e Ne r nad n vin eg nN ö ueloquebusab aeg nd eino aten ene nr e 5 aopct ue geg ianze„iche no vl 4 Jog Spinus Woanders e a uso ln va „„ Bezugspceis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe; Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A XII. 38: 1140 39. Jahrgang Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Des Führers Rede vor der erſten Sit⸗ ung des Großdeutſchen Reichstages am ſechſten Jahrestag der Machtergreifung war ſtolzer Re⸗ chenſchaftsbericht und gründliche Abrechnung zugleich. Die ganze deutſche Nation hat die Rede mit tiefſter innerer Er⸗ griffenheit und Genugtuung angehört. Aber auch draußen, jenſeits der Reichsgrenzen, ſaßen Millionen an den Laut⸗ ſprechern, denn man hatte die Führerrede in aller Welt in höchſter Spannung erwartet. Was hatten ſenſations⸗ lüſterne Journaliſten, die dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland feindlich gegenüberſtehen, über den borausſicht⸗ lichen Inhalt der Rede ſchon Tage vorher nicht alles zu⸗ ſammenphantaſiert! In London beiſpielsweiſe war es ihnen gelungen, eine richtige Panikſtimmung hervorzurufen, auf deren Hintergründe wir nachher noch zu ſprechen kommen werden Der Führer hat natürlich ganz andere Dinge ge⸗ ſagt, als dieſe Preſſemeute im Voraus behauptet hat. Ihren offenen und verſteckten Kriegstreibereien hat der Führer ſeinen Ausspruch:„Ich glaube an einen langen Frieden!“ entgegengeſtellt, der gefährlichen jüdiſch⸗marxiſtiſchen Hetz⸗ parole von der Vereinigung aller Proletarier ſeine Auf⸗ forderung:„Schaffende aller Nationen, erkennt euren ge⸗ meinſamen Feind!“— nämlich das internationale Juden⸗ tum. Alle politiſchen und wirtſchaftlichen Probleme, die Deutſchland und die Welt bewegen, hat der Führer be⸗ handelt. Ruhig, klar und mit zwingender Logik, hat er nachgewieſen, daß der Raub der deutſchen Kolonien aicht nur eine empörende Ungerechtigkeit, ſondern auch ein wirt⸗ e Unſinn war. Mit ernſtem Nachdruck forderte er ie Wiedergutmachung des Unrechts, das man Deutſchland ugefügt habe. Ueber die deutſch⸗italieniſche Freundſchaft 100 der Führer ſehr herzliche Worte und ließ keinen Zwei⸗ el darüber, daß Deutſchland an der Seite Italiens ſteht, 15 dieſer Staat angegriffen werden ſollte. Wir hoffen, aß gerade dieſe Feſtſtellung dort zum Nachdenken anregt, wo man bis in die letzten Tage hinein immer wieder be⸗ ſtimmte politiſche Spekulationen auf vermeintliche Unſtim⸗ migkeiten zwiſchen Deutſchland und Italien aufgebaut hakte. Damit iſt es alſo nichts. Wie es auch nichts iſt mit der Hoffnung, Deutſchland durch irgendwelche Drohungen von der politiſchen Linie abzudrängen, die es ſeit der Machtergreifung verfolgt. Auch das hat der Führer mit Entſchtedenheit betont: es iſt unſere eigene Angelegenheit, wie wir unſer Haus einrichten; niemand hat uns in dieſe Dinge hineinzureden oder gar Vorſchriften zu machen. Im übrigen hat das deutſche Volk mit der Politik ſeines Füh⸗ zers ſo ausgezeichnete Erfahrungen gemacht und mit der Politik des alten Syſtems, die doch im weiteſten Umfange auch den Auffaſſungen der ausländiſchen„Demokratien“ entſprach, ſo außerordentlich ſchlechte, daß es wahrhaftig weder Urſache noch Luſt hat, zu den alten Methoden zurück⸗ zukehren. Die Führerrede vom letzten Montag, die uns allen noch einmal die Größe ſeines Werkes vor Augen führte, hat dieſe Ueberzeugung erneut in uns beſtärkt. 0 Tief und nachhaltig iſt auch der Eindruck der Füh⸗ rerrede auf das Ausland. Man kann auch dort, wo man Deutſchland mißgünſtig gegenüberſteht, nicht leug⸗ nen, daß Adolf Hitler nicht die Kriegsrede gehalten hat, die deutſchfeindliche Kreiſe des Auslandes vorher angekün⸗ igt hatten Bemerkenswert war, daß es an der Londoner Börſe nach der Führerrede zu erheblichen Kursſteigerun⸗ gen kam, was zu der Vermutung Anlaß gab, daß die Pa⸗ nikmache, die wir vorhin erwähnt haben, ein großangeleg⸗ ter jüdiſcher Börſenſchwindel war, um die Kurſe zu drücken. Durch das nachfolgende Steigen der Werte machte man dann wieder einen Profit Natürlich ſtnd es in erſter Linie die jüdischen Börſenſobber, die die Gewinne aus dieſer ge⸗ lährlichen Verquickung von Politik und Geſchäft in die Taſche ſtecken. Auch Erſcheinungen dieſer Art kennt man bei uns gottlob nicht mehr Sonſt läßt ſich über die Auf⸗ nahme der Führerrede im Auslande ſagen, daß man ihre. gioze Bedeutung überall erkannt hat. Die Blätter brachten nicht nur ſpaltenlange Berichte darüber, ſondern auch ein⸗ e Kommentare dazu. Dabei überwiegt die poſitive Stellungnahme. Auch das objektiv denkende Ausland kann ſich dem Eindruck nicht entziehen, daß der Führer mit ſei⸗ ner Rede wieder einen wertvollen Beitrag zur Feſtigung s europäiſchen Friedens geleiſtet hat. Freilich kann dieſer dene ſich nur dann praktiſch auswirken, wenn man den eutſchen Forderungen, die der Führer nicht zum erſten ale angemeldet hat, endlich entgegenkommt. Deutſchland erhebt in Europa keinerlei Gebietsforderungen mehr, aber es fordert ſeine Kolonien zurück, die man ihm geraubt hat. lüzerdem hat der Führer beſtimmte Forderungen bezüg⸗ lich der deutſchen Exportmöglichkeiten aufgeſtellt. Alle dieſe orderungen ſind gerecht und ihre Verwirklichung würde nicht nur Deutſchland nützen, ſondern zweifellos auch im eichtig verſtandenen Intereſſe der übrigen Staaten liegen. Je eher und je ernsthafter man ſich mit den deutſchen An⸗ Sed deſchaftigen wurde, deſto mehr wurde das dem nen der Beruhigung und Befriedung der Welt die⸗ Leider hat es der Präſident der Vereinigten taaten von Nordamerika für angebracht gehal⸗ ten, die durch die Rede des Führers entſpannte internatio- nale Atmoſphäre erneut zu beunruhigen. Rooſevelt hat nämlich in einer vertraulichen Sitzung des Militäraus⸗ ſchuſſes des Senats— der Senat iſt das Oberhaus des amerikaniſchen Parlaments eine Rede gehalten, die man, wenn die Angaben amerikaniſcher Blätter über ihren Inhalt zutreffen, nicht anders denn als Hetzrede übelſter rt bezeichnen kann. Weil Amerika an Frankreich viele Freitag, den 3 Februar 1989 een eee eee ——— hundert Mülttärflugzeuge neueſten Modells liefern will, iſt in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit eine ſtarke Beunruhi⸗ gung entſtanden. Man hat Rooſevelt, der dieſe Lieferungen ausdrücklich geſtattete, Vorwürfe darüber gemacht, daß er ganz neue Flugzeugmodelle, die noch nicht einmal der ame⸗ rikaniſchen Armee bekannt ſind, an das Ausland zu ver⸗ kaufen bereit iſt. Gegen dieſe Kritik hat ſich nun Rooſevelt in der erwähnten Rede im Militärausſchuß des Senats 1 Wehr geſetzt. Er hat aber dabei mit geradezu tollen lrgumenten gearbeitet: die autoritären Staaten würden Südamerika und Nordamerika angreifen, ſobald ſie die europäiſchen Demokratien niedergerungen hätten; die Ver⸗ teidigungsgrenze Amerikas liege in Frankreich, deshalb müßten die Vereinigten Staaten die franzöſiſche Rüſtung unterſtützen uſw. Alſo ſprach Herr Rooſevelt, unmittelbar nachdem ſelbſt amerikaniſche Zeitungen die„Sachlichkeit und Mäßigung“ der Führerrede anerkannt hatten, und nachdem ſelbſt ein Mann wie der bekannte Senator Pitt⸗ man, der doch wahrhaftig kein Freund Deutſchlands iſt, von der Führerrede geſagt hatte, man könne den Ausblick in die Zukunft, den ſie eröffne, als„ſehr ermutigend“ be⸗ zeichnen. Die Ausführungen Rooſevelts haben denn auch in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit ſchärfſte Mißbilligung hervorgerufen. Ein Newyorker Blatt ſchreibt, Rooſevelt ſei zum Kriegshetzer geworden,„um ſeine elenden Miß⸗ erfolge in der inneren Politik zu verbergen“. Wir in Deutſchland können nur annehmen, daß Rooſevelt, deſſen Berater und Mitarbeiter bekanntlich zu einem ſehr großen Teil der jüdiſch⸗internationalen Kriegshetzerclique ange⸗ hören, die der Führer in ſeiner Rede angeprangert hat, den ausgezeichneten Eindruck eben dieſer Rede verwiſchen wollte. Die Kriegstreiber ſehen durch die Führerrede ihre Zirkel geſtört. Sie wollen keine Beruhigung und Befrie⸗ dung der Welt, denn ſonſt könnten am Ende die Verdienſte der Heereslieferanten kleiner werden. Es iſt bezeichnend, daß Rooſevelt darauf hingewieſen hat, die Lieferung von Kriegsmaterial an Frankreich könne„nur gegen Barzah⸗ lung“ erfolgen. Verquickung von Politik und Geſchäft iſt, wie wir längſt wiſſen, auch drüben im„freien und demo⸗ kratiſchen“ Amerika gang und gäbe. Daß ſich aber der Prä⸗ ſident der USA zum Sprachrohr dieſer Geſchäftspolitiker macht, iſt ebenſo neu wie betrüblich. Wir danken für ſolche Freiheit“ und„Demokratie“! Aber wie lange wird ſich das amerikaniſche Volk dieſe gefährlichen Praktiken noch bieten laſſen? Rooſevelts Amtsvorgänger, der frühere Prä⸗ ſident Hoover, hat ſoeben in einer Anſprache, die durch den Rundfunk über das ganze Land verbreitet worden iſt, kei⸗ nen Amtsnachfolger Rooſevelt beſchuldigt, eine Außenpolt⸗ tik zu betreiben, die Amerika unweigerlich in den Krieg hineinziehe. Die Lage iſt alſo die: der Führer des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchen Reiches ſetzt ſich für den Frieden der Welt ein— der Präſident der„demokratiſchen“ Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika hetzt zum Krieg. Man braucht dieſer Feſtſtellung keinen Kommentar hinzuzufügen. Sie ſpricht für ſich ſelbſt. Die deutſche Kriegsmarine Eine ſchriftliche Mitteilung über den Ausbau an die britiſche Regierung Berlin, 2. Februar. Im Dezember v. Is. hatte die deutſche Regierung der Re⸗ gierung Sr. Majeſtät im Vereinigten Königreich ihre Abſicht mitgeteilt, gewiſſe ihr auf Grund der deutſch⸗engliſchen Flot⸗ tenabkommen vom 18. Juni 1935 und 17. Juli 1937 zuſte⸗ henden Rechte auszuüben. Am 30. Dezember vorigen Jahres fanden in Berlin freundſchaftliche Beſprechungen über gewiſſe Fragen ſtatt, die ſich aus der Inanſpruchnahme dieſer Rechte der deut⸗ ſchen Regierung ergeben. Die deutſche Regierung ſagte da⸗ mals zu, der britiſchen Regierung eine ſchriftliche Mittei⸗ lung zuzuleiten. f Am 18 Januar dieſes Jahres hat die deutſche Regierung der britiſchen Regierung dieſe ſchriftliche Aae ihre in der vorerwähnten Beſprechung dargelegten Abſichten zugeſtellt. Danach wird Deutſchland ſeine Unter ee ⸗ boottonnage bis zur Parität mit der der Mitglieder des britiſchen Reiches ausbauen angefangen im Jahre 1939 bis zur Erreichung der vertraglichen Grenze Ferner wird Deutſchland die beiden derzeit im Bau befindlichen 10000 Tonnen⸗Kreuzer„K“ und„L“ e beſtücken, daß ſie aus Kreuzern der Unterklaſſe„B“ zu Kreuzern der Unterklaſſe„A“ werden. Hiermit übt Deutſchland ein ihm vertraglich zugeſichertes Recht aus. Die Verteidigung des Empire läne zur Neuorganiſation der britiſchen Armee— Die . 5 Verwendung der indiſchen Truppen London, 2. Februar. Das Kolonialminiſterium gibt außer der Ernennung von W. D. Batterſhill zum Gouverneur und Oberſten Kom⸗ mandanten von Cypern weiter bekannt, daß Generalleut⸗ nant E. de Burk zum Chef des Generalſtabes in Indien er⸗ nannt worden iſt. 7 Dem Vernehmen nach iſt eine weitreichende Neuorgani⸗ ſation der britiſchen Armee zu erwarten. Der neue Vertei⸗ digungsminiſter Lord Chatfield werde bei ſeiner Rückkehr aus Indien wichtige Vorſchläge unterbreiten. Vor allem werde die Möglichkeit ins Auge Kilaße die zurzeit noch unter der Autorität der indiſchen Regierung ſtehende indi⸗ ſche Armee mehr unter die Kontrolle des Kriegsminiſteriums in London zu bringen. Auch werde man eine Abänderung — ee 8 2 Nr. 29 der Beſtimmung anſtreben, nach der die Stationierung und die Zahl der Kampfeinheiten nur nach Billigung durch die indiſche Regierung feſtgelegt werden könne. Man wolle viel⸗ mehr ein Syſtem ſchaffen, das erlaube, die indiſchen Truppen wenn notwendig auch in andere Teile des Empire zu ver⸗ ſchicken. Geſteigerte Rüſtungs aus gaben Der politiſche Korreſpondent der„News Chronicle“ will von maßgeblicher Stelle erfahren haben, daß ſich das Ka⸗ binett in ſeinen Sitzungen am letzten Mittwoch auch mit Verteidigungsfragen beſaßt habe. Die Miniſter hätten vor allem die neuen Haushaltsvoranſchläge für die einzelnen Wehrmachtsteile geprüft. Dieſe würden mindeſtens 2 Mil⸗ liarden Mark höher ſein, als im vergangenen Jahr. Die Ausgaben für die Flotte würden ſich um 200 Millionen Mark höher ſtellen als im vergangenen Finanzjahr. Für die Armee würden zuſätzlich 240 Millionen Mark gebraucht werden. Die Voranſchläge für die Luftfahrt belaufen ſich, wie Luftfahrtminiſter Sir Kingsley Wood bereits ankün⸗ digte, auf 26 Milliarden Mark, was rund 1 Milliarde Mark mehr bedeutet als im vergangenen Jahr. Insgeſamt ſeien fur die Verteidigung, ſo ſchreibt der Korreſpondent, 6 Milliarden Mark vorgeſehen. „Amerikas Verteidigungslinie“ Die Debatte über Rooſevelts Aeußerungen im Senaks⸗ ausſchuß Die amerikaniſche Preſſe befaßte ſich weiterhin ſehr leb⸗ haft mit Rooſevelts Geheimbeſprechung im Militärausſchuß des Senats. Die„New Pork Herald Tribune“ aibt eine neue Verſton wieder, wonach Rooſevelt geſagt habe, Amerikas erſte Verteidigungslinie ſeien Frankreich und England. Wenn dieſe einmal breche, würden Südamerika und die Ver⸗ einigten Staaten als in nächſter Linie für die„faſchiſtiſchen Angriffe“ liegend betrachtet werden müſſen. Auch im weiteren Verlauf der Senatsausſprache äußer⸗ ten ſich Demokraten wie Republikaner über den Kurs Rooſe⸗ velts. Senator Clark erklärte bezüglich der Ausſagen der Botſchafter Bullitt und Kennedy in der Geheimſitzung der Militärausſchüſſe des Kongreſſes vor drei Wochen, falls die internationale Lage ſo gefährlich ſei, wie die Geheimſitzung anzudeuten ſchien, ſei es bemerkenswert, daß die beiden Bot⸗ ſchafter ſich im Sande von Florida ſonnten. Zwei Demokra⸗ ten, Barkley und Lewis, verteidigten die Flugzeug ver⸗ käufe als normales und übliches Verfahren. Nach der Senatsdebatte ſprachen ſich die republikaniſchen Mitglieder der Militärausſchüſſe in einer Sonderſitzung für öffentliche Verhandlungen und klare Darlegung der ameri⸗ kaniſchen Außenpolitik und des Waffenhandels aus. Die Ausſprache ergab gleichzeitig eine ſcharfe Stellungnahme gegen gefährliche Bündniſſe. Ferner ſetzten ſich die Vertre⸗ ter für ein haushälteriſches Rüſtungsprogramm ein, das nicht zu groß ſein dürfe, um unerträgliche Steuerlaſten zu vermeiden. Das Echo in Paris und London Paris, 2. Febr. In Paris haben die Verichte aus Waſhington eine ſenſationelle Wirkung ausgelöſt. Der dem Quai d Orſay naheſtehende„Petit Pariſien“ meint, die Worte Rooſevelts ſeien der Endpunkt einer Ideenentwick⸗ lung, die ſich allmählich im Geiſte des amerikaniſchen Prä⸗ ſidenten abgeſpielt habe. Entgegen den Anſichten der An⸗ hänger einer Iſolation halte es Rooſevelt für klüger, Eng⸗ land und A die er als die Baſtionen der„ameri⸗ kaniſchen icherheit“ betrachte, zu unterſtützen.