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Dieſer verhältnismäßig kurze Zeit⸗ raum umſchließt eine ſolche Fülle und Vielfalt äußeren Ge⸗ ſchehens, daß der davorliegende, mit der Machtübernahme abgeſchloſſene Abſchnitt der politiſchen Geſchichte unſeres Lan⸗ des wie in weiter Ferne, ja geradezu unwirklich erſcheint. Ge⸗ rade das letzte dieſer ſechs Jahre, in dem mit der Einglie⸗ derung der Oſtmark und der ſudetendeutſchen Gebiete das Großdeutſche Reich, der Traum der Väter, Wirklich⸗ keit würde, iſt reich an einſchneidenden Ereigniſſen, an denen unſere engere Heimat, der Gau Baden als die Südweſtmark des Reiches, zum Teil beſonders engen Anteil hatte. Der Gür⸗ tel der Weſtbefeſtigungen, der ſich ſchützend an der Reichsgrenze entlangzieht und dem deutſchen Volk die beruhi⸗ gende Gewißheit gibt, vor jedem Ueberfall und feder Be⸗ drohung bewahrt zu ſein, erſtreckt ſich ja zu einem weſentlichen Teil über den badiſchen Heimatboden. Wie im ganzen übrigen Reich, ſo hat ſich auch im Gau Baden in der geſamten inneren Struktur des Landes, im Laufe dieſer ſechs Jahre ein grundlegender Wandel ereig⸗ net, der nicht nur dem geſamten öffentlichen Leben den Stempel aufprägte, ſondern in einem Maße, wie man es niemals für möglich gehalten hätte, in das Leben des Ein⸗ zelnen eingriff und ihn in die nationalſozialiſtiſche Volks⸗ gemeinſchaft hineinbezog. Mögen die Ergebniſſe der von unermüdlicher Aktivität vorwärtsgetragenen Tätigkeit von Regierung und Partei im einzelnen noch ſo imponierend ſein, mögen Zahlen von erſtaunlicher Höhe auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten den Nachweis für die ungeahnte Ent⸗ wicklung dieſer Aufbauperiode erbringen, das Entſcheidende bleibt eben doch der feſte und enge Zuſammenſchluß der vie⸗ len Millionen einzelner Bauern, Arbeiter, Bürger in eine große Gemeinſchaft, die auf den Säulen der Partei und ihrer Formationen ſowie der von Adolf Hitler neu⸗ begründeten ſtolzen Wehrmacht ruht. Der Mann, der an jenem entſcheidungsſchweren Tage vor ſechs Jahren als der verantwortliche Leiter der politiſchen Geſchicke an die Spitze des Gaues Baden geſtellt wurde, iſt Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner, der mit feſter Hand die Zügel ergriff und heute wiederum Adolf Hitler ſtolze Rechenſchaft ablegen kann. Ihm zur Seite ſtan⸗ den in dieſen ſechs Jahren verſtändnisvolle und bewährte Mitarbeiter auf den verſchiedenſten Gebieten. Die Mitglieder der badiſchen Landesregierung, an der Spitze Miniſterprä⸗ dent Köhler, haben in ihren verſchiedenen Reſſorts ſowohl bei der Durchführung großzügiger allgemeiner Maßnahmen wie auch in unermüdlicher Kleinarbeit ihren Anteil an die⸗ em ſechsjährigen Aufbau und Ausbau des Gaues Baden 9 der in Geſchloſſenheit der Wiederkehr des 9. März gedenkt. Fluktuation und Freizügigkeit BBD Staatsſekretär Dr. Syrup hat auf einer Magde⸗ burger Tagung die Zahl derſenigen genannt, die im Jahre 1038 den Arbeitsplatz gewechſelt haben Es handelte ſich im Monatsdurchſchnitt um 1,5 Millionen Volksgenoſſen, das wacht für das ganze Jahr 1938 rund 18 Millionen aus. Einige 20 Millionen Arbeitskräfte haben wir in der ge⸗ werblichen Wirtſchaft. Folglich hätten theoretiſch drei Vier⸗ tel bis vier Fünftel der deutſchen Arbeitskameraden ein⸗ mal im Jahre 1938 den Platz gewechſelt da das— wie jeder aus feiner eigenen Erfahrung weiß— nicht der Fall it, ſondern ſicherlich vier Fünftel aller in Beſchäftigung ehenden Volksgenoſſen auf ihrem Arbeitsplatz geblieben ind hat ein verhältnismäßig kleiner Teil unſerer Volks⸗ genoſſen nicht nur einmal, ſondern viele Male im Verlaufe eines Jahres ihre Arbeitsſtätte aufgegeben. 90 Wir ſind nun keineswegs gegen einen Austauſch der 7 0 85 von Süd nach Nord, von Oſt nach Weſt und umge⸗ tebrn Im Gegenteil— das Werden unſeres Nationalſtaa⸗ 15 fordert geradezu dieſen Austauſch des Blutes und damit er geiſtigen Anlagen und Fähigkeiten. Es iſt alſo nicht ſo, aber un jede Wanderung verhindert werden ſoll. Es iſt ain dieſen Jahren der höchſten politiſchen und wirt; laftlichen Aktivität ein Unding, daß wir uns die nur mit uchſter Organiſationskunſt aufrechtzuerhaltende Ordnung 901 einige Millionen Volksgenoſſen einfach über den a en werden laſſen. Es iſt deshalb kindlich, die jetzt er⸗ Mate zwar ſehr einſchneidende, aber notwendige— abnahme als Aufbebung der Freizügigkeit zu bezeichnen ſchin auf dieſem Gedanken aufbauend, ſich an einem Ge⸗ 0 impfe de beteiligen, deſſen Halt⸗ und Sinnloſigkeit jeder Free er den Dingen einmal auf den Grund geht. Die dere gügigkeit hat im Verlaufe des 18 und 19. Jahrhun⸗ erts im kontinentalen Europa erkämpft werden müſſen, um den Zunftzwan 55 3 jede lebendige 5 g zu überwinden, der jede le i denten und jeden wirtſchaftlichen Fortſchritt verhin⸗ Das Seitenſtück zur Freiz gigkeit war bekanntlich die über lung des Patentſchutzes, der dem Unternehmer es üh haupt rſt ermöglichte, ſeine Arbeit mit Erfolg durch⸗ Boe zu können. Wir hoffen nun, daß kein deutſcher im ne noſſe ſo bar jeder Einſicht ſein wird, daß er an⸗ . nationalſozialiſtiſche Regierung wollte— nach⸗ eee eee run. N e Donnerstag, den 9. März 1939 dem ſie zuvor das Prinzip der Leiſtung und der freien Konkurrenz erklärt und ihre Durchſetzung mit allen Mitteln gefördert hat— jetzt das alte Zunftprinzip wieder einfüh⸗ ren, womit die Initiative geradezu erſchlagen würde. Wer nun ſchon den Verſuch macht, die oben genannte Maßnahme des Reichsarbeitsminiſters, deren aktuelle prak⸗ tiſche Bedeutung ohne weiteres erſichtlich iſt, auch ſyſtema⸗ tiſch einzuordnen in die Auffaſſungen des Nationalſozialis⸗ mus von der Wirtſchaft, dem ſei mit folgendem Hinweis geholfen: Der Führer hat auf einem der früheren Partei⸗ tage erklärt, daß ſowohl Betriebsführer wie Gefolgsmann Beauftragte der Nation für die Erfüllung der wirtſchaftli⸗ chen Aufgaben unſeres Volkes ſind. Es iſt damals dieſe grundſätzliche Erklärung vielfach nur dahin verſtanden wor⸗ den, daß an die Stelle der Begriffe„Arbeiter“ und„Ar⸗ beitgeber“ die Begriffe„Betriebsführer“ und„Gefolgs⸗ mann“ zu ſetzen wären, damit das Führerprinzip auch ſprachlich für den wirtſchaftlichen Sektor mehr in Erſchei⸗ nung träte. Wer die Aeußerung des Führers lediglich dahin gedeutet hat, wird heute feſtſtellen müſſen, daß er ſich nur ſehr mangelhaft um den geiſtigen Gehalt des Nationalſo⸗ zialismus bekümmert hat Was die Worte des Führers tatſächlich beſagten, iſt in den ſeit dieſem Parteitag ver⸗ floſſenen Jahren ſehr deutlich geworden. Er rief damals— ganz einfach geſagt— dem geſamten ſchaffenden Volk zu: „Ihr ſeid meine Gehilfen beim Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft, euch iſt nicht nur etwas gegeben— nämlich euer Beſitz und eure Produktionsgüter, ſondern euch iſt auch etwas aufgegeben, nämlich mit dieſem Gut ſo zu wirtſchaften, daß die höchſte Geſamtleiſtung für unſer Volk daraus reſultiert und daß dieſe Leiſtung in dem außen⸗ politiſchen Befreiungskampf einſatzfähig iſt.“ Es war nun nicht zu erwarten, daß die Führung zu⸗ ſah— noch dazu in ſo bewegten politiſchen Zeiten, wie ſie uns die Jahre 1936 1937, 1938 gebracht haben—, bis alle, die es anging, dieſe Parole begriffen hatten oder be⸗ greifen wollten! Da trotz aller Wiederholungen der Parole des Führers und trotz aller Ermahnungen ein gewiſſer Teil ſowohl der Betriebsführer als auch der Gefolgsmän⸗ ner glaubten, ihre Wünſche auf das Geſamtziel nicht aus⸗ richten zu brauchen hat die Regierung kurzerhand das verfügen müſſen, was freiwillig nicht geſchah. Die einſich⸗ tigen Betriebsführer und Gefolgsleute ſind von dieſen Maßnahmen nicht„betroffen“ worden. Im Gegenteil— ihnen kommen jetzt die Vorteile zugute, die die Minderheit der Unverbeſſerlichen glaubte, auf Koſten der Geſamtheit nehmen zu dürfen. Es iſt nur das Gleichgewicht der Kräfte wiederhergeſtellt worden, wobei dem Leiſtungsfähigen und Leiſtungswilligen jede Chance offengehalten wurde. Man kann nun von denen, die auf krummen Wegen auf die Suche nach Sondervorteilen gehen, immer hören, daß heute ein Unternehmer in Deutſchland keinerlei Beſtim⸗ mungsrecht mehr darüber hätte, was er fabrizieren will, wie er es fabrizieren will, wo er es fabrizieren will und mit wem er es fabrizieren will. Nun, an allem, was da eſagt wird iſt ein Körnchen Wahrheit. Der Staat hat ſich 9907 die Möglichkeit geſchaffen, einem Unternehmer die Werkſtatt zum Teil oder ganz zu ſchließen, wenn er deſſen Gefolgſchaft für einen nationalpolitiſch ſehr wichtigen Zweck an einer anderen Stelle braucht. Alſo doch Diktatur? Will⸗ kür? Es fehlt nur noch die Behauptung: Freiheitsberau⸗ bung! Dem Staat wäre es gar nicht eingefallen, ſich auch nur im geringſten um den wirtſchaftlichen Sektor zu be⸗ kümmern, wenn dieſer in der Lage geweſen wäre, die ihm geſtellten Aufgaben ſelbſt zu löſen. Die Außenpolitik und der innere Aufbau unſeres Staates und Volkes bieten ge⸗ nug Arbeit, als daß ſich der Führer und ſeine Regierung auch noch um andere Aufgaben reißen würden, noch dazu, wo ſie wiſſen, daß gerade auf dem Gebiet der Wirtſchaft jede Reglementierung und jeder Eingriff in das Prinzip der freien Konkurrenz eine zweiſchneidige Sache iſt. Aber was wollen ſie tun, wenn eine Zahl von Unternehmern— unpolitiſch wie die Kinder— nicht ſehen will, daß Deutſch⸗ land heute den größten Kampf ausficht, vor den die Weltgeſchichte uns bisher geſtellt hat— einen Kampf, der auf Biegen und Brechen geht, weil die geſamte Juden⸗ ſchaft der Welt im Verein mit allen internationalen Kräften auf der Gegenſeite zum Kampf gegen uns ange⸗ treten iſt. Es gibt keinen Sektor unſeres völkiſchen, natio⸗ nalen und wirtſchaftlichen Lebens, in den dieſer Kampf nicht hineinſpielt und auf dem er nicht entſchieden werden müßte. Sollen wir auch hier wieder daran erinnern, daß die Befreiung der Sudetendeutſchen praktiſch nur möglich war, weil die Dinge in der deutſchen Wirtſchaft ſo weit gediehen waren, daß es unſeren Gegnern hoffnungslos erſchien, ge⸗ gen uns anzutreten, weil ihr Haupttrumpf, die Aushunge⸗ rung Deutſchlands, nicht mehr ſtach?! Ddaß wir dieſen Kampf Gewehr bei Fuß gewinnen konnten, war alſo nur möglich, weil die deutſche Wirtſchaft, d. h. der deutſche Be⸗ triebsführer und der deutſche Gefolgsmann in den vergan⸗ genen Jahren ihre Schuldigkeit getan hatten Daß ſie es tun konnten, dazu war notwendig, daß allen denen, die aus der Reihe tanzen wollten, hierzu die Möglichkeit genommen wurde. Ob ſie wollten oder nicht!