käfer n die uSge⸗ reis⸗ In⸗ 9 bei gkeit, egen⸗ nter⸗ e tat⸗ igen. nrich⸗ ünne oder reits Hilfe usge⸗ wirl⸗ iftig⸗ „das aftes k bla⸗ tſtoff, von ußere kann ſt bei n der flüg⸗ zenti⸗ weit Beob⸗ eiheit r Ge⸗ gleich leibt. „Tie⸗ reifen krien⸗ Am⸗ fähr⸗ einen und lurte⸗ . 0 2 . 2 — 2 A — 8 Nr. 61 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag. 13 März 1939 Die Heimkehr der Ostmark Bon Dr. Wilhelm Frick, Reichsminiſter des Innern. Als am 12. März 1938 der deutſche Rundfunk in ſeinen erſten Frühnachrichten die Meldung brachte:„Heute nacht haben deutſche Truppen die deutſch⸗öſterreichiſche Grenze überſchritten“, ſchlugen alle deutſchen Herzen höher. Dieſe hiſtoriſche Meldung an das deutſche Volk verkündete eine Heſchichtskorrektur von weittragender völkiſcher wie inter⸗ gationaler Bedeutung. Aus der alten Oſtmark des Reiches hatte ſich eine Dy⸗ naſtie ihre Hausmacht ohne Rückſicht auf völkiſche Belange geſchaffen. Schon der Name dieſes ſpäter ſelbſtändigen Staates„Oeſterreich“ beſagte, daß er nicht auf nationalen Gegebenheiten, ſondern auf konſtruierten übernationalen Grundlagen aufgebaut war.„Oeſterreicher“ waren auch die Tschechen in Böhmen, die Slowaken und Slowenen neben den alpenländiſchen Deutſchen. Als das„Haus Oeſterreich“ im November 1918 zuſammenbrach, erzwangen unſere ge⸗ meinſamen Weltkriegsfeinde die Beibehaltung des Namens „Oeſterreich“, obwohl dieſer nun überhaupt keine Berech⸗ tigung mehr hatte, da ſeine übernationale Struktur in Fortfall gekommen war. Die Hinzufügung des Wortes „Deutſch“ wurde geſtattet, um den Unterſchied zwiſchen dem Deſterreich der Vorkriegszeit und dem nach 1918 erkennen zu laſſen. Trotzdem dieſes lebensunfähige Nachkriegsöſterreich ſo⸗ mit ſeine Exiſtenz— denn auch der Anſchluß an das Reich wurde ihm durch die Diktatmächte unterſagt— wie ſeinen Namen nur dem Zwang, der von den„Siegern“ ausgeübt wurde, zu verdanken hatte, fand ſich ein Kreis von Men⸗ ſchen, die dieſe Totgeburt der Friedenskonferenz„beleben“ wollten. Es kam in dieſem Lande, deſſen Volk ſich mit aller Ge⸗ walt gegen die Unnatur ſeiner Staatsform aufbäumte, das zudem immer ſtärker der Arbeitsloſigkeit und der Hungers⸗ not entgegentrieb eine Regierung illegal zur Macht, für die die Weltkriegsopfer, die dieſes urdeutſche Gebiet zus bekla⸗ gen hatte, keinen Sinn zu haben ſchienen. Sie wollte aus der aufgezwungenen Lage eine Tugend machen. So begann Dollfuß vom„öſterreichiſchen Menſchen“ zu ſprechen, den es ſelbſt zur Zeit der untergangenen Habsburger Monarchie nie gegeben hatte; denn auch damals hatte ſich der Madjar als Madjar, der Slowake als Slowake, der Pole als Pole gefühlt. In dieſem rein deutſchen Nachkriegsſtaat ſollte nun der„öſterreichiſche Menſch“ gezüchtet werden— ein Ana⸗ chronismus, wie man ihn in der Geſchichte kitteleuropas nicht mehr wird finden können. Auch hier varen die Mo⸗ 117 übernationale, alſo Beſtrebungen gegen das deutſche lut. Die Ungeheuerlichkeit dieſes unſeligen Beginnens wird beſonders dadurch augenfällig, daß die unvölkiſchen Beſtre⸗ bungen der damaligen Wiener Regierung zu einer Zeit einſetzten als Deutſchland erwacht, als Adolf Hitler an die Spitze des Reiches getreten war. Es konnte ſchon damals kein Zweifel darüber beſtehen, daß die nach der Machter⸗ greifung im Altreich ſofort ſpürbare ungeheure Dynamik auch entſprechende Erſcheinungen in der Oſtmark, im dama⸗ ligen Oeſterreich zur Folge haben mußte. Es handelte ſich ja in beiden Ländern um urdeutſchen Volksboden, in ihrem Gehalt vergleichbar einem Glasgefäß mit kommunizierenden 9 n in dem ſich nur eine Flüſſigkeit befand: das deut⸗ e Blut. Während nun in dem einen Teil ein wahrhaft völkiſches Regime eine neue Lebensordnung aufbaute, wurden in dem anderen— entgegen allen völkiſchen Gegebenheiten— un⸗ hiſtoriſche und verbrecheriſche Konſtruktionen in Angriff genommen. Es war klar, daß dieſer unerträgliche Zuſtand nach kurzer Zeit Spannungen ernſteſten Charakters zur Folge haben mußte. n Die natürliche Spannung fand ihre Entladung ſchließ⸗ lich in den Ereigniſſen des 25. Juli 1934 Als man im weiteren Verlauf der Dinge eine Reihe aufrechter Männer, deren Tat nur der Befreiung ihrer deutſchen Heimat gegol⸗ ten hatte, wie Verbrecher hinrichtete, verſetzte ſich das Sy⸗ ſtemsſelbſt den Todesſtoß. 