2 nn ̃ Wezugspeeis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mu. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. N 2 f f 2 9 a. 2 N. Dages- und Anzeigenbla für Maunheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 1. 39: 1140 39. Jahrgang Jerez Fiehegt klär 5 Durchſichtige Liebeserklärungen Ns Ein wahres Trommelfeuer von Leitartikeln, Mel⸗ dungen, Reportagen und Literaturerzeugniſſen geht in die⸗ ſen Tagen auf den franzöſiſchen Zeitungsleſer nieder. Nach den Jahren der Volksfrontpropaganda für das„freie, repu⸗ blikaniſche Spanien“ gegen das„faſchiſtiſche, von deutſchen und italieniſchen Truppen überſchwemmte Spanien“ Fran⸗ cos muß die öffentliche Memung auf den entſcheidenden Umſchwung der Regierungspolitik vorbereitet und ausge⸗ richtet werden. Die Volksfront⸗ bzw. marxiſtiſchen Blätter hingegen laſſen nichts unverſucht, dem franzöſiſchen Wähler nachzuweiſen, wie unſinnig dieſe Anerkennung Francos in letzter Minute iſt. Unſinnig, weil ſie der ſpaniſchen„Demo⸗ kratie“ den Dolch in den Rücken ſtoße und— weil ſie ja doch nichts einbringe. Um dieſes„Einbringen“ dreht ſich letzten Endes der ganze Preſſekampf, und er gibt wertvolle Fingerzeige für die wahren Intereſſen Frank⸗ reichs auf der iberiſchen Halbinſel, die alles andere als idealiſtiſch ſind. Das ganze Gerede um„Haltbieten dem ſinn⸗ loſen Blutvergießen“, um„Anerkennung des Rechtes“ und wie die ſchönen Phraſen ſonſt heißen mögen, verbirgt letz⸗ ten Endes die Angſt um ſehr greifbare Intereſſen, die in⸗ folge der unmöglichen Haltung früherer Regierungen ver⸗ lorengegangen ſind, und die man in letzter Minute zu ret⸗ ten verſucht. 5 Der franzöſiſche Marxismus hatte das Wort geprägt: „Der Sieg Francos wäre der Sieg der Achſe, ein Sieg Ita⸗ lens und Deutſchlands“. Die Blätter, wie„Humanits“, „Populaire“,„Oeuvre“ u. a. m. ſind bemüht, durch zahl⸗ reiche Zitate aus der nationalſpaniſchen Preſſe zu zeigen, wie verfilzt Francos Intereſſen mit den der„Diktatoren“ ſeien. Leon Blum ſpricht von der„Hierarchie der drei Dik⸗ tatoren“ und dem jeweiligen„Untertanenverhältnis“ Franco⸗ Muſſolini⸗Hitler, und die„Humanité“ zitiert Francos„Be⸗ dingungen“ zur Anerkennung, die ſie als rechte Begrüßungs⸗ überraſchung bezeichnet:„Keine Einflußnahme auf Spa⸗ niens Innen⸗ oder Außenpolitik und vor allem Ablehnung aller Verſuche, Spanien von ſeinen bisherigen und alleint⸗ gen Verbündeten zu trennen“ Das kommuniſtiſche Blatt führt dann einige nationalſpaniſche Blätterſtimmen an, die dem franzöſiſchen Arbeiter die Sinnlosigkeit dieſer Ver⸗ nunftsanerkennung von ſeiten der Regierung und die un⸗ bedingte Verbundenheit Francos mit Deutſchland und Ita⸗ lien klarmachen ſollen. Sie ſind immerhin beachtenswert, dieſe Blätterſtimmen, und wert, geleſen zu werden. So Joſe⸗Maria Peman, Mitte 1938, in der„Unidad“, San Sebastian:„Unſere Lehrzeit iſt beendet. Die germaniſch⸗ römiſche Subſtanz, die uns immer ſo ſehr fehlte, um unſeren naturgeborenen Individualismus auszugleichen, brauchen wir nur noch in uns aufzunehmen... oder folgenden Aus⸗ zug aus„Correo Eſpanol“:„Gewiſſe überſchlaue fran⸗ Fiſche Kreiſe geben in letzter Minute ihrer Regierung den Rat, umzuſchwenken. Sie glauben unſere Gunſt ganz leicht zu erringen und dazu nur einen Vertreter nach Burgos ent⸗ enden zu müſſen. Andere ſagen, daß Spanien für ſeinen Wiederaufbau franzöſiſches Geld braucht. Mit einigen Ge⸗ ſchenken und franzöſiſchen Talern hoffen ſie uns zu gewin⸗ nen. Wer ſo denkt, hat unſer unbezwingbares, ſpaniſches Temperament noch nicht begriffen...“ Da die beiden Namen Tunis und Marokko die derwundbarſten Stellen im franzöſiſchen Nationalgefühl dieſer Tage bezeichnen, werden auch entſprechende national⸗ ſpaniſche Ausſprüche, ob gefälſcht oder nicht, läßt ſich von hier aus nicht feſtſtellen, angeführt. So ſoll Profeſſor anuelos in einem in Salamanca herausgegebenen Werk „Spaniens internationale Zukunft“ geſchrieben haben:„Wie zur Zeit der großen Könſgin Elisabeth liegt unſere inter⸗ hationale Zukunftsbedeutung in Afrika, beſſer in Marokko, das bis zum Großen Atlas ſpaniſch ſein muß. Aber nicht gur das marokkaniſche Gebiet darf das Ziel unſerer Zu⸗ kunftsbeſtrebungen ſein, auch Oran und Algier mit ihrem Hinterland.“ Be üglich des Oraniſchen Gebiets ſoll der „Domingo“, San ebaſtian, am 22. Januar 1939 geſchrieben haben dort ſel alles, was nicht arabiſch ſei, ſpaniſch. Das gange Gebiet(in der Größe von Kaſtilien) ſei von Spaniern ultiviert worden.„Wenn es auf der Welt ein irredentiſti⸗ ches Gebiet gibt“ jo hieße es dann weiter,„dann iſt es das raniſche Land Da gibt es mehr zurückzuholen als nur ein erritorium oder einige von Spaniern errichtete Baſtionen.“ Mit denſelben Reklametricks wie die negativen Linken gebeten die Vertreter der Anerkennungstheorie in Paris. 995 Leitmotiv könnte man jenen Aae n des„Jour⸗ o de Paris“ an die Spitze ihrer Ausführungen ſetzen: 15 hieße das Spiel der autoritären Staaten ſtärken, wollte iir eine freundſchaftliche Verſtändigung mit Franco hin⸗ ſertreiben!„Nicht eine deutſche Kompanie findet man“, ſo 995 der Berichterſtatter des Blattes,„bei Franco. Wohl er wirtſchaftliche Bindungen, und darum müſſen wir in unde ſein um gegen die weittragenden Abſichten Deutſch⸗ ohnds Zu kämpfen.“—„Frankreich und England können ne Spanien ebenſowenig auskommen wie umgekehrt“, ſchreiht ein anderes Blatt, die„Republigue“, und verweiſt Auf die Lieferungen während des Weltkrieges:„180 000 onnen Blei, die von keinem anderen Land geliefert wer⸗ n können, da ſelbſt die Vereinigten Staaten nicht genü⸗ gend davon produzieren, fünf Millionen Tonnen Eiſenerz, Millar Fortführung des Krieges unentbehrlich war, zwei lei ionen Tonnen Schwefelerze, wovon die Amerikaner al⸗ 30000 5 Million brauchten, 7000 Tonnen feinſten Zink, die 0 e Weiterhin brauche man aber Mister aft mit Spanien, denn Spanien liege an der au e e und auch an der Meerenge von Gibraltar. die f 170 zbeherrſche es die Kap⸗Straße und insbeſondere che Militärtransportſtraße Dakar Cafablanca— 1 N Dienstag, den 21. Februar 1939 HJ:Heimbau geſetzliche Pflicht Die Keichsregierung hat ein Geſetz zur Förderung der 5 J-Heimbeſchaffung beſchloſſen. Darnach liegt die Errich⸗ kung und Unterhaltung der Heime der 93 den Gemeinden oh. Partei und Staat beteiligen ſich an den Baukoſten nach Maßgabe der ihnen zur Verfügung ſtehenden Mittel. So⸗ weit die Gemeinden Mittel für die Heimbeſchaffung nicht unmittelbar aus dem ordenklichen Haushalt aufbringen können, ſind ſie verpflichtet, eine Rücklage nach den Vor⸗ ſchriften der Nückla 0 ing vom 5. Mai 1936 anzu⸗ ſammeln. D en zur Jörderung der Heim⸗ beſchaffung i cklage anzuſammeln und ver⸗ zinslich anzulegen. Nittel zur Anſammlung der Heim⸗ beſchaffungsrücklage werden durch Kreisumlage aufgebracht. Der Landkreis gewährl den Gemeinden aus der Heimbe⸗ ſchaffungsrücklage Beihilfen zur Beſtreitung der Baukoſten. Der Beihilfebetrag kann ganz oder keilweiſe als verzins⸗ liches Darlehen gewährt werden. Der Reichsſchatzmeiſter der NS d AP ge⸗ währt im Einvernehmen mit dem Jugendführer des Deut⸗ ſchen Reiches für das einzelne Bauvorhaben mindeſtens eine Beihilfe in Höhe der Hälfte des Betrages, der den Gemeinden von den Landkreiſen gewährt wird. Der Reichsminiſter des Innern erläßt im Einverneh⸗ men mit dem Stellvertreter des Führers, dem Reichsmini⸗ ſter der Finanzen und dem Jugendführer des Deutſchen Reiches die zur Durchführung und Ergänzung dieſes Ge⸗ ſetzes erforderlichen Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungsvorſchriften. Ueber dieſes Geſetz ſprach Miniſterialdirektor Dr. Su⸗ ren vom Reichsminiſterium des Innern vor Vertretern der Preſſe. Er