— Der „Excelſior“ bemerkt daß Roofevelt ſich die berühmte Er⸗ klärung Baldwins von der„Rheingrenze“ zu eigen gemacht habe.—„Ordre“ ſpricht von einer in Bildung begriffenen „Achſe der Demokratien“— Die„Action Francaiſe“ he⸗ tont, daß zwiſchen den Erklärungen Rooſevelts und der Be⸗ reitſchaft der Vereinigten Staaten, die Demokratien mit allen Mitteln„ausſchließlich des Krieges“ zu unterſtützen, ein fühlbarer Unterſchied beſtehe Die chauviniſtiſche„Epo⸗ que“ hält die aufſehenerregenden Erklärungen Rooſevelts für zutreffend, denn die ganze amerikaniſche Preſſe habe ſie wiedergegeben, und ſie ſeien nicht dementiert worden. Die öffentliche Meinung Amerikas ſei, obwohl ſie ſeit Mo⸗ naten eine beträchtliche Entwicklung durchgemacht habe, ſe⸗ doch keineswegs einmütig, wenn es ſich um die Stellung⸗ nahme für den Fall eines Konfliktes in Europa handele. Lebhafte Reaktionen ſeien ſofort, als die Beratungen der Militärkommiſſion des amerikaniſchen Senats bekannt wur⸗ den, erfolgt.— Das„Oeuvre“ fragt ſich, ob die Worte Rooſevelts wirklich ſo gelautet haben, wie ſie wiedergege⸗ ben worden ſeien, ſtützt ſich aber auf die übereinſtimmen⸗ den Berichte der großen amerikaniſchen Blätter, die ihre Beziehungen zum Weißen Haus hätten. London, 2. Febr. Auch die Londoner Preſſe mißt den Aeußerungen Rooſevelts größte Bedeutung bei.„News Chronicle“ hegt an der Aeußerung Rooſevelts keinen Zwei⸗ fel und macht aus ſeinem Haß gegen Deutſchland kein Hehl. —„Daily Telegraph“ meint, wenn die Erklärungen Rooſe⸗ velts vor dem Militärausſchuß des Senats richtig wieder⸗ gegeben worden ſeien— und ein Vergleich der verſchiede⸗ denen unautoriſierten Meldungen laſſe darauf ſchließen, daß ſie auf Tatſachen beruhen— ſo dürfe man darin eine Präziſierung ſeiner Botſchaft an den Kongreß im vergan⸗ genen Monat erblicken. 0„ „Daily Herald“ ſchreibt, man wiſſe nicht genau, was Rooſevelt geſagt habe, aber man könne aus der Haltung der US A⸗Regferung in den letzten Wochen zur Genüge den Schluß ziehen, daß der Präſident weniger als militäriſchen Beiſtand, jedoch mehr als bloße„moraliſche Unterſtützung“ gewähren wolle. Der Kampf gegen die Viehſeuche Wichtige Fragen auf der Sondertagung der Geſellſchaft für Jüchkungskunde Berlin, 2. Februar. Auf der in Zuſammenhang mit der Wintertagung des Reichsnährſtandes veranſtalteten Sondertagung der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft für Züchtungskunde wurden in verſchiede⸗ nen Vorträgen wichtige Fragen der Tierzucht behandelt. Am Mittwochnachmittag ſprach zunächſt Profeſſor Dr. C. M. v. d. Plank, Utrecht über Praxis und Theorie der Tierzucht in den Niederlanden. Anſchließend hielt Profeſſor Dr. Richter, Leipzig, einen Vortrag über Urſachen und Bekämpfung der Unfruchtbar⸗ keit des Rindes. Darauf behandelte Profeſſor Dr. Wald⸗ mann, Riems, in einem Lichtbildervortrag den Abwehr— kampf gegen die Maul⸗ und Klauenſeuche in der Welt. Er ſchilderte zunächſt den Gang des gegenwärtigen Maul- und Klauenſeuchenzuges und wies darauf hin, daß der Kampf gegen dieſe Seuche ein internationales Probiem darſtelle. Kurz ſkizzierte er dann die Bekämpfungsmaßnahmen die die Veterinärverwaltungen der verſchiedenen Länder anwenden. und ſtellte den Methoden zur Iſolierung der Seuchenquelle die ſogenannte Stamping⸗Out⸗Methode, deh die Ausrottung der Seuchenquelle durch Tötung der befallenen Beſtände, wie ſie in den nordiſchen Ländern Brauch war, gegenüber, Sodann ging er auf die Ergebniſſe der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeucheforſchung ein. Hierbei ſchilderte er beſonders jene Ar⸗ beiten, die zur Schaffung wirkſamer Immuniſierungsmetho⸗ den führten und legte die Leiſtungsgrenzen der paſſiven Immuniſierung mit Hyperimmunſerum und Rekonvale⸗ ſzentenſerum dar, Eingehend behandelte er die Methode der Vaccinierung mit MSK⸗Vaceine, die von ihm und ſeinem Mitarbeiter Dr Koebe geſchaffen wurde und in ihren Er— folgen den wirkungsvollſten Schutzimpfungen gegen Virus⸗ krankheiten bei Menſch und Tier zur Seite geſtellt werden kann Die bisherigen Erfolge beſtätigen dieſe Annahme In dem methodiſchen Einbau der Vaceinierung in das Syſtem der ſtaatlichen Bekämpfungsmaßnahmen ſteht Profeſſor Waldmann einen entſcheidenden Fortſchritt für die Zukunft Vorausſetzung iſt aber ſo betonte er, daß die Bekämpfung in Zukunft nicht als einzelſtaatliches ſondern vielmehr als europäiſches bzw kontinentales Problem betrachtet wird und daß ein gemeinſames Vorgehen aller Länder unter Einſatz der beſten Bekämpfungsmethoden anzuſtreben iſt. Holitiſches Allerlei Bokſchafter Oſchima in Wien. Gründungsfeier der Deutſch⸗ſapaniſchen Geſellſchaft in Südoſtdeukſchland. Am Donnerstag traf der Kaiſerlich Japaniſche Botſchaf⸗ ter in Berlin, Generalleutnant Hiroſchi Oſchima, von Berlin kommend in Wien ein um an der Gründungsfeier der Deutſch⸗japaniſchen Geſellſchaft Südoſtdeutſchland teilzuneh⸗ men Zu ſeinem Empfang hatten ſich auf dem Weſtbahnhof in Vertretung des Reichsſtatthalters Staatskommiſſar Dr. Waechter Generalleutnant Freiherr von Bardoff, Ober⸗ bürgermeiſter Dr Neubacher ſowie Vertreter des japani⸗ 1 5 Generalkonſulats und der japaniſchen Kolonie in Wien unter Führung des Generalkonſuls Arika Yamaji eingefunden— Um 11 Uhr legte der japaniſche Botſchafter am Ehrenmal auf dem Heldenplatz einen Kranz nieder. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Graz.— Künftig alle zwei Jahre Tagungen in Stuttgark. Die diesjährige Reichstagung der Auslandsdeutſchen wird— wie die NSͤ meldet— als reine Arbeitstagung des geſamten auslandsdeutſchen Führerkorps kurz vor dem Reichsparteitag in Graz ſtattfinden. Gauleiter Bohle ent⸗ ſpricht damit einem Wunſche der Auslandsöſterreicher. In Zukunft werden die großen Reichstagungen der Auslands⸗ deutſchen alle zwei Jahre in der Stadt der Auslandsdeut⸗ ſchen Stuttgart, abgehalten werden. In den dazwiſchenlie⸗ genden Jahren wird jeweilig eine Arbeitstagung ſtattfin⸗ den. Hoare über die Bombenattentate Bisher 33 Perſonen verhaftet— Vorbeugungsmaßnahmen London. 3. Februar. Innenminiſter Sir Samuel Hoare wurde im Unter⸗ haus wegen der jüngſten zahlreichen Bombenattentate in England befragt Er erklärte, daß man bisher 33 Perſo⸗ nen in Zuſammenhana da mit verhaftet habe Die Polizei ſetze ihre Nachforſchungen ort und tue alles nur Mögliche, um eine Wiederholung zu verhindern. Auf eine Anregung hin, derzufolge die engliſchen Geſetze ſo geändert werden ſollten, daß man auch britiſche Unter⸗ tanen aus England ausweiſen könnte, erwiderte Hoare, daß n eee eechan betaltig wachtige Probleme berühre, daß man ihn in Frage und Antwort nicht einfach behan⸗ deln könne. Angarn und die Slowakei „Selbſtbeſtimmungsre t auf Volkstumsgrundlage“.—„Pe⸗ ſter Lloyd“ gegen Verdächtigungen der ungariſchen Polttik. Budapeſt, 2. Februar. Der halbamtliche„Peſter Lloyd“ befaßt ſich in einem offenkundig inſpirierten Kommentar mit einer ausländi⸗ ſchen Preſſeſtimme, die bei der Erörterung der Möglichkei⸗ ten der Errichtung eines ſelbſtändigen ſlowakiſchen Staates der ungar chen Politik die Abſicht unterſtellt, die gemein⸗ ame polniſch⸗ungariſche Grenze im Wege einer ſpäteren Annexion der Slowakei herzuſtellen, nachdem die diesbe⸗ 3 Pläne bezüglich der Karpatho⸗Ukraine geſcheitert eien Bei derartigen Aeußerungen, ſo verſichert der„Peſter Lloyd“ handle es ſich um den Verſuch, den Slowaken Schrecken vor den Ungarn einzujagen Ungariſcherſeits ſei es unverſtändlich, daß ein ſo plumper Agitationsartikel in⸗ ter nationaler politiſcher Bankerotteure in einem ernſt zu nehmenden Blatt Platz finden konnte. Die klaren Ziele der ungariſchen Politik bedürften derartigen Fälſchungen ge⸗ genüber keiner Rechtfertigung Die ungariſche Politik ſtehe auf dem Standpunkt des Selbſtbeſtimmungsrechtes auf der Volkstumsgrundiage Ungarn wünſche keine Bevölkerungs⸗ gruppen zu annektieren, die nicht aus eigenem Antrieb zu ihm zurückkehren wollten. Ungarns Forderungen ſeien na⸗ tionaler Art, und bezüglich des ungariſch⸗flowakiſchen Ver⸗ hältniſſes wiſſe das flowakiſche Volk ganz genau, daß un⸗ gariſcherſeits nur der einzige Wunſch beſtehe, mit den Slo⸗ waken friedlich und freundſchaftlich zuſammenarbeiten zu können. Tällicher Leberfall auf Spaak Schwerer Zwiſchenfall in Brüſſel.— Der belgiſche Miniſter⸗ präſidenk von Demonſtranten mißhandelt. Brüſſel, 3. Februar. Der belgiſche Minifterpräſident Spaak wurde am Don- nerstagabend nach 20 Uhr beim Bekrelen ſeines Hauſes von eiwa zehn Demonſtranten, die an den Kundgebungen der Frontkämpferverbände keilgenommen hatten. überfal⸗ len Der Miniſterpräſidenk erhiell eine Anzahl Fauſtſchläge ins Geſicht und trus eine Stirnwunde davon Herbeieilende Poltziſten befreiten ihn aus ſeiner gefährlichen Lage und begleiteten ihn in ſeine Wohnung. Kurz nach dem Ueberfall hakte Miniſterpräſidenl Spaak in ſeiner Wohnung eine Unterredung mit den Präſidenken der beiden Frontkämpferverbände, welche ihn aufforderken. ſein Amt als Miniſterpräſidenk niederzulegen. Spaak er⸗ widerte hierauf, daß er gar nicht daran denke, auf dieſe Drohungen einzugehen. Er ſei als Miniſterpräſident nur dem König und dem Parlament verantworllich. In Brüſſel herrſcht im Zuſammenhang mit dieſem ſchweren Zwiſchenfall, der durch die Angelegenheit Maer⸗ tens hervorgerufen worden iſt, große Erregung. Sofort nach Bekanntwerden des Ueberfalls auf den Miniſterprä⸗ ſidenten begab ſich der königliche Generalſtaatsanwall an den Tatort Epaak droht mit Rücktritt Erregte Szenen in der Kammer— kfinappe Mehrheit für den Fall Maertens Brüſſel, 3. Februar. In der belgiſchen Kammer ſpielten ſich erregte Szenen ab. Die Ausſprache drehte ſich um den Plan des walloni⸗ ſchen ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Truffaut für die Einführung einer bundesſtaatlichen Verfaſſung und die Ver⸗ waltungstrennung für Flandern und Wallonien Die ſlä⸗ miſchen Nationaliſten unterſtützen Das Projekt Mehrere Radikale Marxiſten und kommuniſtiſche Abgeordnete for⸗ derten die Regierung auf, zu dem Projekt Stellung zu nehmen. Miniſterpräſident Spaak erwiderte, daß er die gegen⸗ wärtigen Methoden des Parlaments, das ihm dauernd Hinderniſſe in den Weg lege, ſatt habe. Entweder helfe ihm die Kammer bei ſeiner Arbeit, oder aber die Regierung werde zurücktreten. Während der Ausſprache kam es auch mehrfach zu Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen flämiſchen und walloniſchen Abge⸗ ordneten. Der Antrag Truffauts wurde ſchließlich mit 111 gegen 62 Stimmen abgelehnt. Anſchließend wurde über den Fall Maertens abge⸗ ſtimmt. Die Ernennung des flämiſchen Arztes Maertens zum Akademiemitglied wurde mit 88 zu 86 Stimmen ge⸗ billigt. Die Regierung konnte hier alſo nur eine knappe Mehrheit von zwei Stimmen erhalten. König Leopold fordert klare Trennung zwiſchen den Voll⸗ machten der Regierung und des Parlamenks. Ein außerordentlicher Miniſterrat, der am Donnerstag unter dem Vorſitz des Königs der Belgier zuſammentrat, dauerte etwa eine Stunde. Anſchließend verlas Miniſter⸗ präſident Spaak folgende Verlautbarung:„Im Verlauf des Miniſterrats, der ausſchließlich den Problemen der Innen⸗ politik gewidmet war, hat der König insbeſondere von der Notwendigkeit einer präziſen Wirtſchaftspolitik geſprochen, ferner von der Anpaſſung des Staatshaushalts an die fi⸗ nanziellen Möglichkeiten des Landes und von der Aufrecht⸗ erhaltung der ſozialen Geſetzgebung Ferner hat König Leopold über die Beobachtung der konſtitutionellen Grund⸗ ſätze, die Reſpektierung der Trennung der Regierungsvoll⸗ machten und über die Aufgaben des Staatsoberhauptes und ſeiner Miniſter geſprochen. Der König hat nachdrücklich auf die Notwendigkeit hingewieſen, ohne weitere Verzöge⸗ rung die Verwaltungsreform durchzuführen.“ Der Kurswechſel in Bukareſt Fünf neue Stakthalter— Auch in der Generalität große Umbeſetzungen Bukareſt, 2. Februar. Die amtliche Liſte der neuen Regierung beſtätigt die be⸗ reits bekanntgewordenen Aenderungen. General Michael wurde zum Unterſtaatsſekretär ernannt. Gelegentlich der Regierungsumbildung ſind fünf von den zehn Statthaltern des Landes aus ihren Aemtern geſchieden Der Statthalter Prof. Alexianu wurde von Czernowitz nach Bukgareſt und der Statthalter Simian von Kiſchinecd nach CTraisva ver⸗ ſetzt. Neu zu Statthaltern ernannt wurden: Prof Tataru (Klauſenburg), Prof Giurescu(Galatz), Prof Jonaſcheu (Jaſſy), Cazacliu(Kiſchinew) und Flondor(Czernowitz). Zum neuen Chef des Generalſtabes wurde General Tzenescu ernannt. Der bisherige Generalſtabschef, General Jonescu, wurde Kommandant des IV. Armeekorps in Jaſſy. General Iliaſteviei wurde Chef des Königlichen Militärkabi⸗ netts Die Generale Ciuperca und Jacobici, bisher Kriegs⸗ und Rüſtungsminiſter, wurden zu Generalinſpektoren des Heeres ernannt. Weiteres Vorrücken Francos Beſetzung der Kreisſtadt Berga.— Noch 35 Kilometer bon der Grenze. 