Wezngspreis: Monatlich Mk. 1.20, durch die Post Mk. 1.80, a der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mam breite Milkimeterzelle 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachluſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konts: Karlseuhe 78439. 3 Tages. und Anzeigenb für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Vertiubblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. latt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— O. 2 1. 39: 1140 39. Jahrgang Zuſatzvereinbarung mit Prag Die Deutſchen in der Tſchecho⸗ Slowakei. Berlin, 7. März. Am 4. März wurde durch Vertreter der deutſchen Regierung und der tſchecho⸗flowakiſchen Regie⸗ rung eine Zuſatzvereinbarung zu dem am 20. November 1938 abgeſchloſſenen Vertrag über Staatsangehörigkeits⸗ und Optionsfragen unterzeichnet. Im 8 2 dieſes Vertrages war vorgeſehen, daß die tſche⸗ cho⸗ſlowakiſche Regierung bis zum 10. Juli 1939 verlangen könnte, daß deutſche Volkszugehörige und ihre Abkömmlinge das jetzige Gebiet der tſchecho⸗flowakiſchen Republik ver⸗ laſſen müſſen, wenn ſie erſt ſeit dem 1. Januar 1910 dort zugezogen waren; ein entſprechendes Recht beſtand für die deutſche Regierung in Bezug auf die nach dem 1. Ja⸗ nuar 1910 in das mit dem Deutſchen Reich vereinigte Ge⸗ biet zugezogenen nichtdeutſchen Volkszugehörigen. In der Zuſatzvereinbarung iſt vorgeſehen, daß beide Re⸗ gierungen vorläufig von diefen Rechten keinen Gebrauch machen werden, es ſei denn, daß ſie eine anderweitige Ver⸗ ſtändigung treffen. Gleichzeitig ſind die Friſten für die Ab⸗ gabe von Optionserklärungen, die nach dem Vertrag am 29. März abliefen, bis zum 30. Juni 1939 verlängert worden. Oſtmark⸗Tagung der Daz Unter Leitung von Klaus Selzner. Graz, 7. März. Am Montag begann in Graz die große Oſtmark⸗Tagung der DA, die die Ausrichtung und weltan⸗ ſchauliche Schulung der DA F⸗Walter ſämtlicher Gaue der Oſtmark zum Ziele hat. Nach kurzen Begrüßungsworten des ſtellbertretenden Gauleiters der Steiermark, Dr. Portſchy, ſprach Hauptamtsleiter Klaus Selzner, der die welt⸗ anſchaulichen Schulungsveranſtaltungen der Oſtmark⸗Ta⸗ gung leiten wird, zu den Amtswaltern der DAß über die roße Aufgabe, die in der Bildung und Formung der Holksgemeffiſchaft liegt. 5 5 Der Nationalſozialiſt kenne nicht die Begriffe„Natio⸗ nal“ hier und„Sozialiſt“ dort, er kennt nur Schickſalsge⸗ meinſchaft, Arbeits⸗ und Blutsgemeinſchaft, die er zuſam⸗ menſchmiede. Der Führer habe uns den Weg gezeigt: Syſte⸗ matiſche Erziehung, um aus dem Volke eine Nation zu ma⸗ chen, die in ſich die Erkenntnis einer einheitlichen Lebens⸗ auffaſſung birgt. Am Nachmittag begannen die Arbeitsgemeinſchaften ihre Tagungen. Gegen unwahre Nachrichten Scharfer Tadel und Mahnung Chamberlains. London, 7. März. In Beantwortung einer Unkerhausanfrage kadelte der Premierminiſter am Monkag ſehr ſcharf die Veröffentlichung von unwahren oder übertriebenen Nachrichten in einem ge⸗ wiſſen Teil der engliſchen Preſſe. Chamberlain erklärte, er habe feſtgeſtellt, daß ein gewiſſer Teil der Preſſe nicht ſel⸗ ken ſenſakionelle und ungenaue Meldungen über die inker⸗ nationale Lage veröffenklicht habe. Der Außenminiſter und er ſelbſt häkten bei zahlreichen Gelegenheiten darauf hinge⸗ wieſen, wie wichtig es ſei, daß die Preſſe in außenpolitiſchen Fragen Jurückhal ung übe. Dieſe Anſicht werde von Jour- naliſten und Zeitungen, die mehr Verankworkungsgefühl hätten, voll geteilt ebenſo wie von den hinter dieſen Blättern lehenden Kreiſen. Er hoffe, daß ihr Einfluß genügen werde, um den unerwünſchten Praktiken Einhalt zu gebieten. Als der konſervative Abgeordnete Morris in dieſem Zu⸗ ammenhang darauf hinwies, daß der„Evening Standard“ 170 bergangenen Freitag eine unwahre Meldung veröffent⸗ icht habe, derzufolge Italien eine Million Mann einberufen en oll, was bis zur Veröffentlichung eines Dementis aße Verwirrung und ſchwere geſchäftliche Verluſte verur⸗ za habe wurde von mehreren Linksabgeordneten die derlce ies Zenſurgeſetzes aufgeworfen. Cham⸗ benacherklärte jedoch daß er an die Einführung eines ſol⸗ 5 Geſetzes nicht denke. Englands Rüſtungen „Eindeutig offenſiven Charakter.“ Rom, 6. März. Unter der Ueberſchrift„Von der Defenſive zur Offen⸗ lle rechnet„Giornale d'Italia“ mit der Kriegspolitik der zemokratien ab. Die überſtürzten Rüſtungen der Demokra⸗ wa, gingen heute vom defenſiven zum eindeutigen offen⸗ ſwen Charakfer über. Aus den Rüſtungsausgaben Eng⸗ b. die das Blatt eingehend beleuchtet, gehe hervor, daß 40 101. Millionen Pfund für das Heer gegenüber den nur 0 für die Marine die höchſte Entſchloſſenheit Englands be⸗ geugten, ein ſtarkes Expeditionskorps nach dem entſenden. 5 zur Rechtfertigung der Aufrüſtung der von Muſſolini und hitler ge⸗ Vorſchläge einer allgemeinen europäiſchen Rü⸗ iä von aggreſſiven Drohungen der kokali⸗ relkunskaglen geſprochen. da heule nun die Krieg⸗vorbe⸗ Ve argen der Demokratien gut im Gang ſeien, heuchele man pres tauen, um von einer unkragbaren Aeberrumpelung und den zu können. wenn eines Tages ztalien, Deutſchland ider Naklonen im Namen der Gerechkigkeit und der berelker ach gung Forderungen ſtellen ſolllen. Alles ſei vor⸗ cite die beſihloſen Nationen, die von den überrel⸗ di ige fordern, als Hemmſchuh hinzuſtellen, von dem e Welkkoalifion ſchließlich befreien müſſe. abe man N —— 5 5—.——.— 2 35 8 Dienstag, den 7. März 1939 Negrin geſtürzt „Verbrecher an Spanien und der Menſchheit“. Bilbao, 6. März. Negrins gekommen, in deſſen Verlauf Negrin roten Politikern nichts bekannt. Zu der Beſeitigung des dung des roten„Verteidigungsrates“ daß ſich die rote roter Politiker gegen teidigungsrat gehören u. a., Madrid⸗Front„General“ Ca litärs und der Politiker Beſteiro, der als einer gemäßigteren Richtung und Befürworter ron Ver⸗ handlungen mit General Franco bekannt iſt, ſowie weitere Politiker an. Dieſer„Verteidigungsrat“ greift nach der Ver⸗ lautbarung im Madrider Sender in ſchärfſter Form die Po⸗ litik des„Verräters Negrin“ an, der die Schuld an dem Zuſammenbruch Kataloniens trage und in kei⸗ ner Weiſe weder legal noch illegal Vertreter Rotſpaniens ſei. Die Politik Negrins ſei darauf hinausgelaufen, ſinnloſen und verbrecheriſchen Widerſtand zu leiſten mit dem einzigen Iweck, ſich perſönlich an dem Elend Rokſpaniens zu berei⸗ chern und es auszurauben, um dann rechtzeitig noch mit den Anhängern ſich ins Ausland mit dem geraubten Gut zu⸗ rückzuziehen. Der„Verkeidigungsrak“ vertrete zwar den Grundſatz des ehrenvollen Frieden, notfalls aber werde der Widerſtand bis zum Ende forkgeſetzt, und es würde ab heute kein Berankworllicher Rokſpanien verlaſſen, ohne zur Ver⸗ ankwortung gezogen zu werden!“ Die Rundfunkanſprache Caſados iſt inſofern noch bemer⸗ kenswert, als er Negrin als„Verräter im Solde des Auslandes und gewiſſenloſer Hetzer zum Weltkrieg“ und als„Verbrecher an Spanien und der Menſchheit“ bezeichnete. Auch der rotſpaniſche„Oberſt“ Mera richtete als Vertreter der Milizen ſchwere Beſchuldi⸗ gungen gegen Negrin. Die Ereigniſſe in Madrid beſtätigen die Auflöſungs⸗ tendenzen in Rotſpanien, wozu die Vorfälle in Carta⸗ gena das Signal gaben Es kann nach der Zuſammenſet⸗ zung des roten„Verteidigungsrates“ immerhin mit gewiſ⸗ ſen Vorbehalten auf Bereitſchaft zu Verhandlungen mit General Franco geichloſſen werden. Dieſe Bereitſchaft aber tſt öffentlich von dem Madrider„Rat“ noch nicht erklärt worden. 