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Im Mittelpunkt einer Großkundgebung der Berliner Beamtenſchaft im Sportpolaſt ſtand eine richtungweiſende Rede von Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels, der die Stellung, die Aufgaben und Pflichten des nationalſozialiſti⸗ ſchen Beamten im Dritten Reich umriß. Dr. Goebbels ſtellte den Beamten des alten Regimes dem nationalſozialiſtiſchen Beamten gegenüber: auf der einen Seite der Vertreter des ſtarren Obrigkeitsprinzips, für den das Volk immer eine Angelegenheit war, die ver⸗ waltet werden mußte, für den es von vornherein feſtſtand, daß ſich zwiſchen Führung und Volk eine unüberbrückbare Kluft auftue, und auf der anderen Seite der Diener des Volkes, für den nicht der Staat, ſondern das Volk die Grund⸗ lage ſeines ganzen Denkens und Handelns iſt.„Der Staat“, ſo rief Dr Goebbels aus,„hat die Aufgabe die Angelegen⸗ heiten des Volkes ſachgemäß zu verwalten; die Partei hin⸗ gegen hat die Aufgabe, dieſes Volk politiſch zu führen“. Im nationalſozialiſtiſchen Staat ſei nicht entſcheidend, ob der Beamte Juriſt, ſondern ob er ein tüchtiger Kerl ſei, ob er ſein Volk kenne ob er es verſtehe, mit dem Volk umzuge⸗ 115 und den Weg zum Volk immer wieder aufs neue zu uchen.„Will der Beamte auf nationalſozialiſtiſche Weiſe ſein Amt und ſeinen Beruf verſtehen, ſo kommt es nicht nur auf die Kenntnis der Paragraphen an, ſondern vor allem auch auf die Kenntnis der Auswirkung dieſer Pa⸗ ragraphen auf das Volk“. Mit beißendem Spott rechnete Dr. Goebbels dann mit dem einen Prozent der Nörgler, Mies macher und ewigen Nein⸗Sager ab.„Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß dieſe Erſcheinungen nicht in den breiten Maſſen unſeres Volkes“, ſo erklärke Dr. Goebbels,„ſondern daß ſie in den Kreiſen unſeres deutſchen Intellektualismus und in der ſogenannten„beſſeren Geſellſchaft“ zu ſuchen ſind, die nicht warm oder kalt, ſondern lau iſt, und die deshalb ausgeſpuckt werden muß aus unſerem Munde. Sie wiſſen nicht, wohin ſie gehören. Sie ſind zu feige, um Bekenntnis für uns abzulegen, aber ſie ſind auch zu feige, 0 uns Stellung zu nehmen. Sie ſind ſeit jeher ſo gewe⸗ en. Sie ſind immer dagegen, wenn etwas zu riskieren iſt, und ſie ſind immer dafür, wenn der Erfolg da iſt“ Scho⸗ nungslos riß Dr. Goebbels dieſer feigen, dünnen Schicht die Maske herunter, die ſich den Anſchein gäbe, als ob ſie dem Stagt gegenüber vollkommene Neutralität bewahren könne, als ob dieſer Staat und das deutſche Volk ſie überhaupt nichts angingen. An dem Erfolge des nationalſozialiſtiſchen Regimes möchten dieſe Paraſiten zwar teilnehmen, aber im übrigen erwarteten ſie von den Nationalſozialiſten möglichſt alle Opfer, damit ſie ſelbſt es ſo bequem wie möglich hätten. Wenn man dieſen Jämmerlingen glauben wollte, dann hätte das nationalſozialiſtiſche Regime nichts anderes gelei⸗ ſtet, als nach ſechs Jahren eine Kaffeeknappheit herbeizufüh⸗ ren.„Gegen dieſe Haltung,“ ſo erklärte Dr. Goebbels,„pr o⸗ keſtieren wir] Wir alten Nationalſozialiſten ſind es ſatt. uns dauernd unter die kritiſche Lupe von Nichtskönnern und Einfaltspinſeln nehmen zu laſſen.“ Der nationalſozialiſtiſche Beamte habe ſich zu entſcheiden, ob er auf dieſer oder auf jener Seite ſtehen wolle. Da ge⸗ nlige keine„Loyalität“ und auch daß der Beamte treu zum Staate ſtehe, ſei nur ſelbſtverſtändlich.„Wir möchten viel⸗ mehr erfahren und wiſſen, daß der deutſche Beamte mit ver⸗ biſſenem Fanatismus die Sache des Staates und des Na⸗ tionalſozialismus zu ſeiner eigenen Sache macht.“ Voll Iro⸗ nie wandte ſich Dr. Goebbels gegen die Meinung, das na⸗ tionalſozialiſtiſche Regime könne wie andere Regime durch den Belaſtungsdruck der Bürokratie mürbe gemacht werden; im übrigen ſolle man aber nicht Bürokratie und Ordnung miteinander verwechſeln.„Auch die Ord⸗ nung hat ſelbſtverſtändlich ihre Schattenſeiten, aber 0 wenn eine übertriebene Ordnung hier und da ausarte, ſo iſt ſie immer noch beſſer, als gar keine Ordnung“. Im zweiten Teil ſeiner Rede ſprach Dr. Goebbels dann von der beſonderen Haltung. die in dieſer Zeit vom ganzen Volk, insbeſondere von ſeinen führenden Schichten gefordert werden müſſe Er ſprach davon, wie die deutſche Geſchichte auch früher ſchon Span nungszuſtände ge⸗ kannt habe die durchſchritten werden mußten und die Wa⸗ gemut verlangten Er erinnerte an das Riſiko, das Fried⸗ rich der Große während des Siebenjährigen Krieges getra⸗ gen hat, als er manchmal mit nur 20000 Mann gegen ganz Europa den Beſtand des preußiſchen Staates verteidi⸗ gen mußte, er führte das Riſiko vor Augen, das Bis ⸗ Mar ck im Jahre 1864, im Jahre 1866 und dann in den Jahren 1870 und 1871 eingegangen iſt„Eines müſſen wir“, o führte Dr Goebbels aus,„aus ſolchen Spannungszuſtän⸗ en lernen: daß ſich die Kriſen nicht in ihrem Umfange ver⸗ mehren, ſondern nur in der Intenſität, mit der ſie kempo⸗ war in Erſcheinung treten, und daß es nun das Weſen ner⸗ 210 nſtarker Männer iſt, dieſe Intenſität durch ihre teg ze charakterliche Haltung zu neutraliſteren. Es gibt Zei⸗ en, in denen es darauf ankommt, das Herz in die Hände ale und feſtzuſtehen.“ Eine ganz beſondere Aufgabe Bed 10 ſolchen Zeiten dem deutſchen nationalſozialiſtiſchen 1 0 en zu Jeder einzelne von ihnen habe ſeinen Aus⸗ Böſem beeten in dem er die Menſchen in Gutem oder in 85 11 e Deshalb würde der Typ des Intel⸗ muti. 8 ſo gefährlich. Das Volk ſei von Natur aus 3 er Intellektualismus nun habe immer eine Un⸗ eine Mann zu kante zur Verfügung, vor denen der 5 itulieren genei i, wei ich einfa nicht dagegen berkeldigen A ſei, weil er ſich einfach zwiſchen Nakionalſpanien, Italien und Deulſchland Der franzöſiſch⸗engliſche Eierkanz.— Franco läßt ſich nicht kaufen. Rom, 15. Februar. Der engliſch⸗franzöſiſche Amgarnungsverſuch wird vom Direktor des„Giornale d'Italia“ nochmals als ein lächer⸗ liches Manöver bezeichnet. Schon die Ark und Weiſe, wie man bald durch Verſprechungen, bald durch Erpreſſungen Franco gefügig zu machen verſuche, beweiſe die Anaufrich⸗ ligkeit gegenüber Nationalſpanien. die Bedingungen für die Anerkennung Francos erweckten nachgerade den Ein⸗ druck, als ob Franco nicht der Sieger, ſondern der Beſiegle wäre. Man wolle, nachdem man mit den Lieferungen an Kokſpanien ſein Geſchäft gemacht habe, nunmehr auf Ko- ſten des nakionglen Spaniens weiter ein doppelles Geſchäft machen: ein politiſches Geſchäft, indem man die Solidarität aus- ſchalte, um eine innen. und außenpolitiſche Konkrolle Frank. reichs und Englands in Spanien wieder aufzurichten; ein wirkſchaftliches Geſchäft verſpreche man ſich mit den Anlei⸗ hen, die unker der falſchen Flagge von Friedensaufbaukre⸗ diten das ſpaniſche Gebiet zugunſten der Geldgeber mit einer Hypothek belaſten wollen. Man ſehe in Paris und London nicht, daß dieſe Geldangebote die ſchwerſte Belei⸗ digung für die Würde und den Stolz des nationalen Spa⸗ nien ſeien. Gegenüber Nationalſpanien verſuche man heute dasſelbe Spiel zu wiederholen wie mit Italien vor der Anerkennung des Imperiums. Italien habe die Geldangebote abgelehnt und trotzdem mache die Erſchließung des Imperiums raſche Fortſchritte, ohne daß Italien gezwungen wäre, an aus⸗ ländiſche Geſchäftemacher Dividende zu zahlen. Als beſon⸗ ders bezeichnend hebt das halbamtliche Blatt die Haltung Frankreichs hervor, das während ſeiner Verhandlungen mit Franco im⸗ mer nochdie Roten unterſtütze, um ſie als Druckmit⸗ tel gegen Franco auszuſpielen. Auch nach einer Anerken⸗ nung müſſe Franco vor Frankreich auf der Hut ſein Im ſtolzen Bewußtſein des Siegers verlange Franco zu Recht, daß die Anerkennung nicht durch eine Hintertür geſchehe. Er habe einen Kompromißfrieden abgelehnt und lehne auch eine Kompromißanerkennung ab. Wo bleibt die praktiſche Folgerung? Der„Temps“ beſchäftigt ſich mit der künftigen Geſtal⸗ tung der Beziehungen zwiſchen Burgos und den Weſt⸗ mächten und verſucht in dieſem Zuſammenhang, die neue Haltung der franzöſiſchen und engliſchen Regierung zu rechtfertigen. Man würde die politiſchen Tatſachen völlig verkennen, ſchreibt das Blatt, wenn man heute noch über⸗ ſehen wolle, daß Franco den weitaus größten Teil des ſpaniſchen Gebietes beherrſche. Auch könne eine Ent⸗ ſcheidung in Zentralſpanken nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Man würde einen 1 politiſchen Fehler begehen, wenn man eine grundſätzliche Stellungnahme gegenüber Franco bis zum Fall von Madrid aufſchieben würde. Na⸗ kürlich könne man nicht gleichzeitig zwei Regierungen in ein und demſelben Land anerkennen. Der engliſche und fran · zöſiſche Botſchafter ſeien bei Azang akkreditiert, der ſich in Päris befinde, von wo aus er die Geſchicke ſeines Landes nicht mehr leiten könne. Am das Botſchaſtsgebäude Senator Léon Bérard, der am Donnerstag oder Frei⸗ tag nach Burgos zurückkehrt, erklärte Preſſevertretern, daß er„ſehr optimiſtiſch und mehr denn je von der Notwendig⸗ keit durchdrungen ſei“, freundſchaftliche Beziehungen zur nationalſpaniſchen Regierung zu unterhalten. In ſonſt gut unterrichteten Preiſen iſt man der Ueberzeugung, daß Senator Bérard diesmal auch mit General Franco zuſam⸗ Keine Hintertür⸗Anerkennung! Nr. 40 mentreffen wird. Nach dieſer Unterredung könne„prartuch⸗ kein Zweifel und keine Meinungsverſchiedenheit über die Auslegung der künftigen Beziehungen beſtehen. Es bleibe dann nur noch die Aufgabe übrig, auf normalem diploma⸗ tiſchem Wege einen Botſchafter in Burgos zu ernennen. Eine mit„gewiſſen Schwierigkeiten“ verbundene Frage ſei allerdings die der ſpaniſchen Botſchaft in Paris. Man wiſſe noch nicht, wo der nationalſpaniſche Botſchafter woh⸗ nen werde, wenn die Roten auch weiterhin das bisherige Botſchaftsgebäude in Paris beſetzt hielten. Schluß mit dem Krieg! Gegen Verzögerung der Anerkennung Francos London, 15. Febr Zur Frage der Anerkennung Fran⸗ cos ſchreibt der diplomatiſche Mitarbeiter der„Times“, un⸗ ter verantwortlichen Männern wachſe die Ueberzeugung, daß es, je eher man Franco anerkenne, umſo beſſer für den Frieden und für Spanien ſein würde. Aber die engliſche Regierung wolle Frankreich den Vortritt laſſen. Man habe gehofft, daß auf einen klaren Entſchluß Frankreichs auch in London ein Schritt vorwärts getan werden könne und daß die Botſchafter Frankreichs und Englands dann ge⸗ meinſam hätten nach Spanien gehen können. Wohl habe die franzöſiſche Regierung die Anerkennung Francos ins Auge gefaßt, ſie wolle aber zunächſt noch Zuſicherungen in berſchiedenen Punkten. In London ſei man, ſo ſagt der diplomatiſche Mitarbeiter abſchließend, in einem gewiſſen Maße enttäuſcht darüber, daß Paris nicht klarer Stellung genommen habe. Im Leitartikel ſagt die„Times“, es wäre die größte Torheit, die Anerkennung Francos von welkanſchaulichen und politiſchen Vorurteilen abhängig zu machen. Fanatiker in anderen Ländern leiſteten Spanien keinen Dienſt, wenn ſie ſchrien: Waffen für Spanien!, zumal in einer Zeit, da man die Waffen haufenweiſe an der franzöſiſchen Grenze abgebe und das Aufhören des Blutvergießens und des Sampfes dringendſtes Gebol der Stunde ſeſ. Es könne kein Zweifel darüber beſtehen, daß das Regime in Rotſpanien viele finſtere Merkmale bolſchewiſtiſcher Herrſchaft zeigte. Die Freiheit habe man mit Skreit, Morden, der Unterwüh⸗ 1 5. 