1 nichſ 8 Ge⸗ hr— 1 noch ihren T ihre uß. Süße, Zuerſt ie fast eh rlos küſſen halten zuvol tmars Dieſen Dieſen Nicht ihret er und Viola habe. t nicht ieinen ſen es nicht 5 das, vohl! über⸗ wi it ſo⸗ te auf L das Jeßt alopp, dend, ſtittag . Es Vohn⸗ olgt. n Erbe“ angen e ihm latten eiden⸗ in. n zu; zraxtz n, dd 1 ftü⸗ ckliche über rüſſen zochel Woche ſeines l ſpd⸗ Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 3 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages-und Anzeigenblatt „ u Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A XII. 38: 1140 39. Jahrgang 7* 217 + 3 2 Außenpolitiſche Klarheit Es wird gewiß am Abend des 30. Januar 1939 in der Welt eine ganze Anzahl der verantwortlichen Staatsmänner gegeben haben, die es ſich nicht nehmen laſſen wollten, die Rede des Führers in der Rundfunkübertragung zu hören. Wer die Rede des Führers mit allen Tönen und Untertönen ſo vernommen hat, wie ſie gehalten wurde, der kann ſich ſpäter darüber nicht beklagen, daß er über eine vorausſicht⸗ liche Entwicklung nicht unterrichtet geweſen wäre. Dieſe Rede Adolf Hitlers hat eine weitgehende Klärung der internatio⸗ nalen Situation gebracht und dementſprechend iſt auch ihr Echo Dieſes Echo iſt, wie das bei Reden des Führers immer ſeſtgeſtellt werden konnte, vielfältiger Art. Es gibt in Frank⸗ reich und in England eine ganze Anzahl von Stimmen, die bereit ſind, der Entwicklung von 1933 Rechnung zu tragen. Es gibt aber auch immer noch Dunkelmänner genug, die auch aus dieſer Rede nur das herausgehört haben, was ſie zum Zweck ihrer eigenen Hetze heraushören wollten. Die Ver⸗ dunkelungs⸗ und Vernebelungsverſuche der profeſſionellen Völkerverhetzer brauchen uns aber in dieſem Augenblick nicht zu kümmern, denn das Weltecho der Hitler-Rede iſt groß und ſtark und die Weltwirkung tief und weit zugleich. Dieſe Feſtſtellung iſt vor allem deshalb wichtig, weil vor der Rede aus ganz beſtimmten Gründen ein großes Rätſelraten angeſtellt wurde, weil von Leuten, die es angeblich wiſſen wollten, Kombinationen in die Welt geſetzt wurden, die nur zu dem Zweck angeſtellt worden waren, Verwicklun⸗ gen irgendwelcher Art zu ſchaffen. Es wäre nur gut, wenn die vielen Hörer an den Rundfunkapparaten draußen in der Welt ſich die Mühe machten, auch über den ſogenannten innenpolitiſchen Teil dieſer Rede einmal nachzudenken, denn dann würde ihnen für viele Dinge das Verſtändnis auf⸗ gehen, für die der Welt das Verſtändnis jetzt noch fehlt, und zwar deshalb fehlt, weil dem deutſchen Wollen alles andere als idealiſtiſche Motive unterſchoben werden. Adolf Hitler aber hat in ſeiner Rede gerade die idealiſtiſchen Fundamente gezeigt, auf denen das Dritte Reich ruht. Es iſt verſtändlich, daß man draußen vor allem das hören wollte, was zur außenpolitiſchen Situation geſagt wurde Hier muß nun feſtgeſtellt werden, daß dieſe Rede wie keine zweite geeignet iſt, das europäiſche Blickfeld zu erhellen und die Klarheit zu ſchaffen, die heute not⸗ wendig iſt, um die europäiſche Neugeſtaltung durchzuführen. Allem voran ſteht des Führers Glaube an einen lan gen Frieden und wer den Führer kennt, der weiß, daß die⸗ ſer Glaube auch ſein Wille iſt, ſo wie er ihn in der Münche⸗ ner Erklärung mit Chamberlain beſtätigt hat und ſo wie ihn der Reichsaußenminiſter in der Pariſer Erklärung unter⸗ zeichnete. des Führers Wort iſt eine europäiſche Hoffnung:„Es würde ein Glück ſein für die ganze Welt, wenn Deutſchland und England zu einer vertrauens⸗ vollen Zuſammenarbeit gelangen könnten. Das Gleiche gilt für unſer Verhältnis zu Frankreich“. Dieſe grundſätzliche Feſtſtellung ſchließt ſelbſtverſtändlich nicht aus, daß 1 e Wlünſche und Sorgen haben und daß wir unſere berechtigten Anſprüche auch durchſetzen wollen. Der Führer hat mit kriſtallener Klarheit die Argu⸗ mente entwickelt, aus denen hervorgeht, daß Deutſchland Kolonien zur wirtſchaftlichen Entlaſtung braucht. Deutſch⸗ land benötigt ſeinen kolonialen Beſitz überhaupt nicht, um dort Armeen aufzustellen. Dazu genügt der Volksreichtum unſerer eigenen Raſſe Es muß und wird der Tag kommen, an dem die früheren Signatarmächte des Verſailler Vertra⸗ ges erkennen werden. daß die europäiſchen ee dann beſeitigt ſind, wenn der Gegenſatz zwiſchen Beſitzenden und Habenichtſen beſeitigt iſt. Dieſe Koloniclfrage aber— das hat der Führer ſchon früher geſagt und das wiederholt er jetzt noch einmal— iſt kein Grund, um die Waf⸗ fen gegeneinander zu führen. Da deutſchland ohne ſeine Kolonien keine wirtſchaftliche Entlaſtung hat, ſo iſt es zum Export gezwungen, und dieſen Zwang zum Export, der uns o vielfach zum Vorwurf gemacht wird, hat der Führer über⸗ aus anſchaulich geſchilderk. Man kann nur Haften, daß auch dieſe wirtſchaftlich⸗politiſche Grundtatſache draußen zu den Folgerungen führt, die naturnotwendig damit verbunden ſind Die Leute, die aus ganz beſtimmten Gründen von An⸗ griffsabſichten Deutſchlands auf den amerikaniſchen Konti⸗ nent fabeln mögen von uns aus auch eine Mondbe⸗ ehung annehmen. Deutſchland kümmert ſich auch nicht 1115 Phantaſten und Hetzer. Der Führer ſieht die außenpoli⸗ iſchen Perspektiven ſo, wie ſie geſehen werden müſſen. Er zieht dann aber auch unwiderruflich die letzten Konſequenzen. Die Erklärungen des Führers gegenüber Italien bil⸗ 55 ein Kernſtück der Reden und dieſe Sätze werden ihre 915 twirkung nicht verfehlen. Sie haben den ganz großen f dzug, daß niemand an ihnen drehen oder deuteln kann, ondern hier hat ein Staatsmann ſo klar geſprochen, daß nun jeder wiſſen muß, was die Glocke geſchlagen hat„Möge ſich niemand in der Welt über den Entſchluß irren den das nationalſozialiſtiſche Deutſchland dem italieniſchen Freunde gegenüber gefaßt hat. Es kann dem Frieden nur nützlich ſein, wenn es darüber keine Zweifel gibt. daß ein Krieg gegen das heutige Italien, ganz gleich aus welchen Motiven, vom Zaun gebrochen, Deutſchla an die Seite des Freundes rufen wird.“ Das iſt eine Feſtſtellung für jeden, der wiſſen will. was die Achſe Berlin Rom bedeutet. Wir kennen genau den Wert dieſer Achſe im Hinblick auf die Schaffung des Groß⸗ deutſchen Reiches, Wir erinnern uns noch jenes Tele⸗ rammes, das n Duce ſandte und in dem es Alas daß er ihm ſeine Hal⸗ tung niemals vergeſſen würde. Aus dieſer Erklärung geht hervor, daß der Führer weiß, was er an Italien hat. Dieſe Erklärung iſt alles andere als eine deklamatoriſche Erklä⸗ kung der Dankbarkeit. Sie hat ihren inneren Grund Montag, den 6 Februar 1939 der Führer im März vorigen Jahres an 5 1 1 7* 9 2. 92 Noofſevelt in Nöten Der amerikaniſche Präſident befindet ſich in einer außerordentlich unangenehmen Lage. Drei Tage lang iſt er von der amerikaniſchen Bevölkerung, von weiten Teilen der amerikaniſchen und der Weltpreſſe einer ſehr ſcharfen Kritik wegen ſeiner Beteiligung am Waffenhandel mit Frankreich unterzogen worden. Drei Tage lang hat er es nicht für nötig gehalten, ſich zu den doch ziemlich maſſiven Vorwürfen zu äußern. Erſt jetzt will er die amerikani⸗ ſchen Preſſeveröffentlichungen über ſeine vor dem Militär⸗ ausſchuß des Senats gebrauchten Ausdrücke demen⸗ tieren. Er verlangte dabei zu wiſſen, wer es geweſen ſei, der ſeine Ausführungen falſch wiedergegeben habe. Seine Suche nach dieſem großen Unbekannten erinnert deutlich an jenen myſteriöſen„Sprecher“ vom Weißen Hauſe zur Zeit des Präſidenten Coolidge, deſſen Un⸗ faßbarkeit damals den Senator Glaß zu der kleinen An⸗ frage veranlaßte, ob dieſer„Spokesman“ vor, neben oder hinter dem Präſidenten ſtünde, oder ob er etwa gar, was noch unfaßbarer ſchiene, mit dem Präſidenten identiſch ſei. Die Lage des Präſidenten wird dadurch nicht günſti⸗ ger, daß es im Militärausſchuß des Bundesſenates ſchon wieder eine ſtürmiſche Sitzung gegeben hat. Es handelte ſich darum, ob die ſtenographiſchen Nieder⸗ ſchriften der bisherigen Vernehmungen über die Flug⸗ zeuglieferungen veröffentlicht werden ſollen. Der„New Pork Herald Tribune“ zufolge wurde hier⸗ bei feſtgeſtellt, daß ganze Seiten aus den Akten ent⸗ fernt worden ſind, beſonders über die Tage, an denen Finanzminiſter Morgenthau und Kriegsminiſter Woodring ausſagten. Es iſt nicht anzunehmen, daß das anſtändige ameri⸗ kaniſche Volk ſich mit Manipulationen dieſer Art, wie ſie unter der Regie Rooſevelts ja nun ſchon mehrfach vor⸗ gekommen ſind, identifizieren wird. Das amerikaniſche Volk wird eines ſchönen Tages ſelbſt die ihm drohende Gefahr und ſeine Verantwortung fühlen und darauf be⸗ dacht ſein, daß die Beſtimmung über ſeine Zukunft nicht von Männern vorgenommen wird, die eine ausgeſprochen jüdiſch⸗bolſchewiſtiſche Politik betreiben und das Volk ent⸗ gegen ſeiner Tradition in höchſt bedenkliche Situationen hineinhetzen. In