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Jahrgang . 9 9 9 N E fi E Kam E II ad ö Madrid holt Verſtärkung. 1 Nach Meldungen aus Madrid haben zahlreiche Trup⸗ a penabteilungen auf Befehl des Verteidigungsausſchuſſes be⸗ Kommuniſten haben wieder Oberwaſſer.— Miaja ſetzt gonnen, die von kommuniſtiſchen Elementen beſetzten Häu⸗ Fronkkruppen ein. ſerviertel mit Gewalt zu ſäubern. Gegen 13.15 Uhr hörte Bilbao, 9. März. man Gewehrfeuer, das nach kurzer Zeit wieder verſtummte. 15 eadeld ale de dend dene gusſchuß Miajas hakte e e e zu früh gejubelt, als er den„Sieg“ über die rote Konkur⸗ 1 adri i i tenz der Negrin-Kommuniſten auspoſaunte. Das Blatt hat Alemtetoe, bete der Madrider Fender Ahe d 8. das Armeekorps der Levante und andere Einheiten in Ge⸗ ſich bereits am Donnerskag gewendet. Nach den letzlen Nach⸗ 6 1 ri hi nihten aus Madrid ſind die Anhänger der Kommune cn waltmärſchen auf Madrid marſchierten, um an der Unker ö An 5 drückung d uniſti f 8 ilzu⸗ den Morgenſtunden wieder weit ins Sladtinnere vorgodrun⸗ 5 1000 en fie gende ee 395 5 gen und haben alle Ausfallſtraßen beſetzt Zurzeit werde ge⸗ muniſten irreführen ließen, ſchloſſen ſich jetzt den Skreit⸗ kämpft. Miaja hat in ſeiner Not roke Abteilungen von der kräften des Verkeidigungsausſchuſſes an 418 1 1 8 Perbſeren Die zu ihm haltenden 55 5 ugzeugſtaffein bombardieren die von den Kommuniſten 72 beſekfen Stadfteile. f Rotiſpaniſche Küſte blockiert Die Nol der Bevölkerung der unglücklichen Stadt iſt Amklliche Bekannkmachung.— U-Boote kreuzen. durch den Krieg der roten Häuptlinge aufs höchſte geſtiegen. Burgos, 9. Mär Verängſtigt hält ſie ſieh in den Wohnungen und harrt der ie 175 70 Aüppen Francds, die ſie von den roten Intermenſc 1 Marineleikung gibl eine amtliche 1 TT.... a 5 0 iktelmeerküſtenſtreifen zwiſchen Sagun 8 18 i. Im einzelnen wird gemeldet, daß mehrere rote Abtei⸗ und Adra bei Almeria, für jede Schiffahrt und Schiffe 557 III lungen, die bisher auf der Seite Miajas ſtanden, zu den gleich welcher Nakion und welcher Ark der Ladung gesperrt in der Luftabwehr zum Ausdruck; an Stelle der urſprüng⸗ Kommuniſten übergegangen ſind. Nach einer wird. Kein ausländiſches Schiff darf ſich ohne entſprechende lichen zwei Diviſionen ſeien fünf Luftabwehrdiviſionen ge⸗ Verſion ſoll es ſich ſogar um die geſamte Madrider Garni⸗ Befugnis nakionalſpaniſcher Behörden dem genannken Kü treten, die noch um zwei weitere verſtärkt werden würden. ſon handeln. Die radikalen Kommuniſten beſetzten die Aus⸗ ſtenſtreifen auf weniger als drei Meilen nähern. Die inker. Die Rede behandelte ſchließlich noch Einzelfragen von Be⸗ fallſtraßen nach Valencia, Guadalajara und Burgos, ſo daß nakionale Schiffahrt wird weiker darauf aufmerkſam ge- waffnung und Ausrüſtung der Heimatarmee und gab dann Madrid von der Kommune völlig eingeſchloſſen iſt. Dann f macht, daß im Gebiet von Carkageng und Kap Palos na- als Stärke der geſamten Streitkraft 19 Diviſionen an, wo⸗ befüchten ſie im Stadtinnern die öffentlichen Gebäude, die[tionale U-Boote kreuzen, welche Anweiſungen haben, jedes bei er Territorialarmee zur Heimatverteidigung und„Feld⸗ „Ministerien“ und das Rundfunkgebäude zu beſetzen. Es ausländiſche Schiff zu verſenken, welches die Hrei⸗Meilen⸗ armee“ unterſchied. Charakteriſtiſcherweiſe außerte der Mi⸗ entwickelten ſich heftige Straßenkämpfe. Die Verwirrung Zone verletzt. 5 5 5 8 niſter zur Stärke der gegenwärtigen britiſchen Armee, daß war ſo groß daß häufig die Anhänger Miajas mit Kom⸗ Alle ausländiſchen Schiffe, welche rote Häfen hierbei weniger die Kopfſtärke als die Materialdus⸗ anzulaufen beabſichtigen, müſſen vorher dazu die Erlaub⸗ rüſtung zähle. Ohne die indiſche Armee betrage die Kopf⸗ Englands Einſatz für Frankreich 19 Diviſionen zum Eingreifen bereit. London, 9. März. KArlegsminiſter Hore Beliſha begründete in einer län⸗ geren Rede im Unterhaus eingehend den Wehrhaushalt der britiſchen Armee. Im Verlaufe feiner Rede gab er eine Er⸗ klärung über das Verhälknis Englands zu Frankreich in den ſein Reſſort berührenden Fragen ab. Hore Beliſha knüpfte an die wiederholten Erklärungen des Premierminiſters an, daß England an der Verkeſdi⸗ gung der franzöſiſchen vitalen Inkereſſen im Notfalls keil⸗ haben werde und keilte mit, daß man ſich in den Beſpre⸗ chungen mit Paris betreffend eines möglichen Einſatzes eng⸗ liſcher Soldaten zu dieſem Zwecke nicht feſtgelegt habe. Es „ſollten kluge Leute für jede Evenkualikät bereit ſein“, und die Ark und Weiſe, wie England einen derartigen Beiſtand leiſten werde, würde weder halbherzig ſein noch auf irgend⸗ einer Theorie der Genfer Verpflichtungen beruhen. Es han; 16 ſich um Spezialpläne zur Verteidigung, nicht zum An⸗ griff. Zum Armeehaushalt erklärte der Kriegsminiſter, Die nationalſpaniſche ee muniſten verwechſelt wurden und die roten Brüder unter⸗ luſte werden auf beiden Seiten auf mehreretauſend vilbevölkerung um Beiſtand an. Schließlich mußte er A b⸗ teilungen von der Front heranziehen. Die ihm er⸗ einander ein grauſames Blutbad anrichteten. Die Ver⸗ Mann geſchätzt. Da die Anhänger Miajas an Zahl zu ge⸗ ring waren, flehte er durch den Rundfunk zunächſt die Zi⸗ gebenen Geſchwader der Luftwaffe bombardierten ſtändig die von den Kommuniſten beſetzten Stadtteile. Gleichzeitig eröffnete die von der Front eintreffende Artillerie das heuer, ſo daß ganze Gebäudekomplexe in Trümmer gelegt wurden. Auch unter der Zivilbevölkerung ſind dadurch ſtarke Verluſte eingetreten. „Das doppelte Geſicht Miajas enthüllt ein Manifeſt an die Einwohner in Madrid, in dem er dieſe auffordert, ſich auf die Seite des„Verteidigungsrates“ zu ſtellen. Wenn die Bevölkerung ihn jetzt nicht unterſtütze, dann wäre der Einzug Francos unvermeidlich. „Nach den letzten Meldungen ſcheinen die Straßenkämpfe in Madrid ſtändig größeres Ausmaß anzunehmen. Ueber den wirklichen Umfang können jedoch nur Vermutungen angeſtellt werden. da ſämtliche Verbindungen der Stadt mit der Außenwelt von der Kommune abgeſchnitten ſind. Es heißt, daß das geſamte erſte rote Armeekorps ch gegen Maja erhoben habe und den Ort Barajas beſetzte, den einzigen noch verbliebenen Flughafen Madrids. Die von Miaja herbeigerufenen Frontabkeilungen rücken unter⸗ deſſen in Eilmärſchen heran. In der Umgebung von Bara⸗ las ſollen ſie bereits mit Kommuniſten zuſammengetroffen ein und heftige Kämpfe hätten ſich hier entwickelt. Ander Aronttruppen rücken auf Canillejas öſtlich von Madrid an der Straße nach Guadalajara vor. Vor dem Eingreifen Francos? ( Wie in Paris aus zuverläſſiger Quelle in Burgos be⸗ 10 wird, ſoll General Franco angeſichts der ſelbſtzer⸗ ſeeſchenden Kämpfe der bolſchewiſtiſchen Machthaber in Mabeid beſchloſſen haben, die nakionale Offenſive auf die panif e Hauptſtadt zu beſchleunigen. Allgemein rechnet man Magni baldigen Vorſtoß nationalſpaniſcher Truppen auf d. f 117151 N 5 Miaſas verdächtiges Amſchwen ken 15 Der nationalſpaniſche Sender beſchäftigte ſich nochmals f 0 dem plötzlichen Geſinnungswechſel in Madrid. Es wird ſetgeſtellt daß die plötzliche antikommuniſtiſche Einſtellung mdertadrider„Verteidigungsrat“, namentlich die Sinnes⸗ Mice rung des„Generals“ Miaſa recht überraſchend kommt. len lg ſei wenig geeignet ſich als Antikommunſſt aufzuſpie⸗ gun r ſei es gerade geweſen, der ſeinerzeit die Verteidi⸗ g, Madrids ausſchließlich dank ſowfetruſſiſcher ilfe durchführte. Sein„General⸗Stab“ habe nur ſo von beetmilftär gewimmelt. und mehr als einmal ff es Miaja für notwendig erachtet, den Sowſets beta Dank für die bewieſene Hilfe zu ſagen. Sein 8 liches Umſchwenken könne daher nicht überzeugen, ſon⸗ en mache ihn vielmehr höchſt verdächtig. Sowjets in No ⸗Andaluſien Die blutigen Auseinanderſetzungen der roten Macht⸗ 9 beſchränken ſich nicht 17 Madrid. In verſchiedenen reiten iſt es zu Kämpfen zwiſchen Anhängern des men garergünſtlings Miaja und den Kommuniſten gekom⸗ der Lalbährend die Streitkräfte Miajas in Valencia Herr ſſchen Pründ, verlangten die Kommuniſten in den andalu⸗ metelt Provinzen Jaen und Almeria die Oberhand. Sie nied e Beauftragten des„Verteidigungsausſchuſſes er und ſetzten überall örtliche Sowjets nach dem Mu⸗ ſter der Sowjetunion ein. nis der nationalſpaniſchen Behörden einholen. Hierzu iſt erforderlich, daß ſie zunächſt einen nationalſpaniſchen Hafen anlaufen, wofür hauptſächlich die Häfen von Barcelona, Palma auf Mallorca und Malaga vorgeſehen ſind. England und die Blockade 5„Gegenſtand der Prüfung“ in London. London, 9. März. Zu der von Nationalſpanien ver⸗ hängten Sperre über die rotſpaniſche Mittelmeerküſte wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, das bisher eine offi⸗ zielle Mitteilung der Franco-Regierung im Foreign Office nicht eingetroffen iſt. Die Angelegenheit ſei aber gegen⸗ wärtig Gegenſtand der Prüfung der zuſtändigen Stellen. Eine offizielle Stellungnahme ſei vor dem Abſchluß dieſer Prüfung nicht möglich, es werde aber erwartet, daß die Regierung in Kürze eine Erklärung bekanntgebe. Der grundſätzlichen Seite nach wird darauf hingewieſen, daß die Londoner Regierung zwar die Franco⸗Regierung formell anerkannt, ihr jedoch die Kriegführendenrechte bis⸗ her nicht eingeräumt habe. Hierzu gehöre auch die Blockade. Die geflüchtete Flotte In nationalſpaniſchen politiſchen Kreiſen wird unter⸗ ſtrichen, daß nach der Flucht der roten Flotte Sowjetſpa⸗ nien nunmehr keinerlei Seegeltung mehr habe. Nach ihrer Flucht gehe die einſtige rote Flotte, die von Frankreich an General Franco ausgeliefert wer⸗ den müſſe, automatiſch in nationalſpaniſchen Beſitz über. Damit beginnt ſich, wie der Heeresberichterſtatter des Hauptquartiers betont, die Prophezeiung Francos anläßlich der Flottenſchau von Tarragona zu erfüllen, wonach Na⸗ tionalſpaniens Kriegsmarine binnen kurzem verzehnfacht werden würde. Frankreichs ſowjetſpaniſche Laſt 450 000 Rokſpanier in Frankreich— Moskau will ſie nicht Paris, 9 März. Der Finanzausſchuß der franzöſiſchen Kammer hat den Geſetzesvorſchlag angenommen, der einen vorläufigen Kredit in Höhe von 150 Millionen Franken für die Unterſtützung der rotſpaniſchen Flüchtlinge eröffnet. Der Außenminiſter gab einige Aufklärungen über die mit den ausländiſchen Regierungen geführten Berhandlun⸗ gen über eine Verteiſung der Flüchtlinge auf andere Län⸗ der und wiederholte dabei. daß Sowiekrußland keine Flücht linge aufnehme. Auch die anderen Antworten ſeien wenig befriedigend. 1 Innenminiſter Sarraut gab die Zahl der augenblicklich noch in Frankreich befindlichen rotſpaniſchen Flüchtlinge mit rund 450 000 an. Die Zahl der Flüchtlinge, die augen⸗ blicklich nicht nach Spanien zurückkehren können, ſchätzt er auf rund 40 000. Weitere 20—30 000 wollten bis zum Erlaß der erwarteten Amneſtie in Frankreich bleiben Sarraut beantwortete ſchließlich die Fragen des Abge⸗ ordneten Landry, der für eine Verwendung der nicht nach Spanien zurückkehrenden Flüchtlinge in der franzöſiſchen Landwirtſchaft und in der Induſtrie eintrat. Dieſe Frage werde zurzeit geprüft, aber die Hauptſorge der Regierung ei, ſo ſchnell wie möglich die Heimbeförderung der größten Anzahl der Flüchtlinge zu erreichen. Der Ausſchuß äußerte im übrigen Bedenken über die Entſendung einer Reihe von Flüchtlingen in die franzöſiſchen Kolonien ohne vorherige Sicherheitsmaßnahmen. Hetzerin Paſſionaria in Frankreich Die kommuniſtiſche Hetzerin Paſſionaria traf im Hafen von Marſeille ein. Mit ihr kamen weitere 110 ſowjetſpa⸗ niſche Flüchtlinge an, darunter auch der ausgeriſſene Häuptling Garcia.. —— ſtärke der Armee nunmehr 531 000 Mann. Für den Fall eines Krieges ſeien beſondere Vorkehrungen für die Rekrutierung geſchaffen worden. Dieſe Unterhausrede Hore Beliſhas ſteht im Mittel⸗ punkt des Intereſſes der Londoner Blätter. Die Zeitungen heben vor allem die Ankündigung des e her⸗ vor, daß heutzutage 19 engliſche Diviſionen zum ſofortigen Einſatz bereit ſtünden. Von Intereſſe iſt der Kommentar des liberalen„News Chronicle“ das erklärt, vor 1914 habe England zwar mit eigenem Gelde, aber mit den Hee⸗ ren anderer Völker zahlreiche Siege errungen. Es . ſei zu bedauern, daß dieſe leichte Methode heutzutage nicht mehr möglich ſei.