1 Daß ſich trotz dieſes unverkennbaren Wetterleuchtens und trotz der zu beklagenden Opfer noch Menſchen bereit ge⸗ funden haben, das unſelige Regime unverändert fortzu⸗ führen, kann kaum anders als frivol bezeichnet werden. Die naturbedingte und blutmäßig längſt vorgezeichnete Ent⸗ 1 aber konnte auch durch ſie nicht aufgehalten wer⸗ n. Der Tag der endgültigen Beſeitigung des widernatür⸗ lichen Zuſtandes, unter dem ſechs Millionen Deutſchen ſchwerſte ſeeliſche und materielle Leiden aufgebürdet wur⸗ den, mußte kommen. Es war der 12. und 13. März 1938. Wenn wir an dieſe denkwürdigen Vorfrühlingstage zu⸗ rückdenken, hören wir in unſerem Ohr noch einmal die Glocken von Braunau am Inn, jenem Städtchen, in dem der Führer und Jegründer Großdeutſchlands das Licht der Welt erblickt hat. Noch ſehen wir ihn, der einſt mit der Sehnſucht nach dem größeren Deutſchland aus dieſem ſchö⸗ nen Lande ausgezogen war, tiefbewegt zum erſten Male nach Jahren den Boden ſeiner Heimat wieder betreten. Und noch klingt in unſerer Erinnerung der aus Tauſenden pon deutſchen Kehlen gegen den Abendhimmel ſieghaft emporſtei⸗ gende Ruf:„Ein Volk, ein Reich ein Führer!“ So gedenken wir bei der Erinnerung an dieſe großen Tage der deutſchen Geſchichte vor allem des Führers, der ſeine Heimat dem Mutterlande wiedergegeben hat. Wir ſpürten ſeine ganze innere Bewegung in den Worten, mit denen er in Linz auf die Begrüßungsworte Dr. Seyß⸗In⸗ quarts antwortete:„Wenn die Vorſehung mich einſt aus dieſer Stadt heraus zur Führung des Reiches berief, dann muß ſie mir damit einen Auftrag erteilt haben, und es kann nur der Auftrag geweſen ſein, meine teure Heimat dem Deutſchen Reiche wiederzugeben. Ich habe an dieſen Auftrag geglaubt, habe für ihn gelebt und gekämpft, und ich glaube, ich habe ihn jetzt erfüllt“ Noch am 13. März 1938 beſchloß die Reichsregierung in Linz das Geſetz über die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich. Und am 15. März 1938 verkün⸗ dete der Führer vom Balkon der Wiener Hofburg: „Ich kann ſomit in dieſer Stunde dem deutſchen Volke die größte Vollzugsmeldung meines Lebens abſtatten: Als Führer und Reichskanzler der deutſchen Nation und des Reiches melde ich vor der Geſchichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutſche Reich.“ Aus Oeſterreich war wieder die alte Deutſche Oſtmark geworden. N 8 Die Bereinigung des Handweris. Von Carl Eiermann, Hauptgeſchäftsführer der badiſchen Handwerkskammer. Der Reichswirtkſchaftsminiſter hat unterm 22. Febr. 1939 die für das Handwerk wichtige Verordnung über die Durchführung des Vierjahresplanes auf dem Ge⸗ biete der Handwerkswirkſchaft und am gleichen Tage die 1. Anordnung zu deren Durchführung erlaſſen. Die Verordnung iſt am 1. März 1939 in Kraft getreten und tritt am 1. Januar 1943 äußer Kraft. NSG. Die Verordnung geht von dem Facharbeiterman⸗ gel in Handwerk und Induſtrie aus und hat nach dem der Verordnung vorausgeſchickten Vorſpruch den Zweck„Hand⸗ werker“, die nicht am richtigen Arbeitsplatz ſtehen oder nur unvollſtändig mit ihrer Arbeitskraft in Anſpruch genom⸗ men ſind, für einen zweckvolleren Arbeitseinſatz herauszu⸗ ziehen. Gegen Pfuſcharbeit und Ueberſetzung der Betriebe. Die Verordnung findet nur auf die in der Handwerks⸗ tolle eingetragenen und arbeitseinſatzfähigen Handwerker An⸗ wendung und zwar ſind dabei zwei Hauptgruppen zu unter⸗ ſcheiden: 1. Handwerker, die perſönlich oder betrieblich insbeſon⸗ bere den fachlichen Vorausſetzungen, die zur Führung eines ſelbſtändigen Handwerksbetriebes erforderlich ſind, nicht ge⸗ gügen, es ſei denn, daß die Aufrechterhaltung des Betrie⸗ bes volkswirtſchaftlich notwendig iſt(§S 1a der V.). 