Nr. 66 —— Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag. 18. März 1939 Antrennbar vom deutſchen Naum Bon Dozent Dr. Rudolf Craemer. NS. Wenn die Ereigniſſe der letzten Tage dahin ge⸗ führt haben, daß Böhmen und Mähren, da die tſchecho⸗ſlo⸗ wakiſche Herrſchaft Frieden und Ordnung nicht mehr halten konnte, nach dem Verluſt der Slowakei von ſelbſt als Pro⸗ tektorat unter die Schutzherrſchaft des Deutſchen Reiches ge⸗ treten iſt. ſo äußert ſich darin ein geſchichtliches Schickſal, das nur auf kurze Zeit durch das Scheindaſein der tſchecho⸗ flowakiſchen Republik unterbrochen worden iſt. Denn durch alle Jahrhunderte lagen die Gebiete Böhmens und Mäh⸗ rens im Siedlungsbereich und Kulturraum des deutſchen Volkes. Die Landesgeſchichte iſt untrennbar verbunden mit dem Zuſammenhang des Deutſchen Reiches Schon in vor⸗ chriſtlicher Zeit ſind nach dem Abzug der keltiſchen Bojer die Germanenſtämme der Markomannen und Quaden die erſten Beſiedler des böhmiſchen Raumes geweſen. Erſt nach der Völkerwanderung, ſeit dem 6. Jahrhundert, haben ſla⸗ wiſche Stämme das Land überzogen. Sie waren noch lange zu keiner politiſchen Selbſtandigkeit befähigt. Als der Sieg arls des Großen ſie von der awariſchen Unterjochung be⸗ freite, traten ſie zum erſten Male zum Deutſchen Reich, durch das ihr ferneres Leben geſtaltet wurde Wir dürfen ſagen, daß das geſchichtliche Böhmen und Mähren nur als ein Gebilde des deutſchen Reichsraumes verſtanden werden kann. Kurfürſtentum im Deutſchen Reich. Erſt durch den deutſchen Sieg, der die Madjaren zur Seßhaftigkeit in Ungarn veranlaßt hat, hat Böhmen ſeine mitteleuropäiſche Stellung gewonnen. Lange Zeit haben die deutſchen Kaiſer und Könige immer wieder in die böhmi⸗ ſchen Wirren eingegriffen, ſie haben den Tſchechen von polniſcher Oberherrſchaft freigehalten. Der tſchechiſche Kö⸗ lügsſtaat der Przemyſliden empfing ſeine Herrſcherwürde und Ordnung vom Deutſchen Reich. Die geſchichtliche Ent⸗ ſcheidung hat ſich im ſtaatsrechtlichen Verhältnis unver⸗ kennbar ausgeprägt. Böhmen war im Gegenſatz zu Polen und Ungarn, die unter wechſelnder Abhängigkeit zum alten Deutſchen Reich ſtanden, ein unmittelbares Glied des deut⸗ ſchen Staatsverbandes, es wurde ein Kurfürſtentum im deutſchen Königreich. Eine ſehr bezeichnende Stelle im Sach⸗ ſenſpiegel aus dem 13. Jahrhundert beſagt, daß das Wahl⸗ recht des böhmiſchen Kurfürſten nur dann gelten ſolle, wenn er ein Mann deutſcher Abſtammung ſei. Die Przemyfliden ſelbſt hatten ſich ſo eng mit den deutſchen Fürſtenhäuſern verbunden, daß ſie ſelbſt faſt als ein deutſches Geſchlecht be⸗ trachtet werden konnten. Während die Slawen kaum mehr als den innerböhmiſchen Boden zu bewirtſchaften imſtande waren, begann nun eine neue große deutſche Koloniſation, das geſamte Gebiet zu durchdringen und zu erſchließen. Ringsherum entſtand der Siedlungsraum des Sudeten⸗ deutſchtums mit ſeiner Bauernkraft und ſtädtiſchen Blüte. Aber auch im Inneren des Landes, zumal in der Haupt⸗ ſtadt Prag, wurde ſtädtiſches Leben vom Ddeutſchtum be⸗ gründet. Das deutſche Recht kam zur allgemeinen Geltung. Die zweite Blüte hat Böhmen, das damals mit Mähren und Schleſien zuſammengeſchloſſen wurde und das Eger⸗ land in ſich aufnahm, unter Karl IV., dem Luxemburger, erfahren. Nun wurde Prag die Hauptſtadt des Deutſchen Reiches. Von dort ging ein Anſtoß zur Bildung der neu⸗ hochdeutſchen Schriftſprache aus. Die hohe Schule zu Prag, mit der dem Lande eine Stätte geiſtigen Schafferls geſchenkt würde, war als Reichsuniverſität, als deutſcher Mittelpunkt abendländiſcher Bildung eingerichtet worden. Der gotiſche Veitsdom des Peter Parler von Gmünd, der noch heute die Burg auf dem Hradſchin krönt, iſt der ragende Zeuge ener deutſchen Kulturherrſchaft, unter der ſich damals das ech che Eigenleben zum erſten Male geiſtig entwickeln onnte. Huſſitenſturm vernichtete Wohlſtand. Dieſe deutſche Reichsſtellung hatte Böhmen zum Herzen Mitteleuropas gemacht. Durch die tſchechiſche Auflehnung wurde es alsbald aus der geſchichtlichen Entwicklung aus⸗ geſchieden. Wohl vermochte der Huffitenſturm das Deutſch⸗ tum in Böhmen und Mähren für eine kurze Zeit faſt ver⸗ nichtend zu treffen. Aber er vernichtete damit zugleich den Wohlſtand des ganzen Landes. Es gelang nicht mehr, Frie⸗ den, Ordnung und Gedeihen herzuſtellen, bis dann zu Be⸗ ginn des 16. Jahrhunderts, als die Türken Ungarn über⸗ kannt hatten, und zum erſten Male vor Wien ſtanden, das habsburgiſche Königtum die Schutzherrſchaft des Deutſchen Reiches wiederhergeſtellt hat. Böhmen war wieder in die eichsgeſchichte eingetreten. Es nahm an den geiſtigen und politiſchen Kämpfen um die Geſtaltung Deutſchlands teil. erade jene Auflehnung der böhmiſchen Stände gegen da⸗ Haus Habsburg, die den Dreißigjährigen Krieg eingeleitet al, war ganz und gar vom deutſchen Proteſtantismus be⸗ ſümmt, verſagte aber bei dem Verſuch, eine ſelbſtändige Landesherrſchaft unter tſchechiſchem Vorrang zu gründen. nder öſterreichiſchen Zeit begann mit der neuen Entfal⸗ kung des Deutſchtums auch eine neue Wohlfahrt des Lan⸗ des. Niemand kann ſagen daß das Uebergewicht der Deut⸗ — haften Zuſammenhang mit dem größeren Raume und in ſchen, das ihrer Leiſtung und natürlichen Kraft entſprang, eine Unterdrückung der Tſchechen bedeutet hätte Eine deut⸗ 50 Fürſtin wie Maria Thereſia und ein Vorkämpfer der erdeutſchung wie Joſeph II. waren gewiſſenhaft um das Wohl der nichtdeutſchen Mitbewohner bemüht. Sie haben für die Erhaltung der tſchechiſchen Sprache Sorge getragen. Deutſche Romantik weckt Volkstumsgedanken. Als im Jahre 1809 und 1813 Oeſterreich im Namen Deutſchlands gegen Nepoleon zu Felde zog, hat ganz Böh⸗ men für die Sache des Reiches freudig mitgefochten. Dann folgte die Zeit einer tſchechiſchen Entwicklung in Sprache, Wirtſchaft und Geiſtesleben. Durch Herder und die Roman⸗ tik war dieſer Volkstumsgedanke erſt erweckt worden. Die deutſche Wiſſenſchaft war Lehrmeiſterin der tſchechiſchen Ge⸗ ſchichtſchreibung, Sprachlehre und Volkskunde. Aber freilich ſchon im Geſchichtsbild Palackys erhob ſich die große Täu⸗ ſchung, daß das Tſchechentum ſich vom Gegenſatz zum Deutſchtum nähren und ſich geiſtig und politiſch mit Weſt und Oſt gegen die deutſche Mitte verbünden müſſe. Selbſtverſtändliche Jugehörigkeit. Mit der Revolution des Jahres 1848 gegen die dynaſti⸗ chen und abſolutiſtiſchen Staatsgebilde wurde die Idee des eiches, um welche die Freiheitskämpfer von 1813 betrogen worden waren, aufs neue emporgehoben Da war es nun eine Handlung von größter ſinnbildlicher Bedeutung, daß die Frankfurter Deutſche Nationalverſammlung, da ſie die Einheit des alten Reichsraumes im großdeutſchen Sinne wiederherzuſtellen trachtete, Böhmen und Mähren ſelbftver⸗ ſtändlich als zugehörig betrachtete und die Tſchechen zur freien gleichberechtigten Teilnahme aufgefordert hat. Erſt als die ausgeſtreckte Hand der deutſchen Nation zurückge⸗ wieſen wurde, entbrannte in Böhmen der Völkerkampf, und die Deutſchen forderten ihre Trennung von den Tſche⸗ chen. Aber ſelbſt nachdem dieſer Kampf ſchon begonnen hatte, hielt die deutſche Nationalverſammlung an ihrem Gedanken der Völkergemeinſchaft im Reichsraum feſt. Ihr Entwurf einer neuen Verfaſſung ſicherte den nichtdeutſchen Mitbewohnern des Reiches die nationale Autonomie in Sprache und Selbſtverwaltung, denn das deutſche Volk ſei zu groß und zu ſtolz, um ein kleineres Volk, das geſchicht⸗ lich mit ihm verbunden bleibe, gewaltſam zu unterdrücken. Wenn auch dieſer Entwurf wie das ganze Werk der Pauls⸗ kirche erfolglos geblieben ſind, ſehen wir in ihm ein großes Zeugnis für die Haltung, mit der das Deutſchtum ſeinen Raumanſpruch, ſeine Führerſchaft und ſeinen Gerechtig⸗ keitswillen beim Ausbruch der mitteleuropäiſchen National⸗ kämpfe vertreten hat. Mehr als ein Dreivierteljahrhundert ſind ſeitdem die Tſchechen Träger einer mitteleuropäiſchen Unruhe geweſen. Niemals wären die Tſchechen imſtande geweſen, aus eige⸗ ner Kraft einen böhmiſchen Staat zu begründen. Nur die große Täufchung von 1918, die Verleugnung des Selbſt⸗ beſtimmungsrechtes durch die Gewalt der Sieger