Sämt⸗ 11,20) vollkleit N N. on Les. ermielt 0 Uhr, Sonder⸗ von 6. er mielt r; An. ermiete Kultur, is 690; ang N en ft durch 518 125 „gruppe uppe E raus! „ Nr. 50 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Dienstag. 28. Februar 19309 Vorbildliche Sozialverſicherung Rechenſchaftsbericht des Reichsvecſicherungsamtes.— 60 Mil⸗ lionen vor Not geſchützt. 1 Großdeutſchland eint 80 Millionen Volksgenoſſen in ſeinen Grenzen. Davon leben 68 Millionen im Altreich, und drei Viertel davon genießen die Segnungen der Sozialverſiche⸗ rung: 26 Millionen als Verſicherte, 9 Millionen als Ehegatten ohne Beruf, 11 Millionen als Kinder, 5 Millionen erhalten Renten. Die deutſche Sozialverſicherung ſorgt in der Kran⸗ ken⸗, Invaliden⸗, Angeſtellten⸗ und knappſchaftlichen Pen⸗ ſtonsverſicherung für 51 Millionen Volksgenoſſen im Altreich, und nach Durchführung der Ueberleitungsmaßnahmen in Oeſterreich und im Sudetenlande— im folgenden iſt ſtets nur vom Altreich die Rede— werden 60 Millionen, ſei es als Verſicherte, ſei es als Familienangehörige, zu dem mächtigen Bau„deutſche Sozialverſicherung“ in unmittelbarer Bezie⸗ hung ſtehen. Das Reichsverſicherungsamt bringt ſoeben als Sonder⸗ veröffentlichung der Amtlichen Nachrichten für Reichsver⸗ ſicherung den finanziellen und ſtatiſtiſchen Jahresbericht„Die deutſche Sozialverſicherung 1937 mit einem Blick auf das Jahr 1938“ heraus. Aus einem Geſamtüberblick über die einzelnen Sozialverſicherungszweige läßt ſich, wenn man die Arbeitsloſenverſicherung außer Betracht läßt, das Haupt⸗ ergebnis folgendermaßen zuſammenfaſſen: 1937 gingen an Beiträgen rund 3,76 Milliarden Mark ein, und 1938 wird der Betrag von 4 Milliarden wohl überſchritten ſein. Die Vermögenserträgniſſe ſtellten ſich 1937 auf 301 Millionen Mark, für 1938 werden ſich wohl 340 Millionen Mark ergeben. 517 Millionen Mark wurden 1937 vom Reich zu den Rentenverſicherungen der Arbeiter und der Bergleute entſprechend den Geſetzes⸗ vorſchriften zugeſchoſſen, und 1938 werden dies etwa 582 Millionen Mark ſein. Im Jahre 1938 ſind weiter von der Arbeitsloſenverſicherung— als Erſatz für eine Beitragsübertragung— größere Beträge an die Rentenverſicherungszweige der Arbeiter(180 Millionen Mark) und Angeſtellten(99 Millionen Mark) übergeführt worden, die ihrerſeits in der Form der ſogenannten Gemeinſchafts⸗ hilfe die knappſchaftliche Penſionsverſicherung durch Ueber⸗ weiſungen(51 Millionen Marh) unterſtützen. Dadurch ſind etwa 330 Millionen Mark im Jahre 1938 eingegangen. Wenn man zu den genannten Zahlen für 1937 die ſonſtigen Ein⸗ nahmen von 163 Millionen Mark und für 1938 ſolche von 57 Millionen Mark hinzufügt, ergibt ſich für ſämtliche Zweige der Sozialverſicherung im Jahre 1937 eine Geſamteinnahme von 4,74 Milliarden und für das Jahr 1933 eine ſolche von 5,36 Milliarden Mark. Die Geſamtausgaben beliefen ſich 1937 auf 3,79 Milliarden Mark, 1938 werden es etwa 4,13 Milliarden Mark geweſen ſein. Von den Geſamtausgaben entfielen 1937 3,47 Milliarden Mark und 1938 3,76 Milliarden Mark auf die Pflicht⸗ und freiwilligen Leiſtungen. Für Verwal⸗ tungskoſten wurden insgeſamt 282 Millionen Mark bezw. 291 Millionen Mark aufgewendet, das ſind 7,5 v. H. bezw. 1 b. H. der Beiträge. Die Ausgaben ſtiegen in allen Zweigen. Die Einnahmen überſtiegen die Ausgaben um 950 Mil⸗ lionen Mark bezw. 1233 Millionen Mark. Eine Vorſtellung bon den Milliardenzahlen der Einnahmen und Aus⸗ gaben der Sozialverſicherung erhält man, wenn man ſich bergegenwärtigt, daß der Geldumlauf im Jahre 1937 zwi⸗ ſchen 6,4 und 7,5 Milliarden Mark ſich bewegte und dem⸗ nach jede Note und jede Münze mindeſtens einmal im Jahre zum Kauf einer Rentenverſicherungsmarke am Poſtſchalter, zur Bezahlung eines Krankenverſicherungsbeitrages, zur Ent⸗ richtung einer Unfallverſicherungsumlage oder zur Auszah⸗ lung einer Rente, eines Krankengeldes oder eines Arzt⸗ honorars diente. Das geſamte Vermögen der Sozialverſicherungsträger betrug Anfang 1938 7,44 Mil⸗ llarden Mark und dürfte Anfang 1939 auf 8,68 Milliar⸗ den Mark angeſtiegen ſein. Von dem Geſamtvermögen der Sozialverſicherung entfiel Ende 1937 nicht ganz die Hälfte auf die