115 Familienlebens und der Verfolgung der Religion gefeiert. Die„Times“ ſchließt ihre Ausführungen mit der Feſt⸗ ſtellung:„Der Krieg iſt ſinnlos geworden. Es iſt an der Zeit, ein langes Kapitel von Heldentum und Ver⸗ brechen abzuſchließen und den Wiederaufbau in Angriff zu nehmen Im Augenblick iſt aber kein anderer Bauherr in Sicht als General Franco.“ „Pyrenäen höher als jemals“ Frankreichs Einmiſchung wird nicht vergeſſen.“ Burgos, 15. Februar. Die nationalſpaniſche Preſſe geißelt auch weiterhin die franzöſiſche Politik gegenüber Nationalſpanien ſeit Kriegs⸗ beginn und hebt insbeſondere hervor, daß auch nach der Befreiung Kataloniens gewiſſe Pariſer Kreiſe nichts dazu⸗ gelernt zu haben ſcheinen. Die führende Zeitung der Fa⸗ lange,„Libertad“, ſchreibt unter der Ueberſchrift„Es gibt wieder die Pyrenäen“; „Die geſamte franzöſiſche Grenze iſt nunmehr von Francos Soldaten beſetzt, die nicht vergeſſen können, al aus Frankreich dem Feind begeiſterte Unkerſtützung zuteil wurde und daß auch nach der roten Niederlage feindliche Flüchtlinge dort reſpektvolle Aufnahme fanden. Die Ge⸗ ſchichte der letzten zwei Jahre laſtet auf der Seele aller Spa⸗ niet ſo ſehr, daß wir ſie nicht bei einer plötzlichen freund⸗ lichen Geſte vergeſſen können. Zwiſchen Frankreich und Spanien erheben ſich höher als jemals die Pyrenäen.“ Kriſen und Spannungen ſeien auch in Zukunft möglich. Was die Zukunft dem einzelnen bringen möge, laſſe ſich nicht im voraus weisſagen.„Wenn freilich anderswo davon ge⸗ ſprochen wird, daß fremde Grenzen etwa am Rheine lägen“, ſo rief Dr. Goebbels aus,„ſo glaube ich, dieſe Grenzen liegen an unſeren Feſtungsbauten! Wenn je⸗ mand ſeine Grenze in unſer Land hineinverlegen will, ſo iſt das keine Angelegenheit deklamatoriſcher Phraſen, ſon⸗ dern es iſt eine Angelegenheit der Waffen Da hat Deutſch⸗ land aber auch ein Wort mitzureden!“ Ebenſowenig werde es das deutſche Volk je dulden daß man irgendwo den Ver⸗ ſuch mache, dem Reich ſein Lebensrecht abzuſchneiden. Sol⸗ chen Lagen gegenüber gäbe es in Deutſchland nur eine Auffaſſung und nur eine Haltung. Uebergeſcheite Intel⸗ lektuelle hätten in ſolchen Fragen überhaupt nicht mitzu⸗ reden. In dieſem Zuſammenhang legte Dr. Goebbels noch ein⸗ mal klar und unzweideutig die Gründe dar, die ihn zu ſei⸗ nem ſcharfen Vorgehen gegen einige ſogenannte politi⸗ ſche„Witzemacher“ e haben. Es gäbe gewiſſe e Vorſtellungen, die jedem Nakionalſoziali⸗ ſten eig ſein müßten, und über die man einfach nicht witzeln dürfe. Zu gut kenne der Nationalſozialismus aus eigener Erfahrung die unterhöhlende Macht des politiſchen „Witzes“, als daß er dem Gegner dieſe Waffe in der Hand laſſen könnte., Die Probleme, die heute in Deutſchland ge⸗ löſt werden müſſen, ſind olel zu wichtig und viel zu groß, als daß ſie in oberflächlichem, ſeichtem„Geſellſchafts⸗ geſpräch“ abgetan werden könnten.“ Mit ſchneidenden Sät⸗ 85 erledigte dann Dr. Goebbels die ſogenannte„be f ere eſellſchaft“ ſie nennt ſich„beſſere Geſell⸗ ſchaft“; in Wahrheit iſt ſie aber die ſchlechteſte Geſellſchaft, die man ſich überhaupt nur ausſuchen kann.“ Eine ganz klare und eindeutige Haltung auch in dieſen Fra⸗ gen ſei vom nationalſozialiſtiſchen Be amten zu verlan⸗ gen. Immer und überall müſſe der Beamte dem Volke mit 5 5 Beiſpiel vorangehen. Vorbildlich ſei auch ier der Führer ſelbſt: er iſt zeitlebens mitten im Volke geblieben; er ging deshalb auch in den entſcheidenden Stunden unſeres nationalen Lebens immer wieder zum Volke. Deshalb ſteht das Volk zu ihm. Dr. Goebbels ſchloß ſeine Rede mit einem Aufruf zu Aktivismus und Fanatismus:„Es iſt nicht damit abgetan, daß wir unſeren geſchworenen Eid auch halten. Das ſſt et⸗ was Selbſtverſtändliches. Es geht um die innere Geſinnung, um den Fanatismus, mit dem man ſich dem Regime ganz und gar verſchreibt. Jeder einzelne muß bekennen: Dleſes Regime 5 auch mein Regime, mit dem ſch gehe, und wenn es einmal fiele, dann wollte auch ich mit ihm fallen. Der Nationalſozialismus muß für uns alle die Luft 11 in der allein wir atmen können. Durch den Nationalſozialismus ſind wir mit dem Volke, deſſen treueſte Diener wir ſind, auf das innigſte verbunden. Die höchſte Parole, die unſerem ganzen Volke gegeben wurde, ſoll auch für den deutſchen Be⸗ amten Leitſatz ſeines Lebens und ſeines Handelns ſein: Führer, befiehl,— wir folgen!“ s 8 Millionen bekamen Arbeit Der Arbeitseinſatz im Januar. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten betrug im Altreich, wie der Reichsarbeitsminiſter berichtet, Ende Januar 19,5 Millionen, das ſind rund 8 Millionen mehr als zur Zeit der Machtübernahme im Januar 1933. Im Vergleich zum Januar des vergangenen Jahres hat die Zahl der Beſchäftigten um 14 Millionen zugenommen. Von den Arbeitskräften, die im vergangenen Jahr neu in die Beſchäftigung eingetreten ſind. war rund die Hälfte vorher als Arbeitsloſe bei den Arbeitsämtern gemeldet Die übri⸗ gen 700 000 ſind zum größten Teil aus den Kreiſen gekom⸗ men, die bis dahin keine Beſchäftigung als Arbeiter oder Angeſtellte ausgeübt hatten Es iſt alſo gelungen, eine große Zahl neuer Arbeitskräfte zu gewinnen. 5 Unter dem Zuwachs von 1,4 Millionen Beſchäftigten befinden ſich 505000 Frauen Auf 100 beſchäftigte Män⸗ ner kamen im Durchſchnitt der letzten Jahre 46 Frauen. Bei dem Zuwachs des Jahres 1938 an Arbeitskräften ſind es dagegen 56 Frauen, alſo 10 mehr, Bei dem herrſchenden Facharbeite⸗mangel kam alſo die Frauenarbeit verſtärkt zum Einſatz. Im Januar 1939 hat die Zahl der Beſchäftigten im Gegenſatz zu den zum Teil beträchtlichen jahreszeitlichen Abnahmen früherer Jahre um 247 000 zugenommen. Hinter dem November des vergangenen Jahres bleibt die Zahl der Beſchäftigten Ende Januar 1939 noch um 722 000 urlck, von denen aber nur rund ein Fünftel als erwerbs⸗ os angeſehen werden kann, nämlich die 150 000, die als Arbeitsloſe bei den Arbeitsämtern des Altreichs zu dem Novemberſtand hinzugekommen ſind. Unter denen, die ſich nicht gemelbet haben, befinden ſich teils Bauarbeiter, die mit dem Wiederbeginn ihrer Arbeit in kurzer Zeit rechnen, teils weibliche Arbeitskräfte aus den Wirtſchaftszweigen. deren Beſchäftigung Weihnachten und Neujahr zu Ende ging und die infolgedeſſen Arbeitskräfte in großer Zahl entlaſſen haben. Die Zahl der Arbeitsloſen hat im Januar im Altreich um 154000 abgenommen und betrug Ende Januar 302 000, das ſind zwei Drittel des Deßent der ten. des. Faſt die ganze Abnahme entfällt auf die männlichen Arbeitsloſen. Die dloſe der bei den Arbeitsämtern emeldeten Arbeitsloſen konnte im Januar wieder zu einem rittel abgebaut werden. Der Nord Oſtſee⸗Verkehr Neues gewaltiges Bauvorhaben— Erweiterung des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanals Berlin, 15. Februar. Die Entwicklung des Verkehrs auf dem Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Kanal und die geſteigerke Bedeutung einer leiſtungsfähigen Verbindung zwiſchen Oſt. und Nordſee haben den Plan einer großzügigen Erweiterung des Kaiſer-Wilhelm⸗Kanals und einer Verbeſſerung der Fahrwaſſerverhällniſſe der An⸗ terelbe unterhalb Brunsbüttelkoog reifen laſſen, dem der Führer ſeine Juſtimmung erteilt hat. Damit hat der Jüh⸗ ter den Großbauten des Reiches ein weiteres gewaltiges Vorhaben hinzugefügt, das für die Schiffahrt aller ſeefah⸗ Wird Nallonen von außerordenklicher Bedeutung werden wird. Der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal iſt in den Jahren 1887 bis 1895 gebaut worden. 1907 bis 1914 iſt er dann erſtmalig erweitert und durch zwei Doppelſchleuſen in Holtenau und Brunsbüttelkoog ergänzt worden, die ſeinerzeit mit 330 Metern Länge, 45 Metern Breite und 14 Metern Tiefe die 1 1 der Welt waren. Die Entwicklung des Verkehrs urch den Kanal iſt weit über die urſprüngliche Erwar⸗ tung hinausgegangen. Bei der erſten Planung rechnete man mit einem Jahresverkehr von 18 000 Schiffen mit 5½ Mil⸗ lionen Netto⸗Regiſter⸗Tonnen, 1913 fuhren bereits 33 300 Schiffe mit 10,3 Millionen NR durch den Kanal Die Zeit des Weltkrieges und die Verfallszeit des Zwiſchen⸗ reiches brachten naturgemäß einen erheblichen Rückgang, aber ſeit 1933 iſt dank der im Reiche Adolf Hitlers ſtändig weiter aufblühenden Wirtſchaft eine fortſchreitende Ver⸗ kehrszunahme zu verzeichnen. 1937 benutzten 53 400 Schiffe mit rund 24 Millionen RR den Kanal. Der Tonnagever⸗ kehr nähert ſich damit der Verkehrsgröße der beiden ande⸗ ren Hochſtraßen des Weltverkehrs, des Panama und des Suezkanals, überſteigt dieſe aber um faſt das Zehnfache hinſichtlich der Schiffszahl. Reichsnährſtand im Berufsweitkampf Eröffnungskundgebung in Krems Krems, 16. Februar. Am Mittwoch fand in Brunn im Feld, unweit von Krems, im Gau Niederdonau, die Eröffnungskundgebung des Reichsberufswetkkampfes der Gruppe„Nährſtand“ für gan Großdeutſchland ſtatt. uf dem Feſtplatz waren Ehrenſtürme der SA,/ des NSKK. der HJ und des Bd M angetreten. Landesbauern⸗ führer Miniſter Ing. Reinthaller teilte in ſeiner Anſprache u. a. mit, daß ſich 10 000 Jungen und Mädel der Landes⸗ bauernſchaft Donauland zum Reichsberufswettkampf ge⸗ meldet haben, eine Zahl, die in den nächſten Jahren vor⸗ ausſichtlich auf 20 000 bis 30 000 ſteigen werde. Der große Andrang zum Reichsberufswettkampf beweiſe, daß die Ju⸗ end begriffen habe, worum es gehe. Der Miniſter ſchloß fee Ausführungen mit der Feſtſtellung, daß die Land⸗ 8 nur durch Disziplin beſeitigt werden könne.— Der zeiter des Reichsberufswettkampfes Gruppe Nährſtand, Hauptbannführer Bofinger, gab u. a. bekannt, daß dem Ruf„Freiwillige vor!“, mit dem ſich der Stellvertre⸗ ter des Führers vor wenigen Tagen an die deutſche Ju⸗ end gewandt habe, bereits 400 000 Jungen und Mädel egeiſtert gefolgt ſeien. Die Zahl der Teilnehmer am Reichsberufswettkampf des Nährſtandes habe im Jahre 1939 bereits 400 000 überſchritten. Das Volk könne ohne Sorge ſein, ſolange es eine ſolche Jugend beſitze. er Ehrgeiz der deutſchen Jugend von heute ſeſ es, möglichſt früh die Aermel aufkrempeln zu können und an⸗ packen zu dürfen. Schwielige Hände und ſchmutzige Skiefel. 