von Ver⸗ ſailles konnte den Staat der tſchechiſchen Republik zuſtande bringen, der alle ſchlechten Eigenſchaften des habsburgiſchen Nationalitätenſtaates auf kleinem Raume zeigte, ohne die große geſchichtliche Leiſtung des alten Oeſterreich, die Siche⸗ rung und Ordnung eines von außen bedrohten und von innen verworrenen Völkerraumes aufweiſen zu können. Geſchichtliche Entſcheidung. Das Raumſchickſal ſelbſt hat die geſchichtliche Entſchei⸗ dung erzwungen. Denn die böhmiſche Bucht zwiſchen den Bergen im Herzen Mitteleuropas iſt nicht beſtimmt, wie eine abgeſonderte Inſel für ſich zu leben. noch weniger als ein Keil gegen den Kern des Reiches zu beharren. Das geſchichtliche Leben der böhmiſch⸗mähriſchen Gebiete iſt durch den Zuſtrom der deutſchen wirtſchaftlichen und geiſti⸗ gen Kräfte über die Berge erweckt worden. Die Wohlfahrt des Landes und ſeiner Bewohner, das Gedeihen des tſche⸗ chiſchen Volkes ſelbſt lag ſtets und liegt wiederum im glied⸗ der ehrlichen Verbundenheit mit dem deutſchen Volke, von deſſen Siedlung es umfaßt und durch deſſen Geſchichte ſein eigenes Werden beſtimmt worden iſt, Hat eine verderbliche Politik das tſchechiſche Volk zu einer Scheingröße verführt, die in Krämpfen zuſammenbrechen mußte, ſo bedeutet der Wiedereintritt Böhmens und Mährens in den deutſchen Reichsraum die Wiederherſtellung der f u Wahr⸗ heit und die Gewähr eines neuen Lebens für das Land und ſeine Bewohner Gedenktage 19. März. 1813 Der Afrikaforſcher David Livinaſtone in geboren. 5 5 1849 Der Großadmiral Alfred v. Tirpitz in Küſtrin geb. 1867 Der polniſche Marſchall und Staatsmann Joſef Pil⸗ ſudſki in Zulow, Gouvernement Wilna, geboren. 1873 Der Tondichter Max Reger zu Brand in der Ober⸗ pfalz geboren.. Blantyre „Heim aufs Land“ Aufruf des Reichskriegerführers. Der Reichskriegerführer, ⸗Gruppenführer General⸗ 85 a. D. Reinhard, veröffentlichte folgenden Aufruf: ruf: „Kameraden! Mitte Februar fand unter der Parole „Landdienſt, Ehrendienſt deutſcher Jugend“ in Berlin eine Kundgebung der Hitlerjugend ſtatt. Der Stellvertreter des Führers, der Reichsführer Himmler und der Reichsju⸗ gendführer Baldur von Schirach riefen zum Einſatz der deutſchen Jugend für die Nation auf. Rudolf Heß erinnerte die deutſche Jugend an die vorbildliche Pflichterfüllung der Frontſoldaten im Weltkriege, die, wenn der Ruf„Fretwil⸗ lige vor“ ertönte, immer zur Stelle waren. Kameraden! Ihr kennt alle die ungeheure Bedeutung des deutſchen Bauern im Kampfe für die Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes, und ſo wie Ihr damals im großen Weltkrieg Eure Pflicht getan habt, werdet Ihr auch heute dies tun und das große Aufbauwerk des Führers unter⸗ ſtützen. Am beſten könnt Ihr dadurch helfen, wenn Ihr Euren Kindern klarmacht, wie wichtig die Erhaltung des deutſchen Bauerntums iſt und ſie auffordert, ſich für den Landdienſt zur Verfügung zu ſtellen. Gerade jetzt an Oſtern bei der Schulentlaſſung Eurer Jungen und Mädel bietet ſich die beſte Gelegenheit. Darüber hinaus ſollt Ihr mit al⸗ len Mitteln auch in den Kameradſchaften, vornehmlich bei den jüngeren Kameraden, für die Parole„Heim aufs Land“ werben. In den Kinder⸗ und Waiſenheimen des NS⸗Reichskrie⸗ gerbundes werden die Kinder auch auf landwirtſchaftliche Berufe vorbereitet. Sie erhalten in den Heimen eingehen⸗ den Unterricht in Landwirtſchaft, Gartenbau und Vieh⸗ pflege. Kühe, Schweine und Geflügel werden gehalten. Ackerbau und Blumenzucht iſt vorhanden. Der NS⸗Reichs⸗ kriegerbund leiſtete alſo auch auf dieſem Gebiet praktiſche Vorarbeit und bekämpft damit die Landflucht. Beſonders könnt Ihr bei Eurer Werbung darauf hin⸗ weiſen, daß zwiſchen dem Reichsführer/ und dem Reichs⸗ jugendführer des Deutſchen Reiches ein Abkommen geſchlof⸗ ſen iſt, nach dem Hitlerſungen, die ſich im Landdienſt be⸗ währt haben, die Möglichkeit gegeben iſt, ſpäter im Sied⸗ lungswerk der/ Wehrbauern an den deutſchen Grenzen zu werden. Auch wird die Tätigkeit im Landdienſt voll gül⸗ tig für die ganze Zeit auf die Berufsausbildung angerech⸗ net. Die weibliche Jugend hat die Möglichkeit, ihr Pflicht⸗ jahr im Landdienſt der Hitlerjugend abzuleiſten. Kameraden! Ich erwarte von Euch, daß Ihr als alte Soldaten Eure Pflicht tut und Euch für dieſes für Volk und Vaterland ſo bedeutungsvolle Werk einſetzt.“ Der Arbeitseinſatz Im Löndesarbeitsamtsbezirk Südweſideutſchland. Der Monat Februar brachte in Südweſtdeutſchland einen ſo ſtarken Auftrieb im geſamten Arbeitseinſatz, daß nicht nur der winterliche Beſchäftigungsrückgang bereits wieder vollſtändig ausgeglichen iſt, ſondern darüber hin⸗ aus die Kräfteanforderungen ſo ſtark angewachſen ſind, daß die Spannung zwiſchen Bedarf und Vorrat an Arbeitskräf⸗ ten ei nbisher nicht beobachtetes Ausmaß erreicht hat. Ende Januar waren in Arbeitsämtern 33 258 offene Ar⸗ beitsplätze zur Beſetzung angemeldet. denen nur ein Be⸗ ſtand von 4102 volleinſatzfähigen und 3626 nicht volleinſatz⸗ fähigen Arbeitsloſen gegenüberſtand. Bis Ende Februar hat ſich die Zahl der augenblicklich verfügbaren Arbeitslo⸗ ſen auf 2837 im Arbeitsplatzwechſel ſtehende volleinſatzfähige und 3173 nicht volleinſatzfähige Perſonen, alio insgeſamt um 22 v H vermindert, während der Reſtbeſtand an nicht⸗ beſetzten Arbeitsplätzen im Gegenſatz hierzu weiter geſtle⸗ gen iſt D men außergewöhnlich hohen Krankenſtand wurde die Arbeitseinſatzlage kin Februar ſtoch verschärft. Die geſamte Zahl der Arbeitsloſen, die bei den 2 ämtern noch vorgemerkt waren, lag mit 6010 Per n (979 in Württemberg und 8031 in Baden bereſte unter dem niedrigſten Vorweihnachtsſtand vom Novembet 1938. Die Zahl der von der Reichsanſtalt Unterſtützten— in der Hauptfache nicht volleinſatzfähigen— Arbeſtsloſen iſt in Württemberg auf 380 und in Baden auf 3252 Perſonen geſunken. Die Vermittlungstätigkeit der Arbeitsämter nimmt unter dieſen Umſtänden einen neuen Charakter an. Sie beſteht jetzt weitgehend darin, unter ſtraffer Handha⸗ bung der Arbeitseinſatzgeſetzgebung einen unerwünſchten Arbeitsplatzwechſel zu unterbinden und die Verteilung der Arbeitskräfte nach ſtaatspolitiſchem Geſichtspunkte zu len⸗ ken Da die vorhandenen Kräftereſerven in Süddeutſch⸗ 1932 Der Kunſtforſcher Georg Dehio in Tübingen geſtorben. Sonnenaufgang 6.34 Sonnenuntergang 18.34 land nur noch gering ſind, muß das Problem der Mehr⸗ leiſtung trotz Kräftemangel immer mehr in den Vorder⸗ grund treten. Erſte Aufnahme vom Einmarſch der deutſchen Truppen. 5 dance Truppen ziehen in Prag ein Der deutſche Ein marſch erreich ſtadt Deutſche Truppen in Prag. g Unſer Bild zeigt die erſten deutſchen Tiupden die in Piag einziehen eltbild ab te ſchon nach wenigen Stunden die böhmiſche Landeshaupt⸗ Kreuz und Quer Verrückte Eheſcheidungsgründe.— Scheidung auf Kaken. Erfinder, die um die Früchte ihrer Erfindung kamen. Wer ſich einmal in die Gründe vertiefte, die ſich zu Anträgen auf Eheſcheidungen verdichten, der wird finden, daß es ſich dabei vielfach nicht um große Dinge oder un⸗ überbrückbare Meinungs⸗ und Charakterverſchiedenheiten, ſondern um Nichtigkeiten, Launenhaftigkeit, Grillen, Schrullen, ja Verrücktheiten handelt. So erklärte die ehr⸗ bare Frau Brunes von Los Angeles vor dem Richter, daß ihr Gatte rohe Zwiebeln zu eſſen pflege und daß ihn un⸗ unmittelbar nach deren Genuß die Luſt anwandle, ſie zu küſſen.„Iſt es denn möglich“, ſo fragte die empfindſame Frau,„auf die Dauer mit einem ſolchen Mann zuſammen⸗ zuleben?“ In Lille verlobte ſich vor wenigen Jahren eine junge Dame mit einem reichen Kaufmann, dem ſie bei die⸗ ſer Gelegenheit nicht verhehlte, daß es ihr ſehnlichſter Wunſch ſei, die Gattin eines Deputierten zu ſein. Als ſich aber nach einiger Zeit der Ehe dieſer Wunſch nicht erfüllt hatte, beantragte ſie die Scheidung, weil ſie„in ihren ge⸗ rechten Erwartungen getäuſcht“ worden ſei. Eine in Kon⸗ ſtantinopel anſäſſige Frau beantragte die Scheidung der Ehe mit der Begründung, daß ihr Mann mondſüchtig ſei; er ſei in der Nacht einmal aufgeſtanden und habe ſich mit dem Revolver bewaffnet; er ſef dann bald wieder zur Be⸗ ſinnung gekommen, habe den Revolver hinter ein Möbel⸗ ſtück geworfen und ſich ruhig wieder ins Bett gelegt.