gd ne aas dig 01² I uaepeſe used uv ad beg ned ue 8 2 ee F 2 4 anna 1 5 Siugebach sog aemuneusgezs un zen n Monte? „un 400 ain GGS mad se 430 eee Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 5 8 Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Felertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 1. 39: 1140 39. Jahrgang Landmacht und Geemacht „Das konkinenkale Deutſchland und das maritime Groß⸗ britannien ergänzen ſich“ Berlin, 16. Februar. Die Deutſch⸗Engliſche Geſellſchaft veranſtaltete im Haus der Flieger ihr traditionelles Jahreseſſen. Der Präſident der Geſellſchaft, RSKK⸗Obergruppenführer General der Infanterie Herzog von Coburg, konnte als Ehrengaſt des Abends den Königlich⸗Britiſchen Botſchafter in Berlin, Sir Neville Henderſon, mit Mitgliedern der britiſchen Botſchaft begrüßen. In ſeiner Anſprache erinnerte der Präſident der Geſellſchaft an die richtungweiſenden Worte, die der Führer in ſeiner Reichstagsrede vom 30. Januar für die deutſch⸗engliſchen Beziehungen gefunden habe: „Es würde ein Glück ſein für die ganze Welt, wenn un⸗ ſere beiden Völker zu einer verkrauensvollen Zuſammen⸗ arbeit gelangen könnten“. Alle, denen ein enges freund⸗ ſchaftliches Berhälknis zwiſchen England und Deutſchland am Herzen liege, erhofften von dem perſönlichen Konkakt, in den der Ablauf der großen geſchichtlichen Ereigniſſe des vergangenen Jahres den Leiter der engliſchen Politik mit dem Führer des Reiches gebracht habe eine weikere Rlũ⸗ rung der internationalen Beziehungen und ſeien überzeugt, daß ein neues fruchtbares Element in die Zuſammenarbeit der beiden Völker hineingekragen worden ſei. Der Redner bezeichnete das wechſelſeitige Verſtändnis 55 die Notwendigkeiten und Lebensrechte des anderen als hrausſetzung für das Verſtehen zweier großer Nationen. Es ſei daher zu begrüßen, daß ſich in letzter Zeit auf dem Gebiete der Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und England erhebliche Fortſchritte hätten erzielen laſſen. In dieſem Zuſammenhang erwähnte der Präſident die erſt kürzlich erfolgte Einigung zwiſchen Jeutſchland und England auf einem ſo lebenswichtigen Gebiete wie dem des Abſatzes von Kohle und wies auf demnächſt begin⸗ nende Beſprechun en zwiſchen den Spitzengruppen ber deutſchen und engliſchen Induſtrien zur Stelgerun 9 des wechſelſeitigen Handels verkehrs hin. Neben die⸗ ſer Verſtändigungsarbeit ſtehe die ebenſo wichtige Klein⸗ arbeft des Einzelnen und nicht zuletzt auch die Tätigkeit der Deutſch⸗Engliſchen Geſellſchaft. Auch ſie bemühe ſich, das Führerwort vom 30. Januar im Rahmen der ihr geſtellten Nulgaben in die Tat umzuſetzen. Obergruppenführer Herzog von Coburg überreichte dem Botſchafter anſchließend eine in beſonderer Ausführung hergeſtellte Urkunde über die Ehrenmitgliedſchaft der Deutſch⸗Engliſchen Geſellſchaft. Anſprache des britiſchen Botſchaſters In ſeiner Antwort gab Sir Neville Henderſon ſeiner leberzeugung von der Notwendigkeit Ausdruck, daß das deutſche und das engliſche Volk früher oder ſpäter— beſſer früher als ſpäter— in ihrem eigenen Intereſſe, im Inter⸗ eſſe des Weltfriedens im allgemeinen und des europäiſchen Friedens im beſonderen zu einer Verſtändigung gelangten und gute Freunde würden. Bezugnehmend auf die feierliche Verſicherung des brili⸗ ſchen remierminiſters, der ſagte:„Unſer aller Wunſch iſt, in Frieden mit unſeren Nachbarn zu leben“ erklärte der Bolſchafter, daß krotz aller Mißverſtändniſſe die Grund⸗ lagen des Friedens und einer guten Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Großbritannſen in München gelegt wor⸗ den ſeien. Auf dieſer Grundlage werde das Gebäude letzt lich und 5 5 gebaul werden. Es widerſpreche dem geſun⸗ den Renſchenverſtand, Deutſchland und Großbritannien als poliliſche Widerſacher zu bekrachten. Deutſchland als große Landmacht und England als große Seemacht ergänzten ſich beide und ſeien nicht unverſöhnbar. Dies bedeute nicht, daß Großbritannien keine kontinen⸗ talen Intereſſen oder Deutſchland keine Intereſſen in Ueber⸗ ee hätten. Aber beide Länder lägen geog raphiſch ſo, aß ihre Lebensintereſſen nicht aufeinander zu⸗ prallen brauchten. Es ſei genügend Raum in der Welt für die volle Betätigung beider Länder auf wirtſchaftlichem und ziviliſatoriſchem Gebiet. In dieſer Hinſicht mögen Deutſchland und England in Wettſtreit treten, in einen zeltſtreit, der hart ſein könne, aber weder feindlich noch riedensſtörend ſein dürfe und im beſten und eigentlichen zinne eine Wohltat für die Menſchheit im allgemeinen und für unſere Nachbarn im beſonderen bedeuten würde. Man ſollte nicht fortfahren, über die Dinge zu ſtreiten, die vergänglich ſeien und den Gang der Enkwicklung nichi eeinfluſſen könnten, die lezten Endes ju einer feſten Freundſchaft zwiſchen dem kontinentalen Deutſchland und zem maritimen Großbritannien führen müßte. Man dürfe ich keine Illusionen über die Schwierigkeiten machen, die derwunden werden müßten, oder äber die Zeit, die ver⸗ gehen werde, bevor dieſes Jiel erreicht ſei. Als Botſchafter Seiner britiſchen Maſeſtät ſehe er es als eine vornehmſte Aufgabe an, für eine gute Verſtän⸗ gung zwiſchen Deutſchland und England, die beide ölker in der Tiefe ihres Herzens aufrichtig wünschten, zu Böbeten Er rechne auf die deutſch⸗Engliſche Geſellſchaft in erlin und ihre Zweigſtellen bei der Unterſtützung des Auf⸗ aues eines ſoliden Gebäudes, auf das nicht nur wir ſelbſt eis ſein würden, ſondern für das ganz Europa dankbak ſein werde. ſhi L rd Brocket, der Leiter der Anglo⸗German Fellow⸗ a in London, dankte im Namen ſeiner Geſellſchaft für die gaſtliche Aufnahme, die er und ſeine Freunde wiederum . Deutſchland gefunden hätten Er ſprach die zuverſichtliche offnung aus, daß die gemeinſchaftlichen Beſtrebungen der eiden. chweſtergeſellſchaften in Berlin und London in enger Zuſammenarbei inf i r⸗ eicher nen it das gemeinſam erſtrebte Ziel e Freitag, den 17. Februar 1939 eee hergeſtellt wird. Und das Erſtaunliche: Auch die aus län⸗ Autoſchau 1939 Großdeutſchlands erſte Internallonale Automobil- und Mokorradausſtellung wird eröffnet— Im Zeichen der Volkswagen Berlin, 17. Februar. Heute vormittag um 11 Uhr eröffnete der Jührer auf dem Berliner Meſſegelände am Kaiſerdamm die Inkernakio⸗ nale Automobil. und Mokorradausſtellung Berlin 1939, die iebente ihrer Ark im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland und ie erſte im Großdeukſchen Reich. * Blickpunkt und breites Geſprächsthema aller motorſport⸗ freudigen und autotechniſchen Kreiſe der Welt bildet im Vorfrühling ſeit langem die Internationale Automobilaus⸗ ſtellung in Berlin, die in dieſem Jahre vom 17. Februar bis 5. März auf einer annähernd 50 000 qm großen Fläche in den Hallen und auf dem Freigelände unter dem Funk⸗ turm wieder Anziehungspunkt für viele Hunderttauſende ſein wird. Sie iſt ein umfaſſendes klares Spiegelbild des techniſchen Fortſchrittes auf dem Gebiete der Kraftfahrt und der Zubehör⸗ und Erſatzteilinduſtrie. Mehr denn je wird in dieſem Jahre die Weltgeltung dieſer Berliner Schau ſichtbar; Tauſende von Händlern aus allen Erdtei⸗ len haben in dieſen Tagen die Reichshauptſtadt als Reiſe⸗ ziel. Ein großer Teil von ihnen hat ſogar auf den Beſuch der Pariſer und Londoner Salons verzichtet, da Berlin allen Automobilausſtellungen der Welt an Größe und Schönheit weit vorausmarſchiert und rein internationalen Charakter erhalten hat. Den zwölf deutſchen großen Werken im Perſo⸗ nenwagenbau ſtellen zwölf ausländiſche Werke von Ruf und Namen ihre Erzeugniſſe gegenüber, je drei Italie⸗ ner, Engländer und Tſchecho-Slowaken, zwei Franzoſen und ein Amerikaner. Dadurch erhält der Ausſtellungsbeſucher eine Vergleichsmöglichkeit, wie ſie ihm nir⸗ gendwoanders geboten wird. Die diesjährige Schau Rationaliſierung durch den Generalbevollmächtig⸗ ten für das Kraftfahrweſen. Bisher haben ſchon mehrere Autofirmen ſeit Jahren innerhalb ihrer Produktion ſtill⸗ ſchweigend Rationaliſierungen durchgeführt. Ihre damit er⸗ reichten ſichtbaren Erfolge werden jetzt für die Allgemein⸗ heit durchgeführt. Neben einer ſtarken Freimachung von hochwertigen Arbeitskräften und neben bedeutenden Erſpar⸗ niſſen an Material und Rohſtoffen hat die Rationaliſierung nicht unerhebliche Preisſenkungen im Gefolge. Darüber hinaus verſpricht man ſich aber auch mit Recht eine bedeutende Exportſteigerung, da die Anlegung von Erſatzteillagern und die Durchführung von Reparaturen im Auslande an deutſchen Fahrzeugen jetzt viel leichter möglich ſein wird. Es iſt nicht notwendig— um nur einige Beiſpiele anzuführen—, daß wie bisher in Deutſchland 13 600 Kolbenwerke 12 000 Arten von Ventilen oder gar 20 000 Winkerarten in Betrieb ſind oder in einem der vie⸗ len Erſatzteillager als totes Material herumliegen. Das andere Zeichen der Schau iſt der Volkswagen, bei dem in ſeiner Konſtruktion alle Rennerfahrungen der Welt Verwertung fanden. Dieſer Fahrzeugbau ſtellt gleich⸗ eitig die ſtärkſte Rationaliſierung der Welt dar. Eines ſei eſtgeſtellt: Mag der Volkswagen noch ſo reißenden Abſatz inden— ſchon heute liegen Beſtellungen in einem wider Erwarten hohem Maße vor— im Großdeutſchen Reich wird er nur eine Lücke füllen, d. h. er ſt der Kdß⸗ Wagen wird auch den breiteſten Volksſchichten den Erwerb eines Kraftwagens ermöglichen. Die deutſchen Werkſtoffe. Das Geheimnis des Erfolges der deutſchen Autoindu⸗ ſtrie liegt in der mannigfachen Verwendung der deutſchen Werkſtoffe. Was einſt im Auslande beſpöttelt oder gar als Waffe gegen den deutſchen Export verwertet wurde, hat heute ſeinen Sieges⸗ und Triumphzug über die ganze Welt angetreten. Es gibt jetzt kaum einen Wagenteil, der nicht aus einem der langerprobten deutſchen Werkſtoffe diſchen Fahrzeugkonſtrukteure ſetzen jetzt alles daran, den deutſchen Vorſprung in dieſer Hinſicht einzuholen; auch in den Erzeugniſſen der ausländiſchen Fabriken iſt eine über⸗ aus ſtarke Verwendung der neuen Werkſtoffe feſtzuſtellen. Treibende Kräfte bei der intenſiven Durchbildung der Konſtruktionen, gewiſſermaßen ſtaatlichen Lenkung, beſon⸗ ders bei der Rationaliſierung, ſtellen die großen 515 45 geber Reichsbahn, Reichspoſt und Wehrmacht dar, die als gut zahlende Kunden auf ihren Sonderwünſchen beharren und dadurch Verbeſſerungen erzwingen, die als ſonſt kaum angeſtrebte Fortſchritte angeſehen werden müſ⸗ ſen. Ein Blick in die Hallen er Gedanke Großdeutſchland wird die Auto⸗ en 1999 beſeelen und ihr nach außenhin eine feſtlichere repräſentativere Note geben. Schon beim Eintritt in die Halle 1 empfängt den Beſucher im Ehrenhof ein großes Relief„Großdeutſchland“, das die gewaltigen Erfolge des Dritten Reiches auf allen Gebieten der Mokoriſierung deut⸗ lich vor Augen führt. Darum ſteht hier auch der deutſche Volkswagen, um damit Hunderttauſenden von Beſuchern Gelegenheit zu geben, den Kdß⸗Wagen zu beſichtigen. Die Aufteilung der anderen Hallen bleibt traditionsgemäß un⸗ verändert. Im Mittelbau der Maſurenhalle, in der großen Ehrenhalle, werden die ſiegreichen deutſchen Rennwagen und Renn motorräder ſtehen, und in ihrem Weſt⸗ macht, Forſchungsſtelle des Reichsverkehrsminſſteriums, das NS und das Kraftfahrzeughandwerk in einer reprä⸗ ſentativen Schau ihre enge Verflechtung mit der Kraftfahr⸗ zeuginduſtrie ſichtbar machen. In Halle 1 ſind die Per⸗ ſonenwagen aller Typen, Preis- und Stärkeklaſſen untergebracht, neben dem Gebrauchsfahrzeug ſteht das Sportfahrzeug, neben dem Kleinwagen das Luxusfahr⸗ zeug, In Halle da locken die Motorräder aller Hub⸗ raumklaſſen. In Halle 2 ſind im Erdgeſchoß die Laſtwagen, die Werkſtoffe aus Stahl und andere Konſtruktionskeile untergebracht, während im Obergeſchoß der allgemeine Zu⸗ behör zahlreiche Intereſſenten anlocken wird. Die Halle 3 iſt ausſchließlich den Werkſtoffen vorbehalten geblieben. In der Halle 4 ſtehen die Kleinlaſtwagen, Elektrofahrzeuge, Perſonenwagenanhänger, ſowie zahlreiches Zubehör, Werk⸗ zeugmaſchinen und eine Bilderſchau. Die Hallen 5 und 6 zeigen ebenfalls Werkzeugmaſchinen. Werkzeuge, Garagen und Reparaturbedarf, Tankanlagen, Hebebühnen und Zug⸗ maſchinen. Allgemeiner Zubehör nimmt die Halle 7 voll⸗ kommen in Anſpruch, während die Laſtanhänger und Zu⸗ behör in Halle 8 ſtehen. In der Halle g ſind neben der Ehrenhalle die Fachpreſſe, Omnibuſſe, Werkſtoffe, Leichtme⸗ tall und das Sicherheitsglas ſowie der DDA untergebracht. Auch das Freigelände weiſt intereſſante Spezialfahr⸗ zeuge auf. Rieſiges britiſches Rüſtungsprogramm 1939 über 7 Milliarden— Das amlliche Weißbuch London, 16. Februar. Das Weißbuch über das Rüſtungsprogramm der briti⸗ ſchen Regierung führt auf, daß ſich die Ausgaben für die Saen Baer ug ſteht einmal im Zeichen der eee —— r flügel werden Reichsbahn, Reichspoſt, Wehr⸗ drei Wehrmachtsteile im Finanzjahr 1937 auf rund 262 Millionen Pfund und im Finanzjahr 1938 auf rund 338 Millionen Pfund belaufen haben. Für das am 1. April be⸗ ginnende Finanzjahr 1939 ſeien insgeſamt 523 Millionen Pfund vorgeſehen. In den erſten drei Jahren des fünf⸗ jährigen Aufrüſtungsprogrammes der Regierung hätten ſich ſomit die Ausgaben auf faſt 1200 Millionen Pfund be⸗ laufen. Dieſe Erhöhung der Ausgaben ſei zum großen Teil notwendig geworden durch den Ausbau der Luftabwehr. Die geſamten Bertkeidigungsausgaben für 1939 ein⸗ ſchließlich der zivilen Verkeidigungsdienſte würden ſich auf rund 580 Millionen Pfund(rund 7,3 Milliarden Mark) be⸗ laufen, was die Ausgaben des laufenden Jahres um rund 175 Millionen Pfund überſteige. Die Anfangsſtadien des britiſchen Aufrüſtungsprogram⸗ mes ſeien nun beendet. Die induſtrielle Produktionsfähig⸗ keit ſei ſtark erhöht worden. Neue Modelle ſeien