Angeſtelltenverſicherung, nicht ganz ein Drittel auf die Invalidenverſicherung und etwa ein Achtel auf die Krankenverſicherung. Ueber 8 Milliarden Mark Vermögen bedeuten ein Vermögen, das im wahrſten Sinne des Wor⸗ les„geronnene Arbeitskraft“ darſtellt. Dieſe Werte dienen wiederum dem deutſchen Arbeiter und Angeſtellten. Anfang 1938 waren 3,2 Milliarden Mark oder 43 v. H. des Geſamtvermögens dem Reich, den Ländern, den Gemein⸗ den und anderen öffenklich⸗rechtlichen Körperſchaften in Form von Anleihen oder Darlehen zur Verfügung geſtellt, die damit ihre mit langfriſti jen Krediten zu finanzierenden Aufgaben erfüllten. 2,5 Milliarden Mark oder ein Drittel des Geſamtvermögens ruhen in Form von Hypotheken auf Häuſern, die mit dieſen Geldern erbaut wurden. Pfand⸗ briefe oder Hypothekenbriefe ſind die Werte, die die Ver⸗ ſicherungsträger darüber in ihren Händen halten. Die deutſche Sozialverſicherung iſt auch Aktionär der Reichsbahn: 324 Millionen Mark Reichsbahnvorzugs⸗ aktien ſind in ihren Händen. Nahezu eine halbe Milliarde iſt ſchließlich in Grundstücken und deren Einrichtungen an⸗ gelegt. Es handelt ſich hier nicht nur um die Verwaltungs⸗ gebäude der Verſicherungsträger, ſondern vor allem auch um die vielen Krankenhäuſer, Heilſtätten und Geneſungs⸗ heime, die der Wiedergewinnung und Erhaltung der Arbeits⸗ kraft des deutſchen Arbeiters und Angeſtellten dienen. Der Ertrag all dieſer Anlagen fließt denen zu, die dieſe Werte geſchaffen haben, erneuern und ausbauen, auf daß ſie und ihre Nachkommen die Segnungen der auf der ganzen Welt vorbilolichen Sozialverſicherung Großdeutſch⸗ lanos genießen können. Die Zinſen, die das Reich, die Länder oder Gemeinden für die von der Sozialverſicherung gekauften Anleihen zahlen, die Annuitäten, die der Eigen⸗ tümer eines Grundſtücks an die Verſicherungsträger oder an die Hypothekenbank entrichtet, die Dividenden, welche die Reichsbahn aus ihrem Betriebe für die Vorzugsaktionäre er⸗ wirtſchaftet, ſie alle kommen dem deutſchen Verſicher⸗ ten zugute. Da von vier Deutſchen aber drei irgendwie in den Bereich der Sozialverſicherung fallen und feder Deutſche durch Benutzung der mit den Sozialverſicherungs⸗ geldern geſchaffenen Werte dazu beiſteuert, daß dieſe einen Ertrag abwerfen, ſo ſehen wir, wie eng verflochten jeder ein⸗ zelne Deutſche mit der Sozialverſicherung iſt. „Erziehung zur Tapferkeit“ Reichsjugendführer von Schirach beſchloß die Winterſpiele der 53 in Garmiſch- Partenkirchen. Garmiſch- Partenkirchen. 27. Febr. Zum Abſchluß der Vierten Winterſpiele der HJ in Garmiſch⸗Partenkirchen hatten ſich etwa 8000 Zuſchauer im Olympia⸗Kunſteisſta⸗ dion verſammelt, wo der letzte Reichsſieger im Eishockey, Gebiet Oſtland, ermittelt wurde. Nach der Rede des Ober⸗ gebietsführers Dr. Schlünder ſprach Reichsjugendführer Baldur von Schirach Der Reichsfugendführer erklärte, die Winterſpiele der HJ ſeien eine der ſchönſten Veranſtaltun⸗ 955 im Jahreslauf der nationalſozialiſtiſchen Jugend. Er ankte für die vorbildliche Durchführung der Wettkämpfe dem Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und dem Obergebietsführer Dr. Schlünder, der Gemeinde Garmiſch⸗ Partenkirchen, den Kampfrichtern des NSR und den übrigen Mitarbeitern bei der Durchführung. Der Reichsjugendführer erklärte dann, er ſei glücklich, heute auf dieſen Erfolg erzieheriſcher Arbeit zurückblicken zu können. Was der Führer einſt vor vielen Jahren auf dem Gebiete der nationalſozialiſtiſchen Jugenderziehung ge⸗ ſagt habe, gehe heute ſeiner Verwirklichung entgegen. Für ihn als Erzieher ſei es beglückend, daß das Maß perſön⸗ licher Tapferkeit, das einſt Ausleſegrundſatz der Führer⸗ ſchaft der NSDAP in der Kampfzeit war, ſich in der win⸗ terſportlichen Arbeit der HJ wieder als Ausleſegrundſatz erweiſe. Nur der Tapfere ſei berechtigt, in der Führung des Volkes zu wirken, und der Sport ſei die große Erzie⸗ hungsſchule der Tapferen Baldur von Schirach ermahnte die Jugend, auf ihren Lorbeeren nicht auszuruhen„Ihr habt mit Eurem Sieg kein Recht, ſondern nur eine Verpflichtung erworben, Ihr müßt mehr als ſportliche Kämpfer ſein, denn die Lehre Adolf Hitlers iſt nicht nur eine weiſe weltanſchauliche Theo⸗ rie, ſondern auch ſchwere körperliche Arbeit, bedeutet Mühe und Strapazen!