, von da ab der Adreſſat ſelbſt. Selbſtverſtändlich wird nur der⸗ jenige beſtraft, der beim Eröffnen des Briefes das Bewußt⸗ ſein hatte daß der Brief nicht zu ſeiner Kenntnisnahme beſtimmt und deshalb nicht zur Oeffnung befugt iſt. Irr⸗ tümlicher Glaube an eine Oeffnungsbefugnis bleibt ſtraffrei. Darf der Ehemann die Briefe ſeiner Frau, die Frau die Briefe ihres Mannes öffnen? Nein! In einem vor⸗ gelegenen Falle glaubte der Ehemann auf Grund der Ehe wider den Willen ſeiner Frau ein Recht auf Oeffnung der an ſeine Frau gerichteten Briefe zu haben. Dieſe Annahme iſt irrtümlich. Etwas anderes iſt es allerdings, wenn eine Erlaubnis dazu vorliegt oder eine ſolche ſich aus den Um⸗ ſtänden ergibt. Die Befugnis zur Eröffnung fremder Briefe kann aber auch auf einem Verhältnis der Ueberordnung be⸗ ruhen, z. B auf einem Erziehungsrecht. Auch die Briefe, die an die Kinder in der Familie gerichtet ſind, dürfen nicht geöffnet werden, obwohl man geneigt iſt, hier eine Befugnis zur Eröffnung der Briefe aus dem Erziehungs⸗ recht der Eltern herzuleiten. Das Erziehungsrecht wird erſt dann einſetzen müſſen, wenn zwingende Gründe vorliegen. Kinder ſind oft ſehr empfindlich Deshalb ſollten die Eltern Briefe ihrer Kinder nicht aus Neugierde öffnen, da ſie ſonſt Gefahr laufen, das Vertrauen ihrer Kinder zu verlieren. Bei richtig eingeſetzter Erziehung werden die Kinder frei⸗ willig bereit ſein, einen Brief ihren Eltern zu zeigen. Die deutliche Anterſchrift In dem Erlaß über die Neuordnung des höheren Schul⸗ weſens, den der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung herausgegeben hat, wird mitgeteilt:„Es gibt eine ganze Reihe junger Menſchen, die ihrer Handſchrift nicht die geringſte Bedeutung beimeſſen. Im Zeitalter der Schreibmaſchine glauben ſie ihre Handſchrift vernachläſſigen zu können. Ja, das führt ſo weit, daß ſtellenweiſe ſogar un⸗ ter die Unterſchriften von Briefen, Aktenſtücken uſw. in ein⸗ geklammerter Maſchinenſchrift der Name des Unterzeichners geſetzt wird offenbar in der Erwartung, daß die Unter⸗ ſchrift ſelbſt dann doch ſo ſchlecht wird, daß ſie kein Menſch entziffern kann. Hier gilt ein Wort Bismarcks, wie mir ſcheint, auch noch heute:„Mehrere Herren, welche Akten⸗ ſtücke an mich einreichen, ſchreiben ihre Namen ſo, daß die Unterſchrift zwar ihnen ſelbſt als Ausdruck derſelben gel⸗ ten kann, für andere indeſſen unverſtändlich bleibt. Es iſt dies abſolut unzuläſſig und eine deutliche Unterſchrift nicht allein aus den Pflichten des Amts, ſondern ſchon aus denen der Höflichkeit erforderlich Auch abgeſehen von meiner Per⸗ ſon, hat jedermann, welcher eine amtliche Zuſchrift erhält, das Recht, den darunter befindlichen Namen mühelos und ohne Zuhilfenahme des Staatshandbuches außer Zweifel zu ſtellen. Es wird mir unerwünſcht ſein, wenn ich genötigt werde, einzelne Herren beſonders und perſönlich auf dieſe Verpflichtung aufmerkſam zu machen, Ich werde aber dazu ſchreiten, ſobald mir wieder Veranlaſſung geboten werden ſollte. Ich ſtelle die dienſtliche Forderung, daß jeder Beamte ſeinen Namen nicht nur ſo ſchreibt, daß er ihn allein ent⸗ 907 50 ſondern auf den erſten Blick geläufig geleſen wer⸗ en kann. Keine Preiserhöhung bei Ariſierung