führte dabei aus: Aus der Kampfgemein⸗ ſchaft junger Nationalſozialiſten entwickelte ſich die Hitler⸗ jugend nach der nationalſozioliſtiſchen Revolution zu der Organiſation des Staates, die vom Führer und Reichs⸗ kanzler mit Wirkung vom 1. Dezember 1936 durch das Ge⸗ ſetz über die Hitlerfugend die Aufgabe der körperlichen, gei⸗ ſtigen und ſittlichen Erziehung der deutſchen Jugend neben Schule und Elternhaus erhalten hat. Damit wurde der Hitlerjugend, die in ihrer Aufgabenſtellung wie auch in ihrer Organiſationsform für unſer Volk etwas Neuartiges darſtellt, eine der wichtigſten Aufgaben im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staat gegeben. Die geiſtige und ſittliche Erziehung erfolgt in der Hitler⸗ jugend durch die Schulung der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung in der lebendigen Form des Heimabends— Im Heimabend der Hitlerjugend verſammeln ſich heute all⸗ wöchentlich acht Millionen deutſche Jungen und Mädel, um zu nationalſozialiſtiſchen Männern und Frauen erzogen zu werden. Dieſe Aufgabe der Erziehung der Jugend zur na⸗ tionalſozialiſtiſchen Weltanſchauung kann reſtlos nur er⸗ reicht Werden, wenn der Hitlerjugend geſunde und würdige Heime als die notwendigen Vorausſetzungen zur Durchfüh⸗ rung ihres Dienſtes gegeben werden. Deshalb gründete der Jugendführer des Deutſchen Reiches bereits im Herbſt des Jahres 1936 in der Reichs⸗ jugendführung den Arbeitsausſchuß zur HJ Heimbeſchaffung, der in beſonders enger Zuſam⸗ menarbeit mit dem Reichsinnenminiſterium und dem Reichsſchatzmeiſter der RS DAP an die Arbeit ging. An⸗ fangs 1937 erließ der Führer und Reichskanzler ſeinen erſten Aufruf für die HJ⸗Heimbeſchaffung, in dem er be⸗ konte, daß die Heime der Hitlerſugend Erziehungsſtätten einer Generation ſeien, die dazu auserſehen ſei, die zukunft des Reiches zu ſichern. Im Anſchluß daran wurde eine Planung über das ganze Reſch aufgeſtellt, die der Anzahl der Jugendlichen in den einzelnen Gemeinden, der Länge der Anmarſchwege und den architektoniſchen Vorausſetzungen der zu erſtellenden Heime entſprach. Der Reichsminiſter des Innern wies in einem Runderlaß vom 14. Januar 1937 die Gemeinden an, im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten an die Heimbeſchaffung heranzu⸗ treten, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen und we⸗ nigſtens Rücklagen für künftige Heimbauten anzuſammeln. Von dieſem Augenblick an ſtellten ſich Hunderte von deut⸗ ſchen Gemeinden freudig in den Dienſt der Heimbeſchaf⸗ ung; durch die einſatzbereite Tat verwirklichten ſie ihre leberzeugung, daß die Unterrichtung und Unterhaltung der H J-Heime in gleicher Weiſe ihr ureigenſtes Aufgabengebiet ſei wie etwa Bau und Unterhaltung von Volksſchulen. 2 Bordeaux wie überhaupt alle See⸗ und Luftwege zwiſchen Frankreich und Nordafrika. Hinter ſolchen Ueberlegungen perſchwinden alle ſchönen Phraſen von der„ewigen Freund⸗ ſchaft“ zwiſchen Frankreich und Spanien von der„heißen Sympathie“, die die beiden Völker veromden, von der „jahrhundertealten Verbundenheit der beiden Schweſtern“. Die„Ere Nouvelle“ gibt da zwiſchen den Zeilen einen nicht anz unbeachtenswerken Aufſchluß, wenn ſie ſchreibt:„Ob ie uns N Schwefelerze Spaniens in der Intenviſie⸗ rung unſerer Rüſtungen 1 5e bie behindert haben? Wir ſind davon überzeugt, die Verhandlungen mit Ge⸗ neral Franco im höheren Intereſſe unſerer nationalen Ver⸗ ee notwendig ſind.“ 5.. Die letzte Schlußfolgerung iſt alles in allem die, daß hinter dem Gerede von Freundſchaft ein ſehr reali⸗ ſtiſcher Tatſachenſinn ſteht, der ſich ſogar bis zu 25 wiſſen Drohungen verſteigt, die man allerdings ebenſo⸗ wenig ernſt nehmen kann wie die„Victoire“, die ſie aus⸗ ſpricht:„Man wird General Franco vorhalten müſſen, daß ein Bündnis mit der Achſe Berlin—Rom keineswegs zu den Bündniſſen gehört, die man— wie früher— ohne Folgen und große Gefahr abſchließen konnte.“ 5 1 ö 5 f 5 5 ö mee e — eee eee eee eee. N- eee eee we We e- aue Anknüpfend an eine bereits angebahnte organiſche Ent⸗ wicklung ſchafft das neue Geſetz die ſachlichen Vorausſetzun⸗ gen für die weitere praktiſche Durchführung der vom Füh⸗ rer befohlenen Erziehungsarbeit in der 53 einheitlich für das ganze Reichsgebiet, einſchließlich der Oſtmark und des Sudetenlandes, und ſichert ſie für alle Zukunft. Eine geſetzliche Regelung der Heimbeſchaffung war zudem deshalb dringend geboten, weil es ſich um ein ſo bedeutſames Aufgabengebiet handelt, daß eine ſtaatliche Lenkung ebenſo wie auf dem großen Gebiet des Volks⸗ ſchulbauweſens auf die Dauer nicht entbehrt werden kann. Zudem mußte ſichergeſtellt werden, daß die Tätigkeit der Gemeinden auf dieſem wichtigen Gebiet ſtändig mit den großen Zielen der Staatsführung, insbeſondere auch mit den Aufgaben des Vierjahresplanes, im Einklang ſteht. Die ſonſtigen Aufgaben der Gemeinden, insbeſondere auch auf dem Gebiet der Volksſchulunterhal⸗ tung, ſollen dadurch in keiner Weiſe beeinträchtigt werden; andererſeits ſoll die Erklärung der HJ⸗Heimbeſchaffung zu einer geſetzlichen Aufgabe der Gemeinden dieſe veranlaſſen. bor Inangriffnahme neuer freiwilliger Aufgaben in Auf⸗ ſtellung einer vernünftigen Rangordnung der ihnen ob⸗ liegenden Betätigung zunächſt den Erforderniſſen der vom Führer befohlenen Erziehungsarbeit an der deutſchen Ju⸗ gend Rechnung zu tragen ohne zu Steuererhöhungen ſchreiten zu müſſen. Die Einſchaltung der Landkreiſe bringt auch dieſe in lebendige Fühlung mit der Hg; zugleich wird ein gewiſſer Laſtenausgleich innerhalb des Kreiſes zu⸗ gunſten der kinderreſchen und daher meiſt ſteuerſchwachen Gemeinden erreicht Damit kommt das Geſetz den Beſtre⸗ bungen der deutſchen Jugend entgegen, in erſter Linie für die kleinen und kleinſten Gemeinden auf dem Lande einfache, aber würdige und zweckmäßige, der ſewei⸗ ligen Landſchaft angepaßte Heime zu erſtellen, wie es ſchon in den vergangenen zwei Jahren— vielfach mit weither⸗ gegen Unterſtützung von Partei und Staat— erfolgreich geſchehen konnte. Auch darin liegt ein wirkſames Mittel zur Bekämpfung der Landflucht. Part ei und Stagt werden ſich an den Baukoſten im Rahmen ihrer Haushaltsmittel weiterhin dort, wo es im Einzelfall nötig iſt, und zwar vornehmlich in den bedürfti⸗ Ser Gemeinden der Grenzgebiete, durch Beihilfen oder arlehen beteiligen. So wird das Reichsgeſetz vom 30. Januar 1939 über die Förderung der Hitlerjugend⸗Heimbeſchaffung das er⸗ fehnfe Ziel erreichen helfen! im nicht allzu ferner Zeit für alle deutſchen Gemeinden„Heime der Hitlerjugend“ zu er⸗ ftellen, die von n deukſcher handwerklicher Wertarbeit Zeugnis ablegen, deutſche landschaftliche Eigenarf bekunden und Pflegeſtätten nationalſozialiſtiſcher Kameradſchaft und Bolksgemeinſchaft ſind. Glückwunſch zu den Erfolgen in Jakopane Berlin, 21. Febr. Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hat an den zurzeit in Garmiſch⸗Partenkirchen weilenden Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten folgendes Te⸗ legramm gerichtet: 30 den ausgezeichneten Leiſtungen un⸗ ſerer Skiſportler in Zakopane, die im Spezialſprunglauf einen glänzenden Abſchluß gefunden haben, ſpreche ich den Kameraden und Kameradinnen, dem Fachamt und Ihnen herzlichſte Glückwünſche und wärmſte Anerkennung aus.