„Daily Mail“ und„Daily Expreß“ wol⸗ len berichten können, daß neue engliſch⸗franzöſiſche Gene⸗ ralſtabsbeſprechungen kurz bevorſtünden. Englands größter Luſthaushalt 2370 Flugzeuge bis 1940. London, 10. März. Luftfahrtminiſter Sir Kingsley Wood brachte am Donnerstag den Luftfahrshaushalt ein. Er wies darauf hin, daß der Luftfahrshaushalt mit 250 Millionen Pfund der größte bisher verabſchiedete Luftfahrt⸗ haushalt ſei. Zur Erläuterung führte er aus, daß im laufenden Jahr 1939 20 neue Flugzeugſtationen angelegt würden. Weiter ſollen 35 Gruppen für den Hilfsdienſt von Frauen in der Luftfahrt eingerichtet werden. Die Einſtellung von Freiwilligen ſei geradezu map Er hoffe, die Zahl des Perſonals der Luftwaffe auf 102 000 durch Wer⸗ bung weiterer 20 000 Mann erhöhen zu können. Für den Ernſtfall ſeien weitere 35 Rekrutierungszentren für die frei⸗ willige Luftreſerve geſchaffen worden. Mit allen Hilfsorga⸗ niſationen würden aber insgeſamt 75 000 Mann im kom⸗ menden Jahre benötigt werden. Am 1. April werde die Zahl der Frontlinien⸗ flugzeuge in der Heimat 1750 betragen. Es beſtehe da⸗ her jede Ausſicht, daß das angekündigte Programm, das eine Stärke der Luftwaffe von 2370 Flugzeugen bis zum 1. April 1940 vorſehe, erfüllt werden würde. Was die ſtrafe⸗ giſchen Erwägungen bei der. angingen, ſei darauf zu verweiſen, dag Großbritann en as traditionelle„Sich⸗ verlaſſen auf die Gegenoffenſive“ nicht aufgegeben habe. Kanada im Kriegsfalle ner Es ſoll ſelbſt entſcheidon. Montreal, 9 März. Das Blatt„Le Devoir“ bringt in größter Aufmachung und ſtark hervorgehoben den Inhalt eines Manifeſtes, das in Toronto veröffentlicht worden iſt und die Unterſchrift von 74 bekannten kanadiſchen Männern aus Wirtſchaft, Handel und Wiſſenſchaft trägt. In der Er⸗ klärung, die ſich durch eine ſcharfe Formulierung auszeich⸗ net, wird eingangs betont, daß es für die Einheit Kanadas gefährlich wäre und dazu im Widerſpruch zu ſeiner neuen Verfaſſung ſtehen würde, wenn eine andere als die kana⸗ diſche Regierung das Land an kriegeriſchen Verwicklungen beteiligen könnte. Eine wachſende Jahl kanadiſcher Bürger halte die For- meln von 1914 nicht mehr der Wirklichkeit angepaßt. Es könnten heute allerdings bei fremden Mächten Iweifel über die Haltung Kanadas im Kriegsfalle beſtehen. auf der an ⸗ deren Seite ſei es ebenſo verſtändlich, daß England mit einer aukomakiſch einſetzenden Unterſtützung Kanadas rechne, da das Land von ſeinen Rechten, eine eigene Wahl zu kref⸗ fen, bisher keinen Gebrauch gemacht habe. In dem Mani⸗ feſt wird daher eine kanadiſche Erklärung befürworket, nach der das Land in der Kriegführung oder Neutralitäk allein ſeine Entſcheidungen treffen werde.. Land von Deutſchen entdeckt a 350 000 qkm antarktiſches Gebiet. Berlin, 10. März. Die Deutſche Antarktiſche Expedition 1938/39 hat nach erfolgreicher Durchführung der ihr geſtell⸗ ten Aufgaben unter Leitung des bekannten Polarforſchers und Fliegers Kapitän Ritſcher die Rückreiſe angetreten und hat in dieſen Tagen Kapſtadt paſſiert. Mit ihrer Rück⸗ kehr nach Hamburg iſt in der erſten Hälfte des Monats April d. J. zu rechnen. Vom Welter begünſtigt, hat die Expedition mehr als 350 000 qkm des ankarktiſchen Konkinenks entdeckt und kar⸗ kographiſch aufgenommen. Weite Flächen, Berge und Ge⸗ birgszüge von über 3000 m Höhe, ein polares Jenkralmaſ⸗ ſiv von über 4000 m Höhe konnten auf den weit ausgedehn⸗ ten Forſchungsflügen der mitgeführken Flugzeuge mit den neueſten deukſchen Inſtrumenten ſtereophokogrammelriſch vermeſſen werden. Dazu ſind wiſſenſchaftliche Anterſuchun⸗ gen und Beobachtungen der verſchiedenſten Art, insbeſon⸗ dere erdmagnetiſche meteorologiſche und ozeanographiſche Beobachtungen während der ganzen Reiſe mit den modern⸗ ſten Hilfsmitteln durchgeführk, u. a. auch 47 Radioſonden⸗ Aufſtiege bis 28 000 m vorgenommen worden. Die Forſchungsarbeit konnte ohne jeden Unfall zum Abſchluß gebracht werden. Wie Kapitän Ritſcher drahtlos gemeldet hat, befindet ſich an Bord alles wohl und in be⸗ ſter Stimmung. Hierzu wird von unterrichteter Seite noch Folgendes mitgeteilt: Die NS⸗„ Schwabenland“, die abwechſelnd mit der„Weſtfalen“ den Dienſt als Flugſtützpunkt für den Luft⸗ verkehr über den Südatlantik verſieht, iſt von der Luft⸗ hanſa für dieſen Forſchungsauftrag zur Verfügung geſtellt worden. Mit über 80 Mann Beſatzung, darunter vielen deutſchen Fachgelehrten und Forſchern ſowie Fliegern und Mechanikern zur Bedienung der Flugzeuge, trat die„Schwa⸗ benland“ im Dezember vorigen Jahres von Hamburg aus ihre Forſchungsreiſe an. Sie war auf das bis dahin noch völlig unerforſchte Stück der Küſte des antarktiſchen Kontinents ſüdlich des Atlantiſchen Ozeans und auf das Land angeſetzt, das hinter dieſer Küſte vermutet wurde. Während der Reiſe der„Schwabenland“ iſt eine nor⸗ wegiſche Verordnung vom 14. Januar erſchienen, durch die über einen großen Teil des antarktiſchen Konti⸗ nents— einſchließlich des Arbeitsgebietes der Deutſchen Antarktiſchen Expeditnon 1938/39— die norwegiſche Sbuveränität in Anſpruch genommen wird. Entge⸗ gen der bisher gerade von Norwegen mit beſonderem Nachdruck vertretenen völkerrechtlichen Lehre ſtützt ſich dieſe Verordnung allein auf norwegiſche Forſchungstätigkeit in der Antarktis. Soweit ſich aus den in Deutſchland vorhandenen Unter⸗ lagen ergibt, haben indes die um die Erforſchung der Ant⸗ arktis im übrigen ſehr verdienten norwegiſchen Forſcher den Teil der Küſte und des Feſtlandes noch nicht einmal überflogen, geſchweige denn betreten, der jetzt von der deutſchen Expedition entdeckt und bis ins einzelne erkundet worden iſt. Es handelt ſich nach den bisher allein vorliegen⸗ den, begreiflicherweiſe nur ſehr knappen Funkmeldungen der Expeditionsleitung um die Küſte zwiſchen dem 5. Grad weſtlicher und dem 15. Grad öſtlicher Länge und um das Gebiet von der Küſte aus landeinwärts nach Süden bis zur ſogenannten Polarkappe(etwa 75 Grad ſüdlicher Breite), das in dieſen Wochen zum erſten Male einem menſchlichen Auge erſchloſſen worden iſt. Zur Bekanntgabe näherer Einzelheiten wird die Rück⸗ kehr der Expedition nach Hamburg abgewartet werden müſſen, auf die in den Tagen um Oſtern gerechnet werden kann Nachdem Kapitän Ritſcher perſönlich Bericht erſtattet haben wird und der ſchriftliche Expeditionsbericht mit dem photographiſchen Material vorliegt, wird über die Schritte Beſchluß gefaßt werden können, die erforder⸗ lich ſind, um die Ergebniſſe der Expedition für Deutſch⸗ land sicher zuſtellen. Staatsakt am Sonntag Heldengedenktag und Tag der Wehrfreiheit. Berlin, 10. März. Das deutſche Volk feiert am Sonn⸗ tag, den 12. März, den Heldengedenktag, der von dieſem Jahr an gleichzeitig als Tag der Wehrfreiheit begangen wird. Im Mittelpunkt aller Feiern wird wieder die Feier in der Reichshauptſtadt ſtehen, die ſich in dem bereits tra⸗ ditionellen Rahmen abwickelt. Beim Staatsakt in der Staatsoper, der um 12 Uhr beginnt, wird in Anweſenheit des Führers Generaladmiral Raeder die Gedenkrede halten. Im Anſchluß daran wird der Führer einen Kranz im Ehrenmal Unter den Linden niederlegen. Starker Erfolg der Techniſchen Meſſe Leipzig, 9. März. Der vierte Meſſetag in Leipzig brachte für die Techniſche Meſſe und die Baumeſſe einen unerwartet ſtarken Beſuch und ein recht zufriedenſtellendes in⸗ und ausländiſches Geſchäft. Käufer waren nicht nur europäiſche Länder, ſondern auch Ueberſee. Lebhafte Nach⸗ frage hatten Werkzeugmaſchinen. Auch die auf Zellwollver⸗ arbeitung eingeſtellten Textilmaſchinen fanden größte Be⸗ achtung. 8 meldete ſich ferner für Fahrzeuge und tech⸗ niſchen Bürobedarf. Dieſen wurde u. a. von Jugofſlawien, den Balkanländern und Polen Auftrag gegeben. Auch Holz⸗ bearbeitungsmaſchinen wurden flott verkauft. Anſehnliche Beſtellungen von Dänemark, Schweden, Tſchecho⸗Slowakei und dem Balkan kamen auf der Radiomeſſe zuſtande. Be⸗ riedigend war der Export auch in Präziſionsmaſchinen. ptiſche, photographiſche und Kinoartikel fanden ebenfalls 8 9 Aufnahme Die Baumeſſe zog ſehr viele Einkäu⸗ er an. Es intereſſierten hauptſächlich die neuen Baumate⸗ rialien und Werkſtoffe ſowie die weſentlich verbeſſerten Baumaſchinen. Der 60. Geburtstag von Agnes Miegel Berlin, 9. März. Der Präſident der Reichsſchrifttums⸗ kammer, Hanns Johſt, hat Frau Agnes Miegel zum 60, Geburtstag folgendes Telegramm geſandt:„Am heuti⸗ gen Tage gehen meine herzlichſten Wünſche zu Ihnen, der großen Künſtlerin deutſcher Oſtlandſchaft und tiefen müt⸗ kerlichen Frauentums. Mit mir gedenken alle am deutſchen Buche Werktätigen Ihrer in Dankbarkeit.“ Mörder hingerichtet Berlin, 9. März Am 9. März 1939 iſt der am 20. März 1913 geborene Joſef Fottner aus München hingerichtet wor⸗ den, der durch Urteil des Schwurgerichts bei dem Landge⸗ richt München 1 zum Tode verurteilt worden iſt. Fottner atte ein 22jähriges Mädchen, dem er die Ehe verſprochen 2 durch zwei Piſtolenſchüſſe heimtückiſch ermordet, da ſie ihm läſtig geworden. Abſchied von der„Preußiſch⸗Süddeutſchen“ Das Große Los— Jetzt Deutſche Reichslokkerie Berlin, 9. März. Am Donnerstag vormittag wurde im Verwalkungsgebäude der Preußiſch⸗Süddeutſchen Alaſ⸗ ſenlokterie in der Viktoriaſtraße in Berlin zum letzten Mal das Große Los der„Preußiſch⸗Süddeutſchen“ gezogen. Be⸗ reits das zweite Los war ein 300-Mark⸗Gewinn, auf den beſtimmungsgemäß das Große Los fiel. Gezogen wurde die Nummer 1468, die in der erſten Abteilung in Vierkeln in Hamburg und in der zweiten Abteilung in Achkeln in Berlin geſpielt wird. Es werden alſo je vier Hamburger ſe 200 000 Mark und acht Berliner ſe 100 000 Mark ausge⸗ zahlt erhalten. Damit hat die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie auf⸗ gehört zu beſtehen. In einigen Wochen wird Fortuna mit alten Nummern neues Glück unter ihre Anwärter ſchicken. Und zwar wird die Deutſche Reichslotterie, in der alle bis⸗ herigen Landeslotterien, die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſen⸗ otterie, die Sächſiſche Landeslotterie, die Hamburger Klaſ⸗ enlotterie und die Oſtmärkiſche Klaſſenlotterie, vereint ſind, in Zukunft als einzige offizielle ſtaatliche Lotterie im Reich dafür ſorgen, daß das Geld unter die Leute kommt. Wird Paläſtina⸗Löſung diktiert? Verhandlungen mit beiden Parteien ausſichtslos London, 10. März. Wie Reuter meldet, plant die britiſche Regierung der arabiſchen und jüdiſchen Abordnung auf der Paläſtina⸗ Konferenz Anfang nächſter Woche einen eigenen letzten Lö⸗ ſungsvorſchlag zu unterbreiten. Falls die beiden Parteien ihn nicht innerhalb einer beſlimmten Friſt als Grundlage weiterer Verhandlungen annähmen, werde die Regierung ihren Plan bekanntgeben. Der Miniſterral ſoll dieſes Vor⸗ gehen gebilligt haben. Man verweiſt in London darauf, daß die bisherigen bri⸗ tiſchen Vorſchläge mit den Arabern erörtert, von den Juden aber abgelehnt worden ſeien. Dieſe Aufnahme der engliſchen Vorſchläge werde, ſo ſagt Reuter, zweifellos mitſprechen beim Entwurf des endgültigen Planes, der möglicherweiſe in ſehr wichtigen Einzelheiten von den bis⸗ her bekanntgegebenen Anregungen abweichen könnte. Die Regierung habe, ſo heißt es weiter, noch immer den Wunſch, zu einer von beiden Seiten gebilligten, ſtatt zu einer aufgezwungenen Regelung zu kommen. Wie die Zeitungen berichten, beharren die Juden jedoch auf ihrer Weigerung, eine Regelung anzunehmen, die einem Paläſtina, in dem die Araber die Mehrheit ha⸗ ben, Unabhängigkeit gewährt. — 7 5 2 Jugoflawiens Außenpolitik Vertiefte Beziehungen zu Deutlſchland. Belgrad, 10. März. Außenminiſter Dr. Eincar Markowitſch ſprach heute vormittag vor vollbeſetzter Skupſchting anläßlich der Haus⸗ haltsberatung ſeines Miniſteriums über die Außenpolitik der Regierung Zwetkowitſch. Der ſugoflawiſchen Diplomatie, ſo ſagte er eingangs, ſei es gelungen, Jugofſlawiens alte Freundſchaften zu erhalten und neue hinzuzugewinnen. Er and herzliche Worte für die Balkan⸗ Entente und fehr freundſchaftliche gegenüber Bulgarien. Er erwähnte dann die Verbeſſerung der wirtſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ ſchen Frankreich und Jugoflawien und die ſympathiſche Aufnahme, die Prinzregent Paul im November vorigen Jahres in England gefunden habe. Zum Verhältnis zum Deutſchen Reich erklärte er, die eutopäiſche Entwicklung im letzten Jahr habe einen kiefen Einfluß auf Jugoſlawiens Stellung gegenüber dem großen Deutſchen Reich gehabt, das ſich durch die vollzogene na⸗ kionale Einigung heute an Jugoſflawiens Grenze befinde. Ju dieſer Nachbarſchaft mit dem mächtigen und forlſchritt⸗ lichen Deutſchen Reich ſei es in einem Augenblick„kommen, als Jugoflawiens Beziehungen zu ihm ſo geſtaltet geweſen ſeien, daß dieſer neue und unmikkelbare ktonfakt zwiſchen beiden Ländern nur noch die freundſchafklichen und nütz⸗ lichen Beziehungen zwiſchen beiden habe verſtärken können. Dieſe Beziehungen werde Jugoflawien in Zukunft noch zu vertiefen ſuchen. Mit größter Befriedigung und Sympathie habe man die freundſchaftlichen Worte aufgenommen, die Reichskanz⸗ ler Hitler in ſeiner Reichstagsrede am 30. Januar wie auch ſchon bei früheren Gelegenheiten über die Beziehungen zu Jugoflawien gefunden habe Jugoſlawien werde verſu⸗ chen, die natürliche Ergänzung der politiſchen Besfehungen, die wirtſchaftlichen Beziehungen, noch zu intenſivieren. Die jugoſlawiſche Regierung ſei überzeugt, daß die neue gemein⸗ ſame Grenze die jugoflawiſch⸗deutſchen Beziehungen im günſtigen Sinne beeinfluſſen werde. Eingehend behandelte der Miniſter auch das Verhält⸗ nis zu Italien Die Beziehungen zu Ungarn entwickelten ſich ſtändig im Geiſte einer guten und freundſchaftlichen Nachbarſchaft. Schließlich erinnerte Cincar Markowitſch noch an die Anerkennung der nationalſpaniſchen Regie⸗ rung. Japaniſche Garniſonen in China Neuordnung trotz allen Widerſtänden Tokio, 9. März. Im Unterhaus erklärten die Miniſter Itagaki und Arita zur militäriſchen Durchführung des China⸗Konfliktes und zur Frage der militäriſchen Maßnah⸗ men nach Beendigung der Auseinanderſetzungen: 1. Die militäriſchen Operationen würden bis zur Beſei⸗ tigung des Tſchiangkaiſchek Regimes weitergeführk; 2. nach Konfliktsende würden Garniſonen an beſtimm⸗ ten Plätzen 8 mil Einrichtung einer beſonderen Mili⸗ kärgrenze an der Inneren Mongolei für vorausſichtlich lange Zeit beſtehen bleiben. n Außenminiſter Arita betonte ausdrücklich, daß die japa⸗ niſche Regierung mit der Erklärung Wangtſchingweis, der im Dezember als Wortführer chineſiſcher Kreiſe Friedens⸗ verhandlungen befürwortete, nichts zu tun habe. Damit er⸗ ledigten ſich auch alle Gerüchte über eine Räumung Süd⸗ Mittelchinas. 