. 7 . Nr. 56 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Oienstag. 7. März 1939 25 Noſtende Traktoren 5 Wenn in dieſen Tagen der deutſche Bauer be⸗ ginnt, ſein Feld umzubrechen und vorzubereiten, damit er mit der Ausſagt anfangen kann, ſo tut er das mit der ſelbſt⸗ verſtändlichen Gelaſſenheit des Herrn auf der eigenen Scholle und empfindet dieſe von ſeinen Vätern übernommene Auf⸗ gabe als ein Recht und als Ehrendienſt an ſeinem Volke. Dieſe innere Einſtellung zu ihrer Arbeit haben die Bauern auch überall da, wo ſie die Freiheit als Eigentümer über ihr Land beſitzen, nicht dagegen in Sowſetrußland, wo ſie von einem raſſefremden jüdiſchen Regime durch die Zwangskollektivierung entrechtet und zu proletari⸗ ſchen Landarbeitern herabgedrückt worden ſind. Es gibt hier keine Bauerngüter mehr, ſondern nur noch landwirtſchaftliche„Betriebe“, ſogenannte Kolchosbetriebe. Erbliche Bindung an einen angeſtammten Hof gibt es natürlich erſt recht nicht, weil das ein unerwünſchtes Heimatgefühl erzeugen könnte und dem propagierten Ideal des wurzelloſen Einheitsproleten zuwiderlaufen würde. Kann man nach dieſer unerhörten Entrechtung der ehemaligen Bauern noch erwarten, daß ſie als Arbeitsſkla⸗ ven auf den ihnen fremden Kolchosbetrieben einen Eifer zeigen, der weiter reicht als die Peitſche des ſtaatlichen Kommiſſars? Kann man überhaupt die Arbeit dieſer zwangsweise Kollektivierten mit der des deutſchen Bauern vergleichen? Natürlich nicht! Die Beſtätigung dieſer Anſicht findet man täglich in hten aus der Sowjetunion. In ihnen erhebt ſich ein 8 Geſchrei, aus dem man deutlich die Sorge heraus⸗ hört, daß auch dieſes Jahr wieder der einſt ſo fruchtbare Boden der ruſſiſchen Kornkammern nur ſchlecht be⸗ ſtellt wird, und daß ſich hieraus erneut Hungerkata⸗ ſtrophen ergeben werden. Zweifellos iſt dieſe Sorge be⸗ gründet, zumal wenn die vorjährige Dürrekataſtrophe in weiten Gebieten der UdSSR mit berückſichtigt wird. Wo die Urſache für die Intereſſeloſigkeit der Bevölkerung liegt, die den Boden verkommen läßt und damit die Mißernten heraufbeſchwört haben wir oben aufgezeigt. Der naive Glaube an die allgewaltige Macht der Maſchine hat dazu geführt, daß die Pferde in der Landwirtſchaft faſt gänzlich aͤbgeſchafft und durch die Traktoren, das Sinnbild der In⸗ duſtrialiſierung, erſetzt worden ſind. Die Traktoren ſind zur fixen Idee der Sowjets geworden, die ſie be⸗ hext und der ſie blind huldigen. Im Zeichen der Traktoren ſollte die landwirtſchaftliche Produktion zu ungeahnten Er⸗ folgen emporſteigen Natürlich verlangen dieſe Maſchinen aber auch Wartung und Pflege, und das um ſo mehr, als ſie von der berüchtigten ſowſetruſſiſchen Qualität ſind. Wenn man ſie alſo im Herbſt verroſtet und heruntergewirtſchaftet in die Ecke ſtellt, haben ſie ſich nicht bis zum Frühjahr von ſelbſt wieder hergeſtellt. Wenn die Traktoren repariert wer⸗ den ſollen, müſſen Erſatzteile da ſein, ſie nicht nicht da; die Traktorenführer müſſen darangehen, die Reparaturen durchzuführen, ſie tun es nicht, weil ihnen der ſchuldige Lohn vorenthalten wird; wenn die Traktoren laufen ſollen, muß Treibſtoff herangeſchafft und gelagert werden, das geſchieht nicht, und zwar wegen der Transportſchwierigkei⸗ ten bei den Eiſenbahnen, weil keine Behälter da ſind und überhaupt Treibſtoff nicht in genügenden Mengen herge⸗ ſtellt wird Kurz, es herrſcht ein Schlendrian von unporſtellbarem Ausmaß. Man beachte nun die Ratloſigkeit und Zwieſpältigkeit, mit der in der Sowfetpreſſe dagegen Stellung genommen wird Jeden Tag lieſt man Berichte über den Beginn der Frühjahrsſgat, in denen zuerſt ein großes Loblied auf die ſowjetiſche Landwirtſchaft geſungen und dann die tollſte Mißwirtſchaft zugegeben wird. So ſchreibt die„Moskauer Deutſche Zeitung“ vom 16 Februar 1939:„Auf den ſoziali⸗ ſtiſchen Feldern ſurren und rattern die Traktoren ein mil⸗ der Februar umfängt die Pflüger und Egger. Samenkör⸗ ner ſinken in die fruchtbare Erde. Durch die Telegrafen⸗ drähte und über die Radiowellen ſchwingt die frohe Kunde durch das Land: Die Normen werden erfüllt, werden über⸗ boten, die Ausſaat hat begonnen.