n — u Vezngs preis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Peſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mh. 1.20 Auzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzelle 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher r. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Vertiindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken heim. Tages · und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 2. 39; 1140 39. Jahrgang —— Blutbad in Madrid Kommuniſten gegen„Verteidigungsrak“— Die Roken zerfleiſchen ſich gegenſeilig Bilbao, 7. März. In Madrid kobt ein wilder Kampf Aller gegen alle, die Roken der verſchiedenen Färbungen zerfleiſchen ſich gegen ſeitig. Der Anfang vom Ende? Wie man hört, iſt der Aufſtand gegen den„Verteidi⸗ gungsrat“ ausgegangen von den kommuniſtiſchen Organiſa⸗ kionen der Provinzen Cartagena, Murcia, Guadalajara und Cuenca, während die Levante und Andaluſien zum Ver⸗ teidigungsrat halten ſollen. Auch der linke Flügel der So⸗ zialdemokraten ſoll ſich den Aufſtändigen angeſchloſſen haben. Zurzeit ſind in Madrid heftige Kämpfe im Gange, vor allem im Norden und Oſten der Stadt. Kommuniſtiſche Abteilungen dringen von außen her nach dem Zenkrum vor. Beide Parteien haben Maſchinengewehre und Arkille⸗ tie bei den Straßenkämpfen eingeſetzl. Die Anhänger des Verkeidigungsrates haben Barrikaden errichtet und Schüt⸗ zengräben ausgehoben. Manche Stadtviertel gleichen bereits nahezu einem Schlachtfeld. Leichen der Gefallenen haben 10 aufgehäuft, und Häuſerblock um Häuſerblock wird von en Geſchützen zuſammengeſchoſſen. Jeglicher Verkehr in⸗ nerhalb Madrids iſt unmöglich. Wer von den Einwohnern ſeinen Schlupfwinkel verläßt und die Straße betritt, wird verhaftet und erſchoſſen. Wer ſind die Drahtzieher? So fragt man angeſichts die⸗ ſer neuen Qualen der vielgeprüften Stadt. Einen Hinweis ibt ein Telegramm aus Moskau, in dem der 10 Leiter der ſpaniſchen Abteilung der Komintern, Joſe Diaz Glückwünſche für den Aufſtand gegen den Verkeidigungsrat ausſpricht und dieſe Spielart der Roten, die Moskau offenbar als ſeine getreueſten Jünger anſieht, un„Aushalten“ auffordert. Von anderen Bolſchewiſten, ie in dem ſpaniſchen Drama bisher eine blutige Rolle geſpielt und unter denen ſich auch das berüchtigte Flinten⸗ weib„Paſſionaria“ befinden ſoll, wird bekannt, daß ſie ihr wertvolles Leben im Ausland in Sicherheit ge⸗ bracht haben. „Der„Verteidſgungsrat“, deſſen Maßnahmen völlig ſabotiert werden, tagt ſtändig und hat einen Auf⸗ ruf an die Bevölkerung gerichtet, aus dem hervorgeht, daß an dem Aufſtand mehrere Diviſionen beteiligt ſind. Die Bevölkerung wird gebeten, ſich an der Niederſchlagung der Revolte zu beteiligen. Im Intereſſe Spaniens müſſe der bee ————— kommuniſtiſche Aufſtand im Keime erſtickt werden. Drei Gruppen ringen um die Macht In Madrid geht auch Dienstag abend das Ringen der roten Gruppen um die Macht weiter. Der„Verteidigungs⸗ ausſchuß“ hat ſogar Flugzeuge eingeſetzt und einige Stadt⸗ viertel, die in den Händen der Kommuniſten Negrin'ſcher Richtung waren, bombardieren laſſen. Zu dieſen beiden bolſchewiſtiſchen Cliquen ſind nun noch die Anarchiſten als dritte Partei getreten. Ihre Agenten beſchimpfen die bis⸗ herigen Verbündeten in den wildeſten Ausdrücken. Die Straßenkämpfe ſcheinen zugunſten der Parkeigän⸗ 15 des„Verteidigungsausſchuſſes“ zu verlaufen. Die auf⸗ ländiſchen Kommuniſten ſollen bereits bis in die Außenbe⸗ zirke der Stadt zurückgedrängt ſein. Eine ganze Reihe ihrer nführer, die in Gefangenſchaft gerieten, wurden ſofork an die Wand geſtellt. Die Anſtifter des neuen Blutbades in Madrid aber, Negrin, del Vayo und die anderen Oberbon⸗ dor haben ſich in Frankreich in Sicherheit gebracht. Von ork aus haben ſie die Machtkämpfe inszeniert, die letzten Endes ausgefochten werden auf dem Rücken der unbekei⸗ ligten Bevölkerung. Mit Sehnſucht blickt dieſe dem Ein⸗ warſch der Truppen Francos entgegen, der den blutigen Jehden der roten Verbrecher ein Ende ſetzt. Miaja an der Spitze Er will einen„ehrenvollen Frieden“. Es wird jetzt beſtätigt, daß der rolſpaniſche„General“ Miaſa ſich von Valencia nach Madrid begeben hat, wo er nzwiſchen die Leitung des neuen„Verteidigungsausſchuſ⸗ übernahm. Dieſer„Verteidigungsausſchuß“ oder, wie er ſich ſelbſt bezeichnet,„Nationaler Verteidigungsrat“ iſt ſeiner Form nach ganz wie eine„Regierung“ aufgezogen, in der Miaja die Rolle des Vorſitzenden ſpielt, Veſteiro das Reſſort „Aeußeres“ hat und„Verteidigung“ von Caſado wahrge⸗ zommen wird. In einer Rundfunkanſprache wie⸗ derholte Miaja die bereits von Caſado abgegebene Erklä⸗ zung, einen ehrenvollen Frieden zu wollen und bemühte ſich, die llebereinſtimmung des Willens der Bevölkerung Reſt⸗ bolſpaniens mit dem jetzigen Ausſchuß zu konſtruieren. Als zeweis hierfür glaubte Miaja die Tatſache anführen zu können, daß die Ergreifung der Gewalt in Madrid durch leinen Ausſchuß ohne irgendwelchen Widerſtand vor ſich ge⸗ been ſei. Wegen der Tätigkeit einer„ge wiſſen Par⸗ dies„e gemeint ſind damit die Kommuniſten— ſei es nicht früher geſchehen, weil dieſe dann die Gelegenheit zu einem neuen Blutbad benutzt hätte. los Schließlich geſtand Maja ein— und raf damit zweifel⸗ en dus Richlige— daß die ſpaniſche Bevölkerung den Irie. a wolle und daß dieſer ſchnellſtens erreicht werden müſſe. 188 Iriede habe bisher nicht verwirklicht werden können, 1125„Gewiſſe Nationen Intereſſe an einer Berlängerung des rr vor- gszuſtandes gehabt hätten Mittwoch, den 8. März 1939 Die Oberbonzen geflohen Negrin und del Vayo in Paris. Wie Havas aus Toulouſe meldet, ſind die beiden bol⸗ ſchewiſtiſchen Oberbonzen Negrin und del Vayo auf franzö⸗ ſiſches Gebiet geflüchtet. Sie ſind in einem ſpaniſchen Ver⸗ kehrsflugzeug auf einem Flughafen in der Nähe von Tou⸗ louſe gelandet und haben ſich ſofort im Auto nach Toulouſe begeben, wo ſie in einem Hotel abgeſtiegen ſind. Eine halbe Stunde nach der Landung des Flugzeuges in Toulouſe, an deſſen Bord Negrin und del Vayo geweſen waren, iſt auf dem Flugplatz Francaza ein zweites Flug ze ug eingetroffen. Dem Flugzeug entſtieg eine ganze Reihe bolſchewiſtiſcher Oberbonzen, darunter vor al⸗ lem die, die bis vor kurzem im Negrin⸗Ausſchuß als Mini⸗ ſter„fungiert“ hatten. Negrin und del Vayo ſind am Dienstag, von Toulouſe kommend, in Paris eingekroffen. Die beiden ehemaligen rolſpaniſchen häupllinge wurden von den Journaliſten nur zufällig erkannk.„Paris Midi“ betont noch, daß zuſammen mit Negrin und del Bayo mehrere„hohe rotſpaniſche Per⸗ ſönlichkeiten“ dem Zuge entſtiegen ſind. Auf dem Flugplatz Senia in Algier landete wiederum ein Flugzeug aus dem roten Reſtſpanien. Bei den acht Paſ⸗ ſagieren handelte es ſich meiſt um Sowjetruſſen. Weiter war eine Frau darunter, die mit dem berüchtig⸗ ten rotſpaniſchen Flintenweib, der„Paſſionarial, große Aehnlichkeit hat. Einige Zeit ſpäter trafen zwei wei⸗ tere rotſpaniſche Flugzeuge aus Albacete mit„Offizieren und Zivilperſonen ein, darunter der„Unterſtaatsſekretär“ Alberti und ſeine Frau. Erbitterte Kämpfe unter den Noten Wie aus Madrid bekannt wird, erhielten die kommuni⸗ ſtiſchen Abteilungen, die ſich gegen den neugebildeten roten „Verteidigungsrat“ aufgelehnt hatten, Zuzug von Seiten der Milizen und der ehemaligen Internationalen Brigaden Liſter und Campeſino. Der Kampf der Kommuniſten gegen den„Verteidigungsrat“ dauert in mehreren Teilen Sowfet⸗ ſpaniens mit verſtärkter Heftigkeit an. Beſonders blutige Ereigniſſe gab es in Madrid, Guadalajara, Albacete und Cuenca, in welchen Städten es den Kommuniſten gelungen war, einen Teil der Waffenlager zu erbeuten. Die Abkeilungen des roten„Veretidigungsrates“ konn⸗ ten in Madrid mehrere kommuniſtiſche Brigaden gefangen nehmen. 