50 ſchloß der Redner, bilden für uns keinen Abbruch an der Ehre, ſondern ſind das Zeichen des neuen Adels, des Adels der Arbeik. Im Zeichen dieſes Adels der Arbeit wollen wir den Reichsberufswekkkampf von der Oſtmark aus für ganz Großdeutſchland eröffnen. An die Kundgebung auf dem Feſtplatz ſchloß ſich ein Rundgang der Ehrengäſte zu den einzelnen Wettkampfſtät⸗ ten in Brunn im Feld, wo 200 Prüflinge angetreten wa⸗ ren, worauf weitere Kampfſtätten in Langenlois, Dürn⸗ ſtein, Gföhl und Krems beſichtigt wurden. Plötzlicher Tod Jaſpars Vor drei Tagen noch bei der Regierungsbildung Brüſſel, 16. Febr. Der belgiſche Staatsmann und ehe⸗ malige Miniſterpräſident Jaſpar iſt am Mittwoch nachmit⸗ tag unerwartet geſtorben. Jaſpar war 68 Jahre alt. Er erkrankte plötzlich in der Nacht zum Mittwoch und mußte ſich noch während der Nacht einer Magenoperation unter⸗ ziehen. Am Mittwoch morgen hatte er noch den Beſuch es Königs an ſeinem Krankenbett empfangen. Sein Tod trat dann im Laufe des Nachmittags durch einen Schlaganfall ein Sein überraſchender Tod iſt um ſo bemerkenswerter, als Jaſpar noch vor drei Tagen vom König mit der Neu⸗ bildung der belgiſchen Regierung beauftragt worden war und die Verhandlungen in voller Friſche durchgeführt hatte. Bekanntlich waren die Bemühungen Jaſpars an dem Widerſtand der Sozialdemokraten und der flämiſchen Par⸗ teien geſcheitert. Regierung Imredy zurückgetreten Aber keine Aenderung der Politik Budapeſt, 15. Februar. Miniſterpräſident Imredy hal ſeinen KRücktrikt erklärk. Ueber die Gründe, die ihn zu dieſem Entſchluß beſtimmken, wird von zuſtändiger Stelle Folgendes mitgeteilt: Die libe⸗ ral reaktionäre Oppoſition hal Imredy von der Wahrſchein⸗ lichkeii überzeugt. daß eine ſeiner noch zur Zeit Napo⸗ leons l. lebenden Vorfahren ſüdiſcher Abſtammung gewe⸗ ſen ſei. Der Miniſterpräſident hat ausſchließlich aus dieſem Grunde es perſönlich unvereinbar gefunden, in ſeinem Amt zu verbleiben und ſene bekannte Richtung zu führen, die ſeine Politik kennzeichnet. Das Kabinett hat zum Ausdruck der Solidarität mil der Richtung der von Imredy verkre⸗ kenen Politik gleichfalls abgedankt. Die geſamte Regierung hat ausnahmslos auf das Ent⸗ ſchiedenſte feſtgenagelt, daß in Ungarn ſowohl in der Au⸗ ßen⸗ wie auch in der Innenpolitik nur die durch den bis⸗ herigen Miniſterpräſidenten Imredy repräſentierte Politik denkbar ſei. Sämtliche Mitglieder des Kabinetts ſind im übrigen ſo unterrichtet, daß dieſe Ueberzeugung von jeder maßgebenden politiſchen Perſönlichkeit in Ungarn geteilt wird. Daher wird die miniſterielle Kriſe nur von kurzer Dauer ſein. Die durchzuführenden perſonellen Veränderun⸗ gen werden ſich auf einen überaus kleinen Kreis beſchrän⸗ ken. Es beſteht jede 9 9 114 dafür, daß die neue Regierung die gleiche olitik fortſetzen wird, wie ſie von Imredy und ſeinem Kabinett bisher geführt worden iſt, und hinter der die überwiegende Mehrheit des Landes ſteht. Eine dumme Anfrage Glattes Nein im Namen Chamberlains London, 15. Febr. Der konſervative Abgeordnete Adams fragte Chamberlain im Unterhaus, ob er von dem „großen Ausmaß der deutſchen Vorbereitungen in der Luft und zur See im Baskenlande und Gal i⸗ cien wiſſe, und ob er beabſichtige, in dieſer Angelegenheit Vorſtellungen in Verlin zu erheben.“ Im Namen Chamberlains antworkeie Bukler mit einem glatten Nein und erklärte weiter, daß die Informakſonen, die ſich im Beſitze des Außenminiſters befänden, nicht die Berichte beſtäkigen, die über derartige deutſche Vorberei⸗ kungen in Umlauf geſetzt worden ſeien. Bilder des Ducee verbrannt Italienfeindliche Aktionen in Tunis Rom, 15. Februar. In berechtiger Empörung meldet die römiſche Preſſe einen neuen aus dem marxiſtiſchen, ankifaſchiſtiſchen Haß geborenen italienfeindlichen Akt aus dem kleinen Gruben⸗ dorf Redeyef in Südtunis. Dort ſeien— wie die hieſigen Blätter unker rieſigen Ueberſchriften berichten— Bilder des italieniſchen Herrſcherpaares und des Duce aus der ika ⸗ lieniſchen Bibliothek geſtohlen und zuſammen mik vielen Büchern auf offener Straße verbrannt worden. Auch dies⸗ mal ſei die Polizei erſt am Tatort erſchienen, als die Porträts bereits ein Raub der Flammen geworden waren. „Popolo di Roma“ hebt die Tatſache hervor, daß dieſer „Beginn einer neuen An n en Kampagne“ mit der Ankunft von Jouhaux in Tunis zuſammenfalle. Zweifellos handele es ſich bei den Tätern um verbrecheriſche Ele⸗ mente, die der kommuniſtiſchen Partei angehörten. Geuchen befürchtet Die Zuſtände in den Konzentrakionslagern. Paris, 16. Febr. Die Sozialdemokratiſche Partei hat eine Abordnung in die Konzentrationslager für die rot⸗ ſpaniſchen Milizen geſchickt, um eingehende Unterſuchungen über die in der Oeffentlichkeit bekanntgewordenen Mißſtände in hygieniſcher Hinſicht und beſonders hinſichtlich der Ver⸗ pflegung und Unterbringung durchzuführen. Das Ergeb⸗ nis dieſer Unterſuchung wird von einigen Mitgliedern der e een Abordnung in der Preſſe bekanntgege⸗ en. So berichtet der Abgeordnete Le Troquer ausführlich über die Mängel vor allem im Konzentrationslager von Ar⸗ geles. Die rotſpaniſchen Milizen würden von ſchwerbewaff⸗ neten Senegalſchützen und marokkaniſchen Spahis mit auf⸗ gepflanztem Baſonett empfangen und im Lager ſtreng über⸗ wacht, etwa wie Leute, die ſtandrechtlich erſchoſſen werden ſollen. Für die rund 75000 Mann, darunter zahlreiche Schwerverwundete, die im Lager untergebracht ſeien, ſtehen nur eine kleine Krankenſtation und ein Militärarzt zur Verfügung. Faſt alle Lagerinſaſſen ſchliefen nachts unter freiem Himmel am Strand in einer entſetzlichen Unſauberkelt. Es gebe nicht einmal genug Waſſer zum Trinken, geſchweige denn zum Waſchen. Der geſamte Strand ſtelle ein großes Abladefeld für Unrat dar. Wenn keine Abhilfe käme, ſei Typhus unausbleiblich Die Ernäh⸗ rung ſei ſchlecht Le Troquer befürchtet den Ausbruch von Epidemien, wenn ſich Regenfälle einſtellen ſollten, woraus eine große Gefahr für ganz Frankreich entſtehen würde. Auch die„Action Francaiſe“ befaßt ſich mit den un⸗ glaublichen Zuſtänden in den Konzentrationslagern und verlangt dringend ein Geſetz zur Vermeidung einer Kata⸗ ſtrophe. Die Ueberwachung der Lager müſſe ſchleunigſt ver⸗ ſtärkt und der verbrecheriſch en Umſturzagita⸗ tion gewiſſer kommuniſtiſcher und marxiſtiſcher Sendboten ein Ende geſetzt werden Die Bepölkerung ſei derart beun⸗ ruhigt, daß ſie die Verhängung des Aus nahmezuſtan⸗ des in jenen Grenzgebieten mit Erleichterung begrüßen würde. Maſſenmörder Liſter in Madrid Bilbao, 16. Febr. In Madrid iſt der berüchtigte„Tö. ter“ Liſter, der Chef der roten Milizen, eingetroffen. Er hat den Oberbefehl des Abſchnittes der Front von Madrid übernommen. Liſter, der auch als Anführer der Internatio⸗ nalen Brigaden ſich einen unrühmlichen Namen gemacht hat, iſt vor allem bei den Kämpfen in Katalonien durch ſeine unmenſchliche Grauſamkeit und ſinnloſe Zerſtörungs⸗ wut hervorgetreten. 5 Rote Häuptlinge vor dem Richter Barcelona, 16. Febr. Vom hieſigen Miiltärgericht ſſt der ehemalige„Präſident“ der roten Gerichte von Madrid und Barcelona, Barrio Bero, zum Tode verurteilt worden. Ferner hat ein Prozeß gegen mehrere verantwortliche rote Häuptlinge ſeinen Anfang genommen, unter denen ſich auch ein jüdiſcher Emigrant aus Deutſchland befindet. der ſich als mehrfacher Mörder und ſeiner Greueltaten gerühmt hat. 38 000 Flüchtlinge heimgekehrt In Irun ſind bisher an Flüchtlingen aus dem ehemali⸗ gen roten Gebiet 28 000 rote Milizen ſowie über 10 000 Frauen, Kinder und Greiſe eingetroffen. Faſt alle Flücht⸗ linge wurden nach ihrer Unterſuchung in verſchiedene Teile Nationalſpaniens abtransportiert. Die ehemaligen roten Milizen waren außerordentlich überraſcht über die ihnen von den Nationalen zuteil werdende großzügige Behand⸗ lung ſowie die dargebotene reichliche Verpflegung, nachdem man ihnen früher von ſowjetſpaniſcher Seite genau das Gegenteil vorgelogen hatte.— Die Geſamtzahl der roten Miligſoldaten, die die Pyrenäengrenze überſchritten haben, wird mit 200 000 an⸗ gegeben. Sowſetſpaniſche Plünderer feſtgenommen. Wie der„Matin“ von der Pyrenäengrenze meldet, hat die Gendarmerie dort 73 rotſpaniſche Kavalleriſten fee nommen, die in den Gebirgsdörfern umherſtolperten. n ihren Satteltaſchen habe man 160 Kilo Schmuckſachen ge⸗ funden. Das Schickſal hat ihn ereilt Das nationalſpaniſche Kriegsgericht in Barcelona hak den Oberſchergen des ſowjetſpaniſchen ſogenannten „Gerichts“, der ſeine Schreckensurteile an Bord des be⸗ rüchtigten Gefangenenſchiffes„Uruguay“ zuſammen mit vier anderen Bluthäuptlingen fällte, zum Tode verurteilt. *. Spaniſche Kunſtſchätze in Genf Genf, 14. Febr. In Genf traf ein Sonderzug mit Ge⸗ mälden, Statuen und anderen Kunſtgegenſtänden ein, die von den Roten aus ſpaniſchen Muſeen geraubt worden ſind. Dieſe Kunſtgegenſtände wurden auf franzöſiſchem Boden von den Behörden in einen Sonderzug verladen, der mit 1840 verpackten Einzelſtücken auf 22 Wagen von der franzöſiſchen Pyrenäengrenze abging. Alle Gegenſtände werden vorläufig in der Bibliothek der Liga aufbewahrt werden. ö Verſchärfung der Lage in Syrien. Die Lage in Syrien verſchärft ſich ſtändig nach der Wei gerung Frankreichs, den Vertrag zu ratifizieren, der die Mandatsherrſchaft in gewiſſer Hinſicht beenden ſollte. Die ſyriſche Bevölkerung iſt empört und macht ihren Empfin⸗ dungen Luft in Generalſtreiks, die das geſamte öffentliche Leben lahmlegen und beſonders bei den Beſuchen des neuen franzöſiſchen Oberkommiſſars Puaux in letzter Zeit eit drucksvolle Demonſtrationen gegen den Mandatsinhaber bildeten. Bei den Kundgebungen kam es zu Zuſommenſtö⸗ ßen mit der Mandatspolizei. Als die Manifeſtanten das Regierungsgebäude mit Steinen bombardierten, gab die Po, lizei Feuer, wodurch angeblich 100 Perſonen verwundet und eine getötet wurden. 5 Jüdiſcher Honorar⸗Konſul als Bekrügen Prag, 15. Febr. Die Prager Kriminalbehörden haben dem jüdiſchen Honorar⸗Konſul für Bolivien, Lechner, das Handwerk gelegt. Wie viele Prager Juden, die ſich an füh⸗ rende Stelſen zu drängen gewußt haben und die neben ihren gutbezahlten Poſten als Honorar⸗Konſuln außer⸗ europiſcher Staaten tätig waren, benutzte auch Lechner ſein Amt, um ſeinen Glaubensgenoſſen gegen hohe Beſtechungsgelder Päſſe und Einreſſebewil⸗ ligungen nach ſüdamerikaniſchen Staaten zu verſchaf⸗ fen. Lechner wurde ſeines Amtes wegen Betruges, Fäl⸗ ſchung und Annahme von Beſtechungsgeldern enthoben. Kurzmeldungen Berlin. Der Stapellauf des 35 000⸗Tonnen⸗Schlacht⸗ Schiffes hat in der ausländiſchen Preſſe große Beachtung gefunden. Hamburg. Der japaniſche Botſchafter in Berlin, Gene ralleutnant Oſchima, traf am Mittwoch in Hamburg zu einem offiziellen Beſuch ein. Breslau. Im Rahmen der Kulturwoche des geſamtſchle ſiſchen Raumes ſprach Gauleiter Reichskommiſſar Dr. hc Henlein in der ſchleſiſchen über den Freiheitskampf der Sudetendeutſchen. München. Am Mittwoch fuhr. wie die NSck meldet, Stabschef Lutze von Venedig kommend, mit ſeiner Beglei⸗ tung nach München zurück und beendete damit den vier zehntägigen Beſuch den er Italien und der Faſchiſtiſchen Miliz abgeſtattet hatte Den Haag. Wie amtlich mitgeteilt wird, wird der Staatsbeſuch der Königin der Niederlande beim König der Belgier vom 23. bis 26. Mai dieſes Jahres ſtattfinden. a Paris Die Agentur Radio meldet aus Port Vendre ö Eintreffen eines franzöſiſchen Schleppers mit zwei großen Flößen die zur Aufnahme des an der katalaniſchen Grenz beſchlagnahmten Sprengſtoffes beſtimmt ſeien. Dieſe Sprengſtoffe ollen auf hoher See verſenkt werden 9 London. Aus Jeruſalem wird gemeldet. daß ſich die Lage in Paläſtina trotz der Londoner Beſprechungen nicht N hat Seit Eröffnung der Paläſtina⸗Konferen 10 ondon ſind in Paläſtina insgeſamt 53 Perſonen getöle! oder verletzt worden. 