Amerika hat das verſpätete Dementi des Präſi⸗ denten wie eine Bombe eingeſchlagen. Nicht nur die ge⸗ ſamte republikaniſche Preſſe weiſt die gegen Verleger und Senatoren erhobene Beſchuldigung der„lügenhaften Be⸗ richterſtattung“ entrüſtet zurück, ſondern auch die demo⸗ kratiſchen Blätter, die bisher mit der Rooſevelt⸗Regierung durch dick und dünn gingen, können ihr Befremden über die ungewöhnliche Handlungsweiſe Rooſevelts kaum ver⸗ bergen. So nennt die„New PNork Times“ Rooſevelts Geheimſitzung mit dem Militärausſchuß eine höchſt un⸗ glückſelige Epiſode, die er durch einen Generalangriff auf die Preſſe gekrönt habe. Die bekanntlich völlig unter jüdi⸗ ſchem Einfluß ſtehende Zeitung verſpricht aber, Rooſevelt ihre Gunſt wieder zu ſchenken, falls der Präſident das Neutralitätsgeſetz abändere(h. Unter der Ueberſchrift„Rooſevelt in ſeiner ſelbſtge⸗ grabenen Grube“ verweigert die republikaniſche„New Mork Herald Tribune“ Rooſevelt jedes Mitleid in ſeiner Notlage. Man müſſe aber ernſtlich über die Fol⸗ gen für Amerika beſorgt ſein, deſſen Außenpolitik niemals zuvor verworrener geweſen ſei. Das Blatt nennt die De⸗ batte über die von Rooſevelt gebrauchten Aeußerungen eine Wortklauberei, die die Anwendung des Ausdrucks „bewußte Lüge“ nicht rechtfertige, da die verſchiedenen Verſionen wenig voneinander abwichen. in einer zweiten Feſtſtellung, die ebenfalls erkennen läßt. daß der Führer keinerlei täuſchende Illuſionen kennt, ſondern daß er genau weiß, was geſchehen würde, wenn Italien auf die Knie gezwungen würde.„Was das nat onalſozialiſtiſche Deutſchland betrifft, ſo weiß es, welches Schickſal ihm be⸗ ſchieden wäre, wenn es jemals einer internationalen Ge⸗ walt gelingen würde, das faſchiſtiſche Italjen, ganz gleich unter welchen Motivierungen, niederzuzwingen.“ So iſt die Achſe zu einer unlösbaren Gemeinſchaft gewosden, die ſich im Frieden, aber wenn es nicht anders geht, auch im Krieg bewähren wird. Adolf Hitler hat auch in dieſem Zuſammeghang ſeinen Friedenswillen zum Ausdruck gebracht, denn die hier gemachten Feſtſtellungen bedeuten i daß wir einen Krieg wünſchen, ſondern ſie bedeuten nur, daß wir das Verſtänd⸗ nis dafür haben, daß ſich auch andere Völker ihren Anteil an den Gütern der Welt ſichern wollen, der ihnen kraft ihrer Zahl, ihres Mutes und ihres Wertes zukommt, und wir ſind entſchloſſen, in Anerkennung dieſer Rechte gemeinſame Intereſſen auch gemeinſam zu vertreten. Der Führer hat ſich nicht auf Einzelheiten S über die verhandelt werden kann. Es liegt an Italien, ſeine Forderungen auf⸗ uſtellen, und es beſteht wachſende Hoffnung, daß nach die⸗ ſer Führer⸗Erklärung die Erkenntnis zunehmen wird, daß nicht alles Ewigkeitswert hat, was noch vor gegen Jahren nach Ewigkeitswert ausſah. Daladier hat entgegen den Aeu⸗ ßerungen der ihm naheſtehenden Preſſe den tapferen ita⸗ lieniſchen Soldaten ſeinen Beifall gezollt. Es wäre aber beſſer geweſen, wenn man in e von vorn⸗ herein darauf verzichtet hätte, Italiens berechtigte Anſprüche u Preſtigeangelegenheiten zu machen. Frankreich ſchneidet f ja in ſein eigenes Fleiſch, wenn es 3. B. Italien in der Dſchibuti⸗Frage nicht entgegenkommt. Das gleiche gilt für den Suezkanal und gilt letzten Endes auch für die Aenderung des Tunisſtatuts. —— 3 Nr. 31 Wieder zwei Bombenanſchläge England in Alarmſtimmung.— Innerhalb einer Slunde vier Brände. London, 6. Februar. Die Berichte über die Bombenanſchläge haben den gan⸗ zen Samstag und Sonnkag England weiter in Akem ge⸗ halten. Die Nachrichten über die geplanten weiteren An⸗ ſchläge auf öffentliche Gebäude und führende Polizei- 9 haben umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen aus⸗ gelöſt. Offenbar befürchtet die Polizei, daß auch Anſchläge auf die königliche Familie geplant ſind, da von dem berühmten Truppenübungsplatz Aldershof berichtet wird, daß die Po⸗ lizei zwei Stunden vor dem Sonntaggottesdienſt die Kirche und ihre Umgebung hat abſperren und hierauf auf das gründlichſte unterſuchen laſſen, um feſtzuſtellen, daß nir⸗ gends Bomben verborgen ſeien. Auch Schloß Windſor, wo ſich die königliche Familie zurzeit aufhält, iſt die ganze Zeit über ſcharf bewacht ge⸗ weſen. Ferner iſt Chequers, wo der Premierminiſter das Wochenende verbringt, ebenfalls unter polizeiliche Bewa⸗ chung geſtellt worden. Dagegen ſind zwei weitere Anſchläge zu verzeichnen, die wiederum den Iren zugeſchrieben werden. In Liverpool iſt ein allerdings mißglückter Verſuch gemacht worden, die Ge⸗ fängnismauer in die Laft zu ſprengen. Im Walton-Gefäng⸗ nis explodierte gegen Mitternacht eine Bombe an der Ge⸗ fängnismauer und riß einige Ziegel aus derſelben. Der zweite Anſchlag ereignete ſich in London. wo im Stadtviertel von Coventry innerhalb einer Stunde vier Feuer in Läden ausbrachen, die jedoch alle innerhalb kür⸗ zeſter Friſt gelöſcht werden konnten. Die Polizei ſtellte feſt, daß das Feuer in allen Fällen durch ein Pulver verurſacht worden iſt, das ſich ſelbſttätig nach kurzer Zeit an der Luft entzündete. * England von einer geheimen Terroriſtenverſchwörung bedroht? Am Wochenende entfaltete Scotland Pard eine fieber hafte Tätigkeit, um den Bombenattentätern auf die Spur zu kommen und nach Möglichkeit neue Anſchläge zu ver⸗ hindern. 10000 Kriminal⸗ und Polizeibeamte waren unterwegs, um in ganz London, ſeinen Vororten und mehreren anderen Städten umfangreiche Razzien durch⸗ zuführen. Der Erfolg war verhältnismäßig gering, nur in zwei Fällen wurden Sprengſtoffe gefun⸗ den. In einem Garten des Londoner Vorortes Stoke Newington wurden ſieben Bomben gefunden, fünf davon waren geladen. Im Garten eines anderen Vorortes fand man 40 Kartuſchen und einen Zünder. Die Londoner Preſſe beſchäftigt ſich nach wie vor mit ver⸗ ſtändlicher Intenſität mit den Bombenanſchlägen und verbreitet ſich in ſenſationell aufgemachten Gerüchten über die angeb⸗ lichen Hintergründe. Nach dem„Daily Telegraph“ wur⸗ den in Ulſter Schriftſtücke gefunden, aus denen Einzelheiten über eine weitverzweigte Terroriſtenverſchwörung hervorgehen. Nach dieſen Dokumenten war ſogar die Ermordung von Polizeioffizieren in London und anderen Großſtädten vorgeſehen. Eine Verſchwörergruppe in Dublin organiſiert nach dem„Daily Telegraph“ die Verteilung der Sprengſtofſe, von denen Hunderte von Tonnen in den verſchiedenſten Teilen Eng⸗ lands verborgen ſeien. „Daily Herald“ zufolge hat Außenminiſter Lord Hali⸗ fax ein Ultimatum der ixriſchen republitaniſchen Armee erhal⸗ ten, in dem die Zurückziehung der engliſchen Truppen aus Irland gefordert ſvird. Dieſe ſeien der Anlaß zu den Un⸗ ruhen. Der Brief ſoll mit den Worten ſchließen:„Wenn dieſe fundamentale Bedingung abgelehnt wird, werden wir uns gezwungen fühlen, aktiv in das Leben Ihres Landes einzu⸗ greifen, wie Ihre Regierung das in unſerem Lande tut.“ Einige Tage nach dem Eintreffen dieſes Ultimatums ereigneten ſich t dem„Daily Herald“ die erſten Bombenattentate in Eng⸗ and. Standrecht über ganz Angarn Wegen des Anſchlags auf die Budapeſter Synagoge. Budapeſt, 6 Februar. Wegen des Bombenanſchlages auf die Budapeſter Sy⸗ nagoge hat die Regierung das Standrecht über ganz Ungarn verhängt Unter die ſtandrechtliche Aburtetlung 1 alle Sprengſtoffverbrechen, die Verbrechen mit töd⸗ ichem Ausgang und Angriffe auf Polizei. Gendarmerie oder Militärperſonen. Das Blatt der hungariſtiſchen Partei des Abgeordneten 1„Magyarſag“ wurde auf acht Wochen, das Achtuhr⸗ blatt des Grafen Bethlen auf vier Wochen verboten. Chronik des Tages Zum Präſidenten des Verbandes der deutſchen Volksgrup⸗ ben in Europa wurde der Landesobmann der Deutſchen in Rumänien, Fritz Fabritius, gewählt. Die karpato⸗ukrainiſche Regierung hat den Deutſchen in der Karpato⸗Ukraine ohne Rückſicht auf ihre ſtaatliche Zugehörig⸗ keit geſtattet, ſich in der Deutſchen Partei nach nationalſozialt⸗ ſtiſchen Geſichtspunkten zu organiſieren, Hakenkreuzabzeichen zu tragen und Hakenkreuzfahnen zu hiſſen. Der portugieſiſche Miniſterpräſident Salazar hat den ehe⸗ maligen Marineminiſter, Fregattenkapitän Beteneourt, erneut mit der Leitung des Marineminiſteriums beauftragt. Gir Henry Deterding 7 Den Haag, 5. Febr. In St. Moritz— am Samskag Sir Henri Deterding, der Begründer des Royal Duich⸗ Ae im Alter von 72 Jähren an einem Herzſchlag. eterding wurde 1866 in Amſterdam geboren 1896 trat er in die Dienſte der Kon. Neederlandſche Petroleum Mi., deren Generaldirektor er in den Jahren 1902 bis 1936 war. Großer Erfolg der„Grünen Woche“ 421700 Beſucher ſahen die Ausſtellung. 