Vezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 5. g 3 8 es· und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. — Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 1. 39: 1140 99. Jahrgang Montag, den 20. Februar 1939 Abſchied von Gauleiter Klausner Die Trauerfeier im Wappenſgal des Klagenfurter Land⸗ hauſes.— Reichsminiſter Heß hielt die Trauerrede. Klagenfurt, 19 Februar. Zur Teilnahme an der Trauerfeier für den verſtorbe⸗ nen Gauleiter Klausner im Wappenſaal des Klagenfurter Landhauſes, wo ſeit einigen Tagen der Leichnam des letz⸗ ten illegalen Landesleiters und ſpäter des erſten Gaulei⸗ ters Kärntens im Großdeutſchen Reich aufgebahrt lag, war auch Adolf Hitler eingetroffen. Mit ihm waren neben den Angehörigen und den engſten Mitarbeitern des Verſtor⸗ benen zahlreiche Reichsleiter, Reichsminiſter, Reichsſtatkhal⸗ ker, Gauleiter und Skaaksſekrekäre ſowie Generale verſam⸗ melt. Das Gau⸗Symphonieorcheſter unter der Stabführung des Generalmuſikdirektors Reichwein leitet die Trauerfeier mit dem zweiten Satz aus Beethovens„Eroica“ ein. Darauf nahm der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß von dem alten Kämpfer in bewegten Worten Abſchied: „Kärntner Erde nimmt heute den ſterblichen Teil eines ihrer beſten Söhne wieder in ſich auf. Ein Mannesleben hat ſich auf ſeinem Höhepunkt vollendet, das beiſpielhaft war für einen deutſchen Soldaten der Oſtmark und einen großdeutſchen Kämpfer. Als blutjunger Offizier im Welt⸗ kriege ſtellt Hubert Klausner tapfer ſeinen Mann. Trotz ſchwerer Verwundung, die einen gelähmten Arm zurückließ, ging er wieder an die Front hinaus.— Immer lebte er in der Ueberzeugung, daß er auch an den öſterreichiſchen Fron⸗ ten und im Kampf für ſeine engere Heimat deutſchen Bo⸗ den verteidigt. Es war ſelbſtverſtändlich, daß er dann, als es galt, im Kärntner Freiheitskampf deutſchen Boden zu retten, unter den Freiheitskämpfern zu finden war. Für jeden, der ihn kannte, war es klar, daß er nicht nur zu den Freiheitskämpfern gehörte, ſondern daß er einer ihrer wenigen Führer wurde. Und keinen ſeiner Kameraden wunderte es, daß dieſer gleiche Klausner frühzeitig ſchon in der Bewegung des Füh⸗ kers ſeinen Platz fand, dort, wo er ſeinem ganzen Weſen nach hingehörte und wo er wiederum kämpfen konnte, nicht nur, daß der Heimatboden deutſch bleibe, ſondern auch, daß eingehe in das große Deutſche Reich! In das große Deutsche Reich, an das er felſenfeſt glaubte, von dem er wüßte daß es kommen müſſe und daß es Wirklichkeit werde durch den deutſch⸗öſterreichiſchen Landsmann jenſeits der kenze Die Bewegung zog damals im ganzen großdeut⸗ ſchen Raum alles an ſich, was gleichen Geiſtes war, ohne daß die Einzelnen einander kannten, getrieben durch ein Unbeſtimmtes und Unerklärliches, hinter dem die ſchickſal⸗ heſtaltende Kraft des werdenden neuen Deutſchland ſtand. Klausner trat 1922 der NSDAP bei. Er ging als Na⸗ tionalſozialiſt den Weg ſo vieler Gefolgſchaftsmänner des Führer, die ſich mit Leib und Seele Adolf Hitler hingaben, einer Idee und dem großen Ziele. Der Major Klausner wurde aus dem öſterreichiſchen Bundesheer ausgeſchieden und mit der Familie der Not ausgeſetzt, nur weil er Na⸗ jonalſozialiſt war und blieb. Der Schwerkriegsverletzte er⸗ litt alle Verfolgungen, die damals Nationalſozialiſten erlit⸗ ten. Er wurde gejagt und gehetzt. Doch alle Opfer waren für ihn Selbſtverſtändlichkeit. ls im nervenzerreibenden Kampf der illegalen Zeit ne⸗ ben all den tapferen Kämpfern, die durchhielten, auch manch eier die Kraft zum Durchhalten verlor, als mancher wankte, mancher zweifelte und zauderte, da war dieſer stille ann des geraden Weges, des unbeirrbaren Glaubens, des unbeſtechlichen Inſtinkts, dieſer Mann mit dem gütigen Sol⸗ alenherzen ein ruhender Pol der Zuverſicht, Hoffnung und driesgewißheit gerade in dieſer ſchwerſten Zeit der Unter⸗ rückung des Nakionalſozialismus. Krö je Machtergreifung in Oeſterreich war auch für ihn die ronung des irdiſchen Lebens. Mit der Frau, die ihm in 155 Jahren des ſchweren politiſchen Kampfes treu und auf⸗ Aſeend zur Seite ſtand, ja die buchſtäblich mit ihrer Hände rbeit materielle Not fernhalten half, hat er die großen fegen der deutſchen Oſtmark geſchaut, die Tage der Heim⸗ ehr ins Reich. 0 Sie haben, mein Führer, einſt als einer Ihrer alten auleiter hinſchied, das Wort geſprochen: Ich will, daß die Ewien, der erſten Apoſtel der Bewegung eingehen in die wigkeit der deutſchen Geſchichte. Das iſt der Dank für ihre 55 das haben ſie verdient! Unter dieſen Namen, die in e Ewigkeit der deutſchen Geſchichte eingehen, wird der 9 Hubert Klausner mit obenan ſtehen. Wir, Ihre Ge⸗ 1 mein Führer, wiſſen, wie ſehr der Tod eines 1 5 Getreuen Sie ſchmerzt. Wir fühlen mit Ihnen und 25 trauern mit Ihnen. Wir trauern mit Ihnen um den 1 5 Gauleiter Ihrer oſtmärkiſchen Heimat, der von uns 15 muß. Die Trauer aber wird verſchönt durch den 0 daß es ihm vergönnt war, noch die Erfüllung ſeines 1 5 Wünſchens und Kämpfens zu erleben, denn er 1 nachdem Großdeutſchland geboren wurde. in 5 arteigenoſſe Hubert Klausner: Du wirſt nun gebettet 1 ie freie Erde deiner ſchönen Heimat, die du mit befreit er G ein Geiſt aber wird um uns und unter uns ſein, wie eiſt vieler alter treuer Kämpfer, die eingingen in die Fre der Geiſt von Männern für alle Zeiten, damit Größ eiheit nie wieder verloren gehe. Für deines Volkes nimmerzad dn gelebt, für deines Voltes Glück haft du in ganzen Reder ſtiller Arbeit und in ſtetem Einſatz deiner ner en Persönlichkeit gekämpft. In den Herzen der Män⸗ Dee 3 und der Jugend deiner Heimat ſteht dein an mal Den Dank deines Führers haſt du errungen. Die ehrende Exinnerung künftiger Generationen, die die Ge⸗ burt des Großdeutſchen Reiches als entſcheidenden Mark⸗ ſtein deutſcher Geſchichte feiern wird, iſt der Erfolg deines Lebens Die Fahnen und Standarten des ſiegreichen Natio⸗ nalſozialismus geleiten dich auf deinem Gang in die Ewig⸗ keit deutſcher Geſchichte Deine Kampfgenoſſen, an der Spitze dein Führer, grüßen dich, Hubert Klausner!“ Die Trauerverſammlung erhob ſich bei den letzten Wor⸗ ten. Dann klang aus dem Hintergrunde der Chor der Hit⸗ lerjugend:„Fallen müſſen viele und in der Nacht vergeh'n, ehe am letzten Ziele groß die Banner weh'n“. s ven 1 Veh rer den Angehörigen, der Frau und dem Bruder des Ver⸗ und nahm mit feierlichem Gruß Abſchied von Hubert Klaus⸗ ner. Nach Beethovens„Coriolan“⸗Quvertüre ſprach der ſtorbenen ſein Beileid aus. Er trat dann vor den Sarg Der große Trauerzug Unter den Klängen des Kärntner Heimatliedes wurde der Sarg von vier/ Männern und vier Politiſchen Leitern in den Hof des Landhauſes getragen und auf die Lafette eines Feldgeſchützes, das von ſechs Pferden gezogen wurde, gehoben. Das Trauergefolge eröffneten mit den An⸗ gehörigen des Verſtorbenen die Reichsleiter, Reichsminiſter, die Führer der Gliederungen, die Reichsſtatthalter und Gauleiter ſowie die hohen Offiziere der Wehrmacht. Ihnen folgten die Staatsſekretäre, die ſtellvertretenden Gauleiter, Hauptamtsleiter, viele andere Politiſche Leiter und die Mit⸗ kämpfer und Kameraden des Verſtorbenen aus den Kärnt⸗ ner Abwehrkämpfen. Sie trugen Kärntner Heimattracht und das Kärntner Kreuz. Die Trauerparade ſtellte das 1. Bataillon des Gebirgs⸗ infanterieregiments 139, das die Tradition des Kheven⸗ hüller⸗Regiments aufrechterhält, bei dem Klausner Offizier War. 5 Durch die Straßen der Stadt bewegt ſich dann ein rie⸗ ſiger Trauerzug, an dem ein 108 Mann ſtarker Fahnenblock, 6 Ehrenkompanien des Heeres, der Luftwaffe und der/ Verfügungstruppen ſowie Ehrenſtürme der SA, des NS, der Politiſchen Leiter, des NSF, des Reichsarbeitsdienſtes, der HJ und der /½ teilnehmen. An der Stadtgrenze hält der Trauerzug an. Hier wird der Sarg auf eine motortſierte Lafette gehoben, um nach Villach gebracht zu werden, wo⸗ hin die Kameraden Klausners dem toten Gauleiter das Ge⸗ leit geben. 8 2 a Nach Beendigung der Trauerfeier in Klagenfurt verließ der Führer wieder die Stadt. „Coppernicus und Kant“ Roſenberg ſprach in Königsberg.