ul⸗ Nr. 43 Neckar⸗Bote(2. Blatt) *——— Montag. 20. Februar 1939 Deulſchlands Kolonialgeſthichte Immer wieder tritt die Frage der Kolonien an uns heran. In der Schule hören Jungen und Mädel davon, ſie und die Erwachſenen verfolgen in den Zeitungen die neueſte Entwicklung auf dieſem Gebiet. Das koloniale Schrifttum hat innerhalb der Neu⸗ erſcheinungen einen immer breiteren Raum ein⸗ genommen. Auch dieſer Herbſt brachte eine Anzahl neuer Bücher, deren Inhalt koloniale Fragen und Erzählungen ſind. Der Reichskolonialbund ſelbſt ſtiftete einen Preis für die beſte Erzählung auf die⸗ ſem Gebiet Sicher iſt es aber nicht überall bekannt, daß wir eine große und umfaſſende Bibliothek des kolonialen Schrifttums beſitzen, die„Deutſche Kolo⸗ nialbibliothek“, die ſich in Berlin im Hauſe des Reichskolonialbundes befindet Die Geſchichte der Deutſchen Kolonialbibliothek iſt ſo alt wie die der kolonialen Beſtrebungen im letzten Jahr— hundert. Sie beginnt mit der 1882 erfolgten Gründung des Kolonialvereins, der ſich 1887 mit der Deutſchen Ko— lonialgeſellſchaft zu gemeinſamer Arbeit zuſammenſchloß. Sehr früh wurden natürlich auch die wichtigſten Bücher über koloniale Fragen geſammelt. Jahrzehnte hindurch war die ſo entſtandene Bücherei eine Handbücherei für die Bedürfniſſe der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft und als ſolche Geſellſchaftsbücherei. Das bedingte, daß die Buch⸗ beſtände nur in ſeltenen Fällen der, Oeffentlichkeit zur Verfügung ſtanden. Die heutige Bücherei, die einſchließlich der Sonder⸗ drucke mehr als 50 000 Bände umfaßt, enthält zunächſt die Beſtände der Bücherei der Kolonialgeſellſchaft, dazu kamen ſpäter noch die vom Reichskolonialamt geſammelten Bücher. Seit 1929 ſteht die Bibliothek unter der ziel⸗ bewußten Leitung des Büchereileiters Fritz Lange, der jedem Beſuchern gern Auskunft gibt über die Ziele und Aufgaben, die die Bücherei ſich geſtellt hat. Heute iſt die Bücherei jedem zugänglich, der ſich für das koloniale Schrifttum intereſſiert. Der Leiter der Bücherei verſichert, daß der Kreis der Beſucher immer größer wird. Oft reicht der Leſeſaal, der für die Benutzer eingerichtet worden iſt, nicht aus. Zunächſt die Beſucher ſelbſt: Das ſind nicht nur ausgeſprochene Fachleute, nein, in die Kolonialbücherei kommen Intereſſierte aus den ver⸗ ſchiedenſten Schichten. Der Pimpf, der ein ſpannendes Buch über die Kolonien leſen will, gehört ebenſo zu den täg⸗ lichen Beſuchern wie der Student, der ſich innerhalb ſeiner Studienaufgaben mit ſpeziellen Fragen zu beſchäftigen hal. Der Arbeiter, der aus den Tageszeitungen und aus Reden vom kolonialen Gedanken erfährt, gehört ebenſo dazu wie die alten„Afrikaner“, die hier ergänzendes Ma⸗ terial für ihre Studien und eigene ſchriftſtelleriſche Arbei⸗ len finden. Der Leihverkehr der Bücherei iſt dadurch in einem Maße angewachſen, der ſich nicht mehr mit den früheren Jahren vergleichen läßt. Auch von außerhalb kommen Menſchen, um in der Bücherei zu arbeiten. Briefe und An⸗ ſorderungen beweiſen, wie rege das Intereſſe auch außer⸗ halb Berlins iſt. Aus der Geſellſchaftsbücherei wurde ſo eine ſtändig benutzte lebendige Bücherei für die geſamte Oeffentlichkeit. Bibliothekar Lange und ſeine Mitarbeiter ſpüren täglich, wie wichtig die Bücherei für die verſchiedenſten Arbeiten iſt, ſie ſtehen in lebendiger Verbindung mit allen Be⸗ ſuchern, wie ſie ſich ſchöner kein Bücherleiter denken kann. Um gerade dem im Beruf ſtehenden Benützer die Möglich⸗ keit zu geben, die Bücherei aufzuſuchen, iſt die Bücheret mit Leſeſaal bis 20 Uhr geöffnet Auch die Leihfriſt iſt mit vier Wochen reichlich bemeſſen. Auswärtige Entleiher erhalten die Bücher zugeſandt. Neben Einzelperſonen dient die Bücherei den Anforderungen von Staats⸗ und Partei⸗ ſtellen, der Wirtſchaft und der Wiſſenſchaft. Und nun die Beſtände der Bücherei. In den letzten Fahren waren die Neueingänge entſprechend der wachſen⸗ den Produktion groß. Erfaßt wird grundſätzlich alles, was mit Kolonien zu tun hat, auch Zeitſchriften, dieſe ſogar in einer bis jetzt in Deutſchland nirgendwo erreichten Voll⸗ ſtändigkeit und Vielzahl. 1929 wurden z. B. nur wenig Kolonialzeitſchriften regelmäßig bezogen, heute erhält die Bücherei laufend dreihundert Zeitſchriften des In⸗ und Auslandes. Gerade die Auswertung der Zeitſchriften iſt unentbehrlich für denjenigen, der ſich mit kolonialen Fra⸗ gen beſchäftigt. Findet doch faſt jedes Problem zunächſt einen Niederſchlag in der Zeitſchrift, ehe dann der Zeit⸗ ſchrift das Buch folgt. Damit der Inhalt der Zeitſchriften tuchtbar werden kann, werden die einzelnen Beiträge in Stichworten feſtgehalten und ſind dadurch jederzeit greifbar. 