Der Reichskommiſſar für die Preisbildung führt in einem Beſcheid für die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel aus daß keine Bedenken beſtehen, wenn beim Verkauf von Wa⸗ ren aus übernommenen nichtariſchen Geſchäften die in die⸗ ſen Geſchäften auf Grund der Stopp⸗Verordnung oder ir⸗ gendwelcher beſonderer Preisvorſchriften errechneten bishe⸗ rigen Preiſe auch weiterhin gefordert werden. Falls a Grund beſonderer Preiserrechnungsvorſchriften der Ein— ſtandspreis zugrundegelegt werden muß, ſo braucht beim Verkauf der aus nichtariſchen Geſchäften ſtammenden Wa⸗ ren nicht etwa von dem niedrigeren Uebernahmepreis, ſon⸗ dern es darf durch den von dem bisherigen Inhaber ge⸗ zahlten Einſtandspreis ausgegangen werden. Der Reichs, kommiſſar weiſt nochmals darauf hin, daß Preiserhöhungen aus Anlaß der Ariſierung auf jeden Fall unzuläſſig ſind, Ergänzend wird bemerkt, daß die allgemeinen Preisbeſtim⸗ mungen auch zu beachten ſind, ſoweit noch Geſchäfte mit nichtariſchen Firmen im Inland getätigt werden. Die Be⸗ ſeitigung gültiger Preiſe oder Rabatte iſt ohne beſondere Aufnahmebewilligung nur ſtatthaft, wenn ſich die Voraus⸗ ſetzungen geändert haben Da aber andererſeits die Beſtim⸗ mungen des Preisrechtes die Ariſierungsmaßnahmen unter⸗ ſtützen ſollen, werden die Preisbildungsſtellen Ausnahmebe⸗ willigungen zur Erhöhung der Preiſe oder zur Verſchlechte⸗ rung der Bedingungen bei Geſchäften mit ariſchen Frem⸗ den dann ohne weiteres erteilen, wenn damit eine etwaige Vorzugsſtellung nichtariſcher Firmen beſeitigt und eine Er⸗ höhung der Preiſe für den Verbraucher vermieden wird. Marktberichte Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 1. Jebruar. Es notierten: Weizen Feſtpreisgeb. W 9 20.8, W 11 21, W 12 21.1, W 13 212, W 16 21.5. W 17 21.7. W 19 21.9, W 20 22.1, Roggen Feſtpreisgeb R 11 19.4. R 12 19.5, R 14 19.7, R 15 19.8, R 16 20, R 17 20.1. R 18 20.2, R 10 20.4; Weizenmehl Type 812 Feſtpreisgeb. W'ᷓ 13 29.55 W'16 29.55, W 18 29.55, W 19 29.55, Kreis Alzey 20 29.55, Kreis Worms 20 29.90; Roggenmehl Type 997 Feſt⸗ preisgeb. R 12 22.45, R 15 22.80, R 16 22.95, R 18 23.30 R 19 23.50: Weizenfuttermehl 13.60; Weizenkleie Feſt⸗ preisgeb. W 13 1075. W 16 10.90 W᷑ 18 11. W 19 11.10 W 20 11.20; Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12.50. Roggenvollkleie Feſtpreisgeb. R 19 11: Roggenkleie Feſt⸗ preisgeb R 12 9.95, R 15 10.15 R 16 10.25 A 18 10 40 R 19 10.50; Wieſenheu 5.2 bis 6 4; Kleeheu? bis 7.50. Luzerneheu 7.50 bis 7.80; We ſtroh 2.80; Roggenſtroß 3; Hafer⸗ und Gerſteaſtroh 2 2 75 Parteiamtliche Mitteilungen: SAG.(Sportabzeichen⸗Gemeinſchaft). Der SA.⸗Sturm 13,175 Mhm.⸗Seckenheim, beginnt mit Wirkung vom 1. Fehr. ds. Irs. mit der Aufſtellung und Durchführung eile SAG.(Sportabzeichen⸗Gemeinſchaft). Meldungen für dez Erwerb des SA.⸗Sportabzeichens haben ſofort bei der Dienſtſtelle des obigen Sturmes in Mhm.⸗Seclenhein, Freiburgerſtraße 3, zu erfolgen. Dienſtſtunden: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 20— 22 Ulf, An die er SAG.(Sportabzeichen⸗Gemeinſchaft) önnen ſich alle Vol'sgenoſſen mit Ausnahme von Ss, NS, und Poltzei beteiligen. Junges Danksagung. Heimgange unseres lieben Vaters und Großvaters sowie für die zahlreichen Blumenspenden und Innung für ihre Kranzniederlegung. Mhm.