— ſie haben ihre Pflicht erfüllen müſſen! Das iſt die angebliche „Freiheitsberaubung“, über die ſich jeder anſtändige Deut⸗ ſche nur freut. Und nun mußte auch der Fluktuation der Arbeitskräfte, oweit der Arbeitsplatzwechſel wirtſchaftlich ſinnlos iſt, ein iegel vorgeſchoben werden. Die Regierung hat ſich erſt ehr ſpät dazu entſchloſſen, dieſe Maßnahme in Kraft zu etzen, und ſie wird ſie auch aufheben, ſobald es nur möglich iſt, denn der mit dieſer ßnahme verbundene bürokra⸗ tiſche Kram wird auch bei der Regierung als großer Ballaſt empfunden, inzwiſchen verlangt ſie aber Disziplin! ———ůů ů ee N eee PPP Nr. 58 Einfatzfähiger Beamtenkörper Die Vorbildung.— Neue Ausbildungs- und Prüfungsord⸗ nungen. Berlin, 8. März. 5 Auf Grund des 8.11 der am 28. Februar 1939 von der Reichsregierung erlaſſenen Verordnung über die Vorbil⸗ dung und die Laufbahnen der deutſchen Beamten hat der Reichsminiſter des Innern am 6. März 1939 im Miniſte⸗ rialblatt des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſteriums des In⸗ nern Nr. 10 Bildungs⸗ und Prüfungsordnungen für die Anwärter des gehobenen und des mittleren Dienſtes in der allgemeinen und inneren Verwaltung erlaſſen. Dadurch werden im Rahmen der Verordnung der Reichsregierung die Laufbahnen der Beamten der allge⸗ meinen und inneren Verwaltung einheitlich ausgerichtet und feſtgelegt. Jeder Bewerber kann ſich über die Anforde⸗ rungen und Ausſichten auf dieſem Gebiet unterrichten. Im einzelnen darf noch beſonders hervorgehoben werden: 1. Die neuen Vorſchriften gelten für alle Behörden der allgemeinen und inneren Verwaltung des Reiches und der Länder. Dadurch werden zahlreiche, auch inhaltlich verſchie⸗ dene Beſtimmungen früherer Zeit aufgehoben, die Verwal⸗ tung wird vereinfacht und durch die gleichmäßige Ausrich⸗ tung ein leiſtungsfähiger, für alle Aufgaben einſatzfähiger Beamtenkörper geſchaffen. 5 2. Begünſtigt wird dieſe Entwicklung durch die in der Verordnung vorgeſehene Herabſetzung der Anforderungen an die ſchuliſche Vorbildung. Bon den Bewerbern für den mittleren Dienſt wird Bolksſchulreife, von den Bewerbern für den gehobenen Dienſt anſtelle der bisher geforderken Reifeprüfung das Abſchlußzeugnis einer anerkannten voll ausgeſtalteten Mittelſchule oder eines als voll ausgeſtaltet anerkannten Aufbauzuges an einer Volksſchule oder das Zeugnis des erfolgreichen Beſuches von ſechs Klaſſen einer öffentlichen oder flaatlich anerkannten höheren Lehranſtalk a vier Klaſſen einer ſolchen in Aufbauform ver⸗ angt. 3. Der Zuſammenarbeit von Partei und Staat dienen verſchiedene Beſtimmungen Der nationalſozialiſtiſche Staat muß von den ausbildenden Behörden verlangen, daß ſie die ihnen anvertrauten Anwärter im nationalſozialiſti⸗ ſchen Geiſte erziehen und ausbilden, und muß von ſeinen Beamten fordern, daß ſie jedes Geſetz und jede Verordnung im nationalſozialiſtiſchen Sinne anwenden. Denn Partei und Staat bilden eine Einheit, beide haben das gleiche Ziel. 4. Zur Forderung der ſportlichen Ertüchtigung in der Erkenntnis der hohen Bedeutung, die den Leibesübungen als Mittel zur Erhaltung der Geſundheit und der Wehr⸗ kraft unſeres Volkes zukommt, wird von den Anwärtern am Schluß des Vorbereitungsdienſtes der Nachweis ver⸗ langt, daß ſie im Beſitz des Reichsſportabzeichens oder des SA⸗Wehrabzeichens ſind. Berufserziehung und Leiſtung In Berlin fand die erſte Sitzung des Hauptausſchuſſes für Berufsausbildung und Leiſtungsertüchtigung in der Reichswirtſchaftskammer unter dem Vorſitz von Direktor Dr. Ing. Frenz⸗Düſſeldorf ſtatt. Dieſer Hauptausſchuß iſt ein Ausſchuß der gewerblichen Wirtſchaft und ſetzt ſich dem⸗ entſprechend aus Vertretern der Mitglieder der Reichswirt⸗ ſchaftskammer ſowie aus einer Anzahl auf dem Gebiete des Berufsausbildungsweſens beſonders erfahrener Betriebs⸗ praktiker zuſammen. Die Aufgabe des Hauptausſchuſſes iſt die Zuſammenfaſſung und Ausrichtung der der Organiſa⸗ tion der gewerblichen Wirtſchaft nach Geſetz und Anord⸗ nung des Reichswirtſchaftsminiſters verantwortlich oblie⸗ genden Aufgaben auf dem Gebiete der Berufsausbildung und Leiſtungsertüchtigung, wie ſie kürzlich in einem Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters vom 13. Februar 1939 er⸗ neut aufgeſtellt worden ſind. Die Aufgabe, die dem Aus⸗ ſchuß obliegt, ſteht damit zugleich in engem Zuſammen⸗ ang mit den Rationaliſierungsmaßnahmen, wie ſie ent⸗ prechend dem Auftrag des Generalfeldmarſchalls Göring an den Reichswirtſchaftsminiſter vom 14 Dezember 1938 durchzuführen ſind Die Sitzung des Hauptausſchuſſes wurde zunächſt durch Ausführungen des Leiters der Reichs⸗ wirtſchaftskammer, Präſident Pietſch, eingeleitet. Dann legte Dr. Frenz Düſſeldorf als Vorſitzen⸗ der des Ausſchuſſes ſeine Zielſetzung für die Leitung der Ausſchußarbeiten insbeſondere vom Standpunkt der prak⸗ tiſchen, Bedürfniſſe der gewerblichen Betriebe in Verbin⸗ dung mit den Aufgaben der Betriebsorganiſation, wie Spe⸗ 1 Normung, Zeitſtudien uſw. dar. Von dem eiter der Abteilung für Berufsausbildung und Lei⸗ ſtungsertüchtigung in der Reichswirtſchaftskammer, Prof. Friedrich, wurde in eingehenden Ausführungen das Aufgabengebiet der Organiſation der gewerblichen Wirk⸗ ſchaft und des Hauptausſchuſſes auf dem Gebiet der Berufs⸗ ausbildung und Leiſtungsertüchtigung behandelt. Hierbei wurde vor allem auf die Verantwortung der Betriebe und Betriebsführer hingewieſen und in dieſem Zuſammenhang im einzelnen der Pflichtenkreis behandelt, der den Glie⸗ derungen der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft auf dieſem Gebiete obliegt. Als Ergebnis dieſer Sitzung iſt der geſchloſſene und verſtärkte Einſatz aller in der Organiſation der ge⸗ werblichen Wirtſchaft auf dieſem Gebiete tätigen Kräfte nach beſtimmten feſtgelegten ſachlichen und organiſatoriſchen Geſichtspunkten und eine dementſprechende Aktivierung der Arbeit der gewerblichen Wirtſchaft auf dem Gebiete des Be⸗ rufsausbildungsweſens und der Leiſtungsertüchtigung ſichergeſtellt. g Die deutſche Volkwer dung Anſprache Dr. Ley's in Schwerin. Schwerin, 8. März. Auf der e e e Deutſchen Arbeitsfront des Gaues Mecklenburg nahm Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley das Wort. Auf das große Erleben un⸗ ſerer Tage eingehend, ſtellte er feſt, die Idee ſtehe nicht ab wie ſchales Bier, ſondern ſie wirke wie ein Sauerteig, der ſich immer wieder in uns Menſchen erneuert und uns be⸗ lebt. Jeden Tag führe uns dieſe Idee von neuem in ein Pa⸗ radies eigener Art hinein. Dieſes habe nichts zu tun mit dem Paradies bürgerlicher Prägung. Die Unendlichkeit die⸗ ſer Idee und die Unbegrenztheit dieſer Welt verlangten Opfer. Unſer Volk in ſeiner Geſamtheit bringe dieſe Opfer mit Freuden. Man habe geſagt, man könne vom Volk dieſes und jenes nicht verlangen; der Nationalſozialismus könne aber, ſtellte Dr. Ley unker ſtarkem Beifall feſt, vom deukſchen Volk alles verlangen. Gerade dieſer Einſatz, dieſe Arbeit und dieſes Opfern ſei ja unſer Stolz und unſere Freude. Der Reichsorganiſationsleiter ſprach dann über die Volkwerdung. Jetzt vollziehe ſich das Wundervolle der Geburt unſeres Volkes. Alle Klüfte und Gegenſätze, die das deutſche Volk einſt ſpalteten, ſeien verſchüttet. Dieſe Volk⸗ werdung wachſe von unten nach oben in den Betrieben, in den Dörfern, überall. Das ſei die Totalität, die die anderen nicht mögen und die ſie auch nicht verſtänden. Weil ſie ſie nicht verſtänden, haſſen ſie die Totalität.„Wir teilen den deutſchen Menſchen mit niemandem; das ſollen ſie wiſſen!“, erklärte Dr. Ley unter ſtarker Zuſtimmung. Dr. Ley warnte dann davor, den Kampf zu leicht zu nehmen. Mit herzlichen Worten widmete er ſich dann der Leiſtungsſteigerung des deutſchen Arbeiters. Bei uns in Deutſchland zeitige man dieſe Leiſtungen nicht mit Peitſchen und Antreibertum und Sklaverei, ſondern durch„Kraft durch Freude“ und ſonſt weiter nichts. 2 Holland und die Leipziger Meſſe Anſprache des holländiſchen Wirtſchaftsminiſters. Leipzig, 9. März. Der königlich niederländiſche Wirtſchaftsminiſter Steen⸗ berghe iſt zu einem zweitägigen Beſuch der Meſſe in Leip⸗ zig eingetroffen. Am Mittwoch beſichtigte er die niederländi⸗ ſche Kollektivausſtellung und weitere Ausſtellungshäuſer der Meſſe. Aus Anlaß der Anweſenheit des Miniſters veranſtal⸗ tete der niederländiſche Geſandte in Berlin, von Haerxsma de With, einen Empfang. Der Geſandte betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, daß die Leipziger Meſſe Gelegenheit biete, die guten Beziehungen zwiſchen den Niederlanden und dem Deutſchen Reich weiter zu fördern. Die wichtige Rolle, die das Königreich der Niederlande als Handelspartner für Deutſchland ſpielt, erläuterte Vizepräſident Fichte vom Leipziger Meſſe⸗ amt an einigen Zahlen. Der ſtarke gegenſeitige Warenaus⸗ tauſch ſpiegelt ſich auch im Geſchäft auf der Leipziger Meſſe wider. Zur Frühjahrsmeſſe 1938 ſind z. B. 2600 Kaufleute und Induſtrielle aus den Niederlanden zur Meſſe gekom⸗ men. Aus diesmal ſind wieder holländiſche Einkäufer in großer Zahl anweſend. Sie haben namentlich Aufträge auf Haus⸗ und Küchengeräte, Textilwaren und kechniſche Arti⸗ kel gebucht. Nachdem Staatsminiſter Lenk den holländiſchen Gaſt im Namen des Gauleiters Mutſchmann begrüßt hatte, nahm Miniſter Steenberghe das Wort. Er erklärte, er ſei überraſcht von dem regen Bild, das er in Leipzig zu ſe⸗ hen bekommen habe. Die Beziehungen zwiſchen den Nie⸗ derlanden und Leipzig ſeien bereits ſehr alten Datums. Schon im 16. Jahrhundert hielten ſich viele Holländer in Leipzig auf. Heute ſeien dieſe Verbindungen in weitgehen⸗ em Maße intenſiviert. In ſeinen weiteren Ausführungen betonte der Miniſter, daß die verhältnismäßig junge Nie⸗ derländiſche Meſſe in Utrecht viel Nutzen von den Er⸗ fahrungen gehabt habe, die die Leipziger Meſſe in Jahr⸗ hunderten ſammeln konnte. Nach den Erfahrungen, die der age Miniſterium un⸗ kerſtehende niederländiſche wirtkſchaftliche Nachrichtendienſt ſeit einigen Jahren auf der Leipziger Meſſe gemacht 8 könne man ohne weiteres ſagen, daß die Keichsmeſſe in ihrer Art ein nicht zu überkreffendes internationales Zen- trum bilde. Die Wirkung der Meſſe ſei ſehr nachhaltig. Noch Monate nach ihrem Schluß kämen Nachfragen. Jum Schluß wies der Miniſter auf die kulturelle Miſſion der Welkinſti⸗ ktution der Leipziger Meſſe hin. Meiſter Franke und ſeine Göhnt 1. 5 OTTO HAWRAN ECK Inge trat heran, ſah den Mann freundlich an un ſagte:„Guten Tag! Schön wohnen Sie hier.