Dezagspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Pet Mn. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mä. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fern ſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck-Koute: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Vertiindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 1. 39: 1140 39. Jahrgang Deulſch⸗zapaniſcher Kunſtaustauſch Ausſtellung„Altjapaniſche Kunſt“ in Anweſenheit des Führers eröffnet Berlin, 28. Februar. Zu einem großen Ereignis in den deutſch⸗japaniſchen Kulkurbeziehungen geſtalteke ſich durch die Anweſenheit des Führers die Eröffnungsfeier der Ausſtellung„Alljapaniſche Kunſt“, die unker der Schirmherrſchaft des Miniſterpräſiden⸗ ten Generalfeldmarſchall Göring mit Anterſtützung der Kaiſerlich Japaniſchen Regierung von der Geſellſchaft für oſtaſtatiſche Kunſt und den Staatlichen Muſeen in den Räu⸗ men des Deutſchen Muſeums veranſtaltet wird. Wenige Minuten vor 12 Uhr fuhr der F ü hrer vor dem mit den Fahnen des Dritten Reiches und Japans geſchmück⸗ ten Ehrenhof des Pergamon⸗Mufeums vor. An der Eröff⸗ nungsfeier nahm der Kaiſerlich Japaniſche Botſchafter, Ge⸗ neralleutnant Oſhima, mit ſämklichen Herren der japaniſchen Votſchaft teil. Der Führer ließ ſich den Leiter der Sonder⸗ delegation der Kaiſerlich Japaniſchen Regierung, Marquis mMouye, vorſtellen. Generaldirektor Profeſſor Dr. Küm⸗ mel verlas die Begrüßungsanſprache des durch plötzliche Er⸗ krankung am Erſcheinen verhinderten Vorſitzenden der Ge⸗ ſellſchaft für Oſtaſiatiſche Kunſt, Botſchafter von Dirkſen. Darin wird u. a. ausgeführt: Als Vorſitzender der Geſellſchaft für Oſtaſiatiſche 1 W010 ich die Ehre, Ihnen, mein Führer, unſere Dankbarkeit afür zum Ausdruck zu bringen, daß Sie es e gemacht haben, der Eröffnungsfeier der Ausſtellung„Altjapaniſche Kunſt“ beizuwohnen. Sie haben damit der Ausſtellung den hervorragenden Platz im Rahmen der deutſch⸗ ſapaniſchen Kulturbeziehungen und des künſtleriſchen Erle⸗ bens von Berlin zugewieſen, auf den ſie wohl Anſpruch er⸗ heben darf. Als Sie vor drei Jahren dem japaniſchen Kai⸗ ſerhaus aus den Beſtänden der Muſeen das japaniſche Bild⸗ nis des Kaiſers Saga zum Geſchenk dadurch den Weg zum Herzen des japaniſchen Volkes ge⸗ öffnet und damit die pſychologiſchen Vorausſetzungen für die heutige Ausſtellung geſchaffen. Die politiſchen Vorausſetzun⸗ gen ſchuf der Abſchluß des deutſch⸗japaniſchen Vertrages dom November 1936, und die kulturellen der Abſchluß des Kulturabkommens vom Herbſt vergangenen Jahres. Auf die⸗ ſen drei Pfeilern ruht auch dieſe Ausſtellung. Eine große Dankesſchuld haben wir insbeſondere auch ahhuſtatten gegenüber dem geſamten japani ſchen Volk. Dank ſchulden wir dem japaniſchen Kaiſerhaus, das einige der ſchönſten Kunſtwerke der Ausſtellung zur Ver⸗ fügung geſtellt hat. Noch niemals ſind Kunſtwerke von o großer Zahl und Bedeutung im Ausland gezeigt worden. dem Japaner ſind die großen Kunſtwerke ſeines Landes zu ſehr ans Herz gewachſen, als daß er ſich leicht von ihnen trennte. Nur wenn er der ſeeliſchen Vorausſetzungen der Freundſchaft und des Verſtändniſſes für ſeine Kunſt ſicher iſt wird er dieſe Werke ins Ausland ſchicken. Zu dieſer Aus⸗ ſtellung hat das geſamte japaniſche Volk beigetragen: das Kaiſerhaus hat ſeine Schatzkammern geöffnet; die Tempel haben ein Jahrtauſend alte und der keligiöſen Verehrung nenende Kunſtwerke hergegeben, der einzelne Sammler hat ſich von ſeinen eiferſüchtig gehüteten Schätzen getrennt. Wir aber haben dieſe Schätze als Treuhänder empfangen: ein inneres Verhältnis zu dieſen Kunſtwerken herzuſtellen, wird uns nicht ſchwer werden, denn es iſt nicht wahr, daß oſtaſiatiſche und europäiſche, daß japaniſche und deutſche Kunſt keine Berührungspunkte miteinander hätten. Als vor zwei Jahren in Tokio eine deutſche Ausſtellung von Hand⸗ zeichnungen von Dürer bis Menzel veranſtaltet wurde, haben dieſe Kunſtwerke das Verſtändnis der japaniſchen veffent⸗ lichkeit gefunden. Und ſo glaube ich, daß dieſe Ausſtellung hren Zweck erfüllen wird: eine neue Brücke des Verſtänd⸗ nuiſſes zwiſchen den beiden befreundeten Völkern zu ſchlagen. Botſchafter Oſhima gab dann ſeiner großen Freude Ausdruck, daß die Eröff⸗ nung dieſer Ausſtellung durch die perfönliche An weſen⸗ eit des Führers eine ungewöhnlich hohe Auszeich- nung erfahren habe, wofür er ergebenſt danke. Die Anwe⸗ ſenheit des Je werde in Japan als ein ganz beſonders wertvolles Zeichen der Sympathie für Japan verſtanden werden. Der Bolſchafter fuhr dann u. a. fort: ü Die Kunſt hat im Dritten Reich ein wunderbares Auf⸗ lügen erfahren. Wir Japaner haben dieſe beiſpielloſe Enl⸗ wicklung voller Bewunderung verfolgt, denn wir ſind über⸗ zeugt, daß ein Kunſtwerk, das den wahren Volkscharakter widergibt. für die Ewigkeit geſchaffen iſt. Völker, die von e Weltanſchauung beſeelt ſind, können durch die 15 am eheſten zuſammengeführt werden. Was nun die alte ſapaniſche Kunſt betrifft, deren Schätze uns hier gezeigt werden ſo kann man ſie nicht treffender charakteriſieren, als a5 man in ihr Kriſtalliſationspunkte uralter japaniſcher radition und des uralten japaniſchen Geiſtes ſieht. 5 Wir freuen uns daher außerordentlich, daß wir unſeren und chen Freunden dieſe Kunſtwerke, in denen unſer altes a 1 zewiges Weſen gewiſſermaßen verkörpert und ſicht⸗ 3 die Erſcheinung kritt, nunmehr zeigen können. So erden die engen kulturellen Beziehungen zwiſchen Japan und Deutſchl verſſefung dsa durch dieſe Ausſtellung eine weſenkliche ahren. Sodann. 5 5 zung, M nahm der Leiter der japaniſchen Kulturvereini 3 arguis Inouye, das Wort. Auch er dankte zu⸗ 1 100 dem Führer herzlich dafür, daß er durch ſeine An- Wall den dieſer Ausſtellung von Werken der„ 5 ie Weihe gebe Mit beſonderer Freude erſehe Japan us, welchen Wert der Führer auf die Feſtigung der machten, haben Sie ſich —— Mittwoch, den 1. März 1939 —— Nr. 51 Beziehungen zwiſchen den beiden Völkern lege, deren Grund⸗ lage nur das gegenſeitige Verſtändnis ſein könne. Nur die kulturelle Leiſtung könne internationale Geltung erlangen, die die höchſte nationale Geltung beſitze. Die großen Kulturſchöpfungen des deutſchen Volkes ſeien den Japanern nicht nur bekannt, ſondern auch vertraut. Sie hätten aber um ſo ſtärker auf die Japaner gewirkt, je ſtärker ſie die nationale Sonderart des deukſchen Volkes offenbarten. 80 glaube er auch, daß gerade die bildende Kunſt des japaniſchen Volkes dem deutſchen Volk das beſte Bild von dem wahren Weſen Japans geben könne. Zum erſten Male ſeit faſt 30 Jahren werde Europa wie⸗ der die Gelegenheit geboten, wertvolle japaniſche Kunſt⸗ werke japaniſchen Beſitzes, darunter Leihgaben des Kaiſers, und in der Mehrzahl Werke, die unter Denkmalſchutz ſtän⸗ den, kennen und, wie er hoffe, als Aeußerungen japaniſchen Weſens lieben zu lernen. Es ſei kein Zufall, daß dieſe Ausſtellung in der Haupt- ſtadt des von Adolf Hitler geſchaffenen Großdeulſchen Rei⸗ ches ſtattfinde. Deutſchland ſei in einem noch ganz anderen Sinn als früher das Herz Europas geworden, von dem kraftvolle Blutſtröme in alle Teils des Kontinents gingen. Die Ausſtellung gehöre alſo hierher, ſelbſt wenn ſie nicht das äußere Zeichen der inneren Verbundenheit wäre, die beide Völker, in friedlichem Ringen um verwandte Ideale und in bitterem Kampf gegen den gemeinſamen Jeind menſchlicher Sitten eine. Daß das Verſtändnis des deulſchen Volkes für das jſapaniſche ſich weiter verkiefe, daß ſie dazu beitragen möge, dieſes Band noch weiter zu feſkigen, das ſei ſein Herzenswunſch. Am Schluß der Eröffnungsfeier ſprach der Reichsmint⸗ ſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung, Ruſt. Seit Jahrzehnten, ſo ſagte er, habe in Europa keine reprä⸗ ſentative Ausſtellung altjapaniſcher Kunſt ſtattgefunden. Es habe auch keine japaniſche Kunſtausſtellung im Ausland auf eine ſo herzliche Aufnahmebereitſchaft nech⸗ nen können wie dieſe hier. Stünden doch das deutſche und das japaniſche Volk auf Grund einer verwandten Lebens⸗ auffaſſung auf dem Boden eines gleichen Willens heroiſcher Lebens geſtaltung Er erhoffe von der Ausſtellung eine Be⸗ reicherung und Vertiefung der Beziehungen zwiſchen beiden Bölkern auf