entworfen, erprobt und jetzt in Auftrag gegeben. Die Urſprünglichen Schwierigkeiten ſeien zum Teil beſeitigt. Die Produktion werde in erhöhtem Maße fortgeſetzt. Die Ausgaben für die Luftwaffe würden im Finanzjahr 1939 die 200⸗ Millionen⸗Grenze überſteigen. Für die Luftwaffe ſeien Bomber und Jagdflugzeuge in Kanada beſtellt worden. Augenblicklich befinde ſich eine Miſſion in Au ſtralien, um auf dieſem Gebiete eine Zuſammenarbeit mit Auſtralien herzuſtellen. Die Miſſion werde ſich auch nach Neu⸗Seeland begeben. Im kommenden Finanzjahr würden in die Flotte 60 neue Kriegsſchiffe mit einer Geſamttonnage von rund 120 000 Tonnen einge⸗ reiht werden. Man beabſichtige außerdem zwei neue Schlachtſchiffe in das Flottenbauprogramm für 1939 aufzu⸗ nehmen, womit dann alles in allem neun Gro 5B kampf⸗ ſchiffe auf Kiel gelegt ſeien. Das Flottenbaupro⸗ gramm umfaſſe außerdem zwei neue Zerſtörerflottillen ſo⸗ wie zwanzig neue ſchnelle Begleitſchiffe eines neuen Modells zum Schutze der Handelsſchiffahrt gegen Luft⸗ und Flug⸗ zeugangriffe. Außerdem würden Vorkehrungen getroffen ür den Bau eines neuen Flugzeugmutterſchif⸗ es, womit ſich dann insgeſamt ſechs dieſer Schiffe in Bau befänden. Das Programm umfaſſe außerdem den Bau von ſechs großen Kreuzern(15,4⸗em⸗Beſtückung) Und einige kleinere Schiffe. Alles in allem würden die Ausgaben für die Verkeidi⸗ gung im Laufe der fünf Jahre(beginnend mit April 1937) die urſprüngliche Ziffer von 1,5 Milliarden Pfund(rund 20 Milliarden Mark) weſentlich überſteigen. Es folgen Zahlen über das Anwachſen der Mannſchafts⸗ ſtärken in den verſchiedenen Wehrmachtsteilen. Das Weiß⸗ buch ſchließt mit den Worten, daß die britiſche Regierung die verſchiedenen im Weißbuch dargelegten Programme mit bag vorwärtstreibe. Die Regierung vertraue darauf, daß das britiſche Volk ebenfalls bereit ſein werde, die ſchweren Laſten zu tragen, die ſich daraus ergeben. Sie vertraue darauf, daß das britiſche Volk die Entſchloſſenheit der britiſchen Regierung teilen werde, Englands Verteidigungsvorbereitungen ausreichend ſicherzuſtellen. Die Folge: Gteuererhöhung 1 Simons Ankündigung, daß die Höchſt⸗ grenze der Rüſtungsanleihen von 400 auf 800 Mil⸗ lionen Pfund erhöht werden ſoll, ſowie die erhöhten Zif⸗ fern für die Verteidigungsausgaben, haben, ſo meldet der e Kor reſpondent von Preß Aſſociation, bet en Abgeordneten ſelbſtverſtändlich größte Ueber⸗ raſchung ausgelöſt. Im großen und ganzen ſeien die Abgeordneten jedoch der Anſicht geweſen, daß dieſe unge⸗ euren Ausgaben höchſtwahrſcheinlich eine„nutzbringende uswirkung“ auf die internationale Lage haben würden, denn aus ihnen gehe deutlich hervor, wie entſchloſſen Eng⸗ land in der Ruſtungsfrage ſei. Im allgemeinen erwarte man eine Erhöhung der Steuern. Funk vor den Wehrwirtſchaſtsführern Berlin, 17. Febr. Donnerstag abend fand im Großen Sitzungsſaal der Induſtrie⸗ und Handelskammer Berlin die erſte Tagung des auf Anordnung des Reichswirtſchafts— miniſters gebildeten Wehrwirtſchaftsrates ſtatt, an der mit den Wehrwirtſchaftsführern zahlreiche Vertreter der ober⸗ ſten Reichsbehörden und der Wehrmacht teilnahmen. Nach einleitenden Worten des Leiters der Reichswirtſchaftskam⸗ mer und des Wehrwirtſchaftsrates, Präſident Albert Pietzſch, gab Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbank⸗ präſident Funk den Wehrwirtſchaftsführern in längeren Ausführungen einen umfaſſenden Einblick in die augenblick⸗ lichen allgemeinen wirtſchafts⸗ und finanzpolitiſchen Pro⸗ bleme. Beſonders eingehend behandelte Reichsminiſter Funk die wehrwirtſchaftlichen Fragen, die wirtſchaftliche Aufrüſtung und Sicherheit und die Methoden der wirt⸗ ſchaftlichen Kriegsvorbereitung im Frieden wobei er die Wehrwirtſchaftsführer in ihre gegenwärtigen und zukünf⸗ tigen Aufgaben und Pflichten einführte. Ehrenkreuz auch in Oeſterreich und im Sudetenland. Der Reichsminiſter des Innern gibt bekannt: Nach der Durchführungsverordnung über die Einführung des Ehren⸗ kreuzes im Lande Oeſterreich und in den ſudetendeutſchen Gebieten vom 7. Februar 1939 können nun auch die öſter⸗ reichiſchen und ſudetendeutſchen Kriegsteilnehmer ſowie die Witwen und Eltern Gefallener, an den Folgen von Verwun⸗ dung oder in Gefangenſchaft Geſtorbener oder Verſchollener Kriegsteilnehmer den Antrag auf Verleihung des Ehren⸗ kreuzes ſtellen. Zum Tode des Papſtes Beileid des Diplomakiſchen Korps. Rom, 16. Febr. Der deutſche Botſchafter von Bergen hat in ſeiner Eigenſchaft als Doyen beim Empfang des beim Vatikan beglaubigten Diplomatiſchen Korps in deſſen Na⸗ men dem Kardinalkollegium in kurzer italieniſcher An⸗ ſprache das Beileid anläßlich des Hinſcheidens des Papſtes zum Ausdruck gebracht. Dabei hat er als wichtigſtes Ereig⸗ nis des Pontifikats den von Papſt Pius XI. mit Muſſolini, dem genialen Staatsmann Italiens, abgeſchloſſenen Late⸗ ran⸗Vertrag bezeichnet. Sodann wies der Botſchafter auf die Verdienſte des Papſtes als Förderer von Kunſt und Wiſſenſchaft hin. Abſchließend gab er der Hoffnung Aus⸗ druck, daß ſich der Erneuerungsprozeß, in dem ſich die heu⸗ tigen Probleme befinden, in der Bahn friedlicher Evolution vollziehen möge, und daß der von dem Kardinal⸗Kollegium zu wählende neue Papſt der Menſchheit auf dem Wege des Friedens und des Fortſchritts ein Vorbild ſein möge. Der Dekan des Heiligen Kollegiums, Kardinal Granito Pignatelli di Belmonte, bat in ſeiner Antwortrede, den beim Vatikan vertretenen Staatsoberhäuptern und Regierungen den Dank des Kollegiums zu übermitteln. Die Angehörigen der deutſchen Botſchaft beim Heiligen Stuhl waren anläßlich des Empfanges durch das Kardinals⸗Kollegium erſtmals in ihrer neuen Diplo⸗ makenuniform erſchienen, was große Beachtung fand.“ Requiem in Berlin Berlin, 16. Febr. Am Donnerstag vormittag fand in der St.⸗Hedwigs⸗Kathedrale in Berlin ein feierliches Re⸗ quiem anläßlich des Ablebens des Papſtes Pius KI. ſtatt. Als Vertreter des Führers nahm der Staatsminiſter und Chef der Präſidialkanzlei, Dr. Meißner, an der Trauer⸗ feier teil. In Vertretung des Reichsminiſters des Auswär⸗ tigen von Ribbentrop war Staatsſekretär Freiherr von Weizſäcker mit dem Chef des Protokolls, Geſandten Frei⸗ herrn von Dörnberg, erſchienen. Ferner nahm das Diplo⸗ matiſche Korps an der Feier teil. Unter den Würdenträgern der Geiſtlichkeit bemerkte man u. a. den Biſchof von Berlin, Graf von Preyſing, ſowie den Armeebiſchof Rarkowſki. In der Mitte der Kathedrale war im Scheine der Ker⸗ zen eine mit Blumen geſchmückte Tumba aufgebaut, auf der die Inſignien des Papſtes ruhten Das von dem gemiſchten Knabenchor der Hedwigs⸗Kathedrale geſungene Requiem wurde unter großer Aſſiſtenz des Domkapitels von Nuntius Orſenigo zelebriert. Atlantikflug nach Braſilien Berlin, 17. Febr. Am Donnerstag um 19.59 MEz lan⸗ dete in Natal in Braſilien das neue Atlantikboot Dornier Do 26„Seefalke“ der Deutſchen Lufthanſa nach ſeinem er⸗ ſten Ozeanflug. Die Beſatzung des mit vier Junkers⸗Jumo⸗ 205⸗Schwerölmotoren ausgerüſteten Flugbootes beſteht aus Augkapitän Graf Schack, Flugkapitän Blum, Flugmaſchi⸗ niſt Dielewiſz und Oberflugzeugfunker Wittrock. Das Flugboot, das am Dienstag, den 14. d. M., in Travemünde abflog, um über Liſſabon nach Bathurſt in Weſtafrika geführt zu werden, von wo aus am Donners⸗ tag um 10 Uhr Meéz der Sprung über den Südatlantik an⸗ ekreten wurde, hat neben einem kechniſchen Angeſtellten der Lufthanſa 570 kg Fracht an Bord. Hierbei handelt es ſich um Medikamente, Verbandszeug und chirurgiſche Inſtru⸗ mente, die von der Reichsregierung der chileniſchen Regie⸗ rung als Geſchenk übermittelt werden. Jeder Deutſche wird Freude und innere Befriedigung über die Tat der raſchen Hilfsbereitſchaft empfinden, die dem befreundeten chileniſchen Volke ſchnelle Linderung der großen Not bringen ſoll. Bereits am 8. Februar brachte das Auswärtige Amt eine Teilſendung auf den Weg, die mit der planmäßigen Poſtmaſchine der Lufthanſa nach Chile befördert wurde. Dieſe erſte Sendung erfolgte auf Anforderung der deutſchen Botſchaft in Chile, der die chileniſche Regierung mitgeteilt hatte, daß ſie für raſche Ueberlaſſung von Verbandsſtoffen dankbar wäre. So wurden nun abermals in Travemünde 19 Kiſten und 11 Ballen von der Lufthanſa äbernommen und in ihr Dornier⸗Flugboot verladen, die chirurgiſchen In⸗ ſtrumente, Injektionsſpritzen und Beſtecke mannigfaltiger Art und Ausführung, für bie verſchiedenen operativen Ein⸗ griffe beſtimmt, ſowie Verbandswatte und Mullbinden in roßen Mengen enthalten Mit dieſen Kiſten und Ballen an Bord, die insgeſamt ein Gewicht von 570 kg aufweiſen, einer immerhin gewaltigen, bisher noch nicht auf einer Ozeanluftſtrecke beförderten Ladung, ging das neue „Do 26“⸗Flugboot auf ſeinen erſten Atlantikflug, der, wie nicht anders zu erwarten, zur vollen Zufriedenheit der alt⸗ bewährten Atlantikflieger der Lufthanſa verlief Die Lufthanſa wird das neue„Do 26“⸗Flugboot, das ſeinen erſten Ozeanflug im Rahmen einer ſo ſchönen gro⸗ ßen Aufgabe ausführen konnte. demnächſt im planmä⸗ ßigen Atlantikf lug einſetzen, nachdem es ſeit Spälk⸗ jahr 1938 über der Nord⸗ und Oſtſee ſowie über Küſtenge⸗ bieten des Weſtatlantik eingehend erprobt worden iſt. 8 Politiſches Allerlei Forderungen der Deutſchen in Litauen Denkſchrift in Kowno überreicht Kowno, 16. Febr. Der Kulturverband der Deutſchen in Litauen überreichte dem litauiſchen Miniſterpräſidenten eine Denkſchrift, die die Grundforderungen der Deutſchen, wie ſie in den letzten Jahren verſchiedentlich erhoben wor⸗ den ſind, aber keine Berückſichtigung fanden, zuſammenge⸗ faßt noch einmal vorträgt. Insbeſondere ſordert der Kultur⸗ verband: 1. Alle falſchen Volkszugehörigkeitsver⸗ merke in den inländiſchen Päſſen der Deutſchen abzuän⸗ dern und den Paßinhabern keinerlei Schwierigkeiten bei der Angabe der Volkszugehörigkeit zu machen. 2. Bis zur techniſchen Durchführung dieſer Korrektur der Päſſe allen deutſchen Kindern den Beſuch deutſcher Volksſchu⸗ len zu geſtatten. 3. Die Zahl der deutſchen Volksſchulen in Litauen im Laufe der nächſten fünf Jahre ſtufenweiſe auf mindeſtens 50 zu erhöhen 4. Den Organiſationen der Deutſchen in Litauen entſprechend ihrer Anſäſſigkeit überall die Bildung von Ortsgruppen zu geſtatten. 5. Ungeſetzlichen Druck und andere widerrechtliche poli⸗ zeiliche Maßnahmen gegen deutſche Organiſationen und deren Mitglieder zu verbieten. In der Denkſchrift wird ausdrücklich zur Lage der deut⸗ ſchen Minderheit und den Schwierigkeiten, die ihr gemacht werden, Stellung genommen Die Zahl der zu Anfang der litauiſchen Unabhängigkeit vorhandenen 40 ſtaatlichen Volks⸗ chulen iſt auf ſechs private Volksſchulen zuſammenge⸗ chmolzen. Die Gründung neuer Schulen wird nicht zuge⸗ laſſen, während den 35 000 Deutſchen mit rund 6000 ſchul⸗ pflichtigen Kindern nach litauiſchem Schulgeſetz etwa 200 Schulen zuſtehen. Kabinett Teleki gebildet Der neue ungariſche Miniſterpräſidenk. Budapeſt, 17. Febr. Miniſterpräſident Graf Paul Te⸗ leki hat ſein Kabinett am Donnerstag nachmittag gebildet. Das bisher von ihm bekleidete Amt des Kultus⸗ und Unter⸗ richtsminiſters wurde mit dem früheren langjährigen Kul⸗ tusminiſter Homan, der bis vor einem Jahr dieſes Amt innehatte, beſetzt. Die übrige Regierungsliſte bleibt unver⸗ ändert. Miniſterpräſident Graf Paul Teleki erklärte anläßlich einer Sitzung in der Regierungspartei, die unveränderte Zuſammenſetzung des Kabinetts dokumentiere am beſten die Abſicht, die Politik Imredys unverändert ſowohl in außen⸗ wie in innenpolitiſcher Richtung fortzuſetzen. Die neue Re⸗ gierung halte die Juden⸗ und Bodenreformvor⸗ lage in unveränderter Form aufrecht. „Nicht auf Anerkennung angewieſen“ Spaniens Zukunft geſichert Burgos, 16. Febr. Die nationalſpaniſche Preſſe übt wei⸗ terhin Kritik an der zögernden Haltung Frankreichs und Englands in der Frage der Anerkennung. Die Blätter he⸗ ben hervor, daß Francos Regierung ſtark genug und kei⸗ neswegs auf Anerkennung angewieſen ſei. „Diario Vasco“ ſchreibtl, Spanien habe ohne Anerken- nung und unter der Feindſchaft der großen Demokrakien den Krieg durchführen können, daher ſeien auch für die zu⸗ künftige Entwicklung offizielle Beziehungen zu Paris und London keinesfalls erforderlich. Jeder Kuhhandel in der Frage der Anerkennung ſei eine Beleidigung Nationalſpa⸗ niens und bewirke eine ſofortige Abweiſung. Die Zukunft Spaniens ſei geſichert dank der glücklichen Lage, des Reichtums ſeines Bodens, der Stärke ſeines Heeres und der Freundſchaft mit ausländiſchen Mächten, die in Nok⸗ zeiten erprobl ſeien. Keine Anerkennung durch Us A. Waſhington, 16. Febr. In der Preſſekonferenz lehnte Außenminiſter Hull es ab, auf die Frage zu antworten, wann eigentlich die Regierung des Generals Franco von den USA anerkannt werde. Weiter mit Franco! Deutſchland, Italien, Spanien Seite an Seite. Rom, 17. Februar. Die hochoffiziöſe Informazione Diplomatica veröffent⸗ licht ſoeben eine Verlautbarung, in der es u. a. heißt:„Das Geſchrei, mit dem bei den ſogen. großen Demokratien das Problem der Anerkennung oder Nichtanerkennung der Re⸗ gierung Franco begleitet wird, wird in den verantwortlichen Kreiſen Roms mit vollkommener Ruhe verfolgt. Daß die Franzoſen und Engländer ſich endlich entſcheiden, den Sie⸗ ger anzuerkennen, entſpricht vollkommen der logiſchen Ent⸗ wicklung der Dinge; aber die Art, wie ſie vorgehen— von Lockmitteln bis zu Drohungen— beweiſt ihre geiſtige Ver⸗ wirrung und das vollkommene Unterſtändnis für die Pſy⸗ chologie des ſpaniſchen Volkes. Die verantwortlichen römiſchen Kreiſe kennen die Richt⸗ linien der Politik Francos und die eiſerne Notwendigkeit dieſer Politik, da ſie deren Entwicklung ſeit Beginn des ſpa⸗ niſchen Krieges verfolgen. Am 17. Juli 1936 antwortete Italien auf den erſten Appell Francos(an dieſem Tage fie⸗ len die erſten italieniſchen Freiwilligen), nachdem die Fran⸗ oſen und Sowjetrußland die Republikaner beliefert hatten. m 18. November 1936 hat Italien zuſammen mit Deutſch⸗ land die Regierung Franco als Regierung ganz Spaniens anerkannt. Die Franzoſen und Engländer haben damals weiterhin 30 Monate lang wie üblich auf das verlierende Pferd geſetzt. Wenn ein engliſcher Miniſter dieſer Tage ein Loblied auf die Undankbarkeit unter den Völkern anſtimmte. ſo be⸗ deutet dies doch, abgeſehen von der Solidarität der Inter⸗ eſſen zwiſchen Spanien und Italien und der natürlichen Verwandtſchaft zwiſchen den beiden Ländern, vor allem auch den loyalen Stolz und ritterlichen Geiſt zu leugnen, wenn man glaubt, daß die Kameradſchaft der Schlachtfelder zu Lande und in der Luft dazu beſtimmt ſei, ſich zu verflüchti⸗ gen, ohne Spuren zu hinterlaſſen.