— Coppernicus-Skiftung zur Förderung der Naturforſchung von Göring begründet. Königsberg, 20. Februar. Die Kant⸗Coppernicus⸗Woche der Königsberger Alber⸗ tus⸗Univerſität erreichte ihren Höhepunkt mit einer Rede Alfred Roſenbergs auf einer Feierſtunde in der Neuen Aula der Univerſität, zu der u. a. die führenden Perſönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht in Oſtpreußen erſchienen waren. Der Rektor der Univerſität, Prof. Dr. v. Grinberg, gab dann bekannt, daß Generalfeldmarſchall Göring auf Vor⸗ ſchlag des oſtpreußiſchen Gauleiters Koch eine Coppernicus⸗ Stiftung begründet und als Anfangsbetrag die Summe von 10 000 5 zur Verfügung geſtellt habe. Die zur Königsberger Tagung anweſenden Naturforſcher haben in einer Adreſſe Vorſchläge über die Verwendung dieſer Stif⸗ tung gemacht, die deutſchen Naturforſchern die Möglichkeit eben ſoll, über die Tagesaufgaben hinaus an der Erfor⸗ 8 der großen Zuſammenhänge zu arbeiten. Unter den Unterzeichnern der Adreſſe befindet ſich u. a. der Altmeiſter der deutſchen Phyſik, Geheimrat Planck, der ebenfalls an der Königsberger Tagung teilnahm. Im Rahmen der Cop⸗ pernicus⸗Stiftung ſollen alljährlich am Geburtstage von Coppernicus, dem 19. Februar, deutſche„ beſondere Leiſtungen durch Preiſe ausgezeichnet wer Der ſtellvertretende Gauleiter Großherr dankte für die Stiftung des Generalfeldmarſchalls. f Die Feierſtunde erreichte dann ihren Höhepunkt mit der Rede Alfred Roſenbergs Reichsleiter Roſenberg führte aus, daß die nationalſo⸗ zialiſtiſche Bewegung in ſich die Verpflichtung fühle, der bahnbrechenden Genies ſtets in Ehrfurcht zu gedenken. Was ſich durch die Taten von Kant und Coppernicus vollzogen habe, ſei ſo revolutionär, daß ſich heute ihre Wirkungen noch nicht endgültig überbliczen laſſen. Denn auch heute noch wirkten ſene geſchichtlichen Weltbilder und Weltanſchauun⸗ gen nach, die bereits im Grundſätzlichen überwunden ſeien. Der Reichsleiter hob dann hervor, daß beide, Copperni⸗ cus und Kant, einmal ein Weltbild geſtürzt und einem for⸗ ſchenden Menſchentum gleichſam neue Augen geſchenkt hät⸗ ten. Mit dem heliozentriſchen Gedanken des Coppernicus und ſeiner neuen auf einer Geſetzmäßigkeit beruhenden Sicht des Weltalls ſei nicht nur das Weltbild, ſondern eine ganze Geſellſchafts⸗ Kirchen⸗ und Lebensordnung zu⸗ ſammengebrochen. Reichsleiter Roſenberg würdigte dann das Werk des großen Königsberger Philoſophen Kant, deſſen Philoſophie ebenfalls das Ihrige dazu beigetragen habe, auf der einen Seite die ſtrenge Mechaniſtik des Weltalls nachzuweiſen, und die gerabe beshalb in hochronſequenter, Wahrheit ſuchender Weiſe eine andere Welt des menſchlichen Innern erkannte und poſtulierte, die von dieſer Mechaniſtik frei ſei. Die Ent⸗ deckung eines„Müſſens“ auf der einen Seite und eines„Sol⸗ lens“ auf der anderen erſcheine als jene kritiſche Tat Im⸗ manuel Kants, die ihn mit Coppernicus ſo eng verbinde, auf den er ja dann mit vollem Bewußtſein nach Vollendung ſeines kritiſchen Werkes ebenfalls hingewieſen habe, als auf eine Parallelerſcheinung ſeiner Haltung. Kant habe um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert nicht gefochten, um ein ſogenanntes neues metaphyſiſches Lehrgebäude aufzu⸗ richten, ſondern um die Selbſtbeſinnung des Menſchen her⸗ beizuführen.. 8 d Abſchließend erklärte der Reichsleiter, daß ſich der Na⸗ tionalſozialismus als der legitime Bewahrer und Fortſetzer des Kampfes einer großen Vergangenheit fühle. Höchſtleiſtungen ſind notwendig Einleitung einer neuen Aktjon der Deutſchen Arbeitsfront. Mit einem Großappell im Berliner Sportpalaſt wurde eine Aktion der Deutſchen Arbeitsfront er⸗ öffnet, die ſich an jeden ſchaffenden deutſchen Menſchen wendet. Die hier verkündete Parole:„Jeder hilft bei der Betriebsgeſtaltung!“ wird in den lommenden Wochen und Monaten in jeden, auch den klein⸗ ſten Betrieb hineingetragen werden mit dem Hauptziel, dem brennendſten Problem des deutſchen Wirtſchafts⸗ lebens, dem Mangel an Arbeitskräften, wirkſam zu be⸗ gegnen. Betriebsführer und Obmänner waren aus dem gan⸗ zen Reich nach Berlin zuſammenberufen worden, um hier neben den verantwortlichen Männern der Betriebe der Reichshauptſtadt aus berufenem Munde die Ziel⸗ ſetzung dieſer Aktion zu erfahren. Der Leiter des Amtes für Berufserziehung in der DA F., Profeſſor Dr. Arnhold, und der Gauobmann der DA F., Spangenberg, entwickelten in der Großkundgebung die Grundſätze einer Betriebsgeſtaltung, die bei gering⸗ ſtem Kraftaufwand die höchſtmögliche Leiſtung verbürgt. Prof Arnhold wies u. a. darauf hin, daß durch die Heranführung des rechten Mannes an den rechten Arbeits⸗ platz die Leiſtung zahlreicher Betriebe um 5 v H., durch eine zuſätzliche Schulung ſogar um 10 v. H. geſtiegen iſt. Prof. Arnhold betonte die Wichtigkeit der Lehrwerkſtätten, in denen der beſte Facharbeiter der Welt heranwachſe. Eine neue Betriebsordnung werde die techniſchen und ſeeliſchen Hemniſſe im Betriebe beſeitigen. Der deutſche Betriebsführer muß dabei Vorbild und zugleich Kamerad ſein. Anſchließend richtete Gauobmann Spangenberg den dringenden Appell an die verantwortlichen Männer der Be⸗ triebe, aus dieſen Worten die Nutzanwendungen zu ziehen und unbeirrt den Zielen nachzuſtreben, die der Führer der deutſchen Wirtſchaft geſtellt hat. Politiſche Rundſchau Dr. Gütt fünf Jahre Leiter der Geſundheitsabteilung im RIM. Der Leiter der Geſundheitsabteilung im Reichsminiſte⸗ rium des Innern, Miniſterialdirektor Dr. Gütt, konnte auf eine fünfjährige Wirkſamkeit auf dieſem Poſten zurückblicken. Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, hat ihm unter Her⸗ vorhebung ſeiner Verdienſte um den Aufbau des ſtaatlichen Geſundheitsdienſtes und vor allem um die Durchführung der erb⸗ und raſſepolitiſchen Maßnahmen des Dritten Reiches Dank und Anerkennung ausgeſprochen Intereſſantes Buch vor dem tſchechiſchen Zenſor. In Böh⸗ men werden augenblicklich Proſpekte verbreitet, die zur Beſtel⸗ lung des Buches„Die Hilsneriade und T. G. M.“(Thomas G. Maſaryk“) auffordern. Dieſes Buch enthält die Schilderung des Ritualmordes von Polno, bei welchem als Verteidiger des Juden Hilsner der ſpätere Staatspräſident Maſaryk auftrat. Das Buch liegt jetzt der Prager Zenſur vor. Frantreich zieht Jahrgang 1918/19 ein. Im kommenden September werden nach einer Mitteilung des Landesverteidi⸗ gungsminiſteriums die in den Jahren 1918 und 1919 gebore⸗ nen jungen Männer Frankreichs eingezogen Es werden ferner alle dieſenigen erfaßt, die bisher zurückgeſtellt worden waren. 70 Millionen Pfund Wehrausgaben in Auſtralien. Nach einem Bericht aus Melbourne werden die auſtraliſchen Wehr⸗ ausgaben in den nächſten drei Jahren nicht, wie urſprünglich angenommen wurde, 63 Millionen Pfund, ſondern mindeſtens 70 Millionen Pfund betragen. 8 Niemand will ſie haben Deutſchland hat ſo viel Juden wie drei Kontinente zuſammen. Man redet in der Welt immer noch ſo gern von einer deutſchen Judenfrage, ſtatt mutig und entſchloſſen die deutſchen Juden aufzunehmen. Wie leicht dies tatſächlich iſt, legt Dr Grau in einem Beitrag in Wille und Macht“ dar. Die Zahl der Juden in Deutſchland iſt bei weitem nicht ſo bedeu⸗ tend, daß irgend jemand ſagen könnte, es ſei unmöglich, dieſe Bevölkerungsgruppe B Der füdiſche Anteil an der Geſamtbevölkerung der Welt beträgt 0, 88 v. H. wovon auf Europa 1.95 v. H., auf Amerika 1,92 v. H. entfallen, auf Afrika nur 0,44, auf Auſtralien nur 0,28 und auf Aſien nur 0,08 v. H. Ganz Aſien hat nur 840 000 Juden, ganz Afrika nur 55 000, Auſtralien nur 33 000. Deutſchland hat allein mehr Juden als jeder die ⸗ ſer Kontinente und nicht viel weniger als alle drei zu⸗ ſammen. Südamerika zählt nur 324000 Juden, Kanada, das 20mal ſo groß iſt wie das Deutſche Reich vor 1938 nur 185 000. Hinzu kommt, daß das Weltſudentum nach Schätzungen 60 v. H. des geſamten Weltvermögens beſitzt. Auch wenn dieſe Zahl übertrieben iſt, ſo iſt doch der über⸗ große Reichtum der Juden in der Welt eine unleugbare Tar⸗ ſache. Die Finanzierung der Auswanderung der deutſchen Juden kann daher ohne beſondere Schwierigkeiten vom Welt⸗ judentum und ſeinen Verbündeten beſtritten werden. Chronik des Tages Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Zimmer in Freiberg(Sachſen) anläßlich der Vollendung ihres 100. Lebens⸗ jahres ein perſönliches Glückwunſchſchreiben zugehen laſſen. Lord Runciman hat London verlaſſen, um ſich auf eine längere Erholungsreiſe nach Auſtralien. Neuſeeland und Hono— lulu zu begeben. Eine Proteſtaktion Züricher Marxiſten gegen die Anerken⸗ nung Francos durch die Schweiz würde vom Kantonpolizei⸗ direktor verboten. Dem Naturwiſſenſchaftler der Univerſität Habana, Prof. de la Torre, wurde durch den deutſchen Geſandten in Kuba das Diplom der Mediziniſchen Fakultät der Univerſität Jena über die Verleihung der Würde eines Doktors der Medizin ehren— halber überbracht. Reichsführer/ Himmler in Warſchau Von der polniſchen Regierung eingeladen. Einer Einladung der polniſchen Regierung Folge leiſtend, traf der Chef der Deutſchen Polizei, Reichsführer Himmler, mit Oberſtjägermeiſter Scherping, Ober⸗ jägermeiſter Menthe und ſeinem Chefadjutanten, 1 ⸗Ober⸗ führer von Alvensleben, zu einem Jagdbeſuch in Polen in Warſchau ein. Reichsführer 66 gimt in die Deutſche Botſchaft Himmler, der ſich vom Bahnhof aus begab, wurde von General Zamorſki, Vizeminiſterpräſident Kwtlatkowſki, der den erkrankten Miniſterpräſidenten, General Sklad⸗ kowfki, vertritt, und dem polniſchen Außenminiſter, Oberſt Beck, empfangen. Neue ehrenamtliche Mitglieder des Volksgerichtshofes. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der Führer hat durch Entſchließzung vom 1. Februar 1939 7 ehrenamtlichen Mitgliedern des Volksgerichtshofes auf te Dauer von fünf Jahren ernannt: den Landeshauptmann in Vorarlberg Plankenſteiner in Bregenz, den ſtellvertreten⸗ den Gauleiter des Gaues Kärnten der NSDAP Kutſchera in Klagenfurt, den SA⸗Brigadeführer Seydler in Wien, den SA⸗Obergruppenführer Hermann Reſchny in Wien, den SA⸗ Gruppenführer Karl Haas in Salzburg, den SA⸗Bri⸗ 1 Franz Rappell in Baden bei Wien, den/ Ober⸗ ührer Franz denn in Linz a. D., den/ Sturmbannfüh⸗ rer Dr. Hans Mann in Wien, den Oberſt Brauer in Krems, den Oberſt Kirchheim in Wien, den Oberſtleutnant Dimmel in Linz a. D. und den NSKK⸗Brigadeführer Franz Em⸗ minger in Salzburg. . Freiwillige vor! Der Werdegang des Arbeitsdienſtfreiwilligen. 5 Obwohl jeder deutſche Volksgenoſſe zwiſchen dem 18. und 25. Lebensjahr arbeitsdienſtpflichtig iſt, ſtellt der Reichsarbeits⸗ dienſt— der nüchſte Termin iſt der 1. April 1939— Freiwillige ein. Vom vollendeten 17. Lebensjahr an lann ſich jeder frei⸗ willig zum Reichsarbeitsdienſt melden. Der Freiwillige muß ſich bei ſeiner Bewerbung auf eine Mindeſtdienſtzeit von einem Jahr verpflichten. Hat der Frei⸗ willige ſeine Eignung zum Vormann bewieſen, ſo kann er nach dreimonatiger Dienſtzeit durch die Verleihung der Freiwilligen- ſchnüre„Anwärter für Längerdienende“ werden. Nach einer Dienſtzeit von einem halben Jahr, die als Ab⸗ leiſtung der geſetzlichen Dienſtpflicht gilt, wird der Freiwillige „Längerdlenender“. Nach fünf Monaten bereits kann er zum Vormann ernannt werden und weiter zum Obervor⸗ mann und außerplanmäßigen Truppführer nach Maßgabe freier Stellen im Laufe ſeiner Dienſtzeit befördert werden. Für Freiwillige und Längerdienende beſteht die Möglich⸗ keit, ſich im Laufe der Dienſtzeit um den Eintritt in die Führer⸗ laufbahn des Reichsarbeitsdienſtes zu bewerben. Als Anerkennung für den über die Arbeitsdienſtpflicht hin⸗ aus freiwillig geleiſteten Dienſt im Reichsarbeitsdienſt erhalten die Längerdienenden bei ihrem Ausſcheiden neben der ſonſti⸗ gen Fürſorge insbeſondere bevorzugte Vermittlung in Arbeits⸗ plätze, eine Dienſtbelohnung, und zwar bei einer Dienſt⸗ zeit von mehr als ſechs Monaten bis zu einem Jahr 100 RM., nach Ablauf ihrer einjährigen Dienſtverpflichtung 150 RM., bei mindeſtens eineinhalb Jahren 200 RM., bei mindeſtens drei Fahren 300 RM., bei mindeſtens vier Jahren 400 RM. und ſo weiter. Bei rechtzeitiger Bewerbung beim zuſtändigen Meldeamt für den Reichsgrbeitsdienſt, die perſönlich oder ſchriftlich mit Einreichung des dem bei jeder RA D.⸗Dienſtſtelle erhältlichen Merkblatt beigefügten ausgefüllten Einſtellungsgeſuches unter Deifügung der aufgeführten Unterlagen oder amtlich beglau⸗ bigten Abſchriften erfolgen ſoll, können etwaige beſondere Wünſche hinſichtlich des Ortes Erfüllung finden. gene gruß Lebe —— Zomdd ron Matgaretehnhel mann. 4¹ Ach, wenn ſie jetzt eine Mutter gehabt, ſich an ihrem Herzen hätte ausweinen können! Nie hatte ſie eigentlich Mutterliebe gekannt. Tante Helge, ja, die hatte ſich Mühe gegeben, ihr die Mutter zu erſetzen. Und auch Miſtreß de Chileno. Mil einem Ruck richtete Monika ſich auf. Miſtreß de Chileno... Wie eine raſende Flut ſtürzten ſich die Gedanken über die grübelnde Frau. Die Chilenos! Daß ſie die hatte vergeſſen können! Es konnte die Rettung ſein. Vielleicht. Sofort mußte ſie ſchreiben. Sie hatten ihr immer ſo lieb geſchrieben; zu ihrer Hochzeit und zur Geburt des Kindes hatten ſie ihr koſt⸗ bare Geſchenke geſchickt. Und immer wieder hatten ſie ſie ihrer Liebe verſichert und verſprochen, recht bald nach Deutſchland zu kommen, um das Kind Monikas zu ſehen, Im nächſten Augenblick ſchon ſaß Monika an ihrem Schreibtiſch. Ihre Feder flog über das Papier. Alles ſchrieb ſie, legte die Dinge ſo dar, wie ſie wirklich ſtanden. Viele engbeſchriebene Bogen lagen vor ihr, als ſie end⸗ lich fertig war. Monika machte den Brief fertig. Heimo mußte ihn ſofort hinübertragen zur Poſtſtelle, damit er noch mit der letzten Nachtpoſt fortging. Dann ſetzte ſich Monika wieder in den tiefen Seſſel, Wartete auf ihren Mann. Leiſe Worte murmelte ſie vor ſich hin. „Rettung— vielleicht! Barmherziger Gott! Um des Kindes willen hilf uns! Um des lebenden und um das, das kommen wird!“ „General“ Rojo macht nicht mehr mit Er erklärt: Jeder weitere Kampf iſt unnütz! Der„Chef“ der rotſpaniſchen Truppenführung, Rojo, der nach dem Zuſammenbruch der katalaniſchen Front nach Frankreich geflüchtet war und in den letzten Tagen mit Mitgliedern der rotſpaniſchen„Regierung“ Beſpre⸗ chungen hatte, hat nach einer Meldung aus Perpignan ſeinen Rücktritt erklärt. Rojo ſoll überzeugt ſein, daß jeder weitere Kampf ausſichtslos ſei und vermieden werden müſſe, um wei⸗ teres Blutvergießen zu verhindern. Rojo iſt bereits zu ſeiner Familie zurückgekehrt. Bolſchewiſtenführer als Schmuggler In Céret verhandelte das franzöſiſche Gericht ge⸗ gen eine große Zahl von Offizieren der berüchtigten Bri⸗ gade Liſter. Die Verhafteten waren nach dem Ueber⸗ tritt über die franzöſiſche Grenze im Beſitz von Gold⸗ barren und Schmuckſachen im Werte von vielen Millionen Franken angetroffen worden. Sie belegten ſich großzügig mit Dienſtgraden vom Leutnant bis zum Major und behaupteten, von den rotſpani⸗ ſchen Machthabern beauftragt zu ſein, die Schätze nach Perpignan zu transportieren. Die Franzoſen beſchlagnahmten das geſchmuggelte Gut und verurteilten 71 rote„Offiziere“ zu Gefängnis⸗ ſtrafen von einem Monat bis zu zwei Jahren ohne Be⸗ währungsfriſt. Die Zollſtrafe wurde auf 18 Millio⸗ nen Franken feſtgeſetzt. Die radikalſozialiſtiſche„Ere Nouvelle“ ſchreibt zu dieſem Urteil, daß Frankreich gern Frauen, Kindern und Grei⸗ ſen, Verwundeten und Kranken ein Aſyl gewährt hätte. Es wolle aber nicht zum Spießgeſellen gemeiner Diebe werden. Frankreich hätte die Pflicht, die Hehler zu packen, die ſich durch die Verſchleuderung ſpaniſchen Eigen⸗ tums unermeßliche Reichtümer erwerben; es müſſe das Erb⸗ gut Spaniens retten und ſchützen. Frankreichs neuer Verſuch Der franzöſiſche Senator Bérard iſt bereits in Burgos eingetroffen, wo er mit dem nationalſpaniſchen Außenminiſter, General Jordana, eine Beſprechung hatte. Nach der Auffaſſung Pariſer Zeitungen wird Bérard jetzt auch mit General Franco zuſammentrefſen. Nachdem die Ma⸗ növer des rotſpaniſchen„Außenminiſters“ del Vayo geſcheitert ſeien, die in Nationalſpanien einen außerordentlich ſchlechten Eindruck hinterlaſſen hätten, ſei zu hoffen, daß es gelingen würde, ſo ſchnell wie möglich normale Beziehungen mit den wirklichen Herren Spaniens herzuſtellen.