“ „Freilich“, ſagte der Alte bedächtig,„kaafen Se ſiech de! Bauerszeig dort drüm— es will kaa Menſch erbn; noche hamſes aa ſu ſchöer wie mir.. Der Mund verzog ſich u einem Grinſen, tauſend Falten ſielten im ledernen Ge ſcht, er ſchlurfte, vor ſich hinlachend, weiter. „Er hat kein Intereſſe an hübſchen Skihaſen“, lacht Inge. Jobſt Franke aber biß ſich auf die Lippen, ein Flamme ſchoß über ſeine Stirn. Er wandte ſich ſchweigen! ab und ſpurte davon. Inge zuckte die Achſeln und griff zu ihren Stöcken, Elſe folgte, gegen ganz unbegründete Tränen kämpfend. Der Weg zu Jobſt Franke ſchien ihr plötz lich gar nicht mehr ſo leicht und ſelbſtverſtändlich. Dunkles wuchs drohend aus der Vergangenheit. Ein heller Ruf des Führers. Die Schlußfahrt begann es hieß ſcharf aufpaſſen. Als ſie im Tale ankam, ſah Job ihr mit aufgehelltem Geſicht entgegen, warmer Glanz wa in ſeinen Augen. Da wurde ſie ſchnell wieder froh und zu⸗ verſichtlich. Stark und männlich iſt er; er wird ſchon alles in die Reihe bringen! Inge war weit über ſeinen Halte⸗ platz hinausgeſchoſſen und winkte ungeduldig. „Kaffee!“ rief ſie durch die hohlen Hände. „Elſe, können wir einmal allein fahren? Bitte, machen Sie es möglich!“ Sie mußte die Lider ſenken vor ſeinem Blick. Seine Stimme war weich und zärtlich. „Ja— Jobſt—— ſagte ſie und glitt ſchnell davon Da ſetzte auch er ſich mit kräftigem„Juhu“ in Be⸗ wegung. „Quatſch: juhu! Kaffee will ich trinken“, rief Inge und ſchnallte die Bretter ab. Gegen Lügen über Deutſchland London, 8. März. Das Oberhaus⸗Mitglied Lord Brocket wendet ſich in einem Schreiben an die„Times“ gegen die Lügen in der Weltpreſſe über internationale Angelegenheiten. Dabei ſtellt er vor allem die Falſchmeldungen über Deutſchland an den Pranger. Lord Brockel verweiſt zunächſt auf die große Ge⸗ fahr der Irreführung der öffentlichen Meinung durch falſche Preſſenachrichten und zählt dafür mehrere Beiſpiele auf. Er fährk dann fork: Es habe ſa keinen Zweck, alle Beiſpiele an⸗ zuführen. Er müſſe aber hinzufügen, daß ein Teil der Preſſe die Angewohnheit habe, bei wichtigen Reden nur die Stel- len zu veröffenllichen, die geeignet ſeien, Furcht und Miß trauen auszulöſen. Die Stellen jedoch, die Freundſchaft und Frieden bekonten, würden bewußt geſtrichen. Weltfrieden und Welthandel, ſo ſchließt Lord Brocket, ſeien auf Freundſchaft und Vertrauen aufgebaut Der Um⸗ ſatz mancher Zeitung hänge dagegen von Kriſen und ähn⸗ lichem ab. Ein Krieg aber würde alle in gleicher Weiſe tref⸗ fen Warum alſo koͤnne die Preſſe ſich nicht zu einer beſſe⸗ ren, klareren und ſozuſagen chriſtlicheren Einſtellung beque⸗ men und tatkräftig den Leuten zur Seite ſtehen, die um den Wohlſtand, die Freundſchaft und den Frieden in der Welt bemüht ſeien. „ 7 Bedingungsloſer Endſieg! Burgos zur Lage in Madrid Burgos, 8. März. Zu den Nachrichten über die blutigen Unruhen in Madrid wird in hieſigen politiſchen Kreiſen erklärt, daß es ſich dort um die letzten Zuckungen eines ſich ſelbſt auflöſen⸗ den Syſtems handele. Die Tatſache, daß der durch ſeinen er⸗ bitterten Antifaſchismus berüchtigte„General“ Miaja und der kaltblütig verſchlagene Hetzer und Mörder Beſteir o ſich nun ausgerechnet als„Feinde“ des Kommunismus und„Friedensfreunde“ aufſpielten, ſei ebenſo lächerlich wie die Stellungnahme der weſtlichen Demokratien hierzu. Die Aeußerungen einer gewiſſen Preſſe in London und Paris bewieſen deutlich, daß die Gründung des ſogenannten„Ver⸗ teidigungsrates“ von Madrid eine abgekartete Sache war, um im letzten Augenblick noch irgendwelche Bedingungen von Franco erreichen zu können. Das nationale Spanien könne angeſichts derarkiger trüber Machenſchaften nur ſeine allſeits bekannte Haltung bekräftigen: bedingungsloſer Endſieg. Franco werde bin⸗ nen kurzem in Madrid als Sieger einziehen ohne Bedin⸗ gungen irgendwelcher Ark. Franco ſei der Herrſcher von ganz Spanien und könne mik ſeinen Widerſachern keine Kompromiſſe ſchließen. Den gleichen Standpunkt verkreken der Nationalſender ſowie die geſamte Preſſe, die in Schlag⸗ zeilen verkündet: Keine Pakte und keine Verhandlungen! Die Befreiung Madrids beginne erſt in dem Augenblick, da die Nakionalfruppen dork als Befreier einziehen. Dies ſei auch der Wunſch der Madrider Bevölkerung, die genug von 55 roten Bonzen aller Schattierungen gekäuſcht worden ei. „Nicht beſſer als die übrigen Verbrecher“ Der nationalſpaniſche Sender Burgos kennzeichnet die Angehörigen des neugegründeten Madrider roten„Ver⸗ teidigungsrates“ mit ſchonungsloſer Offenheit. Er ſtellte feſt, daß ſeine Mitglieder keineswegs beſſer als die übrigen roten Verbrecher ſind. So ſeji Beſtei ro ſtellver⸗ tretender Leiter der erſten„Republikaniſchen Regierung“ geweſen, und er habe bei Ausbruch des Krieges dicht hinter dem berüchtigten Largo Caballero in ſeiner Ablehnung Francos und der Aufpeitſchung zum Klaſſenhaß geſtanden. In Mia ja ſtelle ſich der Schöpfer jenes verbrecheriſchen Planes der Verteidigung der offenen Stadt Madrid vor. Die Lage in Madrid Die Kommuniſten haben kapituliert. Paris, 8. März. Der role„Verteidigungsgausſchuß“ in Madrid hat— wie hier berlautel— am Mittwoch durch den Rundfunk den radikalkommuniſtiſchen Banden, die immer noch Widerſtand leiſtelen, ein Ultimatum geſtellt, alle ihre Stellungen inner⸗ halb bon drei Stunden zu räumen Obwohl dieſes Ultima⸗ kum erſt um 12 Uhr mitlags ablief, haben die Kommuniſten bereits gegen 11 Uhr kavitulierl. chdem der Sender Madrid um 20 Uhr am Dienstag leine Sendungen unterbrochen hatte, wurden dieſe um 24 Zweites Kapitel Franz Adler, der Gemeindevorſteher des Dorfes Feld⸗ hauſen, gin einige Wochen danach bedächtig durch den launiſchen! orfrühlingstag der Muſikſtadt zu. Jagende Wolken ſchütteten plötzlich ſchrägen Strichregen hernieder, der ihn zwang, den Kragen der Joppe hochzuſchlagen und den Kopf 3 Minuten ſpäter lachte wieder die Sonne und die Landſchaft b ſich frühlingshaft. Aber es war Tru„denn die Bäume reckten kahle Aeſte zum unzuverläſſigen Himmel, die Grasnarbe der Wieſen und Hänge lag gelb und grämlich, trübes Schmelzwaſſer füllte den Teich am Wege, die Stare flatterten mißmutig, und ſchmutziger Schneereſt hielt ſich hartnäckig in ſonnenarmen Winkeln und Gräben. Der Gemeindevorſteher ſtopfte ſich im Gehen eine neue Pfeife, ſetzte ſie in Brand und brummelte vor ſich hin. Er hatte einige ſechzig Jahre auf dem Buckel. Das Brummeln war nichts anderes als lautes Denken. Er ſprach im All⸗ tag wenig, ſammelte ſchweigend ſeine Erfahrungen, münzte ſie in Lebensweisheit um und wartete auf beſondere Gelegenheit, ſie von ſich zu geben. Das geſchah ab und zu in den Gemeinderatsſitzungen. Wenn daraufhin der Mei⸗ nungsſtreit wogte, ſaß er unberührt, mit einem faſt ver⸗ ächtlichen Schimmer in den waſſerhellen Augen unter den buſchigen Brauen. Alle„Fürs“ und„Widers“ hatte er nicht eilig mit dem Mundwerk hin⸗ und hergezogen, ſon⸗ dern mit dem Verſtand abgewogen und formuliert. Nein, der Adler war nicht dumm, das wußte man nicht nur in Feldhauſen. Er war auf dem Wege zu ſeinem alten Schulkam Andreas Chriſtian Franke. 8 8 Bald ſtand er vor einem geräumigen, zweiſtöckigen Haus mit großem Torbogen, der auf einen gepflaſterten Hof führte. Ueber der Einfahrt war ein großes Firmen⸗ ſchild angebracht: A. Ch. Franke. Adler ſchüttelte verwundert mit dem Kopf. Das tat er immer, wenn er— ſelten allerdings— vor dieſem Haufe ſtand. Der Chriſtian war— verdimmig!— ein großer Mann geworden. Unter dem Namen ſtand zu leſen: „Muſikinſtrumenten ⸗Saitenfabrik“,„Engros“„Export“. Die Fenſter des Erdgeſchoſſes hatten Milchglasſcheiben, in denen die Schutzmarke der Firma prangte. hauptungen ſeien völlig lächerlich. Uhr mit einer Erklärung der Syndikaliſtiſchen Partei wie. der aufgenommen. Danach wurde zugegeben, daß für die Roten der Krieg verloren iſt und daß der ſinnloſe Wider⸗ ſtand, wie er von Negrin auf Befehl Moskaus angeordnet ſei, nicht fortgeſetzt werden dürfe Nachdem es noch am Dienstag nachmittag zu heftigen Auseinanderſetzungen gekommen war, iſt, wie aus zuver⸗ läſſiger Quelle verlautet, inzwiſchen wieder in Madrid Ruhe eingekehrt. Der„Verteidigungsrat“ dürfte damit in Madrid Herr der Lage geblieben ſein. Merken ſie das jetzt erſt? Im Madrider Sender verlas man eine aufſchlußreiche Erklärung des„Verteidigungsrates“. Es wird darin mit Bezug auf eine Fülle belaſtenden Materials, das man an⸗ geblich jetzt erſt gefunden hat, erklärt, Madrid arbeitete bis⸗ her ausſchließlich auf Anweiſung Moskaus. Man ſehe ſich den Befehlen Moskaus gegenüber, unbedingt den Krieg fortzuführen und damit möglichſt jetzt noch Anlaß zu einem neuen Weltkrieg zu geben. Dieſe ſowjetruſſiſche Politik— das erkenne man jetzk— gehe ausſchließlich auf ſowjeliſche Inkereſſen zurück und laſſe jede Spur einer Sympathie für das ſpaniſche Volk vermiſſen. Kurzmeldungen Generale und Admirale beim Führer Berlin, 8. März. Der Führer und Oberſte Befehlshaber empfing die Oberbefehlshaber und Kommandierenden Ge⸗ nerale und Admirale der drei Wehrmachtsteile mit ihren Damen in ſeinem Hauſe zu einer Abendtafel. Wien. In Anweſenheit des italieniſchen Juſtizminiſters Dr. Solmi und des Reichsminiſters Dr. Frank fand die erſte Arbeitstagung der Arbeitsgemeinſchaft für die deutſch⸗ita⸗ lieniſchen Rechtsbeziehungen ſtatt. Berlin. Der griechiſche Miniſter und Gouverneur von Athen Kotzias folgte am Mittwoch einer Einladung von Reichsminiſter Dr. Goebbels zu einem Frühſtück in ſeinem Miniſterium Warſchau. In Wilna wrde der Verband jüdiſcher Leh⸗ rer wegen ſtaatsfeindlicher und kommuniſtiſcher Betätigung verboten. Dem Verband gehörten alle jüdiſchen Lehrer der Woiwodſchaft Wilna an. Paris Das franzöſiſche Atlantikgeſchwader iſt aus Breſt zu Manövern ausgelaufen die bis zum 7, Juni dauern ſollen Paris. Ein hier paraphiertes franzöſiſch⸗tſchecho⸗flowa⸗ kiſches Handelsabkommen ergänzt das Grundabkommen vom 2. Juli 1928, das weiter in Kraft bleibt. Es ſetzt die franzöſiſchen Kontingente für die tſchechiſche Einfuhr nach Frankreich neu feſt Paris Der ſtellvertretende Miniſterpräſident Chau⸗ temps, der mit der Bearbeitung nordafrikaniſcher Angele⸗ genheiten bettaut iſt, hat den Generalgouverneur von Al⸗ gerien, Georges le Deau, empfangen. Muſelmaniſcher Dank an Italien. Rom, 9. März Marſchall Balbo hat am Mittwoch eine Abordnung muſelmaniſcher Würdenträger empfangen, die ihm ein von vielen tauſenden Muſelmanen unterzeichnetes künſtleriſches Pergament überreichten, womit dieſe ihre Dankbarkeit für die Einbürgerung und die von Marſchall Balbo im Namen des Duce vollbrachte Arbeit zum Aus⸗ druck bringen wollen Die„geheimen Flugplätze“ Adminiſtrakor von Südweſt gegen Lügen. Pretoria, 9. März. Der von der Mandatsregierung von Südweſtafrika eingeſetzte Adminiſtrator Conradie hat in einer Unterredung mit dem Johannesburger„Star“ die ſeit Monaten immer wieder auftauchenden Hetzmeldungen über eine angebliche geheime deutſche Funkſtation ſowie über geheime deutſche Flugplätze in Südweſt als völlig unbegrün⸗ det und phantaſtiſch bezeichnet. Tatſache ſei, daß eine ſüdafrikaniſche Diamantengeſell⸗ ſchaft in Südweſt eine Funkſtation mit behördlicher Erlaub⸗ nis betreibe. Dieſe in der Lüderitzer Bucht befindliche Sta⸗ tion ſtände im Einverſtändnis mit der Verwaltung allen Schiffen zur Verfügung. Zu den Lügenmeldungen über deutſche Flugplätze ſchließlich erklärte Conradie, dieſe Be⸗ 88 Es wollte dem Gemeindevorſteher nicht in den Kopf, Der Chriſtian wollte das brüderliche Erbe nicht antreten, den väterlichen Hof in Feldhauſen nicht nehmen? Das wäre doch 9 Er gab ſich einen Ruck, ging über die Straße und ſah ſich im Torbogen ſuchend um. Kiſten ſtanden an der einen Wand aufgeſtapelt, an der anderen wieſen Inſchriften und Pfeile:„Zur Ablieferung“,„Zum Kontor“,„Eintreten, ohne anzuklopfen!