5 5 T. 2t e preis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Peſt Mu. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzelle 3 Pfg., n Textteil 80 mm breit 18 Pfg. Rachlaſſe gemeß Preis liſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47218. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 7848. Tages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Hacha in Berlin Ueberraſchende Neiſe des kſchechiſchen Sktaatspräſidenken Berlin, 15. März. Der lſchechiſche Staatspräſident Dr. Hacha traf in Be⸗ gleitung des kſchechiſchen Außenminiſters Thvalkowſkig um 110 Ahr zu ſeiner Beſprechung mit dem Führer in der neuen Reichskanzlei ein. Im Ehrenhof ſchrikt der Staats⸗ präſident die Front der angetretenen kompanie der 3. Leibſtandarte ab, während der Muſikzug den Präſentier⸗ marſch inkonierte. Der Führer empfing Skaatspräſident Dr. Hacha in ſei⸗ nem Arbeitszimmer. Bei der Beſprechung waren von deut⸗ ſcher Seite zugegen Miniſterpräſidenk Generalfeldmarſchall Göring, der auf Wunſch des Führers ſeinen Urlaub in Ita⸗ lien unterbrochen hatte und gegen 18 Uhr in Berlin ein⸗ getroffen war, ſowie der Reichsminiſter des Auswärkigen von Ribbentrop. Nach einer erſten dreiviertelſtündigen Beſprechung zo⸗ gen ſich der Staatspräſident und Außenminiſter Chval⸗ kovfky zur Beratung ſowie zu Einzelbeſprechungen mit Mi⸗ niſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring und Reichsmi · niſter von Ribbentrop zurück. Nach Wiederaufnahme der Beſprechung beim Führer wurde um 3.55 Uhr das folgende Abkommen unkerzeichnet: „Der Führer hat heute in Gegenwart des Reichsmini⸗ ſters des Auswärtigen von Ribbentrop den kſchecho ⸗ ſlowa⸗ kiſchen Staatspräfidenten Dr. Hacha und den lſchecho⸗lowa⸗ kiſchen Außenminiſter Dr. Chvalkovſky auf deren Wunſch in Berlin empfangen. Bei der Zuſammenkunft iſt die durch die Vorgänge der letzten Wochen auf dem bisherigen kſche⸗ cho: ſlowakiſchen Staatsgebiet entſtandene ernſte Lage in voller Offenheit einer Prüfung unterzogen worden. Auf beiden Seiten iſt übereinſtimmend die UAeberzeugung zum Ausdruck gebracht worden, daß das Ziel aller Bemühun⸗ gen die Sicherung von Ruhe, Ordnung und Frieden in die⸗ ſem Teils Mitteleuropas ſein müſſe. Der lſchecho-ſlowakiſche Staatspräſident har erklärt, daß er, um dieſem Ziele zu dienen, und um eine endgüſtige Be⸗ friedung zu erreichen, das Schickſal des kſchechiſchen Volkes und Landes verkrauensvoll in die hände des Führers des Deutſchen Reiches legt. Der Führer hal dieſe Erklärung an⸗ genommen und ſeinem Enkſchluß Ausdruck gegeben, daß er das kſchechiſche Volk unter den Schutz des Deukſchen Reiches nehmen und ihm eine ſeiner Eigenart gemäße autonome Entwicklung ſeines völkiſchen Lebens gewährleiſten wird. Berlin, den 15. März 1939. gez. Adolf Hitler. gez. Dr. Hacha, gez. von Ribbentrop, gez. Dr. Chvalkovſky.“ Die Slowaken ſagen ſich los von Prag und erklären ihre Selbständigkeit— Einmarſch der Ungarn in die Kar⸗ patho⸗Ukraine Preßburg, 14. März. Der ſlowakiſche Landtag, der zu einer gehei⸗ men Sitzung zufammentrat, hat die Anabhängig⸗ leit des ſiowak ſchen Staates ausgerufen. Or. Tiſo hat eine neue Regierung gebüldet. 15 Von offizieller ſlowakiſcher Seite wird folgende Miniſter⸗ liſte bekanntgegeben: Präſident und Miniſterpräſident Tiſo, Stellvertreter Duka, Landesverteidigung Zatlos, Schule Si bak, Inneres Sidor, Aeußeres Durcanſky, Juſtiz Fritz Finanzen Prucinſki, Propagandachef Mach. Um 9 Uhr vormittags trat ein ſlowakiſcher Min iſter⸗ tat unter dem Vorſitz Sidors zuſammen. Es nahmen daran ſerner teil: Tiſo, Mach und Durcanſky. Der Miniſterrat formulierte eine Reglerungserklärung Sidors, die dieſer in dem um 10.15 Uhr eröffneten Landtag verlas. 85 Erklärung ſchloß mit der Demiſſion der Regierung idor. deri ſchließend ergriff Miniſter Tiſo das Work. Er ſchil⸗ E ſeine Berliner Reiſe, die unter dem kiefen Eindruck von der Perſönlichkeit des ührers geſtanden habe. Die Abgeordneten, die nach einer aufe wieder zuſammenkraten, verzichteten a eine Aus⸗ Rache und nahmen einſtimmig die Erklärung! os, in der e Selbſtändigkeit der Slowakei ausgedrückt iſt, an. 1 Nach einer kurzen Pauſe trat der Landtag um 12.20 hr zur Wahl des flowakiſchen Staatspräſidenten und zur uſammenſtellung der Regierungsliſte wieder zuſammen. Derbinbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 2. 39: 1140 Mittwoch, den 15. März 1939 Nr. 63 e— een 5 8 N. 1 eee br dar mie be 80 rr Proklamation des Führers Einmarſch deutſcher Truppen nach Böhmen und Mähren.— Sicherung einer grundſätzlichen Regelung im Sinne eine kauſendjährigen Geſchichke. Berlin, 15. März. Der Jührer erläßt folgende Proklamation: An das deutſche Volk! Nachdem erſt vor wenigen Monaten Deukſchland ge⸗ zwungen war, ſeine in geſchloſſenen Siedlungsgebieten le⸗ benden Volksgenoſſen gegenüber dem unerträglichen kerro⸗ riſtiſchen Regime der Tſchecho⸗ Slowakei in Schutz zu neh⸗ men, zeigten ſich in den letzten Wochen Zeichen erneut glei⸗ cher Erſcheinungen. Dies muß in einem Raume, in dem ſo viele Nationalitäten nebeneinander leben zu unerkräglichen Zuftänden führen. Als Reaktion auf dieſe erneuten Angriffe gegen die Freiheit und das Leben der Volksgruppen haben ſich dieſe nunmehr von Prag losgelöſt. Die Tſchecho⸗ Slowakei hat da⸗ mit aufgehört, zu exiſtieren. Seit Sonntag finden in vielen Orten wüſte Exzeſſo ſtalt, denen nunmehr aber wieder zahlreiche Deutſche zum Opfer fielen. Stünslich mehren ſich die Hilferufe der Betrof⸗ fenen und Verfolgten. Aus den volkreichen deutſchen Sprach⸗ inſein, die der Großmutf Deutſchlands im vergangenen Herbſt bei der Tſchecho⸗ Slowakei beließ, beginnt wieder ein Strom von Flüchtlingen von um Hab und Gut gebrachten Menſchen in das Reich zu fließen. Eine Forkdauer dieſer ZJuſtände muß zur Zerſtörung der letzten Ordnung in einem Gebiet führen, an dem Deutſchland lebenswichtig intereſſierl iſt, ja das ſelbſt über einkauſend Jahre lang zum Deutſchen Reich gehörte. Um dieſe Friedensbedrohung nunmehr endgültig zu be⸗ ſeitigen und die Vorausſetzungen für die erforderliche Neu⸗ ordnung in dieſem Lebensradim zu ſchaffen, habe ich mich enkſchloſſen, mit dem heukligen Tage deutſche Truppen nach Böhmen und Mähren einmarſchieren zu laſſen. Sie werden die kerroriſtiſchen Banden und die ſie deckenden kſchechiſchen Streitkräfte enkwaffnen, das Leben aller Bedrohten in Schutz nehmen und ſomit die Grundlagen für die Einfüh⸗ rung einer grundſätzlichen Regelung ſichern, die dem Sinne einer kauſendjäyrigen Geſchichte und den praktiſchen Be⸗ dürfniſſen des deukſchen und des kſchechiſchen Volkes gerecht wird. Berlin, den 15. März. gez. Adolf Hitler. Befehl des Führers an die deutſche Wehrmacht Deut Soldaten als Träger des Willens der deulſchen N— Widerſtand wird mit allen Mitteln ge · brochen.— Schutz von Leben und Eigenkum aller Bewoh⸗ ner des Landes.— Prag befiehlt: Keinen Widerſtand! Berlin, 15. März. Am Tage des Einmarſches der deutſchen Truppen in Böhmen 55 Mähren hat der Führer folgenden Befehl an die deutſche Wehrmacht erlaſſen: 0 5 7„Slowakei befindet ſich in Auflöſung. Böhmen u eben herrſcht unerledgücher Terror gegen deutſche Volksgenoſſen. Mit dem 15, März 1939 e werden daher Verbände des deutſchen Heeres und der 5— ſchen Luftwaffe in das kſchechi Staatsgebiet 3 915 um hier Leben 0 4 aller Bewohner des Lande gleichmäßig ſicherzuſtellen. f Ich erwarte von ſedem deutſchen Soldaken, daß er 19 den Bewohnern des zu beſetzenden Gebieke⸗ gegenũ 1 1 1 als Feind betrachket, ſondern nur als Träger des 4 5 der deutſchen Reichsregierung, in dieſem Gebiel eine trägliche Ordnung herzuſtellen. Wo dem Einmarſch Widerſtand enigegengeſetzt wird, wird er aber ſofort mit allen Mitteln gebrochen werden. ü kan; Im übrigen ſeid euch bewußt, daß ihr als Repräſen ten Deulſchlands den kſchechiſchen Boden betretet. berſte Befehlshaber der Wehrmacht: Der Führer und o el. Adolf Her * ger Regierun Befehl gegeben, dem Ein⸗ m N keinen Widerſtand 0 1 und ihren Anordnungen in ſedem Falle Folge zu eilten Flaggen heraus! lin, 15. März. Der Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ 1 5 5 5 e Dr. Goebbels, fordert die geſamte Bevölkerung 15 aus Anlaß des Einmarſches der deutſchen Truppen in Böhmen und Mähren zu flaggen. * eutſchen Aufruf Tiſos „Für eine glückliche Zukunft unſerer ſlowakiſchen Heimat!