— — — —.— — Demgspreis: Monatlich Wu. 1.4, durch die Pest Wu. 1.80. u der Seſchäftsſtelle am Schalter abgehelt mouatl. Mk. 1.29 Aazelgenpreiſe: Die 22 mes breite Willmeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachluße gemäß Preis liſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Auzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſchech ⸗ Nante: Katisnußhe 78432. ges · und Anzeigenblatt für Maunheim⸗Seckenheim und Umgebung. Derma für den Stadtteil Mthm.⸗ Sechenhelm. Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 2. 39: 1140 —, 8 — — 8 8. . 2 39. Jahrgang 2 heldengedenktag.— Tag der Wehrfreiheit.— Der Staaks⸗ akt in Berlin. Berlin, 13. März. Zum erſten Male feierte am Sonnkag Großdeutſchland den Heldengedenktag zuſammen mit dem Tag der Wehrfrei⸗ heil. Dieſer Tag iſt nicht nur ein Tag der Trauer, ſondern der Erinnerung an die Opferbereitſchaft der Gefallenen des Weltkrieges und des deutſchen Freiheitskampfes, der Erin⸗ nerung auch an die Wiedererringung der Wehrfreiheit, und er iſt gleichzeitig der erſte Jahrestag der Vollendung des Großdeulſchen Reiches. Vollſtock wehten in allen Gauen und allen Ortſchaften die Fahnen des nationalſozialiſtiſchen Reiches. In allen Städten fanden Feiern ſtatt, deren Träger in den Garniſo⸗ nen die Wehrmacht, in den übrigen Orten dis Partei wa⸗ ren. Im Mittelpunkt ſtand die Feier in der Reichshaupt⸗ ſtadt, die in dem bereits traditionell gewordenen Rahmen in Form eines Staatsaktes in der Staatsoper ſich abſpielte. Der große Zuſchauerraum war bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzt Das Diplomatiſche Korps war faſt vollzählig erſchie⸗ nen Neben den hohen Offizieren der Wehrmacht des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchland nahmen zahlreiche Offiziere des alten Heeres und der alten Marine an der Feier⸗ ſtunde teil. Staat und Partei waren durch ihre führenden Männer, Reichsminiſter und Reichsleiter, Staatsſekretäre, Reichsſtatthalter und Gauleiter ſowie die Führer aller Par⸗ teigliederungen vertreten. Eine weihevolle Stimmung lag über dem Haus, die durch gedämpftes Licht und Blumenkränze noch verſtärkt wurde. Ehrfurchtsvoll und ſchweigend grüßten die Anwe⸗ ſenden den Führer, der von Generaladmiral Dr. h. c. Raeder am Hauptportal der Staatsoper begrüßt worden war, beim Betreten der Loge. Während das Orcheſter der Staatsoper Berlin mit dem Trauermarſch aus Wagners„Götterdämmerung“ die Weiheſtunde einleitete, ging der Vorhang hoch. Auf der Bühne auf deren Hintergrund ein großes Eiſernes Kreuz angebracht war, hatte die Fahnenkompanie der Wehrmacht Aufſtellung genommen: 29 Fahnen der alten Armee, drei Fahnen der alten Marine, drei neue Fahnen der drei Wehrmachtsteile und ſieben weitere Fahnen der Luftwaffe, zuſammen 42 Fahnen. Gedenkrede des Generaladmirals Nach dem Verklingen des Trauermarſches betrat Gene⸗ raladmiral Raeder die Bühne, um die Gedenkrede zu hal⸗ ten Er führte aus: Mein Führer! Kameraden! Deutſche Frauen! Als am Heldengedenktag vor vier Jahren um die Mit⸗ tagsſtunde die Flaggen des Dritten Reiches überall an den Maſten in die Höhe ſtiegen war es ein Zeichen erhebender Freude, die das ganze Volk beſeelte. Eine der Grundlagen deutſcher Mannesehre, ein Sinnbild der Freiheit und ein Wahrzeichen des Selbſtbeſtimmungsrechtes war der Nation vom Führer wiedergegeben: die Wehrfreiheit! Sie ſicherte von nun ab jedem wehrfähigen und wehrwürdigen Manne das Recht, mit der Waffe in der Hand für den Schutz der Heimat einzutreten. Eine der unerfreulichſten Feſſeln des Verſailler Diktats war geſprengt, der Weg für die Entfaltung unſerer Kräfte unſeres bislang geknebelten Volkes war angebahnt und die Hoffnung auf eine glückli⸗ chere weil geſicherte Zukunft war eingekehrt. Ein neuer Abſchnitt deut ſcher Geſchichte hatte begonnen. Heute, vier Jahre ſpäter, ſehen wir auf einen Weg zu⸗ rück deſſen Meilenſteine wahrlich einmalige Zeugen in der Geſchichte des Reiches find. Was damals in der Bruſt des einzelnen nur Hoffnung oder Ahnung ſein konnte, was aber vor uns ſchon durch Jahrhunderte Traum und Sehnſucht vieler Deutſcher geweſen war, es iſt Wirklichkeit geworden: Großdeutſchland! In einer für den Beobachter draußen faſt unheimlich anmutenden Entwicklung, in Wahrheit aber erkämpft mit einer unerſchütterlichen Glaubenskraft und einem ſiegesge⸗ wiſſen Einfatzwillen ohnegleichen hat der Führer den Brü⸗ dern und Schweſtern in der Oſtmark und im Sudetenland den Weg in die Heimat geöffnet, in dem Bewußtſein ſeines guten Rechtes und geſtützt auf die Waffen, die er der deut⸗ ſchen Wehrmacht ſeft jenem Tage wieder in die Hand ge⸗ geben hat. So fügt ſich ſinnvoll in den Ablauf dieſes Tages, daß heute nicht die Trauer um einmal Verlorenes, ſondern der Stolz auf ewig Gewonnenes den äußeren Rahmen gibt. Die heute von der Höhe der Maſten wehenden Flaggen und Fahnen ſind uns ein Zeichen, daß das Vermächtnis unſerer Toten erfüllt iſt. 8 Die, die im Glauben an Deutſchlands Größe ihr Leben hingaben, ſei es im Jubel und in der grenzenloſen Begei⸗ ſterung des Jahres 1914 oder in der harten und verbiſſenen Entſchloſſenheit des Jahres 1918, ſie würden nicht verſtehen, wenn wir, die wir ihr Vermächtnis durch lange, dunkle ahre in treuen Händen hielten, heute am Tage der Erfül⸗ lung nur der Trauer Raum geben würden Wir ſehen in a e Gefallenen jene tragende geiſtige Kraft die über 5 Grab hinaus wirkſam den erſten trotzigen Glauben an d Zukunft in der Nation Wurzel ſchlagen ließ. ein bild des Frontkämpfers im letzten Kriegsſahr und damit Männer und ein Vorbild an kämpferi Einſatz. mpferiſchem Mut und letztem 2215 Kraft war es, die die Männer trug, die berufen wa⸗ ein neues Reich aus dem Erlebnis der Frontka⸗ Weradſchaft zu formen und in der neuen großdeutſchen Montag, den 13. März 1939 2822 Tolen würdig! Volksgemeinſchaft unverbrüchlich zu fügen. Sie trug über alle Schmach und Leiden der Nachkriegszeit hinweg den Sieg davon! Einen leuchtenden Sieg! Und dieſem Siege geben wir in der Verſchmelzung des Geſchehens an unſere Helden mit dem Gedanken an unſere neue herrliche Wehr⸗ macht Ausdruck. Wir vergeſſen damit nicht den Opfertod unſerer gefallenen Väter und Brüder. Gerade weil auf ihm unſer Großdeutſchland gegründet iſt, gedenken wir ihrer mit un⸗ auslöſchlicher Dankbarkeit. Wo auch immer der deutſche Soldat ſtand und kämpfte, auf dem Lande, zur See, im Luftraum über allen Fronten, immer ſtand er der Ueber⸗ macht gegenüber Stets wurde die beſſere Leiſtung von ihm gefordert, die ihm auferlegten Entbehrungen und Strapa⸗ zen erreichten ein übermenſchliches Maß. Er trug dieſe Laſt unerſchüttert im Glauben an ſich ſelbſt und Deutſchlands Größe und im Bewußtſein ſeiner Verantwortung vor der Heimat, als deren Schutz und Schirm er ſich fühlte. Er blutete, er ſtarb Wenn die deutſche Wehrmacht und mit ihm das ganze deutſche Volk ſeine ſiegreichen Führer im Kriege ehrt, und wenn gerade am heutigen Tage die Namen des verewigten Generalfeldmarſchalls von Hindenburg, der Generale Ludendorff und Conrad von Hötzendorff, oder der Admirale Scheer und Graf Spee und des größ⸗ ten aller Fliegerführer, des Rittmeiſters von Richtho⸗ fen, in achtungsvollem Gedenken in aller Munde find, ſo ſind ſie uns bereits zum Symbol geworden. In ihnen liegt beſchloſſen der Gedanke an die Millionen unbekannter und ungenannter Toten, die der große Krieg uns abgefor⸗ dert, damit das Volk lebe und das Reich beſtehe. Zu dieſem Namen tritt nun auch der eines Mannes, der wohl die Heimkehr der Oſtmark noch miterlebte, aber nicht mehr Zeuge ſein konnte, wie der Führer auch ſeiner ſude⸗ tendeutſchen Heimat die Freiheit eroberte. der Name des Generals Krauß. Mit ihm iſt ein echter und großer Heerführer dahingegangen, deſſen Leben. Wol⸗ len und Denken ſtets dem großen Reich der Deutſchen galt. Mit dem Gedenken an unſere Toten verbindet ſich das Gefühl für das Leid der Hinterbliebenen und Waiſen und das Los der Kriegsbeſchädigten, das immer wieder an jene große Zeit mahnt und deren Schickſal zu lindern, einfache Dankespflicht iſt. Sie wird von der Kriegsopferverſorgung in vorbildlicher Weiſe erfüllt, während der Volksbund Deut⸗ ſcher Kriegsgräberfürſorge ſeit nunmehr 20 Jahren durch würdige Geſtaltung und Pflege der Kriegsgräberſtätten den Dank des deutſchen Volkes an ſeine gefallenen Helden in großzügiger Weiſe abzutragen hilft. Ueber die Grenzen des Reiches hinweg gilt unſer Denken aber auch den ge⸗ en b Soldaten der Nationen, die in treuer Waf⸗ enbrüderſchaft an unſerer Seite ſtritten. Wir zäh⸗ len heute in ihren Reihen auch einen der Großen ſeines Landes: Kemal Atatürk. In ſeiner Perſönlichkeit ver⸗ einigte ſich für uns der große Feldherr und Waffengefährte mit dem heroiſchen Volksführer und genialen Staatsſchöp⸗ fer. Sein ſtolzes Führertum iſt Vorbild. Sein Name iſt Geſchichte. Wenn uns für unſere früheren Verbündeten Gefühle der Dankbarkeit erfüllen, ſo wollen wir auch den Mut und die Tapferkeit jener Männer nicht vergeſſen, die uns rit⸗ terliche Gegner waren und die Erfüllung ihrer Sol⸗ datenpflicht gegen ihr Land mit dem Tode beſiegelten. Sol⸗ daten faſt aller Nationen der Erde haben auf den Schlacht⸗ feldern des Weltkrieges gekämpft und geblutet. Millionen deckt der grüne Raſen oder die weite See. Wenn wir uns heute an einem Tage des ernſten Rück⸗ blickes und ruhigen Ausblicks die Frage vorlegen, ob dieſer ungeheure Einſatz an Blut und Gut auch nur einer dieſer Nationen die Früchte eines rühmlichen Sieges und eines geruhſamen Friedens in den Schoß gelegt hat, ſo müſſen wir das verneinen. Das blutigſte aller Friedens⸗ diktate hat unheilbare Wunden hinterlaſſen und damit nur Unfrieden zu ſtiften vermocht. Das begangene Unrecht und der blinde Haß mußten eines Tages Gegenkräfte auslöſen, denn niemals in der Geſchichte ſind einſeitige Demütigun⸗ gen und Bedrückungen dauernde Grundlagen für das Zu⸗ ſammenleben der Völker geweſen. Und ſolcher Gegendruck wird ſo lange wirkſam ſein, bis jenes Unrecht in vollem Umfange beglichen iſt. 5 Ein Volk wie das deutſche, das ſchon im Kriege den Weg durch Hunger und Entbehrung ſchreiten mußte, das in anderthalb Jahrzehnten ſchmachvoller Nachkriegsohn⸗ macht erlebte, wie auch der Schein eines Rechtes, der ihm in jenem Diktatfrieden zugeſtanden worden war, aus Haß und Mißachtung mit Füßen getreten wurde, konnte nur einen Weg gehen, wenn es nicht bewußt zum endgültigen Spielball 5 Siegermächte werden und ſo für immer in furchtbarſtem Elend verſinken und verkommen wollte: . den Weg in die Freiheit! Dem deutſchen Volk wurde ſein großer Führer ge⸗ ſchenkt. 2 ihn 1 es dieſen Weg, nachdem die Vorausſetzungen für dieſes gigantiſche Ringen geſchaffen waren. Das deutſche Volk hat den aus dem Geiſte des deut⸗ ſchen Frontſoldaten geborenen Nationalſozialismus Zu ſei⸗ ner Weltanſchauung gemacht und folgt den Symbolen ſei⸗ ner Wiedergeburt mit ebenſo heißer Liebe wie fanatiſcher Leidenſchaft. Es hat den Nationalſozialismus erlebt und nicht, wie ſo viele hilfloſe Kritiker draußen glauben, er⸗ litten. deutſcher 4 9 7 1 7 1 — — . Nr. 61 N Der Führer hat ſeinem Volke gezeigt, daß in der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchafk die größke, unverſieg⸗ bare Kraftquelle liegt, deren Dynamik nicht nur den inne⸗ ren Frieden ſichert, ſondern auch die Erſchließung aller ſchöpferiſchen Volkskräfte ermöglicht. Er hal dem deutſchen Volke das Vertrauen zu ſich ſelbſt und auf ſein eigenes Können wiedergegeben und es ſo befähigt, ſein heiliges Recht. das ihm in der Jeit ſeiner Ohnmacht verweigerk war, mit eigener Kraft ſich ſelbſt zurückzunehmen und dar⸗ über hinaus mutig die ungeheuren Probleme der Zeit an⸗ e und ihrer Löſung zuzuführen. Damit hat das eutſche Volk und ſein Führer für den Frieden Europas und der Welt mehr getan, als manche Nachbarn heute zu erkennen imſtande ſind. Darum die klare und ſchonungslaſe Kampfanſage an den Bolſchewismus und das internatio⸗ nale Judentum, deren völkervernichtendes Treiben wir zur Genüge am eigenen Volkskörper zu ſpüren bekom⸗ men haben. Darum der Zuſammenſchluß mit allen gleich⸗ geſinnten Nationen die, wie Deutſchland nicht gewillt ſind, ihre dem Aufbau und dem inneren Friedenswerk gewid⸗ mete Kraft von volksfremden Ideologien und artfremden Paraſiten zerſetzen zu laſſen. Und darum die Forderung der Gleichberechtigung und Gleichachtung mit allen anderen Völkern, die allein die Gewähr für ein friedliches Zuſam⸗ menleben auf dem Erdball zu bieten vermag. Der Führer hat uns Soldaten im Rahmen der deutſchen Volksgemeinſchaft unſere Aufgabe zugewieſen als Schutz und Schirm unſerer Heimat und unſerer friedlichen, völki⸗ ſchen Aufbauarbeit, als Erzieher der uns anvertrauten jungen wehrfähigen Mannſchaft, die geſchloſſen durch un⸗ ſere Hände geht. Dieſe Aufgabe können und wollen wir nur löſen Schulter an Schulter und in aufrichtiger Kameradſchaft mit der Partei und deren Gliederungen, deren Wollen und Wirken, gleich uns, nur einem Ziele dient, der Formung des deutſchen Menſchen in einer nie verſagenden Schickſalsgemeinſchaft. Wehrmacht und Partei ſind damit immer mehr in Haltung und Geiſt ein unteilbares Ganzes geworden. Wir würden die Notwendigkeit eines immer engeren Zuſammenſchluſſes, wäre er nicht einer der fundamentalen Leitſätze ſoldatiſchen und nationalſozialiſtiſchen Gedankengutes, heute mehr denn je erkennen müſſen, blicken wir nur einmal über unſere Grenzen hinaus. Gerechter Friede! Es gab eine Zeit, als der Führer der Welt ſeine Vor⸗ ſchläge für eine e und ſinnvolle Rüſtungsbegren⸗ zung unterbreitete. Sie wurden alle ohne Ausnahme ab⸗ gelehnt. Der Rechkloſe ſollte entrechktel werden, der Macht. loſe ohnmächtig. Man ſetzte Gewalt vor Recht und wollte jenes Haßdiktal auch noch als heilig von uns geachtel wiſ⸗ ſen. Scheinheiliges kann aber niemals heilig ſein und Un⸗ recht niemals Recht. Es kann vor der Geſchichte nicht be⸗ bens Darum mußte es auch zerbrechen. And zwar am Le⸗ ensrecht einer Nation von 80 Millionen. Dafür haben wei Millionen deutſche Soldaten im Weltkriege ihr Leben N Dieſe Nation brauchte einen neuen, einen wah⸗ ten Frieden, den Frieden der Gerechtigkeit und Ehre, den Frieden ohne Haß. Den Frieden braucht auch die Welt. Ha ihn das ſchwache Deutſchland nicht erhalten konnte hat ihn das ſtarke ſich errungen. Dieſem 1 5 en der deulſchen Nation gegen jedermann zu ſichern, iſt die ſtolze Aufgabe der deutſchen Wehrmacht. Es fehlt aber nicht an Zeichen, daß rätſelhafte Hände am Werk ſind, den neuen Frieden mit allen Mitteln zu un⸗ tergraben. In der Welt hak ein Rüſten eingeſetzt, deſſen en ge Ausmaß im Verein mit dem verantwortungs⸗ oſen Kriegsgeſchrei wohl geeignet iſt, das mühſam Errun⸗ det ernſtlich zu gefährden. Wir wollen niemand das Recht eſtreiten, zu fenen Sicherheit das ihm notwendig Erſchei⸗ nende zu tun. Wir tun es ſelbſt! Wir können aber weder ſchweigen noch tatenlos mit anſehen, wenn ohne jeden An⸗ laß Deutſchland dazu auserſehen wird. der ganzen Welt als der einzige Grund für die gewaltigen Rüſtungs⸗ maßnahmen hingeſtellt zu werden, vollends, wenn es in der Form geſchieht, daß Deutſchland allein die Abſicht habe, ſeine Nachbarn anzugreifen. Wir wiſſen, daß jene Elemente, die hierfür die Verantwortung tragen, nicht dort zu finden ſein werden, wohin ſie ihre Völker treiben wollen: auf dem Schlachtfeld. Den Soldaten aber, den wir als den ritter⸗ lichen Vertreter ſeines Landes achten., mag ein Soldaten⸗ wort gelten: Was Deutſchland braucht und will, iſt Friede! Das iſt nicht nur geſagt, ſondern auch durch praktiſche Beiſpiele bewieſen worden. Die Aufbauarbeit Deutſchlands bedarf einer vieljährigen ruhigen Entwicklung Deutſchlan) hat durch ſeinen Führer oft die Hand geboten und iſt ebenſo oft mit ſeinen Friedensvorſchlägen zurückgewieſen worden. uch als die Hoffnung auf eine wirkliche Zefriedung und Beruhigung im e eintrat, mußte es erkennen, daß das Rüſtungstempo der anderen ſich nur 8 verf Härfte. So muß Deutſchland vor allem an ſeine eigene Sicher ⸗ heit denken. Nach dem Willen des Führers wird die deut⸗ ſche Wehrmacht weiter verſtärkt und befähigt, ihrer immer verantworkungsvolleren Aufgabe, wie immer auch der Rü⸗ ſtungsſtand der anderen ſein mag, ſtets gerecht zu warden. Wo ein Vorſprung erreicht wurde, wird er enn 0 Wo eine Lücke auftreken ſollke, wird ſie geſchloſſen! Wo ein Nachrüſten erforderlich iſt, wird es in Angriff genommen! Und es ſoll niemand glauben, daß unſere Waffe kumpf ſeien, wenn deulſcher Boden geſchändet oder deutſches Blut vergoſſen werden ſollte. Deutſchland iſt der Schirmherr al⸗ ler Deutſchen, diesſeits und jenſeits der Grenzen. Die Schiiſſe von Almeria ſind hierfür Beweis. Deulſchland trifft ſchnell und hark! Dank an den Führer! Daß wir dies heute in vollem Bewußtſein unſerer Kraft ſagen können, iſt das Werk und das alleinige Ver⸗ dienſt eines einzigen Mannes, deſſen geniales Füh⸗ rertum, von einem unerſchütterlichen Glauben an ſein Volk und einer unermeßlichen Willenskraft getragen, eine ganze Nation in wenigen Jahren aus kiefſter Nacht in eine leuchtende Gegenwart geführt hat, der als der Schöp⸗ fer Großdeutſchlands uns heute ſeinen unbeirrbaren Weg in die Zukunft vorangeht. Sein Beiſpiel gab allen Deutſchen neue Hoffnung, neuen Lebensmut und ſeinen eigenen Glauben. Der Dank, den die Wehrmacht ihrem Führer und Ober⸗ ſten Befehlshaber abſtaktel, ſei das Gelöbnis unwandelba⸗ rer Treue im Gehorſam und in der Pflichterfüllung. Wir wollen, getreu ſeinem Beiſpiel, den uns gewieſenen Weg nicht verlaſſen und in einmüliger Geſchloſſenheit unſer Letztes geben für Volk und Reich. 