75 Berlin, 6. Februar. Die„Grüne Woche 1939“, die am Sonntagabend ab⸗ geſchloſſen wurde, hatte am Sonntag mit 85 000 Beſuchern einen Rekord aufzuweiſen. Insgeſamt paſſierten während der zehntägigen Dauer 421 700 Beſucher die Drehkreuze, ein Erfolg, der ſelbſt nach der vorjährigen Pauſe alle Erwartun⸗ gen übertrifft. Die letzte Grüne Woche 1937 hatte demgegen⸗ über 330000 Beſucher aufzuweiſen. Beſonders groß war das Intereſſe für die Ausſtellungsabteilungen, die die Pro⸗ bleme der Ernährungsumſtellung, der Produktionsſteigerung, der Landflucht und der Verteilung des Volkseinkommens zwi⸗ ſchen Stadt und Land behandelten. Veränderungen im Reichsbank irektorium Der Führer hat die Mitglieder des Reichsbankdirek⸗ toriums Geheimer Finanzrat Dr. Wilhelm Vocke, Carl Ehrhardt und Karl Bleſſing von ihren Aemtern entbunden. Zu Mitgliedern des Reichsbankdirektoriums wurden teu ernannt: der Direktor in der Reichsbank Friedrich Wilhelm, der Hauptabteilungsleiter im Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium Miniſterialdirektor Kurt Lange und der Miniſterialrat im Reichsfinenzminiſterium Walter Bayrhoffer, die beiden letzteren unter Be laſſung in ihren bisherigen Ae! Deutſchland gewann den Preis des Führers Spannungsvolle Enkſcheſdungskämpfe beim Berliner Reit⸗ und Jahrkturnier.— Generalfeldmarſchall Göring über⸗ reichte den Siegern die Preiſe. Berlin, 5. Februar. Das Internationale Reit⸗ und Fahrturnier erreichte am Samstag mit den ungewöhnlich ſpannenden Entſcheidungs⸗ kämpfen um den Preis des Führers, um den ſich die beſten Reiter von ſechs Nationen bewarben, ſeinen glanzvollen ſportlichen Höhepunkt. Nach heißem Ringen trug die deut⸗ ſche Mannſchaft, beſtehend aus Major Momm(auf Alchi⸗ miſt), den Rittmeiſtern Brinkmann und Kurt Haſſe(Baron und Tora) und Oberleutnant Huck(Artur) den redlich ver⸗ dienten Sieg davon. Sie konnten den Ehrenpreis des Füh⸗ rers— eine tellerförmige goldene Schale auf vierfüßigem Sockel— aus den Händen des Generalfeldmarſchalls Gö⸗ ring entgegennehmen. Mit dem Generalfeldmarſchall hatten in der Ehrenloge u. a. Platz genommen der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch und Reichsernährungsmini⸗ ſter Reichsbauernführer Darre als die Chefs der am Tur⸗ nier beteiligten Verbände, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberſt Keitel, der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, der Generalinſpekteur der Luftwaffe, Staatsſekretär General⸗ oberſt Milch, Reichsminiſter Hierl, der Reichsſportffihrer Staatsſekretär von Tſchammer und Oſten, der Leiter der Oberſten Behörde für Vollblutzucht und Rennen, Oberland⸗ ſtallmeiſter Dr. Seyffert, und Generalſtallmeiſter Staats⸗ ſekretärs Alpers ſowie Generalmajor Bodenſchatz. Brachte ſchon die erſte Runde außerordentlich ſpan⸗ nende Kämpfe, ſo nahm die entſcheidende zweite, bei der Roß und Reiter vor Ueberwindung der Hinderniſſe ihr Höchſtes herzugeben hatten, nicht ſelten einen geradezu dra⸗ matiſchen Verlauf Sieger wurde nach hartem Kampf mit 18 Fehlern Deutſchland. Es folgten Italien mit 24¼ Feh⸗ lern, Polen mit 257 Frankreich mit 40, Belgien mit 561 und Schweden mit 131⅛ Fehlern. Als Reiter mit den be⸗ ſten Einzelleiſtungen wurden mit je einem halben Zeitfeh⸗ ler Major Filipponi⸗Italien und Major Momm⸗Deutſch⸗ land ermittelt. Generalfeldmarſchall Göring ließ ſich im Vorraum zur Ehrenloge die Mannſchaften der ſechs Nationen vorſtellen; jeden einzelnen Reiter begrüßte er herzlichſt durch Hand⸗ ſchlag. Der Generalfeldmarſchall nahm dann die Ueberrei⸗ chung der Preiſe an die drei Siegermannſchaften vor. Er übergab zunächſt Major Momm für die deutſche Mann⸗ ſchaft den Preis des Führers, wobei er ſeiner beſonderen Freude über die hervorragenden Leiſtungen der vier deut⸗ ſchen Reiteroffiziere Ausdruck gab. Weiter händigte er je⸗ dem einzelnen Wettbewerbsteilnehmer der drei Sieger⸗ mannſchaften, denen er insgeſamt für ihre, wie der Gene⸗ ralfeldmarſchall ſagte, tadelloſen Leiſtungen gleichfalls Dank und Anerkennung ausſprach, ein ſilbernes Tablett mit Widmung aus. Major Filipponi⸗Italien konnte als beſter mit Major Momm gleichwertiger Einzelſieger den Preis des Generaloberſten Keitel aus der Hand des Stif⸗ ters entgegennehmen. Generalfeldmarſchall Göring wohnte dann auch noch den Abendvorführungen bei. Am Abend wurde ein Barrierenſpringen um den Preis des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda entſchieden. 40 Teilnehmer gingen in den ſpannenden Kampf, zunächſt über ſechs hintereinander aufgeſtellte Bar⸗ rieren von 1.10 bis 1.60 Meter Höhe, jeweils um 10 em geſteigert. Die deutſchen Hoffnungen ruhten auf Bianka, aber Temme begann ſo ungeſtüm, daß die Stute die erſte Barriere riß, dann jfedoch alle übrigen Sprünge glatt nahm. Die Reiter von Ronco und Honduras, Cpt. Con⸗ forti und Ept. de Busnel, verzichteten auf eine Fortſetzung des Kampfes und teilten ſich in die Siegerehren. Bürſckel ſprach zu ſeinem neuen Gau Die Grundlinien der künftigen Arbeit in Wien. Wien, 5. Februar. Zu einer eindrucksvollen Kundgebung geſtaltete ſich die Verſammlung in den Wiener Konzerthausſälen, in der ſich Reichskommiſſar Bürckel am Samstagnachmittag den Wie⸗ nern als Gauleiter vorſtellte. Die Schilderung der Aufgaben und Pflichten des echten ſtationalſozialiſten wurde mit ernſter Aufmerkſamkeit ver⸗ folgt. Mit einem Beifall, der aus dem Herzen kam, wurden die Worte aufgenommen, die unmittelbar an die Wiener ge⸗ richtet waren. Unter den vielen tauſend Zuhörern ſah man u. a. Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart, Gauleiter Dr. Jury, Obergruppenführer Reſchny, Generalmajor Stümpfl, den Stadtkommandanten von Wien, Bürgermeiſter Dr. Ing. Neubacher, die Miniſter Hueber und Klausner. Gauleiter Bürckel befaßte ſich in ſeiner Rede mit den Kräften geiſtiger und materieller Art, die nach dem Anſchluß in der Oſtmark eingeſetzt wurden. Er gab einen Ueberblick über das Erreichte und skizzierte dann die Grundlinien ſeiner künftigen Arbeit als Gauleiter von Wien. Er erklärte dabei die innerſte Geſchloſſenheit der Bewegung und aller ihrer Gliederungen zum vordringlichſten Gebot.„Wer ſeine eigene Suppe kochen will, der hat mit uns nichts zu tun“, ſo rief Gauleiter Bürckel aus,„denn wir in der Bewegung ſind eine Gemeinſchaft, die nur ein Ziel haben kann: in ihrer Geſchloſſenheit die Vorausſetzung für die Gemeinſchaft aller in dieſer Stadt zu bilden, d. h. unſer ganzer Kampf kann nur darum gehen, alle, die unſeres Blutes ſind, in Wien zu uns zu führen, ſie mit uns unlösbar zu verbinden.“ Bürckel behandelte dann die Sorgen des Gaues Wien und verſprach zu tun, was menſchenmöglich iſt, um die Gleich⸗ heit der Oſtmark in ihrem geſamten Lebensſtandard mit dem ganzen Deutſchland herzuſtellen. Die von begeiſtertem Bei⸗ fall immer wieder unterbrochenen Ausführungen ſchloſſen mit dem Appell: Wir wollen hier in Wien immer enger zuſam⸗ menrücken zu einer unerſchütterlichen Mauer der Treue, die wir um unſeren Führer bilden, den der Herrgott unſerem herr⸗ lichen Deutſchland geſchickt hat und der jene Bewegung ſchuf, die die Kraft beſaß, das deutſche Volk zu retten und ſie beſitzt, auch ewig zu erhalten. 10 000 Polizeibeamte auf der Guche Tag des deulſchen Handwerks 1939 Vom 19. bis 21. Mai 1939 in Frankfurt a. M. Für die Durchführung des diesjährigen Tages des Deut⸗ ſchen Handwerks iſt die Zeit vom 19. bis 21. Mai feſtgelegt worden. Wie immer, findet die ieee in Fran kfurt am Main, als der Stadt des Deutſchen Handwerks, ſtatt. Die Durchführung erfolgt gemeinſchaftlich durch das Deutſche Handwerk in der Deutſchen Arbeitsfront und dem Reichsſtand des Deutſchen Handwerks. Otto Weddigens Geburtshaus wird würdig hergeſtellt. In Herford iſt in dieſen Tagen mit den Erneuerungsarbeiten am Geburtshaus des Seehelden Otto Weddigen begonnen wor⸗ den. Das Portal wurde ſchon vor mehreren Jahren erneuert Jetzt wird die Front des aus dem Jahre 1591 ſtammenden Gebäudes, die ſtarke Verwitterungserſcheinungen aufwies, in einen würdigen Zuſtand verſetzt. Unglücksfähre wird durch Brücke erſetzt. In aller Erinne⸗ rung ſteht noch die furchtbare Kataſtrophe auf dem Thaya⸗ fluß im Jahre 1936, bei der 36 Kinder, die ſich auf einem Schulausflug befanden, durch das Sinken der Fähre ihren Tod in den Fluten fanden. Dieſer Thaya⸗Abſchnitt iſt nun an das Deutſche Reich gefallen. Es zeigt ſich jetzt, daß der Fährenbetrieb abſolut nicht genügt, zumal er bei Hochwaſſer, wie dies z. B. jetzt der Fall iſt, nicht aufrecht erhalten werden kann. Von ſeiten der zuſtändigen Behörden wurde daher der Bau einer Brücke in die Wege geleitet; er ſoll mit möglichſter Beſchleunigung durchgeführt werden. Großfeuer in Hamburg. In einer Stärkemittelfabrik in Moorfleth brach ein Brand aus, von dem 19 Maisſilos und ein Futtermittelſchuppen erfaßt wurden. Es dauerte faſt vier Stun⸗ den, bis die Feuerwehr trotz ſtärkſten Einſatzes die Gefahr beſeitigt hatte. Straßenbahnzuſammenſtoß in Prag. In den Prager Wein⸗ bergen kam es zu einem folgenſchweren Zuſammenſtoß zweier Straßenbahnwagen. Eine Zeitungsverkäuferin, deren Identi⸗ tät noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, wurde bei dem Zu⸗ ſammenſtoß getötet, fünf Perſonen ſchwer und acht leicht ver⸗ letzt. Das Unglück iſt infolge Verſagens der Bremſen an einem der Wagen entſtanden. Drei Tote beiner Exploſion. In den ſtaatlichen Munitions⸗ werken in Rembertow bei Warſchau ereignete ſich aus ungeklärten Gründen eine Exploſion, bei der drei Menſchen getötet und mehrere verletzt wurden. Bombenwurf vor einer Synagoge. Vor der größten Budapeſter Synagoge wurde zwiſchen die aus dem Tem⸗ pel kommende Judenmenge eine Bombe geworfen. 