„Petit Pariſien“ zufolge hat del Vayo mit Führern der fran⸗ zöſiſchen Linken Fühlung genommen, die laut,, Matin“ nach einer Sitzung des Linksausſchuſſes der Kammer die Entſchlie⸗ ßung faßten, Negrin zum Widerſtan d zu ermutigen. Kommuniſtiſch und marxiſtiſch eingeſtellte Lehrer an höhe⸗ ren Schulen in Paris haben es tatſächlich fertiggebracht, daß in den Schulanſtalten Geldſammlungen zugunſten der rotſpaniſchen Milizen durchgeführt wurden. Der Unterrichtsminiſter ſelbſt habe durch ein Rundſchreiben die Sammlung befürwortet. Ein Schüler, der am ſchwarzen Brett ein ſolches Rundſchreiben überklebte, wurde von der Schule gewieſen. Der franzöſiſche General Dufieux ſchildert im„Fi⸗ garo“ die Eindrücke, die er bei einer Reiſe durch National- ſpanien empfing. Er ſtellt der Armee des Generals Franco hinſichtlich Ausbildung, Ausrüſtung und Verſorgung ein aus⸗ gezeichnetes Zeugnis aus. Ihre Stärke beruhe darauf, daß Armee, Regierung und Volk von einem Ideal beſeſ⸗ ſen ſeien, das den großen Ueberlieferungen Spaniens ent⸗ ſpräche. General Franco ſei der Träger dieſer Idee, und es ſei unzweifelhaft, daß die nationalſpaniſche Armee unter der Führung ihres Chefs in Zukunft einen bedeutenden Faktor der europäiſchen Politik bilden werde. Sowjeilſpaniſche Teufelei In Figueras ereignete ſich eine ſchwere Exploſions⸗ kataſtrophe, bei der elf nationalſpaniſche Soldaten ums Leben kamen. Die Bolſchewiſten hatten in einem Kaffeehaus Spreng⸗ ſtoff in eine Kaffeemaſchine geſteckt, der durch die angezündete Gasflamme zur Exploſion gebracht wurde. Das ganze Ge bäude flog in die Luft, die verſtümmelten Leichen von elf Soldaten wurden geborgen. In Madrid wurde eine Schule zur Ausbildung„politi⸗ ſcher Kommiſſare“ gegründet, für die beſonders ſolche Agenten ausgeſucht werden, die ſich entweder durch Grauſamkeit hervorgetan haben oder als bewährte Mitglieder der Kommuntſtiſchen Partei bekannt ſind. Der rote„Ge⸗ neral“ Miaja hat verfügt, daß den roten Milizen Tag und Nacht durch Lautſprecher zugeruſen werde, daß jeder Rückzug mit dem Tode b aft wird. hatte ſich Dietmar Weſt ein kleines Blockhaus bauen laſſen, Bert hatte verwundert den Kopf geſchüttelt, als er von dem Vorhaben des Bruders erfuhr. Er ſei dort am nächſten bei den Bohrungen, hatte Dietmar geſagt und ſich das Häuschen bauen laſſen. Dietmar verſtand viel von den Bohrungen. das ſtand ch, und Sert tteß tym gern die veitung über dieſen Zweig des Betriebes. Die Arbeiter hingen ſehr an dem jüngeren Weſt, der beſſer mit ihnen umzugehen verſtand als der 8. ̃ ͤ—.—...—..——ů— 5 —— verſchloſſene Bert, und auch die Beamten wandten ſich an ihn, wo es anging; er war nicht ſo knauſerig wie der Aeltere, man konnte leichter mit ihm fertig werden. Später hatte ſich Bert über das Blockhaus gefreut, ſo oft er herübergekommen war. Mit ſolchen Dingen ver⸗ ſtand Dietmar umzugehen. Ein reizender Garten umgab das kleine Haus, weiße Mullgardinen leuchteten von den Fenſtern. Am Abend ſchloſſen undurchdringliche Rolläden das Innere des Blockhauſes von der Außenſpelt ab. Sehr behaglich war es da drinnen; es ſah ſogar ein wenig romantiſch aus durch die vielen Felle, die überall ausgebreitet lagen: am Boden, über der großen Couch und an den Wänden. Die Couch war überſät mit weichen bunten Daunenkiſſen. Gegenüber 0 ein großer Schreib⸗ tiſch, vor der Couch ein ganz flacher, moderner Rauchtiſch daneben noch ein bequemer, niedriger Seſſel. Dann noch ein paar kleine Möbelſtücke: Teewagen, Blumentiſch, ein kleiner Bücherſchrank. Man mußte es Dietmar laſſen er hatte Geſchmack und wußte, wie man ein Zimmer behag⸗ 5 konnte. a iemand durfte ohne ſeine Einwilligung ſein klein Reich betreten. Man lachte über ſeine Na nahm 5 ihm aber weiter nicht übel. Bert glaubte ſogar an Diet⸗ mars Ausrede, daß man einen Ort haben müſſe, an dem man völlig ungeſtört ſei, und der einem allein gehöre. Er war aber wohl der einzige, der völlig ahnungslos war. Nicht nur Viola, auch die Werksbeamten maren uverzeugt davon, daß Dietmar Weſt noch andere Grunde hatte, ſein Buen Retiro vor der Außenwelt abzuſchließen. Frankreich muß Aufſchlag zahlen Enthüllungen über Frankreichs Flugzeugbeſtellungen in Amerika. Aus den Protokollen, die über die Geheimverhöre des Militärausſchuſſes herausgegeben wurden, geht hervor daß Generalſtabschef Crail die an Frankreich verkauften Bomber als eines der beiden wertvollſten mili tä⸗ riſchen Geheimniſſe der Vereinigten Staaten bezeichnete. Finanzminiſter Morgenthau ſoll darauf geſagt haben, daß Frankreich überhaupt keine Kampfflugzeuge ge⸗ kauft hätte, wenn es nicht die beſten bekommen hätte. Das Kriegsminiſterium bemerkt dazu, daß die amerikaniſche Luftwaffe noch beſſere Typen beſitze, die aber Morgenthau nicht kenne. Die Franzoſen bezahlten für jeden Douglas⸗Bomber 100 000 Dollar, während der Inlandspreis nur 70 000 Dollar beträgt. Aus dem Protokoll geht außerdem hervor, daß es nicht möglich iſt, infolge des eigenen amerika⸗ niſchen Programms an Frankreich vor dem 1. Juli auch nur eine Maſchine zu liefern. Es iſt nicht unintereſſant, in dieſem Zuſammenhang feſtzuſtellen, daß der Chef der amerikaniſchen Luftwaffe bereits im Dezember gegen die Beſichtigung der modernſten amerikaniſchen Flugzeuge durch die Franzoſen proteſtiert hat. Nach dem„Daily Telegraph“ bemühen ſich die Franzoſen augenblicklich in England um Material für ihre Luftwaffe. Die Kommiſſion, die britiſche Flugzeug⸗ und Motorenwerke beſucht, ſei beſonders an dem Kauf einer großen Zahl von Motoren intereſſiert, die für die neueſten Typen der franzöſiſchen Bomber geeignet ſind. Aus aller Welt Ein Berg wandert. Am Mondſee im Salzkammergut befindet ſich der Schoberberg, der die Ruine Wartenfels trägt, ſeit einigen Tagen in Bewegung. Die Erdmaſſen, die ein Flächenausmaß von drei bis vier Hektar beſitzen, dringen je Stunde einen Meter vor und haben bereits großen Wald⸗ ſchaden angerichtet. Zahlreiche Bauernwirtſchaften, die am Berg liegen, ſind von der Vernichtung bedroht. Die geſamte Bewohnerſchaft der Umgebung leiſtet freiwillige Hilfs⸗ arbeit, doch konnte der Gewalt der Naturkräfte bisher nicht Einhalt geboten werden. Hotelgaſt ſchießt Hotelgaſt nieder und verbarrikadiert ſich. In der Gaſtſtätte des Edenhotels in Danzig gerieten an einem Tiſch, um den mehrere Perſonen ſaßen, zwei Gäſte in Streit. Der eine Gaſt zog eine Piſtole und ſchoß ſeinen Gegner nieder. Als das lieberfallkommando eintraf, verfolgte der Täter gerade den Direktor des Hotels und hätte ihn wahr⸗ ſcheinlich auch erſchoſſen, wenn nicht das Ueberfallkommando rechtzeitig eingegriffen hätte. Der Täter entfloh daraufhin in die Kellerräume, wo er ſich verbarrikadierte. wurde er unſchädlich gemacht. Unglücklicher Verlauf einer Flugveranſtaltung. Bei einer flugſportlichen Veranſtaltung in Lu blin(Polen) mußten 8 Maſchinen, die ſich auf einen Streckenflug begeben hatten, kurz nach dem Start infolge dichten Nebels entweder wieder zurück fliegen oder unterwegs notlanden. Drei Flugzeuge werden ver⸗ mißt, und alle Bemühungen, ſie aufzufinden, blieben bishet erfolglos. Ein Flugzeug des Bereitſchaftsdienſtes, das ſich an der Suchaktion beteiligte, ſtieß gegen einen Baum und ging in Trümmer. Die drei Inſaſſen wurden lebensgefährlich verletzt Verhängnisvolle Schüſſe eines Betrunkenen. In einer War⸗ ſchauer Hauptſtraße ſchoß ein Poftbeamter nach vorangegan⸗ genem Wortwechſel zwei Bekannte, mit war, nieder. Der eine wurde getötet, der andere mit einer lebensgefährlichen Kopfverletzung ins Krankenhaus eingeliefert Der angetrunkene Mordſchütze wurde verhaftet. Erdſtöße in Südſlawien. In dem nördlich von Seraſeſo im Bosnatal gelegenen Dorfe Semizovza waren in den letzten Tagen zehn Erd ſtö ße zu verſpüren. Die Bevölkerung lebt in großer Aufregung, da vor 20 Jahren nach ähnlichen Erſcheinungen ſchon einmal ein ganzer Hügel in dieſer Gegend durch Einſturz einer unterirdiſchen Höhle verſunken iſt. Man befürchtet jetzt eine ähnliche Gefahr. Zehn Opfer einer Giftmörderbande. In Philade lphia (USA.) wurde eine Giftmörderbande entlarvt. Gegen zwei Männer und zwei Frauen, die Lebensverſicherungsgelder det von ihnen mit Gift beſeitigten Opfer erhoben, wurde Mord⸗ anklage erhoben. Nach Erklärungen der Staatsanwaltſchaſt hat die Bande mindeſtens zehn Menſchen umgebracht. at Sechs belgische Bergmänner bei Gruhengaserploſſon getökel. Bei einer Exploſion ſchlagender Wetter im Koh' N Peronnes⸗lez⸗Binche wurden ſechs Bergleute getbtet. Viola nahm ihm das ſo wenig übel wie alles andere, was ſie von ihrem Manne wußte. Viel los war ohne dies nicht mehr mit ihrer Ehe, das wußte ſie. Sie richte“ ſich danach und kümmerte ſich nicht mehr um das Dietmar tat. ö Es ſtörte ſie auch weiter nicht, daß Dietmar manche Nacht nicht nach Hauſe kam, ſondern in der Blockhü übernachtete. Auch jetzt ſchien er ſich häuslich hier niedergelaſſel zu haben. Die Fenſterläden waren dicht verhängt, di ſchweren Gardinen zugezogen. Drinnen ſah es ſehr ppi aus. Der kleine Tiſch war beſetzt mit Leckereien: Sand wiches, Petits kours, feinen Pralinen, kandierten Früchte Mokka, Likör— alle dieſe Dinge, die die ſchöne Giſa 1 ſehr liebte. i 3 Sie war es, für die das Blockhaus eigentlich gebal worden war. Sie war es, der Dietmars Liebe jetzt gan gehörte. Um ihretwillen hatte er alle anderen Liebes genüſſe aufgegeben; ſie hielt ihn ganz in ihrem Banne außer ihr gab es für ihn jetzt keine Frau mehr. „Her, ſüße— paß auf, was ich dir jetzt ſage! Morgei fährſt du nach Hannover, ohne Aufſehen zu machen. Dol treffen wir uns. Wir wollen heimlich ausrücken. Weil ſehr weit. Bis nach Afrika. Aber kein Menſch darf el Sterbenswörtchen davon erfahren— hörſt du?