s det dem wert Kon⸗ er Reil. in ahb ringe Jeleitel d ſtar⸗ werey er d n an ia ud nei i Olum hn be⸗ de die ſchwe⸗ weſene chleiſt greitet ufgabe Jagd den igen. Nr. 30 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag. 4 Februar 1939 Die Erfaſſung der Arbeitsreſerven Von Hermann Nickles, Gaubeauftragter für Arbeitsbe⸗ ſchaffung. II. Eine noch lange nicht ausgeſchöpfte Reſerve ergibt ſich aus zwei Ueberlegungen: Der ſchöpferiſche Menſch iſt der Ausgangspunkt jeglicher Produktion und jeglicher Produk⸗ tionserhöhung. Die Arbeitskraft des deutſchen Menſchen iſt aber ein untrennbarer Beſtandteil des ganzen Menſchen. Von Einfluß auf dieſe höchſte nationale Kraft iſt nicht nur die fach⸗ liche Fähigkeit, ſondern vor allem die innere Bereitſchaft und die Stimmung aus der geſamten Lebenshaltung dieſes Men⸗ ſchen heraus. Wer alſo eine Arbeitskraft im beſten Sinne voll aus⸗ ſchöpfen will, ohne daß ein unnötiger Raubbau an der Ar⸗ beitskraft ſelbſt getrieben wird, muß durch eine hervor⸗ ragende Menſchenführung den Menſchen zuvor ſich ſichern. Eine anständige Behandlung auf der Baſis eines hochgeachteten, gleichwertigen Volksgenoſſen, eine gerechte Be⸗ urteilung menſchlicher Anſprüche und die richtige und den Fähigkeiten dieſes Menſchen entſprechende Verwendung ſind die Weſensbeſtandteile einer nationalſozialiſtiſchen Menſchen⸗ führung. Sie iſt wichtiger als die Rationaliſierung der Ma⸗ ſchinen. And hier hat die Erfahrung gezeigt, daß ſich Un⸗ terlaſſung grundſätzlicher nationalſozialiſtiſcher Forderungen bitter rächen. Die ſozialpolitiſche Fürſorge für den Men⸗ ſchen im Betrieb iſt nicht irgend eine nach Mildtätigkeit rie⸗ chende moderne Zeiterſcheinung, ſondern geradezu der wich⸗ tigſte Beſtandteil der Betreuung unſerer nationa⸗ len Arbeitskraft und deren Erhaltung. Hier gibt es keine Grenze. Des weiteren ſpielt der richtige Anſatz insbeſondere der Fachkräfte ſelbſt eine wichtige Rolle. In der Tat iſt der Beweis erbracht, daß Fachkräfte nicht immer wegen eines günſtigeren Angebots abwandern, ſondern weil ſie die Be⸗ handlung im alten Betrieb nicht mehr ertragen wollen. Auch Vorurteile einer vergangenen bürgerlichen Welt ſind heute noch gewaltige Hemmſchuhe zu einem rationalerem Menſchen⸗ anſatz. Die Betreuung des Menſchen auch außerhalb des Betriebs durch den Betrieb iſt ein weiterer Gegenſtand einer Verſtärkung der Reſerve Arbeitskraft. Es iſt nicht gleich⸗ gültig, weder für den Menſchen ſelbſt noch für den Betrieb, noch für die Geſamterzeugung der Nation, ob ein Menſch durch ſtundenlange häßliche Anfahrtswege beim Beginn der Arbeit ſchon ermüdet iſt, oder ob er friſch, ausgeruht und in guter Stimmung ſein Tagewerk beginnt. Es iſt von un⸗ eheurem Belang für die Arbeitskraft, ob ein Menſch ſtunden⸗ ang nach Arbeitsſchluß ſich auf dem Heimweg befindet, ohne daß er ſich überhaupt mit ſeiner Famflie und ſeinen Kindern richtig abgeben kann. Es iſt für den Betrieb nicht gleichgül⸗ tig, ob die zur Betriebsgemeinſchaft gehörigen Menſchen mit ihren häuslichen und familiären Sorgen bei manchmal ſchlim⸗ men Wohnungsverhältniſſen ſich allein überlaſſen ſind, oder ob ſie das Gefühl der Auswirkung einer wirklichen und wahr⸗ haftigen Betriebs⸗ und Volksgemeinſchaft haben. Auch die Einführung weiterer noch ſo kleiner Arbeitspauſen auf Koſten der Betriebszeit bedeutet ſehr wohl eine Schonung und gleich⸗ zeitige Intenviſierung der Arbeitskraft, wirkt alſo produktions⸗ erhöhend. Der Mangel an Fachkräften kann das Lohngefüge ſchwer erſchüttern. An beſtimmte Fachkräfte werden heute ſchon Löhne bezahlt, die weniger den Gegenwert einer be⸗ ſtimmten Leiſtung darſtellen, als vielmehr die Bezahlung einer ſeltengewordenen Kraft. Das heißt Fachkräfte können zu Repolutionsgewinnlern werden, wenn ſie ohne per⸗ ſönliche Mehrleiſtung aus einem allgemeinen nationalen Not⸗ ſtand durch eine gewaltige Lohnerhöhung perſönlichen Nut⸗ zen ziehen. Soweit hierdurch eine Mehrleiſtung eine höhere Bezahlung erfährt, iſt dies durchaus in Ordnung und auch