ucher durch igten Ihre e er⸗ pige, ſicht⸗ un⸗ hblü⸗ i er⸗ ſtets der Som⸗ ſpige gz zu rige Jahr um ſſere der guſt. ſpen⸗ den den ſind „da⸗ ireen kei⸗ ——— ende Zei⸗ nuck⸗ Nfär 01 Nelg viebt, Sh. träu⸗ verk⸗ iſper önen atten eneg be⸗ paat zein⸗ Wezugs preis: Monatlich Mk. 1.48, durch die Best WME 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monall Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Milimeterzeile 3 Pfg., n Tepiteil 90 mm breit 18 Pig. Rachlüſſe gemäß Preis liſte * 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Seunpeecher Rr. 47216. Poſtſchech-Konte: Nurierube 78488. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. aba r den Stadtteil Mh. Secken he hu. Tages. und Anzeigenblatt * Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Feiertage. Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— O.⸗A 2. 39: 1140 39. Jahrgang Triumphale Rückkehr Der Führer in Großdeutſchlands Hauptſtadt ö Berlin, 20. März. Nach den ereignisſchweren Tagen, die den Abſchluß einer tauſendjährigen hiſtoriſchen Entwicklung bedeuten und den Frieden Europas ſicherten, traf der Führer am Sonntag um 19,30 Uhr wieder in der Hauptſtadt des Reiches ein, wo ihm ein überwältigender Empfang be⸗ teitet wurde, der in einem elementaren Begeiſterungs⸗ ſturm den Dank und die Liebe der Millionenmaſſen Berlins und mit ihnen des geſamten deutſchen Volkes zum Ausdruck brachte. Der Einzug Adolf Hitlers, des Mehrers des Reiches, in Berlin entſpricht der geſchichtlichen Größe ſeines Werkes. Die Reichshauptſtadt hatte ſich in ein großartiges Bild leuch⸗ tender Farben und flutenden Lichtes verwandelt. Die An⸗ teilnahme der Bevölkerung wurde zu einem Aufbruch der Millionen. Obwohl, ein leichtes Schneetreiben herrſchte wa⸗ ren Hunderttauſende ſchon in den frühen Nachmittagsſtun⸗ den zu der Einzugsſtraße geſtrömt und bildeten hier ein dicht geſtaffeltes Spalier der trugen auf den Plätzen und mung der Hunderttauſende bei. Auf dem weiten Weg vom Görlitzer Bahnhof waren im Südoſten die Wohnſtätten Hunderttauſender Schaffender mit beſonderer Freude geſchmückt. Hier ſtanden die Män⸗ ner und Frauen, jung und alt, auf den Straßen und an den Fenſtern der Wohnungen und grüßten freudig die zum Görlitzer Bahnhof fahrenden Ehrengäſte. Die Mehrzahl von ihnen wurde erkannt und mit lautem Zuruf begrüßt. In dieſen Straßen war kaum noch ein Durchkommen, und ſelbſt die Wagen der Ehrengäſte konnten hier nur noch im Schrittempo vorwärts kommen. Der Vorplatz zum Görlitzer Bahnhof iſt ſelbſtverſtändlich ein Hauptanziehungspunkt auf dem Einzugsweg des Füh⸗ rers. Hier ſind die Ehrenformationen angetreten, deren Front der Führer bei ſeinem Eintreffen abſchreiten wird. Hohe Fahnentürme überragen den weiten Platz Das ge⸗ ſamte in der Reichshauptſtadt weilende Führerkorps des Staates und der Bewegung, die Mitglieder der Reichsregie⸗ rung, die Reichsleiter, die hohe Generalität und Admirali⸗ lät, Staatsſekretäre und Gauleiter, die Spitzen der Berli⸗ ger Behörden und Dienſtſtellen erwarten hier den Mann, er mit einer Entſcheidung von ungeheurer Tragweite die iſtoriſchen deutſchen Länder Böhmen und Mähren dem roßdeutſchen Reich eingliederte und ein friedliches Wieder⸗ aufbauwerk im ſüdoſteuropäiſchen Raum ſicherte. Man ſieht Generalfeldmarſchall Göring, Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichsaußenminiſter von Ribbentrop und die übrigen Miniſter ſowie den Reichsprotektor Frhr. von Neurath. ze weltpolitiſche Bedeutung dieſer Stunde, die den Auflöſungsprozeß des in Verſailles geſchaffenen Unruheher⸗ des im Herzen Europas ſymboliſch abſchließt und den Be⸗ inn einer Epoche des Friedens und der Ordnung in die⸗ em Raum bildet, wird durch die Anweſenheit auch einer eihe von Vertretern des Diplomatiſchen Korps unterſtri⸗ chen. Man ſtehe den italieniſchen Botſchafter Exzellenz tolico, den ſapaniſchen Botſchafter Exzellenz Oſhi⸗ ma und den Königlich Ungariſchen Geſandten Sztoſay ſuuie die Militärattachees von Italien. Japan und Ungarn mit ihren Gehilfen. 