Nr. 37 Neckar⸗Bote(2. Blatt) 1— 3 3 ————— Montag. 13 Februar 1939 Augen auf im Verkehr! Straßenverkehrsunfälle in Baden im 4. Vierteljahr 1938.— Eindringliche Warnung für die Fußgänger. Nach den beim Statiſtiſchen Landesamt eingegangenen Meldungen der Polizeibehörden haben ſich in Baden wäh⸗ rel end der letzten drei Monate des vergangenen Jahres insge⸗ ſamt 3051 Straßenverkehrsunfälle ereignet, das ſind 341 oder 12,6 v. H. mehr wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 2168 Straßenunfälle wurden innerhalb und 883 außerhalb von geſchloſſenen Ortsteilen feſtgeſtellt, wobei jedoch die letzteren pergleichsweiſe erheblicher zugenommen haben, wie die erſteren. Auffallend ſtark hat ſich die Zahl der an den Anfällen beleiligten Laſt⸗ und Lieferkraftwagen vergrößert, deren Unfallziffer gegenüber dem 4. Vierteljahr 1937 um 435 auf 1282 Wagen anſtieg. Die Zahl der Fahrräder, bei denen Unfälle zu verzeichnen waren, betrug nur noch 670 gegen 747 im Vorjahr. Die dau⸗ ernd wachſende Erstellung von Radfahrwegen wirkt ſich hier offenbar recht günſtig aus. Dagegen iſt die Zahl der Fuß⸗ gänger, denen ein Straßen verkehrsunfall zugeſtoßen war, von 373 um 124 auf 497 geſtiegen. Für dieſe muß daher künftig eindringlicher denn je die Warnung gelten:„Augen auf im Straßenverkehr“. Dies erſcheint umſo notwendiger, als ſich die Zahl der Verkehrsopfer leider recht beträchtlich erhöht hat. Anfälle, hei denen Perſonen verletzt oder gar getötet wurden, wur⸗ den im Berichtsvierteljahr 1582 gezählt gegen 1413 im Jahre 1937. Im ganzen verloren 89 Perſonen, darunter 9 Kinder unter 14 Jahren durch einen Verkehrsunfall ihr Leben. Wir haben ſonach in Baden durchſchnittlich jeden Tag ein Todes⸗ opfer im Straßenverkehr zu beklagen. Bezeichnenderweiſe er⸗ eignen ſich die Straßenunfälle mit Todesfolge in den weitaus meiſten Fällen außerhalb der geſchloſſenen Ortsteile(allein 54 Tote). Im 4. Vierteljahr 1937 haben im ganzen nur 63, alſo gegenüber 1938 26 Menſchen weniger ihr Leben durch Straßenunfälle eingebüßt; immerhin fiel 1938 das ſchwere Omnibusunglück am Eiſenbahnübergang bei Wiesloch mit 12 Toten ſchwerer ins Gewicht. Aber auch die Zahl der Un⸗ fallverletzten hat weſentlich zugenommen; ſie iſt von 1725 auf 1950 geſtiegen; ſie alle haben mehr oder weniger ſtarken kör⸗ perlichen Schaden genommen. Wie oft dabei Leichtſinn und Fahrläſſigkeit nie wieder gutzumachenden Schaden geſtiftet haben, der bei einigem Verantwortungsbewußtſein hätte ver⸗ mieden werden können, geht aus folgender Vergleichsüber⸗ ſicht über die beim Kraftfahrzeug oder deſſen Fahrer feſtge⸗ ſtellten Unfallurſachen des letzten Vierteljahres 1937 und 1938 hervor. Die Ueberſicht beweiſt, daß die Verſtöße gegen die Verkehrsdiſziplin bedauerlicherweiſe immer noch in der Zu⸗ nahme begriffen ſind: Unfallurſachen im 4. Vierteljahr 1938: Nichtbeachten des Vorfahrtsrechts 620(im 4. Vierteljahr 1937 542), Uebermäßige Geſchwindigkeit 461(347), Falſches Ueber⸗ holen 343(282), Nichtplatzmachen beim Ausweichen oder Ueberholtwerden 244(166), Falſches Einbiegen 213(191), Fahrer unter Alkoholeinfluß 123(85), Nichtabblenden 38 (28), Einſchlafen des Fahrers 220(10). Aber auch die Fußgänger haben mehr wie im Vor⸗ jahr durch ihr ſchuldhaftes Verhalten zu den hohen Anfallzif⸗ ſern beigetragen. Ihnen war ein Verſchulden in 277 Fällen gegen nur 203 Fälle im 4. Vierteljahr 1937 nachzuweisen. Die Radfahrer dagegen ſind wohl etwas vorſichtigek gewor⸗ den, da ſie nur in 290 Fällen gegen 316 im Vorfahr für einen Verkehrsunfall verantwortlich zu machen waren. Der vielfach auftretende Nebel trug in 89(Vorjahr 57) Fällen, ſtarker Regen und Schneegeſtöber in 81 Fällen die Schuld an einem Straßen verkehrsunfall. Fürſorge für Berufsſoldaten Die länger dienenden Soldaten werden vielſeitig und vor⸗ bildlich betreut. NSG. Die Betreuung, die die deutſche Wehrmacht ihren Angehörigen angedeihen läßt, iſt nicht nur vielſeitig, ſon⸗ dern in jedem Fall vorbildlich. Mit beſonderer Sorgfalt aber Himmt ſie ſich der Soldaten an, die durch längere Dienſtzeit enger als die anderen mit ihr verbunden ſind. Es iſt nur zu berechtigt, daß dieſe Männer die 12 oder noch mehr Le⸗ bensjahre dem Dienſt in der Truppe widmen, bei ihrem Bert wert Lndael nt 3 — Aomdòn ron Hafgarete Hh hDuαNL¾. 