“ „Als ib iech daklopfen tät... brummte Adler und ging durch die Tür. Er ſtand in einem großen Raum, der aber bis in alle Ecken ausgenützt war. Mädchen klapperten auf Schreib⸗ maſchinen, ein Mann mittleren Alters ſaß auf einem Drehſtuhl vor längſt unmodernem, hohem Pult und hatte unförmige Bücher vor ſich. Er ſchielte mißmutig über die Brille hinweg zur Tür, wo der Bauer vor einem quer⸗ geſtellten Ladentiſch haltmachen mußte. Ein Jüngling ſchlängelte ſich aus der Ecke heran und tat ſehr gewandt. „Womit kann ich Ihnen dienen?“ „Wu is'n der Chef— iech hätt' mit ne zu reden?“ „Schön, mit wem haben wir die Ehre?“ „Sog: der Adler von Feldhauſen wär do.“. „Will mal ſehen.. ſagte der Jüngling beleidigt und verſchwand im Nebenzimmer. A. Ch. Franke ſtellte leine ortsanſäſſigen Angeſtellten ein. Seine Rede war: die lernen nur, gucken die Adreſſen ab, machen ſich ſpäter ſelb⸗ ſtändig, drücken die Preiſe, weil ſie weniger Speſen haben als ein großes Haus, und wir kommen noch mehr auf den Hund als wir ſchon ſind. „Der Füngling wand ſich wieder aus der Tür; als er ſie leiſe und reſpektboll ſchließen wollte, wurde ſie von innen temperamentvoll geöffnet. Der Kommis geriet leicht ins Schwanken. Eine laute, herriſche Stimme rief: „Komm rein, Franz!“ Andreas Chriſtian, in einem lackbeſchmierten Arbeits⸗ kittel, fuhr ſich nervös durch die dichten grauen Haare. Die Geſtalt war ein wenig maſſiv, das Geſicht hatte grobe, jedoch nicht unſchöne Züge. Ein grauer Schnurrbart über vollen Lippen, lebendige, ſcharfe Augen und eine auf, fallend hohe Stirn ſchufen einen Kopf, der halb der eines Landsknechts, halb der eines Künſtlerkopfs war. Man f. ihm den Bauernſohn nicht mehr an. b (Fortſetzung folgt) . n — n — Wer D e 82 en F, S= N 2 . N Badiſche Chronik Landesbauerntag in Karlsruhe rung von 200 alteingeſeſſenen badiſchen Bauernge Cheung tern.— Ein 52. NS. Als Abſchluß ihrer im ganzen Land abgehal⸗ tenen Winterkundgebungen veranſtaltet, wie berichtet, die Lan⸗ desbauernſchaft Baden am Freitag, den 17. März 1939, in Karlsruhe nunmehr ihren Landesbauerntag. Dieſer Tag iſt der Ehrung von 200 alteingeſeſſenen Bauerngeſchlechtern ge⸗ widmet. Außerdem wird durch einen großzügig geſtalteten Heimatabend den maßgeblichen Perſönlichkeiten des Landes und der Bevölkerung der Gauhauptſtadt eine Auswahl des koſtbaren und von tiefen Gefühlswerten geadelten Kultur⸗ gutes gezeigt werden, das heute noch in der badiſchen Land⸗ bevölkerung ſich unverfälſcht über Jahrhunderte hinweg er⸗ halten hat. Am Vormittag des 17. März wird der Landesbauern⸗ rat der Landesbauernſchaft Baden zu einer wichtigen Ta⸗ gung zuſammentreten. Er ſtellt den Zuſammenſchluß der ehrenamtlich, in führenden Stellungen des Reichsnährſtandes tätigen Perſönlichkeiten dar. Außerdem wurden in den Lan⸗ desbauernrat ſolche Männer berufen, die durch beſondere Verdienſte um die badiſche Landwirtſchaft ſich ausgezeichnet haben. Das in ihm vereinigte nationalſozialiſtiſche bäuerliche Führerkorps iſt es alſo, das vorausſichtlich unter dem Reichs⸗ hauernführer R. Walter Darre an dieſem Tage über wich⸗ ge Probleme des Bauerntums beraten wird. Den Höhepunkt der Veranſtaltungen wird die am Nach⸗ mittag um 3 Uhr in der Städtiſchen Feſthalle in Karlsruhe beginnende, feierliche Ehrung der alteingeſeſſenen badiſchen Bauerngeſch darſtellen. Reichsbauernführer und Reichs⸗ miniſter R. Walter Darre und Gauleiter und Reichsſtatthal⸗ ler Robert Wagner werden zu den Verſammelten ſprechen. Aus dem ganzen badiſchen Land, von Heuberg und von Fran⸗ len, doom Bodenſee und der Ortenau, von der Baar, dem Hegau, dem Breisgau und dem Markgräflerland, dem Kai⸗ ſerſtuhl und dem Hochſchwarzwald werden Männer und Frauen des badiſchen Bauerntums ſich in Karlsruhe zuſammenfinden, um Arkunde und Ehrenzeichen in Empfang zu nehmen. In dieſer Handlung kommt zum Ausdruck, daß der National⸗ ſozialismus in tiefer Erkenntnis der Bedeutung des Bauern⸗ tums jene Bodenſtändigkeit des ländlichen Menſchen und jene Heimattreue ehrt, die ſtets Ankergrund des völkiſchen Schickals bleiben wird. Und dieſer Tag wird auch in vie⸗ len ehrſamen badiſchen Bauernherzen das Gefühl der Treue zum Volke und zum Stande ſtärken; er wird ihnen die Ge⸗ wißheit geben, daß der Führer ſie aus allen Schwierigkeiten hekausführen wird. Denn kein Volk kann getroſt in ſeine Zukunft blicken, wenn es ſein Bauerntum verkümmern läßt. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland will aber ein ſtarkes, ein lebenskräfliges Landvolk. Echt und unverfälſcht iſt das Bauerntum unſerer Heimat. Das wird der Heimatabend zeigen, der ebenfalls in der Feſt⸗ halle in Karlsruhe veranſtalket wird. Auf ihm werden bäuerliche Trachtengruppen aus dem ganzen Lande das Schönſte und Beſte zeigen, was das bäuerliche Brauchtum um den alten germaniſchen Lebensbaum und das Sonnenrad hier am Oberrhein in Sitte und Brauchtum unſerer Zeit überliefert hat. Der Jahreslauf mit Wachstum und Leben, mit Hochſommerzeit und Winter, mit Lied und Tanz, Hoch⸗ deitszug, Siebenſprung und Wäldertänzen, aber auch mit modernen bäuerlichen Leibesübungen, das alles wechſelt auf deſem Abend in bunter Folge und vermittelt ein getreues Bild vom Weſen des badiſchen Landvolkes und von der im nattonalſozialiſtiſchen Geiſt geführten Erziehungsarbeit an der Landjugend. Der Landesbauerntag 1939 der Landesbauernſchaft Ba⸗ den ſoll nicht repräſentativen Zwecken dienen. Er ſoll dazu beilragen, das Verſtändnis für das Landvolk zu ſtärken und dem badiſchen Bauerntum ſelber das Gefühl vermitteln, daß das Dritte Reich Über alle Schwierigkeiten der Zeit hinweg unentwegt den Bauern als jenen Hüter der deutſchen Heimat⸗ erde betrachtet, der im Flug der Zeit Stetigkeit bewahrt. Männer und Frauen, welche durch Jahrhunderte ihr Geſchlecht auf dem Hofe erhielten, ſind treu. Und dieſe Treue gegen s Gemeinweſen war das Höchſte, was unſere Vorfahren an Verpflichtung kannten. Der 17. März, der Tag der Bau⸗ emehrung und Landesbauerntag in Karlsruhe, möge des⸗ halb zu einem Markſtein der Erkenntnis werden, daß unſere Sue Arbeit der Zukunft unſeres Reiches, dem glücklichen chicſal Deutſchlands gewidmet ſein muß. Wff. 0 Karlsruher Jugendſchutzkammer. (). Karlsruhe. Wegen Sittlichkeitsverbrechen nach Para⸗ Raph 176 Ziffer 3 in 10 Fällen, davon in 4 Fällen in Tat⸗ einheit mit Verbrechen nach Paragraph 175 a Ziffer 2 ver⸗ urteilte die Jugendſchutztammer den Angeklagten S. L. zu ener Geſamkgefängnisſtrafe von zwei Jahren, unter An⸗ nechnung von vier Monaten Unterſuchungshaft. 5 85 Reichsſtatthalter Gauleiter Robert Wagner. 5 elt ſechs Jahren ſteht Nobert Wagner an der Spitze des Gaues Baden, für den ſich der denkwürdige Tag der achtübernahme am heutigen 9. März wiederum jährt; Heidelberg.(Von der Univerſitä t.) Die Preſſe⸗ ſtelle der Aniverſität Heidelberg teilt mit: Der ordentliche Profeſſor für alte Geſchichte und Direktor des Seminars für alte Geſchichte Dr. Fritz Schachermeyer hat einen Ruf an die Aniverſität Graz erhalten. Laſtwagen ſtürzte um.— Ein Toter, ein Schwerverletzter. Lahr. Beim Befahren der ſtark abſchüſſigen regen⸗ naſſen Straße, die von Lahr nach Heiligenzell über den ſoge⸗ nannten Bergbühl führt, verlor nachts 10 Uhr der Lenker der Jugmaſchine einer Frieſenheimer Transportfirma die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, wodurch der Laſtzug aus 8 Fahrbahn geriet. Hierbei ſtieß der vordere der beiden 5⸗ Tonnen⸗Laſtwagen gegen die Zugmaſchine und ſtürzte um. Der 26 jährige ledige Kraftwagenlenker Felix Haas, wohnhaft in Oberweier b. Lahr, geriet zwiſchen die Zugmaſchine und den erſten Anhänger, wobei ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Hinzukommende Paſſanten und die herbeigerufene Polizei befreiten den Bedauernswerten aus ſeiner ſchrecklichen Lage. Auf dem Transport ins Bezirkskrankenhaus Lahr verſtarb der Kraftwagenfahrer. Auch der Beifahrer, der 32jährige verheiratete Fritz Nißle, wohnhaft in Frieſenheim mußte ins Lahrer Bezirkskrankenhaus verbracht werden, da er be dem Unfall ſehr ſchwere Fuß verletzungen und Knochen⸗ brüche erlitten hat. Der Unfall dürfte zweifellos durch den ſtarken Regen und die ſtockdunkle Nacht zurückzuführen ſein. Gauſippenamt für Baden, Württemberg, Saarpfalz Am 1. April d. J. nimmt in Ottweiler in der Saar⸗ pfalz ein Inſtitut ſeine Arbeit auf, das im Rahmen der deutſchen Sippenkunde eine ganz beſondere Aufgabe zu er⸗ füllen hat und das bisher zweite Inſtitut dieſer Art zm ganzen Reichsgebiet darſtellt. Die Grundlage zum Wiſſen um das Blutserbe unſeres Volkes beſonders in den Gauen Saarpfalz, Baden und Württemberg zu fördern, iſt nach der Mitteilung des„Völkiſchen Beobachters“ das Hauptziel dieſes Gauſippenamtes. Erſter Träger der Erforſchung des Bluterbes iſt das Raſſenpolitiſche Amt der NSDAP und daneben Reichsnährſtand und NS⸗Lehrerbund, die in täti⸗ ger Gemeinſchaftsarbeit über ihre ſonſtigen Aufgaben hin⸗ aus Geſchlechterfolge zum Geſchlechterfolge zuſammentra⸗ gen. um ſo in planmäßiger Forſchung ein Werk zu vollen⸗ den, das jedem Deutſchen die inneren Zuſammenhänge ſei⸗ des Volkes erſchließt. Das Gauſippenamt wird unter der Leitung von Oberlehrer Krienke vom Sippenamt der Lan⸗ desbauernſchaft Saarpfalz ſtehen. Gtskatſſuhrung am Heldengedenktag. Am Sonntag, 12. März, findet im Staatstheater anläßlich des Heldengedenk⸗ tages die Uraufführung des Schauſpiels von Hans Bau⸗ mann„Kampf um die Karawanken“ ſtatt. Das Werk wird von Auguſt Momber in Szene geſetzt.* Aus den Nachbargauen Eiſenberg.(Alte Mühle abgebrann ß). Das ehe⸗ malige Mühlengebäude der unterhalb Eiſenberg liegenden Kurtz ſchen Mühle fiel einem bis jetzt noch ungeklärten Brand zum Opfer. Durch raſches Eingreifen einiger Orts⸗ bewohner konnte das notwendigſte Hausmobiliar gerettet werden. Kaiserslautern.