“ Proteſt gegen Tatſachenverdrehungen. Memel, 20. Febr Der Arbeitsausſchuß der entlaſſenen memeldeutſchen Staatsbeamten, Angeſtellten und Arbeiter ſah ſich veranlaßt, gegen die verſchiedenſten Tatſachenver⸗ drehungen in der litauiſchen Preſſe ſowie dem litauiſchen Rundfunk in einer neuen Proteſtverſammlung Stellung zu nehmen. In längeren Ausführungen widerlegte der Vor⸗ ſitzende die verſchiedenſten Einwürfe, die man den entlaſſe⸗ nen Memeldeutſchen nachſagte. Zuſammenfaſſend wird nämlich behauptet, daß das Verhalten der Beamten im Dienſt nicht„vertrauensvoll“ geweſen ſein ſoll, ferner mache man den Vorwurf, in der jüngſten Zeit zu ſehr das Deutſchtum betont zu haben Weiter führte der Redner aus, daß der Referent für Staatsbeamte im Memel⸗Gouverne⸗ ment die Wiedereinſtellung von der Beantwortung der Frage abhängig mache, ob der Antragſteller dem Memel⸗ deutſchen Kulturverband, der Memeldeutſchen Sicherheits⸗ N oder dem Memeldeutſchen Ordnungsdienſt ange⸗ öre. Anſchließend ſprach dann der Leiter des Memeldeut⸗ ſchen Kulturverbandes, Fritz Bingau, zu den Memeldeut⸗ ſchen. Er flößte den notleidenden Entlaſſenen neue Zuver⸗ ſicht ein und ſtärkte ihre Hoffnung auf Erfole in ihren Kampf um ihr Recht. Hinter ihren Forderungen würde der geſamte Kulturverband mit ſeinen 50000 Mitgliedern ſtehen. Auch er verurteilte die Verſchleppungstaktik der litauiſchen Regierung im Memelland. Jnſpektionsreiſe Badoglios durch Libyen Rom, 21. Febr. Zu einer Reiſe des Marſchalls Badoglio nach Libyen wird in unterrichteten italieniſchen Kreiſen er⸗ klärt, Marſchall Badoglio, der durch ſeine vierjährige une keit als Gouverneur von Tripolis eine gründliche Kenntnfs Libyens habe, werde während ſeines dortigen Aufenthalts die italieniſchen Truppen inſpizieren. Es wird weiter geſagt, daß es ſich um einen durchaus normalen Vorgang handele, wie ja auch die verſchiedenen Inſpektionsreiſen hoher fran⸗ zöſiſcher Generalſtabsoffiziere während der letzten Monate in Nordafeika von franzöſiſcher Seite ſtets als durchaus nor⸗ mal bezeichnet worden 13 575 Das Heilpraktikergeſetz Neue Zulaſſungen nur in Ausnahmefällen Berlin, 21. Februar. Im Reichsgeſegblatt 1 Seite 251 wird das Geſetz über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Beſtallung F veröffentlicht. Es hat folgenden Wort⸗ aut: § 1. Wer die heilkunde, ohne als Arzt beſtallt zu ſein, ausüben will, bedarf dazu der Erlaubnis. Ausübung der Heilkunde im Sinne dieſes Geſetzes iſt ſede berufs⸗ oder ge⸗ werbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Jeſtſtellung, hei⸗ lung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körper⸗ ſchäden bei Menſchen, auch wenn ſie im Dienſte von anderen ausgeübt wird. Wer die Heilkunde bisher berufsmäßig aus⸗ geübt hat und weiterhin ausüben will, erhält die Erlaubnis nach Maßgabe der Durchführungsbeſtimmungen; er führk die Berufsbezeichnung„Heilpraktiker“. § 2. Wer die Heilkunde, ohne als Arzt beſtallt zu ſein, bisher berufsmäßig nicht ausgeübt hat, kann eine Erlaub⸗ nis nach 81 in Zukunft nur in geſonderkt begründeten Aus⸗ nahmefällen erhalten. Wer durch beſondere Leiſtungen ſeine Fähigkeit zur Ausübung der Heilkunde glaubhaft macht, wird auf Antrag des Keichsminiſters des Innern durch den Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung unter erleichterten Bedingungen zum Skudium der Medizin zugelaſſen, ſofern er ſeine Eignung für die Durch⸗ führung des Medizinſtudiums nachweiſt. § 3. Die Erlaubnis nach§1 berechtigt nicht zur Aus⸗ übung der Heilkunde im Umherziehen. § 4. Es iſt verboten, Ausbildungsſtätten für Per⸗ 5 0 die ſich der Ausübung der Heilkunde im Sinne die⸗ ba Geſetzes widmen wollen, einzurichten oder zu unter⸗ alten. 8 5. Wer ohne Erlaubnis die Heilkunde aus⸗ übt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geld⸗ ſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Wer dem 83 oder 84 oder einer auf Grund dieſes Geſetzes erlaſſenen Vorſchrift zuwiderhandelt, wird mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft. a 5 § 6. Die Ausübung der Zahnheilkunde fällt nicht Unter die Beſtimmungen dieſes Geſetzes. Der Reichsminiſter des Innern kann im Einvernehmen mit dem Stellvertre⸗ ter des Führers auch andere heilkundliche Verrichtungen von den Beſtimmungen dieſes Geſetzes ausnehmen. § 7. Der Reichsminiſter des Innern erläßt im Einver⸗ nehmen mit dem Stellvertreter des Führers die zur Durchführung und Ergänzung dieſes Geſetzes erforderlichen Reſt⸗ und Verwaltungsvorſchriften. 8 § 8. Dieſes Geſetz tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft. Gleichzeitig treten§S 564 Abſatz 1 Nummer 1 und 8 148 Abſatz 1 Nummer 7a der Reichsgewerbeordnung, ſo⸗ weit ſie ſich auf die Ausübung der Heilkunde im Sinne dieſes Geſetzes beziehen, außer Kraft.“ 8 Das Geſetz iſt unterzeichnet vom Führer, dem Reichsinnenminiſter, dem Stellvertreter des Führers und dem Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung. Es trägt das Datum vom 17. Februar 1939. Aus der Durchführungsveroroͤnung Die Erſte Durchführungsverordnung zum Geſetz über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Beſtal⸗ e 1 er bei Verkündung des Geſetzes, ohne als Arzt be⸗ ſtallt zu ſein, die Heilkunde am Menſchen berufsmäßig aus⸗ —.— hat und ſie weiter ausüben will, hat die Erlaubnis is zum 1. 4. 1939 bei der für ſeinen Niederlaſſungsort n unteren Verwaltungsbehörde zu beantragen. ntragsberechtigt ſind ferner die zurzeit auf den Schu⸗ len des Reichspraktikerbundes befindlichen Schüler. Iſt der Antrag rechtzeitig geſtellt, ſo darf der Antragſteller bis zur Entſcheidung über denſelben die Heilkunde weiter uusüben. 5 Die Erlaubnis wird nicht erteilt, wenn der Antrag⸗ ſteller das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, wenn er nicht die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzt, wenn er oder ſein Ehegatte nicht deutſchen oder artverwandten Blu⸗ tes iſt, wenn er nicht mindeſtens abgeſchloſſene Volksſchul⸗ bildung nachweiſen kann, wenn er nicht im Beſitz der bür⸗ en Ehrenrechte iſt, wenn ſich aus Tatſachen ergibt, aß ihm die politiſche und ſittliche Zuverläſſigkeit fehlt ins⸗ beſondere wenn ſchwere ſtrafrechtliche oder ſittliche Ver⸗ fehlungen vorliegen, wenn ihm infolge eines körperlichen Leidens oder wegen Schwäche ſeiner geiſtigen oder körper⸗ lichen Kräfte oder wegen einer Sucht die für die Berufs⸗ ausübung erforderliche Eignung fehlt, wenn mit Sicher⸗ heit anzunehmen iſt, daß er die Heilkunde neben einem anderen Beruf ausüben wird. Vor der Entſcheidung über den Antrag iſt, ſofern nicht die Verſagung nach Abſatz a bis e erfolgt, die Deutſche Heil⸗ praktikerſchaft E. V zu hören. 5 Ueber den Antrag entſcheidet die untere Verwaltungs⸗ behörde im Benehmen mit dem Geſundheitsamt. Der Be⸗ ſcheid iſt dem Antragſteller, der Deutſchen Heilpraktiker⸗ ſchaft E. V. und der zuſtändigen Aerztekammer zuzuſtellen; das Geſundheitsamt erhält eine Abſchrift des Beſcheides. Der ablehnende Beſcheid iſt mit Gründen zu verſehen Ge⸗ 95 den Beſcheid können der Antragſteller, die Deutſche eilpraktikerſchaft E. V. und die zuſtändige Aerztekammer binnen zwei Wochen Beſchwerde einlegen. Ueber dieſe entſcheidet die höhere Verwaltungsbehörde nach Anhörung eines Gutachterausſchuſſes. Die Beſchwerde hat aufſchie⸗ bende Wirkung. Der Gutachterausſchuß beſteht aus einem Vor⸗ ſitzenden, der weder Arzt noch Heilpraktiker ſein darf, aus zwei Aerzten, ſowie aus zwei Heilpraktikern. Die Mit⸗ glieder des Ausſchuſſes werden vom Reichsminiſter des Innern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Füh⸗ rers für die Dauer von zwei Jahren berufen. Gegen die Verſagung der Erlaubnis durch die höhere Verwaltungsbehörde iſt binnen einem Monat die weitere Beſchwerde an den Reichsminiſter des Innern zu⸗ läſſig. Dieſer entſcheidet im Einvernehmen mit dem Stell⸗ vertreter des Führers endgültig. Wer eine Erlaubnis nach 81 des Geſetzes erhält, iſt ver⸗ pflichtet, Mitglied der Deutſchen Heilpraktikerſchaft E. V. zu werden. Die Erlaubnis iſt durch die höhere Verwaltungsbe⸗ hörde zurückzunehmen, wenn nachträglich