ci ö 5 W eee + 2 n aid gung nun 2 ed u up of deu bin anu uv uus J% davuz PiftetnugI a 8 aun G a 4 üg sgcpch uca ige 3 n hanvu eech guze 5 Werngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Pet Mn 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 25 Dages· und Ainzeigenb latt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg.,. 0 Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) n Textteil 0 mm breit 18 Pfg. Nachläßſe gemäß Preisliſte flir eim⸗Seckenheim Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. 3t. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr und gebung. für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Ferafprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Kariszuhe 78439 Berkündblatt tur den Stadtteil Mh Se benheim Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 2. 39: 1140 un oi uenmap mch ei— na 39. Jahrgang Erlaß des Führers über die künflige ſtaatsrechtliche Ge⸗ ſtaltung des böhmiſch-mähriſchen Raumes— Das natio- nale Eigenleben ſichergeſtellt Prag, 16. März. Der Führer hat unter dem 16. März auf der Prager Burg folgenden Erlaß über das Prolektorat Böhmen und Mähren unterzeichnet: Ein Jahrtauſend lang gehörten zum Lebensraum des deutſchen Volkes die böhmiſch⸗mähriſchen Länder. Gewalt und Unverſtand haben ſie aus ihrer alten Umgebung will⸗ kürlich geriſſen und ſchließlich durch ihre Einfügung in das künſtliche Gebilde der Tſchecho-Slowaker den herd einer tändigen Unruhe geſchaffen. Von Jahr zu Jahr vergrö⸗ erle ſich die Gefahr, daß aus dieſem Raume heraus— wie chon einmal in der Vergangenheit— eine neue ungeheuer⸗ liche Bedrohung des europäiſchen Friedens kommen würde. Denn dem tſchechoo· ſlowakiſchen Staal und ſeinen Macht ⸗ habern war es nicht gelungen, das Juſammenleben der in ihm willkürlich vereinten Völkergruppen vernünftig zu or⸗ ganiſieren und damit das Inkereſſe aller Beteiligten an der A erbagang ihres gemeinſamen Staates zu erwecken und zu erhalten. Er hat dadurch aber ſeine innere Lebens- unfähigkeit erwieſen und iſt deshalb nunmehr auch der kar⸗ ſächlichen Auflöſung verfallen. Das Deulſche Reich aber kann in dieſen für ſeine eigene Ruhe und Sicherheit ſowohl als für das allgemeine Wohl⸗ ergehen und den allgemeinen Frieden ſo enkſcheidend wich. ligen Gebieten keine andauernden Störungen dulden. Frü⸗ her oder ſpäter müßte es als die durch die Geſchichte und ſederarbiſhe Lage am ſtärkſten intereſſierte und in Mit⸗ eidenſchaft gezogene Macht die ſchwerſten Folgen zu kra⸗ ben haben. Es enkſpricht daher dem Gebot der Selbſterhal⸗ ung, wenn das Deutſche Reich enkſchloſſen iſt, zur Wieder⸗ herſtellung der Grund agen einer vernünftigen mitteleuro⸗ päiſchen Ordnung enkſcheidend einzugreifen und die ſich daraus ergebenden Anordnungen zu kreffen, denn es hal in ſeiner kauſendjährigen ſchichklichen Vergangenheit be⸗ reits bewieſen, daß es daut ſowohl der Größe als auch der Eigenſchaften des deutſchen Vokles allein berufen iſt, dieſe Aufgaben zu löſen. Erfüllt von dem ernſten Wunſch, den wahren Inker⸗ eſſen der in dieſem Lebensraum wohnenden Völker zu die⸗ nen, das nationale Eigenleben des deutſchen und des ſſche⸗ chiſchen Volkes ſicherzuſtellen, dem Frieden und der ſozialen Wohlfahrt aller zu nützen, ordne ich daher namens des Deulſchen Reiches als Grundlage für das künftige Zuſam⸗ menleben des Bewohner dieſer Gebiete das Jolgende an: Artikel 1 1. Die von den deutſchen Truppen im März 1939 be⸗ lezten Landesteile der ehemaligen tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik gehören von jetzt an zum Gebiet des Groß⸗ deutſchen Reiches und treten als„Protektorat Böhmen und Mähren“ unter deſſen Schutz. 2. Soweit die Verteidigung des Reiches es erfordert, trifft der Führer und Reichskanzler für einzelne Teile dieſer Gebiete eine hiervon abweichende Regelung. Artikel 2 1. Die volksdeutſchen Bewohner des Protekto⸗ rats werden deutſche Staatsangehörige und nach den Vorſchriften des Neichsbürgergeſetzes vom 15. Septem⸗ ber 1935(NG Vl. 1/1 S. 1 146) Reichsbürger. Für ſie gelten daher auch die Beſtimmungen zum Schutze des deulſchen Blutes und der deutſchen Ehre. Sie unter⸗ ſtehen deutſcher Gerichtsbarkeit. 2. Die übrigen Bewohner von Böhmen und Mähren werden Staatsangehörige des Protektorats Böhmen und Mähren. Artikel 3 1. Das Protektorat Böhmen und Mähren iſt au⸗ tono m und verwaltet ſich ſelbſt. 2. Es übt ſeine ihm im Nahmen des Protektorats zu⸗ ſtehenden Hoheitsrechte im Einklang mit den politiſchen, militäriſchen und wirtſchaftlichen Belangen des Reiches aus. 3. Dieſe Hoheitsrechte werden durch eigene Or⸗ gane und eigene Behörden mit eigenen Beamten wahrgenommen. 5 Artikel 4 Das Oberhaup! der autonomen Verwaltung des Protektorats Böhmen und Mähren genießt den Schutz und die Ehrenrechte eines Staatsoberhauptes. Das Obergannt des Prateftorates bedarf für die Ausübung 9 975 Amtes des Vertrauens des Führers und Reichs⸗ anzlers. 8 Artikel 5 10 1. Als Wahrer der Reichsintereſſen ernennt der Füh⸗ bund Reichskanzler einen„Reichsprotektorin menund Mähren“. Sein Amtsſitz iſt Prag. 925 175 Reichsprotektor hat als Vertreter des Führers regi eichskanzlers und als Beauftragter der Reichs⸗ 5 Weng die Aufgabe, für die Beachtung der politi⸗ „ e des Führers und Reichskanzlers zu Feichsprolekora Imähren Freitag, den 17. März 1939 3. Die Mitglieder der Negierung des Protektorates werden vom Reichsprotektor beſtätigt. Die Beſtätigung kann zurückgenommen werden. 4. Der Reichsprotektor iſt befugt, ſich über alle Maß⸗ nahmen der Regierung des Protelktorats unterrichten zu laſſen und ihr Ratſchläge zu erteilen. Er kann gegen Maßnahmen, die das Reich zu ſchädigen geeignet ſind, Einſpruch einlegen und bei Gefahr im Verzuge die im gemeinſamen Intereſſe notwendigen Anordnungen treffen. 5. Die Verkündung von Geſetzen, Verordnungen und ſonſtigen Nechtsvorſchriften ſowie der Vollzug von Ver⸗ waltungsmaßnahmen und rechtskräftigen gerichtlichen Arteilen iſt auszuſetzen, wenn der Reichsprotektor Ein⸗ ſpruch einlegt. Artikel 6 1. Die Auswärtigen Angelegenheiten des Protektorats, insbeſondere den Schutz ſeiner Staats⸗ angehörigen im Auslande, nimmt das Reich wahr. Das Reich wird die Auswärtigen Angelegenheiten ſo füh⸗ ren, wie es den gemeinſamen Intereſſen entſpricht. 2. Das Protektorat erhält einen Vertreter bei der Reichsregierung mit der Amtsbezeichnung„Geſandter“. Artikel 7 1. Das Reich gewährt dem Protektorat den militäri⸗ ſchen Schutz. 2. In Ausübung dieſes Rechtes unterhält das Reich im Protektorat Garniſonen und militäriſche An⸗ lagen. 3. Für die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit und Ordnung kann das Protektorat eigene Verbände aufſtellen. Organiſation, Stärke, Zahl und Bewaffnung beſtimmt die Reichsregierung. Artikel 8 Das Reich führt die unmittelbare Aufſicht über das Verlehrsweſen ſowie das Poſt⸗ und Fernmelde⸗ weſen. Artikel 9 Das Protektorat gehört z u m Zollgebiet des Deutſchen Reiches und unterſteht ſeiner Zollhoheit. Artikel 10 1. Geſetzliches Zahlungsmittel iſt neben der Reichsmark bis auf weiteres die Krone. 2. Das Verhältnis beider Währungen zueinander be⸗ ſtimmt die Reichsregierung. Artikel 11 1. Das Reich kann Rechtsvorſchriften mit Gültigkeit für das Protektorat erlaſſen, ſobald das gemeinſame In⸗ tereſſe es erfordert. 2. Soweit ein gemeinſames Bedürfnis beſteht, kann das Reich Verwaltungszweige in eigene Verwaltung übernehmen und die dafür erforderlichen reichseigenen Behörden einrichten. 3. Die Reichsregierung kann die zur Aufrechterhal⸗ tung der Sicherheit und Ordnung erforderlichen Maß⸗ nahmen treffen. Artikel 12 Das zurzeit in Böhmen und Mähren geltende Re ch t bleibt in Kraft, ſoweit es nicht dem Sinne der Ueber⸗ nahme des Schutzes durch das Deutſche Reich wider⸗ ſpricht. Artikel 13 Der Reichsminiſter des Innern erläßl im Einverneh⸗ men mit den beteiligten Reichsminiſtern die zur Durch⸗ führung und Ergänzung erforderlichen Rechts⸗ und Ver⸗ waltungsvorſchriften. Prag, den 16. März 1939. Der Führer und Reichskanzler: Adolf Hitler Der Reichsminiſter des Innern: Dr. Frick Der Reichsminiſter des Auswärtigen: von Ribbentrop 5 Der Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei: Dr. Lammers. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentro at den Erlaß des Führers über die Exrichtung des Protek⸗ 19 Böhmen und Mähren von Prag aus durch den Rundfunk verkündet. N a Or. Hacha beim Führer i fi 14.30 Uhr Staatspräſident Dr. Hache. Werber halle der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop Staatspräſident Dr. Hacha aufoeſucht und ihm den vom aue proklamierten Erlaß über die Errich⸗ tung des Reichsprotektorats Böhmen und Mähren über⸗ reicht. 1 Auch die Glowakei! Unter dem Schutz des Großdeutſchen Reiches. Prag, 16. März. Der flowakiſche Miniſterpräſident Tiſo hat an den Füh⸗ rer folgendes Telegramm gerichtet: „Im ſtarken Vertrauen auf Sie, den Füh⸗ rer und Reichskanzler des Großdeutſchen Nei⸗ ches, unterſtellt ſich der ſiowaliſche Staat Ihrem Schutze. Der ſlowakiſche Staat bittet Sie, dieſen Schutz zu übernehmen. Der Führer hat darauf geankworket: „Ich beſtätige den 1 Ihres geſtrigen Telegramms 1995 übernehme hiermit den Schutz des ſlowakiſchen Staa⸗ eg.“ Prag huldigt dem Führer Skürmiſche Kundgebung— Empfang der Stadtverwaltung Kurz vor 1 Uhr begab ſich der Führer auf den Bal⸗ kon der Burg, um die ſeit den frühen Morgenſtunden vor der Burg zu Tauſenden verſammelten Deutſchen Prags zu grüßen. In dem Augenblick, als der Führer den Balkon be⸗ tritt, brauſt ihm ein tauſendſtimmiger Jubel der Deutſchen entgegen. Minutenlang dauern die Kundgebungen, die immer wieder von Sprechchören„Führer, wir danken Dir!“ unterbrochen werden und in minutenlange Siegheilrufe übergehen. Immer wieder dankt der Führer ſichtlich bewegt für die Treue⸗ und Freudenkundgebungen, die die Deut⸗ ſchen Prags ihm entgegenbringen. Der Führer empfing mittags in der Prager Burg die Vertreter der Prager Stadtverwaltung und der deutſchen Volksgruppe in Prag, und zwar den Primator der Haupt⸗ ſtadt Prag, Dr. Klapka, den Primator⸗Stellvertreter Pro⸗ feſſor Pfitzner, den Präſidialvorſtand der Stadt Prag, In⸗ enieur Denk, ſowie für die Volksgenoſſen aus den deutſchen Sprachinſeln Fritz Pawellek. Der Primator der Haupkſtadt Dag; Dr. Klapka, be⸗ grüßte den Führer im Namen der Skadi Prag und ſeiner Bevölkerung, Er bat den Führer, die Skadi Pra, und das ſchechiſche Volk unter ſeinen Schutz zu nehmen. Er gab die Verſicherung einer loyalen Zuſammenarbeit ab und ſprach die Hoffnung aus, daß veiß⸗ Juſammenarbeik zum Segen beider Bölker gereichen werde. Der Primakor- Stellvertreter begrüßte den Führer namens der Deutſchen Prags, die auf einem heiß umkämpften Vorpoſten bis zur Skunde der Be⸗ freiung und zum Einzug ihres Reiters ausgehalten hätten 15 beute namenloſe Freude über ihre Befreiung empfän⸗ en. Pawellek entbot dem Führer den Gruß der deutſchen Sprachinſeln und gab ebenfalls der übergroßen Freude der deutſchen Volksgruppe über ihre Befreiung durch den Füh⸗ rer Ausdruck. Der Führer dankte in einer kurzen Erwiderung und verhieß er Stadt Prag ſowie den Ländern Böhmen und Mähren eine lange Zeit des Friedens und der ollen Entwicklung. Die Karpatho⸗alkraine Selbſtregierung innerhalb des ungariſchen Staatsverbandes Abel e Graf Paul Teleki gab in der Don⸗ nerstagſitzung des Abgeordnetenhauſes, zu der die Mit⸗ glieder des ungariſchen Parlaments faſt vollzählig erſchie⸗ nen waren, die Auffaſſung der Regierung in der karpatho⸗ ukrainiſchen Frage bekannt. Die ſeit Wochen andauernden Grenzverletzungen und Herausforderungen und die anar⸗ chiſtiſchen Zuſtände im früheren tſchecho⸗ſlowakiſchen Staats⸗ ebiet hätten die ungariſche Regierung veranlaßt, von einem ag auf den anderen notwendig gewordene politiſche und militäriſche Maßnahmen zu kreffen, um ſowohl die Inter⸗ eſſen des ungariſchen wie auch des karpatho⸗ukrainiſchen Volkes gleichermaßen zu ſchützen. Geſtern und heute hätten die karpatho⸗ukramiſche Bevölkerung und ihre Führer die ungariſche Regierung gebeten, das geſamte Gebiet der Karpatho⸗Ukraine ſofort militäriſch zu beſetzen, Die ungariſche Regierung habe dieſem Wunſch Folge ge⸗ leiſtet. Die Mitteilung Telekis, daß die Honvedarmee die ganze ftarpatho-Akraine in Beſitz nehmen würde, wurde von den Abgeordneten mit ſubelndem Beifall aufgenommen. Die Abgeordneten erhoben ſich von den Sitzen und ließen den Keichsverweſer immer wieder hochleben. Der Einmarſch der Honved, ſo fuhr Teleki fort, mache von vornherein jeden Angriff oder Widerſtand unmöglich. Die ungariſche Armee werde in der Karpatho-Akraine die Ruhe und Ordnu ö wiederherſtellen. Ihr Vormarſch dürfe ſelbſtverſtändlic auch nicht im enkfernteſten als eine Bedrohung irgendeines der Karpalho-Ukraine benachbarken Landes eſehen wer⸗ 34. Durch die Beſetzung werde die Karpatho- Ukraine, die ſeif kauſend Jahren zu Ungarn gehörte und an die ſich un⸗ gariſche Lebensintereſſen knüpften, wieder dem allen Mukter land angegliedert. Dem Volk der Karpatho-Ukraine werde innerhalb des ungariſchen Verbandes eine Selbſtregierung ewährt werden. Am Schluß der Rede des Miniſterpräſiden⸗ en kam es erneut zu begeiſterten Kundgebungen der Abge⸗ ordneten. Vollziehende Gewalt beim Heer Aufruf an die Bevölkerung Böhmens und Mährens. Berlin, 16. März. Der Oberbefehlshaber des Heeres erläßt folgenden Auf⸗ ruf an die Bevölkerung in Böhmen und Mähren: „Nach dem Willen des Führers und Oberſten Befehls⸗ habers der deutſchen Wehrmacht ſind deutſche Truppen in Euer Land eingerück, mit dem Auftrage, Ruhe und Ord⸗ nung aufrechtzuerhalten und den Schutz der Bevölkerung zu übernehmen. In den unter den Schutz der deutſchen Truppen geſtell⸗ ten Gebieten iſt die vollziehende Gewalt auf mich und die Oberbefehlshaber der Heeresgruppen überkragen. Die ge⸗ ſamte öffentliche Verwaltung arbeitet, ſoweil nichks anderes beſtimmi wird, weiter Dies gilt auch für Polizei. Poſt und Eiſenbahn ſowie für die öffenklichen Betriebe. Das geſamke Wirtſchaftsleben läuff weiter. Jeder bleibe an ſeiner Stelle und führe ſeine Arbeit fort. Arbeitsniederlegung wird als Sabokage gewertel. den Anordnungen der deutſchen Mili⸗ kärbehörden iſt unbedingt Folge zu leiſten. Jeder halte ſich an die gegebenen Befehle, die dem Wohle der Geſamtheit wie des Einzelnen dienen.“ Meldung über den Verlauf der Aktion Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, erſtattete am Donnerstag kurz nach 12 Uhr dem Führer und Oberſten Befehlshaber auf der Prager Burg Meldung über den Verlauf der Aktion des Heeres. Beim Eintreffen des Oberbefehlshabers des Heeres auf der Burg erwies eine Ehrenkompanie des Ehrenbataillons des Infanterie⸗Regiments 102, das die Burgwache übernommen hat, die Ehrenbezeugungen. Die Leiſtungen der Truppe Beſondere Anerkennung des Führers. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hal an den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, folgenden Erlaß gerichtet: An den Oberbefehlshaber des Heeres! Das Heer hat am 15. März 1939 durch die raſche Be⸗ ſetzung der wichtigſten Städte Böhmens und Mährens altes Reichsgebiet unte: die Hoheit Großdeutſchlands geſtellt. Trotz der Unbilden ſtürmiſcher Wintertage und ſchwie⸗ riger Wegeverhältniſſe haben die Verbände des Heeres und die ihnen unterſtellten Einheiten der Luftwaffe wenige Skunden nach Ausgabe des Befehls die Grenzen überſchrit⸗ ten und ihre Marſchziele erreicht. Truppen, die ich auf der Jahrt nach Prag ankraf, machten krotz der hinter ihnen lie⸗ genden Anſtrengungen einen vorzüglichen Eindruck. Ich ſpreche Offizier und Mann für ihre Leiſtung und Haltung meine beſondere Anerkennung aus. Adolf Hitler.“ Das deutſche Prag Deutſche Truppendiſziplin macht ſtarken Eindruck Prag hat über Nacht ein anderes Ausſehen angenommen. Der Schneeſturm hat aufgehört, eine leuchtende Sonne liegt über der Stadt. Das Stadtbild zeigt den gewohnten Anblick eines Arbeitstages. Die Straßen ſind mit Menſchen efüllt, die ihrer Beſchäftigung nachgehen, die zu ihrem üro eilen oder die ihre Einkäufe beſorgen. Nirgends be⸗ merkt man im Straßenbild, daß etwas Außergewöhnliches geſchehen iſt. Wenn nicht die deutſchen Truppen durch die Stadt zögen, ſo könnte man überhaupt meinen, daß ſich in Prag nichts geändert hat. Von den amtlichen Gebäuden weht zu Ehren des Führers die weißrote Flagge mit dem blauen Dreieck— die Flagge Böhmens. Die Prager Blätter melden mit großen Ueberſchriften die Ankunft des Führers und berichten ausführlich von dem Einmarſch der deutſchen Truppen, wobei ihr korrektes und diſzipliniertes Verhalten beſonders hervorge⸗ hoben wird. Die meiſten Zeitungen bringen dabei Bilder des Führers und ſolche vom Einmarſch der Truppen. Viele Fotos zeigen die deutſchen Soldaten in Geſprächen mit der rager Bevölkerung.