2. Handwerker, bei welchen ein volkswirtſchaftlich ge⸗ rechtfertigtes Bedürfnis für die Aufrechterhaltung ihres Betriebes nicht mehr beſteht(1b der P.). Es iſt jetzt die Möglichkeit gegeben, mit all den zweifel⸗ haften Exiſtenzen im Handwerk aufzuräumen, die— um ein paar Beiſpiele anzuführen— ſeither ihrer Gefolgſchaft den Lohn ſchuldig geblieben ſind, die Beiträge zu den ſo⸗ ialen Verſicherungen abgezogen, aber nicht an die Ver⸗ ſcherungs trug abgeführt haben, den Verpflichtungen ihren Lieferanten, dem Staat, den Gemeinden und ihrer Berufsorganiſation gegenüber nicht nachgekommen ſind, ferner diejenigen, die nicht über die erforderlichen betrieb⸗ lichen Einrichtungen verfügen oder dieſelben nicht aus⸗ nützen können. g In der zweiten Hauptgruppe werden insbeſondere die⸗ jenigen erfaßt, die ein Handwerk betreiben das als über⸗ ſetzt anzuſehen iſt. Als außergewöhnlich überſetzt bezeichnet die Anordnung die Handwerkszweige der Bäcker, Metzger, Friſeure, Herrenſchneider und Schuhmacher. Gewiſſenhafte Prüfung der Fälle. Die Handwerkskammer hat die Handwerker, auf welche die Vorausſetzungen der Verordnung zutreffen, in der Handwerksrolle zu löſchen und den zuſtändigen Arbeits⸗ ämtern zum Arbeitseinſatz— insbeſondere in der Hand⸗ werkswirtſchaft— zu melden Die Löſchung erfolgt in der Rolle, falls der Handwerker nicht innerhalb einer Friſt von zwei Wochen gerechnet vom Empfang der Mitteilung der Handwerkskammer an Einſpruch einlegt. Ueber den Einſpruch entſcheidet die Handwerkskammer nach Anhö⸗ rung des zuſtändigen Arbeitsamtes und des Kreisleiters der NSDAP. Gegen den ablehnenden Beſcheid der Hand⸗ werkskammer iſt binnen einer weiteren Friſt von zwei Wochen die Beſchwerde an die höhere Verwaltungsbehörde (in Baden der Bezirksrat) zuläſſig. Dieſe entſcheidet end⸗ ültig, 5 Dee Wiedereintragung der rechtskräftig gelöſchten Hand⸗ werker iſt früheſtens nach Ablauf von drei Jahren möglich. wenn Tatſachen vorgetragen werden, die eine Wiederein⸗ tragung rechtfertigen. Durch 8 5 der Verordnung werden Anſprüche auf Entſchädigungen für die Rechtsänderungen, die durch dieſes Verfahren herbeigeführt werden. ausge⸗ ſchloſſen. Ein hiſtoriſches Doku⸗ ment von aktueller Be⸗ deutung. Anläßlich der Jahres⸗ ſeier der Heimkehr der Oſtmark ins Reich wurde eine Sonderſchau der verſchiedenſten Doku⸗ mente und Urkunden des Staatsarchivs in Wien zuſammengeſtellt, die der Reichsſtatthalter am Montag eröffnen wird. Unſer Bild: Die Seite der Kongo⸗Akte vom 26. Februar 1885, die bekanntlich dem Deutſchen Reich ſeinen Anteil am afrikaniſchen Raum ſichert, mit den Unterſchriften der Ver⸗ treter der fünf Groß⸗ mächte. An zweiter Stelle die Unterſchrift Bismarcks. Weltbild(M). Auswirkungen der Verordnung in Baden. In Baden betrug die Zahl der Handwerksbetriebe 5 1902: 58 916 1933: 61 460 1937: 70 478 1912: 57 539 1935: 73 736 1938: 67 463 1922: 58 495 1936: 72 192 3. Z. rund 65 000 In dieſen Ziffern zeigt ſich die ſtarke Zunahme der Handwerksbetriebe nach dem Kriege, und zwar als Folge der Arbeitsloſigkeit. Dieſe Ziffern zeigen andererſeits auch die nachhaltige Auswirkung der Arbeitsbeſchaffungsmaß⸗ nahmen. Sowohl nach den oben angegebenen Zitfern wie nach den Feſtſtellungen der badiſchen Handwerkskammer beträgt die Ueberſetzung in den einzelnen Handwerkszwei⸗ gen durchſchnittlich etwa 15 bis 20 v H. Eine ſtarke Ueber⸗ ſetzung weiſen in Baden auch die Elektro⸗Inſtallateure auf. Bemerkenswert iſt. daß von den rund 65 000 Betrieben in Baden rund die Hälfte Einmannbetriebe ſind. Im Inkereſſe eines geſunden Berufsſtandes. In den Mitteilungen der Kommiſſion für Wirtſchafts⸗ politik der NSDAp(Heft 3/1939) wird ausgeführt, die volkswirtſchaftliche Rationaliſierung ſorge dafür, daß Han⸗ del und Handwerk nur dort angeſetzt werden, wo ſie auch wirklich beſtehen können Als Beiſpiel werden die Planun⸗ gen für Salzgitter und Fallersleben angeführt und die An⸗ zahl der Kunden angegeben, die der einzelne Handwerker oder Händler zu auskömmlicher Exiſtenz braucht Vergleicht man dieſe mit den ſich in Baden nach dem Stande von 1938 ergebenden Zahlen, ſo zeigt es ſich, daß in den als außer⸗ gewöhnlich überſetzt anzuſehenden Berufen die zu aus⸗ kömmlicher Exiſtenz notwendige Kundenzahl in Baden nicht erreicht wird Die Leiſtungsreſerven im Handwerk wären zahlenmäßig zweifellos noch viel größer, wenn nicht ein großer Teil der Handwerker, auf welche die Vorausſetzungen zur Löſchung in der Handwerksrolle