“ Der Miniſterpräſident der unabhängigen Slowakei, Dr. Tiſo, hat einen Aufruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt: Slowaken! In dieſer ſo ernſten Stunde wenden wir uns als rechtmäßige Verkreter des ſlowakiſchen Volkes an euch und alle Völker auf der Well, die frei ſind und deshalb völ⸗ kiſche Freiheit am beſten zu ſchätzen wiſſen. Was ſich in den letzten Tagen auf dem Boden unſerer Heimat unter dem Druck der bewaffneten kſchechiſchen Macht abgespielt hat, wi⸗ derſpricht den natürlichen Renſchen und Volksrechken. All dies geſchieht, um unſer Volk um das zu bringen, was es ſich unter großen Opfern erkämpft hal. Wieder will man uns unter ein Joch beugen, das um nichts leſchter wäre als jenes, das wir bisher gekragen haben. Die politiſchen Repräſentanten des tſchechiſchen Volkes haben geglaubt, uns durch oerſchiedene Maßnahmen zur Kapitulation zwingen zu können. Der Präſident der Repu⸗ blik hat in der Nacht zum 10. März die ſlowakiſche Landes⸗ regierung in verfaſſungswidriger Weise ihres Amtes entſetzt. Dieſes Vorgehen iſt ſowohl politiſch wie rechtlich untragbar, denn der flowakiſche Landtag hat der Landesregierung noch am 23. Februar einſtimmig ſein Vertrauen ausgeſprochen. Das Vorgehen des Präſiden⸗ ten der Republik iſt verfaſſungswidrig. So iſt die Autono⸗ mie der Slowakei, die uns ſeit langem verſprochen und im vergangenen Herbſt endlich zum Geſetz erhoben worden iſt, vernichtet worden. Damit aber haben die Beziehungen zwi⸗ ſchen dem flowakiſchen und dem tſchechiſchen Volk ihre Rechtsgrundlage verloren. Alle unſere Bemühungen, einen geſetzmäßigen Zuſtand wiederherzuſtellen, ſind vergeblich geweſen. Die Prager Re⸗ gierung hat zu den Waffen gegriffen und eine Lage ge⸗ ſchaffen, die nicht mehr die Beziehungen zweier gleichberech⸗ tigter Völker, ſondern das Diktat des tſchechiſchen Volkes über uns bedeutet, das uns ſeinen Willen auf⸗ zwingen will. Die verantwortlichen Führer des tſchechiſchen Volkes haben auf unſeren guten Willen mit Gewalt geant⸗ wortet. 1 Wir haben nichts gegen das kſchechiſche Volk— aber die⸗ ſes Volk ſteht unler der Herrſchaft von Menſchen, die aug der Vergangenheit nichts gelernt haben. Wollen wir die Zu. kunft unſeres Volkes ſichern, ſo müſſen wir das gemeinſame politiſche Leben mit dem kſchechiſchen Volk beenden, und ſo haben wir uns enkſchloſſen, das Selbſtbeſtimmungsrecht für unſer flowakiſches Volk in vollem Umfang in Anſpruch zu nehmen. Wir ſind überzeugt, daß dieſer Schritt im Inter⸗ eſſe eines friedlichen Zuſammenlebens zwiſchen dem kſche⸗ chiſchen und dem flowakiſchen Volk, im Iniereſſe der Gei⸗ kendmachung des einem jeden Volk von Gokt ſelbſt verlie· henen Selbſtbeſtimmungsrechts, im Intereſſe der Ruhe Mit⸗ keleuropas und der Slowakei, beſonders jedoch im Intereſſe der Zukunft unſeres eigenen heißgeliebten ſlowakiſchen Vol. kes notwendig geweſen iſt. Indem wir alſo als geſetzmäßige Vertreter des flowakiſchen Volkes unſere ſouveränen Volks- rechte in Anſpruch nehmen und zur Geltung bringen, erklären wir die Slowakei hiermit für unabhängig. Slowaken! Seid euch in dieſer hiſtoriſchen Stunde be⸗ wußt, daß unſer Volk die höchſte Erfüllung aller ſeiner jahr⸗ hundertelangen MWünſche erreicht hat! Haltet Ordnung und Diſziplin und beweiſt der Welt, daß unſer flowakiſches Volk jener beſſeren Zukunft würdig iſt, der es jetzt, da wir die Leitung unſerer Angelegenheſten in unſere Hand genom⸗ men haben, enkgegengehen ſoll. Alles an die Arbeit für eine glückliche Zukunft unſerer flowakiſchen Heimat! Der Ablauf der Ereigniſſe Tſchechiſche Mobiliſierung Militäriſche Maßnahmen und Bewegungen Engerau, 14. März. Hier werden aus Böhmen, Mähren und der Slowakei Einzelheiten über Mobiliſierungsmaßnahmen des ſſchechi⸗ ſchen Militärs bekannt. Auf der e bond Stromleite, einem Höhenzug bet Preßburg, der ſich von der Stadt nach Theben hinüberzieht, hat tſchechiſches Militär ſeit Montag abend in fieberhafter Eile umfangreiche Abholzungen vorgenommen, die auf überſtürzte Errichtung von Maſchinengewehr⸗ neſtern und Artillerieſtellungen ſchließen laſſen. Von Proſtnitz ſind auf der Straße nordöſtlich nach Oelmütz neuer⸗ dings ſtarke Infanterieabteilungen, leichte Ar⸗ tillerie und Panzerwagen in Bewegung geſetzt. Auf der Straße e e e rollen ſeit Stun⸗ den motoriſierte ruppentransporte. Die Truppen tragen bezeichnenderweiſe keinerlei Erkennungs⸗ zeichen auf Schulterklappen und Kragen. Rund um die im Waagtal gelegenen wichligen ſlowak⸗ ſchen Rüſtungsbetriebe ſind kſchechiſche Truppen, die ſich ſeil Tagen in der Slowakei befinden, zuſammengezogen worden. Die flowakiſche Belegſchaft hält die Werke beſetzt und iſt ent⸗ ſchloſſen, ſich gegen die Preisgabe 5 für die Freiheit des ſlowakiſchen Volkes lebenswichtigen Werkes bis zum letzten Mann zu verteidigen. f Vorgeſchichte des Tſchechenputſches. Im„Grenzboten“ macht der flowakiſche Propaganda⸗ chef Mach bemerkenswerte Mitteilungen über die Vorge⸗ ſchichte des tſchechiſchen Militärputſches in der Slowakei. Zu dem hinterhältigen Ueberfall ſeien die zahl⸗ reichen tſchechiſchen Offiziere mobiliſiert worden, die in der Slowakei verblieben waren, obwohl ſie laut Uebereinkom⸗ men mit der ſlowakiſchen Regierung ſchon längſt hätten in Böhmen und Mähren ſein ſollen. Weiterhin rückten tſche⸗ chiſche Rekruten ein, was gleichfalls in kraſſem Widerſpruch zu der erwähnten Abmachung ſtand, wonach nur Slowa⸗ ken in der Slowakei dienen dürfen. Die Leitung des Ueber⸗ falles lag in den Händen tſchechiſcher Generale, aber Prag war über die Aktionen vollkommen orientiert, ſo daß man nicht etwa von einem ſelbſtändigen Militärputſch ſprechen könne. Die Prager Regierung habe durch dieſen unerhörten Eingriff mit einem Schlage den 6. Oktober liquidieren und die alten bewährten Aukons miſten endgültig beſeitigen wol⸗ len. Zur Begründung ihrer sunklen Abſichten häkten ſie dann das Märchen von einem flowakiſchen Aukonomiſten⸗ pukſch verbreitek. Der kſchechiſche Militärpukſch, ſo ſchreibſ Mach abſchließend, habe nur einen Prozeß beſchleunigt, der ſonſt wahrſcheinlich noch Jahre gedauert hätte. In Zukunft werde ſich kein anſtändiger Slowake mehr mit den Send⸗ lingen Prags an einen Tiſch ſetzen. Die Angarn marſchieren Vormarſch in die Karpatho-Ukraine Budapeſt, 14. März. Wie hier bekannt wird, haben in Verfolg der zahlrei- chen Zwiſchenfälle, die kſchechiſche Soldaten an der karpatho⸗ ukrainiſchen Grenze provozierten, nunmehr ungariſche Trup pen die Grenze der Karpakho-Ukraine überſchritten. Dazu wird weiter gemeldet: Nachdem in den Morgen⸗ 5 5 ungariſche Trüppen die tſchechiſche Demarkations⸗ inie unter heftigen Feuergefechten bei Mun⸗ kacz überſchritten und die karpatho⸗ukrainiſche Grenz⸗ gemeinde Podhering beſetzten, haben mittags drei Ba⸗ taillone ungariſcher Infanterie den Vormarſch angetre⸗ ten. Die Feuergefechte, die bereits zahlreiche Todesopfer und Verwundete forderten, dauern zurzeit noch an. Wie am ſpäten Nachmittag aus Budapeſt bekannt wird, ſind die ungariſchen Truppen auf ihrem Vormarſch bis 16 Kilometer nördlich von Munkacz vorgedrungen und haben das Städtchen Svaſava beſetzt. Angariſches Altimatum an Prag Di erfährt von unterrichketer Seite, daß im Juſam⸗ menhang mit dem Einmarſch ungariſcher Truppenkeile in das karpatho-ukrainiſche Gebiet, der auf Grund der»ner⸗ kräglichen Provokationen und der Aeberfälle durch iſchechi⸗ ſches Militär auf ungariſche Grenzwachen erfolgte, ein Alli⸗ matum an die Prager Regierung überreicht wurde. Wie bekannt wird, haben in den frühen Morgenſtunden tſchechiſche Truppen bei Munkacs eine ungariſche Zollſtreife unter Maſchinengewehrfeuer genommen, wobei es auf ungariſcher Seite einen Schwerverletzten und verſchiedene