8 Unſer Gedenken an die Millionen Toten des Weltkrie⸗ ges ſchließt auch den Kreis der Männer ein, die in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, in den Freikorps, in der Oſtmark und im Sudetenland für ihre freie und größere Heimat ſtarben. Und mit ihnen grüßen wir die tapferen Männer, die ſich freiwillig in die Kolonnen der ſpani⸗ ſchen Freiheitskämpfer einreihten, um für eine roße Idee, den Kampf gegen den Weltbolſchewismus, ihr A ben einzuſetzen. Sie, die dort auf fremdem Boden fielen, wußten, daß auch ihr Blut in höherem Sinne für die Hei⸗ mat floß, als ein Sinnbild für jenen gewaltigen Kräfte⸗ ſtrom, der alles Deutſche in der Welt mit Gut und Blut für immer verbindet. So gedenken wir auch der Toten der jungen Wehrmacht, die in aufopferungsvollem Dienſt, erfüllt von ihrer Aufgabe als Waffenträger der Nation, den Sol⸗ datentod fanden. Sie ſind uns das Unterpfand für treueſte Pflichterfüllung im Geiſte unſerer großen ſoldatiſchen Ver⸗ gangenheit. Sie gaben alle das Größte und Letzte: ihr Le⸗ ben. Und ſie(aten nur ihre Pflicht. wenn auch die höchſte Pflicht, die einem Menſchen auferlegt werden kann. In dieſer Pflichterfüllung aber liegt für uns Deutſche eine ernſte Mahnung und Forderung. Sie lautet: Zeigt Euch der Token würdig! Lebt ihr Opfer von einſt als Vorbild für Euer Opfer von heute. o hat das Deutſch⸗ land Adolf Hitlers auch den Ruf verſtanden. In unſerer Volksgemeinſchaft iſt als größter Schatz der Geiſt des frei- willigen Opfers des einzelnen für die Geſamtheit lebendig. Jahr für Jahr ſoll am Heldengedenktag dieſer Gedanke als neues Gelöbnis im Volke widerhallen, damit er, in ſeiner Kraft nie erlahmend, in alle Zukunft wirken kann. Wir glauben, das Vermächtnis unſerer Toten, deſſen äußere Erfüllung wir heute dankbar und bewegten Herzens begehen, auch im Innern am beſten erfüllen zu können, wenn wir, ihres Opfers eingedenk, die eigene Pflicht uns ſtets vor Augen halten. Das Geſetz, das über ihnen ſtand, ſei auch das unſrige, die Liebe zum Vaterland, und die Hingabe für den Führer und für unſer ewiges Volk. Das wollen wir im Aufblick zu Gokt dem Allmächtigen geloben, und dies Verſprechen ſei unſer ehrfurchtsvoller Gruß an unſere Toten, vor denen wir nun fenken die Sym⸗ bole ihres unſterblichen Ruhmes und ihres Soldatenkums. Auf Befehl des Generaladmirals ſenkten ſich die Fahnen, und leiſe tönte das Lied vom Guten Kameraden. Die Fah⸗ nen wurden erhoben und das Spiel der Nationalhymnen beendete die Feier in der Staatsoper. Der Führer am Ehrenmal Im Anſchluß an die Feier in der Staatsoper fanden eine Kranzniederlegung durch den Führer am Ehrenmal und darnach der Vorbeimarſch der Ehrenkompanien vor dem Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht ſtatt. Wäh⸗ rend die Gäſte ſich auf die gegenüber dem Ehrenmal errich⸗ tete Tribüne begaben, marſchierte die Fahnenkompanie der Wehrmacht mit den 42 Fahnen der alten und neuen Ar⸗ mee vor dem Zeughaus auf und ſetzte ſich damit an die Spitze der drei Kompanien. Zu beiden Seiten des Ehren⸗ mals hatten 50 Offiziere der Kriegsakademie, des Heeres und der Luftwaffe mit gezogenem Degen Aufſtellung ge⸗ nommen. Der Führer ſchritt, begleitet von Generaladmiral Dr. Raeder, Generaloberſt von Brauchitſch, General der Flieger Stumpff, dem Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ macht, Generaloberſt Keitel, die Front der Ehrenkompanien und auf dem Rückweg die Fronk der übrigen Abteilungen ab. Unter Vorantritt zweier Offiziere der Kriegsmarine, des Heeres und der Luftwaffe, die den großen Kranz des Führers trugen, begab ſich dann der Führer mit ſeiner militäriſchen Begleitung quer über den Platz zum Ehren⸗ mal und dann in das Innere der Weiheſtätte, wo er im Gedenken an alle Blutopfer des Krieges und der deut⸗ ſchen Freiheitsbewegung den Kranz niederlegte. Nach die⸗ ſer Ehrung der Toten nahm der Fführer mit ſeiner mili⸗ täriſchen Begleitung von der Paradekanzel vor dem Ehren⸗ mal den Vorbeimarſch der vier Kompanien ab. Mit klin⸗ gendem Spiel zogen die Soldaten der jungen deutſchen Wehrmacht in ſtraffem Parademarſch an ihrem Oberſten Befehlshaber vorbei. Nach dieſem prachtvollen militäriſchen Schauſpiel trat der Führer an die an der Oſtſeite des Ehrenmals aufgeſtell⸗ ten Schwerkriegsbeſchädigten heran. Faſt alle hatten die Freude, daß der Führer ihnen die Hand drückte und ſich eine Zeitlang mit ihnen unterhielt. Kurzmeldungen Reeichsführer ½ und Chef der deutſchen Polizei Himmler ſprach in Breslau vor Polizeioffizieren über die Aufgaben der Polizei im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Sudetengau in die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverträge eingegliedert. Die Nee über die Eingliederung der ſudetendeutſchen Gebiete in die deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsverträge ſind in Berlin unterzeichnet worden. Hühntein über die Aufgaben des NSͤͤK. In Potsdam ſprach vor dem Führerkorps der Motorgruppe Brandenburg und dem Lehrgang der Reichsführerſchule des NS. Korps⸗ führer Hühnlein. Der Korpsführer betonte, daß das NS. alle Gebiete der Motoriſierung mii nationalſozialiſtiſchem Geiſt erfüllt habe. Von beſonderer Bedeutung ſeien die wehrpoliti⸗ ſchen Aufgaben und die Erfaſſung aller jungen Deutſchen, die beſondere Liebe zur Motoriſierung mitbringen. Papſt Pius XII. hat Kardinal Luigi Maglione zum Kar⸗ dinalſtaatsſekretär ernannt. Kardinal Maglione war diploma⸗ tiſcher Vertreter des Heiligen Stuhles in 5 Schweiz und in Frankreich. 1935 wurde er Kardinal und Präfekt der Konzil⸗ kongregation. Holland beſtellt Flugzeuge in den US A. Holland beſtellte in den Vereinigten Staaten 18 einmote e Douglas⸗Kriegs⸗ flugzeuge Die Koſten ſollen etwa 700 000 Dollar betragen. Holland beſtellte kürzlich bereits zwei zweimotorige Bomber bei den Amerikanern. Die Flugzeuge ſollen für die Kolonien be⸗ ſtimmt ſein. .* 0 0 0 2 80 2 1 Tſchechenterror in Preßburg Blutige Zwiſchenfälle.— Toke und Verwundete.— Die Erregung der Slowaken. Preßburg, 13. März. Die Lage in Preßburg und in der ganzen Slowakei iſt ſehr ernſt. Es iſt zu ſchweren Zwiſchenfällen gekommen. In amtlichen Praget Kreiſen gibt man 6 bis 8 Tote zu. Nach einem vom Hauptquartier der Hlinka-Garde ver⸗ öffentlichten Kommunique ſind 19 Mitglieder der Hlinka⸗ Garde getötet worden. Die Späkausgabe des„Grenzboten“ weiß von einem Zwiſchenfall zu berichten, bei dem 18 Slo- waken den Tod geſun 9 haben. Es iſt nun innerhalb 24 Stunden bereits die dritte Regierung ernannt worden, ohne daß bisher eine ſlo⸗ wakiſche Regierung die Macht auszuüben imſtande iſt. Zu⸗ nächſt ernannten die Prager Zentralſtellen am Samstag, um möglichſt lange ihre Pläne ungeſtört und unter formel⸗ ler Deckung durch eine flowakiſche Regierung durchführen zu können, den bisherigen flowakiſchen Schulminiſter der legalen Regierung Tiſo, Dr. Siwak, der ſich zurzeit als Delegierter bei der Papſtkrönung in Rom befindet und in Wirklichkeit gar nicht amtieren kann, zum Miniſterpräſi⸗ denten und mehrere ihnen genehme Kreaturen, darunter den bisherigen Miniſter Teplanſky, zu Staatsminiſtern. Dr. Siwak antwortete ſofort aus Rom, daß er den Antrag nicht annehmen könne. Drei Stunden ſpäter wurde die Welt durch die Ernennung einer neuen Regierung Tiſo überraſcht. Gleichzeitig wurde jedoch bekannt, daß Miniſter⸗ präſident Tiſo in einem Preßburger Kloſter gefangen⸗ gehalten wird und die Ernennung dieſer Regierung, in der praktiſch der nach ſlowakiſchen Behauptungen von den Tſchechen gekaufte Miniſter Teplanſky die Macht ausgeübt hätte, lediglich dazu beſtimmt, den Anſchein zu er⸗ wecken, als ob die legale Regierung Tiſo mit einigen Veränderungen wieder im Amte ſei. Da Tiſo offenſichtlich alles getan hat, um ſich gegen die⸗ ſen Mißbrauch ſeines Namens zu wehren, wurde plötzlich die Mitteilung verbreitet, daß auch die noch amtierenden Miniſter Siwak und Teplanſky vom