5 Neben dem erzählenden Schrifttum findet ſich das Schrifttum aller anderen Gebiete, ſoweit ſie mit den Ko⸗ lonien zuſammenhängen. Mit großer Sorgfalt ſammelt der Leiter der Bücherei ausländiſches Schrifttum über Kolonialfragen, amtliche Berichte, ſoweit ſie erreichbar uind Parlamentsberichte, die ſonſt kaum ſo vollſtändig vorhanden ſein dürften. Die Deutſche Kolonialbibliothek iſt heute nicht mehr wegzudenken aus der Reihe wichtiger Spezialbibliotheken, die wir in Deutſchland beſitzen. Die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig ſie für unſer Volk geworden iſt. Das ird auch in den kommenden Jahren nicht anders ſein. Das Buch iſt einer der weſentlichſten Vermittler kolonialer Gedanken. Paul Ritter, der bekannte Schriftſteller auf die⸗ zm Gebiet, ſagte einmal folgendes Wort von der Bedeu⸗ 115 des kolonialen Schrifttums und damit auch von der ücherei:„Der Deutſche ſoll aus der guten Kolonial- kat das ſchöpfen, was das A und O nationalſozia⸗ ſliſchen Geiſtes iſt: Stolzes Volksbewußtſein, glühende Faterkandsliebe bei gebührender Achtung vor fremden aklonen und Leiſtungen.“ Erich Langenbucher. Schwarzwaldverein feiert 75. Grün dungsfeſt Im Winter gehört der Feldberg dem Skiläufer. Wenn aber im Frühjahr der Föhn kommt, Schneeſchmelze ein⸗ tritt, die Bäche zu reißenden Waſſern werden, dann naht ie Zeit, da der Wanderer wieder zu ſe' em Recht kommt. nes ſeiner Hauptziele iſt der Feldberg Wenige Berge im Schwarzwald ſind von einem ſo muſterhaften Netz von Fuß⸗ Joden überzogen, wie dieſer Rieſe unter den Höhen des chwarzwaldes Solange es einen Schwarzwaldverein gibt, ſea en Hauptvorſtand und Ortsgruppen beſorgt, gerade die⸗ . Berg dem Wanderer leicht zugänglich zu machen. Die emede rer, dantten es auch 75 Jahre beſteht nun dieſer unte nige Verein Zu ſeiner Jubiläumsſahresverſamm⸗ ung wählte er ſich den Feldberg als Tagungsort. In den a Räumen des Felobergerhofes wird ſich in den Juni⸗ era die große Schwarzwaldvereinsgemeinde treffen zu 9 de Feier und fröhlichem Feſt. Heute ſchon werden alle „„ getroffen, das Jubelfeſt würdig auszuge⸗ 0 Autoſchau ſtark beachtet Tiefer Eindruck der Ausführungen des Führers im Ausland. f Die Berliner Autoausſtellung und die richtungweiſende Rede des Führers bei ihrer Eröffnung begegnen im Aus⸗ land, vor allem in England und Frankreich, größtem In⸗ tereſſe. Vier Punkte ſind es, die ſtärkſte Beachtung finden: Die außerordentliche Vermehrun g der deutſchen Pr o d uktion, die der Führer in ſeiner Rede unterſtrich, das ſtarke Vorſtoßen des deutſchen Kraftwa⸗ gens auf dem Weltmarkt, der Ausbau der deut⸗ ſchen Rohſtoffbaſis für Kraftwagen und die Scha f ⸗ f ung des Kd F.⸗Volkswagens und ſeines Spar⸗ ſyſtems, das es jedem Arbeiter ermöglicht, in den Beſitz eines Kraftwagens zu kommen. Die engliſchen Blätter heben vor allem hervor, daß Deutſchland ohne Berückſichtigung der bevorſtehenden KdFF.⸗Wagenfabrikation, in wenigen Jahren unter den automobilbauenden Ländern von der fünften a uf die dritte Stelle gerückt ſei, und jetzt unmittelbar hin⸗ ter Amerika und England rangiere. Deutſchland habe das erreicht, weil es das Auto nicht überbeſteuert, ſondern die Steuern abgeſchafft, und die Straßen nicht habe verkom⸗ men laſſen, ſondern diefeinſten Straßen der Welt gebaut habe.„Daily Mail“ bringt nach der Aufzählung der deutſchen Erfolge anhand von Zahlenmaterial den Hinweis, daß England eine automobilfreundliche Politik der Regierung gebrauche, um eine rationelle Produktion mit weniger Typen durchführen zu können.„Evening News“ erklärt, Deutſchland werde bald in der Lage ſein, ſich ſelbſt zu erhalten. Tiefen Eindruck hat auf ſämtliche Blätter der Hinweis des Führers gemacht, daß ein Kraft⸗ wagen kein Luxus ſei, ſondern zu den Lebensnotwen⸗ digkeiten gehöre. Die franzöſiſche Preſſe beſchäftigt vor allen Dingen der KdF.⸗Wagen.„Exzelſior“ erklärt, der Preis von rund 4000 RM. ſei für den vierſitzigen, geräumigen und ſparſamen Wagen unzweifelhaft ſehr niedrig.