13 Per⸗ ſonen wurden verletzt, vier davon ſchwer. Wohnhaus in Oſt⸗London abgebrannt. Im Oſten Londons brannte während der Nacht ein Wohnhaus böllig nieder, wo⸗ bei eine ganze Familie, die Eltern, ein fünf Jahre und ein ſechs Monate altes Kind, ihr Leben einbüßten. Die Familie lebte im zweiten Stock des Hauſes und konnte nicht mehr ge⸗ rettet werden. Fabritbrand in England. In Slough(Buckinghamſhire) brannte während der Nacht das große Induſtriewerk der Stadt, die Rheoſtatik⸗Fabrit, faſt völlig nieder. Nur ein Teil des Werkes wurde gerettet. Während des Brandes kam es zu mehreren Exploſionen in der Fabrik, ſo daß man zunächſt an⸗ 11 79 daß es ſich auch hier wieder um Bombenattentate ge⸗ andel! Vermutuna keinerlei Beſtätiaung zu haben. Der Führer auf dem In⸗ ternationglen Reit⸗ und Fahrturnier. In Gegenwart des Füh⸗ rers fand in der Deutſch⸗ landhalle das außeror⸗ dentlich ſchwierige Kano⸗ nenſpringen, ein Jagd⸗ pringen um den Preis es Generalfeldmarſchalls Göring, ſtatt. ſtechts neben dem Führer Reichsbauernführer Reichsminiſter Darre und Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, links Generaloberſt von Brauchitſch. Weltbild(M). haben könnte. Die Polizei erklärt jedoch, für dieſe 0 Albanien gegen kommuniſtiſche Hetzer Keine Verſchwörung gegen die Regierung. In Tirana begann der große politiſche Prozeſt gegen 5) kommuniſtiſche Hetzer. Das amtliche albaniſche Preßbüro wendet ſich energisch gegen gewiſſe Nachrichten über Albanien, die in der letzten Zeit von einer beſtimmten ausländiſchen Preſſe verbreitet wor⸗ den ſeien, z. B., daß man eine Verſchwörung gegen die Regierung entdeckt habe, oder daß mehrere hochge⸗ ſtellte Politiker verhaftet worden ſeien. Alle dieſe Meldungen ſeien tendenziös, böswillig m böllig unrichtig. Nach der Einnahme von Gerona Trümmer zeichnen die Rückzugslinie.— 5000 Gefangen verſchleppt.— Panik in dem noch nicht eroberten Tell Kataloniens. Barcelona, 6. Februar. Die Oeffentlichkeit des nationalen Spaniens ſteht voll kommen im Zeichen der Einnahme von Gerona und der we teren Erfolge der Truppen in Katalonien. In allen Städe ten ſind Dankgottesdienſte unter Teilnahme der Behörden und der Partei abgehalten worden. Gerona ſelbſt bietet ein Bild des Grauens und der Verwüſtung. Das Ausmaß der Zerſtörungen übertrifft bei weitem das Bild der bisher beſetzten Städte. Die Evakuierun der Einwohnerſchaft, die ſeit mehreren Tagen auf den Fall der Stadt vorbereitet war, wurde in brutalſter Weiſe dur geführt, da Gerona angeblich der Stützpunkt der Roten zur Vereidigung Nordkataloniens werden ſollte. So wurden un⸗ gefähr 5000 Gefangene in letzter Minute in die äußerſten Winkel des noch nicht beſetzten Gebietes verſchleppt. Ein gro⸗ ßer Teil der Einwohnerſchaft flüchtete jedoch trotz der darauf ſtehenden Todesſtrafe in die umliegenden Gebirge. Nach dem Einzug der nationalen Truppen kehrte die Bevölkerung dann in hellen Scharen in die Stadt zurück. Gerona war der Sitz der 11., 13. und 15. Internationg⸗ len Brigade, die Plünderungen und grauenhafte Quälereſen an der unglücklichen Bevölkerung begingen. Wie feſtgeſtellt wurde, iſt zum Beiſpiel auch die Kathedrale von Gerona von den Noten vollkommen ausgeplündert worden. So iſt auch der ſilberne Hauptaltar, unzählige Gemälde und wertvoller Altarſchmuck entfernt worden. Aus Perpignan wird gemeldet, daß im Laufe dez Sonntags weitere 2000 Flüchtlinge die Grenze nach Frank reich überſchritten. Sie berichten von der Panik, die in dem noch nicht eroberten Katalonien herrſche. Die roten Macht⸗ haber hätten ſich in der Hoffnung gewiegt, daß der Fall Geronas nicht ſo unmittelbar auf die Einnahme Barcelonas erfolgen würde. Unter den Flüchtlingen befänden ſich eine Anzah' politiſcher Kommiſſare ſowie Offiziere der 45. Roten Dinifion. Rotſpanier als unwillkommene Gäſte Ernſte Zwiſchenfälle in Südfrankreich. In Perpignan ereigneten ſich beim Abſchub der nach Frankreich geflüchteten rotſpaniſchen Milizen ernſte Zwi⸗ ſchenfülle. Die Rotſpanier, die das Leben an der Front kennengelernt haben, ſind häufig nur durch Zwang dazu zu bewegen, nach Katalonien zurückzukehren. In Bann⸗ lẽinns⸗fur⸗Mer ereigneten ſich wahre Revolteſzenen, als 700 Milizſoldaten über die Grenze zurückbefördert werden ſollten. Nur angelegte Gewehre veranlaßten ſie ſchließlich, den bereitſtehenden Eiſenbahnzug zu beſteigen. An der Grenze ſchoß ein rotſpaniſcher Milizſoldat auf Angehörige der Mobilen Garde, die das Grenigeſter Uach Deſerteuren abſuchen. Ein franzöſiſcher Soldat wurde ſchwer verletzt. ö Die Miſſion des Senators Bérard in Burgos wird von der franzöſiſchen Preſſe lebhaft diskutiert.„Petit Jollk⸗ nal“ gibt der Anſicht Ausdruck, daß der Senator feſtſteben müſſe, ob die rechtliche Anerkennung der nationalſpankſchen Regierung Vorbedingung für die Ernennung eines franzöſ⸗ ſchen Botſchafters ſei. 5 „Liberté“ ſchreibt, daß die Entſendung des Senators die Anhänger der Kriegspartei buchſtäblich niederge⸗ ſchmettert habe. 5 „Joux“ bezeichnet die Entſendung Bérards als Rückkeht zum geſunden Menſchenverſtand. 5 5 Während die ernſtzunehmenden Zeitungen die Fühlung⸗ nahme mit Franco im allgemeinen begrüßen, ſchreien die Marxiſten natürlich Zeter und Mordio und ſind der Anſich, daß Berard keine Vollmachten habe, mit dem„Rebellen Franco im Namen Frankreichs zu verhandeln. Japans politiſches Programm Keine Räumung Chinas ohne Garantien. Im japaniſchen Reichstag iſt durch eine ausgiebige Ausſprache weſentlich zur Klärung aller der Fragen bei⸗ getragen worden, die die Neuorientierung Oſtaſiens be⸗ treffen. Das Ergebnis der Ausſprache kann man kutz als das politiſche Programm Japans be zeichnen. Es umfaßt in großen Zügen drei Punkte: 1. Aufrechterhaltung der Beſetzung Chinas, keine Räu⸗ mung Mittel⸗ oder Südchinas ohne Garantien für die Vorausſetzungen einer Neugeſtaltung Oſtaſiens. Aufrechterhaltung der Flottenkräfte und Verſtärkung der Küſtenblockade. Verlegung des Schwergewichts de militäriſchen Verſtärkung auf den Kontinent, Aus dehnung der Militärpflicht auf Korea und Formoſa, W Bekämpfung des chineſiſchen Kleinkrieges. Die japaniſc Wehrmacht iſt auf Auseinanderſetzungen mit Sowjetrußland vorbereitet und ſtark genug, jede be“ waffnete Einmiſchung zurückzuſchlagen. ö 2. Keine Verhandlungen mit Tſchiangkaiſchek, ſonden Förderung aller Maßnahmen zur Bildung einer neuen chineſiſchen Regierung. a Neuordnung Oſtaſiens durch wirtſchaftliche, militärl⸗ ſche und politiſche Zuſammenarbeit zwiſchen China, Japan und Mandſchukuo, unter Betonung des Zuſammenſehluſeh gleichberechtigter Staaten mit gleicher Verantwortlichte für die Sicherung des Friedens im Fernen Oſten. Gemein ſame Bekämpfung der Komintern. 3. Neuregelung der internationalen Beziehungen 1 nas durch die kommende Zentralregierung unter Ausſchl internationaler Konferenzen. 2 Entſchädigung für Schäden dritter Mächte während des chineſiſchen Konfliktes wird grundſätzlich abgele 10 Japan iſt bereit zur Ausſprache mit dritten e wenn dieſe der neuen Lage im Fernen Oſten Rechn 5 tragen. 5 5 510 Die japaniſche e brachte zum Ane bree der Wirtſchaftsblock der fernöſtlichen Mächte keine Moe, W der Märkte in Oſtaſien bedeute. Wirtſ 12 9 etätigung dritter Staaten ohne politiſche und m det 75 Einflußnahme ſeien möglich, die Beſ et ig un ee rterritorialität fremder Niederlaſſungen 8 1 durchgeführt. 8— 0 tun, auf duk! den erfo teilt ſchli übe tigk ſtan dell! run tion pen tigk Ma wirt alle geb. jahr Be⸗ ken mitt vert glei ken, mit, tag! Wil gun; 3 na ingen Tell Uar. voll r weis Stäb⸗ hörden d. de ft bei ierung 1 Fall durch⸗ en zur en un⸗ ersten n gro⸗ darauf ch den dann iong⸗ lereien geſtellt da von t auch tvollet fe dez Frank⸗ n dem Macht⸗ Fall elonas h eine Roten äſte nach Zwi⸗ Front dazu zanu⸗ 8 700 erden ß lich, t 10 na rde d bon 0 f= ſtellen iſche inzöſt⸗ tatorz rge⸗ keht vlung⸗ n die nſicht, ellen“ Badiſche Chronik Kreisbauerntag in Schwetzingen I Schwetzingen. Wenn zur Teilnahme an den Kreis⸗ bauerntagen aufgerufen wird, ſo gilt dies nicht nur dem Bauern, ſondern auch dem Reichsnährſtands⸗Kaufmann und Handwerk. In Anbetracht der ſteigenden Bedeutung eines gutfunktionierenden Verteilerſtandes innerhalb der Ernährungswirtſchaft wird der Reichsnährſtand anläßlich des Kreisbauerntages 1939 in Schwetzingen den in ſeiner Hauptabteilung III„Der Markt“ bezw. der Abteilung „Nährſtandskaufleute“ erfaßten ſämtlichen Gruppen der Ernährungswirtſchaft die Parolen für das begonnene Jahr geben.