35 Viola Weſt war eine ſeltſame Frau geworden. Nun war es ſchon drei Jahre her, daß ſie Bert ab⸗ gewieſen und Dietmar geheiratet hatte. Nun wußte ſie, was ſie ſchon in den erſten Wochen thres Verlöbniſſes geahnt hatte: ſie war eine Törin ge⸗ weſen. Sie hatte ſich von Dietmars Charme und Ver⸗— ſtellungskunſt einfangen laſſen und nicht geſehen, daß nicht er, ſondern ſein Bruder der Mann war, der ſie glücklich gemacht hätte. Ihre Ehe? Das war eigentlich gar keine Ehe, das war ein Spiel, ein ewiges Hin und Her, das keine Be⸗ friedigung gab, und von dem nichts übrigblieb als Lang⸗ weile und Ueberdruß. Die beiden drüben auf dem Weſthof, die führten einge richtige Ehe. Und ein ohnmächtiger Zorn, ein glühender Neid erfüllte die ſchöne Frau jedesmal, wenn ihre Ge⸗ danken bei den Weſthofleuten angelangt waren. Sie haßte Monika, dieſe blühende, ſchöne Frau, die nichts von Nervoſität wußte, deren Tage ſanft und ruhig dahingingen, die mit einem leuchtenden Blick den heim⸗ lehrenden Gatten empfing und voller Zärtlichkeit ihn reizendes Töchterchen betreute. Dieſes Kind— das war Viola ein Dorn im Auge, Dieſes Kind, das von ſeinem Vater mit inniger Hingabe geliebt wurde, und das ihn ſo ſchnell als möglich immer wieder auf den Weſthof zurückzog. „Und er ſollte ſich nicht nach ſeinem Zuhauſe ſehnen, Seine Sehnſucht ſollte Viola ganz gehören, ſo wie es üher war. Beſaß ſie keine Macht mehr über dieſen Mann!? 975 wußte und fühlte es, daß er auch jetzt noch nicht von hr losgekommen war, aber ſie wußte auch, daß das Kind un Talisman war, der ihn vor ihr zu ſchüsen vermochte Ausſcheiden auf ihren zukünftigen Zivilberuf hinreichend vorbereitet ſind. Dieſer Vorbereitung dienen die Wehr⸗ machtsfachſchulen, die an allen Standorten der Wehrmacht errichtet ſind. Das fachliche und allgemeine Wiſſen, die Fer⸗ tigkeiten und die hohen nationalpolitiſchen Erziehungs⸗ werte, die ſie vermitteln, ſchaffen Grundlagen, die über den militäriſchen Dienſt hinaus dem ſpäteren Beruf nützen und ſeine Ausübung ermöglichen. Wenn der langdienende Soldat vom 9. bis 12. Dienſt⸗ jahr in den Fachſchulen erfaßt wird, dann wird er in dieſen leinen letzten Dienſtjahren ganz allmählich auf den zivilen Beruf vorbereitet und der Uebergang wird ihm erleichtert. Er kann aber auch ſchon vom 3. bis 8. Dienſtjahr an unter fachmänniſcher Leitung ſtehenden Arbeitsgemeinſchaften teilnehmen und für Unteroffiziere im 1. und 2. Jahr be⸗ ſtehen nochmals Sonderunterrichtskurſe. Die Heeresfach⸗ ſchulen vermitteln ein gediegenes Grundwiſſen, das je nach der Eignung zu einer Prüfung der erweiterten Fortbil⸗ dungsſchule entſpricht oder zu einer Prüfung, die der Pri⸗ mareife entſpricht, führt. Für den Zugang zu den einzelnen Kurſen iſt dabei nicht die bisherige Schulbildung von Be⸗ lang, ſondern darüber entſcheidet einzig und allein die Lei⸗ ſtung des einzelnen, die er auf der Fachſchule zeigt. Großer Wert wird in den Wehrmachtsfachſchulen auf die national⸗ politiſche Erziehung gelegt. Der Unterricht— an dem wir ſelbſt teilnehmen konnten— zeigt, wie gegenwartsbetont die geſamte Arbeit an den Wehrmachtsfachſchulen aufgebaut und wie ſie auf die Hochziele des Nationalſozialismus aus⸗ i da iſt. Kommandeur und Unterrichtsleiter ſorgen da⸗ ür, daß dem ſtrebſamen Unteroffizier die Kenntniſſe und Fertigkeiten ſowie die nationalſozialiſtiſche Einſicht und Wil⸗ lensbildung vermittelt werden, die er für ſeinen ſpäteren Beruf notwendig hat, daß er als Beamter dem Staate wei⸗ ter dient, oder daß er ſich einem freien Beruf zuwendet. J Außer von den Wehrmachtsſchulen wird der Unteroffi⸗ ſtel von den Wehrmachtsfürſorge⸗ und Verſorgungsdienſt⸗ tellen betreut, die ihm in den letzten Dienſtfahren alle Be⸗ lehrungen für ſeine Berufswahl erteilen. Der Fürſorgeoffi⸗ zier gibt ihm alle Möglichkeiten der Eingliederung in das zivile Berufsleben bekannt. Nach dem Wehrmachtsfürſorge⸗ und Verſorgungsgeſetz ſtehen dem Berufsſoldaten nach Voll⸗ endung ſeiner 12jährigen Dienſtverpflichtung drei Möglich⸗ keiten im zivilen Berufsleben offen. Wenn er in das freie Erwerbsleben übertritt, erhält er eine Abfindung von 8000 Mark und eine Dienſtbelohnung für 12jährige Dienſtzeit in Höhe von 1200 Mark ſowie Kinderbeihilfen in der Höhe der Kinderzuſchläge für Soldaten, und zwar für die Dauer von drei Jahren nach der Entlaſſung. Hat er mehr als 12 Jahre gedient, iſt die Dienſtbelohnung entſprechend höher. Er kann auch als Wehrmachtsſiedler abgehen, wenn er die Heeresfachſchule für Landwirtſchaft erfolgreich beſucht hat. In dieſem Falle erhält er eine Abfindungsſumme zur Uebernahme eines bereits beſtehenden landwirtſchaftlichen Betriebes in Höhe von 10 000 Mark. Uebernimmt er eine Neubauernſtelle oder ſiedelt er ſich als Neubauer in einem Grenzgebiet an, erhöht ſich die Abfindungsſumme weſent⸗ lich dazu kommen noch die Dienſtbelohnung und die Kin⸗ derbeihilfe. Außerdem kann das