“ Weiter heißt es:„Die Landwirtſchaft, ausgeſtattet mit den modernſten Maſchinen (der Abgott Traktor), iſt zur konzentrierteſten Landwirt⸗ ſchaft der Welt geworden, ihre Siegeskraft gründet ſich vor allem auf die Produktionsverhältniſſe, auf die kollek⸗ tive Arbeit am Boden.“ Aber ſchon ein paar Sätze weiter wird dann die Katze aus dem Sack gelaſſen Unvermittelt heißt es auf einmal:„Die Diſtrikte Dagheſtan, Kaſachſtan und Aſerbaidſchan ſind nicht in voller Ausrüſtung zur Frühjahrsſaat geſchritten“, und ein paar Zeilen weiter: „Am 5. Februar waren in der Republik erſt 52,5 vĩ der Generalrepargturen und 46,5 vH der laufenden Reparatu⸗ ren an den Traktoren durchgeführt. Allerdings haben die Traktorenfabriken nicht genügend Erſatzteile geliefert. Dies entſchuldigt aber nicht die zurückbleibenden Maſchinentrak⸗ korenſtationen, die die Weiſungen der Kommuniſtiſchen Partef und der Regierung auf Wiederherſtellung noch brauchbarer Erſatzteile meiſt vernachläſſigen. Die landwirt⸗ ſchaftlichen Maſchinenfabriken haben übrigens ihren Plan nur zu 63,2 oH erfüllt In einer Reihe von Gebieten“, ſo berichtet die Zeitung weiter,„wurde noch nicht ge⸗ nügend Saatgut beſchafft, auch der Schneeanhäufung wird nicht genügend Sorgfalt gewidmet.“ Die„Prawda“ vom 26. Februar 1939 wettert:„Die Inſtandſetzung der Traktoren hat ſich ſehr in die Länge ge⸗ zogen; einen Teil der Schuld tragen die die Erſatzteile her⸗ ſtellenden Werke, denen man zur Laſt legen muß, daß 830 Traktoren im Odeſſaer Gebiet ohne Erſatzteile geblieben ſind.“ Ueber einen„Muſterbetrieb“ in dieſem Gebiet ſchreibt ſie:„Inmitten des Hofgeländes der Station be⸗ findet ſich eine große Pfütze, gleich daneben ſtehen die Mähdreſcher und andere landwirtſchaftliche Geräte, Man hat ſie hier im Herbſt vorigen Jahres hingeſtellt, jetzt ſind ſie in den Schmutz förmlich hineſngewachſen und vollſtändig verroſtet Ehe man ſich an die Inſtandſet⸗ zialgsarbeiten heranmachen kann, muß die Belegſchaft drei is vier Tage im Schmutz baggern, um die Maſchinen los⸗ zubekommen.“ 5 5. Dieſe Intereſſeloſigkeit der Landbevölkerung iſt natür⸗ lich nut die Folge ihrer Entrechtung durch die Zwangs⸗ kollektivierung; hätte man ihnen ihre Höfe belaſſen, ſo würden ſie ſich ſchon um deren Inſtandhaltung kümmern. Mit Ordensverleihungen und mit nicht eingehaltenen Ver⸗ ſprechungen werden die Sowfets ihre heruntergekommene benden nicht bechbekommen, und mit dem Geſchrei in ihrer Judenpreſſe erſt recht nicht. So iſt zu befürchten, aß es wiederum trotz vielleicht günſtiger Wetterbedingun⸗ 15 eine unzureichende Ernte, Hunger und weitere Ver⸗ Abuding anker der ruſſiſchen Bevölkerung geben wird. zer das iſt ſa auch den Sowjets letzten Endes ganz gleich. as ſie für 155 jüdiſchen Parteibonzen, für ihre politiſchen pitzelkommiſſare für die GPll und die rote Armee brau⸗ en, treiben ſie eben mit Waffengewalt von den Feldern . ag von ihnen e ſſiſche Bauer und Arbeiter mag Lebensfreude ohne Genußgiſte Arbeitsfähigkeit bis ins Alter— Anſprache Dr. Leys Frankfurt a. M. 6 März. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſprach auf einer gro⸗ zen Kundgebung, mit der die 2. Reichstagung„Volksge⸗ ſundheit und Genußgifte“ im Saalbau eröffnet wurde. Gauleiter Sprenger hieß die Tagungsteilnehmer willkommen. Er erklärte dann, der Gau Heſſen⸗Naſſau ſei im Kampf gegen den Alkoholmißbrauch ſchon in der Ver⸗ gangenheit nicht untätig geweſen. Vor der Machtübernahme ſei die reiche Obſternte vielfach unverarbeitet liegen geblie⸗ ben und verdorben während man heute nicht wiſſe, wo⸗ her man die Aepfel und Beeren nehmen ſolle, um das Bedürfnis der Süßmoſtereien zu befriedigen. Das in den Lehr⸗ und Verſuchsanſtalten für gärungsloſe Früchteverwertung in Obererlenbach entwickelte Ver⸗ fahren für Süßmoſt ſei bereits in 49 Staaten der Welt eingeführt. Anſtelle des verhinderten Reichsärzteführers Dr. Wag⸗ ner ſprach dann Geheimrat Staatsrat Prof. Dr. Sauer⸗ bruch über die Aufgaben und Ziele der Tagung. Das Problem der Volksgeſundheit ginge weit über das medizi⸗ niſche Fach hinaus und erſtrecke ſich auf alle Lebensgebiete unſeres Volkes Daher ſei die Geſundheitsführung zu einem zentralen Arbeitsgebiet der Sozial⸗ und Kulturpolitik im Dritten Reich geworden.