— Der Verteiler iſt heute voll und ganz in das Lei⸗ ſtunasprinsiv des nationalſosialiſtiſchen Wirtſchaftslebens eingebaut. Seine entſcheidende Aufgabe iſt die Weiterlei⸗ tung der non der Landwirtſchaft übernommenen Produkte auf kürzeſtem Wege an diejenigen Stellen, die dieſer Pro⸗ dukte bedürfen. Darüber hinaus muß der Erzeuger mit den für die Leiſtungsſteigerung aus der deutſchen Scholle erforderlichen Bedarfsſtoffen beliefert werden. Dieſe Ver⸗ teilung iſt ein wichtiges Glied der Erzeugungsſchlacht und ſchließlich der ernährungswirtſchaftlichen Marktordnung überhaupt. Oberſtes Ziel und einzige Richtſchnur der Tä⸗ tigkeit der Verteiler, Be⸗ und Verarbeiter im Reichsnähr⸗ ſtand ſei die unbedingte Sicherung der Ernährung unſeres deutſchen Volkes zu allen Zeiten und damit auch die Siche⸗ rung der politiſchen und wirtſchaftlichen Freiheit der Na⸗ tion. Alle im Reichsnährſtand zuſammengeſchloſſenen Grup⸗ pen haben ſich bisher an dieſer verantwortungsvollen Tä⸗ ligkeit bewährt und ſind damit lebendige Träger der Marktordnung geworden. Der Erkenntnis, daß volks⸗ wirtſchaftliche und privatwirtſchaftliche Erforderniſſe vor allem durch enge Zuſammenarbeit am beſten in Einklang gebracht werden können, wird auch diesmal wie im Vor⸗ jahre alle in der Ernährungswirtſchaft tätigen Verteiler, Be- und Verarbeiter am 16. Februar 1939 im Fal⸗ kenſaal in Schwetzingen zur Gemeinſchaftstagung am Nach⸗ mittag zuſammenführen, während die Fachſchaft der Eier⸗ verteiler ſich in einer Sondertagung am Vormittag des gleichen Tages in Schwetzingen im Nebenzimmer des Fal⸗ ken 10 Uhr zuſammenfindet. Außer den Betriebsführern werden auch Gefolgſchafts⸗ mitglieder und Familienmitglieder an der Gemeinſchafts⸗ tagung teilnehmen, um in einer Großkundgebung ihrem Willen zur gemeinſamen Arbeit an den hohen Zielen des Reichsnährſtandes insbeſondere der Sicherung der Ernäh⸗ rung Deutſchlands ſichtbaren Ausdruck zu verleihen. [ hemsbach.(Seuche ausgebrochen) Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt in Hemsbach unter dem Vieh⸗ beſtand der Freiherr v. Heylſchen Gutsverwaltung(Renn⸗ hof) ausgebrochen. Sperrbezirk bildet der Gutshof, ſowie die Gemeinde Hemsbach. I Heidelberg.(Wegen Trunkenheit entmün⸗ digt.) Malermeiſter Alfred Zahn, 45 Jahre alt, wohnhaft in Waldwimmersbach, wurde wegen Trunkſucht entmün⸗ Digt⸗ [I Sulzfeld bei Eppingen.(Vom eigenen Fuhr⸗ werk getötet.) Der 28 Jahre alte Landwirt Otto Kern wurde von ſeinem Fuhrwerk, das am Weinberghang ins Rollen gekommen war, überfahren und ſo ſchwer verletzt, Daß bald nach der Einlieferung ins Eppinger Krankenhaus der Tod eintrat Kern hinterläßt Frau und ein Kind. ) Ohlsbach bei Gengenbach.(Hochbetagt geſtor⸗ ben) Im Alter von 93 Jahren iſt die älteſte Einwohnerin unſeres Dorfes, Frau Thereſig Späth Wwe. geſtorben. Sie war bis auf die letzten Lebenstage noch ſehr rüſtig und konnte noch alle Feld⸗ und Hausarbeiten verrichten. Badiſche Gartenbautagung Pforzheim, 4. Febr. Im Hotel Sautter tagte die Landes⸗ vauernſchaft Baden Fachgruppe Gartenbau mit nahezu 300 Teilnehmern aus allen Teilen Badens. Der Vormittag war den Sondertagungen der Fachgruppen gewidmet, in denen wichtige Berufsfragen zur Beſprechung kamen. Es wurden Referate gehalten über Blumen⸗ und Zierpflanzenbau, Ge⸗ müſebau, Gartenausführung und Friedhofsgärtnerei. Die einzelnen Redner betonten als höchſtes Ziel die Gemein⸗ ſchaftsleiſtung und Pflege der Kameradſchaft. Im Beſon⸗ deren wurde die Ausrottung des Pfuſchertums gefordert, Zum Kapitel„Blumen und Zierpflanzen bau“ wurde die Notwendigkeit herausgeſtellt, gegenüber der Topfpflanze der Schnittblume den Vorrang zu laſ⸗ ſen, weil die Nachfrage nach ihr beſonders groß ſei. Die Steigerung des Anbaus von Blumen und Zierpflanzen iſt als eine Notwendigkeit unterſtrichen und der Berufsaus⸗ weis für dieſe Fachgattung ſowie die Einführung von Qua⸗ litätsvorſchriften in Ausſicht geſtellt worden. Als wichtiger Faktor für eine fortſchrittliche Einrichtung der Betriebe wurde deren Techniſierung gefordert. Es folgte ein Bericht über die Reichsgartenbautagung im Januar d. J. in Goslar unter Berückſichtigung beſonderer Ausführungen über den Gemüſebau. Zu dieſem Thema wurde die volkswirtſchaftliche Stellung des Gemüſebaues in den Vordergrund gerückt und darauf hingewieſen, daß die wertvolle emüſeerzeugung nicht bei der Landwirt⸗ ſchaft, ſondern in der Gemüſegärtnerei liege. An⸗ ſchließend iſt auch die Frage der Abwanderung vom gand in die Stadt ausführlich beſprochen worden. Die Garten⸗ ausführung und Friedhofsgärtnerei wurde nach fachlichen Geſichtspunkten behandelt und hierzu betont, daß nur Fach⸗ 8 als Friedhofsgärtner zugelaſſen ſind. ie gemeinſame Tagung aller Fachgruppen eröffnete der Landesfachwart S 05 2150 mit 210 Rückblick auf das Jahr 1938 und der Parole für 1938. An Stelle des ver⸗ hinderten Landeshauptabteilungsleiters Albert Roth ſprach er Abteilungsleiter Eiſinger von der Hauptabteilung 1 er Landesbauernſchaft über nationalſozialiſtiſche Agrar⸗ 1 und ihre Grundpfeiler. Sachberater Meyl behan⸗ elte die Urſachen der Arbeitskräftenot im Gartenbau und en Berufsnachwuchs. Er wies mit Nachdruck darauf hin, daß dafür zu ſorgen ſei, genügend neue Menſchen dem Be⸗ ruf zuzuführen, die den drei Grundforderungen zu genügen atten: Charakterlich einwandfreie, geiſtig hochſtehende und körperlich leſtungefahige Menſchen! Sachberater Runge referierte über den gärtneriſchen Pflanzenſchutz, die wich⸗ tigſten Vorbeugungsmaßnahmen in der Bekämpfung der Pllanzenkrantheiten und über die Möglichkeiten, die zur ekämpfung der Kulturſchäden zur Verfügung ſtänden. Der Geſchäftsführer des Gartenbauwirtſchaftsverbandes Baden, Fick, gab einen Rück⸗ und Ausblick über die Preisregelung, über die ernährungswichtigen Erzeugniſſe Obſt und Gemüse mit dem Hinweis darauf, daß die Markt⸗ regelung als Kernſtück der nationalſozialiſtiſchen Wirt⸗ Ichaft zu gelten habe. Er verbreitete ſich weiterhin über Baumſchulen und ihre Bedeutung für die Obſterzeu⸗ gung und legte auch in dieſem Punkt Wert auf Qualität. Mannheims Eisſtadion fertig Das Mannheimer Eiskunſtſtadion im Friedrichspark iſt fertig. Samstag konnte das Richtfeſt gefeiert werden, und am Sonntag wurde dieſe neue Sportanlage der Heffent⸗ lichkeit übergeben. Allen Schwierigkeiten und allen Widerwärtigkeiten zum Trotze iſt es nun doch gelungen, dieſes hübſche und einzige Eisſtadion Südweſtdeutſchlands noch vor Abſchluß der Win⸗ terſaiſon betriebsfertig zu erſtellen. Zunächſt haben ſetzt Mannheims Eisläufer und ⸗läuferinnen und die aus der näheren und weiteren Umgebung Gelegenheit, ſich auf dem blanken Eiſe zu tummeln. Der Mannheimer Eis⸗ und Roll⸗ ſportklub und das Sportamt der NSG„Kraft durch Freude“ werden nun auch auf dem Gebiete des Eisſports ihre Arbeit aufnehmen können. Die Ein weihung er⸗ folgt am 18. Februar mit einer ſportlichen Großveranſtal⸗ tung, die uns hoffentlich ſowohl im Kunſtlauf als auch im Eishockey Deutſchlands Spitzenklaſſe zu ſehen die Möglich⸗ keit gibt. Rein äußerlich geſehen fehlt dem Eisſtadion noch der letzte Schliff, fleißige Handwerkerhände haben ſich noch einige Tage zu rühren, ehe dieſes„Schmuckkäſtchen“ in ſeiner wahren Form richtig zu erkennen iſt. Im übrigen aber enthält dieſes Eisſtadion wirklich alles, was dazu ge⸗ hört, angefangen bei der 60:30 Meter großen Lauffläche, die durch ein 20 Kilometer langes Röhrenſyſtem unterktihlt wird, der ſchönen langgeſtreckten Tribüne, die 2500 Men⸗ ſchen Platz bietet, den Zuſchauerrängen, dem ſchmucken Re⸗ ſtaurant, bis zu den Umkleidekabinen, den Duſchräumen, den Klubzimmern, den Büros für die ſportliche und kauf⸗ männiſche Leitung, den Kaſſenſchaltern, den Garderoben und dem überdachten Fahrrad⸗Abſtellplatz. Selbſtverſtänd⸗ lich fehlen nicht die Uhren, die die Zeit und den Spielablauf wiedergeben, und die Anzeigetafeln, auch nicht eine tadel⸗ loſe Beleuchtungs⸗ und Lautſprecheranlage. Abſchließend ſei noch feſtgeſtellt, daß im Eisſtadion im Friedrichspark bequem 6000 Zuſchauer untergebracht werden können, bei außergewöhnlichem Andrang wahr⸗ ſcheinlich noch 2000 mehr. Die Tribüne umfaßt, wie bereits