erwünscht. Beachtlich und gefährlich aber iſt, ſofern hierbei die vermehren Produktionskoſten eine Verteuerung des Produkts im Gefolge haben, was auch ſchon darin zum Ausdruck kommt, daß infolge beſter Rationaliſierungsmethoden eine Verbil⸗ ligung und damit eine indirekte Reallohnerhöhung ausbleibt. Für das Lohngefüge weiter gefährlich iſt die Vergrößerung des Abſtandes zwiſchen dem Stillhaltelohn des Ungelernten oder der Bergleute und den Fachkräften, für die praktiſch durch Umgehung aller Höchſtlohnbeſtimmungen eine Grenze nach oben nicht geſetzt iſt. Es wird daher der Zeitpunkt kom⸗ men müſſen, in dem gewiſſe Garantien für den Leiſtungslohn unter Ausſchaltung des Seltenheitslohnes vor⸗ handen ſein müſſen. Dadurch wird auch ſicherlich der Abwan⸗ derung der beſte Riegel vorgeſchoben. Denn letzten Endes ſoll die Lenkung des Arbeitseinſatzes nicht willkürlich nach dem wirtſchafklichen Leiſtungsprinzip eines Betriebs erfolgen, ſon⸗ dern nach höheren ſtaatspolitiſchen Geſichtspunkten, zumal dieſe Lohnerhöhung zuletzt mit Staatsmitteln bezahlt wird, alſo auf Koſten der Allaemeinheft geht. Eine weitere Löſung des Facharbeitermangels wird ge⸗ funden werden müſſen in der Bemühung, den Spitzenbedarf an Arbeitskräften, ſoweit er jahreszeitlich bedingt iſt, durch Verſchrebung der Auftragstermine auszugleichen, damit die Spitzen nicht zuſammenfallen und dadurch eine un⸗ geheure Spannung auftritt, während z. B. im Winter zahl⸗ reiche Arbeitskräfte plötzlich brach liegen. Das heißt, die natürliche winterliche, durch das Wetter bedingte Beſchäf⸗ tigungsloſigkeit muß ausgeglichen werden durch die Verlage⸗ 1 der ſommerlichen Spitze bei anderen Betrieben in den inter. Eine weitere Arbeitsreſerve liegt noch in der ſtärkeren Heranziehung von weiblichen Arbeitskräften, ein Umſtand, der auch wehrwirtſchaftlich von beſonderer Bedeu⸗ tung iſt. And zwar, durch eine ſtärkere Einſchaltung der Frauenarbeit in den Betrieben ſelbſt, um Männer für wich⸗ tigere Aufgaben freizumachen, zum anderen durch die noch mögliche Rückführung einſt berufstätiger Frauen in den Er⸗ werbsprozeß, ſoweit hiergegen vom familiären Standpunkt aus keine Bedenken entgegenſtehen und die völkiſche Grund⸗ haltung keine Beeinträchtigung erfährt. Eine gewiſſe Entlaſtung, vor allem der größeren und mittleren Betriebe könnte ſich auch aus der ſtärkeren Einſchaltung des Geſamthandwerks ergeben, ein⸗ mal durch direkle Auftragsüberweiſung von ſtaatspolitiſch be⸗ deutſamen Aufgaben, durch Bildung von Lieferungsgenoſſen⸗ ſchaften und zum anderen durch Einſchaltung des Handwerks als Unterlieferant von Betrieben mit derartigen Großaufträ⸗ gen. Denn das Handwerk ſelbſt verfügt noch über einen gro⸗ 1 gut ausgebildeter, bewährter und erfahrener Fach⸗ kräfte. Eine weitere Reſerve ergibt ſich aus der Ueberprüfung vorerſt der Fachkräfte, die falſch oder überzählig bei den zahlreichen Dienſtſtellen von Staat, Handel und auch der Partei angeſetzt ſind, ſelbſtverſtändlich nur inſoweit, als ſie dort nicht kraft ihrer beruflich fachlichen Fähigkeiten vollauf gebraucht werden. — Erfolge deutſcher Pferdezucht Erfreuliche Vergleichsmöglichkeiten auf dem Berliner Reit und Fahrturnier Das Internationale Reit⸗ und Fahrturnier, das anläßlich der„Erünen Woche“ in Berlin veranſtaltet wird, ging in ſeiner Bedeutung weit über den Rahmen einer nur ſport⸗ lichen Veranſtaltung hinaus. Bei der großen Bedeutung der Pfervezucht für die Landwirtſchaft und die Wehrwachk zur Erfüllung ihrer Aufgaben gilt es, die Leiſtungen des deut⸗ ſchen Reiters und Pferdes an den Spitzenleiſtungen des Aus⸗ landes zu meſſen und durch geſunden Wettſtreit innerhalb der deutſchen Pferdezucht zu ſteigern. Aus dieſem Grund ſind die Züchter wettbewerbe des Internationalen Reit⸗ und Fahrturnier im Mannſchaftsſpringen der Zucht⸗ betriebe(Preis des Reichsbauernführers) vermehrt, Zahl und Höhe der Züchterpreiſe für Eignungs⸗ und Material⸗ prüfungen, für Reitpferde und Geſpanne vor allem von Sei⸗ ten des Reichsernährungsminiſters verſtärkt