an ſich zutreffen, zu alt wäre. Rund 24 v. H. der Handwerker in Baden ſtehen im Alter von mehr als 50 Jahren, 15 v. H. im Alter von mehr als 60 Jahren und rund 10 v. H. im Alter von mehr als 65 Jahren. Wenn auch die Verordnung einen erheblichen Eingriff in die wirtſchaftliche Selbſtändigkeit der von dieſen Maß⸗ nahmen betroffenen Handwerker bedeutet, ſo wird ſie doch vom Handwerk lebhaft begrüßt. Die Ausſcheidung volks⸗ wirtſchaftlich untauglicher Betriebe wird zweifellos auch eine Leiſtungsſteigerung des wirtſchaftlich geſunden Hand⸗ werks zur Folge haben die ſich letzten Endes nur zum Vor⸗ teil der Verbraucherſchaft auswirken wird. Die Behörden im Leiſtungskampf Bekriebsappell bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden. () Karlsruhe. Die Landesverſicherungsanſtalt Baden beteiligt ſich als erſte Behörde in der Sozialverſicherung am Leiſtungskampf aller ſchaffenden Deutſchen. Sie hat ihn ſoeben beendet und aus dieſem Anlaß ihre Gefolaſchaft zu einem Schlußappell verſammelt. Unter den Gäſten bemerk⸗ ten wir den Hoheitsträger der NSDAP Kreisleiter Worch, ſowie den Kreisleiter der NS. Kempf. Präſident Rauſch erklärte es in ſeiner Begrüßungsan⸗ ſprache als ſelbſtverſtändlich, daß der Leiſtungskampf aller werktätigen Deutſchen auch in die Behörde hineingetragen wird, obwohl hier nicht der gleiche Maßſtab wie bei der Wirtſchaft angelegt werden kann angeſichts der ganz ver⸗ ſchiedenen Vorausſetzungen. Worauf es ankomme, ſei der die Arbeit tragende Geiſt und ihre Zielbeſtimmung. Der Beauftragte für die Durchführung des Leiſtungs⸗ kampfes in der Landesverſicherungsanſtalt, Oberregierungs⸗ rat Plattner, verbreitete ſich über die grundſätzliche Seite des Leiſtungskampfes unter Hinweis auf die beſondere Aufgabe der Anſtalt als Treuhänder der Sozialverſicher⸗ ten Der Appell klang aus in ein freudiges Sieg⸗Heil auf den Führer. Anſchließend hatte man Gelegenheit, eine Ausſtellung von allerlei Handarbeiten für den Gebrauch des Kindes wie auch Spielſachen in Menge zu bewundern, die von den Beamtinnen und weiblichen Angeſtellten in ihrer Freizeit und mu eigenen Mitteln, alſo ohne irgend einen Pfennig Zuſchuß, für die Kleinen unſerer Volksgenoſſen in der Oſt⸗ mark verfertigt worden ſind Solche Opferwilligkeit verdient Dank und Anerkennung Doch der ſchönſte Lohn iſt und bleibt die dadurch bereitete Freude. Günſtiger Arbeitseinſatz Auch Oſtmark und Sudetenland holen auf. Berlin, 13. März. Die günſtige Witterung in den erſten beiden Monaten des Jahres 1939 ermöglichte vielfach die Wiederaufnahme von Außenarbeiten, die infolge des Fro⸗ ſtes in der zweiten De zemberhälfte 1938 eingeſtellt werden mußten Das ſaiſonbedingte Abſinken der Beſchäftigungs⸗ kurve kam infolgedeſſen in dieſem Winter bereits Ende De⸗ zember 1938 zum Stillſtand Im Januar 1939 konnte ſich die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten im Altreich ſchon wieder um 320.000 im Februar um weitere 200 000 erhöhen, ſo daß Ende Febraar bereits ein Beſchäftigungsſtand von 20 540 000 leinſchließlich Kranke) erreicht wurde. Dieſe liegt damit um rund 1.67 Millionen höher als im gleichen Zeit⸗ punkt des Vorjahres Gegenüber dem Beſchäftigungsſtand der Monate Auguſt bis November 1938 mit über 20.8 Mil⸗ lionen beſteht allerdings noch ein Unterſchied von rund 300 000 Der Grund hierfür liegt darin daß in klimatiſch ungünſtig gelegenen Bezirken die unterbrochenen Außen⸗ arbeiten noch nicht wieder aufgenommen und neue Arbeits⸗ vorhaben noch nicht begonnen werden konnten Die Arbeitsloſigkett im Altreſch iſt von 302 000 Ende Januar auf 197000 Ende Februar geiunken Von der Ge⸗ ſamtzahl der Arbeitsloſen Ende Februar entflelen 71000 auf die Außenberufe und 126000 auf die übrigen Berufs⸗ gruppen Beſonders ſtark war der Rückgang bei den Außen⸗ berufen in denen ſich die Arbeftsloſſigkeit im Februar um die Hälfte verminderte Die Geſamtzahl der Arbeitslosen war im Altreich Ende Februor nur noch um 45 000 höher als Ende November 1938 dem günſtiaſten Zeitpunkt des Vorjahres Im Gegenſatz zum Altreich war in der Oſtmark im Monat Januar noch eine kleine ſaiſonbedingte Steigerung der Arbeitsloſigkeit zu verzeichnen Der Umſchwuno iſt hier im Februar eingetreten, und zwar verminderte ſich die Arbeitsloſigken von 156000 auf 121000 In den ſu de tendeultſchen Gebeten haf ſich die bereits im Ja nuar eingetretene Abnahme der Arbeitsloſigkein im ffe⸗ bruar verſtärkt fortgeſetzt Der Rückgang betrug in Januar 50 lil um i Februar 50 000 Insge aun waren in den jude⸗ kendeulſchen Gebieten Ende Februar noch 138 000 Arbeits loſe vorhanden 5* e. Für das Großdeutiſche Reich erabt ſich ſomit für Ende Februar 1939 eine Arbeitsſoſenzahl von 456 000 ge⸗ genüber 647000 Ende Januar dieſes Jahres. 