Oberkommando der Wehr⸗ macht eine Reichsbürgſchaft für ein Darlehen bis zur dop⸗ pelten Höhe der Ausbildungsſumme gewähren. Erſtrebt der abgehende Verufsſoldat die Anſtellung als Beamter, erhält er die Militäranwärterurkunde, durch die er in dem Treueverhältnis zu Führer und Reich verbleibt. Er erhält neben der Militäranwärterurkunde, die ihm eine baldige Uebernahme in eine Verwaltung ſichert, bei einer Dienſtzeit von 12 Jahren eine Uebergangsbeihilfe von 750 Mark, die ſich bei längerer Dienſtzeit ebenfalls erhöht. Der Berufsſoldat, der vor dem Ausſcheiden aus der Wehrmacht ſteht, wird frühzeitig über die wichtigſten Punkte aller Berufsausſichten belehrt Der Fürſorgeofftzier ſieht in dieſer Aufklärung und Lenkung des Berufsſoldaten ſeine hauptſächlichſte und verantwortungsvollſte Aufgabe, die ihre Hilfe m der Beobachtung des Soldaten während des Fach⸗ ſchulbeſuchs und während der Truppendienſtzeit findet. Vor Beendigung ihrer Dienſtzeit ſind alle Heeresfachſchüler nicht nur für ihren Ulebertritt in den Zivilberuf ausgezeichnet vorbereitet, ſondern ſie ſind auch von verantwortungsbe⸗ wußten Fürſorgeoffizieren über ihre ſpäter zu ergreifende Berufslaufbahnen aufgeklärt ſo daß man ſagen kann, daß die Wehrmacht für ihr Unteroffizierskorps— ihre länger dienenden Soldatey— aus das allerbeſte ſorat. Immer, die ganzen Jahre über hatte er vermieden, mit ihr allein zu ſein. Er kam nur zu den Geſellſchaftsabender lach Paddyſcholle, und nie kam er allein, immer mußte Monika ihn begleiten, ſo wenig dieſe ſich auch aus ſolchen Seſellſchaften machte. Aber es war ſelbſtverſtändlich für ie, daß ſie Berts Wunſch erfüllte. Momentan waren ſolche Geſellſchaftsabende in Paddy⸗ cholle häufiger als ſonſt. Patrick Johnſton war zu Beſuck hier, und er liebte es, Leute um ſich zu ſehen. Seine Vor⸗ iebe galt der jungen, wunderſchönen Herrin des Weſt⸗— )ofs, der er in ſeiner liebenswürdigen und freimütiger Weiſe den Hof— zum großen Aerger ſeiner Schweſter— nachte. Viola haßte Monika. Sie wußte es. und ſie unternahn nichts, dieſes Gefühl zu bekämpfen. Wenn dieſe Frau nich geweſen wäre, würde Bert Weſt jetzt ihr gehören. Er hätte ſich nicht aus Trotz verloben können, hätte auf ſie gewartet, und ſie— das ſtand bei ihr feſt— hätte ſich längſt von Dietmar getrennt, um Berts Frau zu werden Sie war ſich über ihre Gefühle völlig klar. Sie wußte, daß ſie Bert Weſt liebte, mit einer heißen, begehrenden, tirrſinnigen Liebe; mit einer Liebe, die ſich von Tag zu Tag vertiefte, und die ſie mehr quälte, als ſie ſagen konnte. Sie ſuchte ihn zu reizen, ging ihm gegenüber oft bis an die Grenze des Statthaften. Er ſollte wieder zu ihren Füßen liegen, ſollte ihr ſagen, daß er ſie liebte, ſollte ſte wieder in ſeine Arme reißen und ſie küſſen— wie damals. Aber— alle ihre Anſtrengungen waren vergeblich. Bert kam ihr nicht einen Schritt weit entgegen Es war, als ob er ihr Entgegenkommen nicht ſähe. Er blieb ſeiner Frau treu, dieſer Frau, die er nicht liebte, und die er nur aus Trotz geheiratet hatte. Hter und da ſah Viola, wie Bert Monika zärtlich über das Haar ſtrich, ihr die Hand küßte, ſie beim Gehen leiſe an ſich zog— und dann ging immer ein Stich durch ihren Körper. Ganz anders war dieſer Mann als der ihre. Dietmar, der ihr glühende Liebe geheuchelt hatte, betrog ſie, überall und ſo oft er nur konnte. Sie wußte, daß er Liebeleien hatte, in Celle und in Hannover und ſogar mit der ſchwarzen Giſa, deren Liebe er ſich mit in die Ehe hinüber⸗ gerettet bat“ Viola fühlte von Tag zu Tag mehr. wie „Fanget euer Handwerk freudig an“ Die muſikaliſche Erziehungsarbeit der HJ. Die Reichsmuſiktage der Hitler⸗Jugend in der Meſſe⸗ ſtadt Leipzig brachten feſtliche Muſik in hoher Vollendung. Auch am zweiten Tage der Reichsmuſiktage der Hitler⸗ Jugend bildete eine eindrucksvolle muſikaliſche Leiſtung einer HJ.⸗Spielgemeinſchaft den Auftakt. Das Freiburger Bann⸗Orcheſter muſizierte im Feſtſaal des Neuen Rat⸗ hauſes und brachte friſch und lebendig alte Meiſter zu Gehör. Ein offenes Singen zur Werkpauſe in dem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Muſterbetrieb Leipziger Wollkämmerei ließ eine der ſchönſten Kraftquellen der Jugend, die Ver⸗ bindung mit dem ſchaffenden Menſchen, zu einem großen Erlebnis für die Kameraden der Arbeit werden. Arbeiter und Jugend ſangen unter dem Motto„Fanget euer Hand⸗ werk freudig an“ Lieder von Arbeit und Freude. Am Nachmittag bildete die Jugend mit ihren Güſten eine Hörgemeinſchaft, die ſich von Hermann Diener und ſeinem Collegium muſieum in meiſterhafter Interpre⸗ tation in das muſikaliſche