erwähnt, 2500 Plätze, in der Hauptſache Sitzplätze. Eben⸗ ſopiele Stehplätze ſind auf den Rängen vorhanden. Im Re⸗ ſtaurant haben in zwei Stockwerken gut 800 Menſchen gute Sitzmöglichkeit. Natürlich kann die Anlage jederzeit ver⸗ größert und erweitert werden. Die kaufmänniſche Leitung hat Dr. Dürr, während die ſportliche Leitung bei Dr. Buß, Mannheims Tennisſpitzenſpieler, in beſten Händen liegt. Allen Eislaufbefliſſenen aber ſteht der Eislauflehrer Härtel, vor einigen Jahren hinter Ernſt Baier ſtets Berlins„Zwei⸗ ter“, ſtändig mit Rat und Tat zur Verfügung. Mannheims Eisſtadion im Friedrichspark wurde am Samstag nachmittag mit einer kleinen Feier, an der u. a. auch der Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim, der Kreisleiter, Vertreter der Partei, der ſtädtiſchen Behörden und der Sportbehörden teilnahmen, der Oeffentlichkeit übergeben. Mitglieder des Mannheimer Eis⸗ und Rollſport⸗ Clubs und der für das Eisſtadion verpflichtete Eislaufleh⸗ rer Härtel erhielten für ihre Darbietungen auf dem Eiſe ſtarken Beifall. Das Richtfeſt hielt anſchließend die gela⸗ denen Gäſte und die beim Bau der Anlage beſchäftigten Arbeiter und Handwerker noch einige Stunden im frohen Kreiſe verſammelt. Stadtwerke Mannheim. Mannheim. Auf Grund der Eigenbetriebsverord⸗ nung des Reichsminiſters des Innern vom 21.1 November 1938 werden mit ſofortiger Wirkung die ſtädtiſchen Waſ⸗ ſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke und die ſtädtiſche Stra⸗ ßenbahn zu einem Eigenbetrieb mit der Bezeichnung „Stadtwerke Mannheim“ zuſammengefaßt. Die für die Stadtwerke geltenden Beſtimmungen werden dem⸗ nächſt in einer Betriebsſatzung geregelt werden. () Baden-Baden.(Im Steinbruch getötet.) Der ledige 32jährige Arbeiter Bernhard Kunz aus Eiſental bei Bühl wurde im Steinbruch Selighof durch einen her⸗ abſtürzenden Steinblock getroffen und ſofort getötet. () Baden-Baden.(Unglück beim Ueberholen.) Ein Laſtkraftwagenfahrer wollte, trotzdem die Fahrbahn durch zwei ihm entgegenkommende Fahrzeuge. die ſich ge⸗ genſeitig überholten, verengt war, einen dort parkenden Kraftwagen überholen. Hierbei wurde ein Pferd durch den Laſtkraftwagen derart verletzt, daß es ſofort getötet werden mußte. Dem leichtſinnigen Fahrer wurde der Führerſchein entzogen. 5 5 105 Baden⸗Baden.(In die Grube geſtür zt) Ein lediger 28 Jahre alter Erdarbeiter aus Weitenung fuhr, trotz Aufſtellung behördlicher Verbotstafeln, mit ſeinem 1 entlang der Baugrube der Schwarzwaldſtraße. Hierbei kam er der Baugrube zu nahe und ſtürzte etwa ſechs Meter tief hinunter. Hier blieb er bewußtlos liegen und wurde von Paſſanten aus ſeiner Lage befreit. Mit ſchweren Schädelverletzungen wurde er mittels Kranken⸗ auto in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Es beſteht Lebensgefahr. Aus den Nachbargauen Naubmörder Dörr in Köln verhaſtet Aeberraſchende Feſtnahme und e 5 rankfurt a. M., 6. Febr. Der wegen Raubmordes an der 295 Kirchner in Eſchborn geſuchte 27jährige Albert Dörr konnte in Köln feſtgenommen werden. Dörr wollte in Köln eine Familie aufſuchen, um Geld zu leihen. Er traf Hur die Kinder in der Wohnung an, die ihm erklärten, daß et ſpätet vorſprechen möchte, wenn die Eltern anweſend ſeien. Als die Eltern nach Hauſe kamen und vom Beſuch des Man⸗ nes hötten, kam ihnen ſofort der Verdacht, daß es ſich nach der Beſchreibung um den Raubmörder Dörr handeln mußte. Sie benachrichtigten ſofort die Kriminalpolizei, die Dörr feſtnehmen 11725 als 5 gegen 21.30 Uhr erneut bei der Familie vorſprechen wollte. 5 9555 legte unter dem Druck der überraſchenden Feſt⸗ nahme ein Geſtändnis ab. Er wird zur Aburteilung nach Frankfurt a. M. übergeführt. Ar Ehepaar als Brandſtifter. Das Schwurgericht Kemp⸗ ten verurteilte den 51 Jahre alten geſchiedenen Urban Seele wegen Brandſtiftung in Tateinheit mit Verſiche⸗ rungsbetrug zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und 8 geſchiedene Eheftau zu zwei Jahren Zuchthaus. Die randſtiftung liegt zehn Jahre zurück. Die Eheleute hatten 1 vor ihrer Scheidung in gegenſeitigem Einver⸗ tändnis ihr Anweſen in Brand geſteckt, um die Verſiche⸗ . zu erhalten, die auch tatſächlich ausgezahlt murde. Lalcale Nuudcliau Der erſte Februar⸗Sonntag war hell und klar. Die Kälte war infolge der Wolken⸗ bildung in der Nacht zum Sonntag etwas zurückgegangen, ſo daß die Temperatur nicht viel unter dem Nullpunkt lag. So zog es manchen in die nähere und weitere Umgebung. Vor allem nach dem Schwarzwald zog es viele Winter⸗ ſportler, die mit mehreren Omnibuſſen vom Mannheimer Paradeplatz aus nach dem nördlichen Schwarzwald zum Stki⸗ ſport fuhren. Heute am Dorothetag iſt es nun wieder recht winterlich geworden. Feld und Fluren ſind in tieſem Nebel eingehüllt und Rauhreif und Eisblumen zeigen die Natur in ihrem weißen Winterkleid. Der Bauernſpruch ſagt heute Dorethe bringt den meiſten Schnee.— Im Vordergrund ſtand geſtern die Reichsſtraßenſammlung, die von den Formationen der Bewegung durchgeführt wurden. Die Tierabzeichen fanden reſtloſen Abſatz. Nun regiert Prinz Karneval die Stunden. Das Wochen⸗ ende ſtand ſchon ganz im Banne der Maskenbälle und Kappenabende. Hier ſtieg im„Schloß“ der große Sänger⸗ maskenball, der auch dieſes Jahr wieder ſeine Anziehungs⸗ kraft nicht verfehlte. Unter dem Motto„An der ſchönen blauen Donau“ fanden ſich viele recht hübſche Vertreterinnen des zarten Geſchlechts in Trachten vom Donauſtrand ein, aber auch viele recht kurz⸗ und leichtgeſchürzte hatten ſich eingefunden; während die männl. Vertreter mehr in Phan⸗ taſie machten. 2 Muſikkapellen gaben Narren und Närrinnen, auch ſolchen, die nicht in Masken waren, den nötigen Schwung, ſodaß es früher Morgen wurde, bis das närriſche Sängervölklein ſich den Armen des Prinzen Karneval ent⸗ winden konnte. f Der älteſte aktive Sänger Seckenheims 7. Im Alter von 72 Jahren ſtarb am Samstag Abend unerwartet Georg Weber, ein alter Sängerveteran, der faſt volle 50 Jahre als treuer aktiver Sänger dem deutſchen Liede diente und noch im letzten Jahte für 100% gen Proben⸗ beſuch geehrt wurde. Sein Wunſch im nächſten Jahre mit dem 75. Jubelfeſte des Geſangverein„Sängerbund“, dem er angehörte, auch gleichzeitig ſein goldenes Sänger⸗ jubiläum zu feiern, ſollte leider nicht mehr in Erfüllung gehen. Jahresverſammlung des Kleingärtner vereins. Am geſtrigen Sonntag nachmittag fand im„Deutſchen Hof“ die Jahtesverſammlung des Kleingärtnervereins ſtatt, zu der ſich viele Gartenfreunde mit ihren Angehörigen ein⸗ gefunden hatten. Vereinsleiter Herr eröffnete die Verſamm⸗ lung. In ſeiner Begrüßung konnte er auch den Stadtg ruppen⸗ leiter Fritz, Landesſchulungsleiter Kaiſer, Reviſor Kobold ſowie den hieſigen Ortsgruppenleiter der Partei willkom⸗ men heißen. Anſchließend hielt Schulungsleiter Kaiſer einen Vortrag über„Rebbau im Kleingarten“. Der Redner gab zunächſ einen Einblick über die Abſtammung und Einführung es deutſchen Edelgewächſes und ſchilderte dann die Hybriden⸗ reben, die ſich ungünſtig für den deutſchen Weinbau aus⸗ wirkten und insbeſonders die Schädlingsbekämpfungs noch hemmen. Er kam dann auf die zahlreichen anderen Schäd⸗ linge der Reben und ihre Bekämpfungsmaßnahmen zu ſpre⸗ chen. Das Anpflanzen von Reben in Kleingärten empfiehlt Redner nur denen, die genügend Zeit haben, ſich den Reb⸗ kulturen zu widmen. Seine krefflichen Ausführungen fanden reichen Beifall. Aus dem Jahres⸗ und Geſchäftsbericht des Vereins⸗ leiters konnte man entnehmen, daß der Verein mitten in ſeiner Aufbauarbeit ſteht. Durch das Gelände am Sommer⸗ damm hat ſich die Zahl der Gärten auf 202 erhöht. Seine weiteren Ausführungen gallen den Schuſungsvorträgen, der Obſtbaumpflege, der Schädlingsbekämpfung und der Vogel⸗ fütterung. Zum Schluß ſprach er den Dank an ſeine Mit⸗ arbeiter im verfloſſenen arbeitsreichen Geſchäftsſahr aus. Kaſſenwart Weber gab den Kaſſenbericht und Reriſor Kobold konnte in ſeinem Reviſionsbericht von einer muſtergültigen Geſchäftsführung berichten. Stadtgruppenleiter Fritz, der mit der Entlaſtung des Geſamtvorſtandes beauftragt war, be⸗ ſtätigte nach Dankesworten im neuen Jahr wieder den Vereinsleiter mit ſeinen Mitarbeitern. Im Wettbewerb für vorbildlichen Gartenbau konnben die Gartenfreunde Hermann Schleicher und Heinrich Daub ſowie Metz beſonders geehrt werden. Eine beſondere Ehrung wurde Gartenfreund Ph. Brunner zuteil, der zum Ehren⸗ mitglied ernannt wurde. Ortsgruppenleiter Raule zollte in einer Anſprache dem Kleingärtnerverein für ſeine Aufbau⸗ arbeit dankbare Anerkennung. Nach Bekanntgabe des Wirt⸗ ſchaftsberichtes für das Jahr 1939 ſchloß der Vereinsleiter die überaus anregende Jahresverſammlung. En kleines Ge⸗ ſchenk überraſchte am Schluſſe die Gartenfreunde. Für den gemütlichen Teil hatte eine Muſikkapelle für die nötige Stim⸗ mung geſorgt. Beethoven⸗Abend. Laugs, Baltz, Spitzenberger. Im Rah⸗ men der Hochſchulwoche birngt Karl von Baltz mit Richard Laugs am Flügel am Mittwoch, den 8. Februar ds. Irs., die berühmte Kreutzer⸗Sonale von Beethoven zu Gehör. Max Spitzenberger, ein junger Celliſt aus Berlin, wird ſich an dieſem Abend erſtmalig dem Mannheimer Konzertpubliſum mit einer Cello⸗Sonate von Beethoven vorſtellen. Den Ab⸗ ſchluß des Abends bildet das berühmte große Klaviertrio in B-Dur, das die 3 Künſtler zu gemeinſamem Muſizieren vereinigen wird.