Tatſachen eintreten oder bekannt werden, die eine Verſagung der Er⸗ laubnis nach 8 2 Abſatz! rechtfertigen würden. Wer einen Aufnahmeantrag nach§ 2 des Geſetzes ſtel⸗ len will, hat ſeine Heilbefähigung und Heil⸗ erfolge für einen Zeitraum von mindeſtens drei Jahren nachzuweiſen Der Reichsminiſter des Innern entſcheidet über den Antrag im Einvernehmen mit dem Stellver⸗ treter des Führers endgültig. Vor der Entſcheidung iſt ein Gutachterausſchuß zu hören Vor Abgabe ſeines Gutach⸗ tens hat der Gutachterausſchuß den Antragſteller einer Krankenanstalt zuzuweiſen, in der ſeine Heilbefähi⸗ — ung und jeine Heilerfolge durch den zuſtändigen lelten⸗ den Arzt unter Hinzuziehung eines Heilpraktikers zu über⸗ rüfen ſind. Die Ueberprüfung in der Krankenanſtalt ſoll m allgemeinen die Dauer von ſechs Monaten nicht überſteigen. Die Krankenanſtalt wird vom Reichsminiſter des Innern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers im Einzelfalle beſtimmt. Die Bedeutung des Geſetzes Das Geſetz über die berufsmäßige Ausübung der Heil⸗ kunde ohne Beſtallung verdankt ſeine Entſtehung der auf ſtandespolitiſche Rückſichten verzichtenden und auf das In⸗ tereſſe der Volksgeſundheit gerichteten Initiative ſowohl der 925 Aerzteſchaft wie auch der im„Heilpraktikerbund Deutſchlands“ unter nationalſozialiſtiſcher Führung zuſam⸗ mengeſchloſſenen Heilpraktiker. Der große Umſchwung von 1933 hat grundſätzlich den wertvollen im Volke reich vor⸗ handenen und zum Einſatz für die Allgemeinheit bereiten Kräften zur Entfaltung geholfen, aber zugleich einer Schrankenloſigkeit im Sinne des alten Liberalismus ge⸗ ſteuert. Das fetzt vorliegende Geſetz iſt eine Frucht dieſes neuen Geiſtes: Der mit natürlicher Heilbegabung ausge⸗ ſtattete und ſich ſeiner Verpflichtung gegenüber der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft bewußte Nichtarzt wird anerkannt, die oft vom Quackſalber(der mit dem Heilprak⸗ tiker in heutigem Sinn nichts zu tun haben darf) ausge⸗ nutzte Kurierfreiheit vergangener Zeit wird auf⸗ gehoben. 5 Wie vom Reichsminiſterium des Innern betont wird, ſoll das neue Geſetz jetzt in endgültiger Weiſe die Verhält⸗ niſſe in Großdeutſchland einheitlich regeln. An Stelle eines ſpäteren Neuzuganges von Heilpraktikern zur Ausübung dieſes Berufes tritt weſentlich die Hilfsſtellung des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates für alle aus dem Volke neu zu⸗ wachſenden Heilbegabungen. Dieſe Hilfsſtellung beſteht in einem leichteren Zugang zum mediziniſchen Studium oder bei ganz beſonders gelagerten Fällen auch in ärztlicher Be⸗ ſtallung ohne die ſonſt vorgeſchriebene Ausbildung. Bei der Abgrenzung offenkundiger Charlatanerie vom Wirken des ernſthaften Heilpraktikers hat ſich Reichshauptſtellenlei⸗ ter Ernſt Kees beſondere Verdienſte erworben. Der Oef⸗ fentlichkeit längſt bekannt iſt vor allem aber das große In⸗ tereſſe des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß an einer wahrhaft nationalſozialiſtiſchen Volksgeſundheits⸗ pflege. Hearſt gegen Rooſevelt Schärfſte Kritik an der Außenpolitik. Newyork, 20. Februar. dagen Hearſt, der bekannte amerikaniſche Jeitungs⸗ verleger, beſchäftigie ſich in einer Rundfunkanſprache, die über das ganze Land verbreitet wurde, mil der derzeitigen Außenpolitik der Vereinigten Staaten. In ſchärfſter Form kritiſierte er die Politik des Präſidenten Rooſevelt. Hearſt griff vor allem die kürzlich gemachte Aeußerung Rooſevelts an, daß die Aufgabe Amerikas ſei, Begriffe wie Religion, Demokratie oder Verkragskreue in aller Welt zu verkeidi⸗ gen. Hearſt richtete daher an Kooſevelt die Frage, ob er etwa Sowjetrußland oder Sowjetſpanien zu einer neuen religiöſen Betätigung bekehren wolle. Weiter fragte Hearſt, ob der Präſident die Vertrags⸗ brüche Frankreichs gegenüber Italien bei Ende des Welt⸗ krieges billige, und ſchließlich ob er es Vertragstreue nen⸗ nen wolle, wenn die ſogen Siegerſtaaten von Verſailles ihre Kriegsſchulden nicht bezahlten und trotz der völlig durchgeführten Abrüſtung Deutſchlands ihr eigenes Abrü⸗ ſtungsverſprechen nicht einlöſten Die Humanitätsphraſen Rooſevelts charakteriſierte der Redner mit der ironiſchen Frage, ob etwa die gewaltſame Unterdrückung und brutale Ausbeutung von rund 300 Millionen Indern und die Niedermetzelung unſchuldiger indiſcher Bevölkerung durch Großbritannien der awerikaniſchen Auffaſſung von Demo⸗ kratie und Freiheit entſpreche. Mit aller Klacheit erklärte Hearſt, daß die Bevölkerung der Vereinigten Staaten wohl angemeſſene Maßnahmen zur Verteidigung des Landes unterſtützen würde, daß ſie aber eime ſelbſtſüchtige Einmiſchung in überſeeiſche Ange⸗ legenheiten ablehne. Amerika verlange eine unzweideutige Klarlegung der außenpolitiſchen Ziele. Dieſe Forderung ſei das dringendſte Gebol der Stunde. Aehnlich wie Hearſt äußerten ſich auf der Jahresver⸗ ſammlung der Amerikaniſch⸗Iriſchen Geſellſchaft in New⸗ hork der Vorſitzende des Marineausſchuſſes, Senator Walſh, und Oberſt Theodore Rooſevelt, der der Befürchtung Ausdruck gab, daß Amerika in ein gefährliches e mit England und Frankreich getrieben werden önne. Maſſenverſammlung für Neutralität Jür Franco und gegen den Kommunismus. Eine Maſſenverſammlung in Newyork, die von dem Generalkomitee für Amerikanismus und Neutralität ein⸗ berufen worden und von mehr als 10 000 Perſonen beſucht war, nahm einſtimmig mehrere Entſchließungen an, in de⸗ nen u. a die ſofortige Anerkennung der Franco⸗ Regierung durch die Vereinigten Staaten von Amerika verlangt wurde. Ferner wurde der Kongreß aufgefordert, allen Beamten der Exekutive die unbedingte Neutralität in ausländiſchen Angelegenheiten aufzuerlegen, zu verbieten, daß irgendeiner fremden Regierung geheime Sondervorrechte eingeräumt werden und beleidigende, ver⸗ ächtliche Bemerkungen über Oberhäupter fremder Staaten zu verurteilen. Ein Bildnis des Radioprieſters Coughlin, das durch den Saal getragen wurde, wurde von der Ver⸗ ſammlung laut begrüßt Die Veranſtaltung wurde eröffnet von Merwin Hart, dem Präſidenten des State Economie Council, der den Kommunismus aufßf das ſchärfſte verurteilte und unter dem lebhaften Beifall der Zuhörer feſtſtellte, daß der Kommunismus von Hitler aus Deutſchland und Muſſolini aus Italien vertrieben worden ſei. Auch er betonte, daß die Amerikaner ſich nicht mit den inneren Angelegenheiten anderer Nationen befaſ⸗ ſen dürften. Rooſeveit ſieht Geſpenſter London, 20. Febr. Die Londoner Preſſe berichtet, daß Rooſevelt„mit Rückſicht auf die Lage in Europa“ ſeinen Urlaub abgebrochen habe. Die Blätter ſchrei⸗ ben faſt ausnahmslos dazu, daß es ihnen nicht klar ſei, welche beſonderen Gründe Rooſevelt dazu veranlaßt haben könnten In London wiſſe man jedenfalls nichts von irgendwelchen beunruhigenden Vorgängen in Europa. Auch die ganze Art der Aufmachung läßt darauf ſchließen, daß die Londoner Preſſe dieſem überraſchenden Schritt Rooſe⸗ velts keine Bedeutung beimißt. f Chamberlain wieder ausgewichen Fragen nach der Anerkennung Francos. London, 21. Febr. Miniſterpräſident Chamberlain wurde am Montag im Unterhaus mehrfach nach dem Stande der Regelung der ſpaniſchen Frage befragt. Cham⸗ berlain wich jedoch aus und verwies lediglich auf ſeine Er⸗ klärung vom 15. Februar. 5 Auf einzelne Fragen erklärte Chamberlain, daß die britiſche Regierung es nicht für ratſam halte, ſich für irgend⸗ welche beſtimmte Bedingungen einzuſetzen. Als Vyvyan Adams darauf fragte, ob die Regierung es nicht verhindern wolle, daß ſich die Roten bedingungslos zu ergeben hätten, ab Chamberlain trotz der lärmenden Kundgebungen der ppoſition kenei weitere Antwort. 