5 Barcelona, 2. Februar. Die nationalſpaniſchen Truppen machten am Donners⸗ tag an allen Fronten weitere Fortichritte. Am bedeutungs⸗ vollſten iſt die Eroberung der wichtigen Kreisſtadt Berga durch das Urgel-Korps Es handelt ſich um die letzte Kreis⸗ ſtadt der Provinz Barcelona die ſich noch in den Händen der Milizen befand Der Ort hat 5000 Einwohner und be⸗ deutende Textilinduſtrie Der Gegner verſuchte den wich⸗ tigen Punkt hartnäckig zu verteidigen, was jedoch vergeb⸗ lich blieb Mit der Einnahme von Berga, die nach der Beſetzung des Queralt Gebirges an anſchließender Einkreiſung der Ortſchaft erfolgte, ſind die nationalen Truppen nunmehr auf 35 Kilometer an die franzöſiſche Grenze bei Puigcerda herangerückt. Das Armeekorps Maeſtrazgo ſtieß ſüdlich der am Vor⸗ tage beſetzten Kreisſtadt weiter vor und beſetzte die Orte Seva Paradell und Ruideperas. Durch dieſe Operation wurde das wichtige beherrſchende Gebirge Montſeny einge⸗ kreiſt, wo der Feind ſtarke Kräfte, beſonders auch viel Ar⸗ tillerie, konzentriert hat Im Küſtenabſchnitt ſetzte die Legionsarmee gleichfalls den ſiegreichen Vormarſch fort,— ————— Wie der Frontberichterſtatter des DNB zur Einnahme von Berga ergänzend meldet, wird die Lage der rolen Truppen angeſichts der unmittelbaren Nähe der franzöf⸗ ſchen Grenze immer kritiſcher. Die franzöſiſche Grenzkontrolle Wehrfähige und Deſerteure werden zurückgeſchickt. Paris, 2. Februar. Innenminiſter Sarraut, der— wie bereits gemel⸗ det— eine Inſpektionsreiſe an die franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze zur Prüfung der für die Flüchtlinge aus Katalo⸗ nien getroffenen Maßnahmen unternommen hat, erklärte vor der Preſſe, daß bisher 45 000 Frauen und Kinder in Frankreich Aufnahme gefunden haben und in die Beher⸗ bergungszentren weiterbefördert worden ſind. In dieſen Flüchtlingsſammellagern würde auf ſtrengſte Diſziplin ge⸗ ſehen, um die Wiederholung von Zwiſchenfällen zu verhin⸗ dern. Die Lager würden aus dieſem Grunde der Militär⸗ gewalt untecſtellt. In einer Havasmeldung von der Pyrenäengrenze wird erklärt daß die Errichtung von Konzentrationslagern für die Deſerteure der rotſpaniſchen Armee infolge der ſchlech⸗ ten Wetterverhältniſſe Schwierigkeiten bereite und noch nicht große Fortſchritte gemacht habe. Bei Argeles⸗ſur⸗Mer wurden die Milizſoldaten zum Ausbau von Unterkunfts⸗ baracken mit herangezogen. Im übrigen iſt die Grenzkon⸗ trolle erneut verſtärkt worden um zu verhindern, daß Mi⸗ lizſoldaten und wehrfähige Männer auf Schleichwegen die Grenze überſchreiten So ſind zwei franzöſiſche Infanterie⸗ bataillone nach St. Laurent und Prato de Mollo gelegt worden. Die bereits in Frankreich befindlichen männlichen Flüchtlinge aus Spanien und event. noch zu erwartende Deſerteure ſollen wieder abgeſchoben werden, und zwar je nach ihrem Wunſch nach Nationalſpanien oder in die noch rote Zone. Der König von Schweden in Berlin Beſuch des Intkernakionalen Reit- und Jahrkurniers. Berlin, 2. Febr. Seine Mafſeſtät der König von Schwe⸗ den traf auf ſeiner Durchreiſe nach Nizza mit den Herren ſeiner Begleitung zu einem eintägigen Aufenthalt in der Reichshauptſtadt ein Zur Begrüßung auf dem Stettiner Bahnhof hatte ſich der Chef des Protokolls, Geſandter Frei⸗ herr von Doernberg eingefunden Der Enkel des Königs, Prinz Guſtaf Adolf von Schweden, war mit dem ſchwedi⸗ ſchen Geſandten Exz. Richert. den Herren der Geſandtſchaft und den Offizieren der am Reit⸗ und Fahrturnier teilneh⸗ menden ſchwediſchen Reitermannſchaft erſchienen. Der Kö⸗ nig wird am Nachmittag das große Internationale Reit⸗ und Fahrturnier in der Deutſchlandhalle beſuchen, an dem mit der offiziellen ſchwediſchen Offiziersmannſchaft auch Prinz Guſtaf Adolf von Schweden teilnehmen wird. Kurzmeldungen Die Blockade der ſüdchineſiſchen Küſte. Tokio, 3. Febr. Der Sprecher der Marine, Admiral Kanazwa, machte die Mitteilung, daß die japaniſche Ma⸗ rine die Inſel Waichow südlich von Pakkoi beſetzt hat, um die Blockierung der ſüdchineſiſchen Küſte zu verſtärken und den Waffenſchmuggel zu unterbinden. Das Waldenburger Exploſionsunglück Drei weitere Todesopfer. Waldenburg, 2. Febr. Die Exploſion in der Zünb⸗ kohlenfabrik auf der„Segen⸗Gottes⸗Grube“ in Waldenburg forderte noch drei weitere Tote. Die Verletzungen der Ver⸗ unglückten waren ſo ſchwerer Natur. daß im Krankenhaus noch drei Werksangehörige ſtarben Zurzeit liegen och zwei Schwer⸗ und fünf leichter Verletzte im Krankenhaus, 10 übrigen Leichtverletzten wurden in ihre Wohnung ent⸗ laſſen. Im Werk Beſchäftigte haben, wie aus dem Hergang dez Unglücks bekannt wird, von einer eigentlichen Exploſion kaum etwas gehört Sie bemerkten nur eine kurze Detona⸗ tion die mit außerordentlicher Kraft wie durch ein Erd⸗ beben das ganze Gebäude erſchütterte. Im Augenblick herrſchte in ſämtlichen Räumen, auf die ſich die Exploſion ausgedehnt hatte, völlige Dunkelheit, aus der einzelne Flammengarben hervorzuckten. Die Räume ſind lusge⸗ brannt, die Wände auseinandergedrückt und die Maſchinen zerſtört worden 8 Rom. Der Große Rat des Faſchismus wird ſich, wie dies bereits in der letzten Sitzung am 30. November fegen wurde, am Samstag mit der vom Erziehungsminiſter Vottal vorbereiteten Reform des italieniſchen Schulweſens beſchäf⸗ tigen. 5 Paris. Der engliſche Untertichtsminiſter Lord den W555 it mit dem Flugzeug von Loldon dommend in ute eingetroffen, wo er vom franzöſiſchen. 11 empfangen wurde; Lord de la Warr nimmt in einer Veranſtaltung„Kunſt und Fremdenverkehr“ teil. . Eröffnung des Reichsberufswettkampfs. Blick in den Berliner Sportpalaſt während der Eröffnung des diesjährigen Reichsberufswettkampfes durch Reichs⸗. jugendführer Baldur von Schirach und Reichsorganiſa⸗ i tionsleiter Dr. Ley. a —— D ( Lande von J ſchaft ausſch. denen berufs Bekan ſchar das 2 gruppe Weltke und d kampf. berufs Menſc berufs Durchf liche 9 Lohna nomm Unter: räume für de rüſtet. E Ke m erklärt den 9 — det ir lungs! den Die moder willig legene Geme uhm e Zechb Zu G. deren Nicht hafen Len verka Beſit Von resta und tete eee 8 27 Ur er, w ſcheid empfin es kau in Er M. feſt an die En Monik ö Wang tam il den A zöſi⸗ über das alles Viola und ſeine Liebe zu ihr erſt ganz überwunden hatte, 5 be er Monika alles ſagen. Er vertröſtete ſich ſelbſt mit dieſem Verſprechen und ſchwieg. Badiſche Chronik Der Reichsberufswettkampf in Baden Feierliche Eröffnung in Karlsruhe. () Karlsruhe. Im Gemeinſchaftsraum der Karlsruher Landes⸗Verſicherungs⸗Unſtalt verſammelten ſich die Vertreler von Partei, Staat, Wehrmacht, Stadtverwaltung und Wirt⸗ ſchaft mit den Mitgliedern des Gauehren⸗ und Gauarbeits⸗ ausſchuſſes des RBW. und den Abordnungen der verſchie⸗ denen Wettkampfgruppen zur feierlichen Eröffnung des Reichs⸗ berufswettkampfes aller ſchaffenden Deutſchen 1939. Nach Bekanntgabe der Tagesloſung durch einen Sprecher der Werk⸗ ſchar nahm der Gaubeauftragte für den RBW., Pg. Wirth, das Wort. Er teilte mit, daß ſich in den 17 Wettkampf⸗ gruppen 125514 Wettkämpfer gemeldet haben. Am Weltkampf des Reichsnährſtandes nahmen 14277 Perſonen und dem des Handwerks 1400 und dem ſtudentiſchen Wett⸗ kampfe rund 400 Perſonen teil. Alſo vereinigt der Reichs⸗ berufswetlkampf 1939 im Gau Baden 141 650 ſchaffende Menſchen. Davon ſind 102 000 Jugendliche. Der Reichs⸗ berufswettkampf kommt in 275 Wettkampforten zur Durchführung. Es haben ſich dazu rund 30 000 ehrenamt⸗ liche Mitarbeiter zur Verfügung geſtellt. Die Koſten für den Lohnausfall und Material werden von den Betrieben über⸗ nommen. Schließlich iſt es dank dem Entgegenkommen des Unterrichtsminiſteriums gelungen, die erforderlichen Schul⸗ räume und Lehrkräfte zu finden. Der Gau Baden iſt ſomit 19 5 Durchführung des Reichsberufswettkampfes gut ge⸗ rüſtet. Es ſprachen dann Obergebietsführer Friedhelm Kemper und Gauſchulungswalter Pg. Hellweg; dieſer erklärte im Auftrag des dienſtlich verhinderten Gauobmanns den Reichsberufswettkampf für eröffnet. Winterſchulungskues der Freiwilligen Feuerwehr. In der Zeit vom 6. bis 12. Februar d. J. fin⸗ det in Schönwald(Bad. Schwarzwald) ein Winterſchu⸗ lungskurs der Freiwilligen Feuerwehren des Gaues Ba⸗ den ſtatt, an dem rund 130 Kameraden teilnehmen werden. Die Schulung hat den Zweck, den Einſatz im Winter mit modernen Geräten zu üben, um ſo die Schlagkraft der Frei⸗ willigen Feuerwehren im hohen Schwarzwald mit ſeinen ent⸗ legenen Gehöften und Dörfern zu ſtärken. Als Abſchluß des Winterkurſes finden am Sonntag, den 12. Februar 1939 Einzel⸗ und Mannſchaftswettkämpfe ſtatt, bei denen auch ein Langlauf vorgeſehen iſt. Ladenburg. Der 32 Jahre alte Kraftfahrer Friedrich Schmitt von hier wurde geſtern früh durch einen Feld⸗ hüter tot aufgefunden. Er lag mit dem Geſicht in dem 20 Zentimeter tieſen Bach bei der Brücke in der Nähe des Noſenhof. Die Erhebungen über die Tode surſache wur⸗ den ſofort aufgenommen und ſind noch im Gang. Schmitt hatte ſich vorgeſtern nachmittag von zu Hauſe entfernt, um ſich nach Schriesheim zum Holzkauf zu begeben. Seidem war er vermißt. — Fr drichshafen.(Netter Bräutigam.) Dieſer Tage wurde der 30jährige ledige Heinrich S. feſtgenommen. Er hatte im Dezember des vergangenen Jahres in Schlatt, Gemeinde Eriskirch, einen ſchweren Diebſtahl verübt, bei dem ähm 60 Marl in die Hände fielen. Ferner hat er ſich eines Zechbeiruges n Höhe von 15 Mark ſchuldig gemacht. Am zu Geld zu kommen, hat er außerdeen eine Anzahl Fahrräder, deren Herkunft im Dunkeln liegt, gegen Darlehen verpfäsdet. Nichl zuletzt hat der nun Verhaftete von den in Friedrichs hafen untergeſtellten Möbeln ſeiner Braut gegen deren Wil⸗ den ei mittelgroßes Klavier abgeholt und wahrſcheinlich verkaufk⸗ Gegenwärtig ſind Ermittlungen im Gange, den Beſitzer des Klaviers ausfindig zu machen. „( Vm gen.(Siedler werden Eigentümer.) Von den ſtädtiſchen Siedlern erhielten anläßlich des Jah⸗ testages der Machtübernahme wieder 21 den Siedlerſchein und damit das Eigentumsrecht auf die von ihnen bewirtſchaf— Bert dent ee 2 2 25 Nom von Matgarete nen. 27 Und doch.. glücklich war er nicht. Auch das wußte er, wollte er ſcheiden. Jetzt war nichts mehr zu ändern. Nur aufrichtiger hätte er ſein müſſen zu Monika, dar⸗ 15 war er ſich vollkommen klar. Jetzt, in dieſem Augen⸗ i lick, hätte er ihr alles ſagen müſſen, hätte ſie erfahren müſſen, was in dieſen letzten Tagen vorgegangen war, das ihn zu ſeiner Werbung veranlaßt hatte. Sie hätte 75 ſicher verſtanden, ſie wäre dankbar geweſen für ſeine Aufrichtigteit. Aber er konnte nicht, noch nicht, konnte nicht ſprechen. Später vielleicht, wenn er Ging mit Monika hinüber zu ſeiner Mutter und empfing den glückſtrahlenden Segen der alten Frau. die es laum faſſen konnte, daß ihr Herzenswunſch ſo plötzlich in Erfüllung gegangen war. 15 Monika gab ſich einen Ruck, ſah den Mann vor ſich ganz feſt an a „Ja, Bertl, ich will deine Frau werden!“ „Ich danke dir, Monika!“ ſagte Bertl und küßte die Hand, die ſte ihm gereicht hatte. 3 Bert Weſt war jetzt ganz ruhig geworden. Jetzt war die Entſcheidung da— und es war gut ſo. Er ſah 1 Monitas Geſicht, ſah die Tränen, die glitzernd über ihre Wangen liefen. Und ein Gefühl großer Beſchämung über⸗ tam ihn, als er die warme, innige Liebe ſah, die ihm aus g den Augen des Mädchens unbewußt entgegenleuchtete. „Du ſollſt es nie zu bereuen haben, Monika, das ver⸗ ſpreche ich dir!“ ſtammelte er und zog Monika mit einer ſcheuen Bewegung an ſich. Noch nie in ſeinem Leben war er ſich ſo klein, ſo halb vorgekommen wie in dieſem Augen⸗ blick, wo er alles empfing und ſo wenig dafür geben konnte. Aus den Nachbargauen Viernheim.(Die Spritze wirkte ſonderbar.) Ein junger Mann von 20 Jahren hatte einen Zahn, der herausmußte. Er begab ſich zu einer Zahnärztin und wollte Achmerzlos“ behandelt ſein. Sie gab ihm denn auch eine Spritze und verließ während der Wirkungszeit des Betäu⸗ bungsmittels den Raum. Ihre Abweſenheit benutzte der Patient, ſich umzuſehen, und da er eine an den Schreibtiſch gelehnte Handtaſche bemerkte, viſitierte er ſie und entwendete Mark. Davon hatte er ſchon 13 für ein Paar Schuhe verwendet, die er ſeiner Herzallerliebſten in Lampertheim kaufte, als er feſtgenommen wurde. Für den Reſt wollte er ſich ſelbſt einkleiden und ein Feſt beſuchen. Die Zahnärztin erhielt 37 Mark zurück. Der unternehmungsluſtige Patient, der ganz gut verdiente, leugnete zuerſt, war aber dann ge⸗ ſtändig. F Sigmaringen.(Laſtwagen ſtürzt hohe Bö⸗ ſchung hinunter.) Die komplizierte Straßenführung zwi⸗ ſchen Burladingen und Hauſen, die an Pfingſten zwei Mokor⸗ radfahrern das Leben gekoſtet hat, wurde nun einem Laſt⸗ kraftwagen zum Verhängnis. Als dieſer Laſtwagen die ver⸗ eiſte Winkelkurve durchfahren wollte, wurde er über die Fahr⸗ bahn hinausgedrängt und ſtürzte, ſich überſchlagend, die 20 Meter hohe, ſteile Böſchung hinab. Auf einem vorgeſcho⸗ benen Geländerücken blieb das Fahrzeug mit den Rädern nach oben liegen. Obwohl das Führerhaus teilweiſe ein⸗ gedrückt wurde, hatte der Lenker des Wagens das Glück, ohne Schaden davonzukommen. — Tuttlingen.(Von Kraftwagen ſchwer ver⸗ letzt.) Als der Lenker eines auswärtigen Perſonenkraft⸗ wagens in der Ludwigstaler Straße einen Gaſtwirt aus Tuttlingen, der einen mit Fleiſch beladenen Handwagen ſtadt⸗ einwärts fuhr, überholen wollte, erfaßte der Kraftwagen den Fußgänger. Der Gaſtwirt erlitt bei dem Anfall einen ſchweren Schädelbruch, der ſeine ſofortige Einlieferung ins Krankenhaus notwendig machte. a f Eisenberg.