Wunderland des großen Leip⸗ 921 Thomaskantors Johann Sebaſtian Bach führen ieß. Der Tag klang mit einem feſtlichen Bläſerabend„Mit Pfeifen, Trommeln und Trompeten“ im Großen Saal des Zoologiſchen Gartens aus, der ein weiteres Gebiet der muſikaliſchen Erziehungsarbeit der Hitler⸗Jugend nahe⸗ brachte. Fanfaren leiteten den Abend ein, und dann folgten Turmmuſiken, Landsknechtweiſen, feſtliche Bläſer⸗ muſiken an Fürſtenhöfen, friderizianiſche Lieder und Märſche, Reiterlieder der Befreiungskriege, Märſche und Lieder der alten Armee und ſchließlich Lieder und Märſche der neuen Zeit. Den Veranſtaltungen wohnte Generaladmiral Dr. e. h. Raeder bei, der ſich im Rathaus in das Goldene Buch der Reichsmeſſeſtadt eintrug. Schwert, Recht und Wahrung Die drei Vorausſetzungen einer geſunden Wirtſchaft. Die Bremer Schaffermahlzeit, die nun faſt ſeit 400 Jahren bis auf den heutigen Tag unverändert erhalten geblieben iſt, vereinigte auch in dieſem Jahre die Mit⸗ glieder des„Hauſes Seefahrt“, Kaufleute, Reeder und Kapitäne mit Vertreter aus Partei, Staat, Wehrmacht und Wirtſchaft aus dem ganzen Reich. Die Bremer Schaffermahlzeit iſt entſtanden aus der Rechnungsab⸗ legung und Schafferwahl im„Haus Seefahrt“, der Stif⸗ tung für die Kapitäne und in Not geratene Seeleute aller Grade. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand eine Rede des Reichsfinanzminiſters Graf Schwerin von Kroſigk, der im Namen der Gäſte für die Gaſtfreund⸗ ſchaft der Kaufleute, Reeder und Kapitäne herzlich dankte. Es ſei kein Zufall, ſagte Graf Schwerin von Kroſigk, daß die Zeiten gekennzeichnet werden durch einen großen Namen. Das gilt genau ſo von der Wirtſchaft. Auch in der Wirtſchaft ſtehe im Mittelpunkt der Menſch, es komme darauf an, ob das Reich verantwortungsbewußte Männer habe, die die Be⸗ zeichnung Unternehmer verdienen, die ein Riſiko eingehen, aber auch einen berechtigten Gewinn haben wollen, wie es ſo ſchön in dem Worte„wagen und gewinnen“ zum Ausdruck gebracht ei. a Wenn eine Wirtſchaft geſund ſein ſolle, ſo ſeien dazu drei Dinge Vorausſetzung: 1. ein feſtes Schwert, 2. ein feſtes Recht und 3. eine feſte Währung. Alle drei Vorausſetzungen ſeien bei uns gegeben. Eine feſte Wührung müſſe die Grundlage bilden für jede Wirtſchaft. Das ſei nicht allein eine Geldfrage. Vorausſetzung dafür ſei auch eine geſunde Ordnung in der Wirtſchaft. Erſt dann trete ein, was der Führer geſagt habe: Daß nämlich jeder Mark, die ausgegeben werde, eine ent ⸗ ſprechende Leiſtung gegenüberſtehen müſſe. Der Reichsfinanzminiſter ſchloß ſeine Rede mit dem Wunſch, daß Bremen, das den Schlüffel im Wappen trage. immer des Reiches Schlüſſelſtadt bleiben möge. Im Namen der zahlreich anweſenden Offiziere der Wehr⸗ macht ſprach Vizeadmiral Lindau. Handels⸗ und Krlegs⸗ marine ſeien in Krieg und Frieden verbunden geweſen, und deshalb habe von jeher in der Kriegsmarine zünftiges See⸗ mannstum genau ſo hoch geſtanden, wie preußiſches Soldaten⸗ tum. Der natfonalſozialiſtiſche Staat habe das größte Ver⸗ trauen zu dem deutſchen Seemann als dem Streiter für die Ehre und die Güter der Nation. Dietmar ihr entglitt; wußte, daß ſie ihn nicht mehr reizen konnte, ſo ſtark ſie früher auch auf ihn gewirkt hatte. Und ihre Sinne ſchrien noch häufig genug nach ihrem Manne, der begehrenswerter war als je, und dem— be⸗ greiflicherweiſe— überall die Frauenherzen zuflogen, wo er nur hinkam. i Viola hielt ſich wohl in ihrer Weiſe für ſeine Liebloſig keit und für ihre Enttäuſchung ſchadlos. Sie kokettierte mit all den vielen Männern, die ſie umſchwärmten— aber es waren alle nur„Hampelmänner“, die nach ihrer Pfeife tanzten, und aus denen ſie ſich im Grunde genommen nicht das geringſte machte Sie ſpielte mit ihnen, brachte ſie bis zum Weißglühen— um ſich dann lachend von ihnen abzuwenden und ſie ihrem Schmerz zu überlaſſen. Ihr treueſter Anhänger, den ſie nie ganz fallen ließ und der es ein wenig weiter brachte als die anderen, wal Ingenieur Speier. Der Mann, vor dem alle ſich fürchteten der hart war und herriſch, war ihr gegenüber weich und ſchmiegſam wie ein Kind. Er war ihr mit der Zett unentbehrlich geworden. Keiner verſtand es ſo gut ſwie er, hinter Dietmars Schliche zu kommen. Mit einem kaſenden Fanatismus brachte er ihr immer wieder neue Veweiſe ſeiner Untreue, und oft genug kam es dann vor, daß die betrogene Frau ihm mehr dewährte, als ſie es ſonſt getan haben würde. Aber Viola ging nie weiter, als bei Speier ein noch raſenderes Ver⸗ langen auszulöſen, ihn auf dieſe Weiſe immer feſter an ſich bindend; ſie wußte, daß dieſer Mann nicht ſo leich mehr von ihr loskommen würde. Ste vertraute ſich ihm rückhaltlos an, weit ſie ſah, wie ſehr ſie ſich auf ihn verlaſſen konnte. 