2 Vor Anerkennung durch den Balkanbund Belgrad, 21. Febr. Die heute begonnene Bukareſter Ta⸗ gung des Balkanbundes bildet das Hauptthema der jugo⸗ ſlawiſchen Preſſe.„Politica“ kündigt an, daß die vier Staa⸗ ten des Balkanbundes auf dieſer Sitzung die nationalſpa⸗ niſche Regierung in aller Form anerkennen werden, nach⸗ dem ſie auf ihrer letzten Tagung in Ankara die Entſendung von Generalagenten nach Burgos beſchloſſen hatten. Peiniger Barcelonas verhaſtet Barcelona, 21. Febr. Am Montag gelang es der Poll⸗ ei, den Organiſator der rotſpaniſchen Tſcheka, die ſo viel Nuslereien über Barcelona gebracht hatte, zu verhaften. Wie es heißt, iſt auch dieſer Peiniger des ſpaniſchen Volles ein Sowjetruſſe. Die britiſche Rüſtung Sir John Simon begründet das Ermächtigungsgeſetz. London, 21. Februar. Zur Begründung des Ankrages auf Erhöhung der An- leiheermächtigung führte Sir John Simon im Ankerhaus aus, es ſei bereits früher darauf hingewieſen worden, daß die Rüſtungsausgaben ſich auf mehr als 1,5 Milliarden Pfund Sterling für den Fünfjahresplan ſtellen würden. Die britiſche Produktionsfähigkeit ſei ſchnell geſteigert worden, und die britiſche Küſtungserzeugung habe nun⸗ mehr einen Umfang angenommen, wie es ihn bisher nie⸗ mals in Friedenszeiten gegeben habe. Das kommende Jahr werde zum erſten Male die Produktion in vollem Schwung ſehen. 0 Was das Flottenbauprogramm anlange, ſo würden am 31. März 660 000 Tonnen in Bau ſein, dar⸗ unter neun Großkampfſchiffe. Die Wiederbewaff⸗ nung der Armee und die Beſchaffung von Kriegsreſerven halte hiermit Schritt. Die Luftwaffe habe eine große Anzahl neuer Flugzeuge angeſchafft, die Fabriken würden Das nächſte Jahr, das dritte des Auf⸗ rüſtungsplanes, werde 580 Millionen Pfund Sterling er⸗ fordern. Wenn man ihn frage, wie dieſe Summe beſchaff weiter vermehrt. werden ſolle, ſo nehme er an, daß 230 Millionen Pfund aus Einnahmen und 350 Millionen aus der Anleihe beſchafft werden müßten Simon zählte hierauf die ſteuerlichen Maß⸗ nahmen der Regierung in den letzten Jahren auf— an⸗ ſcheinend, um es zu rechtfertigen, daß keine weiteren Steuern auferlegt werden— und erklärte dann, die jetzige Generation habe damit zweifellos ihren Beitrag für die Aufrüſtung geleiſtet. ö Die Rede erregte im Unterhaus Aufſeh en, da man allgemein aus ihr ſchließt, daß Simon nicht die Abſicht hat, die Einkommenſteuer zu erhöhen. Kurzmeldungen Warſchau. Wie die Polniſche Telegraphenagentur auß Moskau berichtet, ſind die ſeit einigen Wochen geführten Verhandlungen über den Abſchluß eines polniſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Handelsvertzages beendet worden Es wurden ein Handelsvertrag, eine Verſtändigung über den Warenum⸗ ſatz und ein Clearingabkommen abgeſchloſſen. Prag. In Chuſt fand eine große Kundgebung der karpatho⸗ukrainiſchen Sicz ſtatt, an der über 5000 Ange⸗ hörige dieſer halbmilitäriſchen Organiſation teilnahmen. Die Stadt war in ein blau⸗gelbes Flaggenmeer getaucht. Mailand. Eine Studienkommiſſion des Frauenamts der DA hat in Turin eine Reihe von ſozialen Einrichtungen 890 Organiſationen der Faſchiſtiſchen Frauenſchaft beſich⸗ igt. Rom. Nach einer im Geſetzblatt veröffentlichten Verord⸗ nung dürfen künftig in Italien Schauſpiel⸗ und Licht⸗ ſpielhäuſer, Schaubühnen, Konzertſäle öffentliche Tanzlokale und andere Vergnügungsſtätten keine ausländiſchen Namen mehr tragen. Kairo. Aegypten hat beſchloſſen, die nationalſpaniſche Regierung anzuerkennen. Nankings Außenminiſter ermordet Von chineſiſchen Terroriſten. Schanghai, 20. Febr. Der 63 Jahre alte Außenminiſter der Nanking⸗Regierung, Chen⸗Lu, wurde in der Nacht zum Montag ermordet. Chen-Lu feierte im Kreiſe ſeiner Fa⸗ milie in ſeinem Hauſe in der YPuyuen⸗Road, die in dem von Japan kontrollierten Gebiet Schanghais liegt, das chi neſiſche Neufahrsfeſt, als eine Gruppe chineſiſcher Terro⸗ riſten in das Haus eindrang, die Leibwache, die ſpätet entführt wurde, entwaffnete, und den Außenminiſter durch einen Kopfſchuß tötete. Die Mörder entkamen unerkannt. Mißglückter Putſchverſuch in Peru. a Der pe! iſche Staatspräſident Venavides begab ſich am Samstas abend in gewohnter Weiſe mit ſeiner Na auf See, um das Wochenende zu einer Erholungsfahrt aus zunutzen Die Abweſenheit des Präſidenten benutzte Innen: miniſter General Rodriguez zu einem Putſchverſuch. Dieſer konnte jedoch im Keime erſtickt werden. Rodriguez und einige andere Rädelsführer wurden erſchoſſen. In der Hauptſtadt und im Lande herrſcht wieder völlige Ruhe. Schweres Eiſenbahnunglück in National⸗Spanien, Madrid, 12. ee i In der Provinz Sarragoſſa ereignete ſich am Monts in der Nähe des Ortes Ariza ein ſchweres Gin e unglück. Zwei vollbeſetzte Militärzüge ſtießen mit 1 Geschwindigkeit aufeinander. Ueber die Zahl der Toten 15 bisher keine endgüllige Meldung vor. Doch ſind be 90 über 5 5 Tote aus den Trümmern der Züge geboten worden. ö Fr S S 82 ſe l 0 1 SSen ges S380 1 Ketſch.(Betrieb eingeſtellt.) Nachdem die Straßenbahn nach Schwetzingen ſeit dem Sommer nicht mehr verkehrt, d. h. den Betrieb völlig eingeſtellt hat, werden jetzt die Schienen herausgeriſſen. Alteiſen kommt zu Eiſen. Heidelberg.(Fahrerflucht nach tödlichem Unglück.) Sonntagfrüh fuhr ein unbekannter Autofahrer auf der Eppelheimer Straße einen 16⸗ und einen 18⸗Jäh⸗ ngen von hinten an und verletzte ſie ſchwer. Der 16fährige Richard Stein aus Eppelheim erlag dem Schädelbruch ſchon auf dem Wege in die Klinik. Dem 18jährigen Karl Woll aus dem Pfaffengrund ſind beide Beine gebrochen. Der Fah⸗ ter flüchtete, ohne ſich um die Verunglückten zu kümmern. I Tauberbiſchofsheim.(Das Haus hielt ſt an d.) Nachts kam in Werbach ein Laſtzug beim Nehmen der Kurve an der Krone aus der Fahrbahn und ſauſte gegen das Wohn⸗ haus des Einwohners Alſamer. Es wurde zwar beſchädigt, konnte aber über den Angreifer triumphieren, denn dieſer mußte, ſchwer zu Bruche gegangen, abgeſchleppt werden. Zum Glück kamen die Inſaſſen des Wagens mit dem Schrecken davon. () Beuchſal.(Ein Betrüger.) Als ein rückfälliger Betrüger und frecher Schwindler, auf den viele Leute her⸗ einfielen, wanderte der vorbeſtrafte 24jährige ledige W. Sch. aus Kleebronn für ein Jahr und drei Monate ins Gefängnis. * () Pforzheim.(Autodieb und Handtaſchen⸗ räuber gefaßt.) Nachts wurde in der Siedlung Wart⸗ berg ein Perſonenkraftwagen entwendet. Schon vormittags teilte die Gendarmerie Vaihingen mit, daß ein unbekannter Mann mit dem in Pforzheim geſtohlenen Perſonenkraftwagen auf der Straße Pinache— Wiernsheim einer Frau unter Dro⸗ hung mit der Schußwaffe das Geld geraubt hatte. Kurz nach 5 Uhr abends wurde auf der Straße Hohenwart Huchenfeld von dem gleichen Täter einer Frau die Handtaſche mit 35 Mark mit Gewalt entriſſen. In beiden Fällen trug der Täter als Maske ein gelbes Tuch vor dem Geſicht. um 5.45 Uhr tankte der Räuber an einer Tankſtelle in Mühlhauſen 15 Liter Benzin und flüchtete ohne zu bezahlen. Mit Polizeikraftwagen wurde der Täter verfolgt und gegen. 7 Uhr abends in Hohen⸗ wart feſtgenommen. Es handelt ſich um einen 18jährigen Bur⸗ ſchen aus Pforzheim, der die Tat bereits eingeſtanden hat. 0! Legelshurſt b. Kehl.(Heimgegangen.) Im Alter von 90 Jahren verſtarb Frau Anna Maria Erhardt Witwe. Sie war die zweitälteſte Frau unſerer Gemeinde. Die älteſte Frau, ebenfalls eine Frau Maria Erhardt, iſt 93 Jahre alt. () Rohrbach.(Tod durch den Gemeindebul⸗ Len.) Der 37jährige Landwirt Eirich, den vor einigen Tagen der Gemeindebulle an die Wand gedrückt und dabei ſchwer verletzt hatte, iſt dieſen Verletzungen jetzt erlegen. 0 ) Achern.