(Kind überfahren) Die ſieben Jahre alte Tochter des Laſtzugführers Wilhelm Krämer wurde beim Ueberqueren der Straße von einem Laſtwagen er⸗ faßt und überfahren Das Kind erlitt neben ſchweren Ver⸗ letzungen einen komplizierten Schenkelbruch Glasſplitter drang ins Herz. — Backnang Ein im dritten Stock eines Hauſes woh⸗ nende verheiratete Frau hatte ſich in die Erdgeſchoßwoh⸗ nung begeben um dort ein größeres Glas zu entlehnen. Auf dem Rückweg in ihre Wohnung glitt die Frau, die das ſchwere Glas an ſich gedrückt hatte aus und ſtürzte in das zerſplitternde Glas Ein faſt 15 em langer Glasſplitter drang der Unglücklichen in die Bruſt und verletzte das Herz. Zwar konnte die Frau ſich noch zu den Bewohnern des un⸗ teren Stockwerkes begeben ſtarb aber dort an Verblutung, noch ehe der herbeigerufene Arzt eintraf. Auto über die Böſchung geſtürzt Schweres Verkehrsunglück bei Ilmenau— Fünf Toke, fünf Verletzte Ilmenau, 3. Febr. Im Ilmenauer Vorort Grenz- hammer ereignete ſich in der Nacht ein ſchweres Verkehes⸗ unglück. Ein großer Kraftwagen, der mit 13 Perſonen be⸗ ſetzt war, geriet auf der Fahrt von Langenwieſen nach II. menau, wahrſcheinlich infolge der herrſchenden Straßen⸗ gläkte, ins Schleudern. Der 135 Jenkner ſchwere Wagen geriet gegen den Rand der Straßenböſchung und ſtürzte auf den Hof eines unterhalb liegenden Fabrikgrundſtückes und begrub die geſamte Beſatzung unter ſich. Die Folgen waren furchtbar. Fünf der Teilnehmer fanden den Tod, während weitere fünf mit teils ſchweren Verletzungen ge⸗ borgen und in das Krankenhaus eingeliefert wurden. Die drei übrigen Perſonen kamen mit geringfügigen Hautabſchürfungen davon, Der Zuſtand der Verletzten gibt keinen Anlaß zu Befurchtungen Sofort nach Bekanntwer⸗ den der Schreckensbotſchaft eilten Polizei, Rotes Kreuz und Feuerwehr an die Unfallſtelle. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht reſtloe geklärt. Lalcale Nuud scliau Das goldene Ver dienftkreuz für 40 jährige treue Dienſte bei der Deutſchen Reichsbahn erhielt Oberſchaffner Johann Georg Rudolph von hier. Außerdem gingen ihm Glückwun ch⸗ ſchreiben vom Führer und Reichskanzler und vom Präſidenten der Reichsbahndirektion zu. 5 Vortragsabend von Studierenden im Rahmen der Hoch⸗ ſchul⸗Woche. Die Studierenden der Ausbildungsklaſſen Giſela Hieber, Wilheim Heckmann, Willy Glas, Wolfgang Münch und Helmut Heller bringen in dem am Sonntag, den 5. Fehruar ſtattfindenden Vortragsabend ausſch ießlich Werke dreier an der Hochſchule tätigen Lehrkräſte zur Aufführung. Wilhelm Peterſen iſt dabei mit ſeinen Klaviervariationen und vier Stücken für Violine und Klavier vertreten. Ferner finden zwei Uraufführungen ſtatt. Es ſind dies eine Suite für Klavier von Sigfrid Franz und eine Trio⸗Suite für Flöte, Violine und Bratſche von Martin Schulze. Aus der Nachbargemeinde Ilvesheim. Kameradſchaftsabend der Ortsbauern⸗ ſchaft. Die Ortsbauernſchaft hielt am vergangenen Samstag e e eee ab. Ortsbauernführer Feuerſtein begrüßte mit herzlichſten Worten die zahlreich Erſchie enen, beſonders auch Bürgermeiſter Engel. Geſang der Jungbauern und Jungbäuerinnen wechelten mit Spie en und ſonſtigen Vorführungen ab. Ein Laienſpiel„Der Kirmeskuchen“ and großen Beifall, die Mitwirkenden fanden ſich ausge eichnet in dieſes Stück. Bei dieſem Abend lebten auch die alten Tänze wieder auf. Den muſikaliſchen Teil hatte die Feuer⸗ wehrkapelle Ladenburg übernommen. Es war für die An⸗ weſenden ein wirklich unterhaltſamer Abend.— Hohes Alter. Am 2. Februar konnte Frau Barbara Lohnert geb. Joachim ihren 85. Geburtstag feiern. Die Greiſin erfreut ſich noch voller körperlicher und geiſtiger Friſche. Auch wir gratulieren. * Ohhe Licht. Geſtern abend kurz vor 10 Uhr machte ſich plötzlich eine Störung der Stromverſorgung bemerkbar. Die Lichter gingen aus und auch die elektriſchen Bahnen lagen ſtill. Die Urſache war eine Störung im Großkraftwerk Mhm.⸗Rheinau durch Brand. Die ſofort alarmierte Berufs⸗ feuerwehr beeitigte unter Verwendung von chemiſchen Löſch⸗ mitteln die Gefahr. U Zuſammenſtöße. An der Straßenkreuzung Luiſenring —Rheinſtraße ſtieß ein Perſonenkraftwagen mit einem Lie⸗ ferkraftwagen zuſammen. Ber dem Zuſammenſtoß wurde ein in dem Perſonenwagen mitfahrender Mann auf die Straße geſchleudert und verletzt. Der Perſonenwagen iſt ſtark be⸗ ſchädigt. Bei einem weiteren Zuſammenſtoß, der ſich auf der Kronprinzenſtraße ereignete, ſtieß ein Lieferkraftwagen mit einem Straßenbahn zuſammen. Hierbei wurde der Len⸗ ker des Lieferkraftwagens an der Hand verletzt. Der Liefer⸗ kraftwagen wurde ſtark mitgenommen. Außerdem ereignete ſich ein weiterer Verkehrsunfall, bei dem zwei Kraftfahr⸗ zeuge demoliert wurden. e Verbrecher ſpringt aus dem dritten Stock. Mannheim. Bei einer Einwohnerin im dritten Stock des Hauſes Kepplerſtraße 33 erſchien ein dem Namen nach noch nicht feſtgeſtellter Mann, angeblich um einen Untermie⸗ ter der Frau zu beſuchen. Dieſe ließ ihn in das Zimmer des abweſenden Untermieters ein. Da der Zimmerherr fedoch innerhalb zweier Stunden noch nicht heimgekehrt war, be⸗ gab die Frau ſich in das Zimmer und erſuchte den Beſucher, angeſichts der Ausſichtsloſigkeit ſeines Wartens, zu gehen. Statt dieſer Aufforderung Folge zu leiſten, ergriff der Un⸗ hold eine Weinflaſche und ſchlug ſie der Frau über den Kopf. Darauf ergriff er die Flucht. Die durch das Geſchrei auf⸗ merkſam gewordene Nachbarſchaft machte ſich ſofort an die Verfolgung. Als der Verbrecher keinen Ausweg mehr ſah, ſprang er aus dem 3. Stock in die Tiefe des Hofes, wo er ſchwerverletzt und bewußtlos liegen blieb. Er wurde ab⸗ transportiert; auch die verletzte Frau wurde ins Kranken⸗ haus gebracht. Monika hob ein wenig den Kopf von ſeiner Bruſt und ſagte leiſe: „Ich werde es nie bereuen, Bertl, und du ſollſt es auch icht, daß du mich zu deiner Frau und zur Weſthofherrin gemacht haſt. Ich will dir helfen, alles zu tragen, was dich betrübt. Ich weiß, daß du viel Kummer gehabt haſt in der letzten Zeit, und ich will mir alle Mühe geben, ihn dir vergeſſen zu machen. Dein guter Kamerad will ich ſich nicht belügen. Aber er mußte ſich be⸗ ſein, alle Wege will ich mit dir gehen, ob ſie leicht ſind oder ſchwer, und ich will verſuchen, dich glücklich zu machen, Bertl!“ Erleichternd, wohltuend legten ſich dieſe Worte auf ſein wundes Herz. Er fühlte zum erſten Male das An⸗ ſchmiegende, Liebenswürdige von Monikas Weſen, fühlte ſich geborgen in ihrer Nähe, wußte, daß er gut getan hatte, ſich dem Banne zu entziehen, der ihn die ganze Zeit über umſtrickt hatte Keine der beiden Frauen merkte, wie ſchwer es dem Nanne wurde, Ruhe und Zufriedenheit zu heucheln. Bert Weſt beherrſchte ſich mit aller Macht. Es war ge⸗ chehen. Er wollte und konnte nicht mehr zurück. Er hatte nit vollem Bewußtſein gehandelt, und er würde alles jenau ſo durchführen, wie er es ſich vorgenommen hatte. Es war ſpäter Abend. Die beiden Frauen waren zu Bett gegangen, das Glück hatte ſie müde gemacht. Bert war noch auf, um auf den Bruder zu warten, der einem telephoniſchen Anruf aus Paddyſcholle zufolge ziemlich ſpät kommen würde. Endlich kam er. Er ſah Licht in Berts Zimmer, klopfte an die Tür. Es war Dietmars Art, nichts auf die lange Bank zu ſchieben. Es war ihm ein wenig bange vor der erſten Begegnung mit Bert; aber um ſo eher wollte er das hinter ſich haben, nicht bis zum anderen Tage warten. Die Brüder ſtanden ſich gegenüber, ſahen ſich mit einem ernſten Blick an. Dietmar ſprach zuerſt: „Bertl— du weißt, daß ich mich mit Viola verlobt habe! Ich habe ſie dir nicht weggenommen— nein? Ihr hattet euch ausgeſprochen, ich durfte mein Glück verſuchen? Nicht wahr, Bertl?“ „Ja, Dietmar, du brauchſt dich nicht zu entſchuldigen! Und ich hoffe nur, daß es wirklich ein Glück für dich iſt. Wir haben uns immer verſtanden, wir beide, und das wird auch weiter ſo ſein.“ „Du biſt wirklich ein famoſer Kerl, Bertl! Ich hatte mir ſchon genug Gewiſſensbiſſe gemacht, die ganze Zeit über. Aber ich ſehe, daß du ſchon wieder ruhig geworden biſt. Das freut mich, freut mich vor allem auch für Viola, die genug Herzklopfen haben wird, bis ſie zum erſten Male vor ihrem Schwager ſtehen wird.“ „Haſt du Viola ſehr lieb, Dietmar?“ fragte Bert jetzt und ſeine Stimme zitterte leiſe. Wetmar horchte auf. Ganz ruhig war der Bert noch nicht, das hörte man dieſer verſchleierten Stimme an. Ein jäher Schmerz ſprang in dem leichtſinnigen Manne hoch. Dann bezwang er ſich und antwortete: „Aber, Bertl, was für eine Frage! Natürlich liebe ich ſie, ſonſt würde ich ſie doch nicht heiraten. Siehſt du das nicht ein, guter Junge? Aber— ich will jetzt gehen. Ich bin ſchrecklich müde. Viola iſt ein wenig anſtrengend, wenn man mit ihr in der Großſtadt iſt. Wir ſind von einem Vergnügen in das andere getaumelt. Und morgen muß ich friſch ſein, wenn ich nach Paddyſcholle hinüber⸗ gehe. Du kommſt doch mit, Bertl, Viola zu gratulieren?“ „Natürlich, Dietmar! Im übrigen— auch du darfſt mir gratulieren. Ich habe mich heute mit Monika verlobt.“ Dietmar fuhr zurück, ſah den Bruder mit erſchrockenen Augen an. f „Bertl! Bertl. Auf einmal ſtand er dicht vor Bert, ſchüttelte ihn an den Schultern. N „Bertl, was haſt du getan? Mit Ika ſpielt man nicht.“ „Wer ſagt dir, Dietmar, daß ich das tue?“ „Sie— liebt dich— Bertl.“ „Ich weiß es.“ „Und trotzdem haſt du— obwohl— ich verſtehe das Ri! „Ich habe Monika gefragt, ob ſie meine Frau und die Herrin des Weſthofs werden will, und ſie hat ja geſagt. Ich hoffe, daß es das Richtige iſt, und daß ich bei ihr vergeſſen kann und ageſund zu werden vermga.“ »Ich wünſche und hoffe es auch, Bertl. Für euch beide. Monika iſt ein ſeltener Menſch. Und ihr beide paßt ſo gut zuſammen. Das iſt meine Meinung nicht erſt ſeit 7585 Möge euch beiden ein großes Glück beſchieden 2 2„ N Dietmar drückte dem Bruder feſt die Hand und ſah ihn mit ernſten Augen an, mit Augen, die eigentlich gar nicht zu dem leichtſinnigen, luſtigen Dietmar Weſt paſſen wollten. 2 Dann drehte er ſich um und ging hinaus, während ihm Bert mit einem ſeltſamen Blick nachſab. * Führung in der Städt. Kunſthalle Mannheim. Am Sonntag, den 5. Februar, vormittags 11 Uhr, wird Direktor Dr. Paſſarge durch die Ausſtellung„Meiſterwerle nieder⸗ ländiſcher Maler in alten graphiſchen Wiebergaben“ führen. Eintritt iſt frei. Einführungs onntag zum nächſten Akademie⸗Konzert. Die Hochſchule für Muſik und Theater führt in dieſem Jahre — wie bekannt— die Einführungsvorträge zu den ein elſien Konzerten der muſikaliſchen Akademie durch. Der nächſte Einführungsvortrag findet am kommenden Sonntag, den 5. Februar, vormittags 11.30 Uhr, im neuen Hochſchulgebäude E 4, 12/17, III. Obergeſchoß, Saal 25, ſtatt. Herr Profeſſor Dr. Noack wird dabei die im Akademie⸗Kon ert am 7. Febr. ds. Is. zum Vortrag gelangenden Werle behandeln. Die er Einführungsvortrag gilt auch für die Beſucher der Montags⸗ Konzerte.(zu 20 Pfg. für die Beſucher der Montag⸗Konzerte und zu 40 Pfg. für die Beſucher der Dienstags⸗Konzerte) ſind an der Tageslkaſſe der Mufikhochſchule erhältlich. 0 In gendliche Schwarzfahrer. Vor dem Verkehrsſchöf⸗ fengericht ſtanden zwei jugendliche Angeklagte, die ſich wegen ihrer Lausbubenſtreiche zu verantworten hatten. Es ſind dies der 20 jährige Kurt Ackermann und der 19jährige Friedrich Bertſch, beide aus Prannheim. Wegen Autodiebſtählen, be⸗ gangen in Tateinheit mit einem Vergehen gegen das Stra⸗ ßenverkehrsgeſetz, erhielt A. ein Jahr vier Monate und B. ein Jahr Gefängnis, abzüglich der erlittenen Unterſuchungs⸗ haft. Beide Angeklagte ſtahlen Kraftwagen u. a. auch einmal ein Motorrad, mit denen ſie ihre Schwarzfahrten von Mann⸗ heim aus auf der Reichsautobahn, jeweils ſoweit ihr Ben⸗ 1 — Höchſtgeſchwindigkeit auf Landſtraßen. Mit dieſer Frage hatte ſich das Reichsgericht in einem Schadenerſatzpro⸗ zeß zu beſchäftigen. In dem Arteil des Reichsgerichts(JW. 1938, 1461) wird ausgeführt, daß der Kraftfahrer nicht ver⸗ pflichtet ſei, auf dem Durchgangsverkehr dienenden Provin⸗ ziallandſtraßen ſo langſam zu fahren, daß er bei jeder der zahlreichen Einmündungen von bedeutungsloſen Feldwegen in der Lage wäre, einen Zuſammenſtoß mit einem verkehrs⸗ widrig aus den Feldwegen einbiegenden Fahrzeug zu vermei⸗ den. Andernfalls würde jeder flotte Verkehr auf den Durch⸗ gangsſtraßen unmöglich gemacht, die dem Fernverkehr dienen. Mutterboden auf Bauſtellen Keine Vernichtung werkvollen Gutes. Mutterboden iſt die oberſte Bodenſchicht von dunkler Farbe, ein lebendiger Organismus, der mit Millionen von Bakterien, Algen, Würmern und anderen nützlichen Lebe⸗ weſen angereichert iſt. Dieſe Lebeweſen ſind für jeden Pflan⸗ zenwuchs, alſo auch für jeden Ertrag des Bodens die Vor⸗ bedingung. Unter dem Mutterboden liegen die halbtoten und darunter die ganz toten Sand-, Lehm⸗ und Ton⸗Kiesſchich⸗ ten. Auf manchen Bauſtellen werden nun Bodenaushub und ⸗abtrag planlos beiſeitegeſetzt, abgefahren oder mit toten Böden vermengt. Nach Fertigſtellung der Bauten muß dann in ſolchen Fällen in der Regel neuer Mutterboden teuer gekauft wer⸗ den. Das koſtbare Volksgut, die Muttererde, darf nicht wei⸗ ter vernichtet werden. Beim Bau der Reichsautobahn wird Normale Beanſpruchung Die Reichsbank Ende Januar. Berlin. Die Beanſpruchung der Reichsbank hielt ſich zu Ende Januar mit einer Erhöhung der geſamten Kayfigh anlage um 612 auf 8102 Millionen Mark in normglen Grenzen. Der größte Teil dieſer Zunahme entfiel mit 544 Millionen Mark auf das Wechſelkonto. Bei den ſonſtigen Aktiven trat infolge vorübergehender Inanſpruchnahme des öffentlichen Betriebskredites eine Erhöhung um 220 auf 1655 Millionen Mark ein. Der Umlauf an Reichsbanknoten nahm um 6580 auß 7816 Millionen Mark zu Die täglich fälligen Verbindlich keiten ſtiegen— in der Hauptſache durch Erhöhung der Giroguthaben der Privatwirtſchaft— um 116 auf 1119 Mil. lionen Mark Der geſamte Zahlungsmittelumiguf ſtellte lich am Stichtage auf 9915 Millionen Mark gegenüber 9185 Millionen Mark in der Vorwoche, 10 388 Millionen Marx am Jahresſchluß 1938 und 7121 Millionen Mark am 31. Januar 1938 Die Goldbeſtände ſind mit 70,8 Millionen Mark unverändert geblieben, während bei den deckungz, fähigen Deviſen ein kleiner Rückgang um 127 000 Mark auf 5.6 Millionen Mark eintrat Von den Abrechnunggſtel⸗ len wurden im Januar 458 Millionen Stück über 6877 Millionen Mark abgerechnet Die Giroumſätze betrugen iz Einnahme und Ausgabe 5.29 Millionen Stück über 101 803 Millionen Mark. Marktberichte in reichte, ausführten. Durch ihr unvorſchriftsmäßiges. daher der Mutterboden ſorgfältig zur Wiederverwendung Frankfurter Schlachtvehmarkt v. 2. Febr. Auftrieb; 25 1 8 die 1— Gurt. ſchrif ßiges Fah aufgeſchichtet, mit Dung⸗ und Humusſtoffen angereichert und 1144 Rinder, darunter 342 Ochſen, 139 Bullen, 469 Kühe, f . ſachgemäß gepflegt. Damit unſer Beſtand an Muttererde 15 1 0 1 1 5 5. 