Staatspräſidenten der Tſchecho⸗Slowakei Dr. Hacha ihrer Aemter enthoben wor⸗ den ſeien. Es ſei eine neue Regierung Sidor auf Vorſchlag des flowakiſchen Landtagspräſidenten Sokol er⸗ nannt worden. Nach dieſer Erklärung hielt Abgeordneter Sidor eine Rundfunkanſprathe, in der er zum Ausdruck brachte, daß ihm bei dem Gedanken an die verhafteten Ka⸗ meraden das Herz blute. Offenbar hat auch dieſer Miniſter⸗ präſident nicht einmal die Macht, die von den Tſchechen verhafteten ſlowakiſchen Führer und Abgeordneten zu be⸗ freien. So beſteht alſo auch die Regierung Sidor nur auf dem Papier, ohne praktiſch amtieren zu können. Auch der Führer der deutſchen Volksgruppe in der Slowakei Karmaſin, der bisher als Staatsſekre⸗ tär Mitglied der Landesregierung war, iſt in der neuen Miniſterliſte nicht mehr enthalten, ein deutliches Zeichen, daß von Prag aus nicht zuletzt auch die den Deutſchen in der Slowakei gewährte Kulturautonomie wieder zerſtört werden ſoll. Die Ausſcheidung Karmaſins zeigt, wohin der Kurs geht. Noch haben die Deutſchen nicht vergeſſen, wie Prag die Vorbereitungen traf zur endgültigen Entrech⸗ tung der ſudetendeutſchen Volksgruppe. Das Ende der Ent⸗ wicklung war damals offene Unterdrückung und blutiger Terror. So wird der Verſuch zur Ausbootung des deut⸗ ſchen Staatsſekretärs Karmaſin hier als offene Provokation empfunden und als ein Ausdruck des Willens, den Deut⸗ ſchen in der Slowakei die feierlich zugeſtandenen Rechte zu nehmen. In Preßburg herrſcht wegen der in die Hunderte gehen⸗ den Berhaftungen von Slowaken und Deutſchen und der zahlreichen Token und Verletzten eine bis zur Siedehitze ge⸗ ſteigerte Erregung, die ſeden Augenblick zu einer neuen ſchweren Verſchärfung der Lage und zu vorläufig noch un⸗ überſehbaren Folgen führen kann. „Gchluß mit Halbheiten!“ Der Miniſter für öffentliche Arbeiten und Verkehrsmini⸗ ſter der legalen ſlowakiſchen Regierung Tiſo, Dr. Ferdi⸗ nand Durſchanſky, hat ſich dem Zugriff des kſchechiſchen Mi⸗ litärs, das den Prager Abſetzungsbefehl durchführte, enk⸗ zogen. Dr. Durſchanſky ſprach über den Reichsſender Wien zur Lage in ſeiner Heimat. Er führte u. a. aus:„Die Faktoren der verblendeten Politik des tſchechiſchen Volkes haben nicht nur das tſche⸗ chiſche, ſondern auch das flowakiſche Volk an den Rand des schehen gebracht. Es beſteht kein Zweifel mehr, daß die Tſchechen nichts anders verfolgen als ihre eigenen In⸗ tereſſen auf unſere Koſten und auf Koſten unſerer Zukunft. Das tſchechiſche Volk und ſeine Vorſteher haben in der Ge⸗ ſchichte nichts dazugelernt im Gegenteil ſie haben ſich aus⸗ giebig darauf vorbereitet. uns. unſer flowakiſches Volk um 15 zu bringen, die wir durch 20jährige Leiden erkämpft aben.“ Miniſter Durſchanſky nahm in einer zweiten Rundfunk⸗ anſprache zu den chaotiſchen Zuſtänden Stellung, die in der e durch das tſchechiſche Eingreifen entſtanden ſind. r ſagte: „Slowaken, Gardiſten! In der Slowakei hat ſich die Lage, wie Euch bekannt iſt. ſo entwickelt, daß unſere beſten Leute, daß die bewährten Kämpfer der Volkspartei, daß die Abgeordneten des flowakiſchen Parlaments verhaftet, interniert und eingeſperrt wurden. Andere wieder mußten ſich verſtecken wenn ſie nicht auf die politiſche Aktivität ge⸗ rade in der für das flowakiſche Volk ſehr ernſten Zeit ver⸗ zichten wollten. Jede freie politiſche Kundgebung iſt un⸗ möglich Es wird jede öffentliche Meinungsäußerung von bewaffneten und uniformierten Tſchechen kontrolliert. Preſſe und Rundfunk ſtehen unter Aufſicht. In Freiheit wurden von unſeren einſtigen politiſchen Mitarbeitern nur diejenigen belaſſen, von denen Prag erwartet, daß ſie eine Löſung annehmen, die unſerem Volke mit Baſonetten aufgezwungen werden ſoll. Prag arbeitet mii Leuten zuſammen, von denen es er⸗ warket, daß 15 ohne Kückſicht auf Toke und Verwundeke noch heute zuſammen verſuchen, einen Ausweg im Rahmen der Tſchechen Republik zu finden. Das ſlowakiſche Volk aber kann und wird Halbheiten und Rechtloſigkeiten nicht mehr e Schluß mit den Anentſchiedenheiten Schluß mit n Halbheiten! Wir brauchen eine dem ſlowakiſchen Volk enkſprechende Löſung. Dieſe Löſung aber muß kommen! Steht daher alle zum Schutze der Intereſſen des ſlowaki⸗ 7 75 Volkes auf Eurem Poſten. Seid geduldig und enk⸗ loſſen, jeder möge dafür Sorge kragen, daß die Macht in der Slowakei nut in flowakiſche hände kommt, daß die Ordnung, Macht und Diſziplin nur von aufrichtigen Slo- waken verkörpert werde, damit die Slowaken in der Slo⸗ wakei die Herren ſind. Fürchtet nicht den Kampf, fürchtet kein Opfer! Die ſtaatsrechtliche Lage Ueber die Vorgänge der vergangenen Monate ſagte der Miniſter in ſeiner erſten Rede u. a.:„Prag hat beim Ge⸗ ſetz über die ſlowakiſche Autonomie gegen uns gearbeitet. Ebenſo hat die Prager Regierung Gelegenheit geſucht, zu erreichen, daß das ſlowakiſche Volk ohne ſie nichts unter. nehmen kann. Bei jedem Schritt hat ſie Schwierigkeiten ge⸗ macht. Auf dieſe unſichtbare Art hat ſie den Anſchein einer Autonomie geſchaffen, die garnicht exiſtiert.“ Der Miniſter ging in ſeinen Ausführungen auf die ſtaats rechtliche Lage ein, die ſich aus den Vorgän⸗ gen der vergangenen Tage ergibt, und erklärte hierzu: „Das Verfahren der Prager Regierung iſt ungeſeßz⸗ lich, denn nach dem Verfaſſungsgeſetz der Autonomie der Slowakei ernennt der Präſident der Republik die Regie⸗ rung auf Grundlage eines Vorſchlages des ſlowakiſchen Landtages. Die Regierung kann ihres Amtes enthoben werden, wenn der Landtag der Slowakei ſein Mißtrauen ausſpricht oder wenn die Regierung demiſſioniert. Keiner dieſer Fälle liegt vor, und deshalb war niemand be⸗ rechtigt. die Regierung der Slowakei ihrer Funktion zu entledigen oder ſie abzuſetzen, und genau ſo konnte auch keine neue Regierung von Prag aus ernannt werden, Wenn der Präſident in Prag entgegen dieſen klaren Be⸗ ſtimmungen die jetzige Regierung abſetzte und eine neue Regierung ernannte, dann hat er ungeſetzlich gehan⸗ delt und ſich in Widerſpruch zu dem Eid geſetzt, den er abgelegt hat. Die Jolge dieſes ungeſetzlichen Handelns der Prager Regierung iſt, daß die Regierung Tiſo weiterhin berechkigt iſt, ihre Macht auszuüben.“ Verhaftung von Deutſchen Berlin, 13. März. Wie der Berliner„Montag“ aus Preßburg berichtet, wird die Spannung, Slowakei ſeit dem kſchechiſchen Staatsſtreich vom Freitag befindet, immer unerkräglicher. Die Bevölkerung, die von kſchechiſcher Seite faſt ſtündlich mit Rundfunkaufrufen, mit „Erklärungen“ verſchiedener„Regierungen“ beunruhigl wird, erwarket mit wachſender Erregung eine Klärung der Lage, die immer unhalkbarer wird. Die militäriſchen Maßnahmen der Tſchechen gehen un⸗ entwegt weiter. Die Zahl der Zwiſchenfälle, die ſich aus der energiſchen Haltung der Bevölkerung und infolge von Uebergriffen des tſchechiſchen Militärs ergaben, wächſt von Stunde zu Stunde. Die Krankenhäuſer beginnen ſich bereits mit zahlreichen Schwerverletzten zu füllen. Zahlreiche Ver⸗ letzte werden heimlich in Wohnungen untergebracht und gepflegt. Als beſonders ernſt iſt es zu betrachten, daß die kſche⸗ chiſchen Soldaten es offenſichklich auch beſonders auf Deutſche abgeſehen haben. Nachdem bereits am Samslag⸗ abend die Kundgebung der Deutſchen, bei der Stkaatsſek⸗ rekär Karmaſin ſprach, durch Gewehrſchüſſe geſtört worden war, erfolgte in der Nacht der Feuerüberfall auf das Haus der Karpatho-Deutſchen Parkei ſowie zahlreiche Ver⸗ hafkungen von Deutſchen. Das flowakiſche Volk habe ſich, wie der„Montag“ wei⸗ ter berichtet, bei aller Erregung über die brutale Vergewal⸗ tigung durch tſchechiſche Bajonette nicht einſchüchtern laſ⸗ ſen, es demonſtriere mit ſteigender Heftigkeit und man fühle bei allem die geſpannte Erwartung der weiteren Entwicklung, die jeder Slowake als für die ganze Zukunft ſeines Volkes entſcheidend anſehe. Feuerüberfall auf das Deutſche Haus Am 12.45 Uhr fuhr ein kſchechiſches Milifäraufo be dem Gebäude der Deulſchon Partei vorüber. Aus dem Mi litärauko wurde auf das Gebäude der Parkei ein Jeuet⸗ überfall eröffnet. Die Is erwiderte das Feuer, worauf ſich der kſchechiſche Militärwagen in ſchneller Flucht enffernle. Auch ein weiterer Vorfall iſt für die Mentalität der tſchechiſchen Polizei bezeichnend. So wird aus 115 berichtet, daß drei Reichsdeutſche, die harmlos dur die Preßburger Straßen gingen und neugierig die An; ſammlungen betrachteten, von tſchechiſcher Polizei ver, haftet wurden und auf der Polizeiwachtſtube mißhandelt worden ſind. Trotz Intervention des Generalkonſuls wur⸗ den ſie nicht freigelaſſen. 