(Neues Rathaus.) Die Stadt ſchreibt mit Genehmigung des Präſidenten der Reichskammer der bil⸗ denden Künſte zur Erlangung von Entwürfen für den Bau eines neuen Rathauſes einen allgemeinen Wettbewerb aus. Zugelaſſen ſind alle Architekten, die in den Landeskommiſſär⸗ bezirken Karlsruhe und Freiburg zur Zeit der Ausloſung mindeſtens ſechs Monate ihren Wohnſitz haben bezw. dort geboren und Mitglied der Reichskammer der bildenden Künſte ind. Weiter ſind beamtete oder angeſtellte Architekten bei Baubehörden keilnahmeberechtigt. Ausgeſetzt ſind ein erſter Preis von 1500, ein zweiter von 1000, ein dritter Preis von 700 Mark, weiter zwei Ankäufe mit je 400 Mark, zuſam⸗ men alſo 4000 Mark. 2 Lörrach.(Im Tode vereint.) Das Ehepaar Otto ud Verena Klausmann aus Hauingen iſt im Lörracher Kran⸗ kenhaus kurz hintereinander an den Folgen einer ſchweren Grppe geſtorben. Im Zeitraum von nur einer halben Skunde iſt der eine Ehegakte dem anderen im Tode nachge⸗ folgt. Der Mann war 73, die Frau 69 Jahre alt. Villingen.(In die Trans miſſion geraten.) In einem Bauernhof in Nordſtetten bei Villingen geriet der 10jährige Sohn des Eigentümers in eine Transmiſſion und wurde dabei übel zugerichtet. In das Krankenhaus gebracht ſtarb er dort nach einigen Stunden. Im Heuſchuppen tot aufgefunden. Villingen. In einem Heuſchuppen wurde am Sonn⸗ tagvormittag eine weibliche Leiche gefunden. Es handelt ſich um die 25jährige Hausangeſtellte Berta Dreher, gebürtig aus Geiſingen bei Dongueſchingen, die ſchon längere Zeit in Villingen in Dienſten ſtand. Ueber die Todesurſache ſchwe⸗ ben die Erhebungen. 8 Zwei jugendliche Ausreißer aus Baden. Aus Bremen wird gemeldet: Im letzten Herbſt wollten zweit hoffnungsvolle Burſchen im Alter von 15 und 16 Jah⸗ ren von ihrem badiſchen Heimatſtädtchen aus nach Amerika reiſen und dort mit einem„neuen Leben“ beginnen. Der eine, der Sohn des Direktors einer Spar⸗ und Darlehens⸗ zaſſe, ſchlaferbe in Abweſenheit des Vaters ſeine Mutter und Großmutter durch ein paar kräftige Schlafpülverchen ein, bemächtigte ſich dann des Schlüſſels zum Geldſchrank und ſtecke 8000 Mark zu ſich. Mit dem nächſten D⸗ Zug fuhren ie beiden dann nach Bremen, von wo ſie die Ueberfahrt antreten wollten. Dort wurden ſie aber durch zwei Gauner um den größten Teil ihres Geldes und des Gepäcks gebracht. 51 die Polizei ſelbſtverſtändlich nicht benachrichtigt werden urfte, wußten die„Weltreiſenden“ weder ein noch aus, bis ſie ſchließlich aufgegriffen wurden, und in der Folge wurden auch die beiden Gauner gefaßt und zu Zuchthaus und Ge⸗ betantsſtrafen verurteilt. Was die beiden„Weltreiſenden“ bleibe, ſo dürfte die nötige väterliche Abreibung nicht aus⸗ n. Oberbadiſche Weinmärkte. Jer. L. Freiburg. Trotzdem der Weinherbst im vergangenen Jahr nicht zu den beſten gehörte und der Ertrag der Winzer autunter ſogar recht ſpärlich war, werden die oberbadiſchen einmärkte, die in jedem Jahr Produzent und Konſument 1 auch heuer abgehalten. Den Anfang macht der Sue en Weinmarkt, der am 8. März in der Städtiſchen 11 und Feſthalle ſtattfindet. Ihm folgt am 14. März r traditionelle Weinmarkt in Offenburg, der in dieſem ahre zum 61. Mal abgehalten wird, und ſchließlich folgt am 31. März fi 8 a 5 Müllheim. 3 für das Markgräflerland der Weinmarkt in Aus den Nachbargauen Opfer des Verkehrs. Edenkoben. Der 81jährige Werkmeiſter Melzer wurde durch ein Auto angefahren und mußte in ſchwerverletztem Zuſtande dem ſtädtiſchen Krankenhauſe zugeführt werden. Landſtuhl. Im Landſtuhler Krankenhaus ſtarb das vier⸗ jährige Kindchen des Arbelters O. Schilling in Vogelbach, das durch einen Motorradler angefahren und tödlich verletzt worden war. Ludwigshafen.(Opferſtockräuber gefaßt) In einer Ludwigshafener Kirche erbrach ein lediger Schmiede⸗ geſelle einen Opferſtock und ſtahl daraus das Geld. Er wurde aber ſogleich ermittelt und feſtgenommen. Deidesheim.(Ein gemeiner Akt.) Große Esrre⸗ gung herrſcht hier über eine gemeine Tat. In der Gemar⸗ kung wurden durch einen Unbekannten mehr als 170 junge Obſtbäume abgehackt oder doch ſo ſchwer verletzt, daß ſie nun entfernt werden müſſen. Germersheim.(Flucht aus dem Leben.) Im Pferdeſtall ſeines Anweſens erhängte ſich am Tage, an dem er 33 Jahre alt wurde, der Einwohner Ludwig Müller. Schiffsweiler.(Unfall im Dienſt.) Auf dem Heim⸗ wege von einem Gerichtstermin, den er trotz ſchwerer Grip⸗ peerkrankung wahrgenommen hatte, ſtürzte in Neunkirchen der Gendarmeriehauptwachtmeiſter Barth rückwärts auf den Bürgerſteig und mußte nach Schiffweiler heimtransportiert werden. Mit der Grippe iſt nicht zu ſpaßen. Alsfeld.(Mit dem Motorrad in den Tod) Auf der Landſtraße Schwabenrod—Seibelsdorf ſtieß ein Motorradler aus dem Kreisort Vockenrod, mit dem ein Mann aus Leuſel auf dem Soziusſitz mitfuhr, in voller Fahrt mit einer Zugmaſchine zuſammen. Dabei erlitt der Motorradler ſo ſchwere Verletzungen, daß er im Alsfelder Krankenhaus ſtarb. Der Beifahrer kam mit leichten Ver⸗ letzungen davon Büdingen.(Vom Bagger zu Tode gedrückt) Der 18jährige Baggerführer Willi Jäger aus dem nahen Kreisort Mittelgründau wurde in der Nähe von Hersfeld, als er unter die Greifer eines Erdbaggers geriet, von denſelben derart unglücklich zu Boden gedrückt, daß er bald darauf im Hersfelder Kreiskrankenhaus den erlittenen ſchweren inneren Verletzungen erlag. Weilmünſter.(In den Steinbruch geſtürzt.) Beim Abräumen ſtürzte in einem Weilmünſterer Stein⸗ bruch ein Steinbrucharbeiter ab. Nach Beendigung der Frühſtückspauſe fanden ihn ſeine Arbeitskameraden mit einer ſchweren Schädelverletzung auf. Im Krankenhaus ſtarb der Verunglückte an den Folgen der ſchweren Ver⸗ letzung Mukter ſpringt mit ihrem Kind in den Neckar. — heilbronn. In der unteren Neckarſtraße ſprang abends eine junge Frau mit ihrem einjährigen Kind in den Neckar. Die Frau konnte bereits nach zehn Minuten gebor⸗ gen werden, doch hatten die ſofort angeſtellten Wiederbele⸗ bungsverſuche keinen Erfolg. Die Leiche des Kindes konnte noch nicht gefunden werden. Die Perſönlichkeit der Toten und die Beweggründe der Tat ſtehen noch nicht feſt. Unglück am unbeſchrankten Bahnübergang Dieburg, 20. Febr. An dem unbeſchrankten, mit Warn⸗ kreuzen verſehenen Uebergang der Landſtraße Darmſtadt— Dieburg über die eingleiſige Nebenbahn Reinheim—Offen⸗ bach kam es zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Der Perſo⸗ nenzug P 4731 überfuhr hier um 17.15 Uhr einen Kraft⸗ wagen, deſſen Beſitzer und Lenker Karl Hoffmann aus Die⸗ burg dabei infolge ſchwerer Kopfverletzungen tödlich ver⸗ unglückte. Der Lokomotivführer hatte vorſchriftsmäßig mit Glocke und Pfeife Warnzeichen gegeben. Die Sichtverhält⸗ niſſe am Uebergang ſind gut. Der Mainzer Noſenmontagszug Mainz, 21. Febr. In Mainz ſtand der Roſenmon⸗ tagszug unter dem Motto„Das Sprichwort im Nar⸗ renſpiegel“. In 140 Darſtellungen fand das Leitwort eine vielſeitige und luſtige Deutung in origineller Form und prächtigen Farben. Häufig war der Sinn des Sprichwortes gerade unter Heranziehung lokaler oder politiſcher Geſichts⸗ punkte mit verblüffendem Humor ins Plaſtiſche überſetzt worden, ſo daß die Wirkung auf das Zwerchfell nicht aus⸗ bleiben konnte. 5 Bei herrlichem Wetter zog der farbenſchimmernde Zug mit 20 Muſikkorps an den fröhlichgeſtimmten Zuſchauern vorbei, unter denen ſich ewa 120 000 Fremde befanden. Beim Ueberholen gegen Laſtzug.