worden. Darü⸗ ber hinaus ſind faſt alle Dreſſur⸗ und Springprüfungen mit Züchterprerſen bedacht worden, um auch durch wirt⸗ ſchaftliche Hilfe die Durchführung ſolcher Leiſtungsprüfungen zu erleichtern und die Vorbedingungen der Leiſtungszucht zu verbeſſerß Von den Schaubildern unterſtreicht namentlich das von der Wehrmacht durchgeführte„Das Pferd im Dienſt der Infanterie“ die Fülle neuer Aufgaben, die Reit⸗ und Geſpannpferden im modernen Heer der Beſchleunigung der Truppenbewegungen und Entlaſtung der marſchierenden Soldaten zufallen, Der bisherige Verlauf des Turniers hat nachdrücklich die Höhe der deutſchen Pferdezucht unterſtrichen: Der vom Reichsernährungsminiſter geſtiftete Große Preis der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Erhebung wurde in dem ſchwerſten auslän⸗ diſchen Wettbewerb von dem Hannoveraner„Baron“ und der holſteiniſchen Stute„Tora“ gewonnen. Auch der vom Reichsminiſter des Auswärtigen geſtiftete Ausländerpreis (Jagdſpringen. Sa) geſtaltete ſich ebenfalls zu einem Triumph der deutſchen Pferdezucht; er wurde von dem in italieniſchem Beſitz befindlichen Oſtpreußen„Torno“ neben dem Vollblüter„Skattman“(Schweden) gewonnen und hat erneut die Bewährung des deutſchen Pferdes auch im Aus⸗ landsdienſt bewieſen. Wenn auch ſportlich die großen Veranſtaltungen an den Nachmittagen und Abenden im Vordergrund ſtehen, ſo wird doch die züchteriſch wichtigſte Arbeit in der Fülle von Vor⸗ prüfungen für Eignungs-, Material-, Dreſſur⸗ und Vielſei⸗ tigkeitsprüfungen geleiſtet Hier kommt es vor allem auf die praktiſche Aufgabe für die Leiſtungsſteigerung der ge⸗ ſamten deutſchen Pferdezucht und haltung an. Man ſollte neben der ſportlichen Seite gerade dieſe wichtigſte Aufgabe, deren Erfüllung auch das Reit⸗ und Fahrturnier gilt, nicht zu gering achten. Gamsbock und Elefant im Straßenverkauf In Pforzheim iſt die Geburtsſtätkte. NSG. Du lächelſt, lieber Volksgenoſſe.„Ein Gamsbock für 20 Pfennige.. Bring' mir ja ſo etwas nicht nach Hauſe!“ droht deine Frau. Ober iſt dir vielleicht ein Kater lieber, ſo ein ſchnorrender Kater mit gekrümmtem Rücken, oder ein allerliebſtes Eichhörnchen, das ſein Männchen macht; meinetwegen kannſt du auch einen Elefanten haben oder eine fette Ente. Und ein jedes Exemplar für ſag' und ſchreibe 20 Pfennige. Da ſtaunſt du, was?— Du haſt es ſicherlich ſchon ge⸗ merkt— wir haben dir tatſächlich eine Art Ente vorgeſetzt. — Freilich kannſt du all dies hier aufgezählte Getier kaufen, D am nächſten Sonntag wird es öffentlich feilgeboten wer⸗ den— aber nicht aus Fleiſch und Blut ſind die Tiere,(das haſt du ja von vornherein ſchon nicht angenommen?) ſon⸗ dern aus dem neuen Leichtmetall, Elektron nennt man es. Und der Beſitzer und Verkäufer dieſer ſeltenen Menagerie iſt— das Winterhilfswerk. Wir waren kürzlich in Pforzheim und haben uns dort umgeſchaut, wo all dieſe niedlichen Tiere, die am kommen⸗ den Sonntag die Straßen und Plätze unſerer Stadt bevöl⸗ kern werden, das Licht der Welt erblickten. Wir haben da 1 1 Intereſſantes geſehen, worüber wir gerne berichten wollen. Die erſten Parteiabzeichen und Blutorden aus— Pforzheim Zunächſt wäre über den Betrieb, eine Prägeanſtalt, in der dieſe neueſten Winterhilfs-Abzeichen hergeſtellt werden, ſelber etwas zu ſagen. Die wenigſten werden es wiſſen, hier, in Pforzheim wurden die erſten Parteiabzeichen der NS⸗ DAP geprägt. Der derzeitige Beſitzer des Betriebes, der wenig mehr als ein halbes Hundert Arbeiter und Arbeite⸗ rinnen beſchäftigt, hat uns in freundlicher Weiſe einiges dar⸗ über erzählt: Lebte im Jahre 1920 in München der Goldſchmied Jo⸗ ſef Füß. Ihm erteilte eines Tages der Führer den Auftrag, den Entwurf zu einem Abzeichen auszuarbeiten, das von den Anhängern der jungen Partei getragen werden ſollte. Die Ausführung dieſes erſten Abezichens nun— es trug an⸗ fangs nur die Rundſchrift„Deutſche Arbeiterpartei“— ſo wie es Füß entworfen und der Führer für gut befunden hatte, übertrug der Münchener Goldſchmied der Pforzhei⸗ mer Firma, die