0 N 5 1 975 eie 8 eit ohne Arbeitskarte. Ab 1. Fel nicht weiter verringert wird ſind dieſe Maßnahmen auch Preiſe: Ochſen 44,5 bis 46,5, bis 42,5, 30,5 bis 378, 1939 f unde 1 Ape rte nh 1 ah auf allen Bauſtellen dringend erforderlich Die lebendige Bullen 43 bis 44,5, 40 bis 40,5, Kühe 41,5 bis 44,5, 5 Rhyt dent Iligen dich ges 958 30. April 1038 1 5 n kü tig Mutterbodenſchicht wird für ſich abgetragen und zu mieten⸗ bis 40,5, 27 bis 34,5, 22 bis 23; Färſen 44,5 bis 45, ſam )))) bim ba 3 m Breite, 0,80 öhe bei- 40 bis 41,5, 33 bis 35; Kälber 62 bis 65, 55 bis 59, 0 ange Arbeilskarten für die Beſchäftigung eigener oder fremder förmigen Haufen von etwa 3 m Breite, 0,80 m Höhe bei 8 5 5 7 d e ſeitegeſetzt Die Oberfläche der Mieten wird abgeflacht und bis 50, 30 bis 40; Lämmer, Hämmel—, 48 bis 50, 4% 85 Kinder von den Gewerbeauſſichtsämtern ausgeſtellt Anträge 1 78 25 77; S; ö derbe f 5 leicht eingemuldet, damit das Regenwaſſer nicht abläuft. bis 47, 30 bis 42; Schafe 40 bis 42, 33 bis 39, 30 bis 8 ſind bei den für den Wohnort des Kindes zuſtändigen Orts⸗ a 8. i 5 i 5, 57,5, 56,5, 325 49.5, 57 M Wald polizeibehörden zu ſtellen Die Schulbehörden, das Jugend⸗ Die Haufen ſollen möglichſt beſchattet werden oder in der 327 Schweine 58,5, 36, 0, 22505 25„0. Mlarkkvpes⸗ hin⸗ ii und die zuständigen Dienſtſtellen des Jugendführers Nord Süd⸗Richtung liegen. Sie werden mit Raſen oder lauf: Rinder, Kälber und Schweine zugeteilt. 9 5 s Deiche eiches ind an der Vorprüfung Be Zweigen abgedeckt und feucht gehalten Die halbtoten und Maonnheemer Kleinviehmarkt v. 2. Febr. Auftrieb und Fälle es Deutſche 8 K 9 91. ganz ſterilen Bodenſchichten werden ebenfalls für ſich bei⸗ Preiſe: 291 Ferkel bis ſechs Wochen 19 bis 22, über ech 5 . 5 5 ſeitegeſetzt und mit Dung und Humusſtoffen angereichert. Wochen 23 bis 34; 100 Läufer 35 bis 48 Mark je Still Anna Die luſtigen Abzeichen Nach Fertigſtellung der Bauarbeiten laſſen ſich dann die Marktverlauf: ruhig bis mittel.. 5 3 1100 Am 4. und 5. Februar, alſo am kommenden Samstag einzelnen Bodenſchichten leicht wieder in natürlicher Form 5 Mannheimer 1 v. 2. Febr. Sämtliche Tag und Sonntag, wird im ganzen Reich die vierte Reichsſtra⸗] einbauen. 5 i a 33 gung ßenſammlung durchgeführt werden. Träger dieſer Sammel⸗ Böden, die an Ort und Stelle liegen bleiben(gewachſene 0 55. 5 Jung aktion ſind die Führer und Männer der SA, der /, des Böden) ſind vor der Begrünung 60 bis 100 em tief zu lockern Manaheimer Wochenmarkt v. 2. Febr. Vom Stati, nes NS und Nec. In dieſen beiden Tagen werden die] und mit Humus(Torf) Dungſtoffen und Kalk zu verbeſſern.] ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0, Klo Soldaten der Partei als ſichtbares Zeichen für den Geben⸗ Ebenſo ſind die beiſeitegeſezten Böden beim Wiederauf⸗ in, Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,4 bis 4,5; Salatkartoffelngz rauch den Edelſteinabzeichen aus Idar⸗Oberſtein übergeben, die bringen für die Gartenflächen in der gleichen Weiſe zu ver⸗ Wirſing 15 bis 25 Weißkraut 10 bir 217 Rotkraut 12 bi Luft. in heiterer Linienführung zehn verſchiedene Tiere darſtellen.] beſſern Dieſe geringe Mehrarbeit beim Bodenaushub iſt die 153 Blumenkohl,%%% ͤ die E Nach welchem Abzeichen ſoll man nun zuerſt greifen? Nach] ſparſamſte Methode, um mit niedrigen Koſten eie 18 Nübeg id bis. be 55 40. 5 der tiefſinnigen Eule, der ſchnatternden Ente, dem frechen[Kulturboden zu ſchaffen. Dadurch wird eine ſchnelle und bis 25 Zwiebeln 153 0 85 5 57 9 75 5 Spatz, dem nach Luft ſchnappenden Fiſch oder gar nach dem gute Entwicklung der Pflanzen garantiert und die Unter⸗ N bis 35. 1 1 bie Peterſil Wc 05 102 philoſophierenden Kater? Wer die Weisheit liebt, greife nach haltungskoſten bleiben gering Mit der Ausführung dieſer kettich,. 10. ee e 225 ſpite dem Elefant, ein Sanguiniker etwa nach der fröhlichen Arbeiten für Gartenanlagen ollen nur Gärtner beauftragt lauch je e 1 105. 4 bis 0 40 5 Nur Gemſe oder dem drolligen Eichhörnchen. Wer zärtlicher Na- werden die von der zuſtändigen Stelle des Reichsnährſtan— 1 3 1 e——— 8 8 i 1005 Anne tur iſt, nach dem kleinen Haſen oder dem entzückenden[ des zugelaſſen ſind. 1 1 Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, St. 10f Nie Hund. Für jedes Temperament wurde geſorgt. 5 verge — 0 Einladung Kleingärtnerverein Mhm.⸗Seckenheim. Ein Paar g barte . 5 850 Am Sonntag nachmittag 3 Uhr Läufer 5 Am Samstag, den 4. Februar, ſpricht im„Bad. 5 fallt Hof“, Brauerei Pfiſterer(Saal), um 8 Uhr, Pfarrer Jahresversamm Jaun ſchwein Krauſe über das Thema im„Deutſchen Hof“(Saal). Tagesordnung wird in der 8 zu perkauſen ſchör 5 zii ie ni 7 ſammlung bekanntgegeben. Vortrag: Rebbau im Kleingarten. Zu erfragen di ider len judiſchon Hoiſt Ii lor Nipche! Die Gartenfreunde mit ihren Angehörigen werden um Seſchäftsſt de b 5 a Zu dieſer Veranſtaltung iſt jedermann herzlich ein⸗ vollzähliges Erscheinen gebe len. Der Vereinsleiter. läßt 2 N. 8 E geladen. ſo ſt Vn 8 enen, ae dröge: Es wird um vollzähliges Erſcheinen unſerer Mit⸗ Zum Lamm“, weiß Die Apotheke in der Westentasche— gibt es glieder gebeten. Eintritt frei! 7 die ſe nichf. n 1 Sie 15 5 1 0 955 5 5 Morgen Faul. ſtoß Was es in der Apotheke gibt, bei sich führen. 3 gen 2 N Zum aher e aber 2 rau- Neutſche Chriſten Nationalbirchliche Einigung k. N. Samstag früh werd heren Jahreszeit ein Schutz gegen Erkältung. 1 1 e 5 5 0 Und de ist die hübsche Dose oder der Pergd- Ortsgemeinde Seckenheim. Schlachtfest. 155 minbeutel mit den echten Junges wache e 8714 5 Ab 9 Ahr 5285 Ane Sun Louenmullun., Mädchen e ag „mit den 3 Tannen“ 5 i 5 2 45 5 N Hierzu ladet freundlichſt ein warte so recht geeignet, Ihr ständiger Beschützer für t Eisſt 20 sein Geſchüftshaushalt Peter Lenz Wtw. 5 (evtl. Pflichtjahr⸗ faul . mädchen) Empfehle: Ueherzähſige wird 66 geſucht. Soyaſchrot 0 5 „Zum Deutschen Hof“. deesbaggel 28 Sg e binn almkern Am Sonntag Abend ab ½ 8 Uhr ä Biertreber, finden raſch ſichere 5 Guterhaltener[Malzkeime ö K Hütte Schnitzel einen Käufer Hang Kinder⸗ Leinkuchenmeh! durch eine Schluß- Regen E Weizenkleie Verkauf finſten Sportwagen Weizen⸗ Kleinanzeige belle Musik II/ IR. 110. billig zu verkaufen e im das 2 Hierzu ladet freundlichst ein Kapellenſtr. 34. Hei. Ilhmich Nechar⸗Bote zelt ſt Frau Valt. Kunzelmann Wtw. 17 5 a t. 5 5 5 8 —— b fed ——— ſen di 5 5 Ulster U. Palelols 25. 29. 38. 1 dem =. blese Woche wieder ein Crogfilm! oo 1 2 Er zeigt das Schicksal— 5 5 ie T 2 5 einer 3 8 Sängerin. 8 JoLA. 16.— 19. 26. 8 8 2 untrennbar verkettet mit dem N 0 11 rübel 8. Geschick eines zum Tode HIL Hport-Hazüge 19. 76.2 39. 37. diger . 2 Verurteilten. 5 5 5 retten, . 2 Olga Tschechowa 0 5 II. 5 nie Sen nne Ann ae N——— milden * 10 uff E e eee e ell Sport Stzage. 50 6. 9, ll, bunch 3 le Achtung Sonntag 2 Uhr 11 rä 5 2 1 1. 5 räfte . 8 Tier 101 5 Kinder- Vorstellung LI Janne bearb. 6.50 9. Il. 19% einer 5— 8 U 5 5 8 erzwin FOHS HEIN u Straßburg auf N J Ao nn n ie, 0. 16, erſter 12— 6 8 N 5 mit Lustspiel.— 8 9 1 i.. a 1 8 5 5. 5 8— 7 8. 8 8 8 S 5 28 f 5 Deckba 8 15 brinat die EN 5 PALA i 1 5* 4 özöerfet ae RUR Reklame, die treibende Kraft, e Honopeim 1 ,s biete see 2 7 8 5 72 3 Sees ret Arö RAF die immer wieder Amſatz ſchafft! 4355 0/39„ —— 1 ich 10 Apital. Malen it 940 iſtigen zahme 20 auf 50 qu ndlich⸗ ig der 9 Mil. ſtellte r 9185 Mark m 31. lionen kung; Mark gsſtel, 6877 zen in 01 808 ftrieh: Kühe, weine. 8705 8. 05 455 59, 45 0, 4 0 bis rktver⸗ 5 Ad N ſechz Stll. mtliche tatiſt⸗ 5 Kilo feln gz 12 bis 5 45 nat 18 divien⸗ Meer⸗ ſchnitt⸗ en 25 Land⸗ 10,75 gar ſch fen wein auſen gen le test. de e — Illuſtrierte Beilage zum„Neckar⸗Bote“. 1939 Verſchlungene Wege des Schickſals Erzählung von Joſef Clemens Lohr Wuchtig ſauſen die in der Sonne glänzenden Aexte durch die ſchneidende Luft. Weithin klingt der Schlag im Rhythmus durch den winterlichen Bayeriſchen Wald. Ein⸗ ſam ſchaffen zwei Männer dort oben. Schon zittert der angeſchlagene Rieſe unter der Wucht ihrer Hände. Alois, der eine, der Sohn eines Bauern im Talgrund, ein derber, handfeſter Burſche mit dem harten Schädel des Waldbauern, und Kaſpar, der andere, der zugereiſte, arme, hin⸗ und hergeworfene Sohn ſeines Volkes. Beide verdienen im harten Winter ihr Brot beim Fällen von Langholz. Alois ungern, er ſäße lieber auf dem Hofe des Vaters oder drüben im Mühlgrund, wo Anna dem Hausweſen vorſteht. Bei Anna, die der Vater nicht mag. Wem ſoll er folgen? Darüber grübelt er bei Tag und im Schlaf. Dem Vater gehorchen oder der Nei⸗ gung zur Mühlfrau? Und Kaſpar? Auch er, von den Jungbauern als Fremder ſcheel angeſehen, hat ein eige⸗ nes Leben. Jetzt ſitzt er auf einem verwitterten Baumſtumpf und raucht aus dem billigen Pfeiſchen. Es liegt etwas in der Luft. Unwillig ſchüttelt Kaſpar den Kopf. Der Himmel, die Sicht und der Wind, alles gefällt Kaſpar nicht. Schon den ganzen Morgen plagt ihn die Unruhe. Ein paar un⸗ reine Schläge hatten den Alois auflachen laſſen. Dabei war er der geübteſte Fäller im Kirchſpiel. Wohl munkel⸗ ten ſie alle im Dorf, wohl kicherten die Mädchen, fielen ſpitze Reden im Wirtshaus. Kaſpar achtete deſſen nicht. Nur eines frißt an dem Herzen. Daß ihn damals die Anna, um die er freite, voller Spott vom Hofe gejagt. Nie wird Kaſpar jenen Tag und die hochmütige Anna vergeſſen und heimzahlen, wenn der Tag kommt. Waren das ſeine Gedanken? Hier auf dem Berg, bei harter Arbeit? Wieder zieht er den Wind durch die Naſe. „Waſt haſt denn, Kaſpar? Schauſt aus wie der Tod!“ „Mir iſt nix“, gibt Kaſpar zurück,„das Wetter ge⸗ fallt mir halt net.“ „„Was, s Wetter?“ ſtaunt Alois zweifelnd.„Das ſchönſte Wetter zum Holzfällen“, beſchließt er ſein Urteil. „Schon, ſchon, zum Holzfällen, aber——“ Was aber, was haſt denn?“ Statt einer Antwort ſchwingt Kaſpar die Axt und läßt die glitzernde Scheibe kreiſen. Alois hat jetzt Mühe, ſo ſteigert Kaſpar das Tempo. Er eilt und drängt und weiß ſelbſt nicht, warum. Nach einer Pauſe gibt Kaſpar die ſchuldige Antwort:„'s wird tauen heut nacht, der Eis⸗ ſtoß wird abgehen. Denkſt net an d' Mühl?“ „Was nutzt da's Denken, ich bin auf'm Berg, die werden ſchon rechtzeitig merken, wenn's losgeht.“ „Früh fällt die Nacht ein. Müde erwarten ſie den er⸗ löſenden Schlaf. Kaſpar liegt ſinnend im Stroh. Mit wachem Gehör ſpürt er den aufkommenden Wind, der im⸗ mer ſtärker die Hütte umtoſt. Dicke Tropfen fallen auf das Dach der Hütte. Ueberwach liegt Kaſpar im Stroh und wartet auf die Löſung des Rätſels. Der Föhn iſt da. Der Eisſtoß fällt ihm ein. Unten im Tal muß das Eis ſchon angefreſſen und faul ſein. Kaſpar überkommt eine Angſt um Anna, die Verſprochene pom ſchlafenden Alois nebenan, der ſchnarcht wie ein Roß. Soll er ihn wecken? Nein, ſelbſt muß er hinunter, wenn es nicht ſchon zu ſpät iſt. Kaſpar kriecht aus dem Stroh, greift im Dunkeln mit ſicherer Hand nach Janker und Hut und ſtürmt aus der Hütte. Eilt, ſpringt und rennt über den abgeholzten Hang Mitten in Schnee und Eis ſchlägt ihm ein lauer Regen ins Geſicht. Kaſpar jagt über kantige Felſen, durch finſteren Hochwald, nimmt den Weg von Stunden in hellen Minuten. Da, horch— unbewegt bleibt er ſtehen. War da nicht das Aechzen und Brechen des Eiſes zu hören? Angewur⸗ zelt ſteht Kaſpar, lauſcht geſpannt Wieder hört er das Murmeln, das Stein und Berg bis ins Mark erzittern läßt. In Schweiß gebadet, erreicht er das Grundſtück, das hoben ülle gehört. Verſchwunden it die Brücke, ver⸗ de 1 5 die Mühle, zerſtört das Wohnhaus, hinweggeriſ⸗ zen die Planken und Zäune. Schief hängt das Dach über dem Wohnhaus. 975 Kaſpar beſteigt den Dachfirſt und beginnt, mühſam rig fiummer des Dachbodens beiſeite zu ſchieben Schau⸗ öh lingt der klagende Ton der gezogenen Sturmglocke 5 im Dorf durch die Nacht. Er ſchuftet mit unbän⸗ ger Kraft, nur einen Gedanken hat er: Du mußt Anna retten, mußt ihr helfen! f Bald iſt Kaſpar nicht mehr allein. Es kommen auern mit Aexten und Stangen. Ein ſchauriger, von milden Winden getriebener Regen fegt durch das Tal und durchnäßt die ſchaffenden Menſchen. „Näher und näher kommt Kaſpar mit den helfenden kräften der verſchloſſenen Mauer.„Da iſt die Tür!“ ruft einer der Bauern Mit kräftigen Armen und Schultern erzwingen die Männer den Eingang. Kaſpar betritt als erſter den Raum Sein Herz will ſtillſtehen über den An⸗ blick, der ſeinen Augen ſich bietet. i Er finder Anna ſitzend am Bettrand. Ein ſchwerer Deckbalken liegt ihr quer auf der Bruſt, hat die Schuller zerfetzt Der Balken benimmt ihr die Luft. Der Sport des Soldaten Aufnahme: Hallensleben⸗Bavaria— M. n. E E ee, . f. u n. Kaſpar ſtemmt ſich mit aller Kraft unter den Balken. Schnell ſind ein paar Bauern zur Hand, und gemein⸗ ſamer Arbeit gelingt die Befreiung. Von der erſtickenden Laſt befreit, fällt Anna auf die geblümte Decke. Beſin⸗ nungslos liegt ſie und weiß von alledem nichts. Flackern⸗ des Kerzenlicht wirft geiſterhafte Schatten auf das ſchmerz⸗ verzerrte Geſicht. Aus langen Stangen und Brettern fer⸗ tigen die Burſchen eine dürftige Bahre, legen Anna be⸗ hutſam darauf, und ein langſamer Zug bewegt ſich hin⸗ über ins Dorf. Die Männer arbeiten bis zum dämmernden Morgen. Dann rüſten alle zum Heimweg. Auch Kaſpar ſteigt berg⸗ an, hinauf in die Hütte. Schwer fällt der Anſtieg, der naſſe, ſchwere Schnee und die glatte, eiſige Fläche erſchweren den Weg. Nebel hängen im Tal und verhüllen die Berge. Nach drei mühevollen Stunden betritt Kaſpar die Hütte. Alois wendet den Kopf und ſchaut in das völlig erſchöpfte, verſtörte Geſicht des todmüden Kaſpar:„Wo kommſt denn her, Kaſpar?“. „J war unten im Tal— in der Mühl—“ „Wos? fragt erſchrocken und mißtrauiſch Alois.„Wo warſt du, in der Mühl? Was willſt denn du in der Mühl?