50„Offiziere“ dieſer Brigaden wurden an die Wand geſtellt und erſchoſſen. Die Kommuniſten brachten je⸗ doch ihrerſeits den Abteilungen des„Verteidigungsrates“ außerordenklich ſchwere Verluſte bei, die auf mehrere kau⸗ ſend Mann geſchätzt werden. Die Krankenhäuſer Madrids ſind von Verwundeten überfüllt, die Stadt iſt vom übrigen Sowjelſpanien abgeſchnitten und kann nur durch Rund- funk die Verbindung aufrechterhalten. Rette ſich, wer kann! Dem„Temps“ zufolge ſind innerhalb der letzten 24 Stunden nicht weniger als 24 ehemalige rotſpaniſche„Mi⸗ niſter“,„Unterſtaatsſekretäre“ und„Generäle“ aus dem roten Reſtſpanien geflüchtet. Aus Algier wird gemeldet, daß am Dienstag in Oran ein Segelſchiff, drei Frachtdampfer und zwei Schaluppen aus Cartagena eingetroffen ſeien, dicht beſetzt mit Bolſche⸗ wiſtengeſindel, das es verſtanden hat, ſich in letzter Stunde zin Sicherheit“ zu bringen. Unter den 200 Fahrgäſten be⸗ fanden ſich 50„Offiziere“ und„Unteroffiziere“ der rotſpa⸗ niſchen Kriegsmarine. Negrin ſolfte vor ein Standgericht Einzelheiten über ſeine Flucht. Ueber die Flucht des rotſpaniſchen Oberhäuptlings Ne⸗ grin und ſeines„Außenminiſters“ del Vayo werden jetzt Einzelheiten bekannt. Ein Inſaſſe der vier Apparate, die in Toulouſe zwiſchengelandel ſind, erklärte, daß ſofort nach Bekanntwerden der Machtübernahme durch den ſogenannten „nationalen Verteidigungsausſchuß“ in Madrid ſämtliche republikaniſche 1 8 9 7 Anweiſung erhalten hätten, kein Flugzeug ſtarten zu laſſen ohne beſondere Erlaubnis dieſes Ausſchuſſes. In der allgemeinen Unord⸗ nung und Verwirrung ſei es Negrin und del Vayo aber dennoch gelungen, ſich aus dem Staube zu machen. Die Flugzeugführer und ebenſo die Beſatzung hätten erſt bei der Landung in Toulouſe erfahren, was überhaupt im roten Spanien vor ſich gegangen ſei. Arſprünglich ſei beabſichtigt geweſen, Regrin und Genoſſen zu verhaften und ſie vor ein Standgericht zu ſtellen. Ein fünfter Appa⸗ rak, der ebenfalls von Albaceke aus ſtarten wollte, ſei im lezten Augenblick daran gehindert worden. Die Inſaſſen habe man gefangengeſctzt. a Flucht der roten Flotte Elf Kriegsſchiffe in kuneſiſchen Hafen eingelaufen. achdem Havas in den Nachmittagsſtunden aus Algier 1 5 daß die rotſpaniſche Flotte von einem Flugzeug aus am frühen Morgen auf der Höhe von Algier eſichtet worden ſei, als ſie ſich in öſtlicher Richtung nach ß 5 en i aniſche Flotte na e. ö 0 zu laſſen. Die rotſpaniſche Flotte fetzt ſt aus elf Schiffseinheiten zuſammen. Nr. 57 Wie aus Bizerke berichtel wird, liefen Dienskag elf Kriegsſchiffe der rolſpaniſchen Flokte, die am Sonnkag aus Carkagena ausgelaufen waren, im dortigen Hafen ein. Die Schiffe wurden von einem franzöſiſchen Kreuzer und meh⸗ reren franzöſiſchen Zerſtörern begleitet. Die geflüchteten Kriegsſchiffe IN„—: e aus Bizerta meldet, legten die franzöſiſchen * grinebehörden größte Zurückhaltung über die Maßnah⸗ men an den Tag, die gegen die 11 rotſpaniſchen Kriegs⸗ ſchiffe, die vor dem Hafen vor Anker liegen, ergriffen wür⸗ den. Man glaube indeſſen zu wiſſen, daß die Schiff bald in den eigentlichen Hafen bugſiert 99 dort 4 würden Am Dienstag hat bereits die ärztliche Unterſuchung der Beſatzungen ſtattgefunden. Wie es heißt, ſeien die Schiffe„neutraliſiert“ worden. a Wieder zwei Flugzeuge voll Auch„Oberſt“ Liſter war dabei. Paris, 8. März. Auf dem Flughafen Francazal bei Toulouſe ſind am Dienstag wieder zwei aus Sowjetſpanien kommende Flugzeuge gelandet. An Bord befanden ſich 24 Perſonen, darunter der ſowjetſpaniſche„Arbeitsminiſter“ Regaz, der ehemalige„Ackerbauminiſter“ Uribes, der Be⸗ fehlshaber der ſopſetſpaniſchen Luftſtreitkräfte„General“ Ridal de Cisneros,„General“ Juan Modeſto und der Be⸗ fehlshaber der berüchtigten 15. Anarchiſtiſchen Brigade, „Oberſt“ Liſter. Einſicht kommt zu ſpät „Verkeidigungsrak“ ein durchſichtiges Manöver Die Gründung des ſogenannten neuen Madrider„Ver⸗ teidigungsrates“ wird in nationalſpaniſchen politiſchen Kreiſen in Burgos als ein neues durchſichtiges rotes Ma⸗ növer angeſehen Es wird dabei unterſtrichen, daß dieſes Gebilde zu ſehr mit Perſönlichkeiten belaſtet iſt, die in zweieinhalb Kriegsjahren wahrhaftig genug Zeit gehabt hätten, um zu ihrer jetzt plötzlich verkündeten Ein⸗ ſicht zu gelangen. Sie ſeien hingegen nach wie vor verant⸗ wortlich für das Elend des roten Gebietes und das in Spa⸗ nien vergoſſene Blut Der nationalſpaniſche Sender Bur⸗ gos ſpricht im Zuſammenhang mit der Bildung des neuen Madrider„Rates“ ſogar von einem engliſch⸗franzöſiſchen Manöver, um auf dieſe Weiſe Einfluß auf die Geſtaltung des Friedens in Spanien zu gewinnen Demgegenüber gehe Nationalſpanien unbeirrt ſeinen von Caudillo General Franco vorgezeichneten Weg bis zum Ende weiter, unbeeinflußt durch Manöver, die mit dem Friedensſchluß ein Geſchäfl verbinden wollen. Die Befrie⸗ dung Spaniens ſei ausſchließlich Angelegenheit Nakional⸗ ſpanjens, das genau weiß, was es zu kun hat, und keiner⸗ lei Kompromiſſe duldet Der rote Plan von einem fagen⸗ haften„ehrenvollen Frieden“ komme zu ſpät und diene lediglich egoiſtiſchen Zwecken einiger Inkereſſierter. Vor dem Ende des Krieges Aebereinſtimmende Auffaſſung in London und Paris. London, 7. März. Die Londoner Preſſe rechnet jetzt mit einem baldigen Ende des ſpaniſchen Bürgerkrieges. In gro⸗ ßer Aufmachung berichten die Zeitungen über die letzten Ereigniſſe in Rotſpanien, die Flucht Negrins und del Vahos, dem„Regierungswechſel“ in Madrid und die Fahrt der rot⸗ ſpaniſchen Flotte in Richtung Bizerte. Die meiſten Blätter melden aus Madrid, daß die Bevölkerung Rotſpaniens völ⸗ lig kriegs müde und nicht mehr gewillt ſei, den unnüt⸗ zen Widerſtand fortzuſetzen. Die„Times“ rät den Rolſpaniern, keinen Widerſtand mehr zu leiſten, ſondern 27 u ergeben, zumal eine Ueber gabe dem Wunſche der Me rbeit des Volkes und den Inter eſſen ganz Spaniens gerecht würde. Wohl machten die Roken den Verſuch, eine Amneſtie für die ſogenannten po⸗ litiſchen Verbrecher als Bedingung zu ſtellen, die ſie jedoch bei der jetzigen Lage kaum durchdrücken könnten. „Daily Telegraph“ erklärt, es ſtände nun feſt, daß das Volk in Rotſpanien kriegsmüde ſei und den Frieden ſuche. Ueber die letzten Ae e aus Spanien könne man ſich nur freuen, denn ſie kündigten anſcheinend ein baldiges Ende des 1 an. Für die Rotſpanier ſei es völlig hoffnungslos, den Kampf fortzusetzen. Nach ungeheu⸗ ren Opfern und Anſtrengungen habe jetzt endlich die natio⸗ nale Waffe triumphiert. Paris, 7. März. Auch die Pariſer Preſſe widmet breiten Raum den Ereigniſſen in Rotſpanien, beſonders in Ma⸗ drid. A kommt dabei die Anſicht zum Ausdruck, daß der Krieg nun ſchnellſeinem Ende entgegen⸗ eh e.„Petit Pariſien“ behauptet, daß die Kommuniſten in adrid und in anderen Städten Rotſpaniens ausgeſchaltet ſeien. Sämtliche kommuniſtiſchen Zentren ſeien beſetzt und die kommuniſtiſchen Rädelsführer ſtünden zum Teil unter Bewachung. Das Blatt rechnet mit einem Waffenſtillſtand in allernächſter Zeit. b Friede nur bedingungslos Der nakionalſpaniſche Rundfunkſender von Oviedo ver⸗ öffenklichte am Dienskag abend eine Verlautbarung, in der es heißt, daß das naliongle Spanſen nicht die Abſſcht habe mit ſolchen Leuten zu verhandeln die nichl die Eigenſchaff ſpaniſcher Vertreter halten. Der annehmbare Friede ſei ausſchließlich der ohne Bedingungen. Die Beſetzung Ma. drids werde ſich auf die gleiche Meiſe vollziehen wie die⸗ jenige Barcelonas, Rar durch Waffengewalt. 2 Kulturamt des Reichsſugendführers Rainer Schlöſſer als Chef berufen. Berlin, 8. März. Der Reichsjugendführer der NSDAP, Reichsleiter Baldur von Schirach, ernannte ſeinen langjäh⸗ rigen Mitarbeiter Obergebietsführer Dr. Rainer Schlöſſer zum Chef des Kulturamtes der Reichsjugendführung. Ober⸗ gebietsführer Schlöſſer wird ſeine Tätigkeit als Reichsdra⸗ maturg und als Leiter der Theaterabteilung im Reichsmi⸗ niſterium für Volksaufklärung und Propaganda auch ferner⸗ hin beibehalten. Obergebietsführer Schlöſſer wurde im Oktober 1931 von Alfred Roſenberg als kulturpolitiſcher Schriftleiter des „Völkiſchen Beobachter“ nach München berufen, nachdem er bereits ſeit 1924 in der völkiſchen Preſſe als kultur⸗ politiſcher Mitarbeiter gewirkt hatte. Seine Schriftleitertä⸗ tigkeit gab er im Oktober 1933 auf, als ihn Reichsminiſter Dr. Goebbels als Reichsdramaturg in ſein Miniſterium be⸗ rief, Dort erhielt er 1935 auch die Leitung der Abteilung Theater des Reichspropagandaminiſteriums. Beide Aufga⸗ ben erfüllt er heute noch. Rainer Schlöſſer hat ſich auch unter den jungen Lyri⸗ kern einen Namen gemacht. Auf dem Gebiete der Litera⸗ turgeſchichte iſt er mit zahlreichen Veröffentlichungen hervor⸗ getreten. Eine Reihe kulturpolitiſcher Aufſätze in der Zeit⸗ ſchrift des Reichsfugendführers,„Wille