Leichtverletzte gab. Bei einem weiteren Feuer⸗ überfall wurde der Führer einer anderen ungariſchen Zoll⸗ ſtreife unweit der Stelle, an der der erſte Ueberfall erfolgte, erſchoſſen. Ungariſche Truppen gingen daraufhin gegen die Grenze vor und nahmen bei ihrem Vor⸗ marſch über die Grenze eine Anzahl tſchechiſcher Soldaten gefangen Aus Munkacs verſchleppten tſchechiſche Gendarmen in nächtlichem Dunkel mehrere ungariſche Staatsbürger, Nach weiteren Meldungen wurde von einer tſchechiſchen Grenz wache ein Feuerüberfall auch auf den ungariſchen Grenz⸗ poſten der Zollſtelle Ungdaroe in der Nähe von Ungvar ver⸗ übt Der ungariſche Grenzpoſten erwiderte das Feuer, und es gelang ihm, die tſchechiſchen Angreifer zurückzuſchlagen. Innerhalb der nächſten Stunden wiederholten die Tſchechen ihre Angriffe noch zweimal, jedoch ohne Erfolg. In der Nähe von Nagydobrony griffen die Tſchechen ebenfalls den ungariſchen Grenzpoſten an Auch hier konnten ſie zurück- geſchlagen werden Nach aus der Slowakei in Kaſchkau eingetroffenen Mel⸗ dungen verhaftete das tſchechiſche Militär das führende Mitglied des Ungariſchen Kulturbundes in der Slowakei, den Grafen Michael Cſaky, eine weitere führende Perſön⸗ lichkeit des Ungarntums, den Grundbeſitzer Graf Auguſt Cſaky, ſowie den Vorſitzenden der Chriſtlich⸗Sozialen Par⸗ tei in Löczam Kopaſz Angarns For derungen Aus politiſchen Kreiſen wird über die Note der ungari⸗ ſchen Regierung an die Prager Regierung bekannt, daß Un⸗ garn folgende Forderungen geſtellt hat: 1. Die ſoforkige Freilaſſung der in großer Zahl inter- nierlen und gefangengeſetzten ungariſchen Staaks⸗ und Volksangehörigen in der Karpatho- Ukraine; 2. die grauſamen Mißhandlungen ungariſcher Staats- angehöriger ſofort zu unterbinden; 3. dem ungariſchen Grenzſchutz die Erlaubnis zu geben, ſich ſofort zu bewaffnen, um ſich gegen die Käuberüberfälle kſchechiſcher Banden ſchützen zu können; 4. die kſchechiſchen Ae die Urheber der Terrormaß⸗ nahmen gegen die ungariſchen Staaks- und Volksangehöri⸗ gen und gegen die ungariſche Grenzbevölkerung, müſſen ſo⸗ fort die Karpatho-ÜAkraine räumen. Terror auch in der Karpatho⸗Akraine Nach ungariſchen Meldungen aus Ruſſinſko(Karpatho⸗ Ukraine) läßt auch dort das tſchechiſche Militär ſich fortwäh⸗ rend Gewalttaten gegen die Bevölkerung zuſchulden kom⸗ men. Ueber die Grenze kommen viele Flüchtlinge. In Nagyſzöllös wurden die Führer der ungariſchen Bevölke⸗ rung verhaftet und erheblich mißhandelt. In Bilke ver⸗ ſchleppten tſchechiſche Soldaten viele Ungarn. In Szolyva wurden während der Nacht den Tſchechen unbequeme Be⸗ amte von tſchechiſchem Militär verſchleppt. Der Gemeinde⸗ arzt ſchwebt infolge von Mißhandlungen in Lebensgefahr. In Pereeſeny wollte der griechiſch⸗katholiſche Dechant im Intereſſe der Verhafteten intervenieren. Ein tſchechiſcher Soldat verſetzte ihm einen Kolbenſchlag auf den Kopf ſodaß der Dechant der Verletzung erlag. In der Ge⸗ meinde Ormod feuerte eine tſchechiſche Patrouille auf unga⸗ riſche Landarbeiter, von denen zwei getötet wurden. In Kisberezna erſchoſſen die tſchechiſchen Soldaten den ungari⸗ ſchen Feldhüter. Auch aus anderen Gebieten der Karpatho⸗ Ukraine wird über mehrere Opfer der tſchechiſchen Gewalt⸗ taten berichtet. Blutbad in Stangern Polizei gegen die deutſche Bevölkerung Wien, 14. März. In Stangern(Bezirk Iglau) kam es zu großen Demon⸗ ſtrationen der deutſchen Bevölkerung gegen die Verhaftung des volksdeutſchen Ortsführers Slabig. Die tſchechiſche Po⸗ lizei fuhr in die demonſtrierende Menſchenmaſſe rückſichtslos mit Ueberfallwagen hinein, eröffnete ein wildes Gewehr⸗ feuer und richtete eine furchtbares Blutbad unker der enk⸗ ſetzten Menge an. Der Deutſche Matejka war auf der Stelle kok. Die Deutſchon Kleixner, Teltner, Laydei und Quell ſan⸗ ken ſchwerverletzt zu Boden. Nach dieſer vernichtenden Ge⸗ wehrſalve ging die Polizei in wilder Raſerei mit geſchwun⸗ genem Gewehrkolben auf die flüchtende Menge los. Dabei wurden der ſchwerkriegsverletzte deutſche Gemeinderat Pol⸗ lack ſowie der Deutſche Lang durch Kolbenhiebe niederge⸗ ſtreckt und von den enkmenſchten Poliziſten mit Füßen ge⸗ kreten. Hilfreiche Volksgenoſſen, die ſich der in ihrem Blute ſtöh⸗ nenden Verwundeten annehmen wollten, wurden von den Poliziſten, die den Platz abriegelten, durch Kolbenhiebe an jeder Hilfeleiſtung verhindert. Erſt nach zwei Stunden wurde ärztliche Hilfe für die Verwundeten zuge⸗ laſſen, die dadurch ſchwerſte Blutverluſte erlitten und jetzt mit dem Tode ringen. Auch das Auto, das die Verwundeten ins Krankenhaus transportierte, wurde von der Polizei nochmals ſtundenlang aufgehalten. Die Polizei hat im Anſchluß an dieſen beiſpielloſen blu⸗ tigen Ueberfall, der in der ganzen Bevölkerung die hellſte Empörung hervorgerufen hat, zu ihrem eigenen Schutz an⸗ geordnet, daß in Stangern niemand das Haus verlaſſen darf. „Tötet die Deutſchen!“ Blutige Ausſchreitungen in Iglau Iglau, 15. März. Bei einem Sturm auf das deutſche Ar⸗ beitsamt wurden die Leiter, Dr. Engelmann und Rr Roeder, ſchwer verletzt. Die Menge zog hierauf vor die deutſche Buchhandlung Roſſa und zertrümmerte alle Fenſterſcheiben. Der Schaden iſt ſehr groß Erſt nach einiger Zeit kam die Polizei. Die Tſchechen teilten ſich nun in kleine Gruppen die in Sprechchören ausriefen:„Tötet die Deutſchen!“ Der örtliche Leiter der deutſchen Volksgruppe in Iglau, Dr. Hansmann, hat auf Grund der unglaublichen Deutſchen— derfolgungen, die immer noch andauern, einen großen öffentlichen Proteſtſchritt gegen den unerträg⸗ lichen tſchechiſchen Terror unternommen und eine Erklärung bekanntgegeben, in der es heißt, die Lage habe ſich ſo ver⸗ ſchärft, daß„das Leben ſedes einzelnen Deutſchen in Iglau und Umgebung in Gefahr“ iſt Häuſer in die Luſt geſprengt In den ſpäten Abendſtunden kurz nach Beendigung der großen Freiheitskundgebung wurde die flowakiſche Landes⸗ haupkſtadt durch drei gewaltige Dekonakionen erſchüktert, die in weiteſtem Umkreis zu hören waren und größte Beun⸗ ruhigung unter der ohnehi ſchon ſtark empörten Bevölke⸗ rung hervorrieſen. Wie ſich herausſtellte, waren die Tſche⸗ chen darangegangen, mehrere große Gebäude in die Luft de ſprengen. Es befanden ſich darunter zwei deutſche Fa⸗ riken in der Nähe des Rathauſes und in der Nähe des Brückenkopfes. Die kſchechiſche Polizei ſperrte die Skäkte der Sprengſtoffanſchläge ab, um ſo die Spuren dieſer irrſinni⸗ gen kſchechiſchen Verbrechen zu verwiſchen. Im ganzen ſind im Laufe von wenigen Stunden in Preßburg ſechs tſchechiſche Bombenanſchläge verübt worden Bei dem Bombenanſchlag auf das Rathaus gab es zwei Todesopfer. 3000 deutſche Füchttinge unterwegs Wie aus Pohrlitz gemeldet wird, erwartel man an der Grenze das Eintreffen eines geſchloſſenen Zuges von 3000 deutſchen Flüchtlingen aus Brünn. Die NS. Volkswohlfahrt hal bereits Vorbereitungen zur Bekreuung der Flüchtlinge getroffen. Eine Nacht des Schreckens Zur gleichen Zeit, als in Preßburg die großen Bomben⸗ anſchläge verübt wurden, bei denen drei deutſche Häuſer in die Luft geſprengt wurden, fanden in der ganzen Slowakei tſchechiſch⸗kommuniſtiſche Ausſchreitungen größten Umfan⸗ ges ſtatt. Die weit in das Land vernehmbaren Preßburger Ex⸗ ploſionen ſind zum Signal zahlloſer blutiger Ueberfälle und wahnwitziger Ausſchreitungen kſchechiſchen Militärs gewor⸗ den, das in großen Kontingenten im ganzen Lande verteilt iſt. Es war eine Nacht des Schreckens. Bekannte Deutſche und Slowaken wurden aus ihren Häuſern geholt und ver⸗ ſchleppt. In zahlreichen Orten hat fel die Bevölkerung er⸗ hoben und die Tſchechen verjagk. Vielfach kam es zu ſchwe⸗ ren Zuſammenſtößen und zu Schießereien wie in Käsmark, Bela und in Zipſer⸗Neudorf. Ueber die Jahl der Opfer fehlen bis zur Stunde noch genaue Angaben. Die Bevölke⸗ rung erwartet ſehnſüchtig die Stunde der Befreiung von o gewordenen kſchechiſchen Schreckensregi⸗ men Deutſche Siedlungen brennen „In den Kleinen Karpaten(Slowakei), beſonders im Südteil auf Malacky zu, brennen die Siedlungen