“ In der Auslaſſung wird dann feſtgeſtellt, daß die italie⸗ niſchen Freiwilligen erſt dann in ihre Heimat zurückkehren würden, wenn General Franco ihre Aufgabe für beendet erkläre. Es entſpreche dem Ziel des faſchiſtiſchen Italien, heißt es zum Schluß, Seite an Seite mit ſeinem Freund bis ans Ende zu marſchieren, was auch immer einkreten möge. 340000 Flüchtlinge in Frankreich Schwere Belaſtung für den Steuerzahler. Paris, 16. Febr. Im Verlauf einer Sitzung des Aus⸗ wärtigen Kammerausſchuſſes verlas der Vorſitzende Miſtler einige erklärende Zahlenangaben bezüglich der rotſpaniſchen Flüchtlinge in Frankreich. Nach Abzug von 50 000 rotſpani⸗ ſchen Flüchtlingen, die im Verlauf der letzten Tage die in⸗ ternationale Brücke von Hendaye in Richtung nach Natio⸗ nalſpanien überſchritten haben, verblieben nunmehr au franzöſiſchem Gebiet insgeſamt noch rund 340 000 Flücht⸗ linge; davon leben etwa 150 000 auf Koſten des fran⸗ zöſiſchen Staates, während weitere 15000 von pri⸗ vater Seite und fürſorglichen Organiſationen beköſtigt und beherbergt werden. Hinzu kommen noch 180 000 ehe ma⸗ lige Milizſoldaten die in den verſchiedenen Kon⸗ zentrationslagern untergebracht ſind. Des weiteren halten ſich etwa 10 000 kriegs verletzte Spanier in fran⸗ zöſiſchen Krankenhäuſern auf. Ein Appell Azanas?! Für Aufgabe des Widerſtandes? Paris, 17. Februar. Der rotſpaniſche„Außenminiſter“ del Vayo, der im Flugzeug aus Madrid in Paris eingetroffen war, um den „Staatspräſidenten“ Azana zu überreden, nach Rotſpanien e iſt im Laufe des Donnerstag wieder nach Zalencia abgeflogen. Das Ergebnis ſeiner Reiſe ſcheint völ⸗ lig negativ geweſen zu ſein. Der„Inkranſigeant“ will über die Ankerredung der bei⸗ den bolſchewiſtiſchen Bonzen erfahren haben, daß del Vayo eindringlich die Rückkehr Azanas gefordert habe. Dieſer ſoll jedoch erklärt haben, er kehre unter keinen Amſtänden nach Rokfſpanien zurück. Er habe dieſen Entſchluß nach Rückſprache mit dem Oberhäupkling der roken kakalaniſchen Armee,„Ge⸗ neral“ Roja, gefaßt und ſei zu der Anſicht gekommen, daß ein weiteres Blutvergießen unnütz ſei. London, 17. Febr. Mit Spannung verfolgen die Lon⸗ doner Abendblätter die Pariſer Verhandlungen zwiſchen den Sowjetſpaniern del Vayo und Azana. „Evening Standard“ weiß hierzu zu melden, die Regie⸗ rungen Frankreichs und Englands verzögerten noch die Anerkennung der natſonalſpaniſchen Regierung, weil ſie hofften, daß„Präſident“ Azang einen Appell an Koſſpa⸗ nien richten werde, in dem er das Ende des Widerſtaades gegen Franco ankündigen und dem Volke raten würde, ſich im Namen der nationalen Einheit General Franco zu über⸗ geben. Azang habe bereits eine Proklamation ausgearbei⸗ kel. Er verkrete die Anſicht, daß eine republikaniſche Regje⸗ rung in Spanien überhaupt nicht mehr beſtehe, denn Negrin könne nicht behaupten, daß er auch nur einen geringen Teil Spaniens vertrete. Weibliche Milizen an die Front In Madrid wurde ein neuer„Polizeipräſident“ ernannt, der den Auftrag erhielt. mit größter Grauſamkeit gegen alle nationaler Haltung Verdächtigen vorzugehen. In der Nacht zum Donnerstag wurden bereits rund hundert Per⸗ ſonen wegen politiſcher Unzuverläſſigkeit verhaftet, dage⸗ gen wurden mehrere Verbrecher freigelaſſen, die in die Front eingegliedert werden ſollen. Die Front wurde auch von Valencia aus„verſtärkt“, von wo mehrere Bri⸗ gaden weiblicher Milizen zum Einſatz abtransportiert wur⸗ den. Für Polizeidienſte wurden in Valencia weiter Frauen eingeſtellt. eitere 900 Madrid beſchoſſen Paris, 17. Febr. Der Madrider Sonderberichterſtatter der Agentur Havas meldet am Donnerstag nachmittag, daß die rotſpaniſche Hauptſtadt ſeit der letzten Nacht unter einen äußerſt heftigen Feuer der nationalen Artillerie liegt. Roofevelts Wehrprogramm angenommen Waſhingkon, 16 Febr. Das Abgeordnetenhaus nahm mit 367 gegen 14 republikaniſche und eine demokratiſche Stimme Rooſevelts Wehrprogramm an, das u. a. den Ausbau der Luftwafſe in den nächſten zwei Jahren um 3032 Flugzeuge auf 5500 vorſieht Ein republikaniſcher Zuſatzantrag, der zur Verhütung eines Anhäufens überalterter Flugzeuge den Flugzeugbau auf drei Jahre ausdehnen wollte, wurde vom Abgeordnetenhaus abgelehnt.— Die Wehrvorlage geht nun⸗ mehr dem Senat zu Beſeitigt erſt eure Erwerbsloſigkeit! Der republikaniſche Bundesſenator Davis erklärte gele⸗ gentlich einer Anſprache in Philadelphia die Vereinigten Staaten ſollten erſt ihr eigenes Arbeitsloſenproblem löſen, bevor ſie verſuchten anderen Nationen in deren eigenen An⸗ gelegenheiten Rat zu geben Er kenne kein anderes Problem der Welt. deſſen Beſeſtigung ſo lebenswichtig für den Well⸗ frieden und für die internationale Sicherheit iſt, wie Ame⸗ rikas ungelöſtes Problem der Erwerbsloſigkeit. Kurzmeldungen Rom. Der Große Faſchiſtiſche Rat hat unter Vorſß Muſſolinis die Schulreform beſchloſſen. Sie gipfelt in 29 Ek. klärungen und enthält„ſämtliche Grundſätze für eine revo lutionäre Erneuerung der Schule gemäß der faſchiſtiſchen Doktrin“. Jeruſalem. Die Eiſenbahnſtation Kfar Yehoſhou iſt von Freiſchärlern in Brand geſetzt worden. In Jaffa wurde eile Polizeiſtreife beſchoſſen, im Haifa⸗Bezirk wurde ein Jude durch einen Schuß durch das Fenſter getötet. 5 Paris. Einer Meldung aus Lima zufolge, hat die Re⸗ gierung von Peru beſchloſſen, einen Vertreter bei der natio⸗ nalſpaniſchen Regierung zu akkreditieren. 5 Paris. Vor dem italteniſchen Konſulat in Ajaccio auf Korſika kam es erneut zu italienfeindlichen Kundgebungen, in deren Verlauf eine Bande von Rowdys mit Steinen die Fenſterſcheiben des Konſulatsgebäudes einwarf. London. In einem Güterſchuppen des Londoner Bahn, hofs Kings Croll explodierte am Donnerstag nachmittag eine Bombe Dabei wurde ein Eiſenbahner verletzt. Mos nimmt an, daß es ſich um einen Anſchlag von iriſchen Extre⸗ miſten handelt.. Prag. Die Polizei verhaftete in den letzten Tagen meh als“ 100 funge Tſchechen, die Mitglieder einer Organisation 1 8 die ein radikales Vorgehen in der Judenfrage for- erte ö Auſtralien will keine Judenkolonien. Die auſtraliſche Bundesregierung verwarf 5 ſchlag im Hinterlande Neu⸗Guinegs eine jüdiſche Ae ö einzurſchten. Der Vorſchlag zur Gründung einer Judenkone nie in Auſtralien ſelbſt war bereits früher abgelehn w, den, da die Regierung geſchloſſene Gruppenſiedlungen 105 Fremdſtämmigen nicht dulden will. ä —.——— 1 5— einen Vor 2 ee F. Badiſche Chronik Die Seuche nimmt weiter ab Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß nunmehr doch die Maul- und Klauenſeuche ſichtlich dem Ende zuneigt. Doch wurd es gut ſein, wenn wir unſere Hoffnungen nicht überſchät⸗ zen, weil wir ja ſchon wiederholt um ſie betrogen wurden. In der vergangenen Woche hat die Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden nur 2 Gemeinden neu und 7 weitere Gemeinden zum wiederholten Male heimgeſucht. Es handelt ſich um folgende Ortſchaften: Landkreis Bu⸗ chen: Waldhausen; Landkreis Mannheim: Heddesheim; Land⸗ kreis Müllheim: Schliengen, Dattingen; Landkreis Säckingen: Wallbaſt; Landkreis Sinsheim: Ehrſtädt; Landkreis Tauber⸗ biſchofsheim: Giſſigheim; Landkreis Ueberlingen: Großſtadel⸗ hofen, Markdorf. Dagegen iſt im ganzen Land ein weiterer Rückgang der Seuche zu verzeichnen. In 14 Gemeinden und Vororten unſeres Badnerlandes iſt ſie erloſchen und zwar in: Landkreis Bühl: Oensbach, Leiberſtung; Landkreis Emmendingen: Otto⸗ ſchwanden; Landkreis Lahr: Kürzell; Landkreis Lörrach: Hut⸗ tingen; Landkreis Mannheim: Leutershauſen; Landkreis Müll⸗ heim: Heitersheim; Landkreis Offenburg: Ringelbach; Land⸗ kreis Pforzheim: Göbrichen, Iſpringen; Landkreis Raſtatt: guppenheim, Steinmauern; Landkreis Ueberlingen: Oberuhl⸗ dingen; Landkreis Waldshut: Waldkirch. Nach dieſen Angaben waren am Abend des 14. Februar 1939 nur noch 59 Gemeinden und Vororte des Landes vom Seuchengeſpenſt heimgeſucht. Gegenüber der Vorwoche hat die Zahl der ſeuchenbefallenen Gemeinden damit um 5 ab⸗ genommen und wir wollen hoffen, daß dieſe Entwicklung nun ſo weitergeht. (Rohe Kindesmißhandlung.) ße Strafkammer verurteilte den Z39jährigen verwit⸗ Hermann M. in Pforzheim wegen Kindesmißhandlung in zwei Fällen zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von fünf Mona⸗ ten unter Anrechnung von einem Monat der erlittenen Un⸗ terſuchungshaft. M. hatte nach dem Tode ſeiner Frau ſein achtjähriges Kind Ruth zu Hausarbeiten herangezogen, denen die Kleine nicht gewachſen war. Am 23. Oktober v. J. war das Kind nicht rechtzeitig fertiggeworden. Deshalb nahm der Vater einen Schrubber und ſchlug damit dem Kinde derart über das Kreuz, daß der Stiel abbrach und die ſo Mißhan⸗ delte einen blutunterlaufenen Rücken bekam. Drei Tage ſpä⸗ ter ſchlug der Angeklagte der Kleinen wegen einer angeblichen Nachläſſigkeit auf die Backe, daß dieſe nicht nur anſchwoll, ſondern auch noch eine Verletzung aufwies. M. war wegen des gleichen Vergehens an demſelben Kinde früher ſchon ein⸗ mal mit Gefängnis beſtraft worden. Ein Anfall, der zur Warnung dienen ſollte. Mönchweiler b. Villingen. Am Ortsausgang gegen Villingen wurde abends der Steinhauer Theodor Liebl von einem Perſonenkraftwagen von hinten angefahren und mit ſol⸗ cher Wucht zu Boden geſchleudert, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Da der Kraftwagenfahrer wegen einer Verdunkelungs⸗ übung die Lampen abgeblendet hatte, hatte er den Verun⸗ glückten zu ſpät bemerkt. Dieſer tödlich verlaufene Anfall ſollte für all diejenigen eine Warnung ſein, die während einer Verdunkelungsübung ſich auf der Straße unbedingt aufhalten müſſen. Der Fußgänger ſowohl wie der Kraftfahrer dürfen an dieſem Falle keine Vorſichtsmaßregel außer acht laſſen. Der Kraftfahrer ſollte ſeine Geſchwindigkeit ſo herabſetzen, daß er im Gefahrenmoment ſeinen Wagen ſofort auf die kür⸗ dete Strecke abbremſen kann. ** Schnöder Vertrauensmißbrauch. ( Karlscuhe. Wegen mehrfachen Betrugs im Rückfall, Untreue und Unterſchlagung erkannte das Karlsruher Schöf⸗ ſengericht gegen den mehrfach vorbeſtraften 36jährigen ver⸗ heirateten inrich Roſer aus Karlsruhe auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahre, ſowie auf eine Geldſtrafe von 200 Mark. Der Angeklagte bezog in den Jahren 1935⸗36 in Kom⸗ miſſion von einem Mannheimer Lotterieunternehmen Loſe zum Vertrieb in Karlsruhe. Anſtatt den durch den Verkauf der Loſe erzielten Erlös an die Firma abzuführen, behielt er ihn für ſich, wodurch die Firma um rund 2700 Mark ge⸗ ſchädigt wurde. Von einem Untervertreter in Pforzheim be⸗ zog er 2800 Losbriefe, die nur in Pforzheim verkauft werden durften; dieſe ſetzte er in Karlsruhe ohne Wiſſen der Firma ab, ſodaß die Firma um den Gegenwert von 1190 Mark ge⸗ ſchädigt wurde. Durch Darlehensbetrügerejen, Hingabe un⸗ gedeckter Schecks und Verpfändung einer geliehenen Schreib⸗ maſchine hat er eine Anzahl Zeugen um Beträge von über 4300 Mark geſchädigt. Der Angeklagte gab die ihm vorgewor⸗ ſenen Verfehlungen zu. AOmhům on Mafgareleanel mann. Es wurde nicht beſſer mit Bert, nur noch viel ſchlechter. Es war unſagbar, wie Viola ihn quälte. Wie ſie ſich rächte an ihm, dafür, daß er ſich an jenem Jagdtag nicht hatte von ihr umgarnen laſſen, daß er— aus Ehren⸗ haftigteit— ſtandhaft geblieben war. Noch nie zuvor hatte er die Frau ſeines Bruders ſo leidenſchaftlich, ſo hemmungslos geliebt wie jetzt, wo ſie an ihm vorüberging, als wäre er nicht da, als hätte es mie einen Bert Weſt für ſie gegeben. Die Männer, die ſie brauchte, um ſich an Bert zu rächen, waren ihre Marionetten. Sie tanzten, wie ſie pfiff; ſie brauchte ſich nicht einmal Mühe zu geben. „Sie hatte einen neuen Verehrer— jenen Hugh Crompton, der mit Patrick Johnſton zuſammen für ein paar Tage nach Paddyſcholle gekommen war, der aber nicht mehr fort konnte und wollte, weil Viola ihn gefangenhielt, und weil ſie ihm immer wieder Hoffnung machte, daß er ſie vielleicht doch noch ganz erobern würde „ Viola verſtand es einzurichten, daß ſie immer um die Zeit mit Crompton ausritt, wenn Bert Weſt auf dem Heimweg die Heide durchkreuzte. Mit faſt unmerklichem Kopfnicken ritt ſie dann an dem Manne vorüber, der ihr in Gedanken verfunken nachſtarrte und dann wie ein ge⸗ prügelter Hund ſeinen Weg nach Hauſe fortſetzte. Aus den Nachbargauen Das Hochwaſſer der Laber Waſſermaſſen drangen in die Keller, Stallungen und Wohnungen— Ein Todesopfer Skraubing, 16. Febr. An der Mündung des bishe⸗ eigen Flußlaufes der Großen Laber. für die 150 A der Hochwaſſerſchutzmaßnahmen im Straubinger Donau⸗ becken ein neues Flußbett ausgehoben wird, kam es infolge der jäh einſetzenden Schneeſchmelze zu einer Ueberſchwem⸗ mung, durch die die Ortſchaft Obermotzing(Landkreis Straubing) zwei Tage lang ſtark bedroht war, ſodaß ſchließ⸗ lich der Dongudamm durchſtochen werden mußte. Es iſt ein Glück. daß die Donau zurzeit kein Hochwaſ⸗ ler führt, da ſonſt eine Ueberflutung von unüberſehbarem Ausmaß eingetreten wäre. In Obermotzing drangen die Fluten in die Keller, Wohnungen und Ställe ein. Das Vieh mußte aus den Ställen geſchafft werden. Ein mit drei Pfer⸗ den beſpanntes Führwerk, das etwa 50 Zentner Kunſtdün⸗ ger von Straubing nach Aholfing bringen ſollte, geriet von der überfluteten Straße ab und ſtürzte die Böſchung hinab in Waſſer. Der Fuhrknecht, der bis zum Hals in den Fluten ſtand, konnte die Pferde befreien, indem er die Stränge durchſchnitt. Der Kunſtdünger wurde fortgeſchwemmt. Bei Sünzing, wo die Große Laber ihr Bett verlaſſen hatte, vergnügte ſich ein 6jähriger Junge aus Haimbuch mit anderen Knaben mit Eisſchollen, die das Hochwaſſer mit ſich führte. Plötzlich fiel er ins Waſſer. Bis ihm Hilfe zuteil werden konnte, war er ertrunken. Der Landesbauernführer der Bayeriſchen Oſtmark, Rein⸗ hard, der ſich auf einer Beſichtigungsreiſe im Süden des Gaues Bayeriſche Oſtmark befindet, beſichtigte von Strau⸗ bing aus auch das Hochwaſſergebiet. Anglück am Bahnübergang Zwei Beamte getötet und vier verletzt UAlünchen, 16. Febr. Am Donnerstag früh um 7.34 Uhr ſieß der Perſonenzug 851 München Augsburg Nürnberg auf der ſchienengleichen Ueberfahrt im Bahnhof Olching mit dem Anhänger eines Laſtkraftwagens zuſammen. Die beiden Zuglokomotiven entgleiſten und ſtürzten um. Der Lokomo⸗ tivführer und Heizer der Vorſpannlokomotive ſind getötet worden. Vier Reichsbahabedienſtete, die auf der zweiten Lokomotive ſtanden, wurden verletzt. Reiſende ſind nicht zu Schaden gekommen. Die Strecke München— Augsburg war auf mehrere Stunden geſperrt. Das Motorſchiff„Murg“ gebrochen Ladung geborgen.