und Macht“, über das Theater, über die Zuſammenhänge von Politik und Drama, über den Begriff Theater in der Kunſt haben Schlöſſer in der Publiziſtik der Gegenwart bekanntgemacht. Seit vielen Jahren gehört Schlöſſer zum Führerkorps der Hitler⸗Jugend. Mit dem Reichsjugendführer hat Rainer Schlöſſer bereits in der Kampfzeit in ihrer gemeinſamen Vaterſtadt Weimar und ſpäter in München zuſammengear⸗ beitet. Rainer Schlöſſer übernimmt nunmehr ein Amt, deſſen Arbeit ſein Vorgänger, Obergebietsführer Cerff, im Auf⸗ trage des Reichsſugendführers mit den erſten organiſatori⸗ ſchen Anfängen beginnend, zu einem verheißungsvollen Sband entwickelt hat. Hochſchule und Begabtenförderung Dr. Wacker vor der Rekkorenkonferenz. i Berlin, 8. März. Auf der Eröffnungskundgebung der erſten großdeutſchen Rektorenkonferenz im„Kaiſerhof hielt der Amtschef im Reichserziehungsminiſterium, Staatsmi⸗ niſter Dr. Wacker, eine Rede, in der er die Fragen einer reichseinheitlichen Hochſchulpolitik, der Neuordnung der Auf⸗ gabengebiet, der 1e e e die Nachwuchs⸗ frage uſw. behandelte. Er gab einen Ueberblick über die wichtigſten Neuordnungen der letzten Jahre und Monate, über die zurzeit heranreifenden Probleme, über die in Vorbereitung befindlichen und in den nächſten Monaten zu erwartenden Maßnahmen. „Eingehend befaßte ſich Dr. Wacker mit den Fragen der Sicherung des e es und der Planung im deutſchen Hochſchulweſen. Der bisherige Hochſchulnachwuchs ſtamme nur aus einem Teil des deutſchen Volkes und zwar vorwiegend aus dem ſozial beſſer geſtellten. Aus dieſer Er⸗ kenntnis erwachſe die Löſung des Problems, wenn es ge⸗ linge, aus dem Teil des deutſchen Volkes, dem aus wirt⸗ ee en Gründen der Weg zur Hochſchule nicht ohne wei⸗ eres offenſtehe, die Begabten herauszuholen und ihnen die⸗ ſen Weg zu öffnen Dr. Wacker ſchilderte dann im einzelnen die großzügigen und tatkräftigen Maßnahmen, mit denen der nationalſozialiſtiſche Staat dieſes Problem angepack hat: Ausbau der Aufbauſchulen und der Zubringerſchulen für die höheren Schulen. Maßnahmen zur Studienzeitver⸗ kürzung, Begabtenprüfung und Sonderreifeprüfungen. In die Vorſtudienausbildung des„Langemarck⸗Studiums“ könne jeder deutſche Volksgenoſſe aufgenommen werden, dei Überdurchſchnittlich begabt ſei, eine hervorragende charakter⸗ liche Haltung nachzuweiſen vermag, ſich politiſch und welt⸗ anſchaulich in den Gliederungen der NSDdAqp bewährt habe, körperlich geſund und leiſtungsfähig ſei und im 18. bis 24. Jahre ſtehe. Die geſchilderten Maßnahmen krügen das Geſicht zwin⸗ gender nationaler Notwendigkeiten. Es werde Sache des Keichserziehungsminiſteriums und der deulſchen Hochſchu⸗ len ſein, die Konzenkratſon, die Tiefenarbeik und den eiſer⸗ nen und gründlichen wiſſenſchafklichen Ernſt auf alle Fälle zu ſichern und vor Auflöſungserſcheinungen zu bewahren. Meiſter Fr und ſeine 8 OMAN, VO Oo HAWRAN EC Die Wälder glitzerten in Rauhreif und Sonnen⸗ licht. Dazwiſchen zogen Schluchten und enge Seitentäler blaue Schatten. Hintereinander geſchachtelt bauten ſich Höhenzüge und Gipfel auf, die bis zu 1000 Meter Höhe lagen. Fern, von violettem Dunſt umſchleiert, grüßte der Kaiſerwald herüber, im Südweſten ragten die Spitzen des Steinwaldes. Jobſt wußte: ſelten gab es einen ſolchen klaren Winter⸗ tag. Wochenlang lagen im Winter die böhmiſchen und bayeriſchen Höhen und Gipfel in Nebel gehüllt. Die drei jungen Menſchen ſchauten völlig verſunken auf das Bild zu ihren Füßen.— Grenzland, dachte Jobſt, und„Not⸗ land“ ſchon ſeit Jahren. In den Städten und den Dör⸗ fern grämten ſich Menſchen, die gewohnt waren, emſig und unermüdlich zu ſchaffen. Sie litten nicht nur materielle Not— nein, viel ſchlimmer war die ſeeliſche Marter. Die Nachkriegszeit brauchte ſie nicht mehr; die Menſchen ver⸗ zichteten mehr und mehr auf Geigen und Lauten. In den Großſtädten raſſelten die Jazzkapellen, in den Wohnungen nke 8 5 e N der noch kaufkräftigen Zeitgenoſſen ſtand das Radiogerät, der Sprechapparat. Jetzt aber ſchien eine neue Zeit an⸗ zubrechen. Die Menſchen hoben die Köpfe. Neue Hoff⸗ mung lebte auf; wenn der Bauer, wenn der Arbeiter, der Bürger wieder Verdienſt und Geld haben, wenn deutſches Weſen, Lied und Muſik ſich wieder durchſetzt, dann gibt es— nein, dann muß es doch auch wieder Arbeit geben für die Heiminduſtrie in den Tälern! In den vergangenen Jahren iſt viel niedergebrochen, alte Firmen ſind ein⸗ gegangen. Gram und Sorge wohnten grau in tauſend Häuſern und Hütten. Grenzland, Notland... Jobſt warf den Kopf in den Nacken. Noch ſtanden eine Reihe Ge⸗ Politiſches Allerlei Italieniſche Arbeiter in Tunis gekündigt. Die feindſelige Haltung der franzöſiſchen Behörden ge⸗ genüber der italieniſchen Bevölkerung in Tunis wird von der italieniſchen Preſſe erneut dre ang verurteilt. Dis Blätter weiſen in dieſem Zuſammenhang auf neue Maſſen⸗ kündigungen italieniſcher Arbeiter durch franzöſiſche Arbeit⸗ geber hin, weil ſie ſich geweigert hätten, ſich naturaliſieren zu laſſen. Ebenſo aufmerkſam wird die wachſende Unruhe bei der Eingeborenen-Bevölkerung verfolgt, die unter der ſchwerſten wirtſchaftlichen Not zu leiden habe und ihrer Un⸗ zufriedenheit durch Anſchläge aller Art Luft mache. Militärrevolten im Irak? Die Preſſe in Bagdad veröffentlicht am Dienstag über⸗ raſchenderweiſe zwei königliche Erlaſſe, durch die der Aus⸗ nahmezuſtand über das Militärlager und den Bezirk Arra⸗ ſchid verhängt wird Eine offizielle Bekanntmachung ſpricht im Zuſammenhang hiermit von„eigennützigen, unruheſtif⸗ tenden Perſonen“ und verſichert, daß zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit„ſtrenge Maßnahmen gegen die Hochverräter“ eingeleitet ſeien. Weiter hielt König Chazi eine Anſprache im Rundfunk, in der er der Armee ſegliche Einmiſchung in die Politik auf das ſtrengſte verboten hat. „Braſilien immun gegen Kominkernbazillus“. Präſident Vargas gewährte einem Vertreter der„Wa⸗ ſhington Poſt“ eine Unterredung über die kommuniſtiſche Gefahr. Dieſe ſei in Braſilien gebannt, ſtellte er feſt, ſo daß das Land gegen eine Anſteckung mit dem Kominternbgazillus ausreichend immuniſiert ſei. Vargas bezeichnete eine ſtändige Wachsamkeit gegen die Angriffe Moskaus und deſſen Leh⸗ ren und Agitation jedoch als notwendig. Braſilien habe durch ſeine ſeit 1930 ſyſtematiſch vorwärtsgetriebene Sozial⸗ politik eine natürliche Schutzatmoſphäre gegen die Klaſſen⸗ kampfparolen geſchaffen. Die Glowakei und Prag Miniſterrat zu den kſchechiſchen Forderungen. Prog, 8. März. Der Miniſterrat in Preßburg behan⸗ delte die tſchechiſchen Forderungen. Vor allem drei Punkte wurden beſprochen: 1. Vollkommene Loyalität der Slowakei gegenüber Prag bezw. der Tſchecho⸗Slowakei, 2. Unterbindung der Propaganda für die Selbſtändigkeit der Slowakei und 3. Entfernung mißliebiger Perſonen(darunter des Preſſechefs Mach). Prag wendet ſich ferner gegen die Forderung Sidors nach einer eigenen ſlowakiſchen Armee. Für Kolonien, gegen Zionismus Lord Beaverbrook, deſſen„Daily Expreß“ den größten Leſerkreis von allen engliſchen Tageszeitungen beſitzt, ſetzl ſich am Dienstag für die Rückgabe der deukſchen Kolonien ein, und greift ſleichzeilig den Zionismus ſcharf an. Lord Beaverbrook erklärt zunächſt, daß ſich ſein Blatt augenblick⸗ lich in der Kolonialfrage für etwas einſetze, was höchſt un. populär in England zu ſein ſcheine, nämlich die Rückgabe der deukſchen Kolonien. Dieſe Kolonien ſtellten keinen Teil des britiſchen Empire dar, England könne ſie daher auf kei⸗ nem legalen Wege ſeinem Empire einverleiben. Es könne alſo mik dieſen Kolonien nichts anfangen, ſie ſeien für Eng⸗ land zwecklos, ja ſie ſtänden ſogar dem Vereinigten Empire im Wege. Der Vorſchlag aber, Deukſchland dieſe Kolonien zurückzugeben, ſei nicht volkstümlich. Trotzdem ſetze ſich das Blatt für dieſen Gedanken ein, weil es ihn für richtig halte. Weiter heißt es, daß der„Daily Expreß“ in vielen Krei⸗ ſen und bei wichtigen Leuten unpopulär ſei wegen ſeiner alten, entſchloſſenen Oppoſition gegenüber dem Zionismus. Der Zionismus ſei ein Plan zur Eroberung Paläſtinas, und zwar im Namen einer Sache, die man die nationale„Heim⸗ ſtätte für die Juden“ nenne. Der„Daily Expreß“ glaube aber, daß die Araber die Bewohner Paläſti⸗ nas ſeien. Die britiſchen Juden in