„Wir wollen“, erklärte Prof. Sauerbruch,„daß der Einzelne ſein Leben in freier Ent⸗ ſcheidung führt, und wir wiſſen auch, daß zu gegebener Zeit ein Glas Wein oder Bier ein Sorgenbrecher aus Seelennot ſein kann Der Kampf gilt dem Mißbrauch der Genußmittel.“ Von Beifall begrüßt, nahm dann der Schirmherr der Tagung, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, das Wort. Das Thema der Verhandlungen, betonte er, ſei weltan⸗ ſchaulich bedingt. Denn es handele ſich auch hier um eine neue Lebensauffaſſung, nämlich die Wandlung vom Einzelweſen zur großen Gemeinſchaft. In dieſem freien Gemeinſchaftsleben wollte man nicht die Lebens⸗ freude töten; ohne falſche Moral müſſe man ſich aber ge⸗ rade darum mit der Frage Genußgifte auseinanderſetzen. Wer es vertragen könne, möge trinken oder rauchen. Aber in dem Augenblick, wo er ſeiner Aufgabe nicht mehr gewachſen ſei, müſſe er es laſſen. Dr. Ley wies auf die breite Propaganda hin die unter der Jugend gegen Alko- hol und e umgeht.„Wir müſſen errei⸗ chen“, ſo ſagte er,„daß unſere Menſchen arbeitsfähig blei⸗ ben. Denn wir brauchen ſie alle; es dürfe eben nicht das Höchſtziel ſein, nach einem beſtimmten Alter eine Rente zu haben, ſondern das Streben eines jeden müſſe dahin ge⸗ hen, auch im Aller noch ſchaffen zu können. Mit dem Hin⸗ weis auf die Folgen des Mißbrauchs der Genußmittel für Wehrkraft wie für langes Leben forderte Dr. Ley eine breite Abwehrfronk Aller. Der deutſche Arbeiter werde wah⸗ ren Lebensgenuß eher in der Teilnahme am Kulturleben der Nation als in der Vorſtadtkneipe finden.“ Schreibmaſchine in der Aktentaſche Intereſſantes von der Leipziger Meſſe. Leipzig, 6. März. Bei ſtrahlendem Sonnenwetter hat die Leipziger Frühjahrsmeſſe einen guten Start verzeichnen können. Wohl ſelten hat die Meſſe einen derartigen Beſuch 1 85 wie diesmal. Der Verkehr in den Meſſepaläſten der nnenſtadt ſetzte ſofort mit der Eröffnungsſtunde ein und nahm in einzelnen Häuſern. z B. auf der Textil⸗ und Be⸗ kleidungsmeſſe, einen noch nie dageweſenen Umfang an, ſo daß es ſchwer war, an die Neuheitenkollektionen heranzu⸗ kommen. Es ſcheint ſo, daß die Nachfrage am Binnen ⸗ markt ſehr lebhaft iſt, verſtärkt durch die Kundſchaft aus dem Sudetenland und der Oſtmark. Sicherlich ſprach auch das Ausland vor, doch galten die erſten Beſuche mehr In⸗ formationszwecken. Allgemein läßt ſich ſagen, daß die Meſſe weniger Neu⸗ heiten als ſonſt bringt, dafür aber in der Güte der hergeſtell⸗ ten Muſter weſentliche Fortſchritte erkennen läßt Die Ver⸗ wendung der deutſchen Austauſch⸗ und Rohſtoffe hat ſich überall eingebürgert, ſo daß, was im vorigen Jahr noch als taſtender Verſuch erſchien, heute als Spitzenleiſtung im Meſ⸗ ſeangebot vorliegt. Eine gute Aufklärungsarbeit über den Werkſtoffdienſt liefert die Wirtſchaftsgruppe Ein⸗ und Aus⸗ fuhrhandel, die eine ſehr intereſſante Sonderſchau aufgezo⸗ gen hat⸗ Wie auf der Muſtermeſſe, ſo war auch der Betrieb auf der Techniſchen Meſſe und auf der Baumeſſe ganz groß. Wieder iſt es die Werkzeugmaſchinenhalle, die den tiefſten Eindruck auf die Beſucher hinterläßt. In ihr tre⸗ ten die dringlichſten wirtſchaftlichen Forderungen auf Lei⸗ ſtungsſteigerung und Rationaliſierung beſonders in den Vor⸗ dergrund Ein Rundgang durch die Teyptilmaſchinen⸗ halle führt zu der Ueberzeugung, daß der Siegeszug der Zellwolle nicht aufzuhalten iſt. Auch