1 ent. S n der unſt⸗ ) der ym⸗· 1 die Paar folg⸗ 5 be⸗ reien ihrer r bol⸗ imm ſetz⸗ ziſter reich; der Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A XII. 38: 1140 39. Jahrgang Dienstag, den 7. Februar 1939 Die Trümmer des roten Heeres Bolſchewiſtiſche Horden fluten über die Grenze.— 140 000 Mann werden inkernierk. Paris, 6. Februar. Die Trümmer der geſchlagenen Armeen der bereils ge⸗ flohenen katalaniſchen Machthaber fluten über die franzö⸗ ſſche Grenze. Am Monkagmorgen kraf der erſte Haufen an der Grenze bei Perthus ein. Es handelte ſich um eine Abteilung jener berüchtigter „Sicherheitstruppen“ zu Pferd, die als erbarmungsloſe Einpeitſcher und Tſchekiſten galten, die von ihren Befehls⸗ habern ebenſo für Verkehrsdienſt wie für Exekutionen ein⸗ geſetzt wurden. Die roten Reiter wurden an der Grenze von franzöſiſcher Garde mobile ſofort entwaffnet. Unmittelbar nach den Reitern trafen völlig desorgani⸗ ſierte und durcheinander gewürfelte Bataillone roter Mi⸗ lizen ein. Der Strom reißt nicht mehr ab. Die Geflüchteten können kaum von den franzöſiſchen Grenzmannſchaften ver⸗ teilt werden. Die geſchlagene Armee macht einen ſtumpfen, maßlos abgeriſſenen Eindruck. In dem franzöſiſchen Grenzdepartement Oſt⸗Pyrenäen ſind Maßnahmen zur Aufnahme der rotſpaniſchen Truppen getroffen worden. Der Befehlshaber des Wehrkreiſes hat auf Weiſung des Miniſterpräſidenten und Landesverteidi⸗ gungsminiſters Vorſorge für die Internierung von 100140000 Mann getroffen. Das Konzentrations⸗ lager von Argeles, an deſſen Errichtung zahlreiche rotſpa⸗ niche Deſerteure gearbeitet haben, kann rund 100 000 Mann aufnehmen. Zwei weitere Konzentrationslager in Carcaffonne und in Prades ſind für die Unterbringung der übrigen rotſpaniſchen Milizen bereit. Der Strom der Flüchtenden Ein wahrer Menſchenſtrom ergoß ſich, wie der Havas⸗ berichterſtatter in Perthus meldet, ununterbrochen auf franzöſiſches Territorium durch die kleine alte Stadt Per⸗ thus hindurch. Manchmal kam dieſer Strom für einige Mi⸗ nuten lang ins Stocken, um Wagen und Vehikel aller Art paſſieren zu laſſen. Dann ſetzte ſich die Rieſenſchlange wie⸗ der in Bewegung. Immer häufiger kann man unter den von langen Gebirgsmärſchen und der Nachtkühle ermüde⸗ ten bunt durcheinander gewürfelten Menſchen die zer⸗ lumpten Militäruniformen aller bolſchewiſti⸗ ſchen Formationen erkennen. Die in heilloſer Angſt flüch⸗ tenden Roten führen als einziges Gepäckſtück oft nur einen kleinen Sack, einen Bündel oder ein Köfferchen mit ſich. Dem Sonderberichterſtatter der Havasagentur gelang es, fünf Kilometer weit über die Grenze bis nach La Jun⸗ quera vorzudringen. Noch bei Tageslicht, ſo berichtet er, habe man in dem langgeſtreckten Talkeſſel Hunderte von Lagerfeuern brennen ſehen, an denen ſich der frierende enſchenhaufen während der Nacht wärmte. Vor der Grenze ſeien alle Straßengräben bis an den Rand hin ge⸗ füllt mit Maſchinengewehren, Maſchinenpiſtolen, Handgra⸗ naten und vielen anderen irgendwie ſichtbaren Waffen, die die Flüchtlinge vor ihrer Ankunft an der franzöſiſchen Grenzkontrolle hier a hgeworfen haben. Nach Ausſage verſchiedener Bewohner von La Jun⸗ querg ſoll ſich dieſer ungeheure Menſchenſtrom bis zur Brücke von Molens, fünf Kilometer hinter Figueras, er⸗ ſtrecken. Dort direkt anſchließend ſollen ſich die Reſte der rotſpaniſchen Truppen, immer noch gegen die nationale orhut kämpfend, ebenfalls langſam in Richtung auf die Grenze zurückziehen. Negrin hinter Matratzen 5 Die ganze Nacht über hat der Zuſtrom von flüchtenden olſchewiſten aus Katalonien an der Grenze angehalten. Wle der Sonderberichterſtatter von Havas aus Perthus meldet, ſeien alle Männer an der Grenze ſcharf von Gerde mobile auf Waffen unterſucht worden. Hunderte von Pi⸗ ſtolen, Revolvern und Handgranaten ſowie andere Waffen 10 ſich hinter den Zollſchranken. Kutz vor 4 Uhr ſei„Miniſterpräſident“ Negrin in Be⸗ Reikung der„Käbinektsmitglieder“ Hoſpitale, Gonfalez, Bana und Paulino Ganez in Perthus eingetroffen. Die 10 ſpaniſchen„Miniſtet“ hätten ſich in acht ſchweren ameri⸗ aniſchen Kraftwagen befunden, die mit Maktatzen als Ku⸗ gelſchuz umgeben waren. Wie det Havasberichterſtatter meldet. habe die Begleitmannſchaft det mitiiſteriellen ätaft⸗ wagen geradezu ein Arſenal an Maſchinenpiſtolen und automakiſchen Handfeuerwaffen den Beamten der Garde mobile ausgehändigt. Aguirke, der ſogen„Präſident“ der ſogen.„baskiſchen egierung“, iſt am Sonntag in Paris eingetroffen und hat ſich in die rotſpaniſche Botſchaft begeben. Azana gegen weiteren Widerſtand In einer meldung der Agentur Havas aus Perpignan wird beſtäligt, das aer Azana, in Begleitung des ehemaligen„Außenminiſters“ Giral am Sonnkag in per⸗ pignan eingetroffen iſt und nach Paris weſterreiſte. In allgemein gutunter richteten politiſchen rolſpaniſchen Kreiſen legl man dieſe Reiſe dahin aus, daß Azana ebenſo wie alle krepublikaniſchen politiſchen Perſönlichkeiten nicht geneigt ſind, den von Negrin empfohlenen Widerſtand zu unterſtützen. Nach verſchledenen Ausſagen ſollen die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten über dieſe Politik zwischen den ein. zelnen„Mitgliedern der Regierung“ unüberbrückbar ſein. erben i Die Säuberung Kataloniens Nur noch ein Streifen Gebirgsland. Barcelona, 6. Februar. Die nationalen Truppen ſetzten am Montag ihren Vor⸗ marſch in Katalonien auf der ganzen Fronklinſe weiter fort und drangen im Durchſchnikt 6 km tief und ſtellenweſſe noch darüber hinaus vor. Am linken Flügel ſtehen ſie be⸗ reits mitten in den Hochpyrenäen, die zurzeit völlig ver⸗ ſchneit ſind. Ueberall wälzt ſich die geſchlagene Armee der roten Milizen in unaufhaltſamer Flucht der franzöſiſchen Grenze zu. Nur an einzelnen Punkten leiſten Skoßkom⸗ mandos letzten Widerſtand, um vor allem das Entkommen der Sowjetagenten zu ſichern. Im einzelnen iſt vom Verlauf der Operationen am Montag Folgendes zu melden: Im weſtlichen Ab⸗ ſchnitt der Katalonien⸗Front iſt das Armeekorps Urgel unter General Munoz Grande längs der Straße von Seo de Urgel nach dem Grenzort Puigcerda vorgerückt, während eine andere Kolonne, die von Seo de Urgel direkt nördlich vordrängt. die Grenzorte nach Andorra zu erreichen hat— Die Hochgebirgstäler der Pyrenäen ſind durch den hohen Schnee völlig unwegſam geworden. Die Sowjettruppen an dieſen Abſchnitten leiſten kaum noch Widerſtand und flüch⸗ ten entweder nach Oſten oder ſie geben ſich in geſchloſſenen Formationen den Nationalen gefangen. Eine Flucht der Milizen in das Gebiet der Pyrenäen⸗Republik Andorra iſt nahezu ausgeſchloſſen, da die dorthin führenden Straßen völlig verſchneit ſind. Im Abſchnitt Berga gelangten die Nationalen auf ihrem Vormarſch in nördlicher Richtung bis auf etwa 15 km vor Puigcerda. Eine von Berga öſtlich vorgehende Ko⸗ lonne kam bis in die Nähe der Kreisſtadt Ripollo, die von den Roten bereits geräumt wird. Die Milizen flüchten von hier nach dem franzöſiſchen Grenzort Prats de Mollo, wo ein Konzentrationslager errichtet iſt. Das im Abſchnitt Vich operierende Maeſtrazgo-Armeekorps unter General Garcia Valino rückte in zwei Kolonnen weiter vor, die eine marſchiert 9 der Hauptſtraße von Vich in Richtung Ripollo. während die zweite in nordöſtlicher Richtung auf die Kreisſtadt Olos vorgeht Oeſtlich Gerona beſetzten die Nationalen die Höhe Los Angeles und drangen unaufhalt⸗ ſam weiter vor bis zu der Krefsſtadt La Bisbal, die ſie nach vorhergehender Einkreiſung beſetzten. Die Stadt zählt 6000 Einwohner, die die nationalen Truppen bei ihrem Ein⸗ marſch begeiſtert empfingen Im Küſtenabſchnitt drang das Legionärkorps in den 9000 Einwohner zählenden Ork Pa⸗ lafrugell ein. Vor der Flucht Gerona angezündet Durch reichen Flaggenſchmuck feiert Barcelona die Be⸗ freiung der letzten katalaniſchen Provinzhauptſtadt Gerona. Die ſowjetſpaniſchen Söldnerhaufen fliehen in Richtung der franzöſiſchen Grenze und haben nach umfangreichen Zerſtörungen die halbe Stadt angezündet Die Flammen und Rauchſchwaden ſind kilometerweit ſichtbar. Die ge⸗ quälte Bveölkerung der Stadt bereitete ihren Befreiern einen begeiſterten Empfang. Die Beute iſt unermeß⸗ lüch, die letzten großen Beſtände von Bekleidung und Le⸗ bensmittel der Roten in Katalonien fielen in die Hände der Nationalen. Sämtliche Kirchen und Fabriken in Gerona ſind ausgebrannt. Sie wollen weiterkän den Das Hauptthema der Pariſer Pref bildet weiterhin der