(Kind vom Auto erfaßt). Beim Spielen wurde die ſechsjährige Annelieſe Klemenz, als ſie vom linken Bürgerſteig auf die andere Straßenſeite ſprang, durch einen Laſtkraftwagen erfaßt und zu Boden geriſſen. Mit einem ſchweren Schädelbruch ſchaffte man das Kind ins Krankenhaus. Köln.(Schmuckdiebſtahl.) Wertvolle Schmuck⸗ ſtücke wurden letzter Tage aus einem unverſchloſſenen Zim⸗ mer eines Wohnhauſes in der Kitſchbugerſtraße, wo Re⸗ novierungsarbeiten durchgeführt wurden, entwendet. Dem Dieb fielen u a. ein goldener Damenring mit perlenförmig geſchliffenem Smaragd und zwei Brillanten in Goldfaſ⸗ ung, ein flaches mattgoldenes Gliederarmband, ein mit 15 oder 16 Brillanten beſetztes Platingliederarmband, eine als Schleife gearbeitete goldene Broſche, beſetzt mit Brillanten, Brillantſplittern und kleinen Perlen, eine Platinhalskette mit zwei Brillanten auf dem Anhänger, eine Platinhals⸗ kette mit großem Smaragd in Goldfaſſung und mit Gold⸗ kreuz ſowie eine lange dünne Platinhalskette mit Bril⸗ lanten beſetztem diademförmigen Anhänger. Ab Familientragödie. Morgens wurden die Anwohner einer Straße in der Dürener Nordſtadt durch Hilferufe einer Frau aufgeſchreckt, die blutüberſtrömt aus einem Hauſe gelaufen kam. Als man in die Wohnung eindrang. fand man hier auch die 51jährige Schweſter der Frau und deren 62jährigen Mann blutüberſtrömt mit ſchweren Schnittwunden im Geſicht, an Armen und Beinen vor. Die drei verletzten Perſonen mußten ſofort dem Krankenhaus zugeführt werden. Nach den bisherigen polizeilichen Er⸗ mittlungen iſt es zwiſchen dem Mann und ſeiner Schwäge⸗ rin wegen einer kleiner Geldſumme zu einer Auseinander⸗ ſetzung gekommen, in deren Verlauf die Schwägerin plötz⸗ lich ein Raſiermeſſer ergriff und damit ihrem Schwager, ihrer im Bett liegenden Schweſter und ſchließlich ſich ſelbſt erheblichen Verletzungen beibrachte. b Zwei Streckenarbeiker vom D. Jug erfaßt. Als auf der Bahnſtrecke Fulda—Bronzell das Herannahen eines Güterzuges gemeldet wurde, verließen die auf der Strecke arbeitenden Streckenarbeiter das Gleis. Zwei von ihnen, die auf ein Nebengleis getreten waren, überhörten bei dem Geräuſch des herannahenden Güterzuges einen von Frank- furt a. M. kommenden Fern⸗D⸗Zug. Die beiden wurden von dem D⸗Zug erfaßt und getötet. 8 5 ai Schwere Schneeſchäden im Allgäu. Ueber Füſſen und Umgebung ging ein ſtundenlanger heftiger Schneefall nieder. Durch den naſſen und ſchweren Schnee wurden zahlreiche Licht⸗ und Fernſprechleitungen beſchädigt. Inner⸗ halb des Stadtgebietes wurde eine Reihe von Leitungs⸗ maſten buchſtäblich zerriſſen. Auch die Stromzufuhr geriet ins Stocken, ſo daß die Straßenbeleuchtung an vielen Stel⸗ len längere Zeit außer Betrieb geſetzt war. Im Tal liegt bereits 20 bis 25 em Neuſchnee. 5 5 ab Auto fuhr in eine Gruppe. Auf der Reichsſtraße zwi⸗ ſchen Kiliansdorf und Unterſteinbach bei Roth geriet ein Perſonenkraftwagen in eine Gruppe von Feuerwehrmän⸗ nern aus Unter⸗ und Oberſteinbach. Fünf von ihnen wur⸗ den ſchwer und einer leichter verletzt, Die Schwerverletzten brachte man in das Krankenhaus Roth. a Anglück am Baßnübergang. Ein Durchgangsgüter⸗ zug erfaßte auf dem Ueberweg der Landſtraße Werdohl— Plettenberg den zweiten Wagen eines Laſtkraftzuges. Der leere Anhänger wurde zertrümmert und das Bahnwärter⸗ häuschen durch die Trümmer eingedrückt. Der Schranken⸗ wärter erlitt hierbei Verletzungen und mußte ins Kranken⸗ haus nach Werdohl geſchafft werden. Der Eiſenbahnverkehr wurde nur unweſentlich geſtört. Lolcale Nuudocliau Krach um die Mitternachtsſtunde. Der plötzliche Temperaturrückgang läßt wohl ahnen, daß nach unſerer Region wieder Kaltluftmaſſen im Anzug ſind; aber wohl niemand hätte geſtern Abend gedacht, daß um die Mitter⸗ nachtsſtunde über unſere Gegend Gewitter toben. Immerhin ſind wir noch gut davon gekommen, denn uns hatten nur noch die Ausläufer eines Wintergewitters erreicht. Das eigentliche Unwetter tobte mit Sturm und Hagelſchlag als Begleitmuſik über die Rheinlande hin. Heute früh waren Feld und Fluren wieder von Schneeflocken bedeckt. Roch will ſich der Winter nicht als geſchlagen bekennen. — Abzüge für mittätige Kinder. Beſchäftigt der Unker⸗ nehmer ſeine Kinder im eigenen Gewerbebetrieb wie fremde, vollbeſchäftigte Arbeitskräfte, ſo können auch die Aufwendun⸗ gen für freie Wohnung und Verpflegung des Kindes— im Gegenſatz zu der bisherigen Rechtſprechung— als Betriebs⸗ ausgaben abgeſetzt werden, ſoweit Barlohn und Wert der freien Station zuſammen den Rahmen einer angemeſſenen Ar⸗ beitszeitvergütung nicht überſchreiten. Der Wert der freien Station muß wie der Barlohn mit den für die Sachbezüge bei der Lohnſteuer feſtgeſetzten Bewertungsſätzen mit der leh⸗ teren verſteuert werden. Als Betriebsausgaben können die tatſächlichen(meiſt höheren) Aufwendungen in Abzug ge⸗ bracht werden(ogl. RF. v. 21. 12. 38 RStBl. 39 S. 261). —.Grundſtückskäufe der öffentlichen Hand. Der Reichs⸗ kommiſſar für Preisbildung teilt mit: Die mit der Ueber⸗ wachung der Grundſtückspreiſe beauftragten Preisbehör⸗ den(Landräte und Oberbürgermeiſter) klagen darüber, daß bei den Grundſtückskäufen der öffentlichen Hand vielfach überhöhte Grundſtückspreiſe gezahlt werden. Bei dem gro⸗ ßen Umfang der Grendſtückskäufe haben überhöhte Preiſe naturgemäß einen außerordentlich nachteiligen Einfluß auf das geſamte Grundſtü⸗kspreisniveau. Nach Abſchluß der Kaufverträge iſt eine Herabſetzung ſolcher Preiſe häu⸗ fig mit Schwierigkeiten verbunden oder nicht mehr möglich. Ich bitte deshalb, die ihnen unterſtellten Dienſtſtellen und Behörden anzuweiſen ſich bei beabſichtigten Grundſtücks⸗ käufen rechtzeitig vorher mit der zuſtändigen Preisbehörde ins Benehmen zu ſetzen. Die Fälligkeit alter Hypotheken Eine amtliche Erläuterung. Zu der Verordnung über die Regelung der Fälligkeit alter Hypotheken vom 22. Dezember 1938 veröffentlicht jetzt der Reichsanzeiger die angekündigte umfangreiche amtliche Erläuterung. Im allgemeinen Teil der Erläuterung wird u. a. ausge⸗ führt, daß die Neuregelung nicht dahin führen ſoll, daß etwa alle alten Hypotheken, deren Gläubiger jetzt wieder ein Kündigungsrecht erhalten, alsbald gekündigt werden. Der Gläubiger werde das Kapital im allgemeinen nur dann zurückfordern, wenn er es aus irgendwelchen beſonderen Gründen für andere Zwecke benötigt, oder wenn er die Si cherheit nicht mehr für einwandfrei hält. Die neue Verord nung habe den Zweck, den in ſolchen Fällen notwendigen Ausgleich der Intereſſen von Gläubiger und Schuldner in billiger Weiſe herbeizuführen. Dagegen liege es nicht im Sinne der geſetzlichen Neu⸗ regelung, wenn ein Gläubiger, der grundſätzlich bereit iſt, dem Schuldner das Kapital weiter zu belaſſen, die Kündi⸗ gung deshalb ausspricht, um vom Schuldner für eine Ver⸗ längerung des Darlehens eine erlängerungspro⸗ viſton“ gezahlt zu erhalten Ein ſolcher Vorgehen des Gläubigers müſſe als ein Mißbrauch des geſetzlichen Kündigungsrechtes angeſehen werden. Auf der anderen Seite ſei es aber auch vom Standpunkt der Allgemeinheit aus notwendig, daß die alten Hypothekenſchulden im Rah⸗ men der Leiſtungsfähigkeit des Schuldners— insbeſondere durch Umwandlung in unkündbare Tilgungshypotheken— planmäßig abgebaut werden. Es ſei erwünſcht, daß auf dieſe Weiſe der Grundbeſitz entſchuldet und Kapital freigemacht werde, das für neue Aufga⸗ ben eingeſetzt werden könne. Erſuche eine Kreditanſtalt aus dieſen Gründen den Schuldner, mit ihr über eine allmäh⸗ liche Abtragung der Schuld zu verhandeln, ſo ſei es die Pflicht des Schuldners, die Verhandlungen aufzunehmen und innerhalb angemeſſener Friſt geeignete Vorſchläge da⸗ für zu machen, wie die Zahlung des Kapitals, der Leiſtungs⸗ fähigkeit des Schuldners P geregelt werden könne. Zur Abdeckung der Unkoſten bei der Umwandlung in eine unkündbare Tilgungshypothek könne vom Schuldner die Zahlung einer Gebühr im Rahmen der üblichen Pauſchalſätze verlangt werden. Die Verordnung habe nicht den Zweck, ſolche Schuldner zu ſchützen, die ſich der Erfüllung ihrer Verpflichtung bös⸗ willig entziehen. Auf einen ga die de b hätten vielmehr nur ſolche Schuldner Anſpruch, die die laufenden Zins- und Tilgungsbeträge regelmäßig bezahlen und auch im übrigen ſchutzwürdig ſind. Einem jü d iſchen Schuld⸗ ner werde ein Fälligkeitsſchutz im Hinblick auf die plan⸗ mäßige 1 der Juden aus dem deutſchen Wirk⸗ ſchaftsleben in der Regel nicht zu gewähren ſein. Im Ein⸗ zelfall könne es aber, gerade um dle Ueberführung des jü⸗ diſchen Grundbeſitzes in ariſche Hände zu fördern, geboten ſein, die Fälligkeit einer auf jüdiſchem Grundbeſitz laſtenden Hypothek nach der Verordnung zu regeln. Dies gelte insbe⸗ ſondere für Fälle, in denen die Ueberführung in ariſche Hände bereits im Gange iſt. Die braunen und die blauen Augen. Die Frage der Augenfarbe in Bezug auf Erblichkeit wird häufig erörtert. Die braune Augenfarbe iſt überwiegend. Ein braunäugiger Menſch kann alſo an ſich gemiſchterbig ſein und gibt an ſeine Nachkommen die Hälfte einer Erbanlage für braune Augen, die Hälfte einer Erbanlage für blaue oder graue Augen weiter. Heiraten zwei braunäugige, aber ge⸗ miſchterbige Menſchen einander, ſo können aus dieſer Ehe ſehr wohl blauäugige Kinder hervorgehen. Zwei blauäugige Men⸗ ſchen haben dagegen keine braunäugigen Kinder, da die blau⸗ äugigen Menſchen nicht gemiſchterbig, ſondern immer rein⸗ erbig ſind, da ja Braun Blau überdeckt, blaue oder graue Augen aber nur bei reinerbigen Menſchen auftreten können. Erwähnt werden muß aber noch, daß gewiſſe ganz hell⸗ braune, grüne oder graue Augen wohl als mißglückte braune Augen anzuſehen ſind, nicht 115 mißglückte graue oder blaue, denn in bezug auf Erblichkeit verhalten ſich dieſe Augen etwas unbeſtimmter Farbe wie braune Augen.. — Güddeutſche Waſſerſtiraßenpolitik Sdar— Rhein-Neckar Donau Bodenfee. Im Rahmen einer„Kommunalen Woche“ der Württ. Verwaltungs⸗Akademie ſprach der Oberbürgermeiſter der Stadt der Auslandsdeutſchen Stuttgart, Dr. Strölin, über„Süddeutſche Waſſenſtraßenpolitik“. Er ſtellte zunächſt feſt, daß nuch der Eröffnung des Mittellandkanals Nord⸗ und Mitteldeutſchland über ein in ſich zuſammen⸗ hängendes, leiſtungsfähiges Waſſerſtraßennetz verfüge, das den hochinduſtriellen Weſten über die verarbeitenden Groß⸗ induſtriezentren der Mitte mit den Agrargebieten und dem ſchleſiſchen Bergbau im Weſten des Reiches verbinde. Die⸗ ſem hervorragenden nördlichen Waſſerſtraßenſyſtem habe Süddeulſchland heute erſt die beſcheidenen Anfänge eines ähnlich groß gedachten Syſtems entgegenzuſetzen, für das ſchon weikgehend geklärte, großzügige Pläne beſtehen. Dieſe Pläne ſehen folgende Waſſerſtraßenverbindungen