die Büromaſchinen haben ihren„Schlager“, Es iſt eine leichte, ſehr flache Kleinſchreibmaſchine, die ſich bequem in der Aktentaſche unterbringen läßt und nur etwa ſieben Zentimeter hoch iſt. Eine derartige Kon⸗ ſtruktion iſt nur durch Verwendung eines Preßſtoffrahmens und von Kunſtharzteilen möglich geworden. Ein getreues Abbild des Aufſchwunges der Bauwirt⸗ ſchaft und unſerer Bautechnik iſt die Baumeſſe mit etwa 300 Ausſtellern Das Angebot von bisher unbenützten oder neuartigen Bauſtoffen entſpricht dem geſteigerten Bedarf auf dieſem Gebiet Nicht unerwähnt ſoll die diesmal um das Doppelte vergrößerte Kolonjalmeſſe bleiben, die mit einer lückenloſen Ueberſicht von allen dieſes Gebiet in⸗ tereſſierenden Dingen die Meſſebeſucher über die Erforder⸗ niſſe einer kolonialen Betätigung aufklärt. So wird jeder, der das brauſende Lied der Arbeit von 5000 im Betrieb vorgeführten Maſchinen auf ſich wirien läßt, durch die diessährlge techniſche Meſſe und Baumeſſe einen überwältigenden Eindruck von der Leiſtungsfähigkeit und dem Fortſchritt unſerer Technik erhalten. — Die Gemeindegetränkeſteuer nach Wegfall der Ge⸗ meindebierſteuer. Nach den bisherigen Beſtimmungen war die Erhebung der Gemeindegetränkeſteuer nur zuläſſig, wenn die Gemeindebierſteuer erhoben wurde. Nach dem Wegfall der Gemeindebierſteuer iſt dieſe Verkoppelung ge⸗ 4 geworden. er Reichsinnenminiſter ſtellt in einem Erlaß ausdrücklich feſt, daß die Gemeinden berechtigt ſind, die Gemeindegetränkeſteuer auch nach Wegfall der Ge⸗ meindebierſteuer weiter zu erheben oder neu einzuführen. . Schwaben Augsburg 13 Sportliches. Badens Leichtathletiktermine Das Gaufachamt hat für die kommende Leichtathletik⸗ ſaiſon die badiſchen Termine feſtgeſetzt. Die Terminliſte lautet: März: 12.: Waldläufe und 10⸗km⸗Märſche(für Mann⸗ ſchaften) in allen Kreiſen. April: 9.: 20⸗km⸗Märſche in allen Kreiſen. Mat: 7.: Groß⸗Staffelläufe; 14.: Bahnſtaffeltage mit Mehrkämpfen(Dreikampf) in allen Kreiſen; 18.: Gauver⸗ gleichskampf Baden— Württemberg—Südweſt in Darmſtadt; 21.: Reichsoffene Veranſtaltung der MTG. Mannheim, Kreis⸗ kampf der Kreiſe Freiburg und Wieſental in Rheinfelden, Deutſche Vereinsmeiſterſchaft, Verſuche der Meiſterklaſſe. Jun: 4.: Meiſterſchaften in allen Kreiſen; 10. und 11.; Deutſche Vereinsmeiſterſchaft, Verſuch der Meiſterklaſſe, Reichs⸗ offene Veranſtaltung der Turngemeinde 78 Heidelberg, Ha⸗ nauer Kampfſpiele in Freiſtett; 18.: Städtekampf Pforz⸗ heim— Karlsruhe in Pforzheim; 18. bis 25.: Gaufeſt des Gaues 14 Baden in Mannheim; 23. und 24.: Tage der Leichtathletikmeiſterſchaften und der Mehrkämpfe des Gaues im Rahmen des Gaufeſtes in Mannheim, dabei 35⸗km⸗Gau⸗ marſch. Juli: 2.: Städtekampf Karlsruhe— Heidelberg—Mann⸗ heim in Karlsruhe, Kreiskampf Schwarzwald— Wieſental Bodenſee in Konſtanz; 16.: Gauoffenes Sportfeſt des TB. Bruchſal, Rückkampf der Kreiſe Schwarzwald Bodenſee Wieſental; 23.: Rückkampf der Städte Karlsruhe— Heidelberg — Mannheim in Heidelberg, Kreiskampf Murgtal— Baden in Baden⸗Baden; 30.: Städtekampf Pforzheim— Heidelberg in Pforzheim. Auguſt: 6.: Gau⸗Mehrkampfmeiſterſchaften in Pforz⸗ heim; 13.: Vergleichskampf Baden—Elſaß in Karlsruhe; 26. und 27.: Endkampf der badiſchen Vereine der Sonderklaſſe in der Deutſchen Vereinsmeiſterſchaft in Mannheim, Endkampf der badiſchen Vereine der Klaſſen C und D in der Deutſchen Vereinsmeiſterſchaft in Gaggenau⸗Ottenau, Gauoffenes Sport⸗ feſt des TB. Gaggenau⸗Oltenau, Kreiskampf der Kreiſe Frei⸗ burg und Bodenſee in Freiburg. September: 3.: Endkompf der badiſchen Vereine der Klaſſe A in der Deutſchen Vereinsmeiſterſchaft in Heidelberg, Endkampf der badiſchen Vereine der Klaſſe B in der Deut⸗ ſchen Vereinsmeiſterſchaft in Pforzheim; 17.: Reichsoffene Veranſtaltung des TV. 46 Mannheim für Jugend und alte Herren. Oktober: 1.: Reichsoffene Veranſtaltung des TV. 46 Mannheim im Geländelauf; 8.: Gau⸗Waldlaufmeiſterſchaf⸗ ten in Karlsruhe; 15.: Gau⸗Hallenſportfeſt in Offenburg. Fußball⸗Tabelle Süd weſt Wormatia Worms 18 11 4 3 26:10 Eintracht Frankfurt 18 11 0 7 22:14 FSW Frankfurt 17 8 5 4 28 Kickers Offenbach 18 9 1 8 19·17 SV Wiesbaden 18 8 2 8 18:18 Boruſſia Neunkirchen 17 5 5 7 15:19 TS 61 Ludwigshafen 18 7 1 8 15:21 IV Saarbrücken 18 6 2 14:22 Reichsbahn Frankfurt 18 6 2 14:22 FK 03 Pirmaſens 18 6 2 10 14:22 Baden VfR Mannheim 16 12 4 0 27:5 SW Waldhof 17 1 6 21:13 1. FV Pforzheim 17 9 3 5 21:13 Freiburger F 16 9 1 6 19:13 Karlsruher FV 16 7 2 7 16:16 Vfe Neckarau 16 6 2 8 14:18 VfB Mühlburg 15 5 3 7 1— Phönix Karlsruhe 15 4 4 7 12:18 Sp⸗Vg Sandhofen 16 5 1 10 1121 FV Offenburg 18 3 2 8:28 Württemberg Stuttgarter Kickers 15 13 0 2 26:4 VfB Stuttgart 15 8 3 4 19:11 Union Böckingen 1 ͤ 3 3 SSW Ullm 15 7 4 4 18:12 Ulmer FV 94 15 6 3 6 15:15 Sportfreunde Stuttgart 15 6 3 6 15:15 FW Zuffenhauſen 14 5 2 75 12:16 Stuttgarter SC 7 15 4 3 8 11:19 Sp⸗Vg Cannſtatt 18 3 3 9 921 SV Feuerbach 8„ 2 5 6˙24 Bayern TSV 1860 München 15 6 6 3 18:12 Neumeyer Nürnberg 15 8 2 5 18:12 FC 05 Schweinfurt 14 7 3 4 17:11 Jahn Regensburg 16 7 3 6 17:15 1. FC Nürnberg 15 7 2 6 1614 Sp⸗Vgg Fürth 16 e 16:16 BCE Augsburg 15 4 6 5 14:16 Bayern München 13 5 3 5 1313 VfB Coburg 16 4 2 10:22 3 3 7 9:17 Freiburg badiſcher Staffelmeiſter Auch die letzte Schwarzwald⸗Skimeiſterſchaft, die Ski⸗ ſtaffel über Amat 10 Kilometer, die im Hundseckgebiet (Nordſchwarzwald) ausgetragen wurde, hatte, wie alle an⸗ deren Meiſterſchaften des Schwarzwaldes, unter den Witte⸗ rungsunbilden zu leiden. Nachdem während der ganzen Woche die beſten Schneeverhältniſſe vorhanden waren, ſetzte in der Nacht ein Witterungsumſchlag ein, der neben 6 Wärmegraden Regen brachte, der auch während des ganzen Kampfes ununterbrochen anhielt. Alle 13 gemelde⸗ ten Staffeln waren am Start. Die Strecke führte die Läu⸗ er vom Maſſenſtart an der Hundseck⸗Uebungswieſe nach 5 Kilometer leichten Anſtieges und Ueberwindung von 170 Meter Höhenunterſchied auf den Hochkopf Von hier ging es über den Bettelmannskopf in einer Schleife mit falle unweſentlichen Abfahrten 5.5 Kilometer langſam ab⸗ allend wieder nach Hundseck zum Staffelwechſel. Der Frei⸗ burger Morath lief die beſte Zeit aller Schlußmänner mit 45:18 Minuten und dehnte den Vorſprung vor der/ ſo⸗ gar auf 718 Minuten aus. Der Se Freiburg hatte da⸗ mit einmal mehr den Titel des Schwarzwaldmeiſters im Staffellauf für ſich in Beſchlag genommen Die Ergebniſſe 4 mal 10 km Staffel: 1. Sc Freiburg(Heinecke. e Schwarz und Mo⸗ rath) 3:02:45 Stunden, 2 /½ Sportgemeinde Karlsruhe 3:09:53, 3 ll. IR 75 Donaueſchingen, 4 II. IR. 75 Frei⸗ burg, 5. SC Bühlertol l, 6. l. JR. 75 Villingen, 7 Stab des JR. 75 Freiburg, 8. SC Bühlertal II, 9. Sc Offen⸗ burg, 10. SC Baden-Baden. a 9 4 Fünf Jahre fflufbau Fünf Jahre bilden nur einen kleinen Abſchnitt in dem großen Geſchehen unſerer Zeit, aber doch eine Zeit⸗ ſpanne, nach der es ſich verlohnt, Rückſchau auf geleiſtete Arbeit zu halten. Fünf Jahre ſind vergangen, ſeitdem die Reichsfrauenführerin, Frau Gertrud Scholtz⸗Klink, mit der Führung der NS.⸗Frauenſchaft/ Deutſches Frauenwerk beauftragt wurde. In voller Verantwortung gegenüber dem Führer hat die Reichsfrauenführerin in unermüdlicher Arbeit und Einſatzbereitſchaft eine Frauenorganiſation geſchaffen, die heute die größte in der Welt iſt und in der alle Frauen gemeinſam an den Aufgaben für ihr Volk mitarbeiten. In praktiſcher Arbeit begann Frau Scholtz⸗Klink, die nationalſozialiſtiſchen Forderungen an die Frau in die Tat umzuſetzen, und zwar zunächſt in dem, was die Frauen aller Schichten eint: im Muttertum. Keine Frau vermag ſich ſo ſtark als Glied in der Kette ihres Volles zu fühlen wie gerade die Mutter als Trägerin neuen Lebens, als Miterhalterin deutſcher Art. So wurde im Jahre 1934 am Muttertag der Mütterdien ſt des Deutſchen Frauenwerkes geſchaffen. Seitdem haben