„Wie aber“, ſchloß die Frau ſchaudernd ihre Rede vor dem Kadi, wenn er einmal nicht wieder zu ſich kommt und auf mich ſchießt?“ Eine Mrs. White in Minneapolis in den Verei⸗ nigten Staaten wollte geſchieden ſein, weil ihr Mann von der„Radiomanie“ beſeſſen ſei, und zwar ſo ſehr, daß er⸗ um Verbindungen auf weite Entfernungen zu erhalten, bis lief in die Nacht hinein aufbleibe und ſie zwinge, ebenfalls wachzubleiben, um mit anzuhören, was die verſchiedenen Stationen zu melden haben. Außerdem knauſere er in ſchäbigſter Weiſe mit dem Haushaltungsgelde; alles, was er habe, lege er für Rundfunkapparate an, und dann führe er auch eine höchſt gewöhnliche Sprache, wenn die Lokal⸗ ämter die Fernſprechverbindungen nicht gleich herſtellten. Eine Londoner Frau beantragte die Scheidung, weil ihr 71 5 ſeit zwei Jahren kein Wort mehr mit ihr geſprochen habe. Ganz einzig ſteht der Fall jenes 25jährigen Amerika⸗ ners da, der an einer unheilbaren Krankheit litt und dem die Aerzte prophezeit hatten. daß er nur noch ein Jahr leiſter Franke und ſeine G8 Die Städte und Orte im ſüdlichſten Grenzgipfel des Vogtlandes haben ſchwere Jahre hinter ſich. Die Muſik nährte ihre Menſchen nicht mehr. Das iſt ein großes Unglück für eine Landſchaft, deren Menſchen unendlich fleißig, geſcheit und kraftvoll ſind! Von Jahr zu Jahr wurde der Verfall ſichtbarer und nahm dann unheimliche Formen an. Wenn lang anhaltender Sturm iſt, dann ſinkt Auch eine kräftige Barke, die manchem Unwetter trotzte, dann geht auch ein großes Schiff kopfheiſter, wenn es unvorhergeſehen gerammt wird. Die kleinen Boote aber müſſen zuerſt hinunter, das iſt ſteinalt. Die Inſaſſen ſind dafür nicht ſelten tüchtigere Schwimmer, die ſich länger über Waſſer halten. Gewöhnt, zuerſt hinabgeſtoßen zu werden, wehren ſie ſich, ohne ſofort zu verzweifeln, be⸗ gehren ſie noch gegen das Schickſal auf, wenn andere ſich ſchon mutlos ſinken laſſen. Sie warten auf Hilfe, ſie hoffen, es wieder zu einem kleinen Boot zu bringen, wenn ſie aus dem Schlimmſten gerettet ſind! So ſind die Zuträger der Zuverſicht: verloren geweſen, gerettet worden! Das heißt nichts anderes, als ſofort wieder nach dem kleinen Beſitz ſtreben, der den Mann, die Familie ernährt. Im Reiche der Niggertänze konnte kein Raum ſein für ein altes deutſches Lied zur Laute, für den Klang der Zither! Der Export litt darunter, daß im Ausland und Ueberſee die Fabrikation der Muſik⸗ inſtrumente aufgenommen und ſpäter vervollkommnet wurde. Die Folge waren entſprechende Zollgeſetze. Dann, als man glaubte, es könne nicht ſchlechter werden, ſtürzte das Pfund, raſſelte der Dollar in die Tiefe. Ja, der Krieg hatte die Landſchaft und ihre Menſchen getroffen, mitten im Blühen und Gedeihen, im Erwerben und Mehren deſſen, was ſie von ihren Vätern ererbt hatten. Früher war es in der Muſikſtadt und ihren Nach⸗ barorten anders. Wenn die Morgenſonne über den Gebirgsrand kletterte, erwachte ein Leben, als ob tauſend Uhren unaufdringlich gingen. Es ſtrömten nicht Arbeiterbataillone ſtumpf und verſchlafen zum Webſtuhl und zur Drehbank, verbiſſen und mechaniſch die Akkordſtunden hinter ſich zu legen. Es fuhren nicht hundert ſcharfe Fabrikſirenen hoch als Signal für aufbrauſenden Maſchinenlärm. Nein, in allen Straßen und Gaſſen gingen die Inſtrumentenmacher ans Tage⸗ werk. Die Geſellen, die zünftigen Meiſter erſchienen mit fröhlichem Gruß an der Werkbank, mit aufgekrempelten Hemdärmeln und blauer Schürze, die pfiffigen Lehrlinge ſchielten zum Meiſter hinüber, zu prüfen, ob gut oder ſchlecht Wetter war. Dann wurde geſchafft, gelernt und gelehrt! Zu den Mahlzeiten aber ſaßen ſie alle am Tiſch der Meiſterin und langten kräftig zu. Ja, hier war in den meiſten Häuſern Wohlſtand, errungen durch unerhörten Fleiß, durch hohes beſonderes Können! Neben den äuſern der Meiſter ſtanden die der Großhändler und rporteure, die den Namen„Fabrikanten“ führten. Sie atten ſchon im vergangenen Jahrhundert den einheimi⸗ chen Erzeugniſſen Weltruf verſchafft! Sie waren kühn und unternehmend, ſie reiſten in alle Welt und über die Meere, wie ihre Vorfahren mit„Reff“ und Schiebekarren durchs Land gezogen ſind als Geigenhändler. Sie kamen zu allen Zeiten mit neuen Ideen zurück, und was immer draußen die Welt forderte, die Geſchicklichkeit des Meiſters brachte es zuſtande. Viele von dieſen ſtiegen im Zuge der Zeit ſelbſt über das Niveau des Heiminduſtriellen hinaus und ſchufen ſich, an den Fabrikanten vorbei, auf dem Abſatzmarkt ſelbſt Abſatz und Anſehen. Dann kam der Krieg und die Inflation. Sie zerſchlug das Kapital und beſtimmte ſchon damals das Schickſal der einzelnen Firmen und Menſchen. leben wurde. Er ſagte zum Richter:„Mein ſehnklichſter Wunſch iſt, dieſes Jahr fern von meiner Gattin bei der Frau zuzubringen, die ich von ganzem Herzen liebe.“ Der Richter bewilligte, wie amerikaniſche Blätter erzählen, die Scheidung, nachdem er ihm das Verſprechen abgenommen hatte, der Frau wöchentlich 40 Dollar zu zahlen. In Paris verkündete einss Tages ein großer Anſchlagzettel auf den Boulevards, daß man„Scheidungen auf Kredit“ erlangen könne. Eine Scheidung koſtet, wie man weiß, immer eine hübſche Summe Geldes, die nicht jedermann hat. Und ſo hatte ſich ein unternehmender Advokat entſchloſſen,„um einem jeden die Scheidung zu ermöglichen“, wöchentliche Ratenzahlungen zu bewilligen. Die Leiterin eines amerika⸗ niſchen Schönheitspflegeinſtituts verſtieg ſich ſogar zu der albernen Behauptung, daß die amerikaniſchen Frauen nicht altern, und zwar gerade deshalb, weil die unglücklichen Ehen immer häufiger werden. Denn— ſo begründet die Dame ihre eigenarlige Auffaſſung— die unglückliche Ehe, die vielfach wahrzunehmen und durchaus keine vereinzelte Erſcheinung iſt, veranlaßt viele Frauen, Vorſorge für die Erhaltung ihrer Schönheit zu treffen und möglichſt jung zu Jetzt lebte wieder Hoffnung auf! Schon beginnen einzelne Zweige lebendig zu werden: das neue Deutſch⸗ land braucht Blasinſtrumente, Trommeln und Flöten! Wenn erſt einmal in allen deutſchen Schulen der Muſik⸗ unterricht eingeführt ſein wird, dann wird es auch den anderen Zweigen wieder Arbeit geben. Und die Menſchen hoffen: das wird bald ſein! Zwiſchen den niederbrechenden Firmen den letzten Jahre ſtanden andere wie Bollwerke! Es konnte nicht aus⸗ bleiben, daß auch ſie von der ſchweren Kriſe geſchüttelt wurden und daß mancher Verluſt ausgebucht werden mußte. Aber ſtarker Kapitalrückhalt, günſtigere Voraus⸗ ſetzungen und zweifellos auch perſönliche Tüchtigkeit griffen zuſammen, allen Stürmen ſtandzuhalten. Im Falle A. Ch. Franke wenigſtens muß geſagt werden, daß die Dinge ſo lagen. Aber auch die Firma Georg Sohrmann hatte begründete Ausſichten, ſich durchzuſetzen. Die ſichtbare Beſchränkung, die Georg Sohrmann ſich im Geſchäfts⸗ und Privatleben auferlegte, war mehr ein Akt der Weisheit als bitteres Muß. Daß er ſich Zukunfts⸗ ſorgen machte, iſt nur zu verſtändlich, denn welcher Kauf⸗ mann tut das nicht, wenn die Bilanzen ſchlechter ſtatt beſſer werden? Georg Sohrmann und Jobſt Franke ſaßen ſich im Inge hatte dem Vater den gutgemeinten, aber doch leicht⸗ fertigen Gang zu Chriſtian Franke gebeichtet. Sie konnte es ſich nicht vorſtellen, daß ein Vater nicht ſo gütig und verſtehend ſein könnte wie der ihrige. Ein Heidenſpaß 1 das geweſen, zu melden: Kinderſch, es iſt alles in utter. ö Der Vater mußte ſie darum ſchelten:„Inge, er wird glauben, wir haben dich geſchickt, trotz deiner gegen⸗ teiligen Verſicherung. Du mußt wiſſen, daß dieſem Manne das Geſchäft über alles geht! Zu ſolchen Menſchen kann man nicht einfach mit dem Herzen kommen, da gibt es keinen Widerhall! Du haſt ihm ein bitteres Wort geſagt, mein Kind! Vielleicht gab es Gott dir ein, denn es iſt wahr! Nun ſchweige Mutter und Elſe gegenüber, den Jobſt aber muß ich rufen und es ihm ſagen.“ „Das war gutgemeint von Inge, und ich werde ihr danken. Sie aber, Herr Sohrmann, bitte ich um Ver⸗ zeihung— für den Vater...!