8 Cliquenkämpfe In Madrid herrſcht größte Nervoſität. der Madrider Sender gibt ununterbrochen Nachrichten über die Ziele und Abſichten des neuen„Berteidigungsausſchuſſes. Wichtige Enkſcheidungen werden erwartel. Mehrere Bolſchewiſten⸗ häupklinge, die Negrin ſtürzen wollten, ſind verhaftet wor⸗ den. Alle von ihm eingeſetzten politiſchen und Polizeikom- miſſare wurden mit ſoforkiger Wirkung abgeſetzt. In der Provinz wurde die öffentliche Gewalt von den militäriſchen Stellen übernommen. Militärpatrouillen mit Maſchinen⸗ piſtolen bewachen die Straßen der Orkſchaften. In Cuenca wurden drei Bonzen, die für Negrin manifeſtierten, er⸗ ſchoſſen. Die Verhaftung von Negrin und del Vayo gilt als wahrſcheinlich. Flucht Negrins auf ein engliſches Schiff? Meldungen aus Madrid, die in Paris verbreitet wer⸗ den, beſtätigen, daß im bolſchewiſtiſchen Rotſpanien alles drunter und drüber geht. Der neue Madrider„Verteidi⸗ gungsrgt“ bemüht ſich im ganzen Land um„Beitrittserklä⸗ rungen“, die angeblich in großer Zahl vor allem aus Kom⸗ muniſtenkreiſen ihm zugehen. Die ſogenannte Negrin-Regierung befinde ſich, wie der Madrider Sender erklärt,„in völliger Auflöſung“. Es wird damit erneut beſtätigt, daß im bolſchewiſtiſchen Spanien zwei Cliquen auf dem Rücken des kriegsmüden Volkes ver⸗ zweifelt um die letzten Poſten und ihr persönliches Schickſal kämpfen und daß von irgendeiner Form der Regierung keine Rede mehr ſein kann. „Evening Standard“ meldet aus Gandia, daß Negrin und mehrere andere frühere rotſpaniſche„Miniſter“ Spa⸗ nien an Bord eines engliſchen Schiffes verlaſſen würden. Die Kommuniſten weiter für Negrin Der Madrider„Verteidigungsrat“, der in Permanenz tagt, bemüht ſich weiter um die Anerkennung der verſchie⸗ denen Parteien. Die Kommuniſten, um die ſich die neuen Machthaber propagandiſtiſch ſehr bemühten, haben ihnen die Unterſtützung verweigert und 1 hingewieſen, daß auch Moskau noch an Negrin feſthalte. Sie haben ihre Ma⸗ drider Zellen zu beſonders aktiver Agitation u heft'eſen. In den Straßen iſt es. bereits zu hefligen Ju⸗ ſammenſtößen zwiſchen den Vertretern des neuen Regimes und den Kommuniſten gekommen, wobei es Tole und Ver⸗ wundete auf beiden Seiten gab. Das role Hauptquartier kennzeichnet in einer energiſchen Note die Kommuniſten als Vaterlandsfeinde und droht ihnen an, ihre Amtriebe„mit der Wurzel auszurokten“. 5 Miaja wieder in Madrid? General Miafa, der ſich bisher in Valencia aufhielt, ſoll 2 eee 8 — In Madrid iſt es zu einem Putſch gegen das Regime abgeſetzt wurde. Es wurde ein ſogenannker„Berteidigungsrat“ aus gebildet. Ueber das Schickſal Negrins iſt noch Regimes Negrin und zur Bil⸗ wird weiter bekannt, Madrider Garniſon und eine größere Zahl Negrin aufgelehnt haben. Dem Ver⸗ wie aus der Bekanntgabe im Madrider Sender hervorgeht, der Befehlshaber der roten ſado, als Vertreter des Mi⸗ Anhänger Nr. 56 Verſtärkter roter Terror „Hausſuchungen“ mit Plünderungen Nachrichten aus Kokſpanien und vor allem aus Madrid unkerſtreichen, daß die unverankworklichen bolſchewiſtiſchen Kädelsführer alles kun. um die Gewalt über das von ihnen ausgepreßte Gebiet zu behalten und den weiteren Wider⸗ ſtand zu organiſieren. Die radikalſten Elemenke und bru⸗ kalſten Knechte der Komintern nehmen dabei anſcheinend das Heft immer mehr in die Hand. So wird aus Madrid bekannt, daß dort der Leiter der roken Spionage, ein ge⸗ wiſſer Angel Pedrero, durch beſonders rückſichtsloſe Maß nahmen jede, auch nur die geringſte Aufbäumung gegen die rote Herrſchafl im geime zu erſticken verſuche. Dabei bedienk ſich der tote Bonze aller jener heimtückiſchen Mittel, wie ſie ihm bekannt ſind. Seine Spionagebüttel nehmen unab⸗ lläſſig Hausſuchungen vor, die regelmäßig mit der Plün⸗ derung der Wohnungen bzw. ſogenannker Beſchlagnahme aller noch auffindbaren Werkſachen abgeſchloſſen werden. Die Jahl der Verhaftungen ſteigt ſtändig. Im Jebruar wurden allein in Madrid 1236 Verhaftungen vorgenom- men. Die zyniſche Verbrecherpſyche roter Kreiſe wird durch die erneute Prophezeiung des roten Madrider Blattes „Claridad“,„ein baldiger Ausbruch eines Weltkrieges ſei unvermeidlich um die Sache des Marxismus zum Siege zu führen“(), hervorgekehrt. Handſtreich in Cartagena Kühner Aufſtandsverfſuch.— Es gärt. Bilbao, 6. März. Die fieberhaften Verſuche der rotſpaniſchen Machthaber, ihre allerorts wankenden Anhänger und insbeſondere die erbitterte Bevölkerung des ihnen verbliebenen Reſtgebietes bei der Stange zu halten, haben insbeſondere in Cartagena u einemgrenzenloſen Schreckensregimenkge⸗ führt Die Brutalität der Bolſchewiſten iſt hier vor allem auf die große Sorge um die in Cartagena verſammelte Flotte der Roten zurückzuführen, auf deren Einheiten es ſeit längerer Zeit gärt. Zur Unterdrückung der Unzufrieden⸗ heiten traf in der Hafenſtadt der Kriegskommiſſar der Ma⸗ driter Sowjets, Tafall, ein, um in Begleitung des„Gene⸗ rals“ Bernal, des Befehlshabers der roten Marine von Cartagena, rückſichtslos ſegliche Auflehnung zu unterdrücken. Zugleich berief der kommuniſtiſche Ortsausſchuß für Sonn⸗ tag nachmittag eine„Aufklärungs“⸗Kundgebung. Teile der aufs höchſte gereizten unglücklichen Bevölke⸗ rung widerſetzten ſich dieſer Akkjvität des Unterweltsgeſin⸗ dels ganz offen, umſo mehr, als ſie ſich der Sympakhien vieler unter das rote Kommando gepreßter Soldaten und Matkroſen ſicher wußten. So kam es zu einer Verzweif⸗ lungsaktion; ein Handſtreich auf den roken Sender wurde erfolgreich durchgeführl. In einem ſofort durch das Mikro⸗ fon gegebenen Aufruf wurde zur Erhebung aufgefordert, und kurze Zeit ſpäter vom Umſichgreifen des kollkühnen Auf⸗ ſtandes ſowohl in der Skadt wie am Hafen berichtet. Die kollkühnen Helden konnten ſich jedoch angeſichts der in Car⸗ kageng konzentrierten bolſchewiſtiſchen Machtmittel zunächſl nicht durchſetzen. Im Hafen lag faſt die geſamte bolſchewi⸗ ſtiſche Flokte verſammelt. Die Roten entriſſen zu allererſt dem Häuflein Nationa⸗ ler den Sender und dementierten eiligſt ebenſo wie Radio Madrid die Erhebung Damit iſt jede Gelegenheit genom⸗ men. ſich ein klares Bild von der Lage in der Stadt zu ma⸗ chen. Es ſcheint daß ſich große Teile der kaſernierten Ma⸗ rinetruppen ähnlich dem Aufſtand von 1936, wo ſchließlich Hunderte mit Maſchinengewehren niedergemetzelt oder le⸗ bendig ertränkt wurden, nicht mehr lange der roten Gewalt fügen wollen. Auch auf den Schiffen mehren ſich die Unzu⸗ friedenen Nalionalſpaniſche Schiffe ausgeſandt. An die nationalſpaniſchen Einheiten im Hafen von Cadiz wurde Befehl gegeben, Kurs auf Cartagena zu nehmen, wo angeblich rotſpaniſche Schiffe aus unbekannten Gründen auslaufen. Die um die Mittagszeit von einem Zwiſchenfall im Rundfunkſender von Cartagena kündenden Meldungen über die Gärung in der Hafenſtadt werden als Zeichen der er⸗ barmungsloſen Quälereien durch die Bolſchewiſten mit höch⸗ ſter Anteilnahme aufgenommen. Wohin geht der Kurs? Nach in Paris vorliegenden Meldungen kreuzt die ſow⸗ jetſpaniſche Flotte, die am Sonntag den Hafen von Carta⸗ gena verlaſſen hat, an der algeriſchen Küſte mit Richtung nach Oſten. Sie ſetzt ſich zuſammen aus drei oder vier Schif⸗ fen größerer Tonnage und einigen kleineren Einheiten. Militär flugzeuge aus Cartagena geflüchtet Nach einer Havasmeldung aus Oran landeten auf dem Flugplatz von Senia im Departemenk Oran in Algerien vier Milikärflugzeuge aus Cartagena. An Bord der Maſchinen befinden ſich 38 Flieger, die aus Cartagena geflüchtet ſind. Eine der Potez⸗Maſchinen hat gleich nach der Landung den Weiterflug nach Spaniſch⸗Aiarokko angetreten. Drei Maſchi⸗ nen konnken dagegen von den Milikärbehörden in Seni feſtgehalten werden. Die lieger erklärten, ſie hälten ange⸗ nommen, bereits auf ſpanſſchem Gebiet zu fein. Daher häl⸗ ten ſie auch bei der Landung eine wei agge geſchwenkt und Hochrufe auf Spanien ausgebracht. Wie aus Casablanca berichtet wird landete auch auf dem franzöſiſchen Militärflugplatz Saida ein rotſpanf ſich im Flugzeug nach Madrid begeben und ſich dem neuen „Verteidigungsausſchuß“ zur Verfügung geſtellt haben. Militärflugzeug mit ſieben Perſonen an Bord. Die Maſchine wurde beſchlagnahmt. 5 Nationalſpanten baut auf Barcelona wird moderniſiert. Anlöüßlich eines Beſuches in Barcelona gab der Miniſter für öffentliche Arbeiten ein großzügiges Projekt für die Aufbauarbeiten Barcelonas, dem ein allgemeiner Arbeits⸗ plan zur Moderniſierung der Stadt folgen ſoll, bekannt. Beide Pläne werden demnächſt dem Miniſterrat vorgelegt werden. Die Wiederingangſetzung des Eiſenbahnverkehrs in den zuletzt eroberten Gebieten zeitigt bereits kurze Zeit nach der Beſetzung große Fortſchritte. So wurde jetzt der Perſonenzugverkehr auf der Strecke nach Saragoſſa aufge⸗ nommen. In Barcelona werden 114 von den Roten ge⸗ ſprengte Eiſenbahnbrücken neu gebaut. Bei den Ar⸗ beiten zur Inſtandſetzung des Hafens von Barcelona wurde das von den Roten verſenkte Schiff„Aſuncion Penas“ ge⸗ hoben. Der nationalſpaniſche Miniſter für Syndikate weilte gleichfalls in Barcelona, um dort die Eingliederung der ſchaffenden Bevölkerung in die ſyndikale Organiſation vor⸗ zubereiten. Die Freundͤſchaſt zur Achſe Achkung vor Spaniens nationalem Beſitz. London, 6. März.