„Journal“ ſchreibt, die Deutſchen ſeien ſich wieder bewußt geworden, daß ihre Kraftwagen zu den beſten der Welt zählten. Der Hinweis des Führers auf Herabſetzung des überflüſſigen Gewichts der Kraftwagen wird beſonders unterſtrichen. Ebenſo wie die ſcharfe Kampfanſage des Führers gegen die rückſichtsloſen Autolenker. In der polniſchen Preſſe wird die Führererklä⸗ rung über die Schaffung einer eigenen Rohſtoffbaſis für die deutſche Autoinduſtrie und die Ankündigung ſchärfſter Maßnahmen gegen leichtfertige Autofahrer her⸗ vorgehoben. Empfang im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda. Berlin, 20. Febr. Aus Anlaß der Internationalen Au⸗ tomobil⸗ und Motorradausſtellung Berlin 1939 fand im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda ein Empfang für die aus dem Ausland wie aus dem In⸗ land im Zuſammenhang mit der Ausſtellung nach Berlin gekommenen Gäſte ſtatt. Zahlreiche führende Perſönlichkei⸗ ten aus Partei, Staat, Wirtſchaft und Kulturleben trafen ſich in regem Gedankenaustauſch mit den Männern des Kraftfahrſports und der Verkehrswirtſchaft des In⸗ und Auslandes ſowie mit Mitgliedern des Diplomatiſchen Korps. Im Verlaufe des Abends wurden die Gäſte im Thea⸗ terſaal des Miniſteriums durch eine bunte Folge künſtleri⸗ ſcher Darbietungen erfreut. Die Kammerſängerin Maria Ce⸗ botari und Margret Pfahl ſowie Lore Hoffmann, die Solo⸗ tänzerin Urſula Deinert und Liſelotte Köſter und die Kam⸗ merſänger Jaro Prohaska, Helge Roswaenge, Arno Schel⸗ lenberg und Erich Zimmermann, die am Flügel von Prof. Michael Raucheiſen begleitet wurden, beſchenkten die Erſchie⸗ nenen mit Goben ihrer Kunſt. Das Motorſportabzeichen Erſtmalige u durch Korpsführer Hühnlein.— Eine Feierſtunde des deutſchen Kraftfahrſports. Berlin, 20. Februar. Die alljährliche feierliche Zuſammenkunft der Männer des deutſchen Kraftfahrſports, die nach einem ſchon zur Tradi⸗ tion gewordenen Brauch am Tage nach der Eröffnung der Automobilausſtellung ſtattfindet, vereinigte auch diesmal wieder die Elite des Kraftfahrſports mit führenden Män⸗ nern der Partei, der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Wehrmacht, der Polizei, der Kraftfahrzeug⸗ und der Zube⸗ hörinduſtrie ſowie der Wirtſchaft zu einer eindrucksvolle: Feierſtunde im Ufa⸗Palaſt am Zoo. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand nach einer Ehrung der deutſchen Automobil- und Motorradmeiſter des Jahres 1938 die erſtmalige Verleihung des zur vorfährigen Automobil⸗Ausſtellung vom Führer geſtifteten„Deutſchen Motorſportabzeichens“ 66 hervorragende Pioniere des deut⸗ ſchen Kraftfahrſportes aus den Reihen des NS, der Wehrmacht und der/ ſowie DD AC⸗Angehörige, unter ihnen weltberühmte Namen wie Manfred von Brauchitſch, Rudolf Caracciola und Hans Stuck, konnten dieſe hohe Aus⸗ ichnung, die der Führer als Anerkennung für hervorra⸗ gende Leiſtünngen und opferwiuſgen Einſatz' auf den Reäan⸗ bahnen der Welt. beim Anariff auf Rekorde. auf Lanaſtrek⸗ ken⸗ und Zuverläſſigkeitsfahrten oder im Kraftfahrgelände⸗ ſport geſtiftet hat, in der 1. Stufe in Gold aus der Hand des Korpsführers entgegennehmen. Weiteren 57 bezw. 167 Kraftfahrſportlern iſt das Abzeichen in der 2. und 3. Stufe, d. h. in ſilberner und broncener Ausführung zuerkannt wor⸗ den; noch nicht einbegriffen in dieſe Ehrung waren die er⸗ folgreichen Männer des Kraftfahrſportes der Oſtmark und des Sudetengaues. Der Führer des deutſchen Kraftfahrſportes, Reichsleiter Hühnlein, verknüpfte die Verleihung der Abzeichen mit einer Anſprache, in der er unter Würdigung der hervorragenden, in der ganzen Welt höchſte Verwunderung findenden Lei⸗ ſtungen des deutſchen Kraftfahrſportes das Ethos dieſes wichtigen Zweiges des modernen Sportes charakteriſierte, Der deutſche Kraftfahrſport ſolle weder eine Art Unterhal⸗ tung darſtellen, noch ſolle er der Senſationsluſt oder der Wettleidenſchaft Vorſchub leiſten. Seine große Aufgabe ſei die Schulung und Erziehung des Menſchen, ſei der Kampf um Fortſchritt und techniſcher Vollendung. Keine„Laternengaragen“ mehr Umfaſſende Regelung für die Unterbringung von Kraft⸗ fahrzeugen. Am 17. Februar 1939, am Tage der Eröffnung der Auto⸗ mobilausſtellung in Berlin, hat der Reichsarbeitsminiſter die neue Reichsgaragenordnun gerlaſſen, die am 1. April 1939 in Kraft treten wird. Die Zunahme der Kraftfahrzeuge im Straßenverkehr er⸗ fordert, daß die öffentlichen Verkehrsflächen für den fließenden Verkehr frei gemacht und möglichſt wenig durch ruhende Kraft⸗ fahrzeuge belaſtet werden. Zu dieſem Zweck wird in der Reichs⸗ garagenordnung beſtimmt, daß künftig bei der Errichtung von Wohnſtätten, Betriebs- und Arbeitsſtätten Einſtellylatz für Kraftfahrzeuge auf dem Grundſtück oder in deſſen Nähe frei gehalten wird Es wird