“ „Laſſen Sie es gut ſein, Jobſt! Ihr Vater hat irgend⸗ einen Groll auf mich aus ferner Zeit ſchon. Ich muß Ihnen offen geſtehen, daß ich den Grund nicht kenne. Man muß ihn achten um ſeiner Tüchtigkeit willen, und ich habe das immer getan. Ich hätte ihm gern einmal die Hand gereicht, denn mir iſt nichts unſympathiſcher, als mit jemandem in Feindſchaft zu leben. Er hat es immer ver⸗ mieden, mir irgendwo zu begegnen. Nun ſitzen Sie vor mir und wollen mein Schwiegerſohn werden. Das Leben will es ſo“, er lächelte dem jungen Manne herzlich zu, „und vor allem Elſe. Nun, ich habe gern zugeſtimmt, lieber Jobſt! Was ich von Ihnen weiß, was die Berufs⸗ welt von Ihnen ſpricht, das gibt mir die Garantie, daß Elſe einen ganzen Mann bekommt. Kurz, ich weiß ſie gut aufgehoben! Die Frage iſt nur: Wie wollen Sie ſich weiterhin Ihrem Vater gegenüber verhalten? Es handelt ſich meines Erachtens hier lediglich um ein allerdings recht unnötiges Kräftemeſſen. Wenn Sie ſich überwinden können, als Angeſtellter für mich zu arbeiten, ſo klärt ſich die Zukunft raſch. Ihr Vater hat ſeinen Willen, und ſpäter kann Ihre Inhaber- oder Teilhaberſchaft kaum frag⸗ lich ſein.“ „Herr Sohrmann, ich danke Ihnen für Ihre gute Meinung und für Ihren Rat. Sie haben recht, das wäre der einfachſte Weg. Nur— das Verhalten meines Vaters hat mich ſehr bedenklich gemacht! Inſofern war der Be⸗ ſuch Inges für mich wertvoll: der Vater kapituliert nicht vor einem warmherzigen Menſchenkind, ja, er ſcheut ſich nicht, grob und höhniſch zu ſein!“ Jobſt tat einen tiefen Atemzug, den aufſteigenden Zorn zu unterdrücken, und fuhr mit gepreßter Stimme fort:„Ich begreife das alles nicht! Mein Vater hat ſich in all den Jahren nie unfreund⸗ lich mir gegenüber gezeigt, und jetzt— jetzt...“ Jobſt unterbrach ſich und ſah ſein Gegenüber bittend an. Kontor gegenüber. Ein kurzes Schweigen war eingetreten. erſcheinen, um ſo dos Herz der unkreuen oder gleſchgülti⸗ gen Ehemänner zurückzuerobern oder nach vollzogener Eheſcheidung einen neuen Gatten zu gewinnen. 5 Eine andere Sorte Menſchen als die Scheidungsluſti⸗ gen, aber ebenfalls mit merkwürdigen Schickſalen, ſind die Erfinder, die echten und die, die ſich dafür halten. In der Technik intereſſiert man ſich für die neue Autokonſtruktion des italieniſchen Erfinders Salerni, der angeblich einen Wa⸗ gen ohne Gänge herſtellte, eine ausgezeichnete Leiſtung, von der man ſich vielleicht eine gewiſſe Umſtellung in der Auto⸗ Induſtrie verſprechen kann. Aber wird Salerni ſeinen Weg machen? Oder wird er ohne Ehrung irgendwo vergeſſen ſterben? Schließlich wurde ſchon einmal ein Auto ohne Gange gebaut, und zwar von dem Rumanen Conſtann⸗ nesco Auch der Amerikaner John Haig baute einen der⸗ artigen Wagen und zwar im Jahre 1920. Aber er wollte ſich mit keinem beſtehenden Betrieb zuſammenſchließen Sein Kapital reichte nicht aus. Man fand eines Tages Haig erſchoſſen in ſeinem Büro auf Der Franzoſe Francis Mi⸗ chaux hal die Pedalen des Fahrrads erfunden und durch dieſe Erfindung ſtark dazu beigetragen, daß das Fahrrad heute zu einer Weltinduſtrie und gleichzeitig zu einem Mit⸗ tel für einen Weltſport geworden iſt. Man hat nun Francis Michaux kürzlich arm und krank in Paris in einer kleinen Wohnung aufgefunden Aus ſeinen Büchern ging hervor, daß er jeden Franken, den er verdient hatte, für neue Ver⸗ ſuche verwendete Die Ironie des Schickſals wollte es, daß gleich um die Ecke drei Minuten von der Wohnung des Francis Michaux entfernt ſeine erſte Pedale in einem Mu⸗ ſeum untergebracht iſt— als intereſſantes Muſeumsſtück im Zeichen des Fortſchritts der Welt. Ein anderer Erfinder, auf den man größte Hoffnun⸗ gen ſetzte, war Joſeph Tall, der mit 21 Jahren nicht weniger als fünf verſchiedene Erfindungen, die den Ausbau von Straßenbedeckungen betrafen, angemeldet hatte. Sein er⸗ ſtes Patent erzielte er mit 14 Jahren. Aber während ſich die ganze Welt ſeiner guten Ideen bediente, wurde er ſelbſt, nachdem er erſt ein großes Vermögen in der Hand gehabt hatte, arm Er wurde Maler und Dekorateur. In den letzten Jahren war er ſogar arbeitslos. Von einer gro⸗ ßen Zementgeſellſchaft wurde ihm eine kleine Penſion aus⸗ geſetzt Doch als man Joſeph Tall kürzlich darüber vernahm, was er auf dieſer Welt eigentlich noch erwarte und fürchte, da meinte er, ſeine einzige Furcht ſei— ein Armengrab. Im neuen Deutſchland ſoll, wie von zuſtündiger Seite wiederholt erklärt wurde. Sorge dafür getragen werden, daß der Erfinder und nicht der Ausbeuter die Früchte einen Erfindung genießt. „Herr gegeben hat! Ich muß das wiſſen, vielleicht liegt hier der Schlüſſel zu Vaters ſeltſamem Verhalten.“ Georg Sohrmann konnte nicht verhehlen, daß ihm dieſe Frage peinlich war. Er machte eine unbeſtimmte, ab⸗ wehrende Handbewegung und überlegte kurz. Man würde verwandt ſein, die Sache mußte früher oder ſpäter ja doch aus der Welt geſchafft werden. „Ihr Vater hat in einer vorgerückten Stimmung einen Streit mit mir vom Zaune gebrochen. Während ich ihn zu beruhigen ſuchte, ſchlug er mich mit der Fauſt ins Geſicht. Ein Tumult entſtand, die Gäſte miſchten ſich ein, Polizei kam, Ihr Vater wurde empfindlich beſtraft. Dabei waren ſich alle Menſchen einig, daß ſie den Meiſter Franke vorher nie ſo geſehen hätten. Da er jede Ausſage über ſeine Gründe verweigerte, weiß ich bis zum heutigen Tage noch nicht, was ihn getrieben hat. Es muß ein Mißverſtändnis geweſen ſein, eine Verwechſlung.“ Georg Sohrmann zuckte die Achſeln und ſchwieg. Jobſt Franke war blaß geworden bis in die Lipp Er ſaß ſekundenlang völlig faſſungslos da, die Fäuſte g. die Augenhöhlen gepreßt. Georg Sohrmann nahm ihm den Hut aus der Hand und legte ihm die Hände auf die Schultern. f „Mein lieber Junge, keine unnötigen nachträglichen Aufregungen! Das ſind doch ganz alte, von mir längſt vergeſſene Geſchichten. Dein Vater war ſonſt ein mäßiger, arbeitſamer Menſch. Er hatte vielleicht an dieſem Abend viel getrunken und hat ſich geſchämt, es ſpäter einzu⸗ geſtehen! So etwas kommt zu allen Zeiten in der beſten Geſellſchaft vor. Alſo bitte, ſetze dich mal ruhig wieder hin. Wir ſind noch nicht fertig.“ Sohrmann gebrauchte das„Du“ in einer warmen, herzlichen Art. „Kommen wir wieder auf das zurück, was wir be⸗ ſprechen wollten, Jobſt! Ich ſehe, du willſt nicht zur Firma Franke zurück, genau beſehen, wegen Elſe. Sie ſoll nicht irgendwelchen Herrſchergelüſten ausgeſetzt ſein, die dich und ſie gleichermaßen treffen könnten. Als Teilhaber algubſt du dieſe Gefahr gehannt. Gut. überlegen wit: Jede meiner Töchter bekommt eine Ausſtattung und zehn⸗ tauſend Mark. Früher war es mehr, Jobſt! Nun glaube ich, daß dein Vater— verzeih— für Geld mehr Intereſſe hat als für eine Schwiegertochter. Alſo unterbreite ihm den Vorſchlag: Du bringſt zehntauſend Mark in die Firma A. Ch. Franke ein, ſtellſt dein Können und Wiſſen, deine Arbeitskraft entſprechend in Rechnung, und bitteſt— ein Sohn kann ſchon den Vater um etwas bitten, das iſt nicht unehrenhaft—, vollberechtigter Teilhaber ſein zu dürfen. dh 8 das ändert doch die Situation von Grund — wie?“ Jobſt Franke ſaß mit weit geöffneten Augen da. Seine Hände ruhten, zu Fäuſten geballt, auf der Kante des Schreibtiſches. Jawohl, das änderte die Situation von Grund aus. Nur— für mich iſt es zu ſpät. Er ſaß ſtumm da und wußte, daß von ihm keine ſchnelle Antwort ver langt wurde. Er hätte ſagen können, man müſſe das über⸗ legen. Das wäre eine Lüge geweſen. Der Geiſt des Hauſes Sohrmann ließ ſich jetzt— weniger denn vorher— in die Frankeſche Atmoſphäre verpflanzen. 1 „Wenn es ſo iſt, Vater, dann möchte ich dich bitten, mich unter den 1 Bedingungen in deine Firma aul zunehmen] Dabei will ich nicht einmal Können, Wiſſen und Arbeitskraft höher berechnet ſehen, als ſie dir in Laufe einer angemeſſenen 5 wert erſcheint. Eins aber kann ich ohne Selbſtüberhebung ſagen: Ich bin die glatt Hälfte der heutigen Firma A. Ch. Franke! Können wit es 10 15 95 eorg Sohrmann lächelte.* „Ja und nein, Jobſt! Iſt das dein letzter Entſchluß! „Jawohl!