-Seckenheim, 2. Februar 1939. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem Herrn Philipp Wohlfart denen, die ihn zur letzten Ruhestätte geleiteten, sagen Wir herzlichen Dank. Besonderen Dank der Schuhmacher- Die trauernden Hinterbliebenen. Madchen Geſchäftshaushalt (evtl. Pflichtjahr⸗ mädchen) geſucht. Meersburgerstr.23 allen 4 wieder e geſund.“ Nehmen auch S Alleinſteh. Fräul das lange Jahre im Haushalt tätig war, ſucht p. 1. od. 15. März. Erfolgreich bei Erkältungen, Grippegefaß iſt folgende Schnellkur: Erwachſene trinken kurz vor dem Zubettgehen möglich heiß zweimal je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit eln der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt. Kindern gebe man 0 Hälfte. Zur Nachkur und zur Vermeidung von Rückfällen trinke man nch einige Tage die halbe Menge oder füge dreimal täglich dem Tee jeweils ein Schüß Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt zu. 5 5 Schon viele haben nach dieſem Rezept Erkältungskrankheiten erfolgreich he kämpft. So ſchreibt z. B. Herr Willy Silbermann(Bild nebenſtehend), 6 neralagent, Köln⸗Lindenthal, Geibelſtr. 11, am 31. 12. 37:„Nachdem mir da außerordentliche Heilwert der Meliſſe ſeit einer Reihe von Jahren bekannt i benutzen ich und meine Familie ſeit dieſer Zeit Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt 0 Grippe, Erkältungen und Kopfſchmerzen mit ausgezeichnetem Erfolg. Er il deshalb ein dauernder und wertvoller Veſtandteil meiner Hausapotheke. Weiter Frau Emmy Karrer, Hausfrau. Tübingen, Wilhelmſtr. 104, m 28. 5. 37:„Ich nahm Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt erſtmalig nach Gebrauchs weiſung bei Grippe. Nach kurzer Zeit wurde mir bedeutend beſſer. Ich wurd, ie bei jeder Erkältung ſofort Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Der Erfolg wird Sie gewiß be f 11 Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der blauen Original⸗Packung mit den drei Nonnen erhalten Sie i Zimmer u. Küche potheken und Drogerien; Flaſchen zu RM 2.80, 1.65 und—.90. Angebote unter A PF ˙—ͤ¹Näͤ— Ortsbauernſchaft Mhm.⸗Geckenheim. Heute Donnerstag abend 8 Uhr findet im Gaſthaus „Zum Löwen“ eine Versammlung ſtatt. Sämtliche Berufsko legen und Kolleginnen, ſowie die Landjugend, ſind freunlich eingeladen. Es ſprechen: Landesökonomierat Dr. Köbler Tierarzt Dr. Hinderer und Melklehrer Zimmer über Fragen der heutigen Milchwirtſchaft. Ferner wird ein Film der Landesbauernſchaft gezeigt. Der Ortsbauernführer. Fuß ballvereinigung 98, Mhm.⸗Seclenheim. Wir laden heute ſchon zu dem am kommenden Sonntag, 5. Februar im Vereinslokal ſtattfindenden Kappen⸗Abend herzlich ein. Die Leitung. Heute Donnerstag Abend Trafning wie üblich Anſchließend Spieler verſammlung. Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und Industrie werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Nechaurbote- Druckerei“. Rr. 132 an die Friſch vom Seeplatz: Blutfeiſcher Käbliau (im Ausſchnitt) ½ ks 35 Pfg. Filet bon Kabliau Goal nimm allemal 77 75 Tropfen l. RM. Mex posnlen- 80 RN. 5 Vorbeugend bei Husten, Heiserkeit, Katarrh. Der quälende Hostenteiz Wird schnell beseitigt. Germ.