„Lächelnd ziehen ſie ein“, heißt die Unterſchrift unter einem dieſer Bilder. In den Straßen hört man wieder deutſche Laute. Die Poliziſten, die Taxi⸗ chauffeure, alle geben wieder auf Deutſch Antwort, un⸗ terhalten ſich auf Deutſch mit den Truppen. Es zeigt ſich wieder, daß Prag immer eine deutſche Stadt war. Allenthalben äußert man die große Hoffnung, daß es jetzt mit der wirtſchaftlichen Depreſſion zu Ende ſei und daß auch der wirtſchaftliche Aufſchwung im Rahmen des Großdeut⸗ ſchen Reiches für das Land Böhmen beginnen werde. Ueber⸗ all ſpürt man die Beſinnung auf die große hiſtoriſche Ver⸗ gangenheit, in der das Land Böhmen immer in den Rah⸗ men des Deutſchen Reiches gehört. Dies kommt auch in den Zeitungen deutlich zum Ausdruck. Auch am Donnerstag bildet der Einzug deutſcher Trup⸗ pen in Prag das Hauptintereſſe der ſſchechiſchen Bevpölke⸗ rung. Die Einmarſchſtraßen ſind von einer großen Menſchen⸗ menge umſäumt, die mit Bewunderung auf die deutſchen Truppen blickt. Aus den Unterhaltungen, die die tſchechi⸗ ſchen Zuſchauer untereinander führen, geht hervor, daß ſie von der Ausrüſtung und dem Verhalten und Auftreten der deutſchen Soldaten überraſcht und tief beeindruckt ſind. Das Intereſſe an dem nie geſehenen Schauſpiel hat alle anderen Empfindungen in den Hintergrund 1 Haben be⸗ reits geſtern die einziehenden motoriſierten Truppen ſo manche Illuſion und falſche Vorſtellung über die deutſche Armee zerſtört, ſo gilt dies nicht weniger für die Infan⸗ terie. Der Vormarſch der Angarn Die polniſche Grenze erreicht Budapeſt, 17. März. Donnerstag nachmittag um 15.20 Uhr hat ein Teil der von Munkacs aus über Szolyva in die Karpatho⸗Ukraine einrückenden ungariſchen Truppen bei der am Paß von Verecke gelegenen Gemeinde Petruſovics die polniſche Grenze erreicht. Eine andere Kolonne des gleichen Truppenkörpers traf zur ſelben Zeit von Szolyva ausgehend in der an der Bahnlinie zwiſchen Munkacs und Lavoczne liegenden Gemeinde Voloe ein, die ungefähr 10 km von der polniſchen Grenze entfernt iſt. In den Berichten wird beſonders darauf hingewieſen, daß ſtarkes Schneetreiben und ſchwieriges Gelände den Vormarſch der ungariſchen Truppen verzögert hätten. Eine Gruppe tſchechiſcher Gendarmen und Grenzwachen über⸗ ſchritt die polniſche Grenze und wurde entwaffnet. Ferner haben tſchechiſche Truppenabteilungen die polniſche Grenze überſchritten. Flaggenhiſſung in Brünn Mähren unter dem Schutz des Reiches Brünn, 17. März. Unter ungeheurer Ankeilnahme der Brünner Bevölkerung ſtellte der Oberbefehlshaber der Hee⸗ resgruppe 5, General der Infankerie Liſt, am Donnerskag das Land Mähren durch den feierlichen Akt der Flaggen⸗ bonn in der mähriſchen Landeshaupftſtadt unter den Schutz es Großdeutſchen Reiches. Auf dem feſtlich geſchmückten Adolf⸗Hitler⸗Platz, dem früheren„Freiheits“⸗Platz, ſtanden die Deutſchen Brünns und der benachbarten kleineren und größeren Städte, um dieſem feierlichen und ſymboliſchen Akt beizuwohnen. In weitem Umkreis des Platzes waren die Mitglieder der Hei⸗ natverbände mit ihren Fahnen aufmarſchiert. Im Nahmen der Stadtverwaltung hieß der Bürgermeiſter den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 5 und mit ihm die tolze deutſche Wehrmacht willkommen, die ein neues Kapi⸗ el in der Geſchichte der Stadt Brünn eröffnet habe. General Liſt dankte im Namen der Truppen für den herzlichen Empfang, der den ihm unterſtellten Trup⸗ ben nicht nur in Brünn, ſondern im ganzen Land Mäh⸗ ren von der Bevölkerung bereitet worden war. Nach dem Befehl des Führers hätten die Soldaten nur eine Aufgabe: das Leben, die Sicherheit und das Gut aller Bewohner Mährens zu gewährleiſten und ihnen die lang erſehnte Ruhe zu bringen. Zum äußeren ſichtbaren Zeichen, daß jetzt das Reich den Schutz des Landes übernommen hat, ſtiegen darauf die Kriegsflaggen an den beiden neben der Tri⸗ hüne errichteten Maſten langſam empor, während die Zehn⸗ tauſende ihre Häupter entblößten und mit erhobenem Arm die Flaggen grüßten. In Mähriſch⸗Oſtrau Die deutſchen Truppen haben inzwiſchen auch faſt das geſamte Gebiet um Mähriſch⸗Oſtrau zwiſchen der deutſchen und der ſlowakiſchen Grenze beſetzt und damit unter den Schutz des Reiches genommen. Ueberall zeigt ſich bei ihrem Einzug das gleiche Bild. Von der volksdeutſchen Bevölke⸗ rung wurden die Soldaten des Führers mit hellem Jubel begrüßt Aber auch bei der tſchechiſchen Bevölkerung hat ſich die Beſonnenheit durchgeſetzt, nachdem die Macht der Hetzer und Provokateure gebrochen wurde. In völliger Ordnung hat ſich die Uebernahme der Vollzugsgewalt durch die Wehrmacht, die Polizei und die von ihnen Beauftragten vollzogen. Das tſchechiſche Militär hat überall ohne Wider⸗ ſtand die Waffen niedergelegt. Die tſchechiſchen Sol⸗ daten bleiben bis auf weiteres in ihren Kaſernen. Rei⸗ bungslos und in ritterlichſten Formen vollzog ſich die Uebergabe der militäriſchen Gewalt an die deutſchen Kom⸗ mandeure. In Mähriſch⸗Oſtrau erſcheinen bereits wieder tſchechiſche Zeitungen. Sie werden wie bisher von dem tſchechiſchen Schriftleiterſtab bearbeitet. Nur die Juden ind ausgeſchaltet worden. Bezeichnend war die Feſtſtellung tſchechiſcher Journaliſten in einem Geſpräch mit deutſchen Schriftleitern, daß ihnen„keinerlei Unbill“ ge⸗ ſchehen ſei. Staunend ſahen die Tſchechen, mit welch unbeſchreib⸗ licher Genauigkeit, Schnelligkeit und Ordnung ſich die geſamte Beſetzungsaktion vollzog. Staunend ſahen ſie auch die prachtvolle Haltung unſerer Soldaten, die trotz der hin⸗ ter ihnen liegenden Strapazen immer mit der gleichen Straffheit auftreten, trotz Schneetreiben und Kälte unter dem Geſang ihrer Lieder durch die Straßen marſchieren und die für jeden ein freundliches Wort und eine freund⸗ liche Auskunft bereit haben Nachträglich mag manchem Tſchechen beim Anblick dieſer prachtvollen Soldatengeſtalten Zweifel an der antideutſchen Agitation aufſteigen, die noch bis in die letzte Zeit hinein Märchen über eine angebliche Hungersnot in Deutſchland ausſtreuten. 1 Mähriſch-Oſtrau dankt der Wehrmacht. Beim Oberkommando der Wehrmacht ging aus Mäh⸗ riſch⸗Oſtrau folgendes Telegramm ein:„Die deutſche Be⸗ völkerung des Oſtrauer Gebietes dankt der Wehrmacht für die unblutige Befreſung aus großer Not.“ 5 Der Führer verläßt Prag Am frühen Nachmittag des Donnerstag ſind in dem Vorhof der Prager Burg in weitem Viereck die Studenten der deutſchen Hochſchulen aus Prag angetreten. Eine ganze Anzahl iſt unter ihnen mit verbundenem Kopf, Studenten, die in den letzten Tagen überfallen wurden, die für ihr Deutſchtum leiden mußten. Sie führen ihre Studentenfahne mit, die Fahne des NS⸗Studentenbundes aus Prag, der ſeine Geſchichte hat. Seit 1927 führen ſie dieſe Fahne. Dann mußten ſie ſie nach Deutſchen herüberſchaffen, als ſie im Jahre 1933 aufgelöſt und verboten wurden. Mit den Stu⸗ denten ſind angetreten die Politiſchen Leiter der bisherigen Landesgruppe der NSDAP in Prag und eine Schar deut⸗ ſcher Mädel. Eine Ehrenkompanie mit Muſikkorps ſchließt das weite Viereck. Draußen auf dem weiten Vorplatz drän⸗ gen ſich Tauſende von deutſchen Volksgenoſſen. Kommandos ertönen:„Stillgeſtanden!“ und kurz dar⸗ auf:„Präſentiert das Gewehr!“ Der Führer betritt den Vorhof. Der Präſentiermarſch wird übertönt von dem brau⸗ ſenden Jubelſturm Der Führer nimmt die Meldungen ent⸗ gegen und ſchreitet langſam die Fronten ab. Hier drückt er einem verwundeten Studenten die Hand, dort klopft er einem anderen auf die Schulter und ſpricht freundliche Worte mit dieſen jungen deutſchen Kämpfern. Unaufhörlich jubeln die Deutſchen Prags dem Führer zu, als er den Wa⸗ gen beſteigt. Langſam ſetzt ſich die Kolonne in Bewegung. Tief ergriffen ſteht die Menge. Mit Tränen in den Augen winken die deutſchen Volksgenoſſen hinter dem Wagen her. Sie werden dieſe Stunde nie vergeſſen, die der Befreiung von Willkür und Unterdrückung. „Die Wagenkolonne fährt den Hradſchin herunter. Eine e Stunde iſt vorüber. Der Führer hat Prag ver⸗ aſſen. Im Zeichen der Verſtändigung Tſchechen hiſſen Hakenkreuzbanner n Prag, 17. März Der tſchechiſche nationaliſtiſche Ausſchuß Zeſky Narodni Vybor“, der für die Herſtellung guten Einvernehmens zwiſchen dem tſchechiſchen und dem deutſchen Volk eintritt, erhielt am Donnerstag eine große Zahl von Beitrittserklärungen der verſchiedenſten tſchechiſchen Kör⸗ perſchaften und Wirtſchaftsgruppen, vor allem vom Tſche⸗ chiſchen Nationalrat, von zahlreichen Arbeiterverbänden und Gewerbetreibenden⸗Organiſationen. Jum Zeichen der guten Abſicht für die künftige Geſtal⸗ 9 der deutſch⸗kſchechiſchen Beziehungen veranlaßle der „Zeſky Narodni Vybor“, daß auf dem Prager Parlament! ande Hakenkreuzfahnen neben der Skaaksfahne gehißt wurden. Or. Frick nach Prag berufen Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, hat ſich auf Befehl des Führers zur Klärung der ſtaatsrechtlichen Fra⸗ gen in, böhmiſch⸗mähriſchen Raum am Donnerstag im Flugzeug des Führers nach Prag begeben. Ruhe und Sicherheit Ziele ohne Zwiſchenfälle erreicht Berlin, 17. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Im Laufe des 16. März haben die Truppen der Hee⸗ resgruppe 3 und der Heeresgruppe 5 im weſentlichen die alg endgültige Ziele zugewieſenen Räume ohne Zwiſchenfälle erreicht. Die Ruhe und Sicherheit in den Ländern Vöh⸗ men und Mähren iſt damit hergeſtellt. Mit Wetterverbeſſerung überflogen mehrere Geſchwader der deutſchen Luftwaffe die Länder Böhmen und Mähren. Die Verbände berührten nachmittags Prag und Brünn.“ Der Einſatz der Luftwaffe Beſondere Anerkennung des Führers. Prag, 17. März. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat an den Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, folgenden Erlaß gerichtet: „An den Oberbefehlshaber der Luftwaffe! Die Luftwaffe hat am 15. und 16. März 1939 bei der Beſetzung Böhmens und Mährens durch ihren kühnen Ein⸗ ſatz fro ungünſtigſter Wekterverhältniſſe höchſte Einſatz. bereifſchaft und perſönlichen Mut bewieſen. Ich ſpreche Offizier und Mann für ihre Leiſtung und Haltung meine beſondere Anerkennung aus. Adolf Hitler.“ Kominternmaterial weggeſchafft Warſchau, 17. März.„Expreß Poranny“ berichtet aus Prag über die„Liquidierung“ der dortigen ſowfetruſſiſchen Geſandtſchaft. Sie erfolgte unmittelbar vor dem Einzug der deutſchen Truppen in Prag. In der Nacht zum 14. März habe im Palais der ſowjetruſſiſchen Geſandtſchaft die ganze Nacht hindurch Licht gebrannt. Immer wieder ſeien Autos vorgefahren, die mit rieſigen Koffern und Kiſten beladen wurden, um dann mit unbekanntem Ziel Prag zu verlaſſen. Das Warſchauer Blatt nimmt an. daß dieſe Laſtwagen das Archiv der tſchechiſchen Filiale der Komintern und kommu⸗ niſtiſches Hetzmaterial fortgeſchafft haben. Anfreiwillige Selbſtironie Paris, 17. März. Der„Paris Midi“ verkündet in größ⸗ ter Schlagzeile:„Im Schloß der Könige Böhmens bereitet Hitler ſeine Proklamation vor, um die Wiederherſtellung des Heiligen Römiſch⸗Deutſchen Reiches zu verkünden.“ Der verantwortungsloſe Leitartikler des„Paris Midi“ erkühnt ſich dann, von einem neuen„germaniſchen Gewaltſtreich“ in Mitteleuropa zu ſprechen, der das Gewiſſen revoltiere und die Ziviliſation noch mehr zurückweichen laſſe. Es wird dann allerdings an die während der letzten 20 Jahre von den franzöſiſchen Parteien und Politikern angehäuften Fehler, Irrtümer, Illuſionen, Lügen und Verzichte erinnert, Mit unfreiwilliger Selbſtironie ſchließt das Blatt, wo⸗ mit es den deutſchen Standpunkt nur unterſtreichen kann: „Die tauſendjährige Geſchichte der Welt iſt eine wiederholte Demonſtration des Zuſammenbruchs der brutalen Gewalt 5 dem Druck der unſterblichen Kräfte des Geiſtes und er Seele.“ Die Aufnahme in London und Paris London, 16. März. Die Londoner Preſſe, die den Ein zug des Führers in die Prager Burg in rieſiger Au machung ſchildert, ſtellt allgemein erleichtert den Fort; fall der Garantie für die Tſchecho⸗Slowakei feſt, deren endgültige Auflöſung nach Anſicht der Blätter faſt un⸗ vermeidlich war. Weiter wird die uhrwerksmäßige Genau⸗ igkeit des deutſchen Einmarſches mit Bewunderung ber⸗ zeichnet. f Paris, 16. März. Die franzöſiſche Preſſe zeigt für die notwendige Entwicklung im böhmiſch⸗mähriſchen Raum wenig Verſtändnis Faſt alle Blätter ergehen ſich in Entrüſtung aus der in erſter Linie der Aerger über den endgültigen Zuſammenbruch des franzöſiſchen Einktei⸗ ſungsſyſtems ſpricht. Englands Flottenrüſtung Ein Rekord, ſagt der Regierungsvertreker London, 17. März. Der parlamentariſche Staatsſekretät der Admiralität, Shakeſpeare, brachte am Donnerstag den Marinehaushalt im Unterhaus ein. Er wies darauf hin, daß der 17 ſich auf 149 Millionen Pfund ge⸗ genüber 126 Millionen Pfund im vorigen Jahre ſtelle. Das ſei ein Rekord. Von dieſer Summe ſeien nicht weniger als 61 Millionen Pfund für Neubauten und Reparaturen au“ geworfen. Im Laufe des letzten Jahren ſeien 43 Kriegsſchife in Dienst geſtellt worden. 1939 ſollten 60 Schiffe in Dient geſtellt werden. Shakeſpeare begründete hierauf beſonders den Bau der e eee von 40 000 Tonnen mit 40.6.em⸗Geſchützen, der nötig ſei. Die Großkampfſchiffs 7 5 werde Ende 1943 ſich auf 21 ſtellen. Er wies dann arauf hin, daß das Bauprogramm für 1939 mabeſondeſ auch Schifſe zum Schutze des Handels vorſehe, darunter, 0 Begleikſchüffe eines neuen Typs, die etwa Mai 194 fertig ſein würden Insgeſamt befänden ſich 870 000 Ton- nen in Bau, nämlich 9 Schlachtſchiffe, 6 Flugzeugmuttes ſchiffe, 25 Kreuzer, 53 Zerſtörer, 19 U-Boote und eine große Zahl keiner Schiffe Das ſei eine Leiſtung, wie es ſie im Sa noch nie gegeben habe. Die Rüſtungsfähigkeit des Landes habe 155 Hateref zugenommen. Dank der Arbeiten der letzten di ahre habe ſich die Produktion ſchwerer Geſchütze verzwon⸗ zigfachl die mittlerer Geſchütze verfünffacht und die 5 rer Geſchütze verachtfacht. Die Panzerplattenproduktion. ſich verzehnfacht. Enkſprechend ſei auch die Produktion Ausrüſtungsgegenſtänden und Munition geſtiegen. Der Staatsſekretär erklärte ſodann beſonders, da 10 Flotte in der Lage ſei, lebenswichtige Zufuhren nach 13 land zu ſichern. Es ſei ein umfangreiches Con von eien U- Bootabwehrſyſtem geſchaffen worden. Auch dere genügend U⸗Vootabwehrgeſchütze für Handelsſchiffe 1 lagert worden, und 2000 ſind zum ſofortigen Eigen 5 reit. Ueber 9000 Offiziere und Mannſchaften der ehe marine ſeien insgeſamt im Convoy⸗Syſtem oder iunfang⸗ ßen ausgebildet worden. Er ſchilderte hierauf die um reiche Luftabwehr der modernen britiſchen Sh Shakeſpeare ſchilderte ſchließlich die Entwicklung 80 auf chen Marineluftwaffe deren Perſonalſtärke von 3 6000 sehracht worden ſei. icht ee. alle öh⸗ der geraubten Gutes mitgenommen. 7 2 2 7 Milliarden aufträge der Reichsbahn Großes Jahrzeugbeſchaffungsprogramm. f Berlin, 17. März. Die Deutſche Reichsbahn gibt ſetzt ihr großes Jahrzeugbeſchaffungsprogramm für die Jahe 1940 bis 1943 bekannt, das ſie in die Lage verſetzen wird, allen Aufgaben, die ihr künftig geſtellt werden, gerecht zu werden. Es ſieht den Bau von 6000 Lokomokiven, 10 000 perſonenwagen, 112 000 Güter. und Gepäckwagen und 17 300 Kraftwagen und Anhängern vor. Die Finanzierung erfordert insgeſamt 3.5 Milliarden Reichsmark, jährlich alſo 875 Millionen Reichsmark. Die Fahrzeugbauanſtalten und die Zubringerwerke ha⸗ ben von der Reichsbahn bereits die verbindliche Mitteilung erhalten, daß das Fahrzeugbauprogramm in dem genann⸗ ten Umfang ausgeführt wird und ſie in der Lage ſind, durch rechtzeitige Erweiterung der Anlagen oder Geſtellung von Werkzeugmaſchinen den ah 1940 zu ſtellenden Anforderun⸗ gen gerecht zu werden. F ür 1939 iſt dieſer Induſtrie be⸗ reits ein weiterer Zuſatzauftrag zu dem Bauprogramm für 1939(620 Millionen Mark) erteilt worde 15 Mill onen Mark! us Reichsſtraßenſammlung und Einkopffonntag Berlin, 17. März. Die don den Beamten, Handwer⸗ kern und den Amtsträgern des Reichsluftſchutzbundes durch⸗ geführte 5. Reichsſtraßenſammlung erbrachte wieder ein⸗ mal den Beweis der großen Opferfreudigkeit des deulſchen Volkes für das Winterhilfswerk. Im Geſamtreich konnte— wie die NSͤ meldet— eine Summe von 7178 044,91 Mark= 9,35 Pfg. je Kopf der Bevölkerung geſammelt werden. Auf das Altreich entfallen von dieſer Summe 5 536 104,98 Mark= 8,32 Pfg. je Kopf der Bevölkerung Die Oſtmark konnte 1251 939,93 Mark ſammeln, und damit je Kopf der Bevölkerung die ſtolze Zahl von 17,66 Pfg. erzielen, während das Sudeten land mit einem Ergebnis von rund 390 000 Mark je Kopf der Bevölkerung 12,49 Pfg. zu verzeichnen hatte. Gegen⸗ über der gleichen Sammlung des Vorjahres hat das Alt⸗ reich ein Plus von 1016 842,47 Mark zu verzeichnen Dies entſpricht einer Steigerung des Ergebniſſes von 22,50 vH. Auch das Ergebnis der 5 Ein to pfſammlung Gebruar) zeigt ſtarke prozentmäßige Steigerungen. Das Geſamtergebnis betrug hier 7756 519.62 Mark, d. h. je Haushalt 37,31 Pfg. Davon entfallen auf das Altreich 9 692 477,28 Mark= 37,02 Pfg. je Haushalt, auf die deut⸗ ſche Oſtmark 806 734,88 Mark— 43,20 Pfg. je Haushalt, und auf das Sudetenland 257 307,46 Mark 30,56 Pfg. je Haushalt. Gegenüber der gleichen Sammlung im Winter⸗ hilfswerk 1937/38 ergibt ſich für das Altreich eine Steige⸗ rung von 956 586,77 Mark= 16,68 vH. Kurzmeldungen Aukofallenräuber Gerling hingerichtet. Berlin, 16. März. Am Donnerstag früh iſt der am 20. Oktober 1914 geborene Wilhelm Gerling hingerichtet wor⸗ den, der vom Sondergericht Berlin am 15. März ds. Js. zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechke auf Lebenszeit verurteill worden iſt. Gerling hat am ver⸗ gangenen Sonntag in Finſterwalde einem Kraftdroſchken⸗ fahrer in räuberiſcher Abſicht eine Autofalle geſtellt und ihn dabei ſchwer verletzt. Prag. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribben⸗ trop empfing in den Räumen der Prager Burg den ita⸗ lieniſchen Geſandten in Prag. 1 Budapeſt. Die ungariſche Regierung hat ihren Prager geſandten, der bisher bef der tſchecho⸗flowakiſchen Regie⸗ kung akkreditiert war, zurückberufen. Die ungariſche Ge⸗ 11 in Prag wird in ein Generalkonſulat umgewan⸗ 16 gtommuniſten in Cartagena erſchoſſen Wie aus Cartagena verlautet, verurteilte ein Gerichts⸗ ausſchuß des roten„Verteidigungsrates“ 16 kommuniſtiſche Offiziere“ zum Tode. Außerdem dauern die Verhaftungen in der Stadt im Zuſammenhang mit der Kommuniſten⸗ revolte noch an. Auch in Madrid kam es neuerlich zu Schie⸗ ßereien mit Kommuniſten. Wie jetzt aus Cartagena bekannt wird, hat die Sowjetflotte bei ihrer Flucht aus dem Hafen den größten Teil des von den Bolſchewiſten in der Stadt Sie wollen gern hin und her laufen. Mein „So— fe hat 85 wohl geſchickt, mal nach dem Wetter zu uen— häs“ „Nein! Er iſt nicht feige, weder er noch meine Schweſter wiſſen etwas davon“, blitzte ſte ihn ab. „Hm, die es angeht, wiſſen nichts davon! Das iſt mal Zahn Kan aß Jobſt und die Sohrmanns dieſes hübſche Mädchen vorgeſchickt 5 f 1 mier ſchwach, alſo halten wir den Daumen darauf. E Grunde genommen verſöhnlich geſtimmt, und dachte: Vielleicht werde ich ihn in einem Jahre auf⸗ nehmen, wenn ich weiß, wie die Dinge laufen. wir Ich verſtehe ja davon nichts, aber ich glaube, Jobſt tuürd wiſſen, was er braucht. Herr Franke, Sie ſind doch üreddter Linie ſein Vater, das mit dem Chef iſt doch nur helfe remde ſo wichtig!