England und den Do⸗ minien ſtänden unter dem Einfluß jener Gruppe, die die Araber unterdrücken wollten. Man ſage heute, daß die öf⸗ fentliche Meinung in England gegen eine Rückgabe der deutſchen Kolonien ſei. und daß ſie ſtark die jüdiſche Ein⸗ wanderung nach Paläſtina auf Koſten der eingeborenen Araber begünſtige. Die Zeiten änderten ſich ſedoch und auch die öffentliche Meinung. Ein bezeichnender Fall dafür ſei die Genfer Liga, gegen die der„Daily Expreß“ immer Stellung genommen habe. Jetzt verurteilten ſie alle, und ſie werde von niemandem mohr nortoidigt e* Franke gehörte zu dieſen. Das iſt ein beſonderes Ver⸗ dienſt des Chefs, man muß ihn darum achten. Nur— er wandte ſich um. So herrlich die Weitſicht nach Süden und Weſten war, von Norden und Oſten ſprang das Waldmeer faſt bis an die Gartenzäune der beiden Gehöfte. Sie lagen einen Steinwurf auseinander. Fachwerkhäuſer mit einem Obergeſchoß; eine Scheune lag gegenüber, die auf der einen Hofſeite durch einen Futter⸗ und Geräteſchuppen, auf der anderen Schmalſeite durch hohe geſchloſſene Bretterwand und Einfahrtstor verbunden war. Das Tor des einen Gehöfts ſtand offen. Federvieh ſcharrte auf dem Düngerhaufen. Freche Spatzen lärmten dazwiſchen, der Hofhund— ein toller Miſchling— lag faul vor ſeiner ütte in der Sonne. Aus der Eſſe 4 0 Rauch, hinter den Heinen Fenſtern ſtanden Blumenſtöcke, die Kinder drückten die Naſen an den Scheiben platt, dahinter lugten, nicht weniger intereſſiert, die Erwachſenen. Das war menſchlich 125„ denn hierher verirrte ſich ſelten ein remder. Das andere Gehöft lag ſtill und tot. Tor und Tür waren J verſchloſſen. Die Fenſter ſtarrten blind und ver⸗ eiſt. Selbſt die Spatzen mieden das Haus. Es ſchien irgendwie verwahrloſt und verfemt. Elſe wollte ſich mit einer Nn 9 an Jobſt wenden, ver⸗ ſtummte aber vor dem düſteren Ausdruck ſeines Geſichts. 1 5 rechte Fauſt umſchloß die Skiſtöcke ſo heftig, daß ſie nackte. „Was iſt denn?“ fragte ſie leiſe und trat an ihn heran. Ihre Augen baten. Eine Blutwelle jagte über ſeine Stirn, er öffnete die Lippen, ſchloß ſie wieder. „Bitte“, ſagte ſte drängend, dabei legte ſie ihm impulſiv die Hand feſt auf den Arm. „Dieſer verwahrloſte Hof— das iſt das Stammhaus der Frankes. Dort hat mein Onkel Erasmus zuletzt allein gehauſt. Vor vierzehn Tagen iſt er geſtorben. Die Ge⸗ meinde Feldhauſen hat ihn begraben. Nicht wir Frankes, wie es ſich gehört hätte. ſetzte er bitter hinzu. „Ich begreife das nicht“, ſagte Elſe kopfſchüttelnd. „Es war Unfriede zwiſchen Vater und dem Onkel, Erb⸗ geſchichten. Der Vater ſpricht ſich nie darüber aus. Wir durften Onkel Erasmus nicht beſuchen. Als Caſpar aus N ee eee, 5 ſchäfte und Betriebe feſt wie Faſeln und die Firma A. Ch. 8 dem Krieg kam, ſind wir noch einmal da geweſen. Der Angriffe japaniſcher Bomberſtaffeln. Tokio, 8. März. 30 japaniſche Militärflugzeuge gri fen Jenan in der Provinz Chenſi an. Sie warfen mit Erft Bomben auf chineſiſche Militärbauten, darunter auch au die Kaſernen der kommuniſtiſchen Truppen und die Kadet⸗ tenſchule. Auch Ningſia, die Hauptſtadt der gleichnamigen Provinz, wurde von einer Staffel von 20 Flugzeugen ange⸗ griffen, welche die militäriſchen Werke bombardierten. Sämt⸗ liche japaniſchen Flugzeuge ſind unverſehrt nach ihren Aus⸗ gangsplätzen zurückgekehrt. Kurzmeldungen München. Der italieniſche Landwirtſchaftsminiſter Roſ⸗ ſoni iſt als Gaſt des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft zu einem mehrtägigen Beſuch in München eingetroffen. Berlin. In den unteren Räumen des ehemaligen Mar⸗ ſtallʒ⸗ Gebäudes des Berliner Schloſſes wurde am Dienstag die Ibero⸗Amerikaniſche Wirtſchaftsausſtellung eröffnet, Unter den zahlreichen Gäſten ſah man auch den Präſiden⸗ 85 125 Ibero⸗Amerikaniſchen Inſtituts, Botſchafter a. D. Faupel. Leipzig. In den großen Kreis der Veranſtaltungen aus Anlaß der Leipziger Frühjahrsmeſſe hatte ſich auch die DA eingeſchaltet, die in der Alberthalle mit einem großen Meſſe⸗ abend hervortrat, auf dem der Leiter des Amtes für Be⸗ rufserziehung und Betriebsführung in der DAF. Prof. Dr. Arnhold⸗Berlin über„Mobiliſierung der Leiſtungsreſerven unſerer Betriebe“ ſprach Leipzig. Um der Tatſache, daß an der erſten Reichs⸗ meſſe Großdeutſchlands die ſudetendeutſchen Ausſteller und Einkäufer zum erſtenmal als Reichsdeutſche teilnehmen, einen feſtlichen Ausdruck zu geben veranſtalteten der Ober⸗ bürgermeiſter und das Leipziger Meſſeamt ein Sudeten⸗ landtreffen. Der deutſche Botiſchafter beim Papſt Rom, 7. März. Papſt Pius XII. hat am Jonnkag den deukſchen Botſchafter beim Heiligen Stuhl, von Bergen, zut Enkgegennahme der Glückwünſche des Führers ſowie der Reichsregierung empfangen. Rom— Addis Abeba in elf Skunden. Rom, 8. März Der Journaliſt Lualdi von der Turiner Stampa“ hat, einer Meldung des„Giornale d'Italia“ zu⸗ folge, den ſoeben mit 240 Kmſt aufgeſtellten Flugrekord Rom— Addis Abeba beträchtlich überkroffen und die faſt 5000 km lange Strecke mit einem allerdings weſentlich ſtar⸗ keren Apparat in nur elf Stunden mit einem Mittel von 400 km in der Stunde zurückgelegt. London. Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink kam am Dienstag zu einem mehrtägigen Beſuch in London an. Zu ihrer Begrüßung hatten ſich auf dem Flugplatz in Croy⸗ 5 zahlreiche Angehörige der deutſchen Kolonie eingefun⸗ en. London. Nach einer Mitteilung des auſtraliſchen Ver⸗ feidigungsminiſteriums begibt ſich Generalſtabschef General 3. D. Lavarack demnächſt nach England, wo er mit dem Chef des Reichsgeneralſtabes techniſche Fragen der Organ ſation und Mechaniſierung des auſtraliſchen Heeres beſpre⸗ chen werde. London. Miniſterpräſident Chamberlain kündigte im Unterhaus an, daß der polniſche Außenminiſter Oberſt Bes England in naher Zukunft einen Beſuch abſtatten werd Bilbao. In Vigo wurde ein neues„Deutſches Heim feierlich eingeweiht. Reichsſtatthalter und Gauleiter D. Meyer⸗Münſter ſprach zu den zahlreich anweſenden Aus landsdeutſchen in einer großangelegten Rede über die Ziele des Dritten Reiches.. 5 Paris. Miniſterpräſident Daladier und Senatspräſident Aeanneney haben eine Beſprechung gehabt, die der Einbe⸗ rufung der Nationalverſammlung in Verſailles angeſichts der bevorſtehenden Wahl des neuen Staatspräſidenten galt. Gandhi faſtet nicht mehr London, 7. März. Nach längeren Verhandlungen zw ſchen Gandhi und dem Maharadſcha von Rafkot, in die auch der Vizekönig perſönlich eingriff, hat Gandhi, wie aus Rajkot gemeldet wird, ſein„Faſten bis zum Tode“ aufge⸗ geben. Gandhi hat rund vier Tage und drei Stunden keine kahrung zu ſich genommen. Onkel war karg und unzugänglich. Caſpar hatte aller- dings guten Mut und wollte ſich dem wortarmen Onkel wieder aufſchließen— na ja...“ „Ich verſtehe das nicht“, ſagte das Mädchen.„Vor Gräbern muß man doch Frieden ſchließen.“ „Sie kennen meinen Vater nicht, Fräulein Elſe...“ Er brach kurz ab. In ihre Augen trat ein unruhiger Schein. Sie kannte den alten Franke vom Sehen und fand ihn gat nicht ſo grimmig und hart. Aber— war nicht auch zwiſchen den Häuſern Franke und Sohrmann Unfrieden. Und wer war Caſpar? Daheim wurde über die Frankes nie ge“ 9 5 und bei Kriegsende war ſie noch ein Kind ge⸗ N veſen. „Wer iſt denn Caſpar?“ Er ſah ſie erſtaunt an. „Mein Bruder natürlich. Na ja, Stadt und Landſchaft haben ihn vergeſſen. Er iſt faſt acht Jahre älter als ich. Ich war ein neunzehnjähriger Burſche, als er aus dem Kriege kam. Er iſt bald darauf wieder fortgegangen. Er ſoll geſagt haben: Ich danke— für Ch. A. Franke!“ Das verzeiht ihm der Vater nie. Wir wiſſen nicht, wo er it Vater meint, er wäre untergegangen..“ Jobſt ſtieß alles unwillig hervor. Die Scham brannte in ihm, vor Elſe die Schleier zu lüften. Einmal mußte es ja doch ſein, er hatte ſchon zu lange gezögert. Sie hob in der plötzlichen Er⸗ kenntnis, daß der geliebte Mann unfrei und gehemmt vot ihr ſtand, die Augen zu ihm auf und ſagte bittend: „Sie müſſen mir einmal alles erzählen. Es iſt doch auch etwas zwiſchen unſeren Vätern geweſen.