1 London Einer Reutermeldung aus Rangoon(Indien zufolge traf dort am Mittwoch eine Ladung von 200, für China beſtimmten leichten Tanks auf einem amerikanischen ö Dampfer ein ö Barcelona. Die nationale Luftwaffe belegte wieder de Häfen von Alicante und Cartagena mit Bomben. 1 Friedrich⸗Wilhelm⸗Univerſit rh — rr SSS SSS — BS * eee *.= 7 SN * 5 Badiſche Chronik Achtung!— Bilderſchwindler. Wie vor kurzem ſchon in Karlsruhe, trat neuerdings in Mannheim Paul Hoffmann auf, der vorgab, von der Reichs⸗ kulturkammer geſchickt und von den Hermann⸗Göring⸗Werken beauftragt zu ſein, von allen Künſtlern Bilder uſw. für dieſe Werke zu erwerben. Er müſſe den vorhandenen Beſtand nach⸗ ſehen, um eine Auswahl zwecks Vorlage an den Herrn Gene⸗ raldirektor zu treffen. In dem Mannheimer Falle gelang es dem Schwindler durch ſein ſicheres Auftreten, eine Malerin dazu zu bewegen, ihm Bilder zu überlaſſen. Die Nachprüfung det Anſchrift(Ludwigshafen am Rhein) ergab, daß man es mit einem Schwindler zu tun hatte. Es werden hiermit ſämt⸗ liche Künſtler vor dieſem Schwindler gewarnt. i Die Bedeutung der Ziegenzucht. () Bruchſal. Die Ziegenzüchter der Kreiſe Bruchſal und Karlszuhe hielten eine gemeinſame Tagung in Karlsruhe ab. Aus dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß es in Baden 171 Ziegenzüchtervereine mit 3498 Mitgliedern gibt. Ein⸗ getragen ins Herdbuch ſind 5000 Tiere. Die Milchleiſtungs⸗ kontrolle hat ſich ſehr gut bewährt. Zu den größeren gemein⸗ ſamen Weiden kommt nun auch eine Kreisziegenweide in Sins⸗ heim. Landwirtſchaftsrat Boſer ſprach über die Bockaufzucht und Landesfachgruppenvorſitzer Dickgießer⸗Bruchſal über die Bedeutung der Ziegenhaltung! In Baden hat ſich die Zahl der Ziegen in den letzten ſechs Jahren um 23 000 erhöht. Es ſoll auch dieſes Jahr eine Landesziegenſchau abgehalten wer⸗ den, verbunden mik einer Kleintierausſtellung. Der finanzielle Abſchluß der Deutſchen und Wehrmacht⸗ Skimeiſterſchaften in Peuſtadt. Neuſtadt i. Schw. Nach der in einer öffentlichen Rats⸗ herrenſitzung vorgelegten Abrechnung über das finanzielle Er⸗ gebnts der Deutſchen und Wehrmacht⸗Skimeiſterſchaften vor Jahresfriſt in Neuſtadt hat die Stadt Neuſtadt ein Minus von 16138 Mark zu verzeichnen. Die Ausgaben betrugen 65052 Mark, die Einnahmen 48 918 Mark. So ſeltſam es klingen mag, dieſer Fehlbetrag iſt auf die allzu hohe Schnee⸗ lage zurückzuführen. Während der Meiſterſchaftstage gab es Meuſchnee in ſo reichlichen Mengen, daß durch Schneever⸗ wehungen erhebliche Verkehrsſchwierigkeiten entſtanden, die auf den Beſuch der Veranſtalkungen ſich ungünſtig auswirkten. Freiburg.(Miniſter Wacker in Freiburg.) Der Badiſche Staatsminiſter des Kultus und Unterrichts, Dr. Wacker, der gleichzeitig Chef des Amtes für Wiſſenſchaft im Reichserziehungsminiſterium iſt, hatte in Freiburg dienſtliche Beſprechungen mit dem Rektor, Prorektor und den Dekanen der Univerſität. Hierbei wurden grundſätzliche Fragen der Univerſitätsführung und Aniverſitätsverwaltung beſprochen. Der Staatsminiſter beſichtigte im Anſchluß daran die neue Univerſitäts⸗Frauenkliuik und das neue Pharmazeutiſche In⸗ 4 ſtitut der Aniverſität. Der Kirchenbrand in Aufen.— Neuſchnee ſchützte die Anwefen der Anijeger. () Donaueſchingen. Zu dem Kirchenbrand in dem Donaueſchinger Vorort Aufen erfahren wir noch, daß der Dachſtuhl des Langhauses ſowie der Turm völlig ausgebrannt ſind. Die Glocken ſtürzten in die Tiefe. Auch die Sakriſtei, von wo der Brand ſeinen Ausgang genommen zu haben ſcheint, wurde mit ihrem Inhalt völlig zerſtört. Die ſonſtige Einrichtung der Kirche, wie der Altar und die Kirchenbänke, blieben, wenn auch etwas beſchädigt, in der Hauptſache erhal⸗ ten. Durch den in der Nacht gefallenen Neuſchnee waren die in der Nähe ſtehenden Anweſen etwas geſchützt. 5 (h Lenzkirch.(Unglück bei Waldarbeiten.) Bei Waldarbeiten ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Die in den Boden geſchla⸗ genen Stützpfoſten, die die gefällten Stämme aufhalten ſoll⸗ ten, halten ſich durch das Tauwetter gelockert und gaben dem Druck der Baumſtämme nach. Der von Hinterhäuſer ſtam⸗ mende Kaver Morath geriet unter die rollenden Stämme und wurde völlig zerquetſcht. Der Tod trat ſofort ein. Ein anderer Arbeiter konnte noch zur Seite ſpringen, wurde aber noch durch einen Stein getroffen. Der Arbeiter erlitt einen leichten Schä⸗ delbruch. — Nomen ron Mafgatelehnelmann. 38 Eines Tages aber wurde ihr Berts Benehmen zu bunt, und es wäre wohl zu einem ernſtlichen Zwiſt ge⸗ kommen, wenn der Mann ſeinen Fehler nicht eingeſehen, nicht eingelenkt hätte. Klein-Helge, der gegenüber der Vater ſich bisher kaum verändert hatte, war— wie meiſt um dieſe Zeit— um den leſenden Vater herumgekrochen. An anderen Tagen hatte Bert dann die Zeitung weggelegt und ſich dem Kinde ein wenig gewidmet, ihm Geſchichten erzählt, mit ihm geſpielt. Jetzt ſchien er völlig abweſend zu ſein. Zuerſt achtete er nicht auf die Anſtrengungen der Kleinen, ihm die Zeitung aus der Hand zu nehmen; dann aber — wie aus ſeinen Gedanken erwachend— fühlte er ſich durch die Verſuche Helges beläſtigt, und er war un⸗ beherrſcht genug, dem Kind derb auf die kleinen Finger zu ſchlagen. Im erſten Augenblick hatte Helge den Vater wie erſtarrt angeſehen; dann aber brach ſie in jämmer⸗ liches Weinen aus. Monika hatte von ihrem Nähtiſch aus die ganze Szene beobachtet. Jetzt ſprang ſie auf, riß ihr Kind an ſich. Mit einem einzigen Blick ſah ſie ihren Mann an, dann wollte ſie mit dem weinenden Kind das Zimmer verlaſſen. „Monika, bleib!“ Die Frau hörte nicht auf die in befehlendem Ton berausgeſtoßenen Worte ihres Mannes und wollte ihn beiſeite ſchieben, als er ihr die Tür vertrat. „Bleib!“ „Ich will nicht bleiben, Bertl. Ich habe keine Luſt, als Spielball deiner Launen zu dienen. Und noch weniger laſſe ich mein Kind mißhandeln.“ 10„Was fällt dir ein, Monika? Wie kannſt du ſo etwas agen? Ich mußte es ſtrafen, well es mich ſtören wollte 2 Ehrungen für Hermann Burte Der Dichter ſprach zur Lörracher Schuljugend. Lörrach. Die Veranſtaltungen, die die Stadt Lörrach aus Anlaß des 60. Geburtstages Hermann Burtes vor⸗ geſehen hatte, wurden am Vortag des Ehrentages des Dichters eingeleitet mit einer erlebnisreichen Stunde in der Städtiſchen Feſthalle, in der der Dichter zu den Schülern ſämt⸗ licher Schulen Lörrachs ſprach. Die feſtliche Halle war bis auf den letzten Platz beſetzt und große Begeiſterung herrſchte, als Hermann Burte, von Bürgermeiſter Boos begleitet, erſchien. Der Dichter verſtand es, den richtigen Ton zu finden und gab eine anſchauliche Schilderung aus ſeinen Jugendtagen, in die er viele kleine bemerkenswerte Erlebniſſe und Eindrücke vom Elternhaus, von der Schule und ſeinen Wanderjahren ein⸗ flocht. Immer klang in ſeinen Worten die tiefe Liebe zu ſeiner alemanniſchen Heimat hindurch ſowie die große Ver⸗ ehrung und Dankbarkeit, die der Dichter ſeinen Eltern ent⸗ gegenbringt. Zum Schluß wurde Hermann Burte ſtürmiſch und der Direktor der Oberrealſchule, dem Dichter für das Erlebnis. Eine ſchöne Huldigung wurde dem Dichter Hermann Burte durch die Markgräfler Sängerſchaft dargebracht. Der Dichter, der das deutſche Lied um ſo manche ſchöne neue Schöpfung bereichert hat, wurde durch einen Fackelzug und mit einem Ständchen geehrt, an dem ſich die Sänger der Lörracher Geſangvereine, zwei auswärtige Vereine, ſowie die Stadtkapelle Lörrach beteiligten. Gegen 9 Ahr abends rückte die große Sängerſchar unter Fackel⸗ und Lampionbeleuchtung an und ſtellte ſich vor dem Dichterheim, dem Flachsländer Hof, auf, wo ſie vom Dichter, der zuſam⸗ men mit dem Bürgermeiſter auf der Treppe ſtand, begrüßt wurde. Nach den feierlichen Klängen des Liedes„Die Him⸗ mel rühmen... und nach zwei Liedervorträgen— darunter auch das bekannte„Markgräfler Lied“ von Burte— trat Sängerkreisführer Eruſt Bachmann vor und brachte in von Herzen kommenden Worten dem Dichter den Glückwunſch des Sängerkreiſes Lörrach dar. Das Siegheil, das der Sänger⸗ führer auf den frühen Ahner, ſteten Mahner und den deut⸗ ſchen Dichter Burte ausbrachte, fand lauten Widerhall. Her⸗ mann Burte dankte gerührt für die Ehrung und wies darauf hin, daß Sänger, Dichter und Muſiker ſchon immer ver⸗ wandt geweſen ſeien.„Wir ſind Kameraden in der Front der Harmonie und ſind einig im Ziel“. gefeiert Paul Mayer, dankte Goebbels beglückwünſcht Hermann Burke . Berlin, 16 Febr. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dem Dichter Hermann Burte in Lörrach in beſonderer Anerken⸗ nung ſeiner Verdienſte um die innere Erneuerung des deutſchen Volkes zu ſeinem 60. Geburtstag die herzlichſten Glückwünſche übermittelt. Aus den Nachbargauen Ab Bluktat aus Eiferſucht. In Hoberg⸗Hochheide(Nie⸗ derrhein) trafen ſich in einer Wirtſchaft zwei Männer, zwi⸗ ſchen denen ſeit längerer Zeit Differenzen beſtanden. Als der eine dieſer Männer, um einer Ausſprache aus dem Wege zu gehen, nach Hauſe ging, folgte ihm der andere. In der nun im Hauſe des erſten Mannes folgenden Aus⸗ einanderſetzung griff der Karl Ruſchel in der Erregung zu einem Beil und ſchlug ſeinen Widerſacher, den Wil⸗ helm Koch, nieder. Im Krankenhaus ſtarb der Schwerver⸗ letzte nach wenigen Stunden. Ruſchel, der feſtgenommen wurde, gab an, daß Koch ſeit längerer Zeit ſeiner Frau nachgeſtellt habe. Es handelt ſich alſo wahrſcheinlich um ein Eiferſuchtsdrama. I Vom Guterzug erfaßt. Nach einer Mitteilung der Reichsbahndirektion Nürnberg wurde auf der mit Warn⸗ zeichen verſehenen unbeſchrankten Ueberfahrt bei Kitzingen⸗ Etwashauſen ein Perſonenkraftwagen mit Anhänger von der Lokomtive eines Güterzuges erfaßt und völlig zer⸗ trümmert. Von den Inſaſſen des Wagens wurde eine Frau ſofort getötet. Der Beſitzer und Fahrer des Wagens, der Gemüſehändler Hans Müller, ſowie ein gewiſſer Lorenz Hermann, beide aus Schwebheim, wurden ſchwer verletzt. Die beiden übrigen Inſaſſen wurden leicht verletzt. Nach der Erklärung eines der Leichtverletzten hat dieſer den Autofahrer noch vor der Ueberfahrt auf den herannahen⸗ den Güterzug aufmerkſam gemacht J Schließlich wirſt du mir doch erlauben, mein Kind zu erziehen.“ „Helge hatte keine Strafe verdient, das weißt du ſelbſt. Es war nicht anders als ſonſt, nur daß du dann immer auf ihr Spiel eingegangen biſt. Heute hatteſt du aus irgendwelchen Gründen keine Luſt dazu. Das konnte das Kind nicht wiſſen. Ich gebe unter keinen Umſtänden zu, daß du deine Launen an dem Kind ausläßt.“ „Ich habe keine Launen.“ „Nein, die haſt du nicht“, antwortete ſie, und in ihrer Stimme lag unendliche Bitterkeit.„Seit Tagen, ſeit Wochen leide ich darunter, leidet der ganze Weſthof. Ich weiß nicht, was mit dir iſt. Aber das muß ich dir ſagen: auch meine Nachſicht und meine Geduid können einmal ein Ende haben.