8 Auch in der Kar patho⸗Akraine Die ukrainiſche nationale Einheitsbewegung und der karpatho-ukrainiſche Nationalrat haben beſchloſſen, die Ab⸗ ſetzung des Miniſters Revay und die„Ernennung der neuen Kegierungsmitglieder und Staatsſekretäre nicht zur kenntnis zu nehmen, ebenſowenig hat die ukrainische na⸗ kionale Einheitspartei die vom Miniſterpräſidenlen Wolo⸗ enn unker Druck verfügte Abſetzung Revays als Vorſitzen⸗ en der nationalen Einheitsbewegung zur Kenntnis ge⸗ nommen. f Die karpatho⸗ukrainiſche nationale ane ſt bemüht, zuſammen mit der ane SJ Ruhe und Ordnung im Lande aufrechtzuerhalten, obwo die große Erbitterung der Bevölkerung über das t ſche Vorgehen kaum mehr eingedämmt werden kann, Lebt Tuka noch? Auf dem Transport erſchoſſen? Preßburg, 13. März. In Preßburg laufen zahlreiche Gerüchte in der Bevöl⸗ kerung um über das Schickſal des großen Slowakenführer Prof. Tuka. Seit ſeiner Verhaftung am Freitag fehlt jede Spur von ihm. Es heißt, er fei nach Mähren transportiert worden, doch haben die Behörden bis jetzt keinerlei Mitte lung über ſeinen Verbleib ausgegeben. Bekanntlich hat a auch Miniſter Sidor, als er bei einer Rede von ſtürmiſchen Zurufen„Wo iſt Tuka?“ unterbrochen wurde, keine Ant⸗ wort erteilt.. Die Bevölkerung ſchließt daraus, daß die Tschechen in der allgemeinen Verwirrung ihrem alten Haß gegen auch krotz ſahrelanger gerkerhaft ungebeugken Slowaken⸗ führer freien Lauf ließen und Tuka auf dem Transporl er⸗ mordet haben. Der Ruf„Wo iſt Tuka?“ iſt auf Grund die ſer Vermutungen zu einem Kampfruf geworden. Die. chiſchen Behörden hallen ihr verdächtiges Schweigen in der Angelegenheit Tuka weiter aufrechl. Beneſch⸗Putſch in Prag? N Wie die„Zeit“ aus Prag erfährt, werden in Kreſſen der ehemaligen gage len Parteien Gerüchte 85 einem Linksputſch im Laufe dieſer Woche eee bei ſoll eine 1 von Beneſch und ſeiner Gruppe er finden. An der e dieſer Pulſchpläne ſollen Legionäre kreiſe und ein Feil des Generalſtabes ſtehen. Der geplante Pukſch ſoll auch auf die Slowakei übergreifen. in der ſich die 1 SE. S e 1 ET E. 12 Rot gegen Not Luftkampf der feindlichen Brüder. Bilbao, 18. März. Die Auseinanderſetzungen zwiſchen Miaja und gom⸗ mune halten nach wie vor an. Zo kam es auch erſtmals zu einem Luftkampf zwiſchen den feindlichen Brüdern, nach⸗ dem die Kommuniſten in Barajas ſich in den Beſitz von Flugzeugen geſetzt hatten. In Madrid gelang es den Trup⸗ pen Miajas, die Beſetzung des kommuniſtiſchen Jenkral⸗ büros zur Uebergabe zu zwingen, die Kämpfe, in denen vor allem Handgranaten zur Anwendung kamen, waren überaus blukig. Es wurden über 100 Toke verzeichnet. Nachdem die Kommuniſten ihre Poſitionen im Innern Madrids aufgeben mußten, verſchanzten ſie ſich in den Vororten Baraſas und Canillejas wo ſich jetzt das Kom⸗ mune⸗Hauptquartier befindet. Auch der Rundfunkkrieg wird in Rotſpanien fortgeſetzt, die Kommune bedient ſich eines neuerrichteten Notſenders. Beide Parteien beſchimp⸗ ſen und beſchuldigen ſich gegenſeitig und rufen gleichzeitig eine wie die andere zur„Einigkeit“ auf. Madrid bot am Samstag einen grauenhaften Anblick. Die meiſten Todesopfer der Straßenkämpfe blie⸗ ben einfach liegen Niemand kümmerte ſich um die Leichen. Auch der Abfall wird überhaupt nicht mehr fort⸗ geſchafft, da die ſtädtiſche Straßenreinigung ihre Arbeit Lingeſtellt hat. Die Verpflegung hat ſich noch weiter ver⸗ ſchlechtert Nach drei Tagen wagte die Bevölkerung wieder, die Häuſer zu verlaſſen und Einkäufe zu beſorgen. Die mei⸗ ſten Geſchäfte werden inzwiſchen jedoch von den Kommuni⸗ ſten geplündert. Jetzt werden die Läden polizeilich be⸗ wacht, etwa noch vorhandene Vorräte an Lebensmitteln werden für das Heer beſchlagnahmt. Eine amtliche Ver⸗ lautbarung kündet an, daß mehrere Tage lang Brot feh⸗ len werde. da die Kommuniſten die Mühlen geplündert haben. Oer„Maſſenſchlächter“ von Albacete“ Würdiges Mitglied der franzöſiſchen Kammer. In der Pariſer Kammer kam es bei der Beſprechung des rotſpauiſchen Flüchtlingsproblems zu wüſten Tumul⸗ ten. Die Debatte geſtaltete ſich zu einer vernichtenden Abrechnung mit den Kommuniſten und beſonders dem Abgeordneten Marty, der zu den gefährlichſten Rädels⸗ führern der ſowjetſpaniſchen Bolſchewiſten gehört und ſich zahlloſer Morde ſchuldig gemacht hat. Als der Kom⸗ muniſt Marty, gegen den von den Abgeordneten der Rechten heftigſte Anklagen erhoben wurden, ſich zu einer Gegenäußerung erhob, wurde er mit dem Ruf„Mörder — Mörder!“ empfangen. Nach weiteren wilden Lärm⸗ ſzenen beantragte ein Abgeordneter der Rechten ſcharfe und rückſichtsloſe Unterſuchung gegen Marty. Die Lärmſzenen ſetzten ſich fort, als der Abgeordnete Henriot in der Debatte mitteilte, daß Marty, der unter der Bezeichnung„Maſſenſchlächter von Albecete“ bekannt iſt, an Verhandlungen über den Austauſch von Geiſeln teilgenommen hätte, die bereits ermordet waren. Aus den Ausführungen Henriots ging hervor, daß Marty als Gewohnheitsverbrecher, der den Tod Unſchuldiger auf dem Gewiſſen hat, ein würdiger Vertreter Rotſpaniens geweſen iſt. Engliſcher Schutz für Blockadebrecher Der britiſche Dampfer„Stangate“ wurde 23 Meilen mördlich vom Kap San Antonio(Inſel Ibiza) von einem nationalſpaniſchen Kriegsſchiff angehalten und aufgefor⸗ dert, den Hafen von Palma anzulaufen. Auf einen Funk⸗ ſpruch der„Stangate“ hin hat die britiſche Admiralität den Zerſtörern„Intrepide“ und„Impulſive“ Befehl er⸗ eilt, der„Stangate“ zu Hilfe zu eilen. Gegen Mitternacht gabe der Zerſtörer„Intrepide“ die„Stangate“ erreicht. Der Zerſtörer geleitet den Dampfer nach Gibraltar. Mit der Befreiung der„Stangate“, die Lebensmittel für Rotſpanien geladen hatte, hat England aktiv in die Blockade Francos eingegriffen. Volksentſcheid gegen Kriegs ver wicklung Bittere Erkenntnis eines amerikaniſchen Ausſchuſſes. Vor dem Marineausſchuß des Senats befürwortete der demokratiſche Senator Bone die Annahme eines vorge⸗ ſchlagenen Verfaſſungsſatzes, der vor einer Kriegserklärung die Anrufung des Volksentſcheides verlangt. 8 Der Senator erklärte in ſeiner Begründung, zwiſchen dem Mann im Weißen Haus und der Verwicklung Amerikas in einen blutigen Krieg gebe es keine Zwiſchenſtelle, die ſich kräftig Arlech einſchalten könne; deshalb ſollte das Volk ſelbſt über ſede Kriegserklärung abſtimmen. Verfaſſungsgemäß habe zwar der der Kongreß das Recht der Kriegserklärung, er ſei aber nur ein wirkungsloſes Inſtrument zur Verhütung eines Krieges, da die Kongreßmitglieder viel zu abhängig ſeien von ge⸗ wiſſen Kräften, die auf ſie einwirken könnten. ASA und Braſilien das Ergebnis der Beſprechungen Aranhas in Waſhingkon Waſgington, 10. März. Die Beſprechungen des braſilia⸗ üſchen Außenminiſters Aranha mit Außenminiſter zull und anderen Regierungsmitgliedern haben ihren Abschluß gefunden. Auf Rooſevelts Wunſch iſt man der zundesregierung Braſiliens weit entgegengekommen und übt Kredite für die Freimachung eingefrorener Guthaben, ür Lieferung von Eiſenbahnmaterial und maſchinellen In⸗ zuſtrieanlagen an Braſilien. Zur Errichtung und Stützung der neuen braſilianiſchen Zentralbank wurde ein Goldvor⸗ chuß von 50 Millionen Dollar gewährt, bei dem Braſilien weder Zinſen zu zahlen noch ſich mit der Rückzahlung zu be⸗ nlen braucht Eine Erklärung des Staatsdepartements teilt weiter nit, daß die Zuſammenarbeit in vielen anderen Gebieten un befriedigender Weiſe erörtert worden ſei. Hierzu dürften die Kredite von Privatbanken und der Ankauf großer zengen Mangan 15 die amerikaniſche Kriegsreſerve ge⸗ eh ſobald das ieshezügliche Bundesgeſetz verabſchiedeſ ie Lieferung von Geſchützen für Braſilien aus ſtaat⸗ i en amerikaniſchen Kanonenfabriken iſt noch von der Zu; ummuna des Kongreſſes abhänaia Ferner iſt man übe reingekommen, eine braſilianiſche Beſellſchaft zur Entwicklung der braſilianiſchen Vodenſchätz⸗ zu gründen. Aus Baden und den Nachbargauen Hausbeſitzer, Wohnungsvermieter! In mehreren Städten des Landes iſt der Bedarf an Klein⸗ und Kleinſtwohnungen zurzeit ſo groß, daß er nicht gedeckt werden kann. Die Urſache dazu liegt 1. in der wachſenden Zahl der Eheſchließungen, 2. in der wachſenden Zahl der Geburten, 3. in der gewaltigen induſtriellen Beſchäftigung unſe⸗ rer Städte und der darin bedingten Zuwanderung, 4. in der Belegung der Städte mit Garniſonen der Wehrmacht u. a. Von Seiten des Reiches und der Gemeinden iſt in den letzten Jahren geſchehen, was möglich war, um der Sorge um die nötigen Wohnungen Herr zu werden. So