unaufhaltſame Vormarſch der Truppen General Fran⸗ cos in Katalonien und der dollkommene Zuſammenbruch des bolſchewiſtiſchen Widerſtandes. Die Blätter der Linken verſuchen weiterhin glauben zu machen, daß trotz des Ver⸗ luftes von Katalonien Zentralſpanien„entſchloſſen“ ſei, den Kampf weiter fortzuſetzen Eine e der rotſpaniſchen Nachrichtenagentur aus Madrid faſelt beiſpielsweiſe, daß im ganzen Land des Zentralgebietes der„Widerſtand“ im Volk erneut geſtärkt ſei Die Leiter der republikanischen Parteien ſeien in Valencia zufſammengetreten, um ihrer Genugtuung über die Maßnahmen der Militärverwaltung Ausdruck zu verleihen und eine Emladung an die demo⸗ kratiſchen Parteien in Europa ergehen zu laſſen, Agenten nach Zentralſpanien zu entſenden, die ſich an Ort und Stelle über den„Kampfgeiſt der Armee und des Hinterlandes“ überzeugen könnten. Eine Frage an Negrin 5 Der„Matin“ ſchreibt, ſeine Leſer hätten gewiß den Bericht über die Folterkammern in den Klöſtern von Bar⸗ celong der Helfershelfer der Regierung Negrin geleſen, die⸗ ſen Bericht, der die Gefühle eines jeden Menſchen habe er⸗ ſchüttern müſſen. Man ſei zu vergangenen Jahrhunderten der grauſamſten Barbarei zurückverſezt worden, und es habe ſich hierbei noch nicht einmal um Kriegsgefangene ge⸗ 991940 ſondern um Zivilperſonen, um Geiſeln oder um erdächtige einer anderen politiſchen Richtung. Nachdem Frankreich nun in Kontakt mit jenen„Männern“ getreten ſei, die dies geduldet hätten, nachdem man ſie nun in den Händen habe und mit ihnen nicht mehr durch den„Bot⸗ ſchafter“ zu verhandeln brauche, müßte man an Herrn Ne⸗ rin und ſeine„Regierungsmitglieder“ eine Reihe von ragen il 0 ſo z. B. ob er noch politiſche Gefangene oder Geiſeln habe und wo ſich dieſe befinden Sie müßten ſofort nach Frankreich gebracht und dort ein Unterkommen finden, denn nachdem Frankreich den Helfern ein weitgehen⸗ des Aſylrecht gewähre, würde es ganz gut ſein, wenn es aus dem franzöſiſchen Territorium auch ein kleines Plätz⸗ chen für die Opfer als Aſyl beſäße. Nr. 32 Spaniſche Kunſtſchätze Aufbewahrung bei der Genfer Liga. Genf, 7. Febr. Die ſpaniſchen Kunſtſchätze, die am Sonntag über die franzöſiſche Grenze gebracht worden ſind, ſollen in den nächſten Tagen in Genf eintreffen. Der Gene⸗ ralſekretär der Liga hat ſich Montag nach Paris begeben, um die Einzelheiten der Beförderung und der Unterbrin⸗ gung zu regeln. Die Gemälde ſollen im Bibliothekſaal des Gebäudes der Liga unter der perſönlichen Obhut des Gene⸗ ralſekretärs untergebracht werden. Es iſt auch beabſichtigt, eine Ausſtellung„zugunſten eines humanitären Zweckes“ zu veranſtalten. Die Ueberführung erfolgt auf Grund einer Vereinbarung zwiſchen einem„Internationalen Komitee von Muſeumsfachleuten“ und den rotſpaniſchen Machtha⸗ bern. Dieſes Abkommen wurde am Samstag unterzeichnet. Azana an der Schweizer Grenze Genf, 7. Febr. Der„Präſident der ſpaniſchen Republik“, Azana, iſt am Montag abend um 18 Uhr in Colonges am Saleve in Hochſavoyen unmittelbar an der Schweizer Grenze eingetroffen. Er iſt auf der Reiſe zu ſeinem Schwa⸗ ger Rivas Cherif, dem früheren ſpaniſchen Generalkonſul in Genf. Auf Koſten Frankreichs Der„Figaro“ ſchreibt, die 150 000 Mann, die von den rotſpaniſchen Führern— ſtatt Uebergabeverhandlungen zu führen— in wilder Unordnung auf die franzöſiſche Grenze zugetrieben würden, dürften Frankreich pro Kopf und Tag mindeſtens acht Franken koſten, und wenn man dann noch annehme, daß ſich unter dieſen die berüchtigte Anarchiſten⸗ diviſion befinde, ſo könne man abſchätzen, was Frankreich die Wahnſinnspolitik der roten Machthaber von Barcelona und die eigene Unklugheit„Annehmliches“ einbringe Es dürfe unter keinen Umſtänden zugelaſſen werden, daß die geflüchteten ſpaniſchen Führer 5 auch nur die geringſte politiſche Aktivität auf franzöſiſchem Boden geſtatteten. Auch ſie ſeien Internierke und müßten ſich wie ſolche benehmen und behandelt werden. „Für die Noten verloren“ Weiterer Widerſtand hoffnungslos. London, 6. Febr. Die Flucht der rotſpaniſchen Macht⸗ haber in Katalonien und der völlige Zuſammenbruch der rotſpaniſchen Horden wird von der Londoner Preſſe als Thema des Tages behandelt und in außergewöhnlicher Auf⸗ machung verzeichnet. Selbſt Blätter wie z. B. der„Daily Telegraph“, die bisher immer noch verſucht haben, den Bolſchewiſten eine, wenn auch geringe Chance zu geben, beginnen allmählich die Lage mit realiſtiſchen Augen zu 12 5 und kommen jetzt endlich zu dem Schluß, daß der paniſche Krieg für die Roten reſtlos verloren ſei.„Daily Telegraph“ ſchreibt, der Erfolg Francos, der ſeinen Feld⸗ üg in Katalonien groß angeſetzt habe, ſei mit größter Ent⸗ ſchloſſenheit erkämpft worden. Die entmutigten Ueberreſte der rotſpaniſchen Armee bewegten ſich der ſpaniſchen Nord⸗ grenze zu. Die Tatſache, daß der Hauptſchlag des ganzen Krieges, nämlich die Eroberung von Barcelona, nut 45 Tage in 3 genommen 9 85 laſſe darauf ſchließen, daß das Ende der Kämpfe nicht mehr lange auf ſich warten laſſen werde. Die Verteidigungsmöglichkeiten von Madrid und Valencia ſeien durch den Verluſt Kataloniens mik ſeiner reichen Induſtrie auf ein Minimum zuſammengeſchmolzen. Welchen Zweck hätte jetzt noch ein hoffnungsloſer Wider⸗ ſtand bis auf den letzten Mann und die letzte Kugel? Spa⸗ nien habe bereits ſo gelitten, und ein weiteres unſinniges Leiden müßte ihm erſpart werden. Berar hs Erkundungsfahrt Kühle Aufnahme in Natjonalſpanien. Burgos, 6. Febr. Ueber den Beſuch des ehemaligen franzöſiſchen Miniſters und derzeitigen Senators Berard wurde eine amtliche Verlautbarung nicht ausgegeben. Der 9 wird 6 561 mit kühlem Schweigen übergangen. Politiſche Kreiſe wollen wiſſen, daß die Unterredung Berards mit dem Außenminiſter Jordana ſehr zurückhaltend verlau⸗ fen iſt. Es konnte über keine ſpezielle Frage verhandelt werden, da der Außenminiſter die Meinung vertrat, daß jeder Gedankenaustauſch zwecklos ſei, ſolange Frankreich ſich nicht zut Anerkennung der nationalſpaniſchen Reglte⸗ rung entſchließe. Verhandlungen könnten nur auf die An⸗ 1 folgen, dürften ihr aber keinesfalls voraus⸗ gehen. Von Empfängen irgendwelcher Art aus Anlaß des Be⸗ ſuches Berards, wurde in Burgos im Gegenſatz zu der Be⸗ Neuceng des fran zöſiſchen Senators in Bilbao abgeſehen. ngeblich ſoll der Franzoſe die Abſicht haben, ſchon in den nächſten Tagen nach Frankreich zurückzukehren. 4000 ſind heimgekehrt 4000 Flüchtlinge aus der rotſpaniſchen Zone, darunter zahlreiche Miliz Soldaten, die nach Nationalſpanien befördert zu werden wünſchten, trafen an der internationg⸗ len Brücke in Jrun ein Sie wurden in Gruppen zu ſe 100 Mann auf nationalſpaniſches Gebiet gelaſſen. Die Flücht⸗ linge wurden bis zu ihrem Weitertransport ins Innere des Landes vorläufig in Frun untergebracht Man erwartet in Irun das Eintreffen weiterer Flüchtlingsgruppen. Wie Havas aus Hendaye berichtet, haben weitere 1300 Rotſpanier von der katalanſſchen Front, die nach National⸗ ſpanien befördert zu werden wünſchten, die franzöſiſch⸗natio⸗ nalſpaniſche Grenze überſchritten. Dr. Ley in London Im Internationalen Ausſchuß„Freude und Arbeit. London, 7. Febr In der Sitzung des Internationalen Beratungsausſchuſſes des Weltkongreſſes„Freude und Ar⸗ beit“, die unter der Leitung von Präſident Kirby New⸗ york) ſtand und an der auch der Vertreter Italiens, Pup⸗ petti, teilnahm, dankte zunächſt Dr. Ley für den herzlichen Empfang, der ihm zuteil geworden war. Dann führte er aus: „Die Idee„Freude und Arbeit“, die von den Vertretern zahlreicher Nationen hier behandelt wird, liegt mir ſeit langer Zeit am Herzen. Sie iſt ein Teil meines Lebens⸗ werkes. Wir wollen den ſchaffenden Menſchen Sonne in den Alltag bringen! Wir haben natürlich alle in dem Land, das wir hier vertreten, eine Fülle von Arbeit, ſo daß nicht immer die Freizeit ſehr groß iſt. Aber gerade dieſe Tat⸗ ſache ſollte uns alle veranlaſſen, die nach der Arbeit ver⸗ bleibende Zeit ſo auszunutzen, daß ſie uns möglichſt viel Kraft vermittelt.“ Nach der Vormittagsſitzung begaben ſich die Teilnehmer in den Eſſex County Cricket⸗and Sportelub, wo ſie von Lord Aberdare, dem Vorſitzenden des engliſchen Ausſchuſſes für Leibesübungen, empfangen wurden Am Abend fand im Savoy-Hotel ein Staatsempfang der britiſchen Regie⸗ 1 zu Ehren des Internationalen Beratungsausſchuſſes ſtatt. 