“ 7 „Glauben Sie mir— davon höre ich das erſte Wort Sein tiefes Erſtaunen war unberkenngar. Er grühen ihren Worten nach. Tatſache war, daß der Vater nie 05 5 Sohrmanns geſprochen hatte. Er ſprach das zögern aus. „Es fiel mir nicht auf. Jetzt freilich... Sein Blit ſuchte Elſes Augen und vollendete den Satz. 10 Aus dem Hoftor trat ein alter Bauer in Jopge en Müße die Tabakspfeiſe zwiſchen den verkniffenen Lip erben große Wolken und wollte an den jungen Leu ei. (Fortſetzung folg 1 5 2—, — 4 S Serre Dee. 1 ö — 4 ö 1 Badiſche Chronik Reichstagung der Lebensmittelchemie in Karlsruhe. Die zweite Reichstagung der Deutſchen landwirtſchaft⸗ lichen Gewerbeforſchung und Lebensmittelchemie, verbunden mit der 36. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Lebens⸗ mittelchemiker findet vom 25. bis 30. September 39 in Karlsruhe ſtatt. Es wird auf dieſer Tagung der derzeitige Stand der Arbeiten in der landwirtſchaftlichen Gewerbefor⸗ ſchung einſchließlich der Lebensmittelforſchung insbeſondere der bisherige Einſatz im Vierjahresplan auf allen Ernährungs⸗ gebieten beleuchtet und mit den neueſten Wirtſchaftsergebniſ⸗ ſen auf dem Gebiete der Vorratspflege, Erzeugnisverarbei⸗ tung und Anterſuchungsmethodik dargelegt. ö U Heidelberg.(Neuenheimer Landſtraße ge⸗ ſperrt.) Zwiſchen Karl⸗Theodor⸗Brücke und dem„Schwar⸗ zen Schiff“ iſt bis 31. März wegen Straßenwalzarbeiten die Neuenheimer Landſtraße für den geſamten Durchgangs⸗ verkehr mit Fahrzeugen geſperrt. Die Umleitung erfolgt über die Karl⸗Theodor⸗Brücke und über die Friedrichsbrücke. U Oſterburken.(Skelettfunde.) Bei Grabarbeiten zur Kirchenheizung ſind einige menſchliche Skelette und Schä⸗ del gefunden worden, die von dem vor 300 Jahren hier ge⸗ legenen Friedhof ſtammen. ( Pforzheim.(Kraftwagen ſtand Kopf.) Ein mit fünf Perſonen beſetzter Kraftwagen ſtürzte bei dem Verſuch, einen ſchmalen Weg rückwärts zu fahren, die Bö⸗ ſchung hinunter und kam auf den Kühler zu ſtehen. Ein Mit⸗ fahrer erlitt dabei Verletzungen; Paſſanten leiſteten die erſte Hilfe. N Nonnenweier b. Lahr.(9 0 Jahre alt.) Der älteſte Einwohner und letzte Altveteran von 1870⸗71 Georg Karl kann am 8. März ſeinen 90. Geburtstag begehen. Aus ſeiner Ehe mit Eva Schlager, die bereits im Jahre 1893 verſtarb, ſtammen ſieben Kinder, fünf Töchter und zwei Söhne. Georg Karl iſt Mitbegründer der Kriegerkameradſchaft, der er un⸗ unterbrochen angehört. 2 Mundingen b. Emmendingen.(15 jähriger Junge vermißt.) Seit etwa acht Tagen wird der im 15. Lebens⸗ jahr ſtehende Walter Reinbold vermißt. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Perſonalien feſtgeſtell t). Bai dem Verkehrsunfall auf der Straße Sauſenheim—Neulei⸗ ningen, bei dem ein Mann durch einen Kraftradler tödlich berletzt wurde, wird bekannt, daß es ſich um den 55jährigen Schwerkriegsbeſchädigten Philipp Neu handelt, der aus Tiefenthal ſtammt. Er hinterläßt Frau und vier Kinder. Bisher iſt es leider noch nicht gelungen, den verantwor⸗ tungsloſen Wagenlenker zu ermitteln. ad Dürkheim.((Vom Auto er faßt). Der Sohn des Wagenlenkers Aſal war mit ſeinem Rad auf der Heimfahrt begriffen. Er wurde durch ein Auto erfaßt und zu Boden bett Mit einem ſchweren Schädelbruch und einem nterſchenkelbruch ſchaffte man ihn ins Krankenhaus. Noch mehr Mandelbäume an der Bergſtraße. Heppenheim a. d. B. In dieſem Jahre ſollen am Fuße des von der Starkenburg gekrönten Schloßberges neue Mandelbäume angepflanzt werden. Auch am Maiberg wer⸗ den Neuanpflanzungen vorgenommen. In der Gewann „Mausneſt“ oberhalb der Heil⸗ und Pflegeanſtalt blüht in einem Weinberg bereits der erſte Mandelbaum. Es han⸗ delt ſich dabei um einen Baum, der immer mit zu den erſten Blütenträgern zählt. Es ſei jedoch ausdrücklich feſt⸗ geſtellt, daß damit noch nicht von einer allgemeinen Blüte der Mandelbäume, die allerdings weit vor ſind und deren Knoſpen bereits bei weiteren warmen Märztagen aufzu⸗ brechen anfangen werden, geſprochen werden kann. Schwere Bluttat in Rheinheſſen. Guntersblum(Rheinh.), 7. März. Ein in Frankfurt a. M beſchäftigter Metzgergefelle wollte ſeine Angehörigen in Ludwigshöhe beſuchen und befand ſich auf dem Wege vom Bahnhof Guntersblum nach Ludwigshöhe. In Guntersblum begegnete er der 15jährigen Tochter des Johann Schnitt, der er ein Scherzwort zurief. Das Mädchen teilte den Vorfall ihrem Vater mit, der mit einem Hammer und einem feſt⸗ tehenden Meſſer bewaffnet dem jungen Mann folgte. Zwi⸗ chen Guntersblum und Ludwigshöhe holte er ihn ein und chlug ihm ohne weiteres mit dem Hammer auf den Kopf, daß er blutüberſtrömt zuſammenbrach. Außerdem verſetzte ihm der Raſende mehrere Meſſerſtiche. Schwerverletzt und in bewußtloſem Zuſtand mußte der Ueberfallene ins Main⸗ zer Krankenhaus gebracht werden. Das junge Mädchen hatte ſeit einiger Zeit von einem Unbekannten Briefe er⸗ halten, die mit„Schwarze Hand“ unterzeichnet waren. Die Schmitt vermutete in dem jungen Mann den Täter und teilte dies ihrem Vater mit, der darauf die Bluttat beging. Limburg.(Frau überfahren Beim Ueverque⸗ zan der Horſt⸗Weſſel⸗Straße in Kaan⸗Marienborn wurde die 47 Jahre alte Frau Marburger, Mutter von acht Kin⸗ 155 von einem Motorrad angefahren und etwa acht Me⸗ e weit mitgeſchleift Mit ſchweren inneren Verletzungen 10155 e die Verunglückte ins Krankenhaus gebracht, wo ſie urg nach der Einlieferung ſtarb. Den Motorradfahrer, der beſtale verletzt wurde, ſoll an dem Unfall keine Schuld treffe Todesurteil nach acht Tagen Raſche Sühne für Mord 1 3 München, 7 März. Am 26. Februar hatte der 38jährige dohann Gegenfurtner aus München vor einem Kaffeehaus dutder Auguſtenſtraße in München ſeine Geliebte, die 22 ue alte Klara Mühlbauer, durch einen Stich in den Un⸗ leib tödlich verletzt nachdem er ihr vorher aufgelauert atte Am 6. März, acht Tage nach der Tat, fand ſchon die deerhandlung vor dem Sondergericht München ſtatt, das M Täter un Tode verurteilte. Von jetzt an werden alle urdfälle und Mordanſchläge vor dem Sonder⸗ 0 t verhandelt, weil dieſes ſchon nach wenigen Ta⸗ 0 zuſammentreten und das Urteil fällen kann; außerdem 5 5 1000 Sondergerichts⸗Urteile keine Reviſion, ſodaß bfnrtig ſchwere Verbrechen gegen die Volksgemeinſchaft den. en kürzeſter Zeit ihre volle Sühne fin⸗ — Schweres Kanalunglück in Offenbach Sechs ftanglarbeiter und fünf Feuerwehrmänner mit ſchwe⸗ ren Bergiftungserſcheinungen ins Krankenhaus eingelieferk. Ein Arbeiter geſtorben. Offenbach 7. märz. An der Kreuzung kaiſer · und Domſtraße in Offenbach wurde durch Kanalgaſe ein ſchwe⸗ res Unglück verurſacht. In dem Kanalſchacht waren Arbei⸗ ter des Offenbacher Amtes mit Reinigungsarbeiken beſchäf⸗ tigt, als ſich bei einigen Arbeitern Bergiftungserſcheinungen bemerkbar machten. Die Offenbacher Sa e ging ſofort in Juſammenarbeit mit der rankfurt Feuerlöſch⸗ polizei an die Bergungsarbeiten. Mit Hilfe von Sauerſtoff⸗ geräten gelang es den Wehrmännern, die im Schacht arbei⸗ kenden Arbeiter mit vieler Mühe in Sicherheit zu bringen. Sechs Arbeiter und fünf Wehrmänner mußten infolge Ber⸗ giftungserſcheinungen ins Stadtkrankenhaus eingeliefert werden, wo einer der Arbeiter inzwiſchen geſtorben iſt. Zu dem Unglück gibt die Offenbacher Polizeidirektion 0 Darſtellung Vier Arbeiter des Städtiſchen Tief⸗ allamtes waren auf der Kaiſerſtraße in Offenbach damit beſchäftigt, den Straßenkanal(Sammelkanal) von der Dom⸗ ſtraße bis zur Admiral⸗Scheer⸗Straße zu reinigen. Zu die⸗ ſem Zweck hatten die Männer um 7 Uhr die drei Kanal⸗ deckel geöffnet, die auf dieſer Strecke vorhanden find, um den Kanal zunächſt zu durchlüften. Um 7.30 Uhr ſind ſie in den Kanal eingeſtiegen, nachdem ſie vorher durch eine Kon⸗ trollampe feſtgeſtellt hatten, daß ſich keinerlei Gaſe im Ka⸗ nal befanden. Die Männer haben dann bis 10.30 Uhr im Kanal gearbeitet mit einer Unterbrechung von 20 Minuten für die Frühſtückspauſe. Gegen 10.30 Uhr merkten ſie plötz⸗ lich ein Unwohlſein. Einem der Männer gelang es, aus dem Kanal herauszukommen und Hilfe herbeizuholen, worauf einer der Vorarbeiter und zwei in der Nähe arbeitende Männer der Kanalanſchlußkolonne zu Hilfe kamen. Dieſe ſtiegen nun ebenfalls in den Kanal, wurden aber gleich ſo benommen, daß es ihnen unmöglich war, den anderen Hilfe zu bringen. Sie mußten ſich ſelbſt in Sicherheit bringen. Einem von ihnen gelang es aber nicht mehr, er blieb viel⸗ mehr im Kanal siegen. Der ſofort herbeigerufenen Feuer⸗ löſchpolizei gelang es unter Zuhilfenahme ihrer Sauer⸗ ſtoffgeräte, die vier Männer aus dem Kanal herauszuho⸗ len. Sie