“ „Ja, Dietmar! Du weißt ja, daß du dich auf mich ven laſſen kannſt. Nur— kannſt du denn ſo ſchnell fort Deine Frau.. das Werk?“ „Du biſt meine Frau, die andere kümmert mich nich. ſie nicht und auch das Werk nicht. Dafür iſt ja Bertl da. „Oh, Dietmar, ich freu' mich ja ſo! Und was ſoll! mitnehmen? Alle die Sachen, die ich im Sommer Norderney mit hatte?“. „Nichts, gar nichts! Dein kleines Köfferchen mit den Toilettenzeug— ſonſt nichts. Wir nehmen das Flugzeun Siſa, da können wir kein Gepäck brauchen! Wenn wir en unten ſind, in Italien, dann kaufe ich dir alles, was d 0 87 Du brauchſt dir nur zu wünſchen, meine 1 A a Durch Vergaſung denen er ausgegangen eli A 1.. r e reren e e re... n e e eee 1. edo rung ichen gend Man bia zwei der zord⸗ chat ſion Roh⸗ eule a dere, hne⸗ Badiſche Chronik Heidelberg.(Brief wechſel mit Heidelberg n Auſtralien.) Auf Anregung des Direktors der„Gram⸗ mer⸗School“ im auſtraliſchen Heidelberg werden ſieben dor⸗ tige Schüler mit Schülern der Heidelberger Philipp⸗Lenard⸗ Schule und zwei Profeſſoren der beiden Schulen miteinander einen Briefwechſel beginnen. Die ſchon beſtehenden freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen der beiden Heidelberger Stadtverwal⸗ tungen werden dadurch noch enger geknüpft. 5 O Kuhbach b. Lahr.(Faſt 98⸗jährig geſtorben.) Im Alter von 97 Jahren neun Monaten verſtarb nach kur⸗ zer Krankheit Alt⸗Straßenwart Remizius Bühler. Er war der älteſte Einwohner unſerer Gemeinde 4 Pfingſttreffen der Poſt⸗Sportler. 2 Freiburg. Wie bereits kurz berichtet, findet in Frei⸗ burg an Pfingſten das erſte Treffen der badiſchen Poſtſport⸗ Vereine ſtatt. An ihm nehmen alle Poſtſportvereine des Gaues und ſomit des Reichspoſtdirektionsbezirkes Karlsruhe teil. Es find dies u. a. die Vereine der Poſtämter aus den Großſtädten Mannheim, Karlsruhe und Freiburg, dann Pforzheim, Heidelberg, Konſtanz und Offenburg. Dazu kom⸗ men die Sportgemeinſchaften der Poſtämter aus den mitt⸗ leren und kleineren Städten und nicht zuletzt die Sportaus⸗ übenden aus vielen anderen Orten. Die Oeffentlichkeit wird ſo zum erſtenmal Gelegenheit haben, zu ſehen, was die Män⸗ ner der Poſt und der Technik ſowie das„Fräulein vom Amt“ auch außerhalb ihres eigentlichen Berufes leiſten, wie ſie alle bemüht ſind, den Körper bewußt zu pflegen, ſich beweglich und widerſtandsfähig zu halten, um zu jeder Zeit den Dienſt am Volke zu erfüllen. Die Kämpfe werden im Aniverſitäts⸗ ſtadion und auf der eigenen Kampfbahn abgewickelt. Der„Kinzigtäler“ Die Geſchichte eines badiſchen Heimatblattes. In der Schriftenreihe„Zeitung und Leben“, herausgege⸗ ben von Profeſſor Dr. Karl d'Eſter, Direktor des Inſtituts für Zeitungswiſſenſchaft an der Univerſität München, iſt als Band 45 erſchienen: Wilhelm Sandfuchs, Die Ge⸗ ſchichte des„Kinzigtäler“, ein Beitrag zum Werden der badi⸗ ſchen Heimatpreſſe(1939, Konrad Triltſch⸗Verlag, Würz⸗ burg⸗Aumühle). Der„Kinzigtäler“, der in dem ſchönen Schwarzwald⸗ ſtädtchen Wolfach im 74. Jahrgange erſcheint, iſt ein typiſches Heimatblatt, wenn wir das charakteriſtiſche Merkmal dieſer Art von Zeitungen darin ſehen, daß ſie, eng verbun⸗ den mit der Bevölkerung ihres Erſcheinungsorts und»bezirks, in ihren Spalten ein getreues Spiegelbild des geiſtigen, kul⸗ turellen und wirtſchaftlichen Geſchehens ihres Verbreitungs⸗ gebiets geben, dabei aber auch die großen allgemeinpolitiſchen Aufgaben nicht vernachläſſigen, die der nationalſozialiſtiſche Staat der geſamten deutſchen Preſſe geſtellt hat. Wilhelm Sandfuchs gibt in ſeiner„Geſchichte des Kinzigtäler“ eine ein⸗ gehende Darſtellung des in mancherlei Betracht bemerkenswer⸗ ten Werdegangs dieſes Blattes. Das Buch iſt eine gründliche Arbeit, die den geſchulten Zeitungswiſſenſchaftler verrät und die nicht nur ihrer Spezialaufgabe gerecht wird, das Schick⸗ ſal des Wolfacher Blattes zu ſchildern, ſondern darüber hin⸗ aus auch allerlei Streiflichter wirft auf viele allgemeine Probleme, die mit dem Begriffe„Heimatpreſſe“ verbunden ünd und auf die Geſchichte des badiſchen Zeitungsweſens über⸗ haupt. So erhält man beiſpielsweiſe aus dem Buche inter⸗ eſſante Aufſchlüſſe über die Preſſepolitik der ehemals groß⸗ herzoglich badiſchen Regierung, die ſich mit Erfolg bemühte, nach außen hin jeden Anſchein der Beeinfluſſung der Preſſe zu permeiden, aber tatſächlich durch ihre„Amtsverkündiger“, zu denen auch der„Kinzigtäler“ damals gehörte, doch auf die öffentliche Meinung recht geſchickt einwirkte. Im übrigen aber gibt das Buch eine eingehende Darſtellung der Geſchichte des Wolfacher Heimatblattes durch 70 geſchichtlich denkwürdige Jahre: wir erfahren, wie das Blatt 1865 gegründet wurde, wie es— nach Königgrätz— aus einem verbiſſenen Gegner des„Junkers“ Bismarck zu einem Bewunderer des großen anzlers wurde, wir erfahren, wie der„Kinzigtäler“ für die Reichsidee eintrat, wie er über den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg berichtete und ſich über die Reichsgründung freute, wie er den Kulturkampf der ſiebziger Jahre unterſtützte, überhaupt einen euergiſchen Kampf gegen den„Altramontanismus“ führte, obwohl er dadurch eine große Zahl von Abonnenten einbüßte, wir erfahren, daß das Blatt im Weltkrieg ein wertvolles Bindeglied zwiſchen Front und Heimat war— kurz, wir ver⸗ folgen Geſchichte und Haltung des„Kinzigtälers“ bis in unſere Tage hinein und überzeugen uns davon, wie groß die Bedeu⸗ tung auch eines kleinen Heimatblattes iſt für die politiſche Erzlehung und Willensbildung unſeres Volkes. Beachtlich er⸗ ſcheint uns, daß, wie Sandfuchs nachweiſt, der„Kinzigtäler“ m der Anfangszeit ſich weit weniger als ſpäter um eigentliche lokale und bezirkliche Dinge kümmerte, ſodaß er erſt ſpäter den Charakter eines wirklichen Heimatblattes im heutigen Sinne des Wortes erhielt. Vielleicht regt dieſe Feſtſtellung zu weiteren Unterſuchungen bei anderen Blättern an; jedenfalls wäre es intereſſant, zu wiſſen, ob es ſich auch anderwärts ſo verhält. Wilhelm Sandfuchs hat in ſeinem Buche aber auch mit großem Fleiße eine Fülle von ſehr wertvollem ſtatiſti⸗ ſchem Material über den Inhalt des„Kinzigtälers“ zuſam⸗ dengetragen, ferner über die Auflagenhöhe, die Zahl der Anzeigen und die Anzeigenpreiſe, über die techniſche Einrich⸗ kung, über die Gliederung der Abonnenten und der Mitarbei⸗ ter nach Stadt⸗ und Landbevölkerung, Berufen uſw., über die Abonnementspreiſe— der Bezug des Blattes koſtete in der erſten Novemberhälfte 1923 die Summe von 10 Milliarden Mark, man nahm aber auch Naturalien an wie Kartoffel, Aepfel, Kirſchwaſſer, Butter und Eier!— und über viele andere Dinge. Zeitungsmänner und Laien auf dem Gebiete des Zeitungsweſens werden dieſe Kapitel mit gleichem Inter⸗ eſſe leſen. Der Verfaſſer betont im Vorwort, daß ihm Liebe zur Heimat und Liebe zum deutſchen Zeitungsweſen die Feder ge⸗ führt haben. Er hätte hinzufügen können, daß auch die Liebe zum„Kinzigtäler“ ſelber, aus deſſen Verlegerfamilie er her⸗ vorgegangen iſt, zu den Impulſen gehört, denen wir das leſenswerte Werkchen verdanken. Es iſt unſeres Wiſſens der erſte Verſuch, Geſchichte und Weſen eines echten Heimatblattes nach wiſſenſchaftlichen Methoden zu erforſchen und darzuſtellen. Der Verſuch iſt gelungen: das Werk rückt den ſpezifiſch deut⸗ ſchen Zeitungstyp, den wir Heimatpreſſe nennen, und dem auch im Dritten Reich— oder gerade im Dritten Reich— be⸗ ſondere Bedeutung zukommt, ins rechte Licht und ſtellt damit einen beachtlichen Beitrag zur Geſchichte des deutſchen Zei⸗ tungsweſens überhaupt dar. Nicht nur jeder an Zeitung und Jeitungskunde Intereſſierte, ſondern auch jeder politiſch Inter⸗ eſſierte wirds das flott geſchriebene Buch mit Genuß. kalender“ einen Vortrag über Lolcalęe Nuudocliau Verregneter Faſching. Schön wars“ zwar nicht vom Petrus, den Tag des Mumenſchanzes ſo zu verwäſſern, daß man eigentlich auf der Straße wenig vom Faſching merkte. Aber trotz alledem konnte der Chroniſt bei ſeinem Rundgang feſtſtellen, daß die Faſchingsveranſtaltungen allüberall auf vollen Touren liefen. Bei den 98er Turnern. Es ging hoch her am Samstag abend bei den Südſee⸗Inſulanern. Alle Völler des Kontinents waren ver⸗ treten und es kam zur ſubtropiſchen Stimmung, als die originelle Negertruppe aus den Buſchgebieten Südafrikas ihren Einzug hielt. Einige ſchöne und originelle Masken konnten prämiert werden.