vor: Von der Saar über den Rhein und Neckar zur Donau bei Ulm und von dort nach Süden zum Bodenſee Dieſer wird vom Oberrhein her über die Hochrheinſtrecke BaſelBodenſee erreicht Die Pläne umfaſſen ferner den Ausbau der Oberen Donau von Ulm bis Regensburg, d. h. bis zu dem von da ab heute ſchon ſchiffbaren Donauſtrom, dann vor allem den ja ſchon fer⸗ lig geplanten und von der Reichsregierung beſchloſſenen Rhein—Majin—Donau⸗Kanal. Obwohl dieſer faſt parallel zur Neckar—Donau⸗Waſſerſtraße verläuft, hal er doch ſeine eigenen, von denen der Neckar—Donau⸗Verbin⸗ dung unabhängigen wichtigen Aufgaben zu erfüllen. Im Rahmen des geſchilderten Waſſerſtraßennetzes ſpielt die Verbindung von der Saar zur Donau über den Neckar — die als Süddeutſcher Mittellandkanal be⸗ zeichnet wird— eine wichtige Rolle. Oberbürgermeiſter Dr. Strölin behandelte im einzelnen die waſſerſtraßenpoli⸗ liſchen Grundlagen der drei Teilſtrecken dieſer großen Weſt—0ſt⸗Waſſerſtraße. So wies er auf die ſchwierige Grenzlage des Saarlandes hin, die dadurch ge⸗ kennzeichnet ſei, daß dieſes dichtbeſiedelte und hochindu⸗ ſtrialiſierte Gebiet ſein Hauptabſatz⸗ und Bezugsland Elſaß⸗ Lothringen verloren habe. Die Planung des Saar⸗ pfalz— Rhein⸗Kanals iſt vor einigen Jahren vom Reichsverkehrsminiſterium angeordnet und heute im gro⸗ ßen und ganzen abgeſchloſſen. Der Kanal ſoll von Saar⸗ brücken über den Haardt⸗Rücken nach Ludwigshafen führen. Am Neckar—Donau⸗Kanal wird die Strecke Mann⸗ heim— Plochingen bis 1946 ausgebaut ſein. Der Verkehr auf der ſeit 1935 eröffneten Teilſtrecke Mann⸗ heim— Heilbronn hat ſich ſehr günſtig entwickelt. Er be⸗ trägt heute bereits rund 2 Millionen Tonnen jährlich. Für Württemberg ſei es beſonders wichtig, die bisherige ſchlechte Verkehrslage auszugleichen und ſich die Vorteile einer lei⸗ ſtungsfähigen Großſchiffahrtsſtraße zu ſichern. Solche Vo r⸗ teile ergeben ſich für die Geſamtwirtſchaft neben anderen rechneriſch nicht genau beſtimmbaren aus einer Senkung der Frachtkoſten, d. h. durch Frachterſparniſſe, die bei einem vorſichtig auf etwa nur 3 Millionen Tonnen ge⸗ ſchätzten Geſamtverkehr auf dem Neckarkanal etwa 5 bis 6 Millionen Mark betragen. Als dritte Teilſtrecke des Süddeutſchen Mittellandkanals wurde die Obere Donau von Ulm bis Regens⸗ burg behandelt. Das alte Kultur⸗ und Wirtſchaftsgebiet entlang der Oberen Donau war nach jahrzehntelanger Ver⸗ ſaen ung in ein beſcheidenes Schattendaſein zurückge⸗ Unken Wirkungen zur Folge, ſo eine auffallend geringe, weit unter dem Reichsdurchſchnitt ſtehende Siedlungsdichte, eine hohe Säuglingsſterblichkeit. ſchwache gewerbliche Durchſetzung ieſe ſchwierige Lage hatte verſchiedene ungünſtige und daher auch eine erhebliche Abwanderung überſchüſſiger Arbeitskräfte in die benachbarten Großſtädte Augsburg und München. Dieſe Verhältniſſe werden am beſten dadurch geändert, daß die Obere Donau zur leiſtungsfähigen Großſchiffahrtsſtraße ausgebaut wird, wobei gleichzeitig auch ihre ſtarken Waſſerkräfte für die ſüddeutſche Strom⸗ verſorgung genutzt werden können. Nach einer Charakteriſierung des mitteleuropäiſchen Wirtſchaftsraumes und ſeiner neuen Entwicklungsmöglich⸗ keiten wies Oberbürgermeiſter Dr. Strölin darauf hin, daß die Donau auf Grund ihrer Lage und als billigſter Ver⸗ kehrsträger im Begriff iſt, ſich zu der ſtärkſten Le⸗ bensader im Rahmen der Verkehrsbeziehungen zwi⸗ ſchen Großdeutſchland und den Südoſtſtaaten herauszubil⸗ den. Auf Grund der vorgetragenen Lage ſtellte Oberbür⸗ germeiſter Dr. Strölin Folgendes feſt: Die wirtſchaftliche Erſchließung der Südoſtlän der durch Deutſchland iſt in Gang gekommen. Im Rahmen der ſich daraus entwickelten Verkehrsbeziehungen wird die Do nau als leiſtungsfähiger Verkehrsträger eine immer grö—⸗ ßere Rolle ſpielen. 2. Das Urſprungsland der Donau, der ſüdweſtdeut⸗ ſche Raum bis hinüber zum Rhein und zur Saar iſt ein von ſtarken Lebensenergien erfülltes, hochleiſtungsfähiges altes Kultur und Wirtſchaftsgut, das auf Erweiterung ſei⸗ ner Lebensbeziehungen drängen muß. 5. Bieſes Gebiet kann an dem jetzt einſetzenden großen Weſt—Oſt⸗Verkehr ſolange nicht teilnehmen, als nicht die Obere Donau zur Großſchiffahrtsſtraße ausgebaut und die Verbindung zum Neckar und zum Bodenſee und damit zu dem ſchon ausgebauten Teil des ſüddeutſchen Waſſerſtraßennetzes hergeſtellt iſt. Auf Grund dieſer Tatſachen iſt es dringend notwendig, daß das ſüddeutſche Waſſerſtraßennetz, wie es ſa vom Reich geplant iſt, in allen ſeinen Teilen auch wirklich baldiaſt zur Ausführung kommt. Laßt die Weidenkätzchen ſtehen! Der März gehört zu den Monaten, die der Menſch am freudigſten begrüßt, bringt er doch die erſten Frühlingsblu⸗ men in Gärten und auf den Wieſen. Neben den ſichtbar blühenden Haſeln, Erlen und Birken tragen auch die Weiden ihre kleinen„Palmkätzchen“, die ſilbrig aus den braunen Knoſpen herauslugen. Dieſes Leuchten verleitet immer wie⸗ der dazu— auch Sonntagsausflügler— Palmkätzchen zu pflücken und ſie nach Hauſe zu bringen. Ja vielfach werden ganze Bündel von Zweigen abgeriſſen, obwohl die Palmkätz⸗ chen durch das Reichsnaturſchutzgeſetz geſchützt ſind und das Abreißen von Palmkätzchen ſtreng verboten iſt. In dieſem Zuſammenhang ſoll kurz einmal der Bedarf an Blütenſtaub eines Bienenſtandes errechnet werden. Zur Fütterung einer einzigen Bienenlarve benötigt das Bienenvolk 0,15 Gramm. Das macht, da die Larve nur 6 Tage gefüttert zu werden braucht, auf den Tag umgerechnet 0,025 Gramm Blütenſtaub. Sicher iſt das ſehr wenig; berückſichtigt man aber, daß die Königin eines Bienenvolkes täglich im Durch⸗ ſchnitt etwa 1000 Eier legt, in ſechs Tagen alſo 6000, ſodaß ununterbrochen 6000 Larven täglich zu ernähren ſind, ſo macht das täglich 150 Gramm Pollen, bei einem kleinen Stamm von zehn Völkern alſo 1,5 Kilogramm täglich. Dieſe Menge Blütenſtaub von den Kätzchen der Weiden täglich heranzuſchaffen, dazu bedarf es einer erheblichen Arbeitslei⸗ ſtung der Bienen. Da jetzt die Weiden die einzigen Pflan⸗ zen ſind, die den Bienen die Nahrung für die junge Brut liefern, iſt es Pflicht, die Kätzchen zu ſchonen und den flei⸗ zigen Bienen die Arbeit zu erleichtern. Die Beanſpruchung der Reichsbahn Der Schwierigkeiten Herr geworden. Berlin, 9. März. Am 8. März trat der Beirat der Deut⸗ ſchen Reichsbahn unter dem Vorſitz des Reichsverkehrsmi⸗ niſters Dr. Dorpmüller in Berlin zu einer Sitzung zuſam⸗ men. Dem Beirat wurde ein eingehender Bericht über die finanzielle Entwicklung der Reichsbahn gegeben. Er nahm ferner Kenntnis von den Maßnahmen auf dem Gebiete der Perſonal⸗ und Sozialpolitik und erhielt durch beſondere Vorträge Einblick in das ausgedehnte Fahrzeug⸗ beſchaffungsprogramm, die Bauvorhaben und die Betriebs⸗ und Verkehrslage der Reichsbahn. Erörtert wurden im beſonderen die außerordentlichen Beanſpruchungen, die ſich für die Reichsbahn in den letzten erbſt⸗ und Winkermonaten ergaben. Der Beirat gab ſei⸗ ner Anerkennung Ausdruck darüber, daß krotz dieſer in ſol. cher Geſamtheil nicht vorauszuſehenden Amſtände es dem weitgehenden opferbereiten Einſatz aller Kräfte gelungen iſt, der aufgetretenen Schwierigkeiten ohne ſchwerwiegende Nachteile Herr zu werden. Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Großviehmarkt. Es waren zugeführt und wurden je 50 kg Lebendgewicht gehandelt: 115 Ochſen, 43,50 bis 46,50, 39,50 bis 42,50; 180 Bullen, 41,50 bis 44,50 8750 bis 40,50; 332 Kühe, 41,50 bis 44,50, 36,50 bis 40,50 25,50 bis 34,50, 18 bis 24; 213 Färſen, 42,50 bis 45,50, 38,50 bis 41,50; 1039 Kälber, 60 bis 65, 53 bis 59, 41 bis 50, 28 bis 40; 82 Hämmel—, 44 bis 45, 43; 1962 Schweine, 58,50, 57,50, 56,50, 52,50, 49,50; Speckſauen 57,50, 51,50. Verlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber und Hämmel flott. Fraulfurter Getreidegroßmarkt vom 8. März. Amtlich notierten: Weizen Feſtpreisgeb. Wo) 21, Wͤ' 11 21,20, W 12 21,30, W' 13 21,40, W 16 21,70, W 18 21,90, Wèä 19 22,10, Wͤ 20 22,30; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 19,60, R 12 19,70 R 1 419,90, R 15 20 R l 0% 0, R 1 2080 R 18 20,40, R 19 20,60; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreis⸗ gebiet W 13, 16, 18, 19 und Kreis Alzey 20 je 29,75, Kreis Worms 20 30,10; Roggenmehl, Type 997, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 23,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W'e13 10,75, We 16 10,90, Wö 18 11, Wö 19 11,10, W 20 11,20; Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12,50; Roggen⸗ vollkleie Feſtpreisggeb. R 19 11; Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 10,40, R 19 10,50; Wieſenheu 5,40 bis 6,40; Kleeheu 7,40 bis 7,803 Luzerneheu 7,80 bis 8,20; Weizenſtroh 2,80; Roggenſtroh 3: Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 2.60 bis 2.70 Mark. eee Ortsgruppe Seckenheim. Am Freitag, den 10. März 1939, findet im Lager Lichtenauerſtraße 14 die Ausgabe von Mehl ſtatt. Gruppe A, B und C von 9-10 Uhr Gruppe D, E und F von 10— 11 Uhr. Die angegebenen Zeiten ſind genau einzuhalten. Der Ortsbeauftragte, Amliche Bekauntmachungen der Etadt Mannheim. Anmeldung für die Mittelſchule. Die Anmeldung für die unterſte Klaſſe der hieſigen Mittelſchule hat am 13. u. 14. März 1939, jeweils von 8— 12 und von 15—17 Ahr im Rektorzimmer der„Luiſen⸗ will gepflegt Gammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Frühkartoffeln. Böhm's Allerfrüheſte und Frühmöll ſind in unſerem Lager vorrätig. werden in unſerem Lager entgegengenommen. Hellgelbe Kernseife Stück ab 7c LSunlicht-Seife Beſtellungen auf Huminal sein. Natörlich ſchule“, Tatterſallſtraße zu erfolgen. Bei der Anmeldung iſt das Zeug⸗ nisheft 1 Schülers e 1 Vorausſetzung für die Aufnahme E iſt der erfolgreiche Beſuch der vier⸗ dal jährigen en es können auch ausnahmsweiſe ganz be⸗ 5 1 1 i der Friſch Grundſchulklaſſe aufgenommen. werden. Die Aufnahme erfolgt nach vom Seeplatz: einer ſchriftlichen, mündlichen und Blutfriſcher 5 körperlichen Eignungsprüfung, zu der ſich ſämtliche angemeldeten Schüler und Schülerinnen am 16. März 1939, vorm. 8 Ahr in der Luiſenſchule einzufinden haben. Das Schulgeld beträgt für ein Schuljahrdrittel 32.— RM., alſo jährlich 96.— RM. Stadtſchulamt. bümmi- Stempel liefert in jeder 8 Ausführung pflegt tagtäglich] und Größe die Schuhe mit] Oruckerei Erdal 1 „oll Harlengerate Heorg Nöser. Küb lian (im Ausſchnitt) ½½ kg 35 Pfg. Filet von Kabliau ½ KS 43 Pfg. Geräucherte Lachsberinge Stück 12 Pfg. Hüßbücklinge % kg 38 Pfg. Jak. Würthwein Lebensmittel, Feinkoſt. macht Schuhen nichts, sind sie gepflegt mm Erdal Ueberzählige N N 10 4 Gegenſtände 1 18 280 aller Art Schmierseife,. 90 i 1 finden raſch vs,. 