faſt zwei Millionen Frauen etwa 100 000 Lehrgänge des Mütterdienſtes in allen Gebieten der Haushalts⸗ führung, in Geſundheitspflege und Erziehungsfragen beſucht. In etwa 350 Mütterſchulen und Mütter⸗ ſchulungsſtätten ſind etwa 4000 Lehrkräfte tätig. Die Heimmütterſchulen ſind eine beſondere Form dieſer Mütterſchulen, deren erſte in Oberbach in der Rhön entſtand. Hier werden vor allem ſolche Frauen auf⸗ genommen, die vom Hilfswerk„Mutter und Kind“ der dorthin geſchickt werden und die wohl ſehr der Erholung bedürfen, aber doch aufnahmefähig für die guten und frohen Eindrücke ſind, die ſie während ihres vierwöchentlichen Aufenthaltes dort empfangen. Eine andere Einrichtung ſind die Bräuteſchulen, hier werden die Bräute, die vor der Ehe keine Zeit zu einer Ausbildung für ihren Beruf als Frau und Mutter haben und meiſt direkt vom Erwerbsleben in die Ehe gehen, ſechs Wochen lang auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet. In Induſtriegegenden ſind Wer km ü tter⸗ ſchulen entſtanden, in denen die werktätigen Frauen und Mädel und die Frauen der männlichen Ge⸗ folgſchaftsmitglieder im Anſchluß an die Arbeitszeit im Betrieb ſelbſt die Kurſe des Mütterdienſtes beſuchen können. Eine fahrbare Mütter ſchule, die erſtmalig jetzt auf der Autoausſtellung in Berlin gezeigt wird, wird demnächſt in den Grenzkreiſen des Gaues Köln⸗ Aachen eingeſetzt, um in kürzerer Zeit und unabhän⸗ gig von Bahn und Räumlichkeiten die Mütterſchul⸗ NSV. Meiſter Fran no ſeine Söhne 1 0 00 vo eg 8 OTTO HAWRANE( e Copyright 1938 by Au SW 68 2 Die Sohrmann⸗Mädchen kannte er ſeit einem Jahr. Sie waren zum Verwechſeln ähnlich, hatten die gleichen ranken Jungmädchenfiguren und denſelben elaſtiſchen Gang. Sie waren für Maleraugen eine Freude. Es war famos, mit ihnen zu tanzen, ſie hatten Rhythmus und Anpaſſungsfähigkeit, ſo daß man ſich leicht ein wenig plump neben ihnen vorkam. Jobſt Franke lächelte. Seit Monaten freilich gab es das nicht mehr: Sohr⸗ mann⸗Mädchen verwechſeln! Es gab nur noch die ſchwarz⸗ braune Elſe mit den blauen Augen und ein köſtliches Wiſſen dazu: ſie liebt den Jobſt Franke! Woher man das weiß? Das ſind Geheimniſſe zwiſchen den ins Herz Ge⸗ troffenen; das intereſſiert andere Menſchen nicht— nicht einmal den Wildfang Inge, der fortgeſetzt ſchnoddrig eh Liebe ſpricht, wie Leute, die noch nichts davon ver⸗ tehen... Daß man ſich auf dieſer Höhe zufällig treffen würde, ſtand ſchon ſeit Tagen feſt. Man begegnete ſich zufällig, nicht wahr?, ſpricht von dieſem und jenem, von ganz all⸗ täglichen Sachen natürlich. Man redet eigentlich viel zu viel, aber Pauſen ſind gefährlich. Alſo ſchnell das Ski⸗ Thema: am ſchönſten iſt es eigentlich auf den Höhen nörd⸗ lich der Muſikſtadt, vor allem in den Mittagsſtunden, wenn die Sonne aufprallt. Bis zu den Mädchen war eine kleine Abfahrt von etwa 150 Metern. Jobſt Franke zog ſich eine kleine Strecke zurück, holte Schwung und brach plötzlich aus der Wald⸗ ecke, wie eine wilde Jagd. Knirſchen, ſtiebender Schnee, ein vollendeter Stemmbogen. Leuchtender Gruß aus Blauaugen unter dunklen Brauen, ein ſchneller Hände⸗ kurſe in weiteſte Kreiſe kra⸗ gen zu können. In engſtem Zuſammen⸗ hang mit der Ertüchtigung der Frau für ihre haus⸗ mütterlichen Aufgaben ſtand das Beſtreben der Reichs⸗ frauenführerin, jede Frau auch als kaufende und ver⸗ brauchende Hausfrau für die ſtändig wechſelnden volks⸗ wirtſchaftlichen Aufgaben zu ſchulen. So wurde im Jahre 1934 die Abteilung Volks⸗ Rechts: Die Reichsmütter⸗ ſchule in Berlin ⸗ Wedding ſchult nicht nur die Mütter, ſondern gibt auch allen Lehr⸗ kräften des Mütterdienſtes in Lehrgängen immer wieder neue Anregung für ihre Arbeit. Photo: Leitner(2) Oben: Die Reichsfrauen⸗ führerin empfängt die Füh⸗ rerin der Frauen und Mädel der ſpaniſchen Falange, Frau Pilar Primo de Rivera. g Photo: Scherl. wirtſchaft⸗Hauswirt⸗ ſchaft aufgebaut, der heute im Zeichen der