-Drog. W. Höllstin. e N W 15 ½ kg 45 Pfg. liefert Filet Kal 5 Angſühenng b. Goldbarſch Oruckerei/ Kg 54 Pfg. lieorg Röler] dteckarbote. Jak. Wükthwein raglohn-ZetteI für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) 1 2 Feinkostkeks offen 125 gr 15 Hagener Mischung offen 125 gr 15 Hanseaten-Mischung okfen 125⁵ gr 180 Familien-Mischung olken 125 gr 194 Kaffee-Gebäck offen 125 gr 20% Rhein. 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Abe e eee noa Meluubes sog uuva dau Püppflego 100 Anzg 1 ee eee eie ago uit uegeb za ud Ae 115 1 120 ö t be 1 ff ar- geif h wurd 5 ö 8 8 K ils eine heke.“ 104, an auch 15 r 15 ——.—————„— 2— — 2 e„ n A 7 8 1. e. D Auch bei Erika ſtößt Frau Cäcilie zu ihrer grenzenloſen Verwunderung auf Ablehnung. „Laß Trude doch, Mutter. Wenn ſie ihn doch liebt—“ „Liebt? Ja, ſeid ihr denn alle närriſch geworden? Liebt!“ Sie faßt es nicht. Einſam und verlaſſen kommt ſie ſich vor. Iſt denn niemand da, der ſich auf ihre Seite ſtellt? Nein, es iſt niemand da. Grollend zieht ſich Frau Cä⸗ cilie auf ihr Zimmer zurück. Gut, ſie kann nichts ändern. Aber der Tag kommt ſo gewiß wie das Amen in der Kirche .. der Tag, an dem Trude wehklagend an ihre Türe klopfen und um Aufnahme bitten wird, an dem ſie reumü⸗ tig in das Haus zurückkehrt, das ſie bisher vor aller Un⸗ bill des Lebens bewahrte. Dieſe Gewißheit gibt Tante Cäcilie allmählich ihre Sicherheit zurück. Schickſal, denkt ſie ſeufzend, nimm deinen Lauf. Die Küken waren ja ſchon immer geſcheiter als die Hennen * Gegen Mittag kommt Rudi Schirmer auf Urlaub'. Er ſchüttelt erſt Franz die Hand, dann ſeinem Bruder, ſpricht mit ihm über dies und das und begleitet ihn dann zum See, an dem die Arbeiten rüſtig vorwärtsſchreiten. Gegen vier kommt ſo von ungefähr ein junges Mädchen im hellen Kleid durch das Wäldchen geſchlendert. f „Hallo, Fräulein Kellermann!“ ruft Rudi und iſt mit ein paar Sprüngen bei ihr. f Sie tut ſehr erſtaunt.„Nicht unterwegs? Ach, ja, rich⸗ tig... Ihr Bruder erzählte mir.“ Dann reicht ſie Eberhardt die Hand. Das iſt alſo mein künftiger Verwandter, denkt ſie. Nun gut, er iſt ſicher ein braver Kerl. Bis auf den niederträchtigen Anſchlag, den er auf den eigenen Bruder plant Am Ufer ſind viele Weiden gefallen. Auch vier mäch⸗ tige Kiefern haben dem Zellenbau weichen müſſen. Da lie⸗ gen ſie nun, die ſtolzen Rieſen, die jahrzehntelang ihre wippende Krone dem Himmel entgegen reckten, da liegen ſie ſtarr und tot und harren der mörderiſchen Säge, die ſie zerkleinern wird bis zur Unkenntlichkeit Ja, es iſt ſchon ein trauriger Anblick für den, der die⸗ ſes Fleckchen Erde ſo heiß geliebt hat. Aber Exika beißt die Zähne zuſammen. Was will ſie denn? Hat ſie ſich nicht endgültig mit der Umwandlung abgefunden? Hat ſie nicht ſelbſt an der Ausgeſtaltung des Freibades teilgenommen? Nein, Rührung iſt nicht mehr am Platze. Eberhardt ſcheint zu erraten, was in ihr vorgeht. Er verſichert, daß jetzt keine Bäume mehr gefällt würden, nein, alles bleibe jetzt in dem augenblicklichen Zuſtand, und das Freibad würde ſich in dieſes Stückchen Natur hineinſchmie⸗ gen, als wäre es immer ſchon dageweſen. Na, ja, denkt Erika, warum ſoll die Natur nicht auch mal buntgeſtrichene