5 Speier wußte, daß Bert von Viola zurückgewieſen worden war. Er wußte auch von der Szene, die ſich zwiſchen ihr und Bert Weſt abgeſpielt hatte, damals, als er der Braut ſeines Bruders gratuliert, als ihn ein ein⸗ ziges Mal ſeine Beherrſchung verlaſſen hatte. Er verſtand es, immer neue Beklenntniſſe aus dieſer Frau herauszu⸗ locken, die keine Ahnung davon hatte, daß der Mann, dem ſie ihr Vertrauen ſchenkte, aus allen möglichen Gründen heraus an nichts anderes dachte, als wie er die Brüder Weſt endlich vernichten konnte. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Fb. Srlol— 98 Selhenbeim 1.1 Es iſt notwendig, zunächſt aufzuzählen, welche Spieler der Seckenheimer etatsmäßigen Mannſchaſt nicht mit von der Partie waren. Es fehlten: Wohlfahrt, Feuerſtein., Gruber, Gropp und Lang. Verwunderlich, wie das Mannſcchaftsgeſüge trotzdem als gut bewertet werden kann. Klumb wurde zwar vor keine allzu große und ſchwierige Aufgabe geſtellt, er⸗ ledigte aber ſein Penſum gut. Die gleiche Note bekommen die beiden Hennestal in der Verteidigung. In ungewohnter Beſetzung erſchien die Läuferreihe, die mit Bauder, Würth⸗ wein und Seitz aufmerkſam ihre Pflicht tat. Insbeſonders Würthwem— der alte Kämpe— erfüllte in gewohnter. ſicherer Art den Poſten des Mittelläufers. Die jungen Leule Stem, Wolf und Umminger taten ſich gegen den harten Gegner etwas ſchwer, ſodaß die„älteren“ Semeſter, Walz und Fuchs, etwas mehr als gewohnt„reinſteigen“ mußten. Daß Walz damit die Bewertung„beſter Spieler“ auf dem Spielfeld geweſen zu ſein verdiente, dürfte ohne Zweifel ſein. Seckenheim wußte als Ganzes zu gefallen. Fußballeriſch wurde etwas geboten, was man beim Gegner vermiſſen mußte. Brühl enttäuſchte als Mannſchaſt in ſpieleriſcher Qua⸗ lität. Wohl erſetzten die Leute dieſes Moment durch un⸗ beugſamen Eifer und Härte. Für die Reife zur Bezirksklaſſe fehlt aber noch manches. Das Spiel litt ſehr unter dem ſtarken Wind,, den die Seckenheimer gleich zum Gegner hatten. Der erſte Durchbruch der Seckenheimer Mannſchaft brachte in der 6. Minute den Siegestreffer. Brühl drängte mit aller Kraft nach dem Ausgleich, der auch durch eine Fehlabwehr von Klumb— vor der Pauſe— zuſtande kam. Trotz aller Bemühung gelingt kemer Seite das Siegestor, obwohl Brühl in der letzten Minute hierzu in Form eines Elfmeters die denkbar beſte Gelegenheit hatte. Die Chanec blieb ungenützt und ſomit trennten ſich beide Mannſchaſten verdient Remis.— richter Gottfried⸗Kirchheim leilete ſehr gut. Brühl II— Seckenheim II 2:2 Seckenheim III— VfR. III 2:3 Ladenburg 1. Igd.— Seckenheim 1. Igd. 1:3 Neckarhauſen 2. Igd.— Seckenheim 2. Igd. 1:0 urläna heüdebeim— Rem Jbcben 23 Am geſtrigen Sonntag war die Ilvesheimer Elf bei Fortuna Heddesheim zu Gaſt und konnte trotz viel Pech einen knappen Sieg mit nach Hauſe nehmen. Zu Spiel⸗ begin waren die Platzherren etwas übertegen und konnten auch in Führung gehen, aber Ilvesheim hatte ſich bald zu- ſammengefunden und konnte durch Hartmann ausgleichen. Vor allem nach der Pauſe war Ilvesheim die beſſere Mann⸗ ſchaft und bedrängte ſtändig das Tor der Platzherren. Ilves⸗ heim hatte aber in dieſer Spielperiode viel Pech, denn die ſchönſten Sachen wurden vergeben. Zeh erzielte dann den Führungstreffer und O. Schwarz kam zum dritten Tor. Aber nun legte Heddesheim mächtig los, konnte aber nur noch ein zweiles Tor erzielen und mußte damit den Gäſten die Punkte überlaſſen. Bei Ilvesheim ſind vor allem H. Schwarz, Althaus und O. Schwarz hervorzuheben, aber auch Hartmann und —Schieds⸗ Zeh zeigten gutes Können, die aber bei dieſem Spiel von Pech verfolgt waren. Heddesheim hat ſich auch bei dieſem Spiel energisch eingesetzt, die Mannſchaft hat eine ganz gute Abwehr. Das Reſultat iſt dem Spielverlauf nach als gerecht zu bezeichnen. Gauhandballklaſſe. Co. 62 Welnbelm— Pp. doonbeim 127 To. 62 Wemheim II— Tv. 98 Seckenheim II 5:5 Tv. 98 Seckenheim Igd.