„Sunday Chronicle“(liberal) veröf⸗ fentlicht in ſenſationellſter Aufmachung ein Inkerview ihres Sondervertreters in Barcelona mit General Franco. In dieſem Interview brachte General Franco die falangiſtiſchen Grundſätze zur Kenntnis des Blattes. Dem Korreſpondenken zufolge erklärte General Franco u. d., er müſſe eines klar · machen, nämlich daß weder Deutſchland noch Italien irgend⸗ einen ſpaniſchen Gebietsteil gefordert oder darum nachge⸗ ſucht hätten, in Spanien militäriſche Stützpunkte zu errich· ten. Im Gegenteil beruhe die Freundſchaft mit den aukori⸗ tären Staaken auf der Achtung vor dem nationalen Beſitz Spaniens. Die nationalen Spanier kämpften, um ein beſſeres Spa⸗ nien aufzubauen, in dem es keinen Platz für Haß gebe. Nicht einer von den 230 000 Gefangenen ſei mißhandelt worden. Nationalſpanien habe keinen Rachedurſt und kenne keinen Haß. Nationalſpanien werde diejenigen in Spanien, die bis vor kurzem ſeine Feinde geweſen ſeien, gewinnen: es ſei ſeine— Francos— Aufgabe, dieſe Menſchen davon u überzeugen, daß alle Spanier letzten Endes gemeinſame Ideale hätten. Wenn die ehemaligen Gegner mitarbeiten würden, ſo werde es Spanien aus eigener Kraft gelingen, ſich die ihm zukommende Stelle in der Geſellſchaft der Na⸗ tionen zu ſichern. Er beanſpruche allerdings für ſich die unumſchränkte Führerſchaft in ganz Spanien. Franco entwickelte dann ſeine unmittelbaren Pläne und erklärte, zunächſt würden mit ſpaniſchem Geld 100 000 bis 200 000 Häuſer, Krankenhäuſer uſw. gebaut. Spanien habe genügend Mittel und werde glücklich ſein, wenn es dieſe einſetzen könne. Weiter ſeien umfangreiche Organiſa⸗ tionen für die Unterſtützungen und die Lohnregelung der Arbeiterſchaft vorgeſehen. Jeder werde nach ſeiner Leiſtung bezahlt werden. Die ſich daraus ergebende Produktionsſtei⸗ gerung werde zu einem Aufſtieg des Welthandels beitragen. Die Läuſe im Pelz Sogar ein ſowjetſpaniſcher Lepra⸗Kranker in Toulouſe. Paris, 6. März. Der„Matin“ verbreitet ſich über die Machenſchaften der marxiſtiſchen Stadtverwaltung von Tou⸗ louſe und verſchiedener marxiſtiſcher Verbände, die unter Mißachtung der Anweiſungen der Regierung zahlreichen ſopjetſpaniſchen Flüchtlingen und Mitgliedern anarchiſtiſcher Verbände in der Stadt Unterſchlupf boten. Dieſe Machen⸗ ſchaften wurden nicht einmal geheim gehalten. Die Beher⸗ bergung und Verpflegung der bolſchewiſtiſchen Elemente ha⸗ ben im Gegenteil einen geradezu offiziellen Charakter, ſo daß man annehmen müſſe, daß ſie mit voller Billigung und Unterſtützung der ſozialdemokratiſchen Stadtverwaltung und der marxiſtiſchen Organiſationen erfolge. Eine über dieſe Angelegenheit gut unkerrichtele Perſön⸗ lichkeit hat dem„Matin“ erklärt, daß jeder Rofſpanier, dem es gelungen ſei, aus den Konzenkrationslagern zu enkwei⸗ chen, in Toulouſe Unterkunft finden könne, ſolange es ihm beliebt. Die Polizei ſei von der Stadtverwaltung abhängig und wahre über die verſchiedenen Fälle vollkommenes Skill⸗ ſchweigen. Die berüchtigten ſowzelſpaniſchen Syndikaliſten hälten in verſchiedenen Räumlichkeiten der Arbeitsbörſe in Toulouſe Unterkunft finden können. Die Anarchiſten häk⸗ ken von der Skadi zur Verfügung geſtellte Wohnungen be⸗ zogen. Ein beſonderer Ausſchuß der„Freunde Sowſetſpa⸗ niens“ an der Univerſikät Toulouſe ſorge dafür, daß die rokſpaniſchen Inkellektuellen von den Unannehmlichkeiten der Konzenkrakionslager befreit würden. Sie bekämen zudem noch käglich acht Franken Taſchengeld. Am Schluß wird von dem Blatt noch ein kraſſer Fall berichtet: In dem ſtädtiſchen Krankenhaus von Toulouſe befindet ſich ein 38jähriger Flüchtling, der von Lepra im vorgeſchrittenen Stadium befallen iſt. Man habe dieſen Ausſätzigen, ſo bemerkt das Blatt, von irgendeinem Dorf in Spanien hergeſchleppt, um ihn inmitten einer Großſtadt zu beherbergen. Die„Action Francaiſe“ berichtet, daß in Paris ſich eben⸗ falls einige Hundert ſowjetſpaniſche Flüchtlinge niedergelaſ⸗ ſen hätten, und zwar entgegen der Anweiſung des Innen⸗ miniſters, daß die Hauptſtadt und ihre ee dieſen Elementen nicht zugänglich gemacht werden dürfe. Ganz in der Nähe der ſpaniſchen Botſchaft habe ſich ſogar eine ſow⸗ jetſpaniſche Organiſation mit dem Namen„Nakionaler Aus⸗ ſchuß zur Hilfe Spaniens“ einlogiert. Dieſes Komitee ver⸗ teile Unterſtützungsgelder und gebe Anweiſungen unter den Augen der franzöſiſchen Polizei trotz der Proteſte der Be⸗ wohner des Gebäudes die angeekelt ſeien von dem Schmutz, den dieſe unerwünſchten Elemente verurſachten. Räuber und Diebe Die Polizei von Perpignan verhaftete zwei rotſpaniſche Flüchtlinge, die im Beſitz erheblicher Geldſummen ange⸗ troffen wurden und im Verdacht ſtehen, an den Maſſen⸗ hinrichtungen in Katalonien teilgenommen zu haben. Des weiteren wurde ein rotſpaniſcher„Hauptmann“ verhaftet, der in ſeinem Mantelfutter ausländiſche Banknoten, Schmuckſachen und goldene Uhren in hohem Wert einge⸗ näht hatte. In Bordeaux verhaftete die Polizei den Chauffeur des rotſpaniſchen Häuptlings Largo Caballero zuſammen mit wei weiteren rotſpaniſchen Flüchtlingen, die unter falſchem amen die Luxuslimouſine Largo Caballeros unter der Hand zu verſchachern verſuchten. Alle drei Spanier wurden ins Gefängnis eingeliefert. England und Rotſpanien Keine diplomatiſchen Vertretungen. Im Unterhaus ſtellte Premierminiſter Chamberlain in Beantwortung einer Anfrage feſt, daß gleichzeitig mit der Anerkennung Francos die Anerkennung der ehemaligen rotſpaniſchen Regierung zurückgezogen worden ſei. Zwiſchen der britiſchen Regierung und der Verwaltung in dem ſowjet⸗ ſpaniſchen Gebiet, das ſich noch nicht unter der Kontrolle Francos befinde, gebe es daher keine diplomatiſche Vertre⸗ tung mehr. Die britiſchen Intereſſen würden durch Konſu⸗ larbeamte wahrgenommen. Als der Labour⸗Abgeordnete Noel Baker meinte, Rot⸗ ſpanien befinde ſich jetzt in derſelben Lage wie Franco vor der Anerkennung, erklärte Chamberlain, das ſei nicht der Fall. Die Stellung Francos vor der Anerkennung ſei eine ganz andere geweſen als die heutige Stellung der rotſpa⸗ niſchen Verwaltung. Deutſche Heldengedenkfeier in London London, 6. März. Die deutſche Kolonie in London be⸗ ging am Sonntag den Heldengedenktag wie alljährlich mit einer Feier an den in Potters Bar im Norden Londons lie⸗ genden Gräbern der Zeppelin⸗Gefallenen. Zu der Feier hatte ſich die geſamte deutſche Kolonie eingefunden, an ihrer Spitze der Landesgruppenleiter Otto Karlowa. An den Grä⸗ bern hatte eine Abteilung der NSKoWV mit ihrer Fahne Aufſtellung genommen. Die britiſche Frontkämpfervereini⸗ gung Britiſh Legion hatte zu der Feier zehn Standarten und eine Abordnung entſandt. Der deutſche Pfarrer Schön⸗ berger hielt den Goktesdienſt für die Gefallenen ab. Danach legte der deutſche Geſchäftsträger in London, Dr. Kordt, im Namen des deutſchen Botſchafters einen Kranz nieder. Wei⸗ tere Kränze wurden im Namen der deutſchen und engliſchen Frontkämpfervereinigung niedergelegt. In einer Anſprache gedachte der deutſche Geſchäftsträger der Gefallenen und be⸗ grüßte beſonders die Teilnahme der britiſchen Frontkämpfer an der Gedenkfeier. Die Verſammelten ehrten ſodann das Gedächtnis der Toten durch ein ſtilles Gedenken. Mit dem Lied vom guten Kameraden fand die Feier ihren Abſchluß. Das Bündnis Polen⸗Rumänien Warſchau, 7. März. Der polniſche Außenmmiſter Oberſt Beck gab zu Ehren des rumäniſchen Außenminiſters Ga⸗ fencu ein Eſſen. Beck führte dabei aus, die Bedeutung des polniſch⸗rumäniſchen Bündniſſes ſei ſtets ſo klar und folge⸗ richtig in den Erklärungen der beiden Regierungen formu⸗ liert worden, daß es weiterer Kommentare nicht bedürfe. Außenminiſter Gafencu verſicherte in ſeiner Erwiderung, wie ſehr er der Sache des polniſch⸗rumäniſchen Bündniſſes uneingeſchränkt ergeben ſei. Vor den Warſchauer Vertretern der Auslandspreſſe äußerte ſich der Außenminiſter Gafencu über ſeine Beſpre⸗ chungen mit dem polniſchen Außenminiſter Beck Die Ge⸗ ſpräche, ſagte er, hätten ſehr ſchnell zu befriedigenden Er⸗ gebniſſen geführt. Es ſei gelungen. eine Koordinierung der politiſchen Aktionen Polens und Rumäniens auf dem Ge⸗ biete gemeinſamer Intereſſen herzuſtellen. Beide verbünde⸗ ten Länder ſeien bereit, ſich gegenſeitig die freundſcha f t⸗ lichen Beziehungen zu dritten Nachbar⸗ ſtaaten zu erleichtern. Außer den politiſchen Fragen ſeien auch wirtſchaftliche Fragen beſprochen worden. Im Vorder⸗ grunde hätten die Probleme einer Verkehrsverbin⸗ dung zwiſchen Polen und Rumänien geſtanden. Man hoffe, zu einer ſchnellen Löſung zu kommen. Auch das jüdiſche Problem eſi erörtert worden, in dem Polen und Rumä⸗ nien gemeinſame Intereſſen hätten. Der rumäniſche Außenminiſter Gafencu hat Montag nachmittag Warſchau wieder verlaſſen. Zum Abſchluß des Staatsbeſuches wurde folgende amtliche polniſche Verlaut⸗ barung herausgegeben: „Während ſeines Beſuches in Warſchau führke der ru⸗ mäniſche Außenminiſter Gafencu mit dem polniſchen Au⸗ ßenminiſter Beck eine Reihe politiſcher Geſpräche, in deren Verlauf alle Fragen, die ſich aus dem polniſch-rumäniſchen Bündnis ſowie aus der Aehnlichkeit der geopolitiſchen Lage der beiden Länder ergeben, eingehend in einer Atmoſphäre großer Herzlichkeit geprüft worden 1555 Beide Miniſter ſtellken bei dieſer Gelegenheil die völlige Uebereinſtimmung der Auffaſſungen feſt, und kamen überein, die Aktionen in politiſchen und wirkſchaftlichen Fragen, die beide verbünde⸗ ten Länder inkereſſieren, miteinander abzuſtimmen.“ Amtsenthebung eines karpatho-ukrainiſchen Miniſters. Prag, 7. März. Staatspräſidentn Hacha hat völlig über⸗ raſchend den zweiten karpatho⸗ukrainiſchen Landesminiſter Revay ſeines Amtes enthoben. Staatspräſident Hacha hat ein Dekret unterzeichnet, worin er den karpatho⸗ukrainiſchen Miniſterpräſidenten Woloſchin davon verſtändigt, daß die neue karpatho⸗ukrainiſche Landesregierung aus ihm, olo⸗ ſchin, als Vorſitzenden und den beiden Miniſtern Klocurak und Prchala gebildet wird. Die Aenderung in der Zuſam⸗ menſetzung der b a bender e Landesregierung 0 auf einen Wunſch maßgebender tſchechiſcher politiſcher Kreiſe zurückzuführen, die ſeit jeher beſtrebt waren, den Einfluß der Prager Zentralregierung in der Karpatho⸗Ukraine wie⸗ der ſtärker zur Geltung zu bringen. Belgiens Parlament aufgelöſt Neuwahlen am 2. April.. Brüſſel, 7. März. König Leopold von Belgien beſchloß Monkag nachmittag die Auflöſung des belgiſchen Parlamenks und die Ausſchrei⸗ bung von Neuwahlen. Die Wahlen werden am Sonntag, den 2. April, ſtattfinden. Das Kabinett hatte ſeine Beratungen, die eine Löſung der politiſchen Kriſe bezweckten, bis 1 Uhr morgens fortge⸗ ſetzt. Ueber den Verlauf der erſten Kabinettsſitzung verlau⸗ tet, daß die Möglichkeit einer Parlamentsauflöſung bereits eingehend beſprochen wurde, nachdem die letzten Verſuche zur Bildung einer Zwei⸗Paxteien⸗Regierung geſcheitert waren Einiger Miniſter widerſetzten ſich der Nuflbſung und wieſen auf die Gefahr hin, die eine Neuwahl im Zeichen der Affäre Martens und der flämiſch⸗walloniſchen Gegenſätze mit ſich bringen könnte Die Mehrzahl der Miniſter neigte jedoch ſchließlich zu der Auffaſſung, daß angeſichts der Un⸗ möglichkeit einer Regierungsbildung zur Auflöſung geſchrit⸗ ten werden müſſe. Den Haag. Die im Haag geführten deutſch⸗niederländi⸗ ſchen Verhandlungen über den Abſchluß des neuen Handels⸗ abkommens ſind beendet worden. Die beiden Delegationen werden ihren Regierungen Bericht erſtatten. Die Beſpre⸗ chungen werden am 13. März in Berlin fortgeſetzt. Politiſches Allerlei Jüdiſch⸗marxiſtiſche Bonzen prellen Arbeiter Durch eine ungariſche Regierungsverordnung wurde die Zwangsauflöſung zweier unter der Leitung führender Funktionäre der Sozialdemokratiſchen Partei ſtehenden Un⸗ ternehmen verfügt Es handelt ſich um die„Allgemeine Konſum⸗Genoſſenſchaft“ und die Sparkaſſe„Törekves“. Durch die ſkandalöſe Mißwirtſchaft der jüdiſch ſozialdemo⸗ kratiſchen Parteibonzen wurde dabei das Unternehmen deſſen Mitglieder ſich größtenteils aus der ungariſchen Ar- beiterſchaft zuſammenſetzen, zugrunde gerichtet. Die ſchwer erarbeiteten Spargroſchen der ungariſchen Arbeiterſchaft wurden von der füdiſch⸗marxiſtiſchen Klique für Starge⸗ hälter an die leitenden Direktoren verwendet. Erſchoſſen!— Das Leid der Araber. Die Unterdrückungsmaßnahmen der Engländer gegen die um ihre Freiheit ringenden Araber ſpiegeln ſich auch in kleinen Vorfällen wider. So wurde in Affleh ein Araber, der auf der militäriſchen Durchſuchungsſtelle einen Flucht⸗ verſuch unternahm, erſchoſſen. In Suk el Aſhwam wurde ebenfalls ein Araber aus Haifa von den Engländern er⸗ ſchoſſen. Bei einer Durchſuchungsaktion gegen das Dorf Si⸗ lat al Harithiya wurden 28 Araber verhaftet. Pamzerwagen gegen ſyriſche Aufſtändige Wie in Beirut verlautet, brachen in dem zwiſchen dem Hatay⸗Gebiet(Sandſchak Alexandrette) und Aleppo gele⸗ genen Gebirgszug Kurd Dagh Unruhen aus, die an meh⸗ reren Stellen zu Angriffen der Bevölkerung auf Gendar⸗ merie führten. Die ſyriſche Regierung entſandte am Mon⸗ tag einen Delegierten zur Unterſuchung der Vorfälle. Wie weiter verlautet, haben die franzöſiſchen Militärbehörden in Uebereinſtimmung mit der ſyriſchen Regierung Trup⸗ peneinheiten mit Panzerwagen zum Schutz der nordſyri⸗ ſchen Eiſenbahn eingeſetzt. In offiziellen Kreiſen von Da⸗ maskus wird vermutet, daß die revoltierende Bevölkerung von türkiſcher Seite mit Waffen. Munition und Geld unter⸗ ſtützt wird Wieder blutige Zuſammenſtöße in Indien Wie aus Benares, der heiligen Stadt der Hindus, ge⸗ meldet wird, kam es dort zu ſchweren Unruhen, bei denen britiſche Truppen eingreifen mußten Die Truppen gaben ſcharfe Schüſſe in die Menge ab. Insgeſamt wurden bis⸗ her 30 Tote gemeldet. Die Unruhen dauern an. Wie ferner aus Kalkutta berichtet wird, kam es unweit der Stadt in dem Jute⸗Induſtrie⸗Gebiet zu ſchweren Unruhen, in deren Verlauf die Polizei eingreifen mußte. 150 Perſonen wur⸗ den dabei mehr oder weniger ſchwer verletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. 17 Perſonen wurden verhaftet Kurzmeldungen Der Führer nochmals auf der Aukoſchau. Berlin, 7. März. Nach ihrem offiziellen Abſchluß be⸗ ſichtigte am Sonntag abend der Führer in Begleitung von Direktor Werlin und Oberingenieur Otto Schürz, dem Ge⸗ ſchäftsführer des Reichsverbandes der Automobilinduſtrie und der Wirtſchaftsgruppe Fahrzeuginduſtrie, nochmals ein⸗ gehend die Automobilausſtellung. Im Verlaufe eines mehr⸗ ſtündigen Rundganges ließ er ſich techniſche inzelheiten er⸗ läutern und widmete dem Koß⸗Wagen dabei beſonderes Intereſſe. 24 Deter. Unter dem Leitgedanken„Leiſtung und Chara ter— Weſenszüge des ſchaffenden deutſchen Menſchen“ wurde in den Räumen der Staatsbibliothek in Berlin eine umfaſſende Fachbuchausſtellung eröffnet. Das deutſche Hilfswerk für Katalonken. Berlin, 7. März. Auf Grund des Hilfswerkes, das die Deutſche Arbeitsfront und das NS⸗Frauenwerk für die Be⸗ völkerung Kataloniens organiſiert haben, wird in Kürze wieder eine Ladung Lebensmittel nach Barcelona abgehen. Der Dampfer„Haga“ übernimmt in Hamburg am 7. März weitere 400 000 kg Weizenmehl und am 8. März 2000 Sack Kartoffeln. Eiſenbahnunglück im Sudetenland Durch ſchlechte kſchechiſche Güterwagen verurſacht Kartsbad, 6. März. Gegen 8 Uhr morgens ereignete ſich auf der Bahnſtrecke Karlsbad—Johanngeorgenſtadt zwiſchen der Stadt Neu⸗Rohlau und Neudeck ein Eiſenbahnunglück. Von der Station Neudeck hatten ſich drei ſchwerbeladene Güterwagen trotz der angezogenen Bremſen auf der teil abfallenden Strecke in Bewegung geſetzt. Dem auf den Gi. terwagen Dienſt tuenden Bremſer gelang es nicht, die Wa. gen zum Stehen zu bringen. Der inzwiſchen von Neu“ Rohlau abgelaſſene Perſonenzug konnte nicht mehr verſtän, digt werden. Die unüberſichtlichen Krümmungen ließen den Lokomotivführer des nach Johanngeorgenſtadt fahrenden Perſonenzuges im letzten Moment die führerloſen Güter“ wagen ſehen, von denen der Bremſer knapp vor dem Zu, ſammenſtoß noch abſpringen konnte. Mit großer Wu fuhren die drei Güterwagen auf den Perſonenzug aul Der ſtarke Anprall beſchädigte die erſten zwei Wagen dei ſtark beſetzten Perſonenzuges. Die drei Güterwagen Wü, den ineinander geſchoben und zertrümmert. Aus den zwe Perſonenwagen wurden 45 Verletzte geborgen, vol 1 nur fünf ſchwer, die anderen meiſt leicht verleß wurden. ö Die zertrümmerten Wagen ſind altes, von der tſchecht 5 ſchen Bahnverwaltung übernommenes Bahngut, die m Blech beladen nach Rohlau gehen ſollten. Auto über die Fähre hinausgefahren.