— Recht guten Beſuch wies auch das Kindermaskenſeſt geſtern Sonntagnachmittag in der Turnhalle auf. Viele recht hübſche Masken waren dabei und bis in die Abendſtunden hielt das muntere Treiben an. Großes Erſtaunen gab es, als überraſchender Beſuch einer Negergruppe aus Afrika kam. Großen Spaß brachte auch ein gut gelungener Dreſſurakt wilder Hunde und anderer Tiere. Schöne Kindermasken wurden beſchenkt.— Nun beginnt das große Rennen zum Endſpurt im karnevaliſtiſchen Treiben anläßlich des morgen Fasnachtdienstag, abends 8.11 Uhr, in der Turnhalle ſtattfindenden Abſchiedsabends der Inter⸗ nationalen Studienreiſegeſellſchaft von den Südſee⸗Inſu⸗ lanern. * Bei den Schützen und Radfahrer traf man einen prächtig dekorierten Saal an, in dem ſich ſchöne Masken bei den luſtigen Weiſen im Tanze drehten. Auch wurde reichlich von der bekannten Rutſchpartie Ge⸗ brauch gemacht und ſelbſt die Schießbude wurde fleißig benützt, während man ſich in den lauſchigen Lauben zu Er⸗ friſchungen niederlaſſen konnte. Es war ein gemütlich⸗luſtiger Betrieb bis zum Schluß. Der Sängerbund hatte für geſtern abend im großen Schloßſaale ein bayriſches Trachtenfeſt angeſetzt. Buab'n und Madels gab es genug und ein fröhliches Treiben herrſchte im ganzen Hauſe bis in den Roſenmontag hinein. Noch iſt die luſtige Faſchings⸗ zeit und man wird morgen abend gern zum großen Faſchings⸗ Strih, Strah, Stroh— das Kaſperle iſt do. 230 maskierte Kinder hatten ſich geſtern zum großen Kindermaskenball des Geſangverein„Sängerbund“ im Schloß⸗ ſaal eingefunden. Es waren wirklich ſchöne Masken vertreten und bei der Preis⸗Polonaiſe hatte das Preiskommitee keine leichte Aufgabe. Einen beſonderen Empfang hatten die Kin⸗ der dem Kaſperle bereitet, die ihn mit einem ſtürmiſchen „Ahoi“ empfing. Das einſtudierte Lied auf das Kaſperle fand beſonderen Anklang. Bei Muſik, Geſang und Klang verlief der ſchöne Nachmittag. * Volksfeſt beim Turnerbund„Jahn“. Auch der große Jubiläums⸗Maslenball des Tbd.„Jahn“ hatte bei allen Teilnehmern einen glänzenden Eindruck hinter⸗ laſſen. Es iſt Sitte, daß Jubiläen auch in ſtimmungsvoller Weiſe ausklingen, erſt recht an Faſtnacht. So ſoll nun am Faſtnachtdienskag im„Kaiſerhof“ Abſchied vom Faſching genommen werden in Form eines närriſchen Volksfeſtes. Wie ſchon der Name ſagt, wird das ganze närriſche Volk daran teilnehmen. Der Beſuch wird ſich lohnen, da Delikateſſen närriſcher Ausgelaſſenheit auf der Tagesordnung ſtehen und beſonders der Abſchied der Faſtnacht am Schluſſe in ori⸗ gineller Weiſe dargeſtellt werden wird. Originale, die an dieſem Abend auftreten, muß man geſehen haben. And wer den feſtlich dekorierten Kaiſerhofſaal mit ſeinen ge⸗ lungenen Karikaturgemälden noch nicht geſehen hat, iſt am Dienstag letztmals Gelegenheit geboben. Alles kommt zum Volksſeſt, auch Ilvesheim. Trotz der Angunſt der Witterung hatte ſich eine große Zahl Kindermasken am geſtrigen Sonn agmi ta; im„Kaiſer⸗ hof“ eingefunden, um nach alter Vereinstradition Kinder⸗ faſtnacht zu ſeiern. Mit großem Hallo wurde der Faſtnachts⸗ narr empfangen, der in ſpaſſiger Weiſe die Kleinen unter⸗ hielt. Tänzchen und Lieder wechſelten ab und am Schluſſe er⸗ hielt jede Maske eine Tüte mit Leclerbiſſen. Feinfarbige Waschflanelle Für Blusen und Kinder klelder „ MANN HEA: AN 95 SLAVE N e o Ls (—) Waldshut.(„Naturreiner“ Ooſwern.) m kraſſer Fall von Lebensmittelfälſchung kam dieſer Tage vor dem Waldshuter Schöffengericht zur Verhandlung. Ein 57jäh⸗ riger Angeklagter hatte, um einen größeren Gewinn zu erzie⸗ len, einem größeren Quantum naturreinem Obſtſaft 5000 Liter Waſſer zugefügt und dieſe verdünnte Ware dann noch als„naturrein“ verkauft. Dieſer Betrug brachte ihm nicht weniger als 2000 Mark Gewinn ein. Weiter wurden von dem Manne 250 Flaſchen einer weniger gangbaren Sorte Mineralwaſſer mik dem Etikett eines gut eingeführten Spru⸗ dels verſehen und verkauft. Für dieſe Fälſchungen und Be⸗ trügereien, zu denen auch noch ein Verſicherungsſchwindel kam, erhielt der Angeklagte ſechs Monate Gefängnis abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft. Kampf gegen die Viehſeuche auf neuen Grundlagen Der jetzige Seuchengang, der unſerer Landwirtſchaft be⸗ 10 deutende Schäden im Viehſtand und in der Milchwirtſchaft e hat, ſcheint allmählich ins Abflauen zu kommen. enn auch der neue Bekämpfungsſtoff, der von Profeſſor Waldmann und ſeinem Mitarbeiter Dr. Köbe erfunden wurde, für die Bekämpfung des augenblicklichen Seuchen⸗ ganges nur lokal eingeſetzt werden konnte, weil die Pro⸗ duktion dieſes Abwehrſtoffes erſt geſteigert werden muß, ſo wird es ſich doch darum handeln, daß die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche beſondere Aufmerkſamkeit durch die Viehhalter erfährt. Anders können wir nicht hoffen, daß es nicht noch einmal zu einem Rückſchlag kommt. Deshalb bringt der Reichsſender Stuttgart am 20. Februar um 11.30 Uhr in ſeiner Sendung„Volksmuſik und Bauern⸗ „Der Kampf gegen Maul⸗ und Klauenſeuche auf neuen Grundlagen“. Dieſer Vortrag iſt deshalb beſonders wichtig, weil es ſich erwieſen hat, daß weder natürliche Umſtände noch ſtaatliche Anordnung etwas nutzen, wenn der Bauer nicht ſelbſt auch mit dazu beiträgt, daß in ſeinem Gehöft jede Maßnahme und Vorſichtsmaß⸗ regel beachtet wird. 1 —..—— Auch in den übrigen Lokalen herrſchte fröhliche Aus⸗ gelaſſenheit und Prinz Karneval kam voll auf ſeine Rechnung. So hat am Samstagabend in der„Kapelle“ ſchon„die Wand gewackelt“ vor närriſcher Ausgelaſſenheit, während am Sonntag im„Deutſchen Hof“ und„Hirſch“ das Tanzbein luftig geſchwungen wurde Der Mannheimer Fasnachtszug Mannheim. Alles Geſchehen in der Stadt am Nek⸗ kar und am Rheine ſteht in dieſen Tagen vor Aſchermitt⸗ woch unter dem Zeichen des Frohſinns, viele ſagen: des Unſinns. Dieſer Unſinn iſt jedenfalls liebenswürdig und als traditioneller Fasnachtszubehör den Mannheimern und ſeinen Freunden unentbehrlich. Schon nach den heiligen Drei Königen hatte die bunte Folge der Maskenbälle, der Narrenſitzungen und dergl. begonnen, aber erſt kurz vor der Fasnacht erreicht alles ſeinen Höhepunkt, namentlich im großen Fasnachtsumzug, der am geſtrigen Sonntag nachmittag„ſtieg“. Mit Eifer hatte die ganze Bevölkerung an den Vorbereitungen teilgenommen, und wer nicht in die Darbietungen des Zuges ſelbſt eingeſpannt war, hatte ſich mit Puder, Schminke, billigem Maskenſtoff und vielen gu⸗ ten Einfällen an originellen Ideen ſelbſtändig gemacht. Schon der Samstagabend hatte einen närriſchen Rekrutenempfang am Mannheimer Hauptbahnhof mit anſchließendem Fackek⸗ zug und Marſch zu den„Gardekaſernen“ gebracht, im Na⸗ tionaltheater ein Faſchingskabarett, das es an Humor und Stimmung in ſich hatte, und nachdem der Sonntag vormit⸗ tag nach muſikaliſchem Wecken in allen Stadtteilen die Ein⸗ holung Ihrer närriſchen Tollitäten des Prinzen und der Prinzeſſin Karneval an den Ufern des Rheinſtromes ge⸗ bracht hatte, führte am frühen Nachmittag ein zwei Stun⸗ den dauernder großer Fasnachtsumzug den bunten Strom von Masken, Wagen, Gelächter und Frohſinn durch die Hauptſtraßen der Stadt. Dieſer Froh⸗ ſinn wurde nicht dadurch beeinträchtigt, daß Jupiter Plu⸗ vius im Verlaufe des Feſtzuges einen Guß aus ſeinem Re⸗ geneimer über die bunte Pracht ſchüttete... Vielleicht war er dabei mit den Gaſt⸗ und Vergnügungswirten im Bunde, denn dieſe hatten nach Abſchluß des Feſtzuges gefüllte Lo⸗ kale und vom Nachmittag bis in den Montag morgen hin⸗ ein alle Hände voll zu tun. Man müßte ſchon die bunteſten Farben aus der Farbenpracht der Palette nehmen, um den Zug in ſeinem Koſtümteil zu ſchildern, und die Vielfalt der 5 7 85 7 225 Einfälle la 5 40 5 kehraus einen Abſtecher in bayriſches Gefilde unternehmen. Einfälle läßt ſich überhaupt nur andeuten. In der Manne