“ „Gut— es tut mir leid für deinen Vater! Aber et hat es wohl ſo gewollt. In meine Firma kannſt du naß eintreten. Ich habe mich ſchon vor dem Kriege ganz 1 den Export, die deutſche Privattundſchaft und die Miſpe eingeſtellt. Das ſind Stammkunden, mit denen ich ärgſten Zeiten durchhalten konnte. Ich habe noch meine Inſerate laufen und gewinne manchen neuen Kundeg hinzu. Nur der Export iſt ſtark geſunken; es hat 11 keinen Zweck, da zunächſt forcieren zu wollen. Ich, aber noch eine zweite Firma. Es iſt wenig bekannt, mir auch die Firma Pauls& Sohn gehört. „9„„ü„.. ã dd Sohrmann, ſagen Sie mir doch, was es damals daß rr err o — Glaſe ſteht! 5— Von dieſen Frauen Hiönnen wir lernen Vorbedingungen echter Tebenskunſt Man ſpricht von glücklichen Nature Lebenskünſtlerinnen ſind, man verehrt und bewundert und beneidet ſie wohl heimlich. Man vergißt dabei ſo leicht daß ſich zwar eine„glückliche Veranlagung“ nicht erwerben läßt, daß wohl aber Lebenskunſt ein Glück iſt, das jeder Menſch, vor allem jede Frau erringen kann. Heitere Frauen von ausgeglichener Weſensart, Frauen, die im rechten Augenblick zu reden— und zu ſchweigen wiſſen, Frauen, von denen eine geheime Kraft ausgeht und die in ihrem Kreis ſtehen, die Freudigkeit und Güte ausſtrahlen, werden geliebt und bewundert von denen, die ihnen naheſtehen. Sie werden verehrt und ge⸗ achtet von ihnen, denn ſie ſind die ſogenannten Lebens⸗ künſtlerinnen. Dieſen Frauen kommt anſcheinend nichts Unſchönes zu nahe, ſie wiſſen, glückliche Stunden noch zu vertiefen, und ſie tragen dunkle Zeiten, ohne von ihnen erdrückt zu werden. Und doch ſollte man niemals ver⸗ geſſen, daß ſie dieſe beglückenden Eigenſchaften oftmals durch viel bittere Erfahrung und oft genug ſchweres Leid haben erwerben müſſen. Von ihnen können wir nur lernen. Die erſte Vorbedingung echter Lebenskunſt iſt, innere Feſtigkeit und Selbſtändigkeit zu gewinnen. Wie ſchwer das gerade für uns Frauen iſt, kann ein Mann kaum ver⸗ ſtehen. Aber der Wunſch, ſich anzulehnen, Verantwortung abzuwälzen und ſich ganz ſeinem Gefühlsleben hinzugeben, führt nur zu oft zu einer völligen Selbſtaufgabe und zu einer inneren Abhängigkeit von den Menſchen, denen man naheſteht. Und dieſe Selbſtaufgabe muß früher oder ſpä⸗ ter zu einem bitteren Erlebnis führen, weil es kein ge⸗ ſunder Menſch erträgt, die Abhängigkeit von dem anderen zu ſpüren. Die große Aufgabe für uns Frauen beſteht darin, eine klare, ſichere Perſönlichkeit zu wahren trotz aller weib⸗ lichen Tugenden: Anſchmiegſamkeit und Einfühlungsver⸗ mögen, Anpaſſungsfähigkeit und Unterordnung. Erſt wenn man ſich ſelbſt gefunden hat und ſich ſelbſt zu einem ſtarken, aufrechten Menſchen erzogen hat, kann man dem Lebenskameraden die aufrichtige Begleiterin ſein. Aus der inneren Sicherheit ergeben ſich dann alle an⸗ deren Vorzüge der rechten Lebenskunſt— eine gleich⸗ mäßige Heiterkeit, die alle Erſcheinungen des Lebens ver⸗ ſchönt, die Fähigkeit, allein zu ſein und vom Glück jeden Augenblick Abſchied nehmen zu können, ohne daran zu zerbrechen, die Möglichkeit, ſich ſelbſt nicht mehr wichtig u nehmen und für die anderen zu leben und auch die un⸗ erfreulichſten Dinge mit einem überlegenen Humor aus⸗ zugleichen. Aus alledem erwächſt jene geheime Kraft, die dielen Menſchen zum Segen wird, die Kraft, die glückliche Familien ſchafft. E. W. Das Jahr im Glas Die Blumen künden vom Wandel der Zeiten Auf meinem Tiſch ſteht ein Glas, kriſtallgeſchliffen. Kotzdem es kein Spiegel iſt, ſpiegelt ſich für mich in ihm die Zeit. Allerdings die Zeit im Wandel der Jahreszeiten. die Jahreszeiten aber ſprechen zu mir durch den Mund der Blumen. Ich weiß noch den Tag, wo ich, freudig bewegt, die erſte Handvoll Schneeglöckchen hineingeſtellt hatte. Und o ganz zart vom Fenſter her die erſten zitternden Son⸗ nenſtrahlen wieder den Tiſch erreichten. Noch war es zu hl, um bei geöffnetem Fenſter zu ſitzen. Das konnte ich erſt, als ſchon ein Strauß Veilchen in meinem Glaſe blaute und als ihr feiner Duft vom Frühling zu plaudern be⸗ gann. n, von Frauen, die Nun ward mein Glas nicht mehr leer. Dafür ſorgte ſchon Mutter Natur, die täglich Neues bot. O nein, ich habe ſie nicht immer gekauft, die vielen kleinen Gäſte, die in meinem Blumenglas ein Weilchen blühten, um wieder anderen Platz zu machen. Sehr oft habe ich ſie mir von meinen Wanderungen heimgebracht, ſo den goldleuchten⸗ den Ginſterbuſch, der alle Sonne da draußen, zu einem trauß vereint, in mein Zimmer trug! Als dann die erſten Sterne der Margaretenblumen auf meinem Tiſch ſtanden, da wußte ich, daß nun der Sommer gekommen war, die Zeit der Erfüllung aller blühenden Wünſche! Vom Rand des weizenblonden Aehrenfeldes trug ich die tiefblauen Kornblumen nach Hauſe. Und ein paar Tage ſpäter war es gar ein ganzer Feldblumenſtrauß, der vom Sommer in Feld und Wald erzählte. Ein ganz klein wenig feierlich war mir zumute, als ich die erſten Roſen in mein Glas ſetzte. Denn was ſind Alle Blumen gegen das Wundergebilde ſolch einer Roſe! Ihr Duft aber iſt das, was ich die Seele der Blumen nennen möchte Eine Weile war nun Roſenzeit in meinem Zimmer. Irgendeiner ſang da draußen:„Noch ſind die Tage der Roſen...“ Und es duftete und leuch⸗ tete in allen Farben. Eines Morgens— es war eine andere Hand als die meine, die ſie hineingeſtellt hatte— leuchtete es mir bunt entgegen: Aſtern, blau, rot, weiß und roſa! Es glich faſt einem Körbchen voll buntſchimmernder Oſtereier. Aber die Aſtern verkündeten kein Auferſtehungsfeſt, ſondern ſie waren der mahnende Bote, daß nun bald die blühende Zeit zu Ende ſei] Nun ſchwebte kein zarter Duft mehr urchs Zimmer, nun ſtanden meine Blumen, zwar wun⸗ derſam in Farben, aber dafür duftlos in meinem Blumen⸗ glas und erfreuten mich dennoch! Denn ſie erzählten von der Welt da draußen, über die ſich ſacht die weichen Nebel kühler Nächte breiten. Wie anders ſieht die Welt aus, keit und ſchilfrige Abſonderungen zeigt, dann nehme man zur täglichen Waſchung eine möglichſt überfettete Seife. Sie entzündet ſich, juckt, wird ſpröde. benutze 01 ſtatt Seife die mildwirkende Mandelkleie. Auch vorſichtiges Abtupfen mit einem guten Geſichtswaſſer oder Hautöl iſt angebracht. ö eſſer, Pickel uſw. benutze man keine Handtücher, ſondern weiche Zellſtoffſtücke, die man nach Gebrauch vernichtet. wenn ein ſchlichter Erikaſtrauß ſtatt leuchtender Roſen im Wenn allmählich auch die Farben zu ver⸗ Handtücher Stelle zur andern. Bymnaſtik mit dem fileinſten Hiräftige Rinder durch ſinnvolle fiörperübungen „Gymnaſtik mit dem Kleinſten“— wer von uns horcht da nicht auf? Tut es das nicht ſchon ſelbſt? Liegt nicht in ſeinem Greifen, Heranziehenwollen, in ſeinem Stram⸗ peln und Abſtoßenwollen der erſte Anfang dazu? Und doch können wir dieſen Bewegungsdrang auswerten, ihn ſinnvoll geſtalten für ſeine Entwicklung. Vom kleinſten Vierfüßler zum aufrechten, ſtehenden Menſchenkind, das iſt ein großer Schritt. Wir wollen ihn helfend unterſtützen. Die Gewöhnung macht ſo viel. Spie⸗ lend können wir nützliche Bewegungen mit unſerem Klein⸗ ſten ausführen. Von großer Bedeutung für die Entwick⸗ lung iſt es ſchon, wie unſer Kind liegt, wie es getragen wird, daß es nicht zu früh ſitzt, ehe es nämlich im Rücken genügend kräftig iſt, um den kleinen Rumpf aufrecht hal⸗ ten zu können. Wie leicht ſinkt ſonſt beim Sitzen der Oberkörper wie im Bogen vornüber oder ſchwankend zur Seite! Wie wichtig es iſt, daß beim Liegen eine gerade Unter⸗ lage den kleinen Körper ſtützt, wiſſen wir alle; wir betten das Kind nicht mehr in Federkiſſen wie unſere Groß⸗ mütter. Aber nicht nur gerade auf dem Rücken ſoll das Kind liegen und ſo der Rücken geſtreckt und gut unterſtützt ſein, ſondern wir wollen es auch recht oft in die Bauch⸗ lage bringen, erſt kürzere, ſpäter längere Zeit. Das Kind liebt dieſe Stellung. Es hebt neugierig den Kopf, erſt ſchwach, ſpäter energiſcher, und ſchließlich richtet es auch noch den kleinen Oberkörper dabei auf, Es turnt ganz allein. Das iſt prachtvoll, denn dieſe Bewegungen ſind ſo wichtig und nützlich für ſeine Entwicklung, daß wir es unbedingt dazu anregen müſſen. Um Verſtändnis für die Wichtigkeit ſolch frühzeitiger Maßnahmen zu gewinnen, wollen wir uns jetzt einmal mit unſerem größeren, dem Schulkind, beſchäftigen, ins⸗ beſondere ſeine Haltung betrachten. Sitzt es