— Schwierige Beſeitigung des Wracks. Bacharach, 17. Febr. Die Bergung des geſunkenen Mo⸗ torſchiffes„Murg“ am Heileſenwerth bei Vacharach iſt ſo⸗ weit im Gange. Bevor mit der Entleerung des Schiffes be⸗ gonnen werden konnte, mußte ein Taucher das Schiff un⸗ ter Waſſer auf ſeinen Zuſtand und ſeine Haltefähigkeit hin unterſuchen. Das Wrack wurde gleichzeitig von dem Tau⸗ cher mit ſchweren Ketten am rechten Ufer auf der Inſel be⸗ feſtigt, damit es nicht abgetrieben wird. Am Bug und am Heck mußten Bohrungen vorgenommen werden, um den ſchweren Ketten einen Halt zu geben. Ein Kranſchiff, das gleichzeitig die Ladung übernimmt, hat ſofort, nachdem der Taucher die notwendigen Arbeiten unter Waſſer geleiſtet hatte— u. a. wurden auch die Lucken zum Laderaum ge⸗ öffnet— mit der Leichterung begonnen. Das Schiff hat nur einen Laderaum, wodurch die Bergung recht ſchwierig iſt. Bei den Leichterungsarbeiten iſt das iff noch etwas tie⸗ fer geſunken, ſodaß jetzt von der Bugſpitze nichts mehr zu ſehen iſt. Die Entleerung des Schiffes iſt glücklich gelungen. Während der Entleerung mußte der Taucher in den letzten Tagen mehrmals in das Schiff, um zu erreichen, daß das letzte Stück Roheiſen in Sicherheit kam. Von ihm wurde auch feſtgeſtellt, daß das Schiff vor dem Maſchinenraum ge⸗ brochen iſt. Wegen des Bruches des Schiffas müſſen beſondere Maßnahmen zur Bergung angewandt werden. In dieſen Tagen treffen zwei Hebeſchiffe ein. Gleichzeitig werden 10 Spindelſchrauben angefertigt. Auf dieſe Weiſe will man das Wrack aus einer Tiefe von zm Rheingrund heben. Man hofft, in 14 Tagen das Wrack beſeitigt zu haben. und Stallungen), 3 Sorten Links-Strümpfe Pasr 1.95, 1.50, 1,25 MANNHEIM AN OEM AEN f SEN OE Z LT ö Von Tag zu Tag wurde Bert elender. Tauſendfache Qualen litt er, und er ſah keine Möglichkeit, dieſem furcht⸗ baren Zuſtand ein Ende zu bereiten. Mehr als einmal ſchon hatte er verſucht, eine Ausſprache mit Viola herbei⸗ zuführen. Er wollte ſich wenigſtens mit ihr ausſöhnen, damit ſie ihn in Ruhe ließ, damit es wieder ſo werder konnte wie früher, vor dieſem Zuſammenſein in der Heide. Aber Viola verſtand es, dieſes Zuſammenſein zv verhindern. Sie wollte jetzt keine Ausſprache mehr, weil ſie wußte, daß gerade dieſes Unausgeſprochene, dieſes Hangen und Bangen einen Mann wie Bert bis auf den Tod peinigen mußte. Bert wußte nicht mehr aus noch ein in dieſen Tagen. Noch nie in ſeinem Leben war er ſo verſtört geweſen; dieſe Qual war unerhört größer als die in jenen Tagen, da Viola Johnſton ihn zurückgewieſen hatte. Monika hatte gerade jetzt, da Bert ſie vielleicht am nötigſten gebraucht hätte, wenig Zeit für ihn. Frau Helge war krank geworden, ernſtlich krank. Und mit dieſer Krankheit war ein ſonſt bei ihr gänzlich un⸗ gewohnter Eigenſinn und Egoismus über ſie gekommen. Sie wollte keine Krankenpflegerin um ſich dulden, nie⸗ mand anders als Monika durfte ſie pflegen; und es war begreiflich, daß Monikas Tage durch dieſe Pflege völlig ausgefüllt waren. Sie ſchlief drüben auf dem Freeſehof und konnte ſich, ſo ſchwer ihr das auch fiel, weder um ihren Mann noch um ihr Kind kümmern. Der alte Doktor, der Frau Helge genau kannte, hatte erklart, daß man alles tun müſſe, um ſede Aufregung von der Kranken fernzuhalten. Und ſie kegte ſich ſchon auf, wenn Monika nur für wenige Augen⸗ blicke das Krankenzimmer verließ. Es gab keine andere Wahl für die Weſthofherrin: Sie mußte ſich dem Willen Lalcale uud ocliau Eine allgemeine Rattenbekämpfung in Mannheim und ſeinen Vororten wird am 25. und 26. D durchgeführt werden. Die Stadtbezirk Mannheim Eigentümer Februar ds. gelegenen oder Pächter Irs., aller im bebauten Grundſtücke, Bauſtellen, Lager⸗ und Schuttplätze, Anlagen, Friedhöſe, ſowie die Inhaber von gartenwirtſchaft⸗ lich und zur Kleintierhaltung genutzten Grundſtücken oder die geſetzlichen oder bevollmächtigten Vertreter dieſer Perſonen, haben auf den vorbezeichneten Grundſtücken, ohne Rückſicht darauf, ob ſich dort Ratten gezeigt haben, an geeigneten Stellen(Kellern, Aſche⸗ oder Abfallgruben, Höfen, altem Mauerwerk, Warenlagern, Dachgeſchoßräumen, Dachrinnen an den oben genannten beiden Tagen Meerzwiebelpräparate auszulegen bezw. unverzüglich nach⸗ zulegen, falls die Mittel ganz oder teilweiſe von den Ratten aufgefreſſen ſind. Die Mieter oder Pächter haben zum Zwecle der Auslegung des Giftes den hierzu Verpflichteten das Betreten der Räume zu ermöglichen, in denen das Gift ausgelegt werden ſoll. Bei der Kontrolle im letzten Jahre mußten zirka 100 Strafanzeigen erſtattet werden. Auch in dieſem Jahr wird wieder eine Kontrolle vorgenommen. Um ſich vor der erhöh⸗ ten Strafe in dieſem Jahr zu ſchützen, tut man alſo gut daran, die angeordneten Maßnahmen durchzuführen. * Zum Theaterabend der NSG.„Kraft durch Freude“. Die Badiſche Bühne bringt am 27. Februar ds. Irs. im Schloßſaal das Luſtſpiel„Schneider Wibbel“ zur Auf⸗ führung. Es iſt dafür geſorgt, daß die Verſtändigung auf allen Plätzen ſehr gut iſt. Die Beſucher können alſo auch Karten zu 75 Rpf. kaufen; ſie werden auch auf dieſen Plätzen gut verſtehen. Das Theaterſtück hat ſich 30 Jahre lang auf allen deutſchen Bühnen gehalten. Vor einigen Jahren wurde das Stück auch monatelang im National⸗ theater aufgeführt und war immer gut beſetzt. Die Auf⸗ führung verdient alſo, daß ſie von zahlreichen Volksgenoſſen beſucht wird. 8 Aus dem Reiche des Prinzen Karneval. Sängerbunds volkstümlicher Maskenball im Schloß. Am Faſtnachtſonntag, dem Hauptlag des Prinzen Kar⸗ neval, hält auch der Geſangverein Sängerbund, mit der Be⸗ völlerung Seclenheims und Umgebung ſeinen volkstümlichen Maskenball ab. Das Motto:„Ein Sonntag auf dem Alm“ bietet beſonders Gelegenheit, Freude und Frohſinn in das Alltagsgetriebe hineinzutragen. Der Verein wartet mit einem ſchönen Programm auf, bei dem auch unſere 110er⸗Muſiker ihr Beſtes dazu beitragen. Der Sonntag fol gemütlich, humor⸗ voll, ja ſo richtig volkstümlich werden; es wird geſchunkelt, getanzt, geſungen und gelacht. Der Prinzregent des Vereins wird an dieſem Abend das Szepter ſchwingen und ihn zu einem noch nie erlebten karnevaliſtiſchen Höhepunkt bringen. Schon die Eröffnung, der Einzug des Prinzen mit ſeinem Gefolge wird ein Erlebnis werden. Alles trifft ſich alſo am Sonntagabend auf der„Schloßalm“ in ländlich bayriſcher Tracht und ſo wird man einen fröhlichen, volkstümlichen karnevaliſtiſchen Abend miterleben. Der Schloßſaal iſt für dieſen Abend mit herrlichen bayr. Landſchaftsbildern aus⸗ geſtattet, was die Wirkung des Abends noch erhöhen wird. Für die ſchönſten und originellſten Masken winken ſchöne Preiſe.— Wie ſchon an dieſer Stelle berichtet, findet am Sonntagnachmittag 3 Uhr der diesjährige Kindermaskenball ſtatt. Kaſperle, der ſich zur Verfügung ſtellt, wird den Kindern eine ſchöne Unterhaltung bereiten. Auch die Prä⸗ mierung wird manchem Kinde eine freudige Ueberraſchung bringen. Alſo Kinder, wie ſchon bekannt, am Sonntag⸗ nachmittag halb 3 Uhr im Schloßhof zu Kaſperles Empfang antreten. UI Verunglückt. Ein Lampertheimer Arbeiter verunglückte auf ſeiner Arbeitsſtelle in Waldhof. Er ſtürzte neben einer laufenden Maſchine, dabei kam ſeine linke Hand zwiſchen ein laufendes Seil und eine Papierrolle, ſodaß ihm die Hand zerquetſcht und amputiert werden mußte. Drei Verkehrsunfälle. In Feudenheim lief ein ſieben⸗ jähriges Kind in unvorſichtiger Weiſe hinter einer marſchie⸗ renden Kolonne über die Straße in einen Kraftwagen. Das Kind erlitt hierbei einen Oberſchenkelbruch und wurde dem Krankenhaus zugeführt.— Bei zwei weiteren Verkehrsunfäl⸗ len, die ſich infolge Nichtbeachtens der beſtehenden Verkehrs⸗ vorſchriften ereſgneten, ſind zwei Perſonen verletzt worden. Straßenbahnwagen und vier Kraftfahrzeuge wurden beſchädigt. der Kranken fügen, alles andere hatte in dieſen Wochen zu ſchweigen. Es dauerte nicht einmal lange drüben im Freeſehof. Man ſah, wie die Frau, die bisher lebendig geweſen war wie eine Junge, ſchnell und unaufhaltſam zuſammenfiel. Man brauchte kein Arzt zu ſein, um zu ſehen, daß es dem Ende zuging. Bert war ſo mit ſich ſelbſt beſchäftigt, daß er den Ver⸗ fall der geliebten Mutter kaum beachtete. Und es traf ihn faſt wie ein Blitz aus heiterem Himmel, als er den Tod Frau Helges erfuhr. Nur Monika war bei ihr geweſen, als ſie ſtarb. Plötz⸗ lich hatte ſie ſich im Bett aufgerichtet, leiſe Worte ge⸗ murmelt: 5 5 „Ika, ſei ſtark... Sie werden kommen— wie Raben werden ſie über meinen Bertl herfallen— ſei ſtark, Iko — ſei ſtark— er braucht dich...“ Monika hatte die Worte abgeleſen von dem zitternden Mund, hielt die ſterbende Frau umſchlungen. „Aber— das Glück, Monika— es kommt— einn — auf den Weſthof...“ Dann war es aus. Dieſer Mund ſchwieg für ewig. Nun ruhte Frau Helge Weſt vom Weſthof unter der Erde. Es war eine große Beerdigung geweſen; von weit und breit waren die Freunde des Weſthofs gekommen, dieſer Frau, die alle geliebt und geſchätzt hatten, die letzte Ehre zu erweiſen. Am Abend des Beerdigungstages ſaßen Bert und Monika zum erſten Male ſeit langen Wochen wieder in Monikas Wohnzimmer zuſammen. Sie hatten kein Licht gemacht, die Dunkelheit war für ſie beide wohltuend Bert hatte ſein Leid um Viola für kurze Zeit vergeſſen über dem unendlichen Schmerz um den Tod der Mutter, Giſtige Pflanzenſchutzmittel Nicht nur im Erwerbsgarten werden giftige Pflanzen⸗ ſchutzmittel verwendet, ſondern auch der Gartenbeſitzer hat beſonders bei der Bekämpfung von Schädlingen an den Obſtbäumen und Beerenſträuchern— oftmals mit giftigen Präparaten zu tun. Leider iſt man ſich in vielen Fällen über die Gefährlichkeit dieſer Pflanzenſchutzmittel nicht im klaren. Es iſt geradezu erſtaunlich, zu ſehen. wie leichtſinnig oft genug damit umgegangen wird. Drei Organe des Menſchen können durch Pflanzen⸗ ſchutzmittel gefährdet werden, nämlich die Haut, Augen und Atmungsorgane. Die Haut müſſen wir beſonders dann vor der Berührung mit Giften ſchützen, wenn, wie oft an den Händen, Wunden daran vorhanden ſind. Durch ſolche Stellen können die Gifte ſehr ſchnell in den Körper gelangen und Blutvergiftung und andere ſchwere Schäden hervorrufen. Wir werden deshalb die Hände mit billig zu beſchaffenden Gummihandſchuhen ſchützen. Die Augen ſind beim Spritzen beſonders gefährdet. Wie oft wird dabei der giftige Sprühregen über das Geſicht des Arbeitenden ge⸗ weht. Schwere Schädigungen können dabei die Folge ſein, zumal, wenn wir mit der beſchmutzten Hand das Brennen in den Augen beſeitigen wollen. Auch hier iſt ein ſehr wirk⸗ ſamer und zugleich billiger Schutz gegeben, durch Tragen von Brillen mit Seitenſchutz Schwieriger iſt der Schutz der Atmungsorgane. Beim Arbeiten mit Pflanzenſchutzmitteln machen wir uns deshalb zur erſten Pflicht, dabei weder zu eſſen, oder zu rauchen! Durch Vorbinden eines Schutztuches können wir die Naſe vor dem Einatmen ſtaubiger Mittel ſchützen. Beſſer ſind die zwar nicht teuren aber etwas un⸗ bequemen Atemſchützer, die man beſonders beim Spritzen von Nikotinpräparaten anwenden ſollte. Aber nicht nur beim Gebrauch, ſondern auch während der Aufbewahrung müſſen wir Vorſicht walten laſſen. Alle Schädlingsbekämpfungsmittel bringen wir deshalb in einem verſchließbaren Schrank oder Kaſten, der„Pflanzenſchutz⸗ apotheke“ unter. So wie es für den Apotheker erſte Pflicht iſt, keinen Unbefugten an ſeine Arzneien oder Gifte heran⸗ zulaſſen, müſſen auch wir für einen ſicheren Verſchluß un⸗ ſerer Präparate ſorgen. Wir laſſen die Gifte am beſten in ihrer Originalpackung oder füllen ſie— wenn Flüſſigkeiten — in weithalſige Glasgefäße, die mit genauer Inhalts⸗ angabe verſehen werden. Giftige oder feuergefährliche Stoffe werden noch beſonders gekennzeichnet. Neue Schiffahrtspolizeiver ordnung Für das deutſche Rheinſtromgebiet. NSG. Im Reichsgeſetzblatt