— Germ. Leulershauſen Igd. 11:5 Poſt Mannheim Schüler— Tv. 98 Seckenheim Schüler 7:1 Das Treffen Tv. 62 Wemheim— Ty. 98 Seckenheim endete mit einem überlegenen Sieg der Gaſtgeber. Drei⸗ viertel der Spielzeit waren ſich beide Mannſchaſten gleich⸗ wertig. Die reſtlichen Spielminuten kämpfte Weinheim ver⸗ biſſen um Sieg und Punkte. Bei Spielbeginn hatte Secken⸗ heim Platzwahl und Weinheim den Abwurf. Lange ließ das 1. Tor nicht auf ſich warten. Weinheim hatte durch König — Strafwurf— den erſten Treſfer erzielt. Auf der anderen Seite gelang Hufnagel der Ausgleich. Weinheim hat in der Hauptſache ſein Spiel auf die Außenſtürmer geſegt, die immer wieder vor das Tor der Gäſte gelangen. Rechtsaußen König iſt wieder der Torſchütze der zum 2. Tor einſchoß. Gleich darauf kann Heß durch Strafwurf ausgleichen. Eine klare Führung gelingt vorerſt keiner Partei. Dann bringt Etzel in Abſeitsſtellung einen Schuß an, der zum 3:2 für Wein⸗ heim führt. Wiederum gleicht Heß durch Strafwurf aus. Einen geeigneten Moment nützt der Mittelläuſer Schwöbel aus und ſein Schuß ſitzt zwiſchen den Maſchen. Weinheim führt 4:3. Aber ehe der Schiedsrichter zur Pauſe pfeien konnte, war Kreutzer auf der Gegenſeite durch Strafwurf erfolgreich. Nach Wiederanſpiel das gleiche Bild. Bald gelingt es König, ſeinen Verein durch 2 weitere Tore in Führung zu bringen. Die Gäſte konnten darauf durch Strafwurf, von Mülbert geſchoſſen, auf 6:5 herankommen. Mit gleichem Abſtand gelingt König der 7. Treffer. Im Anſchluß daran iſt Gehr der Schütze, der ſeine Farben wieder ein Tor näher bringt und Mülbert erzielte daran ſofort den Ausgleich; 7:7. Bei dieſem Stand mußte der Spieler König durch Ver⸗ letzung ausſcheiden. Weinheim ſpielte jetzt nur noch mit 10 Mann. Sie kämpften daraufhin verbiſſen und die Gäſte ſetzten dieſer Kampfesweiſe lei en Witberſtand entgegen. Ducch Schröder fielen dann 3, Etzel und Stecher je 1 Tor in gleichem Abſtand. Bei dieſem 12:7⸗Stand ertönte der Sch uß⸗ pfiff.— Der Anparteiiſche, Herr Klauß⸗Plankſtadt, war dem Spiel ein gerechter Leiter. * Gau Baden: 5 VfR Mannheim— SW Waldhof 5·˙8 Tgd. Ketſch— Turnerſchaft Freiburg 24:1 Freiburger Fc— TSV Oftersheim 10:2 Fußball Meiſterſchaftsſpiele: Gau Mittelrhein Köln⸗Sülz 07— SW Troisdorf 1:3 Vfe Köln— VfR Köln 1:2 Alemannia ür— Tura Bonn 33 Rhenania Würſelen— Mülheimer SV 2:2 Tuc Neuendorf— SW 08 Beuel 021 Gau Heſſen Sp Kaſſel— SC 03 Kaſſel 1˙4 Heſſen Bad Hersfeld— VfB Friedberg 3:2 FC 93 Hanau— 1 9 5 Kaſſel 2:0 Kewa Wachenbuchen— BC Sport Kaſſel 185 Gau Südweſt: Boruſſia Neunkirchen— Eintracht Frankfurt FSW Frankfurt— Kickers Offenbach(i. Off.) Wormatia Worms— Reichsbahn Frankfurt FK 03 Pirmaſens— FV Saarbrücken TS 61 Ludwigshafen— SW Wiesbaden Gau Baden: SV Waldhof— Pf Neckarau Sp⸗Vg Sandhofen— FV Offenburg 1. FE Pforzheim— VfR Mannheim Karlsruher FV— VfB Mühlburg Bau Württemberg: Stuttgarter Kickers— SSV Ulm FW Zuffenhauſen— VfB Stuttgart Sportfreunde Stuttgart— Ulmer JV 94 Union Böckingen— Stuttgarter SC Sp⸗Vg Bad Cannſtatt— SW Feuerbach Gau Bayern: 0 K * S D d d 20 2 d o S 0 Jahn Regensburg— Fe 05 Schweinfurt 30 TSW 1860 München— Bayern München 2:3 Sp⸗Vgg Fürth— VfB Coburg 4:0 aus BC Augsburg— Schwaben Augsburg * BfA hatte Glück.— 1. 4 115— BfR Mannheim a 20). Vor über 6000 Zuſchauern holte ſich der angehende Gou⸗ meiſter VfR Mannheim in Pforzheim auf ſehr glückliche Weiſe einen wertvollen Punkt, da ſich die Pforzheimer trotz dauernder Feldüberlegenheit mit einem 1:1(0:0)⸗Unentſchie⸗ den begnügen mußten. Einmal wurde den Gaſtgebern ein Elfmeter nicht zuerkannt und dann gab der Schiedsrichter kurz vor Schluß ein zweites Tor der Pforzheimer nicht, weil zuvor an ihrem Mittelläufer Neuweiler ein Faul verübt wurde. Die beiden Mannſchaften traten in ſtärkſter Auf⸗ tellung an, beim VfR ſpielte erſtmals wieder Fuchs und nur forzheim hatte den Torhüter Gärtner erſetzen müſſen. Be⸗ ſonders in der erſten Hälfte war Pforzheim klar überlegen. Schiedsrichter Gebhard(München). Wieder mit Siffling 1— 8 Waldhof— fe Neckarau 4:0 In dem Lokalſpiel gegen den VfL Neckarau wirkte beim SW Waldhof erſtmals wieder Siffling 1 mit, deſſen Einſtel⸗ lung ſich für den Altmeiſter recht gut auswirkte. Die Nek⸗ karauer Mannſchaft zeigte ſich nur in der erſten Halbzeit recht gefährlich und hätte hier unbedingt zu einem Erfolg kommen müſſen. Dann aber kam die Waldhofelf in Fahrt und riß das Spielgeſchehen immer mehr an ſich. Herbold erzielte mit ſchönem Kopfball auf Flanke von Günderroth die Führung und mit 1:0 ging es in die Pauſe. Nach dem Wechſel war die Waldhof⸗Mannſchaft noch klarer überlegen. Bereits nach wenigen Minuten war die Entſcheidung ge⸗ fallen. Zuerſt ſchoß Herbold den zweiten Treffer und in der vierten Minute erhöhte Siffling, der einen Elfmeter in alter Meiſterſchaft verwandelte, auf 3:0 und ſchließlich ſchoß Bielmaier in der 61. Minute den vierten Treffer und ſtellte damit den Endſtand her. 6000 Zuſchauer, Schiedsrichter Ho⸗ ferer, Karlsruhe. Wieder mit Müller.— ein klarer Sieg.