wurden allein in Karlsruhe gebaut im Jahre 1933: 146 Wohnungen 75„ 1934: 406 1„„ 1985 395 1 „„ 1936: 840 5 „„ 1987: 105 75 „5 5 Im Jahre 1938 konnten nicht mehr Wohnungen gebaut werden, weil nationalpolitiſch zwingend gewordene Aufga⸗ ben Bauarbeiter und Baumaterial voll beanſpruchten. Die Noklage der Wohnungsſuchenden zwingt uns nun, an Hausbeſitzer und Wohnungsvermieker die ernſte Mah⸗ nung zu richten, an Klein ⸗ und 0 zu ver⸗ r mieten, was irgend vermietet werden kann Wohnun⸗ gen ſollen ſofort den Bürgermeiſtern bzw. Oberbürgermei⸗ ſtern der Skädte mitgeteilt werden. Ich gebe mich der Hoff⸗ nung hin, daß dieſe Mahnung genügt, um eine große 957 von Wohnungen ſolange freizubekommen, bis der Woh⸗ nungsbedarf wieder durch Neubauten gedeckt werden kann. Sollte aber meine Hoffnung enttäuſcht werden, dann müß⸗ ten die erforderlſchen Vorbereitungen für eine vorüber⸗ Se Iwangsbewirtſchaftung der Wohnungen eingeleitet werden. Robert Wagner, Gauleiter und Reichsſtatthalter. * Zwei Kinder vermißt. Am 8. März 1939, abends 8 Uhr, haben ſich in Büh⸗ lertal, Amt Bühl, die Kinder Paula Veith, 7 Jahre alt, und Karl Veith, 6 Jahre alt, entfernt. Beſchreibung: Paula V. hat ſchwarzes Haar, Bubikopf, ohne Kopfbedeckung, trägt blaue Strickwefte, grünkarierten Rock, Kamelhaarſchuhe und blaue Schürze. Karl V. hat blondes, kurzgeſchnittenes Haar, ohne Kopfbedeckung, trägt grauen Pullover, braune Hoſe, Kamelhaarſchuhe und blaue Schürze. Wo halten ſich die Kinder auf bezw. wer hat ſie zuletzt geſehen? Sachdienliche Mitteilungen wollen umgehend der nächſten Kriminalpoli⸗ zei⸗ oder Gendarmerieſtelle mitgeteilt werden. Bienenmilbenſeuche breitet ſich in Baden aus!— Die Seuche iſt anzeigepflichtig.— Verdacht ſofort melden! Die für die Bienenſtände unſeres Landes äußerſt ge⸗ fährliche Milbenſeuche hat ſeit längerer Zeit in Baden Fuß gefaßt. Sie verurſacht Flugunfähigkeit und das Eingehen ganzer Völker, beſonders im Frühjahr nach der Winterruhe. Wie jetzt das Inſtitut für Bienenkunde mitteilt, iſt diese übrigens anzeigepflichtige Seuche beſonders ſtark im Land⸗ kreis Freiburg verbreitet. Aber auch in den Landkreiſen Offenburg, Lahr, Müllheim und Konſtanz iſt ſie bereits in verſchiedenen Gemeinden feſtgeſtellt worden. Zum Glück gibt es wirkſame Heilmittel, die eine erfolgreiche Bekämpfung ermöglichen. Infolge des ſchleichenden Verlaufes bleibt die Seuche jedoch oft jahrelang unbemerkt, ſodaß ihre Ausbrei⸗ tung leicht möglich iſt. Jeder Imker muß bei irgend welchen Verdachtsanzeichen ſofort Meldung an ſein Bürgermeiſter⸗ amt machen und vor allem gleich Bienen an das Inſtitut für Bienenkunde in Freiburg, Katharinenſtr. 20, einſenden. Der Verdacht auf Seuchenbefall iſt beſonders groß, wenn ungewöhnlich viele tote Bienen oder flugunfähige krabbelnde Bienen beobachtet werden. Bei der bevorſtehenden Auswin⸗ terung und den erſten Reinigungsausflügen muß darauf be⸗ ſonders geachtet werden. Todesurteil des Sondergerichts München. Das Sonder⸗ gericht München verurteilte den neunzehnjährigen ledigen Alfred Kapper aus Graz, der im Juli 1938 einen Arbeitskame⸗ raden ermordet und ſeiner Erſparniſſe in Höhe von 152 Mark beraubt hatte, wegen vorſätzlicher und überlegter Tötung zum Tode. Fünf Jahre Zuchthaus für jüdiſchen Verbrecher. Vor der Großen Strafkammer in Stendal ſtand ein jüdiſcher Wüſt⸗ ling, der 26jährige Oſtjude Bernhard Goldberg unter der Anklage der Notzucht und der Raſſenſchande. Goldberg hat die Gelegenheit gemeinſamer Arbeit benutzt, um mit zwei Mädchen in nähere Beziehungen zu treten. Und zwar überfiel er, als ſonſt niemand im Hauſe war, ein noch nicht 16jähriges Mädchen, wobei er ihm den Hals zuhielt, um es am Schreien zu hindern. Das Mädchen nahm bei dem Notzuchtverbrechen auch körperlichen Schaden, ſo daß es ſich in ärztliche Behand⸗ lung begeben mußte. Das Urteil lautete auf fünf Jahre Zucht⸗ haus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Neuer Reichsfachgruppenwalter des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes. Der Leiter des Fachamtes„Der Deutſche Handel“ in der DAF. hat den bisherigen Gau⸗ fachgruppenwalter für das Deutſche Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe im Gau Mecklenburg, Heinrich Vick, als Reichsfachgruppenwalter für das gleiche Arbeitsgebiet in das Fachamt berufen.. e * Der kleine Grenzverkehr Deutſchland— Schweiz Die in Bern geführten Verhandlungen über die Rege⸗ lung des kleinen Grenzverkehrs(Warenverkehr) zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Schweiz und über einige da⸗ mit zuſammenhängende Fragen ſind am 9. März 1939 mit der Unterzeichnung eines Abkommens abgeſchloſſen wor⸗ den. Die Beſtimmungen des gegenwärtig geltenden ſchwei⸗ zeriſch⸗deutſchen Abkommens über den kleinen Grenzver⸗ kehr vom 19. Mai 1933 wurden im weſentlichen aufrecht erhalten; ſie wurden ergänzt durch Beſtimmungen, die den Bedürfniſſen der Grenzbewohner an der bisherigen ſchwei⸗ zeriſch⸗öſterreichiſchen Grenze Rechnung tragen Das Abkom⸗ men wird nach ſeiner Ratifikation in Kraft treten. Lalcale Nuud schu au Der Heldengedenktag verlief auch hier in eindrucksvoller Weiſe. Vor dem Kriegerdenkmal hatte eine Ehrenwache Aufſtellung ge⸗ nommen und bereits in früher Morgenſtunde fand eine Kranzniederlegung durch eine Abordnung des Bataillons der Loretto-Kaſerne ſtatt. Um die elfte Vormittagsſtunde fand dann am Krieger⸗ denkmal eine Heldengedenßfeier ſtatt, zu der ſich auch die Bepölterung zahlreich einfand. Unter den Klängen des Präſentiermarſches erfolgte der Fahneneinmarſch. Nach einigen markanten und ehrenden Rezitationen, ſenkten ſich die Fahnen und die Weiſen vom Guten Kameraden er⸗ klangen. Herr Alb. Treiber, der Vereinsführer der Kam. ehem Soldaten gedachte nun den über 200 Sechenheimer Gefallenen, und den Toten der Bewegung. Sie alle waren und ſind uns ein Vorbild treuer Pflichterfüllung. Der Jugend galten die mahnenden Worte dieſen Vorbildern nachzuleben. Treue zu Führer und Vaterland und den Rationalhymnen ſchloß die Feierſtunde. Gahlreiche Kränze, darunter einer vom Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Mannheim, wurden am Kriegerdenkmal niedergelegt. In Mannheim zogen ebenfalls vor den verſchiedenen Kriegerdenkmälern Ehrenwachen auf. Auf dem Ehren⸗ friedhof legte Generalmajor Ritter von Speck Kränze am Ehrenmal der im Weltkrieg 1914/18 Gefallenen, am Denkmal der Toten des Krieges 1870/71 und an den Gräbern derer, die für Deutſchlands Wiederaufſtieg ge⸗ ſtorben ſind, nieder. Inzwiſchen marſchierten die Truppen des Standortes Mannheim⸗Ludwigshafen nach dem Schloßhof zur Feier⸗ ſtunde, wobei die Bevölkerung Mannheims regen Anteil nahm. Generalmajor Ritter von Speck, der Kommandeur der 33. Diviſion, hielt eine kernige und eindrucksvolle Gedächtsnisrede. Das Bewußtſein um den Sieg, der aus der Saat der Toten des Weltkrieges erwachſen iſt, müſſe uns zugleich ein Gelöbnis der Treue zu dem Manne auf⸗ erlegen, der das Werk der gefallenen Helden vollendet habe. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Schöpfer Groß⸗ deutſchlands und den Nationalhymnen ſchloß die Feier. Und nun erfolgte am Mannheimer Waſſerturm der große Vorbeimarſch der Truppen der Mannheimer Gar⸗ niſon. Die alten Soldaten und die Formationen der Be⸗ wegung waren angetreten und der Vorbeimarſch hinter⸗ ließ einen ſehr ſtarken Eindruck. Sichtlich befriedigt ver⸗ abſchiedeten ſich Generalmajor Ritter von Speck, General⸗ major Zimmermann und die führenden Männer der Partei und zahlreiche Ehrengäſte, die dieſem prächtigen militäriſchen Schauſpiel beigewohnt hatten. Der geſtrige Sonntag war ein rauher und teilweiſe trüber Spätwinterta Die Temperatur lag ziemlich nahe an der Null⸗Grenze Schneeflocken wirbelten einem ab und zu um die Naſe und dann ließ ſich auch mal ab und zu die Sonne ſehen, die aber in punkto Wärme nicht viel ausrichten konnte. Mit hämiſcher Freude hat wieder einmal der Wettergott einen dicken Strich den Frühlingsprophezeiern durch die Rechnung gemacht, denn nach der jetzigen Wetterlage ſcheint der Winter ſich noch nicht als geſchlagen zu bekennen. Schon jetzt kann man aus verſchiedenen auf⸗ ſchlußreichen Vorgängen in der Natur mit einem ſpäten Frühliogseinzug rechnen. Der Tag ſtand ganz im Zeichen des Gedenkens an unſere Gefallenen. Es war auch der letzte Eintopfſonntag. Den 70. Geburtstag kann heute Herr Georg Jakoby Freiburgerſtraße 39, in beſter Geſundheit begehen. Die beſten Wünſche. 