5 Zur Frage wirtſchaftlicher Sanktionen durch dritte Mächte erklärte der Miniſter, daß die ſapaniſche Politik zur Neuordnung Oſtaſiens zwar Spannungen mit England Frankreich und Nordamerika hervorriefen. Die Sanktionen ſchädigten aber nicht nur Japan, ſondern auch die Sanktionsländer Sie ſeien deshalb nicht leicht durch⸗ zuführen. Notfalls werde Japan mit Gegenmaßnahmen antworten Es ſei auch hinſichtlich der Materialbeſchaffung auf alle Fälle vorbereitet. Bahn durch die Gahara Von Frankreich für notwendig gehalten. Paris, 9. März. Im Kriegsmarineausſchuß der Kam⸗ mer hielt der Abgeordnete Morinaud ein intereſſantes Ex⸗ poſé über die Verteidigung des franzöſiſchen Kolonialrei⸗ ches, in deſſen Verlauf der Abgeordnete die dringende Not⸗ wendigkeit des Baues einer Transſahara⸗Bahn unterſtrich. Mehrere andere Ausſchußmitglieder erklärten ſich ebenfalls für den Bau der Bahn, der von erſtrangigem ſtragetiſchem Intereſſe für die Landesverteidigung Frankreichs und Franzöſiſch⸗Afrikas ſei. Auch im Verlaufe einer Sitzung des Verbandes großer franzöſiſcher Häfen kam dieſes Projekt zur Sprache. Neben zahlreichen parlamentariſchen und wirtſchaftlichen Vertre⸗ tern nahm an der Sitzung bezeichnenderweiſe auch der fran⸗ zöſiſche Generalſtabschef des Heeres, General Georges, teil, der eigens vom franzöſiſchen Generaliſſimus Gamelin zu dieſer Sitzung beordert worden war. Nachdem eingehend alle Vorteile des Baues der Trans⸗ ſahara-Bahn dargelegt waren und vor allem auf die ſtra⸗ kegiſche Bedeutung dieſer Verbindung hingewieſen worden war, krönte General Georges dieſe Kundgebung mit der Erklärung des völligen Einverſtändniſſes des franzöſiſchen Generalſtabes des Heeres mit einer möglichſt ſchnellen Durchführung des Bauprojektes, das für die Landesverkei⸗ digung unerläßlich ſei. Anläßlich des 14. Jahrestages der Gründung des ſoge⸗ nannten Ausſchuſſes für Nordafrika fand ein Bankett ſtatt, das durch die Anweſenheit des Staatspräſidenten eine be⸗ ſondere Note erhielt. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Sa⸗ batier, befürwortete gleichfalls den Bau einer Transſahara⸗ Bahn, um dem franzöſiſchen Imperium in Afrika eine„ſo⸗ lide Einheit und eine endgültige Sicherheit“ zu geben. Wieder Schiffsbrand in Frankreich Ozeanrieſe„Paſteur“ zerſtört. ö Paris, 9. März. An Bord des in Sk. Nazaire in Bau befindlichen 30 000. Tonnen⸗Dampfers„Paſteur“, der den vor einigen Jahren völlig ausgebrannten Dampfer„Aklankique“ erſetzen ſoll, brach in der Nacht ein Feuer aus, dem beinahe das ganze Schiff zum Opfer gefallen wäre. Der Brand entſtand aus noch unbekannter Urſache im Schornſtein, der innen und außen mit Holzgerüſten umge⸗ ben war, damit er mit dem Farbanſtrich verſehen werden konnte. Brennende Teile dieſes Gerüſtes fielen in den Schiffsrumpf hinab, und zwar in die unmittelbare Nähe der bereits gefüllten Brennſtoffbehälter. Nur durch das ſchnelle Eingreifen der Feuerwehr, die mit mehreren Rohren das Innere des Schornſteins unter Waſſer ſetzte, gelang es ſchließlich, der Flammen Herr zu werden. Die Gefahr war einige Zeit ſehr groß, daß das Feuer auf die Brennſtoff⸗ behälter übergreifen und das ganze Schiff in die Luft fliegen würde.— Erſt gegen 6 Uhr morgens war jede Ge⸗ fahr beſejtigt. Der Schaden ſoll erheblich ſein. Das Schiff ſollte im Juni in Dienſt geſtellt werden. Kurzmeldungen Berlin. NSKK⸗Obergruppenführer General der Infan⸗ terie Herzog von Coburg verließ die Reichshauptſtadt, um in ſeiner Eigenſchaft als Präſident der„Permanenten ternationalen Frontkämpfer⸗Kommiſſion“ den National⸗ Ko, mitees der Frontkämpfer⸗Organiſationen von Ungarn, Rü mänien, Bulgarien, Jugoſlawien und Griechenland eine Beſuch abzuſtatten. Warſchau. Wie die polniſche Preſſe meldet, ſoll im Ju⸗ ſammenhang mit der Verſtändigung aller ukrainiſchen R ganiſationen in Polen über ein gemeinſames Vorgehen bel den bevorſtehenden Kommunalwahlen in Lemberg ein ukrainiſcher Nationalrat ins Leben gerufen werden. Budapeſt. Unter der Bezeichnung„Chriſtlich⸗Nationale Unabgängigkeitspartei“ wurde eine neue Partei gegründet, der 36 Abgeordnete angehören. Parteivorſitzender iſt der ka⸗ tholiſche Geiſtliche und frühere Präſident des Abgeordneten⸗ hauſes Univerſitätsprofeſſor Dr. Kornis. 3 ö Rom. Wie verlautet, wurden während einer einſtündi⸗ gen Unterredung zwiſchen dem Grafen Ciano und dem ja“ paniſchen Votſchafter vor allem Fragen des Antikomintern- paktes und der franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen erörtert, London. Einer Meldung aus Bagdad zufolge iſt der frühere Miniſterpräſident Hikmat Soliman ſowie 50 höhere Offiziere der irakiſchen Armee verhaftet worden, weil ſie be. abſichtigt haben ſollen, die irakiſche Regierung zu ſtürzen. Af Schlägerei in paris. In einem Saal in Boulevard Saint-Germain in Paris fand eine Verſammlung anläß“ lich der Hundertjahrfeier der Republik ſtatt. Mitglieder einer Organiſation der äußerſten Rechten drangen in den Saal ein. Es entſtand eine Schlägerei, in deren Verlauf etwa zehn Perſonen verletzt wurden. If Jüdiſche Paßfälſcher„bedienten“ ihre Raſſegenoſſen. Die Belgrader Polizei ſtellte feſt, daß die jüdiſche Deviſen, ſchmugglerbande Piprut und Konſorten, welche vor einigen Tagen dingfeſt gemacht werden konnte, ſich auch mit det Falſchung von Taufſcheinen und Päſſen ſowie der gewerbs mäßigen Beſchaffung von Aufenthaltserlaubniſſen füt Semigranten befaßt hat. Der Polizei gelang es, fünf wel tere Komplizen dieſer Bande zu verhaften, die ſämiſh Juden ſind. Für einen gefälſchten Taufſchein wurden mi unter 50000 Dinar bezahlt. f Ar Küchenſtreik in 13 Großhotels in Waſhington. In 13 großen Hotels in Waſhington kraten etwa 2000 Angeſtellte vom Küchen- und Bedienungsperſonal wegen der Nichtal! erkennung ihrer Gewerkſchaft in den Streik. Unter den 9e telgäſten, die von der Stillegung betroffen wurden, befil⸗ den ſich zahlreiche Kongreßmitglieder. 8 — 5 E 2 — 8 — S D: 2 15 D 2 2 — 555 1 D 2 2550 15 8 2 1 — 2 u — . — — = 5 7 1 Bankett, das die im Weißen Hauſe tätigen e ten alljährlich Rooſevelt geben, mußte ag age, de Olle, nehmen ſollen Das Hotel wurde. wie alle anderen geen Hotels in Newyork, von den Gewerkſchaften der 5 5 Köche und anderen Hotelangeſtellten in ſeinem 15 g lahmgelegt Die Streikenden hatten vor dem Hotel geen. Streikpoſtenketten aufgeſtellt. Präſident Rooſevelt, 0 5 Politik ebenſo wie die ſeiner Mitarbeiter eine entſchlb ſh Bekämpfung des Streikwahnſinns abgelehnt halle, ſich plötzlich ſelbſt vor die Streikpoſtenkekte geſtellt. . ͤ 4 . eee „ren ern 3 2 2 FF * 9 e — 2. Badiſche Chronik Muſterung der Adolf⸗Hitler⸗Schüler durch den Gauleiter. NS. Am Dienstag, den 14. März, nimmt Gauleiter Robert Wagner auf der Gebietsführerſchule in Lahr die Muſterung der für 1939 einzuberufenden Adolf⸗Hitler⸗Schüler vor. Vor einem Jahr hatte der Gauleiter erſtmals Bewer⸗ ber für die Adolf⸗Hitler⸗Schulen ausgewählt, die, da eine gaueigene Schule noch nicht beſteht, auf die Ordensburg Sont⸗ hofen kamen, um den ſechsjährigen Ausbildungsgang an⸗ zutreten. Die Jungen, die dieſes Jahr zur Ausmuſterung ge⸗ langen, ſind vom Obergebietsführer und den Sachbearbei⸗ tern für den Führernachwuchs beim Gauperſonalamt aus den Reihen des Jungvolks in den Kreiſen ausgeſucht wor⸗ den. Zurzeit ſind ſie auf einem Ausleſelehrgang in der Ge⸗ bietsführerſchule in Lahr zuſammengezogen, wo ſie auf ihre entwicklungsfähigen Anlagen hin geprüft werden. Zu die⸗ ſem Lehrgang wurden 40 Jungen einberufen, die großenteils aus kinderreichen Familien ſtammen. Es ſind Söhne von Bauern, Arbeitern, ſelbſtändigen Handwerkern, Gewerbetrei⸗ benden, Zug⸗ und Poſtſchaffnern, Inſpektoren und Direk⸗ toren, freien Berufen uſw. vertreten. Starker Seuchenrückgang Noch 41 badiſche Dörfer und 109 Gehöfte befallen Nachdem in der Vorwoche nur ein leichter Seuchenrück⸗ gang feſtzuſtellen war, können wir erfreulicherweiſe nun⸗ mehr berichten, daß ſeit dem 28. Februar nur eine Ge⸗ meinde neu und zwei Gemeinden wiederum von der Maul⸗ und Klauenſeuche befallen worden ſind. Es handelt ſich um folgende Dörfer: Stadtkreis Pfor zheim: Pforz⸗ heim⸗Brötzingen; Landkreis Waldshut: Eberfingen, Geiß⸗ lingen. Dagegen iſt die Seuche in 15 Ortſchaften des Lan⸗ des erloſchen. Dieſe Gemeinden verteilen ſich auf das ganze badiſche Land. Es ſind die nachſtehenden Orte: Lande kreis Bruchſal: Odenheim, Zeutern; Landkreis Donaueſchingen: Leipferdingen; Stadtkreis Karlsruhe: Karlsruhe-Bulach; Landkreis Karls⸗ ruhe: Blankenloch, Grötzingen, Wolfartsweier; Land⸗ kreis Müllheim: Ballrechten, Eſchbach, Tannenkirch; Landkreis Mannheim: Hemsbach; Landkreis Säckingen: Wallbach; Landkreis Tauber⸗ biſchofsheim: Marbach; Landkreis Ueberlin⸗ gen: Markdorf; Landkreis Waldshut: Weilheim. Somit können wir alſo feſtſtellen, daß die Zahl der ver⸗ ſeuchten Gemeinden und Vororte um 12 und zwar auf 41 zurückgegangen iſt. In dieſen Gemeinden waren im gan⸗ zen nur noch 109 Gehöfte verſeucht. Hoffentlich hält dieſer Seuchenrückgang an, damit wir nach einer langen Befalls⸗ zeit endlich einmal melden dürfen, daß unſere badiſche Grenzmark wieder von der Maul⸗ und Klauenſeuche frei geworden iſt. Ui Neckarſteinach.(Ohr abgebiſſen.) Als rabtater Vollsgenoſſe erwies ſich ein Schiffer aus Neckarſteinach. Beim Feſtmachen eines Schlepptraktes nahe bei der Ladenburger Neckarbrücke ließ er den Anker zu früh niedergehen. Aus die⸗ ſem Grunde brach die Troſſe und zerſchlug am vorausfahren⸗ den Schiff ein Bullauge. Natürlich gab es zwiſchen dem Käpten und dem Fahrläſſigen dieſerhalb Streit, der hand⸗ greifliche Formen annahm. Der Schiffer nahm jedoch auch die Zähne zur Hilfe, ſchnappte nach einem Ohr des Kapi⸗ täns und biß es zur Hälfte ab. () Bruchſal.(Freilichtſpiele.) Im Bruchſaler Schloßgarten werden in dieſem Sommer am 1. 18. und 24. Jun und 1. Juli Freilichtſpiele ſtattfinden. Aufgeführt wird eine Oper mit Ballett. ) Eppingen.(Feſtveranſtaltung.) Anläßlich ihres een n 0 11. März plant die Kreislandwirt⸗ ſchaftsſchule Eppingen eine öffentliche Feſtveranſtaltung. Der Nachmittag, der eine Tagung bringen wird, wird mit dem Vortrag über das Thema:„Der Weg des deutſchen Bauern“ vom Leiter der Badiſchen Bauernſchule, Dr. Rohrbacher, ein⸗ geleitet. Tödlicher Verkehrsunfall vor Gericht. „(h Karlsruhe. Die Große Strafkammer des Landge⸗ nichts Karlsruhe verurteilte den einſchlägig vorbeſtraften 24. jährigen Karl Leiſt aus Köndringen wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung zu zehn Monaten Gefängnis. Der Angeklagte fuhr am 28. Oktober um Mitternacht in ſtark betrunkenem Zuſtand durch die Linkenheimer Allee, verlor in der Hans⸗Thoma⸗ Straße die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, fuhr auf die Baum⸗ inſel auf und ſtürzte. Dabei wurde der ebenfalls angetrun⸗ 5 1 der 20 jährige Johann Kraus, tödlich verletzt. a — Meister Franke g und ſeine Göhn? ROMAN VON ff HAW SAN EC Auf drei Fahren Wanderſchaft und ſpateren unzayligen Geſchäftsreiſen hatte er den Heimatdialekt ſtark ins Hoch deutſche verbeſſert, wie er überhaupt— ein tüchtigen Menſch und heller Kopf— einen glücklichen Weg gegangen ar, dem niemand ehrlich ſeine Anerkennung und Achtung abſprechen konnte. Das heißt, der Weg war nur glücklich, 10955 es den wirtſcheftlichen Aufſtieg betraf. Sonſt— In Franz Adler ſah ſich unſchlüſſig um, während der Meiſter den Hörer vom ſchrillenden Tiſchtelephon abhob! und ein Geſpräch führte. Büroſchränke an den Wänden, Glase mit grünen Vorhängen, Bilder, Diplome hinter las und Rahmen, große Landkarten und Pläne. Zwei moderne Schreibtiſche waren mit der Rückwand gegen⸗ Linandergeſtellt. Ehriſtian Franke zog ſich mit dem Fuß 55 Stuhl an ſein Pult heran, während er den Hörer ieder auf die Gabel legte. Wüſt ſah es auf der Tiſchplatte 1„Kataloge, Schnellhefter, Aktendeckel, Kontobücher, chmierzettel, Federhalter, Stifte, geringelte Saiten, Maß breltchen mit Lackproben, Mikrometer, Zirkel, Lupe, eßinſtrumente. Das Pult gegenüber war blank, auf⸗ geräumt und im Gegenſatz zum erſteren beängſtigend leer. üb Setz dich, Franz!“ Der Blick des Meiſters glitt dabei 1 5 eilig tickende Uhr an der Wand. Adler ſah das „Laa Angſt— iech halt dich net lang auf...“ 1 s ſchon recht...“, erkannte Franke an, der genau ußte, was der Schulkamerad von ihm wollte. „Is des wahr, daß du ne Waldhof net nemme willſt?“ lern neneiapuhr“, ſa den Ton des Bauern gereist. hr“, ſagte Franke, durch Wintergewitter In den letzten Tagen ſind vielerorts ſtarke Winter⸗ gewitter, verbunden mit Schneefall und ſtellenweiſe duch Hagelſchlag, niedergegangen. Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, München u. a. hatten heftige Gewitter. Wie aus e gemeldet wird, haben die ſeit Tagen an⸗ auernden Schneeſtürme und ſintflutartigen Regenſchauer verſchiedentlich zu Hochwaſſer, Erdrutſchen und Beſchädigun⸗ Fernseh farbe ditungelt tungen geführt. In München ſchte ſtarker Schneefall, der di in ein win⸗ terliches Kleid hüllte. b„„ Hagelſturm über Freiburg Freiburg, 9. März. In den frühen Morgenſtunden des Donnerstag ging über Freiburg und Umgebung ein außer⸗ ordentlich heftiges Gewitter nieder. Ein orkanartiger Ha⸗ gelſturm richtete ſchwere Schäden an den Dächern an und riß zahlreiche ſtarke Aeſte von den Bäumen. Im Gebirge ſind wieder reichliche Schneemengen gefallen. Der Feldberg verzeichnete in den beiden letzten Tagen 60 em Neuſchnee. Gewitter und Schnee im Rhein⸗Main⸗Gebiet Frankfurt a. M., 9. März. In der Nacht zum Donners⸗ tag wurde das Rhein-Main⸗Gebiet von einem Gewitter⸗ und Schneeſturm heimgeſucht, der vielfach Schäden an Dächern und Schornſteinen ſowie in den Wäldern verur⸗ ſachte Der Blitz ſchlug in den Turm der katholiſchen Kirche in Kriftel, deſſen Spitze abbrannte. Taunus. Vogelsberg, Odenwald und Rhön ſind mit einer hohen Schneedecke überzogen. Die Gebirgsbäche führen überall ſteigende Waſ⸗ ſermaſſen. a Berkehrsſtörungen durch Schneeſturm. München, 9. März. Schneeſturm und der damit verbun⸗ dene Kälteeinbruch haben im Augsburger Hauptbahnhof empfindliche Störungen verurſacht. Am Bahnhof riß die elektriſche Oberleitung, und bei Gerſthofen froren die Wei⸗ chen teilweiſe zu Die Züge aus Nürnberg und Ulm hatten mehrſtündige Verſpätungen. Bei Füſſen im Allgäu hat der Sturm alle Fernleitungen unterbrochen. Auf der Strecke Füſſen— Kaufbeuren bei Seeg wurden vier Leitungsmaſten umgelegt und auf die Gleiſe geworfen, ſo daß der Verkehr einige Zeit unterbrochen war. Nordweſtſturm über Wien Wien, 9. März. Geſtern brauſte über Wien ein orkan⸗ artiger Nordweſt⸗Sturm hinweg, der große Schäden und Verkehrsſtörungen verurſachte. Zahlreiche Perſonen wur⸗ den durch Windſtöße zu Boden geriſſen und verletzt. Selbſt Fahrzeuge ſind von dem Sturm umgeworfen worden. Da auch an vielen Häuſern Dachziegel und Faſſaden abzuſtür⸗ zen drohten, mußte die Feuerwehr ununterbrochen Hilfe leiſten. Seine Frau und beide Töchter ermordet— Täter beging Selbſtmord Akkendorn, 9. März. Der Klempnermeiſter Bruſe er⸗ mordete ſeine Frau und ſeine beiden Töchter und beging nach der Tat Selbſtmord. Ein Dachdeckerlehrling, der dem Klempnermeiſter eine Beſtellung auszurichten hatte, fand morgens an der Küchentür einen Zettel mit der Bemerkung, daß im Haus etwas paſſiert ſei Der ſofort benachrichtigten Polizei bot ſich beim Betreten der Wohnung ein grauſiger Anblick. Die 48jährige Frau lag mit eingeſchlagener Schä⸗ deldecke im Bett Im zweiten Bett lag die 12jährige Toch⸗ ter mit durchſchnittener Kehle und quer über dem Bett am Fußende die 16 Jahre alte Tochter erwürgt. Vor der Tat hatte Bruſe an ſeinen Sohn, der im Arbeitsdienſt iſt, noch einen Brief geſchrieben. Nach der Tat erhängte er ſich auf dem Hausboden Die Familie lebte in geordneten Verhält⸗ niſſen, ſodaß wirtſchaftliche Gründe für die Tat nicht in Frage kommen. Anſcheinend hat Bruſe die Mordtat in einem Anfall geiſtiger Umnachtung begangen. ib Tödlicher Abſturz. Beim Abſtieg vom Fellhorn(All⸗ Zahn verirrten ſich zwei Augsburger Skttouriſten, der 39 ahre alte verheiratete Fräſer Joſeph Eſer und der ledige Kaufmann Hans Wurm, im Nebel⸗ und Schneeſturm. Eſer kam dabei ins Rutſchen, glitt ab und ſtürzte eine 30 m 95 7 Wand auf Steingeröll ab. Er erlitt dabei eine ſchwere erletzung, die ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. zb Wegen Gaktenmordes zum Tode verurteilt. Das Münchener Sondergericht, das in Augsburg tagte, verär⸗ teilte den 26 Jahre alten Matthias Bauer wegen Mordes zum Tode. Bauer hatte im September 1938 ſeine 16 Jahre ältere Ehefrau, mit der er in denkbar ſchlechter Ehe lebte, auf beſtialiſche Art ermordet. „Do muß iech mich fei wunnern, Chriſtian... Adlers Stimme grollte, und die hellen Augen ſtachen dem Meiſter faſt feindſelig ins Geſicht. „Da mußte halt... Der Erbe des Waldhofes gab den Blick des Vorſtehers faſt höhniſch zurück. Dieſer kniff die Lippen zu ſchmalem Spalt. Die Augen gingen jetzt ver⸗ ächtlich über den Schulkameraden hinweg. Er ſprach mit harter Stimme. Zweihundert Jahre ſei der Waldhof in Frankeſchem Beſitz geweſen. Wenn er, Chriſtian, vor⸗ gezogen hätte, Inſtrumentenmacher 2 werden, ſo ſei da⸗ mals dagegen nichts zu ſagen geweſen, denn der Bruder Erasmus hätte den Hof übernommen. Der Erasmus hat ſich ſchwer getan, er hat kein Glück gehabt. Seine beiden Söhne im Krieg gefallen, die Frau jahrelang kränklich. Dann war er in den letzten Jahren nicht mehr recht bei⸗ ſammen, das iſt wahr, der Ho 0 herunter. Aber die Grundſtücke ſind da und warten ſeit Wochen auf einen neuen Herrn. N „Daß du net hinner dem Sarg gange biſt, is koa Ruhm fer dich. Itze hoſte noch ben 1. die Erbſchaft ausg'ſchlong. Des is fei traurig fer ſu en großen Fabri⸗ kanten, wie du aaner geworden biſt. Wegen der lappigen Hypothek— die zohlt e Moa wie du aus der Weſten⸗ taſch...“ Chriſtian Franke fuhr mit rotem Kopf hoch. „Du haſt mir gerade noch gefehlt! Fünftauſend Mark Hypothek ſoll ich ablöſen, um erben! zu können. Und dann ſoll ich noch fünftauſend Mark hineinſtecken, um den eruntergewirtſchafteten Betrieb wieder auf die Höhe zu ringen? Du Narr— wozu brauch ich den Hof? Um ihn miſerabel zu verpachten? Verrückt müßte ich ſein! 5 ſchlug wütend auf den Tiſch. Adler ſah ungerührt auf den zornigen Mann, tat, als hätte er den„Narren“ nicht gehört. So genau kam das hierzulande nicht auf einen ſtarken Ausdruck an. Man brauchte ja nur mit„dummer Maulaff“ zu antworten. Aber wer ſo ſchreit und auf den Tiſch haut, der hat kein reines Gewiſſen. Er wog die Worte, zog ſie lang und höhniſch. a i „Dazumal, als dein Vatter dem Erasmus den Hof ver⸗ macht gehabt hat, weil du ſcho e grußer Mann warſt, die recht gebn. Weils der Erasmus net leicht g'habt hot, weil Lalcale ſeuudocdiau „Tag der vierzig Ritter“. Der Tag der„Vierzig Rit⸗ ter“ iſt nach altem Ng auben ein wichtiger 2020 Wie nämlich das Wetter am 10. März iſt, ſo ſoll es nach der Bauernregel vierzig Tage lang bleiben. Im Bauernſpruch heißt es:„Wie die vierzig Ritter einreiten, ſo reiten ſie auch wieder aus!“, das heißt, wie das Wetter an dieſem Tage ſich geſtaltet, ſo werden wir es noch vierzig Tage haben. Dieſem alten Bauernſpruch liegt inſofern eine richtige Be⸗ obachtung zugrunde, als nämlich nicht ſelten die Witterung im März einen beſtändigeren Charakter trägt als in dem ihm folgenden April, und daß ſich eine Wetterlage, die ſich in dieſer Zeit einmal feſtgeſetzt hat, auch zu erhalten ſucht. Von weiteren Bauernregeln, die für dieſen Tag gelten, ſeien erwähnt:„Friert es an vierzig Ritter arg, friert es noch vierzig Nächte arg.“—„Vierzig Tage mit Eis und Schnee, tun dem Ofen noch vierzig Tage weh.“—„Geht der Oſt⸗ 190 vierzig Ritter⸗Tag, ſo geht er weiter noch vierzig Die KöͤF.⸗Sportkurſe. Jeden Freitag, abends 8 Uhr,(ab 1. 4. vorausſichtlich Mittwochs) verſammeln ſich in der neuzeitlich eingerichteten Schulturnhalle eine Anzahl Frauen und Mädchen zur fröhlichen Gymnaſtik und zu Spielen. Die Leitung hat eine befähigte Sportlehrerin des Sportamtes Mannheim. Die ſportlichen Uebungen, die nunmehr ſchon faſt zwei Jahre nach neuzeitlichen Methoden durchgeführt werden, erfreuen ſich bei den beteiligten Frauen und Mädchen ſteigender Beliebtheit. Es dürfte ſich erübrigen, über den Wert von Leibesübungen beſonders auch für Frauen noch etwas zu ſagen. Dieſe Sportkurſe ſind keineswegs auf Frauen, die ſich ſchon ſportlich betägen, abgeſtellt. Es bereitet der Sportlehrerin ganz beſondere Freude, wenn ſie Frauen unterrichten kann, die bisher noch nicht den Segen der Leibesübungen für das körperliche Wohl⸗ befinden und geſundheitlich empfunden haben. Für BdM und Jugendliche koſten die Kurſe nur 10 Pfg., für Erwachſene 20 Pfg. Auf vielſeitigen Wunſch wird nun auch in der Schul⸗ turnhalle ein Gymnaſtikkurs für Kinder eingerichtet. Die Sportlehrerin wird Freitags abends von 6 Uhr ab für Kinder von 4 Jahren ab, Uebungen abhalten, die für die körperliche Entwicklung der Kinder außerordent⸗ lich förderlich ſind und die nach neuzeitlichen ärztlich empohlenen Methoden durchgeführt werden. Die Uebungs⸗ ſtunden koſten 10 Pfg. Wenm alſo die gute körperliche Entwicklung ſeines Kindes beſonders am Herzen liegt, kann ſich über nähere Einzelheiten Freitags abends 8 Uhr in der Schulturnhalle bei der Sportlehrerin erkundigen. „Die Jungfrau von Orleans“ im Nationaltheater. Die Reihe ſeiner diesjährigen Klaſſiker⸗Aufführungen ſetzt das Nationaltheater nach Grillparzers„König Ottokars Glück und Ende“, nach Leſſings„Emilia Galotti“, nach der Wie⸗ deraufnahme von Shakeſpeares„König Richard III.“ nun mit Schillers romantiſcher Tragödie„Die Jungfrau von Orleans“ fort, die zum Heldengedenktag am Sonntag, den 12. März, in neuer Inszenierung gegeben wird. Un⸗ ter der Spielleitung von Intendant Friedrich Brandenburg ſpielt Herta Zietemann die Titelrolle, Ria Roſe die Agnes Sorel, Eliſabeth Stieler die Iſabeau, Erwin Linder den König Karl den VII., Walter Kiesler den Dunois, Herbert Bleckmann den Lionel, Robert Kleinert den Talbot, Karl Marx den Herzog von Burgund, Friedrich Hölzlin den La Hire, Joſef Renkert den Du Chatel, Ernft Langheinz den Raoul, Rudolf Hammacher den Erzbiſchof, Karl Hurtmann den Montgomery, Klaus W. Krauſe den Vater Thibaut, Heinz Evelt den Raimond und Joſef Offenbach einen Rats⸗ herrn. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß e Raſſehundeausſtellung in Mannheim. Maunheim. Die Landesfachgruppe 5 Baden⸗Würt⸗ temberg der Reichsfachgruppe deutſches Hundeweſen, hält in den Tagen des 15. und 16. April in Mannheim im Fried⸗ richspark eine internationale Raſſehundeausſtellung ab, auf der erſtmals in Baden die Anwartſchaft zum Internationalen Schönheitschampionat der Federation Cynologiaue Inter⸗ nafionale ausgetragen wird* koa Bargeld do war auf ne Waldhof. Und du? Es Teſta⸗ ment hoſte afochten und ne Erasmus ne Pflichtteil raus⸗ prozeſſiert. E Hypothek mußt er aufnehme, ſein Lebn lang mußte er abzahlen und nachher doch wieder e neie auf⸗ nehmen! Und itze? Gottverdambur, Chriſtian! Des muß iech ſcha ſong— e feines Männel biſt du, e ganz feines Männel!“ Die Augen des Bauern ruhten drohend auf dem zornroten Geſicht des Gegenübers.„Su wie iech, denken aa noch andere Leit'— des merkſt dr!“ Er griff nach dem Stock und der Mütze. „Was ihr auf eurem Dorf denkt, das kann mir egal ſein! Ihr denkt wo, ich bin etwas geworden, weil ich von 5 bis ſpät Geld und Recht verſchenkt habe! Wie? Was? ein, und abermals nein! Na, überhaupt geht euch das einen Dreck an, was ich tue oder laſſe. Ich habe noch von niemandem einen Rat verlangt, auch von dir nicht, ver⸗ ſtehſte! Was wir Frankes untereinander auszumachen hatten— das iſt von mir in der richtigen Weiſe gefingert worden: hauſt du meinen Hund, hau ich deinen Hund!“ Franke lachte laut und häßlich. 5775 andere tat, als hätte er den Ausbruch gar nicht gehört. „Willſt du den Hof oder nicht?“ „Nein! Kapier' das endlich!“ „Schön, dann bitte ich um die Adreſſe von deinem Sohn Caſpar.“ Wenn Adler hochdeutſch ſprach, hatte er im ſtillen jemand in Acht und Bann getan. „Der Caſpar? Da mußt mal rumfragen in den Obdach⸗ loſenaſylen, auf den Polizeirevieren, vielleicht ſiehſte auch mal die Gefängnisregiſter ein— verſchollen, verfunken, verſtehſte?!“ Franke ſtand an ſeinem Schreibtiſch, ſtützte ſich auf die geſpreizten Hände und keuchte. Dann ſtieß der Zeigefinger der rechten Hand vor, deutete auf das leere Pult gegenüber. „Wenn du aber meinen anderen Herrn Sohn ſprechen willſt, da mußte zwei Straßen weiter gehen. Der junge Herr iſt da Lauffunge geworden. Georg Sohrmann heißt die Firma, damit du nicht noch unterwegs fragen mußt..“ Chriſtian Frankes Stimme 15 ich, er ſank ſchwer in ſeinen Seſſel. Franz Adler ſah n öſe an. paar Pfena net hoſt baſchaue brauche. bot ihm jeder Bauer Fortſetzung folgt) Weiterer Rückgang des Hochwaſſers Im Rheingebiet beſtand überhaupt keine unmittelbare Ge⸗ fahr.— Hochgehende Gebirgsbäche. ) Karlsruhe. Die Miniſterialabteilung für Waſſer⸗ und Straßenbau teilte mit:„Der Wetterumſchlag in den höhergelegenen Gegenden und die anhaltenden Regenfälle hat⸗ ten ein Anſteigen der bis in den letzten Tagen noch ſehr niedrigen Waſſerſtände des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe zur Folge. Der Hoch⸗ und Oberrhein iſt vom Dienstag, den 7. 3., auf Mittwoch, den 8. März, um rund 1,70 Meter geſtiegen. Bei weiterem Anhalten der Regenfälle iſt damit zu rechnen, daß der Rhein an tiefergelegenen Stellen über die Ufer tritt. Mit einer unmittelbaren Hochwaſſerge⸗ fahr und Aufnahme des Hochwaſſerdienſtes iſt vorerſt nicht zu rechnen. Die Schiffahrt auf dem Oberrhein wird voraus⸗ ſichtlich keinen Beſchränkungen unterworfen ſein.