deutſcher Waldarbeiker. Bewaffnete kſchechiſche Kommuniſten haben ſich im Schutz der Dunkelheil an die Siedlungen herange⸗ macht und dort Wohnhäuſer und Scheuern der hilfloſen deutſchen Bevölkerung in Brand geſetzt. Der Schein der lodernden Flammen wurde bis nach dem Städtchen Modern geſehen In dem Städtchen ſelbſt iſt der organiſierte rote tſchechiſche Pöbel mit blindwüten⸗ dem Haß gegen wehrloſe Deutſche vorgegangen, die mit brutaler Grauſamkeit niedergeſchlagen und zuſammenge⸗ ſtochen wurden In die Wohnungen der Deutſchen, die abends die Sendungen des Reichsſenders Wien abhörten, wurden an drei Stellen Handgranaten geworfen, die mit gewaltiger Detonation explodierten. Die gleichen Vorgänge werden aus den deutſchen Städten Sankt Georgen und Böſing gemeldet, wo der tſchechiſche Mob mit grenzenloſer Brutalität vor allem gegen die deutſche Bevölkerung und die als Anhänger der Hlinka-Garde bekannten Slowaken vorgegangen iſt. Auch in Pilſen fließt Blut Schwere deutſchfeindliche Ausſchreitungen. Pilſen, 14. März. In Pilſen kam es in der Nacht zu ſchweren deutſchſeindlichen Ausſchreitungen kommuniſtiſchen Pöbels, die zweifellos auf ein einheitliches Kommando zu⸗ ruccgeyen. Die Kommuniſten drangen in die Wohnunge von Deutſchen ein, demolierten die Wohnungseinrichtungen ſtahlen alles was ihnen unter die Finger kam und warfen die Möbel aus den Fenſtern. Die Bewohner wurden ein⸗ ſchließlich der Frauen und Kinder blutig geſchlagen und nachts auf die Straße getrieben. Einem elfjährigen Mäz⸗ chen wurden durch Stockhiebe der linke Oberarm zweimgl gebrochen Drei Perſonen darunter eine Frau, haben ſchwere Kopfwunden und Gehirnerſchütterungen davonge⸗ tragen i Am Dienstag ſind von kommumniſtiſcher Seite an die kſchechiſche Arbeiterſchaft Waffen verteilt worden. Es wurde die Parole ausgegeben Pilſen von den Deutſchen zu räu⸗ men. Vor dem Deutſchen Haus patrouillierk Polizei, die na den bisherigen Erfahrungen jedoch keinen ausreichenden Schutz gegen Ueberfälle darſtellt. Für Stalin, gegen die Deutſchen Linz, 14. März. In Südböhmen gewinnt der tſchechiſch⸗ kommuniſtiſche Mob immer mehr die Oberhand. In Bud⸗ weis wurde von tſchechiſchen Funktionären öffentlich er⸗ klärt, daß Beneſch noch in dieſer Woche zurückkeh⸗ ren werde, um in Prag eine neue Regireung zu bilden. Immer wieder kommt es zu Demonſtrationen für Stalin, wobei gleichzeitig Jagd auf die Angehörigen der deutſchen Volksgruppe gemacht wird, wenn ſie ſich auch nur auf der Straße blicken laſſen Ferner kam es wieder zu einem Flaggenzwiſchen⸗ fall. Tſchechiſch⸗kommuniſtiſcher Pöbel ſtürmte das Haus des deutſchen Fachlehrers Krzal, der noch vom Heldenge⸗ denktag her die Hakenkreuzfahne gehißt hatte. Die Fahne wurde heruntergeriſſen und zertrampelt. Das Haus wurde hierauf durch die tſchechiſchen Horden vollkommen verwüſtet und die Faſſade mit Schmutz beſchmiert. Tapfere deutſche Bauern! Hilfe für die Volksgenoſſen in Brünn Auf Grund der glarmierenden Nachrichten über die Lage der in der Innenſtadt eingeſchloſſenen Deutſchen ſtrömlen aus zahlreichen Dörfern um Brünn mehrere kauſend deut ſche Männer zuſammen, um den bedrohten Volksgenoſſen in der Stadt zu Hilfe zu eilen. Es bildete ſich ein großer Demonſtrationszug, der ſich in ſüdlicher Richtung nach Brünn bewegte. Die tſchechiſche Polizei unternahm verſchiedene heftige Verſuche, den De⸗ monſtrationszug zum Stehen zu bringen. Nachdem der erſte tſchechiſche Widerſtand nördlich von Morbes gebrochen war, gelangte der Zug in den Mittagsſtunden nach Kurmrowitz, einer Vorſtadt von Brünn, wo er abermals einen Gendar⸗ meriekordon, der mit gefälltem Bajonett dem Zug entge⸗ genzutreten verſuchte, durchbrach. Die Sperrmaßnahmen der Polizei wurden bei dem ſpäteren Vordringen des Zuges nach Cernowitz bei Brünn und am Rande der Stadt weſent⸗ lich verſchärft. Die entſchloſſenen Deutſchen durchbrachen noch drei wel⸗ kere Polizeiſperren, mußten aber vor einer vierten, die von Maſchinengewehren Gebrauch machte, Halt machen. Die Tſchechen verſuchten nun, den Zug zu umklammern und mit brutaler Gewalt auseinanderzutreiben. Die Umklam⸗ merung mißlang und die Demonſtranten unkernehmen ge⸗ genwärkig noch weitere verzweifelte Verſuche, in die Jh. nenſtadt einzudringen, um ihren Brüdern zu Hilfe zu eilen, Es verlautket, daß noch ein ähnlicher Zug mit mehrern hundert mit Senſen und Schaufeln bewaffneter Bauern aug der deutſchen Volkskumsinſel Wiſchau nordöſtlich von Brünn auf die mähriſche Haupkſtadt im Anmarſch ſind. Deutſches Dorf gebrandͤſchatzt Am Dienstag gegen 14 Uhr traf in Eiwanowitz del Agronom Watzek von der gräflich⸗kinſkyſchen Güterverwal⸗ kung mil dem Motorrad ein und berichtete, daß das in Grenzgebiel zwiſchen der Tſchechei und der Slowakei ge. legene Dorf Wiſchau in der ſogenannten Wiſchauer dell ſchen Bolkskumsinſel von ſchwerbewaffneter kſchechiſcher Ju. N beſetzt, geplündert und in Brand geſteckt worden ei. Die Tſchechen haben ſämtliche Scheuern der deutſchen Bauern in Brand geſteckt, das Vieh abgeſtochen und ver⸗ enden laſſen, alle Vorräte an Lebensmitteln gepluͤnderl und ſind unter Mitnahme der Pferde der deutſchen Bau- ern nach der Brandſchatzung abgezogen. Watzek gibt an, daß es ſich hierbei um einen brutalen Racheakt der Tſche⸗ ſchen gehandelt habe die bei ihrem Einzug in Wiſchau noch vom Heldengedenktag her an einigen Häuſern heraus A gende Hakenkreuzflaggen gefunden und geſchändet häl⸗ en. Aeberfall auf deutſche Jugendgruppe. Eine Gruppe deutſcher Jungen, die ſich unter Führung eines Lehrers mit Fahrrädern auf einer Schulfahrt be fanden, wurde zwiſchen Freyſtadt und Tyrnau von iſche⸗ chiſcher Gendarmerie, die ſich auf Laſtautos auf der Fahl von Sillein nach Preßburg befand, angehalten und über⸗ fallen. Dabei wurden ihnen die Fahrräder völlig zertrüm⸗ mert. Der Lehrer wurde blutig geſchlagen und ſehr ſchwer verletzt Ebenſo wurde eine Anzahl von Schülern ſchwer verletzt, während es anderen gelang, zu entkommen. Militär gegen Sie 14 Tote in Chuſt— Tſchechengeneral wület N Chuſt, 15. März. Das Vorgehen Generals Prchala in Chuſt hat zu einen ſchweren Jwiſchenfall geführt; Einzelßzeiten liegen noch nicht vor. Soweit bekannt iſt, wurde das Hauptquartier der ka- patho- ukrainiſchen Wehrorganiſation Sic von iſchechiſchem Militär beſchoſſen und zerftört Das Militär ſetzte gegen die Sic Panzerwagen ein. Auf Seiten der Sic gab es acht Tole ferner wurden vier Gendarmen und zwei Soldalen auf kſchechiſcher Seite getötet. Die karpatho⸗uͤkramiſche Regierung ſandte ein Proteſt telegramm an die Prager Zentralregierung, in dem ſie um die Abſetzung und Rückberufung General Prchalas erſuchte Von Prag iſt keine Antwort eingetroffen. Miniſterpräſident Woloſchin erſuchte General Swatek, das Oberkommando der Landesſtreitkräfte zu übernehmen und die Landesverteid!“ gung zu organiſieren Dieſer hat zugeſagt. Die Sic wurde bewaffnet und in das Heer eingereiht. 