dem Gebiet des wahrſten Ausdrucks völkiſchen Weſens, der Kunſt. In dieſem Sinne erklärte Reichsminiſter Ruſt die Aus⸗ ſtellung für eröffnet. Geſandtenempfänge beim Führer Berlin, 28. Febr. Der Führer empfing am Dienstag ig der Neuen Reichskanzlei in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen in der üblichen Weiſe zur Entgegen⸗ nahme ihrer Beglaubigungsſchreiben den litauiſchen Geſandten, Kazys Skirpa, den bolivianiſchen Ge⸗ andten Hugo Ernſt⸗Rivera und den ſlameſiſchen Ge⸗ andten, Phra Praſasna die zu Vertretern ihrer Länder n Berlin ernannt worden ſind. Im Ehrenhof der Neuen Reichskanzlei erwies bei der An⸗ und Abfahrt eine Ehren⸗ wache des Heeres den fremden Geſandten militäriſche Ehrenbezeugungen durch Präſentieren des Gewehrs und Rühren des Spiels. Göring ſpricht über alle deutſchen Sender Berlin, 1. März. Generalfeldmarſchall Göring ſpricht aus Anlaß des Tages der i am Mittwo 15 den 1. März, von 9 bis 9.20 Uhr früh über alle deutſchen 1 ſender, Deutſchlandſender und Landesfender 20 5 te Anſprache wird am gleichen Tag von 19.40 bis 20 Uhr wie⸗ derholt. Die Sendung von 9 bis 9.20 Uhr wird von allen 1 und der Luftwaffe in Gemeinſchaftsempfang abge⸗ ört. Ehrendienſt für den Führer! Hermann Neef an die Beamtenſchaft. Reichsbeamtenführer Hermann Neef hat anläßlich des Großeinſatzes der Beamtenſchaft zur Reichsſtraßen⸗ ſammlung am 5. und 5. März einen Appell an die Be⸗ amten gerichtet, in dem es heißt: „Wiederum werdet Ihr, meine Berufskameraden,. gerufen, Euch der großen Selbſthilfeorganiſation des deu ſchen Volkes in tätigem perſönlichen Einſatz zur Verfügung zu ſtellen Am Samstag, den 4., und Sonntag, den 5. März, wird die Beamtenſchaft im Verein mit den deutſchen Hand⸗ werkern und den Amtsträgern des Reichsluftſchutzbundes für das Winterhilfswerk öffentlich ſammeln. Ihr werdet da⸗ mit erneut die willkommene Gelegenheit haben, Euren ak⸗ tiven Einſatz für die Volksgemeinſchaft unter Beweis zu ſtellen. Das nationalſozialiſtiſche Beamtenkorps iſt ſtolz auf die⸗ ſen Ehrendienſt für den Führer! Unbeſchwert von Aktenvor⸗ gängen und Berufsgedanken werdet Ihr an dieſem Tage mil innerem Schwung und Ueberzeugungskraft an die Ge⸗ befreudigkeit aller deutſchen 1 appellieren. Denkt daran, daß das Ergebnis, das für Inland und Aus⸗ land ſichtbarer Ausdruck des deutſchen Sozialismus iſt, von dem Geiſt freudiger und unermüdlicher Hingabe eines jeden Sammlers entſcheidend abhängt. AHKameraden, friſch ans Werk in dem 0 durch eigenes Handeln anderen i lückenden Be⸗ helfen zu können. nnung und Tat ſind eins. a Heil Hitler! Hermann Neef.“ e r ——— P Kriegführender zuſprechen ſollte. Nach dreißig Monaten Es iſt nun wohl ein Dutzend Jahre her, da lief in Ber⸗ lin ein aufgeregter Wirrkopf herum, der ſich jeden Tag für etwas Neues ereiferte Dieſer Wirrkopf von vielen Graden war ein ſpaniſcher Journaliſt namens del Vayo, und ſeine neueſte Liebe galt dem Kommunismus. Auf einer Reiſe in die Sowjetunion war er von den Machthabern derart ein⸗ gewickelt worden daß ihm nun das ſogenannte„Vaterland aller Werktätigen“ als das Paradies auf Erden vorkam. Dieſe Vorliebe für den Kommunismus hat del Vayo ſein ganzes Leben lang behalten. Es wäre übrigens grotesk an⸗ zunehmen, daß in jener Zeit nur ein einziger Menſch hätte glauben können, daß dieſer aufgeregte Journaliſt jemals Außenminiſter werden könnte. Nun, ſeine Miniſterſchaft iſt ja auch darnach geweſen, aber del Vayo und ſeine kommu⸗ niſtiſchen Freunde haben die ſchwere Blutſchuld auf ſich ge⸗ laden, den ſpaniſchen Bürgerkrieg um dreißig Monate verlängert zu haben. Viele unſchuldige Spanier 195 gefallen, nur weil die Roten in Moskau und ihre erkzeuge in Madrid und Barcelona es ſo wollten. Nun reiſt dieſer ſpaniſche Journaliſt von einſt mit ſeiner Schreib⸗ maſchine in Frankreich herum, um von Belgien ein Aſyl in Mexiko zu erhalten. Mexiko ſcheint die letzte Heimſtätte aller Geſcheiterten zu ſein. Dort drüben wird del Vayo ſich dann ein Stelldichein mit Trotzki geben können. Der ſo⸗ genannte Präſident Rotſpaniens. Azana, hat Paris inzwi⸗ ſchen verlaſſen und ſich auf ſein Beſitztum nach Südfrank⸗ reich begeben. Hier will er ſich wieder der Literatur wid⸗ men, und das iſt zweifellos für ihn ein ungefährlicherer Poſten als die Präſidentſchaft in Rötſpanien. Von dem Vor⸗ ſitzenden des Regierungsausſchuſſes, Negrin, verlautet, daß er beabſichtige, Madrid auf dem Luftwege zu verlaſſen, um ebenfalls nach Mexiko zu flüchten. Dem Befehlshaber der ſpaniſchen Milizen, General Miaja, wird es dann wohl vorbehalten ſein, mit General Franco über die Kapitula⸗ tion der letzten roten Truppen zu verhandeln. Das Schick⸗ ſal dieſes Offiziers, der früher nichts als ein Soldat war und dann in die Politik hineingezogen wurde, hat damit einen tragiſchen Abſchluß gefunden So viel iſt aber ſicher, daß dieſer General der Roten den Widerſtand bis zuletzt orgagiſierte. Nüchterne Ueberlegungen aber müſſen dieſen Offizier doch davon überzeugen, daß jeder weitere Wider⸗ ſtand völliger Wahnſinn iſt, denn General Franco verfügt heute über 800 000 ausgebildete, vom Siegeswillen be⸗ ſeelte Soldaten, die entſchloſſen ſind, endlich ein einiges Spanien wieder aufzubauen. Dieſer Truppenmacht vermag Miaja in Mittelſpanſen nichts mehr gegenüberzuſtellen, was noch auf eine militäriſche Kraft Anſpruch erheben kann. Das Ende iſt da, und jetzt kommt es darauf an daß in den letzten Tagen dieſes Bürgerkrieges ſedes unnölige Blut⸗ vergießen vermieden wird. In der rotſpaniſchen Botſchaft in Paris gab es zum Schluß noch ein großes Aufräumen, denn die bisherigen Bewohner wußten, daß ihre Tage gezählt waren und ha⸗ ben nun noch verſucht, alle wichtigen Papiere, Dokumente und auch die Kunſtſchätze ſo ſchnell wie möglich zu ent⸗ erer Die Zeit drängte, denn bis zur Anerkennung der egierung des Generals Franco durch Frankreich blieben nur noch wenige Stunden Zeit. Wie ſehr ſich die Welt⸗ lage in den letzten Wochen geändert hat, das lſt aus der Tatſache zu erſehen, daß der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent Daladier klipp und klar vor der Kammer die Aner⸗ kennung ausgeſprochen hat. Wenn auch die Mehrheit von 60 Stimmen nicht allzu bedeutend iſt, ſo genügte ſie doch, um die Konſequenzen zu ziehen, die gezogen werden muß⸗ ten. Es muß hervorgehoben werden, daß dieſe Anerken⸗ nung bedingungslos geſchieht, da alle Verſuche, Be⸗ dingungen zu ſtellen, von vornherein fehlgeſchlagen find. Es iſt eine bedauerliche Verkennung des Eharakters von Ge⸗ neral Franco und der Eigenart des ſpaniſchen Volkes, daß man in letzter, in allerletzter Stunde noch glaubte, die An⸗ erkennung an Bedingungen knüpfen zu können. Immerhin hat Daladier das gekan, was er in dieſer Stunde tun mußte, und er hat in ſeiner Begründung dieſes Schrittes offen zugegeben, daß Frankreich an der Pyrenäengrenze keinen Gegner wünichte und daß die Franzoſen in Spanien wirtſchaftliche Intereſſen von großer Bedeutung haben, die auf mehrere Millionen geſchätzt werden Dieſer Schritt Frankreichs iſt ein Schritt zur europäiſchen Entſpannung. Es kommt aber darauf an, wie die Franzoſen ſich nun in. Zukunft zu General Franco ſtellen werden. Eine loyale Haltung iſt die ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung für die Entwicklung guter Beziehungen. Die Franzoſen werden darauf achten müſſen, daß die unterirdiſchen Tendenzen, die in Frankreich heute noch gegenüber Spanien eine Rolle ſpielen und die durch die Flüchtlinge genährt werden, nicht zur Auswirkung kommen Mit großen Verſprechungen von wirtſchaftlicher Hilfeleiſtung und ähnlichen Dingen iſt den Spaniern garnichts genützt. Wer glaubt, jetzt nur in Spa⸗ nien Geſchäfte machen zu können, der wird ſich ſehr irren. Auch in London iſt die Stunde der Einſicht gekom⸗ 3 tent 00 5 noch gab es hier einen Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß, der die ſchwierigſten S ſteme der Kontrolle aufſtellte Dann hat man wangen darüber verhandelt, ob man dem General Franco die Rechte als 0 1 Die militäriſchen Exeig⸗ niſſe aber waren ſtärker als alle Verhandlungen, und Franco konnte ſehr bald auf die Zuerkennung dieſer Rechte verzichten, weil er der tatſächliche Herr Spanjens war Daß auch die Engländer zu ſpät gekommen find iſt nicht die uld Francos. Sie konnten ihre Verſäumniſſe nur da⸗ durch verbeſſern, daß ſie das, was ſie tun mußten, auch uneingeſchränkt taten.. Aeberſetzte Handwerkszweige Einſatz von Handwerkern als Facharbeiter. Berlin, 1. März. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat eine im Reichsgeſetzblatt vom 28. Februar 1939 bekanntgege⸗ bene Verordnung über die Durchführung des Vierjahres⸗ planes auf dem Gebiet der Handwerkswirtſchaft erlaſſen, um auch im Handwerk eine möglichſt große Ausnutzung vorhandener Leiſtungsreſerven, insbeſondere in der noto⸗ riſch überſetzten Handwerkszweigen ſicherzuſtellen. Da eine Durchkämmung dieſer Handwerkszweige nok⸗ wendig iſt, ſieht die Verordnung vor, daß die nicht am rich⸗ ligen Arbeitsplatz ſtehenden oder nur unvollſtändig mit ihrer Arbeitskraft in Anſpruch genommenen Handwerker für einen zweckvolleren Arbeitseinſatz herangezogen wer⸗ den. Zwei Gruppen von Handwerkern ſind es vor allem, die beim Vorhandenſein der Arbeitseinſatzfähigkeit zum Einſatz als Facharbeiter gelangen ſollen: die erſte Gruppe umfaßzt alle diejenigen Handwerker, die perſönlich oder be⸗ ktrieblich insbeſondere den fachlichen Vorausſetzungen, die zur Führung eines ſelbſtändigen Handwerksbetriebes er⸗ forderlich ſind. nicht genügen, es ſei denn, daß die Auf⸗ rechterhalkung eines derartigen Betriebes volkswirkſchaft⸗ lich notwendig iſt. Weiterhin wird die Gruppe derjenigen Handwerker erfaßt, bei denen ein volkswirtſchaftlich ge⸗ rechtfertigtes Bedürfnis für die Aufrechkerhalkung ihres Be⸗ triebs nicht beſteht. Die Verordnung, bei deren Durchführung ſtaatliche und Parteidienſtſtellen zuſammenwirken, iſt befriſtet bis zum 31. Dezember 1942. Höhere Preisaufſchläge für Weizen Berlin, 1. März. Die bereits vor einigen Tagen ange⸗ kündigte Erhöhung der Preisaufſchläge für Weizen iſt nun⸗ mehr durch Verordnung des Reichskommiſſars für die Preisbildung und des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft mit Wirkung vom 1. März 1939 in Kraft geſetzt worden. Wie bereits früher dargelegt worden iſt, ſoll dieſe Maßnahme dazu dienen, denjenigen Erzeugern und Verteilern, deren Getreide aus techniſchen Gründen in den nächſten Wochen noch nicht abgenommen werden kann, die Möglichkeit ſpäterer Ablieferung oder Einlagerung zu geben, ohne daß ſie dabei Verluſte erleiden. 5 Da in der Oſtmark dieſe Unterbringungsſchwierig⸗ keiten nicht beſtehen, war es nicht notwendig, die Erhöhung der Preisaufſchläge auch dort in Kraft zu ſetzen. Die Er⸗ höhung war in der Oſtmark auch nicht angebracht, weil dort hinſichtlich der Weizen⸗ und Weizenmehlpreiſe beſon⸗ dere Verhältniſſe herrſchen. Roſenberg vor den Schulungsleitern. Berlin, 1. März. Der Beauftragte des Führers für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Erziehung und Schu⸗ lung der NSDAP. Reichsleiter Alfred Roſenberg, berief die Leiter des Hauptſchulungsamtes, die Chefs der Schu⸗ lungsarbeit aller Gliederungen ſowie ſämtliche Gauſchu⸗ lungsleiter zu einer internen Arbeitstagung nach Berlin. Es ſprachen SA⸗Obergruppenführer Luyken über das SA⸗Wehrabzeichen im Zuſammenhang mit den Problemen der Schulung und der Leiter des Amtes für weltanſchau⸗ liche Informationen, Reichsamtsleiter Dr. Ziegler, über aktuelle Fragen der mit der Volkskunde zuſammenhängen⸗ den Probleme. Nach einer Ausſprache ergriff Reichsleiter Alfred Roſenberg das Wort zu längeren Ausführungen über die weltanſchauliche Situation und die grundſätzliche Aufgabe der Schulungsarbeit. „Geefalke“ wieder daheim Mit 300 Stundenkilomekern über den Aklankik.— Neue Glanzleiſtung. Travemünde, 1. März. Am Dienstag abend um 19.42 Ahr kraf das Lufthanſa⸗Flugbootk Do 26„Seefalke“, von Liſſabon kommend, in Travemünde ein, wo die aus Fug. kapitän Graf Schack, Flugkapitän Blume, Funkermaſchinſſt Dielewiez und Oberflugzeugſunker Wittrock beſtehende Be ſatzung von Vertretern der Lufthanſa und der Dornier⸗ Werke herzlich willkommen geheißen wurde. Damit hat nicht nur das neue, eigens für den Nord⸗ und Südatlantikdienſt der Deutſchen Lufthanſa gebaute viermotorige Atlantikflugbobot Do 26 ſeine erſte große Feuerprobe heſtanden, ſondern zugleich wurde auch ein Flug beendet, der in aller Welt berechtigtes Auf ⸗ ſehen erregt hat. Wie erinnerlich ſtartete die Do 26„See⸗ falke“ am 14. Februar in Travemünde, um die von der Reichsregierung dem von dem ſchweren Erdbeben betrof⸗ fo chileniſchen Volk geſchenkten Medikamente. Verband⸗ toffe und ärztlichen Inſtrumente über den Ozean nach Süd⸗ amerika zu bringen Der genau 10 722 Kilometer lange Flugweg von Travemünde nach der braſilianiſchen Haupt⸗ ſtadt war in 36 Stunden 11 Minuten reiner Flugzeit durch⸗ meſſen worden, d h., die Do 26 hat mit ihren vier Junkers⸗ Schwerölmotoren eine Fluggeſchwindigkeit von faſt 300 Kilometern in der Stunde erreicht. Nachdem der wichtige Auftrag dieſes Fluges erfüllt war, begann am 20. Februar in Rio de Janeiro der Rück⸗ lug. Auf dieſem wurde der„Seefalke“ in Recife vom con umen den Flugſtützpunkt„Frieſenland“ abgeſchoſſen und flog dann, ohne Afrika anzuſteuern direkt nach Las Palmas Dieſer Streckenabſchnitt war der längſte des gan⸗ zen Fluges, denn er führte 4600 Kilometer weit über den Atlantik, alſo entſprechend der Entfernung England—New⸗ hork. Die Reichsfrauenführerin in Rom Rom, 28. Febr. Reichsfrauenführerin Scholtz⸗Klink iſt— einer Einladung der Faſchiſtiſchen Partei folgend— in Begleitung von Dr. Martha Unger, Leiterin der Haupt⸗ abteilung Grenz⸗ und Ausland, und Erika Kirmſſe, Leiterin der e Preſſe und Propaganda, in Rom ein⸗ etroffen. Zur Begrüßung auf dem Bahnhof hatten ſich Parteiſekretär Miniſter Starace, die Inſpektorinnen des aſchiſtiſchen Jugendverbandes(Gil), Marcheſa Medici, und rau Franceſchini ſowie Botſchafter von Mackenſen mit den Mitgliedern der deutſchen Botſchaft eingefunden. Außerdem waren zur Begrüßung Abteilungen des Faſchi⸗ ſtiſchen Jugendverbandes mit Muſik und Frauenformatio⸗ nen angetreten. 8 Wieder ankibolſchewiſtiſcher Geheimſender Wie die Genfer Blätter melden, iſt ſeit einiger Zeit ein Geheimſender in Tätigkeit, der jeden Abend zwiſchen 8 und 8.30 Uhr M3 antibolſchewiſtiſche Plaudereien in ruſſiſcher Sprache sendet Er arbeitet-mit einer Wellenlänge von etwa 27 bis 29 Meter, und man vermutet, daß er ſich im Gebiet deri etunion befindet. Die Anerkennung durch England Chamberlain weiſt Anſchuldigung Atklees zurück. London. 1. März. In der Ausſprache über die Anerkennung Francos durch die britiſche Regierung wies Premierminiſter Cham⸗ berlain zunächſt die Anſchuldigungen Attlees und die ein⸗ zelnen Punkte des Mißtrauensantrages der Labour⸗Party in entſchiedener Form zurück. Dabei erklärte er u. a., daß niemand heute wiſſe, wo die rotſpaniſche„Regierung“ ſich befinde. Der„Präſident“ ſei lalſächlich zurückgetreten. Einige der„Miniſter“ ſeien in Frankreich, einige in Spanien, und viele von Negrins Freunden und militäriſchen Beratern drängten ihn, die Jeindſeligkeiten einzuſtellen. Es ſei daher zweifelhaft, ob man dieſe Regierung überhaupt als legal anſehen könne. „Ich ſage das, weil unſer Schritt angeblich ein grober Bruch internakionaler Traditjonen geweſen ſein ſoll. Talſächlich würden wir uns eines ſolchen Bruches ſchuldig machen, wenn wir uns geweigert hälten, Franco anzuerkennen“. Chamberlain erklärte zum Schluß, daß England mit der Anerkennung Francos kein Schulbeiſipel ſchaffe. 19 an⸗ dere Länder hätten Franco bereits anerkannt, und wenn England noch lange gezögert hätte, hätte es ſich ſchließlich allein befunden. Die Lage Frankreichs ſei genau die gleiche wie Englands. Die Anerkennung ſei ein forma⸗ ler Akt, durch den die Beziehungen zwiſchen England und Nationalſpanien den Tatſachen angeglichen werden. 