— Zwei Tote. e Bitterfeld, 21. Febr In den Abendſtunden ereignete ſich auf der Reichsautobahn Berlin Leipzig in der Nähe von Bitterfeld ein ſchwerer Autounfall Ein aus Richtung Ber⸗ lin kommender Leipziger Perſonenkraftwagen geriet beim Ueberholen eines Laſtzuges ins Rutſchen und prallte dabei egen den Anhänger des Laſtzuges Dabei wurden zwei Perſonen getötet und zwei ſchwer verletzt. Die Toten ſtam⸗ men, ebenſo wie die beiden Verletzten, aus Leipzig. Auf der Heimfahrt von der Karnevalsfeier verun⸗ gläckt n dennen ereignete ſich ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück. Ein Lieferwagen aus Wanne-Eickel, auf dem verbotswidrig 14 Perſonen befördert wurden, die in der Umgebung an einer Karnevalsfeier teilgenommen hatten, fuhr gegen einen Straßenbaum. Sämtliche Inſaſſen wur⸗ den mehr oder weniger ſchwer verletzt. en en ihnen mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Liefer wagen wurde vollſtändig zertrümmert. Der Fahrer war 12 folge Trunkenheit und Uebermüdung am Steuer eingeſchla⸗ fen. Er wurde feſtgenommen. f i N Drei Bergknappen durch giftige Gaſe umgekommen. e e im Theodorſchacht in. büren ereignete ſich ein ſchweres Bergwerksunalück. us bisher noch unbekannter Urſache wurden vier e pen von giftigen Gaſen überraſcht, die ſich im Schach 5 geſammelt hakten Drei der Verunglückten konnten nur a Leichen geborgen werden, während der vierte durch Wiederbelebungsverſuche gerettet werden konnte. — Loliale Nuudocliau Faſchings-Dienstag. Während hier der Roſenmontag ziemlich ſpurlos an uns die Fußballer am Abend mit Beſchlag belegt haben, um ihn bei Flirt und Tanz zu feiern, drängt ſich am heutigen Tage noch einmal die ganze Faſchings⸗ vorübergeht und ihn nur freude zuſammen. Für die Jugend iſt heute Feiertag, fällt doch der Einſehen und lächelt zu dem bunten Faſchingstreiben, das ſich heule Nach⸗ Buben und Mädels ſind ſchon eifrig daran, ihre Faſchingsideen Anterricht aus. Selbſt der Himmel hat ein mittag auf den Straßen entwickeln wird. Unſere zu verwirklichen. Am Abend wird es überall noch einmal in den Gaſt⸗ 0 heutigen Ankündigungen iſt zu ſchließen, daß zum Faſchingsbehraus reichlich genug Ge⸗ legenheit geboten wird, in allen möglichen Formen luſtig ſtätten hoch hergehen und nach den zu ſein. Die Liedertäfler werden den Abſchied vom Faſching heute Fasnachtdienstag⸗ abend mit ihren Angehörigen und Freunden im Sänger⸗ heim„Zum unter der Parole„Fröhlich ſind wir heut' und heiter, morgen ſorgen wir wieder weiter“ ſtehen. Somit wird dem Prinzen Karneval ein würdiger Abſchied bereitet. Mießmacher und Meckerer werden gebeten, zu Hauſe zu bleiben. Umſo mehr ſind alle Narren und Närrinnen willkommen. Die Radfahrer und Schützen holen heute Abend zum letzten Schlage aus. Das Motto „Heute Nacht oder nie“ dürfte da zum Kehraus ſeine be⸗ ſondere Bedeutung erlangen, umſomehr, als ein echtes „Doppelbock“ zum Ausſchank kommt, das ſeine Wirkung zum„Rutſchen“ nicht verfehlen dürfte. Bei den 98er Turnern in der Turnhalle iſt heute Abſchiedsfejer der„Internationa⸗ len“; die Inſulanerinnen haben ſich ſchon gut eingelebt und es wird wohl ohne heiße Abſchiedsſzenen und Krokodils⸗ tränen nicht abgehen. Es wird wieder im Völkergemiſch heiß hergehen und es ſollte nicht wundern, wenn verſchiedene Mitglieder der Studienkommiſſion gegen Morgen von Tro⸗ penfieber und Malaria befallen, den Abſchluß verpaſſen wer⸗ den. Doch auch für ſolche ſchwierige Fälle hat man ſich vorgeſehen und das neue Heilmittel„Pfiſterin“ ſoll eine wunderbar löſende Wirkung haben und iſt genügend vor⸗ handen. Beim Turnerbund„Jahn“ werden im„Kaiſerhof“ nochmals die Wogen karnevaliſtiſcher Freude und Frohſinn hochgehen, denn es gilt, Abſchied zu nehmen vom volkstümlichen Karneval. Mit einem närriſchen Volksfeſt ſetzen die Turnerbündler zum Endſpurt an und nach dem glänzenden Start iſt auch der Endſieg außer Frage. Das Ilvesheimer Inſelfeſt wird das reinſte Kinderſpiel ſein, gegen das Getriebe am heutigen Abend im„Kaiſerhof“ Darum verſäume niemand dieſe letzte große Gelegenheit. Zu Ehapepreiſen iſt der Eintritt volkstümlich und für jeder⸗ mann erſchwinglich. Alles drängt zur Kaſſe! Kopf für Kopf zahlt 50 Pfg., wer aber keinen Kopf hat, darf umſonſt herein. Kommet all, nur einmal im Jahr iſt Karneval! Zum Faſchings⸗Kehraus im„Schloß“ treffen ſich wieder viele Seckenheimer, um Abſchied zu nehmen für em Jahr vom Prinzen Karneval. Man will dort heule Abend nochmals„zünftig“ ſein und das kann man bei den Sängern, denn Wein, Weib und Geſang gehören gerade an Fasnacht zuſammen und das wird man dort alles haben können, neben viel Humor, Stimmung und ſonſtigen Ueber⸗ raſchungen. Es wird geſchunkelt, getanzt und geküßt und wer recht originell erſcheint, hat auch noch Ausſicht, einen Preis zu bekommen. Alſo Ein großes Faſchingstreiben wird ſich ebenfalls heute abend im„Engel“ abſpielen. Es ſoll eine ganz große Sache werden und es wird ganz pfundig zugehen. An Stimmung und Humor wird es beſtimmt nicht fehlen, alſo ein Abend ganz groß von Format. Wenn wir hier eine kleine Ausleſe von Stätten der Luſtigkeit und des Frohſinns gebracht haben, ſoll damit nicht geſagt ſein, daß es in den anderen Lokalen weniger ſtimmungsvoll zugeht. Es kann nicht jeder Stammtiſch„Mas⸗ kenball“ abhalten, aber luſtig ſein zum„Lumpenabend“ können ſie alle, alſo„rinn ins Vergnügen“, noch regiert Prinz Karneval. — Einheitstarife für Umzüge. Der Leiter der Reichsver⸗ kehrsgruppe Spedition und Lagerei hat einen Tarif für Orts- und Nahumzüge mit Möbelwagen mit Wirkung vom 15. Februar 1939 verbindlich in Kraft geſetzt. Dadurch iſt ein einheitliches und verbindliches Preisgebäude für alle Haushaltsumzüge im Ortsverkehr und im Nahverkehr bis 50 Kilometer geſchaffen worden In Zukunft werden alſo überall Haushaltsumzüge nach denſelben Bedingungen und nach den tariflich feſtgelegten Preiſen durchgeführt werden. — Wenn die drikte Klaſſe überfüllt iſt. Findet ein Rei⸗ ſender in der dritten Klaſſe keinen Platz mehr, dann hat er nicht etwa das Recht, ſich ohne weiteres einen Sitz in der zweiten zu ſuchen. Damit wäre völliger Unordnung Tür und Tor geöffnet. Der Schaffner kann aber in ſolchen Fäl⸗ len, ſoweit möglich, den Reiſenden vorübergehend Plätze in der höheren Klaſſe anweiſen. Tut er das nicht, dann liegt dem nicht etwa Bosheit oder ſchlechter Wille zugrunde. Es kann ja beiſpielsweiſe ſein, daß in anderen Teilen des Zu⸗ ges noch ausreichend Platz zur Verfügung gehalten werden ſoll, daß eine Halteſtelle in kürzeſter Zeit erreicht wird, an der vorausſichtlich Reiſende mit Fahrkarten zweiter Klaſſe einſteigen werden, und ähnliche Fälle mehr. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß der Reiſende, der einen Platz höherer Klaſſe vorübergehend angewieſen erhielt, dieſen 5 Verlangen wieder räumen muß Auch ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß derjenige, der ohne Anweiſung durch den Schaffner in der höheren Klaſſe Platz nimmt, zur Nachzahlung des Fahr⸗ preisunterſchiedes verpflichtet iſt. 8 9 Reichsadler“ vornehmen, und bei Witz und Humor dort die Faſchingszeit beſchließen. Der Abend wird 0 Ländliche Fasnacht 8 Zunächſt mal eine Richtigſtellung: Fasnacht 115 nichts mit Faſten und Entbehrungen zu tun, ſondern hangt mit dem mittelhochdeutſchen Zeitwort vaſen, gleich umherſchwärmen, ausgelaſſen ſein, zuſammen; im Weſtfäliſchen ſagt man auch richtiger Fasnacht. Die Erinnerung an die lebensfrohe ger⸗ maniſche Vorfrühlingsfeier wird in der ausgelaſſenen Luſtig⸗ keit der Faſchingszeit deutlich. Zu Fasnacht ſollen die Weiber beim Sonnenſchein tanzen, ſo gerät ihnen desſelben Jahres der Flachs wohl. Flachsopfer und feierliche Tänze wurden ehedem zu Ehren der über das Gedeihen des Flachsbaues waltenden Gottheit, der Berchta oder Freya, vollführt. Mit dem Vordringen des Chriſtentums verſchwand und verblaßte das Bild der germaniſchen Göttin, und die Prieſter ſetzten an ihre Stelle die Gottesmutter Maria. Fasnacht bringt auch ge⸗ wiſſe Vorrechte für die Evastöchter, in erſter Linie für die verheirateten Frauen. In Süddeutſchland war