“ Sie wollte wieder an ihm vorüber, die Tür erreichen. In dieſem Augenblick riß er ſie beide an ſich, ſie und das Kind, bedeckte beide mit Küſſen und ſtammelte: „Verzeih mir doch, Monika! Ich will dir doch nicht weh tun. Euch beiden nicht. Mein Gott— wenn ich euch nicht hätte! Habe doch Nachſicht mit mir, Monika! Ich weiß ja nicht, was mit mir iſt...“ 5 Mit ihrem ganzen Weibtum erkannte Monika, daß irgend etwas Schweres in dem Manne war, von dem er nicht loskommen konnte, das ihn quälte und innerlich zerriß. Sie ließ das Kind zu Boden gleiten, das ſich ſchon wieder beruhigt hatte und ſeiner Spielecke zuſtrebte. Mit beiden Armen umſchlang ſie ihren Mann. „Kannſt du mir nicht vertrauen, Bertl? Kannſt du mir nicht ſagen, was dich bedrückt? Vielleicht, daß ich dir doch helfen kann.“ „Du Gute“, flüſterte er in einem ſo weichen und zärt⸗ lichen Ton, wie ſie ihn lange nicht mehr von ihm gehört hatte.„Du hilfſt mir ja immer, ſchon dadurch, daß du da biſt. Und ich bin ſo elend, daß ich es dir nicht ver⸗ gelten, dir nicht danken kann.“ 5 „Bertl, was redeſt du nur für dumme Sachen?! Wa brauchſt du mir zu danken?! Ich habe dich lieb— da iſt alles.“ „Haſt du mich wirklich noch lieb, Monika? Auch jetzt noch?“ a 5 8 Laltale Nuudocliau Es wird Frühling. Schön iſt es jetzt, durch den Wald oder über die Felder zu wandern. In den Kronen der Bäume orgelt der Wind, und man fühlt, daß die winterliche Starre bereits von ihnen gewichen iſt. Schon ſitzen zarte Knoſpen an den Aeſten, und es fehlen nur noch ein paar Sonnentage, dann werden ſie aufbrechen. Es wäre ein vorzeitiger Frühling, dem keines⸗ falls ſchon zu trauen iſt. Auch die Vögel werden bereits in Baum und Strauch lebendig. Schon ruft die Amſel ihren erſten ſchüchternen Ruf vom Dachfirſt, und in den Gärten und Anlagen tönt das frühlingsfrohe„Zizidäh— zizidäh!“ der Meiſen. Ein kleiner Grünfink ſitzt mit blanken Augen im Buſchwerk, während der Wind die zarten Federn an ſeinem Halſe pluſtert. Noch ſteht der Wald ſo dunkel. Und die jungen Eichenbäume ſehen aus, als wäre Spätherbſt.— Stürme wühlen in dem dürren braunen Laub, das an ihren Zweigen raſchelt. Ein paar Wochen noch, und die jungen Triebe drängen ans Licht und das trockene Laub des Vorjahres fällt zu Boden. Die Jahreszeiten ſind ein wenig durcheinander geraten. Landwirte und Gärtner freuen ſich wenig über einen vor⸗ zeitigen Frühling. Sie wiſſen ganz genau, daß ein ſpäterer neuer Kälteeinbruch an Baum und Boden nur Schaden anrichten kann. Aber der Menſch kann ſich das Wetter nicht ausſuchen. Wer den Winter liebt und den Schnee ſucht, findet ihn in den Bergen noch in ſeiner ſchönſten Pracht. Die zweite Februarhälfte iſt die ideale Zeit des Winterſports⸗ Denn jetzt brennt ſchon die Sonne in den Höhenlagen der Gebirge in erheblicher Stärke, und bald werden die erſten dunkelbraunen Wintergeſichter aus Schnee und Sonne zurück⸗ kehren. Brauſend fegt der Sturm durch die Straßen, und Regen⸗ güſſe waſchen die Dächer und die Bäume blank. Wie leichte Blätter treibt der Wind die Menſchen vor ſich her. Aber ſie freuen ſich darüber. Sie lächeln, wenn ſie gegen die Kraft des Windes ankämpfen müſſen. Denn dies iſt das ſicherſte Zeichen, daß neue ſtarke Kräfte am Werk ſind, daß ſich erſtes Frühlingsahnen in den Lüften regt. * Seinen 80. Geburtstag kann morgen Freitag Herr Franz Anton Weimert, Mefßkircherſtraße, begehen. Seit Grün⸗ dung des Heimatblattes iſt Herr Weimert Bezieher des⸗ ſelben. Für dieſe Treue und Anhänglichkeit beſten Dank und herzliche Geburtstagswünſche. Aus dem Reiche des Prinzen Karneval. Prinz Karneval im Turnverein 1898. Der Maskenball am kommenden Samstag wird gewiß zu einem Höhepunkt des karnevaliſtiſchen Lebens hier führen. Die Dekoration in den Räumen der Turnhalle iſt derart auf das Motto zugeſchnitten, daß man nicht viel Phantaſie dazu braucht, um ſich wirklich auf eine der Südſee⸗Inſeln verpflanzt zu fühlen. Die ganze ſuptropiſche Triebkraft atmet man förmlich ein. Wenn dann erſt noch die Häuptlinge mit ihren Haremsdamen aus den Zelten kreten, um die inker⸗ national gemiſchte Völkerkommiſſion zu begrüßen, dann wer⸗ den Szenen von einmaliger Wirkung entſtehen. Da ſich die internationale Studienrei egeſe Ichaft aus allen Völkern mit verſchtedenſten Trachten zuſammenſetzt, entſteht ein außer⸗ gewöhnlich farbenprächtiges Bild, deſſen Wirkung natürlich noch erhöht wird durch die ſich dazwiſchen miſchenden Neger und Negetinnen. Es wird wohl kaum jemand der Verlockung widerſtehen können, ſich der internationalen Studienreiſe nach den Südſeeinſeln anzuſchließen. Am Sonntagnachmittag wird dann in der Turnhalle das ſchon zur Tradition ge⸗ wordene Kindermaskenſeſt ſtattfinden. Auch dieſes wird ſich in originellen Formen und mit allerlei Ueberraſchungen ab⸗ wickeln. Wer ſeinen Kindern eine wirkliche Freude bereiten will, wird ſich nicht lange beſinnen und mit ihnen am Sonntagnachmittag ſich in die Turnhalle des Ty. 98 begeben, um ſich dort mit ihnen zu freuen an den bunten Anter⸗ haltungen. K ͤ TTT —— n Wer andere zückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar minuten zu geminnen, hat den Sinn der Volksgemein⸗ ſchakt noch nicht hegriffen. Wie ein Ftiebernder hatte er Monita an ſich gepreßt, ſah ihr heiß und tief in die Augen. „Ja, glaubſt du denn, Bertl, Frauenliebe ſei ein ſo wandelbares Ding?! Die von einem Tag kommen oder gehen könne? Nur weil der andere ein wenig hart ge⸗ weſen war oder ein wenig lieblos? Traurig wäre das und eine ſchlechte Liebe.“ „Du— du— wie danke ich dir! Und ich weiß es beſtimmt, es wird noch alles gut werden.“ Auf einmal hatte er wieder den geiſtesabweſenden Blick, den Monika aus den letzten Wochen kannte, und den ſie ſo ſehr fürchtete. „Sag mir, Bertl, was iſt denn nur? Was ſoll gu werden? Biſt du krank? Ich habe ſolche Angſt, Bertl.“ Er fühlte das Beben ihres Körpers, ſpürte ihren weichen Mund, der den ſeinen ſuchte. „Brauchſt keine Angſt zu haben, Monika. Brauchſt dich auch nicht zu ſorgen, daß ich krank bin. Ich bin kern⸗ geſund. Aber verlaß mich nicht, ich brauche dich. Du biff mein Schutzgeiſt...“ „Bertl!“ Monika ſchrie entſetzt auf. Plötzlich zerriß ein Schleier ihren Blick. Es war, als ob ſie mit einem Male begriffen hätte, was ihren Mann ſo verändert hatte. Sie erkannte blitzſchnell die Gefahr, die ihrem Mann drohte und ihre Ehe. Klar und ruhig ſah ſie zu ihm auf „Ich bin dein guter Kamerad, Bertl, wie ich es ſeit dem Tage geweſen bin, da du mich gefragt hatteſt, ob ich deine Frau werden will. Ich habe dich lieb, feſt und unerſchütterlich, und es gibt nichts, was dieſe Liebe aus meinem Herzen reißen könnte. Und dieſe Liebe leitet mich, macht mich ſtark, ſo ſtark, daß ſie dir alles tragen hilft, was dich auch bedrückt. Ich bin deine Frau, Bertl.“ „Meine Frau— ja— meine Frau. Vergib mir, Monika.“. 5 Ueber Monikas Wangen rollten heiße Tränen. Sie ſah, wie der Mann litt; ſie wußte, daß er einen ſchweren Kampf ausfocht, und ſie kannte den Dämon, der ihn gefangenhielt. Sie konnte ihm nichts geben als ihre große, innige Liebe. Und ſie mußte zuſehen, wie er mit ſich fertig wurde, und warten, bis er endlich ganz zu ihr zurückkehrte— — Objektive Beralung der Handwerksmeifter. Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks hat ſeine Dienſtſtel⸗ len darauf hingewieſen, daß in allen Aufklärungen über die Altersverſicherung des deutſchen Handwerks auf eine objektive Beratung der Handwerker Bedacht zu nehmen iſt. Es iſt unzuläſſig, grundſätzlich die Lebensverſicherung oder die Angeſtelltenverſicherung für die Altersverſorgung der Handwerker als geeignet zu empfehlen. Es muß vielmehr dem Handwerker ſelbſt überlaſſen bleiben, zu entſcheiden, welchen Weg der Verſorgung er wählen will. Auch be⸗ ſtimmte Verſicherungsunternehmen dürfen nicht empfohlen werden. — Sicherung von Marſchkolonnen. Das Reichsſportamt weiſt darauf hin, daß ſich in letzter Zeit an Bahnſteigüber⸗ gängen Unfälle ereignet haben, weil der hintere Marſchblock einer geſchloſſenen Gruppe bei Annäherung eines Zuges nicht rechtzeitig unterbrochen werden konnte. Zur Siche⸗ rung von Marſchzügen ſoll in Zukunft beachtet werden, daß an Straßengabelungen und ⸗kreuzungen andere Wegbenutzer rechtzeitig durch ſeitlich hinausgeſchobene Poſten zu warnen ſind, die möglichſt mit Laternen oder Taſchenlampen aus⸗ gerüſtet ſind. In gleicher Weiſe ſind beim Ueberſchreiten von Eiſenbahnen, auch bei Schrankenſicherung, Poſten zur Beob⸗ achtung der Strecke, zum rechtzeitigen Warnen und Anhalten der Gruppe aufzuſtellen. — Zuviel erhobene Dienſtbezüge. Zuviel erhobene Dienſt⸗ bezüge, Wartegelder, Ruhegehälter und Hinterbliebenenbezüge ſind grundſätzlich zurückzuzahlen, und zwar auch dann, wenn eine Bereicherung nicht mehr vorliegt. Für dieſe Anſprüche der Staatskaſſe gibt es keine abgekürzte Verfährung, ſondern es gilt vielmehr die regelmäßige Verjährungsfriſt von dreißig Jahren. Dagegen verjähren die Anſprüche der Beamten und Lehrer auf Nachzahlung von Dienſtbezügen bereits in vier Jahren. Auch Kinderzuſchläge dürfen bei verſpätetem Antrag auf ihre Bewilligung über die vierjährige Verjährungsfriſt hinaus nicht nachgezahlt werden. Die Friſt beginnt mit dem Schluß des Kalenderjahres, in dem der Anſpruch entſtanden iſt. — Zigeuner und Chineſen im Hauſierhandel. Die Zi⸗ geunerplage im ambulanten Gewerbe wurde durch einen Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters vom 25. Januar 1938 erheblich gemildert. Danach iſt zunächſt grundſätzlich das Zigeunerunweſen mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu bekämpfen. Bezüglich der Betätigung inländiſcher Zigeuner im ambulanten Warenhandel ſind die im Gange befindlichen Verhandlungen noch nicht beendigt. Sowohl im Markt⸗ wie auch im Hauſierhandel betätigen ſich in den letzten Jahren in zunehmendem Maße auch Ausländer, insbeſondere Chi⸗ neſen. Da dieſelben ihr Gewerbe teilweiſe in unlauterer Form ausüben, wurden dem Reichswirtſchaftsminiſter ent⸗ ſprechende Unterlagen unterbreitet. Es wurde daraufhin verfügt, daß jeder Chineſe, der ſich gewerblich im Reichsge⸗ biet betätigen will, eine entſprechende Aufenthaltsbewilli⸗ gung beſitzen muß. — Reichsfluchtſteuer und Judenvermögensabgabe. Der Reichsfinanzminiſter hat angeordnet: Bei der Bemeſſung der Reichsfluchtſteuer iſt von dem um die Judenvermögens⸗ abgabe gekürzten Vermögen auszugehen. Es kann Fälle geben, in denen es Juden nicht möglich ſein wird, die Reichsfluchtſteuer rechtzeitig zu entrichten. Dieſe Juden wür⸗ den die Friſten, die ihnen in den Viſen für die Einwande⸗ rung in andere Länder geſetzt worden ſind, nicht einhalten können. Ich bin daher damit einverſtanden, daß ſolchen Ju⸗ den, die ſich zur Auswanderung anſchicken, die ſteuerliche Unbedenklichkeitsbeſcheinigung auch dann erteilt wird, wenn die Reichsfluchtſteuer zwar nicht entrichtet, aber für ſie eine ausreichende Sicherheit(auch durch Hinterlegung von Wert⸗ papieren odet ſicherungsweife Uebereignung von Grund— bete golefſtet worden