40 Tote in Chuſt Nach meldungen aus Chuſt hat es bei dem Jeuerüher⸗ fall des kſchechiſchen Müntäre auf die Kaſerne und du Hokel der karpatho-ukrainiſchen Wehrorganiſation Sic 1 ganzen 40 Tote gegeben. Eine große Jahl von Sic- Len iſt verletzt worden. n n ngen igen, arfen ein⸗ und Mäd⸗ eimal haben onge⸗ n die burde räu⸗ nach anden hiſch⸗ Bud⸗ h er⸗ keh⸗ ilden. talin, tſchen if der hen⸗ Haus ſenge⸗ Fahne vurde vüſtet Lage zmken deul⸗ noſſen r ſich chiſche 1 De⸗ erſte war, owitz, ndar⸗ entge⸗ hmen Zuges eſent⸗ wei⸗ e von Die und klam⸗ n ge⸗ In- eilen, reren n aug nen Notſpanien am Ende Caſado bittet um„Friedensverhandlungen“. London, 15. März. Eine Reihe von Abendblättern berichtet aus Spanien, daß der gegenwärtige Leiter der roken Milikärſunta in Madrid, Caſado, um Friedensverhandlungen mit Franco gebeten habe. Seit Montag kann in Madrid der Aufſtand der Negrin⸗ Richtung als niedergeſchlagen gelten. Der„Verteidigungs⸗ rat“ iſt weiter in permanenter Sitzung verſammelt. In den den Kommuniſten abgenommenen Gebäuden wurden große Mengen von Kunſtgegenſtänden, Schmuckſtücke und Vor⸗ räte an Lebensmitteln feſtgeſtellt. Miaſa ſcheint ſich Herr der Lage zu fühlen. Er wird demnächſt einen großen Prozeß gegen 300 Kommuniſten abrollen laſſen. Der Madrider„Verteidigungsrat“ gab bekannt, daß die beiden älteſten der eingezogenen Jahresklaſſen, die Jahr⸗ änge 1894 und 1895 und einige vorübergehend mobiliſierte 8 wieder entlaſſen würden. Die Maßnahme wird begründet mit der„Befriedung im Zuſtand Madrids“. Sie läßt erkennen, daß Miaja nicht mehr wagen kann, die Be⸗ völkerung zu neuem Widerſtand aufzurufen, daß er ſich vielmehr bemüht, mit Demobiliſationsmaßnahmen, die dem Friedenswillen der Bevölkerung entgegenkommen. Sympathien zu gewinnen. Obwohl die Straßenkämpfe aufgehört haben, bietet Madrid immer noch den chaotiſchen Anblick. Eine große Zahl aller Geſchäfte bleibt geſchloſſen, die meiſten ſind aus⸗ geplündert Das Problem der Verſorgung mit Lebens⸗ mitteln iſt ungelöſt, die Hungersnot breitet ſich aus. Daß die Kommune ihren Widerſtand nicht aufgab, geht daraus hervor, daß 150 kommuniſtiſche Zellenleiter aus Madrid, Cuenca und Ciudad Real verhaftet wurden. Eiſenbahnunglück in Frankreich Viele Tote und Schwerverletzte— Eigenartige Urſache Paris, 14. März. Ein überaus folgenſchweres Eiſenbahn⸗ unglück ereignete ſich kurz vor Mitternacht auf dem Güter⸗ bahnhof von Chateauroux. Ein Ochſe war aus einem auf dem Nebengleis ſtehenden Viehwagen auf die Schienen geſprungen, als gerade ein Güterzug vorüberfuhr. Der Lo⸗ komotivführer des Güterzuges konnte nicht mehr rechtzeitig bremſen, während die Lokomotive über das Tier hinweg⸗ fuhr, entgleiſten zwei Wagen kurz hinter der Maſchine und legten ſich auf das Nebengleis. In dieſem Augenblick brauſte in voller Geſchwindigkeit der Schnellzug der Linie Paris—Toulouſe heran, der aus Paris in den Abendſtunden abgefahren war. der Juſam⸗ menprall war furchtbar. Die Maſchine des Schnellzuges, der mit faſt 100 Kilometer Stundengeſchwindigkeit fuhr, enk⸗ gleiſte ebenſo wie die beiden nachfolgenden Poſtwagen. Ein Perſonenwagen wurde auf die beiden zuvor enkgleiſten Gü⸗ kerwagen geſchleudert und vollkommen zertrümmerk. Ein weiterer Schnellzugswagen 1. Klaſſe flog im wahrſten Sinne des Workes auf den erſten Schnellzugwagen hinauf und wurde ebenfalls zertrümmert. Die Bilanz dieſes Unglücks iſt erſchülternd. Bis 2 Uhr nachts wurden aus den Trümmern 12 Leichen und ekwa 30 Schwerverletzte geborgen, die ſo⸗ gleich einem Krankenhaus zugeführt wurden. Die Mehrzahl der Verletzten mußte wegen ſchwerer Kopfverletzungen ſo⸗ forl chirurgiſchen Eingriffen unterzogen werden. Mehrere von ihnen befinden ſich in hoffnungsloſem Juſtand. Bis jetzt 18 Tote Das ſchwere Eiſenbahnunglück bei Chateauroux hat bis⸗ er 18 Todesopfer gefordert. In den frühen Morgenſtun⸗ den gelang es der Hilfskolonne, fünf weitere Todesopfer aus den Trümmern zu ziehen. Außerdem iſt einer der Schwerverletzten ſeinen Verletzungen erlegen. Die Aufräu⸗ mungsarbeiten werden beſchleunigt fortgeſetzt, und man glaubt nicht, daß ſich noch weitere Opfer unter den Trüm⸗ mern befinden. Der Zuſtand von 14 der 30 Schwerver⸗ letzten iſt beſorgniserregend. Der Mord an der Tänzerin Paris, 14. März. Am dritten Verhandlungstag des Mordprozeſſes gegen Weidmann, Mellion und Genoſſen vor dem Schwurgericht in Verſailles kam der Mord an der jungen amerikaniſchen Tänzerin Joan de Koven zur Sprache. Der Gerichtspräſident ſchilderte eingehend die Vor⸗ gange. Die Amerikanerin war mit ihrer Tante zur Welt⸗ ausſtellung nach Paris gekommen, hatte in der Vorhalle eines großen Hotels auf den Champs Elyſes einen„netten jungen Mann“— Weidmann— kennengelernt und ſich ſchon nach kaum zweitägiger Bekanntſchaft mit ihm in der Mila Voulcie getroffen. Weidmann hatte ſein Opfer er⸗ würgt und es im Garten verſcharrt. Die Beute war nicht ſehr groß: ein wenig Bargeld und ein Scheckheft. Die Schecks konnte Weidmann mit gefälſchter Unterſchrift all⸗ wählich in, Pariſer Kaufläden abſetzen. Von der über das Verſchwinden der jungen Amerikanerin beſorgten Tante, Frau Sackheim aus Boſton, verſuchten Weidmann und ſein Mitangeklagter Mellion nach Art amerikaniſcher Gangſter ein Löſegeld zu erpreſſen, obwohl das Opfer ſchon tot war. Weidmann iſt geſtändig, verſuchte aber auch Mellion zu helaſten. Kurzmeldungen a Wien. Am erſten Jahrestag der Heimkehr der Oſtmark die Reich fand in der Thereſianiſchen Akademie in Wien ie Uebernahme der oſtmärkiſchen Staatserziehungsanſtal⸗ en als nationalpolitiſche Erziehungsanſtalten in die Ver⸗ waltung des Reiches ſtatt. Berlin, 15. März. Miniſterpräſident Generalfeldmar⸗ a Hermann Göring hat ſeinen Erholungsurlaub in alien abgebrochen und iſt Dienstag um 18 Ühr in Ver⸗ in eingetroffen. Burgos. Die neuernannten Geſandten Polens und der Schweiz trafen in Burgos ein. General Franco wird ſie die⸗ i zur Entgegennahme des Beglaubigungsſchreibens angen. Schanghai. Die ſapaniſche Luftwaffe hat ſeit dem 12. ſpebraar insgeſamt 43 Fernunternehmungen im Nordwe⸗ nic Chinas durchgeführt Hierbei ſind nach Angaben ſapa⸗ waer Fliegeroffiziere 130 chineſiſche Flugzeuge vernichtet der Das Ziel dieſer Operationen war die Lahmlegung r Waffenzufuhr von Sowjetrußland her. Badiſche Chronik Aus der Gauhauptſtadt ) Vermißt. Am 12. 3. 1939 hat ſich die ledige Haus⸗ angeſtellte Irene Dettinger, 161 1 0 06 15 Bui. gen, von ihrer Arbeitsſtelle in Karlsruhe entfernt. Sie iſt gemütskrank. Möglicherweiſe irrt ſie umher oder ſucht den 5105 im Rhein. Sie iſt 1.70 Meter groß, ſchlank, braunes icht geſcheiteltes Haar, hinten zu einem Knoten zuſammen⸗ gelegt, künſtliches Gebiß, trägt braunes Jackenkleid und braune Schuhe.— Um Nachricht bittet die Kriminalpolizei Karlsruhe. 59 Im Dienſt tödlich verunglückt. Ein jähes Ende fand der 31jährige Lokomotivpheizer Senn aus Langenſteinbach. Als er am Morgen im Hauptbahnhof Karlsruhe ſeinen Ka⸗ meraden auf der Rangiermaſchine ablöſen wollte, wurde er beim Ueberſchreiten der Gleiſe von einem einfahrenden Zug erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod augenblick⸗ lich eintrat. Eberbach.(Rock und Mantel gefunden) Unterhalb der Städtiſchen Bleiche wurden durch einen Schif⸗ fer Rock und Mantel gefunden. Die in der Rocktaſche mit⸗ eführten Papiere lauten auf den Namen Fritz Koch, 53 ahre alt, geboren in Neuſtadt im Odenwald, zuletzt bei einer Baufirma in Mannheim tätig. Weitere Ermittlungen ſind im Gange Kinſchheim.(Alter Volksbrau ch.) Zum erſten Male wieder nach zwei Jahren bewegte ſich ein Hochzeits⸗ 10 durch Rinſchheim. Schmiedemeiſter Bechtold und Roſa Kirchgeßner, das Hochzeitspaar, ſind die erſten, die aus der Gemeinde den Bund fürs Leben ſchloſſen. Bad Rappenau.(„Schweine glück“.) In Unter⸗ ſchwarzach hatte der Schweinezüchter Glauner„Schwein“ im wahrſten Sinne des Wortes: ſein Schweinebeſtand ver⸗ mehrte ſich dank einer tüchtigen Zuchtſau mit einem Male um 9 5 weniger als 18 Ferkel. Die Jungen ſind friſch und munter. 09 Oberksrot bei Raſtatt.(Zu Tode geſtürzt.) Feld⸗ 2765 Heinrich Fortenbacher zog ſich durch Sturz auf der Treppe einen Schädelbruch zu, der den Tod des bald 60 jährigen Mannes zur Folge hatte. An der Bahre ſtehen die Frau end vier Kinder. Todtmoos.(Iltis im Hühnerſtall.) Im Ortsteil Schwarzenbach drang ein Iltis in den Hühnerſtall eines Landwirts ein und biß nicht weniger als 11 Hühner tot. Schönau i. W.(Der Belchen⸗Wirt 75 Jahre alt.) Belchenwirt Joſef Stiefvater konnte am 14. März ſein 75. Lebensjahr vollenden. Im Frühjahr 1893 bezog er das Belchenhaus, das damals noch ein einfaches Gaſthaus war und ſich im Laufe der Jahre zu einem anſehnlichen Bau mit 40 Fremdenzimmern entwickelt hat. Das Raſtatter Gymnaſium wird abgebaut. 