Umkleidekabinen und Stacheldraht⸗ zäune wachſen laſſen? Das iſt mal was anderes. Sie ſeufzt ein wenig, hat aber nichts dagegen, daß Rudi ſich ihr an⸗ ſchließt, als ſie äußert, einen kleinen Spaziergang machen zu wollen. Immer ferner klingen die Geräuſche, und als ſie das Wäldchen hinter ſich haben und an den Aeckern entlang gehen, hin zum kleinen Bach, umfängt ſie die große, ge⸗ waltige Stille der Einſamkeit. Rudi iſt guter Stimmung. „Was ſagen Sie zu ihrer Kuſine und meinem Bruder?“ Er lacht.„Ich weiß,“, ſagt er,„Eberhardt hat Ihnen nichts geſagt, aber ich wette tauſend zu eins, daß Sie ſchon hin⸗ ter die Verlobung gekommen ſind, ſtimmt's?“ Ja, es ſtimmt. Erika nickt. Und verzweifelt überlegt ſie, wie ſie ſich mit Geſchick ihres Vorſatzes entledigen könnte. „Verlobung' iſt eigentlich ein fabelhaftes Stichwort aber ſie kommt zu nichts, weil er ſie mit den Worten über⸗ rumpelt:„Ich weiß nicht, wie das kommt, aber um mich herum wimmelt es nur ſo von Braut⸗ und friſchen Ehe⸗ paaren. Ob das der Mai iſt?“ „Wieſo?“ „Na, da iſt erſtens Hannes Hannes Schmidt, mein früherer Beifahrer. Hat geheiratet. Das wurde zwar höchſte Zeit, aber immerhin, er iſt nun unter der Haube. Dann Wilhelm. Das iſt nun wieder ſein Beifahrer. Hat ſich vor einer Woche verlobt. Schrumm! Heute komme ich nach Hauſe, ſiehe da, wieder ein Brautpaar. Wiſſen Sie, wenn man das ſo ſieht, bekommt man wahrhaftig auch Luſt da⸗ zu. Außerdem macht mir Eberhardt die Hölle heiß.“ Aha, denkt ſie, natürlich „Eigentlich hat er ja auch recht.“ Rudi hebt ein paar kleine Steinchen auf und wirft ſie weg, einen nach dem an⸗ dern.„Achtundzwanzig bin ich auch ſchon. Da wird's all⸗ mählig Zeit.“ 0 „Schrecklich,“ ſagt ſie,„und weiße Haare haben Sie auch ſchon bekommen.“ Sie lacht. Es kribbelt um ſie herum von Stichwörtern. Nun pack doch aus, denkt ſie, los doch! Sag ihm, was du von der Ehe denkſt Und wahrhaftig, ſie findet einen Anfang.„Heiraten iſt ja gut und ſchön,“ ſagt ſie,„aber ich würde es mir zum Beiſpiel ſehr überlegen. Das iſt doch ein ewiges Lotterie⸗ ſpiel und „Oooch,“ macht er,„nicht immer. Wenn ich heirate, ich ſuche mir ſchon die Richtige aus. Sehen Sie, Eberhardt hat da einen ganz großartigen Blick. Der braucht einen Men⸗ ſchen nur einmal zu ſehen, und ſchon weiß er, was mit ihm los iſt.“ Geheimnisvoll fügt er hinzu:„Ihnen kann ich's ja ſa⸗ gen. Im vorigen Jahre habe ich da ein kleines Mädel ken⸗ nengelernt... zuerſt habe ich an nichts gedacht, wie das ſo iſt, und dann nach und nach.. wiſſen Sie, wenn man oft einen Menſchen ſieht und an ihn denkt, iſt das ja nichts Beſonderes.. Haber wenn man ihn ſelten ſieht und doch häufig an ihn denkt... überall. immerzu.. dann muß man doch für ihn mehr übrig haben, nicht wahr? Sehen Sie, und genau ſo iſt mir das gegangen. Ich habe die Kleine geſehen, fertig. Und dann wieder einmal nach längerer Zeit. Da ging's los. Und ſeitdem hat mich die Geſchichte nicht losgelaſſen. Ich meine, Fräulein Kellermann, wenn man ſich ſo lebhaft mit einem Menſchen beſchäftigt, muß man doch was für ihn übrig haben, hm?“ „Keine Ahnung. Habe ſo was noch nie kennengelernt. Wer iſt denn die Kleine?