344: 137 für Chamberlain. Das Unterhaus lehnte nach kurzer Ausſprache über die Anerkennung Nationalſpaniens den Mißtrauensantrag der Labour⸗Party mit 344 gegen 137 Stimmen ab. Dominien⸗ miniſter Inſkip hatte zum Schluß die Anwürfe der Oppo⸗ ſition gegen den Miniſterpräſidenten nochmals energiſch zurückgewieſen. Von 24 Staaten anerkannt Nachdem ſich die beiden Weſtmächte zur Anerkennung der Regierung Franco entſchloſſen haben, iſt die national⸗ ſpaniſche Regierung nunmehr von 24 Nationen de jure an⸗ erkannt worden: Es ſind dies in zeitlicher Reihenfolge: Deutſchland und Italien, die dieſen Schritt am 18. Novem⸗ ber 1936 taten Es folgen dann Guatemala, San Salvador, Albanien, Nicaragua, der Vatikan, Japan, Mandſchukuo, Ungarn, Portugal und die Tſchecho⸗Slowakei, ferner Ir⸗ land, die Schweiz, Uruguay, Polen, die Türkei, Holland, Bolivien, Venezuela, Argentinien ſowie Frankreich und England. Schluß mit der roten„Botſchaft“ Paris, 1. März Der bisherige franzöſiſche Botſchafter in Sowjetſpanien, Jules Henry, hat ſich am Dienstag in die Pariſer rotſpaniſche Vertretung begeben, und dort amt⸗ lich die Tatſache der Anerkennung der Franco-⸗Regierung durch die franzöſiſche Regierung zur Kenntnis gebracht. Jules Henry ſoll gleichzeitig die Uebergabe der Botſchaft an den künftigen Botſchafter der Burgos⸗Regierung regeln. Jüdiſch⸗marxiſtiſcher„Beileidsbeſuch“ Eine Abordnung von linksgerichteten Politikern und Journaliſten hat ſich noch vor Toresſchluß in die rot⸗ ſpaniſche Botſchaft in Paris begeben, um dem ſow⸗ jetſpaniſchen„Botſchafter“ in Anweſenheit des geſamten Perſonals feierlich eine„Solidaritätserklärung“ zu über⸗ reichen. Zu der Abordnung gehörte eine wahre Muſterkol⸗ lektion marxiſtiſcher Bonzen und jüdiſcher Hetzer, ſo u. a. der ehemalige Miniſterpräſident und Außenminiſter Paul⸗ Boncour, der ehemalige Finanzminiſter der Volksfront⸗ regierungen Vincent Auriol, der ehemalige Miniſter und ſozialdemokratiſche Senator Violette, der ehemalige Unterſtaatsſekretär im Außenminiſterium zur Zeit der Blum⸗Delbos⸗Regierung dde Teſſan der berüchtigte In⸗ terventionshetzer Zyromſki, mehrere ſozialdemokratiſche Abgeordnete, ferner der jüdiſche Generalſekretär der Liga für Menſchenrechte Emil Kahn, einige bolſchewiſtiſche Advokaten vom Pariſer Gerichtshof, der jüdiſche Zeitſchrif⸗ tenherausgeber Lucien Vogel, weiter— natürlich— die Märchentante des radikalſozialen„Oeuvre“, Madam Ta⸗ bouis, die kommuniſtiſche Berichterſtatterin des Abendblat⸗ tes„Ce Soir“, Viollie, und andere derartige„Größen“ mehr. Der Zuſammenbruch Negrin verſchwunden, Miaja will fliehen Aus Madrid verlautet, daß von Negrin, der Samstag angeblich in die öſtlichen Provinzen abgereiſt iſt, jede Nachricht fehlt. Dieſe Tatſache hat im Madrider Bonzenaus⸗ ſchuß große Beſtürzung hervorgerufen. Die Beſtürzung iſt um ſo größer, als man auch Miaja nicht mehr traut Die Beförderung der„Generals“ Caſado zum Oberbefehlshaber der Madrider Front wird bereits als Beweis dafür aufge⸗ faßt, daß für Miaja ein Erſatz geſchaffen werden ſoll. Aus Alicante wird die Einſtellung der Vorbereitungen gemeldet, die zur Ueberſiedlung verſchiedener„Be⸗ hörden“ aus Madrid getroffen worden waren. 42 rotſpani⸗ ſche Häuptlinge, die vor einigen Tagen aus Valencia nach Tanger geflüchtet waren, ſich aber hier nicht gebor gen genug fühlten, verließen an Bord des Dampfers„Cotubia wieder die Stadt. Wie man erfährt, läuft die„Cotubia“ ver⸗ ſchiedene Häfen Mittelamerikas an. „Der Krieg unweigerlich verloren!“ Paris, 1. März. Der bisherige Präsident der rotſpaniſchen Republik, Azana, iſt zurückgetreten. Der Protokollchef Azanas hat in Collonges-ſous-Saleve vor Preſſevertretern das Rücktritts⸗ ſchreiben Azanas an den Präſidenten der Cortes. Marki⸗ nez Barrio, verleſen In feinem Kücktrittsſchreiben ſagt Azana, der verantwortliche Leiter der militäriſchen Ope⸗ rationen habe ihm in Gegenwart des Miniſterpräſidenten am 27. 2. wiſſen laſſen. daß der Krieg unweigerlich für Rolſpanien verloren ſei. Noch bevor die rotſpaniſche Kegie⸗ rung als Folge der Niederlage ſeine Abreiſe aus Spanien empfohlen und organiſiert habe, habe er ſeine Pflicht er⸗ füllt. indem er der Regierung in der Perſon ihres Chefs den ſofortigen Abſchluß eines Friedens unter menſchlichen Bedingungen nahegelegt und vorgeſchlagen habe, um den Verteidigern des rotſpaniſchen Regimes und dem ganzen Land neue nutzloſe Opfer zu erſparen. Perſönlich habe er in dieſem Sinne gearbeitet, ſoweit ſeine„beſchränkten Aktionsmittel“ es ihm geſtattet hätten. Er habe aber nichts Poſitives erreicht. Salbungsvoll legt dann Azana dar, daß die Vorausſetzungen für die Weiter⸗ führung ſeines Amtes nicht mehr gegeben ſeien, wobei er auch die Anerkennung der Franco⸗Regierung durch Frank⸗ reich und England erwähnt. 5 Frankreich gibt alles zurück Gold, Kriegsmaterial, Vieh, Schiffe. Burgos, 28. Februar. In dem Abkommen, das zwiſchen Nakionalſpanjen und Frankreich getroffen wurde, erkennt die franzöſiſche Regie⸗ rung die Berechtigung der nationalſpaniſchen Forderung auf Rückerſtaktung des geſamten Beſitzes an, der ſich zur⸗ zeit gegen den Willen der rechtmäßigen Eigentümer in n befindet. Die Rückgabe wird verbindlich zuge⸗ agk. Von der nationalſpaniſchen Regierung iſt als zurück⸗ B Gut u. a. aufgeführt worden: Das ſpaniſche Zolddepot in der Bank von Frankreich, das Kriegs⸗ material, das den Sowjetſpaniern gehörte oder für ſie beſtimmt war, das verſchleppte Vieh. ſpaniſche Schiffe und Kunſtſchätze, ferner Gold, Schmuck, Edel⸗ ſteine, Münzen, Banknoten, Effekten uſw., ſoweit ſie nach dem 18. Juli 1936 aus Spanien gegen den Willen der Eigentümer ausgeführt worden ſind. Beide Regierungen beſchließen, gutnachbarliche Bezie⸗ hungen zu pflegen und verpflichten ſich, jegliche Tätigkeit, die gegen die Ruhe des Nachbarlandes gerichtet iſt, ſtreng zu überwachen Insbeſondere übernimmt Frankreich die Verpflichtung, irgendwelche Aktionen von Spa⸗ niern in der Nähe der Grenze auf franzöſiſcher Seite zu verhindern. Kurzmeldungen Leipzig. Die Leitung der Leipziger Meſſe hat den nie⸗ derländiſchen Wirtſchaftsminiſter Steenberghe eingeladen, die Meſſe zu beſuchen. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat Mi⸗ niſter Steenberghe dieſe Einladung angenommen. Reichenberg. Im Stadttheater in Reichenberg wurde die Verwaltungsakademie Reichenberg durch Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers eröffnet. Rom Marſchall Badoglio, der in der letzten Woche eine Reihe von Garniſonen in Libyen inſpiziert hat, ſchiffte ſich zur Rückreiſe nach Rom ein. Zwei Mörder hingerichtet Berlin, 28. Febr Am Dienstag iſt der am 28. Junk 1912 geborene Wilhelm Buſch aus Wülfrath hin⸗ gerichtet worden, der am 12. Januar 1939 vom Sonderge⸗ richt in Düſſeldorf wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden iſt. Buſch hat in der Nacht zum 31. Dezember 1938 ſeine Ehefrau erdroſſelt, weil ſie der von ihm beab⸗ ſichtigten Eheſchließung mit ſeiner Geliebten im Wege ſtand. Ferner iſt der am 22. Auguſt 1906 geborene Joſef Mayer hingerichtet worden, der am 26. Januar 1939 vom Sondergericht Köln wegen Verbrechens gegen das Ge⸗ ſetz zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens, ferner wegen Mordverſuches und verſuchten ſchweren Raubes zum Tode, zu einer Zuchthausſtrafe von 15 Jahren und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt wor⸗ den iſt. Mayer, ein ſchwer vorbeſtrafter Verbrecher, hat am Abend des 11. Januar 1939 in Alsdorf ⸗Kellers⸗ berg bei Aachen einen Raubüberfall auf den Inhaber einer Trinkhalle unternommen und ihn durch einen Pi⸗ ſtolenſchuß ſchwer verletzt. Bei ſeiner am 13. Januar 1939 durch zwei Polizeibeamte erfolgten Feſtnahme ſetzte er ſich zur Wehr, zog eine Piſtole und drückte auf einen Polizei⸗ beamten ab. Da die Schußwaffe verſagte, blieb der Beamte unverletzt. 2 Soudan ſoll belgiſches Kabinett bilden. Brüſſel, 1. März König Leopold beauftragte den ſo⸗ zialdemokratiſchen Senator Eugen Soudan mit der Neu⸗ bildung des Kabinetts. Man vermutet, daß Soudan ver⸗ ſuchen wird, wiederum eine Drei⸗Parteien⸗Regierung mit den Katholiken. Sozialdemokraten und Liberalen zu bilden, Beſatzung des Walfiſchfängers gerekket. Oslo, 1. März Dem Dampfer„Drottningholm“ iſt es in der Nacht gelungen, die Mannſchaft des Walfängers „Isfjell“, der ſich, wie gemeldet, ſeit Freitag im nördlichen Teil des Atlantiſchen Ozeans in Seenot befand, zu retten. Kom. Die militäriſchen Vorgänge in und um Tunis er⸗ regen das beſondere Intereſſe der römiſchen Preſſe, die unter großer Aufmachung von einem„Tunis im Kriegs⸗ zuſtand“ ſpricht und vor allem die unaufhörlichen Truppen⸗ und Munitionstransporte durch Tunis hervorhebt. Waſhington. Im Verlauf der Senatsdebatte über das rieſige Wehrprogramm der USA verlangte der republika⸗ niſche Senator Van den Berg vor der Annahme der Vor⸗ lage eine klare Auslegung der Außenpolitik und wies dar⸗ auf hin, daß Amerika nicht den Weltpoliziſten ſpielen dürfe, Grubenunglück in der Türkei.