1 1 1 5 1 1 1 Sport und Spiel Fußball der Bezirksklaſſe. 98 Helkenhelm— Joudenbelm 1:0 98 Seckenheim II Feudenheim II 3:0 98 Seckenheim 1. Jug.— Waldhof 42 573 98 Seckenheim 2. Jug.— 08 Mhm. 1. Jug. 1:6 Die größte Ueberraſchung des Tages brachte die Seckenheimer Jugendmannſchaft zuſtande. 0:3 war das Halbzeitreſultat zu Gunſten von Waldhof. Roch waren etwa 10 Minuten zu ſpielen und immer noch führt Waldhof 3:0. Da erwacht der typiſche Seckenheimer Kampfgeiſt; was unmöglich erſchien, wurde zur Wirk⸗ lichkeit. Seckenheim erkämpft in regulärer Spielzeit ein Unentſchieden und in der Verlängerung einen 513 Sieg. Dieſer famoſe Erfolg iſt umſo höher zu bewerten, als es um die badiſche Gaumeiſterſchaft der HJ. geht und das Spiel auf neutralem Platze(in Neckarau an der Altriper Fähre) ausgetragen wurde. Für den Secken⸗ heimer Fußballſport iſt das Reſultat ein Achtungserfolg. Mit etwas Sorgen ſah man dagegen dem Haupt⸗ ſpiel am Nachmittag der erſten Mannſchaft entgegen. Seckenheim mußte auf Hennestal II. und Wolf verzichten, was für einen ſolch entſcheidenden Kampf, wie das geſtrige Spiel, immer etwas bedeutet. Wenn auch die Mann⸗ ſchaftsformation nicht als ſchlecht angeſprochen werden kann, ſo muß doch feſtgehalten werden, daß die normale Aufſtellung beſſere Spiele liefert. Wer auf einen regulären und ſchönen Meiſterſchaſtskampf rechnete, war beſtimmt noch nicht im Fahrwaſſer der Abſtiegsfrage als Spieler oder Verentwortlicher tätig. Die Nerven der Beteiligten ſind zu ſtark in Anſpruch genommen, um alles in nor⸗ malen Bahnen gehen zu laſſen. Exiſtenzkämpfe werden nie großen Sport bieten können. Sieger der Partie war die glücklichere, alſo in dieſem Falle die Secken⸗ heimer Mannſchaft. Bedauerlich war nur die Erſcheinung, daß ſich zwei Mannſchaften gleicher Güte auf biegen und brechen bekämpfen müſſen, wie dies aus den Begeg⸗ nungen zwiſchen Seckenheim und Feudenheim verzeichnet ſein wird. Spieleriſch gewertet war keine Mannſchaft auf Touren. Zuſpiel vermißte man hüben wie drüben. Als ſehr gut darf nur die Feudenheimer Abwehr bezeichnet werden. Der Seckenheimer Torerfolg iſt zwar verdient — doch ſpielte die Mannſchaft nicht einen Teil der ſonntäglichen Leiſtung aus dem Spiel in Rohrbach. Schiedsrichter Raber⸗Käfertal, der für den aus⸗ gebliebenen etatsmäßigen Spielleiter einſprang, leitete zwar kleinlich— aber nicht mit der Abſicht, irgend eine Partei zu benachteiligen. Zuſchauer zirka 500. ch. Handball im Gau Baden. Tſchaft Freiburg— TV Weinheim TWoLeutershauſen— TV Seckenheim Das Spiel an der Bergſtraße To. Leutershauſen— To. Seckenheim ſah die Gäſte beim Schlußpfiff mit 1:4 Toren im Vorteil. Bei Halbzeit ſtand die Partie 1 1. Beide Parteien hatten für dieſes Spiel allerſtärkſtes Auf⸗ gebot an Spielern geſtellt. Der erſchienene unparteiiſche Herr Buff aus Weinheim, war der geeignete und gerechte Leiter für dieſes Spiel. Bei Beginn des Spiels hatte 98 Platzwahl und Leutershauſen den Anwurf. Nach Freigabe des Leders wurde der Anſturm der Gaſtgeber ſofort geſtoppt. Auf der Gegenſeite geht der Ball alsbald auch wieder verloren. Langſam erkannte man eine leichte Ueberlegenheit der Gäſte, deren Sturm heute mit jugendlichen Spielern auf⸗ gefriſcht war, eine nicht verfehlte Taktik. In günſtiger Stellung erhält Gropp das Leder zugeſpielt, derſelbe zieht 28 14 S damit ab, umſpielt einige Leute und der ſchön platzierte Reiſter Frank und ſeine Söhne ROMAN Vvo WW Das iſt würdig, du biſt ein tüchtiger Angeſtellter... 