“ Sinn des Sportes ſei nicht, daß 50 000 Menſchen dem Wettkampf von zwei Mannſchaften zuſehen, ohne ſelbſt Sport zu treiben— die Jugend von heute ſolle dafür ſorgen daß dieſe Zuſchauermaſſen ſich einſtens nur aus aktiven Sportlern rekrutieren. Der Reichsſugendführer erklärte dann„Ich glaube an die Revolution der Erzie⸗ hung, da ick meine füngſten Pimpfe in den Adolf⸗Hitler⸗ Schulen mit Kühnheit und Begeiſterung über die Sprung⸗ ſchanzen fliegen ſehe. Es wird einſtens eine Zeit kommen, da wird es zwiſchen Jugendführern und Lehrern keinen Gegenſatz mehr geben. und die Unterſchiede werden ver⸗ ſchwunden ſein“ Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemein; ſchaft noch nicht begriffen. Die Wehrverſammlungen „Den Angehörigen der NSA und ihrer Gliederungen iſt das Erscheinen zu den Wehrverſammlungen in—.— 1 oder Uniform geſtattet. Es ſind mitzubrin⸗ en: a) Wehrpaß mit Kriegsbeorderung oder Wehrpaßnotiz, Bereitſtellſchein oder Verlängerungsſchein. b) Arbeitsbuch. e) Von der Truppe bei der Entlaſſung etwa ausgehün⸗ digte Dienſtbrille, Maskenbrille oder Sondergas⸗ maske. Geſuche um Befreiung von der Wehrverſammlung ſind dem Wehrmeldeamt vorzulegen. In Krankheitsfällen i eine ärztliche, wegen ſonſtiger Behinderung eine Beſcheini⸗ gung des Polizeireviers oder anderer Behörden und Dienſt⸗ ſtellen beizulegen. Wer aus unvorhergeſehenen Gründen plötzlich am Er⸗ ſcheinen zu der Wehrverſammlung verhindert iſt, hat ſich möglichſt bis zur Stunde der Wehrverſammlung zu melden, ſpäteſtens am Tage nach der Wehrverſammlung. Bei der Meldung ſind im Abſchnitt 2 geforderte Beſcheinigungen und Ausrüſtungsgegenſtände gleichfalls vorzulegen. Ein Anſpruch auf Reiſekoſten und Entſchädigungen für Lohnausfall beſteht für die zur Wehrverſammlung aufge⸗ rufenen Wehrpflichtigen d. B. nicht. Dauer der Wehrverſammlung etwa vier Stunden. Während der Dauer der Wehrverſammlung ſind die Wehrpflichtigen d. B den Vorſchriften des§ 6 des Militär⸗ ſtrafgeſetzbuches unterworfen. Unentſchuldigtes Fernbleiben von der Wehrverſamm⸗ 50 1 855 nach den Vorſchriften des Militärſtrafgeſetzbuches eftraft. Gefahren im Haushalt Iſt auch die Hausapotheke in Ordnung? ueberall iſt der Menſch von Gefahren umgeben. Selbſt im Haushalt lauern ſie. Darum heißt es auch hier, es nicht an genügender Vorſicht und Aufmerkſamkeit fehlen zu laſ⸗ ſen. Wie leicht kann z. B. beim Brot⸗ oder Fleiſchſchneiden wie beim Kartoffelſchälen oder bei Benutzung der Fleiſch⸗ maſchine das Meſſer ausrutſchen und die Hand verletzen. In ſolchen Fällen renne man jedoch nicht gleich zur Waſſer⸗ leitung und laſſe Waſſer über die Wunde laufen. Richtig iſt es, die Umgebung der Schnittwunde, aber nur dieſe, mii Jod einzupinſeln, die Schnittkanten zuſammenzudrücken und ſie mit einem Mullſtück zu bedecken, das man jedoch mit einer Binde oder mit Heftpflaſter befeſtigt. Noch prak⸗ tiſcher und bequemer helfen die bekannten Schnellverbände. Auch mit Verbrennungen oder Verbrühungen muß bei der Küchenarbeit immer gerechnet werden. Bei leichteren Haut⸗ verbrennungen hilft Einreiben mit Butter, Fett oder Bor⸗ ſalbe Dann muß die Wunde mit einer Brandbinde bedeckt werden. Handelt es ſich um ſchwere Brandwunden, ſo bedecke man den Verletzten bis zum Eintreffen des Arztes 55 Berühren der Brandſtelle mit einem Leintuch, um ärmeverluſte zu vermeiden. Das laienmäßige Anlegen von Verbänden iſt hier zwecklos Keinesfalls darf man mit kaltem Waſſer die Wunde zu kühlen verſuchen, 9100 ſich ſo die Schmerzen ſteigern und ſich Brandblaſen ilden. Zu den Unfällen im Haushalt gehören auch Verſtau⸗ chungen oder Sehnenzerrungen. Man umwickle das betref⸗ 7 5 Glied, das hoch gelagert werden muß, mit einem in rnika oder Waſſer getränkten Tuch. Bis der Arzt das weitere veranlaßt, ſehe man von jeder ſonſtigen Selbſthilfte ab. Im übrigen darf man kleinere, an ſich unbedeutend er⸗ ſcheinende Verletzungen irgend welcher Art nicht leichtfertig übergehen, da ſchnell Blutvergiftung eintreten kann, wenn Unreinlichkeiten in die Wunde dringen. Dann merke ſich die Hausfrau