9,3 Millionen Mark! Am„Tag der deutſchen Polizei“. Berlin, 7. Febr. Soeben iſt das vorläufige Geſamtergeb⸗ nis des„Tages der deutſchen Polizei“ vom 29. Januar 1939 feſtgeſtellt worden, das alle Erwartungen weit über⸗ troffen hat. Die deutſche Polizei konnte den Betrag von 9.5 Millionen Mark an das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes abführen. Der Aufbau des Volkswagenwerkes Jallersleben, 7. Febr. Der Aufbau des Volkswagen⸗ werkes und beſonders der neuen Stadt macht unaufhörlich weitere Fortſchritte. Ebenſo ſchnell wachſen die Gemein⸗ ſchaftslager aus der Erde, damit die vielen tauſend Arbeits⸗ kräfte aufgenomen werden können. Heute ſind in Fallers⸗ leben bereits ohne die Verwaltungsangeſtellten 5196 Ar⸗ beitskameraden tätig, von denen 2250 aus Italfen ge⸗ kommen ſind. Die Geſamtzahl der Arbeiter verteilt ſich auf etwa 3500 Mann, die bei dem Bau des Hauptwerkes tätig ſind, und auf 1600 beim Stadtaufbau Beſchäftigte GA und Miliz Kameradſchaft und Juſammenarbeit. Rom, 6. Febr. Vei ſeinem Beſuch in Rom empfing Stabschef Luße auch einen Vertreter des Deutſchen Nach⸗ richtenbüros, dem er Ausführungen über das Verhältnis von SͤA und Miliz machte. Was die Kameradſchaft zwiſchen SA und Miliz anbe⸗ langt, ſagte er u. a. ſo kann ich hier keinen kreffenderen Ausdruck finden, als die Auffaſſung des Duce zu wieder⸗ holen, der bei einer längeren, überaus herzlichen Unter- redung über SA und Miliz betonte, daß die Freundſchaft zwiſchen dem Führer und ihm und das Zuſammenwirken zwiſchen SA und Miliz die beſten Garankien für die er⸗ probte Freundſchaft der beiden Völker ſeien. die Gemeingut jedes Deukſchen und ſedes Italieners werden müſſen. Daß wir auch hier auf dem richtigen Wege ſind— fuhr der Stabschef fort— mag die Tatſache beweiſen, daß wir uns alle im Kreiſe der Miliz wie zu Hauſe fühlen. Es iſt die gleiche Atmoſphäre von Diſziplin und Kameradſchaft. Ebenſo wie General Ruſſo ſtehe auch ich auf dem Stand- punkt, daß der ausſchlaggebende Faktor für SA und Miliz ihre geiſtige Haltung iſt. Und weiterhin ſind wir der voll⸗ kommen gleichen Auffaſſung: der Geiſt dient uns mehr als die Technik Miniſter Starace hat anläßlich des Emp⸗ fanges der SA-⸗Boxſtaffel das Wort geprägt, daß es ganz eech ſei, ob ein Deutſcher oder ein Italiener gewinne: enn wenn ein Deutſcher gewinne, gewinne dann auch ein Italiener und umgekehrt. Was dieſe Zuſammenarbeit an⸗ belangt, ſo iſt hier vor allem an eine immer ſtärkere Be⸗ teiligung an den ſportlichen Wettkämpfen der befreundeten Kampforganiſationen gedacht. Muſſolini hat mir mit Worten hoher Anerkennung ſein Lob über die vorbildliche Haltung und die ausgezeichneten Leiſtungen unſerer nach Rom entſandten Reiter und Boxer zum Ausdruck gebracht Jugend ſoll aufs Cand Der Reichsſugendführer ruft zum Landdienſt. Berlin, 7. Febr. Der Jugendführer des Deutſchen Rei⸗ ches Baldur von Schirach erläßt folgenden Aufruf an die Oſtern ins Berufsleben eintretende Jugend: „Mit dem Landdienſt leiſtet die Hitler⸗Zugend einen weſenklichen Beitrag zur Behebung der für unſer Volk ſo gefährlichen Landflucht. Eine im beſten Sinn des Wortes kalbereite und idealiſtiſche Jugend hat hier den Weg von der Stadt zurück auf das Land gefunden. Dieſer Einſatz in der Landwirtſchaft muß heute mehr denn je von der ganzen deutlſchen Jugend und ihren Führern akkiv geför⸗ dert werden. Im Bauerntum liegen die Wurzeln unſerer Krafl. Im bäuerlichen Beruf ſoll die ſunge Generation wie⸗ der ihr ſchönſtes Lebensziel ſehen. Der Landdienſt bietet der ins Berufsleben kretenden Jugend die beſte Einſatzmög⸗ lichkeit und die geſicherte Zukunfk 85 dem Lande. Darum: Heim aufs Land! Kommt zum Landdienſt der 93!“ 1 Die Chefs der drei Luftflottenkommandos. Unſere Bilder zeigen von links nach rechts: General der Flieger Keſſelring, Chef der Luftflotte 1 und Befehls⸗ haber Oſt; General der ieger Felmy, Chef der Luft⸗ flotte 2 und Befehlshab Nord; General der Flieger Sperrle, Chef der Luftflotte 3 und Befehlshaber Weſt. Politiſches Allerlei Polniſche Landarbeiter in Deutſchland. Ueber die Hereinnahme polniſcher Landarbeiter nach Deutſchland haben in der Zeit vom 20. Januar bis 3. Fe⸗ bruar 1939 zwiſchen deutſchen und polniſchen Regierungs⸗ vertretern im Reichsarbeitsminiſterium Verhandlungen ſtattgefunden. Nach dem Ergebnis der Verhandlungen ſoll auch im Jahre 1939 eine größere Zahl polniſcher Arbeits⸗ kräfte in der deutſchen Landwirtſchaft eingeſetzt werden. Polniſche Juden an der Klagemauer. Die polniſchen Juden hatten ſich in zahlreichen Städten verſammelt, um ihrer„Unzufriedenheit über die Erfolge der autoritären Staaten“ Ausdruck zu geben und um im Zu⸗ ſammenhang damit über den Rückgang des jüdiſchen Ein⸗ fluſſes in der Welt, insbeſondere über die ungünſtige Ent⸗ wicklung der Paläſtinafrage zu lamentieren. In Warſchau hatten ſich die Vertreter von einer großen Zahl jüdiſcher Or⸗ ganiſationen zu einer Kundgebung vereint, auf der an den „demokratiſchen Geiſt“ der britiſchen Regierung appelliert wurde Unter Hinweis auf die bevorſtehende Londoner Pa⸗ läſtinakonferenz wurde der„beſtimmten Erwartung“ der polniſchen Juden Ausdruck gegeben, daß England keinen der judenfreundlichen Grundſätze der Balfour⸗Erklärung auf⸗ gibt und jedes Zugeſtändnis zugunſten der Araber in Pa⸗ läſting ablehnt, eine Forderung, die ſo recht das wahre Geſicht des„demokratiſchen Geiſtes“ der Juden zeigt. 1 2* 2 Die neue Regierung Jugoflawiens Der Berliner Geſandte Außzenminiſter. Belgrad, 6. Febr. Die neue jugoflawiſche Regierung iſt gebildet. Miniſterpräſident und Innenminiſter iſt Zwet⸗ ko witſch. Außenminiſter Dr. Alexander Cinar⸗Mar⸗ kowitſch, bisheriger jugoſlawiſcher Geſandter in Berlin. Die neue Regierung zählt 18 Mitglieder, von denen 10 zum erſten Male Miniſter ſind. Aus dem früheren Ka⸗ binett Stojadinowitſch bilden die ſechs ausgeſchiedenen Miniſter, welche den Rücktritt der Regierung Dr. Stoja⸗ dinowitſch verurſachten, den Kern der neuen Regierung. Auch der Kriegsminiſter iſt übernommen worden. Der völ⸗ kiſchen Zugehörigkeit nach ſind in dem neuen Kabinett 12 Serben, zwei Kroaten, zwei bosniſche Mohammedaner und zwei Slowenen. Die neue Regierung ſetzt ſich im weſentlichen aus Mit⸗ gliedern der Jugoflawiſch-Radikalen Gemeinſchaft zuſam⸗ men. Außenpolitiſch dürfte die Regierung die bis⸗ herige Linie beibehalten, die in ihren Grundzügen vom Prinzregenten Paul ſelbſt beſtimmt wird. Innenpolitiſch hat die Regierung die Aufgabe erhalten, einen Ausgleich mit den Kroaten vorzubereiten. Andererſeits über⸗ raſchte es, daß die Provinzausgabe der Belgrader„Vreme“, die dem früheren Miniſterpräſidenten Dr. Stojadino⸗ witſch gehört, beſchlagnahmt wurde, weil ſie Treuekund⸗ gebungen aus den Kreiſen der Jugoflawiſch⸗Radikalen Ge⸗ meinſchaft und ihrer Gliederungen für Dr. Stojadinowitſch veröffentlichte. In politiſchen Kreiſen mißt man vor allem der Beſetzung des Außenminiſteriums durch den Geſandten in Berlin be⸗ ſondere Bedeutung bei. Man ſieht darin eine Widerlegung aller Gerüchte, die von einer Kursänderung ſprachen. An⸗ dererſeiks wird es innenpolitiſch die entſcheidende Frage der nächſten Tage ſein, ob die Einheit der Jugoflawiſch⸗Radika⸗ len Gemeinſchaft. deren Präſiden!l Dr. Slojadinowitſch iſt, aufrechterhalten werden kann, oder ob ſie ſich ſpaltet. Für baldiges Uebereinkommen mit Kroatien. Die Belgrader Blätter veröffentlichen die neue Miniſter⸗ liſte auf der erſten Seite, enthalten ſich aber noch jeder Stellungnahme.„Vreme“ veröffentlicht von der Anſprache des Präſidenten der jugoſlawiſch⸗radikalen Gemeinſchaft, Dr. Stojadinowitſch, vor zahlreichen Abgeordneten der Skupſchtina nur zwei Bilder, während der Wortlaut ſeiner Rede von der Zenſur geſtrichen wurde.„Politika“ iſt da⸗ gegen bereits in der Lage, eine Erklärung der neuen Mini⸗ ſter zu veröffentlichen. Miniſterpräſident Zwetkowitſch er⸗ klärte einem Mitarbeiter der„Politika“:„Unſere Begrün⸗ dung für den Austritt aus dem letzten Kabinett zeigt das politiſche Programm meiner Regierung.