“ Sie lachte plötzlich„Wir Mädels el ſen unſerem Vater auch oft im Geſchäft. Da gibt es 5 5 Menge Ulk. Wir ſagen zum Spaß:„Herr Sohrmann, 3 kr tut ſtreng: Fräulein, Sie find eine Schlafmütze! niche auch Vbelnſſe aber nur aus Liebe. Schön— Ebriſ Die Blauaugen ſtrahlen ihn vergnügt an. eiſtian Franke ſpürte ein fremdes, warmes Gefühl auf⸗ Aus Baden und den Nachbargauen Die Maul. und Klauenſeuche. In der verfloſſenen Berichtswoche hat die Zahl der ver⸗ ſeuchten Gemeinden und diejenigen der freigewordenen Ort⸗ ſchaften ſich die Waage gehalten. Denn ſeit der Verichterſtat⸗ tung am 7. März iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche in zwei Gemeinden neu und ie vier Gemeinden wieder ausgebro⸗ chen. Es handelt ſich um folgende Ortſchaften: Landkreis Freiburg: Hartheim. Landkreis Konſtanz: Konſtanz. Land⸗ kteis Mosbach: Billigheim. Landkreis Müllheim: Müllheim. Landkreis Pforzheim: Ellmendingen, Oeſchelbronn.— So⸗ mit waren am Abend des 14. März, wie in der Vorwoche, noch 41 Gemeinden und Vororte verſeucht. — Rückerſtattung von Beiträgen aus der Angeſtellten⸗ verſicherung. Der Anſpruch auf Rückerſtattung von Beiträgen zur Angeſtelltenverſicherung verjährt in ſechs Monaten nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem ſie entrichtet worden ſind. Irrtümlich geleiſtete Beiträge kann der Verſicherte binnen zehn Jahren nach der Entrichtung zurückfordern, wenn ihm nicht ſchon Ruhegeld oder ſonſtige Rente rechtskräftig bewil⸗ ligt iſt und die Marken nicht in betrügeriſcher Abſicht ver⸗ wendet ſind. Der Arbeitgeber kann die Beiträge nicht mehr zurückfordern, wenn der Verſicherte ihm den Wert ſeines Anteils geſtattet hat oder ſeit der Entrichtung zwei Jahre verfloſſen ſind. 3 Wechſel in der Führung des Bannes 109 der HJ. () Kariscuhe, Die Hitlerjugend des Standorts Karls⸗ ruhe krat abends zum Appell im Großen Feſthalleſaal an, wo die Uebergabe des Bannes 109 an den Oberjungſtamm⸗ führer Wackenheim aus Mannheim ſtattfand. Nach dem Fah⸗ neneinmarſch unter den Klängen der Bannkapelle wurde zur Einleitung der Feier das Lied„Auf hebt unſere Fahnen“ geſungen. Dann folgte ein Vorſpruch über Sinn und Kraft der Gemeinſchaft, worauf Obergebietsführer Friedhelm Kem⸗ per das Wort ergriff, um ſich zugleich auch im Namen der geſamten Karlsruher Hitlerjugend von dem bisherigen Bann⸗ führer Eſchle zu verabſchieden, der ſich in ſeiner Tätigkeit Dank und Anerkennung verdient hat. Seine jahrelangen praktiſchen Erfahrungen als Jugendführer werden ihm bei der Führung der Führerſchule des Gebietes 21(Baden) in Lahr(Schw.) zugute kommen, mit der ihn der Obergebietsführer beauftragt hat. Dieſer gab Eſchle die beſten Wünſche mit auf den Weg und legte ſodann die Führung des Bannes 109 in die Hände des Kameraden Wackenheim, der ein gebürtiger Karlsruher iſt und in den letzten Monaten mit dabei war, als es galt, den Sudetengau aufzubauen. Nachdem der Obergebietsführer noch den Blick auf die großen weltgeſchichtlichen Geſchehen dieſer Tage gelenkt hatte, ſchloß er mit einem flammenden Bekenntnis zu Führer, Reich und Volk. Freudig hallten das Siegheil und das Lied„Anſere Fahne flattert uns voran“ durch den Saal. Damit war der Appell beendet. () Huttenheim b. Bruchſal.(Kind im Bran dwei⸗ her ertrunken.) Beim Spielen fiel das ſechsjährige Söhn⸗ chen des Sattlers Schönecker in Schwetzingen, das bei ſeinen Großeltern hier weilte, in den Brandweiher und ertrank. Ob⸗ wohl der Kleine ſofort geborgen werden konnte, blieben die Wiederbelebungsverſuche erfolglos. () Pforzheim.(Feuer in einer Geflügelzüch⸗ te rei.) Nachts kurz nach 12 Uhr brach in einem Hühnerſtall der Geflügelzüchterei Hecht aus bisher noch nicht bekannter Arſache Feuer aus, das den Stall völlig vernichtete. 400 Küken fielen den Flammen zum Opfer. Freiburg.(Arbeitskame raden beſtohlen. Es gibt kaum eine ſchlimmere Handlung, als wenn man uch am Eigentum ſeiner Arbeitskameraden vergeht. Der 27/jäh⸗ rige Franz Reinmann aus Müllheim war als Bacchhalter einer Bauten in der Nähe von Karlsruhe angeſtellt und hatte u. a. die von der Firma für ihre Belegſchaft eingeführ⸗ ten Arlaubskarten mit Urlaubsſparmarken zu verwalten. Ein Mitglied der Belegſchaft ſtellte feſt, daß der Gegenwert in Höhe von ca. 20 Mark für geklebte Marken bei der Poſt als Einlöſungsſtelle bereits abgehoben war und zwar gegen Quittung mit dem Namen des Inhabers. Als Täter der Arkundenfälſchung und des Betruges konnte nur Reinmann in Frage kommen. Er leugnete zwar entſchieden, jedoch be⸗ zeichnete auch das Gutachten eines Schriftſachverſtändigen ihn als Fälſcher. Das Gericht hielt ihn daher für über⸗ führt und verurteilte ihn, zumal er bereits mehrmals und auch ſchon einſchlägig vorbeſtraft war, zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis. Von einer Zuchthausſtrafe, die der Staatsanwalt be⸗ antragte, wurde noch einmal abgeſehen. ſteigen. So etwas gab es? Aber ſofort meldete ſich eine andere Stimme, die ihn ein Leben lang getrieben, die die 3 hochgebracht hatte. Ja, natürlich: Flauſen, dummes eſchwätz! Er erwürgte die weiche Regung, ſchob die Hände in die Taſchen und begegnete den Blauaugen, die man ihm ins Haus geſchickt hatte, mit höhniſchem Blick. „So: Ulk und Spaß gibt es bei der Firma Sohrmann? Na— von mir aus! Man ſieht auch, wohin das führt, Fräulein! Abwärts, verſtehen Sie! Fragen Sie nur den Herrn Papa mal ſelbſt, ob ich recht habe!“ Er lachte laut und ſchallend.. 5 ö Das Mädchen richtete ſich plötzlich auf, die Lippen öffneten ſich zu zorniger Entgegnung.. i Franke ſchnitt mit einer Handbewegung jeden Ein⸗ wand ab. „Sagen Sie der Schweſter und den Eltern, bei A. Ch. Franke gibt es keinen Ulk und Spaß, dafür gibt es Ge⸗ ſchäfte und Geld. Darum allein ſcheint es meinem Herrn unior zu gehen— und augenſcheinlich auch Ihrer werten Familie„ſetzte er brutal hinzu. Dieſe neue Jugend ſchien keinen ſonderlichen Reſpekt vor Alter, wirtſchaftlichem Er⸗ folg und Geld zu haben. Gern hätte er aber die letzten Worte zurückgenommen. 5 Die Mädchenaugen füllten ſich langſam mit Tränen, die roten Lippen begannen zu zittern. Sie 5 ſich und ing ſtill zur Tür. Die Hand auf die Klinke gelegt, wandte fie ſich noch einmal um und ſagte: „Mein Vater iſt viel reicher als Sie, Herr Franke!“ Der Meiſter lachte zornig auf. Leichte Schritte ver⸗ klangen im Flur. Viel reicher? Was verſteht ſo eine junge Gans von Geld und Geldeswert! Viel reicher, lachhaft! Als er über die Treppen ſeines großen Hauſes ging, ch die Mädchenſtimme in ihm fort. Plötzlich wandelte ſi der Sinn ihrer Worte— er blieb mit einem Ruck ſtehen und fuhr ſich mit der Hand über die Augen. Ein junges Menſchenkind hatte ihm eine Lehre ge⸗ geben. Nicht in Zorn oder in ſondern traurig und verſtört, mit dicken Tränen in unſchuldigen Augen, die vorher nur geſtrahlt und gelacht hatten. Er verlor ſekundenlang alle Sicherheit, ſtand auf der Treppe, die Hand ſchwer auf dem Geländer. Das Leben hat mich bitter und mißtrauiſch gemacht; ich mußte mich ewig wehren und kämpfen, ich habe es tauſendmal erfahren: die Menſchen Freiburg.(Zuchthaus für einen Betrügerg Der 47jährige Ernſt Jauch hatte ſich einige Jahre gut gehal⸗ ten, um dann erneut in ſeinen verbrecheriſchen Hang zu ver⸗ fallen, der ihm bereits 22 Vorſtrafen wegen zahlreicher Be⸗ trügereien und Anterſchlagungen einbrachte. Als Vertreter einer württembergiſchen Waagefabrik übernahm der Ange⸗ klagte widerrechtlich auch einige Male das Inkaſſo, ließ ſich zum größten Teil den vollen Kaufpreis geben und verwendete das Geld für ſich. In anderen Fällen begnügte er ſich mit Anzahlungen und ſchließlich ſchickte er ſeiner Firma fingierte Beſtellungen, um auf dieſe Weiſe in den Genuß der Proviſion zu kommen. Die Große Strafkammer beim Landgericht Frei⸗ burg verurteilte den Ernſt Jauch wegen 10 Fällen des voll⸗ endeten Betrugs und wegen einem Fall von Anterſchlagung, alle im wiederholten Rückfall, unter Verſagung milderndet Amſtände zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus, 1000 Mark Geld⸗ ſtrafe und zu den Koſten. Die Geldstrafe ſowie drei Monate 1 1 gelten als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. dDiersburg b. Offenburg.(Lebens rettung.) Das dreijährige Söhnchen des Chriſtian Moſer fiel in einem un⸗ bewachten Augenblick in den hochgehenden und reißenden Dorfbach. Ein Ortenberger Zementeur konnte das Kind, als es ſchon hundert Meter bachabwärts getrieben war, vom Tode des Ertrinkens retten, denn die ſofort angeſtellten Wiederbele⸗ bungsverſuche hatten Erfolg. Bad Dürrheim.( Fremdenverkehr.) Anſer Schwarzwaldkurort verzeichnete im Februar 1939 818 Neu⸗ ankünfte von Gäſten mit 21 843 Uebernachtungen. Bis 1. März 1939 betrug die Zahl der angekommenen Gäſte 17186 mit 40 348 Uebernachtungen. Die Zahl der angekommenen Gäſte aus dem Ausland betrug 6. (). Konſtanz.(Zwei Schweſtern zählen 176 Jahre.) Fräulein Antoinette Eggler vollendete das 90. Lebensjahr. Sie iſt eine Apothekerstochter und aus Geiſingen bei Donaueſchingen gebürtig. Die ſehr rüſtige Jubilarin unter⸗ nimmt mit ihrer 86jährigen Schweſter, der Witwe Mathilde Holzer, ihren täglichen Spaziergang. Ii Die Sterbeſzene. Unter ungewöhnlichen Umſtänden ſtarb der Heldenbariton des Mainzer Stadttheaters, Franz Stephan. Der beliebte und talentvolle Sänger, der ſchon länger leidend war hatte noch vor etwa zwei Wochen in Puccinis„Tosca“ als Scarpia mitgewirkt. In der Sterbe⸗ zene dieſer Rolle wurde der Sänger von einem Herzanfall betroffen, dem der im zweiten Jahr in Mainz tätige erſt 37jährige Künſtler nun erlegen iſt. A Aukounglück im Schneetreiben.— Zwei Toke. Nachts gegen halb 12 Uhr ereignete ſich auf der Autobahn Stutt⸗ gart—Ulm zwiſchen Bollingen und Dornſtadt bei Kilometer 141, ein ſchwerer Verkehrsunfall Im Schneetreiben geriet ein mit zwei Perſonen beſetzter Kraftwagen mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit aus der Fahbrahn gegen einen Brückenpfeiler. Der Wagen wurde dabei vollkommen zertrümmert Die bei⸗ den Inſaſſen, der 1904 geborene Ernſt Gemmer, der das Fahrzeug lenkte, und der 1910 geborene Georg Müller, beide aus Thalfingen(Kreis Neu⸗Ulm), wurden dabei töd⸗ lich verletzt Die beiden Getöteten hatten eine Schwarzfahrt mit dem einer Thalfinger Firma gehörenden Kraftwagen unternommen. Ab Liebespaar legte ſich auf die Schienen. Auf dem Bahnkörper zwiſchen Giengen⸗Brenz und Herbrechtingen wurde die Leiche eines 16jährigen Mädchens und eines 29. jährigen Mannes aus Giengen gefunden. Die Beiden haben ſich am Abend vorher von zu Hauſe entfernt und in den Morgenſtunden in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vom Zug über⸗ fahren laſſen. Ai Pionier des oſtmärkiſchen Fremdenverkehrs ködlich verunglückt. Der stellvertretende Geſchäftsführer des Lan⸗ desfremdenverkehrsverbandes Wien, Wolfgang Scholz, iſt mit ſeiner Gattin und ſeinem Sohn tödlich verunglückt. Scholz, der Träger des Goldenen Ehrenzeichens war, hat ſich um den Aufbau der Fremdenverkehrsorganiſation in der Oſtmark weſentliche Verdienſte erworben. ah Jüdiſche Eheſchſebungen in Eftland. In der eſtländi⸗ ſchen Oeffentlichkeit haben immer häufiger werdende Zei⸗ tungsanzeigen allgemeines Aufſehen erregt, in denen jü⸗ diſche Emigrantinnen Ehepartner ſuchen, die unbedingt eſt⸗ ländiſche Staatsangehörige ſein müſſen. In den Anzeigen werden den zukünftigen Ehemännern ungewöhnlich hohe „Entſchädigungszahlungen“ angeboten. Natürlich handelt es ſich dabei um plumpe Schiebungen, da die jüdiſchen Emi⸗ grantinnen nichts anderes bezwecken, als durch eine Heirat die eſtländiſche Staatsangehörigkeit zu erwerben und ſich damit das Aufenthaltsrecht in Eſtland zu ſichern. 1 9 gemein! Jawohl, zu mir war nie jemand gut und teb. Martha! ſchrie eine Stimme in ihm auf, Ja, ja, natürlich, das war nur ihre Pflicht, 15 war meine Frau, das zählt nicht mit! Zählt nicht mit?„Do muß ich mich fei wundern, Chriſtion!“ klang die harte Stimme des Bauern Adler in ihm auf. Quatſch, das war doch wieder etwas anderes! Er nahm raſch die letzten Treppenſtufen und flüchtete in ſein Kontor. Ja, hier iſt meine Welt, da hängen die Diplome, da liegen die Bücher, darin ſtehen Zahlen, die Zeugen meines Wertes ſind! Nein, ich habe vor niemandem zu kuſchen! Wer etwas von mir will, der kann— gemeſſen an meinem Leben!— ruhig die Mütze in der Hand halten und bitten! Jawohl, er kann ſogar dreimal bitten, wenn es mir vorher noch nicht an der Zeit ſchien, zu gewähren. Die„Schenker“ ſind ſchon längſt ge⸗ ſtorben, verdammt noch einmal! Chriſtian Franke ri ſeine Haupt⸗ und Geheimbücher aus dem. breitete ſie vor ſich aus, berauſchte ſich an Zahlenkolonnen Ja, dieſe Kolonnen marſchierten für ihn, ſie ſangen un⸗ entwegt: A. Ch. Franke! A. Ch. Franke] 185 8 Ja, ſo ſaß der Meiſter und Fabrikant Chriſtian Franke jetzt oft in ſeinem großen leeren Hauſe. In der letzten Zeit faſt jeden Abend. Er erwürgte alle Stimmen, die aus fremden Welten hinüber wollten. Er ſchätzte ſie den Stimmen gleich, die ihn ein Leben lang aus allen Lagern, die er hatte durchſchreiten müſſen, gefolgt waren, um ihn neidvoll und boshaft zu befehden. Wann wirſt du wiſſen, Chriſtian Franke, daß der Menſch gar nicht in große leere Häuſer gehört, daß die Bankkonten und Zahlenkolonnen ein glattes Nichts ſind vor der Tatſache, daß auch der Reichſte, der Königlichſte, der Berühmteſte eigentlich nur eine ganz, ganz kleine Wohnung braucht! Einige Bretter und Brettchen bei den einen, ein Metallgehäuſe bei den anderen. Ja, darin heißt es den Jüngſten Tag erwarten. Wann wird er ſein? Nie⸗ mand weiß es? Jeder aber weiß, mit gnadenloſer Gewiß⸗ heit, daß dieſe ganz kleine Wohnung ſeiner wartet Viele wollen es nur nicht wiſſen. Sie ſind ſehr zu be⸗ dauern. Sie fahren falſchen Kurs. Sie haben einen höchſt⸗ perſönlichen Kompaß erfunden, erprobt, geeicht; ſie tragen ihn vor ſich her und glauben an ihn, oft bis zu der Stunde, wo er ihnen durch eine ungeduldige Knochenhand weg⸗ genommen wird wie ein Spielzeug... FFortſetzung folgt) —.— 2225... T——— Vollziehende Gewalt beim Heer Aufruf an die Bevölkerung Böhmens und Mährens. Berlin, 16. März. Der Oberbefehlshaber des Heeres erläßt folgenden Auf⸗ ruf an die Bevölkerung in Böhmen und Mähren: „Nach dem Willen des Führers und Oberſten Befehls⸗ habers der deutſchen Wehrmacht ſind deutſche Truppen in Euer Land eingerückt mit dem Auftrage, Ruhe und Ord⸗ nung aufrechtzuerhalten und den Schutz der Bevölkerung zu übernehmen. In den unter den Schutz der deutſchen Truppen geſtell⸗ ten Gebieten iſt die vollziehende Gewalt auf mich und die Oberbefehlshaber der Heeresgruppen überkragen. Die ge⸗ ſamte öffenkliche Verwaltung arbeitet, ſoweit nichts anderes beſtimmi wird, weiter Dies gilt auch für Polizei. Poſt und Eiſenbahn ſowie für die öffentlichen Betriebe. Das geſamke Wirtſchaftsleben läuff weiter. Jeder bleibe an ſeiner Stelle und führe ſeine Arbeit fort. Arbeitsniederlegung wird als Sabotage gewertel. den Anordnungen der deukſchen Mili⸗ kärbehörden iſt unbedingt Folge zu leiſten. Jeder halte ſich an die gegebenen Befehle, die dem Wohle der Geſamkheit wie des Einzelnen dienen.“ Meldung über den Verlauf der Aktion Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, erſtattete am Donnerstag kurz nach 12 Uhr dem Führer und Oberſten Befehlshaber auf der Prager Burg Meldung über den Verlauf der Aktion des Heeres. Beim Eintreffen des Oberbefehlshabers des Heeres auf der Burg erwies eine Ehrenkompanie des Ehrenbataillons des Infanterie⸗Regiments 102, das die Burgwache übernommen hat, die Ehrenbezeugungen. Die Leiſtungen der Truppe Beſondere Anerkennung des Führers. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat an den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, folgenden Erlaß gerichtet: An den Oberbefehlshaber des Heeres! Das Heer hat am 15. März 1939 durch die raſche Be⸗ ſetzung der wichtigſten Skädte Böhmens und Mährens altes Reichsgebiet unte: die Hoheit Großdeukſchlands geſtellt. Trotz der Unbilden ſtürmiſcher Wintertage und ſchwie⸗ riger Wegeverhältniſſe haben die Verbände des Heeres und die ihnen unterſtellten Einheiten der Luftwaffe wenige Stunden nach Ausgabe des Befehls die Grenzen überſchrit⸗ ten und ihre Marſchziele erreicht. Truppen, die ſch auf der Fahrt nach Prag ankraf, machten kroß der hinter ihnen lie⸗ genden Anſtrengungen einen vorzüglichen Eindruck. Ich ſpreche Offizier und Mann für ihre Leiſtung und Haltung meine beſondere Anerkennung aus. Adolf Hitler.“ Das deutſche Prag Deutſche Truppendiſziplin macht ſtarken Eindruck Prag hat über Nacht ein anderes Ausſehen angenommen. Der Schneeſturm hat aufgehört, eine leuchtende Sonne liegt über der Stadt. Das Skbedtbild zeigt den gewohnten Anblick eines Arbeitstages. Die Straßen ſind mit Menſchen efüllt, die ihrer Beſchäftigung nachgehen, die zu ihrem Uro eilen oder die ihre Einkäufe beſorgen. Nirgends be⸗ merkt man im Straßenbild, daß etwas Außergewöhnliches geſchehen iſt. Wenn nicht die deutſchen Truppen durch die Stadt zögen, ſo könnte man überhaupt meinen, daß ſich in Prag nichts geändert hat. Von den amtlichen Gebäuden weht zu Ehren des Führers die weißrote Flagge mit dem blauen Dreieck— die Flagge Böhmens. Die Prager Blätter melden mit großen Ueberſchriften die Ankunft des Führers und berichten ausführlich von dem Einmarſch der deutſchen Truppen, wobei ihr korrektes und diſzipliniertes Verhalten beſonders hervorge⸗ hoben wird. Die meiſten Zeitungen bringen dabei Bilder des Führers und ſolche vom Einmarſch der Truppen. Viele Fotos zeigen die deutſchen Soldaten in Geſprächen mit der Prager Bevölkerung.