mußten mit Vergiftungserſcheinungen in das Krankenhaus eingeliefert werden, wo inzwiſchen einer der Männer, der Arbeiter Auguſt Kilchenſtein aus Offenbach, geſtorben iſt. Auch die drei Arbeiter, die ihren Kameraden * Hilfe kommen wollten, ſowie fünf an den Rettungsar⸗ eiten beteiligte Feuerwehrleute mußten ebenfalls dem Krankenhaus zugeführt werden. die Männer ſind anſchei⸗ nend während der Arbeit von einer Giftgaswelle über⸗ raſcht worden. Um was für Gift es ſich handelt und wo dasſelhe hergekommen iſt, darüber ſind die Ermittlungen noch nicht abgeſchloſſen. Der Zuſtand der im Krankenhaus befindlichen Männer iſt zufriedenſtellend. Die Frau gegen die Genußgiſte Frankfurt a. M., 7. März. Die Frauenkundgebung im Rahmen der Zweiten Reichskagung„Volksgeſundheit und Genußgifte“ zeigte durch einen ſtarken Beſuch, daß die Frau bereit iſt, ſich poſitiv einzuſet für alles, was die Geſund⸗ heit erfordert. Nach Einführungsworten der Gaufrauen⸗ ſchaftsleiterin des Gaues Heſſen⸗Naſſau wurde die Grund⸗ einſtellung der deutſchen Frau zu dieſen Fragen ausführlich durch die Hauptabteilungsleiterin„Volkswirtſchaft— Haus⸗ wirtſchaft“ in der Reichsfrauenführung, Frau Dr. Vor⸗ werk, behandelt. So wie die Lebensführung der Familie ausſchlaggebend von der Lebensanſchauung und chaltung der Frau und Mutter beſtimmt werde, ſo liege äuch in ihrer Hand ein großer Einfluß auf die Widerſtandskraft von Mann und Kindern gegenüber den Verſuchungen. Die Re⸗ ferentin verlangte Schärfung der Wachſamkeit der Frauen für die Gefahren, die der körperlichen ebenſo wie der gei⸗ ſtig⸗ſeeliſchen Geſundheit und Leiſtungsfähigkeit des Men⸗ ſchen, insbeſondere des heranwachſenden Kindes drohen durch unüberlegten Genuß von Alkohol und Tabak. Au Bor Schreck geſtorben. In Mürsbach brach in einer Holzlege, wohin heiße Aſche geſchüttet worden war, ein Brand aus, der aber noch rechtzeitig gelöſcht und ſo grö⸗ ßerer Schaden verhütet werden konnte. Durch das Feuer erſchreckt, erlitt ein 70jähriger Mann einen Herzſchlag und war auf der Stelle tot. ib Mißglückter Bankraub. Im Bankhaus Meyer in Dettelbach erſchien ein junger Burſche und forderte von dem am Schalter tätigen Bankvorſtand mit vorgehaltenem Revolver die Herausgabe von Geld. Auf die Hilferufe er⸗ ſchienen Einwohner, worauf der Verbrecher es vorzog, zu verſchwinden. Die Verfolgung führte zur Feſtnahme des Täters, der ſich in der Nähe der Stadt hinter einer Scheuer verborgen hatte. Es handelt ſich um den 19 Jahre alten Eugen Roth aus Iggelheim. a Im Eiſe eingebrochen. Das fünfjährige Töchterchen Elsbeth der Familie Schmidt aus München, das in Weis ßenſtadt zu Beſuch weilte, begab ſich mit anderen Kindern 5 15 Eis eines kleinen Weihers, brach hier ein under ⸗ rank. a Fünf Stück Vieh durch elektriſchen Skrom getötet. In Höchenſchwand bei Waldshut erlitt ein Landwirt einen ſchweren Verluſt in ſeinem Viehbeſtand. Fünf Stück Rind⸗ vieh, darunter ein 18 Zentner ſchwerer Ochſe und drei Milchkühe wurden durch Kurzſchluß getötet. Nur dem ra⸗ ſchen Eingreifen eines Knechtes, der den elektriſchen Strom ausſchalteke, iſt es zu verdanken, daß ein größeres Unheil in dem mit Vieh vollbeſetzten Stall verhütet wurde. A Laſtzug in Flammen. Beim Durchfahren der Ort⸗ ſchaft Wieſenfeld geriet mitten in der Nacht der Motor eines Fernlaſtzuges in Brand, von dem im Augenblick das Führerhaus erfaßt wurde. Geiſtesgegenwärtig warfen Fah⸗ rer und 96 e den in Fäſſern mitgeführten Betriebs⸗ ſtoff aus dem Bereich der Flammen, konnten aber nicht ver⸗ hindern, daß auslaufendes Oel den Brand noch vergrößerte. In dieſer gefährlichen Lage eilte der unterwegs befindliche Straßenwärter Merz den Fernfahrern zu Hilfe, ſo daß es ſchließlich gelang, das Feuer zu erſticken. ab Folgenſchwerer Zuſammenſtoß. Ein Aachener Schieds⸗ richter, der zu einem Fußballſpiel in die Eifel fahren wollte, ſtieß auf der Himmelsleiter mit ſeinem Motorrad mit einem Lieferwagen zuſammen. Der Zuſammenprall war ſo ſtark, daß es einen Toten und zwei Schwer⸗ verlegte gab. Lolcale Ruud schau Fortſetzung der Fettverbilligung Auf Grund gemeinſamer Anordnung des Reichsarbeits⸗ miniſters und des Reichsernährungsminiſters werden die von der Reichsregierung zur Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung und zur Sicherung des Bezuges von Konſummargarine getroffenen Maßnah⸗ men für die Monate April, Ma] und Juni im bishe⸗ rigen Umfang fortgeführt. Die mehrfach geänderten Richt⸗ linien für die Durchführung der Fettverbilligung ſind gleichzeitig mit einigen Ergänzungen neu gefaßt worden. Der Kreis der Bezugsberechtigten umfaßt die Empfänger von Arbeitsloſenunterſtützung, Notſtands⸗ und Fürſorgearbeiter, von der öffentlichen Fürſorge unterſtützte Perſonen, Empfänger von Verſorgungsbezügen nach dem Reichsverſorgungsgeſetz, Sozialrentner, Empfänger von Vorzugsrenten und von Familienunterſtützung, Perſonen, deren Einkommen den Richtfatz der öffentlichen Fürſorge nicht weſentlich überſteigt, wobei als äußerſte Grenze der doppelte Richtſatz der allgemeinen Fürſorge gilt, ferner kin⸗ derreiche Familien, die beſonders weitgehend berückſichtigt werden ſollen, und Anſtalten der Wohlfahrtspflege. Marga⸗ rinebezugsſcheine erhalten Perſonen, die keinen Anſpruch auf Fettverbilligungsſcheine haben, nach ihrer wirtſchaftli⸗ chen Lage jedoch auf den Bezug von Konſummargarine an⸗ gewieſen ſind. Juden ſind vom Bezug der Fettverbilligungs⸗ ſcheine ausgeſchloſſen, dagegen nicht von den Margarinebe⸗ zugsſcheinen März⸗Hochwaſſer. Der Reckar iſt heute Racht derart geſtiegen, daß das geſamte Vorland überſchwemmt wurde und die Sportplätze bereits unter Waſſer ſtehen. Schnee⸗ ſchmelze im Gebirge und die überaus ergiebigen Rieder⸗ ſchläge der letzten Tage führen Rhein und Reckar unge⸗ heure Waſſermaſſen zu. Nicht vorzeitig aufblenden! wird uns 1„Wer Tag für Tag beruflich als kraftfahrender erkehrsteilnehmer auf der Landſtraße lie⸗ gen leuße hat immer wieder Urſache, über das vorzeitige Aufblenden der Scheinwerfer zu klagen. Oft genug macht er die Wahrnehmung, daß das Rückſchalten auf volles Licht ſchon in dem Augenblick erfolgt, wenn die Fahrzeuge erſt Kühler an Kühler paſſieren. Durch den kraſſen Wechſel zwi⸗ ſchen dem fremden Vollicht und dem eigenen Flachlicht hat das Auge des Fahrers eine blitzartig⸗ähe Blendung höch⸗ 15 Grades zu überſtehen— eine große Gefahr für den ebergang ins Dunkle, weil in der blinden Sekunde“ ein Fußgänger oder ſelbſt ein kleines Rücklicht zu leicht dem ſtrapazierten Auge entgeht.“ 8 8 Vom Nationaltheater. In Schillers romantiſcher Tra⸗ gödie„Die Jungfrau von Orleans“, die zum Heldengedenk⸗ tag am Sonntag, den 12. März, in neuer Infzenierung im Spielplan des Nationaltheaters erſcheint, ſind beſchäftigt die Damen: Collin, Keßler, Roſe und Stieler und die Her⸗ ren: Bleckmann, Evelt, Hammacher, Hartmann, Hölzlin, Kies⸗ lee, Kleinert, Krauſe, Langheinz, Linder, Marx, Offenbach, Renkerkt und Zimmermann. Die Titelrolle ſpielt Herta Zis, mann. Die Spielleitung hat Intendant Friedrich Branden⸗ burg. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß. Vom Mannheimer Kunſtleben. Ende März bringt das Nationaltheater mit dem Luſtſpiel„Friſch verloren— halb gewonnen“ von Carl Zuchardt, einem jungen vor einigen Monaten mit einem anderen Werk bereits erfolgreich hervor⸗ getretenen Autor, die dritte Uraufführung in dieſer Spiel⸗ zeil, die unter der Spielleitung von Hans Becker ſteht.— In der Oper bringt das Nationaltheater in den Monaten März bis April Richard Wagners„Ring des Nibelungen“ unter der muſikaliſchen Leitung von Staatskapellmeiſter Karl Elmendorff und unter der Spielleitung von Intendant Fried⸗ rich Brandenburg zur Aufführung. Aus Kraftfahrkreiſen Filmſchau. Ein deutſch⸗polniſcher Film„Die Warſchauer Zitadelle“, der von der deutſchen Filmkammer die Prädikate„ſtaats⸗ politiſch und künſtleriſch wertvoll“ erhalten hat, iſt nach dem Bühnenwerk„Tamten“ von Gabriela Zapolska be⸗ arbeitet und feſſelt die Beſucher von der erſten bis zur letzten Szene. Die tragenden Rollen ſind beſetzt von Lueie Höflich, Viktoria von Ballaſko, Maria Sazarina, Paul Hartmann, Werner Hinz, Hans Leibelt, Otto Collin, u. a. Es handelt ſich um den Befreiungskampf polniſcher Legi⸗ onäre gegen zariſtiſche Gewaltherrſchaft. Der Film verzichtet auf Senſation und Effekt, weil in ihm die Vaterlandsliebe brennt, die überall, ſei es im Tingeltangel, ſei es in den dämmerigen Stuben der Revolutionäre, ſei es in dem be⸗ drückenden Mauerſchatten der Warſchauer Zitadelle, ſei es bei dem Transport der nach Sibirien Verſchleppten, wie ein leuchtendes Fanal die Martern und Qualen überſtrahlt und dem wahren Menſchentum den Glorienſchein verleiht. Innerlich ſind dieſe Helden unbeſiegt und kennen nur die eine Parole:„Es lebe das Vaterland!