— Sp-Bg. Sand⸗ hofen— J Offenburg 6:0(1:0). Eine überraſchend hohe Niederlage mußten die Offen⸗ burger bei der Sp⸗Vg. Sandhofen entgegennehmen, nach⸗ dem die Gäſte noch vor acht Tagen beim VfL Neckarau zu einem Sieg gekommen waren. Sandhofen war ſofort nach dem Anſpiel überlegen, aber der Sturm konnte zu keinen Erfolgen kommen. In der 20. Minute endlich erzielte Sen⸗ 8 den Führungstreffer, aber erſt n der 65. Minute konnte arth den Vorſprung auf 210 erhöhen. Offenburg vertei⸗ digte nun mit allen Spielern und konnte ſo bis zehn Minu⸗ ten vor Schluß, als der Torhüter verletzt ausſcheiden mußte, jeden weiteren Erfolg verhindern Dann erhöhten Vogel(2), Weigel und Barth noch auf 6:0.— 1009 Zuſchauer. Schieds⸗ richter Gersbach(Schopfheim). Die Gki⸗Weltmeiſterſchaſten Deutſche Ueberlegenheit im Abfahrkslauf. Der Abfahrtslauf als erſter Wettbewerb der Skiwelt⸗ meiſterſchaften 1939 in Zakopane endete mit einem gewal⸗ ligen deutſchen Erfolg. Auf der teilweiſe ſtark vereiſten Strecke des 2000 Meter hohen Kasprowy erkämpfte ſich Helmuth Lantſchner vor Joſef Jennewein den Weltmeiſter⸗ titel bei den Männern. Willy Walch wurde hinter dem Schweizer Karl Molitor Vierter, und Rudi Cranz belegte den 10. Platz Bei den Frauen holte ſich Chriſtel Cranz den Titel vor ihren Kameradinnen Liſa Reſch und Helga Gödl. Lil Hoferer ſtürzte und wurde nur Vierzehnte⸗ Im Nebel über Eis. Dichter Nebel hüllte den Gipfel des Kasprowy ein, ſo daß ſich der Start zum Abfahrtslauf verzögerte. Die Strecke der Männer war 3600 Meter lang und wies 800 Meter Höhenunterſchied auf Drei Tore unterbanden gefährliche Geſchwindigkeiten. Das Rennen bewies die eindeutige Ueberlegenheit der deutſchen Spitzenklaſſe. Der dreifache Deutſche Meiſter Helmuth Lantſchner erzielte mit 3126.9 Minuten die weitaus beſte Zeit und wurde Weltmeiſter. Der 18jährige Joſef Jennewein von der Ordensburg Sont⸗ hofen ſtand zum erſten Male in einem ſo verantwortungs⸗ reichen Kampf. Er ſchlug ſich als Zweiter überraſchend gut. Zwiſchen die deutſche Phalanx ſchob ſich der Sieger von Megeve der Schweizer Molitor Dann folgte Willy Walch. hinter dem Louis Agnel(Frankreich) und Vittorio Chier⸗ ronni(Italien) einkamen Der Sieger von Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen Hans Hanſon(Schweden), wurde Neunter vor dem zu langſam gelaufenen Rudi Cranz Der Titelverteidi⸗ ger James Coutte(Frankreich) mußte ſich mit dem 13. latz begnügen Insgeſamt ſtarteten 36 Teilnehmer aus 14 Nationen. Chriſtel Cranz um 14 Sekunden ſchneller. Die um 400 Meter kürzere Frauenſtrecke wurde von Chriſtel Cranz in der fabelhaften Zeit von 3:25.4 Minuten durchjagt. 14 Sekunden mehr benötigte die Titelverteidi⸗ gerin Liſa Reſch als Zweite. Ausgezeichnet ſchlug ſich die K ʃ—Lʃ—— 2 Ur Käthe Graßegger eingeſetzte Innsbrüͤckerin Helga G8 bie in 3:40.7 Minuten noch ſichere Dritte wurde Fran Matuſſiere(Frankreich) war die beſte Nichtdeutſche vor Margit Schaad(Schweiz). Unſere vierte Vertreterin List 359 1 in 8e den 14. Platz nicht heraus ie engliſche Meiſterin Iſabel Roe fuhr ein gutes Rennen und wurde Sechſte. 5 8 Am die Gchwarzwald⸗Gkimeiſterſchaf Dr. Skober ſiegte in der Kombination. Schwere Nebelwolken hingen am Samstagfrüh über dem Feldbergmaſſiv, als die Kämpfe um den begehrten Ti⸗ tel eines Schwarzwaldmeiſters in der alpinen Kombination mit dem Abfahrtslauf ihren Anfang nahmen. Die Strecke mußte zum Teil noch durchgetreten werden, damit ſie über⸗ haupt befahren wurde Der Lauf führte über 1.5 Kilometer mit einem Höhenunterſchied von 300 Meter vom Bismarck⸗ turm zum Feldſee, und zwar zunächſt über einen Freihang, dann durch eine ſchwere S⸗Steilkurve in eine tückenreiche Waldſpur. Am Start hatten ſich etwa 50 Läufer eingefunden. Es fehlten allerdings die Geſchwiſter Cranz, die Deutſchland bei den Weltmeiſterſchaften in Zakopane vertreten. Beim erſten Durchgang lag die obere Strecke noch im Nebel, und der Schnee war naß. Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte das Wetter aufgeklärt, der Schnee war feſter gewor⸗ den und ſtellte an die Läufer erhöhte Anforderungen. Die 5 Zeit des Tages lief Dr. Stober(S⸗ Feldberg) mit 3:24.3 Min. für beide Durchgänge. Mit 1:39,3 Minuten im erſten Durchgang lief er überhaupt die abſolut beſte Zeit, Ihm folgte ſein Klubkamerad Ernſt Romminger in 330.1, an dritter Stelle placierte ſich überraſchenderweiſe der in Klaſſe 3 geſtartete Viktor Leſer(Freiburg /// ⸗Sp.⸗Gem. Karlsruhe) in 3:32.1. In der Klaſſe 2 belegte Rolf Hoff⸗ mann(S3 Feldberg) in 3:34.2 den erſten Platz.