— Es ſind für dieſen Abend nur wenige Karten erhältlich. f Schachwettkampf Bogoljubow und Eliskaſes in Mannheim. Die zwei erſten deutſchen Schachſpieler tragen ab heute im„Deutſchen Haus“, C 1, in Mannheim die letzten Partien ihres Wettkampfes aus. In der Schachwelt bringt man die em Wettkampf größtes Intereſſe entgegen. Die Meiſter werden in. Mannheim vier Partien, die letzten dieſes Kampfes, ſpielen. Der Mannheimer Schachklub hat daher eine Schach⸗ woche vom 6.—12. Februar angekündigt, die zu einem Groß⸗ ereignis in der Schachwelt werden wird. Die vier Parkien werden am Montag, 6., Dienstag, 7., Freitag, 10. und Sonntag, 12. Februar, zum Austrag gebracht. Am Mittwoch werden die beiden Meiſter ein Simultanſpiel an 100 Brettern zum Austrag bringen. i. Elislaſes geht mit einem guten Vorſprung in das End⸗ ſpiel in Maunheim, ſteht doch die Partie 96 für ihn. Dies dürfte auf den Verlauf der Partien einen wichtigeft Ein⸗ fluß haben, doch wie man den Altmeiſter Bogolfübow kennt, wird er alles daran ſetzen, ſeinem jungen Ribdalen den Erfolg ſtreitig zu machen. s 5 5 2 Erhöhte Reichsdarlehen für Kinderreiche Die Förderung des Landarbeiterwohnungsbaues Der Reichsarbeitsminiſter hat die Durchführungsvor⸗ ſchriften über die Förderung des Landarbeiter⸗ wohnungsbaues zugunſten der klinderreichen Familien ergänzt. Dadurch wird jetzt die Möglichkeit ge⸗ ſchaffen, bereits für Familien mit drei Kindern ſtatt bis⸗ her vier ein um 300 Mark erhöhtes Reichsdarlehen und die Zinsermäßigung für Reichsdarlehen bis auf 1 Prozent zu gewähren. Für Familien mit vier und mehr Kindern erhöht ſich das Reichsdarlehen gegenüber der bisherigen Regelung um 100 Mark, und zwar wird für jedes weitere Kind ein Zuſchuß bis zu 100 Mark zum Reichsdarlehen gegeben. Das erhöhte Reichsdarlehen für Familien mit drei zum elterlichen Haushalt gehörigen minderjährigen Kindern ſowie die Ermäßigung des Zinsſatzes bis auf 1 Prozent kann nachträglich für Bauvorhaben bewilligt werden, für die Bewilligungsbeſcheide bereits erteilt ſind, ſofern ſich bei der Durchführung der Bauten Schwierigkeiten finan⸗ zieller Art oder über dem Durchſchnitt liegende Belaſtun⸗ gen ergeben. 9000 Führerſcheine entzogen Aus der Statiſtik des Reichsverkehrsminiſteriums. Im Jahre 1938 wurde in 4662 Fällen der Führerſchein ver⸗ ſagt, in 9069 Fällen wurde er den Inhabern entzogen. Bei den Entziehungen bildete den Anlaß in 4307 Fällen Neigung u Trunk oder Ausſchreitungen. In den übrigen Fällen waren fahrläſſige Körperverletzung, Tötung oder Ueber⸗ tretung von polizeilichen Vorſchriften die Urſache. 281 Fälle von Führerflucht wurden mit Entziehung des Führer⸗ ſcheins geahndet. Bei den Verſagungen von Führerſcheinen ſtehen ſchwere Eigentumsvergehen und Urkundenfälſchungen an der Spitze. 983 Jünger des Automobilfahrens beſtanden die Prü⸗ fung nicht. Neigung zu Trunk oder Ausſchreitungen und Uebertretung von Vorſchriften führten ebenfalls mehrfach zur Verſagung des Führerſcheins. D AF.⸗Vierraumwohnung wandert durch die Betriebe. Die Forderung des Reichsheimſtättenamtes der DA. nach preiswerten Vierraumwohnungen wird nunmehr bereits in verſchiedenen Teilen Deutſchlands verwirklicht. So geht jetzt der Bau von 100 Vierraumwohnungen der Elektro-Werke AG. bei Zſchornewitz der Vollendung ent⸗ gegen; in Kaſſel wurden bei einigen Bauten ebenfalls Vierraumwohnungen errichtet, und für das Vorwerk des Volkswagenwerks iſt eine Siedlung im Werden, die gleich⸗ falls Vierraumwohnungen enthält. Die Mieten wurden zu einem günſtigen Preis im Verhältnis zum Einkommen feſtgeſetzt. Derartige Wohnungen werden nunmehr, als Muſter, mit deutſchem Hausrat ausgeſtattet durch eine Reihe von Betrieben wandern, um den Volksgenoſſen ein praktiſches Beiſpiel deutſcher Wohnkultur zu vermitteln. Waffentraditionsführer im Reichskriegerbund. Zur Pflege der beſonderen Tradition der einzelnen Waffen⸗ gattungen hat der Reichskriegerführer die Stellung von Waffentraditionsführern geſchaffen. Ihre Tätigkeit be⸗ ſchränkt ſich auf das Gebiet der Traditionspflege. Zu die⸗ ſem Zweck betreuen ſie bei größeren Aufmärſchen uſw. die Traditionsverbände ihrer Waffen. Es ſind ernannt zum Waffentraditionsführer der Jäger und Schützen Haupt⸗ mann a. D. von Arnim, der Kavallerie Generalmajor a. D. Janßen, der ſchweren Artillerie Major a. D. Kaiſer. Für die Feldartillerie und die Pioniere ſteht die Ernennung noch aus. Ebenſo ſind bereits Traditionsverbandsführer für die ehemaligen Angehörigen der Nachrichtentruppe, der Eiſenbahntruppe, der Kraftfahrtruppe und des Trains ernannt. Hebung der Gaſtſtättenkultunr. Zwiſchen dem Reichs⸗ fremdenverkehrsverband und der Wirtſchaftsgruppe Gaſt⸗ ſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe iſt ein Abkommen zur Hebung der Gaſtſtättenkultur getroffen worden. Um die Ausſtattung und Einrichtung der Betriebe zu verbeſſern und die Gaſtlichkeit zu fördern, wird danach in jedem Wirtſchaftskammerbezirk eine Kommiſſion zur Beſichti⸗ gung der Betriebe gebildet. Die Kommiſſion beſichtigt die Betriebe, um feſtzuſtellen, ob ihre Ausſtattung und Ein⸗ richtung den Anforderungen der Gäſte entſpricht. Beſon⸗ ders ſoll auf die Inneneinrichtungen der Gaſträume und Fremdenzimmer, ihre Ausſtattung, Beleuchtung und Lüf⸗ ung geachtet werden. 2 Fasnacht und Karneval Eine volkskundliche Unterredung mit Prof. Fehrle. e Ns. Vor zwei Jahren fuhr Prof. Eugen Fehrle, der Leiter der Lehrſtätte für deutſche Volkskunde an der Univerſität Heidelberg, mit 45 Studenten, darunter 11 Schleswig⸗Holſteinern, während der Fasnachtstage in den Schwarzwald nach Elzach, Bräunlingen, Villingen, Donau⸗ eſchingen und Furtwangen. Mancher von ihnen mochte von früheren Wanderungen her die Schwarzwälder als auffal⸗ lend einſilbige Menſchen in Erinnerung haben. Wie ſah er ſie jetzt verwandelt! Faſt befremdend wirkte im erſten Au⸗ genblick auf die reſervierten Niederſachſen dieſe Ausgelaſſen⸗ heit! Es dauerte indes nicht lang, da waren auch ſie in den tollen Wirbel hineingezogen. Am zweiten Abend ſah man keinen mehr ohne Maskierung. Und mit der Maske waren auch ſie innerlich verwandelt Dem in ſeiner elementaren Urwüchſigkeit ſchier unfaßba⸗ ren Erleben folgte einige Tage ſpäter in der ſachlich⸗kühlen Atmoſphäre des Lehrſaals eine Beſprechung, die der Deu⸗ tung des Urſprungs dieſer Vorgänge galt. Der Dekan der Philoſophiſchen Fakultät berief dazu eine Verſammlung von hundert Profeſſoren und Studenten ein. Es war dies das erſte Mal, daß an einer Hochſchule das Thema„Fasnacht“ zur ernſten wiſſenſchaftlichen Diskuſſion geſtellt wurde. Das Ergebnis der Beſprechung bildet eine Schrift von Prof. Dr. Fehrle„Deutſche Fasnacht am Oberrhein“. In den letzten Jahren ſah man in illuſtrierten Zeitun⸗ gen häufig Bilder von Fasnachtsumzügen, in denen es von grauenerregenden Teufelsfratzen nur ſo wimmelte. Aus den Schilderungen konnte man glauben, das wilde Weſen ſei umſo echter, je„dämoniſcher“ es dabei zugehe. Offen geſtanden, dieſe Vorſtellungen ſpielten eine ge⸗ wiſſe Rolle, als wir uns an den beſten Sachkenner, den wir im Gau haben, an Prof. Fehrle in Heidelberg, mit der Bitte um Auskunft wandten. Bei der Führung durch die für eine Univerſität einzig⸗ artige Sammlung von Fasnachtsmasken in der Lehrſtätte für deutſche Volkskunde mit Menſchen⸗ und Tiergeſichtern, buntfarbigen, zottigen Trachten, Fuchsſchwänzen und all dem anderen Zubehör der Narrozünfte, mit Bildern und Zeichnungen, Darſtellungen von der Steinzeit bis zur Ge⸗ genwart, deutete er auf einige Masken, die gar nicht„dämo⸗ niſch“ ausſchauen, viel eher den Ausdruck einer zurückhalten⸗ den Beſinnlichkeit tragen. „Dieſe Masken gehören zu den älteſten der Sammlung“, bemerkte Prof. Fehrle.