4 Chriſtian Franke erhob ſich, ſtieß höhniſch durch die Zähne: „Dem Fräulein Sohrmann ſchadet es nämlich gar nicht, wenn ſie erſt einmal einen Angeſtellten heiratet. Dann werden wir ja ſehen, wie ſich die Herrſchaften mir gegen⸗ über aufführen, verſtehſte?!“ l „Nein— das verſtehe ich nicht!“ „Na, da mußte Herrn Sohrmann fragen!“ Chriſtian 1 5 griff nach der Mütze und verließ ohne Gruß das ontor, Jobſt ſaß verſtört und lauſchte den letzten Worten nach. Zorn ſchüttelte ihn plötzlich. Wie war der Vater mit ihm umgegangen, wie hatte er von den Sohrmanns geſprochen? Was zeigte der Vater für ein neues, unfaß⸗ bares Weſen? Wie das auch mit Caſpar, mit dem Onkel Erasmus geweſen ſein möge: ihm, Jobſt, hatte der Vater in all den Jahren ſpüren laſſen, daß er große Stücke auf ihn hielt. Und nun? Der Name Sohrmann? Jobſt ſtützte den Kopf in die Hände. Er war ein Mann und hatte vom Vater nicht Liebe und Herzlichkeit verlangt. Wenn aber die Sohrmann⸗Mädels von daheim erzählten, da wurde ihm warm ums Herz. So wie dort ſollte es auch im Hauſe Franke werden! Jawohl, er hatte auch an den Vater ge⸗ dacht dabei: die lachende Elſe würde ſich ſein Herz er⸗ obern, kleine Frankes dem Großvater auf die Knie klettern. Da müßte er doch ein Herz von Stein haben! Und nun iſt alles ſchief! Er hatte dem Vater ja ſagen wollen: eine ſchöne Frau und Leben kommt in unſer leeres Haus! Aber der Vater hatte ihn ja gar nicht ſo weit kommen laſſen. An dieſem Abend war Jobſt trotz allem noch der ge⸗ horſame Sohn mit beſtem Wollen. Schuß ſitzt im Retz. 0.1. Dieſe Vorgabe hielt nicht lange an, auf der Gegenſeite wurde von Würz II. der Ausgleich erzielt. Mit dem Stande von 11 ging man in die Pauſe. Nach der Pauſe änderte ſich für einige Minuten das Bild. Mit vollem Einſatz wehrte ſich der Gaſtgeber und verſuchte das Spiel und die Führung an ſich zu bringen. Auf der Gegenſeite aber ſtand neben dem aufmerkſamen Torhüter eine Verteidigung, die voll ihrer Aufgabe bewußt war. Auch Gehr kam immer mehr in Fahrt und mit ſeinen Rebenleuten verſtand er es, die Fünferreihe ſtetig zum Angriff zu bringen. Endlich kam der verdiente Erfolg. Gropp erhält das Leder, eine kurze Wendung, er iſt frei und der ſcharf abgezogene Ball ſitzt im Retz. 1:2. Der Kampfeswille der Gaſtgeber kommt zum Wanken und als Rudolph gleichfalls mit einem Prachttor auf 1:3 erhöhte, kam Wirrnis in die Reihen der Platzherren. In ihrer Haſt ließen ſie den Gäſterechtsaußen Kreutzer außer acht, der im gegebenen Moment auch das Leder erhielt und ſo leicht und mit Sicherheit den 4. Treffer warf. Kurz dar⸗ nach der Schlußpfiff. Mit dieſem Spiel hat Seckenheim ſeine Stellung in der Gauhlaſſe gewahrt. 55 Handball der Kreisklaſſe. Tbd. Jahn]— Ty. Schwetzingen 13:2(Privatſpiel) Auswärtiger Sport, Fußball Meiſterſchaftsſpiele. Gau Südweſt: FSW Frankfurt— Bor. Neunkirchen 271 Gau Baden: VfR Mannheim— Phönix Karlsruhe 11 SV Waldhof— VfB Mühlburg 12 1. FC Pforzheim— Pfe Neckarau 0 Karlsruher FV— Freiburger Fe 4 Gau Württemberg: S Feuerbach— Stuttgarter Kickers 16 VfB Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart 21 SpVg Bad Cannſtatt— SS Ulm 0˙2 Ulmer F 94— Stuttgarter SC 04 Gau Bayern Neumeyer Nürnberg— Fc 05 Schweinfurt 01 Bayern München— 1. FC Nürnberg 1·2 TS 1860 München— BC Augsburg 321 Jahn Regensburg— Schwaben Augsburg 822 Gau Heſſen: SC 03 Kaſſel— VfB Großauheim 12:2 Kurheſſen Kaſſel— VfB Friedberg 4:2 Hanau 93— Dunlop Hanau 4˙1 Freundſchaftsſpiele: Vikt. Urberach— Kickers Offenbach 222 TSG 61 Ludwigshafen— SpVg. Sandhofen 223 Köln⸗Sülz 07— SV Wiesbaden 2.1 Polizei Chemnitz— Eintracht Frankfurt 4:3 Rugby Auswahlſpiele. in Karlsruhe: Baden— Württemberg 9:12 in Berlin: Berlin— Bukareſt 16:3 Freundſchaftsſpiel: 5 Frankfurt— SSVg. Frankfurt 673 8 Fußball⸗Rundſchau Dieſer Meiſterſchaftsſonntag, der einem der ſüddeut⸗ ſchen Gaue bereits den Abſchluß ſeiner Meiſterſchafts⸗ piele brachte, verzeichnete wieder zahlreiche überraſchende Spielausgänge. Der Einfluß auf die Reihenfolge innerhalb der Tabellen iſt allerdings nicht mehr ſo bedeutend. Der Gau Südweſt beendete ſeine Meiſterſchaftsſpiele mit dem Treffen FSV Frankfurt gegen Boruſſta Neunkirchen. Die Bornheimer