80. Bld. einen Käufer 1 Badenia-Seifenpulver 55 durch eine Sesso N 5 lee e, eee, Persil Seifenflocken im Rechar⸗Bote Erdal 5 ahihſ 1 Zelle Proſpekte HGSeſchäftsberichte Preisliſten, Broſchüren J Feſtſchriften, Satzungen N für Handel, Vereine und Private ſowie alle ſonſtigen nötigen Oruchkarbeiten in gediegener u. zweckentſprechender des„Neckar⸗Bote“ 250-gr-Beutel 28 0 Fex-Waschmittel Paket 28 0. Fewa- Waschmittel Paket 32 u. 62 Aufnehmer Stück ab 20 0 Fpültücher 8 Stück 10 u. 16 0 Poliertücher Stück 169 Fensterleder Stũcle ab 750 Bodenwachs, weiß, gelb für Bauhandwerker (nach Jvorgeschirieb. städt. Muster zu haben in der 8 Bode b ee 5 98 Dose 40 u. 70 3 Induſtrie. Reines T ino! Neckar hole. eines. 36 9 Terpentinersatz ½ Kg 32 5 Stahlspäne 5 Paket 30 u. 60 4 Imi Vim Ata- Soda Waschbürsten Stück ab 163 Schrubber Ausführung. Stücke ab 32 5 Oruckerei 3 3 Prozent 8 kaufmann und hole eine Dose Erdal eee eee eee ee ee ee 250 gr⸗Stück 17 u. 183 Paket 30 u. 560 Paket 30 u. 56% ½-kg-Dose ab 40 0 5 2 ale nder. Fußballvereinigung 1898. in der Schulturnhalle für alle Aktiven. Verſammlung. erſammlungs⸗ Kleingärtnerverein Mhm.⸗Seckenheim. Heute Donnerstag Abend ½6 Uhr müſſen die beſtellten Bäume und Reben as Lager im Sommerdamm abgeholt werden. Wer noch Rebg will, kann ſolche heute Abend bei Georg Treiber beſtellen. N Geräteſchuppen müſſen bis 15. Mai verſchwinden. Die Gelände weihe mit Sommerfeſt findet am 29. und 30. Juli ſtatt. du ſchöner, gut angelegter Garten. Auch Richtmitglieder könne Heute Donnerstag Abend Traimug Anſchließend Spiel Garten Ro. 115, Weg 11, iſt durch Wegzug frei geworden. Si ſich darum bewerben. Gewinnauszug 5. Klaſſe 52. Preußiſch⸗Süddeutſche(278. Preuß.) Klaſſen-Lotterle Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II ö 26. Ziehungstag 6. März 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 50 000 RM. 98339 4 Gewinne zu 5000 RM. 81471 269348 8 Gewinne zu 3000 RM. 223180 397852 329489 363905 „„ 18 Gewinne fi 2000 RM. 5215 81379 120983 188141 214448 23403] 285828 308674 5 70 Gewinne zu 1900 RM. 11908 17873 21272 35235 38858 50155 81422, 83759 91180 93125 118322 118800 15088 173587 177% 179891 2107681 222008 222864 237287 243342 261862 279627 282424 305807 325986 328572 343521 347980 389570 392519 382789 356929 358886 361123. 202940 35820 39853 40993 5963 80622 87412 91840 88482 88576 07099 108910 139733 139781 144300 144374 150157 174626 176221 182168 187634 205914 2718985 221614 231185 234382 234403 243164 248% 288979 274293 278157 281764 386449 288461 291003 293996 29649 288748 303748 304006 308887 318622 324920 341657 357069 357923 381918 882069 386227 392697 222 Gewinne zu 300 Nl, noggg 20889 27808 27544 31094 88% 39454 378 88 50220 82280 85122 87684 87705 78848 88% 93325, 87 887 10207 108408 08848 197384 10781 114936 le 128478 185719 137898 137816 139901 141921 142224 148802 14000 326778 327918 388148 337484 340744 340910 344823 358142 557525 1 Außerdem wurden 4564 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 S zu 9 5 5 36487 winne zu 73727 181280 808982 343759 8 Gewinne zu 3000 RM. 2231329 225434 285531328889 18 Gewin 1868 2095205 55 ne e 50776 108585 2691 1383077 52 Gewinne zu 1 119807 14811 288770 8583 8295 82 Gewinne 500 RM. 999 3502 36868 40981 854 U Gewinne zu 500 RM., 3222 19389 21561 24954 28286 3900 Her Irn in Narr dip un ie bee o eng gem Bun ia og Bullnulzegejckl oh. odd ei ine Sb e ue“ iind eig u; elv)g eibiupt eng aned acdnuct jagd„ie Nez uie sq Anil Selle gusdzomeb tonv na nig Ieueusgen eue sun zi Ueeig uuvm dei— aengespang zeule dom fog cpi uzula z“ Inv pog eicpoz vluvz „iuellor uezoplsbun abvr uenpyu eig ei cf diem uuvd— uenvaneanbuv Bunugogz tezelun nd sid mu ci gavuch eig 18 ueq pg Jpleheic uupz uelunphkea scpru adunnspeqzbaubc 2461 0 deen auen AUoa un tene Apnezun opou 210 Aepinzq ieusem uo 910 bp ognab usa“ qvaeg uego dee de eee e ee die be eln 14“ usuuolne ueckchg os luz Aula un guepnl i al aun uch on eign zb„seh svg 1— Guus“ SOeabn gun bus gol unzloz znvab sog aun un od uf brpo! 461 use davoch uehung e deence gg ron ue open lang spd Huplckulch u: Baeqsze pq vluvz ugvu aun ul loguqog up Anvaguslunjgz Anbaoſeg ounſiage ua used aubc reg u ahn swpel un os Aenltopu up epi ze gun eggoaz nan uu ei bob iges „aehsig sio ue 16e pon en cs 35 ehahvg og p une eee eu se zuuu Al „ en bb obvanea use zdene read— ust relleg uochf ien e wehen eee e ene ee eg„ee“ elvis dung eenubebfus ieee eee eee ae ur be eee e; eech eu ih en nag „ies dene suf deu act; dl en e— geg auge; 10b p: sq vg nec“ „ usuunptea piu c uur ei aun dgunzisglegav zaupg ze u! ung e og 1 zanu nc piu 8e gie o umuozuv bung splun uuvm vu ꝙnqsanz u 199011 nen, eee et eier e e le unzg“ mol zauſgdg obieteg ⸗ulangun zog zan„iusgzem znß vl uung svo gu pi v — pluvt oliaaag ie opou uebzomn Tuuuloz vdo qu“ Allach) spgiuczſß nv“ u: Bund aun urg signs ell „i ueuublnd pi gun alia sio seuveß a0 1 Apt rege n ee e eq — uepunf jeia of cpr nene nn Je emu ng Ag sun— inna nv osulunuzea ol gute uo nig nc“ ufennplickoz ui esso„Dugena icpiu bog na 11g sb jgeun queqzz uebuvs us na uus— pl unzg“ Hoegehn ue Inv uszeuhldo z nu 21 Hf Bod ugeauv un 115 anzun zee u! bud nv mung fed uleſezg uog Cusjoqzea pnagqppzg) 49 dog steipg sed bpvu Tunze tung enkupz eie zeun zs eg enn CT uebniz ueue! lo uso zm Ane bun e ee eee ang Ibos uod u e enn gun ei un Anz ueuzel 4 upp uuvg 91 ebm! pu ue euieugeg sv usgeinea bpiuozch non aun Kiuzeſchch uoa aivrog ng ue eh dun ubs zeuzzig Hoang Ueljemeuv t uobuvizae neun T etepnef nebn sig eig gun gf end a bund en g zennzcg on Ind at sung enen oon aue Tin nepbn 24— 800 28 Ueufozg uelnazneuv anu cam Ueſpnvig dic uegoh neg 318 Tamul! Ada— cuepnſeg tepinzg noi“ eis mu ppuluze piu in zaanzeß is aun eis uohogz“ nene dne gun ed doulel ub nig dog ne uuns ꝛduebunz Aoljef uu reibe dog edel„isnv uezgvg biduvme 40a iS ug o— vino nord uh ac usugs igen 318“ g bunbecegz Togagg eun zona mebncpeg Tophauebn ꝛchoa iedu pad zen ol uupgg üsfssd sezuech 0 911g ue Agnlech ue und use eq Madel g acppidg aufs aun Pluie ue auc auief Ado Ale gedigy uz! ue ele ur zen gun gabi apa 3 i uenvoc uenvaß ue zezun nu une eee Selsid u pig uequeln ic uu e e bun gtuzeichd üca olving ꝛc0a qupi aul „Ipinep pg Inv uofjegzuincpg sun ald gun sun ne 518“ ol up als igivg fuse zeemeh haun aun usbeg ecplun epuupzcß f usgzem Hegupgeg zqvußß sio gun uejgn! uuvzß sio ie uz dog ed sn 211 Apis“ „Ipang cp! ulleng enva obupf pou S. uus gun — zn Gi 55 ol s avg: anpg pn cih duft 9 Sb ige uv uusgz“ Toateg uni; gen„nzg dun znu pog uvu ettaszugnzegz leid ol Tezunm usumozes aa ugebun ge idnpgzeqg ug— pu pi greg“ „ebene uueg ng Nag! 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Ars ei due i uod 01 25 ung 6 bas' guvfuach 2 kelſogz g een e eee e eee e ee 1510“ anckos 1 11 pP u 9118 een ee ede nr ebunlgilnzz mad zeleig sn ppglach aule usuueu uogickhumb eg e. cgi ua acc aue den eee 40 eue been et eſesge bun h leich ue un sz s uoqa og 3 ueguba! e r eee er ebene e 0 5 „ 2 lalpaumog dae eeeleesno 83 ellen e due. 121 Bec ee undcenbg de egejecß 0e uelsabnjg sed zdzücſt 61 S ppa ound e eee een; e neee ee e nee eh le e eee e eceuchſchung „ ehen e ce eg: 2, Aahsnoch ssphuuput 9 bunu Anz spunngeu val 5 Hab 4e duung i eau 1b% fluss 7 0 12 2— 2 2 n 2. 2. 0 4 4 zobupjlck 1 0 85 e nvuoc ze up zovſe aeq uten irg desen 08 obupjlck zanhing 63 Robueuvundch 2 zg been nde Ine 8 Jobockvgßz T ehen eee eee Tee f Aonuueagß 81 Aub nel Seceeer er ien eee U Ans 5. hege bbaun eL gung O uupzag apf 8 JZupasssusupim naß) g leg I 56 vy g Tahipaaomeneag 1 (o6„aeg eie ee c ne epd 18“(og) S pasuseqt idee a inf nun ugs ad 0 usg Sole 150 zu sog deqn uc 2157 45 udhung ueg ona degogß a0 g wwo ick: (og)„ue geg zb 9400 uduugg tu nene die— ug e din ee Meg bijedeuichl ava plc Sichiu zcknogtean ssc sgi Alu 20 ea uebg ue soguvs ufeut Usgeo! 10 er„eee egen ac Sehluge uch“ ebaaebeſach s aeg gu An zog zog Invag geuzel ne bud 6139 nua (oa„ienol uezgveeg scp 4 „eusbaog an sog“ „„aueqnpzeq ne uebiog auseiu uf“ dbung aeg lest a 215 ie udnenda sah uso vg“ eg“ anvaz deine eg gun usb sog ned g Jenn! 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Armin verlor ſeine ſtarre Haltung und ſchmunzelte. „Du Affe!“ ſagte Tanja plötzlich ſehr energiſch.„Wie kommſt du überhaupt dazu, dich ſo zu benehmen, wo du mir doch damals ſolch einen glühenden Liebesbrief ge⸗ ſchrieben haſt?— Wie?— Was denkſt du dir eigentlich?“ „Tanja, du biſt noch genau ſo verrückt wie in Berlin!“ lachte Armin. „Schön! Aber dann nimm mir wenigſtens mein Ge⸗ päck ab. Du biſt ſchon ſchrecklich verbauert in dem Neſt!“ Bereitwillig nahm Armin das Köfferchen. Wirklich— das Mädel ſah ſchick aus! Wenn doch die Chriſtine etwas von dieſem großſtädtiſchen Schmiß hätte .. aber die begnügte ſich immer noch mit ihren einfachen, kindlichen Fummelchen. „Alſo, mein geliebter Arminius, hier bin ich nun! Nein, wie mich dieſes Paradies der Anſchuld erſchüttert! — Weißt du, mein Levinſki—“ „Levinſti— wer iſt das?“ „Na, mein Zahndoktor— das iſt ein patenter Kerl! Der ſagt: Lieber ſcheintot als Kleinſtadt! Kein Auto, keine Elektriſche, keine Bar.. puh, was ſoll man denn hier?“ Armin wurde vor dieſem unbekümmerten Mädchenge⸗ plauder faſt verlegen. „Tja— Berlin iſt Berlin!“ ſeufzte er. „Tu man nicht ſo— kennſt du überhaupt Berlin, wie es lacht, lebt und liebt?“ neckte ſie. „Weiß der Himmel, du ſprichſt wie eine erfahrene Großſtadkratte— und wenn ich nicht genau wüßte, daß du ein anſtändiger Kerl biſt—“ „Quatſch keine Opern, Arminius!“ „Sag doch nicht immer Arminius „Arminius, Arminius!— Junge, ſei doch nicht ſo etepetete! Du tuſt mir leid, weiß Gott, du tuſt mir leid ausgerechnet in dieſer Kleinſtadt muß ein ſo hübſcher Menſch wie du verſauern!— Brrl— Warum hängſt du nicht wie ich das Seminar an den Nagel und kommſt nach Berlin? Haſt du etwa daran Vergnügen, fahraus, jahr⸗ ein mit dem Rohrſtock zu regieren? Ich danke!“ Armin kaute an der Unterlippe. „Es iſt mir auch zuwider,“ ſagte er plötzlich ernſthaft. „Du kannſt mir's glauben, Tanja, wenn die Mutter nicht ſo darauf beſtände— ſie iſt ja ganz verſeſſen, daß ich Lehrer werde! Und ich kann ja auch nicht anders! Ja, wenn ich Geld hätte— aber ſo! Mit jedem Pfennig muß man rechnen— alles wird einem nachgezählt, kein Ver⸗ gnügen darf man ſich gönnen! Wenn es nach mir ginge, würde ich Schauspieler oder Sänger oder ginge zum Film!“ Tanja ſchob ihren Arm in den ſeinen. „Aber das wäre doch das einzig Richtige! Ein ſchnei⸗ diger Menſch biſt du— zum Anknabbern!— Na, nun wird er auch noch rot!— Schau, ſchau, du kannſt alſo noch rot werden!