“ Er ſpricht es nicht aus, was er denkt, aber ſchon ſteht Kaſpar vor ihm mit brennenden Augen:„Was willſt wiſſen? Warum ich in der Mühl war? Du—“ dabei greift er ihn an der Joppe, zerrt und ſchüttelt ihn wach, „du— haſt du keine Augen im Kopf? Schau naus, dann weißt du, warum! Wenn ich net in der Mühl geweſen wäre, wär' die Anna jetzt tot, vom Hausdach erſchlagen!“ „Woher haſt du denn gewußt, woher, red, warum haft es mir net geſagt und biſt heimlich davon, du—“ „Dich mitnehmen, ja“, entgegnet Kaſpar jetzt ruhig dem eiferſüchtigen Vorwurf.„Warum denn, was liegt denn dir an der Mühl, jetzt brauchſt ſie ja nimmer ver⸗ kaufen, nimmſt die Anna auf deinen Hof—.“ Die Größe des Unglücks kommt Alois zu vollem Be⸗ wußtſein. Auch die Tat des tapferen Kaſpar. Aber auch der fühlt, daß er eines Verſäumniſſes ſchuldig, weil er Alois ſein Verſchwinden verheimlichte.„Es iſt ja alles vorbei“, will er beruhigen,„die Müllerin lebt, bloß etliche Schrammen— und die Mühl wird halt wieder auf⸗ gebaut!“ Erleichtert reicht ihm Alois die ſchwielige Hand:„Du, Kaſpar, ich dank dir halt auch, da haſt mei Hand— 8 wird dir net vergeſſen werden, und wenn du willſt und die Anna auf mein Hof geht, kannſt dir die Mühl ſelbſt aufbauen!“ „Schon gut, Alois“, wehrt Kaſpar ab und greift nach der Axt,„'s wird Zeit mit der Arbeit. Geh'n mir holzen!“ Beide ſchultern die Aexte, nehmen noch einen kräftigen Wacholder und verlaſſen die Hütte. Gegen Abend ziehen ſie hinunter ins Tal. Morgen iſt Sonntag mit Kirche und Wirtshaus. Ihr erſter Weg gilt Anna, die beim Bauern in der Wohnſtube ruht. Ein freundliches Lächeln kommt über ſie, als die beiden die Stube betreten. Kaſpar ſteht unbeholfen in der Ecke der Stube. Frei ſtreckt ihm Anna die Hand hin: „Ich dank dir halt auch, Kaſpar. Und weißt, ſei mir net bös wegen damals. Schau, Geſchwiſterkinder ſan mir halt, und da ging dös gewiß net. Aber, wennſt magſt, 10 Mühl gehört uns zuſammen, und bauſt dir's halt auf— Was wir Geſchwiſterkinder? Davon weiß ich ja „Aber ich und der Bürgermeiſter auch, gell—“ „Und mir ſan quitt, Kaſpar“, ſagt Alois. 5 Am Abend verläßt Kaſpar ſchweigend den Hof ſeine Brotherrn und geht gemeſſenen Schrittes hinüber zur Mühle. Dann ſetzt er ſich auf einen der Steine und ſinnt nach über die verſchlungenen Wege des Schickſals.— nix Das Geſetz der Wildnis Eine Erjählung aus Spitzbergen von Herbert F. Schidlowſhu Kaum eine Floſſe brauchte ſie zu rühren— nur vom Auftrieb ihres glatten, ſpeckumpolſterten Körpers empor⸗ getragen, ſchoß die kleine Ringelrobbe aus der dämmern⸗ den Tiefe pfeilſchnell ihrem Atemloch zu, durch das wie wegweiſend das düſtere Licht des wolkenverhängten Him⸗ mels zu ihr hinabſickerte. Sie war ſatt, überſatt, denn diesmal war ſie nicht vergebens getaucht. Ein gnädiger Zufall hatte ſie mitten in einen Heringsſchwarm geraten laſſen, der in kaum Zehnmetertiefe unter dem ſchwimmenden Eisfeld küſten⸗ wärts zog, eine lautlos jagende, ſilberglitzernde Wolke in grünglaſiger Dämmerung Blitzartig hatte ſie nach allen Seiten um ſich geſchnappt und inmitten des Ueber⸗ fluſſes reiche Ernte gehalten, bis ihr Magen zum Platzen gefüllt war. Der Froſt hatte mittlerweile über das kleine Rund des Atemloches eine dünne, ſpiegelnde Eisſchicht gebrei⸗ tet, die klirrend unter dem ungeſtümen Stoß ihrer Naſen⸗ ſpitze auseinanderbarſt. Nun war ſie oben. Eilig watſchelte ſie über das Eis der großen windüberwehten Scholle, die ſeit Tagen ihre ſchwimmende Heimat bildete, dem gewohn⸗ ten Ruheplatz zu.„Es iſt herrlich, zu leben!“ ſchien jeder Blutstropfen und jede Faſer ihres von Wärme und Sattheit durchſtrömten jungen Körpers voll Dankbarkeit zu empfinden, als ſie jetzt behaglich ausgeſtreckt die Lun⸗ gen weitete und in tiefen, durſtigen Zügen die Atemluft einſog, die ſie ſo lange Minuten entbehrt hatte. Sattſein iſt gut, doch Allzuſattſein iſt gefährlich und mitunter verhängnisvoll! Ein übervoller Magen macht müde und vergeßlich— er läßt ſogar jene Vorſicht ver⸗ geſſen, die die Natur allen ihren Geſchöpfen zur Pflicht macht. Ehe ſich's die kleine Robbe verſah, hatten ſich ihre Lider feſt über den Augen geſchloſſen: und als ſie dann ein Weilchen darauf die Augen blinzelnd und ſchreck— entſetzt wieder aufriß, da war es um einen winzigen Se⸗ kundenbruchteil zu ſpät. Bevor noch das Begreifen ihr kleines Hirn durchzuckte, fuhr eine weißbepelzte Pranke mit der ſchmetternden Wucht eines Schmiedehammers auf ihren Schädel nieder und brachte das Leben in ihr zum Erlöſchen. Ein krampfhaftes, raſch verebbendes Zittern der Floſſen— dann lag ſie ſtill: ein Klümpchen blutwar⸗ men, tranigen Fleiſches nur, gerade groß genug, um einen ausgehungerten Eisbärenmagen zu füllen Zufrieden brummend legte ſich der Bär nieder, ſchob die Beute zwiſchen die Vordertatzen und begann ſorgſam und mit genußſüchtiger Langſamkeit das rinnende Blut aufzulecken. Doch plötzlich hielt er inne und hob mit ſpähender Bewegung den Kopf, während ſeine Ohren un⸗ ruhig zu zucken begannen und ſein pelziges Raubtiergeſicht einen Ausdruck düſter grübelnder Betroffenheit annahm. Sichernd richtete er ſich auf. Langſam glitt ſein Blick an den brandungumtobten, ſchwarzen Klippen entlang— wie ſuchend durchwanderte er die einſame Küſte, irrte über die Felswände, über die Geröllfelder und Schneehalden und das ſteilragende, von weißen Schneefahnen umflatterte Vorgebirge, bis er ſchließlich das äußerſte Ende der Küſtenlinie erreicht hatte. Hier machte er wie magnetiſch angezogen halt. Eine Weile ſtand der Bär völlig bewegungslos, wie erſtarrt in ſeiner zufälligen Haltung: nur die kleinen run⸗ den Ohren zuckten faſt unmerklich leiſe. Wohl eine volle Minute ſtand er ſo und äugte aufmerkſam auf das wind⸗ gepeitſchte, wogenrollende Meer hinaus. Dann ſah er das Boot, das ſich mit ſchäumendem Bug ſtampfend und ſchlingernd hinter der Felsecke hervorſchob. Es war langkielig und luggergetalelt, wie es ſchon die Wikinger gebaut und gefahren haben, und es ſaßen zwei Männer darin in dicker Wollkleidung und hohen Seeſtiefeln: zwei hellhgarige, junge Männer, die Per und Niels hießen, und mit Nachnamen beide Hanſen. Sie ſtammten aus Lynger, das ein Fiſcherdorf iſt und bei Tromsß liegt, und ge⸗ hörten zur Beſatzung des Tromsöber Zweimaſtſchoners „Thors Hammer“, der jetzt knappe fünf Seemeilen nörd⸗ licher an der geſtrafften Ankerkette knarrend in der Dünung auf⸗ und niederſchwang. Schon ſchien es, als wollte das Fahrzeug achtlos vor⸗ beiſegeln. Doch plötzlich fiel es mit ſcharfer Wendung ab und hielt vor dem Winde ſchäumend und giſchtumhüllt auf das Eisfeld zu Denn nun hatten ſeine Inſaſſen den großen weißen Bären erſpäht— ſie waren beide jung und mutig, ſie hatten ein Gewehr bei ſich und fieberten vor Jagdeifer und Begeiſterung über das bevorſtehende Aben⸗ teuer. Sie waren hinausgefahren, um eine Robbe zu ſchießen, aber ein Eisbär iſt ſchließlich eine weit ſtolzere Beute— ihr Ehrgeiz war erweckt, ſie lachten ſich erregt und erwartungsfroh an, ihr Atem dampfte und ihre hellen Nordlandaugen ſprühten in eisblauem Feuer. Die Naſe hoch in den Wind erhoben, blickte ihnen der Bär von der großen ſchwimmenden Scholle geſpannt und argwöhniſch entgegen. Die Witterung, die ihm der Wind utrug, war fremd und im höchſten Grade abſtoßend— ſie war Drohung und Warnung zugleich. Aber er war ausgehungert und wollte die Beute nicht ſo ohne weiteres im Stich laſſen. Noch zögerte er. Aber das Boot kam näher, mit ſchäumendem Bug und prallen Segeln ſtampfte es durch die Wellen heran Unſchlüſſig begann der Bär auf den breiten Polſtern ſeiner Sohlen hin und her zu treten. Dann nahm er die Robbe bebutſam zwiſchen die Fänge, ſtarrte noch einmal ſichernd zurück und ſetzte ſich ſchließlich langſam und wider⸗ willig in Bewegung. In plumpem Paß trottete er quer über die Scholle in Richtung zur Küſte davon. Sein zot⸗ tiger Rücken ſchaukelte ſchwerfällig auf und nieder, ſeine langen, eiſenharten Krallennägel klapperten auf dem Eis rhythmiſch wie Kaſtagnetten. Am Rande des Eisfeldes blieb ex abwartend ſtehen— wieder äugte er zurück, und diesmal flackerte unverkennbar Angſt in feinem Blick. Aber das Boot kam näher und näher, immer war⸗ nender, eindringlicher und bedrohlicher wurde die Wit⸗ terung, die von ihm ausging Nun ließ der Bär die Beute fallen und glitt mit faſt lautloſem und geſchmeidigem Satz ins Waſſer. Er ſchwamm eilig und angeſtrengt, als wüßte er jetzt, daß es um ſein Leben ging. Seine breiten. mit Schwimmhäuten ausgerüſteten Pranken arbeiteten raſch und unbeirrt wie Maſchinenkolben, er ſchnaufte hörbar und dog eine lange, (herverlende Furche durch das Waſſer, die ſchnurgerade auf die Klippen zulief. Denn hinter der Klippenreihe war er vor den Verfolgern in Sicherheit. Doch ſo raſch er auch ſchwamm— das unter dem machtvollen Druck des Nordoſts ſegelnde Boot war ſchnel⸗ ler! Schon hatte es die treibende Scholle umrundet, ſtetig holte es auf— der Abſtand wurde von Sekunde zu Se⸗ kunde kleiner, näher und näher kam das Boot, es ſchien unaufhaltſam wie ein Verhängnis, vor dem es kein Ent⸗ rinnen gibt Dann kam der Augenblick, da einer der Männer die Büchſe über den Bordrand ſchob und anlegte und haſtig zielte und ſchoß. Es war ein guter und gnädiger Schuß— die groß⸗ kalibrige Bleikugel traf den Eisbär zwiſchen die Schulter⸗ blätter, ſie durchſchlug die Herzſpitze und ließ ſeine Lichter faſt augenblicklich jenen ſeltſam leeren und glaſigen Aus⸗ druck annehmen, der das unmittelbare Erlöſchen des Le⸗ bens kennzeichnet. Seine Pranken erſtarrten mitten in der Bewegung, er ſackte plötzlich ab, eine Welle ſpülte ſtru⸗ delnd über ihn hinweg. Wie ein rieſiges, weißes Fellbündel trieb er mit hängenden Gliedern in der dunklen Flut. Doch nun war das Boot längsſeits und drehte mit wild flat⸗ ternden Segeln bei. Zwei aufgeregte junge Männer ſtürz⸗ ten polternd von Luv nach Lee und beugten ſich über den Bordrand, ſie ſchrien kopflos nach Tauwerk und Boots⸗ haken und dieſem und jenem und ſtrahlten vor Freude und Stolz Da plötzlich geſchah etwas Atemraubendes. Wie in leidenſchaftlichem Proteſt gegen das grauſame und uner⸗ bittliche Schickſal bäumte ſich der mächtige Tierkörper jäh⸗ lings auf— triefend ſchnellten zwei rieſige weiße Pran⸗ ken aus dem grünglaſigen Waſſer, ſchlugen mit ziellos fah⸗ riger Bewegung durch die Luft und ſchmetterten zurück⸗ ſinkend auf die Bordkante nieder Krampfhaft klammerten ſich die fingerlangen ſchwarzen Krallenſicheln am ſplittern⸗ den Holz des Bootsrandes feſt, ſie zuckten im Todeskampf, und an ihnen hing ein Gewicht von vollen acht Zentnern Ein Ruck ging durch das Boot, ſchwankend ſchlug es um. Und einen Augenblick ſpäter war alles zu Ende Ein weißblonder Haarſchopf tauchte ſekundenlang aus den Wellen— eine Hand reckte ſich wild zum Licht und krümmte wie flehend die Finger und ſank dann erſtarrend wieder zurück in die dunkle, eiſige Tiefe Langſam drehte das Boot den ſchwarzgeteerten Kiel nach oben. Luft⸗ blaſen ſtiegen auf, es gurgelte hohl... Und ſchon jagte windgepeitſcht und mit raſtloſer, unermüdlicher Eile, als gelte es nun möglichſt raſch jede Spur des Geſchehenen auszutilgen, Woge nach Woge heran ſchäumte über das Zeichnung: Lüdtte— M. Dann kam der Augenblick, da einer der Männer die Büchſe anlegte, haſtig zielte und ſchoß. Boot hinweg und drückte es immer tiefer und tiefer, biz es nur noch ein Schatten war, der winzig und verloren auf der ungeheuren, weißgeäderten Weite des Meerez dahintrieb— ein kaum erkennbarer, dunkler Schatten nut, ſonſt nichts Eintönig rauſchend ſang die Brandung ihr uralte Lied, von Nordoſten her blies kalt und ungeſtüm der Wind, und um die Felsnaſe des Kaps flatterten lange weiße Schneefahnen. Es begann zu dunkeln. Eine große Raubmöwe flog vorüber, kreiſte einige Augenblicke aufmerkſam ſpähend über dem Meer und ließ ſich dann enttäuſcht vom Winde küſtenwärts tragen. Pfeilſchnell ſchoß ſie durch die fahl⸗ graue Dämmerung davon, und ihr einſamer Schrei klang wie ein grelles, triumphierendes Lachen. Die Eiebe gehört dem Leben Don Wilhelm Lennemann Dr. Korn ſaß in ſeinem Arbeitszimmer am Schreib— tiſch. Doch las er nicht und ſchrieb auch nicht. Er ſah ſtarr und verſunken auf ein Bild, das in einem ſchmalen Rah⸗ men auf der Schreibunterlage ſtand. Es war das Bild ſeiner erſten Frau. Ein Jahr nur hatte er glücklich an ihrer Seite gelebt, da war ſie von einer tückiſchen Lungenentzündung in wenigen Tagen dahingerafft worden. Zehn Jahre hatte er getrauert. Er hatte den Verluſt nicht verwinden können. Der Gedanke allein, einn zweite Ehe einzugehen, war ihm ſchon wie eine Untreue erſchienen. Und doch war es geſchehen. Als er ſeine fetzige Frau kennengelernt, war ein Selt⸗ ſames in ihm wachgeworden, eine dunkle Freude und ein ſtarkes, quellendes Lebensgefühl. Wie in einem Rauſch hatte er gelebt. Und dann geheiratet„Und dann— dann war aus einer vergeſſenen Tiefe ein altes, liebes Bild aufgeſtiegen und hatte ihn weh und anklagend an⸗ geſchaul. Und ſein Gewiſſen erwachte, und Zweifel und Scham fraßen an ſeinem Herzen. Und doch war er ſeiner jetzigen Frau zugetan mit der ganzen Inbrunſt einer reſt⸗ loſen, aufrichtigen Hingabe, Alle beunruhigenden Stim⸗ men ſchwiegen in ihrer Nähe Aber in Stunden der Stille wurde es dann wieder in ihm ſchmerzlich lebendig, bohrte und nagte und trieb ihn immer wieder tiefer in die Wirren ſeiner zwiefachen Liebe.— „Fritz!“ Erſchrocken ſtand er auf. Er ſah in das Ge⸗ ſicht ſeiner Frau. Eine Blutwelle ſtand darin. Ihr Blick ging verloren an ihm vorbei auf den Schreibtiſch. Dr. Korn griff hinter ſich, er legte die Photographie platt auf den Tiſch: nicht weil er ſich ertappt fühlte, ſondern weil das Geſicht jener Toten in dieſer Stunde nur ihm gehörte„Du gehſt meinen Gedanken nach, Grete,“ ſagte er unwirſch, faſt böſe.—„Nein— doch du ſollteſt nicht unnütz und ſelbſtquäleriſch durchaus lebendig machen wol⸗ len, was dem wirklichen Leben abgeſtorben iſt.“—„Du willſt mir meine Liebe ſtehlen!“ ſchrie er, und der Zorn ſtand wie ein glühender Strich auf ſeiner Stirn. „Nein“ ſagte ſie demütig,„ich will dir deinen Beſitz nicht nehmen, aber ich möchte dich gern frei machen von dem Wahn, als.