gewinnen zu Hauſe knapp mit 2:1, wobei ſie noch ziemlich viel Glück hatten, denn die Neunkirchener waren nahezu ebenbürtig. Es muß geſagt werden, daß Andreas Chriſtian Franke im Grunde ſeines Herzens trotz alledem ein prächtiger Charakter war. Den„ſelbſtgemachten Mann“ kann nur der verſpotten, oder über die Achfel anſehen, der keinen Schimmer von dem Dornenweg hat, den ein ſolcher Menſeh gehen mußte. Die Stufenleiter des Erfolges iſt ee ein mühſames Klettern über die Abgründe, die zwiſchen den Stufen gähnen. Chriſtian Franke wurde in eine Zeit hineingeboren, die ſich Wirtſchafts⸗ und Klaſſengeſetze geſchaffen hat, die der Weltweisheit letzten Schluß zu bedeuten ſchienen. Die Geſetze dieſer Zeit waren von einer Starrheit, die den Dutzendmenſchen jeden Mut nahmen, dagegen anzugehen oder ſich darüber hinwegzu⸗ ſetzen. Früher waren alle Frankes Bauern geweſen und wieder Bauern geworden, ſo ſelbſtverſtändlich, wie Sonne und Mond wechſelten. Dem Vater Chriſtians ſchien es ein Unglück, daß im Nachbardorfe bei Familie Zöphel ein junger Geigenmachermeiſter als Schwiegerſohn einzog und jahrelang im Obergeſchoß ſeine Werkſtatt hatte. Dort war der Chriſtian zu ſuchen, wenn er, wie häufig, ver⸗ ſchwunden war und eine ihm aufgetragene Arbeit in Scheune und Hof im Stich 1 hatte. Einmal, als jede Hand zum Kartoffelgraben gebraucht wurde, holte ihn der Nikolas Franke am Rockkragen aus dieſer Werk⸗ ſtatt und ſchlug ihn erbarmungslos. Hätte ſich nicht die Mutter dazwiſchen geworfen, wären die Zöphels nicht herbeigelaufen, wer weiß, was geſchehen wäre. Der ſonſt ſo karge Bauer überſchüttete den mißratenen Jungen mit einer Flut von Beſchimpfungen. Seine Wut, ſeine Empörung war tief empfunden: wer ſich als künftiger Erbe den Arbeiten verſagte, die ſchon von dem Knaben verlangt werden mußten, wenn der Hof die Familie nähren ſollte, der war entartet, abtrünnig, gewiſſenlos! Das war über⸗ haupt ein Lump! Von Stunde an war dieſer Junge für ihn nicht mehr vorhanden. Als Chriſtian aus der Schule kam, nahm ihn der Geigenbauer, der des Jungen große Handfertigkeit und geiſtige Beweglichkeit erkannt hatte, zu ſich in die Muſikſtadt, wo er ſchon eine anſehnliche Werkſtatt eingerichtet hatte. Das aber war vom erſten Tage der Lehre an die Feder, die den Jungen trieb: ich will es den Frankes ſchon beweiſen! Weder der Lehrling, noch der Geſelle Cbriſtian fand Zeit für einen Tanz, für Im Gau Baden überraſchte das neue und ſechſte Unentſchieden des Meiſterz VfR Mannheim der auf eigenem Platze gegen den ab. ſtiegsbedrohten Phönix Karlsruhe nur 1:1 ſpielen konnte. Die Raſenſpieler waren zwar in Führung gegangen, aber nach dem Wechſel glichen die einfatzfreudigen Gäſte aus die damit zu einem wichtigen Punkt kamen. Reichstrainer Herberger wohnte dieſem Spiel übrigens bei. Der S Waldhof verabſchiedete ſich diesmal mit einer Niederlage auf eigenem Platz Die Elf war weit von ihrer früheren Form ſo daß der VfB Mühlburg mit 21(1:1) ſogar ver⸗ dient gewann Schwach war der Waldhof⸗Angriff, der recht ziellos ſpielte. Daß Siffling 1 kein Läufer iſt, beſtä⸗ tigte ſich wieder einmal. Torlor ſpielten der 1 Fc Pforz⸗ heim und Vfe Neckarau im Brötzinger Tal. Der heftige Wind ſtörte auch hier planvolle Aktionen, ſo daß in der Hauptſache die Hintermannſchaften ſchwere Arbeit beka⸗ men. Der Karlsruher FW mußte infolge der Platzſperre er⸗ neut nach Freiburg reiſen, wo der F§c mit 4:0(2:0) recht ſicher gewann. Beha hatte wieder einmal den Hauptanteil am Erfolge, er ſchoß drei Tore. Zwei Elfmeter konnten die Gaſtgeber allerdings nicht verwandeln. In Würktemberg werden die Fronten allmählich klarer. Der Meiſter ſteht in den Stuttgarter Kickers ja bereits feſt, er gewann gegen den SW Feuerbach hoch mit 6:1. Damit iſt den Feuer⸗ bachern jede Möglichkeit genommen, den Abſtieg noch zu vermeiden Auch die SpVgg. Bad Cannſtatt wird kaum am Abſtieg vorbei kommen, da ſie gegen den 1. SSV Ulm auf eigenem Platze 0:2 unterlag, während der ebenfalls be⸗ drohte Stuttgarter SC in Ulm gegen den FV ſogar mit 4:0 recht hoch gewann. Wenn der SSc nur noch einen Punkt aus zwei Spielen holt, dann muß Cannſtatt abſtei⸗ gen VfB Stuttgart konnte gegen die Stuttgarter Sport⸗ freunde mit 2.1 einen knappen, aber nicht unverdienten Sieg herausholen.