2 11 ö Erfolge der Seckenheimer Schachſpieler. Am geſtrigen Sonntag fand in dem Lokal der Abteilung Reckarau des Mannheimer Schachklubs ein weiteres Turnierſpiel des Mannheimer Schachklubs gegen die Abteilungen der Mannheimer Vororte ſtatt. Mannheim gewann gegen die Vororte mit 15: 14 Punkten. Von den 14 Punkten, die die Vororte erzielten, gewannen allein die Schachſpieler aus Seckenheim 7 Punkte. Erfolgreich waren aus Secken⸗ heim Ehret, Walter, Dr. Müller, Schäfer, Rath und Frey⸗ nik, während zwei Partien unentſchieden gehalten wurden. Bom Sondergericht zu Gefängnis verurteilt [ Mannheim. Das Sondergericht verurteilte die aus Bochum ſtammende 57jährige Halbjüdin Nora Köhler, wohnhaft in Pforzheim wegen hetzeriſcher Aeußerungen zu fünf Monaten Gefängnis unter Anrechnung der erlittenen Unterſuchungshaft. Die Beweisaufnahme 1 daß die nach ihrer Behauptung bis zur Machtübernahme ſehr national eingeſtellt geweſene Frau beſonders nach Er⸗ laß der Nürnberger Geſetze gegen die nationalſozialiſtiſche Regierung und deren Maßnahmen abträgliche 1 era habe. So habe ſie u. a. offen ihre Sympathie für ie Eſchechen gelegentlich der Heimſuchung der Sudeten⸗ deutſchen gezeigt und für die Juden bei jeder Gelegenheit Partei ergriffen Der Pforzheimer Sachverſtändige, Medi⸗ zinalrat Dr. Rüders, bezeichnete die Angeklagte, die Tochter eines ehedem ſehr angeſegenen weſtfäliſchen Generaldirek⸗ tors, und im Reichtum aufgewachfen, als„Pſchychopatin und hyſteriſch veranlagt“. . Achte beim Schuhctemekauf qduf zwei Dinge: den , Dann erhältst Do das g bote alte Exdal Mit einem Gelöbnis zu unerſchütterlicher ——— D — Die Aufgabe der GA.⸗Wehrmannſchaften Kameradſchaftliche Zuſammenarbeit mit den Offizieren und Unteroffizieren des Beurlaubtenſtandes Stabschef Lutze bezeichnet in der NS. den erweiterten Erziehungsauftrag der Sturmabteilung als Abſchluß einer zielbewußt erarbeiteten Entwicklung. Bereits bei der Grün⸗ dung der nationalſozialiſtiſchen Sportabteilung(SA.) im Jahre 1920 habe der Führer dieſer damaligen SA. den um⸗ ſaſſenden Auftrag erteilt, dereinſt Träger des Wehrgedankens eines freien Volkes zu werden. 5 Viktor Lutze beſchäftigt ſich dann mit den geiſtigen und organiſatoriſchen Grundlagen für die Durchführung der vor⸗ und nachmilitäriſchen Wehrerziehung aller wehrfähigen Deut⸗ ſchen. Eine Vorſtufe ſeien bereits die SA.⸗Sportabzeichen⸗ Gemeinſchaften geweſen, in denen ſich bisher 800 000 Volks⸗ genoſſen außerhalb der SA. der körperlichen Ertüchtigun und der politiſch⸗wehrgeiſtigen Erziehung der SA. erfolgrei unterzogen hätten. Der Stabschef weiſt ſchließlich darauf hin, daß der Sa zur Durchführung ihrer erweiterten Aufgabe allein 13 400 Offiziere und rund 30 000 Unteroffiziere des Beurlaubten⸗ flandes der neuen deutſchen Wehrmacht aus ihren eigenen Reihen zur Verfügung ſtehen, die jederzeit für die Betreu⸗ ung der SA.⸗Wehrmannſchaften eingeſetzt werden können. Darüber hinaus werde die SA. es begrüßen, wenn ihr aus den Unteroffizieren und Offizieren des Beurlaubtenſtandes weitere Kräfte zu kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit an dem vom Führer geſteckten Ziel zuwachſen würden. Abſchließend betont Stabschef Lutze, daß in den Wehrmannſchaften alle Soldaten des Beurlaubtenſtandes erfaßt werden, ſoweit ſie ehrenvoll aus dem aktiven Heeresdienſt ausgeſchieden ſind. Ar beitsplatzwechſel aus Geſundheitsgründen Ein Erlaß der Reichsanſtalt. Wie der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung bekannt gibt, waren in der Praxis Zweifelsfragen dann entſtanden, wenn auf Grund von Arbeitseinſatzbeſtimmungen die Zuſtimmung zu anders nicht zu begründenden Abwanderungen mit dem Hinweis auf Berufskrankheiten oder andere geſundheit⸗ liche Nachteile des Arbeitsplatzes erbeten wurde. 5 Der Präſident trifft für ſolche Fälle eine Regelung. Sofern aus geſundheitlichen Gründen ein Arbeitsplatz⸗ wechſel gewünſcht wird, muß danach zunächſt e in W ech⸗ ſel innerhalb des Betriebes erwogen werden. Verfügt der Betrieb über keine Betriebsärzte, ſo beſtehen gegen die Mitwirkung des Arztes des Arbeitsamtes keine Bedenken. Wird hierbei feſtgeſtellt, daß die Gründe für den erbetenen Arbeitsplatzwechſel in einer Berufskrank⸗ heit liegen, ſo hat das Arbeitsamt unverzüglich den ſtaat⸗ lichen Gewerbearzt zu benachrichtigen, der ſich dann von Amts wegen einſchaltet. Liegt keine Berufskrankheit vor, ſo iſt die ärztliche Begutachtung Sache des Vertrauens⸗ arztes des Arbeitsamtes. In beſonderen Einzelfällen kann mit Zuſtimmung des Landesarbeitsamtes ein Gut⸗ achten des ſtaatlichen Gewerbearztes eingeholt werden. Juden nicht wehrberechtigt Unbeſchränkter Ausſchluß aus der Wehrpflicht. Nach dem Wehrgeſetz vom 21. Mai 1935 war die Regelung für Juden ſo, daß ein Jude nicht aktiven Wehr⸗ dienſt leiſten konnte, und daß die Dienſtleiſtung von Juden im Kriege einer beſonderen Regelung vorbehalten bleiben ſollte. Auf Grund dieſer Vorſchriften ſah die Verordnung über Muſterung und Aushebung vom 17. April 1937 vor, daß Juden im Frieden zur Erfüllung der aktiven Dienſt⸗ pflicht oder Arbeitsdienſtpflicht nicht herangezogen und der Erſatzreſerve U überwieſen werden. Jetzt iſt durch eine gemeinſame Aenderungsverord⸗ nung des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht und des Reichsinnenminiſters zur Verordnung über die Muſte⸗ rung und Aushebung vom 17. April 1937 beſtimmt wor⸗ den, daß Juden überhaupt nicht mehr in die Reihen der Wehrpflichtigen einzuordnen ſind, alſo auch nicht mehr der Erſatzreſerve zugeteilt werden. Juden erhalten vielmehr von nun an bei der Muſterung in jedem Falle einen Ausſchließungsſchein, womit ſie von der Erfüllung der Wehrpflicht ausgeſchloſſen ſind. Sie werden alſs ähnlich behandelt wie die wegen Wehr⸗ unwürdigkeit Ausgeſchloſſenen. Während aber bei den Wehrunwürdigen der Ausſchluß auf die Dauer der Wehr⸗ unwürdigkeit beſchränkt iſt, iſt er für Juden unbeſchränkt. Internationale Muſtermeſſe in Brüſſel eröffnet. Die Internationale Brüſſeler Muſtermeſſe wurde am Sonnabend eröffnet. An der Meſſe, deren Stände in dieſem Jahre 2750 be⸗ tragen, beteiligen ſich wiederum viele ausländiſche, darunter auch deutſche Firmen. Am 17. März findet im Rahmen der Meſſe ein„Deutſcher Tag“ ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wird ein deutſcher Kulturfilm gezeigt Zu Ehren der deutſchen Be⸗ ſucher werden Empfänge durch die eſſebehörden und die Es ſind noch erhalten Techniſche Kulturdenkmale. Der letzte noch in Deutſchland erhaltene Pferdegöpel (Grubenaufzug) ſteht— mit einem turmartigen Anbau einer alten Kirche gleich— auf einer Höhe oberhalb von Johanngeorgenſtadt im Erzgebirge. Dieſer Zeuge jahr⸗ hundertealter Gewerbetätigkeit, der zum Silber⸗ und Wis⸗ mutbergwerk„Treibeſchacht Neu⸗Leipzig⸗Glück“ gehörte wurde im Jahre 1790 erbaut. Ueber ein Jahrhundert hal dieſer Holzgöpel, der in ſeiner einfachen Zweckmäßigkeit ein Meiſterwerk alter Zimmermannskunſt iſt, täglich un⸗ gefähr 60 Tonnen Erz aus dem Schacht zutage gefördert, bis es nicht mehr lohnte, an ſeiner Stelle unter Tage zu raben. 5 Ein Holzkohlen⸗Hochofen ſteht heute noch in der Louiſenhütte bei Wocklum im Kreiſe Arnsberg in Weſt⸗ falen. Er wurde im Jahre 1834 24 Fuß hoch erbaut und zwanzig Jahre ſpäter um 10 Fuß erhöht. Das in ihn gewonnene Roheiſen wurde zu einem großen Teil in einer angeſchloſſenen Gießerei zu Gußwaren verarbeitet. Den Hochofen, der drei waſſergekühlte Rundformen beſaß, wird als ein ſeltenes Denkmal deutſchen Gewerbefleißes erhalten. 