“ 888 E Ein Jahr Gefängnis wegen Betrugs. Mannheim. Wegen fortgeſetzter Betrügereien erhielt der bereits vorbeſtrafte 25jährige Kurt Barthel aus Deſſau eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr zudiktiert, abzüglich drei Monate Unterſuchungshaft. Der Angeklagte verſuchte ſein„Glück“ in Heidelberg, Edingen, Halle und Mannheim. Außerdem betätigte er ſich noch als Hauſierer. In Mann heim lernte er ein Mädchen kennen, das nach Stuttgart über⸗ ſiedelte und den Wunſch ausſprach, ihn in Stuttgart wieder⸗ zuſehen. Auf ſeine Bikte ſandte 55 ihm 12 Mark für die Fahrt. Dafür kaufte er ſch eine Hoſe. Durch die Schweſter dieſes Mädchens ließ er ſich einen Damenmantel un zwei Kleider aushändigen, die er nach Stuttgart mitnehmen ſollte. Den Mantel verſetzte er jedoch im Leihhaus, wofür er 3 Mart erhielt. Damit ihm der Weg zur Volksgemeinſchaft nicht verbaut würde, wurde von einer Zuchthausſtrafe ab⸗ geſehen und mildernde Umſtände zugebilligt. a e gerade für die zarte und empfindliche Haut des Kindes iſt perſil⸗ gepflegte Leibwäſche die richtige Ergänzung der täglichen Körperpflege. Jahres⸗Generalverſammlung der Kranken⸗ und Begräbniskaſſe„Einigkeit“, Ilvesheim. Am letzten Sonntagnachmittag fand im Gaſthaus „Zur Krone“ die ordentliche Jahres⸗Generalverſammlung ſtatt. Vorſitzender Julius Ragel eröffnete die Verſamm⸗ lung und gedachte der verſtorbenen 14 Mitglieder im Geſchäftsjahr 1938. Zur Tagesordnung ſtand: 1. Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht, 2. Entlaſtung, 3. geſchäftliche Angelegen⸗ heiten. Aus dem Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht war zu entnehmen, daß das Geſchäftsjahr 1938 als ein normales und als ein Durchſchnittsjahr bezeichnet werden kann. Wenn auch nach außen hin mit einem Fehlbetrag von rund 406.— NM. abgeſchloſſen wurde, ſo muß man doch nach den Ausführungen des Vorſitzenden entnehmen, daß bei einigen Klaſſen eine Anrentabilität, dagegen bei einer anderen Klaſſe eine Veberrentabilität aufzuweiſen iſt. Die Urſachen daran liegen nicht an gewiſſer Ausbeutung der betr. Klaſſen, ſondern an der Erhebung der Beiträge, welche ſich noch aus den Jahren vor 1933 bemeſſen, wo die betr. Klaſſen ganz wenig in Anſpruch genommen wurden. Eine Beitragserhöhung kann wegen der Bei⸗ tragsſtopperordnung von der Aufſichtsbehörde nicht ge⸗ nehmigt werden. Der Geſchäftsabſchluß war: Einnahmen 28 353.82 RM., Ausgaben 28 272.39 RM., verbleibt ein Kaſſenvorrat von 81.43 RM. Das Vermögen, das am 1. Januar 1938 22 142.94 RM. betrug, betrug am 1. Januar 1939 21 736.57 RM., ſomit eine Vermögens⸗ abnahme von 406.37 RM. Rach Erläuterung jeder einzelnen Poſition in Ein⸗ nahmen und Ausgaben, durch den Vorſitzenden, gab Reviſor Ratſchreiber Feuerſtein den Reviſtonsbericht, welcher mit Zufriedenheit von der Mitgliedſchaft aufge⸗ genommen, und dem Vorſtand für das Geſchäftsjahr 1938 ſeine einſtimmige Entlaſtung zu Teil wurde, Zu Punkt„Geſchäftliche Angelegenheiten“ gab der Vorſitzende nochmals einige Erläuterungen über die ein⸗ zelnen Klaſſen und ihrer Nentabilität. Ein Ausgleich könne nur darin gefunden werden, entweder in einer Er⸗ höhung des Beitrages von 10 bezw. 15 Pfg. pro Woche oder Reduzierung des Krankengeldes um 20 bezw. 10 Pfg. pro Tag. Der Wunſch der Verſammlung war, nochmals bei der Aufſichtsbehörde die Gründe über die Urſachen der Unrentabilität vorzulegen, und um Genehmigung der vorgeſchlagenen Erhöhung der Beiträge nachzuſuchen. Ab 1. April wird bei Abholung eines Arztſcheines eine Gebühr von 10 Pfg. erhoben. Unter Punkt Verſchiedenes wies U. a. der Vorſitzende noch auf die Heldengedenßfeier am kommenden Sonntag hin, worauf er mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer und Reichskanzler die Ver⸗ ſammlung ſchloß. Der Kleintierzuchtverein Ilvesheim hatte am letzten Sonntag in der Boſe ſeine außerordentliche Generalver⸗ ſammlung. Der Beſuch war ſehr erfreulich, unter den An⸗ weſenden konnte auch Ortsgruppenleiter Käfer und der Kreisgruppenvorſitzende für Geflügel Sproß begrüßt werden. Bei den Reuwahlen wurde Karl Althaus II. Vereinsführer Dem langjährigen Vereinsführer Schmelcher, der infolge Krankheit ſein Amt niederlegte, galt beſonderen Dank. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer ſchloß die Verſammlung. —,,,, p,;., ̃]⅛˙9:sdmm Jeder verantworkungsbewußte Deutſche beſchafft für ſich und ſeine Familie Volksgasmasken! ————— Haſelſtrauch als Frühlingsgruß Noch ehe unter den Strahlen der Vorfrühlingsſonne die Birke im Moor erwacht, noch ehe auf den Wieſen die Schlüſſelblumen herauskommen und das Märzveilchen ſeine blauen Augen aufſchlägt, grüßt uns als einer der erſten Vorboten des kommenden Lenzes der Haſelſtrauch, der an feine Zweige lange goldene Troddeln hängt. Der Haſelſtrauch ſpielte einſt im Glauben und Brauch⸗ tum unſerer Vorfahren eine wichtige Rolle. War doch die dem Donar geweihte Haſel nicht nur Sinnbild des Früh⸗ lings, ſondern auch ein Zeichen des Lebens, der Fruchtbar⸗ keit und der Unſterblichkeit. Haſelruten galten als Schutzmit⸗ tel gegen Feuer und Blitz. Nach alter Rechtsſatzung durfte im gemeinen Wald jeder abholzen ſo viel er wollte, nur Eichen und Haſel mußten geſchont werden. Von der Haſel wurde auch die Wünſchelrute geſchnitten. Nach der Nibelun⸗ genſage lag unter dem Goldſchatz eine ſolche Rute. Auch Kampf⸗ und Gerichtsſtätten wurden einſt durch Haſelgerten geweiht. Selbſt im Totenkult fand die Haſel Verwendung. In den Händen von Skeletten, wie ſte in Franken und Pommern ausgegraben wurden, fand man oft Hafelnüſſe, auch Haſelſtäbe. Auch jetzt haben ſich noch verſchiedene Bräuche bis heute erhalten, die mit der Haſel verknüpft ſind. So tragen in einigen Gegenden die Hoch⸗ zeitsleute eine Haſelrute. Vor dem„wilden Heer“ ſchützte nach altem Glauben ein Haſelſtrauch, der mit einem Holun⸗ derzweig übers Kreuz gebunden wurde. Auch das einge⸗ erntete Getreide blieb vor Schaden bewahrt, wenn man drei Kreuze von Haſelzweigen auf den Boden der Scheune legte. Im Viehſtall durfte die Haſelgerte ebenfalls nicht fehlen; 9 wurde dann im Frühjahr das Vieh zur Weide ge⸗ rieben. Jagd und Fiſcherei im März Der Monat März dürfte für die Hege der wichtigſte Monat des ganzen Jahres ſein. Die jagdliche Betätigung des Jägers tritt vollkommen in den Hintergrund und die Hegepflichten ſtehen an erſter Stelle. Der Schnepfenſtrich, die Poeſie des Weidwerks, bringt eine angenehme Ab⸗ wechſlung in den Alltag der Hegearbeit. Was gibt es da nicht alles zu tun in einem Revier, das den Anſpruch er⸗ heben will, pfleglich behandelt zu werden. Zunächſt wird es gut ſein, wenn dem Wild nach wie vor an den Fütte⸗ rungen noch etwas gereicht wird. Die Uebergangszeit zu der Grünaſung birgt nämlich eine Reihe Gefahren für unſer Wild in ſich. Die Salzlecken müſſen in Ordnung ge⸗ bracht werden. Jetzt iſt es auch an der Zeit, alle jagdlichen Einrichtungen, wie Hochſitze, Pirſchwege, Wildäcker und ⸗wieſen nachzuſehen, wo es nötig iſt, auszubeſſern, neu an⸗ zulegen oder zu beſtellen. Dann muß der Jagdſchutz im Mo⸗ nat März ſtrengſtens ausgeübt werden. Im Niederwild⸗ revier hat jetzt unbedingt Ruhe zu herrſchen. Dann wird es auch möglich ſein, daß der Jäger ſein Wild genau be⸗ obachtet, damit er in der Lage iſt, die Abſchußpläne und die Wildſtondsmeldung gewiſſenhaft auszufüllen. Auch für die bevorſtehende Birkhahnbalz ſind jetzt bereits die Schirme auszubeſſern bezw. neu anzulegen. Wie wir dem „Deutſchen Jäger“, München, entnehmen, haben jetzt die Ringeltaube, die Schnepfe(mit Ausnahme der Sumpf⸗ ſchnepfe und Brachvögel), Gänſe(mit Ausnahme der Brandgans), Sauen, Füchſe und Iltiſſe(mit Ausnahme führender weiblicher Stücke) Schußzeit. Im März geht eine große Zahl der verſchiedenſten Fiſche der Laichreife entgegen. Mit Beginn des März genießen ſchon viele Schuppenträger Schutz. Huchen in Bayern vom 16. 