“ Inzwiſchen hat ſich die Wetterlage wieder geändert, doch iten von den Höhen des Schwarzwaldes infolge der Schneeſchmelze den Gebirgsbächen gewaltige ſſ. Waſſer⸗ maſſen zu. Die Wieſe ſtieg in einer Nacht um nicht weniger als plus 1,50 Meter und erreichte einen ſeit langem nicht mehr verzeichneten Hochwaſſerſtand von 2,62 Meter. Inzwi⸗ ſchen iſt jedoch auch hier das Hochwaſſer zurückgegangen. Nachts mußte in Zell die Feuerwehr aufgeboten werden, um die Brückenübergänge und Waſſeranlagen der Induſtrie zu überwachen. Bei der Spinnerei Atzenbach hatten drei Arbeiter die Stellfallen zu bedienen. Dem 43jährigen Paul Fräßle ſchlug beim Hochziehen der Stellfalle em vom Fluß angeſchwemmter Baumſtamm die Eiſenſtange aus der Hand, mit der er das Brett hoch⸗ ziehen wollte. Dadurch verlor er das Gleichgewicht und ſtürzte in die Flut. Seine Arbeitskameraden konnten nur noch die Leiche bergen. Erſt im Vorjahre verlor die Familie Fräßle die Mutter durch den Tod. Beträchtlichen Schaden hat das vorübergehend ſtarke Anſteigen des Bocksbaches und der Pfinz bedauerlicherweiſe wiederum im Pfinztal angerichtet. In dem neuen Siedlungsgebiet in Grötzingen bei Durlach, wo die in unmittelbarer Nähe der Pfinz ge⸗ legenen Keller der Häuſer bereits über einen halben Meter unter Waſſer ſtanden, beſtand die ſchwere Gefahr eines Damm⸗ bruches bei der Eiſenbahnüberführung. Die raſche Selbſthilfe der Bewohner, die zum Teil aus hren Arbeitsſtätten zurückkehrten, verhinderte einen Durch⸗ bruch im oberen Teil des Siedlungsgebietes, wo ſich die Pfenz bereits eine kleine Breſche geſchaffen hatte. Die Gefahr überſehend, wurde neben der Grötzinger Freiwilligen Feuer⸗ wehr auch ein Karlsruher Löſchzug beordert, um die not⸗ wendigſten Schutzmaßnahmen zu treffen. Als dieſe Hilfe noch nicht ausreichte, wurde eine Abtei⸗ lung des Arbeitsdienſtes eingeſetzt, bis ſich kurz nach 10 Uhr vormittags, als das Waſſer ſeinen Höchſtſtand er⸗ reichte und die ſonſt ſo ſtille Pfinz ſchäumend ſich mit der ſchmutziggrauen Flut ihren Weg ſuchte, die Alarmierung von Pfonieren notwendig machte, welche unweit der Eiſenbahnüberführung den Pfinzdamm verſtärkten und ſo dem wütenden Element einen unbezwingbaren Widerſtand entgegenſetzten. Doch auch der untere Ortsteil blieb von dem Hoch⸗ waſſer nicht verſchont. Das Grundwaſſer ſtand auch hier hoch in den Kellern und in der Schulſtraße hatte ſich die Pfinz nach dem Uebertritt über das Ufer den Weg durch die Straße gefucht. Auch in den Kellern des am Sonntag eingeweihten H J.⸗Heims ſtand das Waſſer. Bereits in den erſten Nachmittagsſtunden war das Waſſer faſt einen Mete, gefallen und am Abend war die Gefahr beſeitigt. In Wilferdingen mußten die tiefergelegenen Woh⸗ nungen in der Adolf⸗Hitlerſtraße geräumt werden. Zwei Kinder wurden mit Mühe vor dem Ertrinken gerettet. Auch aus Nöttingen, Singen und Weiler, ebenſo aus Bil⸗ fingen und Ellmendingen kommen Waſſerſchäden. Der Wettersbach führte eine Waſſermenge zu Tal, die das Bachbett kaum zu faſſen vermochte. In Wolfartsweier bet Karlsruhe waren innerhalb kurzer Zeit die Keller über⸗ ſchwemmt. Die ſofort nach Hauſe abaerufenen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und die Hausbewohner nahmen den Kampf mit dem naſſen Element auf. Vorübergehende Ueberſchwemmungen in weniger bedrohlichem Umfang gab es auch in Stupferich, Palmbach und Grünwettersbach. Im hochgehenden Krebsbach iſt der 72jährige Johann Schmoll aus Forch ertrunken. Jahrestagung der Reichsfilnnkammer Ausſtellung„Werbung für den Film“ Berlin, 9. März. Die dritte Jahrestagung der Reichs⸗ filmkammer, die erſte im Großdeutſchen Reich, wurde am Donnerstag mit der Eröffnung der Ausſtellung„Die Wer⸗ bung für den deutſchen Film“ in den Wandelgängen und im Ritterſaal der Krolloper eingeleitet. Unter den Film⸗ ſchaffenden. den Künſtlern, Herſtellern, Verleihern, Thea⸗ terbeſitzern, Technikern, den Vertretern der zuſtändigen Reichs“ und Kulturbehörden ſah man auch die Filmſchaf⸗ fenden der Oſtmark und des Sudetenlandes Der Präſident der Reichsfilmkammer, Profeſſor Dr. Lehnich, wies in ſeiner Eröffnungsanſprache darauf hin, daß die Reichs⸗ filmkammer mit ihren Jahrestagungen regelmäßig auch eine Ausſtellung über eines ihrer Arbeitsgebiete verbindet. Die vorjährige filmtechniſche Schau habe ſich als außer⸗ ordentlich fruchtbar erwieſen In dieſem Jahre habe ſich die Reichsfilmkammer der Filmwerbung zugewandt, die der nationalſozialiſtiſche Staal zu ſeiner eigenen Sache gemacht habe, An den kurzen Eröffnungsakt ſchloß ſich eine Beſichti⸗ gung der Ausſtellung, die den Weg zur auten Werbung für n deutſchen Füm zeigt. Sie umfaßt alle Werbemit⸗ tel, deren ſich der Verleiher und der Theaterbeſitzer bedie⸗ nen vom Handzettel und der Zeitungsanzeige bis zum Pla⸗ kat und der Außenfront des Filmtheaters Die Schau wird dadurch beſonders wirkſam, daß ausgezeichnete Gegenüber⸗ ſtellungen der Werbung, wie ſie ſein und wie ſie nicht ſein ſoll, erfolgten. Im Ritterſaal iſt eine vorbildliche Film⸗ theaterſtraßenfront ohne alle geſchmackloſe Uebertreibung einer kitſchigen Außenfaſſade gegenübergeſtellk, die eher ab⸗ ſchreckend als werbend wirkt. Eine Exporttechniſche Woche.— Von der DA für die Gaue Baden, Württemberg und Saarpfalz vorgeſehen. Nsch. Im Rahmen ſeiner Berufsförderungsmaßnah⸗ men hat das Fachamt„Der Deutſche Handel“ in der DA für das Frühjahr mehrere bedeutſame Arbeitswochen vor⸗ geſehen. Im April werden eine„Fachpolitiſche Großhan⸗ delswoche für das Nahrungs- und Genußmittelgewerbe“ in Thüringen und zwei„Fachpolitiſche Großhandelswochen für den geſamten Holzhandel“ in Hamburg und Garmiſch⸗ Partenkirchen die Teilnehmer mit den Fragen der Ein⸗ und Ausfuhr, der Warenverſorgung, Preisgeſtaltung ſowie der Marktordnung vertraut machen. Außerdem wird das Fach⸗ amt in verſchiedenen Gauen eine Reihe von Außenhandels⸗ wochen veranſtalten. So wird u. a. im Gau Sachſen vom 26. März bis 1. April eine„Südoſtwoche“ laufen, die aus⸗ ſchließlich auf den Export nach den Staaten Südoſteuropas abgeſtellt iſt und eingehend die Entwicklungsmöglichkeiten des deutſchen Exports in dieſe Länder aufzeigen wird. Der Gau Baden wird gemeinſam mit den Gauen Württemberg⸗ Hohenzollern und Saarpfalz Ende April eine Exporttech⸗ niſche Woche veranſtalten. Auf den Außenhandelswochen des Fachamtes werden maßgebende Männer der Partei, des Staates und der Wirtſchaft zu den Fragen des deut⸗ ſchen Exports ſowie den Ausfuhrmöglichkeiten nach den verſchiedenen Ländern und Wirtſchaftsgebieten Stellung nehmen. Ferner ſind eine Reihe wirtſchaftskundlicher Stu⸗ dienfahrten vorgeſehen, unter ihnen eine„Reichsfahrt auf den Spuren der Hanſe“ nach dem Oſten, die von Danzig über Königsberg nach Reval. Riga und Wisby führen wird. Sie ſoll den Teilnehmern die wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe der beſuchten Städte und Staaten näherbringen und ihnen einen Einblick in die Ausfuhrmöglichkeiten geben. Schulungskurs der Mädelführermnen des Geſundheitsdienſtes. NSG. Vom 1. bis 7. März 1939 fand in Offenburg ein Schulungskurs der Mädelführerinnen des Geſundheits⸗ dienſtes ſtatt. Die Leitung des Kurſes hatte die Leiterin des Geſundheitsdienſtes im Obergau Baden, Montfort, die fachliche Schulung die BdM.⸗Aerztin Dr. Sanguino übernommen. Der Kurs was haupkſächlich auf die kommende Sommerarbeit ausgerichtet. Neben den Referaten über Zahn⸗ und Kör⸗ perpflege, Geſundheitliche Sicherung auf Fahrt und Lager Ernährung auf Fahrt und Lager usw. ſtanden in der Haupt⸗ ſache praktiſche Uebungen. Im Rahmen des Kurſes ſprachen auch die Stabsleiterin des Obergaues Baden(21), Reſi Stre⸗ dele, ſowie die Beauftragte des BdM.⸗Werkes„Glaube und Schönheit“, Untergauführerin Gertrud Weyrauch. Sehr weſentlich waren die Ausführungen des Staatsanwaltes Montfort über das Jugendſchutzgeſetz und ſein Referat: Raſſe und Recht. Zum Abſchluß des Kurſes faßte Gertrud Mont⸗ fort noch einmal die geſamten Aufgaben des Geſundheitsdien⸗ Der freie Gamstagnachmittag Schon die ganze Woche plant man, was man am Sams⸗ tag⸗Nachmittag tun ſoll. Wer es ſich leiſten kann, füllt den Tank ſeines Wagens und rollt übers Wochenend durch die ſchönen Gaue unſerer Heimat. Der Wanderluſtige ſchnürt ſeinen Ruckſack und wandert bereits am Samstag mittag über Berg und Tal, weil ihm der Sonntag allein zu kurz dünkt. Der Familienvater wiederum geht mit ſeiner Frau und ſeinen Kindern in die nähere Umgebung der Stadt, um etwas auszuſpannen nach der Woche Müh' und Arbeit. Nicht einmal ſchlechtes Wetter hält manchen von ſeiner Sehnſucht nach der Weite der Welt ab, es ſei denn, daß es vom Himmel ſchüttet. Aber auch dann iſt der freie Sams⸗ tag⸗Nachmittag angenehm, dann ſitzt man zu Hauſe, fröhnt ſeinen Liebhabereien, bringt ſeine Briefmarkenſammlung in Ordnung, hilft im Haushalt und was der Dinge mehr find. Jeder tut was anderes, gemeinſam aber iſt in uns allen die Freude über den freien Nachmittag, an dem wir ganz uns gehören und an dem tun und laſſen können was wir wollen. Doch nicht allen Volksgenoſſen bringt der Samstag⸗ Nachmittag die erſehnte Freiheit. Du brauchſt Dich nur ein⸗ mal am Samstag mittag unters Fenſter zu legen, dann wirſt Du den Blockwalter der NSV mit der Sammelliſte von Haus zu Haus gehen ſehen. Ich glaube, er würde auch lieber etwas anderes tun. Aber die Pflicht der Volksge⸗ meinſchaft zu dienen, ſteht ihm über ſeiner perſönlichen Freiheit. Erkenne dieſes Pflichtgefühl und dieſe Opferbereit⸗ ſchaft an, indem Du in die Sammelliſte zum Eintopf eine namhafte Spende einzeichneſt. Niemand wird ſich mehr freuen als der Blockwalter der NS, ſieht er doch in der Größe Deines Opfers eine Anerkennung für ſeine Arbeit und ſonſt will er ja keinen Dank für ſeine Arbeit im Dienſte der Volksgemeinſchaft. ee.— ee eee r 4——— N eee eee Marktberichte Ohne Gewähr. Di, nee Gete,degroßmarkt v. 9. Mürz. Sämtliche Notierungen unverändert. Frankfurter Sſlachtviehmarkt v. 9. März. Auftrieb: 1304 Rinder, darunter 334 Ochſen, 142 Bullen, 578 Kühe, 250 Färſen, ferner 548 Kälber, 138 Schafe, 776 Schweine. Preiſe: Ochſen 44,5 bis 46,5, 41 bis 42,5, 37,5; Bullen 42 bis 44,5, 40 bis 40,5; Kühe 41,5 bis 44,5, 38 bis 405, 30 bis 34,5, 18 bis 25; Färſeen 44 bis 45,5, 40 bis 41; Kälber 60 bis 65, 55 bis 59, 45 bis 50, 30 bie 46; Lämmer, Hämmel—, 49 bis 50, 45 bis 48, 40 bis 44; Schafe 40 bis 42, 33 bis 39, 18 bis 30; Schweine 58,5, 57,5, 305, 52,5, 49,5, 57,5. Marktverlauf: Großvieh, Kälber ud Schweine'ugeteilt. Mannheimer Wochenmarkt v. 9. März. Vom Statiſt ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo it Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4 bis 5; Salatkartoffeln 8 bis 9 Wirſing 25; Weißkraut 13 bis 15; Rotkraut 15 bis 18 Blumenkohl, St. 25 bis 60; Roſenkohl 45 bis 50; Gelbe Rüben 10 bis 12; Rote Rüben 12 bis 13; Spinat 18 bis 28; Zwiebeln 15 bis 16; Schwarzwurzeln 25 bis 45; Endi⸗ vienſalat, St. 10 bis 25; Feldſalat 100 bis 120; Lattich 120 bis 140; Tomaten 30 bis 50; Radieschen, Bſchl. 25) Rettich, St. 5 bis 20; Meerrettich, St. 10 bis 50; Sup⸗ pengrünes, Bſchl. 6 bis 10; Peterſilie, Bſchl. 15 bis 18; Schnittlauch, Bſchl. 8 bis 10; Aepfel 28 bis 45; Zitronen, St. 4 bis 7; Orangen 30 bis 50; Bananen. St. 5 bis 132 Markenbutter 160: Landbutter 142: Kameradſch. ehem. Soldaten Mhm.⸗Seckenheim Der kommende Sonntag, 12. März iſt der Helden⸗Gedenktag für unſere im Weltkrieg gefallenen Kameraden. Es iſt Ehrenpflicht, daß unſere Kameraden ſich an dieſer Feier reſtlos beteiligen. Antreten pünktlich vormittags 10 Uhr bei Kamerad Zürn, „zum Badiſchen Hof“. Anzug: möglichſt dunkler Anzug, Mütze Orden und Ehrenzerchen find anzulegen Der Kameradſchaftsführer Parteiamtliche Mitteilungen. H., Gef. 47 171. Sonntag, 12. März treten ſämtliche Hitlerjungen der Gef. 47/171 mit Gepäck um 8 Uhr morgens am Heim zum Heldengedenktag⸗Marſch an. Leiſtungskarten und Verpflegung find mitzubringen.— Sämtliche HJ.⸗Einheiten(J., Bd M., JM., JB.) nehmen mit Fahnen an der Heldengedenkfeler teil. An⸗ marſch Planen in Mhm.⸗Seczenheim 10.45 Uhr. LL Ortsgruppe Seckenheim. Morgen Samstag früh von 9 Ahr an Ausgabe von Fiſch⸗Filet ſim Rathaus). nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen unſerem Lager vorrätig. werden in unſerem Lager entgegengenommen. Gammel ⸗Anzeiger Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Früh kartoffeln. Böhm's Allerfrüheſte und Frühmöll ſind in Beſtellungen auf Huminal ulld. Haalteflofenn Frächte! 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Maxauerſtr. 