— Drei Tole. Swinemünde, 7. März. Am Sonntag abend ereignee ſich in Swinemünde an der Fähre ein ſchweres Unglück. EE Kraftwagen mit drei Inſaſſen, der die Fähre Swinemünde? Oſtwine benutzen wollte, fuhr über die Fähre hinaus i 10 Swine und verſank. Die Inſaſſen ertranken. Obwohl 70 ſich ſofort bemühte, die Verſunkenen zu bergen, konnte de deabenagen erſt nach vielſtündigen Bemühungen gehoben werden. f Sechs Tote bei Verkehrsunfall bei Brüſſel Brüſſel, 6. März. In Haecht unweit von Brüſſel ereih nete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall, der ſechs Person das Leben koſtete und außerdem fünf Schwerverletzte 15 derte Ein mit großer Geſchwindigkeit nahender Krafth gen fuhr in eine Gruppe von elf Menſchen, die gerade Gleis der Vorortbahn überquert hatte. Sie wurden ſehn, das Gleis zurückgeworfen und von dem im gleichen 8205 blick heranbrauſenden Zug der Vorortbahn erfaßt. 1 Perſonen. darunter vier Mitglieder einer Familie, 19 tot an Ort und Stelle. Die übrigen fünf mußten in ice —— verletztem Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert werden. N el . erte. e 2 Y — = 6 — S 2 7 2 — Badiſche Chronik Tagung der Politiſchen Leiter des Kreiſes Mannheim. Weinheim. Die Kreisamtsleiter und Ortsgruppenlei⸗ ter des Kreiſes Mannheim hielten auf der Wachenburg eine Atbeitstagung ab. Auf ihr berichtete Kreisobmann Schnerr über die Tätigkeit der DAF. Der Leiſtungskampf der deut⸗ ſchen Betriebe hat eine Steigerung zu verzeichnen. Die Zahl ſtieg im Kreis von 350 auf 1700, wobei für das Vorjahr 5 Gaudiplome und 30—40 Leiſtungsabzeichen verteilt wer⸗ den. 26 000 Männer, Frauen und Jugendliche nahmen am Reichsberufswettkampf mit gutem Ergebnis teil. Die arbeits⸗ rechtlichen Streitigkeiten ſind infolge der weltanſchaulichen Schulung zurückgegangen. Die Berufserziehungsſchule in Mannheim mit ihren Abendkurſen und der Lehrlingsausbil⸗ dung verzeichnet 8000 Teilnehmer. Der Perſonalamtsleiter Pg. Enz entwickelte die Grundzüge zur Sicherſtellung des Fuͤhrernachwuchſes, worauf Pg. Hutter die Stellung zur Be⸗ amtenſchaft erläuterte und Pg. Sievering die Aufgaben der Kaſſenverwaltung im, einzelnen aufzeigte. Die umfangreiche Arbeit der NSV. zeigte Pg. Eckert auf. Eine Hauptaufgabe iſt die Wohlfahrtspflege und die Jugendhilfe. In Mannheim beſtehen 10 Schweſternſtationen, zu denen 11 des Deutſchen Roten Kreuzes kommen. Die örtlichen Erholungen hatten großen Erfolg, ebenſo die Kinderlandverſchickungen und die Hitler⸗Freiplatzppende. Die NSV., die einen großen Teil der Politik der Partei vollzieht, verlagert ihre Arbeit be⸗ wußt auf die Ortsgruppen. Das Aufkommen des WH W. iſt im Kreis, wie ſich ſchon jetzt überſehen läßt, beträchtlich geſtiegen. Die Zahl der Betreuten ging zurück, worin ſich der wirtſchafkliche Aufſtieg ausdrückt. Ferner gaben Aeberblicke Pg. Sinn(RSKOV.), Pg. Dr. Wolf(Rechtsberatung), Pan. Drös(NS.⸗Frauenſchaft) und Gauhauptamtsleiter Nick⸗ les(Arbeitseinſatz). Kreisleiter Schneider dankte ſeinen Mit⸗ arbeitern und forderte zum Einſatz für die Gemeinſchaft auf. U Schwetzingen.(Lebensmüde.) Auf einem Ran⸗ giergleis zwiſchen Schwetzingen und Hockenheim wurde die Leiche des 57jährigen Schwetzinger Tünchermeiſters gefun⸗ den, der ſich auf die Schienen warf und durch drei Wag⸗ gons überfahren ließ, ſodaß ihm der Kopf vom Rumpfe ge⸗ trennt wurde. () Sinsheim.(Sinsheimer Fohlenmarkt.) Der 35. Fohlenmarkt geſtaltete ſich wieder zu dem althergebrachten bäuerlichen Volksfeſt. Es war von Tauſenden aus Nord⸗ baden beſucht, die alle einen frohen Tag im geſchmückten Sinsheim erlebten. Vormittags fand die Fohlenprämiierung ſtatt, beſonders in der jüngſten Stutenklaſſe. Der Geſchäfts⸗ führer des Badiſchen Pferdeſtammbuches, Pg. Hauſamen⸗ Karlsruhe, betonte in ſeiner Anſprache, daß die Pferdezucht geſteigert werden müſſe, denn es ſei genügend Bedarf vor⸗ handen. Zur Verſteigerung gelangten 48 Fohlen, von denen die Hälfte verkauft wurde. In den vier Klaſſen der aufge⸗ triebenen Fohlen kamen 1166 Mark an Prämien zur Ver⸗ teilung. Nachmittags bewegte ſich ein mit ſinnigen Gruppen ausgeſtatteter Feſtzug durch das Städtchen; dann entwifkelte ſich auf dem Krämermarkt und in den Gaſtſtätten ein feſt⸗ liches Treiben. Wer kennt den Toten? () Kaelsruhe. Am 5. März 1939 gegen 10.20 Uhr wurde auf der Strecke Karlsruhe—Maxau bei Kilometer 1600/1, 1700 hinter Bulach ein unbekannter Mann tot auf⸗ gefunden. Der Mann iſt 45 bis 50 Jahre alt, etwa 10 Meter groß, ſchlank. Er hat lange, braune zurückge⸗ kämmke Haare und kleines geſchnittenes Schnurrbärtchen. Er gehört dem Arbeiterſtand an. Nach Lage der Sache dürfte er von einem in der Nähe befindlichen Landort ſtam⸗ men. Er trug einen grauen Hut mit ſchwarzem Band. Im Hul ſind die Buchſtaben„A. V.“ angebracht. Bekleidet war er mit einem grauen älteren Mantel, blaugrauem Kittel mit Weſte, braunem Pullover, grauer Hoſe, grauen Socken und braunen, älteren Halbſchuhen mit Druckknopfverſchluß. In den Taſchen führte er mit: Zwei Taſchentücher, einen brau⸗ nen Geldbeutel, eine kurze Pfeife und ein Päckchen Tabak. Unten am Bahndamm ſtand ein älteres Herrenfahrrad mit aufwärksgebogener Lenkſtange ohne Griffe. Am Fahrrad befindet ſich ein Dynamo, Marke Daimond, Nr. 888. An dem Fahrrad hing eine alte braune Aktentaſche; in dieſer befanden ſich eine leere Bierflaſche, Bauernbrot, ein Stück Speck und ein geſalzenes Schweineknöchel. Lörrach.(Renovierung des Stettener Schlößchens.) Ein bemerkenswertes Baudenkmal, das Steltener Schlößchen, wird teilweiſe neu hergerichtet werden. An dem dreiſtöckigen Bau aus dem Jahre 1666 iſt insbeſon⸗ dere der Treppenturm mit hölzerner Wendeltreppe bemer⸗ kenswert, ſowie der aus rotem Sandſtein errichtete ſchöne Torweg. Außer verſchiedenen Reparaturen, die notwendig geworden ſind, wird im oberen Stock auch eine Wohnung ein⸗ gebaut. Der unſchöne Anbau eines größeren Schuppens wird beſeitigt, ſodaß das Gebäude im Zuſammenhang mit dem diworſtehenden Brunnen noch beſſer zur Wirkung kommen ird. ) Stodach.(Zechpreller verurteilt.) Der mehrfach vorbeſtrafte Alrich Schafheitle aus Gallmanns⸗ wel wurde wegen Zechprellereien zu anderthalb Jahren Zucht⸗ aus verurteilt; außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehren⸗ ſochte auf die Dauer von drei Jahren abgeſprochen. Wegen Landſtreicherei erhielt derſelbe Angeklagte vier Wochen Haft und Arbeitshaus. Frühling am Oberrhein Auregungen des Gauleiters für Landwirtſchaft und Fremden⸗ verkehr. „ANS. In der Führertagung in Karlsruhe kam Gau⸗ leiter Noberl Wag ne 1. in 1 1 viele Gebiete des öffent⸗ lichen Lebens berührenden Rede u. a. auf die geographiſchen und klinatiſchen Vorzüge zu ſprechen, über die unſer Gau wie in anderer im Reich verfügt. Wenn man in d n Tagen, gleichgültig aus welcher Richtung, in das badiſche Rheintal komme, ſei man überraſcht, wie weit hier die Jahreszeit ſchon vorangeſchritten ſei. In unſerem von Natur und Klima derart bevorzug⸗ an Gau ergäben ſich einmal für die Landwirtschaft, beſonders für den Gartenbau, ſehr große Möglichkeiten, die noch weit mehr als bisher zur Schaffung einer Frühgemüſe⸗ und Früh⸗ obſtreſerve für das Reich genutzt werden müßten. 