— 23 Toke. Iſtanbul, 28 Febr. In einem Kohlenbergwerk von Son⸗ guldak an der Küſte des Schwarzen Meeres ereignete ſich ein Grubenunglück, das die bisher größte dortige Berg⸗ werkskataſtrophe darſtellt. Bei einer Exploſion von Gru⸗ bengas das aus unbekannter Urſache zur Entzündung kam, wurden mehrere Stollen eingedrückt, wodurch 23 Berg- leute getötet wurden, 10 weitere konnten ſchwerverletzt aus den Trümmern gerettet werden. Todesurteil in einem Muktermordprozeß. Prenzlau, 28. Febr In dem grauenhaften Prozeß ge⸗ gen das Mörderehepaar Porath, das die Witwe Anna Schulz, die Mutter der Ehefrau Porath, in furchtbarer Weiſe ermordete, wurde der Angeklagte Alfred Porath be, gen Mordes zum Tode und wegen Blutſchande, Kuppelel in Tateinheit mit Zuhälterei und wegen Diebſtahls im bier Fällen zuſätzlich zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Die angeklagte Ehefrau Eliſe Porath wurde wegen Muttertot⸗ ſchlags zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Die Angeklagten nahmen das Urteil mit ſtumpfſinniger Kälte auf. Prozeß gegen Schüler der Lenin⸗Schule Vor dem Hofgericht in Turku findet zurzeit ein Prog gegen zahlreiche Kommuniſten jugendlichen Alters ſtatt, di der Aufwiegelung und des Hochverrats beſchuldigt werden Aus der Anklageſchrift des Staatsanwaltes geht e daß dieſe Kommuniſten in Sowjetrußland eine eingehen Schulung in der ſogenannten Lenin⸗Schule erhielten. 1 Teil aus der Anklageſchrift und zum Teil aus den Verhe geht die bekannte ſowjfetruſſiſche Volksfronttaktik klar 1 vor, derzufolge die Angeklagten den Befehl erhielten, erer „ e das lika⸗ Vor⸗ dar⸗ ürfe. Son⸗ ſich zerg⸗ Bru⸗ kam, zerg⸗ aus ge: Inna arer we⸗ pelel bier Die rtot⸗ Ehr⸗ liger ozeß „die den. vor, ende Zum hren her⸗ ſich 0 Badiſche Chronik i Heidelberg.(Taubſtummer von Straßen⸗ bahn erfaßt.) Der fünfjährige taubſtumme We net vom Wielandheim iſt beim Spaziergang mit anderen Zöalingen auf der Schlierbacher Landſtraße durch einen Straßenbahnwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert wor⸗ den. Dabei erlitt er ſchwere Schädelverletzungen. Die Schuld trifft den Zögling. 8 I Heidelberg.(90 Jahre alt.) endete Witwe Margarete Kuhn geb. Lebensjahr. () Bruchſal.(Schwere Motorradunfälle. Auf der Reichsſtraße zwiſchen Waghäuſel und Wiesental 1 855 holte ein Perſonenkraftwagen den 49 jährigen Motorradfahrer Lagerhalter Paul Wichmann. W. wurde vermutlich von dem Anhänger geſtreift, zu Boden geſchleudert und iſt im hieſigen Krankenhaus, ohne das Bewußtſein erlangt zu haben, ſeinen ſchweren Verletzungen bald erlegen.— Zwiſchen Kirrlach und Wieſontal wurde der Arbeiter Erich Mahl von einem Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren. Mit einem ſchweren Schädel⸗ bruch kam der Verunglückte ins Krankenhaus. Sein Zuſtand iſt bedenklich. 5 Hohe Strafen für jugendliche Einbrecher. Eberbach a. N. Das Jugendſchöffengericht verhan⸗ delte gegen zwei junge Burſchen, von denen der eine er ſt 15, der andere erſt 17 Jahre alt iſt. Die beiden Burſchen hatten im Sommer des vergangenen Jahres eine Reihe von Einbruchsdiebſtählen unternommen und in einer Höhle ihre Wohnung aufgeſchlagen. Nach einem Ueberfall auf eine Eberbacher Geſchäftsfrau gelang es, die beiden Burſchen zu vekhaften. Das Gericht verurteilte den jüngeren Angeklagten zu zwei Jahren Gefängnis, den 17jährigen zu drei Jahren Gefängnis. Außerdem wurde bei dem erſteren auf anſchließende Fürſorgeerziehung erkannt. () Renchen.(Entgleiſung von Güterwagen.) In Schönau voll⸗ Lauer ihr 90. Am 22.15 Uhr entgleiſten während der Durchfahrt des Güterzuges 6122 durch den Bahnhof Renchen 24 mit Erz beladene Güterwagen, die teilweiſe ineinander geſchoben wur⸗ den. Verletzt wurde niemand. Die Anfallurſache iſt Achſen⸗ bruch eines Güterwagens. () Stebbach.(Vom fahrenden Zug geſprun⸗ gen.) Der Schüler Weißert von Stebbach ſprang zu früh vom Zuge ab. Er geriet unter die Räder, wobei ihm ein Fuß abgefahren wurde. N Freiburg.(In der Glotter ertrunken.) Ende vergangener Woche iſt der in Freiburg im Ruheſtand lebende Landgerichtspräſident a. D. Viſcher in der Glotter ertrun⸗ ken. Der Verunglückte machte im Glottertal einen Spazier⸗ gang und wurde dabei von einem Schwächeanfall befallen; er rutſchte dabei in das Bachbett und fand den Tod, ehe Hilfe zur Stelle war. Der im 72. Lebensjahr ſtehende Verſtor⸗ bene war zuletzt Präſident am Landgericht Heidelberg. Ei fenbach.(Verdien ſtmöglichkeit.) Die durch die Firma Brinkmann⸗Heide erg in Epfenbach errichtete Zigarrenfabrik wird am 6. März eröffnet werden. Insgeſamt 80 Arbeiter und Arbeiterinnen unf ses Ortes und unſerer en dadurch dauernde Verdienſtmög⸗ ah 0e 2 St. Georgen.(Neue Siedlungsbauten.) In einer Verſammlung teilte Bürgermeiſter Ettwein mit, daß die Stadtverwaltung den zwei Hektar umfaſſenden ſog. Urbans⸗ hof am Ruppertberg erworben hat, der zu Siedlungszwek⸗ ken aufgeteilt werden ſoll. Zunächſt ſollen 25 Siedlungs⸗ bauten erſtellt werden, denen in den nächſten Jahren wei⸗ tete folgen werden. Schopfheim.(Ehrenbürger 90 Jahre alt.) Dieſer Tage wurde der Ehrenbürger der Stadt Schopfheim, Studienrat a. D. Georg Lamerdin, 90 Jahre alt. Im Jahre 10/3 wurde er von Kehl an die damalige Höhere Bürger⸗ ſchule Schopfheim verſetzt, wo er lange Jahre als Zeichenleh⸗ zer wirkte und auch an der Gewerbeſchule tätig war. Auch am öffentlichen Leben der Stadt hat Lamerdin regen Anteil ge⸗ nommen. Lange Jahre ſaß er im Gemeinderat. Der Jubilar ha⸗ ſich nicht nehmen laſſen, an der Burte⸗Feier der Stadt Lörrach perſönlich teilzunehmen, zumal auch der Dichter einmal zu ſeinen Schülern zählte. (—) Säckingen.(Lebensmüde.) Aus noch unbekann⸗ ter Urſache machte in Göhrwihl der Gaſtwirt Sandmann durch Erſchtoßen ſeinem Leben ein Ende. 1. Eingeſtellte Rheinfähre. Die Grenzacher Rheinfähre iſt dieſer Tage nun endgül⸗ 119 eingeſtellt worden. Sie beſtand mit Unterbrechung durch die Kriegszeit und Nachkriegszeit rund 60 Jahre und ſtellte die Verbindung zwiſchen Grenzach und dem zum Kanton Baſelland gehörenden Hard her. Die Vergrößerung der Am⸗ ſchlagſtelle Grenzach, für die die benachbarte Fähre ein Hin⸗ dernis im Schiffahrtsbetrieb bildete, gab den Anſtoß zur Ein⸗ ſtellung der Rheinfähre, die in der Hauptſache dem Ausflugs- verkehr diente. 3* 2 Der Einſatz von Gemſen im Feldberggebiet. Schon ſeit einigen Jahren werden, anknüpfend an das Vorkommen von Gamswild im Feldberggebiet in früheren eiten vom Landesjägermeiſter Verſuche mit der Wiederein⸗ bürgerung diefes edlen Wildes im füdlichen Schwarzwald ge⸗ macht. Es wurden bisher 13 Stück Gemſen ausgeſetzt, die ſich bis heute gut eingelebt und auch ſchon vermehrt haben. Auch in dieſem Jahr konnte dank der Unterſtützung durch Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner das begonnene Werk fortgeſetzt werden. So trafen am 24. Januar 1939 aus ihrer bisherigen Heimal in Steiermark wieder ſieben Stück eingefangene Gem⸗ en ein, um in der Feldberggegend in die freie Wildbahn aus⸗ geſetzt zu werden. Im ganzen ſind ſomit ſeit 1936 im Feld⸗ rggebiet 20 Gemſfen ausgeſetzt worden, die ſich inzwiſchen auch ſchon ganz ſchön vermehrt haben. Dieſe Einbürgerung ſon Gamswild wird dazu beitragen, den Artenreichtum un⸗ ſeres Wildbeſtandes im Schwarzwald zu vermehren. Die Jä⸗ t des Landes ſagt dem Reichsſtatthalter, der in die⸗ em Jahr die Beſchaffung des Gamswildes durch Bewilligung von Mitteln ermöglicht hat, herzlichſten Weidmannsdank. Badens Handballelf gegen Sachſen. Keie ür das Zwiſchenrundenſpiel um den Adlerpreis des eichsſportführers am 5. März in Chemnitz gegen Sachſen der Gau Baden folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Tripp⸗ Naher,( Waldhof); Schmid, Miller(S. Waldheßh; Send,(Ic. Freiburg), Kritter(S. Waldhof), Gehr(TB. Fden heim); Reinhard, Heiſec(SV. Waldhof), Spengler (Tn Freiburg), Sutter(Poſt⸗ SB. Mannheim) Schröder 62 Weinheim). Erſatz: Morgen(BfR. Mannheim). Aus den Nachbargauen Zufammenſtoß zweier Stkaßenbahnwagen. Oppau. In der Nähe der Schindkaut ſtießen auf der eingleiſigen Straßenbahnlinie am Dienstag gegen 9.45 Uhr zwei Straßenbahnen der Linie 8 im dichten Nebel zuſammen. Beide Wagen befanden ſich in voller Fahrt. Während bei dem in Richtung Ludwigshafen fahrenden Wagen der Führer⸗ ſtand eingedrückt wurde, hatte der von Ludwigshafen kom⸗ mende Wagen geringere Beſchädigungen aufzuweiſen. Durch die Gewalt des Zuſammenſtoßes wurden mehrere Perſonen von Oppau und Edigheim verletzt, außerdem trugen einige Fahrgäſte Prellungen und andere Verletzungen davon. Ins⸗ geſamt wurden 7—8 Fahrgäſte verletzt. Eine ältere Frau mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Das Perſonal der beiden Straßenbahnwagen blieb unverletzt. Nach den bis⸗ herigen Ermittlungen wurde keiner der Fahrgäſte ſo ernſtlich verletzt, daß Lebensgefahr beſteht. Da die beiden Straßen⸗ bahnwagen erheblich beſchädigt wurden und die Gleiſe für einige Zeit geſperrt waren, mußte der Verkehr zwiſchen Frie⸗ ſenheim und Oppau vorübergehend durch Autobuſſe aufrecht⸗ erhalten werden. a Darmſtadt.