vom 9. Februar 1939 iſt die durch den RNeichsverkehrsminiſter des Innern erlaſſene neue Schiffahrtspolizeiverordnung für das deutſche Rhein⸗ ſtromgebiet veröffentlicht. Die Verordnung iſt in drei Teile gegliedert: Gemeinſame Vorſchriften für alle Waſſerläufe, Son⸗ derbeſtimmungen für den Rhein, Sonderbeſtimmungen für die Nebenwaſſerläufe des Rheins. Die beiden erſten Teile ſind nach längeren Verhandlungen mit den übrigen Rheinuferſtaaten zuſtandegekommen und wer⸗ den mit gleichem Text auch durch die Regierungen der Nie⸗ derlande. Belgiens, Frankreichs und der Schweiz für ihr Hoheitsgebiet veröffentlicht werden. Im dritten Teil ſind U. a. Sonderbeſtimmungen für den Neckar und den Main enthalten. Die neue Verordnung tritt am 1. April 1939 in Kraft. Mit dem Erlaß der neuen Verordnung werden die bis⸗ herigen Rheinſchiffahrtspolizeiordnungen vom 28. Januar 1913, ausgenommen die Vorſchriften über Bau, Bemannung, Ausrüſtung und Unterſuchung der Flöße, die Polizeiordnung für die Schiffahrt und Flößerei auf dem Neckar vom 16. April 1894, mit Ausnahme der Vorſchriften über die Schiffs⸗ atteſte und über die Ausweiſe der Schiffsführer und der Schiffsmannſchaft, ſowie die Schiffahrtspolizeiordnung für den kanaliſierten Main vom 3. April 1925 nebſt Nachträ⸗ gen und Durchführungsbeſtimmungen, ungültig. Strom- und Schiffahrtspolizeibehörden im Sinne der neuen Schiffahrtspolizeiverordnung ſind die Mittelbehörden der Reichswaſſerſtraßenverwaltung, die befugt ſind, die Rege⸗ lung örtlicher Verhältniſſe ihren nachgeordneten örtlichen Stellen zu übertragen. Mittelbehörde der Reichswaſſerſtraßen⸗ verwaltung iſt in Baden für den Rhein und die Mündungs⸗ ſtrecke des Neckars das Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium— Abteilung für Waſſer⸗ und Straßenbau— Karlsruhe. Nach⸗ geordnete örtliche Stellen ſind die Rheinbauämter Mann⸗ heim, Kehl und Freiburg. Marktberichte Mannheimer Schweinemarkt v. 16. Februar. Auftrieb und Preiſe: 230 Ferkel, über ſechs Wochen 28 bis 37; 92 Läufer, 38 bis 51 Mark. Marktverlauf: lebhaft. Mannheimer Wochenmarkt v. 16. Februar. Vom Statt ſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ernattelt: Kartoffeln 44 bis 4,5; Salatkartoffen 8 bis 9; Wirſing 20 bis 25; Weißkraut 11 bis 12; Rotkraut 15 bis 16; Blumenkohl, St. 25 bis 40; Roſenkohl 45 bis 50 elbe Rüben 10 bis 12; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 2 bis 30; Zwiebeln 15 bis 18; Schwarzwurzeln 20 bis 353 Endivienſalat, St. 8 bis 25; Feldſalat 100 bis 120; Tomateß 40 bis 60; Rettich, St. 5 bis 20; Meerrettich, St. 10 bis 50; Suppengrünes, Schnittlauch, je Bſchl. 8 bis 10; Peterſilie, Bſchl. 15 bis 18; Aepfel 35 bis 45; Zitronen, St. 4 bis 5; Orangen 25 bis 45; Bananen, St. 5 bis 125 Markenbutter 160; Landbutter 142; Weißer Käſe 25 bis 305 —— Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 17. Februar: Miete F 17 und 1. Sondermiete F 9: In neuer Inſzenierung: Rigoletto. Oper von G. Verdi. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Samstag, 18. Februar: Nachmittags: 3. Vorſtellung für die Hauptſchule Mannheims: Das Käthchen von Heilbronn. Schauſpiel von Hch. v. Kleiſt. Anfang 14 Ende 16.45 Uhr.— Abends, außer Miete: F aſchings⸗ Kabarett:„Vom Tingel⸗Tangel zum Karneval“. An⸗ fang 20, Ende etwa 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). i Sonntag, 19. Februar: Außer Miete: Faſchings⸗ Ka⸗ barelkt:„Vom Tingel⸗Tangel zum Karneval“. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 20. Februar: Außer Miete: Faſchings⸗Ka⸗ barett:„Vom Tingel⸗Tangel zum Karneval“. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. aufgehoben). a. Dienstag, 21. Februar: Außer Miete: Faſ chin gs⸗Ka⸗ barett:„Vom Tingel⸗Tangel zum Karneval“. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen (Eintauſch von Gutſcheinen ſchaft noch nicht begriffen. Todes-Anzeige. Frau Marie Volz geb. Seitz im Alter von 86 Jahren. Mhm.-Seckenheim, 17. Februar 1939. 77 73 Gestern verschied nach langem Leiden unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Friedrich Volz Albert Volz Robert Volz Die Beerdigung findet morgen Samstag Nachmittag 2 Uhr, vom Trauerhause, Rastatterstraße 15 aus statt. Erſt Erkältung, dann Grippe, das iſt die übliche Reihenfolge. Erkältungen und den erſten Grſppean⸗ zeichen ſofort wirkſam begegnen, heißt deshalb ſchwere Erkrankungen in der Regel vermeiden. Bei häufigem Witterungsumſchlag, por allem bei ſogenanntem Grippewetkex, trintze man dreimal täglich eine Taſſe heißen Tee mit einem Schuß Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Das meiſt wohl⸗ tuende und notwendige Schwitzen, das die Krankheitserreger bekämpft und unwirkſam macht, wird dadurch begünſtigt. Iſt eine Erkältung be⸗ reits da, wende man folgende Schnelltzur an: Kurs vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Jucker mit der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt trinßen; Kinder die Hälfte. 5 5 8 Hallen Sie in Ihrer Hausapothetze Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt ſtets vorrätig. Sie bekommen ihn in der blauen Origingl⸗Packung mit den drei Nonnen in Apoth. u. Drog. in Fl. zu RM. 2.80. 1.65 u.—.90. GSammel⸗Anzeiger Air für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkeufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf verbilligten Biertreber und Düngerfedern müſſen ſofort in unſerem Lager aufgegeben werden. A Für den Abendtiſch Heringsſalat in Mayonnaiſe 125 fr 25 Pfg. Fleiſchſalat in Mayonnaiſe 125 fr 30 Pfg. Hüßbücklinge 500 gr 38 Pfg. Lachsheringe Stück 15 Pfg. Geelachs mec Nein, das nicht! und damit eine auslösen. Fum-NMaskenbal im palast Aber der tolle Heinz Rühmann kommt! 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Man kann daran nicht vorübergehen, wenn man bedenkt, daß dieſe Induſtrie mit ihren groben, feinen und feinſten Veräſtelungen einen wichtigen Teil im induſtriellen Schaffen Deutſchlands überhaupt ein⸗ nimmt. Was an Typen und Ausführun⸗ gen in den Konſtruktionsbüros erdacht und in den Werkhallen geſchaffen wurde, ſteht zur Schau. Das allein iſt genug, um Widerhall zu finden. Aber die Ausſtellung bedeutet ja vielmehr als Rechenſchafts⸗ bericht und Programm einer Induſtrie. Sie kündet von dem Triumph des 20. Jahrhunderts und der Tatſache, daß Deutſchland daran nicht nur nutznießend Anteil hat, ſondern das ſeine Arbeit— und hier waren es Geiſt und Fauſt glei⸗ chermaßen— dieſen Triumph erſt ermög⸗ lichte. Und weiter: die Entwicklung des Kraftfahrzeuges iſt das Symbol für den ungeheuren Aufſtieg Deutſchlands gewor⸗ den; das Ausmaß der Motoriſierung, das nirgends ſinnfälliger zum Ausdruck kommt als in jenen zehn Hallen, wurde zum Maßſtab für die faſt ſagenhafte Geſamt⸗ leiſtung des deutſchen Volkes ſeit 1933. 0*** Veꝛgaugeulieit dad Zubiaſt Das Kraftfahrzeug von heute kündet von dem Sieg des menſchlichen Geiſtes, der den Motor erdachte und ihn zum Schritt⸗ macher der Zivilſation und Geſtalter der Kultur machte. Die Berliner Autoſchau aber ſpiegelt wider den Sieg des deut⸗ ſchen Lebenswillens, und hier fühlt jeder, daß der Wunſch nach einem ſchöneren Leben nicht Wunſch bleibt, ſondern für jeden Erfüllung wird. Und da will ſich Herr Haſe wundern, daß dieſe Ausſtellung wie keine zweite volkstümlich im wahrſten Sinne des Wortes geworden iſt! Man muß ſchon davon ſprechen. Mehr, man fährt nach Berlin, wenn das möglich iſt und freut ſich, daß man Zeuge und Nutz⸗ Jahren zu hunderttauſenden auf deutſchen Straßen rollen. Das iſt Zukunft, gewiß, aber ſicherſte Zukunft! Damit wird der Sieg des Motors vollendet ſein. Jecliuiochie Fodlochitt Rennwagen und Volkswagen ſind die augenfälligſten Erſcheinungen des moto⸗ riſchen Fortſchritts in Deutſchland. Vom Kraftfahrzeugbau, ſoweit er das weite Feld zwiſchen den volkstümlichſten Reprä⸗ ſentanten ausfüllt, glaubt man, daß er einen Stand erreicht habe, der kaum noch eine Entwicklung zuläßt. Wie falſch dieſe Anſicht iſt, zeigt die Berliner Autoſchau. Welches Unmaß von ſchöpferiſcher Arbeit der deutſche Konſtrukteur im wahrſten Sinne des Wortes verſchwendet hat, um in einem faſt ſtarren Rahmen dem tech⸗ niſchen Fortſchritt zu dienen, tritt in die⸗ ſem Jahr beſonders deutlich in Erſchei⸗ nung. Wer ſich heute in ein Kraftfahrzeug ſetzt, fährt ſo ſicher wie in einem Kinder⸗ wagen, ſofern er keine Dummheiten macht. Dieſe Seite verlangt alſo keine Mühe mehr, obgleich man ihr tatſächlich noch alle Aufmerkſamkeit ſchenkt und jede Möglich⸗ keit zu Verbeſſerungen wahrnimmt. Der Motor arbeitet mit der größten Zuver⸗ läſſigkeit, und alle Teile eines Kraft⸗ wagens ſind einzeln ſo vollendet und in ihrer Geſamtheit ſo aufeinander abge⸗ ſtimmt, daß Betriebspannen zu den größ⸗ ten Seltenheiten gehören. Auch hier hat der Konſtrukteur kaum noch eine Aufgabe zu erfüllen. Die Autobahnen verlangen jedoch als die ſchnellſtens Straßen der Welt eine weſentliche Steigerung der Ge⸗ ſchwindigkeit, und da wir nicht reich ge⸗ nug ſind, daß wir Verſchwender ſein dür⸗ fen, muß die Steigerung mit anderen Mit⸗ teln erreicht werden als der Entwicklung von Rieſenfahrzeugen. Halten wir uns folgende Tatſachen vor Augen: Der Amerikaner fährt faſt aus⸗ ſchließlich Autos, die in Deutſchland zu der Klaſſe der mittleren oder ſchweren ge⸗ hören. In Deutſchland dagegen zählen weit mehr als die Hälfte aller zugelaſſenen Perſonenwagen zu der Kategorie der ſo⸗ genannten Kleinautos. Unzählige Witze ſind über ſie im Umlauf; das kann aber nicht hindern, daß im Kleinauto ein Höchſt⸗ nießer eines Fortſchritts ſein darf, der Menſchengeiſt und Willen gleich ehrt. Seit im Jahre 1933 der Führer die erſte Automobilausſtellung im national⸗ ſozzaliſtiſchen Deutſchland eröffnete, ſteht in ihrem Mittelpunkt die Ehrenhalle, die immer ein umfaſſendes Bild von der Bedeutung des Lraftwagens im Leben der Nation gibt. Hier wurden vor 1 die erſten Vehikel von Daimler und Benz beſtaunt, 100 Urahnen des heutigen Kraftwagens. Hier ſtand auch ane lange Ahnenreihe, die dem Laien ein freundliches Lächeln entlockte und dem Fachmann Bewunderung für e Zähigkeit der deutſchen Pioniere von Motor und Auto Enztigte. Das war die Vergangenheit. I dieſer Halle wurden zum erſten Male die Renn⸗ wagen aufgestellt und bewundert, die zu bauen der Füh⸗ zer im Jahre 1933 befahl. Ihr Einſatz brachte der ver⸗ g und undankbaren Welt zum Bewußtſein, was 9 der Fortſchritt in Motor und Kraftfahrzeug ver⸗ rpert, Deutſchland verdankt. Und hier ſtanden im ver⸗ kintgenen Jahre auf hohen Sockeln die gigantischen, ſtrom⸗ nien verkleideten Maſchinen. Von dem ſchöpferiſchen emperament der deutſchen Konſtrukteure erſonnen, hatten i die Fahrer in dem fanatiſchen Glauben an die Güte and Ueberlegenheit von einem Erfolg zum anderen gejagt. Arten bineien in die lebenserfüllte Gegenwart führten ſie weng In dieſem Jahr ißt die Ehrenhalle erfült von Gegen. 85 und Zukunft zugleich. Schöpferiſche Gegenwart ver⸗ n die der der Autoproduktionsſtätten Groß⸗ deutſchlands und der Autobahnen. Hier dürfen wieder jene Rennwagen und Motorräder nicht fehlen, die im ver⸗ gangenen Jahr in aller Welt Sieg an Sieg gereiht und in kaum vorſtellbaren Zerreißproben Güte und Fort⸗ ſchrittlichkeit des deutſchen Kraftfahrzeugbaues unter Be⸗ weis geſtellt haben. Von der Zukunft aber künden in der Ehrenhalle die Modelle des Volkswagens. Es iſt wahr, daß die deutſche Autoinduſtrie in den letzten ſechs Jahren einen kaum faßbaren Aufſchwung ge⸗ nommen und mit ihrer Leiſtung und Verantwortung im Ringen um Deutſchlands Geltung in der erſten Reihe ſteht. Das war der Wille des Führers. Es iſt auch wahr, daß heute bereits 3000 Kilometer Autobahnen dem deutſchen Kraftfahrzeugverkehr zur Verfügung ſtehen; es ſind die ſchönſten und beſten Straßen der Welt. Dieſe Bahnen wurden auf Befehl des Führers gebaut und wir wiſſen, daß in abſehbarer Zeit dieſes Straßennetz in einem Um⸗ fang von 15000 Kilometer vollendet ſein wird. Der Füh⸗ rer hat auch den Bau des Volkswagens befohlen, mit dem die Motoriſierung Deutſchlands erſt ihre Krönung erhält. Dieſer Volkswagen iſt, das wiſſen wir, in einigen Modellen bereits erprobte Wirklichkeit geworden, als phantaſtiſches Genisſtück ohne Beiſpiel und Vorbild wird er in menigen Aufnahme: Nolte/ Mauritius— M. Vol oc α en ad cles Adtolalias maß von techniſcher Leiſtungsfähigkeit er⸗ reicht worden iſt. Sie erreichen heute Spitzengeſchwindigkeiten, mit denen noch vor wenigen Jahren weit ſtärkere Fahr⸗ zeuge paradierten, und ſie geben Dauerlei⸗ leiſtungen, die einſt als vorübergehend erreichbare Höchſt⸗ geſchwindigkeiten beſtaunt wurden. Das ſind Verbeſſerun⸗ gen, die unter der lackglänzenden Haut nur zu leicht über⸗ ſehen werden. Ganz gleich, ob ſie erreicht wurden durch die mühſame Züchtung des Motors, durch ſinnvolle Ent⸗ wicklung des Getriebes oder durch die windſchlüpfige Ge⸗ ſtaltung des Aufbaues, ſie ſind techniſcher Fortſchritt, in zäher Kleinarbeit mühſam errungen. Der Sieg des Motors iſt heute vollkommen. Davon er⸗ zählt die Berliner Autoſchau in jeder Halle. Ob wir nun die kleinen Motorräder ſehen, die heute mehr und mehr an die Stelle des Fahrrades treten, oder die ſchweren Spezial⸗ fahrzeuge der Wehrmacht, der Reichspoſt und Reichsbahn beſtaunen, ob wir die ſinnvolle Konſtruktion einer ſelbſt⸗ tragenden Karoſſerie betrachten oder die ſilberglänzende Kugel aus dem Lager eines Rades und ſchließlich die vielen hundert der Wagen aller Stärken— jedes Stück erzählt uns von der Bedeutung des Motors, erzählt aber auch von der Weltgeltung, die deutſche Arbeit auf dem Gebiete des Kraftfahrzeuges wieder errungen hat. Nirgends tritt der Fortſchritt augenfälliger in Erſcheinung als in der Techun und hier beſonders dem Kraftfahrzeug. Deshalb ſpricht man von der Berliner Autoſchau Herr Haſel. K. Wines Die verſchwundene Frau Von Ralph Urban. „Heute abend habe ich eine Beſprechung“, ſagte Herr Behrend zu ſeiner Frau nach dem Mittageſſen. „Schon wieder?