— Aber Spaß beiseite, Arminius,“— ſie ſah ihn von oben bis unten kritiſch an—„gut gewachſen, edles Geſicht, tadelloſe Singſtimme: warum ſollteſt du kein Glück haben? Verſuch es doch, komm doch nach Berlin!“ » Ach, was denkſt du! Mutter würde mich doch nicht fortlaſſen!“ „Mama! Mama!“ miaute ſie mit einer weinerlichen Kinderſtimme.„Häng dich doch an ihren Schürzenzipfel! Glaubſt du, meine Mutter hat mir erlaubt, Zahntech⸗ nikerin zu werden? Da muß man ſich eben durchſetzen, Perſönlichkeit werden, mein kleiner Arminius!“ „Perſönlichkeit werden!— Hier in Waldernach?“ „Und dann beſitzeſt du auch Mut und einen ausge⸗ eichneten Geſchmack— ſonſt hätteſt du mir damals nicht en Liebesbrief—“ „Tanja!“ „Ich rede, wie mir der Schnabel gewachſen iſt— friſch, fromm, fröhlich frei! Ich mein' es gut mit dir.— Laß dich nicht unterkriegen!“ Nun ſchwiegen ſie beide. „Dort wohnen wir!“ ſagte Armin, als ſie aus den An⸗ lagen traten. „Was? Ueber der Konditorei?“ 5 16. S „Ig.“ „O, ihr ſüßen Leute— ogottogottogott! Sag mal, Armin, willſt du mit mir fündigen?“ „Ich— verſtehe nicht „Ich— verſtehe nicht u mal, deine Mama hat doch noch Unterricht?“ „Und Chriſta iſt auch noch nicht da?“ „Nein.“ ö 7755 „Sollen wir denn brav im Nebenzimmer ſitzen und die Tonleitern mit anhören?“ „Was meinſt du?“ a „Trag ſchnell ſtill und behutſam den Koffer hinauf, komm wieder runter und ebenſo ſchnell, ſtill und behut⸗ ſam ſchlüpfen wir in die Konditorei und eſſen einen Moh⸗ renkopf mit Schlagſahne. Ich lade dich ein— weißt du, zur Verſöhnung!“ Armin kämpfte. Kamen ſie nicht ins Gerede, wenn je⸗ mand ſie ſah?— Ja, dieſe Lhotrys. waren die nicht ſchwatzhaft genug? Aber funkelte da nicht ſchon in dieſen Mädchenaugen Spott über ſein Zögern? 1 ſagte er ruhig,„geh hinein— ich komme gleich nach.“ Aufgeregt lief er mit dem Koffer davon. Tanja öffnete die Tür und nahm an einem Marmor⸗ tiſch Platz. Die Konditorei war ziemlich beſetzt. Neben ihr am Tiſch ſaß ein ſchlanker Mann mit dunklem, zurückge⸗ ſtrichenen Haar. Sie ſah ihn von der Seite an und lächelte ein ganz klein wenig, als er ſie betrachtete. Nach einer Weile kam, etwas ſcheu und linkiſch, Ar⸗ min, und ſetzte ſich zu ihr. Sie ſah ihn beim Anblick des jungen Mannes erblaſſen. Dann grüßte er und der Herr grüßte höflich zurück. „Ausgerechnet!“ ſagte er leiſe zu ihr.„Doktor Lhotry — ein Intimus von Mama. Was der nun wieder denkt!“ „Was denkt er denn?“ Armin ſchwieg. Sie lachte ihn an. „Laß ihn nur denken ſei kein Froſch! Vielleicht blamfert er ſich und petzt bei Muttchen Treu! Dann werden wir ihm den Star ſchon ſtechen! Im übrigen möchte ich eine Melange und einen Mohrenkopf mit Sahne!“—— Doktor Chotry erhob ſich bald, ging noch einmal an den Kuchentiſch, hinter dem ſein Onkel ſaß, um ſich zu ver⸗ abſchieden, und nickte auch Armin einen Gruß zu. Dann verließ er die Konditorei. Draußen bei der Hochſtraße, in der Nähe der Führig⸗ ſchen Villa, begegnete ihm Ehriſtine, die eilig die Straße hinabſchritt. Er bot ihr die Hand. „Fräulein Chriſta? Nun, iſt Ihnen das Feſt gut be⸗ kommen?“ „Danke, Herr Doktor. And heut ſchon wieder eine Freude: Meine Schulfreundin Tanja Eckersberg kommt aus Berlin zu Beſuch!“ „Ah ſo! Dann war das wohl die junge Dame, die ich vorhin mit Ihrem Bruder in Onkels Konditorei traf?“ „In der Konditorei?“ Chriſtines Brauen zogen ſich ein wenig zuſammen.„Das ſähe Armin und Tanja ähn⸗ lich! Sie ſind doch hier nicht in Berlin Doktor Lhotry lächelte. „Aber einen Eiligen ſoll man nicht aufhalten— auf Wiederſehen.“ 5 Er verabſchiedete ſich in ſeiner herzlichen Weiſe, und Chriſtine eilte weiter. a 4 Richtig! Als ſie ſcheu durch die Scheiben ſpähte, ſah ſie die beiden noch in der Konditorei und ganz vergnüglich ſchwatzen. a Sie ſchwankte: ſollte ſie hineingehen? Es widerſtrebte ihr, die Freundin dort zu begrüßen— unter ſo vielen Menſchen. Was war Arnim nur eingefallen, daß ſie hier ſaßen? Doch da erhoben ſie ſich. Tanja ging an die Kaſſe, um zu zahlen. And Armin? Wie. Zahlte Tanja denn für ihren Bruder mit? 195 5 Abwartend und betroffen ſtand EChriſtine draußen. Doch da kamen ſie ſchon lachend und luſtig heraus. 8„Ah... das Chriſtchen! Komm, Spatz, gib mir einen uß!“ Tanja hob ihr die Arme entgegen... Ehriſtine ſagte ſo leiſe Guten Tag, daß Tanja es nicht hörte, aber ſie achtete auch garnicht darauf. Die Linke um Ehriſtines Schulter geſchlungen, ſtreckte ſie die Rechte nach Armin aus.(FJortſetzung folgt.) Die golieei w Fhizze von Elis Herr Brahm ſaß im Autobus und las eifrig in der Zei⸗ tung mit, die ein Mann mit Brille neben ihm ſtudierte. Auf einmal blickte der Nachbar zum Fenſter hinaus, faltete raſch die Zeitung zuſammen, erhob ſich und ſtrebte dem Ausgang zu. Der Autobus bremſte gerade bei einer Halte⸗ ſtelle ab. In ſeiner Lektüre ſolcherart geſtört, ſah Brahm mißbilligend dem Herrn nach und rückte gleichzeitig be⸗ guemer ein wenig auf den eben freigewordenen Sitz hin⸗ über. Dabei kam ſeine Hand auf etwas Glattes, das ſich nach Leder anfühlte. Ein raſcher Griff überzeugte ihn da⸗ von, daß es ſich um eine Brieftaſche handelte. Es wäre noch Zeit geweſen, dem Verluſtträger nachzurufen, da er in dieſem Augenblick ausſtieg, aber Brahm erwürgte raſch ein beſſeres Gewiſſen und ſicherte die Beute, indem er ſich zu⸗ nächſt mit Selbſtverſtändlichkeit daraufſetzte. So etwas paſſierte einem nicht alle Tage, hätte der Kerl beſſer auf⸗ gepaßt. Er konnte ſie ihm noch immer zuſchicken, aber dem Finder ſtand doch mindeſtens das Recht zu, nachzuſehen, was drinnen ſei. Ein Blick in die Runde überzeugte ihn, daß der Vorgang von niemandem beobachtet worden war. Alſo wartete Brahm noch eine Weile, taſtete dann nach rückwärts, als wollte er ſeinen Mantel zurechtrichten und zauberte dabei den Fundgegenſtand in ſeine Taſche. Bei der nächſten Halteſtelle ſtieg er aus Es verlangte ihn, unter ein Haustor zu treten und die Beute zunächſt flüchtig in Augenſchein zu nehmen, aber er beherrſchte ſich, denn er wollte die Sache genußreicher geſtalten. Daher erledigte er erſt noch eine Beſorgung und begab ſich dann in ſeine Jung⸗ geſellenwohnung. Dort legte er Mantel und Hut ab, über⸗ zeugte ſich, daß die Tür gut verſchloſſen war, ſetzte ſich hierauf an ſeinen Schreibtiſch und zog feierlich die Brief⸗ taſche hervor. Sie war etwas abgegriffen, aber aus gutem Leder. Er öffnete ſie und ſah zuerſt einige Schriftſtücke, aus denen hervorging, daß es ſich bei der Perſon des Eigen⸗ tümers um einen Buchhalter handelte. Seine Anſchrift war nicht erſichtlich. Einige Griffe in die Seitenfächer brachten weihundertzwanzig Mark ans Tageslicht.„Donnerwetter, gte Brahm,„nicht ſchlecht!“ Nur einen Augenblick beſchwerte er ſeine Seele, daß der Betrag den Monatslohn des Buchhalters ausmachen müſſe, aber dann begann er ſchon nachzudenken, was er mit dem billigen Geld alles anfangen könnte. Und nachdem er ſich darüber vollkommen klar geworden war, tötete er die letzten Bedenken, indem er zu ſich ſelbſt ſprach:„Wenn ich etwas verlieren würde, würde ich es auch nicht mehr be⸗ kommen.“ Dieſe weltanſchauliche Betrachtung wurde durch ein Klingeln unterbrochen. Brahm legte das Geld raſch in die Brieftaſche zurück und ſteckte dieſe ein. Dann ging er zur Tür und öffnete. Draußen ſtand ein breitſchultriger Herr mit einem energiſchen Kinn. „Kriminalpolizei!“ ſtellte er ſich vor, zeigte ſeine Er⸗ kennungsmarke und trat unaufgefordert ein.„Sind Sie Herr Brahm?“ „Jawohl,“ ſagte der Hausherr betroffen,„was wünſchen Sie?“ „Sie möchten ſofort mit mir zum Präſidium kommen!“ „In welcher Angelegenheit?“ „Das werden Sie dort genau erfahren,“ erklärte der Beamte kurz.„Sie ſollen mit einer Fundſache in Ver⸗ bindung ſtehen.“ N Herrn Brahm begann es in den Ohren zu ſauſen.„So, ſo, aha,“ ſagte er und griff gehorſam nach Mantel und Hut. Und während er mit dem Geheimpoliziſten über die Treppe ging, kreiſten ſeine Gedanken. Zu dumm ſo etwas, wie konnte man nur wiſſen? War er alſo doch beobachtet worden und hatte ihn jemand verfolgt? Aber ſchließlich vermochte niemand zu behaupten, daß er ſich mit der Ab⸗ ſicht trug, den Fund zu verheimlichen. Außerordentlich peinliche Geſchichte. f „Ich wollte ſowieſo gerade zur Polizei gehen,.“ ver⸗ ſuchte ſich Brahm dem Beamten gegenüber zu rechtfertigen, aber dieſer ſchob nur das Kinn weiter vor und ſchwieg. bet Scumili f n 9 Eine Viertelſtunde 19 ſtand Brahm vor einem Schreibtiſch, an dem ein ommiſſar ſaß, der ihn durch ſeine 20 hindurch ſcharf anfunkelte.„Alſo Sie ſind der r. 40 5 11* f 05 9 Brahm hob beſchwörend die Hände.„Es iſt ein ſelt⸗ ſames Zuſammentreffen,“ unterbrach er den Beamten.„Ich wollte eben zum Fundbüro, nachdem ich vorerſt dringend auf einen Augenblick nach Hauſe mußte. Ich habe nämlich eine Brieftaſche gefunden, die eine ganze Menge Geld ent⸗ ält. Ich halte es daher als guter Staatsbürger für meine flicht—“ Und 1 er munter weiterſchwatzte, legte er die Brieftaſche auf den Tiſch. Der Kommiſſar begann ſie ſofort zu unterſuchen und machte ein Geſicht wie ein Faun, Nachdem er ſchließlich das Fundprotokoll geſchrieben hatt verſchränkte er die Arme, nickte einige Male mit dem Roy und ſagte nur,„ja, ja, Herr Brahm!“ 1 „Sie werden doch nicht daran zweifeln, daß ich die Brieftaſche abliefern wollte,“ empörte ſich Brahm.„Aber ich möchte wirklich wiſſen, wieſo Sie in Erfahrung brachten, daß ich ſie gefunden habe.“ ö (Zeichnung: H. Bauer.) Ja, meinke der Beamte lächelnd,„die Polizei weiß eben alles. Uebrigens habe ich Sie wegen einer ganz an⸗ deren Sache rufen laſſen. Es wurde nämlich eine Damen⸗ handtaſche abgegeben, in der ſich als einzige Anhalts⸗ punkt bezüglich der Verluſtträgerin Ihre iſitenkarte be⸗ fand. Es iſt doch naheliegend, daß ich mich an Sie wandte, damit Sie mir den Namen Ihrer kleinen Bekanntſchaft verraten, zu der die Handtaſche gehört. Ja, ja, Herr Brahm.“ Herr Brahm machte ein Geſicht, als wäre er ein ante da einer allein unmöglich ſo dumm dreinſehen onnte. 2 Beſcheidenheit des Monarchen Auf einer Reiſe in Jütland trat König Friedrich VI. von Dänemark in eine Dorfſchule. Die Knaben zeigten ſich munter und friſch, und der König fragte: g „Jungens, könnt ihr mir ſagen, wie die größten Könige von Dänemark heißen?“ In einem Chor riefen die Jungen:„Kanut der Große, Waldemar, Chriſtian IV.!“ Ein Knabe, dem der Schulmeiſter etwas zugeflüſter! hatte, hob den Finger in die Höhe. 5 „Weißt du noch einen?“ fragte der König. „Ja, Friedrich VI.,“ lautete die prompte Antwort. „Was hat denn der Großes getan?“ „der Junge ſchwieg verlegen und ſtotterte endlich:„Ich weiß es nicht.“ 5 „Tröſte dich, mein Junge,“ ſagte lächelnd der König, „ich weiß es auch nicht.“ b