„Lächelnd ziehen ſie ein“, heißt die Unterſchrift unter einem dieſer Bilder. In den Straßen hört man wieder deutſche Laute. Die Poliziſten, die Taxi⸗ chauffeure, alle geben wieder auf Deutſch Antwort, un⸗ terhalten ſich auf Deutſch mit den Truppen. Es zeigt ſich wieder, daß Prag immer eine deutſche Stadt war. Allenthalben äußert man die große Hoffnung, daß es jetzt mit der wirtſchaftlichen Depreſſion zu Ende ſei und daß auch der wirtſchaftliche Aufſchwung im Rahmen des Großdeut⸗ ſchen Reiches für das Land Böhmen beginnen werde. Ueber⸗ all ſpürt man die Beſinnung auf die große hiſtoriſche Ver⸗ gangenheit, in der das Land Böhmen immer in den Rah⸗ men des Deutſchen Reiches gehört. Dies kommt auch in den Zeitungen deutlich zum Ausdruck. Auch am Donnerstag bildet der Einzug deutſcher Trup⸗ pen in Prag das Hauptintereſſe der tſchechiſchen Bevölke⸗ rung. Die Einmarſchſtraßen ſind von einer großen Menſchen⸗ menge umſäumt, die mit Bewunderung auf die deutſchen Truppen blickt. Aus den Unterhaltungen, die die tſchechi⸗ ſchen Zuſchauer untereinander führen, geht hervor, daß ſie von der Ausrüſtung und dem Verhalten und Auftreten der deutſchen Soldaten überraſcht und tief beeindruckt ſind. Das Intereſſe an dem nie geſehenen Schauſpiel hat alle anderen Empfindungen in den Hintergrund gedrängt. Haben be⸗ reits geſtern die einziehenden motoriſierten Truppen ſo manche Illuſion und falſche Vorſtellung über die deutſche Armee zerſtört, ſo gilt dies nicht weniger für die Infan⸗ terie. Der Vormarſch der Angarn Die polniſche Grenze erreicht Budapeſt, 17. März. Donnerstag nachmittag um 15.20 Uhr hat ein Teil der von Munkacs aus über Szolyva in die Karpatho⸗Ukraine einrückenden ungariſchen Truppen bei der am Paß von Verecke gelegenen Gemeinde Petruſovics die polniſche Grenze erreicht. Eine andere Kolonne des gleichen Truppenkörpers traf zur ſelben Zeit von Szolyva ausgehend in der an der Bahnlinie zwiſchen Munkacs und Lavoczne liegenden Gemeinde Voloc ein, die ungefähr 10 km von der polniſchen Grenze entfernt iſt. i n den Berichten wird beſonders darauf hingewieſen, 205 ſtarkes Schnee und ſchwieriges Gelände 8 Vormarſch der ungariſchen Truppen verzögert hätten. Eine Gruppe tſchechiſcher Gendarmen und Grenzwachen über⸗ ſchritt die polniſche Grenze und wurde entwaffnet. Ferner aben(ſchechiſche Truppenabteilungen die polniſche Grenze überſchritten. Flaggenhiſſung in Brünn Mähren unter dem Schutz des Reiches Brünn, 17. März. Unter nage e Ankeilnahme der Brünner Bevölkerung ſtellte der Oberbefehlshaber der Hee⸗ resgruppe 5, General der Infanterie Liſt, am Donnerskag das Land Mähren durch den feierlichen Akt der Flaggen⸗ bolfug in der mähriſchen Landeshaupkſtadt unter den Schutz es Großdeutſchen Reiches. Auf dem feſtlich geſchmückten Adolf⸗Hitler⸗-Platz, dem früheren„Freiheits“-Platz, ſtanden die Deutſchen Brünns und der benachbarten kleineren und größeren Städte, um dieſem feierlichen und ſymboliſchen Akt beizuwohnen. In weitem Umkreis des Platzes waren die Mitglieder der Hei⸗ natverbände mit ihren Fahnen aufmarſchiert. Im Nahmen der Stadtverwaltung hieß der Bürgermeiſter den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 5 und mit ihm die tolze deutſche Wehrmacht willkommen, die ein neues Kapi⸗ el in der Geſchichte der Stadt Brünn eröffnet habe. General Liſt dankte im Namen der Truppen für den herzlichen Empfang, der den ihm unterſtellten Trup⸗ den nicht nur in Brünn, ſondern im ganzen Land Mäh⸗ ren von der Bevölkerung bereitet worden war. Nach dem Befehl des Führers hätten die Soldaten nur eine Aufgabe: das Leben, die Sicherheit und das Gut aller Bewohner Mährens zu gewährleiſten und ihnen die lang erſehnte Ruhe zu bringen. Zum äußeren ſichtbaren Zeichen, daß jetzt das Reich den Schutz des Landes übernommen hat, ſtiegen darauf die Kriegsflaggen an den beiden neben der Tri⸗ hüne errichteten Maſten langſam empor, während die Zehn⸗ tauſende ihre Häupter entblößten und mit erhobenem Arm die Flaggen grüßten. In Mähriſch⸗Oſtr au Die deutſchen Truppen haben inzwiſchen auch faſt das geſamte Gebiet um Mähriſch⸗Oſtrau zwiſchen der deutſchen und der ſlowakiſchen Grenze beſetzt und damit unter den Schutz des Reiches genommen. Ueberall zeigt ſich bei ihrem Einzug das gleiche Bild. Von der volksdeutſchen Bevölke⸗ rung wurden die Soldaten des Führers mit hellem Jubel begrüßt Aber auch bei der tſchechiſchen Bevölkerung hat ſich die Beſonnenheit durchgeſetzt, nachdem die Macht der Hetzer und Provokateure gebrochen wurde. In völliger Ordnung hat ſich die Uebernahme der Vollzugsgewalt durch die Wehrmacht, die Polizei und die von ihnen Beauftragten vollzogen. Das tſchechiſche Militär hat überall ohne Wider⸗ ſtand die Waffen niedergelegt. Die tſchechiſchen Sol⸗ daten bleiben bis auf weiteres in ihren Kaſernen. Rei⸗ bungslos und in ritterlichſten Formen vollzog ſich die Uebergabe der militäriſchen Gewalt an die deutſchen Kom⸗ mandeure. In Mähriſch⸗Oſtrau erſcheinen bereits wieder tſchechiſche Zeitungen. Sie werden wie bisher von dem tſchechiſchen Schriftleiterſtab bearbeitet. Nur die Juden ſind ausgeſchaltet worden. Bezeichnend war die Feſtſtellung tſchechiſcher Journaliſten in einem Geſpräch mit deutſchen Schriftleitern, daß ihnen„keinerlei Unbill“ ge⸗ ſchehen ſei. Staunend ſahen die Tſchechen, mit welch unbeſchreib⸗ licher Genauigkeit, Schnelligkeit und Ordnung ſich die geſamte Beſetzungsaktion vollzog. Staunend ſahen ſie auch die prachtvolle Haltung unſerer Soldaten, die trotz der hin⸗ ter ihnen liegenden Strapazen immer mit der gleichen Straffheit auftreten, trotz Schneetreiben und Kälte unter dem Geſang ihrer Lieder durch die Straßen marſchieren und die für jeden ein freundliches Wort und eine freund⸗ liche Auskunft bereit haben Nachträglich mag manchem Tſchechen beim Anblick dieſer prachtvollen Soldatengeſtalten Zweifel an der antideutſchen Agitation aufſteigen, die noch bis in die letzte Zeit hinein Märchen über eine angebliche Hungersnot in Deutſchland ausſtreuten. 1. Mähriſch⸗Oſtrau dankt der Wehrmacht. Beim Oberkommando der Wehrmacht ging aus Mäh⸗ riſch⸗Oſtrau folgendes Telegramm ein:„Die deutſche Be⸗ völkerung des Oſtrauer Gebietes dankt der Wehrmacht für die unblutige Befrelung aus großer Not.“ i Der Führer verläßt Prag Am frühen Nachmittag des Donnerstag ſind in dem Vorhof der Prager Burg in weitem Viereck die Studenten der deutſchen Hochſchulen aus Prag angetreten. Eine ganze Anzahl iſt unter ihnen mit verbundenem Kopf, Studenten, die in den letzten Tagen überfallen wurden, die für ihr Deutſchtum leiden mußten. Sie führen ihre Studentenfahne mit, die Fahne des NS⸗Studentenbundes aus Prag, der ſeine Geſchichte hat. Seit 1927 führen ſie dieſe Fahne. Dann mußten ſie ſie nach Deutſchen herüberſchaffen, als ſie im Jahre 1933 aufgelöſt und verboten wurden. Mit den Stu⸗ denten ſind angetreten die Politiſchen Leiter der bisherigen Landesgruppe der NSDAP in Prag und eine Schar deut⸗ ſcher Mädel. Eine Ehrenkompanie mit Muſikkorps ſchließt das weite Viereck. Draußen auf dem weiten Vorplatz drän⸗ gen ſich Tauſende von deutſchen Volksgenoſſen. Kommandos ertönen:„Stillgeſtanden!“ und kurz dar⸗ auf:„Präſentiert das Gewehr!“ Der Führer betritt den Vorhof. Der Präſentiermarſch wird übertönt von dem brau⸗ ſenden Jubelſturm. Der Führer nimmt die Meldungen ent⸗ gegen und ſchreitet langſam die Fronten ab. Hier drückt er einem verwundeten Studenten die Hand, dort klopft er einem anderen auf die Schulter und ſpricht freundliche Worte mit dieſen jungen deutſchen Kämpfern. Unaufhörlich jubeln die Deutſchen Prags dem Führer zu, als er den Wa⸗ gen beſteigt. Langſam ſetzt ſich die Kolonne in Bewegung. Tief ergriffen ſteht die Menge. Mit Tränen in den Augen winken die deutſchen Volksgenoſſen hinter dem Wagen her. Sie werden dieſe Stunde nie vergeſſen, die der Befreiung von Willkür und Unterdrückung. „Die Wagenkolonne fährt den Hradſchin herunter. Eine 1 Stunde iſt vorüber. Der Führer hat Prag ver⸗ aſſen. ö Im Zeichen der Verſtändigung Tschechen hiſſen Hakenkreuzbanner Prag, 17. März Der tſchechiſche nationaliſtiſche Ausſchuß Zeſty Narodni Vybor“, der für die Herſtellung guten Einvernehmens zwiſchen dem tſchechiſchen und dem deutſchen Volk eintritt, erhielt am Donnerstag eine große Zahl von Beitrittserklärungen der verſchiedenſten tſchechiſchen Kör⸗ perſchaften und Wirtſchaftsgruppen, vor allem vom Tſche⸗ chiſchen Nationalrat, von zahlreichen Arbeiterverbänden und Gewerbetreibenden⸗Organiſationen. g Zum Zeichen der guten Abſicht für die künftige Geſtal⸗ kung der deutſch⸗tſchechiſchen Beziehungen veranlaßte der „Zeſky Narodni Bybor“, daß auf dem Prager Parlament wuerden de Hakenkreuzfahnen neben der Skaatsfahne gehißl wurden. Or. Frick nach Prag berufen Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick. hat ſich auf Befehl des Führers zur Klärung der ſtaats rechtlichen Fra⸗ gen in. böhmiſch⸗mähriſchen Raum am Donnerstag im Flugzeug des Führers nach Prag begeben. Ruhe und Sicherheit Ziele ohne Zwiſchenfälle erreicht Berlin, 17. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Im Laufe des 16. März haben die Truppen der Hee⸗ resgruppe 3 und der Heeresgruppe 5 im weſentlichen die alg endgültige Ziele zugewieſenen Räume ohne Zwiſchenfälle erreicht. Die Ruhe und Sicherheit in den Ländern Pöh⸗ men und Mähren iſt damit hergeſtellt. Mit Wetterverbeſſerung überflogen mehrere Geſchwader der deutſchen Luftwaffe die Länder Böhmen und Mähren. Die Verbände berührten nachmittags Prag und Brünn.“ Der Einſatz der Luftwaffe Beſondere Anerkennung des Führers. Prag, 17. März. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat an den Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, folgenden Erlaß gerichtet: „An den Oberbefehlshaber der Luftwaffe! Die Luftwaffe hat am 15. und 16. März 1939 bei der Beſetzung Böhmens und Mährens durch ihren kühnen Ein⸗ ſatz krotz ungünſtigſter Wetterverhältniſſe höchſte Einſatz. bereitſchaft und perſönlichen Muk bewieſen. Ich ſpreche Offizier und Mann für ihre Leiſtung und Haltung meine beſondere Anerkennung aus. Adolf Hitler.“ Kominternmaterial weggeſchafft Warſchau, 17. März.„Expreß Poranny“ berichtet aus Prag über die„Liquidierung“ der dortigen ſowjetruſſiſchen Geſandtſchaft. Sie erfolgte unmittelbar vor dem Einzug der deutſchen Truppen in Prag. In der Nacht zum 14. März habe im Palais der ſowjetruſſiſchen Geſandtſchaft die ganze Nacht hindurch Licht gebrannt. Immer wieder ſeien Autos vorgefahren, die mit rieſigen Koffern und Kiſten beladen wurden, um dann mit unbekanntem Ziel Prag zu verlaſſen. Das Warſchauer Blatt nimmt an daß dieſe Laſtwagen das Archiv der tſchechiſchen Filiale der Komintern und kommu⸗ niſtiſches Hetzmaterial fortgeſchafft haben. Anfreiwillige Selbſtironie Paris, 17. März. Der„Paris Midi“ verkündet in größ⸗ ter Schlagzeile:„Im Schloß der Könige Böhmens bereitet Hitler ſeine Proklamation vor, um die Wiederherſtellung des Heiligen Römiſch⸗Deutſchen Reiches zu verkünden.“ Der verantwortungsloſe Leitartikler des„Paris Midi“ erkühnt ſich dann, von einem neuen„germaniſchen Gewaltſtreich“ in Mitteleuropa zu ſprechen, der das Gewiſſen revoltiere und die Ziviliſation noch mehr zurückweichen laſſe. Es wird dann allerdings an die während der letzten 20 Jahre von den franzöſiſchen Parteien und Politikern angehäuften Fehler, Irrtümer, Illuſionen, Lügen und Verzichte erinnert. Mit unfreiwilliger Selbſtironie ſchließt das Blatt, wo⸗ mit es den deutſchen Standpunkt nur unterſtreichen kann: „Die tauſendjährige Geſchichte der Welt iſt eine wiederholte Demonſtration des Zuſammenbruchs der brutalen Gewalt unter dem Druck der unſterblichen Kräfte des Geiſtes und der Seele.“ Die Aufnahme in London und Paris London, 16. März. Die Londoner Preſſe, die den Ei zug des Führers in die Prager Burg in rieſiger Au, machung ſchildert, ſtellt allgemein erleichtert den Fort; fall der Garantie für die Tſchecho⸗Slowakei feſt deren endgültige Auflöſung nach Anſicht der Blätter faſt un vermeidlich war. Weiter wird die ührwerksmäßige Genau⸗ igkeit des deutſchen Einmarſches mit Bewunderung ber zeichnet. 5 Paris, 16. März. die franzöſiſche Preſſe zeigt für die notwendige Entwicklung im böhmiſch⸗mähriſchen Raum wenig Verſtändnis, Faſt alle Blätter ergehen ſich in Entrüſtung aus der in erſter Linie der Aerger über den endgültigen Zuſammenbruch des franzöſiſchen Einkrei⸗ ſungsſyſtems ſpricht. Englands Flottenrüſtung Ein Rekord, ſagt der Regierungsverkreter London, 17. März. Der parlamentariſche Staatsſekretär der Admiralität, Shakeſpeare, brachte am Donnerstag den Marinehaushalt im Unterhaus ein. Er wies darauf hin, daß der Marinehaushalt ſich auf 149 Millionen Pfund ge; genüber 126 Millionen Pfund im vorigen Jahre ſtelle. Das ſei ein Rekord. Von dieſer Summe ſeien nicht weniger alz 61 Millionen Pfund für Neubauten und Reparaturen aus geworfen. Im Laufe des letzten Jahren ſeien 43 Kriegsschiſ in Dienſt geſtellt worden. 1939 ſollten 60 Schiffe in Dient geſtellt werden. a Shakeſpeare begründete hierauf beſonders den Bau 19 zwei Schnellſchlachtſchiffe von 40 000 Tonnen mi 40.6·em-Geſchützen, der nötig ſei. die Großkampfſchiff⸗ 5 werde Ende 1943 ſich auf 21 ſtellen. Er wies dann arauf hin, daß das Bauprogramm für 1939 insbeſondeh auch Schifſe zum Schutze des Handels vorſehe, darunter 10 Begleikſchüffe eines neuen Typs, die etwa Mal 19 fertig ſein würden Insgeſamt befänden ſich 870 000 Tol nen in Bau, nämlich 9 Schlachtſchiffe, 6 Flugzeugmutte⸗ ſchiffe, 25 Kreuzer, 53 Zerſtörer, 19 U-Boote und eine große Zahl keiner Schiffe 5 ie Das ſei eine Leiſtung, wie es ſie im Frieden noch 15 gegeben habe. die Rüſtungsfähigkeif des Landes habe 10 gate zugenommen. Dank der Arbeiten der letzten du jahre habe ſich die Produktion ſchwerer Geſchütze beten zigfacht die mittlerer Geſchütze verfünffacht und die lei rer Geſchütze verachtfacht. Die Panzerplattenprodukkion 15 ſich verzehnfacht. Entſprechend ſei auch die Produktion Ausrüſtungsgegenſtänden und Munition geſtiegen. 1 Der Staatssekretär erklärte ſodann beſonders, 00 Flotte in der Lage ſei, lebenswichtige Zufuhren nach 110 land zu ſichern. Es ſei ein umfangreiches Conve eien U- Bootabwehrſyſte m geſchaffen worden Auch inge; genügend U⸗Bootabwehrgeſchütze für Handelsſchiffe 5 he⸗ lagert worden, und 2000 ſind zum ſofortigen Einlaß reit. Ueber 9000 Offiziere und Mannſchaften der Hg ge marine ſeien insgeſamt im Convoy⸗Syſtem oder umfang ö ßen ausgebildet worden. Er ſchilderte hierauf die u chf. reiche Luftabwehr der modernen britiſchen Shri, Shakeſpeare ſchilderte ſchließlich die Entwicklung 8000 auf ſchen Marineluftwaffe deren Perſonalſtärke von 6000»ohracht worden ſei. „ r Se auf ra⸗ im retär den hin, ) ge? Das als ls 0 chiffe hienſt 1 der 1 mit hiffs⸗ dann ider er 1940 Ton⸗ itter⸗ ſroße 7 2 2 5 Milliar denauftraͤge der Reichsbahn Großes Jahrzeugbeſchaffungsprogramm. a Berlin, 17. März. Die Deutſche Reichsbahn gibt etzt ihr großes Fahrzeugbeſchaffungsprogramm für die Jah 1940 bis 1943 bekannt, das ſie in die Lage verſetzen wird, allen Aufgaben, die ihr künftig geſtellt werden, gerecht zu werden. Es ſieht den Bau von 6000 Lokomokiven, 10 000 perſonenwagen, 112 000 Güter und Gepäckwagen und 17 300 Kraftwagen und Anhängern vor. Die Finanzierung erfordert insgeſamk 3.5 Milliarden Reichsmark, ſährlich alſo 875 Millionen Reichsmark. Die e ee er und die Zubringerwerke ha⸗ ben von der Reichsbahn bereits die verbindliche Mitteilung erhalten, daß das Fahrzeugbauprogramm in dem genann⸗ ten Umfang ausgeführt wird und ſie in der Lage ſind, durch rechtzeitige Erweiterung der Anlagen oder Geſtellung von Werkzeugmaſchinen den ab 1940 zu ſtellenden Anforderun⸗ gen gerecht zu werden. Für 1939 iſt dieſer Induſtrie be⸗ reits ein weiterer Zuſatzauftrag zu dem Bauprogramm für 1939(620 Millionen Mark) erteilt worde 15 Mill onen Mark! us Reichsſtraßenſammlung und Eintopffonnkag Berlin, 17. März. Die von den Beamten, Handwer⸗ kern und den Amtsträgern des Reichsluftſchutzbundes durch⸗ geführte 5. Reichsſtraßenſammlung erbrachte wieder ein⸗ mal den Beweis der großen Opferfreudigkeit des deutſchen Volkes für das Winterhilfswerk. Im Geſamtreich konnte— wie die NS meldet— eine Summe von 7178 044,91 Mark= 9,35 Pfg. je Kopf der Bevölkerung geſammelt werden. Auf das Altreich entfallen von dieſer Summe 5 536 104,98 Mark 8,32 Pfg. je Kopf der Bevölkerung Die Oſtmark konnte 1251 939,93 Mark ſammeln, und damit je Kopf der Bevölkerung die ſtolze Zahl von 17,66 Pfg. erzielen, während das Sudeten land mit einem Ergebnis von rund 390 000 Mark je Kopf der Bevölkerung 12,49 Pfg. zu verzeichnen hatte. Gegen⸗ über der gleichen Sammlung des Vorjahres hat das Alt⸗ reich ein Plus von 1016 842,47 Mark zu verzeichnen Dies entſpricht einer Steigerung des Ergebniſſes von 22,50 vH. Auch das Ergebnis der 5 Eintopfſammlun 9 (Februar) zeigt ſtarke prozentmäßige Steigerungen. Das Geſamtergebnis betrug hier 7756 519,62 Mark, d. h. je Haushalt 37.31 Pfg. Davon entfallen auf das Altreich 6692 477,28 Mark= 37,02 Pfg. ſe Haushalt. auf die deut⸗ ſche Oſtmark 806 734,88 Mark— 43,20 Pfg. je Haushalt, und auf das Sudetenland 257 307,46 Mark= 30,56 Pfg. je Haushalt, Gegenüber der gleichen Sammlung im Winter⸗ hilfswerk 1937/38 ergibt ſich für das Altreich eine Steige⸗ rung von 956 586,77 Mark= 16,68 vH. Kurzmeldungen Aukofallenräuber Gerling hingerichtet. Berlin, 16. März. Am Donnerskag früh iſt der am 20. Oktober 1914 geborene Wilhelm Gerling hingerichtet wor⸗ den, der vom Sondergericht Berlin am 15. März ds. Js. zum Tode und zum Berluſt der bürgerlichen Ehrenrechke auf Lebenszeit verurteill worden iſt. Gerling hat am ver⸗ e Sonntag in Finſterwalde einem Kraftdroſchken⸗ fahrer in räuberiſcher Abſicht eine Aukofalle geſtellt und ihn dabei ſchwer verleßl. Prag. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribben⸗ ſrop empfing in den Räumen der Prager Burg den ita⸗ lieniſchen Geſandten in Prag. „Budapeſt. Die ungariſche Regierung hat ihren Prager geſandten, der bisher bef der ſchecho⸗ſlowakiſchen Regie⸗ zung akkreditiert war, zurückberufen. Die ungariſche Ge⸗ 11 in Prag wird in ein Generalkonſulat umgewan⸗ 16 kommuniſten in Carkagena erſchoſſen Wie aus Cartagena verlautet, verurteilte ein Gerichts⸗ ausſchuß des roten„Verteidigungsrates“ 16 kommuniſtiſche Offiziere“ zum Tode. Außerdem dauern die Verhaftungen in der Stadt im Zuſammenhang mit der Kommuniſten⸗ tevolte noch an. Auch in Madrid kam es neuerlich zu Schie⸗ ßereien mit Kommuniſten. Wie jetzt aus Cartagena bekannt wird, hat die Sowjetflotte bei ihrer Flucht aus dem Hafen den größten Teil des von den Bolſchewiſten in der Stadt geraubten Gutes mitgenommen. 