5 itere ganz eigenartige Möglichkeiten ſeien für den E geboten. Nirgendwo im Reich könne man 0h im Vorfrühling ſo wundervoll warme Tage erleben, wie 80 Baden. Man müſſe das Reiſepublikum draußen nur dar⸗ auf aufmerkſam machen. Beſonders die Gemeinden müßten 8 ihr Augenmerk richten. Wenn Baden ſeit jeher den ieh gepflegter Gaſtlichkeit genoſſen habe— gerade in den 5 e Jahren ſeien in verſchiedenen Städten vorbildliche Emri Gaſtſtatten entstanden— ſo gelte es, dieſe vorzüglichen ichtungen noch zu vermehren und zu vervollkommnen. Motorradler von ſeinem Fahrzeug Aus den Nachbargauen Der Weidenbäck 7 Deukſchlands älteſter Wirt verſchieden Laufen a. d. Eyach. Deutſchlands älteſter Wirt, Johan⸗ nes König„Zur Weide“ in Laufen a. d Eyach iſt nicht mehr. Man hatte ihn im letzten Jahre ſchon mehrere Male totgeſagt, es hatte jedoch nie geſtimmt. Diesmal iſt es leider zutreffend Der im 10 2. Lebensjahr ſtehende Weiden⸗ bäck hat ſeine Augen für immer geſchloſſen. Seit dem 20. Dezember, an welchem Tage er ſeine Wirtſchaft aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten geſchloſſen hat, lag er mit kurzen Un⸗ terbrechungen im Bett. Die Kräfte ließen zuſehends nach, obwohl er bis vor etwa acht Tagen noch immer guten Appetit zeigte. Man ſah das Ende des Alten kommen. Am vergangenen Samstag zeigte er ſchwere Atemnot. Auf die Frage, ob man zum Arzt ſchicken ſolle, gab er eine vernei⸗ nende Antwort. Er hegte noch immer die Hoffnung, zum Frühjahr wieder geſund zu ſein und ſeine Wirtſchaft neuer⸗ dings öffnen zu können. Mit dem Weidenbäck verliert der Kreis Balingen eine ſeiner markanteſten, ja man kann ſagen berühmteſten Per⸗ ſönlichkeiten. Es war nicht ſo ſehr das hohe Alter, das Wei⸗ denbäck auszeichnete und berühmt machte, als vielmehr die Eigenart ſeines Charakters, die Beſonderheit, die er als gewandter, humorvoller Plauderer ſeinen Gäſten gegen⸗ über an den Tag legte. Als Bäcker wie als Wirt war er ein Original. Das machte ſeine kleine Wirtſchaft ſchon zu Zeiten anziehend, als der Mann noch weit entfernt vom 100. Geburtstag war. Von dieſem Tag an fedoch ſetzte all⸗ ſonntäglich und auch an manchen Wochentagen eine wahre Wallfahrt zu dem Alten ein. Um den Verſtorbenen trauern mit dem ganzen Kreis Balingen die vielen Freunde aus weiten Teilen des Landes und des Reichs, nicht zuletzt aber der noch ſehr rüſtige, nur wenige Jahre jüngere Bru⸗ der des Weidenbäck. Schwere Verkehrsunfälle.— Fahrerflucht. Ludwigshafen. Auf der oberen Drehbrücke ſtürzte ein und wurde bewußtlos aufgefunden. Man ſchaffte ihn ins Krankenhaus. Durch den Sturz trug der Motorradler eine Kopfwunde und Gehirn⸗ erſchütterung davon.— Am Sonntag, den 5. März gegen 19 Uhr wurde auf der Straße Sauſenheim—Neuleiningen bei Grünſtadt ein 54 Jahre alter Landwirt durch ein Kraftfahrzeug angefahren und tödlich verletzt. Der Autolenker flüchtete. Am Tatort wurden Glasſplitter gefunden, die von einem Scheinwerfer des Tatfahrzeuges herrühren. Wer kann Angaben über den Täter machen? Sachdienliche Mitteilungen an die nächſtliegende Polizei⸗ dienſtſtelle erbeten. Alzey. Ins Krankenhaus wurden ſchwerverletzt der Kriegsbeſchädigte Otto Schug aus Wöllſtein und ſein Sohn eingeliefert. Sie ſtießen mit ihrem Motorrad auf dem Nachhauſeweg von der Arbeitsſtätte aus Wallertheim gegen einen Bulldogg. Annweiler.(Beide Beine abgefahren.) Der etwa 60 Jahre alte Ludwig Schultz aus Annweiler wollte in Rinnthal noch einen Zug beſteigen, der ſich gerade in Bewegung ſetzte. Er rutſchte dabei vom Trittbrett ab und kam unter die Räder, wobei ihm beide Beine abgefahren wurden. Der Schwerverletzte fand im Annweiler Kranken⸗ haus Aufnahme. Hilbringen.(Leiche geländet.) Am Saarufer bei der Eiſenbahnüberführung an der Mechener Brücke wurde eine männliche Leiche geländet. Es handelt ſich um einen Mann von etwa 55 Jahren. Anſcheinend hat die Leiche noch nicht lange im Waſſer gelegen. Die Leiche wurde durch Arbeitsdienſtmänner aus Hilbringen geborgen. Ausweis⸗ papiere trug der Tote nicht bei ſich. Zwecks Feſtſtellung der Todesurſache wurde die Leiche in die Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt Merzig überführt. Eine Gerichtskommiſſion hatte vorher an der Fundſtelle den Tatbeſtand aufgenommen. Büdingen.(Sein letzter Gang) Das Sckickſal ſpielt manchmal eigenartig. So auch in dem Kreisorte Bobenhauſen J. Dort war der Schreinermeiſter Heinrich Kämmerer unterwegs, um einen fertiggeſtellten Sarg nach dem Nachbarsorte Wippenbach zu bringen. Auf dem Wege dorthin wurde der Mann von einem Schlaganfall betrof⸗ fen, der ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. — Neuſtadt, Kr. Waiblingen.(qmind vom Zug er⸗ faßt.) Auf Bahnhof Neuſtadt wurde ein vierjähriger Knabe, der über die Gleiſe lief, von dem Perſonenzug 2003 Waiblingen—Hall—Heſſental erfaßt und auf die Seite ge⸗ ſchleudert. Das Kind erlag ſeinen Verletzungen auf dem Transport ins Krankenhaus Waiblingen. Das Reichsbahn⸗ perſonal trifft kein Verſchulden an dem Unfall. Ab wei Kinder kot in der Badewanne aufgefunden. Die beiden einzigen Kinder des Ehepaares Gerſtlauer in Ulm, ein neun Jahre alter Junge und ein elf Jahre altes Mäd⸗ chen, wurden von ihrer Mutter tot in der Badewanne auf⸗ gefunden Die Kinder ſind anſcheinend das Opfer einer Koh⸗ lenoxydgasvergiftung geworden. Ab 90 Jahre alte Frau verbrannk. In Battenberg iſt die 90 Jahre alte Frau Auguſte Kiikel einem Verbrennurgstod zum Opfer gefallen. Die alleinwohnende alte Frau hat am Herd hantiert, wobei ihre Kleider Feuer gefangen haben. Als die Nachbarn durch den aus der Wohnung emporſtei⸗ genden Rauch auf das Unglück aufmerkſam wurden, hatte die alte Frau bereits ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß ſie kurz darauf verſtarb. 5 a aß Kraftwagen vom Zug erfaßt. Auf dem ſchienenglei⸗ chen beſchrankten Uebergang zwiſchen Manzell und Fiſch⸗ bach wurde der Kraftwagen der Aerztin Dr. med. H. Piutti aus Auggen bei Müllheim von dem zwiſchen Radolfzell und Friedrichshafen verkehrenden Perſonenzug 3645 erfaßt und zertrümmert. Die Fahrerin erlitt tödliche Verletzungen. In dem Zug kam niemand zu Schaden. Der Schrankenwär⸗ ter, der nach einer vorangegangenen durchzechten Nacht ge⸗ ſchlafen und die Schranken nicht geſchloſſen hatte, wurde in Haft genommen. 1 ai Auto fuhr in eine Schafherde. In dem ländlichen Duisburger Stadtteil Buchholz fuhr in der Dämmerung ein Auto in eine die Straße überquerende Schafherde. Drei Schafe wurden dabei ſo ſchwer verletzt, daß ſie an Ort und Stelle notgeſchlachtet merden mußten. Der 68 Jahre alte Schäfer erlitt außer e e Hals⸗ und Bruſt⸗ quetſchungen und mußte in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Man hofft, ihn am Leben zu erhalten. 5 A Nord und Selbſtmord. In Holzminden ſchoß ein Mann ſeine Frau nieder und verübte dann Selbſtmord, in⸗ dem er ſich eine Schlinge um den Hals legte und dann eine Kugel durch die Schädel jagte Die Frau wurde in hoff⸗ nungsloſen Zuſtand in das Krankenhaus gebracht, wo ſie bald darauf ihren ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Lalcale Nuud ocliau. Jetzt wieder Wehrverſammlungen Im Laufe des Monats April finden das erſte Mal in dieſem Jahre ſeit der Zeit vor dem Kriege im Bereiche des Wehrlreiskommandos V Wehrverſammlu ngen— vor dem Kriege Kontrollverſammlungen genannt— ſtatt. An dieſen Wehrverſammlungen haben dieſenigen Wehrpflichtigen d. B. teilzunehmen, die durch öffentliche Bekanntmachung auf⸗ gerufen werden oder perſönliche Aufforderungen erhalten. In den öffentlichen Aufrufen iſt gleichzeitig Zeit und Ort der Wehrverſammlungen angegeben. Vorausſichtliche Dauer etwa drei Stunden. Die Teilnahme iſt Pflicht, unentſchuldigtes Fernbleiben wird beſtraft. Geſuche um Befreiung ſind rechtzeitig unter Vorlage von Beſcheinigung, die von der Ortspolizei⸗ oder anderen Behörden oder Dienſtſtellen oder vom behandelnden Arzt auszuſtellen ſind, zu richten an das zuſtändige Wehrbe⸗ zirkskommando von Offizieren z. V. und d. B., Wehrmacht⸗ beamten d. B., Feldwebeln oder Wachtmeiſtern d. B., die zu⸗ gleich Reſerveofftzieranwärter ſind; an das zuſtändige Wehr⸗ meldeamt von allen Unteroffizieren und Mannſchaften. Es liegt deshalb im Intereſſe jedes Wehrpflichtigen d. B., daß er die öffentlichen Bekanntmachungen genau durch⸗ lleſt. Bei Zweifeln wende er ſich an die obengenannten Wehrerſatzdienſtſtellen. Eine Handwerkerverſammlung fand geſtern abend im Löwen ſtatt. Kreisfachſchaftswalker Pg. Nau ſprach in ausführlicher Weiſe zu dem Thema„Altersverſorgung“ und brachte ſo manche Aufklärung über die neue ſoziale Einrichtung zum Wohle der Handwerker. Es war nur ſchade, daß ſo wenig Intereſſenten der Einladung Folge leiſteten, um ſich über die neue wichtige Geſetzgebung zu orientieren. 