verlangt, daß die Kraftfahrzeuge da. wo ſie regelmäßig längere Zeit ſtehen, außerhalb der öffent⸗ lichen Verkehrsflächen untergebracht werden Die„Later⸗ nengarage“ ſoll durch einen Einſtellplatz auf dem Grund⸗ ſtück des Kraftfahrzeugbeſitzers erſetzt werden. Es beſteht die Möglichkeit, die Einſtellplätze und Garagen nicht auf dem Bau⸗ grundſtück ſelbſt zu ſchaffen, ſondern ſie in der Nähe geſondert oder als Gemeinſchaftsanlage mit anderen Einſtellplätzen und Garagen zuſammen zu errichten. Die Bau⸗ und die Betriebsvorſchriften gründen ſich auf die alte Reichsgaragenordnung Sie werden aber nach dem heu⸗ tigen Stande der Technik erweitert und bringen erhebliche Erleichterungen, namentlich für die ſogenannten Klein⸗ garagen, deren Grundfläche 100 Quadratmeter nichi über⸗ ſchreitel. Es iſt zu erwarten, daß dadurch eine weſentliche Verbilligung der Garagenbeſchaffung eintreten wird. Auch die Beſtimmungen über den Einbau der Benzin⸗ abſcheider wurden gelockert. * 4 2 2 Preiszuſchläge auch bei Weizen Die Abwickkung der Getreideernte.— Bereitſtellung von Lagerräumen. Berem, 20. Febr. Aus nationalpolitiſchen Gründen iſt ſeinerzeit der Aufbau einer umfangreichen Brotgetreidereſerve in Angriff genommen worden. Die große Ernte 1938 hat den Ausbau dieſer Reſerve ſtark beſchleunigt. Es kann ange⸗ nommen worden, daß das geſteckte Ziel bereits mit dem Ende des laufenden Wirtſchaftsjahres erreicht wird. Aus techniſchen Gründen kann die Aufnahme der noch bei Erzeugern und Verteilern befindlichen Ernteüberſchüſſe nicht in wenigen Wochen vor ſich gehen. Um denjenigen, deren Ge⸗ treide in den nächſten Wochen noch nicht abgenommen werden kann, die Möglichkeit ſpäterer Ablieferung oder Einlagerung zu geben, ohne daß ſie dabei Verluste erleiden, wird in einigen Tagen eine Verordnung ergehen, durch die auch beim Weizen Preisaufſchläge in den Monaten März, April und Mai 1939, wie ſie beim Roggen bereits durch die Getreidepreisverord⸗ nung vom 29. Juni 1933 feſtgeſetzt ſind, eingeführt werden, und zwar in folgender Weiſe: Im März 1939 ſtatt des Zuſchlages von 15 Mark nun⸗ mehr 17 Mark je Tonne, im April 1939 ſtatt des Zuſchlages von 15 Mark nun⸗ mehr 19 Mark je Tonne, im Mai 1939 ſtatt des Zuſchlages von 13 Mark nun⸗ mehr 20 Mark je Tonne, im Juni 1939 ſtatt des Zuſchlages von 13 Mark nun⸗ mehr 20 Mark je Tonne. Die hierdurch entſtehenden geringfügigen Mehrkoſten wer⸗ den nicht auf die Verbraucherſchaft abgewälzt. Den Mühlen ſoll ein angemeſſener Ausgleich für die höheren Einſtandspreiſe durch entſprechende marktordneriſche Maßnahmen geſchaffen werden. Um die Geſchäftsabwicklung und die Verſorgung der Mühlen für die Zeit bis zur neuen Ernte zu erleichtern, wird die Hauptvereinigung der deutſchen Getrelde⸗ und Futtermittelwirtſchaft die Beſtimmung, daß Ge⸗ treideabſchlüſſe nur zwei Monate voraus getätigt werden dür⸗ fen, bei Roggen und Weizen aufheben und ſchon jetzt den Kontraktabſchluß für die Monate Mai und Juni zulaſſen. Die Weizenpreiſe ab 1. Juli 1939 werden durch die Verordnung zur Regelung der Getreidepreiſe im Wirtſchafts⸗ jahr 1939⸗40 neu feſtgeſetzt werden. Es ergeht nunmehr die Aufforderung an Bauern, Land⸗ wirte, Genoſſenſchaften und Landkaufleute, bei dieſer Rege⸗ lung alle geeigneten Lagerräumlichkeiten in den Dienſt der Sache zu ſtellen. Altes Kaiſerſchloß wird Führerſchule des Sude⸗ tengaues. Das prachtvolle Schloß des Fürſten Windiſch⸗ rätz in Ploſchkowitz bei eitmeritz das früher oft von den öſterreichiſchen Kaiſern bewohnt wurde und mit ſeinen herrlichen Parkanlagen ein Schmuckſtück des Sude⸗ tengaues daxſtellt, wird als erſte Führerſchule des Sudetengaues ein⸗ gerichtet und am J. April ſeiner neuen Beſtim⸗ mung übergeben. Weltbild(M). Sport und Spiel Fußball Auswahlſpiele. in Saarbrücken: Südweſt— Lothringen 4.4 in Lyon: Ligue de Lyonnais— Baden 013 Meiſterſchaftsſpiele: Sau Heſſen: Kusheſſen Kaſſel— Heſſen Bad Hersfeld 2: Be Sport Kaſſel— VfB Großauheim 3: VfB Friedberg— Kewa Wachenbuchen 4 Dunlop Hanau— Sp⸗-W Kaſſel 1 Hanau 93— Kaſſel 03 2 Gau Südweſt: FSW Frankfurt— TSG 61 Ludwigshafen(in Lu) 9:1 Zau Württemberg: Stuttgarter Kickers— FV Zuffenhauſen(Sa) 5˙0 SSV Ulm— Sportfreunde Stuttgart 57˙ Gau Bayern: 1. FE Nürnberg— Sp⸗Vgg Fürth 1˙0 FC 05 Schweinfurt— TSV 1860 München 0˙2 Jahn Regensburg— Bayern München 4.1 Neumeyer Nürnberg— Schwaben Augsburg 41 Handball Adlerpreis-Vorrunde. in Wiesbaden: Südweſt— Heſſen 4.7 in Karlsruhe: Baden— Mittelrhein 8:2 in Geislingen: Württemberg— Oſtmark 8:9 n. V. in Leipzig: Sachſen— Bayern 15:8 in Minden: Weſtfalen— Mitte 8 7:5 n. V. in Hamburg: Nordmark— Verlin-Kurmark 1013 in Lintfort: Niederrhein— Niederſachſen 1877 in Oppeln: Schleſien— Pommern 8:5 Meiſterſchaftsſpiele. Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— TS Schnaitheim 8¹¹ Südweſt vergab den Sieg Fußballſpiel Südweſt— Lothringen 4:4(2:1) Auf dem Kieſelhumes in Saarbrücken klang der Fuß⸗ ball⸗Freundſchaftskampf zwiſchen der Gaumannſchaft von Südweſt und der Auswahl Lothringens, die ſich durchweg aus Berufsſpielern zuſam menſetzte, vor 6000 Zuſchauern mit einem 4.4(2:1) aus. Das Ergebnis iſt für Lothringen recht ſchmeichelhaft. denn zweifellos zeigte die junge Auswahlelf, in der fünf Spieler aus der Bezirksklaſſenmannſchaft ſtamm⸗ ten, das beſſere Spiel. Das Spiel ſtand in der erſten Halbzeit ziemlich klar im Zeichen der Südweſtelf. Pohl ſchoß nach einer Viertelſtunde das Führungstor, und Reinhardts Bombenſchuß ergab das 2:0. Dann hatte Backhuys mit einem ſeiner gefürchteten Freiſtöße Erfolg, und ſo lautete der Pauſenſtand 225 für Südweſt Die Südweſt⸗Ueberlegenheit hielt auch nach dem Seitenwechſel an. Walter erhöhte nach guter Vorarbeit Eckerts auf 3:1. und nachdem Rohrbacher ein Tor aufgeholt hatte, ſchoß der gleiche Spieler einen vierten Treffer. Weiß⸗ kopf übernahm dann die Sturmführung Lothringens, wäh⸗ rend Bakhuys auf den Flügel wanderte. Weißkopf war es auch, der in der 35. Minute den Gleichſtand herſtellte. Ausgezeichnete Leiſtung Badens Die badiſche Elf ſiegte in Lyon 3:0. Eine ausgezeichnete Leiſtung vollbrachte Badens Fußball- mannſchaft am Sonntag in Lyon in dem Spiel gegen die Auswahlmannſchaft der Ligue de Lyonnais. Nach einem über⸗ aus ſpannenden Kampf blieb die badiſche Mannſchaft dann auch verdient mit 3:0(1:0)⸗Toren Sieger. Aus der badiſchen Mannſchaft ſind einige Spieler ganz beſonders hervorzuheben. Das iſt einmal der Torhüter Vetter, der einen aus vollem Lauf geſchoſſenen Ball mit einem phantaſtiſchen Hechtſprung aus der Ecke holte, dann aber vor allem der Verteidiger Gramlich(Villingen). Im Sturm ragten die beiden Verbin⸗ der Hack(Neckarau) und Klingler(Daxlanden) heraus. Das Spiel begann ſofort ſpannend und überaus ſchnell. In der 25. Minute gelang dann dem Freiburger Mittelſtür⸗ mer Beha ein ſchönes Tor und damit lag Baden 1:0 in Führung. Ligue de Lyonnais drängte nun zeitweiſe ſehr ſtark, aber die ſichere badiſche Hintermannſchaft war allen Lagen gewachſen und der Angriff nützte jede Gelegenheit zu gefährlichen Gegenſtößen aus. Beſonders ſtark war der Druck der Südfranzoſen, als Gramlich in der zweiten Halb⸗ zeit wegen Verletzung zehn Minuten ausſcheiden mußte, aber als dann der Villinger wieder auf dem Platz war, machte ſich Baden ſofort wieder frei und ging ſeinerſeits zum Angriff über. In den letzten zehn Minuten war Baden dann ſchließlich noch zweimal erfolgreich; Hack ſchoß zunächſt in der 83. Minute mit Bombenſchuß zum 2:0 ein und kurz vor dem Schlußpfiff war der gleiche Spieler ein drittes Mal erfolg⸗ reich. 4 Am den Adlerpreis Heſſen beſiegte Südweſt mit 7:4(2:3). Der Wiesbadener Handball-Vorrundenkampf um den Adlerpreis ſah überraſchend Heſſens Gaumannſchaft mit 7˙4 (2:3) erfolgreich. In der erſten Halbzeit gab Südweſt im Feld den Ton an, ſcheiterte aber an der vorzüglichen Dek⸗ kung der Gäſte. Erſt nach 18 Minuten gelang Härtner(Lud⸗ wigshafen) das erſte Tor, und zehn Minuten ſpäter erhöhte Becker(Pfungſtadt) auf 2:0 In den reſtlichen zehn Minuten bis zur Pauſe fielen noch drei weitere Treffer. Durch Eich⸗ horn(Arolſen) und Lange(Hanau) glich Heſſen zunächſt aus, dann ergab ein von Obermark(Frankfurt) verwandelter Freiwurf die 3:2⸗Pauſenführung für Südweſt. Nach Sei⸗ kenwechſel beherrſchte Heſſen klar die Lage Wieſe(Kaſſel) ſorgte für den Gleichſtand, und durch drei Treffer von Eich⸗ horn zogen die Gäſte auf 6:3 davon Als May noch ein ſie⸗ bentes Tor warf, war der Kampf entſchieden. Erſt in der Schlußminute erzielte Südweſt durch Obermark den vierten Gegentreffer 1000 Zuſchauer wohnten dem Kampf auf dem Reichsbahnplatz bei Schiedsrichter war Siebert(Mannheim), Baden ſchlug Mittelrhein 8:2(5:2). In dem Handballſpiel um den Adlerpreis mußte die ba⸗ diſche Elf durch plötzliche Erkrankung von Müller, Specht und Montag vollkommen umgeſtellt werden Trotzdem noch die guten Spieler Zimmermann wegen Verletzung und Hei⸗ ſeck durch Sperre nicht zur Verfügung ſtanden, zeigte Baden auf dem