09 Kaſtatt, 14. März. Das Raſtatter Gymnaſium wird mit Beginn des neuen Schuljahres abgebaut werden, d. h., eine Neuaufnahme von Schülern in die unterſte Klaſſe fin⸗ det nicht mehr ſtatt. Die noch beſtehenden Jahrgänge wer— den fortgeführt. Das Raſtatter Gymnaſium gehört mit zu den älteſten Anſtalten des Landes. Seine Gründung geht auf das Jahr 1736 von Markgraf Ludwig Georg ge⸗ ſtiftete Piariſten⸗Kloſter, das zwiſchen 1738 und 1745 er⸗ baut wurde, zurück. Die Piariſten richteten neben einer deutſchen Schule noch ein ſechsklaſſiges Gymnaſium ein, an das ſich, ſo berichtete Profeſſor Hermann Kraeder in ſeinem Büchlein„Raſtatt und ſeine Umgebung“, noch ein Philoſo⸗ phiekurs anſchloß. Den Grundſtock der bedeutenden Lehr⸗ bibliothek bilden die Bibliothek der Piariſtenſchule und des von Baden nach Raſtatt verlegten Lyzeums. Im Jahre 1808 wurde das Gymnaſtum zur neunklaſſigen Vollanſtalt erho⸗ ben. Seit dem Feſt ihres hundertjährigen Beſtehens führt die Anſtalt die Bezeichnung„Ludwig⸗Wilhelm⸗Gymna⸗ ſium“. Im Juli des Jahres 1933 fand hier in Raſtatt die Feier des 125jährigen Beſtehens mit einer beſonderen Ju⸗ belfeier der Abiturienten des Jahrganges 1908 ſtatt. Das 5. Freiburger Muſikfeſt. Freiburg. Als 5. Freiburger Muſikfeſt wird in der Zeit vom 3. bis 15. Juli 1939 in Freiburg ein Beethovenfeſt veranſtaltet. Es werden nach einem Einführungsabend ſie⸗ ben Orcheſterkonzerte, ein Jugendkonzert und ein Kammer⸗ muſikabend geboten werden. Die Geſamtleitung hat Gene⸗ ralmuſikdirektor Bruno Vondenhoff. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Eine tolle Ausrede). Ein in Mannheim wohnender lediger Friſeurgeſelle dehnte am 10. März ſeine Eettruhe bis gegen Mittag aus. Um ſeinem Mei⸗ ſter gegenüber dieſe Tatſache zu verſchleiern, glaubte er auch die Polizei vorſpannen zu müſſen. Von einem Telefonappa⸗ rat aus ſtellte er ſich ſeinem Meiſter als„Kriminalbeamter vor und gab an, ſein Geſelle ſei verhaftet worden. Dann erſtattete er auf einem Ludwigshafener Polizeirevier dahin⸗ gehend Anzeige, er ſei von„falſchen Kriminalbeamten“ ver⸗ haftet, in einem Auto verſchleppt und dann ausgeſetzt wor⸗ den. Er war auch nicht um eine Beſchreibung von Tätern und Auto verlegen. Beim Verhör wurde jedoch dieſes Manö⸗ ver durchſchaut und der findige Langſchläſer Beſtrafal feſt⸗ genommen. Er hat mit einer entſprechenden Beſtrafung zu rechnen. Albersweiler.(Unglück an der Kreuzung). An der Straßenkreuzung e e ne fuhr der 28jäh⸗ rige Einwohner Kurt Vogt mit ſeinem Leichtmotorrad auf einen Kraftwagen auf Dabei zog er ſich ſo ſchwere Kopfver⸗ letzungen zu, daß er im Landauer Krankenhaus ſtarb. Hanau.(Un gewöhnlicher Unfalh. Abends rannte oder ſtolperte der 40jährige Karl Pfaffenbach aus Großauheim beim Ueberqueren der Fahrbahn in Wolfgang gegen die Türklinke eines aus Richtung Aschaffenburg kom⸗ menden Frankfurter Autos und zog ſich dabei eine derart ſchwere Verletzung an der Schläfe zu, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. Den beſtürzten Autoin⸗ ſaſſen dürfte nach Lage der Dinge kaum ein Verſchulden an dem Unfall beizumeſſen ſein. Dierdorf(Weſterwald).(Laſtkra 5 wagen von Zug erfaßt. 10 dem ungeſchützten Bahnübergang in der Nähe des Bahnhofs wurde ein Laſtkraftwagen von einem einlaufenden Perſonenzug erfaßt und zur Seite ge⸗ ſchleudert. Die beiden Inſaſſen des Laſtwagens wurden da⸗ bei ſehr ſchwer verletzt. Jünf Schwerverletzte auf der Aukoumgehungsſtrae Frankfurt a. M., 15. März. Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich auf der Autoumgehungsſtraße wiſchen Unter⸗ liederbach und Zeilsheim, wo zwei aus verſchiedener Rich⸗ tung kommende Perſonenkraftwagen faſt auf der Mitte der ſchnurgeraden Straße zuſammenſtießen. Der Lenker des aus Frankfurt kommenden Wagens, ein Spielleiter des Reichs⸗ ſenders Frankfurt, wurde ſchwer ve rletzt, eine jüngere Frau und ein zwölfjähriger Junge, die im gleichen Wagen ſaßen, erlitten ſchwere Geſichts⸗ bzw. Kopfverletzungen, 199 rend eine ältere Frau ohne Verletzungen davonkam. Die beiden Inſaſſen des anderen Wagens, ein Mann und eine Frau aus Oppenheim, wurden ebenfalls ſchwer am Kopf und im Geſicht verletzt. Alle fünf Schwerverletzten mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Kraft⸗ wagen wurden ſo zertrümmert, daß ſie abgeſchleppt werden mußten Mainz.(Kind totgefahren.) In der Koſtheimer Siedlung lief auf der Hochheimerſtraße ein fünfjähriger Junge vor ein Auto. Obwohl der Autolenker dem Kind aus⸗ zuweichen verſuchte und auf den Bürgerſteig fuhr, geriet das Kind unter den Kraftwagen. Es erlitt dabei tödliche Verletzungen — ktornweſtheim Kr. Ludwigsburg,(Lebensmüde vom Zug überfahren.) Auf der Strecke nach Lud⸗ wigsburg ließ ſich ein etwa 23 Jahre altes Mädchen vom Zug überfahren Die Leiche wurde gegen Mitternacht von einem Bahnbeamten aufgefunden. Sie wurde in das Lei⸗ chenhaus Kornweſtheim übergeführt. Bisher konnten die Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt werden. Sie iſt etwa 1,60 m groß, hat rotes Haar und trug ein grünes Kleid ſowie gelbe Halbſchuhe. — Biſſingen-Enz.(AKleinkraftrad gegen Auto) Als ein Arbeiter aus einem Fabriktor fuhr, ſtieß er mit ſei⸗ nem Kleinkraftrad gegen einen Kraftwagen. Der Mann wurde dabei derart verletzt, daß er in das Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußte. — heilbronn.(Auf der Treppe zu Tode ge⸗ ſtürzt.) Bewohner des Hauſes Sülmerſtraße 95 fanden den in dieſem Hauſe wohnenden auf Her Sozialrentner Wilhelm Scheu auf der Treppe tot auf Der alte Mann iſt anſcheinend beim Nachhauſekommen auf der Treppe aus⸗ gerutſcht. Bei dem Sturz hatte er ſich, wie ein ſofort her⸗ beigerufener Arzt feſtſtellte, einen Bruch der Schädelbaſis zugezogen, der ſeinen Tod herbeiführte. — Güglingen Kr. Heilbronn.(Aus Schwermut in den Tod.) Ein älterer Güglinger Einwohner beging durch Erhängen Selbſtmord. Der Verluſt ſeiner Ehefrau hatte den allgemein geachteten Bürger ſchwermütig gemacht. In die⸗ ſem Zuſtand ſchied er freiwillig aus dem Leben. ee ee e Benzinfaß explodiert.— Vater und Sohn ſchwerverletzt. Bingen, 15. März. Nachdem erſt kürzlich ein junger Binger Handwerker bei der Exploſion eines Benzinfaſſes in Gaualgesheim getötet wurde, ereignete ſich fetzt ein ähn⸗ licher Unfall in einer Binger Werkſtätte. Ein Mechaniker war mit Reparaturarbeiten an einem leeren Benzinfaß be⸗ ſchäftigt. Plötzlich entzündeten ſich die Benzingaſe durch einen Funken und das Faß flog mit lautem Knall ausein⸗ ander. Der Mechaniker und ſein Sohn trugen ſchwere Ver letzungen davon. Gchreckensfahrt eines Freiballons Vom Küſtenrektungsdienſt geborgen. Die Station Horumerſiel der Deutſchen Geſellſchaft für Rettung Schiffbrüchiger meldet: Am Sonntag nachmittag wurden bei ſtürmiſchem Wet⸗ ter von dem über See niedergegangenen und in ſchwere Seenot geratenen Freiballon„Niederberg“ Velbert zwei Perſonen durch das Motorrettungsboot„Heinrich Tiarks“ gerettet Zu dieſer Rettungstat berichtet die Deutſche Geſell⸗ ſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger: Der Freiballon war in Velbert(Rheinland) mit vier Perſonen am Sonntag, um 10 Uhr geſtartet Bis Haltern machte der Ballon gute Fahrt, geriet aber dann in eine Dunſtſchicht, die jede Orientierung verhinderte Als aufkommender Sturm den Ballon nieder⸗ drückte, gewahrte die Beſatzung. zu der auch eine Frau ge⸗ hörte, zu ihrem Schrecken, daß man ſich über See befand. Querab vom Rüſterſiel(Jadebuſen) ſetzte der Korb ins Waſſer und nun begann eine Höllenfahrt, ſtändig mit dem Korb in der groben See trieb der Sturm den Ballon etwa 16 Kilometer vor ſich her in Richtung Schillig. Das ſofort alarmierte Motorrettungsboot lief in kürzeſter Friſt aus und verfolgte den Ballon. Die Frau und ein Mann konnten ſich nicht mehr im Tauwerk des Ballons halten und ſtürzten ins Mae Da das Rettungsboot die Un⸗ fallſtelle wegen Untiefen nicht erreichen konnte, ſprangen mehrere Rettungsmänner ins Waſſer und brachten die bei⸗ den faſt lebloſen Ballonfahrer an Bord. Während dieſer Zeit trieb der Ballon mit dem Ballon⸗ führer Oſterholt und einem Mann wieder zur Küſte. Hier wurden die erheblich verletzten Männer unter der Ballon⸗ hülle hervorgezogen und ins Krankenhaus Wilhelmshaven gebracht. Die vom Rettungsboot geborgenen Perſonen wur⸗ den in Horumerſiel gelandet und der Obhut des Ortsaus⸗ ſchuſſes der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchi⸗ ger übergeben. Sie befinden ſich durch fürſorgliche Pflege auf dem Wege der Beſſerung. — Die Kreis⸗ und Gauamtsleite Arbeitstagung auf Burg Sonthofen. Berlin, 15. März. Vom 19. bis 27. März findet— wie die N Sg melde auf der Ordensburg Sonthofen die diesjährige Arbeits⸗ kagung der Kreisleiket und Gauamksleiter ſtatt, an der ſic dieſes Jahr erſtmalig auch die neuen Gaue der Oſtmark un der Sudekengau bekeiligen Die bedeutſame Tagung, die die einheitliche politiſche Ausrichtung des Führerkorps der Partei zum Ziele hat, ſteht unter der Leſtung des Reichsſchulungsleiters, ſtellver⸗ tretenden Gauleiter Friedrich Schmidt. und wird eröff⸗ net von Reichsorganſſationsleiter Dr. Ley. Die meiſten Reichsleiter der RSA, verſchiedene Gauleiter, Reichs⸗ miniſter und die Führer der Gliederungen der Partei wer⸗ den im Verlaufe der Tagung zu den Kreisleitern und Gau⸗ amtsleitern Großdeutſchlands ſprechen. a 3 Ein kurzes Wort, doch ſagt es viel: 0 perſil war, iſt und bleibt Persil! Lolcale uud cui au Den 75. Geburtstag kann heute Mittwoch Herr Leonhard Ziener, Staufenerſtraße 3, in noch beſter Geſundheit feiern. Die beſten Wünſche. * Filmſchau. „Fracht von Baltimore“, ein Film aus dem Ham⸗ burger Hafen, ein Film der Arbeit und des Kampfes um das tägliche Brot, aber auch ein Film des Kampfes um die Geltung der deutſchen Nation in den ſchlimmen Jahren der Nachkriegszeit, wo die deaͤtſche Schiffahrt darntederlag. Hilde Weißner als Reedereibeſitzerin und Attilla Hörbiger als Steuermann Michael Anders ſpielen die Hauptrollen. Die Reedereien Engſtröm und Heit⸗ mann, zwei alte Konkurrenten, bekommen das gleiche Angebot, in 18 Tagen von Hamburg nach Baltimore zu fahren und dort wieder Fracht zu übernehmen. Wer die Bedingung erfüllt, erhält weitere Aufträge auf lange Friſt. Damit beginnt der Konkurrenzkampf und die ſpannend geſchilderte Verquickung der Ereigniſſe des Films. Es iſt ein harter Kampf, den der Steuermann für ſeine Reederin zu führen hat Aber die Liebe vermag alles und zwei glückliche junge Menſchen bezwingen das Schickſal und arbeiten ſo auch an Deutſchlands Wieder⸗ aufſtieg. * [] Vom Nationaltheater. In der Neueinſtudierung von Richard Wagners„Rheingold“, mit der morgen Don⸗ nerstag unter der muſikaliſchen Leitung von Staatskapell⸗ meiſter Karl Elmendorff und in der Inſzenierung von In⸗ tendant Friedrich Brandenburg die zykliſche Aufführung des„Ring des Nibelungen“ beginnt, wirken mit die Da⸗ men: Ziegler(Fricka), Dietrich(Freia), Landerich)(Erda), Schmidt und Heiken, und die Herren: Schweska(Wotan), Hallſtroem(Loge), Hölzlin(Faſold), Scherer(Fafner), Trie⸗ loff(Alberich), Bartling(Mime), Lienhard(Donner) und Koblitz(Froh). Die Madrigal- Vereinigung Darmſtadt ſingt am 18. März im Kammermuſikabend. Im Rahmen der diesjfähri⸗ gen Konzertveranſtaltungen der Hochſchule führt uns dieſer Abend zu dem nie verſiegenden Quell alten deutſchen Lied⸗ gutes. Die meiſten der zum Vortrag gelangenden Volkswei⸗ en ſtammen aus dem 16 Jahrhundert, als die Madrigal⸗ kunft ihre Blütezeit erlebte. Wir werden neben längſt ver⸗ eſſenen Liedern auch bekannte Volksweiſen wie„Inns⸗ ruck, ich muß Dich laſſen“ u. a. hören. Die abwechſlungs⸗ reiche Vortragsfolge ſchließt mit einigen ungariſchen Zigeu⸗ nerweiſen, die Joh. Brahms vertont hat. Die Leitung des Chores liegt in Händen von Profeſſor Dr. Friedrich Noack. Der Beginn iſt auf 20 Uhr feſtgeſetzt. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Kartenvorbeſtellungen in allen Mu⸗ ſikalienhandlungen und in der Verwaltung der Hochſchule (Zimmer 43), Telefon 34051. 8 Befreiung von Wehrverſammlungen Offiziere und Wehrmachtbeamte d. B. und z. V. vom Stabsoffiziersrang aufwärts ſind von der Teilnahme an den Wehrverſammlungen befreit. Im übrigen können Befreiungen von den Wehrver⸗ ſammlungen verfügt werden: für Unteroffiziere und Mannſchaften d. B. durch die Wehrmeldeämter, für Offiziere d. B. und z. V. im Offiziersrang ſowie Reſerve⸗Offizieranwärter- ünd Wehrmachtsbeamtenanwär⸗ tern nach Kap. 3, vorletzter Abſatz, durch die Wehrbezirks⸗ kommandos. Den Befreiungsgeſuchen ſind bei Erkrankungen ärzt⸗ liche, bei ſonſtiger Behinderung Beſcheinigungen der Poli⸗ zei oder anderer Behörden oder Dienſtſtellen beizufügen. Bel unvorhergeſehener Behinderung 1 die Entſchuldigung möglicht bis zur Stunde der Wehrverſammlung, ſpäteſtens am darauffolgenden Tage einzureichen, unter Beilage der vorher angegebenen Beſcheinigungen. Befreiungen ſind zu erteilen, wenn keine ſonſtigen dienſtlichen Bedenken entgegenſtehen und Billigkeitsgründe anzuerkennen ſind Den Wehrkreiskommandos bleibt es überlaſſen, Befreiungen einzelner Gruppen oder ganzer Geburtsjahrgänge anzuordnen Bei Eintritt einer Mobilmachung ſind Wehrverſamm⸗ lungen ſofort abzubrechen; angeſetzte Wehrverſammlungen fallen aus.* Jührerſchein Klaſſe IV in Baden. NSG. Die ſeit 1933 unaufhörlich anſteigende Motori⸗ ſierung in Deutſchland und die immer ſtärker werdende Ver⸗ kehrsdichte der deutſchen Straßen veranlaßte im vergange⸗ nen Jahre die Einführung einer neuen Führerſcheinklaſſe für Kraftfahrzeuge mit einem Hubraum bis zu 250 cem und einer Höchſtgeſchwindigkeit bis zu 20 Kilometer pro Stunde. Dieſe Maßnahme machte fahrtechniſche Vorbereitungskurſe notwendig, die im ganzen Reich vom NS gemeinſam mit der Deutſchen Arbeitsfront durchgeführt wurden. In Baden fanden 68 Lehrgänge für Kraftfahrer ſtatt, in denen 2286 Teilnehmer, Männer und Frauen, eine praktiſche fach⸗ liche Ausbildung erhielten, durch die ſie den Führerſchein der Klaſſe IV erwarben. Die Zuſammenarbeit des NSKK und der DAß, die für eine ſchlagkräftige Werbung für die Löſung organiſatoriſcher Fragen und teilweiſe für Stellung des Anſchauungsmaterials ſorgte, war entſcheidend für den großen Erfolg der Aktion — Belaſtungserhöhung bei der Grundſteuer. Erhebt der Steuerpflichtige gelegentlich einer Belaſtungserhöhung bei der Grundſteuer gegen einen zu hohen Einheitswert beſtimmte Einwendungen, z. B., daß die Mieten zu hoch angeſetzt ſeien, ſo hat das Finanzamt gegebenenfalls Fehler mit rückwir⸗ kender Kraft zu berichtigen, andernfalls eine Neufeſtſtellung vorzunehmen, wenn ſich eine hierfür ausreichende Wert⸗ änderung um mehr als ein Fünftel, mindeſtens 1000 Mark, bei Beſtandsänderungen um über ein Zwanzigſtel, mindeſtens 500 Mark eraibt(Roc. Erl. SStBl. 39 S. 299). Ablieferung jüdiſchen Vermögens. [ Mannheim. Nach§ 1 der Dritten Verordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden vom 21. Februar 1939(RGBl. S. 282) müſſen alle Juden— ausgenommen die mit ausländiſcher Staats⸗ angehörigkeit— die in ihrem Eigentum befindlichen Ge⸗ genſtände aus Gold, Platin und Silber ſowie Edelſteine und Perlen bis 31. März 1939 an die öffentlichen Ankaufs⸗ ſtellen abliefern. Als öffentliche Ankaufsſtellen ſind die ſtädtiſchen Leihanſtalten beſtimmt worden. Für die Gebiete Nordbaden, Pfalz, Saargebiet iſt die nächſtgelegene öffent⸗ liche Leihanſtalt diejenige in Mannheim. Sie iſt jedoch vom Saargebiet immerhin noch ziemlich entfernt. Zur Erleichte⸗ rung der Ablieferung für Ablieferungspflichtige wird da⸗ her das ſtädtiſche Leihamt Mannheim, Traitteurſtraße 28⸗34, am Montag, 20. und Dienstag, 21. März 1939 in den Geſchäftsräumen der Deutſchen Bank in Saarbrücken, Kaiſerſtraße eine Ankaufsſtelle errichten, in der die abzu⸗ liefernden Gegenſtände gegen Empfangsbeſcheinigung ab⸗ geliefert werden können. Die Geſchäftsſtunden dieſer An⸗ 1 ſind feſtgeſetzt auf 8.30 bis 12 Uhr und 14.30 bis 8 Die Amſel in Stadt und Land Noch vor einigen Jahrzehnten war die Amſel, die auch den Namen Schwarzdroſſel führt und die heute als erſter Singvogel auch dem Städter den Frühling ankündigt, ein ſcheuer Waldvogel, der die Nähe des Menſchen mied. Nur im ſtrengen Winter, wenn Froſt und Schnee ihr draußen die Nahrungsſuche erſchwerten, kam ſie auf der Futterſuche in die Gärten der Dörfer und Städte. Inzwiſchen haben ſich die Lebensgewohnheiten der Amſel weſentlich geändert. Sie iſt ſchon lange kein