1 ker E 2 ee Von oo HaNAW EN „ So— Sie wollen gern hin und her laufen. Mein fta hat n wohl geschick, mal nach dem Wetter zu uen— häs⸗“ Nein! Er iſt nicht feige, weder er noch meine Schweſter wiſſen etwas davon“, blitzte ſie ihn ab. 5 „Hm, die es angeht, wiſſen nichts davon! Das iſt mal zin ſonderbarer Beſuch, Fräulein! Ich ſoll wohl zu den ungen Leuten gehen— wie? Geben Sie ſich gar keine ühe.“ Er zeigte nach der Tür.„Hier hat der Zimmer⸗ mann das Loch gelaſfen für jeden, dem es im Hauſe Franke nicht paßt, da kann er hinaus! Er kann meinet⸗ wegen wieder hinein, wenn er ſich den Geſetzen fügt, die hier gelten. Ich habe nichts gegen die Heirat eingewandt. ann ich aber meine 5 als Chef der Firma abgebe oder teile, das wird nicht zur Bedingung gemacht. unktum!“ Chriſtian Franke zweifelte keinen Au enblick, daß Jobſt und die Sohrmanns dieſes hübſche Mädchen tiorgeſchickt hatten. Wer einen Parlamentär ſchickt, iſt mmer ſchwach, alſo halten wir den Daumen darauf. Er war im Grunde genommen verſöhnlich geſtimmt, und dachte: Vielleicht werde ich ihn in einem Jahre auf⸗ nehmen, wenn ich weiß, wie die Dinge laufen. wi 28ch verſtehe ja davon nichts, aber ich glaube, Jobſt i ird wiſſen, was er braucht. Herr Franke, Sie ſind doch f erster Linie ſein Vater, das mit dem Chef iſt doch nur helſeremde ſo wichtig!“ Sie lachte plötzlich„Wir Mädels eilen unſerem Vater auch oft im Geſchäft. Da gibt es 135 Menge Ulk. Wir ſagen zum Spaß: Herr Sohrmann, 8 dar tut ſtreng: Fräulein, Sie ſind eine Schlafmütze! A auch Kopfnüſſe, aber nur aus Liebe. Schön— 17 e Blauaugen ſtrahlen ihn vergnügt an. Ehriſtian Franke ſpürte ein fremdes, warmes Gefühl auf⸗ Aus Baden und den Nachbargauen Die Maul- und Klauenſeuche. In de. verfloſſenen Berichtswoche hat die Zahl der ver⸗ ſeuchten Gemeinden und diejenigen der freigewordenen Ort⸗ ſchaften ſich die Waage gehalten. Denn ſeit der Berichterſtat⸗ tung am 7. März iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche in zwei Semeimden neu und ie vier Gemeinden wieder ausgebro⸗ chen. Es handelt ſich um folgende Ortſchaften: Landkreis Freiburg: Hartheim. Landkreis Konſtanz: Konſtanz. Land⸗ kreis Mosbach: Billigheim. Landkreis Müllheim: Müllheim. Landkreis Pforzheim: Ellmendingen, Oeſchelbronn.— So⸗ mit waren am Abend des 14. März, wie in der Vorwoche, noch 41 Gemeinden und Vororte verſeucht. — Rückerſtattung von Beiträgen aus der Angeſtellten⸗ verſicherung. Der Anſpruch auf Rückerſtattung von Beiträgen zur Angeſtelltenverſicherung verjährt in ſechs Monaten nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem ſie entrichtet worden ſind. Irrtümlich geleiſtete Beiträge kann der Verſicherte binnen zehn Jahren nach der Entrichtung zurückfordern, wenn ihm nicht ſchon Ruhegeld oder ſonſtige Rente rechtskräftig bewil⸗ ligt iſt und die Marken nicht in betrügeriſcher Abſicht ver⸗ wendet ſind. Der Arbeitgeber kann die Beiträge nicht mehr zurückfordern, wenn der Verſicherte ihm den Wert, ſeines Anteils geſtattet hat oder ſeit der Entrichtung zwei Jahre verfloſſen ſind.. Wechſel in der Füheang des Bannes 109 der HJ. ) Kariseuhe, Die Hitlerjugend des Standorts Karls⸗ ruhe krat abends zum Appell im Großen Feſthalleſaal an, wo die Uebergabe des Bannes 109 an den Oberjungſtamm⸗ führer Wackenheim aus Mannheim ſtattfand. Nach dem Fah⸗ neneinmarſch unter den Klängen der Bannkapelle wurde zur Einleitung der Feier das Lied„Auf hebt unſere Fahnen“ geſungen. Dann folgte ein Vorſpruch über Sinn und Kraft der Gemeinſchaft, worauf Obergebietsführer Friedhelm Kem⸗ per das Wort ergriff, um ſich zugleich auch im Namen der geſamten Karlsruher Hitlerjugend von dem bisherigen Bann⸗ führer Eſchle zu verabſchieden, der ſich in ſeiner Tätigkeit Dank und Anerkennung verdient hat. Seine jahrelangen praktiſchen Erfahrungen als Jugendführer werden ihm bei der Führung der Führerſchule des Gebietes 21(Baden) in Lahr(Schw.) zugute kommen, mit der ihn der Obergebietsführer beauftragt hat. Dieſer gab Eſchle die beſten WMünſche mit auf den Weg und legte ſodann die Führung des Bannes 109 in die Hände des Kameraden Wackenheim, der ein gebürtiger Karlsruher iſt und in den letzten Monaten mit dabei war, als es galt, den Sudetengau aufzubauen. Nachdem der Obergebietsführer noch den Blick auf die großen weltgeſchichtlichen Geſchehen dieſer Tage gelenkt hatte, ſchloß er mit einem flammenden Bekenntnis zu Führer, Reich und Volk. Freudig hallten das Siegheil und das Lied„Anſere Fahne flatterk uns voran“ durch den Saal. Damit war der Appell beendet. () Huttenheim b. Bruchſal.(Kind im Bran dwei⸗ her ertrunken.) Beim Spielen fiel das ſechsjährige Söhn⸗ chen des Sattlers Schönecker in Schwetzingen, das bei ſeinen Großeltern hier weilte, in den Brandweiher und ertrank. Ob⸗ wohl der Kleine ſofort geborgen werden konnte, blieben die Wiederbelebungsverſuche erfolglos. () Pforzheim.(Feuer in einer Geflügelzüch⸗ terei.) Nachts kurz nach 12 Uhr brach in einem Hühnerſtall der Geflügelzüchterei Hecht aus bisher noch nicht bekannter Arſache Feuer aus, das den Stall völlig vernichtete. 400 Külen fielen den Flammen zum Opfer. Freiburg.(Arbeitskameraden 1 0 Es gibt kaum eine ſchlimmere Handlung, als wenn man ſi am Eigentum ſeiner Arbeitskameraden vergeht. Der 27/jäh⸗ rige Franz Reinmann aus Müllheim war als Bacchhalter einer Baufirma in der Nähe von Karlsruhe angeſtellt und hatte u. a. die von der Firma für ihre Belegſchaft eingeführ⸗ ten Urlaubskarten mit Urlaubsſparmarken zu verwalten. Ein Mitglied der Belegſchaft ſtellte feſt, daß der Gegenwert in Höhe von ca. 20 Mark für geklebte Marken bei der Poſt als Einlöſungsſtelle bereits abgehoben war und zwar gegen Quittung mit dem Namen des Inhabers. Als Täter der Urkundenfälſchung und des Betruges konnte nur Reinmann in Frage kommen. Er leugnete zwar entſchieden, jedoch be⸗ zeichnete auch das Gutachten eines Schriftſachverſtändigen ihn als Fälſcher. Das Gericht hielt ihn daher für über⸗ führt und verurteilte ihn, zumal er bereits mehrmals und auch ſchon einſchlägig vorbeſtraft war, zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis. Von einer Zuchthausſtrafe, die der Staatsanwalt be⸗ antragte, wurde noch einmal abgeſehen. ſteigen. So etwas gab es? Aber ſofort meldete ſich eine andere Stimme, die ihn ein Leben lang getrieben, die die Firma hochgebracht hatte. Ja, natürlich: Flauſen, dummes Geſchwätz! Er erwürgte die weiche Regung, ſchob die Hände in die Taſchen und begegnete den Blauaugen, die man ihm ins Haus geſchickt hatte, mit höhniſchem Blick. „So: Ulk und Spaß Mar es bei der Firma Sohrmann? Na— von mir aus! an ſieht auch, wohin das führt, räulein! Abwärts, verſtehen Sie! Fragen Sie nur den urn Papa mal ſelbſt, ob ich recht habe!“ Er lachte laut und ſchallend. f 885 f Das Mädchen richtete ſich plötzlich auf, die Lippen öffneten ſich zu zorniger Entgegnung.. 5 Franke ſchnitt mit einer Handbewegung jeden Ein⸗ wand ab. „Sagen Sie der Schweſter und den Eltern, bei A. Ch. Franke gibt es keinen Ulk und Spaß, dafür gibt es Ge⸗ ſchäfte und Geld. Darum allein ſcheint es meinem Herrn Junior zu gehen— und augenſcheinlich auch Ihrer werten amilie“, ſetzte er brutal hinzu. Dieſe neue Jugend ſchien einen ſonderlichen Reſpekt vor Alter, wirtſchaftlichem Er⸗ folg und Geld zu haben. Gern hätte er aber die letzten Worte zurückgenommen. 8 Die Mädchenaugen füllten ſich langſam mit Tränen, die roten Lippen begannen zu zittern. Sie erhob ſich und ing ſtill zur Tür. Die Hand auf die Klinke gelegt, wandte fte ſich noch einmal um und ſagte: „Mein Vater iſt viel reicher als Sie, Herr Franke!“ Der Meiſter lachte zornig auf. Leichte Schritte ver⸗ klangen im 8 Viel reicher! Was verſteht ſo eine junge Gans von Geld und Geldeswert] Viel reicher, lachhaft! Als er über die Treppen ſeines großen Hauſes ging, klang die Mädchenſtimme in ihm fort. Plötzlich wandelte ſich der Sinn ihrer Worte— er blieb mit einem Ruck ſtehen und fuhr ſich mit der Hand über die Augen. Ein junges Menſchenkind hatte ihm eine Lehre ge⸗ geben. Nicht in Zorn oder Aufbegehren, ſondern traurig Und verſtört, mit dicken Tränen in unſchuldigen Augen, die vorher nur geſtrahlt und gelacht hatten. Er verlor ſelundenlang alle Sicherheit, ſtand auf der Treppe, die Hand ſchwer auf dem Geländer. Das Leben hat mich bitter und mißtrauiſch gemacht; ich mußte mich ewig wehren und kämpfen, ich habe es tauſendmal erfahren: die Menſchen ——.— der Berühmteſte eigentlich nur eine ganz, Y Freiburg.(Zuchthaus für einen Betrüger Der 47jährige Ernſt Jauch hatte ſich einige Jahre gut geha ten, um dann erneut in ſeinen verbrecheriſchen Hang zu vey⸗ fallen, der ihm bereits 22 Vorſtrafen wegen zahlreicher Be⸗ trügereien und Anterſchlagungen einbrachte. Als Vertreter einer württembergiſchen Waagefabrik übernahm der Ange⸗ klagte widerrechtlich auch einige Male das Inkaſſo, ließ ſich zum größten Teil den vollen Kaufpreis geben und verwendete das Geld für ſich. In anderen Fällen begnügte er ſich mit Anzahlungen und ſchließlich ſchickte er ſeiner Firma fingierte Beſtellungen, um auf dieſe Weiſe in den Genuß der Proviſion zu kommen. Die Große Strafkammer beim Landgericht Frei⸗ burg verurteilte den Ernſt Jauch wegen 10 Fällen des voll⸗ endeten Betrugs und wegen einem Fall von Unterſchlagung, alle im wiederholten Ruͤckfall, unter Verſagung milderndet Amſtände zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus, 1000 Mark Geld⸗ ſtrafe und zu den Koſten. Die Geldſtrafe ſowie drei Monate 9 e gelten als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. O Diersburg b. Offenburg.(Lebens rettun g.) Das dreijährige Söhnchen des Chriſtian Moſer fiel in einem un⸗ bewachten Augenblick in den hochgehenden und reißenden Dorfbach. Ein Ortenberger Zementeur konnte das Kind, als es ſchon hundert Meter bachabwärts getrieben war, vom Tode des Erkrinkens retten, denn die ſofort angeſtellten Wiederbele⸗ bungsverſuche hatten Erfolg. Bad Dürrheim.( Fremdenverkehr.) Unſer Schwarzwaldkurort verzeichnete im Februar 1939 818 Neu⸗ ankünfte von Gäſten mit 21 543 Uebernachtungen. Bis 1. März 1939 betrug die Zahl der angekommenen Gäſte 1716 mit 40 348 Uebernachtungen. Die Zahl der angekommenen Gäſte aus dem Ausland betrug 6. (—) Konſtanz.(Zwei Schweſtern zählen 176 Jahre.) Fräulein Antoinette Eggler vollendete das 90. Lebensjahr. Sie iſt eine Apothekerstochter und aus Geiſingen bei Donaueſchingen gebürtig. Die ſehr rüſtige Jubilarin unter⸗ nimmt mit ihrer 86jährigen Schweſter, der Witwe Mathilde Holzer, ihren täglichen Spaziergang. i Die Sterbeſzene. Unter ungewöhnlichen Umſtänden ſtarb der Heldenbariton des Mainzer Stadttheaters, Franz Stephan. Der beliebte und talentvolle Sänger, der ſchon länger leidend war hatte noch vor etwa zwei Wochen in Puccinis„Tosca“ als Scarpia mitgewirkt. In der Sterbe⸗ zene dieſer Rolle wurde der Sänger von einem Herzanfall betroffen, dem der im zweiten Jahr in Mainz tätige erſt 37jährige Künſtler nun erlegen iſt. aß Aukounglück im Schneetreiben.— Zwei Toke. Nachts gegen halb 12 Uhr ereignete ſich auf der Autobahn Stutt⸗ gart—Ulm zwiſchen Bollingen und Dornſtadt bei Kilometer 141,4 ein ſchwerer Verkehrsunfall Im Schneetreiben geriet ein mit zwei Perſonen beſetzter Kraftwagen mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit aus der Fahbrahn gegen einen Brückenpfeiler. Der Wagen wurde dabei vollkommen zertrümmert. Die bei⸗ den Inſaſſen, der 1904 geborene Ernſt Gemmer, der das Fahrzeug lenkte, und der 1910 geborene Georg Müller, beide aus Thalfingen(Kreis Neu⸗Ulm), wurden dabei töd⸗ lich verletzt. Die beiden Getöteten hatten eine Schwarzfahrt mit dem einer Thalfinger Firma gehörenden Kraftwagen unternommen. i Liebespaar legte ſich auf die Schienen. Auf dem Bahnkörper zwiſchen Giengen⸗Brenz und Herbrechtingen wurde die Leiche eines 16jährigen Mädchens und eines 29⸗ jährigen Mannes aus Giengen gefunden. Die Beiden haben ſich am Abend vorher von zu Hauſe entfernt und in den Morgenſtunden in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vom Zug über⸗ fahren laſſen. A Pionier des oſtmärkiſchen Fremdenverkehrs ködlich berunglückt. Der ſtellvertretende Geſchäftsführer des Lan⸗ desfremdenverkehrsverbandes Wien, Wolfgang Scholz, iſt mit ſeiner Gattin und ſeinem Sohn tödlich verungllickt. Scholz, der Träger des Goldenen Ehrenzeichens war, hat ſich um den Aufbau der Fremdenverkehrsorganiſation in der Oſtmark weſentliche Verdienſte erworben. a Jüdiſche Eheſchſebungen in Eſtland. In der eſtländi⸗ ſchen Oeffentlichkeit haben immer häufiger werdende Zei⸗ tungsanzeigen allgemeines Aufſehen erregt, in denen jü⸗ diſche Emigrantinnen Ehepartner ſuchen, die unbedingt eſt⸗ ländiſche Staatsangehörige ſein müſſen. In den Anzeigen werden den zukünftigen Ehemännern ungewöhnlich hohe „Entſchädigungszahlungen“ angeboten. Natürlich handelt es ſich dabei um plumpe Schiebungen, da die jüdiſchen Emi⸗ grantinnen nichts anderes bezwecken, als durch eine Heirat die eſtländiſche Staatsangehörigkeit zu erwerben und ſich damit das Aufenthaltsrecht in Eſtland zu ſichern. 11 gemein! Jawohl, zu mir war nie jemand gut und teb. Martha! ſchrie eine Stimme in ihm auf. Ja, ja, natürlich, das war nur ihre Pflicht, 5 war meine Frau, das zählt nicht mit! Zählt nicht mit?„Do muß ich mich fei wundern, Chriſtion!“ klang die harte Stimme des Bauern Adler in ihm auf. Quatſch, das war doch wieder etwas anderes! Er nahm raſch die 1 Treppenſtufen und flüchtete in ſein Kontor. Ja, hier iſt meine Welt, da hängen die Diplome, da liegen die Bücher, darin ſtehen Zahlen, die Zeugen meines Wertes ſind! Nein, ich habe vor niemandem zu kuſchen! Wer etwas von mir will, der kann— gemeſſen an meinem Leben!— ruhig die Mütze in der Hand halten und bitten! Jawohl, er kann ſogar dreimal bitten, wenn es mir vorher noch nicht an der Zeit ſchien, zu gewähren. Die„Schenker“ ſind ſchon längſt ge⸗ ſtorben, verdammt noch einmal! Chriſtian Franke riß ſeine Haupt⸗ und Geheimbücher aus dem 1 hreitete ſie vor ſich aus, berauſchte ſich an Zahlenkolonnen Ja, dieſe Kolonnen marſchierten für ihn, ſie ſangen un⸗ entwegt: A. Ch. Franke] A. Ch. Franke! 5 i Ja, ſo ſaß der Meiſter und Fabrikant Chriſtian Franke etzt oft in ſeinem großen leeren Hauſe. In der letzten Zeit aſt jeden Abend. Er erwürgte alle Stimmen, die aus remden Welten hinüber wollten. Er ſchätzte ſie den Stimmen gleich, die ihn ein Leben lang aus allen Lagern, die er hatte durchſchreiten müſſen, gefolgt waren, um ihn neidvoll und boshaft zu befehden. Wann wirſt du wiſſen, Chriſtian Franke, daß der Menſch gar nicht in große leere Häuſer gehört, daß die Bankkonten und Zahlenkolonnen ein glattes Nichts ſind vor der Tatſache, daß auch der Reichſte, der Königlichſte, anz kleine Wohnung braucht! Einige Bretter und Brettchen bei den einen, ein Metallgehäuſe bei den anderen. Ja, darin heißt es den Jüngſten Tag erwarten. Wann wird er ſein? Nie⸗ mand weiß es? Jeder aber weiß, mit gnadenloſer Gewiß⸗ heit, daß dieſe ganz kleine Wohnung ſeiner wartet. Viele wollen es nur nicht wiſſen. Sie ſind ſehr zu be⸗ dauern. Sie fahren falſchen Kurs. Sie haben einen höchſt⸗ perſönlichen Kompaß erfunden, erprobt, geeicht; ſie tragen ihn vor ſich her und glauben an ihn, oft bis zu der Stunde, wo er ihnen durch eine ungeduldige Knoſhenhand weg⸗ genommen wird wie ein Spielzeug.. Fortſetzung folgt) Zaltale Nuudocliau Der Märzwinter hält weiter an. Seit den frühen Morgenſtunden hält ein ununterbrochenes Schneetreiben an, das wieder Feld und Fluren in ein dichtes Schnee⸗ gewand eingehüllt hat. Trotz des bevorſtehenden Früh⸗ lingsanfangs und der Sommertagszüge am kommenden Sonntag ſind alle Ausſichten vorhanden, daß der Nach⸗ winter noch weiter weiß bleiben wird. Vor 33 Jahren erlebten wir denſelben März. Damals ſchrieb die Secken⸗ heimer Zeitung zum Sonntag Lätare als ſich der Sommer⸗ tagszug in Bewegung ſetzte, daß vom Himmel dichte Schneeflocken fielen und die Kinder nach Herzensluſt ſangen„Strieh, Strah, Stroh, der Winter der is do“. Die Staatl. Blindenſchule hilft ins Leben. Ilvesheim. Die Staatl. Blindenſchule, die ſich nun ſeit 70 Jahren im ehemals Hundheimſchen Schloß zu Ilvesheim befindet, konnte dieſer Tage wieder eine An⸗ zahl junger Menſchen entlaſſen, deren Schulzeit und Berufsausbildung abgeſchloſſen iſt und die bereits ſämt⸗ lich in feſten Stellungen ihres Berufs untergebracht werden konnten. Es handelt ſich um drei Bürſten⸗ macher, zwei Korbflechter, eine Maſchinenſtrickerin und eine Hausgehilfin. Einer der Bürſtenmacher wurde vom Landesinnungsmeiſter ſeines Berufs eingeſtellt und be⸗ teiligt ſich ſchon am Handwerkerwettkampf im Gauent⸗ ſcheid. Mit einer kleinen Schulfeier kamen die 5 Schüler und 2 Schülerinnen zur Entlaſſung. Etwa 80 Blinde und ſehſchwache ſind in der Staatl. Blindenſchule Ilvesheim untergebracht, die für Baden und die Pfalz zuſtändig iſt. Dem Unterricht liegt das Lehrziel der Volksſchule zugrunde; eine Blindenberufs⸗ ſchule iſt angegliedert und gibt den nicht mehr ſchul⸗ pflichtigen Blinden die Möglichkeit, ſich in einem der üblichen Blindenberufe auszubilden: die Lehrzeit wird durch die Geſellenprüfung abgeſchloſſen. Geiſtig hervor⸗ ragende Blinde können in die Blindenſtudienanſtalt ſtarburg übertreten und dort die Hochſchulreife erreichen. An der gleichen Anſtalt beſuchen blinde Maſchinenſchreiber die Handelskurſe. Die Blindenſchule vermittelt auch die Grundausbildung in Geige, Klavier und Orgel, und ſchon mancher junge Organiſt durfte am Kirchenmuſi⸗ kaliſchen Inſtitut in Heidelberg weiterſtudieren. der Bergſtraße. ſten Man⸗ reits In den rgärten der ſtillen Wohnhäuſer ſind die Wieſen überſät von weißen Schneeglöccchen, blauen Leberblümchen und mehrfar⸗ bigen Krokus. Auch in Alsbach hat die Sonne die Blüten der Mandelbäume dereits hervorgelockt. Ueber den weiten Obſtkulturen liegt ein geheimnisvoller weißer Schimmer, der ſich in igen Tagen in ein blühendes Meer verwandelt haben wird. Auch in Bensheim hat eine frühe Mandelſorte und früher Pfirſich ſich bereits roſa gefärbt. — Seefiſchverbrauch in der Welt. Ein zwiſchenſtaatlicher Vergleich des Seefiſchverbrauches pro Kopf der Bevölkerung ergidt folgendes Bild: an der Spitze ſteht Großbritannien, deſſen Bürger im Jahr jeder 21,4 kg Seefiſche verbrauchen. An zweiter Stelle kommt Dänemark(15,5 kg), dann folgt das Deutſche Reich(12,2 kg), anſchließend ſind Belgien(8,4 kg), Italien(5,6 kg), die Schweiz(2,3 kg) und zum Schluß die Tſchecho⸗Slowakei anzuführen, die jährlich einen See⸗ fiſchverbrauch von nur 1,5 kg je Kopf ihrer Bevölkerung aufzuweiſen hat. Vo Zn jedem Haushalt müſſen die Volksgas masken jederzeit bereit egen! a Der„Tag der Wehrmacht“ Im Dienſt des Winterhilfswerks. „Die Wehrmacht iſt ſtolz darauf, daß ſoldatiſche Erzie⸗ hung und Haltung zu den weſentlichen Grundlagen des Nationalſozialismuͤs gehören und dadurch mit dazu beitra⸗ gen, kameradſchaftliche Einſatz⸗ und Opferbereitſchaft inner⸗ halb des Volkes zu einer allgemeinen Pflicht zu machen.