“ Englands Verpflichtungen Chamberlain zur Erklärung Bonnets. London, 7. Febr. Premierminiſter Chamberlain er⸗ widerte auf eine Anfrage eines Labour⸗Abgeordneten, die Kammererklärung Bonnets vom 26. Januar beſage, daß im Falle eines Krieges, in den beide Länder verwickelt würden, alle Streitkräfte Großbritanniens Frankreich zur Fralgeie ſtehen würden, ebenſo wie alle Streitkräfte Frankreichs zur Verfügung Englands ſtehen würden. Das entſpreche völlig den Anſichten der britiſchen Regierung. Wenn es auch unmöglich ſei, im einzelnen alle ſich etwa . Ne zu prüfen, ſo ſehe er, Chamber⸗ lain ſich doch verpflichfet, klarzuſtellen, daß die Inkereſſen⸗ gemeinſchaft, die Frankreich und England verbinde, der⸗ artig ſei, daß jede Drohung gegen die Lebensinkereſſen Jae von welcher Seite ſie auch käme, die ſoforkige uſammenarbeit Englands auslöſen müſſe. Kanada im Kriegsfalle Abneigung gegen Teilnahme an Europakrieg. London, 7. Febr. Der kanadiſche Miniſterpräſident Mak⸗ kenzie King definierte vor dem kanadiſchen Parlament den Standpunkt der Regierung gegenüber England. wobei er folgende Sätze aus der Marine⸗Regierungsakte von 1910 zitierte:„Wenn England ſich im Krieg befindet, befinden wir uns auch im Krieg und ſind einem Angriff ausgeſetzt“. —„Ich ſage nicht“, fuhr Mackenzie fort,„daß wir mmer angegriffen werden, noch ſage ich, daß wir an allen engli⸗ 5 Kriegen teilnehmen wollen. Das iſt eine Angelegen⸗ eit, die durch die Umſtände beſtimmt wird und über die das kanadiſche Parlament ſich ausſprechen und ſeine Ent⸗ ſcheidung nach beſtem Urteil fällen wird.“ Eine Reihe von Liberalen war über dieſe Erklärung ſehr beunruhigt und ſtellte feſt, daß der beſte Weg zur Bewah⸗ rung Kanadas vor einem zweiten Ueberſeekrieg der ſei, es zu einem unabhängigen Königreich und zu einem neu⸗ tralen Staat zu machen. „Daily Telegraph“ will aus Ottawa erfahren haben, daß die kanadiſche Regierung die Aufſtellung einer Fiotte aus ſchnellen Torpedobooten plant, die an der Atlantiſchen Küſte, insbeſondere am St. Lorenz⸗Golf, ſta⸗ tioniert werden ſoll. Er hat es doch geſagt! Rooſevelts„Demenki“ widerlegt. Newyork, 6. Februar Der republikaniſche Senator Bridges, der am Dienstag als Mitglied des Militärausſchuſſes der Geheimkonferen mit Rooſevelt beiwohnte, äußerte ſich zu Rooſevelts„De⸗ menti“ wie folgt: „Er hat une etwas ganz anderes erzähli als jetzt der Preſſe!“ Bridges forderke, Präſident Rooſevelt ſolle die Senatoren von ihrem Schweigeeid enkbinden! Londoner Meldungen beſtätigen, daß Rooſevelts Außen. politik den Kongreß in dieſer Woche eingehend beſchöſtigen wird. Das zum Hearſt⸗Konzern gehörende„Journal Ame⸗ rican“ bringt weitere republikaniſche und demokxatiſche Stimmen von Kongreßmitgliedern zu der Umfrage über die Außenpolitik Das Blatt berichtet aus Washington, daß ein großer Teil der Kongreßmitglieder den Fragebogen beant⸗ wortet habe. Keine einzige Antwort ſtimme eine Angriffs. note an. Die Antworten gingen vielmehr dahin, daß der Kongreß für den Frieden ſei, baſierend auf angemeſſenen Rüſtungen lediglich zu Verteidigungszwecken und ferner gegen ſede Einmiſchung in Angelegenheiten frem⸗ der Natfonen, die das amerikaniſche Volk in einen Krieg verwickeln könnten. Der republikaniſche Abgeordnete Gif. ford⸗Maſſachuſetts erklärte, das Volk der Vereinigten Stag⸗ ten dürfe nicht in einen Krieg hineingeführt werden, zweckz Erhaltung des Marxismus in Frankreich, des Kommunig⸗ mus in Rußland und des Imperialismus in England. Der gefundene Sprengkörper Zwei Kinder kot, fünf ſchwer verletzt. Mähriſch⸗ Schönberg, 7. Febr. Eine Gruppe von Hitler. jungen und BdM⸗Mädel fand unter der Brücke, über die die Reichsſtraße Schönberg Troppau führt, zwei etwa handgroße Behälter aus einem durchſichtigen Material mit einem Metallreifen. Die Kinder nahmen die beiden Büch, ſen, ohne zu ahnen, daß es ſich um hochexploſive Spreng, körper handelte, die offenkundig von tſchechiſchen Soldaten unter die Brücke gelegt worden waren. Unterwegs wurde der Verſuch gemacht, die Metallbereifung zu lockern. Plöh⸗ lich erfolgte eine Explosion. Der 14jährige Rudolf Weſß wurde von dem Sprengkörper buchſtäblich zerriſſen, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die übrigen Kinder wurden bis auf einen Jungen, der ſich von den anderen getrennt hatte, um einen Handwagen zu holen, durch die Wucht der Exploſion meterweit fortgeſchleudert und mehr oder minder ſchwer verletzt. Man brachte ſie ſofort ins Krankenhaus nach Mähriſch⸗Schönberg, wo der 13jährige Joſef Appel ſeinen Verletzungen erlag Höhenrekord eines Kleinflugzeuges „Hummel“ fliegt 7000 Meter hoch. Berlin, 7. Febr. Das deutſche Kleinkabinenflugzeug E 202„Hummel“ hat eine neue Weltbeſtleiſtung aufgeſtellt Der durch ſeine früheren Erfolge bekannte Chefpilot der Siebel⸗Flugzeugwerke, Flugkapitän Zieſe, ſtartete vergan⸗ gene Woche mit dieſem Flugzeug auf dem Werftflughafen in Halle, um den beſtehenden Rekord für einſitzig geflogen Leichtflugzeuge anzugreifen. Er erreichte eine Höhe von 7043 m und überbot ſomit den bisher vom Ausland gehal⸗ tenen internationalen Rekord um annähernd 1200 m. Daz gleiche Baumuſter hat erſt vor wenigen Tagen den Höhen⸗ rekord für zweiſitzig geflogene Leichtflugzeuge mit 5982 in in deutſchen Beſitz gebracht. Dieſe neue Höhenleiſtung wurde ebenfalls der FA zur Anerkennung als internationales Rekord angemeldet. Die Siebel⸗Flugzeugwerke haben bereits durch den über⸗ legenen Sieg des zweimotorigen Schnellreiſeflugzeugs„Sie⸗ bel Fh 104“ beim vorjährigen internationalen Italien⸗ rundflug und durch den erfolgreich durchgeführten eintägigen Europarundflug über 6200 km Strecke von ſich reden ge⸗ macht Die Si 202„Hummel“, ein Kleinkabinenflugzeug für Schulung, Sport und Reiſe, ſtellt das neueſte Erzeugnis der Siebelwerke dar, Dieſes Flugzeug iſt mit dem neuen, nur 50 PS ſtarken Zündapp⸗Mokor von weniger als zwei Liter Hubraum⸗Volumen ausgerüſtet Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat dem Kaiſer von Mandſchukub zum Geburtstag drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. London. Miniſterpräſident Chamberlain eröffnete am Montag die Tagung des Internationalen Beratungsaus⸗ ui des Weltkongreſſes„Freude und Arbeit“ in Lon, on. Methylalkohol ais Feſtgetränk 5 Toke, 57 Schwererkrankke. Preßburg, 7. Febr. In einem Dorf in der Oſtſlowakel ſind 62 Zigeuner nach Genuß von Methylalkohol ſchwer et⸗ krankt Fünf Zigeuner ſind nach der Einlieferung in Krankenhaus geſtorben, 15 weitere befinden ſich in hoff nungsloſem Zuſtand. Unter den Toten befindet ſich auch ein 11jähriger Knabe. Die Zigeuner hatten ein Gelage veran- ſtaltet und glaubten, denaturierten Spiritus zu trinken, während ſich in den Fäſſern Methylalkohol befand. 85 Mit dem Auko in die Saar geſtürzt und erkrunken. Saarbrücken, 7 Febr. Die letzte Fahrt machte ein Saar“ brücker Autobeſitzer beim Abſchleppen ſeines Wagens. 15 ſer war an einen Abſchlepper gekuppelt. Auf der ag löſte ſich die Verbindung und der Wagen fuhr über 5 Böſchung in die Saar, wobei der Autobeſitzer ertran Moskau. Der ungariſche Geſandte in Moskau iſt mit ſeinem Perſonal von Moskau abgereiſt. Bekanntlich 1 die Sowjetregierung vor einigen Tagen beſchloſſen, ih Geſandtſchaft in Buͤdapeſt aufzulöſen. Die Abreiſe des Ge. ſandten ſtellt die ungariſche Antwort dar. 5 Jeg Auch während ſich in London die Pertken von Arabern und Juden zuſammengefunden boben e über das Schickſal Paläſtinas zu beraten, reißt der 5 ſtrom nicht ab, der ſich nun ſeit langer Zeit über das plagte Land ergießt In den letzten 24 Stunden haben wieder zahlreiche blutige Zwiſchenfälle ereignet. hit, Walhington. Der Gouverneur von Puertorico. Winſhin 85 einen alarmierenden Bericht nach Waſhington gelen arin heißt es. daß 750000 US A⸗Bürger auf Puerto oder über 40 v H. der Geſamtbevölkerung, 1 85 der Ge ſezgebung Rooſevelts ohne Lebensunterhalt ſeen. Uar enstag ferenz 5„De⸗ zl der lle die lußen. äftigen Ame: ratiſche ber die aß ein beant⸗ riffs. ß der ſenen ferner frem⸗ Krieg Gif. Stag⸗ zweck nunis⸗ d. Hitler. er die etlog al mit Büch⸗ preng⸗ daten ht der ninder 8 nach ſeinen ug S eſtellt. ot der rgan⸗ hafen 'ogene von gehal⸗ Das höhen⸗ 82 m Badiſche Chronik Güterzug fuhr in eine Schafherde. Karlsruhe, 6. Febr. Aus einem Hundezwinger in der Oſtſtadt waren drei Schäferhunde ausgebrochen. Sie über⸗ ſprangen die Einfriedung eines am Weinweg gelegenen Obſtgartens und zerriſſen von der dort untergebrachten Schafherde drei Schafe Die übrigen 686 Schafe wurden un⸗ ruhig, drückten die Einfriedung um und flüchteten auf die Bahnlinie Karlsruhe— Schwetzingen in Richtung Hags⸗ feld. Gegen 4.15 Uhr fuhr ein Güterzug in die Schafherde hinein. Dabei wurden 41 Schafe getötet und ſieben verletzt; außerdem mußten noch einige Schafe abgeſchlachtet werden. Die Hunde konnten eingefangen und die zerſprengte Herde wieder geſammelt werden. () Pfoczheim.