3. bis 30. 4., im Regierungsbezirk Sig⸗ maringen und in Württemberg vom 1. 3. bis 30. 4., Re⸗ genbogenforellen in Preußen, Württemberg, Baden, Heſſen vom 1. 3. bis 30. 4.; Aeſchen in Preußen in den Bezirken Minden, Arnsberg, Kaſſel und Wiesbaden vom 13. 3. bis 9, 5., im Rheinland vom 1. 3. bis 25. 4., in Bayern, Würt⸗ temberg, Baden vom 1. 3. bis 30. 4. Heute eintreffend: Landjugend ID. Heute Mittwoch Abend 8 Ahr im„Löwen“ Evangel. Kirchenchor. Morgen Donnerstag Sardellen Kapemm— Weckmehl- Zitronen Zum Selbstmarinieren: eutsche Saltennge 5 Stück ab 2 N 1 PFE 5 5 Ferner empfehlen wir: Erbsen, ½ grüne, Delik. 500 gr 243 Erbsen, ½ gelbe, 500 gr 30, 26, Erbsen, ½ mit Schale ActfttfTITIIHTIHITIIINIITTIATHAnnnunnumumumuneum Josef Kreutzer, Buchhandlung, Papier- und Schreibwaren Kloppenheimerstraße 77. Bel Kleiner Anzahlung werden die Gegenstände zurückgelegl. Blutirischer Kabeljau Versammlung. keine Probe, 5 im Ganzen 500 gr 28 Oer Ortsjugendwart. dafür am Freitag Abend. im Anschnitt 500 gr 30. Sheständler! Kabeljau-Filet 500 gr 40, Konfirmation 2 Paniermehl, l. gef. 125 gr 9 8 8 5 Schla Kaum 8 8 Kommunion 15 5 5 Küche, naturlachkiert 1 Büfett, 1 Anrichte, 1 Tiſch, 2 Stühle, sind wichtige Tage im Leben 85 5 I Hoe 165.— Alle e Brancheartikel Geſamtpreis RM. 450.— hierzu finden Sie in großer Auswahl im Fachgeschäft ö Verkaufshäuſer: T 1, 7—8 Lieferung frei Haus. I Beſtellungen auf (Speekerbsen) 500 gr 35 Bohnen, bunt 500 gr 18 Bohnen, weil 500 gr 23 i Linsen, gutkochend 500 gr 38, 34, 28, Spanischer Dessertwein„Muro“ 5 feurig— süß, ½¼ Fl.& 1.40 o. Gl. 3% Rabatt Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Frühkartoffeln. Böhm's Allerfrüheſte und Frühmöll ſind in unſerem Lager vorrätig. Beſtellungen auf Huminal werden in unſerem Lager entgegenommen. bebl prunde dem Winkerhkilfs wert Läufer⸗ 8 ſchweine Anzeigen von 25 kg 8 eintreffend, nimmt entgegen Ludwig Volz, Hauptſtraße 173. 11 labrikneues o peise- dem zimmer Wer- e cht e ichen 1 Büfett 180 em breit huugtrei 1 Kredenz 1 Ausziehtisch 4 Poſsterstünle mit kleinen Schonheitsfebl Gaher kopien Per- A 398. Meisel. auen Möbellager, 5 5 1 E 3, 9 BE Werdet Mitglied der HS! Woche; 15.15 Stimmen aus dem Alltag; 15.30 Ss ſi Sportnachrichten Auf der Matte „Eiche“ Sandhofen badiſcher Meiſter. Badens Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen iſt bereits entſchieden. Altmeiſter StuRCl„Eiche“ Sandhofen fertigte den SV St. Georgen im Rückkampf überlegen mit 611 Punkten ab und brachte ſich damit in den Beſitz des Mei⸗ ſtertitels, den vor einem Jahre VfTuR Feudenheim errun⸗ gen hatte. Die Mannſchaft des Altmeiſters befand ſich in prächtiger Verfaſſung ſo daß das Fehlen von Robert Rupp, der noch verletzt iſt. nicht weiter auffiel Allerdings kamen dadurch die Gäſte im Halbſchwergewicht zum ein⸗ zigen Sieg, da Mayer bereits nach zwei Minuten von Haas entſcheidend bezwungen wurde. Mit vollſtändiger Staffel wird Sandhofen in den ſüddeutſchen Gruppen⸗Endkämpfen, wie vor einem Jahre wieder eine beachtliche Rolle ſpielen können Um die zweite Vertreterſtelle des Gaues bei dieſen Endkämpfen ſtehen noch St. Georgen und der Sieger aus dem Wettſtreit KSV Kuhbach gegen AS Wieſental im Wettbewerb Alles klar für„Siegfried“ und Mainz 88. Im Gau Südweſt machen wiederum der zweifache deutſche Meiſter„Siegfried“ Ludwigshafen und Mainz 88 das Ende unter ſich aus. Die Meiſterſtaffel kam am Sams⸗ tag ſogar zu einem kampfloſen Siege, da der Saar⸗Vertre⸗ ter Heusweiler in Ludwigshafen nicht antrat. Wenn die Saarländer auch den Vorkampf auf eigener Matte hoch mit 2:5 verloren hatten und ſie ziemlich ausſichtslos in den Rückkampf gingen, ſo war das doch kein Grund, die Punkte kampflos zu verſchenken. Mainz 88 warf den zweiten Ver⸗ treter der Pfalz, Vf K Schifferſtadt,. aus dem Ren⸗ nen. Die Schifferſtädter, die im Vorkampf trotz einigen Er⸗ ſatzleuten nur knapp unterlegen waren, verloren diesmal mit 225 ziemlich glatt. Schifferſtadt mußte auf Kamb und Wilhelm Kolb verzichten. während Mainz im Schwerge⸗ wicht die Punkte kampflos abtrat Die ſchönſte Partie lie⸗ ferten ſich die alten Widerſacher Mundſchenk und R. Kolb (Schifferſtadt), die diesmal mit einem entſcheidenden Siege des Mainzers endete Mannſchafts⸗Gerätemeiſterſchaft von Baden. In Villingen, einer Hochburg der badiſchen Turnen, werden am kommenden Sonntag, 12. März, die beſten badi chen Geräteturner im Endkampf um die Vereins⸗Manm⸗ chaftsmeiſterſchaft ſtehen. Unter Leitung von Gaufachwart Dr. Fiſcher und Gaumännerturnwart F. Schweizer treten vier Mannſchaften zur Entſcheidung an. Es ſind dies Titelverteidiger TV. Villingen, der langjährige Meiſter T 46. Mannheim, TV. 62 Weinheim und TV. Singen. Det Heidelberger TV. 46 mußte infolge Verletzung ſeiner beiden Spitzenturner Mohr und Laier auf die Teilnahme verzichten, — Die Pflichtübungen und der Pferd⸗Kürſprung werden he⸗ reits am Vormittag erledigt, außerdem turnen drei Mitglis⸗ der einer jeden Mannſchafl bereits ihre geſamte Kür durch, 18 am Nachmittag von jeder Mannſchaft nur noch die rei beſten Turner ihre Kür zu kurnen haben. Man erwartet auch diesmal wieder einen erbitterten Zweikampf zwiſchen dem TV. Villingen und dem TV. 46 Mannheim, in die⸗ ſen Kampf können auch noch die Weinheimer entſcheidend ein⸗ greifen, während TV. Singen wohl kaum größere Ausſichten hat.— Die Mannſchaften: T V. Villingen: Pludra, Kippert, Roſer, Hofele, Dilg, Rieble; TV. 46 Mann⸗ heim: Anna, Gäng, Hafner, Stix, Kuntz, Pfitzenmeſer; T V. 62 Weinheim: Walter, Eſchwei, Müller, Euch, Hohnadel, Bienhaus; T V. Singen: Heß, Jacob, Dem⸗ pina, Regenſcheit, Kirner, Beurer. EEFFDCCbCDCDCbCDCbCTCTCTCTCTCTVTVTCTVTDTCTCTCTCT—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—W—T—+—— Nundfunk⸗Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Num mer 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6.15 Gyn⸗ naſtit; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtil; 8.30 Morgenmufik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepause) 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittags- konzert; 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplatten; 15 Sendepauſe; 16 Nachmik. tagskonzert; 18 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten; Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 9. März: 10 Ein Glückwunſch der deutſchen Jugend zum 60. Ge⸗ burtstag der Dichterin Agnes Miegel; 10.30 Sendepauſe; 18 Nun fanget an zu muſizieren., Hausmuſik, 18.30 Aus Zeit und Leben; 19 Dreiviertel Stunden im Dreiviertel⸗Tal! 19.45 Kurzberichte; 20.15 Anſer ſingendes, klingendes Fran furt; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 10. März: 10 Nur ein Erfinder; 10.30 Eisjachten im Rennen; 1046 Sendepauſe; 17 Zum S⸗Uhr⸗Tee; 18 Neues Opernſchaffen 18.30 Aus Zeit und Leben; 19 Stadt der ſieben Türme, Hör bild von Lübeck; 20.10 Im ſonnigen Süden; 20.80 Vom Rinſequell zum Kulpaſtrand, Hörbild; 21 Sinfonie⸗Konzerl 22.30 Muſik zur Unterhaltung und zum Tanz. Samstag, 11. März: 10 Schiff in Not, Hörſpiel; 10.30 Sendepauſe; 15 4 1 Laune; 16 Sperlings bunte Bühne; 18 Tonbericht der Woch 19 Rhythmus, Rhythmus; 19.30 Herb und derb, Hörfolge 1911 Wie es euch gefällt; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tay! muſik. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 9. März: 14.45 Für unſere Kinder; 15.15 Sendepause; 18 Aus W. beit und Beruf; 18.30 Und ich ſang in den Wind..„ Hi, folge; 19.45 Aus der Jugendbewegung Adolf Hitlers; i Wunſchkonzert; 22.20 Unſere Kolonien; 22.30 Volks- und A terhaltungsmuſik. Freitag, 10. März: 7 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind: 10.30 M Eergder ſoelten ue, gelegen Sendepaule 1 ndepauſe; 18 Sport der Woche und für den Sonntag: 18.15... dann wird's erſt kritiſch; 18.30 Fröhlicher Nie. abend; 20.15 Wunſchkonzert; 22.20 Kammermuſik; 23.10 Tas und Unterhaltung. ö Samstag, 11. März: 9.40 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch de wir... Jungmädel erzählen; 18 Bühne und 7 im Ru funk; 18.30 Blasmuſik; 19.30 Gemeinſchaftliches 15 ſingen; 20.15 Die Fledermaus, Operette von Johann S 5 8 vom Großkampftag im Boxen zu Ft „„