“ So lautet der Vorſpruch, den der Kommandierende Ge⸗ neral des V. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis V, General der Infanterie Geyer, für der„Tag der Wehr⸗ macht“ am 19. März geſchrieben hat. An dieſem Tag ſtellt ſich der deutſche Soldat in den Dienſt des deutſchen Winter⸗ hilfswerkes. Die Reihe der großen Veranſtaltungen und Sammlungen, an denen die deutſchen Volksgenoſſen ihr Scherflein zur Linderung der Not und zum Kampf gegen den Hunger beiſteuern, erhält dadurch einen neuen Höhe⸗ punkt. Am„Tag der Wehrmacht“ ſoll das deutſche Volk in engſte Berührung mit ſeiner Wehrmacht kommen, und er ſoll ihm Gelegenheit geben, ſich einen Begriff zu bilden von dem Leben und Treiben ſeiner Soldaten im Dienſt und außer Dienſt. An dieſem Tag ſind alle Kaſernen ge⸗ öffnet. Wer hat heute keinen ihm naheſtehenden jungen Mann, der zwei Jahre ſeiner Wehrpflicht genügt oder zur kurz⸗ friſtigen Ausbildung einige Wochen in einer Kaßerne zu⸗ bringt? Und wer möchte nicht einmal ſehen, wie der Sol⸗ dat wohnt und wie er lebt? Der„Tag der Wehrmacht“ bie⸗ tet dazu die beſte Gelegenheit. Alle Soldaten„ſtehen dazu auf Empfang“. Sie ſind bereit, ihre Beſucher vom Keller bis unters Dach zu führen, ihnen die Wohn⸗ und Dienſt⸗ räume, die Hörſäle, Kammern, die modernen Waſch⸗ und Duſchräume, die Garagen und auch Werkſtätten zu zeigen. Wo Pferde wiehern und es nach Ammoniak duftet— ein herrlicher Geruch— iſt es beſonders intereſſant, und auch dorthin wird der Beſucher geführt werden. Doch damit iſt es noch nicht getan. Wie gut der Soldat heute verpflegt wird, hat ſich zwar allmählich herumgeſprochen, aber jeder Deutſche empfindet es als einen beſonderen Genuß, wenn er ſelbſt einmal einen„Schlag“ aus der dampfen⸗ den Feldküche„faſſen“ kann. Am„Tag der Wehrmacht“ wird et dies beſonders gerne tun, weil ein Teil des Betra⸗ ges, den er dafür bezahlt, dem Winterhilfswerk zufließt. Und die Hausfrau wird gerne Gebrauch von dieſer Gele⸗ genheit machen, weil ſie dadurch, und dazu noch am Sonn⸗ tag, von allen Sorgen des Speiſezettels und der ſonſtigen Mühen des Kochens enthoben iſt. Aber damit iſt das Programm des„Tages der Wehr⸗ macht“ noch lange nicht erſchöpft. Dieſer Tag ſoll dem deut⸗ ſchen Volk auch die Fähigkeit und Gewandtheit des Soldaten bei ſeinen dienſtlichen Verrichtungen vor Augen führen. Da⸗ her wird der Infanteriſt exer zieren. Ausſchnitte aus dem Gefechtsdienſt zeigen, die Artilleriſten werden mit ihren Geſchützen exerzieren und fahren, motoriſierte Truppentefle werden ihre Fahrkünſte vorführen, die Nachrichtler werden Strippen ziehen und Funkſtellen errichten, die Kavalleriſten führen Reiten und Springen vor, zeigen, wie die Kavalle⸗ rie zum Gefecht anreitet und zu Fuß kämpft, und führen ihre Geſchicklichkeit auf, unter und neben dem Pferd vor. Wo Pioniere in Garniſon liegen, werden dieſe Ausſchnitte aus der Vielfalt ihres techniſchen Dienſtes und ihre Kampf⸗ methoden zur Schau ſtellen, wie überhaupt alle Waffengat⸗ tungen, ſo ſelbſtverſtändlich auch die Flieger, die Flieger⸗ nachrichtentruppe und Flakartillerie die Beſonderheiten ihres Dienſtes herausſtellen werden. Das Schönſte für die Kaſernenbeſucher wird wohl aber das ſein, daß ſie ſich ſelbſt als Soldaten fühlen und ihre Künſte auf dieſem Gebiet erproben und erweitern kön⸗ nen. Denn die Schießſtände bei und in den Kaſernen ſind geöffnet, und der alte Soldat in erſter Linie, dann aber auch der junge Mann, der in einer der Parteigliede⸗ rungen Dienſt tut, wie überhaupt jeder Waffenfähige. auch der es erſt werden ſoll, wird mit Vergnügen die Gelegen⸗ heit ergreifen, um ſelbſt zu ſchießen. Für die Mutigen ſteht ſogar das Maſchinengewehr zur Verfügung, ſelbſtverſtänd⸗ lich auch die Piſtole. Auch im Handgranatenwerfen kann man ſich üben.— Daneben werden die heute bei allen Waf⸗ fengattungen vorhandenen neuen Nachrichtenmit⸗ tel dem Publikum zur Verfügung geſtellt. Man kann ken⸗ nenlernen, was Funkſprechen heißt, und es können ſogar Geſpräche von emem Feldfernſprecher in die eigene Woh⸗ nung oder zu emem Bekannten vermittelt werden. Es garnicht möglich, alles aufzuzählen, was die Wehrmacht au dieſem Tag ihren Kaſernenbeſuchern bietet. Daß der Sport auch zur Geltung kommt, braucht eigentlich kaum mehr erwähnt werden Denn er iſt heute zu einem wichtigen Dienſtzweig geworden. In vielen Kaſernen werden daher auch Sportwettkämpfe ausgetragen. Für die Frauen und Kinder aber wird es beſon⸗ ders reizvoll ſein, an dieſem Tage ſich einmal in einen feld⸗ farben geſtrichenen Kübelwagen zu ſetzen und damit eine Rundfahrt durch die Kaſerne, oder, wie es in manchen Standorten der Fall ſein wird, durch die ganze Stadt zu machen. Daß die Truppenteile, die über Pferde verfügen, wozu bekanntlich auch unſere Infanterie gehört, an dieſem Tag einen Tatterſal einrichten, dürfte eine beſondere Freude für die Freunde des Reitſports, nicht zuletzt auch der Kin⸗ der, ſein. So kann man ſich vom Vormittag bis in den ſpäten Nachmittag hinein am„Tag der Wehrmacht“ in den deut⸗ ſchen Kaſernen belehren laſſen und ſich ſelbſt unterhalten. Den krönenden Abſchluß aber werden die Manöver⸗ bälle bilden, die in faſt allen Kaſernen ſtattfinden. Die Nachrichtler der einzelnen Standorte haben vorgeſorgt, daß ſich die Paare auch durch Tiſchtelefon finden können. Selbſt⸗ verſtändlich muß dafür dann ein Groſchen bezahlt werden Wer ſich aber bereits verausgabt hat, kann trotzdem an dem Ball teilnehmen und die nötigen Verbindungen„drahtlos“ aufnehmen. Wer ſich einen beſonderen künſtleriſchen Genuß verſchaffen will, der gehe in die Großkonzerte, die in vielen Standorten von den Muſikkorps veranſtaltet wer⸗ den. An allen Garniſonen werden vor dem„Tag der Wehr⸗ macht“ und an dieſem ſelbſt Abzeichen verkauft, die acht Waffengattungen darſtellen, eine Bereicherung für die Sammler der Winterhilfsabzeichen. So iſt zu hoffen, daß dieſer letzte von der deutſchen Wehrmacht veranſtaltete „Großkampf“ für das WHW zu einem ſchönen und vollen Erfolg wird. Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Schweinemarkt v. 16. März. Am Manr⸗ heimer Ferkelmarkt waren 330 Stück Ferkel aufgetrieben. Preiſe: bis ſechs Wochen 25 bis 30, über ſechs Wochen 34 bis 42; ferner 78 Läufer; Preiſe: 43 bis 50 Mart. verlauf: mittel. 5 Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 16. März. Sämt⸗ iche Notierungen unverändert. 4 Offenburger Weinmarkt Wein aus badiſchen Gebieten. Offenburg, 16. März. Nach der verhältnismäßig ſehr knappen Weinleſe des Jahres 1938 konnte man mit Recht geſpannt ſein auf die diesjährigen Weinmärkte. Auf dem Offenburger Weinmarkt waren die Sorten aus den Wein⸗ baugebieten des Bodenſees, der Ortenau. des Bühlertal, der Bergſtraße und vom Tauber⸗ grund beſonders ſtark vertreten. Angeboten waren üer 1000 hl der Jahrgänge 193638, wobei gerade der Jahr⸗ gung 1938 wider Erwarten den breiteſten Raum einnahm. Das Hauptkontingent des letztjährigen Herbſtergebynſſe⸗ war jedoch ſchon auf Flaſchen gezogen; dadurch wurde eine Qualität erzielt, die ſich würdig neben den übrigen Jahrgäp⸗ gen ſehen laſſen konnte. Ueber 100 verſchiedene Sorten wg ren auf dem Markt vertreten; dabei ſtachen die Ortenaſt Weine und die Weine aus dem Bühlertal zahlen⸗ und men genmäßig beſonders hervor. Die Preiſe unterlagen zubbr der Prüfung einer beſonderen Preiskommiſſion. Für die einzelnen Sorten wurden erzielt: Burgunder Rotwein 1,40 bis 1,80 Mark pro Flaſche, Clevner 130 bi 160 Mark pro hl. bezw. 1,60 bis 1.90 Mark pro Flaſche Mark pro Flaſche, Weißherbſt 100 bis 130 Mark pro hl häu. 1,20 bis 1,50 Mark pro Flaſche, Ruländer 130 bis 150 Mark pro hl bezw. 1,40 bis 1,50 Mark pro Flaſche, Ausleſe 2% pro Flaſche, Riesling 90 bis 120 Mark pro hl bezw.- bis 1,50 Mark pro Flaſche, Silvaner 110 bis 1,30 pio Flaſche, Alter Bordeaux 1.30 bis 1.50 Mark pro Flaſche. CFC NG.„Kraft durch Freude“ 55 Heute Abend 6 Ahr in der Schulturnhalle J Zähringerſtraße Beginn der Kindergymnaſtik. n Klingelberger 120 bis 140 Mark pro hl bezw. 1,50 bis 18 1 Motorrad- Sammel⸗Anzeiger Beleuchtung nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlch mit Lichtmaſchine Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaſt. und Boſchhorn N billig z. verkaufen. Anmeldung en von Kartoffeln 0 Freiburgerſtr. 8 Trocknen wüſſen dieſe Woche noc —— unſerem Lager gemacht werden. 1 71* 5 pi* Ife 17 3 7 J Preis 10 Pfg. 9 schöne funge Beſtellungen auf Zuckerrüben⸗Samen 9 Ab 20 Ahr Frauengymnaſtik in unſtrem Lager entgegengenen men. 5* 27 Jugendliche 10 Pfg. Erwachſene 20 Pfg. —B——r.————— (Fuchs wege preis Adolf Nader, 8 Sestchtswssser Deschebngt den Extog n 8 dete Scrorben Gorch Telefon 48408. Hues Fifpferd lung auf Autodetrieb zu verkaufen. Anzuſehen bei Mhm Keckgreu, Maxſtraße 5. Vene: Jeges-Cerbe. Teden 5 U S f Sermanis-Drog. Röllstin. Knoblauch- Beeren „Immer junger“ Enten zu verkaufen. 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Aber ſelbſt die Franzoſen hatten einen aufgeſchloſſenen Geiſt und eine an⸗ doch das Gefühl, daß dieſe Fahne das ſtändige kameradſchaftliche Geſinnung vor⸗ zweifelhafteſte und welkſte Lorbeerblatt aus. In das deutſche Unteroffizierskorps in dieſem Siegeskranz ſei. Sie gaben vor gehört kein Duckmäuſer und kein Flegel einigen Jahren die Fahne zurück. Und Seine friſche ſtramme Haltung in und warum ſtand ſie auch in Potsdam? Be⸗ außer Dienſt iſt ein Spiegelbild ſeiner dam Wachen wir ihr ſeltſames Geſchick: militäriſchen und menſchlichen Eigen⸗ eben. Schon 1864 war die Fahne des ſchaften. Ihm gehört nicht nur das Wohl⸗ yochen II. Bataillons des 3. Garderegiments wollen ſeiner Vorgeſetzten, die Liebe ſeiner Mark. dabei, flatterte bei der Einſchließung und Untergebenen und der Stolz ſeiner An⸗ Belagerung von Fredericia, bei der Ein⸗ gehörigen, ſondern auch die Fürſorge des Sämt⸗ ſchließung und Belagerung von Düppel Staates. Das Unteroffizierskorps iſt die und ſah den Sturm auf die Düppeler Elite der deutſchen Wehrmannſchaft. Schanzen. 1866 zog ſie mit hinaus in den Ueber die Ergänzung des Unter⸗ Krieg, war dabei bei Soor und König⸗ offizierkorps ſagt Hauptmann Teske im grätz. Hart ging es zu bei Königgrätz.„Jahrbuch des deutſchen Heeres 1939“: Immer neue Verſtärkungen zogen die Sie erfolgt in der Hauptſache aus der Oeſterreicher heran, und das Garderegi⸗ Maſſe der aktiv dienenden Soldaten, zum ſehr ment ſtand ſchließlich dem Feind ſo nahe, kleineren Teil aus der Unteroffizierſchule Recht daß man„beim Feinde das Weiße im Potsdam⸗Eiche. Jeder Soldat kann ſich 75 Auge ſehen konnte“. Jede Gefechtsleitung zur Unteroffizierlaufbahn melden, d. h. 10 hörte auf, alles feuerte wild darauflos.„kapitulieren“. Die Auswahl trifft ſein deſ Unteroffizier Bölter, Mahletz und Rohr⸗ Kompanie⸗ Batterie⸗ oder Schwadrons⸗ 56 5 beck von der Fahnenſektion wurden ver⸗ chef, der hierbei ältere Unteroffiziere— über wundet.„Tiefe Lücken riß das Blei des inſonderheit den Oberfeldwebel oder Ober⸗ gabe Feindes in die Reihen, aber die Garde wachtmeiſter— hinzuzieht. Maßgebend 0 ſtand und hielt treu zur Fahne. Schritt für die Auswahl iſt die Perſönlichkeit des 15 um Schritt nur weichend, kämpfte ſie bis Bewerbers ſeine Kenntniſſe und Fäbig⸗ ae zum letzten Atemzug. B iſt 3 anderen 905„Majors Barbys“, hei 1 harakter und Leiſtung. Liebe zum Sol⸗ n Reginentsgeſchichte 5 bee datenhandwerk iſt Grundbedingung. Die der übrigen Offiziere, Hauptmann von E„ nat 1 e kann nach zwei Geſamtdienſtjahren— mer Derenthall, Premierlieutenant von Twar⸗ dabei ei Dienſt 1s Gefreit der 1 dowſky J, Secondelieutenants Großkreutz, ß! dub von Rheinbaben, von Hindenburg und Gberſchude ee N Eripfe, Hingebung gelang es, nur Schritt Grad, der Unterfeldwebel— bei der Ar⸗ ie, um Schritt ſweichend die Abteilung hinter miete fh fin oer Sener 0 bis Hohlwege zurückzuführen und deine die e 190% Fahne der Peittgen den Gefahr 96s Wet Unteroffizier ſelbſttätig erreicht. Beſon⸗ 18 luſtes zu entziehen.“ ders befähigte Unteroffiziere können unter bim. 5 5 5 f den gleichen Bedingungen Feldwebel oder Mark„Den heißen 18. Auguſt 1870 bei Gra⸗ Wachtmeiſter werden. Die höchſte Stufe 20 2 5 und Saint Privat ſah ſie dann,—— der Unteroffizierlaufbahn— der Ober⸗ 090 ſinke ihre tapferſten Verteidiger nieder⸗ 5 Aufnahme: Koch⸗Mauritius(M.) feldwebel oder Oberwachtmeiſter— kann 1 15 8 60 Mann war der ganze Reſt Der Unteroffizier in der Truppe ſogar nach drei Unter⸗ ataillons, der mit der ſiegreichen offizierdienſtjahren und fünf Jahren Ge⸗ che. Fahne in das Dorf St. Privat einzog. ſamtdienſtzeit erreicht werden. Die Er⸗ — Wild war hier noch das Handgemenge um die Fahne, feuer geraten war, hat der Träger, Sergeant Kranig, be⸗ langung dieſes hohen Poſtens iſt von dem erfolgreichen Schwerverwundet fällt Premierleutnant von Kracht, aber ein anderer ergreift das ſiegreiche Panier, ſie hauen es wieder heraus, die Franzoſen weichen, und herrlich war wieder der mit ſchweren Opfern erkaufte Sieg. Und mit der Garde zog dieſe Fahne 1914 hinaus in fohlen, es ſolle in weiteren Zwiſchenräumen zurückgegan⸗ gen werden. Bei dieſer Bewegung iſt eine Granate in unmittelbarer Nähe des Sergeanten Kranig geplatzt, ſo daß alle zum unmittelbaren Schutz der Fahne beſtimmten Mannſchaften gefallen oder verwundet ſind. Beſtehen einer Prüfung abhängig Ja, ſagt da mancher junge Handwerker, Arbeiter oder Angeſtellte aus der Wirtſchaft, was verdient aber ein Unteroffizier? Da ſtehen wir doch ganz anders da. Unſer heutiges Einkommen geſtattet uns die Erfüllung vieler Wünſche, an die der Unteroffizier gar nicht zu denken wagt! Iſt dieſe Rechnung richtig? Vielleicht für den Augenblick, aber der Menſch bleibt nicht ewig jung. Wer ſich heute„noch jeden Wunſch erfüllen kann“, denkt in zehn und zwanzig Jahren ſchon anders darüber. Dann wachſen die Kinder heran, und die Frage taucht auf: „Und wenn ich und meine Frau alt geworden ſein wer⸗ den?“ Nun, der nationalſozialiſtiſche Staat hat in beſon⸗ derer Weiſe für ſeine langdienenden Soldaten, für die Unteroffiziere, geſorgt, denen er überall Beamtenſtellen eingeräumt hat, die ſie nicht nur mit dem Staat bis ins hohe Alter hinein verbinden, ſondern die ihnen Treue⸗ beweis der Wehrmacht ſein ſollen. Seine Beamtenpenſton, die er einſt bezieht, gleicht reichlich den Einkommensunter⸗ ſchied aus, der vielleicht zwiſchen ſeiner Löhnung als junger Unteroffizier und dem Lohn ſeines gleichaltrigen Freundes in der Wirtſchaft beſteht. Wer je die Möglich⸗ keit hatte, Unterkunft, Verpflegung und Betreuung der Unteroffiziere unſerer Wehrmacht kennenzulernen, wer alle die Einrichtungen zur Schulung von Körper und Geiſt, 75 1 Unterhaltung und Zerſtreuung geſehen hat, der begreift, daß der Unteroffizier von heute auf einer hohen ſozialen Stufe ſteht, die ihm eingeräumt wurde angeſichts der Aufgaben, die ihm für den Aufbau und für die Er⸗ zielung immer ſtärkerer Schlagkraft der deutſchen Wehr⸗ macht zugewieſen wurden. „Paſſton, Pflichttreue und te Fleiß überwinden alle Schwierigkeiten, ſo daß auch heute wieder, neuen Ver⸗ hältniſſen angepaßt, das Unteroffizierkorps das„Rückgrat der Truppe“ bildet.“ Von dieſem Zeitpunkt an hat ſich, trotz der noch während des Kampfes ſowie beim abendlichen Abzug des Regiments und ſpäter angeſtellten Nachforſchungen über das Schickſal der vermißten Fahne nichts feſtſtellen laſſen. Für das Gerücht, ein in Gefangenſchaft geratener Mann habe ſich das Tuch um den Leib gewunden, iſt ebenſo wie für ein weiteres, das Tuch ſei verbrannt, Beſtätigung nicht zu erlangen geweſen. Nach Lage des Verhaltens trifft nach dem Urteil der vorgeſetzten Kommandobehörden niemanden ein Vorwurf. Das Bataillon hat ſich wie in allen Kämpfen des Feld⸗ zuges auch hier, wo es ſämtliche Offiziere und 414 Unter⸗ offiziere und Mannſchaften von 667 verloren hat, helden⸗ haft geſchlagen“ Der Oberſte Kriegsherr erfüllte dieſe Bitte. Es wurde auf das gerettete Stück der Stange ein neues— und ein neues Tuch, aber ohne Spitze, aufgeſetzt und dieſes nun wieder als Fahne gezählt. Fünf Jahre ſpäter beſtätigte das in dem Bericht angegebene erſte Gerücht ſich wenig⸗ ſtens zum Teil. 1920 fanden die Franzoſen bei Um⸗ bettungsarbeiten von Kriegerleichen das Fahnentuch, das ſich ein Grenadier um den Leib geſchlungen hatte. Wer es war, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Ein unbekannter Soldat, der das Heiligtum, für das er ſein Leben gab, hütete noch im Grabe.. So kam die Fahne des II. Bataillons des 3. Garde⸗ regiments, die einſt Hindenburg als Leutnant verteidigte, fünf Jahre, nachdem ſie gefallen, als„Kriegstrophäe“ in den Invalidendom nach Paris. Heute hängt ſie nicht mehr dort, denn franzöſiſche Soldaten haben immer wieder gemeint, es ſei mehr Ehre, ſie zurückzugehen, denn als Beute auszuſtellen. den Weltkrieg. Wild wogte der Kampf am 26. September 1914 bei St. Leonard. Eine Kugel zerſchmetterte die Fahne. Unterhalb eines Fahnenringes wird die Stange abge⸗ ſchoſſen. Ein Grenadier nimmt den Fahnenſchaft, einer trägt das verkürzte Panier mit dem durchlöcherten Tuch. Und am Abend iſt nur noch der Fahnenſchaft da. Das Tuch mit dem ganzen oberen Teil fehlt. Spurlos iſt es, bleibt es verſchwunden. Iſt es in die Hände der Franzoſen gefallen? Man hört herum, ſieht die franzöſiſchen Zeitungen nach, die Kriegsberichte. Nichts! Wenn die Franzoſen die Gardefahne hätten, ſie hätten es in alle Welt verkündet. Aber wo? Lange gehen die Unterſuchungen. Da wendet ſich das Regiment direkt an den Oberſten Kriegsherrn. Bittet in einem Geheim⸗ bericht um eine neue Fahne. In dieſem, vom 17. 