ausſchließlicher Waldvogel mehr, ſondern niſtet auch mitten in der Großſtadt. In Anlagen und Parks iſt ſie neben dem Sperling— und vielleicht auch dem Star — der häufigſte Vogel; und größere Gärten, in denen kein Amſelpärchen niſtet, dürften ſelten ſein. Vielfach trifft man ihr Neſt ſogar in Mauerlöchern der Höfe an, an Hausſpalie⸗ ren und in den Bäumen und Sträuchern auch der kleinſten Gärten. Dieſe Anpaſſung an jede Umgebung iſt wohl nur bei wenigen Singvögeln anzutreffen. Die auffällige Zu⸗ nahme der Amſeln erklärt ſich ohne weiteres aus der Tat⸗ ſache, daß ein Pärchen durchſchnittlich zwei bis drei Bruten im Jahr großzieht. Das war früher nicht ſo und die im Walde lebenden Schwarzdroſſeln dürften auch heute noch höchſtens zweimal zur Brut ſchreiten. Man darf wohl an⸗ nehmen, daß die ſtärkere Fortpflanzung der„ſtädtiſchen“ Amſeln auf eine reichlichere und bequemere Ernährung zurück⸗ zuführen iſt. 1 de haben die Schwarzdroſſeln ſo überhand ge⸗ nommen, daß faſt von einer Plage geſprochen werden kann. Beſonders Gartenbeſitzer, denen die ſchmucken Vögel im Som⸗ mer die Erdbeerbeeke und Kirſchbäume plündern, ſind ihnen oft arg gram. Auch ſagt man der Amſel nach, daß ſie ſich gewöhnlich an den Neſtfungen kleinerer Singvögel vergreife. Inwieweit ihr dieſe Raubvogelgelüſte mit Recht vorgeworfen werden, läßt ſich ſchwer ſagen. Wahrſcheinlich handelt es ſich aber um ausnahmsweiſe Entartungserſcheinungen, die Jedenfalls ſteht feſt, daß die ſchädlichen Inſekten trotz kleiner Antugenden ein nütl ogel iſt, der u Schutz ver⸗ dient. Vor allem abe die droſſel, wen ſie einer unſerer beſten zer iſt. Ihre feurigen und melo, diſchen Strophen erfreuen uns tom zeitigen Vorfrühling bis tief in den Sommer hinein. * 1 9 z 9 905 Winkommene Zigarrenaſche! Silberputz Ein prakti Hausfrauen leben im allgemeinen im Widerſtreit mi der Zigarren oder Zigarettenaſche Neben den Aſchenbecher auf den Fußboden oder Teppich geſtreut, erregt ſie ihrer ärgſten Mißfallen. Verſtändlicherweiſe. Aber wie jedes Ding, ſo hat auch die Aſche eine gute Seite, und zwar im Haushalt als Reinigungsmittel. Sie iſt nämlich eiy gutes Silberputzmittel. Gegenſtände aus Silber, Alpaka metallene Griffe an Türen und Fenſtern, Schränken Meſſern uſw. erhalten, mit Zigarrenaſche kräftig geputzt und Fleckbeſeitigungsmittel und nachpoliert, ein glänzendes Ausſehen, und ſogar die as Tiſchſilber D kleinen Schrammen verſchwinden ganz. 2 reinigt man mit Holzaſche, und zwar wird dieſe dazu mit kaltem Waſſer auf das Feuer geſetzt, zum Kochen gebracht und danach durchgeſeiht. In dieſer heißen Flüſſigkeit wird das Silber gewaſchen, in recht heißem Waſſer nachgeſpült und mit Tüchern getrocknet und poliert. Auf dieſe Weiſt erzielt man Hochglanz und fügt dem Silber damit vor allem keinen Schaden zu. Trockene Holzaſche iſt ein guter Erſatz für Seife. Tiſch, Bänke und Bretter damit ge⸗ ſcheuert, überraſchen durch ihr helles Ausſehen.— Und nun noch einmal Zigarrenaſche. Es kommt vor, daß ein heißer Behälter oder eine Flüſſigkeit helle Ränder oder ſonſtige Spuren auf Möbeln, Fenſterbänken oder dem Fußboden hinterläßt. Dieſe Stellen beſtreicht man mit einer dicken Schicht angefeuchteter Zigarrenaſche, die man erſt am nächſten Tage wegwiſcht und die Stelle mit Petro⸗ leum nachreibt. Die Wirkung iſt großartig. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt vom 14. März. Am Mann heimer Großviehmarkt waren 100 Ochſen, 143 Bullen, 311 Kühe, 203: Rinder, zuſammen 757 Stück Großvieh, aufge⸗ trieben(Vorwoche 840, alſo ein Weniger von 83 Stück). Die Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei unver⸗ änderter Höchſtnotiz für Ochſen von 43.5 bis 46.5, Bullen 41.5 bis 44.5, Kühe 41.5 bis 44.5, Rinder 42.5 bis 45.5. Auf dem Kälbermarkt waren 913 Tiere aufgetrieben(Vor⸗ woche 1039), Die Zuteilung erfolgte bei flottem Marktver⸗ lauf bei unveränderter Höchſtnotiz im Rahmen der Kon⸗ tingente zu 60 bis 65 Pfennig. Am Schweinemarkt waren 1882 Tiere aufgetrieben(Vorwoche 1962). Die Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei gleichbleibender Höchftnotiz von 58.5 Pfennig. Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 13. März. Di Unterbringungsmöglichkeiten in Weizen und Roggen ſing immer noch beſchränkt, ſo daß auch auf dem Großmark keine Umſätze ſtattfanden. In Futtergetreide wurden klein Mengen von Futtergerſte und Futterweizen, dagegen kaum Futterhafer gehandelt. Das Mehlgeſchäft bleibt ruhig. J Futtermitteln werden alle Sorten geliefert. Die fünfte Zu⸗ teilung von Oelkuchen kommt ſchon zur Abwicklung. Heu wird kaum angeboten. Amtlich notierten: Weizen Feſtpreis, geb. W9 21, W' 11 21.20, W' 12 21.30, W'e 13 21.40, W 16 21.70, W 17 21.90, Wü 19 22.10, W 20 22.30; Roggen, Fest preisgeb R 11 19.60, R 12 19.70, R 14 19.90, R 15 20, R 16 20.20, R 17 20.30, R 18 20.40, R 19 20.60; Weizeg⸗ mehl Type 812 Feſtpreisgeb. W 12 29.75, W 16 29.75, 18 29.75, W 19 29.75, Kreis Alzey W' 20 29.75, Kretz Worms Wö 20 30.10; Roggenmehl Type 997 Feſtpreisgeh R 12 22.45, R 15 22.80, R 16 22.95, R 18 23,30, R 19 23.50; Weizenfuttermehl 13.60; W'ß13 10.75, W 16 10.90, W' 18 11, W' 19 11.10, 11.20; Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12.50; Rug. genvollkleie Feſtpreisgeb R 19 11 Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9.95, R 15 10.15 R 16 10.25, R 18 10.40, R 19 10.500 Wieſenheu 5.40 bis 6.40, Kleeheu 7.40 bis 780; Luzerne“ heu 7.80 bis 8.20; Weizenſtroh 2.80; Roggenſtroh 3; Hafer und Gerſtenſtroh 2.60 bis 2.70. Mannheimer Theaterſchau Im Mationaltheater: Mittwoch, 15. März: Miete M 19 und 1. Sondermich M 10: Trau ſchau wem? Luſtſpiel von Alben Kehm. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Donnerstag, 16. März: Miete D 18 und 2. Sonde miete D 9. In neuer Einſtudierung: Das 9 52% old. Von Richard Wagner. Anfang 20, Ende 2 br. 3 Amtliche Bekauntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 15. März 1939: Gebäudeſonder⸗ ſteuer und Grundsteuer, Nate für März 1939. 20. März 1939: Gemeindege⸗ tränkeſteuer für Februar 1939. 20 März 1939: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ Ab 15. Marz verlege ich meine Draxis nach Mepßlcircherstraße 20. Dr. Schulz. Motorrad N. S. U. Quick, Tanzschule Hammer Mhm.-Seckenheim Achernerstraße 31. GSammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlich Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. noch neuwertig, K. Schmich, M.⸗Seckenheim, Freiburgerſtr. 46. 15. u. 18. März. Elnzelstunde jederzeit. Anmeldungen von Kartoffeln zu weg. Anſchaffung 1 8 5 eines Wagens Kursbeginn: Trocknen müſſen dieſe Woche noch! billig z. verkaufen. am unſerem Lager gemacht werden. 2 etteln bis dahin fällig werdenden 9 5 hlungen und Säumnis⸗ Preiswerte zuichlä ge. Innerhalb einer Woche nach S4 des Forderungszettels: ehäudeverſicherungsumlage, 1. ff Hälfte für das Geſchäftsjahr 1938 bez die Jahresbeträge, wenn dieſe 20.— RM. nicht überſteigen. ff An dieſe Zahlungen wird erinnert. 9 Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ eſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ j keits tages ein einmalſger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 0 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ rer t auß erden Bevölkerung treundlichst ein% ks 95 Pfg. er Schuldner hat außerde 5: a mit hohen Koſten verbundene] Die Turn- u. Sportvereine Mhm-Seckenheim. e ten. ff. ff ebensmittel, ee 5 1 925 Eintrittskarten zu 45 Rpf. einschließl. Sportęroschen Feinkoſt. einzelnen Säumigen erfolgt nicht. bei obigen Vereinen erhältlich. An der Abendkasse 55 Rpf. Stadtkaſſe. Der Fm vom Deuischen urn und d poriſest Breslau 1938 zur Aufführung, umrahmt von Ansprachen des Kreis- führers und Ortsgruppenleiters. Zu diesem berrlichen Kunstwerk ladet die gesamte Trocken⸗ früchte! Pflaumen e ss pig Miſchobſt (Fünffrucht) ke 78 Pfg. Apritoſen Verlobungskarten Vermählungskarten Beſuchskarten Gratulationskarten werden in jeder Ausführung angefertigt in der Oruckerei des„Neckar⸗Bote, Weizenkleie Peſturen