durch andauernd niedergehenden Regen glatt ge⸗ wordenen Raſen des Karlsruher Phönix⸗Stadions ein ſehr ſchnelles und begeiſterndes Spiel. Nach anfänglicher Unſi⸗ cherheit in der Deckung kam die badiſche Elf bereits nach einer Viertelſtunde immer beſſer ins Spiel und lag durch herrliches Zuſpiel, beſonders der rechten Seite, beim Wechſel bereits mit 5:2 in Führung. Nach der Pauſe verlegte ſich Baden zwar immer noch ſehr flott ſpielend, zuerſt auf die Verteidigung des Sieges, zum Teil unter Verwendung von acht bis neue Spielern in der Deckung, ging aber dann, als Mittelrhein nicht das geringſte einzuſetzen wußte, wieder zum Angriff über. Sutter warf ſchließlich noch drei glän⸗ zende Tore.— 1500 Zuſchauer, Schiedsrichter Schmidt (Würzburg). Nur knapper Oſtmark⸗Sieg nach Verlängerung. Ueberraſchend gut hielt ſich Württembergs Handballelf im Vorrundenkampf des Adlerpreis⸗Wettbewerbes gegen die ſtarke Vertretung des Gaues Oſtmark. Etwa 2600 Zu⸗ ſchauer erlebten in Geislingen eine prächtige Leiſtung ihrer Mannſchaft. Von der Ausgeglichenheit zeigt am beſten das Ergebnis. Nach dem 4:4 bei Pauſe hieß es 8:8 am Ende der regulären Spielzeit. Erſt in der Verlängerung glückte den Oſtmärkern der ſiegbringende 9. Treffer. Eine Lehre wurde der Kampf für die Schwaben aber inſofern, als ſich heraus⸗ ſellte, daß die Gaumannſchaft unbedingt eine Verjüngung notwendig hat. Die Gäſte, bei denen übrigens Dr. Houſchka und Dr. Bannert durch Martl bezw. Hirner erſetzt werden mußten, ſiegten in der Verlängerung dank der beſſeren Zu⸗ ſammenarbeit im Sturm durch ein Tor Reinhardts. Die Tref⸗ fer der Oſtmärker erzielten: Reinhardt(2), Schuberth(2), Volak(3), Krect und Reich, während Höſcheler(3), Wink⸗ ler(3), Benz und Heß für Württemberg erfolgreich waren. Schiedsrichter war Huber⸗München. 4. NG⸗Winterkampfſpiele SA.⸗Gruppe Hochland gewann zum drittenmal den Wander⸗ preis des Führers.— SA.⸗Gruppe Heſſen bei den Flach⸗ landmeiſteeſchaften ſiegeeich. Beil ſtrahlendem Sonnenſchein ſtand am Hauptwettkampf⸗ tag der NS.⸗Winterkampfſpiele 1939 in Villach der 18⸗km⸗ Patrouillenlauf mit KK.⸗Schießen um den Ehrenpreis des Führers zur Entſcheidung. Die SA.⸗Gruppe Hochland, die bereits 1936 in Schreiberhau und 1938 in Oberhof erfolgreich war— nur 1937 hatte ſich in Rottach⸗Egern der SS. Oberabſchnitt Süd dazwiſchengeſchoben—, kam auch diesmal zum Sieg und damit in den endgültigen Beſitz der vom Füh⸗ rer geſtifteten Trophäe. Mit der zweiten Mannſchaft beſetz⸗ ten die Hochländer auch noch den zweiten Platz vor dem mit faſt zwei Minuten Abſtand folgenden SS. ⸗Oberabſchnitt Süd. In der Klaſſe B, die nicht 18, ſondern nur 12 km zu laufen hatte, war gleichfalls die SA.⸗Gruppe Hochland ſtegreich. Bei den Flachlandmannſchaften gewann die S A.⸗ Gruppe Heſſen. Am Ziel, in der Hubert⸗Klausner⸗Kampfbahn, waren zahlreiche Ehrengäſte anweſend, unter ihnen Stabschef der SA., Lutze, SA.⸗Obergruppenführer v. Tſchammer und Oſten, Reichsarbeitsführer Hierl, Korpsführer Chriſtianſen, Reichs⸗ ſtatthalter Dr. Seyß-Inquart, das Führerkorps der Partei, SS.⸗Obergruppenführer Heißmeyer als Vertreter des Reichs⸗ führers SS., NS K.⸗Gruppenführer Wagner als Vertre⸗ ter von Korpsführer Hühnlein. Oeſtlich des Skiſtadions in Villach wurde der Patrouil⸗ lenlauf geſtartet. 27 Mannſchaften der Klaſſe A mit je enem Führer und vier Mann nahmen den Kampf über die 18 lm auf. Steil anſteigend ging es zunächſt nordwärts, dann mit einer längeren Abfahrt zum Steinbruch und dieſen entlang zur Napoleon-⸗Wieſe, wo ſich die erſte Kontrollſtelle befand. In ſteilem Anſtieg führte die Strecke durch Wald und dann nach kurzer Abfahrt zum Skiſtadion Villach, wo die Schießprüfung auf vier Ballons abgewickelt wurde. Schwieriger war das Gelände bei der zweiten Schleife nach Südweſten zur Waldkapelle und nach mittlerer Abfahrt ins Ziel in die Hubert⸗Klausner⸗Kampfbahn. Mit Startnum⸗ mer 1 war der SS.⸗Oberabſchnitt Süd 1 abgegangen. Die SA.⸗Gruppe Südmark und die Schleſier unter Führung von Leupold folgten. Aber die Patrouille der SA.⸗Gruppe Hoch⸗ land machte bald Boden gut, und wenige Minuten nach dem SS.⸗Oberabſchnitt Süd und der SA.⸗Gruppe Südmark kamen die Hochländer zum Schießſtand. Auf der ebenen Strecke kamen die Hochländer immer mehr auf. Das Ziel erreichte zuerſt die Mannſchaft der SS., wenige Augenblicke darauf erſchienen ſchon die Hochländer in beſter körperlicher Verfaſ⸗ ſung in der Kampfbahn. Die Mannſchaft der SA.