iſt. — Farbige Kennlichter im Straßenverkehr. Der Reichs⸗ führer 7 und Chef der Deutſchen Polizei hat ſich gegen die Verwendung farbiger Kennlichter im Straßenverkehr aus⸗ geſprochen. Rot, Gelb und Grün ſind international einge⸗ führte Verkehrsſignalfarben im Straßenverkehr, und Blau iſt den Polizeifahrzeugen vorbehalten. Die Verwendung von Kennlichtern in dieſen Farben für andere Zweck würde zu Irrtümern und Verwechſlungen Anlaß geben, die zu Verkehrsſtörungen führen könnten. Der Reichsver⸗ 1 kehrsminiſter hat ſich dieſer Anſicht angeſchloſſen. Wehrſtammbuch und Wehrpaß Freiwilliges Verbleiben über das feſtgeſetzte Lebens⸗ haft hinaus in einem Wehrabſchnitt iſt für jedermann ſtatt⸗ aft. Die Ueberführung wird im Wehrſtammbuch und im Wehrpaß urkundlich gemacht. Grundſätzlich bleibt jeder Wehrpflichtige bei ſeinem Wehrmachtsteil und bei ſeiner Stammwaffe. Der Mobil⸗ machungsbedarf kann Uebungen bei einem anderen Wehr⸗ machtsteil oder einer anderen Waffe erforderlich machen. Das betrifft z. B. beim Heer: Verſetzungen von der Kaval⸗ lerie zur Fahrtruppe, von den Panzer-Abwehr⸗Abteilungen zur Infanterie, von den Panzereinheiten zur Fahrtruppe, von allen Waffengattungen zur Sanitätsabteilung, bei der Luftwaffe von allen Waffengattungen zu den Luftkreis⸗Sa⸗ nitätsabteilungen. Wiedereinſtellungen Wehrpflichtiger des Beurlaubten⸗ ſtandes in den aktiven Dienſt ſind nach den Sonderbeſtim⸗ mungen der drei Wehrmachtsteile(Heer, Marine, Luft) möglich und müſſen bei Bedarf erfragt werden. Anträge beim Truppenteil, bei dem man eintreten will. Für jeden Wehrpflichtigen wird für die ganze Dauer der Wehrpflicht ein Wehrſtammbuch geführt. Jeder Wehrpflichtige bekommt nach der Muſterung einen Wehrpaß, er iſt der Ausweis für das Wehrdienſtver⸗ hältnis des Inhabers, eine ſehr wichtige Urkunde, die man ut verwahren muß. Eintragungen erfolgen nur in Tinte, enderungen ſind zu beſcheinigen. Weitergabe oder Hinter⸗ legung ſind verboten und haben Beſtrafung zur Folge. Jeder wehrpflichtige Mann hat ſorgſam darauf zu achten, daß er den vorgeſchriebenen Meldungen bei den Erſatzdienſtſtellen pünktlich nachkommt. Eingehende Schreiben dieſer Dienſtſtellen ſind ſofort zu beantworten! Wehrpäſſe bleiben bei Reiſen ins Ausland zu Hauſe. Bei Reiſen über 60 Tagen iſt der Wehrpaß beim Wehr⸗ bezirkskommando abzugeben, bei ſolchen über einem Jahr hebt den Wehrpaß das Wehrbezirkskommando Ausland in Berlin auf. Nach Ablauf der Wehrpflicht verbleibt der Wehrpaß dem Inhaber. Wer verzieht, muß ſich bei ſeinem Wehrbezirkskom⸗ mando abmelden und ſich bei dem neuen, für den neuen Wohnſitz zuſtändigen ſofort anmelden! Marktberichte Ohne Gewähr. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 15. Februar. Amtlich notierten: Weizen, Feſtpreisgeb. W 9 20,80, W' 11 21, W'ö 12 21,10, We 13 21,20, W' 16 21,50, We 18 21,70, W 19 21,90, W 20 22,10; Roggen, Feſtpreisgeb. R 11 19,40, R 12 19,50, R 14 19,76, R 15 19,80, R 16 20, R 17 20,10, R 18 20,20, R 19 20,40; Weizenmehl, Type 812, Feſt⸗ preisgeb. W 13, 16, 18, 19 und Kreis Alzey 20 je 29,65, Kreis Worms 20 30; Roggenmehl, Type 997, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 23,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W'᷑ 13 10,75, W' 16 10,90, Wü 18 11, Wö 19 11,10, W 20 11,20; Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12,50; Roggen⸗ vollkleie Feſtpreisgeb. N 19 11; Roggenkleie Feſtpreisgeß R 12 9,95, R 15 10.15, R 16 10,25, R 18 10,40, R 195 10,50; Wieſenheu 5,40 bis 6,40, Kleeheu 7,40 bis 7,80 Luzerneheu 7,80 bis 8,20; Weizenſtroh 2,80; Noggenſtroh 3. Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 2,60 bis 2,70 Mark. 70 Eine ſchwere Strafe Zwei Jahre Sperre für Torhüter Remmert. Der ausgezeichente Frankfurter Torhüter Jakob Rem⸗ mert, der im Herbſt beim inoffiziellen Fußball⸗Länder⸗ kampf Bulgarien gegen Deutſchland in Sofia im Tor der deutſchen Elf ſtand, iſt wegen Verſtoßes gegen die Amateur⸗ beſtimmungen bis zum 31. Dezember 1940 aus dem Spiel⸗ verkehr ausgeſchloſſen worden. Damit hat die Laufbahn eines ſehr talentierten Spielers eine jähe Unterbrechung, vielleicht ſogar bereits ein Ende erfahren Remmert war Mitglied des Reichsbahn⸗TSV„Rot⸗Weiß“ Frankfurt, ent⸗ deckte aber gegen Ende des vergangenen Jahres peötzlich ſein Herz für den FS Frankfurt und trat zu dieſem mit⸗ ten in der Meiſterſchaftsſpielzeit über. Der Reichsbahn⸗ TS, deſſen Gauligamannſchaft durch den Verluſt des be⸗ ſten Spielers ganz empfindlich geſchwächt wurde und ge⸗ genwärtig in Abſtiegsgefahr ſchwebt, glaubte nicht an einen einwandfreien Vereinswechſel und erhob bei der zu⸗ ſtändigen Stelle Anklage gegen Remmert und gegen Mit⸗ glieder des FSW Frankfurt, die ſchließlich zu dem erwähn⸗ ten Urteil des Gaurechtswartes führte. Ein Mitglied des FS, das dem Spieler Remmert unerlaubte Zu⸗ wendungen machte, wurde mit einer Geldſtrafe unter Vereinshaftung belegt, außerdem iſt Antrag auf Aufſchluß aus dem NSR geſtellt. Zwei weitere Anzeigen wegen „Spielerziehung“ u. a auch gegen den bisherigen Sport⸗ lehrer des FSV, Einling, wurden aus Mangel an Bewei⸗ ſen niedergeſchlagen. Es iſt bedauerlich, daß ein ſo vorzüglicher Spieler wie Jakob Remmert in eine ſo unſaubere Geſchichte verwickelt wurde. Der Leidtragende iſt allein der Spieler ſelbſt, ob⸗ wohl ihn wahrſcheinlich die geringſte Schuld trifft. Aber jene Elemente, die junge, unerfahrene Spieler zu derarti⸗ gen Dingen verleiten müſſen reſtlos aus dem deutſchen port ausgemerzt werden. Ob Remmert vielleicht mit einem Gnadengeſuch in abſehbarer Zeit Erfolg hat, bleibt abzuwarten. Bleibt das Urteil wie gefällt beſtehen, dann kann Remmert nicht vor Mitte des Jahres 1941 für ſeinen neuen Verein ſpielen, denn die automatiſche Sperre für Spielerwechſel wird erſt ab 1. Januar 1941 wirkſam. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 16. Februar: Miete D 16 und 2. Sonder⸗ miete D a8 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 519 bis 520, 559 bis 560, 570: König Richard III. Schauspiel von Shakeſpeare. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. a Freitag, 17. Februar: Miete F 17 und 1. Sondermiete F 9: In neuer Inszenierung: Rigoletto. Oper von G. Verdi. Anfang 20. Ende etwa 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Donnerstag, 19. Februar: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 127 bis 129, 189 bis 141, 160, 245 bis 247, 324 bis 326, 381 bis 386, 504 bis 510, 514 bis 517, 524 bis 530, 548 bis 550, 614 bis 620, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 601 bis 900: Baſtien und Baſtienne, Oper von Mozart; hierauf: Aufforderung zum n romantiſche Ballſzene von C. M. v. Weber; hierau Flauto ſolo, muſikaliſches Luſtſpiel von Eugen d' Albert. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. 4. ä 0 —— . Danksagung. — —ä —— auf diesem Wege herzlichsten Dank. — —— — Mhm.-Seckenheim, 16. Februar 1939. Allen denen, die an unserem herben Verluste so innigen Anteil genommen und allen denen, die unserer lieben Entschlafenen während ihrer langen Krankheit Gutes getan haben, sagen wir Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Peter Treiber Familie Philipp Schneck Anna Kraft Wtw. Emma Kraft Wtw. — 5 Aprikosen-Konfitüre Erdbeer-Konfitüre ½ kg 65 0 Johannisbeer-Konfitüre Johannisbeer-Konfitüre Aprikosen-, Erdbeer- u. Himbeer-Konfitüre je 500-gr-Glas. Zum Füllen ven Fasnachtsgebäck: Aprikosen-Marmelade Aprikosen, getrocknet [Verſammlungs⸗ Kalender. ußballvereinigung. Heute abend Training zu den bekannten 8 in der Schulturnhalle; anſchließend Spieler⸗ verſammlung. Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein. n. Perkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf verbilligten Biertreber, Düngerſedern, Amoniak, Kali und Superphosphat müſſen ſofort in unſerem Lager aufgegeben werden. 2 a 8 Zum Eintritt auf 1. April oder früher tüchtiger Gummi- junger Kaufmann Stempel von Industriewerk zur Erledigung von techn. Schriftwechsel nach Diktat und kurzen An- liefert gaben gesucht. Nur Bewerber mit guter in jeder Allgemeinbildung, Fertigkeit in Kurzschrift Ausführung und Bedienen der Schreibmaschine wollen 5 sich melden unter Beifügung von kurzge⸗ und Größe faßtem Lebenslauf, Bild., Zeuęnisabschriften Oruckerei und Gehaltsansprüchen unter Nr. 212 an die 188 Geschäftsstelle ds. Bl. ee— Neckarbote I 22 M Aee Pflaumen, getrocknet Mischobst zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Kranzfeigen Sultaninen 2 kg 39 00 Heute friſche Tages⸗ Schreibers 3 b 11 Seefiſche: madchen Sehreibers Vanillinzueker 2(evtl. auch zum]! 3 Briefe 10 0 Kabliau baus wirtſch Jahr)] Dr. Oetkers Backpulver (im Ausſchnitt) geſucht. aund Vanillinzucker 8 ½ kg 35 Pfg. Eva Spaun, Frische Hefe 60 gr 100 Heißmangelbetr. Weizenmehl, Type 812 Filet Mioppenheimerstr. 9. 7½ kg 20 Weizenmehl, Type 812, m. von Kabliau ½ kg 45 Pfg. Filet J. Goldharſch ½ ks 54 Pfg. Hüßbücklinge ½ kg 37 Pfg. Lachsberinge Stück 15 Pfg. Jak. Würthwein Lebensmittel, Feinkoſt. Ein faſt neuer Kinder⸗ Erbsen, geschälte wagen Weiße Bohnen zu verkaufen. Freiburgerſtr. 2.. Auslandsweiz. ½ kg 21 c ½ kg 200 Wachtelbohnen Linsen Zwei ½ Kg 34, 32 u. 28 4 Schlacht⸗ ſchweine zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. 5 3 Prozent Rabatt! ½ kg 65% % kg 67 3 500-gr-Glas 700 78 g. 10 K 45% ½ leg 85 0 ½ Kg 57 u. 543 ½ Kg 78 u. 743 ½ Kg 55, 50, 42 u. 353 ½ kg 32 u. 260 ½ kg 20 0 ——— V ̃ ˙¹˙¹üL— » m ³˙ wm—i f Wer hat gewonnen? Gewinnauszug 5 5. Klaſſe 52. Preußiſch⸗Hüddeutſche(278. Preuß.) Klaſſen-Lotterle Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 7. Ziehungstag 11. Februar 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 20 000 RM. 141810 2 Gewinne zu 10 000 RM. 293139 10 Gewinne zu 5000 RM. 36552 81810 108860 144876 184873 4 Gewinne zu 3000 RM. 158146 253632 i 16 Gewinne zu 2000 RM. 70432 197062 218871 229151 285890 341203 342362 387645. 