noch, keine iſolierte oder elektriſche Leitungen und Schalter mit naſſen Händen zu berühren. Eine kleine ſchadhafte Stelle kann furchtbare Folgen haben, denn nicht ſelten haben elektriſche Schläge zum Tode geführt. Man ſieht alſo, welch vielſeitige Gefahrenmöglichkeiten im Haushalt vorhanden ſind. Um für die erſte Hilfe gleich entſprechende Maßnahmen treffen zu können, iſt es ſtets von großem Verteil eine kleine Hausapotheke zur Hand zu haben, die mit den erforderlichen Medikamenten, Heftpflaſter, Mull⸗ und ſonſtigen Verbänden ausgeſtattet iſt Nur darf nicht vergeſſen werden, ſie nach jſedesmaligem Ge⸗ brauch mit dem Fehlenden wieder auszuſtatten. Bei An⸗ alen einer Hausapotheke wäre auch darauf zu achten, 55 ſie die für den Luftſchutz notwendigen Schutzmittel ent⸗ ält. F 4 . Sor fünf Jahren wurde die eiche Gertrud Scholtz⸗lint mit der Führung der NS.⸗Frauenſchaft/ Deutſches Frauenwerk beauftragt. Die Neichsfrauenführerin jur Frauenarbeit Wo die frau auch lebt, ob ſie auf dem Lande oder in der Stabt tätig it, immer kommt es darauf an, wie sie dient und den Platz ausfüllt, an den das Schickſal ſie geſtellt hat. In der Bemeinſchaft der deutſchen Frauen, die ſich ihrem Volk verpflichtet fühlen, ſteht die Tandſrau neben der Stadtfrau, beide in gleicher Treue jum Führer, der uns jur kinheit der deutſchen Menſchen jurückführte. e* Unſer krziehungsideal iſt weder die ſentimentale, die rührſelig über alles heult, noch die tugendſame Jungfrau mit dem frommen flugenaufſchlag, noch die burſchikoſe vermännlichte Frau, ſondern wir möchten Mädel und Frauen, die ebenſo tapfer wie großmütig, ebenſo anmutig wie mutig und ebenſo klug wie gütig ſind. N** Wenn es uns über den Mütterdienſt gelingt, die flugen der deutſchen Mütter nach und nach wieder froh zu machen und ihnen in ihrem oft harten Leben oielleicht ſagar ein Cied auf die Lippen ju bringen, dann wird der llütterdienſt ſeine flufgabe als gelöſt betrachten können, denn frohe Mütter werden auch frohe Kinder erziehen. * 722 14 In unſerm beutſchen Frauenwerk wollen wir ale geme nm ſchaffen, an welchem Platz wir auch ſtehen mögen, und unſere firbeitshraft bedingungsles eiujügen in das Tanewerk unseres Bolle. Damals— vor 30000 Jahren Gehen wir einer neuen Eiszeit entgegen? Um dieſe Frage vom geologiſchen Standpunkt zu be⸗ handeln, müſſen wir ſie zunächſt anders formulieren; Befinden wir uns in einer neuen Zwiſcheneiszeit? Das Wiſſen um die letzte große Vereiſung, die— von Norden kommend— mit ihrem weißen Mantel das ganze Nord⸗ deutſchland bis zum Fuß der Mittelgebirge bedeckte, ja, in Schleſien bis an die Karpathen reichte, iſt bereits Gemeingut der Gebildeten geworden. Ihre Zeichen, die ſie hinterlaſſen hat, ſind, um mit Profeſſor Gothan zu ſprechen, die von Norden her gefrachteten erratiſchen Blöcke; dieſe Geſchiebe und der Lehm, in dem ſie ſtecken, bilden dit ſogenannte Grundmoräne des Rieſengletſchers, der zu Zeiten an ſeiner Stirn noch gewaltige Wälle, mit großen und kleineren Steinen durchſpickt, auftürmt, die wir nörd lich und nordöſtlich von Berlin als die Endmoränenzüge von Chorin und Oderberg kennen. Unter der Grund moräne hat man die vom Eiſe geſchliffene und geſchrammte Oberfläche feſten Geſteins gefunden, und ferner haben die rieſigen Maſſen der Schmelzwaſſer des Eiſes die großen Urſtromtäler ausgefurcht, in deren einem zum Beiſpiel Berlin ſelbſt liegt. Schlecht nur paſſen heute die kleinen Reſtflüſſe in die Weiten der alten Täler, in denen ſie ſich wie man wohl ſagt, wie eine Maus im Löwenkäfig aus⸗ nehmen. Die Waſſer haben ſich nordwärts und ſpäter oſt⸗ ſeewärts verlaufen, und wir ſehen heute nur noch ihre irkungen und dürftige Reſtſtröme in den Talläufen. Nicht dauernd bedeckte dieſer Eismantel das Land; es traten„vorübergehend“ Klimabeſſerungen ein; das Eis ſchmolz weg, weit nach Norden zurückweichend. Sehr allmählich vollzog ſich das, und ebenſo allmählich— für den damals etwa ſchon lebenden Urmenſchen ganz un⸗ erklärbar— rückte das Eis bei neuer Verſchlechterung des Klimas wieder vor. Die eisfreien Perioden zwiſchen ſol⸗ chen Vereiſungen ſind die Zwiſcheneiszeiten(Inter glazialeh, die ſelber Zehntauſende