ihm als ſorgfältig und gewiſſenhaft in all ihren Arbeiten beſtens bekannt war. Hatte doch ihr Inhaber lange Jahre als Geſelle in Füß Werkſtatt gearbeitet, Erſt wurden hundert Abzeichen hergeſtellt, dann wieder hundert. Das ging ſo fort bis zum Jahre 1923. In ſpäteren Jahren erinnerte man ſich wieder des Her⸗ ſtellers der erſten Abzeichen, der ſie geprägt hatte zu einer Zeit, da ſich ſonſt niemand dazu gefunden hätte. Reichszeug⸗ meiſter Büchner gab ihm die erſten Blutorden in Auftrag und zwar von Nr. 1 bis 1500(jeder Orden iſt ja bekanntlich regiſtriert). Zum letztjährigen 9. November konnten weiter⸗ hin die laufenden Nummern 15012500 nach München ge⸗ liefert werden. In 12 Arbeitsgängen entſteht die Plakette. Nun zurück zu unſeren Winterhilfsplaketten, von denen die Firma neben 13 anderen Pforzheimer Firmen 300 000 Stück herſtellt. Dieſe Aufträge des Winterhilfswerkes ſtell⸗ ten eine wertvolle Hilfe dar in der vorwinterlichen geſchäft⸗ lichen Flaute. Wie nun die Herſtellung eines ſolchen Abzeichens, das du, lieber Volksgenoſſe, am nächſten Sonntag am Mantel⸗ aufſchlag tragen wirſt, im einzelnen vor ſich geht, das wol⸗ len wir dir nachfolgend erläutern: Es iſt kaum glaubhaft, daß ein derart kleines Stück erſt nach zwölf voneinander durchaus verſchiedenen Arbeitsvor⸗ gängen verkaufsfertig iſt. Zwölfmal alſo geht es durch lie⸗ bevolle Hände— die Hand hilft der Maſchine— bis es am Ende als kleines Kunſtwerk zum Verkauf gelangt. Zunächſt hat man nur ein etwa talergroßes Metall⸗ blättchen, das verhältnismäßig dünn iſt, den ſogenannten „Rohling“. In dieſes Blättchen wird die künftige Form auf maſchinellem Wege eingeprägt und, während eines weiteken Arbeitsvorganges, aus dem Rohling ausgeſchnitten. Noch aber iſt das kleine Stück— die Eule oder der Fiſch oder der Kater— recht unanſehnlich. Ihm geht man mit einem Putzmittel zuleibe. Sodann wird gefärbt. Nachdem es zu⸗ vor ſorgfältig abgebürſtet wurde, wird das Abzeichen in eine Natriumhytromathlöſung gelegt, wo es mit einem Ueberzug verſehen wird, der, feſtgebrannt, die Eigenſchaft beſitzt, das Stück vor Witterungseinflüſſen zu bewahren. Die Rückſeite wird mit Silberlack überzogen, der binnen weniger Minuten trocknet. Zuletzt wird noch ein aus Idar⸗Oberſtein elieferter bunter Stein als Auge des Tierleins eingefetzt— Geſchickte Mädelhände nehmen die Faſſung vor. a Vielleicht denkſt du, lieber Volksgenoſſe, der du dir das Abzeichen anhefteſt, auch daran, daß ſich viele fleißige Hände regen mußten, es zu ſchaffen. ö Stabschef Lutze in Rom. Der Stabschef der Sal. Viktor Lutze, traf mit dem gaſt an den Veranſtaltungen zum 16. Jahrestag der gleitung von Generalſtabs zugzeug in Rom ein, wo er als Ehren⸗ 1 1 1 25 8 1 Ruſſo(links) ſchreitet Stabschef Lutze die Front einer kompanie er chen Miliz nach ſeiner Ankunft in Rom ab. Weltbild(M9). In Be⸗ hren⸗ Stabschef Lutze vereidigt die ſudetendeutſche SA. Blick in die Kampfbahn zu Auſſig Weltbild(M). Männern während der Vereidigung von 192 000 durch Stabschef Lutze. —— Zoomen ron Hafgatrele n hDann. 28 Am anderen Morgen ſtrahlte die Sonne auf die Erde herab. Beſonders auf dem Weſthof ſchien alles eitel Glanz und Freude zu ſein. Und Dietmar lachte die helle Freude aus den Augen, als er am Fenſter ſtand und in den Hof hinunterſah. Pfeifend zog er ſich fertig an und ging dann zum Früh⸗ N ſtück hinunter. „Morgen, Mutting— na, wie geht's denn?“ „Junge— daß du nur wieder da biſt“, ſagte die Mutter und küßte ihn auf die Wange.„Was machſt du nur für Sachen? Fährſt einfach auf und davon und läßt einen voller Sorgen zurück. Biſt doch ein rechter Lausbub, trotz deiner dreißig Jahre. Schau, Ikakind, da iſt er!“ rief ſie jetzt der eintretenden Monika zu, die die Kaffee⸗ kanne auf den Tiſch ſtellte und Dietmar freundlich die Hand reichte. „Guten Morgen, Dietmar. Biſt ſpät gekommen geſtern abend, ſo daß wir zu müde wurden und nicht mehr auf dich warten konnten. Hoffentlich nimmſt du es uns nicht übel.“ „Bewahre, Ika. Es tut mir nur leid, daß ihr ver⸗ geblich gewartet habt.