2 64 Gewinne zu 000 RM. 3384 6988 41750 54411 56485 72885 72948 00831 119482 14797 15739 171272 186250 195195 199450 202229 218323 234347 251220 253504 270557 276188 288782 289650 300230 314599 342726 346353 349087 365222 383643 396831 120 Gewinne zu 500 RM. 34277 35822 36186 37461 45500 50007 538670 73050 75454 76551 77854 93919 113602 128522 129409 144873 144340 148872 152919 153556 169296 171321 183556 210332 220897 223233 2386994 237831 239420 242599 244768 254076 257085 266263 271208 273833 281835 282881 388859 314947 315068 316932 324997 327402 332048 388840 356086 880800 360819 360835 38799 362048 365411 366926 370143 371831 375394 386409 391835 395986 178 Gewinne zu 300 R. 6842 7483 26856 38922 39963 49989 52728 85815 57843 5 94496 85574 10849 11ſſes 18391 116384 116926 120009 139045 158807 156890 161427 161897 167881 171557 172244 172448 178421 182393 182838 191939 193088 195573 199162 204844 218891 220225 222415 223474 223803 225883 235422 239818 2842275,28050J 255027 253643 2538844 258827 255184 256755 258172 261374 272900 278072 278673 281338 282970 287047 288704 291118 284299 308838 313977 316129 317484 320887 328948 335029 340048 348853 348174 848447 354948 359631 355274 365359 367000 371817 380795 381987 394767 Außerdem wurden 4606 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 379726 5 18 Gewinne zu 3000 NM. 125889 154865 210351 267365 278361 283765 292942 382481 98 20% Gebinde zu 300 Ron 127006 1776 6755 220857 2517 264165 292229 300542 304811 306671 314322 343475 4 66 Gewinne zu 1000 Ren. 307 6808 18985 46883 60805 61854 82763 88217 88487 102200 126837 38233 150444 153632 18866 192514 208983 219783 284878 252325 258941 2857268 281285 299 61856 71503 71725 73654 80433 86382 8007/0 316119 324670 328494 338008 370483 376914 387182 392572 3806 70 Gewinne 0 500 RM. 7196 26231 50000 54986 61815 62055 63466 99485 54 176159 188517 197321 211410 216417 232347 243394 258094 283917 303157 305840 319738 333119 338226 344894 384470 378262 3882 384333 389906 182 Gewinne zu 300 Nuk. 891 16765 4553 10173 13601 18529 446 19985 19882 19801 20355 22410 23898 25975 35081 37337 77176 38978 47528 51028 53248 54611 8487 67704 73670 75999 3% 83679 8863 83664 166424 10682 112271 18891 118455 12 026 135902 187207 140784 147488 154982 155966 158468 174069 191881 183059 186188 198762 203006 2715050 281892 236486 288490 309075 277889 278145 280924 287339 299008 292216 298481 392513 35079 309729 309765 314588 316829 323852 328380 382958 334573 374110 385888 339788 342828 345191 348895 385858 388595 389116 3 3530 00 0 378704 379054 378655 381653 388168 389702 39 7 Außerdem wurden 4640 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1 000 000 NM 2 zu je 500 000, 2 zu ſe 300 000, 2 zu je 200 000, 2 zu je 100 000, 2 zu je 75 000, 4 zu je 50 000, 10 zu je 20000 78 zu je 10 000, 126 zu je 5000, 2248 zu je 1000, 3738 zu je 500, Gewinne zu ſe 150 RM. 10 zu je 30 000, 280 zu je 3000, 7702 zu je 300 und 178 0 20007 744 zu je 10 f 07859 112850 186295 136391 157186 174830 1755370 eee eee ..— 7 5 nr bnd gg anu gro ug oi gun uv Gif usgese eie * „Il usgob no gun usgeseuv sun uno um ie nume og igeles Funugtose bos esuneg did inv ci ue mung ansqe 400 nue n cee een bee“ e een„epson“ „Au u lin eq usb ee ene u i usuugg som e ann jquieu aun eino uod bpimuebis ei spa sn deen en eee e ehen ien Ute ei sv a0 uno nein usbönſz oa„zun dig sv dig üelligz“ Uueflejd uezuvjcz eig inv uf on gp gun pnane uno! Moch sia ind gusgeß szapampnd e ages ulpſaogeg) „ S0 Jg Sum eig uellpi“ Sojutegv ei 15„ganz“ „ aul neog suje gun“ „useuteb sun sog ili uleuech“ 5 2 eg“ „bundlen zun sv“ „ Sul zend sig eigne 68“ „Iulezg“ „abi ne janzg iS uobog zuelnpgfenl il eig Uegogz“ „aeunuig tpog uenpl un“ ein ene„t pne eie guns ene deln ene Huus ezgbungcdg sog ſckckor gun usulaz usg inv an pops l Iinvuſg manfzbun gcc uuns jbwuuls æou uellojnèsor oi auge Ac n en e een ⸗Poaſpc sog jgeiples unu aun sipiu üanjdpu gaſq sn -ab leo usfleszleg qujsctu van pi en mim 3bpuuoabg bnd eic use die qun zmunu aua aue Inv an 4 8118 ꝓpland guvncg ueqzeb quespnei ueg uv bücpaquse uuvg usnzgeg gun puis ue ue; nba Aopen eue ushonlubzea usſpon or munaeg de udg dun jputuse ai umu uupg gun„usge uvm uupz sba“ up eil janzg ip„pu mog uvm juzej sog zes“ „Euze leb So dic usgpd og eius ue“ oi usuueu so“ sn Ah e ne ene ede e en e i eucerin e ili sog hoazsqunm sig Ind Duvet ape sid u uspnpzuſcd seleig uuvg gun Igo Ang did cmang e aa bn en Jututoz jebogz ue eig 1051 aas sog A iz usgo Luvb uda bunackg Uenlſppu og 21 oa uuvg enen ba nech bufack ihnen mouig ung une gckcteaz 910 uudg ugesſei gun uognach gun uocpljuvjck geguun gellogz Cusiogaea pnaacpoog) 5 uso u une ue ee ee e een eee ue deute sog que Jemen ieee e pl ie usbulgg ze ee e e eee ein“ le ae eee ec“ eee ⸗nd guvzſe up zespckh gunzllesteigz use lang Rut 9 si eli bia ma„eusbuzach iuebie die uguugg“ egen been een e een ep; ueilſppypu usg un aeg ase cen Ibu pon pus dpi jo epo dd gun Hpzuuog uses megzegno boz uur and bigpuszunoczea peu ir se ol unzg vg 20ln zin du e eee ene dun en ne een le uduumogneguſg usage Unbdg se uupg eg obojufz ueeudd d due e een eech ine en ebend eg uequdne vg alt uslpipzon ui uc uss lei deu ec e apc so sn al igen deuvg sog enen eeb uv pnuplues Bog usbinj sebocß seg lee and zog aoqse ag so Inv usugt za doc 0 ipnpz jeinunda sI zehn! gun Sinog use eie bende gun olg „asqnag aas aun eie eic gi uezueg bnlunuzea al 203 ⸗ogß Ag:suſs sog anu woc zuoebof nevg c hol sogz“ „E bojcplaogz uezelun nd die usb sv gun“ ga apo 40„ag ps“ „lagunegg einb pou bülogzgom usa ai danvois c“ en br„emu mec“ uduucmebpnane bunllog 2438 jpg vnn „ Aaejogz usage uv eic usqleagch! ene eien eue eiue e ecpencd usdanct ulennunea sun uetelſne uni meleid u eis une uenea! 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Si el een er auen bn ind er ec e ee er ese e eg e i e ee de uc de en es nec ee en 02 pfoac 9 eee e een e ee er en e eee F Colhubge)„ei ene eg ne een! sur inch zes,= uud ee e eee t i ud 2 ollo ccd 91 vbuueavzg el ebuvehprrg pf apgiluvo el nanu e enen e eee e eee Aulnvog 8 Soi e ebene n eiue d i esa s eee e euggand benein g sn ou zusef uns 1219221185 zaouunzg ade snv usßunleuhnyz „adipzugeg 8“ Caohaegz feli uche) * 4 3 ee enge eee ere an bunzeig ub dgelun o va neumogsnozeg cpu ueunvic ue sn nee usgoh bunugz eule usbunnegeqzoapiat ueaeſun uda dd adnoing ei acageg sec pnacec usphgufleg aeunzpa seg uagfeqhes u dene um uzeanpde Piaghjelulgz uisgel ns becuig fofsckvckudsgie c sog zen gusuthoppu pita Seven sed uebunbecteg dig uc uengo! feluſcß uegupzieb jgs hee zun meg ids get uda unn e ue eee en euch neee eue em 0 igalzd e aue eu cn e den en pn e eee eee ene eee eee eee sog qieſplckcbcß zus sun zd ne eso zue Hunbpaeunz end bpnje uauugg ueneneg va neo gun uspueagz usbzufs sr u eig ebe ue ic uebngueg Ulegzegnſz eee ee e e esckpctusgle s spa jvung uin dub acht ee ehen mee een enen ne eee pe unn uvm age segen uomo bungen u zunung) using meg hu szeſckvctusgledd seg scppis obnaqn 910 uva nog ueufseg inv usgaem zpusſeg anagpncjeg Ulesg inv o gun uephaleg jununch uebi zun unegupzg ue uv anu eq Japg lcegckvckusgie s sd ud zofckvdusggec weuung lege sn bne gegen uses aue oz ſcpen gegn za n een eg uche ueiugvaloch ueſle neue uind anqp nage sog un uegcpozg gusnezlaog gckoß usul a ocpguvg aue vans anqpniaeg seheigecm due sun usbaolag ui enen jo ern udhseagusezuuvgegz gun sung uf zie usduugz zung dumgenlung oinzalch aut wen eee ee en ed eee r che 70 eue dg bunguscuz oog sue zeln ⸗Uuubaboagz eaegunqteg jeia gun eusgeſeb ugah suse jeaepu ⸗Beuſpe od usugnqszenogz ue inv in gegen zeug Appmeß stpfe usjbmuheuſpo aohpjqungch ane Sb g par ugda Szugupapgz leanhzuvag sog gemsbunſolie n s 8 S5 Papius ig sio gun eee gufeilnveg oi Sungzems had nehme ane sean gg ee dee bnmözuz zen meet e e eee eee deen 0 81 an e en eee an eee e 10 Aeleceb eee mene een eee e eee ee eee eee been e de er ben ee e eee e en eee eee e en die een eee e ee ec r dun ee 0e eee e ee wee eee ee ee lee. gun ue e eee r eee en eie 0 e ue bn eee e eee eee cee e ene en eee eee ene een we een den de eg ups n wee en eee ee ec ueguupez vu mg ua ck use Inv ah nean Segupzl Ine en bunte en de ben eee eg ee ee ee wee nen eig dagen nedaam Aaiguput. zg! 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Lieschen geſprochen, fährt es ihr durch den Sinn. Wie ein rotes Tuch wirkt der Name auf ſie. Aber doch brennt ſie vor Neugierde. Er hat ſich einen Korb geholt, ganz ſicher, ſonſt hätte er doch dafür geſorgt, daß ſie zur Hochzeit eingeladen wurde Ja, da muß irgendetwas geſchehen ſein. Zuerſt iſt er ſo ſchweigſam wie ſie. Dann aber taut er auf. „Ja,“ ſagt er.„Alſo Lieschen. Sie haben vorhin ſelbſt geſagt, Erika, daß wir wahrhaftig noch gute Freunde wer⸗ den. Unter guten Freunden ſoll es aber keine Geheimniſſe geben. Darum möchte ich zu Ihnen von Lieschen ſprechen, darf ich?“ „Wenn ich nein ſagen würde, könnte Sie das wahr⸗ ſcheinlich auch nicht davon abhalten.“ „Hm,“ macht er.„Alſo darf ich anfangen, ja? Alſo Lieschen— der Nachname tut ja nichts zur Sache— Lies⸗ chen habe ich mal recht gern gehabt. Habe ſie in Berlin kennengelernt, viel Erfahrungen hatte ich nicht, ich bildete mir ein, das Mädchen zu lieben. Eines Tages kam ich da⸗ zu, wie ſie ſich mit einem anderen küßte. Wie finden Sie das?“ Erika hat ſich die Geſchichte mit Lieschen eigentlich ganz anders vorgeſtellt. Sie iſt ehrlich verdutzt. „Wie.. wie ſoll ich das finden?“ Sie zuckt die Achſeln. „Wenn das ſo iſt, wie Sie ſagen, hat ſich das Mädchen recht unſchön benommen. Ich an Ihrer Stelle,“ ſetzt ſie mit Nachdruck hinzu,„hätte mich jedenfalls nichts aufs neue mit ihr eingelaſſen!“ „Freut mich zu hören, das habe ich nämlich auch gedacht. Schluß, da gibt es kein anderes Mittel. Und als ich Schluß gemacht hatte, habe ich eigentlich gemerkt, daß mich der Verluſt nicht ſchmerzte. Alſo kann deks doch keine rechte Liebe geweſen ſein, wie?“ Die Geſchichte wird immer merkwürdiger, denkt ſie. „Uebrigens das nun auch ſchon alles über ein Jahr her. Dann traf ich ſie durch einen Zufall wieder Als ver⸗ heiratete 15 als Frau eines Hamburger Poſtbeam⸗ ten. Ja, ſo war „Na, und— weiter?“ Weiter! und wirkliche L 75 5 E Erika ſieht ihn unſicher an.„Na, und 1 Lieschen war das alles. Was richtige ſpürte ich erſt, als ich Sie kennen⸗ i kennenlernten?“ fragt Erika atemlos, denn es kommt doch oft vor, daß man ſich verhört. Cäcilie wartet im Nebenzimmer das Ergebnis der Unter⸗ ſuchung ab, und als Dr. Eiſenträger mit einem merk⸗ irdig ſtarren Geſicht zu 90 5 tritt, weiß ſie alles. Und ſos kommt es denn, daß man Kellermann bald hinaustragen muß auf den kleinen Friedhof. Aber das Leben geht dennoch weiter. Tag reiht ſich an Tag, und als die erſten Herbſt⸗ ſtürme über das Land brauſen, hat ſelbſt Frau Cäcilie den Schmerz überwunden Am Weihnachtsabend gibt es eine ſtille Verlobung. Frau Cäcilie hat zwar einige Zeit benötigt, um ſich mit dieſem, ihr geradezu ungeheuerlich erſcheinendem Ereignis abzufinden, aber als dann der große blonde Menſch vor ihr ſteht und ſie anſieht mit ſeinen klaren, blauen Augen, ſchmilzt der letzte kümmerliche Reſt einer törichten Feind⸗ ſeligkeit in ihrem Herzen. Und ſie erkennt, daß nichts ſich aufhalten läßt.. nichts den Tod und nichts die Liebe Der März ſtellt drüben bei Schirmers vieles auf den Kopf, und wieder einmal wird Eiſenträger Hals über Kopf herbeigeholt. Diesmal wartet Eberhardt im Nebenzimmer, und diesmal ſieht Eiſenträger gar nicht ernſt, ſondern fröh⸗ lich aus, als er wieder zum Vorſchein kommt. 9„Gratuliere!“ lacht er.„Ein Prachtbengel, ſage ich Ihnen!“ Ja, das iſt eine ſchöne Märznacht, und Erika und Rudi, die mit übergeworfenen Mänteln draußen auf der Veranda ſitzen, ſehen ſich glücklich an, als Eiſenträger die Kunde bringt. „Ein Junge,“ ſagt Rudi träumeriſch. „Ja, tüchtig die kleine Trude, wie?? Eiſenträger lächelt. „Ich kenne Leute, die ſich daran ein Beiſpiel nehmen ſoll⸗ ten. Gute Nacht, Fräulein Kellerman. Gute Nacht, Herr Schirmer!