(Gefährliche Diebin feſtgenom⸗ men.) Die Kriminalpolizei nahm abends ein lediges 27jäh⸗ riges Mädchen aus Leimen bei Heidelberg feſt, deſſen Spezia⸗ ſität es war, ſich von Autos mitnehmen zu laſſen und unter⸗ wegs die Inſaſſen zu beſtehlen. Sie wurde dabei gefaßt, als ſie auf einer Fahrt von Ludwigsburg nach Pforzheim der Mitinſaſſin des Autos 150 Mark aus der Handtaſche ſtahl. Der Diebſtahl konnte noch rechtzeitig entdeckt und die Täterin feſtgenommen werden. Sie iſt bereits vielfach vor⸗ bestraft. () Baden-Baden.(Gaſtſpielaufträge.) General⸗ muſikdirektor Leſſing erhielt den Auftrag, das Schloßkonzert des von der Stadtgemeinde Danzig veranſtalteten Mozart⸗ feſtes zu dirigieren. Ferner wurde er eingeladen, im April in Rom ein Konzert mit dem großen Rundfunkorcheſter Giar Herbolzheim b. Freiburg.(Das leidige Spiel mit Streichhölzern.) In einer etwas außerhalb des Ortes ſtehenden Scheuer brach Feuer aus, dem neben dem Gehäude ſelbſt darin aufbewahrtes Stroh und Nutzholz zum Opfer fielen. Das Feuer wurde durch Kinder verurſacht, die in leichtſinniger Weiſe mit Streichhölzern ſpielten. g). Ueberlingen.(Beim Eislauf ertrunken.) Der 27jährige Malermeiſter Fritz Nabholz, der im Adols⸗ hofer Weiher Schlittſchuh lief, bemerkte in der Mitte des Weihers, daß das Eis nicht tragfähig genug ſei. Beim Ver⸗ ſuch, wieder das Ufer zu gewinnen, brach Nabholz, etwa 50 Meter von ſeiner Frau entfernt, im Weiher ein. Die Frau eilte ihm trotz ſeiner Warnung zu Hilfe und konnte ihn auch etwa eine Viertelſtunde lang feſthalten. Die von Knaben aus benachbarten Häuſern herbeigeholte Hilfe kam leider zu ſpät. In dem kalten Waſſer waren dem jungen Mann die Kräfte ausgegangen, ſodaß er vor den Augen ſeiner Frau ertrank. Die Frau ſelber wurde von Männern mit Leitern ans Ufer gebracht. Die Leiche des Ertrunkenen wurde alsbald geborgen. Einheitliche Jacharbeiterprüfungen Auf Einladung der Wirtſchaftskammer Württemberg und Hohenzollern fand unter Leitung des Herrn Direktor Dr. Fahr(Stuttgart⸗Bad Cannſtatt) in der Induſtrie⸗ und Handelskammer Stuttgart eine Beſprechung mit Vertre⸗ tern der Wirtſchaftskammer Wien, Heſſen, Saar⸗ üer b und Baden ſtatt. die die Aufſtellung einheit⸗ licher Prüfungs⸗ und Bewertungsrichtlinien und die Ver⸗ wendung einheitlicher Prüfungsaufgaben für die Facharbei⸗ terprüfungen im ſüddeutſchen Raum und in der Oſtmark ern Gegenſtand hatte. Hierbei wurde feſtgeſtellt, daß die rüfungsmethode in dieſen Kammerbezirken durch den Uebergang zum kurzfriſtigen Prüfungsſtück(Arbeitsprobe) chon weitgehend vereinheitlicht iſt und daß auch die Grund⸗ ätze der Bewertung nur noch unweſentliche Unterſchiede gufweiſen Die Ausſprache ergab hinſichtlich der weiteren Vereinheſtlichung der Prüfungs⸗ und Bewertungsrichtlinien volle Uebereinſtimmung; auch werden in dieſem ganzen Gebiet bei der nächſten Prüfung(März/April) für eine An⸗ zahl von Lehrberufen einheitliche Prüfungsſtücke zur An⸗ fertigung kommen. Damit iſt die Möglichkeit gegeben, gleiche Arbeiten nach gleichen Grundsätzen zu bewerten und einen Leiſtungsvergleich in den einzelnen Wirtſchaftskam⸗ merbezirken anzuſtellen. Geburtstagsehrungen für Hermann Burte. „Aus Anlaß der Vollendung des 60. Lebensjahres von Dr. Hermann Burte werden in Lörrach, dem Wohnſitz des Dichters, folgende Veranſtaltungen ſtattfinden: Am 14. Februar vormittags ſpricht der Dichter ſelbſt in einer Feierſtunde zu den Schülern ſämtlicher Lörracher Schulen an der ſtädtiſchen Feſthalle. Abends wird ein Fackelzug ſtatt⸗ inden, den ein Ständchen vor dem Flachsländerhof, dem Dichterheim, abſchließen wird. Hieran werden die örracher Geſangvereine mit einigen Vereinen aus der Nachbarſchaft unter Leitung des Kreischormeiſters Heintz teilnehnten. Am 15. Februar, dem Geburtstag des Dichters, wird dann in der Feſthalle um 18 Uhr ein großer Feſtakt mit Führung Nermann Burtes durch die Stadt Lörrach ſtattfinden. Ferner iſt noch eine Gemäldeausſtellung vorgeſehen, aber 555 Rückſicht auf das Zuſammentreffen des Geburtstages mit er Faſtnachtszeit iſt die Ausſtellung auf Anfang April ver⸗ ſcoben worden. Wie weiter bekannt wird, iſt die Karls⸗ . Burke⸗Ehrung, die u. a. eine Feſtaufführung des 3 Katte“ mit Vorſpiel zu„Simon“ von Profeſſor Philipp Be eine Feſtrede von Kreisleiter Dr. Fritſch⸗Freiburg ter gt, munmehr auf den 25. Februar angeſet, da der Dich⸗ er im Hinblick auf die Veranſtaltungen in Lörrach am 15. Februar nicht abkömmlich it. Naturſchutz im Markgräflerland. 9 Löckach. Die vorbildliche Arbeit, die von der Lör⸗ racher Natur' utzſtelle in den letzten Jahren ſeit Inkrafttre⸗ ten des Reichsnaturſchutzgeſetzes geleiſtet worden iſt, kam an⸗ läßlich eines Vortrages, den Denkmalspfleger Julius Wil⸗ hem in Lörrach über die Tätigkeit der hieſtgen Naturſchutz⸗ ſtelle erſtattete, einem größeren Kreis intereſſterter Heimat⸗ freunde zur Kenntnis. Die Naturſchutzſtellen, die den Be⸗ zurksämtern als beratender Ausſchuß zur Seite ſtehen, er⸗ ſchöpfen ihre Tätigkeit nicht mit der Durchführung der geſetz⸗ lichen Beſtimmungen für den einzelnen Bezirk, ſie ſtreben vielmehr auch eine Werbung für den Naturſchutzgedanken an. Sie möchten alſo nicht die Zwangsmittel des Geſetzes in den Vordergrund ſtellen, ſondern belehrend und aufklärend wir⸗ ken. Sie dienen der Heimat, indem ſie den Reichtum an Naturſchönheiten zu erhalten und mehren helfen. Was nun die Naturſchutzſteklle Lörrach angeht, ſo konnten hier die weſentlichſten Arbeiten bereits zum Abſchluß gebracht werden. Schöne, für das Markgräflerland beſonders charakteriſtiſche Landſchaftsteile ſind unter Schutz geſtellt worden und weit in Baden bekannte einzelne Denkmäler bleiben in ihrer Schönheit bewahrt. f 5 Aus den Nachbargauen Auto fuhr auf einen Rendſtein— 5 Verletzte. Ludwigshafen. Kurz vor der Dannſtadter Höhe prallte ein von Ludwigshafen kommender, mit ſechs Perfonen beſetz⸗ ter Perſonenkraftwagen an einen Randſtein auf. Die In⸗ ſaſſen, ein Mann und zwei Frauen aus Mittel- und Nieder⸗ berbach und zwei Kinder aus Rheingönheim, wurden aus dem Wagen geſchleudert und erlitten zum Teil ſehr ſchwere Ver⸗ letzungen; ein drittes Kind kam ohne Verletzung davon. Die fünf Verletzten wurden von der Sanitätskolonne Ludwigs⸗ hafen in das Marienkrankenhaus gebracht. Der Fahrer des Wagens gibt an, daß er durch die ſtarke Rauchentwicklung der Maſchine der vorüberfahrenden Kleinbahn die Ueberſicht ver⸗ loren habe. Landau.(mutter von neun Kindern ſucht den Tod) Die auf dem Eutzinger Hof wohnende 36jährige Ehe⸗ frau Barbara Heigel warf ſich aus unbekanntem Grunde, wahrſcheinlich wegen Krankheit, nachts vor den Triebwagen eines Zuges und wurde totgefahren. Die Ehefrau hinter⸗ läßt neun Kinder! Fürth i. O.(Tödliche Unfallfolge). Der 27jäh⸗ rige Sohn Adam des Sägewerkbeſitzers Jakob im benach⸗ barten Rimbach, dem wie gemeldet, im väterlichen Betrieb ein ſpitzes Holzſtück in den Leib gedrungen war, iſt im Kran⸗ kenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. . Neues aus aller Welt Begnadigung durch den Führer. Der Führer hat die durch Urteil des Schwurgerichts in Dresden vom 5, Juli 38 gegen die Anna Mehnert wegen Mordes erkannte Todes⸗ ſtrafe im Gnadenweg in eine Zuchthausſtrafe von 15 Jah⸗ ren umgewandelt A Gefährliches Großfeuer. Nachts gegen 3 Uhr brach in dem Marine⸗HJ⸗Heim in Weſeling, das erſt im Novem⸗ ber vorigen Jahres eingeweiht wurde, ein Feuer aus, das, begünſtigt durch das Holzfachwerk des Hauſes, ſich mit größ⸗ ter Geschwindigkeit ausbreitete. Sehr bedrohlich wurde die Lage für den im Obergeſchoß wohnenden Ortsgruppenleiter Weyer, deſſen ſechsköpfige Familie nur das nackte Leben retten konnte. Da die Treppe bereits in Flammen ſtand, als das Feuer bemerkt wurde, mußten die Hausbewohner mit Hilfe von Bettüchern durch ein rückwärtiges Fenſter das Freie gewinnen Das Gebäude brannte vollkommen nieder. A Laſtauto über Böſchung geſtürzt. Ein mit Ziegel be⸗ ladener Laſtkraftwagen aus Fürholz geriet auf der glatten Straße Grainet— Freyung ins Schleudern und ſtürzte über eine ziemlich hohe Böſchung hinab Der Lenker und mehrere Mitfahrer wurden leicht verletzt, während eine im Fahrer⸗ haus ſitzende Frau ſchwer verletzt wurde und ins Kranken⸗ haus eingeliefert werden mußte. a Zwei Arbeiter tödlich verunglückt. In der Stahlput⸗ zeret der Henrichshütte Ruhrſtahl A in Hattingen wurden die Arbeiter Wolff aus