von Jahren gedauer haben müſſen. Denn mächtige Torflager haben ſich wäh, renddeſſen gebildet. Landoberflächen ſind verwittert, ſtarkl Kies⸗, Sand⸗ und Lehmſchichten abgelagert worden. Als Dauer der geſamten Eiszeit in Norddeutſchland werden rund eine Million Jahre angenommen— ein menſchlich nicht mehr faßbarer Zeitraum. Seit dem letzten Rückzug des Eiſes ſind etwa 30 000 Jahre vergangen, und nut einen kleinen Teil dieſes Zeitraumes, noch nicht einmal 10 000 Jahre, umfaßt die menſchliche Geſchichte. Dei Menſch ſelber hat zwar während des größten Teiles der Eiszeit ſchon gelebt, aber ſeine Geſchichte iſt nur in Form ſeiner Werkzeugtechnik erhalten. Wenn man die Dauer der Nacheiszeit auf 30 000 Jahr anſetzt und ſich fragt, wie lange die früheren Zwiſchen⸗ eiszeiten gedauert haben mögen, ſo kommt man bei dieſen auf noch höhere Zahlen, die ſich nur ſchwer ſchätzen laſſen. Die großen Zwiſcheneiszeiten mögen 50 000 und noch mehr Jahre angedauert haben. Man kann alſo recht wohl auf die Vermutung kommen, daß wir uns jetzt in einer Zwi⸗ ſcheneiszeit befinden und einem neuen Vorſtoß des Eiſes zuſteuern. Man weiß nun, daß ſich der Verlauf des Klimas während einer Zwiſcheneiszeit beſonders deutlich in det Pflanzenwelt ausgedrückt hat. Im Anfang einer ſolchen Zwiſcheneiszeit finden wir in den Torfen und Tonen alpine und hochnordiſche Pflanzen, beſonders Zwerg⸗ weide, Silberwurz— eine tundrenhafte Vegetation; dar⸗ auf rücken Birken und Kiefern an, ſpäter folgen die Eiche und ihre Begleiter und zuletzt die klimatiſch anſpruchsvolle Buche, die Waſſernuß und andere kamen diei weer nörd⸗ lich vor als heute. Die Kämme unſerer höheren Gebirge, wie Harz, Erzgebirge, Rieſengebirge, waren bis hoch hin⸗ auf mit Hochwald bedeckt, wo jetzt Zwergföhre(Knieholz) und Hochgebirgsfloren wachſen. Seitdem hat ſich das Klima alſo wieder verſchlechtert. Ob eine weitere Ver⸗ ſchlechterung ſtattfindet oder zu erwarten iſt, können wir nicht ſagen, da die Zeiträume, die wir überſehen, zu kurz ſind, um darüber urteilen zu können. Der Umſtand der Klimaverſchlechterung in der ſpäteren Nacheiszeit braucht nicht ſo gedeutet zu werden; ſeine Urſache kennen wir nicht, ebenſowenig wie die Urſache der Zunahme und Ab⸗ nahme der Vereiſung. Wir wiſfſen, daß neben einer ge⸗ wiſſen Temperaturerniedrigung für das Wachſen der Gletſcher eine Zunahme der Niederſchläge notwendig iſt. Nach den jetzigen Beobachtungen ſcheinen viele Gletſcher in den Gebirgen abzunehmen, andere zu wachſen. Es iſt nicht undenkbar, daß wir uns in einer wirklichen Zwiſchen⸗ eiszeit befinden, doch iſt das nicht zu beweiſen. Bei der langen Dauer dieſer Vorgänge brauchen wir uns aber deswegen keine Kopfſchmerzen zu machen. Un⸗ ſere Enkel und Urenkel werden es ebenſowenig wiſſen oder ſpüren wie wir ſelber— ob noch eine Vereiſung folgen wird oder nicht. Ewald Schild. Man kann da nicht ſehr neugierig ſein Wenn in Indien eine Volkszählung ſtattfindet. Im Jahre 1941 ſollen die Inder im Auftrage der Regierung des Imperiums wieder einmal gezählt werden. Die letzte Zählung war im Jahre 1931. Schon jetzt be⸗ ginnt man mit den Vorbereitungen. Die Zählliſten müſ⸗ ſen nämlich zuſammen mit den Vorſchriften in nicht weni⸗ ger als 100 verſchiedene Sprachen überſetzt werden. So⸗ viel verſchiedene Zungen gibt es in Indien. Eine Schätzung guter Kenner Indiens geht dahin, daß in zehn Jahren mindeſtens eine Zunahme um 50 Millionen See⸗ len zu verzeichnen ſein wird. Danach würde man alſo mindeſtens mit 400 Millionen Einwohnern rechnen müſ⸗ ſen. Die Fragebogen ſind allerdings recht einfach gehalten und nicht ſo neugierig wie etwa diejenigen, die für die USA. für die Zählung im Jahre 1940 vorbereitet wurden. Darin ſtehen zum Beiſpiel Fragen wie:„Sind Sie ver⸗ heiratet— wenn nicht, warum?— Haben Sie wenigſtens die Abſicht— wenn nicht, warum nicht?“ Oder:„Mit welchem Schiff ſind Ihre Vorfahren über den Ozean ge⸗ kommen und an welchem Hafen eingewandert?— Beſitzen Sie noch Papiere darüber?