Verbrauchs⸗ lenkung und des Vierjahres⸗ planes beſonders große Auf⸗ gaben zufallen. Ein ausge⸗ zeichnetes Lehr⸗ und Aus⸗ ſtellungsmaterial, Broſchüren, Rezeptedienſt, Lehrgänge und Filme ſind ſtets auf die Er⸗ forderniſſe der Zeit abgeſtellt, von denen die Hausfrauen in weitgehendem Maße Ge⸗ brauch machen. Im Jahre 1937 wurden 28 000 Kurz⸗ kurſe in Fiſchkochen, Kartofſel⸗ und Qnuargverwertung, in Backen und Einmachen abge⸗ Links: Blick von der Reichs⸗ bräuteſchule auf die Havel. Die Schule iſt Vorbild für alle Gaubräuteſchulen jſungenhaftes Lachen. Inge nahm das Geſicht aus der Sonne, riß die Augen übertrieben auf, wie Por⸗ zellanpuppen tun, wenn man ſie plötzlich ſenkrecht ſtellt. „Natürlich, der Herr Franke! Sie ſind doch ſchließlich kein Schnellzug mit Notbremſe. Immer müſſen Sie lär⸗ men und Mädchen erſchrecken!“ „Ich hörte weibliche Hilferufe, mein Fräulein! Welcher richtige Mann wird da nicht mit höchſter Tourenzahl an⸗ geſauſt kommen?“ Inge ſtand mit hochgezogenen Augenbrauen, beſah ſich den„richtigen Mann“ ungeniert von oben bis unten und verzog die roten Lippen. „Ich weiß, daß ich nicht Ihr Typ bin“, lachte er.„Sie können mich aber trotzdem mitnehmen.“ Inge beendete ihre Muſterung und zuckte die Achſeln. „Wie denkſt du darüber, Elſe? Er ſieht eigentlich ganz gut aus...“ „Weil heute Sonntag iſt, ſoll er uns vorſpuren und führen dürfen.“ Sie lachte ihn fröhlich an. „Alſo auf und davon!“ ermunterte Jobſt Franke und begann ein gezügeltes Schreiten und Gleiten, ſo daß die Mädchen mühelos folgen konnten. Inge hatte bei aller Sportfreudigkeit einen Hang zur Bequemlichkeit, zu⸗ mindeſt war ſie der Anſicht, daß es nicht immer die ſteilſten Hänge hinaufgehen mußte, wenn man es irgendwie be⸗ quemer haben könnte. Der Jobſt Franke führte wirklich gut und rückſichtsvoll. Wenn man es recht beſah, tauchte er ſeit einiger Zeit überall auf, wo man ſich gerade be⸗ wegte. Hm? Dabei mußte man das im Hauſe Sohrmann eigentlich verheimlichen. Zwiſchen den Vätern ſchien es einmal Streit gegeben zu haben. Jedenfalls wurde in der Familie niemals über Frankes geſprochen. Von Kind auf hieß es einfach:„Mit den Frankes haben wir nichts zu tun, Punktum!“ Lächerlich, ſolche alte Geſchichte. Der Jobſt iſt ein netter Kerl, mit ihm ließ ſich gute Kameradſchaft halten. Er ſprach kein dummes Zeug, wußte immer, was er wollte, verſtand einen Spaß und war in jeder Beziehung zuverläſſig. „Achtung! Abfahrt!“ kam ſeine Stimme. Es ging über die Schneiſe zu Tal! Inges Gedankenkette riß ab, Luft brauſte und ſtrömte entgegen, höher wurde das Temvo. aber der Führer hatte ſichere Bahn eingeſchlagen. druck und j Zukunft unſeres Volkes mitzuarbeiten. —— halten, an denen rund 613000 Frauen teilnahmen. In vielen Orten des Reiches ſind bereits Lehrküchen und hauswirtſchaftliche Beratungsſtellen eingerichtet, die den Hausfrauen jederzeit in allen Fragen einer zeitgemäßen Haushaltsführung mit Rat und Tat zur Verfügung ſtehen. Auch um die Heranbildung eines tüchtigen haus⸗ wirtſchaftlichen Nachwuchſes iſt die Abteilung Volkswirt⸗ ſchaft⸗Hauswirtſchaft des Deutſchen Frauenwerkes be— müht. In der zweijährigen hauswirtſchaftlichen Lehre ſtehen zur Zeit etwa 6000 Mädel, im Jahre 1938 wurden etwa 40 000 Mädel in das hauswirtſchaftliche Jahr in der Stadt und auf dem Lande aufgenommen. Alles, was von dieſer Abteilung getan wird— und es iſt nur ein Teilausſchnitt aus ihrem großen Arbeitsgebiet—, geht von den ſelbſtverſtändlichen alltäglichen Gegebenheiten aus. Eine andere Abteilung, die ebenfalls bald fünf Jahre an der Arbeit iſt, iſt die Auslandsabteilung, entſtanden aus dem ſtändig wachſenden Intereſſe des Auslandes an unſerer Frauenarbeit. In dieſen Jahren haben Tauſende von Ausländern aus allen Staaten der Welt die Reichs⸗ frauenführung in Berlin aufgeſucht, um ſich über den Stand der Frauenarbeit im neuen Deutſchland zu unter⸗ richten und die verſchiedenen Einrichtungen