Winz⸗Baak und Seifert aus Dahl⸗ hauſen auf einem Wärmeofen tot aufgefunden. Wie das Unglück geſchehen iſt ſteht noch nicht feſt, doch wird ange⸗ nommen, daß die beiden an dem Ofen beſchäftigten Arbei⸗ ter durch Einatmen von Gaſen abſtürzten und auf den Ofen gefallen ſind. wo ſie dann tödliche Brandwunden ſitten. * Schiff geſunken. Aus bisher noch nicht geklärter Ur⸗ ſache, wahrſcheinlich aber durch das Nichtverſchließen eines Ventils, ſank im Hafenmund bei Duisburg⸗Ruhrort das vor Anker liegende Schiff„Amſterdam“. Die Frau des Schiffers wurde durch ein unerklärliches Schlingern des Schiffes und durch ein unheimliches Gurgeln im Schiffsraum aus dem Schlaf geweckt. Es war gerade die höchſte Zeit, denn das Schiff ſank bereits. Die Schiffsinſaſſen konnten ſich in Si⸗ cherheit bringen. Das noch aus dem Waſſer ragende Vor⸗ derteil des Schiffes wurde mit Troſſen an das Ufer gekettet, ſo daß ein weiteres Abſacken verhütet werden konnte. Ab Von einer Stahlplakte erſchlagen Bei Bauarbeiten ereignete ſich in Berg am Irchel(Kanton Zürich) ein töd⸗ licher Unfall. Eine ſchwere Stahlplatte ſollte über einen Ab⸗ hang hinuntergelaſſen werden. Dabei riß das Drahtſeil, an dem die Platte befeſtigt war und dieſe rutſchte den ſteilen Hang hinunter gegen einen Arbeitsplatz. Ein 37 Jahre al⸗ ter Arbeiter wurde von der Platte getroffen und erſchlagen. A 30 000 Menſchen durch Ueberſchwemmung obdachlos. Aus dem Hochwaſſergebiet des Ohiofluſſes wird gemeldet, daß die Zahl der Obdachloſen 30 000 beträgt. Bisher wur⸗ den 17 Todesfälle durch Ertrinken gezählt. In Kentucky ſte⸗ hen mehrere Kohlenbergwerke unter Waſſer. A Jamiliendrama. In einer Arbeiterkolonie der El⸗ ſäſſiſchen Dominial⸗Kaligruben von Wittenheim 0 Jeb polniſche Grubenarbeiter Andre Hirak ſeine 36jährige Frau und ſeine vier Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren mit einer Hacke und flüchtete. Ab Exploſion in franzöſiſcher Pulverfabrik. In der Pul⸗ verfabrik von Pilly⸗Berolan in der Nähe 1 ereig⸗ nete ſich eine ſchwere Explosion, durch die ſämtliche Fenſter⸗ cheiben in einem Umkreis von fünf Kilometern fc wur⸗ en. Einzelheiten fehlen noch; 2 Zeit der Exploſion waren nur wenig Arbeiter im Betrieb. Der Sachſchaden ſoll erheb⸗ lich ſein. ab Nebenbei Viehzüchter. Nach langen Ermittlungen konnte die franzöſiſche Polizei eine Betrügerbande unſchäd⸗ lich machen, die ſeit Jahren von Manipulationen lebte, die darin beſtanden, daß von einer Scheinfirma Waren aufge⸗ kauft, verſchleudert und natürlich nie 90 wurden. Das „Geſchäft“ 1 5 Millionen eingebracht. Die Betrüger hat⸗ ten ſich in die Provinz zurückgezogen, wo ſie eine Muſter⸗ farm betrieben. a Der Blinde mit dem Wundergedächtnis. In Cardi iſt man auf einen Menſchen mit einem m b e aufmerkſam geworden, der vor 10 Jahren als Bergmann erblindete. Seit dieſer Zeit trainierte er ſein Gedächtnis, um als Amateurſchauſpieler mitwirken zu können. Heute iſt das Gedächtnis bis zu einem unglaublichen Maß geübt. Selbſt die größten Rollen vermag der ehemalige Bergmann ohne jeden Fehler zu wiederholen, wenn der Text ihm einmal zu Gehör W rgcht wurde. England kaufte 600 Flugzeuge in Südkalifornſen. Los Angeles, 6. Febr. Der ſchon ſeit einiger Zeit in Südkalifornien weilende britiſche Geſchwaderführer Adams ſchloß bei der Northamerican Aviatie Co. einen zweiten Auftrag über 200 einmotorige Kampfflugzeuge vom Typ NA 16 im Geſamtbetrage von 10 Millionen Dollar ab. Die engliſchen Flugzeugkäufe in Südkalifornien belaufen ſich damit auf 600 Flugzeuge. Außerdem beſtellte England meh⸗ rere große Transportflugzeuge bei Lockhead. Lalcale Nuudlocliau Die Einkommenſteuer. Im Monat Februar werden alljährlich die Einkommen⸗ ſteuererklärungen für das abgelaufene Jahr dem Finanzamt abgegeben, aufgrund deſſen die Steuerbeſcheide den einzelnen Pflichtigen zugehen. Die Einkommenſteuer iſt bekanntlich die ſtärkſte Stütze des Staates und aus dieſem Grunde iſt der Erfolg von der Pflichterfüllung des Steuerzahlers ab⸗ hängig. Es iſt unverkennbar ein Zeichen fortſchreitender Ge⸗ ſundung der deutſchen Wirtſchafk, daß ſich das Geſamt⸗ einkommen ſeit 1933 ſtändig erhöht hat. Aufgrund einer Statiſtik war im abgelaufenen Jahr das Geſamtſteueraufkom⸗ men um 30 Proz. höher als 1937. Ber der Steuererklärung iſt eine lückenloſe Angabe aller Einkünfte erforderlich, in Zweifelsfällen ziehe man einen anerkannten Fachmann zu Rate oder ſetze ſich mit dem Finanzamt perſönlich in Ver⸗ bindung. Es gilt auch hier der Grundſatz, daß Unkenntnis vor Straſe nicht ſchützt. Bei außergewöhnlichen Be laſtungen des Steuerzahlers empfiehlt ſich ein Antrag um Ermäßigung oder nach Stundung; die Steuerbehörde wird daraufhin den Fall auf ſeine Richtigkeit prüſen und in den Fällen, bei denen die Fortführung eines Betriebes bei Aufrechterhaltung der geſamten Steuerſchuld in Frage geſtellt iſt, eine entſprechende Ermäßigung eintreten laſſen. Abzugsfähig ſind im allgemeinen Werbungsunkoſten bis zu einer gewiſſen Höhe, Verſicherungs⸗ prämien, Beiträge zu Lebensverſicherungen und Bauſpar⸗ kaſſen; für Hausgehilſinnen ſind infolge geänderter Verhält⸗ niſſe am Arbeitsmarkt neue Beſtimmungen erlaſſen. Wichtig ſind in dieſem Zuſammenhang die bevölkerungspolitiſchen Maßnahmen; kinderreiche Familien ſind weitgehendſt ent⸗ laſtet. Die Friſt zur Abgabe der Steuererklärung läuft am 28. Februar ab. Ber der Abgabe iſt eine peinlich genaue Sorgfalt zu verwenden. Ber unvorſchriftsmäßiger oder un⸗ vollſtändiger Buchführung wird die Steuerbehörde von amks⸗ wegen eine Schätzung vornehmen laſſen, was außerdem noch mit Koſten verbunden iſt und einen Einſpruch in der Regel ausſchließt. Faſching beim Tbd.„Jahn“. Eifrige Hände ſind emſig bei der Arbeit, um ſämtliche Räume des„Kaiſerhof“ in ein ſeſtliches Faſtnachtsgewand zu kleiden, um damit einen großzügigen Rahmen für den Jubiläums⸗Maskenball am 11. Februar zu ſchafſen. Man wird angenehm überraſcht ſein über die neue Art, wie die Dekoration gelöſt wurde. Aber auch das Programm des Abends ſelbſt wird Stimmung, Freude und Humor in über⸗ ſchäumender Weiſe bringen. Auf Einzelheiten ſoll heute nicht eingegangen werden. Eine erſtklaſſige Tanz⸗ und Stimmungs⸗ kapelle ſteht zur Verfügung, die das Tanzbein nicht zur Ruhe kommen laſſen wird. Daß auch für das leibliche Wohl in jeder Hinſicht geſorgt iſt, braucht nicht betont zu werden. Allem Anſchein nach wird der diesjährige Turner⸗Maskenball im„Kaiſerhof“ alle früheren Veranſtaltungen dieſer Ark in den Schatten ſtellen. Es iſt deshalb ratſam, ſich ſchon im Vorverkauf an den im morgigen Inſerat angegebenen Stellen Karten zu ſichern. Maslen erhalten dabei eine Vergünſtigung. * Lausbubenſtreich. Der von Heidelberg kommende OEch.⸗ Zug entgleiſte um 16.20 Uhr geſtern unlerhalb der Schloß⸗ wirtſchaft auf der Seckenheimer Hauptſtraße dadurch, daß ſpielende Kinder Steine in die Schienen legten. Der Trieb⸗ wagen ſprang aus den Schienen und ſtellte ſich quer über die Hauptſtraße, ſodaß der Durchgangsverkehr ſaſt 3 Stunden poltzeilich umgeleitet werden mußte. Perſonenſchaden iſt glück⸗ licherweiſe nicht entſtanden. Der Sachſchaden iſt erheblich. * Folgen der vereiſten Straßen. Infolge Glätte ſtießen heute früh am Ortseingang bei den Kaſernen zwei Kraft⸗ wagen zuſammen. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen, die Fahrzeuge ind leilueiſe ſchwer leſchädigt.