(Verrat an der deutſchen Volks⸗ wuürtſchaft.) Das Sondergericht Darmſtadt verurteilte die Witwe E. H. aus Mainz wegen Verrats an der deutſchen Volkswirtſchaft und Deviſenvergehens zu einer Geſamtſtrafe don einem Jahr neun Monaten Zuchthaus, ferner zu drei Jahren Ehrverluſt und Geldſtrafen von insgeſamt 18 300 Mark:; es ordnete weiter an, daß 400 Mark in Goldmarkſtur⸗ ken, 7000 Schweizer Franken und 3000 Mark eingezogen wer⸗ den. Die Angeklagte hatte im Jahre 1931 20 000 Mark nach der Schweiz verbringen und auf einer Bank anlegen laſſen, Die Goldmünzen hatte ſie zu Hauſe aufbewahrt und nicht abgegeben. Laſtwagen fuhr in ein Schaufenſter Bingen, 1. März. Ein Laſtkraftwagen fuhr am Friedho in das Schaufenſter einer Bäckerei. Külrkend 126 18 große Spiegelſcheibe, und die Auslagen wurden auf die Straße geſchleudert.— In der Mainzerſtraße in Nieder⸗In⸗ gelheim rannte zur Nachtzeit ein Laſtkraftwagen gegen ein Haus und riß die Treppe vor dem Hauſe ab. Obwohl die Hausbeſitzer gleich auf die Straße eilten und das Unglück be vergaßen ſie ſich die Nummer des Wagens zu mer⸗ en. Hördt.(Wind im Bett erdroſſelt.) Auf tragiſche Weiſe kam das einjährige Kindchen der Eheleute Fiſcher ums Leben. Als es kurze Zeit ohne Aufſicht geblieben war, verwickelte es ſich in einer Schnur und erdroſſelte ſich auf dieſe Weiſe. — Geislingen a. St.(Tod auf der Lokomotive.) Der 28 Jahre alte Lokomotiobeifahrer Karl Kaumeier fiel in ſeinem Dienſt auf einer elektriſchen Lokomotive plötzlich mit einem Schrei zu Boden Als der Lokomotivführer nach ihm ſah, war er bereits tot. Die Leiche Kaumeiers wies keine Brandwunden auf. Die Unterſuchung durch den Bahn⸗ arzt muß die Todesurſache ergeben. Der Verunglückte war erſt zehn Monate verheiratet. Pirmaſens.(Drei auf dem Motorrad.) In der Nacht ereignete ſich zwiſchen Winzeln und Pirmaſens ein Motorradunfall, bei dem drei Perſonen verletzt wurden. Drei Männer hatten ſich auf ein Motorrad geſetzt. Dieſer ſchweren Belaſtung war dieſes nicht gewachſen, ſo daß wäh⸗ rend der ſchnellen Fahrt ein Reifen platzte und alle drei auf die Straße ſtürzten. Ein Landſtuhler namens Mayer wurde ſchwer verletzt, die beiden anderen, die aus Pirma⸗ ſens ſtammten, leichter. Alle drei wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Großſteinhauſen.(Gdegen Baum gerannt.) In einer unüberſichtlichen Kurve zwiſchen Bottenbach und Groß⸗ ſteinhauſen rannte ein Motorradlenker gegen einen Baum. Dabei kam ſein Soziusfahrer, der ledige Daniel Gauther von Bottenbach, zu Fall und zog ſich einen Schädelbruch zu. Dromersheim.(meſſerſtecher im Rauſch.) Der 38 Jahre alte J. L. Pf. von hier fing Mitte Dezember v. J. im Rauſch mit anderen Gäſten einer Wirtſchaft Streit an, der aber von den anderen Beteiligten bald wieder ver⸗ geſſen war. Als ſie aber auf dem Heimweg waren, eilte Pf. ihnen nach und verſetzte den jungen Männern mit einem Ta⸗ ſchenmeſſer mehrere Stiche. Der eine wurde ſogar in die Lunge und an der Herzſpitze getroffen, beide konnten aber wieder hergeſtellt werden. Das Bezirksſchöffengericht Mainz verurteilte den Täter, der zunächſt nichts mehr von der Sache zu wiſſen vorgab. zu neun Monaten Gefängnis. Wiesbaden.(Mit dem Aulo gegen einen Baum.) Auf der Straße bei Schlangenbad unterhalb der Straße nach Marienthal ereignete ſich ein Verkehrsunfall, bei dem es mehrere Schwerverletzte gab. Ein Kraftwagen. in dem ſich ein Bäckermeiſter aus Wiesbaden⸗Schierſtein mit ſeinen Angehörigen befand, geriet ins Schleudern und rannte gegen einen Baum Der Bäckermeiſter, ſeine Frau, ſeine Schwiegermutter, ein Kind und ein Bäckergeſelle er⸗ litten ſchwere Verletzungen, zum Teil Schädelbrüche, nur ein Kind kam mit leichteren Verletzungen davon. — heilbronn.(Von Pferd ſchwer verletzt.) Ein in Böckingen wohnhafter Landwirt, der in einer Gemeinde des Weinsberger Tales ein junges Pferd gekauft hatte und dieſes nach Heilbronn führen wollte, wurde von dem Tier unterwegs plötzlich zu Boden geworfen und derart getreten, daß er einen doppelten Armbruch und Rippenbrüche da⸗ vontrug. Er liegt im Krankenhaus Heilbronn in bedenkli⸗ chem Zuſtand darnieder⸗ a Iwei 200 000-Mark-Gewinne gezogen. In der Ziehung der letzten Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurden zwei Gewinne von je 200 000 Mark gezogen. Die beiden Gewinne fielen auf die Losnummer 257 051. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achteln in einer bayeriſchen und in der zweiten Abteilung in Vierteln in einer Berliner Lot⸗ terieeinnahme geſpielt. 1 Die Geliebte erſtochen. Ein aufregender Vorfall trug ich uber Mittag in einer Münchener Kaffee⸗Gaſtſlätte zu, bie an der Auguſtenſtraße liegt. Dort wurde die 23 Jahre alte Kaſſiererin Klara Mühlbauer von ihrem Geliebten mit einem Meſſer in den Unterleib geſtochen und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß ſie der Städtiſche Rettungsdienſt in das Kranken⸗ aus Schwabing een mußte. Hier iſt die Unglückliche kurz nach ihrer Einlieferung geſtorben. a Cawinentod eines Bergführers. Der bekannte Schwei⸗ er Bergführer Anatole Bozon aus Chamonix geriet beim Abſtieg vom Col de l'Iſeran, den er mit zwei Skitouriſten beſtiegen hatte, in ein Schneebrett und wurde von demſelben begraben Trotzdem ihn ſeine Begleiter raſch auszugraben verſuchten, gelang es nicht mehr ihn lebend zu bergen. Lolcale Nuudocliaui Der Marz „Es muß doch Frühling werden“, an dieſes Dichterwort erinnern die Tage, die wir durchleben. Der Februar ſchei⸗ det, und der Frühlingsmonat März tritt ſeine Herrſchaft an. Im März nimmt nach dem Kalender der Frühling ſei⸗ nen Anfang, aber wir brauchen gar nicht nach dem Kalen⸗ der zu ſchauen, um dieſes zu wiſſen. Die vom blauen Him⸗ mel lachende Sonne, deren Strahlen von Tag zu Tag mehr wärmen, die ſchwellenden Knoſpen, aus denen da und dort erſtes Grün hervorlugt, der muntere Geſang der Vogel⸗ welt, zumal die Lenzlieder der Amſeln ſagen es uns. Immer länger werden die Tage. Mit mächtigen Schritten 1 das Jahr in das beginnende Auferſtehen der Na⸗ ur. Auch im Menſchenherzen wird es da lichter und froher, die Augen, nun wieder voll von täglich neu entdeckten klei⸗ nen Regungen der Natur, leuchten heller und bereits krei⸗ ſen allerhand Pläne in den Köpfen der Jungen und Alten, zumeiſt Urlaubspläne ſchon, aber auch Pläne zum Wandern und Fahren, Eine gefährliche Zeit hebt für junge Herzen an, die im Lenz verliebt. zu ſein pflegen. Und durch Haus und Hof, durch alle Lande ergeht ſieghaft und anfeuernd der große Erneuerungsruf! Der März gilt als ein Erneuerer und Gärer in der Na⸗ tur, er iſt der Monat der Rebellion. Bauernregeln, die auf die Witterung und den Wechſel in der Natur im März an⸗ ſpielen, gibt es eine ganze Menge. Die bekannteſten lauten: ·Märzenſchnee frißt— Aprilſchnee düngt!“—„Märzen⸗ ſtaub iſt goldeswert!“—„Trocknen März und naſſen April — der Bauer und der Gärtner will!“—„Märzenſchnee— tut Frucht und Weinſtock weh!“—„Wenn es im Märzen donnert oft— wird auf ein gutes Jahr gehofft!“—„Was der März nicht will— holt ſich der April; was der April nicht mag— ſteckt der Mai in den Sack!