nicht ſehr oft vornübergebeugt da, den Rücken wie einen Bogen ge⸗ rundet? Viele Schulkinder haben diefe ſchlechte Haltung, oft ſogar mehr als das: wirkliche Rundrücken und ſeitliche Abweichungen der den Rücken tragenden Wirbelſäule. Das ſind die Rückenſchwächlinge, bei denen durch die Rundung des Rückens bzw. der Wirbelſäule der Bruſtkorb, der ja an der Wirbelſäule ſeinen Halt findet, nicht mehr aufrecht 8 wird. Der in ſich zuſammengeſunkene Bruſtkorb emmt eine gute und freie Entwicklung der inneren Organe. Die Atmung iſt ungenügend, weil die Rücken⸗ muskeln nicht ſtark genug ſind, Rücken und Bruſtkorb auf⸗ recht zu tragen. Die Urſachen zu ſolchen wenig erfreulichen Erſcheinungen in der Entwicklung unſerer Kinder gehen auf das Säuglings⸗ und Kleinkindalter zurück. Darum frühzeitig anfangen, Muskelkräftigung zu treiben. Aber nicht wahllos! Es liegt uns fern, unſer Kleinſtes zum Athleten ausbilden zu wollen. Wir wollen ſinnvoll die Muskelgruppen kräftigen, an die im Verlaufe der nächſten Entwicklungsphaſe neue, größere Anforderungen geſtellt werden. Aber nicht nur die Rückenmuskeln müſſen ſich ent⸗ wickeln durch Tätigkeit. Auch die Füße weiſen oft Schwä⸗ chen auf. Wir haben Kinder und Erwachſene mit Senk⸗ Aufnahme: Dr. Weller/ Bavaria— M. fuß, Knickfuß, ſchwachen Gelenken uſw. Das elaſtiſche Ge⸗ wölbe des Fußes, das unſeren Gang federnd und be⸗ ſchwingt ſein läßt, iſt oft abgeflacht und geſunken. Auch hier wollen wir bei unſerem Kleinſten vorbeugend wirken. Wir machen ſpielend einige Uebungen zur Kräftigung der Bein⸗ und Fußmuskeln. Ehe wir mit den Uebungen beginnn, müſſen wir uns gewiſſenhaft ein paar Regeln einprägen, um die Uebungen zum Beſten für unſer Kleinſtes anwenden zu können. Ge⸗ wöhnlich nicht vor dem dritten bis vierten Monat be⸗ ginnen, weiches Angreifen immer an den Gliedmaßen, nicht an den Gelenken. Langſam und ruhig die Bewegun⸗ gen ausführen, nicht ruckweiſe arbeiten, die Muskeln an⸗ ſchauen, auf die es ankommt. Genau nach der Uebungs⸗ beſchreibung arbeiten, ſie erſt einige Male durchleſen. Jede Uebung nicht öfter hintereinander vornehmen als angege⸗ ben, Arm⸗ und Beinübungen in' wechſelnder Folge üben. Nun friſch ans Werk, liebe Mütter! Spielend wollen wir ſinnvolle Gymnaſtik mit unſerem Kleinſten treiben, zu Beine heben und ſenken— eine zweckvolle Gymnaſtik. blaſſen beginnen, um noch einmal, ehe das groß. Sterben kommt, in Dahlien und Chryſanthemen wild aufzuflam⸗ men! Und wenn ich auch weiß, daß die Blumen immer ſel⸗ tener werden, irgend etwas finde ich doch immer für mein Glas. Bis dann, nachdem ein paar Tannen⸗ und Iler⸗ zweige Adventsſtimmung in mein Zimmer gebracht hat⸗ ten, eines Morgens ein ſchimmernd weißer Strauf ſchneeiger Chriſtroſen leuchtet. So zieht mir, im ſchlichter Blumenglas, blühend und grünend das Jahr vorüber J. Adams. Hautlpflege im Frühjahr Zu Beginn des Frühjahrs erfordert die Hautpflege beſondere Beachtung, mitunter auch eine völlige Umſtel⸗ lung in den bisher gebrauchten Mitteln. Manche Haut reagiert nämlich auf einmal weniger günſtig auf Dinge, die ihr im Winter angenehm waren. Der Frühling bringt oft eine Ueberempfindlichkeit ſowohl gegen innere wie auch gegen äußere Einflüſſe. Mit der inneren Veränderung des Körpers, der nach einer vitaminreichen Nahrung ver⸗ langt, um die winterlichen Schäden auszugleichen, geht auch eine Veränderung der Haut vor ſich, die bei den ver⸗ ſchiedenen Menſchen ſich ganz verſchieden äußert. Die eine Haut iſt ſtändig gerötet und fleckig; eine andere wird rauh und ſchuppig, Miteſſer treten auf, das unliebſame g Glänzen meldet ſich— alles Signale, daß im Körper Ver⸗ änderungen vor ſich gehen. Man kann dieſe Erſcheinun⸗ gen nun nicht nur mit äußeren Mitteln, einem Wechſel des gewohnten Krems, einem anderen Puder uſw. be⸗ kämpfen, ſo nötig er auch ſein kann. Die Ernährungsumſtellung iſt ebenſo wichtig; viel Salate, Tomaten, Gurken, Gemüſe, wenig Fleiſch, öfters Fiſchnahrung, die mit ihrem reichen Vitamin⸗ und Lezi⸗ thingehalt und ihrer leichten Verdaulichkeit den Körper entlaſtet und ihm die nötigen Stoffe zuführt. Viel friſche Luft, morgens Gymnaſtik bei offenem Fenſter, Körperbür⸗ ſten mit mittelharter Bürſte während einer kühlen Duſche ſind wichtige Hilfen bei der Hautpflege. Bei glänzender Haut wechſle man von dem gewohnten Fettkrem zu einem halbfetten Wichtig iſt auch die Beſchaffenheit des Waſ⸗ ſers. Kalkhaltiges Waſſer macht man durch Zuſätze weich und ſomit zur Hautpflege geeignet. Solche Zuſätze ſind: Borax, Benzoetinktur, Kamillentee, Kleie, Zitronenſaft. Toiletteneſſig iſt wegen ſeiner zuſammenziehenden Wir⸗ kung bei fettiger und großporiger Haut zum Gebrauch zu empfehlen. Iſt die Haut fettarm, was ſich durch Sprödig⸗ Manche ſehr empfindliche Haut verträgt aber keine Seife. 1750 0 In ſolchem Falle Bei Hautunreinigkeiten wie Mit⸗ übertragen Hautunreinigkeiten von einer ſeinem Beſten und zu unſerer Freude. Doris Reichmann. CCC( Hautfehler dürfen niemals mit einer dicken Puder⸗ ſchicht unſichtbar gemacht werden. Damit verſchärft man nur das Uebel. Gerade eine gute Hautatmung iſt zur Behebung der Störungen von Wichtigkeit. Man ſei auch mit Maſſage vorſichtig, ſolange die Haut irgendwie gereizt iſt; man begnüge ſich mit einem leichten Einklopfen der Krems. Vor dem Wind ſchütze man die Haut durch Auf⸗ tragen von wenig Krem, der aber nur wie ein Hauch auf der Haut liegen darf, damit die Porenatmung nicht be⸗ hindert wird. Ein Rüthengarten vor dem Fenſter Hat das Küchenfenſter gute Sonne? Nicht zuviel und nicht zu wenig? Dann iſt es jetzt an der dr vor dem Fenſter in einem breiten Kaſten oder in elner tönernen Gewürztruke“ wie zu Großmutters Zeiten einen kleinen Küchengarten anzulegen. Gerade nach dem langen Winter bedarf unſer Speiſezettel dringend einer Auffriſchung, und es gibt nichts Geſünderes als einfache Hausmannskoſt, die mit den würzigen Kräutern des Frühlings belebt iſt. Und ſie wachſen gut vor unſeren Fenſtern, die Peterſilien⸗ pflänzchen, der Schnittlauch, Kerbel und Dill und wie ſie alle heißen mögen. Es iſt eine wirkliche Freude, die zar⸗ ten Pflänzchen wachſen zu ſehen und ſie„aus eigener Ernte“ ganz friſch und grün auf den Tiſch zu bringen. Einige Pflanzen, als Wurzeln eingeſetzt, laſſen uns auf dieſe Ernte auch nicht allzu lange warten. Und es iſt Jebel auch vor dem Küchenfenſter etwas Grünes zu ehen Warmhalten der fertigen Speiſen Die Gerichte zum Mittagstiſch werden nicht immer zur gleichen Zeit fertig. Wie kann man nun die Speiſen bei einer Gasküche für einige Zeit warm halten, ohne daß man ſie vor dem Anrichten noch einmal aufwärmen muß? Das iſt billig, ſauber und praktiſch mit der gezeigten Haube möglich. Sie wird wie eine Teemütze aus waſch⸗ barem, feſtem Stoff gearbeitet Das Futter muß dicht in Lagen aus Stoffreſten oder Watte hergeſtellt werden. Die Maße der Haube richten ſich nach dem größten Koch⸗ topf; ſie ſoll ſo hoch ſein, daß auch zwei Töpfer, übereinander ſtehend, darin Platz finden. Die Haube(a) allein würde das Warmhalten nur unvollkommen beſor⸗ gen, die Töpfe müſſen auf einem ebenſo dick gepol⸗ ſterten Boden, einer run⸗ den Platte(b), ſtehen. Zweckmäßig verwendet man dazu zwei Aſbeſt⸗ teller mit Oeſe zum Auf⸗ hängen und ſo groß, daß wohl der Kochtopf darauf Platz hat(e), jedoch die Haube noch gut darüber⸗ geht(d). 