4. 1915 datierten, Bericht heißt es: „„ melde ich, daß nach dem am 27. März 1915 ein⸗ gegangenen Berichte des Generalkommandos des Garde⸗ korps vom 25. März der obere Teil der Fahne des II. Bataillons 3. Garde⸗Regiment zu Fuß(Stange mit Spitze und Tuch bis zum Fahnenring) ſeit dem Gefecht bei St. Leonard vermißt wird. Die bereits beim Vor⸗ gehen gegen den Eiſenbahndamm in zwei Stücke zer⸗ ſchoſſene Fahne iſt den Vorſchriften des Exerzier⸗Regle⸗ ments für die Infanterie Z. 236 entſprechend verwendet und ſchließlich mit der Fahnengruppe in die Feuerlinie eingeſetzt worden. Der im Beſitz des unteren Teiles ver⸗ bliebene Begleitunteroffizier war, weil er gerade einen twundeten verband, dem Vorgehen augenblicklich nicht gefolgt und iſt im Nebel von der Gruppe abgekommen. die Fahne ſofort in heftigſtes Geſchütz» und Gewehr⸗ Sonntag, 10. Matz Tag der Wehrmacht, zugunſſen des Winterhüswerkes Richard Poſſelt. Das Ewig⸗ Ein Zwiſchenſpiel von drei Seiten geſehen von E. fl. Greeven Gertrud kennt Paul; aber Paul kennt Gertrud nur oberflächlich. Mit anderen Worten: Gertrud und Paul ſind verheiratet.„Seit drei Jahren“, ſagt Paul,„— und zwei Monaten“, fügt Gertrud hinzu. Eines Abends kommt Paul um eine Stunde ver⸗ ſpätet vom Geſchäft nach Hauſe— mit fünf roten Nelken in der Hand. Nelken ſind um dieſe Jahreszeit ziemlich teuer. Gertrud nimmt die Nelken mit einem liebevollen und einem mißtrauiſchen Auge in Empfang. „Nett von dir“, ſagt ſie, und als Paul etwas von Miſter Burſhell—„du weißt doch, der Einkäufer von Barclay& Co. in London“— murmelt, der ihn ſo lange aufgehalten habe, wirft ſie ihm einen blitzſchnellen Blick zu. Es iſt geradezu erſchütternd, wie dumm Männer aus⸗ ſehen, wenn ſie lügen und von Natur kein Talent dazu haben Paul ſtochert gedankenvoll Maronen mit Sauerkraut. Paulchen?“ „Doch, doch— ausgezeichnet haſt du das gekocht— wirklich vorzüglich.“ Gertrud lächelt verſtohlen: es ſcheint ein ernſter Fall zu ſein Nach einer Weile:„Was hält denn Miſter Burſhell von der Lage, Paulchen?“ „Miſter Burſhell? Wieſo?— Wie kommſt du auf— ach ſo, natürlich! Nein, Miſter Burſhell ſieht die Lage ge— nau ſo an wie ich. Etwas Beſonderes hat er nicht geſagt — nur ſo, was Engländer eben ſo ſagen, weißt du?“ Gertrud nickt:„Hab ich mir auch ſchon gedacht.“ Nach dem Eſſen zündet Paul ſich eine Zigarre an und rennt im Zimmer auf und nieder. Wenn Paul„eisbärt“, kämpft er mit großen Entſchlüſſen. Die Zigarre ſchmeckt ihm heute nicht. Ueberhaupt, man ſollte ſich das Rauchen abgewöhnen, es iſt letzten Endes ein eingebildeter Genuß, und wenn man nicht rauchte, würde man pro Woche bei einem Tageskonſum von— Paul rechnet angeſtrengt nach und ſchielt dabei vorſichtig zu Gertrud hinüber, die im Seſſel ſitzt und einen ihrer dünnen Strümpfe in Be⸗ handlung hat. „Hat das auch Miſter lächelnd und ganz ſanft. Paul nimmt ſofort wieder das„Eisbären“ in ſein Programm auf und knurrt nur nebenbei ein erbittertes „Nein“ Zwei Stunden ſpäter. Gertrud liegt im Bett und lieſt. Sie tut ſo, als ob ſie läſe. Man muß einem Manne die Situation ſtets erleichtern, wenn er ein Geſtändnis mit ſich herumträgt. „Gertrud—!“ „Hm— was gibt's denn, Paulchen?“ Sie blinzelt ihn an: ein Mann in einem Pyjama, der in der Wäſche ſchon eingelaufen iſt, hat die Möglichkeit verloren, als tragiſcher Held dazuſtehen. „Ich muß dir etwas ſagen, Gertrud.“ Er ſetzt ſich auf ihren Bettrand, was ſich als Einleitung ſtets gut macht. Gertrud klappt das Buch zu und ſieht ihn an. „Ich weiß ſchon, Paulchen— iſt ſie blond oder ſchwarz?“ „Etwas rötlich— tizianblond—“ „O mein Gott— armes Paulchen! Wer iſt es denn? was tut ſie denn?“ Weiß ich noch nicht. Sie fährt mit der Untergrund.“ „Aha, alſo Anfangsſtadium. Natürlich liebt ſie dich?“ „Ich glaube, ja. Sehr— das iſt es gerade. Du mußt nicht lachen, Gertrud— bitte!“ „Aber Paulchen, ich denke gar nicht daran zu lachen. Ich werde mich über deine Gefühle doch nicht luſtig machen. Alles andere eher. Aber wie iſt denn das ſo plötz⸗ lich gekommen, Paulchen? Du fährſt doch gar nicht mit der Untergrundbahn?“ Paulchen ſchüttelt den Kopf und holt tief Atem.„Doch, ſeit fünf Tagen!“ Gertrud nickt: für jeden Tag eine Nelke!„Na— und?“ „Siehſt du, Gertrud, das kam ſo: letzten Dienstag hatte ich mich wegen des Pakets an Tante Anna verſpätet und nahm die Untergrund— und da ſtand ſie—“ „Aber, Paulchen, da ſtehen doch viele! Wenn du nun mit allen—“ „Tyra iſt eben nicht alle' und auch nicht viele— mtſchuldige, aber Tyra iſt einzig in ihrer Art. Ein ganz zußer gewohnlicher Menſch. Sie hat es nicht leicht im zeben, ſie hat viel durchmachen müſſen.“ „So, das weißt du auch ſchon alles?“ N „Ja, ſie hat es mir heute erzählt. Ich habe natürlich nicht gefragt, aber ſie brauchte jemand, dem ſie ſich anver⸗ wauen konnte. Das iſt ſchließlich bei einem jungen Mäd⸗ hen ganz begreiflich. Das mußt du doch verſtehen!“ „Ja, das verſtehe ich ſehr gut. Aber, daß Fräulein Tyra es gerade dir erzählen muß, ausgerechnet meinem Paulchen!“ Paul ſetzt ſich in Poſitur und hat den ſtolzen Herr⸗ ſcherblick:„Schickſal— da kann man nichts machen! Als ich Tyra ſah, wußte ich, daß ich einen neuen Abſchnitt meines Lebens begänne. Und das Seltſame iſt— ſie wußte es auch. Auf den erſten Blick. Ein fabelhaft ſenſi⸗ tives Mädchen! Ich habe ihr heute im Kaffee geſagt, daß ich verheiratet bin. Auch das hatte ſie ſchon geahnt.“ „Nun ja, ſchließlich trägſt du doch deinen Trauring — oder nicht?“ 5 „Selbſtverſtändlich trage ich ihn, aber das hat mit Tyras Ahnung nichts zu tun. Uebrigens hat ſie geſagt, daß ſie um keinen Preis der Welt dein Glück zerſtören will — es ginge gegen ihr ganzes Denken und Fühlen!“ Gertrud kann ein winziges Lächeln nicht unterdrücken. „Siehſt du, Paulchen, ſo was hört man ſelten, aber gern. Sie gibt mir alſo meinen lieben Mann leicht lädiert in Gnaden zurück— ein ſchöner Zug von Fräulein Tyra! Paul ſpringt auf und iſt ſchwer beleidigt„Wenn du kein Verſtändnis für menſchliche Größe haſt, dann iſt es allerdings überflüſſig, daß ich ſo offen mit dir rede. Aber das ſage ich dir: jeder Mann macht in der Ehe ſeine Kriſen durch— jeder!“ Zwei Minuten Stille. Gertrud ſchaut nachdenklich zur Deckenbeleuchtung.„Nur jeder Manns“! fragt ſie leiſe. Aber Paul hat ſich ſchon in ſeine Decke gerollt, das erſte Signal zu einem geſunden Schlaf.„Verzicht iſt alles — hat Tyra geſagt“, murmelte er, und Gertrud weiß nicht, ob ſein Kummer oder ſein Stolz auf das Heroiſche ſeines Verzichts größer iſt. in ſeinem Eſſen herum: Haſt du keinen Hunger, 7 Burſhell geſagt?“ fragt ſie Hlünnliche Fräulein Tyra ſchreibt an Fräulein Irmgard: „Und dann muß ich Dir noch von einer ulkigen Nudel erzählen, die ſeit Tagen hinter mir herſtiefelte und vor ſchlechtem Gewiſſen ſchier aus dem Leim ging. Bei ver⸗ heirateten Männern muß man immer ſchrecklich ernſthaft tun, weil ſie wie die Wilden darauf erpicht ſind, von ihrer eigenen Frau nicht„‚verſtanden' zu ſein. Es hat mich zwei Stunden in einer mieſen Konditorei und ihn acht Mohren⸗ köpfe gekoſtet, bis ich ihn endlich ſo weit hatte, daß er halb⸗ wegs vernünftig wurde. Wenn Mäner auf einem roten Plüſchſofa egalweg von Seele reden und dabei neugierige Finger kriegen, ſind ſie eine Strafe Gottes. Morgen will er endgültig von mir Abſchied nehmen, und ich kann mir ſchon denken, wie er das ſtundenlang genießen würde. Ich werde ihn verſetzen und lieber mit Albert in den Zirkus gehen. Im Zirkus riecht es ſo herrlich, und Albert iſt zwar eine treuloſe Tomate, aber er redet wenigſtens nicht davon.“ Gertrud ſagt zu Onkel Konſtantin, der nahe an ſieb⸗ zig und auch ſonſt vertrauenswürdig iſt: „Weißt du, Onkel Konſtantin, Paulchens wegen brauchſt du dir gar keine Sorgen zu machen. Das Geſchäft geht nicht glänzend, aber bei Paulchens Fleiß und Spar⸗ ſamkeit werden wir ganz behaglich leben können. Und du glaubſt nicht, wie gut es ihm tut, daß er in der letzten Zeit ein paar kleine Aufregungen nebenbei hatte Wenn Paul⸗ chen nicht von Zeit zu Zeit mal eine nette belebende Kriſe hätte, würde er gar nicht wiſſen, wie gut er es hat Ich hatte immer ſchon gehofft, daß es eines Tages dazu kom⸗ men möchte, weil ich ihn doch kenne und weiß, was er braucht, um glücklich zu ſein. Natürlich in der Kriſe iſt er ſehr unglücklich, aber das macht nichts; nachher fühlt er ſich dann um ſo wohler. Sowohl im allgemeinen wie bei mir. Nein. Onkel Konſtantin, ich möchte keinen Mann haben, der ganz ohne die geliebte Kriſe iſt. Das wäre mir zu gefährlich!“ Der Sommertagszug „Schkrih, ſchtrah, ſchtroh! Der Summerdag in do!“ Früh zieht der Frühling am Neckar und an der Berg⸗ ſtraße ein, und die Menſchen begrüßen ihn dort beſonders herzlich Denn im ſonnigen Raum der alten Kurpfalz haben ſich die Sommertagsbräuche lebendig erhalten. Alljährlich wird hier in vielen Städten und Dörfern der Triumph des Frühlings über den Winter in fröhlichen Feſten gefeiert. Unter ihnen ragen das alte Kampfſpiel zwiſchen Sommer und Winter in For ſt an der Weinſtraße und der große Heidelberger Sommertagszug am Sonntag Lätare— in dietem Jahre am 19 März— beſonders her⸗ vor. Sommertagszug in Heidelberg. Dieſer Sommertagszug mit ſeinem unüberſehbaren Wald buntbebänderter Sommertagsſtecken iſt 2 der Kinder. Die Jugend grüßt den fungen Frühling und treibt verfahren. wie es die Menſchlichleit und der Tierſchiß mit ihrer unbeſchwerten Daſeinsfreude, mit ihrem Sin en und Lärmen den kalten Winter aus. Tauſende kleiner Bu⸗ ben und Mädel ziehen an dieſem feſtlichen Sonntag durch die Straßen und Gaſſen der alten Neckarſtadt. Stolz und ein wenig verwundert über die große Rolle, die ſie mil einem Male ſpielen dürfen, halten ſie ihre Stecken mit Brezel, Apfel, Ei und bunten Bändern in der Hand; und wenn ſie auch nicht wiſſen von Herkunft und Bedeutun des alten Volksbrauches, ſo verkörpern ſie in ihrer unbe⸗ kümmerten Lebensfreude doch unbewußt ſeinen geheimen Sinn: das fröhliche und freie Bekenntnis des germaniſchen Menſchen zu den Mächten des Lichts. Deutſchland iſt reich an ſolchem alten, aus germaniſcher Vorzeit überliefertem Brauchtum. Vor allem der Ablauf des Jahres, die Begegnung mit den Naturgewalten prägten ſich in kultiſchen Handlungen aus, die im Lauf der Jahr⸗ hunderte zu Volksbräuchen wurden und vielfach noch heute beſtehen. Wenn dieſes Brauchtum auch gewandelt wurde und der urſprüngliche kultiſche Inhalt zumeiſt verloren ging, ſo blieb doch der Weſenskern erhalten. Er ſpricht im Heidelberger Sommertagszug nicht nur aus dem farben⸗ prächtigen, lebensfrohen Schauſpiel an ſich, ſondern vor allem auch aus den Symbolen, die nach alter Ueberliefe⸗ rung im Zuge mitgeführt werden. Sie kommen teilweise ſchon im Sommertagslied zur Geltung, das die Heidelber⸗ ger Kinder während des Umzuges ſingen: Summerdag, ſchtaab aus! Dem Winter geh'n die Aage aus! Hör die Schüſſel klinge, Wolle uns was bringe! Was denn? Rote Wein und Brezle nein! Was noch dazu? Paar neie Schuh! Schtrih, ſchtrah, ſchtroh! Der Summerdag is do!“ Das Lied enthält die Aufforderung, den Winter aus⸗ zutreiben und die Bitte um die traditionellen Gaben Ueber bie genaue Bedeutung des„Schlaab aus!“ jind ſich die Gelehrten nicht einig. Es kann Ausſtäupen, Durchprügeln heißen, es kann aber auch Hinaustreiben, Fortjagen be⸗ deuten. Heute ſind im Bewußtſein des Volkes beide Vor⸗ ſtellungen verſchmolzen. Die als Lohn für die Frühlingsbot⸗ ſchaft erbetenen Brezeln(das Wort entſtand aus dem la⸗ teiniſchen braciolum— Aermchen) ſind altes, klöſterliches Kultgebäck, doch ſtammt die Brezel als Heidelberger Som⸗ mertagsſymbol aus vorchriſtlicher Zeit. Es finden ſich näm⸗ lich am Brunholdisſtuhl bei Bad Dürckheim Felsritzungen von Sommertagsſtecken mit Zweigen und dem Zeichen des Sonnenrades. Die Heidelberger Sommertags⸗ brezel geht alſo auf das alte Heilszeichen der Germanen, das Hakenkreuz, zurück. In dieſer verborgenen Bedeutung ſchmückt es auch den Sommertagsſtecken Der Stab ſelbſt muß in beſtimmter Weiſe geringelt ſein, wodurch das Ein⸗ ſtrömen ſunger, lebenſpendender Säfte in die Natur zum Ausdruck gebracht wird. Auch Ei und Apfel dürfen an den Sommertagsſtecken nicht fehlen— das Ei als Gleichnis des keimenden Lebens, der pralle Apfel als Bild der Fruchtbar⸗ keit Als erſtes Zeugnis der wiedererwachten Natur ſchmückt ein grüner Strauß aus Buchsbaum oder Immergrün mit Frühlingsblumen die Spitze des Stabes. Sommer und Winter finden in kegelförmigen Figuren ſymboliſche Darſtellung. In ihrer unförmigen Größe erinnern ſie daran, daß unſere Vorfahren ſich Som⸗ mer und Winter als Rieſen vorſtellten, die ſich jedes Jahr aufs neue bekämpfen. Auch die aus Tannengrün geferiigte und mit Frühlingsblumen geſchmückte Pyramide des Som⸗ mers trägt die Brezel, ferner ein Paar Schuhe und den gol denen Schlüſſel zur Macht über alles Wachstum. Die 0 des ſterbenden Winters dagegen wird als bleiches Abblld des Todes aus Stroh gefertigt; denn dem Winter„geh'n die Aage(Augen) aus“, und das bedeutet, daß Eis und Schnee vor der Macht des ſteigenden Lichts dahinſchmelzen. Ueber die Geſchichte des Heidelberger Sommer⸗ tagszuges geben uns die lebendigen, anſchaulichen Briefe der Liſelotte von der Pfalz Aufſchluß, denen wir ja auch die überhaupt erſte Erwähnung eines lichterge⸗ ſchmückten Weihnachtsbaumes verdanken. Sie ſchreibt am 16 April 1696 an die Raugräfin Luiſe:„mögte man ſingen können, wie die Buben zu Heydelberg taten vom Berg, wenn ſie den Sommer und Winter heruͤmführten Ich bin verſichert, daß es euch wundern wirdt, daß ich mich noch dießer ſchönen Sach ſo wohl erinnere“. Aber noch älter als dieſe Briefe ſind die Rechnungen und Notizen Benſamins von Münchingen, eines ſchwäbiſchen Adeligen der am Hofe des Kurfürſten Karl Ludwig von der Pfalz, des Vaters der Liſelotte, lebte In ſeinen Aufzeichnungen heißt es:„Aus dem Merz 1660. Zwey Jungen, welche den Sommer geſungen 1 fl. 30 Kr. und dazu eine kleine Beſchreibung des damaligen Sommer tagsbrauches:„Eine alte, noch nicht abgekommene Gewohn⸗ heit. Der eine Junge ſtellt den Sommer und der andere den Winter vor Sie ſingen wechſelweiſe alte Verſe, worin ſie ſtreiten, welcher bleiben ſoll Von den Worten kömts zu einem Gefechte. Der Sommer überwindet und ſagt den Winter davon.“ Aehnliche zum Teil noch bedeutend ältere Aufzeichnungen über Ausgaben für die Sommertagsſinger ſind auch aus anderen Orten der alten Kurpfalz überliefert Aus all dem geht hervor daß der Sommertagsbrauß in Heidelberg in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als eine„alte, noch nicht abgekommene Gewohnheit“ ſtand und ſchon lange Zeit vorher üblich geweſen ſein mu Sy dreſſieren ſie ihre Rennhunde. Der Staatsſekretüt von Neu⸗Südwales hat ſich mit den Polizeibehörden in Verbindung geſetzt, um eine ſorgfältige Unterſuchung in einer myſteriöſen Angelegenheit durchzuführen. Hunderennen ſind noch immer ein bedeutender National ſport in ganz Auſtralien. Aber bisher war es ein Geheim nis der Hundezüchter, wie eigentlich die Hunde dreſſie wurden. Nun har man durch eine Indiskretion hinter die Kuliſſen ſchauen können. Die Dreſſur erfolgte auf eine unglaubliche Art und Weiſe. Man beſorgte lebende Katzen, denen man die Krallen ausſchnitt. Dieſe Katzen konnten ſich alſo nicht mehr zur Wehr ſetzen. Sie wurden nun auf die Rennbahn gelaſſen. Man hetzte die Hunde auf die armen Tiere, die nur die eine Möglichkeit hatten, ſo ſchn, zu laufen, wie es möglich war. Nun ſollen die Graus Dreſſeure für ihre Taten beſtraft werden. Aber a müſſen die nötigen polizeilichen Feſtſtellungen ait je zu werden, um in Dieſer grauenvollen Angelegenheif ſo verlangen. gen Bu⸗ urch und mit mit und un 115 men chen ſcher lauf gten ahr⸗ eute urde oren im ben⸗ vor iefe⸗ veiſe ber⸗ E OMA N (17. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Der alte Sidney Jeffrey gerät außer ſich, als er den Brief von Frank geleſen hat. Es erregen ihn weniger die geſchäftlichen Vorſchläge ſeines Sohnes als ſein deutlicher Hinweis darauf, daß er eine deutſche Frau heimführen möchte, und daß dieſe Frau Angelika ſein ſoll. Der alte Jeffrey denkt an den Vertrag mit Grant, und er iſt keinen Augenblick im Zweifel darüber, daß dieſer Vertrag beſtehen bleiben muß. Er denkt auch an Angelika Heffner, die er in der Klinik von Geheimrat Lambrecht kennengelernt hat Wie mag ſie ſich entwickelt haben? Wenn Frank in ſie verliebt iſt, dann ſcheint das, gemeſſen an dem Abenteuer mit Ellen Swanſey, keine gute Empfehlung zu ſein. Sidney Jeffrey überlegt. Man könnte an den Geheimrat ſchreiben, aber Chirurgen darf man nicht mit Herzensangelegenheiten be⸗ helligen. So ſchickt er zwei Telegramme nach Berlin. In dem einen fordert er Frank auf, nach Gallatin zu kommen und Angelika mitzubringen, in dem anderen ladet er Ange⸗ lila ein, ſich ſeinem Sohne anzuſchließen. Als Angelika das Telegramm erhäl,, ſinkt ſie erſchrocken auf den Seſſel nieder. Was iſt das? Lade Sie herzlich ein, ſich der Reiſe meines Sohnes nach Gallatin anzuſchließen und willkom⸗ mener Gaſt in meinem Hauſe zu ſein. Ihr Ihnen herzlich ergebener Sidney Joffrey. Angelika verſteht nicht. Was ſoll das bedeuten? Sie wendet das Blatt, als müſſe ſie auf der anderen Seite die Erklärung finden. Sie lieſt noch einmal. Was will Sidney Jeffrey von ihr? Er lädt ſie ein, nach Gallatin zu kommen? So ganz ohne weiteres? Faſſungslos ſtarrt ſie auf die Buchſtaben. Dieſes geheimnisvolle Telegramm muß doch eine fun⸗ damentale Grundlage haben? Es iſt doch ganz unmög⸗ lich, daß Sidney Jeffrey ſo etwas kabelt, wenn er nicht von Frank dazu veranlaßt worden iſt? Was mag der Junge da nun alles in der Welt angerichtet haben? Da ſchnarrte das Telephon. Das wird wohl Frank dein. „Haft du auch ſchon dein Telegramm von meinem Vater?!