“—„Märzenblüte iſt ohne Güte!—„Im Märzen kalt und Sonnenſchein— wird eine gute Ernte ſein!“—„Trockener März und feuch⸗ tet April— tut's dem Landmann nach ſeinem Will'!“— „Auf Märzenregen folgt kein Sommerregen!“—„Märzen trocken, April naß, Mai luftig und von beiden was!“— „Ein feuchter, fauler März iſt des Bauern Schmerz!“— „Wenn im März die Winde wehen— wird's im Maien warm und ſchön!“—„Zu frühes Säen iſt nicht gut— zu ſpätes Säen auch übel tut!“ Aus all dieſen überlieferten Bauernſprüchen iſt zu erſehen, daß die beſte Märzenwit⸗ terung in nicht allzu ſtarker und trockener Kälte beſteht. Der Bauer liebt es nicht, wenn die Witterung ſchnell in laue, warme Frühlingstemperatur umſchlägt. enn Natlonaltheater. Die bisherigen Aufführungen der Oper„Die diebiſche Elſter“ von Roſſini im National⸗ theater haben den Erfolg der Mannheimer Erſtaufführung b ſtäligt. Ein zu Unrecht vergeſſenes reifes, muſikaliſch reiches Werk des italieniſchen Meiſters iſt der deutſchen Bühne wie⸗ dergewonnen worden. Die Oper wird morgen Donnerstag im Nationaltheater wiederholt. Es wirken mit die Damen Landerich und Schmidt und die Herren Baltruſchat, Bartling, Hölzlin, Koblitz, Lienhard, Schäfer und Trieloff. Muſika⸗ liſche Leitung: Ernſt Cremer. Verkehrsunfälle. Bei acht Verkehrsunfällen, die ſich im Stadtgebiet ereigneten, wurden ſieben Perſonen leicht ver⸗ letzt. Beſchädigt wurden ſieben Kraftfahrzeuge, zwei Fahr⸗ räder und eine Straßenlaterne. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der beſtehenden Verkehrsvorſchriften zu⸗ rückzuführen.— Bei den Verkehrskontrollen ſind 31 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt worden. 0 Ein Rieſen⸗Hühnerei. Ein Et im Gewicht von 105 gr legte dem Hühnerhalter Weirich, Waldſpitze 22, ein Ijähriges weißes Leghorn. * Der Elternabend des Jungvol ks in Ilvesheim Am 5. März ſteigt der große Elternabend des Ilves⸗ heimer Jungvolks. Hierzu wird uns von einem Pimpfen geſchrieben: Liebe Eltern und Freunde! Von jeher war ja der Elternabend des Jungvolks eine„Pfundsſache“. Jedesmal ſeid ihr voll und ganz auf eure Rechnung gekommen. Auch diesmal ſoll das der Fall ſein. Ich will euch kurz erzählen, was bei uns im„Pflug“ gedreht wird. Im Vordergrund ſtehen natürlich wie immer unſere Lieder. Auch ſoll euch wieder ein kleines Spiel erfreuen. Wenn auch die Pimpfe noch ſo klein und jung ſind, werden ſie ſich trotzdem gut in ihre Rollen finden. Es iſt ein Rüpelſpiel von Franz Kröger und Günther Boehnert und heißt... Halt, bei⸗ nahe hätte ich zuviel geſagt. Deshalb kommt, ſeht und ſtaunt. Aber das iſt noch lange nicht alles. Auch ein richtiges Kaſperſpiel„Kaſperl und Schnurriburri“ wird euch gezeigt werden. Doch mehr will ich nicht verraten. Deshalb kommt, ihr werdet viel Luſtiges ſehen und hören und werdet be⸗ ſtimmt die 25 Pfg. nicht bereuen, die ihr als Eintritt be⸗ zahlen müßt. Darum heißt die Parole: Alles kommt zum Elternabend des Ilvesheimer Jungvolks im Gaſthaus„Zum Pflug“ am 5. März, abends 8 Uhr. Mannheim im 4. Vierteljahr 1938. Nach dem neueſten Bericht des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Mannheim waren die Wirtſchaftszahlen im letzten Vierteljahr des abgelaufenen Jahres überaus günſtig. Die Arbeitsloſenzahl iſt im Dezember mit 1913 gegenüber 6215 im Vorjahre erheblich geſunken. Bei der Sparkaſſe waren die Einlagen um 3 169 684 RM höher als die Rück⸗ zahlungen. Der Geſchäftsumſatz der Reichsbankhauptſtelle hob ſich auf 1648(1360) Mill. Reichsmark. Der Schiffsgüter⸗ verkehr erfuhr eine beſondere Belebung. Die Bautätigleit war wieder ſehr rege, wurden doch insgeſamt wieder 500 Wohnungen fertiggeſtellt. Die Straßenbahn ſowie die Rhein⸗ Haardtbahn konnke höhere Eimnahmen als im Vorjahre buchen. Der Fremdenverkehr hat wieder zugenommen, wur⸗ den doch im letzten Vierteljahr insgeſamt 31779 Fremde gezählt, darunter 1647 Auslandfremde. Die Einwohnerzahl betrug Ende Dezember 281 650. Ehe⸗ ſchließungen waren es 848(833) alſo 15 mehr als im Vor⸗ jahre. Die Geburtenzifſer war in allen drei Berichtsmonaten höher als im Vorjahre. Die Geſamtzahl betrug 1222, das ind 370 oder 43,4 v. H. mehr als im letzten Vierteljahr 1933. Aber auch die Sterbeziffer iſt geſtiegen. Sie bekrug insgeſamt 798(734) Sterbefälle., Die mittlere Tagestemperatur war besonders im No⸗ vember außergewöhnlich mild. Das milde Wetter hielt bis zum 16. Dezember an. Am 17. Dezember erfolgte plötzlich aus dem Oſten ein Kälteeinbruch, der 12 Eistage brachte. Die 10 Temperatur iſt am 23. Dezember mit 16 Grad unter Null gemeſſen worden. a Deutſche Eltern im Kreis Mannheim Anter der Parole„Großdeutſchlands Jugend tritt an“ werden die Jungen und Mädel des Jahrgangs 1928⸗29 auf⸗ gerufen, in ben Dienft der Jugend des Führers zu treten. Auch ich erwarte, daß alle Jungen und Mädel des Kreiſes Mannheim gerne und willig dieſem Ruf Folge leiſten und au dem Geburtstage des Führers zuſammen mit der Jugend der Oſtmark und des Sudetenlandes antreten, um in der Ge⸗ meinſchaft dem Führer zu dienen. Zeigt Euren Dank für des Führers Großtat. Gebt ihm Eure Jugend. Es lebe der Führer! Es lebe Großdeutſchland! Heil Hitler! gez.: Schneider, Kreisleiter. 0 Ein Jahr geoßer deutſcher Geſchichte liegt hinter uus. Der Führer hat Großdeutſchland geſchaffen! Euren Dank für den Führer bringt Ihr dadurch am beſten zum Ausdruck, indem Ihr Eure Jungen und Mädel des Jahrganges 1928⸗29 gern und freudig feiner Jugend ein reiht. So ſteht dann wieder ein neuer Jahrgang der Jugend angetreten, um am Geburtstage des Führers ſeinen Dienft als die jüngſten Glieder der Bewegung aufzunehmen. Die Jungen und Mädel dieſes Jahrganges können mit Stolz und Glück feſtſtellen, daß ſie zum erſtenmal zuſammen mit ihren Kameraden und Kameradinnen aus der Oſtmar! und aus dem Sudetenland im Großdeutſchen Reich ihren Dienſt beginnen dürfen. And Ihr, Eltern, ſtellt mit Freude feſt: Das Werk des Führers wird immer groß ſein, wenn ein Volk dahinter ſteht, einig im Willen, unübertrefflich im Glauben an die national⸗ ſozialiſtiſche Idee und kraftvoll diſzipliniert bis ins Letzte. Denn die Jugend von heute iſt das Volk von morgen] Gebt darum Eure Jungen und Mädel dem Führer im Sinne unſerer diesjährigen Parole: „Großdeutſchlands Jugend tritt an!“ Heil Hitler! Der Führer des Jungbannes Mannheim(171): gez.: Roger Wackenheim, Oberjungſtammführer, Die Führerin des Jungmädeluntergaues Mannheim(171). gez.: Trudel Weber, IM. ⸗Untergauführerin. Kuckucksuhr gegen Kurenwimpel NSG. Im Laufe des vergangenen Jahres ging durch deutſche Zeitungen die Notiz von einem Briefwechſel zweier Volksſchulklaſſen. Es handelt ſich um die Volksſchulen Mals⸗ burg⸗Vogelbach im badiſchen Markgräflerland und Karkeln in Oſtpreußen am Kuriſchen Haff. Die Volks⸗ ſchulklaſſe an der Südweſtecke des Reiches ſuchte ſich auf der Karte ein Dorf im Nordoſten Deutſchlands, um in einem Briefwechsel Land und Menſchen jener Gegend kennenzulernen. Die Wahl fiel auf Karkeln. Die Markgräfler Briefe wurden dort mit Freuden aufgenommen und beantwortet. Immer freundſchaftlicher wurde der Briefverkehr. Er wuchs über die Schule hinaus. Nicht nur Briefe, ſondern auch heimiſche Erzeugniſſe wurden getauſcht. Die Wälderbuben und Mädel bekamen Tilſiter Käſe zu verſuchen, die Jungen und Mädel am Kuriſchen Haff empfingen Proben von Schwarzwälder Speck. Geburtstagsbriefe und Päckchen werden getauſcht. And die Weihnachtsſendungen, die gemeinſam verſchickt waren, hat⸗ ten ein Gewicht von nahezu 2 Zentnern. Sie wurden an den Volksweihnachtsfetern ausgeteilt. 