“ „Du, Dietmar“, ſagte jetzt Frau Helge,„ſieh dir doch Monika einmal genauer an...“ „Ich hab's ja ſchon getan, Mutting, und geſehen, wi, ſchön ſie iſt. Und damit ich's nicht vergeſſe...“ Er nahm plötzlich Monikas Kopf in beide Hände uni küßte ſie feſt auf den Mund. „Alles Glück, Schwägerin Ika! Ich weiß ſchon von Bertl, was geſchehen iſt.“ Monika hatte ſich verlegen losgemacht, ſie war über und über rot geworden. Frau Helge aber lachte fröhlich auf, und Dietmar ſtimmte ein. Nun kann dem Weſthof nichts mehr paſſieren⸗ Mutting, wenn Ika mal ſeine Herrin iſt. Ich bitte mir aber aus, auch noch dazuzugehören und das Glück hier mitgenießen zu dürfen, zuſammen mit meiner Frau. Wie ihr mich nämlich hier ſeht, bin ich auch glücklicher Bräutigam. Viola Johnſton iſt meine Braut.“ Monika war leichenblaß geworden. Mein Gott— Bert!, dachte ſie. Wenn er es erfuhr! Sie zitterte, wenn ſie daran dachte. „Junge, wie iſt das ſo ſchnell gekommen?“ fragte Frau Helge, und man hörte den Zweifel in ihrer Stimme. „Ja, wie ſo was halt kommt. Es iſt dir doch recht, Mutting? Du wirſt Viola ſicher bald liebgewinnen.“ „Ich will mir alle Mühe geben, Dietmar. Sie gefällt mir ja recht gut, heute ſchon. Aber wird es auch ein Glüch für dich ſein, Dietmar?“ „Mach dir nur keine trüben Gedanken, Mutting. Paß auf, wenn du uns beide erſt einmal zuſammen geſehen haſt, wirſt du an meinem Glück nicht mehr zweifeln. Viola iſt wirklich reizend, und ich habe ſie ſehr gern.“ „Ich gratuliere dir herzlich“, ſagte jetzt Monika mit gepreßter Stimme, als Dietmar ſich zu ihr wandte. Sie konnte über dieſe Verlobung nicht froh werden. Sie wußte genau, daß Dietmar die Frländerin nur genommen hatte, um von ſeinen Schulden loszukommen. Armer Dietmar! Und— armer Bert! Wenn er nur erſt da wäre! Wenn ſie ſehen konnte, wie er dieſe Nachricht aufnehmen würde. In dieſem Augenblick kam Bert herein. Kein Menſch ſah ihm die Gefühle an die in ihm tobten. Er ſchken ſehr gelaſſen und ſehr ruhig, als er Monikas Stirn küßte, de Mutter die Hand reichte. „Nun, Mutting, was ſagſt du nun?“ meinte er.„Nun bekommſt du gleich zwei Töchter auf einmal. Das wird ein Leben werden auf unſerem ſtillen Hof. Paß auf, Mutting, wie jung du werden wirſt. Aber ich muß gleich Kreuz und Quer Wenn Originale Teſtamenk machen— Ein kapitel menſch⸗ licher Bosheil und er— Das höchſte Arzt⸗ onorar Zu den beliebteſten Verwicklungen und Konflikte ſchaf⸗ fenden Motiven ſpannender Filme oder ſenſationeller Detek⸗ tivgeſchichten gehören die Teſtamente von Sonderlingen, die durch ihren letzten Willen ihre Erben noch aus dem Jenſeits in Verlegenheit bringen wollen. Solche Schrullen und Ori⸗ ginale kommen aber auch oft genug im Leben vor, und nicht nur in unſerer Zeit werden ſolche wunderlichen Teſtamente abgefaßt, ſondern ſchon aus dem 14. Jahrhundert wiſſen alte Chroniken von merkwürdigen Nachlaßbeſtimmungen zu berichten. So verfügte König Eduard J. von England im Jahre 1330, daß nach ſeinem Ableben ſein Leichnam in einem Topfe gekocht werden ſolle, bis ſich das Fleiſch von den Knochen löſe. Das Fleiſch ſolle dann begraben, die geſam⸗ melten Knochen aber in einer Urne aufbewahrt werden. Dieſe Urne ſolle nun ſtets im Gefolge des engliſchen Heeres mitgeführt werden, damit ſich wenigſtens die königlichen Gebeine an den Siegen des engliſchen Heeres erfreuen könn⸗ ten Sein Sohn, Eduard II., befolgte jedoch den letzten Wil⸗ len ſeines Vaters nicht, und das abergläubige Volk ſchrieb dieſem Umſtand ſein ganzes Unglück zu. Aus ähnlichen Mo⸗ tiven heraus ordnete der Huſſitenfeldherr Johann Ziska an, daß man ſeiner Leiche die Haut lien und daraus ein Fell für eine Kriegstrommel herſtellen ſolle; er glaubte, daß der Ton dieſer Trommel die Feinde erſchrecken und ſeinen Soldaten Mut einflößen werde. Merkwürdige u engen traf auch der im Jahre 1519 verſtorbene Kaiſer Maximilian. Er wünſchte, daß man ihm vor der Einſargung ſämtliche Zähne ausziehen und die Haare abraſieren ſolle. Haare und Zähne ſollten dann zu⸗ ſammen öffentlich verbrannt werden. Ein Original ſcheint ein Graf von Mirandola geweſen zu ſein der im Jahre 1825 in Lucca ſtarb und ſein ganzes Vermögen einem Karpfen vermachte, den er zwanzig Jahre lang in ſeinem Fiſchteich gefüttert hatte. Ueberhaupt werden nicht ſelten Tiere zu Er⸗ weg, hinüber nach Paddyſcholle. Erſtens muß ich meiner neuen Schwägerin gratulieren, und dann habe ich auch eine Menge zu tun. Zu Mittag bin ich zurück.