— Die Meiſterſchaftsfrage iſt im Gau Bayern a immer noch reichlich unklar. Die beſten Ausſichten haben jetzt allerdings 1860 München und Schweinfurt 05, die am Sonntag ihre Spiele gewannen. Die Schweinfurter gaſtier⸗ ten in Nürnberg, wo ſie die ebenfalls noch ausſichtsreiche Wach Neumeyer überraſchend und auch recht glücklich mit 1:0 ſchlugen. 1860 München behielt gegen den BC Augs⸗ burg mit 3:1 die Oberhand und blieb damit Tabellenführer, während der BCA in Abſtiegsgefahr geriet. Am meiſten be⸗ droht ſind immer noch VfB Coburg, das kaum noch zu ret⸗ ten iſt, und Schwaben Augsburg. Fußball⸗Tabelle Südweſt Wormatia Worms 18 11 4 3 26:10 FS Frankfurt 18 9 5 4 23:14 Eintracht Frankfurt 18 0 1 22414 Kickers Offenbach 18 9 1 8 19:17 SV Wiesbaden 18 8 2 8 18:18 Boruſſia Neunkirchen 18 5 5 Sc 61 Ludwigshafen 18 7 1 10 15:21 FW Saarbrücken S o Reichsbahn Frankfurt 8 G m 1 FK 03 Pirmaſens FFF I Baden VfR Mannheim 17 12 5 0 2975 1. FC Pforgheim PF Freiburger FC 110 1 6 21:13 SV Waldhof 18. 1 1 7 1 Karlsruher FV 17 7 538 VfB Mühlburg 163 666060 Vfe Neckarau 17 6 3 8 15:19 Phönix Karlsruhe 165 111 Sp⸗Vg Sandhofen 16ͤ ¾öKw 1 10 11 FV Offenburg 188 13 8:28 Neuſel klarer Punktſieger Daß Frankfurts Boxſportgemeinde ein geſchickt aufge⸗ telltes Programm zu würdigen weiß, das bewies der Neu⸗ el⸗Kampfabend in der Frankfurter Feſthalle. 10 000 Zu⸗ ſchauer ſahen im Hauptkampf das, was ſie ſich gewünſcht hatten: ein hartes verbiſſenes Gefecht. Walter Neuſel, der ſich ehr gewiſſenhaft vorbereitet hatte, ſtellte ſich im Haupt⸗ kampf in ausgezeichneter Form vor und ſchlug den ſtarken Kanadier Al Delaney, der noch in letzter Stunde für den erkrankten Andre Lenglet(Frankreich) eingeſprungen war ſicher nach Punkten nachdem Delaney ſieben Nieder⸗ ſchläge überſtanden hatte eine Liebelei. An den Sonntagen ſaß er in ſetner Kammer, die Daumen in die Ohren geſtopft, und lernte und lernte. Dann kamen die Wanderjahre. Er arbeitete in den Meiſter⸗ werkſtätten des Faches im In⸗ und Ausland, war Reparateur in großſtädtiſchen Muſikinſtrumentengeſchäften, lernte Verkaufstechnik, Kundenbehandlung und etwas kauf⸗ männiſche Buchführung kennen. Er gönnte ſich nichts in dieſen Lehr⸗ und Wanderjahren, ſondern ſparte mit eiſerner Energie, riß die Augen„meterweit“ auf— wie er ſelbſt zu erzählen pflegte—, ſah, wie die Kunden nach den Saiten griffen, die in geſchmackvoller, ſinngemäßer Verpackung auf den Ladentiſch kamen, ſtaunte, mit welcher Eindringlichkeit die Muſiker die Qualität der Ware prüften, ehe ſie ſich zu einem Kauf entſchloſſen. Kurz, als er ſeine Meiſterprüfung hinter ſich hatte, zog er ſeine Werkſtatt von vornherein anders auf, als es allgemein der Fall war. Seine Inſtrumente gefielen den Fabrikanten und Exporteuren.. In Feldhauſen aber ſprach man von dem Geigen⸗ meiſter Franke als von einem tüchtigen Mann. Die 8 5 auf dem Waldhof aber wollten es nicht hören, ie Mutter freilich kam ab und zu heimlich zur Stadt. Es erbitterte den Meiſter, immer wieder hören zu müſſen, daß der Vater ihn einfach totſchwieg, daß der Bruder e 5 sch te ſich endlich Eines Tages beſchäftigte Chriſtian Franke ſich endli mit der alten, von der Innung Woene Pflicht, „länger nicht denn ein Jahr ohne Weib zu bleiben oder jährlich, ſolange er ungefreyet bleibet, einen Gulden in die Lade zu entrichten“. Dieſer Innungszwang war zwar nicht mehr vorhanden, aber er war doch noch Brauch im verfloſſenen Jahrhundert. Das war auch ſo ein Punkt: man hatte es ihm nicht ganz leicht gemacht, in der Innung hatten die Meiſterſöhne allerlei Vorrechte. Es war weni erwünſcht, daß Lehrlinge aus den Dörfern angelern würden. Man nahm dieſe„Hergelaufenen“ nie für ganz voll. Von dem völlig mittelloſen Geſellen, dem ſarcher e Bauernjungen, nahmen die Mei tertöchtet nicht viel Notiz. Die Meiſterſöhne noch weniger. 9 es eben: die alte Welt ſtößt den Abtrünnigen aus, die neue Welt will ihn a In beiden Lagern hing man inter den Namen Chriſtian Franke den weiſen Spruch: 0 ter, bleib bei „ ö mee f. —