„Wir wollen aufhören,“ unterbrach ſie der Mann, und er zwang ſich zu einer ſtarren Kühle: „Ich wollte ohnehin noch einen Gang in die Stadt machen.“ ö Solche Szenen wiederholten ſich. Dr. Korn wurde mürriſch und verdrießlich. Er blieb jetzt auch häufig des Abends in ſeinem Zimmer. Er ſchützte Arbeit vor, gab ſich aber nur Grübeleien hin. Die Frau zog ſich ſtill in ſich zurück, ſie ſagte kein lautes Wort, ob auch ihr Herz klagte und brannte. Zuweilen hatte er ſehr wohl das ſtarke Bewußtſein, daß er ſeiner Frau Unrecht tue, und er kämpfte dann mit dem Entſchluß. zu ihr zu gehen. Aber eine bange Furcht hielt ihn immer wieder zurück. In den Stunden, da er ſich mit ſolchen Vorſtellungen ganz angefüllt hatte, konnte es wohl vorkommen, daß er meinte, ſeine Frau überhaupt nicht mehr zu lieben. ja, ſie haſſen zu müſſen. Dann ſprang er auf, griff ſich mit beiden Händen an die Stirn, ging erregt auf und ab und fand nur mühſam ſeine Ruhe wieder. Dazu erwartete die Frau ein Kind. Allein, ſo ſehr ſie deshalb ſchon ein ſchmerzloſes und ungetrübtes Ver; hältnis zu ihrem Manne herbeiſehnte, ſo ahnte und fühlt ſie doch: ſie konnte und durfte in ſeine Wirren nicht ein greifen Er mußte ſich ſelbſt aus ihnen löſen und einen Ausweg finden, daß er frei zwiſchen ſeinen Lieben ſtand und ſeine Hände reichen durfte nach hüben und nach drü⸗ ben ohne Anklage und ohne Schaden. Aber in den Stunden, da ihr Mann in der Stadl war, ſchlich ſie ſich wohl in ſein Arbeitszimmer und vor das Bild.„Eliſabeth“ ſtand darunter und nichts weiter. Sie betrachtete es aufmerkſam und lange. Und die großen, klaren Augen der Verſtorbenen ließen ſie dann lange nicht los. Dieſe Augen ſah ſie vor ſich ſtundenlang und war nicht einmal böſe darum. Hätte er ein Erbe von ihr, meinte ſie, dann ſtünde es beſſer um ihn, fetzt bleibt ihm nur ein ſchmerzliche⸗ Erinnern. Darüber ging die Zeit hin, und es kam die Stunde, die den Schrei des Kindes in das Haus brachte. Dr. Korg war im Zimmer nebenan. Sein Herz ſchlug hoch. „Alles vortrefflich! Ein Junge iſt's,“ hatte ihm dit Schweſter gemeldet Da fühlte er, wie eine heiße Bran, dung in ihm aufbegehrte und Sand und Geröll for ſchwemmte, die wie ein ängſtlich aufgeſpeicherter Ballaf in ihm gelegen Ach, die alten, trüben Bedenken ware jg jetzt ſo nebenſächlich! Liebe und Leben ſtanden wider den Tod und hattel obgeſiegt und Sieg und ein Leben gewonnen] Und die Liebe wachte über dem neuen Leben. Darum ging es i dieſer Stunde! Und nichts anderes war auch in ihm leben dig. Und da wurde er ſich der heißen und berechtigle Liebe zu ſeiner Frau in aller Natürlichkeit und Kraft h. wußt. Eine Freude blühte in ihm auf, ein ſtummer Jubtl ſang tauſend Dankeslieder. „Herr Korn, jetzt dürfen Sie hineinkommen!“ Die Schweſter öffnete ihm die Tür Mit ein paar haſtigen Schritten ſtand er am Bette ſeiner Frau. Die hielt daz funge Leben an der Bruſt. Glückſelig ſchaute ſie ihn u und deutete auf das Kind. „Unſer Kind!“ Wonne jauchzte in dem Wort. Da 1 n alle Wälle und ſtrömte in heißem Da nieder. „Grete! Liebe Grete!“ Eine weiche Hand legte ſih loſe auf ſeinen Kopf, ein weher Mund lächelte glückſellg Sein Herz wußte: Die warme, lebendige Liebe g ört dem Leben, und die wehe Liebe der Erinnerung 5 Toten. Beide müſſen brüderlich im felben Herzen einandel dulden und tragen.. f Er ſtand auf und küßte ſeine Frau. Und ſah wiede das Kind an.—„Merkwürdig“, fagte er. tiefblaue Auge hat es, und weder du noch ich——“ 170 „Es ſind die Augen Eliſabeths“ ſagte ſie ſelig u legte ihm die Worte wie ein Geſchenk zu Füßen. e ene ih ſam ſoht Ver⸗ fühlt 1 ein einen ſtand ) drü⸗ Stadt d vor eiter. d die dann nlang ſtünde liches tunde, Korn m die Bran- fott⸗ Jallaß vareh 40% N (10. Fortſetzung) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Sidney Jeffrey hat das Abſchiedsfeſt ſorgfältig vorberei⸗ tet. Das reizt den Spott und den Widerſpruchsgeiſt ſeines Sohnes. William Grant iſt in beſter Stimmung, und auch Dorrit hat gute Laune. Ihr iſt nicht zumute, als werde ein Abſchied gefeiert, ſondern die Heimkehr des verlorenen Soh⸗ nes. Als jedoch die Geſellſchaft zuſammenſitzt, liegt über allen eine nervöſe Spannung. Grant ärgert ſich, weil Frank ſich um Dorrit Mühe gibt, Dorrit fühlt, daß Frank ſie etwas von oben her behandelt, Sidney Jeffrey fürchtet, daß ſich zwiſchen Frank und dem alten Grant eine Exploſion vorbereitet, und Frank wieder wittert einen Ueberfall Grants. Eine Anſpie⸗ lung Franks auf ſein Chikagoer Exlebnis läßt den alten Grant erregt aufſpringen. Dorrit fühlt ſich verletzt. Sie weiß, daß die Freundſchaft Jeffrey⸗Grant für alle Zeiten zerſtört iſt, wenn Vater und Frank zuſammenſtoßen. Deshalb gibt ſie dem Jugendfreund mit einer ſpöttiſchen Bemerkung eine Lek⸗ tion, die dem alten Grant die gute Laune wiedergibt und Frank verlegen macht. Sie ladet Frank ein, ihre Auseinander⸗ ſetzung ohne die Gegenwart der Väter fortzuſetzen. Houſton William ſtrahlt in der Hochpolitur väter⸗ lichen Stolzes: „Du kennſt mich, und du haſt ja ihre Mutter gekannt.“ „Ja“, ſagt Sidney ſeufzend,„viel hatteſt du zu Haus nicht zu beſtellen.“ „Nein!“ brüllt Houſton William Grant in ſiedendem Vergnügen los.„Das hatte ich bei Gott nicht! Aber heute macht es mir zum erſten Male Freude!“ Unterwegs zum Wintergarten geht Dorrit einen hal⸗ ben Schritt vor Frank her. Frank ſchaltet dort das Licht ein. Er ſingt den Text eines Gaſſenhauers. Sie lauſcht mit angeſtrengten Sinnen:„Die Mädchen haben keine Liebe, die Vögel keinen Geſang, die Blumen keinen Duft— 5 Er bricht den Geſang ab und pfeift weiter. Wut, Empörung und eine jäh aufſpringende Herzens⸗ qual laſſen Dorrit nach ihm herumfahren: „Du biſt ein rechter Flegel, Frank!“ „Wie bitte?“ ſagt er und kommt näher heran. „Wenn du pfeifſt, kannſt du natürlich nicht verſtehen, was ich ſage“, erwidert Dorrit, froh, daß er ſie nicht ver⸗ ſtanden hat. „Da du vorher nichts Bemerkenswertes ſagteſt und mir freundlicherweiſe den Rücken zukehrteſt, habe ich mir erlaubt, mich ſelbſt zu unterhalten. Du haſt mich in den Wintergarten gebeten. Darf ich mir die Anfrage erlauben, womit ich dir dienen kann?“ „Ich habe eine Bitte an dich“, ſagt ſie. Frank iſt von ihrer ſcheinbaren Friedfertigkeit überraſcht. „Und die lautet?“ fragt er ſanftmütig. Dorrit glaubt, jetzt die Breſche entdeckt zu haben, durch die ſie ausbrechen und ihren Angriff auf feindliches Gebiet tragen kann. „Eine Bitte iſt es eigentlich nicht; eine Erklärung.“ Bitte.“ „Damit du in Zukunft nicht das ſicherlich furchtbar beſchämende Gefühl zu häben brauchſt, daß du meinen Vater und mich mit deinen Privatangelegenheiten bla⸗ mierſt, werde ich meinen Vater bitten, von dem.. von dieſem blödſinnigen Vertrag zurückzutreten.“ Frank iſt enttäuſcht:„Er wird nicht daran denken, das zu tun.“ „Dann wird dein Vater es für mich tun, Frank!“ „Du überſchätzt dich, Dorrit.“ 1„Ich weiß ein Mittel, daß dein Vater es mit Freude „Und welches, kleine Dorrit?“ Er ſpottet gutmütig. „Ich werde mich von nun an immer genau ſo be⸗ nehmen wir du.“ „Biſt du denn ganz verrückt geworden?“ ſchnauzt Frank ſie an. „Nein. Warum? Ich will dir das nur erſt einmal in aller Offenheit geſagt haben. Es liegt ja ganz bei dir, wie ich mich einrichten muß.“ „Du gefällſt mir“, lacht er beklommen,„es iſt noch lange nicht dasſelbe, wenn du und ich das gleiche tun.“ „Das gleiche iſt logiſcherweiſe immer dasſelbe“, be⸗ hauptet Dorrit unwiderlegbar. a „Du haſt recht“, ſagt Frank jetzt mit wohlgefälligem Lächeln,„es gibt tatſächlich Umſtände, unter denen es das gleiche iſt, wenn wir dasſelbe tun.“ In Dorrit ſpringt etwas Angſt auf. Sie ene e ſicherheitshalber ihre eigene Behauptung:„Findeſt du Es kommt darauf an.“ 5 Doch! Ich finde!“ Frank ſpringt vor, packt ſie um die Schultern, küßt ſie, ehe ſie ſich deſſen verſieht, auf den überraſchten Mund und triumphiert:„So zum Beiſpiel, Dorrit Grant.“ Sie verſucht verzweifelt, ſich gegen die Kräfte Franks zu wehren. Es gelingt nicht. Der Schreck umfängt ſie wie eine Ohnmacht. Wider Willen liegt ſie an ſeiner Bruſt Houſton William Grant hat inzwiſchen das zweite, meſſerſcharfe Getränk für verdatterte und ausgeſchaltete Väter heiratsfähiger Kinder hinter ſich. Er wird nun von Unruhe gepackt. Die Auselnanderſetzung im Wintergarten auert ihm zu lange. Man kann nicht wiſſen, was dort draußen paſſiert. Auf Sidney Jeffreys Frage, warum er ſo nervös ſei, fährt Grant ſeinen Freund an: „Du haſt gut lachen! An deinem ramponierten Herrn Sohn ſind keine Knoſpen mehr zu knicken! Im übrigen muß ich dringend mal wohin!“ Houſton William erhebt ſich ſtöhnend. Mit dem Ge⸗ ſamtaufgebot der geringfügigen Schauſpielkunſt eines Nil⸗ pferdes ſchlendert er auf die Tür zu. Er gähnt lauthals, um ſeine engelreine Abſichtsloſigkeit hörbar unter Beweis „Mix inzwiſchen noch einen zurecht, mein guter Sio⸗ ney“ lächelt er mit der ganzen Sorgloſigkeit ſeines fürch⸗ 1 Argwohns gegen den fallierten Chikagoer Lebe⸗ ., Er ſchließt die Tür hinter ſich, lauſcht eine Weile nach zune! und entwetzt dann dem Wintergarten zu. VON Durch einen Spalt der Schiebetür kann Grant ſehen, daß ſeine kleine Dorrit an der Bruſt dieſes Frank Jeffrey liegt. Der Bengel ſtreichelt ſie! Grant iſt empört und zu⸗ gleich erſchüttert. Er weiß nicht recht, ob das nun zum Dreinſchlagen oder zum Händefalten iſt. Mit keiner Hirn⸗ „ kann er den Weg ſehen, den er nun gehen muß. „Dorrit“, hört er Frank jetzt ſagen,„wir müſſen uns einmal gründlich ausſprechen.“ Nun kommt Dorrits Kopf zum Vorſchein. Houſton Williams Herz zuckt zuſammen. Seine Tochter löſt ſich von Frank, tritt einen Schritt zurück und ſagt, leiſe ſpottend, mit geſenktem Blick: „Ich hab wohl ſchlapp gemacht?“ „Biſt ein feiner Kerl, Dorrit“, leitet Frank das ein, was nun zur Klärung, hart und beſtimmt, geſagt werden muß. Er will ſie zu einer Korbbank führen. Aber Houſton William Grant findet, daß es genug iſt. Er räuſpert ſich ſo laut, daß die vier Wände um ihn herum im Quartett krächzen. „Seid ihr noch hier?“ ruft er in trampelndem An⸗ marſch. Er öffnet die Schiebetür. „Da ſeid ihr ja; was macht ihr denn ſo lange?“ Der hat uns beobachtet, ſagt ſich Frank. Nicht um⸗ ſonſt hat das Parkett draußen ſo verdächtig geknackt. Das hat mir nun gerade noch zu meinem Glück gefehlt! „Herr Grant... ſetzt er in dem feſten Willen an, ſeine Stellung zu der Familie Grant ein für allemal zu klären. Aber Houſton William ſchneidet ihm das Wort ab: „Für heute genügt es! Fahren Sie nach Europa und kommen Sie innerlich ſaniert wieder. Dann werde ich mir überlegen, ob ich Sie anhören mag. Komm, Dorrit.“— Sidney wartet. „Herr Grant..., macht Frank einen neuen ener⸗ giſchen Vorſtoß. Er tritt Grant in den Weg. 9 55 25 8 1725 2— * fl ee 75 8 90 e 2 2 * 4 Jeffrey liegt. „Muß ich Ihnen ſagen!, grollt Houſton William,„daß ich gegen meinen Willen etwas geſehen habe, was ich nie und nimmer geſehen haben will?! Herr Jeffrey junior, ich verpflichte Sie bei Ihrer Ehre, kein Wort mehr über dieſe Angelegenheit zu ſprechen! Nach Ihrer Reiſe werden wir das weitere ſehen.“ „Ich werde dir ſchreiben, was ich dir zu ſagen habe, Dorrit.“ „Das werden Sie freundlichſt unterlaſſen, Herr!“ Er fühlt, daß ſeine Tochter ihn in den Arm kneift. Na, gut, wenn ſie meint, kann man dem Jungen ja ein wenig entgegenkommen. Grant ſtreckt Frank die Hand 75 um Dorrits willen, die ihm jetzt beglückt den Arm 1 1 Im übrigen meinetwegen: hier“ Frank muß die Hand nehmen, deren zornwütiger Druck ihn noch tiefer in ſeine Schuld gegen die Grants hinabdrückt. Sidney Jeffrey lächelt verſtohlen, als Houſton Wil⸗ liam von ſeinem Hinausmüſſen mit ſeiner Tochter am Arm zurückkommt. Er blickt heimlich prüfend von einem Geſicht zum andern. Dorrit ſitzt, entgegen ihrer Gewohn⸗ heit, aufrecht und ſteif im Seſſel. Sie hat Farben wie er⸗ blühender Purpurgoldlack. Das ſteht ihr ganz ausgezeich⸗ net. Frank wählt mit ſorgenvoll gefalteter Stirn zwiſchen den Flaſchen des Barſchrankes. Sein Scheitel dürfte vor⸗ hin korrekter geſeſſen haben. Houſton William Grant ſcheint vollkommen außer Rand und Band zu ſein. Er hüpft im Sitzen hin und her wie ein alter, beſſerer Marabu. Wenn er Sidneys Blick erwiſcht, klappert er bedeutungsvoll mit den Augendeckeln. Er ſchielt bezüglich auf Frank und rückbezüglich auf ſeine Tochter. Der gute Frank, überlegt ſich Sidney, ſcheint ja wohl ſeine verfahrene Lage mit einer kleinen Reiterattacke ver⸗ beſſert zu haben. Die drei aus dem Wintergarten gucken dauernd aneinander vorbei. Sidney Jeffren hält es für 5 dieſe erfreulich gufgelockerte Stinimung zu be⸗ nutzen, um über die europäiſchen Geſchäfte Franks zu ab Bee i a e ee ee Gch 722 NEC, AKE nickt behaglich und bleibt trotz mancher Meinungsverſchie⸗ denheit beängſtigend friedfertig. Dorrit läßt ſich von Frank einen Cocktail mixen. Sie wähnt ſich heimlich verlobt, und ſo gibt ſie ihrem Aus⸗ erwählten mit dem allbeherrſchenden Wort amerikaniſcher Frauen den erſten Auftrag: „Bitte, Frank, ſei ſo gut voll, einen Verlobten zu haben! Sidney Jeffrey erzählt indeſſen von Deutſchland. Er rät Frank, was er ſich unbedingt anſehen muß, worüber er ſich zu freuen hat, wen er außergeſchäftlich beſuchen kann, wo Grüße auszurichten ſind; vor allen Dingen auch bei ſeinem alten Freund, dem Geheimrat Lambrecht, dem er ſeine Geſundheit zu verdanken hat. Und, wenn jene junge Dame noch beim Geheimrat ſein ſollte, Angelika hieße ſie, ſo dürfe Frank nicht vergeſſen, ihr die Empfeh⸗ lungen ſeines Vaters auszurichten. Dieſes Fräulein An⸗ gelika ſei eine hochgewachſene, blonde junge Dame, die ſich während ſeiner Krankheit in liebenswürdiger Weiſe ſeiner angenommen hätte. Die Erwähnung der jungen Dame, die Angelika heißt, erfüllt Dorrit mit Unruhe. Frank hat für blonde Frauen allzuviel übrig. Ihre Eiferſucht treibt ſie zu der Bitte: „Mögen Sie uns nicht etwas von Fräulein Angelika erzählen?