8 Geländeweihe mit Sommerfeſt. Rachdem nun das Gartengelände des Kleingärtner— Vereins e.V. Mhm.⸗Seckenheim im Sommerdamm als ab⸗ geſchloſſen gelten darf, bedarf es nur noch des inneren Ausbaues. Alle Geräteſchuppen müſſen auf Anordnung der Stadtverwaltung verſchwinden und durch Gartenhäuſer, die alle den gleichen Typ aufweiſen, erſetzt werden. Das Gelände muß im Laufe des Sommers einen einheitlichen guten Eindruck gewähren. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß der rührige Verein auch dieſe Aufgabe be⸗ wältigen wird, und daß er das Feſt der Geländeweihe würdig zu geſtalten wiſſen wird. Der Verein tritt zum 1. Male mit ſeiner Geländeweihe und ſeinem Sommerfeſt vor die Oeffentlichkeit und hat ſeine Veranſtaltung bei der Ortsgruppe bereits angemeldet. Er bittet die hieſigen Vereine und Gliederungen der Partei um gütige Kückſichtnahme. 9 Den 74. Geburtstag feiert heute Frau Eva Weber, Zähringerſtr. 86. Unſere beſten Wünſche. Eierſegen. Ein einjähriges weißes Leghorn legte dem Hühnerhalter Hermann Volz, Meersburgerſtraße in den letzten drei Tagen je ein Ei im Gewichte von 117 und 125 Gramm. 5 Wer war in der Mordnacht zum 1. März im Wald⸗ park? Zur Ermittlung des Täters in der Mordſache ul⸗ mer iſt es dringend erwünſcht, daß ſich alle Perſonen, die ſich in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch(28. Februar auf 1. März) im Waldpark aufgehalten haben oder durch den Waldpark gegangen ſind, bei der Kriminalpolizei Mann⸗ heim, Zimmer 8s, melden. * Damenkapelle— zahlen! Das in Mannheim tagende Landesarbeitsgericht verurteilte einen Heidelberger Gaſtwirt zur Zahlung der verlangten 1060 Mark an die durch ihn verpflichtete Damenkapelle. Er hatte die für den Sommer 1938 verpflichtete Kapelle ſchon nach einem Monat Wirk⸗ ſamkeit als unzureichend in der Leiſtung gekündigt. Der Gut⸗ achter erklärte, die Kapelle habe entſprechend den Lokalver⸗ hältniſſen eine muſikaliſche Leiſtung bewieſen, die befriedigen könne. Auch habe ſie nur mäßige Bezahlung gehabt. Daß einige Gäſte der Leiſtungen wegen fernblieben, ſei kein Grund zur Entlaſſung der Kapelle. Andere Gäſte waren durchaus zufrieden. Das Urteil iſt endgültig. * — Vorſicht mit Enkeneiern.— Strenge Ueberwachung nokwendig. Da trotz dringender amtlicher Hinweiſe die Fälle von Erkrankungen von Menſchen durch den Genuß nicht oder unvollſtändig gekochter oder erhitzter Enteneier keine Verringerung erfahren haben, weiſt das Reichsinnen⸗ miniſterium erneut auf die Kennzeichnungsvorſchriften für Enteneier und die Notwendigkeit einer ſtrengen Ueberwa⸗ chung hin. Den nachgeordneten Behörden wird empfohlen, auf die geſundheitlichen Gefahren nicht oder ungenügend erhitzter Enteneier aufmerkſam zu machen und dabei Hin⸗ weiſe über gefahrloſe Zubereitungen zu geben. — Schützt die Weiden. und Haſelkätzchen! Es iſt eine große Unſitte, die im Frühling als erſte Zeichen der erwa⸗ chenden Natur erſcheinenden Weiden⸗ und Haſelkätzchen ab⸗ zureißen. Für jeden Naturfreund iſt es ein Schmerz, an den Wegen und Waldrändern die geplünderten Sträucher zu ſehen. Die Pollen der Weidekätzchen und der Haſelnuß ſind das erſte Futter für die Bienen Wird ihnen dieſes Futter genommen, ſo iſt eine ſchwere Schädigung der Bienenzucht unvermeidlich. Wir haben aber die Bienen nicht nur zur Gewinnung des Honigs, ſondern auch zur Befruchtung der Blüten dringend nötig Ohne Bienen kein erträglicher Obſtbaum ohne Bienen keine ausreichende Oelfruchternten! Uebrigens iſt nach der Naturſchutzordnung vom 18. März 1936 das unberechtigte Abpflücken, Befördern, Freihalten und Verkaufen von Weiden⸗ und Haſelkätzchen ſtrafbar. Wer ſie zum Verkauf anbietet, hat ſich über den rechtmäßi⸗ gen Erwerb ſchriftlich auszuweiſen. 28 Gedenktage 8. März. 5 1855 Der Botaniker Karl v. Goebel zu Billigheim in Baden geboren.„ 1869 Der franzöſiſche Komponiſt 1 in Paris geſtorben. 1917 Ferdinand Graf v. Jepp in Berlin geſtorben. 1922 Gründung des„Jugendbundes der NSDAP“, des Vorläufers der Hitler⸗Jugend. 2 Von der Familie zum Volk Urzelle aller menſchlichen Gemeinſchaft war die bäuer⸗ liche Familie; ſie war die erſte Arbeitsgemeinſchaft, die erſte Kampfgemeinſchaft, die erſte Gemeinſchaft auch, die die ſeeliſchen und geiſtigen Eigenſchaften des Menſchen weckte und entwickelte und ihn zum ſozialen Weſen, damit auch zum Schöpfer aller Kultur und Ziviliſation werden ließ. Durch Heirat mit den Söhnen und Töchtern anderer Familien wurden die„Geſchlechter“, alſo der größere Kreis. Und ſicherlich wurden dieſe Heiraten lange Zeit hindurch nach dem Prinzip einer Ausleſe geſchloſſen, die Geſundheit, Wehrhaftigkeit, Arbeitskraft höher ſchätzte, als Beſitz, denn der Beſitz, vom Boden abgeſehen, war gering und ſtets ge⸗ fährdet; ſo wurden Klugheit und Kraft höher bewertet, als er. Die Summe der durch Heirat verwandten Geſchlech⸗ ter ergab die Sippen, und aus der Mehrzahl dieſer gleichgerichteten, von den gleichen inneren Bedingungen geformten und von gleichen äußeren Bedingungen abhän⸗ gigen Sippen wurde der Stamm, wurde das Volk. Einen anderen Weg zur Volkwerdung gab und gibt es nicht; Volk kann nur ſein, was gleichen Blutes iſt. Keine Volksgruppe aber iſt ſo ſtark familien⸗ und damit ſippengebunden wie das Bauerntum. Wir haben hier in Baden das anſchaulichſte Beiſpiel dafür, wie übrigens allenthalben in gebirgigen Gegenden. Wer ein bißchen dar⸗ auf achtet, wird bald finden, daß im Schwarzwald die Be⸗ völkerung ganzer Täler und oft noch darüber hinaus, mit⸗ einander verwandt iſt. Beſtimmte Familiennamen kehren immer wieder, wenn auch oft der Grad der Verwandtſchaft nicht mehr feſtſtellbar iſt, ſo wiſſen doch alle, daß ſie ein⸗ mal zueinander gehörten, daß ſie gleichen Urſprungs ſind. Mögen auch die äußeren Lebensverhältniſſe der verſchiede⸗ nen Geſchlechterzweige ſich ſtark auseinander entwickelt ha⸗ ben, das Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit iſt ſtärker als alles Trennende. Und ſo hören wir denn oft von Vet⸗ tern und vom Bäsle reden bei Verwandtſchaftsgraden, die von Stadtleuten kaum noch als ſolche anerkannt werden. Dieſe Ausbreitung der Sippe aber erklärt auch bäuerliche Weltanſchauung, bäuerliche Wertſchätzung von Brauch und Sitte, kurz alles das, was den Bauer von den Stadtleuten auszeichnet. In gewiſſen Fällen entſcheiden alle Bauern gleich, haben alle die gleichen Anſichten, mögen ſie Erbhof⸗ bauern oder Landarbeiter ſein; auch im ärmſten Tagelöh⸗ ner iſt und bleibt das Bäuerliche lebendig, ſolange er in einer Dorfgemeinſchaft lebt und wird es wieder, wenn er, in die Stadt verſchlagen, nach Jahren ins Dorf zurückkehrt. In der Stadt lockern oft ſchon in der zweiten Generation Bildungs⸗ oder Beſitzverſchiedenheit den Familienzuſammen⸗ hang, laſſen den einen ſteigen, den anderen fallen. So ſind Stadtfamilien, die vom Lande zuwanderten, oft ſchon in der dritten Generation„ſterbende Geſchlechter“, wenn nicht durch Blutauffriſchung vom Lande oder aus der geſünderen Kleinſtadt neue Lebenskraft gewonnen wird. Nicht einmal die zunehmende Zahl der Geburten der Stadtbevölkerung kann dieſem Stand des Volkes Einhalt gebieten. Heute wiſſen wir, daß bei allem, was der Menſch gewinnt, er ein armer Teufel bleibt, wenn er ſich von den ſelbſtverſtänd⸗ lichen natürlichen Lebens bedingungen, die ſeiner Art geſetzt ſind, entfernt. Wenn alſo der nationalſozialiſtiſche Staat der Landflucht zu ſteuern verſucht, ſo geſchieht das aus der Erkenntnis, daß dem Volke neue ſtärkere Lebensquellen nottun. Beginn der Feldͤbeſtellung Allerlei Bräuche in deutſchen Landen. Die Sonne zieht ihre Bahn von Tag zu Tag allmählich höher; der Frühling wächſt ganz leiſe aus dem März her⸗ vor. Sobald der Boden völlig aufgetaut iſt, beginnt auf dem Lande die Ackerarbeit. Die Felder müſſen für die Frühjahrsbeſtellung vorbereitet werden; der erſte Pflug kommt auf den Acker. Aber nicht der einzelne Bauer be⸗ ginnt für ſich die Frühjahrsbeſtellung, vielmehr erfaßt der gleiche Pflichtgedanke alle Dorfinſaſſen. Hier gilt von je die Forderung:„Einer für alle, alle für einen!