28 Halte am echten alten Erdal fest Es ist so got und so billig! Nimm z0Ur täglichen Schuhpflege immer Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Für morgen ſind im Gau Baden ſämtliche Verbands⸗ ſpiele der Bezirksklaſſe abgeblaſen. An deren Stelle treten die fälligen Pokalſpiele. Die Ppkalrunden werden immer beliebter und zugkräftiger, beſteht doch für die niederklaſſigen Vereine die Möglichkeit mit den ſogenannten ſpieltüchtigen roßvereinen zuſammenzukommen. In Seckenheim ſteigt: Fortuna Heddesheim— 98 Seckenheim. Heddesheim ſcheint an Spielſtärke gewonnen zu haben, denn die letzten Reſultate ſind von beachtlicher Bedeutung. Es darf nur daran erinnert ſein, daß Ilvesheim mit dem faſt unglaublichen Ergebnis von 6:2 aus dem Pokalſpiel geworfen wurde. Für die Seckenheimer wird das Spiel noch inſofern interreſſant werden, weil beide Mannſchaften auf dem Sturmführer⸗ poſten die Gebrüder Walz ſtehen haben. Die beiden Sturmführer können höchſt perſönlich ihre Trainterarbeit und ihr eigenes ſpieleriſches Können dem ſportliebenden Seckenheimer Publikum unter Beweis ſtellen. Seckenheim tritt an mit: Wohlfahrt Hennestal II Hennestal! Seitz Feuerſtein Würthwein Umminger Wolf Walz Gropp Fuchs Handball im Gau Baden. Tv. 98 Seckenheim Tſchſt. Durlach FC. Freiburg Tgde. Ketſch Ty. 62 Weinheim TSV. Oftersheim Tſchft. Freiburg T. Leuterssauſen Nach dieſen Spielfeſtlegungen empfängt 98 Secken⸗ heim Tſchft. Durlach. Im Vorſpiel blieben die Ein⸗ heimiſchen überlegener Sieger. Wenn auch morgen die 98 er ihre Spielhandlung vom letzten Sonntag erreichen werden, haben die Gäſte nichts zu beſtellen. 5 IC Freiburg erhält Ketſch als Gegner. Freiburg iſt eine gefürchtete Mannſchaft und die Gäſte müſſen auf der Hut ſein, um einen Sieg ſicherſtellen zu können. Im Spiel Tv. 62 Weinhem— TSB. Oftersheim müſſen die Platzherren die Oberhand behalten. Tſchft. Freiburg wird gegen Ty. Leutershauſen einen Sieg landen können und ſo der Abſtiegsgefahr entgehen. Wer wird Badens Gaufeſiſieger?— Ausſcheidungsrunde der Kreismannſchaften. Beim badiſchen NSRL⸗Gaufeſt in Mannheim vom 18.—28. Juni wird auch ein Gaufeſtſieger der Fußball⸗ Kreismannſchaften ermittelt werden, wobei aber allein das Endſpiel im Rahmen des Gaufeſtes durchgeführt wird. Die beiden Teilnehmer der Schlußrunde werden im Pokalſyſtem ermittelt, ſo daß alſo die Unterlegenen ſofolt aus dem Wett⸗ bewerb gusſcheiden. Die erſte Runde findet am 23. April ſtatt, die zweite Runde wird dann am 14. Mai und die dritte am 6. Juni durchgeführt. Das Endſpiel ſteigt dann ſchließlich am 23. Juni in Mannheim.— Für die erſte Runde am 23. April wurden folgende Paarungen feſtgelegt: in Heidelberg: Kreis 1— Kreis 2; in Karlsruhe: Kreis 4— Kreis 5; in Villingen: Kreis 10— Kreis 11.— Der Kreis 3 iſt in der erſten Runde ſpielfrei. Auswärtiger Sport Die Meiſterſchaftsſpiele im Fußball, Handball Hockey gehen in den Gauen nunmehr ihrem Ende ent⸗ gegen, das ſportliche Wochenend⸗Pragramm iſt deshalb aber keineswegs weniger vielgeſtaltig und intereſſant ge⸗ worden. Im Handball ſtehen ſich die letzten„Vier“ in der Vorſchlußrunde des Adlerpreis⸗Wettbewerbs gegenüber, Deutſchlands beſte Hockeyſpieler ſtehen ſich in Berlin in einem Auswahltreffen gegenüber, in Heidelberg treffen bei dem 3 Internationalen Jugendturnier über 300 Spieler im ſportlichen Wettkampf aufeinander, in Mannheim ſteigt der große Ring⸗Länderkampf im freien Stil zwiſchen Deutſchland und der Schweiz und unſere Turner tragen in Paſſau einen Länderkampf gegen Ungarn aus. Dies iſt aber nur ein kleiner Auszug aus dem überaus reichhaltigen Pro⸗ gramm. und Im Fußball werden nur noch wenige Meiſterſchaftsſpiele durchgeführt, im Gau Südweſt iſt die Meiſterſchaftsrunde ſogar ſchon ab⸗ geſchloſſen. VfR Mannheim empfängt den VfB Mühlburg, während der VfL Neckarau zu der abſtiegsbedrohten Karls⸗ ruher Phönix muß Sandhofen könnte ſich eventuell gegen den Karlsruher Fußballverein zwei ſehr wertvolle Punkte ſichern In Württemberg hat das große Lokalſpiel VfB Stuttgart— Stuttgarter Kickers an Zugkraft eingebüßt, da die Kickers bereits Meiſter ſind und der VfB ſeine Form noch lange nicht gefunden hat. Das zweite Spiel iſt hier Stuttgarter SC— FW Zuffenhauſen Die ganze Spannung liegt noch über den Spielen in Bayern, da hier weder die Meiſterſchaft noch die Abſtiegsfrage entſchieden ſind. Die Paarun en lauten hier: Schwaben Augsburg— FC 05 Schwein Urt, Spᷣg Fürth— Jahn Regensburg. Im Handball überragen die beiden Vorſchlußrundenbegegnungen um den Adlerpreis zwiſchen Niederrhein und Sachſen in Wup⸗ pertal und zwiſchen Brandenburg und Oſtmark in Berlin alle übrigen Spiele weit an Bedeutung Die Meiſterſchafts⸗ ſpiele bringen im Gau Baden das entſcheidende Treffen zwi⸗ ſchen der Turngemeinde Ketſch und dem SV Waldhof ſowie die Treffen Weinheim— Oftersheim Turnerſchaft Frei⸗ burg— TW Leutershauſen und TV Seckenheim— Turner⸗ ſchaft Durlach. Drei Spiele ſtehen in Württemberg auf dem Programm: Ein Meiſterſchaftsſpiel der Frauen wird im Gau Südweſt durchgeführt, in dem ſich Ich Ludwigshafen und Reichsbahn Saarbrücken gegenüberſtehen. Im Hockey ä 7 ſich die Vereine an dieſem ee in ben Dilenſt es WHW Als Großveranſtaltung wird in Berlin ein Spiel Deutſchland A— Deutſchland B durchgeführt, das zugleich als ein Probeſpiel zur Ermittlung unſerer beſten Nationalmannſchaft gilt. Der Gau Südweſt hat nach Lud⸗ wigshafen ein Auswahlſpiel zwiſchen einer Nachwuchs⸗ mannſchaft und einer Mannſchaft der Vorderpfalz angeſetzl und in den Gauen finden noch eine Reihe weitere bedeu⸗ tende Freundſchaftsſpiele ſtatt. Im Rugby ſucht man in den letzten Jahren beſonders den Kontakt mit der Jugend zu finden, und im Zuge dieſer Beſtrebungen ſteht auch das 3. Internationale Jugendturnier in Heidel⸗ berg, das neben der bekannten franzöſiſchen Jugend⸗Fünf⸗ zehn der Bourgogne noch 300 deutſche Jugendſpieler in der Stadt am Neckar verſammelt. Das Städteſpiel zwiſchen Bu⸗ kareſt und Heidelberg wird im Rahmen dieſes Turniers durchgeführt Ein weiteres internationales Spiel findet in Stuttgart ſtatt, wo der Rugby⸗Club den RC d' Alſace Straß⸗ bourg zu einem Freundſchaftsſpiel empfängt. Die Schwerathlekik ſchenkt uns in der Südweſtecke des Reiches mit dem Torr derkampf unſerer Ringer gegen die Schweiz in Mannheim endlich wieder eine überragende Veranſtaltung, die wir nach dem Können unſerer badiſchen und pfälziſchen Vereine ſchon lange verdient haben Daneben gibt es noch mehrere Mannſchaftskämpfe in Süddeutſchland, ſo u. a. Siegfried Ludwigshafen— Mainz 88. Im Schwimmen treffen ſich Deutſchlands beſte Jugendſchwimmer in Leipzig bei den Reichsprüfungskämpfen der HJ Württemberg. Kunſtſpringer führen ihre Meiſterſchaften in Ulm durch und außerdem findet noch eine Veranſtaltung in Neuſtadt an der Weinſtraße ſtatt. Im Winkerſpork iſt für uns in Süddeutſchland die große Eisſport⸗Veranſtal⸗ tung im neuen Mannheimer Kunſteisſtadion die bedeutend⸗ ſte, wobei ſich im Eishockey zuerſt am Samstag Mannheim und Zürich und donn am Sonntag der Krefelder EV und Zürich gegenüberſtehen. Außerdem werden wir hierbei zum erſten Male unſere deutſche Meiſterin Lydia Veicht lau⸗ fen ſehen. Alte badiſche Bauerngeſchlechter 1934 bis 1936 ſetzte in Baden eine Werbeaktion ein, welche alle Kreis⸗ und Ortsbauernführer mit der Feſtſtellung ſeßhafter Bauernfamilien beauftragte. Es wurden rund 1800 Geſchlechter, die 200 und mehr Jahre anſäſſig ſind, gemeldet. Damit ſind jedoch keineswegs ſämtliche zu ehrenden Geſchlechter endgülng feſtgeſtellt. Durch die Maul⸗ und Klauenſeuche mußte unſere 1. badiſche Bauernehrung mehrmals verſchoben werden. Die diesjährige Ehrung wurde gleichzeitig mit dem 1. Landesbauerntag in Baden verbunden und fand am Freitag in der Städtiſchen Feſthalle Karlsruhe in feierlicher Form ſtatt. Wir ehren nicht den Einzelnen, ſondern das Geſchlecht, die Sippe. Sie hat Jahrhunderte in Krieg und Frieden in guten und ſchlechten Zeiten dem Hof, dem Boden und der Heimat die Treus gehalten. Sie hat nicht nur dem Nähr⸗ ſtand des Volkes, ſondern vor allem auch dem Wehrſtand ge⸗ dient. Solche Geſchlechter verdienen herausgeſtellt und geehrt zu werden. Wir fordern das Sippenbewußtſein und damit die Blutspflege, weil ſie eine beſtändige Quelle der Kraft iſt, das Leben ſchuf, das Dienen ermöglicht. So iſt eine Alt⸗ bauernehrung hohe Verpflichtung für das ausgezeichnete Ge⸗ ſchlecht. Die ſeßhaften Bauern, welche das Leben durch Gene⸗ rationen gemeiſtert haben, die Volk und Hof ſchützten, ſind auch heute die Garanten in Erfüllung unſerer Doppelaufgabe am Blut und am Boden. Sie wirken als Blutquell befruch⸗ tend und beſtimmen die gegenwärtige und kommende Gene⸗ ration. Sie werden auch der wirtſchaftlichen Aufgabe am Boden vorbildlich gerecht. Die Ehrenliſte (Die Jahreszahl gibt die Zeit an, bis zu der ein urkund⸗ licher Nachweis zu führen iſt, in Klammern hinter dem Ort ſteht die Kreisbauernſchaft, in deren Bereich der Hof liegt). 