28. fig immer wieder Umsatz schafft PALASI EE P 333 r, e. e re.. 2222 Wenn wir heute im neuen Großdeut⸗ ſchen Reich, mehr als zwanzig Jahre nach dem großen Weltkriege, unſerer gefallenen Helden gedenken, ſo können wir das nicht mehr in dem Sinne und Ton des alten Volkstrauertages und ſeiner Heldenklage tun. Die Heldenklage iſt vorüber, denn was unſere Gefallenen durch ihr Opfer gewollt haben, das iſt jetzt in Erfüllung gegangen durch die Wiedererringung unſerer Wehr⸗ freiheit und durch die Neuſchöpfung des Großdeutſchen Reiches. Jetzt ſehen wir es alle mit eigenen Augen, daß ſie nicht um⸗ ſonſt geſtorben ſind. Der Tag ihres Ster⸗ bens iſt zu einem Tag neuen, quellenden Lebens geworden. Sie haben ihr Geſchick erfüllt, darum kann unſer Schmerz nun zur Ruhe kommen. Darum ſtehen wir an ihrem Ehrentag nicht mehr mit Weinen und Kla⸗ gen an ihren Gräbern und Denkmälern, ſon⸗ dern in dem ſtolzen und dankbaren Geden⸗ ken an ihre Opferbereitſchaft für uns und die Zukunft. Und das allerdings wollen und dürfen wir ihnen niemals vergeſſen. Um ihretwillen und auch um unſertwillen. Unſere gefallenen Brüder und Väter ſtarben für uns! Sie haben ihr Leben für uns zum Opfer gegeben. Sie ſtarben für unſere Freiheit, für den heiligen Boden, den wir unſer Vaterland nennen, für den deutſchen Geiſt und die deutſche Seele, für deutſches Gewiſſen und deutſchen Glauben — ſie ſtarben für uns, daß wir leben konnten. Einmal ſchien es, als ob ſie umſonſt ge⸗ ſtorben ſeien. Damals, als es ſo hoffnungs⸗ los um unſer inneres Leben und Weſen aus⸗ ſah. Da haben unſere Gefallenen noch den letzten und ſchwerſten Kampf gekämpft, den ſampf gegen das eigene Volk, das die Wun⸗ den und Schmerzen und Opfer des Krieges nicht mehr in ſeiner Seele und in ſeiner Geſinnung trug, und auch in dieſem Kampf ſind ſie Sieger geblieben. Da hat es ſich gezeigt, daß ſie wirklich für uns geſtorben waren und daß ihr Opfer eine wahrhaft ſühnende Kraft hatte wie jedes wahre Opfer. Denn es heilte unſere Wunden, es weckte die Gewiſſen und ſchuf neues Leben. Als unſer Volk wieder den Bund mit em grauen Heer der Gefallenen geſchloſſen, a war es wieder gerettet! Von ihnen ha⸗ ben wir wieder gelernt, auch unſer Leben inzugeben an einen reinen, ſtarken Glau⸗ en, eine neue, große Idee, die uns ge⸗ ſchenkt wurde. Von ihnen haben wir neu gelernt, heldiſch und heroiſch zu denken, nachdem unſere Gegner es nur zu gut ver⸗ tanden hatten, wie man ein Volk ſeine guſtige Größe vergeſſen macht, indem man ihm durch ſtetige Beſchuldigungen und Be⸗ chimpfungen, durch Entbehrungen und Ent⸗ ehrungen allmählich das Rückgrat bricht, ſo daß ſelbſt das Andenken ſeiner Gefallenen in widernatürliche Selbſtdemütigung verkehrt wurde. Aber er Geiſt der Gefallenen hat ſich doch als ſtärker erwieſen. nd als dann aus dem Heer der grauen Kameraden von der Front und aus ihrem Geiſt unſerem Volke endlich der Führer erſtand, den Gott uns in letzter Stunde geſandt, war es gerettet. Das danken wir heute und immer em Geiſt unſerer gefallenen Brüder. n nd wir können der Kriegsgefallenen nicht gedenken, ohne zugleich auch der Toten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu gedenken, die ebenſo ihr junges Leben ein⸗ geſetzt und hingegeben haben für die Wiedergewinnung er Ehre und Freiheit unſeres Volkes und Vaterlandes. uch ſie gehören in die Reihen der feldgrauen Kämpfer und Gefallenen, denn ihnen verdanken wir die Befreiung von allem undeutſchen Weſen und Treiben, das durch land⸗ läd artfremde Elemente über uns gekommen war. Sie kämpften für das Vermächtnis der Gefallenen da draußen erer in der Heimat, im eignen Volk, und haben es neu errungen. 5 g Das iſt der ewi unvergeßliche Dienſt, den unſere gefallenen Brüder und Väter igen und drinnen unſe⸗ rem Volke geleiſtet haben und bis auf den heutigen Tag goch leiſten, walter Flex einmal geſagt hat—,„daß die Lebenden tot und bleiben“ ie wie Tote dahin⸗ en, obne 50 ſondern daß die, die Zeichnung: Grunwald— M. würden. So waren unſere„toten“ Kameraden eigentlich viel lebendiger als wir, denn ſie waren ja„gewogen“ worden, ſie haben ihren Wert erwieſen, ihren Sinn erfüllt, was uns noch fehlte. Sie wurden darum der ſtete Ini⸗ puls, der immer wache Antrieb und Auftrieb in uns, aus dem wir immer wieder Kraft ſchöpften in den vergan⸗ genen ſchweren Zeiten. Hinter ihrem Sterben glühte eine Kraft, deren Stunde einmal kommen mußte. Aber ſie mußten erſt ſterben, damit wir wieder ein einiges, wehr⸗ haftes Volk werden konnten in wahrer Volksgemeinſchaft, im Brudertum des Blutes. Aus ihrem Geiſt erſtand der Geiſt des neuen, wehr⸗ haften Dritten Reiches und ſeiner jungen Wehrmacht. Darum iſt auch der eigentliche Erbe und vornehmſte Trä⸗ ger des Heldengedenkens unſerer Tage die Wehrmacht. Sie iſt ohne den Geiſt und die Opferbereitſchaft der feld⸗ grauen Helden nicht möglich, ſie trägt ihn in ſich und ver⸗ körpert ihn leibhaftig und unvergeßlich. Sie ſtärkt und ſtützt und ſchützt das neue Reich gegen alle Feinde von außen und innen, ſie hat die deutſche Ehre und den deut⸗ ſchen Namen wieder groß und angeſehen gemacht und hat ihm Achtung verſchafft. Ja, unſere junge Wehrmacht hat den jahrhundertealten, unerfüllten Traum eines Großdeutſchland zur Erfüllung gebracht. Sie hat, was auch unſere Gefallenen in tiefſtem Herzen erſehnt haben, Deutſchlands Freiheit und Größe geſchaffen, ſie hat die a. Toten füllte. Das Opfer unſerer Gefallenen iſt nun erfüllt, herrlich erfüllt. Wenn ihre Augen das noch hätten ſchauen dürfen, wi 10 wären ſie geweſen] Aber jede Erfüllung birgt neue Verpflichtung in ſich. Von ihr gilt die ewige Wahrheit, daß man das, was man von ſeinen Vätern ererbt, immer wieder erwerben muß, um es zu beſitzen. Darum fordern die toten Helden trotz aller Erfüllung doch heute und in alle Zukunft ihr heiliges Recht: die al te Treue vom neuen Geſchlecht] Darum fordert dieſer Tag ernſten und dankbaren Geden⸗ kens von uns allen, daß wir den Gefallenen von einſt und heute auf ewig die Treue halten, und daß alle Treuen im Lande den feſten Ring ſchließen um unſer ganzes Volk. Denn tot und nichtig bliebe auch das feier⸗ lichſte Gedächtnis, wenn es nicht würde zum immer erneuten und wirklich gehaltenen Ge⸗ löbnis, es ihnen gleichzutun in Opferbereit⸗ ſchaft und Hingabe an die große Sache und die großen Aufgaben, die das Leben für uns Deutſche noch hat, uns zu Taten aufzurufen und zu begeiſtern, die der Toten würdig ſind. Dann bleiben wir mit der großen Ge⸗ meinde der Gefallenen verbunden, dann wird uns auch der Segen zuteil, der ewig von ihrem Tode und Sterben ausgeht. In dem ſtillen Garten der Berliner Uni⸗ verſität, inmitten der ſchönen, alten Bäume, ſteht ein Denkmal für die Gefallenen der „Civitas academica“, der akademiſchen Bür⸗ gerſchaft. In grauem Granit ſehen wir das Bild des von Kampf und Wunden ermattet niedergeſunkenen, aber ſchon langſam wie⸗ der zu neuem Leben erwachenden, jungen, deutſchen Helden. Rechts und links flankie⸗ ren je zwei hochragende Pylonen das Denk⸗ mal. Gleich mächtigen Ausrufungszeichen ſtehen ſie da, mit dem Eiſernen Kreuz ge⸗ ſchmückt. Ihre Rieſenflächen tragen die Na⸗ men der Gefallenen. Der Sockel der Haupt⸗ figur aber trägt die Inſchrift:„Invietis vieti vieturi“, d. h., den ünbeſiegten die Be⸗ ſiegten, die doch einmal Sieger ſein werden. „Dies Kunſtwerk iſt ein Bild des deut⸗ ſchen Volles. Die Entſcheidung des unerbitt⸗ lichen Schickſals hat uns zu den„Licti“, den Beſiegten, gemacht. Wir haben uns dem Schickſal beugen müſſen. Vor unſeren unbe⸗ ſiegten Helden, vor den„lovietis“, denen wir in deutſcher Treue huldigen, deren un⸗ ſterblichen Taten, wir den Schutz, die Er⸗ haltung der Heimat verdanken, bekennen wir uns in ihrem Geiſte als„Vieturj“ wir wollen, wir werden leben... Sieger wol⸗ len wir ſein im Kampf gegen deutſche Zwie⸗ tracht, gegen deutſchen Parteihader und läh⸗ menden Parteidoktrinismus, Sieger wollen wir ſein im Ringen gegen das Ueber⸗ wuchern des Materialismus, gegen alles, in uns, was deutſche Kraft zerſplittert und hemmt. Dann werden wir leben im Kreiſe der Väter an dem Platze, der uns nach unſerer Geſchichte, nach unſerer Art gebührt.“ Dieſe wahrhaft prophetiſchen Worte, einſt bei der Ein⸗ weihung dieſes Ehrenmals geſprochen, ſind nun erfüllt. Wir, die einſt Beſiegten, ſind in der Kraft der unbeſiegten Gefallenen doch wieder lebendige Sieger geworden. Und wir wollen und werden es auch bleiben.„Das Jahr 1918 wird ſich in der deutſchen Geſchichte niemals wiederholen“, wie es unſer Führer entſchloſfen und zuverſichtlich ſoeben wieder geſagt hat. Und man weiß es jetzt allmählich in der Welt, daß hinter dieſen Worten des Führers das ganze Großdeutſchland ſteht. Darum wird es niemand mehr gelingen, die deutſche Zwietracht von einſt wieder aufzuwecken und durch Selbſtzerfleiſchung das deutſche Volk zur ohnmächtigen Beute fremden Willens zu machen. Man hat in den dunklen Jahren, die zwiſchen dem Opfer⸗ tod unſerer Brüder und Väter und dem ſieghaften Auf⸗ ſtieg des Vaterlandes lagen, die Gefallenen beweint und den Sinn des Opfers verneint. Jeder Mann, der in ihren Reihen geſtanden hat, und den ein weiſes Schickſal be⸗ ſtimmte, daß er nicht mit ihnen das letzte Opfer brachte, gab ihrem Tod die höchſte Weihe. Er machte ihn zum geiftigen Bund zwiſchen den Kämpfern von einſt und heute. Und dieſer Bund iſt ſtark und feſt geworden. i Marquardt. gerächt, indem ſie ihren Glauben er⸗ N Der Tod des Doppelpoſtens kErzühlung von fldolf Hauert „Wen hat's erwiſcht?“ fragte der Unteroffizier den jungen Erſatzmann, der kreidebleich in den Stollen ſtürzte. „Links, den Doppelpoſten!“ Der Unteroffizier band den Stahlhelm feſter und ging aus der Höhle heraus, die in die hohe Kanalrück⸗ wand gegraben war. O, es war ſchon ein bombenſicherer Unterſtand, den ſie hier im Auguſt 1918 am Kanal Cam⸗ brai— St. Quentin bezogen hatten. Doch was nützte er ihnen! Seit 9 Tagen lag ihr Graben auf dem Hochufer unter Trommelfeuer, und es war von ihm nicht mehr übriggeblieben als eine Unzahl kleiner und großer Trich⸗ ter, in denen die Poſten hockten, tot oder lebendig. Die Kompanie zählte keine hundert Mann mehr, und Unteroffizier Renner war ſeit heute nacht ihr Führer, weil der letzte Offizier, ein junger Leutnant, mit einem Armſchuß im Stollen lag. Mit einem Melder und einem Sanitäter kroch und ſprang der Unteroffizier zum linken Doppelpoſten hinüber. Ueberall roch die Erde aufdringlich nach Schwefel und Pulver, daß es beim ſchnellen Atmen in der Lunge riß. Es lag kein Fetzchen Erde mehr auf ihrem alten Fleck, die Luft ſtand undurchſichtig in ſtickigen Schwaden, dazu wuchſen unaufhörlich Qualmbäume in die Höhe, ſo daß die drei Mann Mühe hatten, den Trichter des Poſtens zu finden. Der ſchwerverwundete Landwehrmann röchelte vor Schmerzen und ſpannte beide Hände um den rechten Ober⸗ ſchenkel. Der Sanitäter band das zerſchmetterte Bein ab, dann griffen ſie einige umherliegende Holzſtücke und ſchien⸗ ten es. An einen Rücktransport war bei dem wahnſinnigen Feuer nicht zu denken. So wollten ſie ihn wenigſtens in den Stollen tragen; doch bei jeder Bewegung hatte der Verwundete ſo entſetzliche Schmerzen, daß er lieber liegen⸗ bleiben wollte. Den Melder und den Sanitäter ſchickte Unteroffizier Renner wieder zurück; er wollte noch etwas oben bleiben, um ſelbſt nach dem Feinde zu ſchauen. „Du kannſt auch gehen“, ſtöhnte der Verwundete,„ich bleibe hier weiter auf Wache, im Stollen halte iſt es vor Schmerzen doch nicht aus.“ „Wir werden die Tragbahre holen.“ „Wartet, bis das Feuer nachläßt, ſonſt haut's euch alle zuſammen. Wenn ich ſterben ſoll, könnt ihr es doch nicht ändern!“ Und wehmütig auf den friſchen Trichter zur Linken zeigend, wo der andere Poſten vor dem Volltreffer geſtanden hatte:„Den hat's gleich richtig gepackt, für mich hat's noch nicht gereicht, wer weiß, warum!“ Der Unteroffizier biß die Zähne zuſammen und ſetzte das Glas vor die Augen, um die Tränen zu unterdrücken. Was waren das nur für prächtige Kerle, mit denen er hier dem gewaltigen Angriff trotzen ſollte! Auch dieſe beiden, der Tote und der Verwundete, ſie gehörten zum alten Stamm ſeit 1914. Wie Brüder waren ſie zuſammengewach⸗ ſen; wenn einer für immer von ihnen ging, dann riß es ein Stück von ihrem Herzen mit. „Wenn wenigſtens Sonnenſchein wäre und nicht die⸗ ſer Höllengeſtank und giftige Nebel, oder wenn ich auf meiner Bergwieſe liegen würde, ſo zwiſchen den bunten Blumen, dann würde ſich's leichter ſterben“, ſeufzte der Landwehrmann. 5 „Red' nicht vom Sterben, wir ſind ſchon ſo wenig; ſowie das Feuer nachläßt, holen wir dich!“ „Es iſt ſchon gut, geh nur und ſag dem nächſten Poſten, wenn ich dreimal ſchnell hintereinander knalle, dann müſſen ſie aufpaſſen, dann ſehe ich die Tommys kommen.“ Die Schießerei wurde immer heftiger, und der Unter⸗ offizier mußte wieder zurückkriechen. Als er ſich umſchaute, winkte der Verwundete ihm zu und lud dann ſein Gewehr. Trotz des Höllentanzes um ihn herum hörte der Un— teroffizier deutlich, wie der Feind das Feuer noch ver⸗ ſtärkte und vor allem die rückwärtigen Verbindungen ab⸗ riegelte, das war immer das Zeichen, daß ein Angriff be⸗ vorſtand. In den Stollen zurückgekehrt, ließ er alles fertig⸗ machen. Plötzlich meldete der Beobachter am Höhlenein⸗ gang, daß die Feuerwalze beginne und der eigene Graben nicht mehr unter Beſchuß liege. Sofort ſtürmte die Beſatzung mit Handgranaten und Maſchinengewehr die Treppe hinauf, um die Trichter zu beſetzen. Vorerſt war nichts vom Feinde zu ſehen, zumal ſich der Dunſt der Einſchläge noch nicht verzogen hatte, unter denen wieder Nebelgranaten geweſen waren. Plötzlich ließ ſich ein tiefes Brummen vernehmen, und man ſtellte ſich auf Fliegerabwehr ein. Doch diesmal kamen keine Tiefflieger, die ſie ſchon manchmal mit Ketten⸗ bomben und MG.