“ „Ein hübſches Mädel.. ja, wie ſoll man ſie beſchrei⸗ ben.. hat ſo Ihre Größe... alſo mir könnte ſie ſchon gefallen... und Eberhardt hat ſie auch öfter mal geſehen, und da habe ich ihn ſo nebenbei mal gefragt, wiſſen Sie, wo er doch ſo ein guter Menſchenkenner iſt.. „Und er hat natürlich geſagt: Die mußt du heiraten!“ „Richtig!“ ſtrahlt er. Ja, iſt denn dieſer große, blonde Menſch ſo verblendet? denkt Erika. Merkt er denn nicht, daß Eberhardt ihm das Mädchen ſozuſagen auf dem Präſentierteller hingereicht hat?“ Wut packt ſie. Ja, wilde Wut. „So heiraten Sie doch das Prachtgeſchöpf!“ „Gas weg! So raſch geht das ja nun wieder nicht. Vor allen Dingen habe ich ja gar keine Ahnung, ob die Kleine noch frei iſt. Und wenn, ob ich ihr gefalle. Ja, wenn das alles ſo einfach wäre! Aber Eberhardt meint Nun kann ſie faſt den Namen nicht mehr ertragen. „Eberhardt! Eberhardt!“ echot ſie.„Wiſſen Sie, wenn ich ſo was höre! Sie ſind doch ein Mann! Man überläßt doch dieſe Dinge nicht ſeinem Bruder!“ „Da haben Sie ja nun eigentlich recht.“ Er lächelt. Und dann deutet er nach rechts.„Da iſt er! Wollen wir mal hin⸗ übergehen?“ Sie ſieht erſchreckt auf. Eberhardt? Ach ſo, den großen Findling meint er. „Wo Sie als kleines Mädel heruntergepurzelt ſind und ſich das Knie aufgeſchlagen haben, Fräulein Kellermann!“ „Na, kleines Kind iſt ja nun übertrieben... dreizehn war ich doch ſchon, wenn ich nicht irre.“ „Und haben geſchrien? Mit dreizehn Jahren noch?“ „Jawohl,“ ſagt ſie trotzig,„denn es hat ſehr weh getan.“ „Kommen Sie, gehen wir einmal hinüber... die In⸗ ſchriften ſtudieren..“ Was intereſſieren ſie in dieſer Stunde die Inſchriften! Sie macht eine unwillige Bewegung.„Ich möchte an den Wee ſagt ſie,„ich bin in dieſem Jahre noch nicht dort ge⸗ weſen.“ Sie gehen zum Bach, aber Rudi hat leiſe geſeufzt. „Ich erinnere mich,“ wirft ſie hin,„Sie haben damals ſchon von den Inſchriften geſprochen. Haben Sie dafür ſo viel übrig?“ „Schrecklich viel!“ Das kann ſie nicht begreifen. Ein kalter, toter Stein? Nein, da ſind Blumen tauſendmal ſchöner. Er ſchiebt ſeinen Arm unter den ihren.„Darf ich? Wo wir nun endlich gute Freunde geworden ſind, nicht wahr?“ (Fortſetzung folgt.) Die Schuhe des Zaren Peter der Große von Rußland war ein Mann, der gern körperliche Arbeit verrichtete. Einmal mußte er nach Iſtria reiſen, einem Badeort in der Nähe von Moskau, um dort Bäder zu nehmen. In der Nähe des Ortes lag eine zu einem Eiſenwerke gehörende Schmiede, deſſen Beſitzer in Petersburg lebte. Da Peter nun ſeine Tage nicht nutzlos zu⸗ bringen wollte, ging er in dieſe Schmiede und begann zu arbeiten. Er wirkte mit ſeiner ungeheuren Kraft tüchtig mit und leiſtete dem Meiſter dort gute Dienſte. Für ihn war die Arbeit ziemlich leicht. Schwerer aller⸗ dings war ſie für die Herren ſeiner Begleitung, die ſie nicht ſchäfttge waren und auf Befehl des Zaren ſich ebenfalls be⸗ äftigen mußten. Der eine von ihnen mußte die Bälge fa das Schmiedefeuer treten, ein anderer wieder das Eiſen eſthalten, das der Zar ſchmiedete. Als Peter Abſchied nehmen mußte, um nach Petersburg zurückzukehren, bedankte ſich der Meiſter, der die Schmiede leitete, und erklärte, daß er noch nie einen ſo guten Arbeiter gehabt habe.. Wenig ſpäter traf Peter in einer Geſellſchaft den Be⸗ ſitzer