“ In der ural⸗ ten Markgenoſſenſchaft des Dorfes wurzelt das Gefühl der Zuſammengehörigkeit und Schickſalsverbundenheit, das ſo ſtark iſt, daß keine Sonderwünſche aufkommen können, kein Einzelgängertum ſich hervorwagen darf. Feſte Zeiten und Tage beſtimmen die einzelnen Handlungen, das Pflügen, Säen und Pflanzen. Jeder Anfang namentlich iſt mit be⸗ ſonderer Weihe verbunden. Die erſte Ackerbeſtellung wird für den deutſchen Bauern zum Frühlingskult und iſt mit beſonderem Brauch verbunden. Bei der erſten Aus⸗ fahrt zum Pflügen bekommen nicht nur die Hausangehö⸗ rigen beſſeres Eſſen, ſondern auch die Zugtiere beſonders Futter. Im Weſtfäliſchen legt die Bäuerin ein Brot auf die Pflugſchar, ſchneidet es mitten durch, gibt eine Hälfte dem Pflüger, die andere den Zugtieren. Das Brot hat auch den Namen„Pflugbrot“. Ein Symbol der Fruchtbarkeit, das Ei, vergräbt man in den Rand des Ackers oder führt den Pflug darüber hinweg. In die Vorfrühlingszeit fallen auch die erſten Wunſch⸗ bräuche und Segenshandlungen zum Gedeihen der Saat. Am Sonntag nach Faſſenacht wird in der Rhön der„Zopf angemeſſen“— ein alter Flachsſegen. Ein Burſche legt einen Strohzopf von ziemlicher Länge der Haustochter oder der Vormagd an und ruft dabei aus:„So lang ſoll der Flachs werden!“— Ein anders geartetes Opfer und zu⸗ gleich Zaubermittel für kommenden Ernteſegen wird im Schwabenland geübt, indem beim erſten Ackern der Pflü⸗ ger eine Jungfrau küßt. Die alten Deutſchen wußten ſchon, was Freude macht und Glück bringt. Als Fruchtbarkeits⸗ zauber iſt im Erzgebirge das Begießen des zuerſt auszie⸗ henden Pflügers, des Pfluges und der Zugtiere mit Waſ⸗ ſerkübeln zu deuten. Ebenſo wird bei der Heimkehr dieſer feuchte Brauch ausgeübt, wobei namentlich die Dorfſchönen ſich eifrig und ausgiebig hervortun, beſonders wenn der Pflüger ein ſchmucker und heiratsfähiger Burſche iſt.— Der Beginn der erſten Feldbeſtellung und Ausſaat iſt eine„hil⸗ lige“(heilige) Zeit, reich an Arbeit, aber auch an Hoffnung. Im Dorf ſcheut man jetzt allzulaute Luſtbarkeiten und mei⸗ det auch den Tanz; denn durch Tanzen„ſtampft man die Saaten in den Boden“. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 6. März. Sämtliche Notierungen unverändert. d 5 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 7. März: Miete H 17 und 1. Sondermiete H g und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 230 bis 232, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 407 bis 409: Struenſee oder der Sturz des Miniſters. Schauſpiel von Eber⸗ hard Wolfaang Möller. Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 8. März: Miete E 17 und 1. Sondermiete Eg: Enoch Arden. Oper von Ottmar Gerſter. An⸗ fang 20. Ende 22.30 Uhr. Gewinnauszug 5. Klaſſe 52. Preußlſch⸗Süddeutſche(278 Preuß.) Klaſſen-Lotterl 5 P aſſen-Lotterie Ohne Gewähr 0 Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteflungen 1 und 11 25. Ziehungstag 5 4. März 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10 000 RM. 189583 2 Gewinne zu 5000 RM. 10972 10 Gewinne zu 3000 RM. 103031 137474 155780 175802 304810 28 Gewinne zu 2000 Re. 15529 45014 75292 141788 155986 168760 184231 22088 313681 218746 234786 884208 382218 384898 70 Gewinne zu 1000 RM. 29504 30959 39663 39727 45006 49588 51004 65318 76223 78523 80861 102963 148325 158870 163764 165651 175892 176805 182863 185833 213895 224018 226457 22944 230489 246319 249550 270562 301221 317538 334602 341587 353688 885242 388457 120 Gewinne zu 500 RM. 7253 11534 13322 19921 24463 25779 29886 40142 59706 59979 65658 70478 75948 79942 81319 111476 111589 28857 123404 127853 180884 153788 179198 185828 191177 196488 204896 2710873 220373 2313258 245088 250018 252771 289189 265656 268848 272112 280962 281875 282499 284436 290144 293157 2894515 365321 311748 314389 316854 319958 321831 327561 331628 3836474 341469 347387 374750 385627 387837 391721 395276 192 Gewinne zu 300 RM. 802 1472 7469 11728 20890 22079 24845 26151 34706 35225 42815 44324 44400 45947 47590 58486 61006 62490 65833 68495 68966 70254 83654 85475 92195 92261 102686 103024 108714 110092 111010 111089 117301 118168 121124 121545 123148 131985 132169 137734 140645 154934 156152 156452 156518 172889 175029 184000 188566 190523 195055 196179 200333 203038 205398 209893 211993 215398 216965 218788 220031 224348 227151 227600 229084 238853 249336 262785 278278 283198 289603 303719 308982 311033 311751 313201 323280 326058 326958 328423 329808 334494 339676 345825 348631 349448 356810 363128 363420 371868 374911 379143 385556 386850 391929 392810 Außerdem wurden 4576 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 315873 2 Gewinne zu 5000 RM. 23216 6 Gewinne zu 3000 RM. 162839 224618 314920 26 Gewinne zu 2000 RM. 42373 73605 127999 179292 180147 225753 252444 291512 306606 322149 385908 394610 398776 52 Gewinne zu 1000 RM. 9247 31845 39983 43853 63918 74612 221987 278509 285757 388488 35750 35468 356857 849544380265 97 3 28 2 35 L 13485 336537 349844 375900 399217 8 8 92 Gewinne zu 500 RM. 1490 5176 38545 41604 52096 59904. 64271 72076 121218 122606 132303 140988 164481 165395 169151 177890 182682 186465 209426 222519 235456 248950 261692 263097 2718935 272423 273317 282391 285595 302500 305157 397883 312850 314552 314554 318719 337221 361582 362724 366661 375890 379007 380319 390685 392362 395735 148 Gewinne zu 300 RM. 917 9280 9647 16074 22460 24359 24749 28222 30794. 38294 45338 72420 76596 77786 89987 97737 98781 99529 107908 109854 110925 121121 123715 137768 140564 144052 149157 151241 153169 1571568 157943 161579 182435 167168 188437 188621 188790 191790 202659 207711 209277 229852 233783 239269 240582 245515 252352 258842 264760 289318 287129 293578 295944 297724 299972 303582 307976 308286 310117 320248 320373 330072 334368 347124 350661 352155 352807 355283 361538 367072 874294 378285 884088 392180 Außerdem wurden 3672 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000 000 RM, 2 zu je 50 000, 2 zu je 30 000, 2 zu je 20 000, 12 zu ſe 10 000, 26 zu je 5000, 38 zu je 3000, 92 zu je 2000, 362 je 100), Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Einſperren von Tauben. Rach 8 34 der Feldpolizeiordnung wird beſtraft, wer unbefugt Tauben während der Frühjahrsſaatzeit fliegen läßt. Die Frühjahrsſaatzeit hat bereits begonnen. Das Verbot gilt vom Zeitpunkt der Veröffentlichung bis 15. Mai einſchließlich. Mannheim, 3. März 1939. Der Oberbürgermeiſter. 1. Neu! Neu Patentamtlich geschützt! Für Soldaten und Sportler jeder Art ist die neue Armbanduhr Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem Heimgang unserer lieben Entschlafenen, sowie für die reichen Blumenspenden und die trostreichen Worte von Herrn Pfarrer Fichtl sprechen wir hiermit unseren innigsten Dank aus. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Georg Ding. Mannheim-Seckenheim, 7. März 1939. heute unentbehrlich. Denn es gibt kein Herausfallen N der Uhrgläser urd kein Z erbrechen mehr. Zu beziehen im Fachgeschäft Jakob Wolf, Breisacherstraße 9. . Küchen in Schleiflack Kichen in Edelholz Kichen in naturlasiert Küchen in jeder Form Kichen in jeder Größe Niichen Henko-Herſkels Wasch. und Bleich-Sode] 250 fr ME. O. 95 Draht- und Auflage- Mulatratzen Schonerdecken in allen Ausführungen und Preislagen. Ehestandsdarlehen/ Ratenzahlung gestattet. Rsparatufen werden angenommen. verw, B. Hoffmann-Schmnitthäuser Oberkircherstraße 15. Schöner BE Kinder⸗ Die beſtellten Honig! vn Reben reisw. z. verkauf. k Oentſcher 5 3 f.] können abgeholt 1 den. Blüten⸗Honig Offenburgerstr. 29 5 (gar. rein) 5(parterre). Pro Stück 34 8. zu jedem Preis 500 fr Mk. 1.70 Joh. Sichler (mit Glas). Beſtellungen auf] Bonndorferſtr 23. EEK finden Sie im Hüchen-Spezialhaus 8 8 Mannheim, N 7, 6. werden in jeder S„ 2 Läufe r⸗ 0(gar. rein) i Drucicar beitet S n Talon. (mit Glas) aufwärts, Taft für Handel, Gewerbe, Industrie] Jul. 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Am Mittwoch, 8. März 1939, findet im Nathan Zimmer 10, 3. Stock, die Ausgabe der Kohlen⸗Gutſcheine fol Gruppe A u. B von 9— 10 Ahr Gruppe C u. D von 10—11 Uhr Gruppe E u. F von 11 12 Uhr. Fürſorge⸗Empfänger erhalten keine Gutſcheine. Die angegebenen Zeiten lind genau anbei Der Orts i