„Sie ſind vielleicht etwas enttäuſcht über das harmloſe Ausſehen, aber die meiſten grotesk an⸗ mutenden Masken ſind erſt in neuerer Zeit, teilweiſe ſo⸗ gar in den letzten Jahren in der Werkſtatt eines phantaſie⸗ egabten Schnitzers entſtanden. Wobei nicht zu beſtreiten iſt, daß ſich darunter künſtleriſch hervorragende Leiſtun⸗ gen befinden. Wenn hier viele Geſichter kaum verzerrt er⸗ ſcheinen, ſo darf man annehmen, daß es den Schöpfern nicht auf Dämonie ankam, ſondern eher darauf, das Per⸗ ſönliche in den Hintergrund treten zu laſſen und damit zu 115 daß der Einzelne nur ein Glied der Gemeinſchaft i Der Grundgedanke der Fasnacht war— und dies be⸗ zeugen gerade die älteſten Darſtellungen, die in Skandina⸗ vien in Felſen eingeritzt gefunden würden— daß das Le⸗ ben ſich im Frühling immer wieder erneuere. Darauf deu⸗ tet auch der Name: Fasnacht; er kommt wahrſcheinlich von faſen, faſeln gleich blühen, gedeihen. Das Chriſtentum, das den uralten Volksbrauch nicht radikal ausrotten konnte, hat mit der Schreibweiſe„Faſtnacht“ eine chriſtliche Deu⸗ tung verſucht; die Zeit vor dem Faſten.(Aehnlich wie Sonnabend der Tag vor dem Sonntag iſt.) Durch das Chriſtentum iſt auch der dämoniſch⸗teufliſche Zug, das He⸗ den in das Fasnachtstreiben hineingetragen wor⸗ en. Die Anfänge der Fasnacht weiſen auf dieſelben An⸗ ſchauungen hin, die dem Urbild des Hakenkreuzes, dem Sonnenrad, das man in raſender Eile den Berg hinab⸗ ſauſen läßt oder auch andernortes langſam hinabrollt, zu⸗ grunde liegen. Im Scheibenſchlagen, das ſich 4000 Jahre zurück nachweiſen läßt, berühren ſich alemanniſches und fränkiſches Volkstum. Die feurige Scheibe bedeutet: So wie dieſes Abbild der Sonne über der Gemarkung leuchtet, ſo ſoll die Sonne wiederkehren und neues Leben bringen. Das hierin ausgeſprochene Vertrauensverhältnis zur Gott⸗ heit entſpricht ä einem Grundzug germaniſchen Weſens. Von altersher iſt die Ausübung des Fasnachtsbräu ureigenſtes Vorrecht der Jungmannſchaft des Dorfes, Deng an ihr liegt es, das Leben der Gemeinſchaft weiterzuten, gen und auch die Entſcheidung des Kampfes zwiſchen Win ter und Sonne, zwiſchen dem Unholden, Winterliche lin. fruchtbaren und dem fruchtbaren, ſegensreichen Sommer herbeizuführen. Fasnacht wurde und wird überall gefeiert, wo Menſchen germaniſchen Blutes lebten und leben— in Königsberg um das Jahr 1200 ebenſo wie von der älteſten Zeit gel in Skandinavien oder im Schwarzwald und am Bodenſe⸗ In den großen Städten am Rhein hauptfſächlich tritt ze in dem buntſchillernden Gewand des Karneval auf. Es liegt wohl auch in dem Volkscharakter begründet, wenn im leichtlebigen Rheinland Prinz Karneval in überſchäumen⸗ der Ausgelaſſenheit das närriſche Szepter ſchwingt, wäh⸗ rend die urtümlichere, bäuerliche Kultur am Oberrhein die alten Fasnachtsbräuche bewahrt hat. Der ſchwerblütigere Alemanne nimmt auch das Tollen der Fasnachtstage— faſt möchte man ſagen— ernſter und tiefer. „Woher ſtammt eigentlich das Wort Karneval?“ Prof. Fehrle bemerkte hierzu:„Man hat verſucht, ez von carrus navalis, d. i. Schiffswagen abzuleiten. Abge⸗ ſehen von großen ſprachlichen Bedenken hat es dieſe Wort⸗ bildung im lateiniſchen Wortſchatz bis zum 6. Jahrhundett unſerer Zeitrechnung nicht gegeben. Dagegen läßt ſich die Bezeichnung Carneval ſchon früh an den italieniſchen Klo⸗ ſterſchulen nachweiſen. Sie iſt wohl aus der Zuſammen⸗ ziehung von carne vale, zu Deutſch: Fleiſch leb wohll em 3 Es iſt die Parole für den morgigen Tag, an dem ie Faſtenzeit beginnt. gemeint:„Heut' aber wollen wit noch einmal luſtig ſein!“ Immerhin kann ſich auch der fröhliche Karneval auf eine ehrwürdige Tradition berufen. In Köln wird er ſeit gut 140 Jahren ſchon in ähnlicher Weiſe gefeiert wie heut. Und es laſſen ſich ſehr wohl Anklänge an altrömiſche Feier lichkeiten wie Kaiſergeburtstagsfeiern feſtſtellen. E. Dietmeier. e Keine Wehrmachtkapellen bei konfeſſionellen Veran⸗ ſtaltungen. Nach einer für die Wehrmacht ergangenen An⸗ ordnung hat die Teilnahme von Muſikkorps an Veranſtal⸗ kungen, Konzerten uſw. konfeſſionell gebundener Verbände und Vereine mit Rückſicht auf die überkonfeſſionelle Stel lung der Wehrmacht zu unterbleiben. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 6. Februar: Nachmittags: 2. Vorſtellung für die Hauptſchule Mannheims: Das Käthchen vo Heilbronn. Schauſpiel von Heinrich von Kleiſt. An⸗ fang 14, Ende 16.45 Uhr.— Abends: Miete C 15 und 1. Sondermiete C8: Aimee. Komödie von Heinz Coubier. Anfang 20, Ende 22 Uhr. 5 Dienstag, 7. Februar: Für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 236 bis 24l, 264 bis 270, 342 bis 347, 360 bis 366, 538 bis 540, 504 bis 600, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 300, 601 bis 900: Emilia Galotti. Trauerſpiel von Leſſing. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Mittwoch, 8. Februar: Miete M 16 und 2. Sondermiete M8 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 416: Struenſee oder Der Sturz des Miniſters. Schauſpiel vo Eberhard Wolfgang Möller. Anfang 19.30, Ende 2280 Uhr. III TN Ortsgruppe Seckenheim Morgen Dienstag, den 7. Februar 1939, findet in Rathaus, 3. Stock, Zimmer 10, die Ausgabe von Kohleſ⸗ gutſcheinen ſtatt. Zeit: 10—12 Uhr.. Es erhalten nur Gutſcheine, die am Donnerstag iht Scheine nicht abgeholt haben. Fürſorgeempfänger erhalten leine Gutſcheine⸗ Amiliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 1. Februar 1939: das Handels⸗ und Gewerbeſchulgeld für das 3. Drittel 1988/9. 6. Februar 1939: die von den Arbeitgebern an den Lohn- und Ge⸗ haltszahlungen im Januar 1939 einbehaltene Bürgerſteuer. 10. Februar 1939; das 1. Viertel 1939 der mit beſonderem Steuer⸗ beſcheid angeforderten Bürgerſteuer 10. Februar 1939: die bis dahin fällig werdende Bergnügungsſteuer 10. Februar 1939: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzuhlungen und Säumnis⸗ zuſchlä ge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ eſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ 28 ein einmaliger Zuſchlag e in Höhe von v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene e zu erwarten. ine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadthkaſſe. Die Feſtſetzung und Erhebung der Beiträge der Tierbeſitzer für die Entſchädigung bei Seuchenver⸗ luſten betr. Die Zählungsliſten über den Be⸗ ſtand an Rindvieh und Tieren des Pferdegeſchlechts(Pferde, Eſel, Mauleſel, Maultiere) liegen vom Montag, den 6. Februar bis einſchl. 18. Februar 1939 a) für die Altſtadt im Rathaus, NI, Zimmer 164, b) für die übrigen Vororte in den betreffenden Gemeindeſekretari aten zu jedermanns Einſicht auf. Die Liſten ſind für die Berechnung der Beiträge maßgebend, welche von den Tierbeſitzern zur Deckung der Viehſeuchenentſchädigungen entrich⸗ tet werden müſſen. Anträge auf Berichtigung der Liſten ſind innerhalb obiger Auflage⸗ friſt vorzubringen Mannheim, den 3. Februar 1939. Der Oberbürgermeiſter. Todes-Anzeige. vater, Bruder und Onkel Georg Weber von 72 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. Mhm.-Seckenheim, 6. Februar 1939. vom Trauerhause, Freiburgerstraße 24 aus statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, den guten Vater, Großvater, Urgroß- für nach kurzem Kranksein am Samstag Abend im Alter Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag Nachmittag 3 Uhr Taping: Tele Bauhandwerker (nach vorgeschirieb. städt. Muster zu haben in der Druckerei des Meckat-Bote. Werdet Mitglied Qual nimm allemal Tropfen Il. RNA Hauber Pastillen-- 80 U. Vorbeugend bei Husten, Heiserkeit, Katarrh. Der quslende Hostenteiz wied schnell beseitigt. Germ.-Drog. W. Höllstin. Parteiamtliche Mitteilungen: J., Gef. 47/171. Heute Montag, 20 Uhr, treten die Führer der Gefolgſchaft am HJ.⸗Heim zum Führerdienſt an.— Dienstag, 7. Febr., 19.30 Uhr, Gefolgſchaftsſport in der Schulturnhalle. — Mittwoch, 8. Febr., 20 Uhr, treten Schar 1 Vögele zum Schießen, Schar 2 Nonnen⸗ macher zum Heimabend am§J.⸗Heim an.— Freitag, 10. Febr., 20 Uhr, treten Schar 3 Ding zum Heimabend, Schar 4 Rauſelder zum Schießen am HJ.⸗Heim an. Geſangperein„Sängerbund“, Mhm.⸗Hecenbeim Anſeren Mitgliedern die tieftraurige Nachricht, daß unſer älteſter aktiver Sänger und Ehrenmitglied Herr Georg Weber am Samstag Abend allzuraſch von uns geſchieden iſt. Es iſt Ehrenpflicht aller Mitglieder des Vereins, ihm die letzte Ehre zu erweiſen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag Rachmittag 3 Uhr ſtatt. Zuſammenkunft ½ 3 Uhr im Lohal. Der Vereinsführer. liefert in jeder Ausführung und Größe Neckar- Bote- Druckerei. esund wie frisches Obst Sind getrocknete Freſte Pflaumen 5 500 fr ab 53. Mischobst 500 fr 90, Aprikosen 500 gr 95 Feigen, offen 2 500 gr 35 Feigen in Cellophan Paket 14. Sultaninen 250 gr ab 20 Zum Füllen von Faßnachts-Küchle Aprikosen-Marmelade offen, 500 ęr 45 Die guten Zentis-Konfftüres Brombeer, Pflaumen, Erdbeer, Orange, Johannisbeer, Aprikosen 500 gr-Glas 60 6 Glas-Pfand 15 Weizenmehl, Type 612 Sondermahlung, offen, 500 bf 204 dto. m. 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