“ Wieder ein Kuß auf Monikas Stirn, ein Handkuß für die Mutter. Dann war Bert gegangen. Draußen, unter dem Geſinde, herrſchte ein eifriges Geraune. Was gab's nicht alles zu erzählen! Tags zuvor die Verlobung Berts mit Monika, da war ſchon alles drunter und drüber. Aber nun erſt! Der Dietmar und die Dollarprinzeſſin von Paddyſcholle. Na, der Dietmar hatte es geſchafft, und man gönnte es ihm. Nur eine nahm an dem Geſchwätz und an der Freude nicht teil. Die ſchwarze Giſa hatte ſich, gleich nachdem die Nachricht von Dietmar Weſts Verlobung bekannt⸗ geworden war, unbemerkt hinausgeſchlichen. Niemand brauchte die Tränen zu ſehen, die ihr über die Wangen rieſelten. Gewiß, ſie wußte, daß Dietmar ihr einmal verloren ſein würde. Aber ſie liebte ihn ſo ſehr. Und jetzt gehörte er einer anderen, jetzt würde er ſie nie mehr küſſen, nicht mehr mit ihr verreiſen. Lange, lange lag Giſa draußen am Heidegrab, und es kam ihr vor, als ob es jetzt keine Freude mehr für ſie geben könne, nachdem Dietmar ſich mit Viola Johnſton verlobt hatte. 1 1 Bert Weſt vom Weſthof hatte ſein Pferd einem Diener übergeben und ſich bei Viola Johnſton melden laſſen. Er ſah völlig unbewegt aus, als er ihr elegantes Wohn⸗ zimmer betrat. „Bertl Weſt, nicht böſe ſein— bitte..“ Viola ſagte es kindlich und ſah mit großen Augen zu dem Manne auf, der vor ihr ſtand. „Ich bin nicht böſe, Viola. Ich wünſche Ihnen und Dietmar alles Glück der Welt. Und hier“, er legte einen großen Veilchenſtrauß in ihre Hände,„eine erſte kleine, beſcheidene Gabe.“ „Oh, ich mich ſehr freuen mit die ſchönen Blumen, Bertl. Ich werden ſie mir gleich ſtecken an, damit Sie ſehen, wie ich mir freuen darüber.“ Bert ſah zu, wie ſie die Blumen an ihrer Bruſt be⸗ feſtigte. Es fiel ihm unendlich ſchwer, dieſe völlige kußere Ruhe zu bewahren. 5 Dann zog Viola den Mann zu ſich herunter auf die buch. „Ich haben geweint die ganze Nacht, Bertl, wie ich gefahren bin nach die große Stadt. Weil ich weh getan habe dem Bertl Weſt. Aber jetzt bin ich Dietmars Braut. Und jetzt kommen wir doch zuſammen— nicht wahr, Bertl? Ich Schwägerin und— du— Schwager?“ Sie lachte leiſe auf. Bert ſah ſie an. Wie leicht ihr das fiel, das Du⸗Sagen! Dieſer vertraute Ton— nein, er konnte das nicht, das war zu ſchwer für ihn. Aber er hatte ja auch ſeine Waffe. Ruhig ſagte er: „Ich muß Ihnen auch etwas mitteilen.“ „Oh, Bertl, du können wohl nicht du zu mich ſagen?“ „Ja, ich muß mich daran gewöhnen, Viola. Alſo, ich habe mich auch verlobt...“ Viola war aufgeſprungen. „Das— das iſt nicht wahr, Bertl.“ „Ich pflege mit ſolchen Dingen nicht zu ſcherzen, Viola. Ich habe mich mit Monika Freeſe verlobt.“ f „Warum haſt du das getan, Bertl Weſt?“ „Warum ſollte ich mir nicht auch das Glück ſuchen, tachdem du es getan haſt, ſchöne Schwägerin?“ „Du ſuchen das Glück, Bertl? Das ſein kein Glück, das weiß ich.“ „Vielleicht irrſt du dich, Viola. Monika hat mich lieb, und ich ſchätze ſie, ſeit ich ſie kenne. Warum ſoll das kein Glück werden?“ „Weil ſich müſſen beide liebhaben, ſonſt iſt nicht gut Du haſt Monika nicht ſo viel lieb“, antwortete ſie und ſchnippte mit der Fingerſpitze.„Ich wiſſen, du haſt die Monika nur genommen aus beleidigtem Ehrgefühl, weil ich dir habe gegeben einen Korb.“ „Viola!