— Desglei hen iſt heute früh ein Motorradfahrer auf der glatten Straße am„Deutſchen Hof“ ins Schleudern gekommen und geſtürzt. Es handelt ſich um einen hieſigen 37 jährigen verheirateten Mann, der mit einer ſchwereren Schädelverletzung ins Kranken⸗ haus eingeliefert werden mußte. I Straßenbahnunfälle im Nebel. Der dichte Nebel, der am frühen Montagvormittag die Sicht ſtark behinderte, rief einige Verkehrsunfälle hervor. An der Straßenbahnendhalte⸗ ſtelle in Käfertal geriet ein abgekuppelter Wagen, der von einem anfahrenden Triebwagen einen Stoß erhielt, ins Rol⸗ len. Ein Schaffner wurde umgeworfen und der Wagen ging über ihn hinweg. Er erlitt leider am linken Fuß ſo ſchwere Verletzungen und Quetſchungen, daß der Fuß abgenommen werden muß. Der rechte Fuß ſcheint mit einem Bruch davon⸗ gekommen zu ſein. Ein ähnlicher Anfall mit weniger ſchwer⸗ wiegenden Folgen ereignete ſich um dieſelbe Zeit an der Halteſtelle Adolf⸗Hitler⸗Brücke, wo ein Zug von drei Wagen ſtand, und plötzlich die Oe G., von der Feuerwache kom⸗ mend, von hinten mit ziemlicher Wucht darauffuhr. Es gab einigen Sachſchaden und bei den Fahrgäſten eine Reihe von Prellungen. Neue Kammermuſik im Rahmen der Hochſchul⸗Woche. Der letzte Kammermuſikabend der Hochſchule bringt eine Anzahl von Werken neuer, teils zeitgenöſſiſcher Tonſetzer. Sigfrid Franz iſt mit einer Sonate für Klavier vertrelen, die durch Jula Kaufmann uraufgeführt wird. Anny König⸗ Bomatſch ſingt einige Lieder von Hans Pfitzner; Martin Steinkrüger begleitet. Der Sudetendeutſche Felir Petyrek iſt mit Klavier⸗Varialionen vertreten, die von Sigfrid Franz dargeboten werden. Schließlich ſpielt Dorle Reimann noch die intereſſante Suite bergamasque von Claude Debuſſy. Den Abſchluß des Abends bildet eine willkommene klangliche Abwechſlung, ein Sextett für Blasinſtrumente und Klavier von Hans Huber. Es ſind dabei beſchäftigt die Herren Kammermuſiker: Fühler, Kramer, Blöcher, Lenzer und Frank. Den Klavierpart hat Karl Oehler übernommen. Die er Abend bietet einen intereſſanten Ueberblick über neuzeitliches Schaf⸗ fen verſchiedenſter Richtung. Aufführung der Schauſpielſchule:„Die Karlsſchüler“. Den Abſchluß der Hochſchul⸗Woche bildet die Aufführung des fünfaktigen Schauſpiels„Die Karlsſchüler“ von Och. Laube am Freitag, den 10. Februar im Neuen ber. Dieſes Theaterſtück iſt beſonders für Mannheim intereſſant da es als Hauptperſon den jungen Schiller vor ſeiner Flucht nach Mannheim zum Gegenſtand hat. Friedrich Hölzlin hat die Regie übernommen. Die Bühnenbilder ſtammen von Ernſt Bekker.„„ 3 Achtung! Stopſtraße! Undiſziplinierte Auto⸗ und Radfahrer haben in den letzten Wochen böſe Erfahrungen mit den Stopſtraßen ge⸗ macht. Durch die Verordnung vom 13. Oktober 1938 wurde ein neues Verkehrszeichen geſchafſen, das das Gebot enthält: „Halt! Vorfahrt auf der Hauptſtraße achten!“ Dieſes Zeichen verpflichtek den Verlehrsteilnehmer zum Halten vor einer Hauptſtraße. Es muß alſo der Kraftfahrer, der Radfahrer, der Fuhrwerkslenker an ſolchen Stellen unbedingt anhalten, muß ſich dann überzeugen, ob die Hauptſtraße frei iſt und darf erſt dann über oder in die Hauptſtraße weiterfahren. Das Verkehrszeichen iſt ein auf der Spitze ſtehendes, gleich⸗ ſeitiges Dreieck mit rotem Rand, das im blauen Mittelfeld die weiße Aufſchrift„Halt!“ trägt. Auf unüberſichtlichen Strecken iſt das Zeichen außerdem in angemeſſener Entſernung vorher in Verbindung mit einer Zuſatztaſel aufgeſtellt, welche die Entfernung in Metern angibt. Das Gebot des Haltens vor einer Hauptſtraße wird zuſätzlich durch zwei rote unterbrochene Linien in der Längs⸗ richtung und durch einen roten Querſtrich auf der Fahr⸗ bahn angezeigt. Der rote Querſtrich in Verbindung mit dem Dreieckszeichen zeigt die Linie an, vor der unmittelbar gehalten werden muß. Das Verkehrszeichen wird nun an beſonders gefährlichen Stellen aufgeſtellt. Es hat ſich im allgemeinen gut bewährt. Da ſein Hauptzweck die Vermei⸗ dung von Verkehrsunfällen iſt, iſt ſeine Beachtung unbedingt ſicherzuſtellen. Es iſt daher angeordnet, daß gegen Ueber⸗ tretungen dieſes Gebotes Geldſtraſen nicht unter 20 Mark feſtzuſetzen ſind. Für Kraftfahrer kommt noch hinzu, daß die Strafe in den Führerſchein eingetragen wird. Kleinkaliber- Wettkämpfe 1939 im NS⸗Reichskriegerbund. Der NS.⸗Reichskriegerbund gibt die Ausſchreibung zu den Kleinkaliber⸗Wettkämpſen 1939 bekannt, die ſich in Mannſchaftskämpſe und in die Wertung der Einzelleiſtungen der Schützen gliedern. Die Kleinkaliber⸗Wettkämpfe 1939, die um die Reinhard⸗Ehrenpreiſe des Reichskriegerführers ausgefochten werden, ſind für alle Kriegerkameradſchaften des Bundes ofſen. Die aus den Entſcheidungskämpfen der Kriegerkameradſchaften, Kreiskriegerrerbände und Landes⸗ kriegerverbände als Meiſtermannſchaften und Meiſterſchützen hervorgehenden Kameraden werden im Oktober 1939 zum Entſcheidungskampf um die Reinhard⸗Ehrenpreiſe und um die Wanderehrenpreiſe des NS⸗Reichskriegerbundes zuſammen⸗ gezogen. Der Schießdienſt iſt von jeher eine der wichtigſten Aufgaben des NS⸗Reichskriegerbundes gewe en. Ueber 500 000 des Bundes nehmen auf eigenen Schießſtänden an den Wett⸗ Tämpfen teil. Mittelbadiſche Bormeiſterſchaften. In Offenburg wurden im ausverkauften Saalbau die mittelbadiſchen Boxmeiſterſchaften ausgetragen. Der gezeigte Sport war nicht überragend. Von den neuen Meiſtern kann man nur Niethammer(Pforzheim), Becker(Karlsruhe) und Mühlhauſer(Karlsruhe) herausſtellen, die bei den badiſchen Meiſterſchaften ein ernſtes Wort mitreden werden. Im Feder⸗, Mittel⸗ und Weltergewicht mußten Vorkämpfe beſtritten wer⸗ den, die von Bauer(Raſtatt), Niethammer(Pforzheim) und Becker(Karlsruhe) über Börs(Pforzheim), Fahmer(Offen⸗ burg) und Birholt(Lahr) gewonnen wurden. Badens Fußballelf für Lyon. Der Gau Baden hat eine Einladung erhalten, am Faſt⸗ nachtsſonntag, 19. Februar, in Lyon gegen eine ſüdfran⸗ zöſiſche Fußball⸗Auswahlmannſchaft zu ſpielen. Die badiſche Mannſchaft, die dieſen Repräſentativkampf beſtreiten wird, wurde wie folgt aufgeſtellt: Gärtner(1. FC. Pforzheim); Conrad(BfR. Mannheim), Gramlich(08 Villingen); Schnei⸗ der, Heermann(beide SV. Waldhof), Feth(BfR. Mann⸗ heim); Herbold(SV. Waldhof), Hack(Vf. Neckarau), Beha(Freiburger FC.), Klingler(FV. Daxlanden), Strie⸗ binger(VfR. Mannheim).— Als Erſatzſpieler machen Loren⸗ zer(Phönix Karlsruhe) und Raſtetter(VfB. Mühlburg) die Reife nach Südfrankreich mit. — Förderung des Schwimmſports. Der Reichsbauern⸗ führer, der Reichspropagandaminiſter und der Reichsjugend⸗ führer des Deutſchen Reiches haben einen Ausſchuß zur För⸗ derung des Schwimmſportes ins Leben gerufen. 900 neue Schwimmbäder, beſonders auch auf dem Lande, ſollen ent⸗ ſtehen. Anſere Landbevölkerung betreibt den Schwimmſport noch nicht ſo weitgehend, wie dies möglich und günſtig wäre. Bis Ende 1937 wurden 353 Schwimmbäder neu gebaut, bis Anfang 1939 werden 550 weitere Bäder fertig ſein. — Anbau krebsfeſter Kartoffeln. Nach den Anweiſun⸗ gen des Reichsernährungsminiſters ſoll ſich die Landwirt⸗ ſchaft bis zum Jahre 1941 vollſtändig auf den Anbau krebsfeſter Kartoffelſorten umſtellen. Da dieſe Umſtellung nur möglich iſt, wenn der Anbau der bisher noch zugelaſſenen krebsanfälligen Sorten baldigſt eingeſchränkt wird, hat der Miniſter die nachgeordneten Behörden erſucht, mit allem Nach⸗ druck dafür zu ſorgen, daß die Zahl der zum Anbau zugelaſ⸗ ſenen krebsanfälligen Sorten nach Möglichkeit noch für 1939, ſpäteſtens aber für 1940 ſtark vermindert wird. Zwölf Geſundheitsregeln Zwölf Geſundheitsregeln enthält ein Merkblatt des Reichsausſchuſſes für Volksgeſundheitsdienſt. Sie beſagen: 1. Geſundheit an Körper und Geiſt iſt das höchſte Gut, für das Du auch Deinem Volk verantwortlich biſt. Lebe ver⸗ nünftig! Etwa acht Stunden ſollen dem Schlaf zugemeſſen werden. Ausreichender Schlaf iſt die beſte Erholung, beſon⸗ ders für nervöſe Menſchen. Schlafe, wenn eben möglich, bei offenem Fenſter! 2. Peinlichſte Sauberkeit ſei oberſtes Geſetz der Geſund⸗ erhaltung. Urſache vieler Krankheiten ſind kleine, dem un⸗ bewaffneten Auge nicht ſichtbare Krankheitserreger. Spare nicht an Waſſer und Seifel Waſche einmal am Tage den ganzen Körper! Vor dem Eſſen Hände waſchen! Auch nach jeder unſauberen Beſchäftigung. 3. Kräftige Deinen Körper durch Leibesübungen! Lerne Schwimmen, Laufen, Springen, Werfen, Rudern! Turne und wandere! Regelmäßige Uebung bei offenem Fenſter, jeden Morgen, am beſten unbekleidet, machen froh und lei⸗ ſtungsfähig! 4. Pflege die Zähne von früheſter Jugend an! Mütter achtet auf das Gebiß Eurer Kinder! 5. Gut gekaut iſt halb verdaut! Iß nicht nur Weiß⸗ brot, ſondern auch Schwarz⸗ und Vollkornbrot! Kartoffeln ſind eine vorzügliche Nahrung. a 6. Meide Alkohol und Tabak! Für Kinder und Jugend⸗ liche bedeutet der Alkohol eine beſonders ſchwere Gefahr. Erwachſenen bringt nicht nur unmäßiges, oft auch ſchon mäßiges Trinken, wenn es zur Gewohnheit wird, Nachteile. Tabak iſt zwar ein Genußmittel, aber die darin enthaltenen Stoffe(Nikotin u. a.) können Schädigungen lebenswichtiger Organe bewirken. Das Rauchen ſchädigt vor allem die Ge⸗ ſundheit von Jugendlichen und Frauen. 8 Geſchlechtskrankheiten ſind vermeidbar und bei recht⸗ zeitiger und gründlicher Behandlung heilbar. 