5 ace ben ſelbſt die Eltern der Schüler teilweiſe in Briefwechſel gekommen, und die beiden Dörfer verbindet eine herzliche Kameradſchaft, die die Einheit des deutſchen Volkes im Reiche Adolf Hitlers nicht beſſer dokumentieren könnte. Einen beſonderen Ausdruck fand dieſe Volksverbun⸗ denheit durch den Austauſch eines Symboles des Volkstums. geſchnitzte Kuckucksuhr nach dem Nordoſten gefandt; die Schul⸗ ſtube im Schwarzwald iſt durch das Lebensſymbol der Haff⸗ leute, einen Kurenwimpel, den die Fiſcherboote im Haff füh⸗ ren, geſchmückt. Die beiden Schulen verſuchen nun, um das Verhältnis noch zu ſtärken, einen Schüleraustauſch auf dem Wege der NS. zu bewerkſtelligen. In der Erkenntnis, daß die Verbundenheit der beiden Bevölkerungen über den Ral nen eines gewöhnlichen Schü⸗ lerbriefwechſels hinaus gewachſen iſt, übergab Lehrer de Pellegrini den Kurenwimpel anläßlich eines Dorfgemein⸗ ſchaftsabends dem Bürgermeiſter der Gemeinde Mals⸗ burg in treue Obhut. Vom Weſen der bäuerlichen Blutsgemeinſchaft. „Ich kenne kein Vaterland, das Deutſchland heißt“, ſo konnte in der ſchlimmſten Zeit deutſcher Geſchichte ein maß⸗ geblicher Marxiſt behaupten. Wir glauben es ihm und wir bedauern ihn gleichzeitig, denn er iſt, wie er in ſeinen Worten ſelbſt zugibt, ein entwurzeltes Reis, ein vom Winde verwehter Strohhalm, der zum Sterben beſtimmt, ja ſchon abgeſtorben iſt. Ihm ſind die Bindungen nicht be⸗ kannt, die durch das Blut gegeben ſind, jene Bindungen, die am beſten der Bauer, der mit beiden Füßen auf der Erde ſteht, fühlt und in gewiſſen Zeiten ſeines Daſeins auch wirklich vor ſich ſieht. Es ſind die Bindungen an die eigene Sippe. Wer die Hochzeits⸗ oder Begräbnisbräuche unſerer Bau⸗ ern kennt und ſie mit denen in einer Stadt vergleicht, hat ſchon oft eine eigenartige Beobachtung machen müſſen. Wäh⸗ rend in der Stadt Hochzeit und Sterben zur Privatange⸗ legenheit des einzelnen geworden ſind, beſtenfalls eine Ge⸗ legenheit zum Treffen enger Freunde, iſt beides auf dem Lande noch öffentliche Angelegenheit, Feſt einer ſehr weit⸗ geſteckten Gemeinſchaft. Da verſammelt ſich die ganze „Freundſchaft“, um dem einzelnen zu„dienen“. Und wer genauer nachforſcht, ſieht zu ſeiner Verwunderung, daß dieſe Freundſchaft nicht geiſtiger Natur iſt, ſondern ihre Grundlage in tatſächlicher Blutverwandtſchaft hat. Die größte Ehre iſt es, eine große Zahl von Trauer⸗ oder Freudengäſten verſammelt zu ſehen, von Menſchen, die zum großen Teil Mitglieder einer weitverbreiteten Ver⸗ wandtſchaft, einer zahlreichen Sippe, ſind. Unbewußt ſchlummert im Bauern die Erkenntnis vom Wert dieſer blutgebundenen Gemeinſchaft, und ebenſo unbewußt ſteht er dem Außenſtehenden, ſei es ſelbſt der nächſte Nachbar, abwartend, ja mißtrauiſch, gegenüber. Was iſt es, das den „Hergeloffenen“, den Zugezogenen, der nichts mit der „Freundſchaft“ gemein hat, noch durch Generationen, oft ins dritte und vierte Glied, von der innigſten Gemeinſchaft des Dorfes trennt, ihn ſelbſt im Munde der Kinder als Außenſeiter bezeichnet? Nichts anderes als das Bewußt⸗ ſein von der Andersartigkeit ſeines Blutes. Es kann ſo⸗ weit führen, daß der Außenſeiter ſelbſt bei Einheirat in die Sippe ſein Zeichen nicht verliert und erſt ſeine Kinder als vollwertige Sippenmitglieder durch den Sippennamen geachtet werden. Die große Sippe bedeutet die Lebenskraft eines Ge⸗ ſchlechtes. Aus dieſen Kräften fließt der volkserhaltende Lebensſtrom des Bauerntums zuſammen. Bodenſtändig⸗ keit iſt eine ihrer Hauptmerkmale. So iſt die Lebensge⸗ meinſchaft eines Dorfes faſt immer auch eine Blutgemein⸗ ſchaft. Der Witz, der von einem badiſchen Dorfe erzählt wird, daß man bei der Aufzählung der Toten des Jahres auch erwähnt habe,„und der Sepp iſt in's Preußiſche ge⸗ zogen....“, hat in dieſem Bewußtſein ſeine reale Unter⸗ lage. Löſung von der Sippe bedeutet den Tod. Nur aus der Blutgemeinſchaft kann die lebenserhaltende Kraft ent⸗ ſpringen. Die Griechen, ein nordiſcher Volksſtamm, haben denheit in einer Sage Ausdruck gegeben. Antäus, der Sohn der Erde, war unbezwingbar, ſolange ſeine Füße den Bo⸗ den berührten. Als ihn aber Herkules mit Rieſenkraft vom Boden emporhob, als er ihn aus der Gemeinſchaft mit der Mutter riß, konnte er ihn leicht erdrücken. Die Gleich⸗ artigkeit des Denkens, die Sicherheit des Weſens, die den Bauern auszeichnet, beruht auf dieſer Sippengebundenheit. Sie iſt, wie wir jeden Tag ſehen können, keine blutleere Konſtruktion, ſondern Grundlage der Exiſtenz des ganzen Volkes, das ſich immer wieder aus den bäuerlichen Sippen erneuert. RNundfunk⸗Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6.15 Gym⸗ naſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſez 11.30 Volksmusik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittags⸗ konzert; 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplatten; 15 Sendepause; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 18 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten; 22 Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert.. Mittwoch, 1. März: 10 Geſellige Muſik: Muſik der Jugend; 10.30 Sende⸗ pauſe; 18 Meiſter des Belcanto; 18.30 Aus Zeit und Leben 19 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 20.10 Das kleine Rundfunkorcheſter ſpielt zum Tanz; 21.10 Balladen aus 9965 8 22.30 Portugieſiſche Muſik; 23 Film und Rabarett. Donnerstag, 2. März: 14.45 Für unſere Kinder; 18 Aus Arbeit und Beruf; 18.30 Kämpfer für die Wiſſenſchaft; 19 Kleine Unterhaltung; 19.45 Aus der Jugendbewegung Adolf Hitlers; 20.15 Volks⸗ tümliches Konzert; 22.20 Unterhaltung und Tanz. Freitag, 3. März: 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Kampfſport in der Hitlerjugend; 10.45 Sendepauſe; 15 Sendepauſe; 18 Sport Ser Woche und für den Sonntag; 18.15 Im Erbbiologiſchen Inſtitut Gießen; 18.30 Allerlei Volksmuſik; 20.15 Muſikaliſcher Wunſchzettel; 20.45 Kam⸗ mermuſik; 22.20 Unſere Kolonien; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Samstag, 4. März: 9.40 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Am Rande des alltäglichen Geſchehens; 15.30 So löſen wir das Pfand; 18 Bühne und Film im Rundfunk; 18.30 Blasmuſik; 20.15 Wunſchkonzert; 22.30 Wunſchkon⸗ zert. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 2. März: 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 19 Unterhal⸗ tungsmuſik; 20.15 Unſer ſfingendes, klingendes Frankfurt; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 3. März: 10 Porzellan— kauft Porzellan, Hörſzenen; 10.30 Kampfſport in der Hitlerjugend; 10.45 Sendepauſe; 15.15 Kleine Muſik aus Italien; 15.30 Sendepauſe; 17 Zum 5⸗Uhr⸗Tee; 18 Bergblumen und Alpenland; 18.30 Aus Zeit und Leben; 20.10 Don Giovanni, Oper von Mozart; 28 Muſik zur Unterhaltung und zum Tanz. Samstag, 4. März: 10 Spione! Verräter! Saboteure!, Hörfolge; 10.30 Sendepause; 15 Gute Laune; 16 Der frohe Samstagnachmit⸗ tag des Reichsſenders Köln; 18 Tonbericht der Woche; 19 Wir packen aus; 20.10 Unterhaltung und Tanz; 22.30 Wir So haben die Wälderkinder des Markaräflerlandes eine aroße das Bewußtſein von der unzerſtörbaren Kraft der Verbun⸗ tanzen in den Sonntag. Aaemeananapcnngmngpmca naaa E ̃ ̃˙ X22 ˙ A ²˙ A 7 2 0 W 6 l N Beamer — 2 7 7 7 — 5 Denn auf dem Felde die Arbeit beginnt sucht 8 Geschäfts- Uebernahme. 8 1, 3 zimmer-Won — 5 5.— danm ist es notwendig, auf solides Schuhwerk zu acliten] nmel 0 fung — Einer werten Kundschaft zur Kenntnis, daß ich 1 1 eventl. mit Bad — ab 1. März meine Oberkircherstraße 8 befindliche— ü 5 J. — n 20— 8. J. 0 U. eh 0 auf 4. April oder P 8 Bäckerei 1 Tanazler fange Arbensschune 725 e e —— 1 1 Stelle ds. E en. — Wieder selbst weiterführen werde.*„ 8 ö— — Ich bitte, das mir früher erwiesene Vertrauen— 5 90 0 — auch jetzt wieder zu schenken und bitte um geneigten— 2 ar S0 8 905 5 Grobe 4046 1 3 Zuspruch. 8 5 Besondore Gelegenbet!“ —j— 3 f— 1 f 1 Speisezimmer Karl Gruber, Bäctermeister. Theodor Theurer, Zahringerstraße 60. Saen ae e e 2 77 2 1 Jaa—..— e 1 gisch, 4 gep 15 ., 560.— Fer ne. ä fel Shia 1 Berrenzinmef ee e,„„ fſluaolonn-Tentel Schſacht. Fer ge SSI 8 Is F e NJ 5 3 für Bauhandwerker 1 180 cm breit, Schreib⸗ tisch 150480 m, Reiſchſalat in Mayonnaiſe V N Se zu verkaufen. 1 Hasch, 1 Sessel, 2 8e 8 5 8 städtischen Muster) 3„ 1 125 fr 30 Pfg. J D J e Zähringerſtr. 44. 22 595.— S0 0/0 21 2 22 2 22 22 1 Geelachs Sil ist dus bewährte Mittel zum Klurspölen, Bröhen und fleckentfernen Neckar⸗Bote- Druckerei 1 Schlafzimmer in Scheiben N—— N Birnbaum poliert, 125 fr 45 Pfg. G A. 2 1 isierkom., 2 Betten, ammel⸗ nzeiger Extra ſtarke, 2 Nachtschrnlte, Süßbücklinge ½ kg 35 Pfg. 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März, r 3 zum Heimabend, Schar 4 8. 1. Feintoft. zum Schießen(Schießgeld mitbringen) antreten. die immer wieder Amſatz ſchafft Neckar- Bote- Drucke ——.