“ Wie man ſieht, iſt Unele Sam wirklich neugierig geworden. In Indien zählt man— im Gegenſatz dazu— nur. Er wollte nicht ſeekrank weroen Die Nutzloſigkeit aller gegen die Seekrankheit empfoh⸗ lenen Mittel kann nicht draſtiſcher illuſtriert werden als durch den Fall eines gewiſſen Wilans, eines amerikani⸗ ſchen Millionärs, der in den achtziger Jahren des ver⸗ gangenen Jahrhunderts nach England gekommen war, um dort ſeine Sommerferien zu verleben. Mittlerweile war der Herbſt gekommen, aber in Erinnerung an die furchtbaren Erfahrungen, die er während der Reiſe im Frühjahr auf dem Schiff gemacht hatte, konnte er ſich zur Rückreiſe nicht entſchließen und verſchob ſie immer wieder trotz der ſo zahlreichen Mittel gegen die Seekrankheit, die ihm von allen Seiten empfohlen wurden, zu denen er aber klein Vertrauen hatte. So entſchied er ſich denn zu einer Verlängerung ſeines Aufenthalts in England. Er benutzte die Zeit, um von den verſchiedenſten Werften Zeichnungen und Pläne eines Schiffes einzufordern, das ihn ohne Sportnachrichten Babiſche Fechtmeiſterſchaften Die badiſchen Mannſchaftsmeiſterſchaften im Fechten be⸗ gannen in Pforzheim mit den Kämpfen der Frauen auf Flo⸗ rett und der Männer auf Degen. Bei den Frauen ſetzte ſich in der Entſcheidung der Mannheimer Fechtelüb von 1884 mit 9.7 Siegen und 35:45 erhaltenen Treffern gegen die Mannſchaft des Karlsruher TV. 46 durch und er⸗ rang ſich damit den Titel. Beſte Einzelfechterin war die Mannheimerin Frl. Fäſſer mit 4 Siegen und 0 erhaltenen Treffern vor ihrer Vereinskameradin Frl. Ehni, die bei drei Siegen drei Treffer nehmen mußte. Gegen Abend fiel dann auch die Entſcheidung bei den Männern auf Degen. Der Favorit TV. Lörrach kam gegen den TB. Pforzheim zu einem überaus klaren Sieg. Mit 12:4 Siegen und 17:41 Treffern errangen die Lörracher den Titel. Der erfolgreichſte Einzelfechter war der Lörracher Roth, der bei vier Siegen nur einen einzigen Treffer erhielt, vor Bräutigam(Lörrach) mit vier Siegen und vier erhaltenen Treffern. In Pforzheim wurden die badiſchen Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaften im Fechten mit den Kämpfen der Männer auf Florett und Säbel abgeſchloſſen. Der T V. Pforz⸗ heim errang dabei einen ſchönen Triumph; denn ſowohl auf Florett als auch auf Säbel ſicherte er ſich den Titel. Im Flo⸗ rettfechten war er mit 9:7 Siegen gegen die Mannſchaft des Mannheimer TV. 46 erfolgreich, und mit dem gleichen Er⸗ gebnis ſicherte er ſich dann im Endkampf gegen Mannheim auch die Meiſterſchaft auf Säbel. Mit 9:7 Siegen über den TV. Lörrach ſicherte ſich die Mannheimer Mannſchaft den zweiten Platz. Die erfolgreichſten Fechter auf Florett waren die Mannheimer Bayer und Höfler ſowie Schneider(Pforzheim) mit je 3 Siegen und auf Säbel Beyer(Pforzheim) und Höfler(Mannheim) mit je 7 Siegen. Liſa Gelius hält Speerwurfrekord. Durch verſpätete Einreichung des Protokolls hat jetzt erſt die im Herbst von ie Gelius aufgeſtellte Höchſtlei⸗ ſtung im Speerwerfen mit 45,74 Metern Anerkennung ge⸗ funden. Bisherige Inhaberin des Frauenrekords war die Wienerin Herming Bauma mit 45.71 Metern. Die amtlich beſtätigte neue deutſche Höchſtleiſtung bedeutet zugleich einen neuen Europarekord. Rheinbrüder⸗Abfahrtslauf an der Hornisgrinde. Der traditionelle Rheinbrüder⸗Abfahrtslauf ſah am Sonntag die Läufer der drei mittelbadiſchen Kreiſe 4, 5 und 6 am Start an der Hornisgrinde. Die Schneeverhältniſſe lie⸗ ßen die Benutzung der ſchwierigen Nordweſtabfahrt nicht zu, ſodaß die 37 Teilnehmer zweimal über die mit zwölf Toren geſpickte Strecke am Ochſenſtallhang gingen. Der Altersklaſ⸗ ſenläufer Rötſcher(Rheinbrüder) kam in guter Skiführung im zweiten Durchgang am ſchnellſten durch die Tore und errang in Verbindung mit der zweitbeſten Zeit im erſten Lauf die beſte Geſamtzeit von 66,4 Sekunden. Erich Seitz vom TV. Pforzheim, der im erſten Lauf am ſchnellſten war, hatte beim 3 enmal Pech und kam ſo für den Sieg nicht mehr in Die Ergebniſſe: Klaſſe 2: 1. Dahringer(Sc. Karlsruhe) 82,5 Sek.; Klaſſe 3: 1. Batſch(SC. Herrenwies) 71,2; 2. Hermann Linder(Sc. Bühlertal) 73,0, 3. Hans Peter Schütt(Sc. Pforzheim) 75,8, 4. Körner(Rheinbrü⸗ der Karlsruhe) 81,0, 5. Erich Seitz(TV. Pforzheim) 81,3 Buche. Genau ſo iſt auch der Verlauf ſeit dem Ende der Gefahr, ſeekrank zu werden, nach Hauſe bringen