8. Denke daran, daß die Tuberkuloſe eine anſteckende 5 iſt! Fragt die Tuberkuloſe⸗Fürſorgeſtellen um at! 9. Krebsverdächtig ſind: Wunden und Geſchwüre, die trotz richtiger Behandlung nicht heilen wollen, Verhärtun⸗ gen und Knoten an irgendeiner Körperſtelle(3. B. Bruſt⸗ drüſe), Blutungen ohne erſichtliche Urſache, Krankheitsge⸗ fühl und Abmagerung ohne erkennenden Grund. „10. Krüppeltum kann in ſehr vielen Fällen durch früh⸗ zeitiges Aufſuchen des Facharztes verhütet werden. 11. Schutz dem heranwachſenden Geſchlecht! Die Sterb⸗ e der Säuglinge läßt ſich durch richtige und pünkt⸗ liche Pflege, Sauberkeit und zweckmäßige aber llt be⸗ trächtlich verringern. Mütter, ſtillt Eure Kinder ſelbſt 12. Schutz dem kommenden Geſchlecht! Das Lebensſchick⸗ ſal von Generationen liegt in Deiner Hand. Durch zwei Dinge kannft Du es gefährden: Erſtens durch übermäßigen Gebrauch von Genußgiften(Alkohol, Nikotin), zweitens durch eine unebenbürtige Gattenwahl. Nannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 8. Februar: Miete M 16 und 2. Sondermieſt M8 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kultur. gemeinde Ludwigshafen, Abt. 416: Struenſee oder Der Sturz des Miniſters. Schauspiel pon 8 Wolfgang Möller. Anfang 19.30. Ende 2280 v. Donnerstag, 9. Februar: Miete D 15 und 1. Sonder. miete Du8 und für die NS„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 111 bis 113: Mu ſikoliſcher Komödien abend: Zum erſten Male: Aufforderung zum Tanz. Romantiſche Ballſzene von Carl Maria v. Weber; hierauf: in neuer Inſzenierung; Flauto ſolo. Muſikaliſches Luſtſpiel von Eugen d' Albert; hierauf: Zum erſten Male: Spitz wegmärchen. Ein Spiel von Hans Grimm. Anfang 20. Ende etwa 22.30 Uhr. a — Bücherſchaun. Karl Kollnig: Mannheim. Volkstum und Volkskunde einer Großſtadt in ihren geſchichtlichen Grundlagen. 128 Se⸗ ten mit über 50 Abbildungen. Schriftenreihe„Von Bodenſee zum Main“ Nr. 46. Herausgegeben von Herman Eris Buſſe, Freiburg i. B. Verlag C. F. Müller, Kart ruhe. Preis 2,60 RM. Volkstum und Volkskunde einer Großſtadt wie Map heim können nicht aus den Erſcheinungen und Ausdruck formen der Gegenwart allein verſtanden werden. Auch daz ſtädtiſche Volkstum iſt geworden und gewachſen im Lauf de Jahrhunderte und gegründet in dem Volkstumsboden dez Landſchaft, in der die Stadt liegt. Andererſeits aber en wickelte die Stadt, beſonders die Großſtadt, aus ihren eigeſe Lebensbedingungen he aus keſonde e Cemeinſchaf en, Beau und Vorſtellungen, die nur eigen ſind, und die ſie wiede herausheben aus ihrer dörflichen Umgebung. Auf Grund des zahlreichen Mannheimer Schrifttum und eigener archivaliſcher Forſchungen hat es Dr. Kal Kollnig übernommen, die geſchichtlichen Grundlagen eie Volkskunde von Mannheim zu ſchreiben, und es iſt dae eine außergewöhnlich gute, erſtmalige, ebenſo auffſchlußreic wie feſſeinde Arbeit zuſtande gekommen, die vielfältige A regungen zu ſchenken vermag. a Einleitend gibt er eine kurz umriſſene Darſtellung de Geſchichte der Stadt, ihrer kulturellen und wirtſchaftlichg Entwicktung, der Veränderungen des Stadtbildes und Sta raumes, wichtige, an der Geſtaltung des ſtädtiſchen Volk tums beteiligte Kräfte. Von außerordentlicher Bedeutung für die geſchichtlichen Grundlagen einer Volkskunde Man heims iſt ferner eine eingehende Bepölkerungsgeſchichte, alt der die Eigenart des Bepöllerungscharakters, der ſich auc an Hand zahlreicher Urteile aus rerſchiedenen Jahrhundert verfolgen läßt, verſtändlich wird. Hier zeigt ſich die ſtark Verwurzelung des Mannheimers im pfälziſchen Volkstum Deutlich tritt dies auch bei der Betrachtung der Mannheiſſen Mundart und der volkstümlichen Ueberlieſerungen herpoß Nun werden die ſtädtiſchen Gemeinſchaften in ihrer Entm lung, ihrem Brauchtum geſchildert und die geſchichtlichen Be lege für Mannheimer Volksbräuche im Jahreslauf, im Men ſchenleben, im Rechtsleben, auch die Aeußerungen des Voll⸗ glaubens im reicher Fülle geſchildert. So entſteht ein vielſeitiges, überaus reiches Bild ſtih, volkstümlichen Lebens in vergangener Zeit. Diese geſchith lichen Grundlagen einer Volkskunde von Mannheim woll nur das Werden des ſtädtiſchen Volkstums und Brauchtunz aufzeigen, dieſe nicht in ihren Erſcheinungsformen der Gegen wart erfaſſen, ſondern nur zu ihnen hinführen. Ueber. ausgewählte Abbildungen bereichern außerordentlich den g ſchaulich geſchriebenen Text. Für die Mannheimer Familienforſchung werden die ah Anlagen beigegebenen Auszüge aus Bürgerliſten und Kirche büchern(die dörflichen Einwohnernamen Mannheims, Mi zug aus dem Traubuch der reformierten Kirchengemeinde 16941728, Mannheims Bürgerannahmen 17001705, Gi wohnerzahlen, auch der einzelnen Stadtteile, Bevölkerung bewegung) beſonders willkommen ſein. Ortsſängerſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Nachruf. Kurz vor Vollendung ſeines goldenen Sänger⸗ jubiläums ſtarb plötzlich und unerwartet der älteſte Seckenheimer aktive Sänger Herr Georg Weber. Er wird in Sängerkreiſen unvergeſſen bleiben. Die Beerdigung findet heute Rachmittag 3 Uhr ſtatt. Zahlreiche Beteiligung am letzten Geleite iſt Ehrenſache. Der Ortsſängerführer. .. T... TT b Verſammlungs⸗ Kalender. Ty. 1898. Die Turnstunden für unſere Schüler und Schü⸗ lerinnen können umſtändehalber erſt wieder nach Faſt⸗ nacht fortgeſetzt werden. Parteiamtliche Mitteilungen: J., Gef. 47/171. Heute Dienstag, 19.30 Uhr, Sport in der Schulturnhalle.— Mittwoch, 8. Febr., 20 Uhr, treten Schar 1 Vögele zum Schießen, Schar 2 Nonnen⸗ macher zum Heimabend am H J.⸗Heim an.— Freitag, 10. Febr., 20 Uhr, treten Schar 3 Ding zum Heimabend, Schar 4 Rauſelder zum Schießen am H J.⸗Heim an. BM. 47/171. Mittwoch, den 8. Febr., ankreten von Glaube und Schönheit(Schaften Wolber, Rudolph, Groh, Ehr⸗ hardt) 20 Uhr im Heim. Es kommt die Untergauführerin. — Bd M. Schar J(Gehrig, Heck, Roederer) Heimabend. 8 170 8/39 A gere Wir f drucken 2 Proſpekte Draht- und Auflage- Mlatratzen Schonerdecken Geſchäftsberichte in allen Ausfühtungen und Preisfagen. 7 85 11 Preisliſten, Broſchür en Ehestandsdatfleben/ Ratenzahlung gestattet. o 5 Feſtſchriften, Satzungen Reparaturen werden angenommen. Wird mit ei ROGO 88 A 1 Einge weicht, für Handel, Juduftrie vert, B. Hoffmann-Sehmitthauser geht das Waschen doppelt leicht! 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Februar 1099 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 8 Gewinne zu 5000 RM. 62946 90106 211714 230796 6 Gewinne zu 3000 RM. 25782 52429 87841 10 15 Gewinne zu 2000 Re. 5850 47074 105188 156308 2225 271818 335113 384289 515 52 Gewinne zu 1000 RM. 24288 24978 29651 45789 4% 10 66622 81942 102188 127594 87957 193626 212663 225574 265505 249920 291446 288200 303501 311381 333024 338255 353598 36288 364930 373358 385315 035 78 Gewinne zu 500 NM. 9824 12836 17269 37986 56274 0 65284 66670 93228 119785 20307 140711 147823 10 153402 172208 198236 227918 243884 244307 249931 250075 254% 1 272114 278089 28612 281228 293902 298554 303156 31125 3467 326748 335055 344174 376290 379562 390252 398691 146 Gewinne zu 300 RM. 7319 12288 13360 24139 24870 9010 61810 55684 56322 63237 71657 95737 86766 100146 1805 CI!!! 172814 147845 168718 182201 172914 374520 181888 18% 5 2478849 278884 248807 288184 289794 259728 248882 27779 30 298880 288599 298817 308332 388120 319778 38388 7845% 323757 329397 329811 330132 336805 337659 344312 346392 57000 357329 359893 364732 388500 369331 370694 370788 371321 37 373982 388539 391689 39456 Außerdem wurden 4694 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 5000 RM. 41900 335352 339156 2150 407590 00 308% 11026 28213 57887 272671 une zu 2000 RM. 28764 48229 88172 145045 185200 40 Gewinne zu 1000 Nan. 15005 40079 53647 81601 95948 22979 19 5 853 3791 204 20012 24887 5 7 5 37 119705 19981 236378 236734 259800 258388 257488 271857 272410 278603 281081 300177 305560 314470 324708 331050 373749 37588 897 15072 20762 21481 24144 30208 75 390 42540 427% 58886 68815 58808§6888 5868 55755 000 201 232425 232861 245056 252425 262194 262708 2880 70281 276244 280501 289258 299554 301588 302252 307749 308520 310219 316322 316728 321179 328858 325418 336677 3980 36444 366450 372763 374859 376798 878876 880430 3906 8 Außerdem wurden 4662 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000 ba 10 2 zu je 500 000, 2 zu je 300 000, 2 zu ſe 200 000, 2 zu je 129 10 2 zu je 75 000, 4 zu je 50 000, 10 zu je 30 000, 20 zu ſe 20 100 zu je 10 000, 188 zu je 5000, 378 zu je 3000, 968 zu 5 2908 zu ſe 1000, 4818 zu je 500, 9896 zu je 350 und 5 Gewinne zu je 150 RM.. e —