“ meinte Frau Emma und machte ein müdes Geſicht. „Schon wieder, ſchon wieder“, empörte ſich der Mann. „Ich gehe doch nicht zu meinem Vergnügen aus. Es han⸗ delt ſich um jenes Geſchäft mit Rotterdam, das beſtimmt wichtiger iſt als dein ſchon wieder.. Außerdem haſt du heute ſowieſo deinen Abend bei Reiters. Warum machſt du denn ſo ein ſaures Geſicht?“ „Ich habe Kopfſchmerzen“, ſagte Frau Emma. kommſt du alſo gar nicht zum Abendeſſen?“ „Nein, aber ich will ſehen, daß ich bis um elf Uhr wieder zu Hauſe bin. Viel früher kommſt du ja auch nicht.“ „Vergiß die Schlüſſel nicht, Paula hat Ausgang.“ Frau Emma ſtand auf, ſtrich ſich über die Stirn und ging kangſam hinaus. Herr Behrend ſah ihr mißmutig nach. Was hatte ſie ſchon wieder? Wenn Frauen ſchlecht ge⸗ launt find, dann reden ſie ſich natürlich auf Kopfſchmerzen aus. Herr Behrend rauchte ſeine Zigarette zu Ende, machte einen Blick auf die Uhr, ſprang auf und verließ eilig ſein Haus am Stadtrand. Erſt ſpäter fiel ihm ein, daß er vergeſſen hatte, ſich von ſeiner Frau zu verabſchieden. Zum erſtenmal in den drei Jahren ihrer Ehe. Am Abend dauerte die Sache mit dem Herrn aus Rot⸗ terdam kürzer als gedacht. Der Geſchäftsfreund mußte nämlich ſchon mit dem Nachtzug weiterreiſen. Herr Beh⸗ rend brachte ihn an die Bahn und verabſchiedete ſich dort von ihm Dann wußte er nicht recht, was beginnen. Seine Frau abholen? Man würde ihn natürlich auffordern, noch dortzubleiben, und das wollte er vermeiden, er liebte die Reiters nicht. Alſo nach Hauſe und auf Emma warten. Sie könnten dann zuſammen noch Tee trinken. Oder ſo⸗ gar eine Flaſche Wein und nett ſein. Er hatte ſich in letzter Zeit wenig um Emma gekümmert. Das kleine Haus ſah ihm aus finſteren Fenſteraugen ernſt entgegen. Richtig, die Paula hatte Ausgang, alſo war er vorläufig ganz allein. Er ſchloß auf und trat ins Haus. Hängte Mantel und Hut in die Kleiderablage und ging ins Herrenzimmer. Die Schlafräume befanden ſich im erſten Stock. Herr Behrend trank ein Glas Likör, ſetzte ſich in einen Lehnfeſſel und begann in einem Buch zu leſen. Der Ro⸗ man fing gut an und wurde ſpannender und ſpannender. Bei Seite 100 angelangt, machte der Hausherr einen Blick auf die Uhr und fuhr zuſammen. Die Zeiger näherten ſich der erſten Stunde. „Nein“, ſagte Herr Behrend und ſprang auf,„das iſt doch unerhört!“ Er ging in die Diele zum Fernſpre⸗ cher und rief Reiters an. Nach einer guten Weile meldete lich die verſchlafene Stimme des Herrn Reiter. „Was, Ihre Frau?“ meinte Herr Reiter. doch heute abend gar nicht bei uns!“ Herr Behrend hängte ab und betrachtete nachdenklich ſeine Schuhe. Hierauf weckte er durch den Fernſprecher ſämtliche Bekannte ſeiner Frau aus dem Schlaf. Seine Fragen wurden ärgerlich oder etwas ſpöttiſch verneint. Nach dieſem Mißerfolg begann er auf⸗ und abzugehen. Seine Schritte wurden von Minute zu Minute raſcher, die Wendungen zackiger. Was ſollte das Ganze bedeuten? Wo trieb ſich ſeine Frau um dieſe Zeit noch herum? . Mit einem Ruck hielt Herr Behrend in ſeiner Wan⸗ derung inne. Von der Haustür her erklang ein Geräuſch, das verriet, daß jemand behutſam aufſchließe. Der Haus⸗ herr eilte leiſe zum Eingang und ſtellte ſich zum Licht⸗ ſchalter. Langſam ging die Tür auf und herein huſchte eine Geſtalt. Die Beleuchtung flammte auf. „Ach, Sie ſind es?“ rief Herr Behrend. Es war Paula, das Mädchen.„Ich dachte es wäre meine Frau, ſie iſt noch nicht zurück. Wann iſt ſie denn weggegangen?“ „Ich weiß nicht. Ich bin nämlich ſchon um ſechs Uhr fortgegangen. Aber die gnädige Frau iſt doch noch nie lange weggeweſen, es wird doch nicht—“ „Ich fürchte“, ſagte Herr Behrend ernſt,„es ſtimmt da etwas nicht!“ „Mein Gott!“ rief Paula. heute ſchon den ganzen Tag ſo eigen. Polizei angerufen?“ „Nein, damit will ich noch etwas warten. Kochen Sie, bitte, Kaffee, Paula!“ Herr Behrend ſetzte ſich in einen Lehnſtuhl und ſtarrte düſter vor ſich hin. Was war mit ſeiner Emma los? Sie hatte doch wirklich keinen Grund, irgendeine Dummheit zu begehen. Aber ſchließ⸗ lich, was wußte er denn von ſeiner Frau? Man lebt ſo nebeneinander hin, kümmert ſich nicht beſonders, hat das Geſchäft im Kopf und andere ernſte Dinge und entfrem⸗ det ſich meyr und mehr der Gefährtin an ſeiner Seite. Die Frau wird einſamer und einſamer, zieht ſich in ſich zurück und fühlt ſich gekränkt und unverſtanden. Und dann taucht vielleicht ein anderer Mann auf.— „Nein, das nicht!“ rief Herr Behrend und fuhr auf, als wollte er den Gedanken erſchlagen. Das Mädchen brachte dampfenden Kaffee.„Paula“, ſagte er mit heiſerer Stimme,„wenn alles gut wird, dann bekommen Sie einen ſchönen und bezahlten Urlaub. Ich würde nämlich mit meiner Frau eine große Reiſe machen Das wünſchte ſie ſich ſchon lange.“ Um 3.30 Uhr rief Herr Behrend die Polizei an. „Warten Sie noch zu“, meinte der Beamte,„und machen Sie am Morgen die Vermißtenanzeige. Sollte inzwiſchen eine diesbezügliche Meldung kommen, werde ich Sie natürlich verſtändigen.“ Herr Behrend ging raſtlos auf und ab wie ein ge⸗ fangener Löwe. Emma, Emma, wie konnte ſte ihm dies nur antun, ſeine heißgeliebte Emma. Nein, er würde gar nicht leben können ohne ſie. Aber es iſt ſchon die Tragil des Lebens, daß die große Erkenntnis immer zu ſpä kommt. Einmal unterbrach er ſeine Wanderung für ein f paar Sekunden und blickte in den Wandſpiegel in der 85 Diele. Ein fremdes Geſicht blickte ihm entgegen, alt und verfallen. Der Fernſprecher klingelte. Herr Behrend riß der Hörer herunter.„Wie groß iſt Ihre Frau?“ meldete ſich 8 die Stimme des Polizeibeamten. 5 Einsachtundſechzig“, ſagte Herr Behrend und klam⸗ f i merte ſich an das Tiſchchen.„Das ſtimmt“, erklang es vam anderen Ende der Leitung.„Blond, blaue Augen?“ 8 5 d „Die war „Die gnädige Frau war Haben Sie die haft auf der Faſchingsklatſche krjühlung von Joſef Clemens Lohr Seit Tagen ſieht es in der Werkſtatt des Buchbinders Angerer aus, als ob die Wilden gehauſt hätten. Nichts mehr von Bucheinbänden, ſchönen Lederrücken und Gold⸗ papier, überall liegt auf Tiſchen und Bänken, Stühlen und Preſſen grauer, unſcheinbarer Karton, in lange Streifen geſchnitten und buntbedrucktes, raſchelndes Seidenpapier. Tief in der Nacht noch ſitzt Michael, des Meiſters Ge⸗ ſelle, am langen Tiſch und ſchlägt unentwegt Stifte in den widerſtrebenden Pappkarton Klatſchen gibt das und feine, ſeidene Kappen, die Waffen des Faſchings für die vergnüglichen Leute beim Ball im Neuhausſaal, der am Samstag ſtattfinden ſoll. Freilich, erbaut iſt Michael nicht von der Arbeit, wie könnte er auch, der manch tiefen Sinn in den Büchern gefunden, die der Zufall oder die Schwäche des Alters in in die Werkſtatt gewehr Solange ihm dabei Marie, des Meiſters ſaubere Tochter Geſellſchaft leiſtet, will er nichts ſagen, ihr bringt ner gerne das Opfer, wenn auch jeder weitergehende Gedanke ins Reich der Träume gehört. Da⸗ für ſorgt ſchon der Meiſter, der hochfahrende Pläne hegt Dabei wäre ſie doch wie geſehaffen für ihn. Er, Michael, ein gereifter Könner ſeines Faches, der ſich in der Welt umgeſehen, ſich Geſchmack und Kenntniſſe ange⸗ eignet und auch ſonſt rein äußerlich kein häßlicher Burſch, auf den die Weiber gerade ſo fliegen, und dann Marie, eine tüchtige Frau fürs Geſchäft. mit Marie , Zeichnung: Harder— M. „Ja, mein lieber Michael! Das haſt du wohl nicht erwartet!“ Mit ſolchen Gedanken ſitzt Michael über den Klatſchen und überlegt hin und her. Vielleicht hat er auch einen geſchmackvollen Einband im Sinn? Vielleicht aber auch die Marielle droben in Oſtpreußen, wo er längſt als Mei⸗ ſter ſitzen könnte! Aber, Gott, wer weiß, wofür es gut war, die Marie iſt ein hübſches Kind und einen Stein im Brett hat er auch. Wenn jetzt bloß die verdammte Einladung nicht wäre, die für Marie ins Haus flog. Sie freut ſich ſchon ordent⸗ lich auf den Abend! Den ganzen Tag ſteht ihr der Sinn nach dem Feſt, ſogar ein neues Kleid mußte angeſchafft werden! Als ob ſie ſo nicht hübſch genug wäre! Ihm jedenfalls hat ſie auch ſo mächtig den Kopf verdreht. „Ja, ſolch ein Vetliebter kommt auf allerlei Irrwege. Zumal er ſich in eine ausſichtsloſe Sache verbohrt. Wohl ſchwingt Michael fleißig den Hammer, auch ſein Herz iſt auf Reiſen. Freilich denkt er nicht an einen Ball mit ſolch feinen Leuten, ſein Sinn ſteht nach einem Faſchingsver⸗ gnügen. Und das will er ſich ſchaffen. Der Marie zum Trotz. Eine feine Sache hat er ſich zurechtgelegt, wenn die klappt, hat er wohl ſein Spiel bei Marie verloren, aber darf er ſich am Faſching nicht einen Spaß erlauben? Oh, er wird nicht verlegen ſein um ein Mädchen, es wird ſich weiſen und Marie ſoll nur ſtaunen! Und er nimmt eine Klatſche, das ſchöne Papier mit dem Schmetterlingsmuſter, geſtaltet ſie beſonders adrett und ſchreibt ein paar Zeilen zwiſchen das Muſter: Schöne Maske, bedenke, im kleinen Café neben dem Ballhaus wartet ein Burſche! Komm, ſchöne Maske und laß mich nicht warten! So, denkt Michael, das gibt einen feinen Spaß, und wirft die Klatſche in den fertigen Kaſten. Jetzt wird er ja ſehen, ob das Glück ihm hold iſt, der Zufall mag entſcheiden! Dann geht er hinauf in die Kam⸗ mer und ſchläft eine Nacht unbeſchwert, dieweilen Marie noch die Werkſtatt in Ordnung bringt, die fertigen Klat⸗ ſchen und Kappen wegräumt, wobei ihr Blick auf die ſchöne, herrliche Klatſche fällt. Sie gefällt ihr, die hat er für mich gemacht, fein von dem Michael, denkt ſie und nimmt ſie an ſich Der Samstag iſt da. Die Klatſchen ſind fortgeſchafft und Michael d ſich im Hauſe herum. Mit keinem Wort hat ihn Marte gefragt, ob er nicht auch gerne mit⸗ gegangen are auf den vornehmen Ball, und das wurmt ö ö ihn ſo, daß er ihr bei einer Gelegenheit zu verſtehen gibt, daß auch er am Abend nicht da ſei. „Wo gehſt du denn hin!“ fragt Marie.„Ich“ ſagt Michael.„ja ich... ich gehe ins Velodrom auf den Lumpenball.“ „Was„tut Marie furchtbar empört,„du gehſt Michael, weißt du auch, was denkt ſie, dafür die ſchöne auf den Lumpenball ſich da alles trifft!“ Aha, Klatſche, ſo ein Duckmäuſer. „Warum denn nicht...“ meint Michael noch,„es können nicht alle Leute auf deinen noblen Ball gehen“ Dann iſt er verſchwunden. Im Ballſaal empfängt Marie eine fröhliche Menge in feſtlichen Kleidern. Viele Bekannte darunter. Muſil ſetzt ein, und Marie fliegt am Arm eines Unbekannten im Kreiſe durch den mächtigen Saal. Benommen, be⸗ täubt, doch ohne Freude. An den Michael denkt ſie, der jetzt drüben im Velodrom vielleicht. nicht auszudenken iſt das, und nur ein paar Schritte von hier. Ein großer Platz liegt dazwiſchen. Sein Lachen klingt in ihren Ohren, ſie hält es einfach nicht mehr aus hier, die ganze Freude iſt ihr verdorben, ein Stachel bohrt ſich feſt in ihr Herz und dann quält ſie Neugier, ſie muß einfach hinüber zu ihm, ſehen, wer die Auserwählte ſein kann Marie läßt alles liegen und ſtehen, zwängt ſich durch die Menſchenknäuel und eilt hinüber in den anderen Saal, Welch ein Unterſchied doch. Da Gold und teuere Klei⸗ der, Herren in Schwarz, Kapellen im Frack und hier Men; ö 1 ö 1 ö ſchen, ſchwitzende Menſchen, billige Papierdekoration, Bier⸗ gläſer, ſchlechtes Parfüm, aber fröhliche, ausgelaſſene Menſchen. Einerlei, ſchon hat ſie Michael erſpäht an einem Tiſch voller Mädchen. Das Herz ſtockt ihr ſchier. Die Trompete gellt durch den Saal: Damenwahl. Marie ſteht hinter ihm. Michael kann nicht mehr aus. Sie fliegt an ſeinen Arm durch den Saal. Nur wenige Worte werden geſprochen:„Du gefällſt mir gut! Wie heißt du denn Kleine!“ fragt Michael. „Julia heiß ich!“—„So, Julia, ein ſchöner Namel Wo haſt du den her! Und wo iſt dein Romeo!“ „Der iſt mir untreu geworden!“ ſagt ſie.—„Ich ſoll dich wohl nun tröſten, was!“—„Warum denn nicht! Du gefällſt mir auch!“—„Wenn ich Zeit hätte, gern.“— „Schade!“ meint Marie.—„Jch komm' aber wieder!“ trö⸗ ſtet ſie Michael.„Muß nur für eine Stunde mal weg!“ „So, was machſt du denn in der Stunde!“ Michael drückt und windet ſich um eine Ausrede. Es will ihm nichts einfallen. „Im Geſchäft mal nachſchauen“ ſagt er dann. „So ſpät in der Nacht? Du, das glaub' ich dir nicht Gehſt du zu einer andern?“ „Quatſch, das verſtehſt du nicht!“ ſagt Michael ſchog ärgerlich. Der Tanz geht zu Ende. Michael verliert ſee in der Menge und iſt ſpurlos verſchwunden. Aber ehe er ſeinen Mantel beſorgt, iſt Marie gas dem Saal gehuſcht und in das kleine Café hinübergelaufeh. Da erſcheint auch Michael. Ueberſchaut das Lokal mit enttäuſchtem Geſicht, es iſt leer. Die Erwartete iſt nicht da, wird ſie kommen? Lange fitzt er, immer den Blick nach der Türe. Schon hat er ſich damit abgefunden, da tritt Marie aus einer Niſche und nimmt kurzerhand Platz.„Da bin ich flüſtert ſie⸗ „Biſt du mir nachgelaufen?“ fragt Michael, der ſie an dem Koſtüm wiedererkennt.—„Ich“, ſtellt ſich Marie er⸗ ſtaunt,„nein, du haſt mich doch herbeſtellt.“ „Ich. du irrſt dich, kleine Fulia.“—„Nein, nein, hier lies doch, da auf der Klatſche!“ und legt ſie behutſam auf den Tiſch. „Aber, natürlich“, lächelt Michael gezwungen und ver, legen,„daß ich das vorhin nicht geſehen habel Was enn Zufall!“—„Ja“, lacht Marie,„was ein Zufall!“ Miß' trauiſch betrachtet ſie Michael! Sollte am Ende eine Falle! „Nimm doch die Maske ab, jetzt!“—„Muß ich, bif du auch nicht böſe dann!“ „Aber nein, warum ſollt ich wohl!