könnte. Altersklaſſe: 1. Rötſcher(Rheinbrüder Karlsruhe) 66,4, 2. Eiszeit bis heute geweſen. f Ve konnte oder 50 le Werft eine Morlock(Sc. Karlsruhe) 68, 2, 3. Lohrmann(SC. Karls⸗ f Wir ſelber ſtehen in der nacheiszeitlichen Buchenzeit ſolche Garantie übernehmen. Die Abreiſe zog ſich infolge⸗ ruhe) 77,5 Frauen: 1. Wöhler(TB. Pforzheim) 120 Sek. mittendrin. Man könnte meinen, daß das Klima ſich ſeit deſſen in die Länge, und ſo geſchah es, daß der zaudernde Nackwuchsläufer: 1. Erwin Linder(Sc. Bühlertal) 69,9, 2. a der Eiszeit allmählich bis heute verbeſſert habe; dies iſt Millionär in England das Zeitliche ſegnete, dreißig Jahre, Grab(SC. Bühlertal) 72,1, 3. Siegris(Sc. Karlsruhe) 1 aber unrichtig. Wir hatten lange vor der Gegenwart eine nachdem er den Atlantik überquert hatte zu einer Reiſe, 78,1; Mannſchaftswertung: 1. SC. Karlsruhe(Morlock, Lohr⸗ 0 Wärmeperioge in unseren Gegenden, denn Haſel, Eiche, die nur ein Abſtecher ſein ſollte. mann, Dahringer) 228,4, 2. Rheinbrüder Karlsruhe 232,1. fi a8 abe eee eee Fer abc rr 2 FPbbCCCPCCPCPPPGPPTPTPTPTPTPTPTGTPTGTGTGTPTGTPTGTGTGTPTPTGTPTPTGTGTGTGTGkGTGTCTGłöCbGTGT(b(bGböGööbGGGboöGbGTGTPGTGTbTböGGTGTTbTbTbTbCTbTbTbTGTbTbTbTbTbbbbb 1 geliebt habe wie Dich. Das andere, weißt Du, das war völlig ſinnlos gemacht. Sie dachte an nichts anderes mehr, 5 f keine Liebe. Jetzt erſt weiß ich, wie es iſt, wenn man als ſich an Bert Weſt zu rächen. Alles andere war th f 2K Sr eine Frau wirklich gern hat, wenn ſie einem alles iſt. gleichgültig; wenn ſie ihn erſt erledigt und in den Kerker 8 2 7 N Das Körperliche, das iſt nicht die Hauptſache; das un⸗ gebracht hatte mit ihrer fanatiſchen Anklage, dann würde i i aaibbgelne e. Clabe zerreißbare, ſeeliſche Band iſt es, das mich unlöslich ſie weiterleben, ein neues Daſein beginnen können. ſt . an Dich feſſelt... Bert Weſt war es, als ſähe er dieſe Frau zum erſten 6 S Om Sehr ſpät iſt dieſe Liebe über mich gekommen; aber Male, als ſie ihm als Anklägerin gegenüberſtand. Daß er g Von Mafgatrele ,L nicht zu ſpät. Wenn wir wieder zuſammen ſind— und ſie einmal geliebt, um ſie gelitten hatte— er begriff es f 48 ich weiß, es wird nicht mehr allzulange dauern—, jetzt nicht mehr. Nichts mehr war von dieſer raſenden, Die Zeit verſtrich. Bert Weſt war aus dem Lazaret entlaſſen, ins Unterſuchungsgefängnis überführt worden An dieſem Tage hatte er Monika gebeten, auf den Weſt hof zurückzukehren. Er könne es nicht ertragen, ſie leiden zu ſehen. Und ſie gehöre jetzt nirgendwo anders hin al⸗ auf den Hof. Monika mußte ihm den Wunſch erfüllen, es ging nich anders. Paddyſcholle, das ſah ſie ſofort, war in den beſtes Händen. Auf Don Fernandos Einfluß war es zurückzuführen daß man ſich mit Viola Weſt geeinigt hatte. Man hatt. ihr eine größere Abfindungsſumme ausgezahlt; jetzt hatt ſie mit Paddyſcholle nichts mehr zu tun. Selbſtverſtändlich war auch Ingenieur Speier ausgeſchieden. Er wollte nich mehr bleiben, nachdem Viola desintereſſiert war. Don Fernando hatte Monika noch zurück auf den Weſt⸗ hof begleitet und war die erſten Tage bei ihr geblieben In Hannover war es ihm noch erlaubt worden, Ber Weſt einige Male zu beſuchen. Er hatte von Monikas Mann den beſten Eindruck gewonnen, und jetzt wußte er auch, daß dieſer Mann unſchuldig ſein mußte, und daß er es wert war, daß man ihm half. Zunächſt nun mußte Don Fernando für kurze Zei nach Braſilien zurückkehren; ſeine Anweſenheit dort war unumgänglich notwendig. Aber er würde nur kurze Zei drüben bleiben und dann zuſammen mit ſeiner Fray zurückkommen. Seine Frau ſollte die Freude haben, Klein⸗Helge kennenzulernen, an der der alte Mann jetzt ſchon mit ab⸗ göttiſcher Liebe hing. Und das Kind war in den Tagen da der Amerikaner auf dem Weſthof gewohnt hatte, gar nicht mehr von dem„Großvater“ wegzubringen geweſen Jetzt war er fort. Monika war ganz einſam geworden Sie litt ſehr in dieſen böſen Wochen, körperlich und ſeeliſch. Ihre einzige Freude war das Kind und dann vor allem auch die Briefe Berts, die ihr ſeine ganze tief Liebe verrieten, und die ſie— trotz allem— unendlich Nücklich machten. „„Ich liebe Dich, Monika, mehr als ich es ſagen kann. Glaube mir, daß ich nie zuvor eine Frau ſo dann wirſt Du ſehen, wie wundervoll unſere Liebe und unſer Leben ſein werden. Das Leben mit Dir und mit den Kindern...