⸗Feuer mürbe gemacht hatten. Die grauen Männer hockten in den Trichtern und waren ganz Ohr. Zu ſehen war noch immer nicht viel. Wohl flackerte links ein kurzes Gewehrfeuer auf, ſonſt war bis auf das verhexte Brummen alles ruhig. „Das können nur Tanks ſein“, meinte der Unteroffi⸗ zier, und jeder faßte ſeine Handgranate feſter. Kaum hatte er ſeine Vermutung ausgeſprochen, da ſah er faſt gleichzeitig zwei dieſer Ungetüme ankommen. Eins fuhr jenſeits an der Kanalkante entlang und ſchoß in die Stolleneingänge, während das andere auf ihrem alten Graben entlangſchaukelte. Einen Augenblick lähmte der Schreck ihre Glieder; denn zur Tankabwehr fehlten ihnen die Kanonen und Gewehre. Dann aber ſtrafften ſie die Muskeln, ſchmerzhaft entſchloſſen, und lockerten die Handgranaten im Gürtel. Der jenſeitige Tank, dem einige Kilometer nördlich der Durchbruch gelungen war, wo der Kanal unterirdiſch verläuft, konnte ihnen nichts anhaben, aber der andere Eiſenelefant, der würde ſie zerſtampfen oder zerhacken. Sie verhielten ſich regungslos, um nicht zu früh erkannt zu werden. N Bis auf hundert Meter war die Kriegsmaſchine her⸗ angekommen. Sie mußte ungefähr beim erſten Doppel⸗ poſten ſein, als plötzlich eine ſtarke Detonation erfolgte, die den Panzerkaſten auf die Seite warf und ihn mit ſei⸗ nem eigenen Benzin ausräucherte. Alle ſahen ſich mit großen flackernden Augen an. Wie geſchah das Wunder? Wer war das? Dem Unteroffizier ging eine Ahnung wie ein Stich durchs Herz. Der Tank war tot, trotzdem ſchlich er ſich vorſichtig mit zwei Mann heran. Sie erkannten ſofort, daß der Eiſenwagen durch eine geballte Ladung von unten geſprengt worden war. Nun ſuchten ſie nach dem ſchwerverwundeten Land— wehrmann, aber ſie fanden keine Spur mehr von ihrem Kameraden. FFPFPFPFCCFCbCbCbCbCbpCbCbCGcGCGCã G0GGbGGbGbGPGPGPbPTPpPbPGTPTGTGTPPGTGTGGGTGTGTbTPTVTPVTPTVTPTPTFTPTVTGTPTGTVTCCTVTPVTPVVTGVPVPVPUPUPFPUÿͥF—j!! ᷑ pp. jꝓ⏑ p j ß ß ß Treue um Treue Zum Großdeutſchen Heldengedenktag 1939. Von den faſt dreieinhalb Millionen Gefallenen der geſamtdeutſchen Armeen, ruht nur ein Zehntel in deutſcher Erde. Die Gräber von drei Millionen liegen in 48 verſchie⸗ denen Ländern oder Landteilen der Erde und ſind der perſönlichen Pflege und Fürſorge entrückt. Nicht aber der Liebe und Treue! Sie ſind in das Eigentum der Volksgemeinſchaft über⸗ gegangen, ſie gehören dem ganzen Volke! Sie bilden um die Grenzen des neuen Großdeutſchland einen Wall der Treue, wie die Lebenden ihn einſt zum Schutz der Heimat gebildet haben. Sie ſind unvergängliches Sinnbild der Treue, ſie künden von Treue und mahnen zur Treue. Treue um Treue! Und wenn wir heute im neuen Großdeutſchen Reich ihrer gedenken, ſo tun wir das nun nicht mehr in der Trauer und Wehmut des einſtigen Volkstrauertages. Die Totenklage iſt vorüber, weil das Opfer jetzt erfüllt iſt. Erfüllt durch die Wiedererringung unſerer Wehrfreiheit und Begründung unſerer jungen Wehrmacht, und ſchließ⸗ lich durch die Neuſchöpfung des Großdeutſchen Reiches. Wofür unſere Toten in Treue gelitten und geſtorben, das iſt erfüllt in Herrlichkeit. Darum kann unſere Trauer zur Ruhe kommen. Sie ſind nicht umſonſt gefallen. Und wir gedenken ihrer fortan nicht mehr mit Trauer und Tränen, ſondern mit dankerfülltenn Gedenken an ihre Treue gegen unſer Geſchlecht. Mit ihnen gedenken wir aber in gleicher Dankbarkeit der Gefallenen der Partei und der Bewegung, die ebenſo ihr Leben eingeſetzt und hingegeben haben für die Wieder⸗ gewinnung der Ehre und Freiheit unſeres Volkes gegen alles undeutſche Weſen, das durch land⸗ oder artfremde Elemente über uns gekommen war. Sie kämpften auch für das Vermächtnis der Gefallenen, als der Führer rief. Und heute weiß unſer Volk ihnen heißen Dank! Das Opfer der Gefallenen iſt heute erfüllt. Aber jede Erfüllung birgt neue Verpflichtung in ſich. Tot und nich⸗ tig bliebe auch das feierlichſte Gedenken, wenn es nicht in ſich trüge das heilig⸗ernſte Gelübde, es ihnen gleichzutun in Opferbereitſchaft und Hingabe und Treue. Darum for⸗ dern die Toten trotz aller Erfüllung heute und in alle Zukunft ihr heiliges Recht: die alte Treue vom neuen Geſchlecht. Dann erſt bleiben wir wirklich mit der Gemeinde der Gefallenen innerlich verbunden und verbündet, dann wird uns auch die Kraft und der Segen ihres Opfers zuteil. Treue um Treue! So grüßen wir Lebenden die Toten mit dem Gelübde: „So ziehen wir die neue Bahn Mit euch ins Leben wieder; Das Reich ſie ſollen laſſen ſtahn, Das ſchwören wir euch, Brüder! Schon blinkt der neue Morgenſtrahl Um Deutſchland zu verklären, Nun brauſt's um euer Ehrenmal: O Deutſchland, hoch in Ehren!“ — U —. Stumme Mahnmale. Heldenfriedhof von Langemarck. Photo: Kriegsgräber-Fürſorge— Bavaria(M.) Deutſches Ehrenmal Tolmein am Iſo Deutſche Kriegsgräberfürſorge als P Schuljuger Letzte Bitte Wenn ich einſt fallen ſollt', dann muß dein Sinn ſich ſtill in Gottes heiligen Willen fügen; dann muß es dir zu ſüßem Troſt genügen, daß ich den Heldenkod geſtorben bin. Dann zeige ſtolz in leidverklärten Zügen, wieviel du gabſt dem Vaterlande hin. Schwer liegt auf Blütenkelchen oft der Tau: das Leid kommt auch vom Himmel, liebſte Frau. Wenn ich einſt fallen ſolll', dann muß dein Mund den lieben Kindern deinen Schmerz hene dann mußt du ihnen viel von mir erzählen; und wie ich euch geliebt, ku ihnen kund. Wenn ſich die letzten Sonnenſtrahlen ſtehlen zu euch ins Zimmer bis zur Abendſtund' ritalien, erbaut vor kriegsgräberſtätte der Schleſiſchen und man dein Antlitz ſieht nicht ſo genau— dann daͤrfſt du auch mal weinen, liebe Frau. (Gefunden unter den Papieren eines ge. fallenen Landwehrmannes in Flandern) 5 Agnes Miegel las aus ihren Werken im Hauſe des Reichsminiſters Ruſt. Die oſtpreußiſche Dichterin, die am 9. Mürz ihren 60 fa burtstag feiert, las im Beiſein des Reichsminiſters z und ſeiner Gattin in deren Heim vor einem kleinen 15 von Spielgefährtinnen der Kinder des Miniſters j Balladen vor. Weltbild(M. 8 — 2 1 8 2 2 A.. — 295 N. VV. N W N 8 1 . a 2 ann und ſchen K O N 4. (16. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Auf ſeine merkwürdige Art bringt Frank Angelika bei, daß ſie mit nach Gallatin fahren ſoll. Sie iſt überraſcht und vermutet darin einen Verlobungsantrag. Weiter will Frank jedoch nicht ſprechen, denn er meint, daß zu einem Heirats⸗ antrag die klare Ueberſicht der wirtſchaftlichen Seite notwen⸗ dig ſei. Angelika ſcheint vorläufig auch nicht mehr zu erwar⸗ ten, zwiſchen ihnen ſchwingt an dieſem Abend eine ausgelaſ⸗ ſene Fröhlichkeit. Dann erhält Sidney Jeffreys einen Brief ſeines Sohnes, in dem er mitteilt, daß er Angelika heiraten will Der Junge iſt nach Auffaſſung des Alten verrückt, immerhin begreift der Vater, daß Angelika bisher die für ſeine Pläne gefährlichſte heimliche Braut ſeines Sohnes ge⸗ weſen iſt. Frank wartet auf die Zuſtimmung des Vaters. Da die Zuſtimmung aus Gallatin lange auf ſich warten läßt, wird er wieder unſicher, und dieſe Unſicherheit teilt ſich auf Angelika mit. Ihr nächſter Ausflug endet mit einer Ver⸗ ſtimmung. Angelika ſchützt Müdigkeit vor und trennt ſich von ihm vor der Heimfahrt. Verſchiedene Züge aus allen möglichen Richtungen kommen an. Er ſteht mit Herzklopfen etwas abſeits von der breiten Treppe. Drei Züge ſind nun ſchon eingefahren und grollend wieder aus der Bahnhofshalle geglitten. Ihm wird wie⸗ der kleinmütiger in der Bruſt. Sie wird doch nicht etwa anderswo ausgeſtiegen ſein? Oder, was das tollte wäre, ſie wird doch nicht ſchon in Wannſee auf dem Bahnſteig umgekehrt ſein, um zu ihm zurückzukommen?! Das wäre allerdings ein Pech. Vielleicht iſt ſie gar nicht ſo entzückt darüber, daß er ihr heute abend noch einmal wieder in den Weg tritt? Für ſie iſt oft etwas kantig, was ihm rund und glatt erſcheint. a Das ſind nun aber ohne jeden Zweifel ihre ſchönen Beine! Frank wird vor Spannung rot. Es iſt Angelika! Noch hat ſie ihn nicht bemerkt. Himmel, iſt das Mädel ſchön! Ihm wird ſo weich, daß er ſich kaum bezähmen kann. Muß Angelika nun wirklich ſo allein und ſchutzlos hier herumlaufen? Er reißt den Fahrhandſchuh von der Rechten und fin⸗ gert haſtig den Hut vom Kopf. Er muß ſich räuſpern, um wenigſtens die Kehle ſchon für etwas frei zu haben, was er noch nicht in Worten denken kann. Jetzt erblickt Angelika ihn. Ihre Füße zögern eine Sekunde. Dann werden ſie von einer klaren, befreienden Freude des Wiederſehens weitergetragen. Es iſt wirklich gut, daß er da iſt! Sie iſt inzwiſchen wieder zu Kräften gekommen, und ſchon in der Bahn hat ſie nicht mehr recht gewußt, ob ſie Frank nicht doch ſchlecht behandelt hat. Jetzt iſt die Möglichkeit eines freundlichen Ausgleichs da. Sie iſt Frank dankbar dafür. Wenn wir jetzt noch einmal draußen wären, denkt ſie in lächelndem Selbſtſpott, würde ich Augen und Ohren vor der ganzen Welt verſchließen und mich ergeben. Einmal muß es ja doch ſein. „Du mußt ja raſend gefahren ſein!“ ſagt ſie in herz⸗ licher Anerkennung. „Nein, aber du biſt ſehr langſam gekommen“, erwidert Frank. Gekommen bin ich ja eigentlich nicht, ſagt Angelika ſich. Ich habe ja nicht gewußt, daß er hier iſt. Vielleicht wäre ich ſogar anderswo ausgeſtiegen? Jedenfalls bin ich unbegreiflich ſcheußlich zu dem Jungen. Frank hat ein Gefühl in den Händen, als ſei ſeinem feſten Zugriff wieder einmal alles entglitten. Angelika geht aber ganz ſelbſtverſtändlich zu ſeinem Wagen. Das erregt Frank, als ob es ein koſtbares Ge⸗ ſchenk wäre. Mit ungelenker Haſt reißt er ihr den Schlag auf. Um ein Haar wäre ihm das Malheur paſſiert, jetzt wieder das verdammte Lied der verlaſſenen Bräute von Kalkutta zu ſummen. Wenn ich nur einmal wüßte, was mein Herz eigentlich mit mir vorhat, forſcht Angelika in ſich hinein. f Frank haſtet um den Wagen herum. Er ſteigt ein und fährt an. Endlich findet er ein paar Worte, die er nach ihrem Ausſpruch nicht geſagt haben möchte, obwohl ſie ſo wahr bleiben, wie ſie vorher waren: f f „Ich glaube, für dich müßte ich ſo ſein, wie mein Vater iſt.“ 5 5 Angelika ſitzt, wie er bemerkt, mit geſchloſſenen Augen en ihm. * Erſt beim Abſchied ſagt ſie:„Ich danke die, Frank. Ich habe dich verſtanden. Ich glaube, daß wir noch ſehr glücklich miteinander ſein werden.“ 21˙ Sidney Jeffrey hat ſeinen Arbeitstag nicht ohne Be⸗ ſchwerden überwunden. Franks Brief hat ſich wie ein Gewicht an den rotierenden Radkranz der täglichen Pflicht gehängt. Das Rad ſchlägt um. Achſe und Nabe des werk⸗ lichen Kreislaufes zittern. Der Feierabend muß abgewar⸗ 5 werden. Es genügt, wenn tauſend Menſchen und Maſchinen im Betriebe in täglichem Wechſel ihre Mucken und Tücken haben. Das Herz des Werkes muß auf jeden Fall ſchlackenfrei bleiben. 5 Sidney Jeffrey geſteht ſich einen Abend zu, ja, wenn es ſein muß, eine ganze Nacht, um morgen dann wieder ganz er ſelbſt ſein zu können. Zunächſt gilt es, den Brief ranks noch einmal mit aller Gründlichkeit Wort für Wort zu leſen. Die Baſis aller Beſchlüſſe muß hart und glatt ein wie eine marmorne Tenne. Sein erſter Blick gilt wieder dem Namen Angelika auf der letzten Briefſeite. Ihm fällt ein, daß er hier auf demſelben Platz vor Franks Abreiſe geſeſſen und unter lächelndem Verzicht auf Welt und Weite mitgenießend von en zukünftigen Erlebniſſen des Sohnes phantaſiert hat. Dieſe Angelika, empfindet er jetzt mit Aufbegehr, war bei allem Guten, was er Frank gönnte, nicht einbegriffen. tan der geschäftliche Teil des Briefes ſon zunächſt Gegen⸗ 5 nd einer Beſprechung mit Houſton William Grant ſein. 15 wird nicht gleich ſo bereit ſein, wie Sidney es iſt. In 885 Jeffreyſchen Adern fließt ſo biel deutſches. Blut, daß 1 des Begriffes Vaterland immer zwiſchen Rhein Leid, Weichsel liegen wird. Bei den Grants iſt es anders. de! An ſich wäre es ſehr gut, wenn Frank wieder ON eine deutſche Frau heimführte. Beiſpiel die Angelika ſein. „Bei dieſem Punkte des Briefes angelangt, gerät Sidney Jeffrey über ſeinen Sohn in ehrliche Empörung. Innerhalb weniger Monate, man kann ſagen, Wochen, behauptet der Bengel, und er glaubt es offenbar ſelbſt, nacheinander eine ſehr anſehnliche Kabarettiſtin und nun Angelika Heffner zu lieben. Inzwiſchen iſt er leichtſinnig und rückſichtslos genug, Dorrit Grant den Kopf derartig zu verdrehen, daß dieſes Mädel es jetzt eiliger hat, als ein Falter im Frühling, aus dem Larvenſtadium in das Schmetterlingsſtadium hinüberzuwechſeln. Sie wird an⸗ ſcheinend eine viel größere Pracht zu entfalten haben, als der Knabe Frank es um ſie verdient hat. Jetzt einmal zugegeben: Der Ehevertrag Jeffrey Grant muß einen gut gewachſenen jungen Mann, der unter den Töchtern des Landes ausſichtsreiche Umſchau halten kann, bis in die Haarwurzeln aufſäſſig machen. Ferner zugegeben: Auch er, Sidney Jeffrey, würde vor einem ſolchen Anſinnen ſchon aus Prinzip auszubrechen verſuchen. In dieſer vertrackten Vertragsangelegenheit kann kein Menſch auf Frank böſe ſein. Aber der Vertrag beſteht. Er trägt Sidney Jeffreys Unterſchrift, und keine Mittel ſollen unterlaſſen bleiben, den Vertrag zur Er⸗ füllung zu bringen. Es gilt hier alſo, zunächſt einmal von allen perſönlichen Gefühlseinſtellungen abgeſehen, ebenſo eindeutig wie im Falle Ellen Swanſey, Franks Verbin⸗ dung mit Angelika Heffner auf keinen Fall zuſtande kom⸗ men zu laſſen. Wie mag Fräulein Heffner ſich entwickelt haben? Da ſie Franks Zuneigung gefunden hat, wird ſie wohl eine überſpannte junge Dame geworden ſein. Siehe Ellen Swanſey! Eigentlich müßte man zunächſt wiſſen, was aus der Angelika geworden iſt, um ein Urteil fällen und zweck⸗ mäßige Entſchlüſſe faſſen zu können. Aber Berlin iſt weit Das könnte dann zum Zeichnung: Drewitz— M Sie öffnet den Wagenſchlag.„Frank, was machſt du?“ fragt ſie, an ſeine Schultern rüttelnd. weg. Der Gedanke, an den befreundeten Geheimrat zu ſchreiben, trifft nicht ins Schwarze. Chirurgen ſoll man mit Herzensangelegenheit nicht behelligen. Man könnte die von Frank angeregten Geſchäfte als hinreichenden Grund zu einer Europareiſe auffaſſen. Aber Gallatin iſt der Erfüllungsort dieſs ganzen, gutgemeſſenen Bündels von Konflikten um den Vertrag Jeffrey—Grant herum. Hier in Gallatin ſtehen die Kuliſ⸗ ſen der Szene; hier laſſen ſich am beſten alle Mittel an⸗ ſetzen, um die ſinnreichſte Löſung der eingeleiteten Tragi⸗ komödie herbeizuführen. Frank muß alſo mit Angelika nach Gallatin kommen! Sidney Jeffrey wird bei dieſem Gedanken von einem Sprung wenig fachlicher Hoffnungen überflankt. Er entwirft zwei Kabeltelegramme, und er kann es nicht vor ſich leugnen, daß ſein eigenes Gefühl ihm mit⸗ beſtimmend in die Feder fließt. Das erſte Telegramm geht an Frank: „Glaube Dich in dieſem Fall aus perſönlicher Kennt⸗ nis und höchſter Wertſchätzung Angelika Heffners zu Dei⸗ nen Entſchlüſſen herzlich beglückwünſchen zu dürfen. Wünſche dringend, euch beide bei Gelegenheit der Be⸗ ſprechung Deiner ausgezeichneten Geſchäftsvorſchläge ſchnellſtens in Gallatin zu ſehen. Perſönliche Einladung Fräulein Heffners erfolgt mit gleichem Kabel. Sidney Jeffrey.