“—„Na, na Marie tut geheimnisvoll und verſchmitzt,„vielleicht doch! Dann löſt ſie die Schlinge. Michael ſpringt auf, erſchrocken und rot bis an die Haarwurzeln:„Marie, Marie, du hien, wie kommſt du hierher.. ich denke, du biſt drüben auf dem Ball „Ja, mein lieber Michnel! Das haſt du wohl nicht el, wartet! Außerdem wollte ich doch deine Angebetete ſehen“ „Mariel Ich konnte dir doch nicht ſagen..“ „Hätte ich dir vielleicht um den Hals fallen ſollen!“ „Nein, nein, aber du haſt mir ſchon immer gefallen. Aber dein Vater, du weißt doch“ 74 „Den überlaß' nur mir, Michael! Und jetzt gehen lu tanzen] Wohin!“—„Einerlei, Marie, komm!“ Draußel in einer dunklen Ecke küßten ſie ſich, und zurück blieb die Klatſche, zerriſſen und unbeachtet, um am frühen Morgen im Kehrricht zu enden — — „Im Oberkiefer eine drei⸗ „Ja!“ ſtöhnte Behrend. a e Beh pft ziedrige Brücke?“—„Nein!“ brüllte der Mann. ſei Dank, nein!“. 5 Fünf Uhr. Paula erſchien in der Tür.„Sie ſollten zu Bett gehen, Herr Behrend!“ „Ich denke nicht daran, Paula. Aber Sie ſollen Zeuge meines Schwurs ſein: Wenn ich meine Frau wohlbehal⸗ ten wiederbekomme, ſoll ſie auch den Wagen haben, den ſie ſich wünſchte.“ „ch werde Ihnen für jeden Fall das Bett zurechr⸗ machen, ſagte Paula und ſtieg die Treppe zum Schlaf⸗ zimmer hinauf. Herr Behrend ging zum Likörſchrank und trank in langen Zügen gleich aus der Flaſche. Ein erſchütternder Schrei gellte durch das Haus. Herr Behrend ließ die Flaſche fallen und raſte hinauf. In der Tür ſtand das Stubenmädchen und ſtarrte regungslos ins Schlafzimmer. Herr Behrend ſtieß ſie zur Seite, dann prallte er mit einem Aufſchrei zurück. Im Bett ſaß Emma. Sie rieb ſich gerade die Augen. „Seid ihr denn alle verrückt geworden?“ ſagte fi und gähnte.„Was ſoll denn der ganze Krach und eur dummen Geſichter?“ 95 „Emma!“ rief Herr Behrens.„Wo biſt du geweſen? Kopf „Nirgends bin ich geweſen“, meinte die junge und gähnte nochmals.„Ich hatte wahnſinnige ſchmerzen und blieb daher zu Hauſe. Um ſchlafen zu kön nen, nahm ich ein Pulver.“ Das iſt die Geſchichte, wie Frau Emma zu ihrer. telmeerreiſe, zu einem Auto und zu einem neuen Mut kam. Der neue Mann iſt zwar derſelbe, aber doch 193 derſelbe. Er hat nur ſeine Frau in ein paar lehrteichen Stunden ſchätzen gelernt. gehſt was höne nes hen.“ enge Muſit inten „be⸗ „der enken aſſene einem Die ſteht gt an erden denn kamel h ſoll t! Du 1.“— Atrö⸗ weg!“ ichgel ihm nicht ſchon rt ſie gs Auſen. AI mit ht daß nach tritt —„Da ſie an ie er⸗ nein, utſam d ver⸗ 18 ein Miß⸗ e h, biſ doch rocken 1 hiet, en auf cht er ehen en!“ fallen. en wit außel eb die korgel dee „dann ſaß (12. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Angelika Heffner hat, abs ſie eines Morgens zum Dienſt als Helferin von Geheimrat Lambrecht fährt, eine Begeg⸗ nung. Im vollbeſetzten Autobus bemüht ſich um ſie ein Herr, offenbar Ausländer. Das Geſicht erinnert an Sidney Jeffrey, der von Geheimrat Lambrecht behandelt wurde. Vielleicht wünſchte der Ausländer eine Annäherung, aber ſie muß von dem Wagen ſteigen, ehe er etwas ſagen kann. Einige Tage ſpäter— ſie hat den Zwiſchenfall längſt ver⸗ geſſen— meldet ſich Frank Jeffrey telephoniſch bei Geheim⸗ rat Lambrecht an. Angelika nimmt die Anmeldung entgegen. Ihre Begegnung fällt ihr ein, und Frank iſt begierig, Angelika kennen zu lernen, von der ſein Vater viel erzählt hat. Frank iſt, als er ihr gegenübertritt, überraſcht. Sein Vater hat einen guten Geſchmack. und er würde, wenn er Dorrit Grant nicht heiraten ſollte, dieſe Angelika nehmen. Auch Angelika findet Gefallen an dem Beſuch, aber ſie möchte, als er bei ihrer erſten Begegnung anknüpfen will, von Sidney Jeffrey hören. Frank erzählt von Galatin und erwähnt Dorrit Grant. Angelika horcht auf, ſie glaubt, daß es ſich um die Frau von Sidney Jeffrey handelt. „Nein, das iſt noch viel komplizierter! Die Angelika meines Vaters, das Fräulein Heffner am Telephon, die Mitarbeiterin des Geheimrats Lambrecht und vor allen Dingen die ſchönſte junge Dame Berlins, die ich in der ganzen Stadt wie eine verlorene Stecknadel geſucht habe, und die ich ohne den Auftrag meines Vaters, Lambrecht zu beſuchen, wahrſcheinlich nie wiedergefunden haben würde.“ „Sehen Sie“, weicht Angelika ſeiner reichlich flam⸗ menden Sprechart mit Humor aus,„Sie hätten den Auf⸗ trag gleich ausführen ſollen!“ „Das iſt es ja“, erwidert Frank in zäher Offenſive, „ich habe Sie nicht gefunden, weil ich Sie ſuchte. Schließ⸗ lich habe ich mir dann geſagt: Wenn du die junge Dame vom Autobus nicht wiederfindeſt, guckſt du dir mal un⸗ verbindlich die Angelika an.“ Nein, dieſen Ton kann man unmöglich ernſt nehmen! Er kann das ja gar nicht ſo meinen, wie es herauskommt! Angelika verſucht noch einmal, dieſes ungewöhnliche Geſpräch in den Humor abzubiegen: „Und ſiehe da! Die eine iſt die andere?“ „Nein“, ſagt er in weiterem ſchweren Ausfall,„die eine iſt die einzige.“ So. Das hat er nun aüch noch fertiggebracht. Einige Herzſchläge lang kann Angelika ihm noch beluſtigt in die Augen blicken, als ob ſeinen Worten durch einen nachträg⸗ lichen Scherz die Ungültigkeitserklärung folgen müßte. Aber er denkt nicht daran. Sie guckt jetzt über ihn hinweg. Die ganze Sache iſt reichlich unverſchämt! Schließlich ſitzt ſie ja hier dienſtlich auf ihrem Stuhl und nicht auf einem Barhocker, um ſich don jungen, zugereiſten Ausländern grobſchlächtige Schmeicheleien ſagen zu laſſen. Sie nimmt ſeine Augen ſeſt in ihren Blick. „Sie ſind geſchäftlich in Berlin, Herr Jeffrey?“ „Ja; das heißt, meine Geſchäfte ſind vor zwei Wochen ahgeſchloſſen worden. Seitdem habe ich hier nichts mehr zu ſuchen außer—“ Angelika fängt ihn ab: „Außer der Erledigung von perſönlichen Aufträgen Ihres Herrn Vaters, nicht wahr?“ Endlich ſcheint er etwas zu merken. Er ſenkt ſeinen angreifenden Blick. Er errötet ſogar und ſagt kleinlaut: „Ja. Nun ja. Bitte, ſeien Sie mir nicht böſe; ich habe mich ſehr gefreut, Sie wiederzuſehen.“ „Es iſt doch alles Scherz, Herr Jeffrey“, kommt An⸗ gelika ihm zu Hilfe. Er lächelt ſchon wieder. „Es wäre keine vollſtändige Reue, wenn ich mein ergehen leugnen würde.“ Da klopft Baur an die Tür. Der Herr Geheimrat ren jetzt bereit, Herrn Jeffrey zu empfangen. „Ich verabſchiede mich noch“, haſtet Frank Angelika zu. Er tut gerade ſo, als ob ſchon wer weiß was für Ver⸗ kaulichkeiten zwiſchen uns beſtünden, ſtellt Angelika baß erſtaunt feſt. Es fehlt nur noch, daß er mir wohlwollend die Backen tätſchelt. In allerbeſter Laune ſitzt Frank vor dem Geheimrat, der ihm wegen ſeiner ſchönen Mitarbeiterin ungeheuer ſympathiſch iſt. Nach den erſten ſich von ſelbſt ergebenden ragen und Antworten weiß Lambrecht nicht mehr recht, was er mit dem jungen Mann aus Amerika anfangen ſoll. em Freund und früheren Patienten geht es offenbar Jut; intereſſante Einzelheiten über das allmähliche Ab⸗ küngen der Folgen ſeines ſchwierigen operativen Eingriffs bünten wiſſenſchaftlich wertvoll ſein, wenn ſie zuverläſſig genug wären. . Kann ich Ihnen hier in Berlin irgendwie behilflich ein!“ fragt Lambrecht mit abſchließender Höflichkeit.„Sie reiſen bald?“: f Das fühlt ſich heftig nach Verabſchiedung an. Es iſt noch nicht beſtimmt; ich habe etwas ſehr Wich⸗ tiges zu erledigen“, antwortet Frank und denkt dabei voll Freude an Angelika. „Dann wünſche ich Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute. Eine recht herzliche Empfehlung an Ihren Vater.“ Der Geheimrat ſteht auf. „Mein Vater hat mir einen Auftrag für Fräulein Heffner gegeben.“ „ Wäre es nicht hübſch, wenn er die Angelika für den Nachmittag aus dem Dienſt loseiſen könnte? Sie wird ſich eſtimmt ungeheuer freuen! Lambrecht ſtutzt. Das iſt unbequem. Da war doch Leiuerzeit jene dumme Geſchichte mit dem lieben älteren ffrey. Seine tüchtige Heffner war wochenlang durch⸗ einander geweſen. a„Ja“, ſagt er unſicher,„das richten Sie wohl am beſten an 8 Heffner perſönlich aus?“ „Natürlich, Herr Geheimrat. Ich habe deshalb die 1 Bitte, daß Sie Fräulein Heffner zu dieſem Zweck ir heute nachmittag beurlauben.“ inige Sekunden lang iſt Lambrecht völlig verblüfft. e daß die Angelegenbeit offenbar ſehr 3 E ON A NN bei dem gütig ſtrahlenden Lambrecht. Frank Jeffrey eilt DOM FNF DNR A dringend ſein müſſe. Er mag mit ſolchen Dingen nichts zu tun haben. 5 „Weiß Fräulein Heffner?“ fragt er in einer peinvollen Angſt, mehr Auskünfte zu verlangen, als ihm zukommen. „Ich hielt es von vornherein für richtig, Sie zunächſt Ihre Einwilligung zu bitten, Herr Geheimrat“, flun⸗ Frank friſch drauflos. „Ich kann wohl nichts dagegen haben, Herr Jeffrey.“ 5„Danke Ihnen herzlich, Herr Geheimrat. Wann darf ich Fräulein Heffner abholen?“ In ihrer Erregung wird ſie wahrſcheinlich doch nicht mehr arbeiten mögen, ſagt Lambrecht ſich. Schließlich iſt dem tüchtigen Kerl von einem Mädchen auch mal ein un⸗ erwarteter freier Tag zu gönnen. „Von mir aus können Sie ſie gleich mitnehmen“, knurrt er. Er drückt auf einen roten Knopf an ſeinem Telephon, um Angelika die Botſchaft ſelbſt zu ſagen. „Darf ich Sie bitten, einmal zu mir zu kommen, lie⸗ bes Fräulein Heffner?“ Nun ſitzt Frank in der Kaſtenfalle. Verflucht und zu⸗ genäht, ſchießt es ihm durch den Kopf, jetzt kann nur noch die gigantiſche Frechheit helfen! Die Tür geht auf. Angelika kommt. Frank fühlt ſein Blut mit Gewalt in ſein Geſicht ſteigen. Geheimrat Lambrecht ſteht auf und geht Angelika entgegen. Als ob er mit Freuden ein Geſchenk machte, ſagt er zu ihr: „Herr Jeffrey hat mich gebeten, Sie für heute nach⸗ mittag zu beurlauben, meine Gute. Ich freue mich für Sie. Was? Angelika erſtarrt. Dieſe Unverſchämtheit geht nun aber doch zu weit. „Herr Geheimrat—“ haſtet ſie hervor. um kert Zeichnung: Drewitz— M. „Dann alſo bis morgen früh“, wendet Lambrecht ſich zu ihr... Frank Jeffrey eilt ihr voran zur Tür. „Die Arbeit iſt kein Haſe; ſie läuft Ihnen nicht da⸗ von“, lächelt der alte Herr gütig. Das entwaffnet Ange⸗ lika. Sonſt ſind Arbeitsdinge für Lambrecht ſehr wohl flüchtige Haſen. Er will ihr ſicher eine große Freude machen. Es iſt ſchade, ihm das Vergnügen nehmen zu müſſen. Aber es geht nicht anders. „Herr Geheimrat—“ ſetzt ſie etwas ruhiger an. Aber dieſer unverſchämte Jeffrey ſchiebt ſich mit ſeinen breiten Schultern zwiſchen ſie und Lambrecht. Er drückt dem alten Herrn die Hand und verabſchiedet ſich: „Haben Sie Dank für Ihr großes Entgegenkommen!“ 1 alſo bis morgen früh“, wendet Lambrecht ſich zu ihr. In Angelika ſteigt ein Lachen auf. Sie bedankt ſich ihr voran zur Tür. Er öffnet ſie und läßt Angelika vor⸗ bei, verbeugt ſich noch einmal vor dem Geheimrat und ſchließt die Tür, durch die er glücklich entronnen iſt. Jetzt iſt er mit Angelika allein im Sekretariat. Der Schweiß tritt ihm auf die Stirn. Seine Heerſcharen von Frechheiten haben ihn plötzlich im Stich gelaſſen. Er ſteht allein auf weiter Flur und hat das peinliche Empfinden, als habe er ſoeben als Gaſt eines fremden Hauſes ein ganzes Service wertvollſten Porzellans hingeſchmiſſen. Fräulein Angelika Heffner räumt zornig auf ihrem Schreibtiſch die Sachen hin und her. Ihre Stimmung ſcheint miſerabel zu ſein. Eigentlich kann Frank ihr das nicht verdenken. Er ſelbſt findet es reichlich übereilig vom Geheimrat, daß er ſo ohne weiteres verfügt hat, ſie könne ihre Arbeit auch morgen verrichten. Es gibt doch eigen⸗ artige Kavaliere, denkt er entrüſtet. „Fräulein Angelika!“ ſtößt er aus einer Bruſt hervor, die von den edelmütigſten Männertugenden überfüllt iſt. „Heffner heiße ich!“ begehrt Angelika auf. „Fräulein Heffner, es iſt doch alles vollkommen natür⸗ lich zugegangen“, ſagt er kleinlaut. Angelika wendet ſich um. Es iſt ja möglich, daß ſie ihm unrecht tut. Vielleicht iſt er ganz unſchuldig in dieſe Verlegenheit hineingeraten? „Wie denn?“ „Ich habe Ihren Chef beſchwindelt.“ Kopf nennt er natürlich! Angelika ſchüttelt unwillig den Kopf. 5. „Ich habe ihm geſagt, daß ich im Auftrage ſeines reundes, meines Vaters, etwas mit Ihnen zu beſprechen AJ ENG Angelika errötet. Trotz der Vorverſicherung, daß es ein Schwindel ſei, erſchrickt ſie etwas vor der Idee, ihre Erinnerungen durch dieſes jüngeren Jeffreys Mund auf⸗ gefriſcht zu bekommen. Zu ſeiner perſönlichen Entlaſtung fügt Frank unſicher hinzu: „Ich war ja ſelbſt erſtaunt, daß Ihr Geheimrat gleich zu allem Ja und Amen ſagte, ohne Sie zu fragen.“ „Oh, das war nur ſehr gut von ihm gemeint“, weicht Angelika vor den mutmaßlichen Hintergründen zu Lambrechts ſchneller Bereitwilligkeit aus. Er weiß doch, wie ſie damals für Sidney Jeffrey geſchwärmt hat. „Finden Sie?“ zweifelt Frank noch. Er nimmt den Kopf wieder etwas höher. Seine Poſition ſcheint ſich weſentlich gebeſſert zu haben. „Ja, ſo ſtehen wir miteinander“, lächelt Angelika be⸗ freit, um dann aber ſofort zu empfinden, daß ſie ſich damit halbwegs in die Zuſage hineinbegeben hat, den Nach⸗ mittag mit dieſem Herrn Jeffrey zu verbringen. „Dann können wir ja nun ruhig losfahren?“ erfaßt Frank ſeine ungeheure Chance. „Und wohin gedenken Sie loszufahren?“ wehrt An⸗ gelika noch ab. 5 „Na. Zum Beiſpiel in die Wannſeegegend?“ Mit einemmal blüht eine Freude in Angelika auf. Die Decke und die Wände dieſes alltäglichen Raumes weiten ſich zu grüngeſäumten, blauen Fernen. „Das alles iſt ſehr ungewöhnlich“, zögert ſie noch. „Ein hinreichender Grund, es zu tun“, greift Frank an. Er hat unten einen Wagen ſtehen. Es iſt nicht ſeiner; nach Bedarf leiht er ſich dieſen oder jenen von einer Autofirma. Glücksſache iſt es, daß er gerade heute einen anſtändigen Sportkompreſſor erwiſcht hat. Viel beſſer iſt ſeiner zu Haus in Gallatin auch nicht. Er gerät in fröh⸗ lichſte Siegerlaune, als Angelika nun endlich doch neben ihm ſitzt und ſich offenbar ihrer Freiheit freut. Frank Jeffrey ſcheint ein ausgezeichneter Fahrer zu ſein. Aus einem Sportkompreſſor hat man, ob man will oder nicht, eine andere Schau auf alle Dinge des Lebens; auch dann, wenn man nur zu Gaſt ihn ihm ſitzt. Frank Jeffrey erzählt ihr allerlei krauſes Zeug, ſo wie es ihm gerade in den Sinn kommt, während die Fahrt durch die Ausfallſtraße der Stadt ſeine helle Aufmerkſamkeit erfor⸗ dert. Er ſcheint verworren fröhlich zu ſein. „Finden Sie nun nicht auch, daß ich es gut gemacht habe, Sie zu entführen?