⸗Gruppe Hochland unter ihrem Führer Steinhauſer und mit den SA. Männern Schreiner, Zahler, Zeller und Fidel Wagner hatte mit 1:26:21 Std. den Sieg errungen. Mit einem Führer und ſechs Mann gingen die Patrouil⸗ len in der Klaſſe B über die auf 12 km verkürzte Strecke auch der Ruckſac war mit 10 Pfund um ganze 5 Pfund leichter als in der Hauptklaſſe. Die SA.⸗Gruppe Hochland ſtellte auch hier den Sieger vor dem SS.⸗Oberabſchnitt Süd. Die SS.⸗Männer hakten wohl eine etwas beſſere Lauf⸗ zeit, dafür aber zwei Ballons beim Schießen verfehlt, wäh⸗ rend die Hochländer nur einen ausließen. Dank der e Leiſtung beim Schießen war bei den Flachlandpatrouillen ie SA. ⸗Gruppe Heſſen erfolgreich vor der NSKK.⸗Motor⸗Ober⸗ gruppe Oſt 2, deren Männer alle bier Ballons verſchonten, in der reinen Laufzeit aber weit ſchneller waren. Die Ergebniſſe: 18⸗km⸗Patrouillenlauf mit KK.⸗Schießen(Ehrenpreis des Führers): 1. SA.⸗Gruppe Hochland(Steinhauſer, Schreiner, Zahler, Zeller, Fidel Wagner) 1:26:21 Std.; 2. SA.⸗Gruppe Hochland 2 1:27:24; 3. SS.⸗Oberabſchnitt Süd 1 1:29:14; J. NSKK.⸗Motor⸗Obergr. Süd 1 1:29:14; 5. SA.⸗Gruppe Südmark 1 1:34:59; 3. SS.⸗Oberabſchnitt Donau 1:35:84 (27 geſtartet, 25 am Ziel). 12⸗Em⸗Patrouillenlauf mit KK.⸗Schießen: 1. SA.⸗Gruppe Hochland 1 1:09:02; 2. SS.⸗Oberabſchnitt Süd 1 1:09:43; 3. SA.⸗Gruppe Bayern⸗Oſtmark 1 1:10:02; 4. SA.⸗Gruppe Südweſt 1:10:06; 5. SA.⸗Gruppe Sachſen 1 1:10:12; 6. SA.⸗Gruppe Bayern⸗Oſtmark 2 1:11:52(40 geſtartet, 38 am Ziel). 12-Em-Patrouillenlauf mit KK.⸗Schießen(Flachlandmann⸗ ſchaften): 1. SA.⸗Gruppe Heſſen 1:18:29 2. NSgcg.⸗Ober⸗ gruppe Oſt 2 1:22:16; 3. SS.⸗Oberabſchnitt Oſt TV. 1:23:12; 4. RA D.⸗Gau 25 Heſſen⸗Süd 1:24:23; 5. SS. SD. 1:27:14; 6. NSF K.⸗Gruppe 12 Niederrhein 1:27:17(20 ge⸗ ſtartet, 18 am Ziel). Köhler ſiegte im Sprunglauf. Mit dem Spezialſprunglauf, dem einzigen Einzelwett⸗ bewerb der Veranſtaltung, wurden die NS⸗Winterkampf⸗ ſpiele 1939 in Villach abgeſchloſſen. Mehr als 20 000 Zu⸗ ſchauer auf den Tribünen und in weitem Umkreis der Schanze waren Zeugen der herrlichen Sprünge, die immer wieder zu e herausforderten. Mit dem neuen Rekordſprung von 76.5 Metern im zweiten Durch⸗ 9100 gewann Köhler(/ Oberabſchnitt Süd T) bei Note 16.6 und einem 62er bei zuerſt verkürztem Anlauf. Auf der kleinen Schanze ſtand die HJ im Kampf. Der Salzbur⸗ ger Hitlerſunge Kobotſch ſtand 48.5 und 46.5 Meter und erhielt als beſter Springer die Note 125.5. Von den Männern der Gliederungen nahmen 50 Sprin⸗ ger den Endkampf auf Im erſten Durchgang mit verkürz⸗ tem Anlauf ſtand der Arlberger Kombinationsweltmeiſter Joſef Jennewein mit 63 Metern den weiteſten Sprung, doch blieben Heſſelberger(RSKK⸗Motorgruppe Hochland), Köh⸗ ler(½Oberabſchnitt Süd TV) nur um einen Meter zurück. Mit vollem Anlauf ſtand Jennewein dann 72 Meter bom⸗ benſicher, doch wurde er kurz darauf von dem Sudeten⸗ deutſchen Steinmüller mit 74 Metern übertroffen. Der Dachauer/ Mann Köhler ging aber aufs Ganze. Er ſchuf mit 76.5 Metern eine neue Rekordmarke und ſicherte ſich damit den Sieg vor Alfred Steinmüller(208.1) und Jenne⸗ wein(205.2). Ergebniſſe: Spezialſprunglauf: 1. Köhler(/ Oberabſchnitt Süd TB) 216.6(62, 76.5 Meter), 2. Alfred Steinmüller(NSF K⸗Gruppe Elbe⸗Saale) 208.1(62, 75 Me⸗ ter), 3 Joſef Jennewein(Ordensburg Sonthofen) 205.2 (63, 72 Meter), 4. Höll(SͤA⸗Gruppe Alpenland), 5. Haslin⸗ ger(RSKK⸗Motorgruppe Hochland), 6. Anton Steinmüller (SA⸗Gruppe Sudekenland). 7. Hammenſchmied(V-Ober⸗ abſchnitt Donau), 8. Knappe(½Oberabſchnitt Südoſt), 9. Mächler(SA-Gruppe Hochland) 186.6. 10. Hollmann(65 Oberabſchnitt Südoſtz.— HJ⸗Springen(Kleine Schanze): 1. Kobotſch(Gebiet Salzburg) 125.5(48.5. 46.5 Meter), 2. Hardwiger(Gebiet Kärnten) 125.5(47.5, 45.5 Meter), 3. Renner(Gebiet Schleſien), 4. Gipſer(Gebiet Sachſen), 5. Wiesner(Gebiet Salzburg), 6. Müller(Gebiet Thüringen), 7. Fiſcher(Gebiet Sudetenland), 8. Silzer(Gebiet Tirol), 9. Maier(Gebiet Steiermark), 10. Dauer(Gebiet Württem⸗ berg). 