5. Jahrhundert: 1487: Landwirt Hienerwadel 1., Richard, Zimmern(Do⸗ naueſchingen); 1491: Bauer Haas, Matthias, Kronenwirt, Buchenberg(Wolfach); 1491: Landwirt und Gärtner Jäckle, Gottlieb, Buchenberg(Wolfach); 1500 bis 1600: 1512: Bauer Schultis, Georg, Oberſimonswald, Po Altſimonswald(Freiburg); 1521: Landwirt Kaucher, Adol Stein b. Pforzheim(Karlsruhe); 1521: Landwirt Kaucher, Rudolf, Stein b. Pforzheim(Karlsruhe); 1825: Landwirt Mutſchler, Albert, Malterdingen(Freiburg); 1529: Landwirt Tritſchler, Johann, Schwärzenbach(Donaueſchingen); 1548; Landwirt Hafner, Friedrich Jakob, Malterdingen(Freiburg); 1548: Landwirt Leonhard, Julius, Malterdingen(Frei⸗ burg); 1564: Landwirt Feiertag, Emil Karl, Niederwaſſer b. Hornberg(Wolfach); 1571: Landwirt Gehri, Herma Wildtal(Flammhof),(Freiburg); 1571: Bauer und Dorf⸗ müller Lurz, Valentin, Anterwittighauſen(Tauberbiſchofs⸗ heim); 1578: Landwirt Maag, Alois, Vilchband(Tauber⸗ biſchofsheim); 1580: Landwirt König, Andreas, Schweiger (Tauberbiſchofsheim); 1580: Landwirt Sohns, Heinrich, Schweigern(Tauberbiſchofsheim); 1580: Landwirt Wegert, Ludwig, Schweigern(Tauberbiſchofsheim); 1585: Bauer Binz, Anton, Sunthauſen(Mühlehof),(Donaueſchingen); 1589 Landwirt Eichkorn, Leonhard, Unterwangen b. Bonndorf (Waldshut); 1591: Bauer Bühler, Matthias, Lehengericht (Weidenhof); 1591: Bauer Weißer, Andreas, Buchenberg; 1591: Bauer Weißer, Chriſtian, Martinsweiler⸗Buchenbergz 1591: Weißer, Gottlieb, Buchenberg; 1591: Landwirt Wei⸗ ßer, Matthias, Buchenberg; 1591: Landwirt Weißer, Wil⸗ helm, Buchenberg(ſämtliche Wolfach); (Fortſetzung folgt), Spierſträucher als Schmuckhecken Unter allen Ziergehölzen nehmen die Spierſträucher oder Spireen wegen ihres Artenreichtums und der dadurch bedingten vielſeitigen Verwendbarkeit einen bevorzugten Platz ein: Sie ſtammen aus Oſtaſien und Amerika Ihre Herkunft läßt ſich leicht an der Art der Blütenſtände er⸗ kennen: Die aus Amerika ſtammenden Arten haben riſpige, die„Aſiaten“ dagegen doldige Blütenſtände. Auch hinſicht⸗ lich der Blütezeit läßt ſich eine Einteilung treffen. Wir un⸗ kterſcheiden früh- und ſommerblühende Arten. Die frühblü⸗ henden, deren Blütezeit ſich etwa von April bis Juni er⸗ ſtreckt, haben nur doldige Blütenſtände. Sie blühen ſtets nur am vorjährigen Holz. Sie dürfen daher nur nach der Blüte ausgelichtet werden Anders verhalten ſich die Som⸗ merblüher. Wir finden hier nicht nur doldige und riſpige Anordnung der Blüten, ſondern ſie blühen, im Gegenſatz zu den Frühblühern, an ſtarken Trieben des diesjährigen Holzes. Daraus ergibt ſich, daß wir hier in jedem Jahr einen regelmäßigen Rückſchnitt vornehmen müſſen, um möglichſt viele und ſtarke Jungtriebe, und damit eine beſſere Blüte zu erhalten. Ihre Blütezeit ſchließt ſich an die der frühjahrsblühenden Spireen an und reicht bis Ende Auguſt. Dabei bleiben Doldenblüher ſtets niedrig, während Riſpen⸗ blüher höher werden. Die Anſprüche der Spireen an den Boden ſind ſehr verſchieden, manche Arten nehmen mit den ärmſten und trockenſten Böden vorlieb andere dagegen ſind anſpruchsvoller. Ihre Blütenfarbe iſt vorwiegend weiß, da⸗ neben findet man aber auch roſa und rote Töne. Spirees ſind durchweg froſtunempfindlich und brauchen deshalb kei⸗ nen Winterſchutz Eine der ſchönſten Arten iſt die kleine ſommerblühende Zwergſpiere. Man pflanzt ſie, ſo ſchreibt det Zei tungsdienft des Reichsnährſtandes, am beſten als Schmuck hecke Je beſſer der Boden, um ſo ſchöner die Blütenfär bung! Ein Frühlingblüher iſt die bekannte Sp. van Ho tei, die weiß und ſehr reich blüht. Sie wird 2 bis 3 Melg doch und entwickelt brei überhängende, ſehr dünne Trieb ie gelegentlich ausgeſchnitten werden müſſen. Auch die Sp. arguta und Sp. Thunbergii blüht im Frühjahr Die Sträu⸗ cher werden mannshoch und entſprechend breit. Ein werk vollet Sommerblüher iſt Sp. Menzieſii. deren Blütenriſper von Juni bis Auguſt in lebhaft purpurroſa Farbtönen leuchten Sie wird bis 3 Meter hoch und verträgt Schatten und nährſtoffarme Böden Die doldigen karminroſafarbenex Blütenſtände der Sp Maraaritae zeichnen ſich durch be⸗ ſonders große Einzelblüten aus. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein pan Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksge mein ſchaft noch nicht begriffen. 8 r—————— Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6.15 Gym⸗ naſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtik, 8.30 Morgenmufik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittags⸗ konzert; 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzer! bezw. Schallplatten; 15 Sendepauſe, 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 18 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten; 22 Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 19. März: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9 Volk und Soldat; 9.30 Zum 60. Geburtstag von Joſeph Haas, Konzert; 10.15 Frohe Weiſen; 11 Weiheſtunde der SA. Gruppe Kurpfalz; 11.30 Neues Kunſtſchaffen am Oberrhein; 12 Soldaten— Kameraden, Lieder und Märſche; 13 Klei⸗ nes Kapitel der Zeit; 14 Kaſperle ſpringt ein..„ fröhliches Spiel; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 16 Muſik am Sonntag⸗ nachmittag; 18 Zwiſchen Haardt und Odenwald, Hörfolge; 18.30 Stillgeſtanden— Richt euch!, Funkberichte von einer Anterofftzierſchule7 19 Sport am Sonntag; 20 Nachrich⸗ ten; 20.10 Es iſt ſo ſchön, Soldat zu ſein, buntes Konzert; 22 Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanz⸗ und Unterhal⸗ tungsmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 20, März: 10 Kinderliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 18 Erfüllte Wün⸗ ſche; 18.30 Aus Zeit und Lehen; 19 Dreißig bunte Minuten; 19.30 Wir fahren für den Weſtwall; 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 21. März: 10 Ein Land der Burgen und Wälder; 10.30 Sende⸗ 19 Die Ueberlinger Piſtole, Spiel; 20.10 Die Frühlings⸗ 22.35 Unkerhaltungskonzert. pauſe; 18 Walzer und Märſche, 18.30 Aus Zeit und Leben; ſchalmei; 21 Haydn⸗Zyklus; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; Mittwoch, 22. März: 10 Künder und Kämpfer, Hörfolge um Dietrich Eckart 10.30 Sendepauſe; 18 Schöne Stimmen; 18.30 Aus 3e und Leben; 19 Luftſchutz tul not, Hörfolge; 20.10 Frühlings luft, bunter Melodienreigen; 21.15 Kammermuſik; 22K Operette und Tanz. Reichsſender Frankfurt a. M. 8 5 Sonnkag. 19. März. 6 Hafenkonzert, 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 805 Wetter, Schneewetterbericht; 8.10 Evangeliſche Margen ſeier; 8.50 Deutſche Meiſter; 9.45 Dichter unſerer Zeit, 1 Chorgeſang; 10.30 Wie ſchön iſt ſo ein Feiertag; 11 Weihe ſtunde der SA Gruppe Kurpfalz: 1130 Das Tier und 900 12 Welter Schneewetterbericht. Straßenwetterdienſt; 12 Soldaten— Kameraden, Lieder und Märſche; 13 Bei un; leret Wehrmacht in Mainz, 13.15 Soldaten— Kameraden, Fortſetzung; 14 Für unſere Kinder: 14.30 Uns gehört del Sonntag. 15.30 Volkstum und Heimat: 16 Muſik zur Uu terhaltung; 18 Es ſteht ein Baum im Odenwald 10 Musketier ſind luſtige Brüder, Schallplatten; 19.30 Spo piegel des Sonntags: 19 40 Internationaler Skiweftkan auf der Feldbergſchanze; 20 Zeit, Nachrichten: 22.10 Me ter, Schneewetterbericht, Straßenwetterdienſt, lokale richten; 22 20 Sport: 22.30 Unterhaltung und Tanz. Montag, 20. März. 15 Sendepauſe: 18 Zum Tag der Wehrmacht; Flieger in Wetter und Wind: 19.30 Muſikaliſcher W fete 20.15 Stuttgart ſpielt auf: 22.20 Marſchmuſik; damerad, wo biſt du?, 22.45 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 21. März. 15 Sendepauſe; 1730 Werkſingen des BdM: 18 100 und Wirtſchaft; 1815 Diamanten unter der Lupe: 1 Klang der Landſchaft; 19 30 Nun will der Lenz uns ßen 20 10 Bunter Abend; 21 Haydn⸗ Zyklus; Orcheſterkonzert, 23 Unterhaltung und Tanz. 5 Mittwoch, 22. März. 15 6 15 Sendepause; 18 Kunſtleder— aus Leder; Wer 5 der Wanderkarte durch Berg und Flur: 18.30 11 201 f Glaube und Schönhe k, 19 Fliegendes Deutſchio, 292 Stunde der. Nation; 21 Germanin e 8 Bilderbuch der Woche; 22.30 Tanzmuſik vom Golfball 1800 Pol 11 ͤ ² AA r—.