“ ſtrahlt er ſie einmal an. Angelika nickt nur. Sie wird ſich vor ihm in acht neh⸗ men müſſen. Schon die Art, in der er neben ihr hockt, betont eine Vertraulichkeit, die ſie, offen geſtanden, auch empfindet, zu der er aber viel weniger Gründe und Rechte hat als ſie, und die bei der Neuheit dieſer Bekanntſchaft doch anſtandshalber geleugnet werden muß. Was ſich dieſer junge Mann wohl ſo unter dem Leben vorſtellen mag, überlegt Angelika. Er benimmt ſich jedenfalls wie ein berufsmäßiger Pirat. Wenn er nicht einen ihr bekannten, hochachtbaren Vater hätte, würde es glatt unmöglich ſein, ſich ihm zu einer ſolchen Fahrt ins Blaue anzuvertrauen. Er bricht ſo mir nichts dir nichts in den Arbeitsfrieden einer berühmten und wichtigen Kli⸗ nik ein, belügt einen in der ganzen Welt reſpektvoll ver⸗ ehrten Geheimen Sanitätsrat mit der Unbefangenheit eines jenſeits von Gut und Böſe ſtehenden reinen Toren, entführt eine junge Dame, die gewohnt iſt, ſelbſt über ſich zu verfügen, und erwartet offenbar dafür den Dank und den Beifall aller von ihm Benachteiligten. Wenn das ſo weitergehen ſoll, dürfte ja noch allerlei von ihm zu er⸗ warten ſein! Er hält an einer Tankſtelle, und Angelika muß zu ihrem Erſtaunen bemerken, daß er Brennſtoff für eine Fernfahrt einnimmt. 25155 ſagt ſich, daß man ja nie wiſſen könne, was ein angebrochener Tag in ſeiner zweiten Hälfte bringt. Die Welt iſt weit. Man muß nicht zum Ausgangspunkt zurück müſſen, wenn die Ferne lockt, Der kleine Wannſeewinkel mit dem Grünblick auf Schwanenwerder, den weißen Segeln, Möwen und Schwänen auf den blauen Fluten, gleitet vorüber. Frank benutzt die Gelegenheit, um ſich ſtark zur Seite zu beugen und mit Angelika in Tuchfühlung zu kommen. Angelika weicht nwillkürlich etwas aus.„Verzeihung“ ſagt er mit einem kurzen Ruck ſeines Oberkörpers und richtet ſich wieder in die Gerade. Er macht das bitterernſte Geſicht eines mißverſtandenen Mannes. Das reizt Angelika zum Spotten! an die Abwicklung Ihrer Geſchäfte, „Denken Sie Herr Jeffrey?“ „Nein. Ich denke an Sie, Fräulein Heffner.““ Er ſcheint ſich nur im maſſivſten Angriff wohl zu fühlen. „Mit ſolcher Bittermiene?“ lacht ſie ihn aus. Nun lächelt er geheimnisvoll überlegen: „Oh, nicht Bittermiene. Es iſt anders. Bitte, fahren wir doch ein Stück weiter hinaus, ja? Potsdam, Werder, Brandenburg oder ſo. Mir iſt ſo— ſo, als müßte ich immer weiter mit Ihnen fahren. Nein, eine Bittermiene war das nicht! Ich weiß ſelbſt nicht recht, wie mir iſt. Ich kann Ihnen das nicht alles ſo genau ſagen. Sie werden denken, daß ich zuviel Tempo auflege. Jedenfalls hätte ich Luſt, eine Hand zu erheben, und ſo allerlei, was hinter mir liegt, fortzuwiſchen wie die Kreide auf einer Tafel voller Rechenfehler, die ich ſelbſt nur zum geringſten Teil gemacht habe. Das geht mir nun ſchon ſo ſeit dem Autobus.“ 5 f Angelika verſteht den geheimnisvollen Inhalt ſeiner Rede nicht. Aber er hat eine geradezu gemeingefährliche Art, ſie immer in ſeine ureigenen Angelegenheiten ein⸗ zubeziehen. Man kann ihm beim beſten Willen keine Ant⸗ wort geben, ohne Gefahr zu laufen, in irgendeine Fuß⸗ falle zu tapſen. Er marſchiert auch ohne Echo ſeinen ziel⸗ bewußten Weg weiter. „Eigentlich, genau beſehen, geht es mir ſchon ſo, ſeit⸗ dem mein Vater in Gallatin Ihren Namen nannte. Ich ätte.“ habe wohl Ahnungen gehabt.“ (Fortſetzung folgt) Hanneſen/ M 9 23 18 Waagerecht: 1. Lager von Feldfrüchten im Freien, 4. deutſche Spielkarte, 7. Strom in Rußland, 8. Heilmittel, 11. Blume, 14. unbeweglich, 15. Nebenfluß der Weſer, 16. Geſichtsfarbe, 19. Zuckerſorte, 22 Radiozubehör, 23. Wohlgeruch, 24. Berg in Graubünden, 25. Stern im Adler, 26. Blumengewinde.— Senkrecht: 1. Krug, 2. Mädchenname, 3. Nebenfluß der Fulda, 4. Stadt in Weſtfalen, 5. Schweizer Held, 6. rechter Maaszufluß, 9. Hauptſtadt von Griechenland, 10. Feuer, 12. Laubbaum, 13. Perſerteppich, 16. Verpackungsgewicht,(7. griechiſcher Buchſtabe, 18. Steinkohlenprodukt, 19. deutſche Währung, 20. Papageienname, 21. Speiſenwürze. Alles blau. 1. Faulbuſch, 2. Rebenlaube, 3. Zuckerlaub, 4. Mauſe⸗ leib, 5. Stapelbuch, 6. Brautalb, 7. Burenlaube, 8. Lauſe⸗ bauer, 9. Bruſtpflaum, 10. Liftſtaub, 11. Bauchfelle, 12. Saubalg, 13. Bannlaute.— Die obigen Wörter ſind durch Verſtellen der Buchſtaben in ſolche Wörter zu verwandeln, die alle mit dem Wort„Blau“ beginnen. Bildet Wörter! 1.— bar, 2.— mund, 3.— kaſſe, 4.— de, 5.— dom, 6 ur, ziſß x ier arg, i de 11. erich, 12.— au, 13.— ada, 14.— nie, 15.— dam, 16.— gau, 17.— echſe, 18.— ate. Man bilde mit Hilfe der nachſtehenden Silben ſinn⸗ gemäße Wörter; es darf für jedes Wort nur eine der Sil⸗ ben verwandt werden. Die Anfangsbuchſtaben der Wörter nennen einen deutſchen Nationalhelden.(ch iſt ein Buch⸗ ſtabe.)— ade— arm— bar— child— ecke ei— eid— er— gern— lage— land— leu— oſt— ra— ren an— bens— bi — gil— i— ka— le— li— na preußen, 4. 6. römiſcher Dichter, 7. — ſand— tor— tort. Silbenrätſel. 0 bing— du— ei— el— erb— fel no ru ſe um— ver. N Aus den vorſtehenden zwanzig Silben ſind acht Wör⸗ ter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort ergeben. Die zuſammengeſetzten Silben haben folgende Bedeutung: nordiſche Göttin, 3. Stadt in Oſt⸗ rheiniſches Hochland, niederländiſcher 1. Fußbodenbelag, 2. weiblicher Vorname, 5. Hülſenfrucht, 8. Maler. Geographiſche Verwandlung. Dem Fluß zum Rhein wird angebaut ein ausgeſprochner Schmerzenslaut, worauf ich eine Inſel ſeh' im ſchönen, blauen Bodenſee. Seltſame Sätze. Hinten in die Ferſe. Die beiden Räte ſind erſtaunt. Viele meiner Tanten brummen auf dem See. Winde deiner Mutter Ranken. In jedem Wort iſt je eine Silbe durch eine andre zu erſetzen, ſo daß ſinngemäße Sätze entſtehen. Einſilbige Wörter bleiben unverändert. Jeder Satz nennt den An⸗ fang eines bekannten Liedes. Ein ideale Jchnelloerband Eintach und schnell läßt er sich anlegen, sitzt unverrucłbor fest und schützt vor Verunreinigung. Er Wirkt Olutstillend, keirntötend, heilungfördernd. 8 9 1 Der Beruf. Wand— Renke— Kamm— Gral— Land— Kalt— Bart— Fiſch, Laib— Eſel— Bote— Eiger— Born — Hand— Robe— Bonn. Erſetzt man in jedem dieſer Wörter einen Buchſtaben durch einen neuen, ſo daß Wörter von neuer Bedeutung entſtehen, ſo nennen die neuen Buchſtaben einen Beruf. Ein Wort. Kein Braver tut's im Kriege zu einer andern Front; Im Badezimmer hätt' es die Wanne leicht gekonnt. Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Margarete, 9. Ede, 10. Radom, 11. Teil, 13. Nogi, 14. Armee, 16. Mal, 17 Eis 19. Ren, 22. Nebel, 26. Oder, 28. Erle, 29. Serum, 30. Ode, 31. Trompeter.— Senkrecht: J. Meta, 2. Ader. 3 Reim. 4 Ar, 5. Ran, 6. Edom, 7. Toga, 8. Emil, 12. Lee, 15. Ein, id. See, 19. Roſt, Al Eder, 21. Nero, 23. Brot, 24. Elde, 25. Leer, 27 Rum Auswechſelrätſel: Eichel, Eber, Finne, Eleve, Durſt, Klemmer, Muſter, Ceder, Ohm, Peter, Schnitt, Ebner⸗Eſchenbach. Elis, 3. Duene, Tuba, Stahl, Cour, Gehalt.— Silbenrätſel: 1. Gondel, 4. Eule, 5. Nierſtein, 6. Kogel, 7, Efeu, 8. Tromsoe, 9. Dover, 10. Ernte, 11. Riemen, 12. Hudſon, 13. Unna, 14. Nero, 15. Gießen.„Gedenket der hungernden Voegelein!“ Rätſel: Licht. Umſtellungsrätſel: Unteroffizier. Wirksam u. preiswert herrlich erfrischend, verhindert den Ansatz des gefürchteten Zehnsteins. groſſle Tube 40 Pf., kleine Tube 235. 2120 Humor Max Meyer hat Arbeit beim Bahnbau gefunden. Während die anderen immer zwei Schwellen auf einma tragen, ſchultert Max ſich jedesmal nur eine auf. Dagegen hat der Vorarbeiter etwas einzuwenden: „Kannſt du nicht zwei Schwellen auf einmal tragen, du Faulenzer?“ „Was, Faulenzer“, verteidigt ſich Max,„die anderen ſind zu faul, zweimal zu gehen!“ „Fritz gibt mir zuliebe jetzt das Rauchen auf.“ „Nein, das finde ich aber altmodiſch.“ „Wieſo? Er meint, wir könnten es uns nicht leiſten, beide zu rauchen...“ „Angeklagter, ſie geben alſo zu, die Uhr aus dem Schaufenſter geſtohlen zu haben?“ „Geſtohlen habe ich ſie, das ſtimmt. Aber die Sache kam ſo: es war ein herrlicher Tag, ich ging ſo meiner Wege, ganz alleine, und da ſah ich die Uhr, die auch ging — Ich dachte, da könnten wir doch zuſammen gehen... Maler(zum Modell):„Haben Sie ſchon mal geſeſſen?“ Modell(verſchämt):„Ja, aber ich hab' Bewährungs⸗ friſt gehabt.“ E „Aber Helene, der junge Langmann hat dich vorhin Salon geküßt!“ „Nicht wahr, Mama? Mir kam es auch ſo vor.“ Schluß des redaktionellen Teils. im 1 Welchen Wagen kauft man 19392 Dieſe Frage iſt nicht ſchwer zu beantworten, wenn man den deutſchen Automobilmarkt überblickt und dabei feſtſtellt, daß Opel, die größte Automobilfabrik Deutſchlands und ſogar ganz Europas, mit einer Jahresproduktion von 140 000 Perſonen⸗ und Laſtwagen(1938) mit großem Vorſprung an der Spitze der geſamtdeutſchen Automobilherſtellung marſchiert. Aber mehr noch als dieſe eindrucksvolle Zahl beſagt die Tatſache, daß das Typenprogramm von Opel eine ſo günſtige Auswahl bie⸗ tet, daß 99,5 v. H. aller deutſchen Perſo⸗ nenwagenkäufer— praktiſch alſo alle!— davon erfaßt werden. In jeder Stärkeklaſſe, vom kleinen Gebrauchswagen bis zum ſtarken Luxus⸗ automobil, bietet Opel nur einen, aber jeweils den preisniedrigſten und von den Käufern meiſtbegehrten Typ. Dieſe kluge Selbſtbeſchränkung auf nur wenige, aber dem allgemeinen Bedarf reſtlos angepaßte Typen, die Opel ſchon ſeit Jahren kon⸗ ſequent durchführt, hat ſich als richtig erwieſen. Sie allein ermöglichte alle Konſtruktions⸗, Qualitäts⸗ und Preis⸗ vorteile, die für Opel kennzeichnend ſind. Ihr allein iſt es alſo zu danken, daß Opel da Preiſen, die ſonſt für ſo hochwertige Wagen nicht ausreichen würden, Wagen Das Geſicht des neuen Opel Kapitän. liefern kann, die in bezug auf Ausſehen, Ausſtattung, Leiſtung, Fahrkomfort und vor allem Wirtſchaftlichkeit allen Forderungen anſpruchsvoller Automobilbeſitzer vollauf gerecht werden. Nur ſo iſt es zu verſtehen, daß ein ſo tüchtiger Wagen wie der Opel⸗ „Kadett“ ſchon ab 1795 RM Uzu haben iſt, daß der führende Wagen der 1,5 ⸗Liter⸗Klaſſe der Opel⸗„Olympia“, ſchon ab 2675 RM geliejert werden kann, und daß der Opel⸗„Admiral“ ein ausgeſprochener Luxuswagen, nut 6500 RM. koſtei alſo 1 nicht mehr als ſonſt ein mittelnarker Gebrauchswagen. 5 Die Beſonderheit des Opel⸗Pro⸗ gramms 1939 iſt der Opel⸗„Kapitän“ der Nachfolger des„Super 6“ ab 3575 RM.). Mir ihm bietet Opel den erſten deutſchen Wagen der ſtärkeren Klaſſe, der, wie „Kadett“ und Olympia“, eine ſelbſttra⸗ gende Ganzſtahlkaroſſerie beſitzt. Durch ihre Bewährung bei faſt einer Viertel⸗ million Opelwagen und durch viele Nach⸗ ahmungen im In⸗ und Ausland hat dieſe Bauweiſe bewieſen, daß ſie die Bauart der Zukunft iſt und den D auch in techniſcher Hinſicht maßge enden Vorſprung ſichert Man ſieht: die Frage, welchen Wagen man 1939 kaufen ſoll, iſt wirklich nicht ſchwer zu beantworten. gegen Katarrhe Husten Heiserkeit Dein Opfer für das füllfswert „mutter und find“ wird lebendig in der Jukunſt des deutſchen Volkes. Sete sochgemoße Anwendung Vn tk UK Uu Tro 1 2 is die notörliche Grundlage ſede- erfolgreichen Haut. und Schön- neitspflege. loben zu Die Nachwehen der Grippe: e Müdigkeit, Schwächezuſtände und Fröſteln werden, wie guch die Grippe ſelbſt, mit Hilfe pon Kloſterfrag⸗Mellſſengeiſt leichter überwunden. Man trinke dreimal täglich eine, Taſſe heißen Tee mit einem Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Gut iſt es auch Kloſterfrau⸗ Meliſſengeiſt nach Gebrauchsanweiſung als Heißtrank oder zweimal täglich mit einem geſchlagenen roben Ei und etwas Zucker verrührt zu nehmen. a ie erhalten Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der blauen Nlaschen au l. mit den drei Nonnen in Apotheken und Drogerien in Flaſchen zu R 2.80. 1.65 und—.90.. — Dieſes Rezsept bitte ausſchneiden!— — Herzleiden 8— wie Herzklopfen, Atemnot, Schwindel⸗ e ucht, 3. A der Arzt feſt. Schon 2 pielen hat der bewährte Toledol⸗Herg ⸗ 1 die gewünſchte Beſſerung u. Stär⸗ 150 des Herzens d Warum uälen Sieſich noch amit? Pckg. 2.10 „ in Apoth. 9 0 Sie ſofort koſtenloſe Aufklärungsſchrift von Pr. Rentſchler& Co., Laupheim 266 Wog. ee Unermüdlich ſind aber⸗ tauſend Hände für das WH W ͤk(ätig. Wo erfüllſt Du Deine Pflicht? 3 5 WO es Miel zu süubem gibt; 2 4425 „Zum Wochenende: und„Zum Zeitvertreib? Nr. 8 8 8 als Beilage. 5A 4. PI. 38: Über 620 000 Pl.⸗Nr 3.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vor! Zeitung nicht zuſtändig rantwortlich kür die Schriftleſtung Kurt Winkler, für Angeſgenteil Carl Görg. blatt Deutſcher Provins⸗Verleger, fämtl. in Berlin SW 68, Lindenſtr. 10 7102. erlag Sonntags ⸗ 8 kR RVC, 8 W. IbkRBAR- U SCHON Wik: AER ICH Me WIS, NEUEN RINC= SEN, WARUM 8E E MAL L BER Fg ige bk T AND EW FRAUEN IMMER 1 5 1 VIEL SESsSsER AUSSEHEN 1 MACHEN A OEN SCHñO N- Als BEI MIR... 8 SFV scHMOCK ZU SCHANOEN. 7 eee UC ABER UM edo duk kan!„den Selce Scree 0 Alber ot. LACE, Mes M Kc de Isele sc Oo 6 N G¹⁴ EIN. SO ART. 9 N11 3 HAN OE HABEN. KAIODTRWMXTCEIEE ZUR PFLECE DER HANDE EE F WO IFF S SOHN ⸗ KARL SRUHl Hühneraugen Hornhaut, Schtoielen, Warzen u. dergl. werden raſch u. ſchmerzlos entfernt mit Efaſit⸗Hül — bel Alters- beschwerden. In Apotheken und Drogerien. Gearuchlos in Tabletten und Kapſeln. 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