des Eiſenwerkes und fragte ihn ſo nebenbei, was er denn einem Arbeiter für die Bearbeitung von einem Pfund Eiſen zahle. „Drei Kopeken“, ſagte der Gefragte. Sogleich ſetzte ſich Peter hin und begann zu rechnen. Er kam auf eine kleine Summe. „Dann bitte ich um meinen Lohn,“ ſagte er. Der Beſitzer zog ſeine Börſe und wollte dem Zaren zwanzig Dukaten überreichen, aber der Monarch lehnte dieſe Gabe ab. „Ich will kein Geſchenk,“ ſagte er,„ich will nur meinen Lohn, denn ich brauche ein Paar Schuhe, die ich mir in Eurer Schmiede entzwei geriſſen habe.“ Nun wurde die verdiente Summe berechnet und der Zar 105 ſie in Kopeken ausgezahlt. Tatſächlich kaufte er ſich für die Summe ein Paar Schuhe und erklärte ſpäter, daß er keinen Luxusſtiefel ſo gern getragen habe wie dieſe ſelbſtverdienten Schuhe.(ho.) Das geyflegte Heim Wo Mutter ſich ausruht. Als junges Mädchen hatte ſie ihr eigenes Stübchen, das ſie liebevoll ausſchmückte. Als ſie heiratete, verzichtete ſie ganz ſelbſtverſtändlich auf einen eigenen Winkel, aber als die Kinder eins nach dem anderen ankamen und die Ar⸗ beit ſich ſtändig mehrte, da wurde jede Minute, die die Mutter der Erholung gönnen durfte, koſtbar. Jetzt brauchte ſie einen Raum, wo ſie ſich ein eigenes kleines Reich auf⸗ bauen konnte, wo ſie ſich ungeſtört einmal eine halbe Stunde hinlegen konnte. Sie hat auch gern die Sieben⸗ ſachen, die ſie täglich nötig hat, beieinander, und ſchließ⸗ lich ſehnt ſie ſich auch nach einem behaglichen Eckchen, wo ein geliebtes Bild hängt, eine hübſche Blumenvaſe ſteht und ihre ſchönſten Bücher untergebracht werden können. Faſt immer wird ſich, wenn kein beſonderer Raum zur Verfügung ſteht, eine Niſche des Wohnzimmers dafür aus⸗ bauen laſſen. In dieſen Winkel gehört zu allererſt ein be⸗ quemer Lehnſtuhl oder eine Liege, reichlich mit Kiſſen aus⸗ — geſtattet. Ein Regal mit 2 vielen Fächern und Kä⸗ 2 ſten nimmt Bücher und . Zeitungen auf und be⸗ 110 e ee 771 7777 8 wie Flickenreſte, Garne, 1000 1 650—— Schnittmuſter, vielleicht eee. 108 auch das Schreibgerät. N 2225 Ein Tiſchchen, eine * Stühle vervollſtändigen 1 i die Einrichtung dieſes Au kleinen Raumes, der . 8 wohl geeignet iſt, Ruhe 2 11 1 zu ſpen⸗ a 5. en, und der dem Mann 5 ee 5. Bauer) und den Kindern heilig ſein ſollte. Schließlich kommt ihnen eine ausgeruhte Gattin und Mutter am meiſten zugute. Worauf ſchlafen wir 2 Betten ſind eine Anſchaffung für das Leben. Sie ſollen auch ein ganzes Leben lang halten, trotzdem der Menſch ein Drittel ſeiner Lebenszeit im Bett zubringt. Es iſt alſo nicht weiter verwunderlich, wenn der Einkauf neuer Betten ein wenig Kopfzerbrechen macht. Vor allem ſollte man ſich hierbei hinter das Ohr ſchreiben, daß man nicht zu ſpar⸗ ſam und kleinlich ſein darf. Wenn irgendwo, dann trifft die Meinung hier zu, daß das Teuerſte immer noch das Bil⸗ ligſte iſt. f i „Die Betten kauft man alſo in einem guten Spezialge⸗ ſchäft. Die Inlette müſſen federdicht und farbecht ſein, aber das iſt in guten Geſchäften wohl ſelbſtverſtändlich. Ein minderwertiges Inlett müßte bald wieder ergänzt werden. Beſonders wichtig ſind danach die Bettfedern. Wir ſchlafen zwar nicht mehr unter den aufgetürmten Feder⸗ bergen unſerer Großmütter, auch