“ Alles geht einmal vorüber. Auch ein langes, langes Trauerjahr. Und dann kommt der Tag im Auguſt, an dem ſich wieder einmal eine feſtlich bewegte Menge in der Kirche drängt. Ja da ſteh'n ſie nun vor dem Altar und ſchauen ſich glückſelig in die Augen... da ſtehen Erika und Rudi und wiſſen, daß ſie nun zueinander gehören für's ganze Leben. Eberhardt und Trude laſſen's ſich nicht nehmen, das junge Paar an die Bahn zu begleiten.„Glückliche Reiſe!“ wün⸗ ſchen ſie und ſtrahlen dabei, als führen ſie ſelbſt auf die Hochzeitsreiſe.„El Reiſe!“ Und als dann der Zug langſam aus der Halle rollt, wehen die Taſchentücher, bis es nichts mehr zu winken gibt Glückliche Tage, glückliche Menſchen! Nur einer läuft ein wenig bettübt umher, und dieſer eine iſt Herr Greczkow ja, Franz von der Tankſtelle! Es Aber ſie hat ſich verhört.„Als ich Sie kennen⸗ lernte,“ ſagt er ein zweitesmal,„Sie groß geſchrieben.“ Seine Augen ſtrahlen, heißt ſchießt ihr das Blut zu Kopf. 5 ſeitdem ich nun weiß, daß Sie mich ebenfalls eben „Was?“ keucht ſie.„Ich?“ „Hiergeblieben!“ befiehlt er.„Diesmal kommſt du mit zum Findling, ob du willſt oder nicht!“ Und ehe ſie ſich's verſieht, hat er ſie an die Hand gefaßt muß doch was dran ſein an der Liebe, denkt er, und ſpürt zum erſten Male ein Reuegefühl. Aber die Reue kommt zu ſpät. Hätteſt früher dran denken ſollen, guter Franz viel, viel früher... denn es iſt wirklich nicht gut. daz der ſch allein ſei Ende. 2 5 und ſtürmt mit ihr querfeldein auf den großen Steinblock zu, der da einmal, Gott weiß wann, vom Himmel gefallen iſt, und nur mit dem kleinſten Teil ſeiner gewaltigen Größe aus der Erde ragt. Und dort erſt läßt er ſie, der das Haar wirr in die Stirne hängt, deren Atem fliegend geht, in de⸗ ren Augen es ſo ſeltſam ſchimmert, dort erſt läßt er ſie frei. „Die Inſchrift.. da. lies!“ kommandiert er.„Das ſteht ſchon ſeit ſechs Monaten da eingemeißelt ja, lies Sur Und ſie ſieht ein Herz mit einem Pfeil und rings herum die Namen Erika' und Rudi! „Großer Gott!“ ſagt ſie„Seit ſeit ſechs Monaten ſchon... 2 Wenn ich das gewußt hätte dann dann wäre ich längſt ſchon mal hier geweſen Daheim wartet Frau Cäcilie geduldig mit dem Mittag⸗ ber wuſite ſchon daß es in vielen Städten Englands althergebrachte Sitte iſt, den neugewählten Bürgermeiſter— zu wiegen?, bevor er ſein Amt antritt? Eine ſolch merkwürdige Wiege⸗ Veranſtaltung fand erſt kürzlich wieder in der unweit von London gelegenen Stadt Chepping⸗Wycombe ſtatt. daß es verboten iſt, Telefonapparate als Antenne für Radiogeräte zu benutzen? Auch Telefonmaſte dürfen ohne beſondere Genehmigung der zuſtändigen Poſtanſtalt nicht für derartige Zwecke herangezogen werden. eſſen. Erika wird ſchon kommen Erika hat gleich geſagt, ſie würde heute länger ausbleiben * Paul Kellermaan, wieder zurückgetoh 5 ſichtlich. Und em paar Tage nach der vorfteher der Sprech ſdunde Kellermann. Tante niſſen wird Dr. Eiſenkrüger mitten aus geholt. Es ſteht ſchlecht um Paul daß es auf der Erde etwa 60 Milliarden Währungs⸗ gold gibt? Davon entfallen auf die Vereinigten Staaten von Amerika 25, 23 auf England ſowie auf die Länder Belgien, Frankreich, Holland und die Schweiz. In die reſt⸗ lichen 10 Milliarden teilen ſich alle Länder der Erde. : daß die marokkaniſchen Frauen noch heute nur ver⸗ ſchleiert die Straße betreten daß die Reichshaupeſt aber dreihundert Bootswerf⸗ zen beſitht? 8 3 ————— een, ere er S S. Der Nite vom Jörnsgof Von Robert Kind Es regnet nicht mehr, aber noch immer gluckſt das Waſſer in den Rinnen, Tropfen fallen vom Geäſt der Bäume, blanke Pfützen ſtehen auf den Wegen. Grau in grau ſpannt ſich, wolkenverhangen, der Himmel über die Land⸗ ſchaft. Bei jedem Schritt, den der Alte vom Jörnshof macht, quuckert der Boden unter ſeinen ſchweren Füßen, ſchlam⸗ mige Spritzer wirbeln zu kurzem Fluge auf und verſinken ſprühend in der aufgeweichten Erde. Schweigend, den Kopf leicht geſenkt, geht der Alte ſeinen Weg und nur einmal, auf dem Rücken der Anhöhe, wendet er ſich um. Dort unten liegt der Jörnshof. Sein Hof, Ver⸗ wittert iſt das Gemäuer der Scheunen und Ställe, aber was ein Jörns vor zweihundert Jahren erbaute und ein Jörns heute mit ſchwieligen Händen und zähem Fleiß er⸗ hält, wird auch in Zukunft aller Unbill trotzen, mag ſie kommen, in welcher Geſtalt ſie will. Ja, nur einmal auf dem weiten Wege zum Friedhof bleibt der Alte ſtehen und ſchaut zurück, und ein ſeltſames Leuchten ſteht dabei in ſei⸗ nen Augen. Dann ſtapft er weiter, und während Feuchtig⸗ keit und Näſſe ihn umſprüht, ſinkt ſein Kopf wieder leicht nach vorn, ſchwer von dem, was ihn bewegt. Das ſchwache Glöckchen der Dorfkirche ruft zur Andacht. Die Lippen des Alten vom Jörnshof murmeln jetzt unver⸗ ſtändliche Worte und einmal ſeufzt er tief und ſchwer. Als er die Kirche erreicht, ſpielt drinnen die Orgel. Ein paar Herzſchläge lang lauſcht er an der Tür. Dann geht er weiter, um die Kirche herum, dorthin, wo die Toten ruhen, wo ſich Kreuz an Kreuz erhebt. Der Schritt des Alten wird immer langſamer. Hügel reiht ſich an Hügel, und der Alte ſieht, daß ſie zugenommen haben, ſeitdem er zum letztenmal hier war. Dann iſt er am Ziel. Drei Gräber ſind es, die ſein um⸗ florter Blick erfaßt, und der Kopf des Alten ſinkt noch tiefer. Frau, Tochter, Sohn da ruhen ſie im Schoß der kühlen Erde... drei Menſchen, denen der Jörnshof ein⸗ mal Heimat geweſen iſt und die für ihn geſtorben ſind drei Menſchen, die bis zum letzten Atemzug nicht an ſich, ſondern nur an den Hof gedacht haben Stumm ſteht der Alte und ſeine harten Hände falten ſich. Und dann weiß er plötzlich nicht mehr, daß er hier auf dem ſtillen Friedhof weilt, denn wie eine übermächtige Welle ſchlägt die Erinnerung über ihm zuſammen und reißt ihn mit ſich in das Reich längſt vergangener Tage. Glut⸗ heiß ſind ſie geweſen, kein Tropfen Regen fiel, die Erde verbrannte und das Gras verdurſtete auf den Wieſen. Ja der Alte vom Jörnshof ſteht nicht mehr am Grabe ſeinet Toten, er ſteht inmitten ſeines Hofes, hört das durſtige Vieh blöken und weiß, daß der Brunnen ſeit ein paar Stunden kein Waſſer mehr hergibt. Der Wald, der ſich von Weſten her dicht an den Hof heranſchiebt, muß ſein Laub hergeben für die Rinder. Die Hitze iſt unerträglich und in den Kirchen beten ſie um Regen. In der Nähe vom Jorns⸗ hof fließt ein Bach vorüber, aber ſein Bett iſt leer. Tot lie gen die Fiſche im glutheißen Sand. Groß iſt die Not Regen, Regen, Regen! Es regnet nicht. Von weither ſchafft man Waſſer für dat Vieh vom Jörnshof. Aber das iſt wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Und wie im inter, wenn der. 5 mannshoch vom Sturm hochgepeitſcht wird und das ſcheue Wild aus dem Wald in die Nähe menſchlicher Anweſer flieht, ſo treibt jetzt der Durſt das Wild aus der Hölle des vertrocknenden Waldes. Es regnet nicht. Riſſe bilden ſich im Erdreich. Ein Scheunentor aus hartem Buchenholz zerſpringt wie Glas Der Alte muß mit eigener Hand ſeinen Hund erſchießen, den die Tollwut packt. Der letzte Halm verbrennt im Feuer er barmungsloſer Sonnenſtrahlen. Es regnet nicht. Großer Gott, warum dieſe Heim; ſuchung? Die Frau auf dem Jörnshof iſt Fiche Leibes Die wahnfinnige Hitze ſaugt ihr die letzte riſche aus dem Körper. Aber ſie weicht nicht von ihrem Platz. Sie ſchafft Und keine Klage kommt über ihre blutloſen Lippen. Wie ſoll das alles enden? Dann kommt das Allerſchlimmſte. Der Wald brennt. den erſt hält man die aufzuckenden Flammen für Gebilde E Fantaſie, dann aber beweiſt der verheerende Funkenflug, daß kein Trugbild die Sinne narrte. Das Feuer frißt ſich durch die Tannen und Eichen. Es ziſcht und brodelt. Der ausgedörrte Boden, bedeckt mit Tannennadeln, wird zu einem glühenden Teppich, der ungezählten Lebeweſen den Tod bringt. Ja, der Wald brennt! Längſt ſind die Leute vom Jörnshof draußen und kämpfen verzweifelt gegen die rote Hölle an. Mit Schaufeln und Spaten reißen ſie einen Graben auf. Und dann kommen die anderen aus dem Dorf und helfen mit. Hunderte von Menſchen arbeiten wie im Fieber. Und der Alte vom Jörnshof iſt ihr Führer. Un⸗ ermüdlich ſchwingt er die Axt, und unter ſeinen machtvollen Hieben ſtürzen die Bäume am Rande, die ſchon Feuer ge⸗ fangen haben und das Rettungswerk verraten wollen. Und noch einer iſt da, der wie ein Berſerker gegen die glühende Peſt ankämpft. Klaus, der Aelteſte der Jörnſchen Söhne. Das Zeug hängt ihm in Fetzen vom Leibe. Eine breite Wunde klafft auf ſeiner Stirn, eine Wunde, geriſſen von einem niederſauſenden Aſt. Er fühlt den brennenden Schmerz kaum. Immer wieder kracht ſeine Axt, und wo ſie hintrifft, neigen ſich bald die brennenden Rieſen und brechen funkenſtlebend zuſammen. 0 85 Dann und wann taucht ein Mädchen an ſeiner Seite auf. Das iſt Emma, ſeine Schweſter. Sie iſt es, die dem Mörder Feuer zuerſt zum Opfer fällt. Die feurige Glut er⸗ faßt ein Zipfelchen ihres Kleides. Aufbrüllend läßt Klaus die Axt fahren, wirft ſich auf die Schweſter, um den Brand zu erſticken, da trifft beide der rotglühende Stamm eines niederſtürzenden Baumes, und eine QZualmwolke legt ſich wie ein Schleier über das tragiſche Geſchehen. Stunden kämpfen die Männer gegen das Feuer an, bis es am künſtlich geſchaffenen Graben in ſich zuſammen⸗ bricht. Verkohlte Stämme, ein Meer von Aſche, was für ein troſtloſer Anblick. Aber der Jörnshof ſteht. Steht un⸗ verſehrt. Zwei Menſchen, die halfen, ihn vor der 1 tung zu ſchirmen, findet man verkohlt im zerſtörten Wald. Und das iſt wohl zuviel geweſen für die Frau vom Dörns⸗ hof. Sie gab frühzeitig ihrem Kinde das Leben und ſtarb in den Armen ihres Mannes. Der Alte vom Jörnshof ſteht noch immer an den drei Gräbern. Sein Geſicht iſt bleich. So ſteht er lange, und als er ſich abwendet nach langer Zeit und den Heimweg antritt, ſcheinen ſeine Züge aus Stein gemeißelt zu ſein. Er macht nicht Halt im Dorfe, ſondern geht ſtumm den Weg zurück, den er gekommen. Bis er wieder ſtehenbleibt, wo ſein Fuß uvor ſchon einmal ſtockte— dort, auf dem Rücken der nhöhe, von dem aus er den Jörnshof ſehen kann. Ja, da liegt der Hof. Er lebt und wird weiterleben. Und auf ihm ein hartes Geſchlecht. Denn mag das Schickſal auch zuſchlagen, ſo viel es will, unterkriegen wird es die Jörns nicht. Und aus dem Leid ſchöpfen ſie neue Kraft. Fern verhallt das Glöckchen der Kirche. Stumm ſchreitet der Alte ſeinem Hofe zu. 5 Gedenktage 17. Februar. 1600 Der Philoſoph Giordano Bruno aus Nola wird in Rom von der Inquiſition verbrannt. 1673 Der franzöſiſche Luſtſpieldichter Jean Baptiſte Moliere in Paris geſtorben. a 1823 Der preußiſche General Graf Kleiſt von Nollendorf in Berlin geſtorben. 5 1827 Der Pädagog Johann Heinrich Peſtalozzi in Brugg (Aargau) geſtorben. 0 1854 1 1 Großinduſtrielle Friedrich Alfred Krupp in Eſſen eboren. 1931 Der Saatgutzüchter Ferdinand von Lochow in Luk⸗ kenwalde geſtorben. 1934 Albert I., König der Belgier, geſtorben, vom Marche⸗les⸗Dames bei Namur. Sonnenaufgang 7.40. Sonnenuntergang 17.39 Mondaufgang 6.233 Monduntergang 15.58 abgeſtürzt