mer Kleppergard' wirkte die Mannheimer Jugend beſon⸗ ders tatkräftig mit. Einige Gruppen verdienen beſonders genannt zu werden: der Rieſenmarsbewohner als Schrecken Amerikas, die verfrühte Weihnachtsbeſcherung an den„Adventskränzen“, der hohe Elferrat mit der Waſſergräfin, die Kofferhelden. die Hamſterer, das Finanzamt als Fernſeher, die verbreiterte Neckar⸗ brücke und der letzte Schrei in der Damenhutmode. Man will die letzten Tage und Stunden vor der Fasnacht aus⸗ koſten, und ſo wird der Dienstag auf den Straßen Mann⸗ heims noch ein lautes und buntes Treiben bringen, nach⸗ dem mancher Mannemer zum Roſenmontagszug nack Määnz gefahren ſein wird. Roſenmontagsball der Fußballer. Der traditionelle Roſenmantags⸗Maslenball der Fuß⸗ baller ſteigt. Wie bereits ſchon berichtet, werden Aeber⸗ raſchungen an der Tagesordnung ſein. Auf eines aber ſei beſonders hingewieſen, nämlich, eine Vertretung des Kölner Roſenmontagszuges wird bei den Fußballern zugegen ſein. Dieſe Vertretung wird für Kölner Stimmung ſorgen. Und dazu wird der Pfälzer ſeinen urwüchſigen Humor ſpenden. Schließlich wird eine ſchmiſſige Muſik das ihrige tun, das Blut der Beſucher bis zur Siedehitze hochzujagen. Eines aber ſei noch geſagt: Anhänger der Miesmacher⸗Parlei haben keinen Zutritt. 5 Züchtererfolg. Die höchſte Auszeichnung für Geflügel bei der„Grünen Woche“ in Berlin, das„Grüne Band“, konnte Herr J. Bauſt hier mit einem Sundheimer Hahn erringen. Wir gratulieren. Brieftaubengeſetz. Der Poltzeipräſident gibt bekannt: Gemäߧ 1 des Brieftaubengeſetzes vom 1. Oktober 1938 und den hierzu ergangenen Ausführungsbeſtim⸗ mungen bedarf jeder, der jetzt und in Zukunft Brief⸗ tauben halten will, der Erlaubnis des Polizeipräſidiums. Für Angehörige des Reichsverbandes für Brieftaubenweſen e. V. in Berlin oder eines dieſem angeſchloſſenen Vereins gilt die Erlaubnis vorläufig als erteilt. Wer jedoch Brief⸗ tauben hält, ohne dem Reichsverband für Brieftaubenweſen e. V. anzugehören, hat bis ſpäteſtens 1. März 1939 die Anträge auf Erlaubms beim Polizeipräſidium, Zimmer 58, zu ſtellen. Gleichzeitig mit dem Antrag auf Erlaubnis erteilung muß der Antrag auf Aufnahme in den Reichs⸗ verband für Brieftaubenweſen e. V. in Berlin geſtellt wer⸗ den. Für dieſe Anträge hat der Antragſteller den vom Reichsverband für Brieftaubenweſen e. V. herausgegebenen Vordruck zu benutzen. Dieſer iſt durch den Landesverband und Kreisverband des Reichsverbandes für Brieftauben⸗ weſen e. V. zu beziehen. Die Koſten des Landjahres. Sowohl für die Land⸗ wirtſchaft als auch für die Erziehung hat ſich das Land⸗ jahr als wertvoll erwieſen, das nur im 14. und 15. Le⸗ bensjahr ſtehende Schulentlaſſene erfaßt. Die Zahl der landjahrpflichtigen Kinder war in Preußen zunächſt auf 20 000 feſtgeſetzt und betrug im letzten Jahr 25 500 Kin⸗ der in 400 Lagern. Das Landjahr wird außerdem in Würt⸗ temberg, Braunſchweig, Sachſen und Bremen durchgeführt. Im preußiſchen Staatshaushalt ſind rund 6,8 Millionen Reichsmark für das Landjahr vorgeſehen, während die Gemeinden rund 7,7 Millionen RM. von den Koſten tragen. Der Anſpruch auf Wochenhilfe. Das Frauenamt der Deutſchen Arbeitsfront betont erneut, daß es unerläßlich iſt, im Falle des Ausſcheidens aus dem Arbeitsverhältnis wegen Schwangerſchaft bei der Krankenkaſſe die weitere Mitgliedſchaft zu beantragen. Das Reichsverſicherungs⸗ amt hat kürzlich in einem Streitfall hierzu entſchieden, daß die Krankenkaſſe berechtigt iſt, den Leiſtungsanſpruch abzulehnen, wenn nicht beim Ausſcheiden aus dem Be⸗ ſchäftigungsverhältnis eine Erklärung abgegeben wird, weiter Mitglied der Krankenkaſſe bleiben zu wollen. Es iſt alſo zur Sicherung des Anſpruchs während der Schwan⸗ gerſchaft unbedingt notwendig, der Krankenkaſſe eine Er⸗ 1 über die weiterlaufende Mitgliedſchaft zukommen zu laſſen. — Bodenſchäden durch Waſſer und Wind. Der Reichs⸗ ernährungsminiſter teilt in einem Erlaß mit, daß ſeit etwa einem Jahr im Deutſchen Ausſchuß für Kulturbauweſen ein Unterausſchuß für Boden⸗Eroſion beſteht, deſſen Ziel es iſt, die Schäden zu erfaſſen, die auf deutſchem Boden infolge des Bodenabtrages durch Waſſer und Wind verurſacht wer⸗ den. Es ſollen dabei die Verluſte an Kulturboden berück⸗ ſichtigt werden, die auf unſeren Feldern entſtehen oder durch Verſchlammung anderer Gebiete bewirkt werden. Auf Grund genauer Beobachtungen ſollen dann die Schäden nach Möglichkeit bekämpft werden. Die Waſſer⸗ und Kul⸗ „en werden erſucht, dieſe Arbeit zu unter⸗ ützen. — Abzugsfähige Verſicherungsprämien. Bekanntlich können die Verſicherungsprämien zu Kranken⸗, Unfall-, Haftpflicht⸗, Angeſtellten⸗, Invaliden⸗ und Erwerbsloſen⸗ verſicherung auf den Lebens oder Todesfall ſowie zu Wit⸗ wen⸗ Waiſen⸗, Verſorgungs⸗ und Sterbekaſſen in der Ein⸗ kommenſteuer als Sonderausgaben aufgeführt und bis zu einem beſtimmten Betrage vom Einkommen abgezogen werden. Jetzt hat der Reichsfinanzhof auch die Prämien für die Ausſteuer⸗, die Militär⸗ und Berufsausbildungs⸗ verſicherung als Sonderausgabe anerkannt. Vorausſetzung iſt jedoch, daß die Prämien nicht über den Zeitpunkt des Verſicherungsnehmers hinaus zu leiſten ſind, und daß die Verſicherungsſumme bei dem Eintritt des Todesfalls zu zahlen iſt. — Die neuen elektriſchen Fahrradlampen. Der Reichs⸗ verkehrsminiſter nimmt nochmals zum Inkrafttreten des Paragraphen 67 Abſatz 3 der Straßenverkehrszulaſſungs⸗ ordnung am 1. April 1939 Stellung. In dieſer Beſtimmung wird vorgeſchrieben, daß elektriſche Fahrradlampen in einer amtlich genehmigten Bauart ausgeführt ſein müſſen. Auf den Fahrradlampen muß das amtliche Prüfzeichen angege⸗ ben ſein. Nach einer früheren Entſcheidung des Miniſters tritt dieſe Vorſchrift am 1. April 1939 für erſtmals in den Verkehr gebrachten Fahrradlampen in Kraft. Hierzu ſtellt der Miniſter nunmehr klar: Paragraph 67 Abſatz 3 tritt am 1. April 1939 nur für diejenigen Fahrradlampen in Kraft, die von dieſem Tage ab vom Herſteller geliefert werden. Auf die vor dieſem Tage ſchon in den Warenlagern der Händler befindlichen Fahrradlampen iſt Paragraph 67 Ab⸗ ſatz 3 bis auf weitere Anordnung nicht anzuwenden. Jugend muß geſunde Zähne haben Neben dem Geſundheitsappell Zahnappell bei der HJ. Im Rahmen des Jahres der Geſundheitspflicht wird in der Hitler⸗Jugend auch den Zahnſchäden größte Aufmerk⸗ ſamkeit geſchenkt. Neben dem allgemeinen Geſundheitsappell der Hitler⸗Jugend wird im Frühjahr ein beſonderer Zahn⸗ appell e Außerdem wird der Monat März im Zeichen der Aufklärung der Jugend über die Bedeu⸗ tung des Gebiſſes für die Geſundheit des Geſamtorganismus, für die Leiſtungsfähigkeit und die Wehrkraft des Volkes ſtehen. Rund 90 v. H. unſerer Jugendlichen weiſen Zahn⸗ ſchäden auf, und die Ergebniſſe der militäriſchen Muſterungen in dieſer Beziehung waren in den letzten Jahren geradezu erſchütternd. Die geſundheitliche Arbeit iſt in der 5 und dem BDM. ſchon b weit e daß bis zu den Bannen und Untergauen herab die Einheiten mit Zahnärzten und Zahnärztinnen beſetzt ſind. Ein allgemeiner Behandlungs- zwang wird abgelehnt, da der HJ. aus der Diſziplin der Kameradſchaft heraus beſſere Einwirkungsmöglichkeiten zur Verfügung ſtehen. Schon von dem zehnjährigen Pim wird eine Gebißunterſuchung verlangt, und der Geſundheits⸗ paß wird ihm erſt gebend: wenn alle Schäden behoben find. Für die Teilnahme an Großfahrten und ⸗märſchen iſt das ſanierte Gebiß Vorausſetzung, desgleichen für die Kurſe an Führerſchulen, Haushaltungsſchulen und vor allem auch für die Teilnahme am Landdienſt. Die Beſtrebungen für die Zukunft gehen dahin, eine ein⸗ heitliche Ausrichtung der geſamten zahnärztlichen Ueber⸗ wachung der Jugend, wie ſie bisher nebeneinander durch die Hitler⸗Jugend, die Gemeinden und den Staat betrieben wird, herbeizuführen. Die Reichsbank Mitte Februar Berlin. In d der Reichsbank Wertpapieren um 37 Millionen Mark auf 7727 Millionen Mark zurück. Nachdem in der erſten Februarwoche 55 v der Ende Januar neu beanſpruchten Kreditmittel zurückge⸗ floſſen waren, ſtellt ſich der Entlaſtungsprozentſatz nunmehr auf 61,3 vH gegen 80,4 vH zum entſprechenden Zeitpunkt des Vorjahres. Dabei iſt allerdings der ſehr ſtarke Abbau der ſonſtigen Aktiven in der Berichtswoche nicht berückſich⸗ tigt. Der Umlauf trächtlich um 214 auf 7335 Millionen Mark. Da gleichzeitig die Beſtände der Reichsbank an Scheidemünzen um 41 auf 244 Millionen Mark ſtiegen, ging der geſamte Zahlungs⸗ mittelumlauf auf 9380 Millionen Mark zurück gegen 9629 Millionen Mark in der Vorwoche, 9494 Millionen Mark zum gleichen Vormonatstermin und 6618 Millionen Mark zum entſprechenden Zeitpunkt des Vorjahres. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände waren mit 76,5 Millionen Mark wenig verändert. Bautätigkeit wieder im Gang Die Arbeitslage in Südweſtdeutſchland Die Entwicklung des Arbeitseinſatzes im Januar hat ge⸗ zeigt, daß es in berufsübliche Arbeitsloſigkeit in den Wintermonaten nicht mehr gibt. Die ſchränkte ſich ausſchließlich auf die Zeit, in der Froſt und Schneefälle eine Arbeit im Freien unmöglich machten. So⸗ fort nach dem Witterungsumſchlag wurde ein Teil der un⸗ terbrochenen Hochbauarbeiten wieder aufgenommen und je nach Art der Arbeiten und Höhenlage machte der Wiederbeginn der Beſchäftigung auch bei den Tiefbauten von chen Beobachtungen konnten in den verſchiedenen Bauſtoff⸗ induſtrien gemacht werden. Von den in der Froſtperiode bis Ende Dezember in Zugang gekommenen 7124 Arbeits⸗ loſen ſind daher bereits im Januar 5453 wieder in Arbeit gekommen. Der iſt ſo gewaltig, daß die Beendigung des Weihnachtsgeſchäfts höchſtens zur Freiſetzung von Arbeitskräften lediglich für die vorübergehenden zuſätzlichen Arbeiten wäh⸗ rend der Weihnachtszeit in Frage kamen und großenteils— von ſich aus wieder ausſchieden. Neben dem gewerblichen und induſtriellen Facharbeitermangel blieb deshalb auch der Hilfsarbeiterbedarf in den meiſten Wirtſchaftsgruppen ſehr groß. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen, die bei den Arbeits⸗ ämtern gemeldet waren, belief ſich Ende Januar auf 7728 Perſonen; davon entfielen auf Württemberg 1319 und auf Baden 6409. Die Zahl der von der Reichsanſtalt unter⸗ ſtützten Arbeitsloſen betrug in Württemberg 539 und in Baden 4385 Perſonen. Wenn Kaninchen zur Piage werden Mit Recht Obſtbauern in den Wintermonaten in Gärten und Obſtanlagen ein und können hier beſonders durch Abſchälen der Rinde junger Obſtbäume ganze Kulturen vernichten. Aber auch im Ge⸗ müſegarten richten ſie unter dem Wintergemüſe großen Schaden an. Kein Wunder, wenn der Gartenbeſitzer mit allen Mitteln danach trachtet, die Kaninchen kurz zu halten. Neben der koſtſpieligen Einfriedigung des zu ſchützenden Geländes mit wieder verſucht, den ſchädigenden Nagern mit Gift, Teller⸗ eiſen oder gar Verwendung ſo draſtiſcher Mittel ſind wir aber nur in den ſeltenſten Im Reichsjagdgeſetz vom 3. Juli 1934 iſt das Kanin⸗ chen, das bis erklärt worden. Damit ſind die bis dahin zuläſſig gewe⸗ er zweiten Februarwoche ging die Anlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und an Reichsbanknoten verminderte ſich be⸗ die ſtücken angerichtet der zurückgezogen werden. veranlaßt, ſenen Bekämpfungsmethoden, wie das Auslegen von Giſt⸗ ködern, das Vergaſen ganzer Baue, ſowie das Fangen in Tellereiſen oder Schlingen nicht mehr erlaubt. Die Jagd auf Kaninchen iſt damit nur noch dem Jagdberechtigten oder in beſonderen Fällen, nach Einholen einer ſchriftlichen Erlaubnis des Kreisjägermeiſters, auch dem Grundſtücks⸗ eigentümer geſtattet. Die Berechtigung kann jederzeit wie⸗ Dem Grundſtückseigentümer wird die Erlaubnis zum Abſchuß beſonders dann gewährt werden, wenn es ſich um Gelände handelt, auf dem die Jagd ruht, wie es bei Haus⸗ und Obſtgärten und Klein⸗ gartenkolonien faſt immer der Fall ſein wird. Der Garten⸗ beſitzer darf nun aber auch von dem zuſtändigen Jagd⸗ berechtigten Schadenerſatz verlangen, wenn dieſer nicht für genügenden Abſchuß geſorgt hat, und wenn der Garten⸗ beſitzer ſeine Anlage mit einem den üblichen Anforderun⸗ gen entſprechenden Schutzzaun umgeben hat. Er meldet den Schaden innerhalb von drei Tagen der Ortspolizeibehörde, den Kreisjägermeiſter Jagdberechtigten zu einem verſtärkten Abſchuß der Kanin⸗ chen zu nötigen. Unterlaſſen wir aber die üblichen 9 vorrichtungen, dann iſt ein Recht auf Schadenerſatz ni mehr gegeben. Ebenſo braucht der Jagdberechtigte dann nicht für Wildſchäden aufzukommen, wenn ſie auf Grund⸗ worden ſind, auf denen die Jagd ruht den zuſtändigen Südweſtdeutſchland die frühere, ſogenannte Arbeitsruhe in den Außenberufen be⸗ der Arbeitsorte Tag zu Tag weitere Fortſchritte. Die glei⸗ Auftragsbeſtand der Induſtrie andererſeits führte, die G2 ſind Waldkaninchen bei Gartenbeſitzern und gleicher Weiſe unbeliebt. Sie dringen in engmaſchigen Drahtzäunen wird immer mit der Flinte den Garaus zu machen. Zur Fällen berechtigt. dahin vogelfrei war, zum jagdbaren Tier Die Irmer Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 21. Februar: Außer Miete: Faſchings⸗Ka⸗ barett:„Vom Tingel⸗Tangel zum Karneval“. Anfang 20, Ende etwa 22.45 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Mittwoch, 22. Februar: Miete G 15 und 1. Sonder⸗ miete G 8: Emilia Galotti. Trauerſpiel von Leſ⸗ ſing. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Donnerstag, 23. Februar: Miete B 15 und 1. Sonder⸗ miete B 8 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 133 bis 135: Zum erſten Male: Trau, ſchau, wem 7. Luſtſpiel von A. Kehm. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. drei Freitag, 24. Februar: — Freitag, 24. Februar: Miete H 15 und 1. Sondermiete § 8 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kul⸗ turgemeinde Ludwigshafen, Abt. 41 bis 45: Die Gän⸗ ſemagd. Märchenoper von Lill Erik Hafgren. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. Samstag, 25. Februar: Miete C 16 und 2. Sondermiete C 8 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 525: Tannhäuſer, von Richard Wagner. Anfang 19.30, Ende 23 Uhr. onntag, 26. Februar: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 121 bis 123, 130 bis 132, 145 bis 147, 201 bis 203, 230 bis 232, 259, 261 bis 263, 367 bis 369, 554 bis 560, 564 bis 570, 599, 605 bis 606, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Muſikaliſcher Komödienabend: Aufforde⸗ rung zum Tanz, romantiſche Ballſzene von Carl Maria v. Weber; hierauf: Flauto ſolo, muſikaliſches Luſtſpiel von Eugen d' Albert; hierauf: Les petits riens, Schäferſpiel von W. A. Mozart. Anfang 14, Ende 16 Uhr.— Abends: Miete E 16 und 2. Sonder⸗ miete E 8: Rigoletto. Oper von G. Verdi. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Im Neuen Theater(Roſengarten): Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 136 bis 139, 159, 242 bis 244, 260, 284, 291, 356 bis 358, 391 bis 393, 509 bis 510, 534 bis 540, 544 bis 550, 588 bis 590, 620, 644 bis 647, 688 bis 690, Jugendgruppe Nr. 626 bis 750, 876 bis 1000, 1126 bis 1250, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Eisbären. Luſtſpiel von Vitus. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Maximilian 1 im Lokal„Zum Stern! stattfindenden Rosenmontagsball ein. Beginn 8.01 Uhr. Eintritt 60 Pig. 3 Die ersten 5 Masken haben freien Eintritt. Für die originellsten Einzel- und Gruppenmasken kommen Preise zur Verteilung. Wir laden hiermit zu unserem heute Abend g Die Leitung. Masken 50 Pfg. idemmdendneenmacdeddaddnddadaddcdadadaddaadaddaddaddadagadaae 2 V Purnberein 1898, Mhm.-oͤeckenheim/ G. V. ö Morgen Fastnachtdienstag 8.11 Uhr in der Turnhalle“ 4 Eintrittspreis 50 Pig. — 1 Abschied f GN Jer internat. Studienreise-Ces schaft von den Südsee-Insulanern. ö Gammel ⸗Anzeiger Aur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaf. Morgen Dienstag Nachmittag iſt unſer geſamter Betrieb geſchloſſen. Butter⸗Ausgabe morgen Dienstag Vormittag. 3 werden schnellstens angefertigt in Dr 1 ckarbeiten der Druckerei des Neckar-Bote Junger Mann ſucht möbl. Zimmer mit Koſt. 85 erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl gerücksichtigt Unsere denden Gesangverein„Sängerbund“, Mhm.-Seckenheim Schleß-Sddl. Eintritt 60 Pig. — 5 — — Morgen Fastnachtdienstag, abends 7.11 Uhr großer Sänger-Maskenball pfämierung der schönsten u. originellsten Masken Ihr Narren groſl und klein, heut' wollen wir nochmals lustig sein! Der närrische Rat. Laine aaa fl Gesangverein„Liedertafel“, Mum-Seckenkeim Morgen Fastnachtdienstag, abends 8.11 Uhr findet im Reichsadler“ ein großer faachlds. Anne statt unter dem Motto: „Fröhlich sind wir heut' und heiter, Morgen sorgen wir wieder weiter!“ Hierzu sind alle Narren u. 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