des Deutſchen Frauenwerkes kennenzulernen. Um der Grenzlandbevökke⸗ rung und beſonders auch den deutſchen Müttern an den Grenzen unſeres Reiches beizuſtehen und ihnen zu helfen, wurde 1936 durch die Reichsfrauenführerin die bisherige Auslandsabteilung zur Abteilung Grenzland-⸗Ausland ausgebaut. Ferner wurden die Arbeitsgebiete„Volks⸗ deutſche Frauenarbeit“ und„Koloniale Frauenarbeit“ ge⸗ ſchaffen, um einmal das Wiſſen vom Leben der deutſchen Menſchen jenſeits der Grenzen bis in die letzte Orts⸗ gruppe zu tragen und zum andern den Deutſchen jenſeits der Grenzen die Gewißheit zu geben, daß die deutſche Heimat ihrer gedenkt und daß ſie zu uns gehören, wie wir zu ihnen gehören. i Im Sommer 1936 wurde von der Reichsfrauen⸗ führerin die Abteilung„Hilfsdienſt“ errichtet. In ihren Aufgabenbereich fällt auch der von Frau Scholtz⸗Klink 1938 eingeſetzte„Frauenhilfsdienſt für Wohlfahrts⸗ und Krankenpflege“, zu dem ſich bis heute bereits 9000 Frauen und Mädel gemeldet haben. Dieſer Frauenhilfs⸗ dienſt iſt ein Ehrendienſt und ſtellt den überlaſteten pflegeriſchen Fachkräften in Stadt und Land Hilfskräfte zur Seite, um die großen Aufgaben, die der national⸗ ſozialiſtiſche Staat für die Geſundheit des deutſchen Volkes geſtellt hat, zu erfüllen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch der Einfluß der Frauenarbeit auf kulturellem Gebiet ſich überall dort geltend macht, wo es ſich um Fragen der Heimgeſtaltung und Kleidung, der Feiergeſtaltung, der Kunſt und der wiſſenſchaftlichen Arbeit, ſoweit ſie die Frau angehen, handelt Wenn wir das Werk der Reichsfrauenführerin, von dem nur ein kleiner Ausſchnitt aufgezeigt werden kann, in ſeiner Geſamtheit betrachten, ſo iſt hier in wenigen Jahren eine Arbeit geleiſtet worden, die in der ganzen Welt ihresgleichen ſucht. Die Frauenarbeit iſt heute in Deutſchland zu einem feſten Begriff geworden, ihre Orga⸗ niſation immer bereit, mit allen ihren Kräften an der er e l r man Es war eine ganz herrliche Schußfahrtl Schon wa in Feldhauſen angelangt. Das Dorf lag in einem engen Seitental, durch das ein Bach floß und neben der Straße nur einem beſchränkten Wieſengrund Raum gab. Die Gehöfte und kleinen Bauern⸗ häuſer lagen an der Straße verſtreut, hinter ihnen aber zogen ſich die Felder ſchon wieder an den Hängen eines anſehnlichen Höhenzuges empor, auf deſſen Kamm ſich die Grenze des dunkelgrünen Waldmeeres befand, das ſich von da aus ſtundenweit nach Oſten ausdehnte. All dieſe Höhen ringsum gehörten zu den Ausläufern des Erz⸗ gebirges. Heute lag das Dorf im Winterfrieden. Rauch kräuſelte aus den Eſſen; Tal, Hang und Wald waren tief ver⸗ ſchneit, Millionen Kriſtalle funkelten im Sonnenlicht auf dem weißen Feſtgewand der Landſchaft. Jobſt Franke deutete auf zwei Gehöfte, die weit oben am Oſthang, faſt auf dem Kamm des Höhenzuges lagen. „Wollen wir mal da hinauf?“ Seine Stimme hatte fremden Klang. „Gibt es da friſchen Kaffee und'ne Butterſemmel?“ wollte Inge wiſſen. „Da oben leider nicht, aber nach einer ſchönen Abfahrt über den Südhang können wir ja einen Gaſthof um⸗ ſtoßen“, verſprach Jobſt, wobei er das„leider“ in be⸗ ſonderer Art betonte. s „Na, dann brauf auf die Empore“, ſtimmte Inge zu. Im Aufſtieg über die Felder des Hanges entzog die Berglehne die Gehöfte den Blicken der Skifahrer. Die Mädchen hatten ſie ſchon vergeſſen, als ſie plötzlich vor ihnen auftauchten. „Das iſt ja zauberhaft!“ begeiſterte ſich Elſe. 5 „Ja, nett— iſt wohl ne Filiale von Feldhauſen? fragte Inge. Jobſt lächelte ſchwach. 4 „Wenn Sie es ſo nennen wollen. Das ſind Waldhöfe, ſie gehören zum Dorf. Run machen Sie bitte einmal kehrt, es gibt eine herrliche Ausſicht.“ Ja, hier konnte man ſtundenlang ſtehen und ſchauen. Wer hier wohnte, hatte die herbe, ſchöne Heimat zu ſeinen Füßen. Sie hatte im Laufe eines Jahres tauſenderlei Ge⸗ 1 Farben. Jetzt lagen Täler und Höhen tief ver⸗ 2 25— 5(Fortſetzung folgt)