“ jubelte er, daß der Hörer dröhnt. „Ja, ein Telegramm habe ich“, antwortet Angelika widerſpenſtig. „Ich auch“, ruft er.„Du! Mein Vater, das iſt ein Kerl! Aus dem kann man ein Dutzend von meiner Sorte machen! Lies mal vor!“ „Lies du deins vor, Frank“, forderte Angelika in dem Wiſſen, daß ihr dann die Angelegenheit klarer werden muß. „Hör zu: Glaube, dich in dieſem Fall aus.. hörſt du, Angelika?“ „Ich höre.“ „Glaube, dich in dieſem Fall aus perſönlicher Kenntnis und höchſter Wertſchätzung Angelika Heffners zu deinen Entſchlüſſen herzlich beglückwünſchen zu dürfen. Wünſche dringend, euch beide— uns beide, Angelika!— bei Gelegenheit der Beſprechung deiner ausgezeichneten Geſchäftsvorſchläge ſchnellſtens in Gallatin zu ſehen. Per⸗ ſönliche Einladung Fräulein Heffners erfolgt mit gleichem Kabel. Sidney Jeffrey. Angelika, was ſagſt du?“ „Nichts, Frank“, antwortet ſie tonlos. „Nichts?!“ Er lacht unbändig.„Du biſt platt, was?!“ „Vollkommen, Frank“, kann ſie mit einem gewiſſen Galgenhumor erwidern.„Was haſt du um alles in der Welt angerichtet?“ „Oh, ich? Das ſage ich dir heute abend in unſerem Schloß! Nun lies erſt mal deins vor!“ Seine Freude trägt Angelika über ihren Widerſtand weg. Sie lieſt zögernd. Frank ſcheint drüben mit beiden Fäuſten den Tiſch zu zertrümmern. „Na? Iſt der Mann richtig?!“ ſchreit er vor Ver⸗ gnügen. „In deinem Sinne offenbar.“ „In unſerem, Angelika!“ „Das kann ich noch nicht beurteilen.“ Dir werden die Augen heute abend aufgehen!“ 5 Das ſchein Angelika auch ziemlich ſicher. Vorläufig iſt nicht viel mehr als halbe Dämmerung da. Er bittet ungeſtüm:„Kannſt du dich denn unter dieſen Umſtänden wirklich noch nicht für heute freimachen?“ „Mit dem beſten Willen nicht, Frank.“ „Ich ſoll bis heute abend warten?“ 5 „Das wirſt du ſchon müſſen.“ 5 25 Sale 80h falle dem erſten beſten Schutzpoliziſten um den „Tu das, Frank. Er wird ſich ſicher freuen.“ „Im Ernſt, heute abend erſt?“ „Im Ernſt.“ „Alſo. Ich hole dich ab!“ Angelika legte aufatmend den Hörer auf.. Sidney Jeffrey hat ſeinen Sohn zu ihr beglück⸗ wünſcht. Das iſt gut. Sein Schatten wird nun endgültig verſiegen. 1 Frank Jeffrey holt Angelika in ſieghafter Fröhlichkeit aus der Klinik ab und fährt ſie zunächſt nach Hauſe. Sie will ſich umkleiden. Sie ſoll ſich ſo ſchön machen, wie es nur ihr auf der ganzen Welt möglich iſt! Frank wartet jetzt auf ſie. Von einer beſeſſenen Ungeduld getrieben, marſchiert er auf und ab. Er überlegt hin und her, was er im ent⸗ idenden Moment ſagen muß. Ihm fällt nichts Ge⸗ ſcheites ein. Er wird wortlos handeln! Frau Heffner hilft ihrer Tochter beim Umkleiden. Das Kabeltelegramm Sidney Jeffreys ruht auf Ange⸗ küns Bett aus. Dorthin hatte Angelika es gelegt, als ihre Mutter es ihr in ratloſem Schweigen zurückgab. 85 N was ſagſt du nun dazu?“ fragte Angelika „Du willſt nach Amerika? Was ſoll ich ſagen, Ange⸗ Aika, wenn A e s erklärſt? Ich wußte doch nicht, es ſchon ſo weit mit euch iſt.“ 1 lach,“ Zekläre du mal etwas, was dir ſelbſt nicht klar iſt“, acht die Tochter etwas unbehaglich. Du mußt doch wiſſen, wie es zu dem Telegramm gekommen iſt.“ OM FRI FUR C u „Mutter, ich weiß es wahrhaftig nicht. Vermutlich werde ich ja heute abend etwas erfahren. Mein guter Freund Frank ſcheint auf jeden Fall irgendeinen entſetz⸗ lichen Blödſinn angerichtet zu haben.“ „Angelika, tu nicht ſo; du weißt doch mehr.“ „Nein, ich weiß wirklich nicht. Vermuten werde ich wohl dasſelbe wie du.“ „Und was vermuteſt du?“ „Vielleicht möchte er mich heiraten?“ „Wer?“ „Wer?“ Angelika errötet.„Wer denn ſonſt als D* 9 Frank? „Und du?“ Angelika lächelt: „Gott, Mutter... das Leben iſt ſchön.“ „Denkſt du noch an damals?“ taſtet Frau Heffner ſich vor. Angelika blickt ihrer Mutter gerade in die Augen. „Wir wollen das jetzt, bitte, laſſen. Damals iſt vor⸗ bei. Und Dummheiten mache ich nicht wieder.“ 5„Ach, Kind, Dummheiten machen wir, ſolange wir eben.“ Angelika klingen dieſe Worte noch in den Ohren, als ſie Frank die Hand ſchüttelt und wieder einmal finden muß, daß der Junge unerhört gut, geſund und friſch aus⸗ ſieht. Frank macht den Eindruck, als ob er eine ganz gehörige Fracht fröhlicher Dummheiten im Hirn trüge. Und Angelika hat die beſte Laune, es ihm gleich zu tun. Der Wagen eilt quer zum Kurfürſtendamm nach Charlottenburg hinüber. Er biegt vor den Ausſtellungs⸗ hallen in die Avus ein. 0 „Dort oben“, deutet Frank zum Funkturm,„würde ich meine Verlobung feiern, wenn ich es nicht in Gallatin täte!“ Die Avus rauſcht wie ein Strom mit buſchigen Ufer⸗ ſäumen unter ihnen dahin. Die Bugwellen der heiteren Fahrt branden an Villen, Parlkuliſſen und Waldwänden auf. Vor und hinter ihnen ſtreben Dutzende von Wagen dem gleichen Ziele zu. „„ 9 3 Zeichnung: Drewitz— M. „Dort oben“, deutet Frank zum Funkturm,„würde ich meine Verlobung feiern, wenn ich es nicht in Galla⸗ tin täte!“ „Unſere lieben Gäfte auf Schloß Angelika!“ lacht Frank.„Es wird ſich gehören, daß wir zum Empfang in der großen Halle ſtehen, bevor der erſte Gaſt da iſt.“ Er gibt noch mehr Gas. Der Wagen greift aus. Das Rennen iſt ſpannend und erfriſchend. 1 885 Sprechen iſt keine Zeit da. Die Fahrt ſaugt alle Gedanken in ſich auf. Der Park des Schloßreſtaurants ſteigt aus der mär⸗ kiſchen Ebene auf. Frank droſſelt den Motor. Das Schloß ſtrahlt in allen Lichtern, obwohl der Tag noch nicht ver⸗ unken iſt. Frank hat einen Ecktiſch auf der Terraſſe be⸗ fiele Ein Arm voll roter Roſen wartet auf Angelika. Es muß überhaupt viel Vorbereitendes geſchehen ſein. Das anmutige Schauſpiel, in dem Angelika eine tragende, glückhaft ungewiſſe Rolle zu ſpielen hat, wird von einem unſichtbaren Regiſſeur geleitet. Eine halbe Heel Sekt erſcheint auf dem Tiſch, ohne daß Frank die eſtellung aufgegeben hätte. 5 Er hat ſolche verſchleierte Regie von ſeinem Vater gelernt. Ein Gaſt ſoll nie empfinden, daß er einen Gaſt⸗ geber hat. Die Speiſen und Getränke haben wie von un⸗ gefährt aus dem Himmel zu fallen. Der Gaſtgeber muß ein Gaſt unter ſeinen Gäſten ſein. „Die Regie iſt hier fabelhaft“, neckt ſie ihn. Er wird vor Freude puterrot: „Mein Leute kennen meine Wünſche.“ b— „Meine offenbar auch Und ſo reiht ſich Zeſt 8 85 t 0 8 an Feſt in unabſehbarer Folge. ö 2 5 vorausgeſchickte abe Glas Sekt ſpielt in Ange⸗ likas Adern. Sie fühlt ſich in der Ungewißheit eines unaufhaltſamen Geſchehens äußerſt wohl. „Auf unſer Glück!“ fordert Frank mit dem Kelch. Sie tut ihm Beſcheid. Er greift nach ihrer Hand und küßt ihr ie ot den Heute iſt Angelika ſo wehrlos, wie ſie es ſich oft genug gewünſcht hat. —————— „ 8 8. 45 2 AFN Auf dem Raſen fängt eine Leuchtfontäne zu ſprühen an. Das Streichquartett ſpielt Weiſen, die Angelika in das Halbbewußtſein hineintragen, mit einiger Sicherheit Dinge zu ſagen und zu tun, die man unbeſonnen nennen kann. Aber es tut unbeſchreiblich wohl, hemmungslos töricht zu ſein. Frank rückt ſich den gutſitzenden Binder noch beſſer zu⸗ recht. Er hält die Zeit für gekommen, die Klarheit zu ſchaffen, auf deren Fundament man ſpäter einen erfolg⸗ reichen Spaziergang durch den Park machen kann. Be⸗ vor er ſich die alles beſiegelnden hundert Verlobungsküſſe von Angelika holt, ſoll und muß ſie von der reichlich kom⸗ plizierten Vorgeſchichte der Ehe unterrichtet ſein. Ihm ſelbſt brennt es auf den Nägeln, endlich einmal ſeinen hochwichtigen, bisher nicht veröffentlichten Roman anbrin⸗ gen zu können. „Ich bin dir einige Erklärungen ſchuldig“, fängt er pes einem noch ſtrammeren Aufrichten ſeines Sberkör⸗ ers an. Angelika liegt es auf der Zunge, ihm lächelnd zu ant⸗ worten: Sprechen Sie mit Mama! Zum Glück verbeißt ſie ſich's; denn er ſcheint jetzt bitterernſt zu ſein. „Du mußt doch endlich wiſſen, wie mein Vater dazu kommt, dich nach Gallatin einzuladen.“ Ja, natürlich. Darin hat er vollkommen recht. „Alſo beichte!“ ſcherzt ſie. Er bleibt unentwegt feierlich. Ich will mich bemühen, ganz kurz zu ſein. Du wirſt zuerſt vielleicht denken, daß ich mit Adam und Eva an⸗ fange. Dem iſt jedoch nicht ſo. Das gehört alles dazu!“ Angelika findet den Abend für langſtielige Erklärun⸗ 95 fiel zu ſchade. Aber wem dem Guten ſo viel daran egt: „Bitte, Frank, ich höre!“ „Alſo: In Gallatin leben Sidney Jeffrey und Hou⸗ ſton William Grant. Nebenbei bemerkt, ein urkomiſcher Junge, über den es noch zu lachen geben wird! Der Jeffrey fängt klein mit Holzhandel an und wird allmäh⸗ lich größer. Grant gründet eine Baufirma und hat eben⸗ falls guten Erfolg. Beide Männer ſind eiſerne Arbeiter, die einander geſchäftlich bald ins Gehege kommen. Jeffrey greift nach dem Baumarkt, Grant erwirbt für ſeine Zwecke eigene Abholzungsrechte, baut Sägewerke und ſo weiter. Die Firmen Jeffrey und Grant ſtehen ein⸗ ander in erbittertem Konkurrenzkampf gegenüber. Gallatin und ſein Hinterland erweiſen ſich für zwei ſolche Unter⸗ nehmungen als zu klein. Beide Firmen ſind gezwungen, ihre Arbeitsbereiche kontinental und nach Ueberſee auszu⸗ dehnen. Sie müſſen nach Wallſtreet gehen, um ſich von den New⸗Norker Banken finanzieren zu laſſen. Wer zu ſolchem Zweck einmal Wallſtreet betreten hat, kommt in dieſer Straße der tauſend Banken um, wie ein Verirrier im Labyrinth. Beide Firmen wachſen auch weiterhin in erfreulichem Tempo, aber ſchneller, als ſie wachſen, geraten ſie in die Gewalt ihrer Banken. Langweilig, Angelika?“ „O nein, Frank, im Gegenteil.“ „Es kommt auch gleich anders. Alſo, eines Tages finden ſich die beiden feindlichen Brüder zur gemeinſamen Abwehr der Leute aus der Wallſtreet. Sie vereinbaren, daß Jeffrey die Holzabteilung der Firma Grant und daß Grant die Bauabteilung von Jeffrey übernimmt. Auf dieſer Baſis ſchließen ſie einen geſchäftlichen Freund⸗ ſchaftsvertrag. Die Konkurrenz zwiſchen ihnen beſteht nun nicht mehr. Aber es zeigt ſich, daß dieſe Zuſammenarbeit eine gegenſeitige Opferfreude vorausſetzt, die in einem geſunden Geſchäftsleben nicht üblich und auf die Dauer nicht durchführbar iſt. Der Freundſchaftsvertrag muß eine eſchäftliche Baſis erhalten. Sage mir, wenn du nicht mit⸗ ommſt, Angelika.“ Angelika lacht:„Bisher verlangſt du nichts Ueber⸗ ſinnliches von mir.“. Frank macht eine kleine Paufe. Er trinkt Angelika zu und ſagt, als ob er in ſich ſelbſt hineinhorche: „Ich verdanke dir übrigens, daß ich heute zum erſten⸗ mal einſehe, wie berechtigt die Handlungsweiſe meines Vaters mit ſeiner 50 me über mich geweſen iſt.“ „Eine Verfügung über dich? Siehſt du, das iſt nun ſchon etwas, was ich nicht verſtehe.“ Frank iſt gang und gar bei der Sache, er macht einen ſo ſtarken und ſelbſtſicheren Eindruck, daß es Angelika ſcheint, als reichten ſeine Schultern gut und gern in jede Vorſtellung hinein, die ſie ſich früher von Sidney Jeffrey gemacht hat. „Gleich wirſt du alles reſtlos verſtehen“, antwortet er. „Sidney Jeffrey und Houſton William Grant hätten nun den Weg gehen können, daß ſie ihre Firma als Jeffrey und Grant etwa verſchmolzen hätten. Das duldeten jedoch die ausgeprägten Eigenarten der beiden Perſönlichkeiten nicht. So Angelika, nun paß auf! Jetzt kommt das, was uns beide angeht.“ Er ſeufzte, als ſtünde er vor einer zentnerſchweren Laſt.„Das waren nämlich die Dinge, die ich ordnen mußte, bevor ich... na, bevor ich dir von ihnen erzählte. Sie ſind jetzt geordnet, wie es ſich gehört. Alſo: Sidney Jeffrey hat einen einzigen Sohn: der bin ich. 1 5 wahr?“ 20. Frank greift nach Angelikas Hand, „Und Houſton William Grant hat eine einzige Tochter: Dorrit. Beide waren damals noch Kinder; ich zehn Jahre, Dorrit vier. Die Väter ſchließen für ihre Kinder einen Ehevertrag ab.“ Angelika blickt ihn befremdet und verſtändnislos an. „Einen Ehevertrag für Kinder. Aber geht denn das drüben bei euch?“ Frank lacht:„Doch, 17 5 Das geht. Das würde auch hier gehen. Es kommt nur darauf an, wie man es macht.“ zUnd wie macht man das: Und wozu?“ Sie ſchüttelte den Kopf in unbehaglicher Abwehr. „Durch eine ſolche Vertragsehe würden beide Firmen die gleichen Erben haben, nicht wahr?“ „ Aber doch nur, wenn ſie wirklich hei⸗ N(Foriſetzung tolgt) m Zeitoertrei Silben date mar. 4. Chriſtine 8. Taufe, 9 Reiſekorb. pol— Mädchentraum Erz im Lich! 1. Mangold, 2. Aolsharfe, 3. Dag⸗ Höker, 6. Elias, 7. Notwendigkeit 10. Alhambra, 11. Ural, 2. Mon — Der erſte Ball. Klerz)e. henrätſel. bald— burg diet e— e— ei— el— em fe— gel— gelb hel— i— ib— ing— kas— ken!— la— ler— lert— low— mi— mu nef— ſtel— ſal — ſen— taſch— til— u— ve— wer. Silben⸗Kreuzwort⸗Füllrätſei. NA ba Mono⸗ Aus den vorſtehenden Silben ſind 16 zweiſilbige Füll⸗Rätſel: Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben, von oben l m 8 nach unten, und Endbuchſtaben, von unten nach oben ge⸗ a 1 leſen, einen Ausſpruch von Theodor Körner ergeben. a a Die Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Männ⸗ l 1 licher Vorname, 2. nordiſcher Dichter, 3. italieniſche Mit⸗ da m telmeerinſel, 4. deutſcher Dichter, 5. behördliche Verord⸗ nung, 6. Stadt in Turkeſtan, 7. Laufvogel, 8. Stadt in Spanien, 9. kleine Münze, 10. Teil eines tieriſchen Pro⸗ dukts, 11. Gewürz, 12. militäriſche Ehrenbezeigung, 13. Stadt in Holland, 14. weiblicher Vorname, 15. Geſtal aus„Wallenſtein“ 16. Verwandter. Buchſtabenergänzungsrätſel. Er ist jederzeit gebrauchsfertig Dieser prakusche Schnellverbend läßt sich im Nu anlegen und sitzt unverrückber fest Er Wir blutstilſend, keimtötend und heilungfördemd In die Felder der Figur ſind Silben derart einzutragen, daß ſie in Verbindung mit den ſchon vorhandenen Silben pe c Tieriſches Fett 0. 15775 5 8 55 5 e 2 8—— 5—— bzw. Buchſtaben, Wörter der verlangten Bedeutung er⸗ ä ſ a Römiſcher Feldherr und Staatsmann. 5 geben. Die Wörter, die hier nicht in der Richtung und d a h Staatsgebiet in USA. Hu Reihenfolge der Figur angegeben ſind, bedeuten: 4 Perſiſche Inſel. Mor Streichinſtrument, Lotterieanteile, Gedichtform, Schluß, e n a Deutſcher Dichter.„Warum haſt du denn den Herrn mit„Herr Präſident' geiſtlicher Ordensritter, Geſellſchaftstanz, ſportlicher Wett⸗ kt u Schulfeier. angeredet?“ „Man kann nie wiſſen— er iſt Kubaner!“ * kampf, europäiſche Halbinſel, Teil des Mittelmeeres, deut⸗ ſcher Kaiſername, dehnbarer Rohſtoff, Teil der Tiroler Alpen, Krankenſchweſter, Geliebter der Venus, Teilnahms⸗ loſigkeit, Stadt in Hannover. Andere Füße. Wali Alm Bor Maat Eren Leck Kant Gram Kanton 5 the Wehr Bach Odem Spree Poſe Ella Kind. 88 hat ui A der ene 921 Vorſtehenden 16 Wörtern gebe man einen anderen 79 5 Fuß, ſo daß neue ſinnvolle Wörter in Erſcheinung treten, deren Füße, zuſammengezogen, unſere Buben und Mädel läher bezeichnen, die zum erſtenmal den Weg ins Leben antreten. Durch Anfügen von Kopf und Fuß ſind aus vorſtehenden 6 Bruchſtücken die angedeuteten Wörter zu bilden. Mitein⸗ ander verbunden ergeben dieſe Köpfe und Füße alsdann, beidemal von oben nach unten geleſen, je ein Frühlings⸗ blümchen. Fenſterputzer:„Nun haben Sie ſich man bloß nicht ſo wegen dem einen Spritzer, oller Herr!“ Paſſant:„Unerhört— Sie kennen mich wohl nichts Sie wiſſen wohl nicht, wer ich bin?“ Fenſterputzer:„Doch, doch! Aber das ſage ich Ihnen 2* 7 11% und wandelt durch die ſtille Nacht; dne ander 15 10 8 otro 7 5 82 2 ee der Bene e Kundig möchte einen Kleinſtwagen kaufen. 5 N 5 5„Ich wollte mal ſehen, ob ich bei Ihnen für mich einen paſſenden Wagen finde.“ Verkäufer:„Aber gewiß, mein Herr, würden Sie mit vielleicht Ihre Kragenweite nennen?“ 8„** Richter:„Die beiden Gegner gingen alſo ſchließlich mit Stühlen aufeinander los. Haben Sie denn da nicht verſucht, Frieden zu ſtiften?“ Zeuge:„Ich wollte ſchon, aber es war kein dritter Stuhl da.“ Auflöſungen aus voriger Nummer: Schach-Aufgabe: 1. Lf7—d5, Kbödee Tag—aß ft, beliebig, 3. Ein L ſetzt matt; a: 1. d7- d, 2. Tag- a5, d6& c5, 3. Lh4— ds matt. Eine Silbe voran: Demeter Einſtand Raſtatt Laibach Ewald Najade Zitat Irtiſch Sago Tarock Dogger Abdruck.— Der Lenz iſt da! Streich Anfang und Schluß: Heim, Egel, Doppel⸗Sinn⸗Rätſel. Es ſind neun Wörter zu ſuchen, von denen ein jedes doppelte Bedeutung hat. Hat man dieſe gefunden und tichtig geordnet, ſo ergeben dieſe in ihren Anfangsbuch⸗ ſtaben, zuſammengezogen, einen allſeitig freudig begrüßten Zeitpunkt. Die Wörter bedeuten: 1. Grobes dickes Gewebe— Geizhals; 2. Nebenfluß I pitze— Blasinſtrument; 6. dünnes Seil— Nebenfluß der Aller; 7. Teil des Auges— griechiſche Göttin; 8. An⸗ merkung— Tonzeichen; 9. Inhalt— Bezahlung. i des Rheins— Krankheit; 3. Stadt in Irland— Herren⸗ leidungsſtück; 4. Waſſervogel— Zeitungslüge; 5. Berg⸗ 5 — Naaeex lou. 2 5 Stete sachgemäße Anwendung von E UK UT O 1 3 ist die natürliche Grundlage jedes erfolgreichen Haut- ond Schön- heitspflege. Toben 20 E—.45 gei besonders empfindlicher Haut: die Klinge 20 22 Pfennig R OTG ART IOX UO SA, Latte, Ding, Ebro, Nadir, Gera, Eibe, Drako, Enak, Nagel, Kato, Toga. Nadel, Gin.— Heldengedenktag.— Silben⸗Wechſel: Villa Elba Rondo Segge Elger Treſor Zirkel Uri Neptun Garten.— Verſetzung. rätſelhaften Mitlauter⸗Reihen: Wenn du gibſt, gib ungeſeh'n Ganz dem Freund Und mild dem Armen; Tu's aus innigem Erbarmen Und vergiß es, wenn's geſcheh'n. Emanuel Geibel. Die 1 E „Mutti, was iſt denn das für eine Pflanze?“ „Eine Tabakpflanze, mein Kind.“ „Aber da hängen ja keine Früchte dran?“ „Was ſollen denn für Früchte dranhängen?“ „Na, Zigarren!“ Aus einem Roman:„So gut war Tante Berta. Sie kochte die Eier hart und gab die Brühe den Armen.“ Schluß des redaktionellen Teils. schmerzlos von Dro [Warum quälen Sie sich mit kalten, wunden. müden. schwitzenden Füßen und Frostbeulen? Beſteſen Sie sich davon durch Eſa Fußbad regt die Blutzirkulation an und verschafft dadurch angenehme, gesunde Wärme. 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