“ rief Bert, während eine flammende Röte ſein Geſicht bedeckte. Die brutale Wahrheit, die Viola ihm entgegengeſchleudert, hatte ihn getroffen wie ein Peitſchenhieb. ben namhafter Vermögen eingeſetzt, und oft hinterlaſſen reiche kinderloſe Leute ihr Vermögen ihren Hunden und Katzen. So vermachte ein Londoner Kaufmann ſeinem Hund die ſtattliche Summe von 200 000 Mark mit der Beſtim⸗ mung, daß dieſes Geld nur dazu verwandt werden dürfe, dem vierbeinigen Erben das Leben ſo angenehm wie mög⸗ lich zu machen. Ebenſo abſonderlich mutet das Teſtament eines amerikaniſchen Pflanzers an, der ſeinen Neufundlän⸗ der zum Univerſalerben einſetzte und ſeinen treuen Diener zum Vormund und Vermögensverwalter dieſes Hundes er⸗ nannte. Nicht ſelten kommt es vor, daß ſich gequälte Ehemänner nach dem Tod an ihren Frauen, denen gegenüber ſie bei Lebzeiten machtlos geweſen waren, rächen. So ſetzte ein Ehegatte ſeiner Frau eine wöchentliche„Rente“ von 25 Mark aus, die ihr an jedem Montag ausgezahlt werden ſollte. Der Verſtorbene wußte aus Erfahrung, daß ſeine Gat⸗ tin am Sonntag, dem Tag, an dem ſie 00 am meiſten ge⸗ quält, keinen Pfennig mehr in der Taſche haben würde. Weit raffinierter und pſychologiſch geſchickter verfuhr ein ruſ⸗ ſiſcher Kaufmann aus Kiew, der genau gewußt hatte, daß ſeine Frau ihn fortgeſetzt betrog Er beſtimmte teſtamenta⸗ riſch, daß ſeine Witwe ein Vierteljahr nach ſeinem Tode ihren Liebhaber heiraten müſſe Aber, ſo war weiter ver⸗ fügt, in jedem Zimmer des Hauſes, auch im Schlafzimmer des Ehepaares, müſſe eine lebensgroße Wachsfigur des Ver⸗ ſtorbenen aufgeſtellt werden. Falls dieſes Wachsbild je: als entfernt werden ſollte, ſo ſolle das Vermögen, das er ſeiner Witwe hinterlaſſen hatte, an ein Kloſter fallen. Dieſes ge⸗ ſchah denn auch einige Monate ſpäter, denn den jungen Ehemann irritierte das Abbild ſeines Vorgängers, das ihm aus allen Ecken entgegengrinſte, ſo ſehr, daß er eines Tages in ſeiner Verzweiflung ſämtliche täuſchend ähnlich getroffe⸗ nen Wachsfiguren aus dem Fenſter warf. Das typiſche Beiſpiel des boshaften Teſtaments war der letzte Wille eines Boſtoner Advokaten, der kinderlos geſtor⸗ ben war und ſein Rieſenvermögen ſeinem Sozius Galsfield vermacht hatte nachdem er ihn ein Menſchenalter hindurch unermüdlich ſchikaniert und gequält hatte. Tückiſch, wie er Zeit ſeines Lebens geweſen war, zeigte er ſich auch in ſeinem „Ves! Aus Rache haſt du ihr genommen. Um mir ſtrafen für mein Nein. Aber du ſtrafen dir ſelbſt, 50 du ſein wirſt ſo viel unglücklich. Und du mir tun ſeh leid, Bertl. Ich wünſchte dir eine viel beſſere Glüch! „Genug“, ſtöhnte Bert. Mit ſeiner Selbſtbeherrſchun ging es zu Ende, das fühlte er.„Ich mag kein andere Glück. Und dein Mitleid mag ich noch viel weniger. J hatte dich lieb, raſend, verzehrend, wie ich nie geglaub hatte, eine Frau lieben zu können. Vom erſten Augen, blick an hab' ich dich angebetet, ſchon als ich nur dein Bild geſehen hatte. Mein Herz kannte keinen anderen Schlag als dich Aber du haſt mich zurückgeſtoßen. Kaltblütig gingſt di über mich hinweg, haſt mir oberflächliche Worte geſag und mich meiner Verzweiflung überlaſſen. Dann haſt du dich mit meinem Bruder verlobt, und es war dir gleich gültig, was aus mir wurde. Haſt dich nicht darum ge⸗ kümmert, wie ich mit alledem fertig werden konnte. Aber ich werde damit fertig, darauf kannſt du dich verlaſſen Gleichgültig, was daraus entſteht. Ich will und kann nich mehr zurück. Aber“— ſeine Stimme war in leidenſchaftliches Ge⸗ ſtammel übergegangen, dicht ſtand er jetzt neben ihr— „aber einmal, ein einziges Mal ſollen deine Lippen noch mir gehören...“ Er hatte Viola an ſich geriſſen und küßte trunken ihren Mund, ihre Augen, ihre Haare, um endlich wieder ihre Lippen zu ſuchen, in einem endloſen, brennenden Kuß. „Wenn du wüßteſt, wie ſehr ich dich liebe, du Süße, du Einzige— wenn du es wüßteſt...“ Wie ein Sturm war es über Viola gekommen. Zuefſ hatte ſie ſich wehren wollen, dann aber hatte eine faß lähmende Süßigkeit ſich ihrer bemächtigt, die ſie wehrlos machte, ſie ganz dem Manne hingab. Wie ſchön das war, wie wunderſchön! Wie er küſſen konnte, dieſer Mann, den ſie für leidenſchaftslos gehalten hatte! Eine Glut ging von ihm aus, wie ſie ſie nie zuvol geſpürt hatte. Das waren andere Küſſe als die Dietmar — aufwühlende, berauſchende Küſſe! Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen: Dieſen Mann hier liebte ſie, ohne daß ſie es gewußt hatte. Dieſen Mann, den ſie von ſich geſtoßen hatte, in törichtem Nicht begreifen; deſſen Küſſe ſie erſt aufgeweckt hatten zu ihrer Liebe. Zaghaft erſt erwiderte ſie dieſe Küſſe, dann heißer und glühender. „Bertl—— Bertl...“ Wie erwachend, fuhr Bert plötzlich zurück, ließ Viola los, ſo heftig, daß ſie beinah getaumelt wäre. „Nein, nein— verzeih...“ „Oh, Bertl, ich jetzt erſt wiſſen, was ich getan habe, Ich dir liebe, Bertl „Nein, Viola. Ich habe mich vergeſſen; du darfſt nicht mehr daran denken. Ich bin ein Schuft. Ich habe meinen Bruder verraten und meine Braut. Aber wir müſſen ez boergeſſen...“ „Ich wollen es nicht vergeſſen, Bertl. Du ſollſt nicht haben eine Braut, ich will es nicht...“ „Daran iſt nichts mehr zu ändern, Viola. Vergiß das was jetzt geſchehen iſt, und was ich tief bereue. Leb wohl! Viola ſtampfte mit dem Fuß auf. „Nein, geh nicht ſo fort, Bertl! legen, wir müſſen machen anders...“ „Das hat alles keinen Zweck, Viola. Nichts wi anders werden, es bleibt ſo, wie es iſt; und es iſt gut ſo⸗ Ohne Viola noch einmal die Hand zu geben, ohne auf ihre Antwort zu warten, hatte Bert Weſt ſchnell daz Zimmer verlaſſen. Draußen beſtieg er ſein Pferd und ritt davon. Jeßt konnte er nicht ins Büro, jetzt mußte er allein ſein. Stundenlang ritt er in der Heide umher— Galopp, ſolange es das Pferd aushielt, und langſamer werdend, wenn das treue Tier müder wurde. Als er am Mittag auf den Weſthof kam, ſchien er wieder ganz ruhig. Es war, als ob dieſe Stunde in Viola Johnſtons Wohn⸗ zimmer ein Spuk geweſen wäre. Wir müſſen über⸗ Fortſetzung folgt, Teſtamenr, aus dem hervorgmg, daß der„glückliche Erbe“ erſt dann in den Genuß der lockenden Millionen gelangen könne, ſobald er das Geld fände. Das Verſteck würde ihm eine der ihm ebenfalls hinterlaſſenen Grammophonplatlen angeben. Nun war aber der verſtorbene Advokat ein leiden, ſchaftlicher Grammophonliebhaber geweſen und hatte in Laufe der Jahre mehrere tauſend Grammophonplatten zu ſammengekauft. Der unglückliche Erbe mußte ſeine Prartz aufgeben, um ſich alle dieſe Platten vorſpielen zu laſſen, de ja irgendeine das Geheimnis entſchleiern mußte. Vom fri⸗ hen Morgen bis zum ſpäten Abend mußte der Unglücklich alle möglichen Opern, Operetten, Schlager und Lieder über ſich ergehen laſſen, und über dieſen zweifelhaften Genüſſen verſank er allmählich in Schwermut. Noch ehe zwei Wochen vergangen waren, war er ein kranker Mann, eine Woch Haber brach er völlig zuſammen und mußte den Reſt sein ebens in einem Irrenhaus verbringen. Erſt ſehr viel ſpö ter fand man in einem vergeſſenen Schreibtiſchfach des Verſtorbenen eine winzige Wachsplatte, die nur die Worte ſprach:„Die Millionen ſind hinter dem Madonnenbild in Salon verſteckt, Miſter Galsfield!“ Eine höchſt unan⸗ genehme Ueberraſchung erlebten aber die Hinterbliebenen eines vor einigen Jahren verſtorbenen auſtraliſchen Groß, kaufmanns, der ſein e den Armen, ſeinem Neffen dagegen, der ſehr ſchreibfaul geweſen war, nur ze Schillinge als Briefporto, einem anderen Neffen ebenfall nur zwei Schillinge für einen Strick hinterließ, den dieset ſich kaufen ſollte, um ſich aufzihangen. Das Erbteil ſeine Schweſter beſtand aus einem Buch, das aute Ratſchläge ii die Kindererziehung enthielt. Manchesmal kann es auch vorkommen, daß ig de Erben, ſondern Arzt und Apotheker, in gewiſſen Fällen auch der Rechtsanwalt einen bekrächtlichen Teil der Erb ſchaft erhalten. Das höchſte Aerzte⸗Honorar, das jemals ge 5 wurde, hat der amerikaniſche Arzt Dr. Browning in hiladelphia fetzt von den Erben des verſtorbenen Sent kors Maggie erhalten Die Rechnung lautete auf einen Be trag, der in deutſchem Gelde rund eine halbe Million Mu ausmacht. Die Erben ſträubten ſich natürlich zunächſt 150 dieſe hohe Taxe, aber ſie mußten zahlen, nachdem der 10% nachgewieſen hatte daß von dem Verſtorbenen die Li dation als angemeſſen anerkannt worden war. ere . r—— „esrare