5 Eine ſehenswerte alte Glockengießerei befindet ſich ir Laucha an der Unſtrut. Sie ging kurz vor dem Weltkriege aus dem alten Ulrichſchen Glockengießergeſchlecht in Lauch in den Beſitz der über ein Jahrhundert alten Glocken⸗ gießerei Franz Schilling Söhne in Apolda über und wurde von dieſer Firma dem Altertumsverein des Kreiſes Querfurt geſchenkt, von dem ſie zu einem Glockenmuſeum erweitert worden iſt. Eine alte Roßmühle ſteht in Renzel bei Hannover. Sie enthält in ihrem kleinen viereckigen Fachwerkhaus nur das kleine Mahlwerk. Der Göpelbaum reicht von der Mitte des Daches ſchräg herunter. Die Pferde gingen daher, wenn die Mühle in Betrieb war, immer um das Haus herum Ein alter Kran mit Tretradantrieb ſteht am Ufer den Ilmenau in Lüneburg. Er beherbergt als Gegengewich in ſeinem oberen Kranhauſe vier Sandſteine und wurde im Jahre 1915 von der Stadt Lüneburg inſtand geſetzt 91 0 er als kulturhiſtoriſche Sehenswürdigkeit erhalten eibt. Ein alter Kupferhammer kann in Grünthal be Olbernhau im Erzgebirge beſichtigt werden. Er ſoll gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts gegründet worden ſein und beſitzt zwei Schwanzhämmer. Die letzte deutſche Schiffmühle befindet ſich in Gins⸗ heim bei Mainz. Sie wurde auf Veranlaſſung der Heimat⸗ ſchutzverbände von der heſſiſchen Regierung dem ut der Stadt Mainz unterſtellt, damit ſie der Nachwelt erhal⸗ ten bleibt. Ein altes Treibehaus ſteht, lieblich und idylliſch an die Arbeit unſerer Väter erinnernd, auf dem Schindler⸗ ſchacht bei Schneeberg im Erzgebirge. Die Erze wurden in dieſem Hauſe durch ein Waſſerrad gefördert. Ein Glockentürmchen auf dem Treibehausdach erzählt, wie es Beginn und Ende der Arbeitszeit einläutete, die Berg⸗ leute zur Schicht rief und den Frauen Nachricht gab, wenn ihre Männer heimkamen. Eine alte intereſſante Papiermühle ſteht in Bad Rein, erz in Schleſien. Sie wurde zu Beginn des 17. Jahrhun⸗ derts an Stelle einer älteren Mühle erbaut und erinner, mit ihrem ſchindelgedeckten Dach an die Zeit, da ſie gan; allein das Papier für die Urkunden des Heiligen Römiſchen Reiches Deutſcher Nation herſtellte. Dicht neben ihr ſteh ein Trockenſpeicher, der mit vielen beweglichen Rechen zum Aufhängen der großen Papierbogen diente. Die älteſte eiſerne deutſche Brücke führt bei Laaſan in der Nähe von Breslau über die e en Waſſer. Sie wurde im Jahre 1796 erbaut. Ihre Eiſenteile, die im Verhältnis zu den modernen Brückenkonſtruktionen von äußerſt zierlicher Geſtalt ſind, wurden von dem Schotten John Baildon gegoſſen. Ein alter Teerofen befindet ſich in Thurow bei Neu⸗ ſtrelitz. Er wurde ſchon im 18. Jahrhundert benutzt und iſt einige Jahre vor dem Weltkrieg ſtillgelegt worden. Sein Umfang beträgt ungefähr 15 Meter, ſeine Höhe über der Erde etwas über 4 Meter. Der gewonnene Teer wurde durch einen ausgehöhlten Baumſtamm aus dem Ofen abgelaſſen. Ein altes Schöpfrad, wie man noch verſchiedene in Franken findet, plätſchert bei Forchheim am Ufer der Regnitz. Eine Stauanlage erhöht das Gefälle und gibt dem Rad drei bis vier Umdrehungen in der Minute. Um dieſe hölzernen Bauwerke vor den Unbilden des Winters zu ſchützen, werden ſie im Herbſt auseinandergenommen und ihre Schaufeln zu einer Hütte zuſammengefügt, in der die übrigen Schöpfradteile während des Winters aufbewahrt werden. Eine techniſch ſehr intereſſante Mühle iſt die Hüvener Mühle im Bezirk Osnabrück. Ihre Kornmühle wurde dur die Mühlenflügel angetrieben, konnte bei Windſtille aber auch durch ein Waſſerrad in Betrieb gehalten werden. Ihre Oel⸗ und Walkmühle wurde durch ein zweites Waſſerrad in Bewegung gebracht. Dieſes eigenartige techniſche Kul⸗ kurdenkmal, das teilweiſe ſchon zerfallen iſt, wird für die Nachwelt erhalten. 2 6 1 n Blut Inſekten in der Verteidigung.— Auch unſer Marienkäfer iſt dabei Unter den verſchiedenen Schutzwaffen, mit denen die Natur ihre Lebeweſen für den Kampf ums Daſein ausge⸗ rüſtet hat, iſt wohl eine der eigenartigſten das Preis⸗ geben des eigenen Blutes zur Abwehr des Feindes. Man hat dieſe Verteidigungsart bisher nur bei In⸗ ſekten, ſowohl bei ausgewachſenen Tieren wie auch bei Inſektenlarven, beobachtet, lange Zeit aber die Flüſſigkeit, die die Tiere dem Feind im Falle der Gefahr entgegen⸗ ſpritzen, für ein Drüſenſekret gehalten, bis neuere Unter⸗ ſuchungen ergaben, daß die Inſekten in dieſem Falle tat⸗ ſächlich ihr eigenes Blut opfern, um ſich zu verteidigen. Der Körper ſolcher Tiere beſitzt ſogar eigene Einrich⸗ tungen und Organe für das Blutausſpritzen, z. B. dünne Hautſäckchen, die bei innerem Druck leicht platzen, oder dünnwandige Stellen in der Außenhaut oder auch bereits vorgebildete Oeffnungen in der Haut, durch die mit Hilfe beſonderer Muskeln das Blut aus dem Körper herausge⸗ preßt wird. Daß das Blut, das dieſe Inſekten ausſpritzen, wirk⸗ lich eine wirkſame Waffe darſtellt, iſt durch ſeine Giftig. leit begründet. Das Blut des bekannten Oelkäfers, das bei deſſen Berührung als ein Tröpfchen gelblichen Saftes aus den Beingelenken tritt, wirkt z. B. äußerlich ſtark bla⸗ ſenziehend, weil es Kantharidin enthält, jenen Giftſtoff, der bei innerlicher Anwendung ſchon in einer Menge von 0,03 Gramm tödlich auf den Menſchen wirkt. Die äußere Anwendung von 15 Gramm Kantharidinpflaſter kann einen Menſchen töten. Auch die Art der Anwendung dieſer Giftwaffe iſt bei manchen Inſekten ſehr wirkſam. Nach Feſtſtellungen der Zoologen kann ein in Algerien einheimiſcher Geradflüg⸗ ler, wenn er ſich bedroht ſieht, ſein Blut bis zu 50 Zenti⸗ meter und ein Schmetterling gut 20 Zentimeter weit ſpritzen. Man hat indes die ſehr bemerkenswerte Beob⸗ achtung gemacht, daß nur geſunde und in voller Freiheit lebende Inſekten Blut ausſpritzen können und in der Ge⸗ fangenſchaft dieſe Fähigkeit bald einbüßen, wenngleich das Blut auch bei den gefangenen Inſekten giftig bleibt. Unzweifelhaft iſt das Blut als Waffe vielen größeren Tie⸗ ren gegenüber ſehr wirkſam. Auch größere Käfer greifen kleinere nicht an, deren Blut giftig iſt. Wegen ſeines giftigen Blutes iſt auch unſer Marien⸗ käferchen vor den Angriffen von Spinnen, gewiſſer Am⸗ phibien, Eidechſen und Sperlingen, die ſonſt ſeine gefähr⸗ lichſten Feinde wären, gut geſchützt. Dagegen ſcheinen einige Kröten, Fröſche und Fiſche wie auch der Igel und die ſelbſt ſehr giftige ſchwarze Wolfsſpinne(Karalure) gegen das Blutgift jener Inſekten immun zu ſein. Die Giftwirkung des ausgeſpritzten Blutes äußert ſich, wie Unterſuchungen ergeben haben, ſowohl auf den Men ſchen wie auch auf die Tiere ziemlich verſchieden. vielen Fällen kommt es zu mehr oder weniger heftigen Hautreizungen, ſo beiſpielsweiſe bei der Berührung m dem Blut der Larve eines Blattkäfers, das in einem Falle eine Hautrötung zur Folge hatte, die ein halbes Jahr lang ſichtbar blieb. Auch im Auge kann das Giftblm oft Entzündungen hervorrufen. Das Blut, das unſere Johanniswürmchen ausſpritzen, ſoll ſogar die Geruchs- organe von Menſch und Tier reizen.* Gelegentlich kommt es übrigens vor, daß ein gift⸗ blütiges Inſekt ſein abgeſondertes Blut ſelbſt wieder auf⸗ leckt, wie man es bei einem Blattkäfer feſtgeſtellt hat. Neubildung des verlorenen Blutes iſt hingegen noch nicht beobachtet worden. Das Blut, das die Tiere zur Verte: digung opfern, wird alſo dem Körper nicht wieder erſetz. Das Kantharidin, das den wirkſamſten Giftbeſtand⸗ teil des Inſektenblutes darſtellt, wird ſchon ſeit Jahrhun- derten auch in der Medizin verwandt. In alter Zeſt braute man aus den Gift enthaltenden getrockneten Inſek ten einen Liebestrank, und auch jetzt noch werden aus der ſtark kantharidinhaltigen Spaniſchen Fliege Heilprck parate hergeſtellt, welche gegen verſchiedene innere Krank⸗ heiten Verwendung finden. —— Brüſſeler Handelskammer veranſtaltet. up. Ortsgruppe Seckenheim. Heute Montag Abend 8.15 Ahr veranſtaltet die Ortsgruppe eine OCstmark- Feier im Saale des„Badiſchen Hofes“. Antreten der Formationen und Gliederungen um 8 Ahr am„Badiſchen Hof“. Parteiamtliche Mitteilungen. Bd M. 47/171. Morgen Dienstag 20 Uhr Glaube und Schönheit im Heim und Führerinnendienſt. Brautleute? Schlafzimmer Qocl nimm allemol Hauefer Pane 1. U f Postillon- 0 MA. vorbeugend bei Husten, Heiserkeit, Katarrh. 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Mittwoch, 15. März: Miete M 19 und 1. Sondern M 10: Trau ſchau wem? Luſtſpiel von Albet Kehm. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. 7 Donnerstag, 16. März: Miete D 18 und 2. Sonder, miete D 9. In neuer Einſtudierung: Das 10% 1 195 Von Richard Wagner. Anfang 20, Ende 2270 5 5 i Freitag, 17. März Miete A 18 und 2. Sondermiete 0 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturge meinde Ludwigshafen, Abt. 405 bis 406, 431: 05 Jungfrau von Orleans. Schauspiel vos Schiller. Anfang 19.30. Ende etwa 22.45 Uhr. Schl Samstag, 18. März. Nachmittags⸗Vorſtellung, 5 miete A: König 9 ichard If Schauſpiel von Shake ſpeare. Anfang 14, Ende 17.15 Uhr. ö Abends: Miete G 17 und 1. Sondermiete G 9 und d die NSch„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde dus wigshafen, Abt. 46 bis 49: Der Prinz 5 70 Thule. Operette von Rudolf Kattnigg. Anfang. Im Neuen Theater im Koſengarken: Ende 22.15 Ubr. Dienstag, 14. März: Für die NSG„lt Hen Freude“ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261 5 556. 291, 360 bis 369 553 bis 556, 561 bis 566, 571 bis% Juchendgruppe Rr 1136 bie 1250, Grune D f die Anfang 20, 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: biſche Elſter. Oper von G. Roſſini. Ende gegen 22.45 Uhr