“ Für Monika waren dieſe Briefe wie ein Geſchenk Gottes. Sie erlebte die Veränderung im Weſen ihres Mannes mit allen Faſern ihres Seins. Sie wurde von ſeiner Liebe durchdrungen, und es gab nichts, was ſie jetzt hätte nicht ertragen können in dem Gedanken an dieſe Liebe. Das war kein himmelhochjauchzendes Entzücken, kein lauter Jubel— aber eine atemraubende Seligkeit und eine tiefe, reine Frauenliebe, die nun inniger war als je, die erſtarkt und gewachſen war durch Leid und Not, und die nun ihr und ihres Mannes Leben erfüllen und ſie beide hinaustragen würde, hinweg über alle Erdennot in eine wundervolle und beglückende Zweiſamkeit... Der Prozeß des Gutsbeſitzers Dagobert Weſt vom Weſt⸗ hof machte größeres Aufſehen als irgendein Kriminalfall der letzten Zeit. Obwohl die Unterſuchungen noch nicht abgeſchloſſen waren, ſollte die Gerichtsverhandlung doch noch vor Weih⸗ nachten ſtattfinden. Man hoffte, bis dahin mit den Vor⸗ unterſuchungen fertig zu werden. Eigentlich gab es jetzt nur noch einen einzigen, aber ſehr wichtigen Zeugen für Bert Weſts Schuld. Das war Viola Weſt, die Frau des toten Bruders des Angeklagten, die immer wieder und fanatiſch den Weſthofer der vorſätz⸗ lichen Tötung ſeines Bruders beſchuldigte. Alles berichtete ſie. Die Werbung Bert Weſts, ihre Ab⸗ weiſung, die Tatſache, daß Bert Weſt ſeine Frau nur ge⸗ heiratet hatte, um ſich an ihr zu rächen. Sie ſagte aus, daß ihr Schwager auch dann ſeiner Liebe nicht hatte Herr werden können, als ſie beide ſchon lange verheiratet waren. Die ganzen Jahre über habe er ſie mit ſeiner Liebe verfolgt, und es ſtehe für ſie feſt, daß der Weſthofer ſeinen Bruder aus Neid und Rachſucht getötet habe. Sie blieb auch bei dieſen Behauptungen, als ſie ihrem Schwager gegenübergeſtellt wurde. Ihr Haß gegen Bert, der ſie verſchmäht hatte— damals im Heidebruch—, ihr Haß und ihre Eiferſucht auf Monita hatte ſie mit der Zeil verzweifelten Liebe übriggeblieben als ein kalter Aſchen⸗ haufen. Er haßte Viola Weſt nicht wegen ihrer vernichtenden Ausſage. Er wußte, dieſe Frau konnte nicht anders handeln. Er konnte ſie nicht haſſen, weil er immerzu an Monika denken mußte, und weil er dem gütigen Schickſal ſo dankbar war, daß ihn die Liebe Monikas vor den Ränken der blondhaarigen Verführerin gerettet hatte. Weil er dieſem Schickſal ſo dankbar war, das ihn die Hüte und das Weibtum Monikas hatte erkennen laſſen und ihm die Liebe zu ſeiner Frau ins Herz gelegt hatte, lange, ehe er den wahren Charakter Viola Weſts erkannt hatte. Daß es nicht erſt dieſer Erkenntnis bedurft hatte, am ſich von ihr für immer zu wenden, hinüber zu Monika. Als Bert Weſt am Abend dieſes Tages, da er Viola zegenübergeſtanden hatte, in ſeiner Zelle war, einſam und allein, da kam die Liebe zu Monika zum erſten Male wie ein Feuerbrand in ihm auf. Er hörte Monikas weiche Stimme, fühlte ihre zärtlichen, lindernden Hände, ſpürte die ganze frauliche Süße ihres Weſens, und er wurde bon einer Sehnſucht erfaßt, verzehrender als alle Glut, die ihn je zu Viola hingezogen hatte. Mochte man ihn verurteilen oder nicht, mochte man ſeiner Ausſage glauben oder der ſeiner Feindin— das war gleichgültig. Wenn das Geſchick es wollte, würde er ſeine Strafe tragen im Gefühl ſeiner Unſchuld und in dem Bewußtſein, daß alle, die ihn wirklich kannten, von dieſer Unſchuld überzeugt ſein und ihm treu bleiben würden, bis er wieder frei war. Jede Unbill und jedes Leid waren leicht zu ertragen wenn er an das dachte, was ſpäter kommen würde. Wenn er an das Leben dachte, das er mit Monika führen würde, ſobald er wieder zu Hauſe war; auf dem Weſthof, den durch die Güte jenes Mannes und durch die unwandel⸗ bare Liebe Monikas für ihn gerettet worden war. Bert Weſt fühlte eine Wärme in ſich, die er nie gekann hatte, die ſein ganzes Weſen durchſtrömte, und die ihn innerlich aufjauchzen ließ, trotz aller Bitternis, die auf ihn wartete, und die er gern durchſchreiten würde, weil Lich und Sonne dahinter warteten. —— 2 Err cr: rer. r rere Ses crrr