im Winter nicht; aber gerade, weil wir uns mit einer leichteren Federdecke be⸗ gnügen, müſſen dieſe Federn von der beſten Sorte ſein. Wir wiſſen übrigens meiſtens gar nicht, welch langwierigen Arbeitsprozeß die Federn hinter ſich haben, wenn wir ſie in das Inlett einfüllen. Da Deutſchland nur einen geringen Satz des Inlandbedarfes an Bettfedern hervorbringt, müſſen wir die meiſten Federn aus dem Ausland beziehen. Sie kommen aus China, Ungarn und Polen zu uns und werden zunächſt gereinigt und keimfrei gemacht. Eine Bett⸗ federnfabrik enthält viele Keſſel und Waſchvorrichtungen, in denen die Feder gewaſchen und noch einmal gewaſchen wird. In einer Zentrifuge werden die Federn getrocknet, noch einmal mit Heißluft behandelt und dann von Ma⸗ ſchinen in grobe, feine und allerfeinſte Federn ſortiert. Die größeren Daunen werden geſchliſſen. Dann kommen die Federn in Säcken zum Verſand. Auch die übrige Einrichtung des Bettes will mit Ueber⸗ legung eingekauft ſein. Steppdecken, Daunendecken und Matratzen, ſchließlich auch die Bettwäſche ſollen ebenfalls lange halten und dabei hygieniſch und praktiſch ſein. Es riecht ſchlecht in der Wohnung! Wenn ſich in Stube oder Küche ſchlechte Gerüche wahr⸗ nehmen laſſen, dann heißt es, ſchleunigſt ihre Urſache feſtzuſtellen und ſachgemäße Abhilfe zu ſchaffen. Eine friſch⸗ geſtrichene Wohnung wird ſtets nach Farben, Lack oder Leim riechen. Dieſem Uebelſtande hilft man ab, indem man einige Zwiebeln in Scheiben ſchneidet und ſie auf Tellern in den Zimmern aufſtellt. Der Malergeruch wird bald ver⸗ ſchwunden ſein. Aber keine Angſt, daß wir den Teufel durch Beelzebub austreiben, denn der gewiß nicht ange⸗ nehme Zwiebelgeruch wird ebenfalls kalch verfliegen, wenn wir die Zimmer tüchtig lüften. In einem Neubau beklagt man ſich häufig über den Geruch des friſchen Mauerwerks. Hier kann man dem Aufwiſchwaſſer einen Schuß Terpentin zuſetzen und ſchafft dadurch friſche und reine Luft. Die Düfte in der Küche ſind zwar weniger unangenehm, aber dennoch oft ſo durchdringend, daß man ſie als läſtig emp⸗ findet. In den Topf mit kochendem Kohl gibt man ein Stück Brotrinde, das man mitkochen läßt. Fiſche brät man unter Beigabe von Zitronenſaft. Tauſende von Zündholzbildern Der König, der ſich nach einer Streichholzſchachtel bückt und dabei 15 1 das Leben einbüßt. Da ſtirbt in Amerika ein alter Herr, der, Zeitungs⸗ berichten zufolge, in den letzten igen Jahren ſeine Freizeit damit verbrachte, in ſtändiger Verbindung mit Beamten und Arbeitern großer Zündholzfabriken aller Erdteile, eine rieſige Sammlung von Streichholzetiketten anzulegen, die Bilder peinlich⸗gewiſſenhaft nach ver⸗ ſchiedenen Geſichtspunkten zu ordnen, ſie in dicke Alben einzukleben und über ſeine Beſtände genau Buch zu führen. Mehr als 28 000 Bilder in farbenprächtgſter Viel⸗ heit und Mannigfaltigkeit hat der Mann auf dieſe Weiſe zuſammengeholt. Das lieſt man und dann lächelt man und denkt an Schrulle und Verſchrobenheit. So ſind wir Menſchen, wir finden alles komiſch und ausgefallen, weil es um eine Handbreite abſeits vom Wege des Alltäglichen liegt. Hätte der Mann Briefmarken geſammelt und nicht Zündholz⸗ bilder, dann dächten wir anders, denn den Briefmarken⸗