“ An Angelika kabelt er: „Lade Sie herzlich ein, ſich der Reiſe meines Sohnes nach Gallatin anzuſchließen und willkommener Gaſt in meinem Hauſe zu ſein. Ihr Ihnen herzlich ergebener Sidney Jeffrey.“ Sidney Jeffrey reckt ſich zufrieden auf. Er glaubt, die schleppe des durchgegangenen Frank wieder feſt in die Hand genommen zu haben. . Angelika glaubt ihren Augen nicht trauen zu dürfen, als ſie morgens den Wagen vor ihrer Tür ſtehen ſieht, in dem ſie geſtern mit Frank in Wannſee geweſen iſt. Sie bekommt einen gehörigen Schrecken, als ſie nun gewahr wird, daß der Mann um den ſie eine ſchlecht ver— ſchlafene Nacht überſtanden hat, darin ſitzt und entweder ſchläft oder daß ſonſt etwas mit ihm geſchehen iſt. Sie öffnet den Wagenſchlag. Er ſchnarcht hörbar. „Frank, was machſt du?“ fragt ſie, an ſeine Schulter rüttelnd. Er wacht auf, grinſt verlegen und vergnügt und ſagt ſchlaftrunken: „Iſt der Kaffee ſchon fertig, Angelika?“ „Du haſt hier doch nicht etwa die ganze Nacht zu⸗ gebracht?“ „Doch. Das heißt: teilweiſe. Ich war erſt ein bißchen am Kurfürſtendamm. Steig ein]! Wir fahren jetzt nämlich 1 55 wald⸗ und ſeenreiche Umgebung, in die einzig⸗ſchöne Mark.“ Angelika hat es ſo eilig wie immer am Morgen. „In die Klinik darfſt du mich fahren.“ „J h was, Klinik!“ antwortet er wegwerfend.„Mir iſt ganz ſo, als hätten wir Beſſeres zu tun!“ „Du beſtimmt!“ lacht ſie.„Zum Beiſpiel Waſchen und Kämmen.“ „Ja, nicht wahr?“ gibt er betreten zu. „Bei Nachttaxen darf man es wohl nicht ſo genau nehmen?“ „Wirklich in die Klinik, Angelika? Läßt ſich nicht mit dir handeln?“ „Was denkſt du dir? Macht man das bei euch drü⸗ ben ſo?“ 80 Ab und zu. Friſtloſe Entlaſſung folgt auf dem „Na alſo! Nun fahre ſchon zu!“ Frank fährt. Es iſt zu dumm; er iſt feſt davon über⸗ zeugt, daß gerade heute morgen da draußen irgendwo ſeine blaue Glücksblume den Kelch erſchließen würde. Angelika fragt ihn nach ſeiner Nacht. Er erzählt etwas mundfaul. Du lieber Himmel, denkt Angelika. Indeſſen hab ich mir Gewiſſensbiſſe um den Jungen gemacht. Man kann ſolche Lebensprobleme offenbar auch leichter und kurzweiliger überdauern. Er ſpielt in einer Bar den Ama⸗ teurpianiſten, und ich plage mich indeſſen mit all ſeinen guten und böſen Geiſtern herum. Für alles das, was ſie ſich in dieſer Nacht an Vornahmen zu ſeinen Gunſten ab⸗ gerungen hat, iſt das etwas bedrückend und abträglich. „Ja, ſieh mal“, ſagt er zum Schluß,„was ſollte ich wirklich mit der vielen Zeit bis heute früh anfangen? Zuletzt habe ich mich wie ein Neufundländer auf die Schwelle gelegt und geſchlafen.“ Er hat wahrhaftig ſo etwas wie ein Neufundländer an ſich, empfindet Angelika mit einer zärtlichen Aufwal⸗ lung. Es wird doch richtig ſein, was ſie ſich vorgenommen hat. Sie muß noch mehr Geduld mit ihm haben. Er iſt zwei Jahre älter als ſie, aber er iſt trotzdem viel jünger. Mit der Zeit wird ſich das ausgleichen. Da ſind ſie zu Franks Kummer ſchon vor der Lamb⸗ rechtſchen Klinik angelangt. Er hat immer noch ſeine Ent⸗ führungsgelüſte nach draußen. Angelika muß zu ihrem Bedauern endgültig und ernſthaft verneinen und ſich zwiſchen Gelächter und Bedrückung energiſch verbitten, daß er einen zweiten Huſarenſtreich zu ihrer Befreiung beim Geheimrat vornimmt. Das von ihm gewünſchte Zuſammenſein am Abend kann ſie ihm nicht abſchlagen, obwohl ſie eigentlich einmal zwei bis drei Tage ganz für ſich bleiben wollte, um mit ſich ſelbſt ins reine zu kommen. Er ſtrahlt in übermütiger Freude auf. Sie wollen in ein Schloßreſtaurant der Mark fahren. Es hat einen Park und einen See, und man kann ſich dort draußen in den eigenen Beſitz hineinträumen. Man denkt ſich die übrigen Gäſte einfach weg, oder man beſchließt, das nächſte Mal mit ſeinen Einladungen vorſichtiger zu ſein. Baur holt Angelika mit dem Fahrſtuhl hinauf. Er hat in einer heute beſonders queckſilbrigen Wichtigkeit kei⸗ nen Gedanken daran, ihr einen guten Morgen zu wünſchen. „Da iſt ein Kabeltelegramm aus Amerika“, ſagt er mit N mühſam zurückgehaltenen Ueberdruck ſeiner Atem⸗ luft. „Gut, Herr Baur. Ich bin heute ja ausnahmsweiſe fünf Minuten pünktlicher als ſonſt.“ „Deswegen denke ich ja, daß ſie darauf warten.“ Angelika horcht auf. „Worauf denn?“ „Auf den Kabel; er iſt doch für Sie.“ „Der Kübel, aber das Kabel, Herr Baur“, lacht Ange⸗ lika über ein ahnungsvoll einſetzendes Herzklopfen hin⸗ weg. Der liebe alte Baur fährt in ſeinem eifrigen Drang ein Stockwerk zu hoch hinauf. Mit vielen Entſchuldigun⸗ gen ſchaltet er um und fährt wieder hinab. „Heute geht mir alles ſchief“, klagt er und ſetzt, als er keine Nachfrage erhält, hinzu:„Sollte er möglicherweiſe von Herrn Jeffrey ſein?“ Das befürchtet Angelika auch. Sie antwortet nicht. Baur öffnet ihr die Tür zum Labor und zieht ſie hinter ihr und vor ſich zu, als ob ihm die Abklemmung ſeiner armdicken Neugierſtränke körperlich ungeheuer ſchmerzhaft wäre. Er ſeufzt zum Steinerweichen. Angelikas Blick fliegt auf den Schreibtiſch. Das Te⸗ legramm liegt ganz allein. Baur hat es mit dem Marmor⸗ llotz beſchwert. Es trägt tatſächlich Angelikas Anſchrift. Ihr Puls tönt mit Gongſchlägen in ihren Ohren. Sie geht in den Waſchraum, zieht den Mantel aus und hängt ihn, wie immer, ſorgfältig auf den Bügel. Das Tele⸗ gramm kann doch wirklich nur von Sidney Jeffrey ſein? Sie guckt in den Spiegel. „Die Angelika Heffner hat erſchrockene Augen und blaſſe Lippen. Mit ſchweren Füßen geht ſie an den Schreibtiſch. Unter ihren Augen tun ihre Händ einen mechaniſchen Dienſt. Ihr Blick fliegt auf die nen a, es iſt ſo: Ihr Ihnen herzlich ergebener Sidney rey. Sie ſinkt auf zen Seſſel nieder. Fortſetzung folgt.) F 3 5 e,. r, 8 , , 5 . 6 2 — 8 Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Eine Silbe voran. Meter Stand Statt Bach Wald Jade Tat Tiſch Go Rock Ger Druck. Einem jeden der vorſtehenden 12 Wörter iſt eine der nachfolgenden Silben vorn anzufügen. Es entſtehen als⸗ dann neue ſinnvolle Wörter, deren Anfangsbuchſtaben einen Ausruf der Freude bei allen Menſchen ergeben. ab de dog e ein ir lai na ra ſa ta zi. Streich Anfang und Schluß. Themis, Segler, Rattler, Indigo, Sorbet, Sardine, Pra⸗ ger, Hieber, Kokarde, Kanker, Melange, Dakota, Rogate, Fladen, Dingo. In vorſtehenden 15 Wörtern ſtreiche man den An⸗ fangs⸗ und Endbuchſtaben und bilde aus den verblei⸗ benden Buchſtaben durch Umſtellen neue Wörter. Die An⸗ fangsbuchſtaben dieſer ergeben, miteinander verbunden, einen vaterländiſchen Erinnerungstag. d 1 Silben⸗Wechſel. Lava Bader Donar Gewalt Gerber Sorbet Kelte Rigi Tunke Tennis. Die zweite Silbe vorſtehender zehn Wörter ſoll ge⸗ ſtrichen und eine der nachfolgenden vorn angeſetzt werden, daß neue Wörter entſtehen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer ergeben, aneinandergereiht, ein wichtiges Ereignis im Leben unſerer Schuljugend. el el gar nep ron ſeg tre u vil zir. 0 Die rätſelhaften Mitlauter⸗Reihen. wundgbſtgbngſhn, gnzdmfrnd ndmlddmrmn; tssungmrbrmn ndorgßswunsgſchhn. mulgbl. In vorſtehendem Fünfzeiler fehlen die Selbſtlaute. Silbenrätſel. ä— al— as— bra— chri— dag— dig— e— fe fe— gold— ham— har— hö— keit— ker— korb li— man— mar— mo— ne— no— not— ols— pol ral— rei— ſe— ſti—tau— u— wen. Aus den vorſtehenden Silben ſind 12 Wörter zu bil⸗ den, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, das Geheimnis einer jungen Dame und ein wichtiges Ereignis in deren Leben nennen. Die Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Blattgemüſe, 2. Muſikinſtrument, 3. Weiblicher Vorname, 4. Weiblicher Vorname, 5. Kleinhändler, 6. Berg in Alaska, 7. zwingende Macht, 8. Sakrament, 9. Gepäckſtück, 10. märchenhaftes ſpaniſches Schloß, 11. Grenzgebirge, 12. Alleinhandel. DDodurch ist er bewegungsfügig! Infolge seiner Quęrelestizität ist dieser Schnell- verbend bewegungsfügig, das heißt, er paßt sich sllen Bewegungen en, ohne zu behindem. 1132 Erz im Lichte. Erz ſteckt nicht nur im tiefen Schacht! Nein! Auch in ihr, von der man ſpricht: „Sie leuchtet mir in dunkler Nacht!“ Kennſt du es, dieſes ſchöne Licht? Füll⸗Rätſel. Aus den 12 Buchſtaben: 4 a, 1 d, 1 e, 1 i, 3 l, m, Ur, ſind vier Wörter mit nachſtehender Bedeutung zuſammen⸗ zuſtellen und unter Freilaſſung der Eckfelder in die Figur einzuſetzen. 1. Waldrücken im Harzvorland— obere waage⸗ rechte Reihe. 2. Weiblicher Perſonenname— untere waage⸗ rechte Reihe. 3. Schlangenförmiger Fiſch— linke ſenkrechte Reihe. 4. Römiſcher Hausgott— rechte ſenkrechte Reihe. Werden nunmehr die Buchſtaben ae nmes in die vier freien Eckfelder eingeſetzt, ſo entſtehen vier neue Haupt⸗ wörter. Wie lauten dieſe? Auflöſungen aus voriger Nummer: Kombiniertes Kreuzworträtſel: Waage⸗ recht: 1. As, 3. Page, 7. Ar, 9. Lama, 11. Odol, 12. Kobe, 13. Tara, 14. Roon, 15. Al, 16. Bukowina, 18. Re, 19. le, 21. Inka, 24. Saar, 26. Racine, 28. Tal, 29. Newa, 30. Edi, 31. Marone, 32. Urne, 33. Lauf, 34. Genoveva, 35. Eulen⸗ ſpiegel.— Senkrecht: 1. Altar, 2. Saale, 3. Po, 4. A. D., 5. Go, 6. el, 7. Abo, 8. Rente, 10. Marabu, 12. Korona, 17. Kokain, 19. Lindau, 20. Mal, 22. Karawane, 23. die, 24. Staude, 25. Aa, 27. Eiffel, 29. Nero, 31. Manege, 33. Lava. Silbenrätſel: 1. Geiſer, 2. Lappe, 3. Unband, 4. Elli, 5. Celle, 6. Koran, 7. Beirut, 8. Reiſig, 9. Ibſen.— „Glück bringt Neider!“ Das Kaffeekränzchen: Olberta)ſſe, B(roſa)⸗ 2— Zeichnung: Peters⸗Bavaria. „Ich bin ſchon eine ganze Weile hier, Liebling, ich habe mich nur ein wenig untergeſtellt.“ i *. „Du, Papa, was iſt denn eigentlich ein Telemark?“ „Telemark— Telemark— ach ja, das iſt irgend ſo'n alter Griechenfürſt.“ „Aber, Papa, hier ſteht doch: der Telemark wird in den Hüften gedreht—“ „Ja, ja, die haben früher manchmal tolle Dinger mit ihren Fürſten gemacht.“ Huber hat eben geklatſcht. „Verſtehen Sie“, ſagt er,„ich habe da mein Wort dar⸗ auf gegeben, daß ich das keinem Menſchen erzähle. Darum muß ich halt von jedem, dem ich das wiedererzähle, auch das Wort verlangen.“ *. „Haben Sie auf Ihrem Poſten viel zu tun?“ „Nein, gottlob ſehr wenig!“ „Na, das würde Ihr Chef aber nicht gern hören!“ „Und ob! Ich arbeite ja in der Beſchwerdeſtelle.“ 27. Fritz iſt in die erſte Klaſſe der Oberſchule aufgenom⸗ men. Er bringt ſein erſtes Engliſch⸗Diktat nach Haufe Er muß die Urheberſchaft von zehn Fehlern anerkennen. Vater iſt hoch entrüſtet. „Schämſt du dich denn gar nicht?“ „Weißt du, Vati, der Lehrer ſucht aber auch direkt ue“ Fehlern!“ Man füge dieſe ein. men, Dlalmahtien, Amanlulla)h, S(trude)l.— Braut. Schluß des eh Teils 7 8 N 5 olfen!„ Dachanstriche 5 1 K. 8 2 Den 5 0 65 5. 8 87 10 9 7 8 22 2 88211 a 8 11 195 Die Nachm eh En Der Grippe 0 a bar, Prospskt 122 kosten- ee a 5 7 Druld Bleichwachs Borsdorf-Leipzig ese Ses,— chen tabof cf feld. 157 Kampf dem Verderb! Eu hoben in allen Apotheken! 9 Kopfſchmerzen. Müdigkeit. Schppächezuſtände und Fröſteln werden, wi e Harare erte] guch die Grippe ſelbſt, mit Hilſe von Klosterfrau eliſſengeiſt leichter en 2 fiene einem Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Gut iſt es auch, Kloſterfrau⸗ Meliſſengeiſt nach Gebrauchsanweiſung als Heißtranz ae täglich mit einem geſchlagenen rohen Ei und elwas Zucker verrührt zu 115 5 i be Home e Ad 5 der hlauen 5 e 1 Apo gerien i 280.465 und 1 eken und Drogerien in Flaſchen zu RM. — Dioſes Resept bitte ausſchneiden!— dreimal täglich eine Taſſe heißen Tee mit oder zweimal 0 0 8 7 die Dir alles sauber schufff᷑l 28822 blatt Deutſcher DA 4. Vi. 38: über 620 000. Pl.⸗Nr. 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die er Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntags⸗ rovins⸗Verleger, ſämtl. in Berlin SW 68, Lindenſtr. 101/102. K 18 8 15 5 ſetzung, überall dort zu helfen, e wo wir nach nationalſozialiſtiſchen Grund: 5 ſätzen dazu verpflichtet ſind. a Feu ade wundervoll, aber 0s f 4 ber neue Wirkstoff schötzt Ihr Haar! cen es acheat oho Ire 5 Eier- Vorrat fur den Winter „Zum Wochenende“ und„Zum Zeitvertreib Pr. 11 erſchelnen als Beilage. Mache und. auch. bra tiende Sie sparen viel Geld und haben guch in H 88 3 853 mit Polmen- und Olivenöl. eee Darer eder 3 Sie sich jeden ag möglichst * 2 5 Einen blötenzarten Jeint- eine angenehm, hauischonend und zeit- iogendfrische Haut erhält Ihnen die regelmäßige pflege mit der milden 038 pPolmolive- Seife, hergestellt OU Ein prompt und zuverläſſig wirkendes Mittel bei Rheuma, Ischias, hexenſchuß 8 Nerben⸗ und Kopfſchmerzen. Trineral iſt ſparſam und ergiebig, 1—2 Tabletten ſchaffen Erleichterung; und helfen ſchon vorzüglich. Unſchädlich und bekömm⸗ 8 lich, auch bei Magen-, Darm⸗ und Herzempfindlich⸗ keit! Machen Sie ſofort einen Verſuch, Sie werden es nicht bereuen! 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