— In der Frauenklaſſe waren mit Hildeſuſe Gärtner(SC Freiburg) und Mädi Kautz(Sc Emmendingen) nur zwei Teilnehmes rinnen am Start. Da Mädi Kautz nach einem Sturz im zweiten Durchgang aufgab, machte Hildeſuſe Gärtner in 4.53.4 Minuten das Rennen für ſich allein. Am Sonntag morgen reichte die Sicht kaum 20 Meter weit, als der Torlauf geſtartet wurde, der im Skiſtadion Fahlerloch abgeſteckt war. Trotz des weichen Schnees war die Strecke ſchnell und bot einige Schwierigkeiten. Dr. Sto⸗ ber, der Sieger im Abfahrtslauf, erreichte im erſten Durch⸗ gang 1:17.2 Min., 1 ſein ſchärfſter Gegner, Ernſt Romminger um eine Zehntelſekunde beſſer war. Im zwei⸗ ten Durchgang ſetzte Dr. Stober alles auf eine Karte und erreichte 1:14 Min., ſo daß ihm dadurch der Sieg in der Klaſſe 1 und in der Kombination nicht mehr zu nehmen war. Die Beſtzeit des Tages lief der in der Klaſſe 2 geſtartete Rolf Hoffmann mit 1:13.2 im zweiten Durch⸗ gang. In Klaſſe 3 kam mit 2:44.2 Min. Geſamtzeit Rudi Heinzelmann vom SC Todtnau zum Sieg. Bei den Frauen war nur noch Hildeſuſe Gärtner am Start, die ziemlich langſam, aber ſicher lief und 259.4 Min. brauchte. Da die beſten Läufer des SC Freiburg nicht am Start waren, be⸗ legte auch die SP Feldberg im Mannſchaftswettbewerb den erſten Platz Nach dem Torlauf wurde noch ein Schau⸗ ſpringen durchgeführt, wobei der Sudetendeutſche Palme (Rochlitz) auf der mittleren Schanze mit 52 Metern die größte Weite ſtand. Um die Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Ringen.—„Eiche“ Sandhofen unterlag gegen BfTuR. Feudenheim 3:4. Zu dieſet Begegnung hatte Sandhofen ſeinen ſiegge⸗ wohnten Allraum, der von der Schwedenreiſe noch nicht zurückgekehrt war, nicht zur Stelle. Auch für Sommer mußte ein Erſatzmann einſpringen Dieſen Umſtänden hatte es Feudenheim in erſter Linie zu verdanken, daß Sandho⸗ fen um eine 3·4 Niederlage nicht herumkam. Der Beſuch und die Kämpfe waren ausgezeichnet. Kampfleiter Stahl⸗Laden⸗ burg leitete zufriedenſtellend. Ergebniſſe: Bantam: Baier-F kampflos Sieger. Feder: Ries⸗F beſiegt Rothen. höfer⸗S an. P. Leicht: Brunner⸗F beſiegt Nägele⸗S nach 6.20 Min entſch Welter: Denu⸗S beſiegt Hecker⸗F nach 430 Min entſch Mittel Benzinger⸗F beſiegt Maier⸗S nach 2.13 Min entſch Halbſchwer: Igner⸗S beſiegt Lauth⸗F nach 1.25 Min entſch Schwer: H. Rupp⸗S beſiegt Rudolph⸗F in einem Einlagekampf nach 10.40 Min. entſch der Ex⸗VfKlet Rudolph iſt für ſeinen neuen Verein für Punktekämpfe noch nicht ſtartfrei. 3 Jagdſpringen und Dreſſurprüfungen „Einen überaus breiten Raum nahm am Samstag nach. mittag das Jagdſpringen der Klaſſe a um den„Preis der 9. Diviſion“ ein, zu dem nicht weniger als 95 Pferde ge⸗ ſattelt wurden. Unter den zahlreichen fehlerfreien Teilneh⸗ mern erreichte Lt. Müller(Aſchaffenburg) auf Roland mit 39 Sekunden die beſte Zeit. Am Samstag abend gab es in der faſt vollbeſetzten „Feſthalle“ als wichtigſtes Ereignis ein Mannſchafts⸗Jagd⸗ ſpringen der Klaſſe 1 um den„Preis des Stabschefs der SA“, das offen war für Angehörige der Regimenter der Wehrmacht und der Standarten der SA(NSR) und Der Kurs wies 12 Hinderniſſe und einen Doppelſprung auf und als Mindeſtzeit wurden 80 Sekunden verlangt. Nach den beiden erſten Umläufen hatte die erſte Mannſchaft der SA-⸗Reiterſtandarte 49 Frankfurt mit nur 4 Fehlern eine überlegene Führung, aber ſie ſchied dann überraſchend aus, Mannſchaft der Reiterſtandarte 49 Frankfurt der SA⸗ Gruppe Heſſen zu einem knabven Sieg vor den beiden Mannſchaften der Frankfurter Artillerie. Ganz ausgezeichnete Leiſtungen gab es auch im Jagd⸗ pringen der Klaſſe Mum den„Preis der SA⸗Gruppe Heſ⸗ en“, zu dem rund 60 Pferde geſattelt wurden. SA⸗Stubaf, Jeniſch(Stuttgart) auf Diplomat legt gleich zu Beginn einen fehlerfreien Ritt in 55 Sekunden hin, der lange unerreicht blieb, obwohl ein rundes Dutzend Reiter ohne Fehler über den ſchwierigen Kurs kam. Aber ganz zum Schluß wartete wieder SA⸗Sturmhauptf. Fangmann(Saarbrücken) wie ſchon am Vorabend, auf ſeinem bewährten Richthofen mit einem glänzenden Ritt auf, der ebenfalls mit 55 Sekunden gezeitigt wurde. Am Sonntag nachmittag galt das Intereſſe diesmal in erſter Linie dem Glücksjagdipringen der Klaſſe M um den „Preis des //⸗Oberabſchnittes Fulda Werra“. Von den rund 80 Teilnehmern nahmen nur drei alle 20 Sprünge. Unter ihnen gab die Zeit den Ausſchlag zugunſten von Oblt. v. Meyer(Darmſtadt) auf Ave mit 82 Sekunden. Sehr ſtattlich war auch das Starterfeld zum Jagdſpringen der Klaſſe 1 um den„Preis vom Hippodrom“ zu dem über Pferde geſattelt wurden Hier teilten ſich„/ Oſtuf Seyferk (Chemnitz) auf Landsmann und Oberſtlt Frhr. v. Broich (Bensheim) auf Wanderfalke mit 0 Fehlern und je 61 Se⸗ kunden den erſten Platz. 5 1 1 da das dritte Pferd dreimal verweigerte So kam die zweile C 3 1