8 Deutſcher Triumph in Zakopane Joſef Bradl Weltmeiſter im Spezialſprunglauf. Der deutſche Skiſport feierte am Sonntag bei den Welt⸗ meiſterſchaften in Zakopane einen weiteren Triumph. Joſef Bradl wurde im Spezialſprunglauf Erſter und damit Welt⸗ meiſter, wobei er Weiten von 80 m und 76,5 m erreichte. Nach ihm plazierten ſich Birger Rund(Norwegen) mit Wei⸗ ten von 72,5 m und 81,5 m, Arnholdt Kongsgaard Nor⸗ wegen) mit Weiten von 76.5 m und 79 m. Spen Erikſſon nit Wenen von zweimal 78 m, während der Pole Stanislaus Maruſacz mit Weiten von 74 m und 78,5 m den fünften Platz belegte. Am Beginn des nur zu zwei Dritteln freigegebenen An⸗ aufes harren 46(von 68 gemeldeten) Springer, die Elite Europas und der Welt des Zeichens zum Beginn. Guſtl Berauer verzichtete auf Wunſch des Reichsfachamtsleiters auf die Teilnahme. Als Erſter der ausſichtsreichen Wettbewerber führte der Titelverteidiger Aſbjörn Ruud ſeinen Sprung aus 38 m. Das war zu wenig. Anmittelbar hinter ihm ſein Bruder Birger Ruud: 72,5 m in vorzüglicher Haltung. Unſer Dresd⸗ ner Paul Häckel bewältigte 69 m. Bradl ſprang. Niemand ahnte, daß er den Sprung ſehen würde, der die Weltmeiſter⸗ ſchaft entſchied! Nach ſchneller Anfahrt ſchwang ſich der Salzburger von der Schanze ab und landete ſicher und ele⸗ gant ber 80 m. Ausgezeichnet hielt ſich Hans Lahr mit ſeinen 78,5 m. Nur einen halben Meter weiter kam Hilma Myhra, der Bradl in Garmiſch⸗Partenkirchen vor drei Wochen noch knapp bezwingen konnte. Hart ſetzte Haſelberger, unſer Wehr⸗ machtsmeiſter, bei 68 m auf und verzichtete auf den zweiten Sprung. Aſchenwald(Innsbruck) ſtürzte ſchwer und blieb einige Minuten beſinnungslos. Auch er trat zum zweiten Durchgang nicht mehr an. Günther Meergans hatte nicht ſeinen beſten Tag, ſonſt wäre er weiter als 66 m gekommen, Stanislaus Maruſarz landete bei 74 m, Erikſſon bei 78, Paul Krauß bei 76,5 m. Hans Marr erwiſchte den rich⸗ tigen Augenblick des Abſchnellens nicht und kam nur auf 65 m. 13 Stürze waren die Urſache, daß der Anlauf für den zweiten Durchgang um weitere 5 m verkürzt wurde. Als erſter der Spitzengruppe war Birger Ruud an der Reihe, Er gab in ſeinem 81,5⸗m⸗Sprung wirklich ſein Beſtes. Bradl ließ ſich durch Ruuds famoſe Leiſtung nicht aus der Ruhe bringen. Er ging auf Sicherheit und ſtand 76,5 m. Haus Lahr erzielte 75, Paul Häckel 76, Paul Krauß 72, Hans Marr 75, Myhra 76,5 m und Erikſſol! behauptete ſich mit 78,5 m. Ganz knapp mußte die Entſcheidung ſein und nur die Sprungrichter konnten auf Grund ihrer Wertung ſofort feſt⸗ ſtellen, welches der Weltmeiſter und die weitere Reihenfolge waren. Joſef Bradl hatte es wirklich geſchafft. 5/10 Punkte lag er über Birger Ruud und wies die Note 224,7 auf. Drit⸗ ter wurde Kongsgaard mit 223,1, der alſo Erikſſon(2222 noch hinler ſich ließ: dann folgten Stanislaus Macuſatz (219,5) und Hilmar Myhra(218,6), hinter dem als 7. und 8. wieder zwei Deutſche, Hans Lahr und Paul Krauß, kamen, die den Weltmeiſter des vergangenen Jahres auf den 9. Platz verwieſen. Zehnter wurde Paul Häckel. 3 Eröffnung der Mannheimer Eisbahn Düſſeldorfer EG. besiegte EV. Krefeld knapp 2.1. Gleich der erſte Abend brachte der Mannheimer Eis bahn einen vollen Erfolg. Die neu errichtete Anlage wal bis auf den letzten Platz von erwartungsvollen Zuſchauerl beſetzt, die zum größten Teil zum erſten Male ſelbſt ein Eishockeyſpiel und Kunſtlaufdarbietungen ſahen. Das gut zu- ſammengeſtellte Programm enttäuſchke dann auch die“ ſchauer keineswegs, beſonders das raſſige und ſpannende Eis hockeyſpiel zwiſchen der EG. Düſſeldorf und dem EV. Krefeld 0 fand großen Beifall. 17 Die beiden Eishockey⸗Mannſchaften traten zu dieſem Spie mit ihren zurzeit beſten Mannſchaften an, die Krefelder halle ſich ſogar durch die beiden Kanadier Schwinghammer un Ring berſtärkt und waren ſo faſt während des ganzen Spie les nahezu gleichwertig. Im erſten Drittel gab es zun ein verteiltes Spiel, bis dann plötzlich Ring aus der Ver teidigung vorbrach und mit einem wundervollen Tor er⸗ folgreich war. Im zweiten Drittel drehte Düſſeldorf ſtark aul und kam auch durch Schmiedinger zum Ausgleich. Im 1e ten Drittel hatten beide Mannſchaften mehrfach Gelegenheil zum ſiegbringenden Treffer, aber erſt ein Mißverſtändnis der Krefelder Hintermannſchaft gab Keßler Gelegenheit un . Tor. f die badiſh a m Kunſtlaufprogramm zeigte ſich zunachſt die ba Meiſterin Elly Gall(Freiburg) 2 5 5 5 anschließend dei Zweile bei den Junioren⸗Meiſterſchaften Walter Hofer(Au berg), der für ſein ausgefeiltes Programm ganz beſondele Beifall erhielt. Rudolf⸗Unger(Nürnberg) zeigten im 2 1 laufen ebenfalls eine hervorragende Leiſtung und diese 3. den„kleinen“ großen Könner wurden zu mehreren a. gaben gezwungen. Juletzt zeigte ſich noch Lydia Wahl 1 berg), unſere Europameiſterin im Rollſchuhlaufen, die den. weis erbrachte, daß ſie auch auf dem Eis zu unſeren iel Läuferinnen zu zählen iſt. Sehr großen Beifall 115 auch Georg von Birgelen(Zürich) für ſeine komiſ Sprünge. 5 E