vordem die„Weiberfasnacht“ beliebt, bei der die Frauen das Regi⸗ ment führten und ſtellenweiſe die Wirtshäuſer beſuchten. Jun den Dörfern des elfäſſiſchen Sundgaues durften fe gar am Fasnachtsmontag nur Frauen und Jungfrauen die Wirtshäuſer betreten. Wehe dem Mann, der ſich hineinwagte! Er wurde von den kouragierten Evastöchtern überfallen, und ſeine Kopfbedeckung wurde ihm gepfändet, die er nur durch einige Flaſchen Wein einlöſen konnte. Wie die Großſtadt zu Fasnacht ihren Karneval hat, ſo hat das Dorf auch ſeine, allerdings beſcheidenen Freuden. Schelmiſch klingt z. B. im Frankenland das Verbot, Fasnacht Waſſer zu trinken, ſonſt beißen einen im Sommer die Mücken; dafür ſoll man Warmbier oder Glühwein trin⸗ den. In nördlicheren Gauen Deutſchlands greift man als Erſatz zum Grog. In Oſtpreußen gült die Parole: Fasnacht muß man Schlitten fahren und tanzen! Dabei denkt der Hausherr an das bewährte Grogrezept: zum Rum kann man am Zucker und muß man am Waſſer ſparen! Die Haus⸗ frau hat die Pfannkuchen im Sinn, und die Jugend das Recht des Raubkuſſes. Man muß an Fasnacht küchtig eſſen! wird auf dem Lande für den Sommer geſchlachtet, und Schweinefleiſch und Blutwurſt ſpielen eine große Rolle. Vor allem müſſen Pfannkuchen, auch„Kräppeln“ genannt, gegeſ⸗ ſen werden— dieſe ſind zweifellos Ueberbleibſel aus vorchriſt⸗ 1 Um dieſe Zeit lichen Opferkuchenl. Kein Germanenfeſt ohne Feſtesfeuer! So flammen nach uralter Sitte auch zu Fasnacht, der Zeit der zu⸗ rückkehrenden Sonne, auf Bergen und Hügeln die abendlichen Feuer auf. Sie ſollen das wieder aufſtrebende Himmelsge⸗ ſtirn unterſtützen und zugleich die guten Geiſter des Wachs⸗ tums und das in der Erde ſchlummernde Winterkorn wecken weshalb der Brauch das„Kornwecken“ oder„Saatleuchten“ genannt wird. Der Karneval in Baden Das Pforzheimer Goldkind in der Dreitälerſtadt.— Volks⸗ fasnacht in Karlsruhe. Trotz des trüben Wetters, das dem karnevaliſtiſchen Trei⸗ ben auf den Straßen nicht gerade günſtig war, fanden die Umzüge und das Maskentreiben auf den Straßen vieler badiſcher Städte beſonders die Anteilnahme der Jugend, die ſich die frohe Laune nicht verderben laſſen wollte. Immer⸗ hm war der ausgiebige Regen daran ſchuld, daß ſich der Karnevalsbetrieb der letzten Tage mehr als ſonſt unter Dach und Fach abſpielte. Unter dem Motto:„Narrengold— ſoviel Ihr wollt!“ hatte die Pforzheimer Narrozunft der Gold⸗ und Silber⸗ masken die diesjährige Fasnacht der Dreitälerſtadt aufgezo⸗ gen. Alles dreht ſich um das„Goldkind“, das ſeit Samstag⸗ nachmittag mit ſeiner Amme in Pforzheims Mauern weilte. Dieſer Beſuch hatte beſonders am Sonntag eine gewaltige Zahl auswärtiger Gäſte angelockt, denn es ſtieg dem Goldkind zu Ehren der mit Liebe, Sorgfalt und Geſchick vorbereitete Fasnachtsumzug. Er war in ſeiner Originalität und Bezie⸗ hung zu Pforzheims ureigenem Lokalkolorit als Goldſtadt ein voller Erfolg. Es brauchte eine ſtarke Stunde, bis die far⸗ benfrohe und abwechſlungsreiche Bilderfolge, geſpickt mit köſt⸗ lichem Humor und Mukterwitz, an uns vorbeigezogen war. Närriſche Hochſtimmung beherrſchte in harmoniſchem Zuſam⸗ menklang Zugteilnehmer und Publikum. Auch in Karlsruhe wurde der Karneval nach alter Ueber⸗ lieferung recht ausgiebig gefeiert, wenn auch erſt der 555 Dienstag mit dem großen Fasnachtsumzug des Verkehrsver⸗ eins Karlsruhe den Höhepunkt bringen ſoll. Der Zug umfaßt über 80 Nummern, die Wehrmacht beteiligt ſich, und zahlreiche Muſikkapellen beleben ihn. Karikaturen auf politi⸗ ſchem Gebiet und lokalwißige Selbſtvekulkuſtgen föllen dez Beweis erbringen, daß in Karlsruhe echte oberrheiniſche Lebensfreude zu Hauſe iſt. In Baden-Baden hatte der Große Kurhaus⸗Mas⸗ kenball nicht weniger als fünftaufend Beſucher aufzuweisen und die Ausgelaſſenheit dauerte bis in die Morgenstunden, Im fröhlichen Maskentreiben ſah man neben Mädchen aug Jawa und waſchechten Eskimos Vertreter der Kolonien, neben heißblütigen Italienern und ſtolzen Spanierinnen, griechl⸗ ſcher Garde und furchteinflößenden Briganten rotwangige Schwarzwälderinnen und Bafuvaren. Ne türlich fehlte auch der Ueberlinger Hanſele nicht. Bei dem Wettbewerb um das ſchönſte Paar⸗ und Gruppenkoſtüm waren die Preisrichter vor gar keine leichte Aufgabe geſtellt. Mit viel Humor war des Zeitgeſchehen dargeſtellt: Autobahnen, Kolonien, Volks⸗ wagen und Lokalereigniſſe hatten ihren witzigen Niederſchlag gefunden. Betrunken auf dem Motorrad. In der Nacht fuhr ein Kraftradfahrer auf der Waldhofſtraße gegen eine Ver⸗ kehrsinſel. Ein im Beiwagen des Kraftrades ſitzender jun⸗ ger Mann iſt auf die Straße geſchleudert und erheblich ver⸗ letzt worden. Nach Entnahme einer Blutprobe wurde der Kraftradlenker in das Gefängnis eingeliefert. Der Führer⸗ ſchein iſt eingezogen worden. Vom Nationaltheater. Albert Kehms Luſtſpiel„Trau, ſchau, wem?“, das am Donnerstag, den 23. Februar, zum erſten Male im Nationaltheater gegeben wird, iſt ein mit liebenswürdigem Reiz und reichen Spannungen ausgeſtattetes Verwechflungs⸗Luſtſpiel, das vor dem Hintergrund induſtrieller Verhandlungen zwiſchen einem deutſchen und einem ameri⸗ kaniſcher Unternehmer von der Tochter des Deutſchen inſzenierk wird, um zu verhindern, daß der Amerikaner aus einem Ge⸗ ſchäftspartner für ſie zu einem Ehepartner wird. In dem Luſt⸗ ſpiel wirken unter der Spielleitung Helmuth Ebbs mit die Damen: Blankenfeld, Collin, Keßler, Stieler und Thoms und die Herren Bleckmann, Evelt, Hölzlin, Krauſe, Linder, Marx und Offenbach. Jeder verantworkungsbewußte Deutſche beſchafft für ſich und ſeine Familie Volksgasmasken! Todes-Anzeige. Mannbheim-Seckenheim, 21. Februar 1939. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein guter Vater, unser lieber Großvater Joh. Georg Karl im Alter von 86 Jahren sanft entschlafen ist. Die trauernden Hinterbliebenen: Marie Seitz Wtw. nebst Angehörige. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch Nachmittag 2 Uhr, vom Trauerhause, Hauptstraße 167 aus statt. Heimgange unserer herzlichen Dank 73 Danksagung. Für die aufrichtige Anteilnahme beim lieben Entschlafenen Familie Friedrich Volz Mannheim-Seckenheim, 21. Februar 1939. a Ochsenmaulsalat Dose 40 u. 760 Fleischsalat 125 gr 28 0 Heringssalat 125 gr 22 Saure Sardinen, offen 4% kg 604 Seelachs in Scheiben (Tachsersatz) Dose 564 sagen Albert Volz Robert Volz Rollmops Literdose 803 5 ½-Ltr.- Dose 43 Bismarekheringe Literdose 800 e ½-Ltr.-Dose 43 Bratheringe 1 Literdose 67 u. 64 Heringe in Gelee Illtal Gesangverein Sängerbund“, Mam.-Seckenheim Literdose 864 Alling 2 Fettheringe 10 Stück 589 Vollheringe 10 Stück 783 Milchner-Heringe Kameradſchaft ehemaliger Soldaten Mannheim⸗Seckenheim. Unſer Kamerad Georg Karl iſt geſtorben. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch Rachm. 2 Uhr ſtatt. Antreten um ½ 2 Uhr dei Kamerad Seitz„Zum Löwen“. Jahlreiche Beteiligung etwartet Oer Kameradſchaftsführer. pferdezuchtverein, hm ⸗Seckenbeim. Anmeldungen von Fohlenweide müſſen im Lauſe dieſer Woche im Lager der Dandw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft abgegeben werden. Warmblut fohlen für die Maundeimer lurnerbund Jußpn“, mhm ⸗Beckenheim kl. NHeute Abend ab 7.59 Uhr im„Kaiserhof“ 2 großer Faschings-Rehraus unter der Devise:„Ein närrisches Volksfest“. Das ganze närrische Volk ist eingeladen. Eintritt 80 Pg. Prämierung. Das Komitee. Mädchen oder Frau halbtags oder vormittags in kl. Haushalt (1. Perſon) zum I. April geſucht. Reu-Oſtheim, Lukes-OBranechstr. 24 (1 Treppe). Wagner⸗ Eintritt 50 Pfg. Aagagdaggſnagalomcdbgganngldgddalgssbebdgggagasn 00 . Ati anne dunitam mn Schloß- Saal. 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