“ 53 g 5 5 5 5 5. Fefe gibt weiter nichts zu erzählen“, erwidert Sidney Ueber ſein Geſicht gleitet bei dieſen Worten ein Lächeln, das für Dorrit alle Vermutungen öffnet, es müſſe doch etwas zu erzählen geben. Auch Frank hat dieſes Lächeln bemerkt, und er nimmt ſich vor, die Grüße des Vaters auch dann auszurichten, wenn Angelika nicht mehr beim Geheimrat Lambrecht ſein ſollte. Irgendwo wird ſie zu finden ſein. Der Abend endet mit der Verabredung, daß man ſich morgen früh zum Abſchied Franks auf dem Flugplatz treffen wolle. Morgens ſteht Dorrit fröſtelnd vor dem Flugzeug. Sie hat heftiges Abſchiedsweh. Das Geſpräch ihrer drei Männer iſt ein humorvolles, geſchäftliches Plaudern, letz⸗ tes Einfallen und Erinnern. Frank iſt blaß. Das iſt ein gutes Zeichen. Er hat ja das gleiche zu ertragen wie ſie. Erſtaunlich iſt es, findet Dorrit, wie meiſterhaft er ſich beherrſcht, wie er ſeine Blicke in der Gewalt hat, wie er niemanden ahnen läßt, Nl eigentlich in ihm ausſchaut. Er iſt doch ein ganzer erl! Aber was Frank kann, das muß Dorrit auch können! Das beweiſt ſie ſich und Frank. Sie bändigt das Beben ihrer Stimme, das Seufzen ihrer Bruſt, ja, den Schlag ihres Herzens. Aber nun? „Leb wohl, Dorrit.“ Mehr nicht?! Ein Schlag fährt durch ihren Körper, als ſeine Hand ſich um ihre Finger legt. Aber ein Wimper⸗ zucken duldet ſie nicht. Frank atmet erleichtert auf. Das brave Mädel ſcheint dem geſtrigen Abend keine Blei⸗ gewichte anzuhängen. Auch heute muß Angelika Heffner zum dritten Male geweckt werden. Für ihre Mutter fängt jeder Tag mit der gleichen Aufregung an. Bei dem übrigen Pflichteifer Angelikas iſt das nicht zu verſtehen! Natürlich, da liegt ſie noch, ſo lang, wie ſie iſt. „Angelika!“ Vor dem Dienſt darf man ſie nicht An⸗ gela nennen, dann kommt man überhaupt nicht mit ihr zurecht. „Augestaz' „Ja? Was denn ſchon wieder?“ „Ich wecke zum dritten und letzten Male.“ „Haſt du denn ſchon die beiden anderen Male?“ fragt Angelika mit ſchlaftrunkenem Lächeln.„Augenblick beſin⸗ nen. Ach, war das ſchön! Iſt denn heute nicht eigentlich Sonntag?“ „Das Badewaſſer läuft ſchon.“ „Ja, ja.“ Sie gähnt wohlig, reckt ſich und ſchnellt den Körper auf den Rücken, als die Mutter ihr mit ſchnellem Raffen die Bettdecke fortzieht. Was war denn nun eigentlich im Traum ſo ſchön? Sie kann ſich nicht mehr entſinnen. „Welchen Tag haben wir heute?“ „Donnerstag.“ Angelika denkt nach. Nein, es iſt nichts Beſonderes von dem Tag zu erwarten. Es wird noch der Traum ſein, der dieſen feinen Ton einer freudigen Hoffnung in ihr nachſchwingen läßt. Sie hat jetzt ſchleunigſt auf⸗ zuſtehen und Praktikantin bei Geheimrat Lambrecht zu ſein. Das iſt nichts Geringes, aber es iſt leider auch alles. Sie ſpringt aus dem Bett. Die Jacke des Schlaf⸗ anzuges fliegt in hohem Bogen auf eine Stuhllehne. Von der Mutter abgewendet, ſteckt ſie ihr Haar für das Bad hoch. Wenn ſie auch jeden Morgen gegen den Tag auf⸗ ſäſſig iſt, heute iſt ſie es ganz beſonders. Warum, iſt ihr nicht klar. Sie iſt es. Vielleicht kommt es von dem Traum? Sie geht an den Wäſcheſchrank und ſucht ſich eine ihrer Lieblingsgarnituren heraus. Ihre Mutter fragt nicht, wozu. Ihre Mutter iſt eine kluge Frau; ſie ſteht auf dem Standpunkt, daß Mütter möglichſt wenig fragen ſollten. Das iſt für eine Tochter auch dann eine angenehme mütterliche Eigenſchaft, wenn jede Frage einwandfrei beantwortet werden könnte. Wenn 98 das Vertrauen einer ärztlichen Kapazität beſitzt, zum Beispiel eine betantwortliche Weeanmecce machen zu können, iſt man nicht immer dazu aufgelegt, Rechen⸗ N über eine eigenwillig verwendete Tagesſtunde zu geben. f f i Angelika ſchwenkt ihre Wäſche lachend an der Mutter vorb ſagt: f f „Mir 1 75 ſo.“ 6 a die Badezimmertür ſchnappt hinter ihr ins Schloß. Fortſedung folg. .“ Ach, es iſt doch reiz⸗ Sum Zeitoertreib Schachaufgabe. 2 b 0 d 2 f 8 h „ — 9. e . — E , 1 U 5 5 1 5 U 5 Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Verwandlungsrätſel. 1. Papier?! eitel. 2 Kare Bie Mit je drei Hauptwörtern als Zwiſchenſtufen ſoll aus Papier ein Zettel und aus einer Karte ein Brief gemacht werden, indem man für die beiden durch Stern⸗ chen angedeuteten Buchſtaben des jedesmal vorhergehen⸗ den Wortes zwei andere ſetzt. Umſtellrätſel. Lieb Reis Zier Lorch Fahne Pirat Poſe Taraſp Riege Selma Grand Nelke Leben. Durch Umſtellen der Buchſtaben in vorſtehenden 13 Wörtern werden neue Wörter gefunden. In ihren Anfangsbuchſtaben laden dieſe uns zu einer Reiſe zum Winterſport ins bayeriſche Hochgebirge ein. Wie heißt der Ort, der unſeren Beſuch erwartet? Silbenrätſel. a bert chel eil de dens di e el el el frie fried gat hid le le li li log ma no no nor öde pos rei ſaß ßi ſieg vel. Aus vorſtehenden 31 Silben ſind 13 Wörter zu bilden, die folgende Bedeutung haben: 1. Zwiegeſpräch, 2. weib⸗ licher Perſonenname, 3. landwirtſchaftliches Gerät, 4, bil⸗ dende Kunſt, 5. erzählendes Gedicht, 6. Mündungsarm der Weichſel, 7. männlicher Perſonenname, 8. Stadt in Steier⸗ mark, 9. Oſtſeeinſel bei Rügen, 10. Landſchaft am Ober⸗ rhein, 11. kurze Erzählung, 12. weiblicher Perſonenname, 13. nordiſcher männlicher Perſonenname. Hat man die Wörter richtig gebildet, ſo ergeben die Anfangs⸗ und End⸗ buchſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Zitat aus Schillers„Wallenſtein“. Ein Buchſtabe weniger. Band Baer Werſt Trank Zelot Fehde Buehne Pollen Feſte Ricke Ahle Klappe 1 Kanton Watte Korea Zone. In jedem der vorſtehenden Wörter iſt, einerlei, an welcher Stelle, ein Buchſtabe zu ſtreichen. Dieſe Buch⸗ ſtaben ergeben, aneinandergereiht, ein Sportgerät. d — E WENN FEE MEH NE 2. 25— 5 AUF cn HAN . MOC HTE NISSEN, WIE SPRUN GENE N 8 bit ANDEREN MACHEN SEHEN WU ass SIE vo ScHNEE UND OE, WUSS E AUE KEINE SOlcHEN f 75 FOECHTERLICN EN SNN DAs MACH Mei- FEN HAN OEN Nichrs MEHR OEG EN bit HAUT Wik DER ZAgT UNO CEScHMEI/ KALODOERMA- Dic WIE NOCH NIE. 2 Seblkk KEN NE! —— — 2— — KAIODERMA CELL DAS I Ber DER NDH I ZUR PFLECE DER HANDEL F. WO IFF A SOHN. KARLSRUHE Gleichklang. Er hat's im Arm, ſie hat's bei der Hand; Sie legt da hinein das feinſte Gewand; Er drückt's grob gegen den Nachbarn aus; Sie braucht's beim Waſchen und er beim Strauß. Doppelſinnrätſel. Es ſind acht Wörter zu ſuchen, von denen ein jedes zwiefache Bedeutung hat. Dieſe nennen in ihren An⸗ fangsbuchſtaben, verbindet man ſelbige miteinander, einen im Winter die Gaſtfreundſchaft ſuchenden Küſtenvogel. Die einzelnen Wörter bedeuten: 1. Liegeſofa— Empfangs⸗ ſaal morgenländiſcher Herrſcher. 2. Bühnenleiter— Wirtſchaftsverwalter beim Heere. 3. Plötzlicher Gedanke — feindlicher Einmarſch. 4. Samtartiger Stoff— Stadt in England. 5. Verdienſtauszeichnung— Kloſtergemein⸗ ſchaft. 6. Phyſikaliſche Arbeitsleiſtung— Tatkraft. 7. Pfad des Hochwilds— Handelsurkunde. 8. Kürzere Raſt— Inſichgehen. Magiſches Doppelquadrat. 2 42 6 70 7 2 94 6 2 14 1 6 2 Cr„ 4 6 2 76 7 Die Ziffern in vorſtehender Figur ſind durch Buch⸗ ſtaben zu erſetzen; es ergeben dann die fünf Querreihen Wörter mit folgender Bedeutung: 1. Ehemaliges eng⸗ liſches Königshaus, 2. Kernobſt, 3. Kraftmaſchine, 4. Ent⸗ keimungsmittel, 5. Metall⸗Legierung. Sind die Wörter gefunden, ſo ergeben die durch Unterſtreichung hervor⸗ gehobenen Felder— ein auf der Spitze ſtehendes Quadrat — wenn man mit dem mittelſten Buchſtaben der ober⸗ ſten Reihe beginnt und von rechts nach links lieſt, einen in letzter Zeit viel genannten Berg im alten Griechenland. Querelastisch zeitiudrts cle imba Das ist der besondere Vonzug dieses praktischen Schnellverbencdes. Deshelb kann er allen Bewe- gungen folgen, ohne zu zerren oder zu behindern. Hansaplostæe Auflöſungen aus voriger Nummer: Flechtwort⸗Diagonalrätſel: Waagerecht: 1. Wotan, 6. Toga, 10. Eos, 11. Aa, 12. Tara, 14. As, 15. Reſt, 16. Leer, 17. Seine, 19. ab, 20. Ras, 22. lau, 23. eſt, 24. Ale, 25. Teta, 28. Nuß, 29. Ax, 30. Ate, 32. acht, 34. Tael, 36. Rache, 38. Ahr, 39. Ehre, 41. el, 42. Mineral, 43. an.— Senkrecht: 2. Oeſel, 3. Tor, 4. Aſen, 5. Naſe, 6. Tat, 7. Areal, 8. Gar, 9. Raſt, 13. Aera, 18. ia, 19. As, 21. Serail, 23 Enare, 25. Tatar, 26. et, 27. Teer, 31. Ile, 32. Aa, 33. Tee, 35. Ahm, 37. Hel, 40. Ra.— Die Diagonalen von A3: Werneuchen, von -D: Rheinsberg. Synonym: 1. Steppe, 2. Klatſch, 3. Inhaber, 4. Langmut, 5. Angſthaſe, 6. Unterhalt, 7. Falter, 8. Eigen⸗ nutz, 9. Nutzen.— Skilaufen. Zoologiſche Ergänzungsreihe: 1. Blei⸗ gießen, 2. Rinde, 3. Eſelei, 4. Haiti, 5. Mauſer, 6. Start, 7. Tauber, 8. Immens, 9. Entente, 10. Rehna. 11. Lamais⸗ mus, 12. Elend, 13. Biberſchwanz, 14. Ebereſche, 15. Non⸗ nenwerth Brehms Tierleben. Silbenrätſel: 1. Holbein, 2. Urach, 3. Egge 4. Trauung, 5. Emu, 6. Diaz, 7. Iburg, 8. Cilli, 9. Horaz 10. Dowlas, 11. Allee, 12. Verhau, 13. Ohrwurm, 14. Rem: ſcheid, 15. Elwin, 16. Iglau, 17. Natrium, 18. Schwarza.— „Huete dich davor, einſam und mueßig zu gehn!“ Magiſche Additton: Rhapſodie, Oeſterreich Liedertafel, Laboratorium, Marionette, Orlamuende, Pro menade, Silhouette.— Rollmops. Popier- und- Schreibwaren... A 8 E Zeichnung: H. Frank „Schnell zwanzig Bogen Löſchpapier, unſer Haus brenntle * M Der Vater. Mümmchen, mein Kind, wollte mit mir ſpazieren⸗ gehen. Aber ihre Schulaufgaben waren noch nicht gemacht Streng ſagte ich: „Erſt die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Meinte Mümmchen mißmutig: „Papa, du biſt kein Vergnügen!“ 1 Windmühlen. Helene kam nach Holland. Auf der Wieſe graſten Kühe. Zwiſchen den Kühen drehten ſich die großen Wind⸗ mühlen. Helene ſtand ſtarr. „In meiner Heimat ſind wir da noch ſehr zurück!“ „Wieſo?“ „Bei uns hat noch keiner daran gedacht, auf den Wie⸗ ſen Ventilatoren für Kühe aufzuſtellen.“ * Senfgeber ſteht vor Gericht. „Sie behaupten“, ſagt der Richter,„Sie hätten Signal gegeben, ehe Sie den Mann überfahren haben.“ „Jawohl“, nickt Senfgeber. „Aber die Zeugen ſagen das Gegenteil aus.“ „Das iſt ausgeſchloſſen“, entrüſtet ſich da Senfgeber, „ich fahre ſchon e Jahre Auto, und ich habe immer Signal gegeben, ehe ich jemanden überfahren habe.“ * „Kaufen der Herr der Dame einen Hund?“ „Was koſtet der Hund?“ „Zwanzig Mark.“ „Zu teuer. Zehn Mark zahle ich.“ „Zwölf Mark bekomme ich allein ſchon als Beloß⸗ nung, wenn ich den Hund zurückbringe.“ E Es war im Zuchthaus von Zinnzonne. In Zelle zeh war Krach. Der Gefangene brüllt:„Meine Uhr iſt weg Es muß ein Dieb im Hauſe ſein!“ Schluß des redaktionellen Teils. Erſt Erkältung, dann Grippe Das iſt die übliche e Erkältungen und den erſten Grippean⸗ eichen 1 85 wirkſam begegnen, heißt deshalb ſchwere Erkrankungen in 95 Regel vermeiden. Bei häufigem Witterungsumſchlag, vor allem bei ſogenanntem Grippewetter, trinte man dreimal täglich eine Taſſe heißen Tee mit einem Schuß Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Das meiſt wohltuende und notwendige Schwitzen, das die Krankheitserreger bekämpft und unwirk⸗ ſam macht, wird dadurch begünſtigt. Iſt eine Erkältung bereits da, wende man folgende Schnellkur an: Kurz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel e en und Zucker mit der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt trinten; Kinder die Hälfte. Halten Sie in Ihrer Hausapotheke Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt ſteis vor⸗ rätig. Sie bekommen ihn in der blauen Original⸗Packung mit den drei Nonnen in Apotheten und Drogerien in Flaſchen zu RM 2.80, 1.65 u. 90. E tlermann Janka's 8 Wieder hersteller fheumansmus. bt en Haaren die natürliche 1 zen Helle Flüssigkelt. absol. un 5 Bel Frisör- u. Patfumgeschatten od. direkt. Iller Isentas Farlümerie-Fabr. Hermann danke, Berlin Au 7 Billige aber gute Uhren m. Garantie. Beiddichtgefall. Umtausch od. Geld zurbck. Nr. 3 Her leidet, wolle sich an mich wenden, da ich ihm ein Mittel an- bieteyn kann., bei dessen Anwendung er mit größter Wahrscheinlichkeit von seinen Schmer- 8 e zen befreit wird. Nr. 4. Veralben. Ov Meine Auskvoft kostet and ver- pflichtet au gichts. Max Reissner Pharmazeutische Erzeugnisse Borliu-Cparlaltesharg 9 Reichsstraſle 1 Werde Mitglied M. 70. Kapsel M.—-23. Nr. 6.2. Monogramm- Siegelring für Demen oder Herren, vergol- bewährt bel Alters- beschwerden. 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Am folgenden Tag machten wir eine ganztägige Fahrt nach Berchtes⸗ gaden—Königsſee— Salzburg, zwei Tage darauf fuhren wir nach Innsbruck und genau eine Woche nach dem erſten An⸗ fall machten wir in drei Stunden ein Bergwanderung auf 1800 Meter Höhe. Alles das hat meine Frau glänzend mitgemacht und dabei nur immer nach Vorſchrift täglit Zmal 2—3 Togal⸗Tabletten eingenommen.“ Die Erfahrungen anderer ſind wertvoll! Der Bericht von Herm Hornburger iſt einer von vielen, der uns unaufgefordert aus Dank. barkeit zugegangen iſt. In der Tat hat Togal Unzähligen bei Rheum. Gicht, Ischias, Hexenſchuß, Nerven⸗ und Kopfſchmerzen ſowie kältungskrankheiten, Grippe und Influenza raſche Hilfe gebracht Keine ſchädlichen Nebenerſcheinungen! Die hervorragende Wirkung des Togal wurde von Aerzten und Kliniken ſeit Fahren beſtätigt Haben auch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute einen Ve — aber nehmen Sie nur Togal! In allen Apotheken. Mk. 1.24. Leſen Sie das Buch„Der Kampf gegen den Schmerz“! Es iſt mit intereſſanten, farbigen Illuſtrationen ausgeſtattet und für Geſu und Kranke ein guter Wegweiſer. Sie erhalten es auf Wunſch koßßen“ frei und unverbindlich vom Togalwerk München 277 0 Spendet für d as WSW Zum Wochenende und Zum Zeitvertreib“ Nr. 0 erſcheinen als dee 5 4 Wi aber Aber gec 000 Fl en 5 Für die auf dieler dete ere g en Anzeigen iſt der Verlag der vor! Zettung nicht zuſtändig Verantwort J05 die Schriftleitung Kurt Winkler für Anzeſgenteln Carl Görg Verlag So blatt Deutſcher Provlnz⸗Verleger, fämtl. in Berlin SW 68. Lindenſtr. 103 Nee gend min 3 anſp vor der 8 tet Skat ſtan Ben zwei laſig höhe lend gegen R ihner gab Plän 2 rung Emp Men nien gung der K NS 00 0 eine Woh ſeit“ N die 9 Spat Weſt liſtiſe lien ſtätte der wurd eines oder nalſoz Ausdi