5 Schmetternde Fanfaren eines Muſikkorps der Hitler⸗ jugend künden um 19.30 Ahr das Nahen der Sonderzuges des Führers. Langſam rollt der Zug in die weite Bahnhofs⸗ lle ein und hält vor dem in langer Reihe auf dem Bahn⸗ eig den Schöpfer Großdeutſchlands erwartenden Führer⸗ lorbs. Die Hände recken ſich zum deutſchen Gruß dem Füh⸗ tec entgegen, der jetzt den Wagen verläßt und von General⸗ feldmarſchall Göring begrüßt wird. Adolf Hitler wendet ih nun an das vor ihm ſtehende Führerkorps von Staat Bewegung und begrüßt jeden einzelnen diefer Männer mit feſtem Handſchlag. a 5 Der undeſchreiblichen Stimmung von Dankbarkeit und Begeiſterung gibt Generalfeldmarſchall Hermann Göring Ausdruck, der dann an ein kleines mit weißem Flieder ge⸗ ſchmücktes Rednerpult tritt und den Führer begrüßt: „Mein Führer! Vor einem Jahr empfing Sie die Neichshauptſtadt mit großem 2 580 zum erſtenmal. Eine gewaltige Tat war vollbracht. Sie hatten Ihre engere Hei⸗ mat dem Reich zurückgeholt. Sie hatten Ihre Truppen in ne Heimat geſchickt, nicht als Eroberer, ſondern als Be⸗ freier. Der erſte aber, der mit dieſen Truppen in das be⸗ ſtette and eiurücte, ind Sie ſelb geweſen, mein Führer. 02 als Sie dann in die Reichshauptſtadt zurückkehrten, war ies vielleicht der glücklichſte Augenblick Ihres Lebens. Sie atten dem Deutſchen Reich Ihre Heimat gebracht. 5 Und nur wenige Monate vergingen. Zum zweitenma Hopfte das Schal. And Sie, mein Führer, haben das Tenalſal verstanden. Zum zweiten Male ſandten Sie Ihre züppen, um deutſches Land zu befreien. Und wieder waren mein Führer, der m Jubel Mut elige Monate trennen uns von dieſem Ereignis e neee dal das Schicſal gerufen. Und wieder haben Hieſen Ruf verſtanden. i a0 e drei Entscheidungen, mein Führer, ich weiß es, ——— Freude und Begeiſterung. Sin⸗ gende Kolonnen zogen durch die Straßen, Muſtkkapellen Straßen zu der feſtlichen Stim⸗ Reichsprotektor Gtaats ſekretar: Hermann Frank— Der Führer hat den Reichsminiſter Konſtantin Präfident des Geheimen Kabinettsrates bei. Jerner hat der Führer den protektor in Böhmen und Mähren ernannt. „Der vom Führer zum erſten Reichsprotektor von Böhmen und Mähren ernannte Freiherr Konſtantin von Neurath, der lange Jahre an hervorragender Stelle im Auswärtigen Dienſt des Deutſchen Reiches tätig war, hat nun Gelegenheit, ſein Lebenswerk für Deutſchland an einer beſonders markanten und hervorragenden Stelle zu krönen. Er iſt die Perſönlichkeit, die, geſtützt auf eine Fülle wertvollſter Erfahrungen, das rieſige Aufgaben⸗ gebiet meiſtern wird, das ſich in dem neuen Gebiet des Großdeutſchen Reiches notwendigerweiſe erſchließen wird, Freiherr von Neurath iſt bereits ſeit dem Jahre 1901 im diplomatiſchen Dienſt tätig. Er begann als Vizekonſul in London, war Botſchaftsrat in Konſtantinopel, ſpäter Kabinettschef des Königs von Württemberg, dann Ver⸗ treter Deutſchlands in Kopenhagen und in Rom. Das Freundſchaftsverhältnis mit Italien wurde nicht zuletzt in der Zeit ſeiner römiſchen Tätigkeit begründet. Das Verdienſt, auch in London eine Beſſerung der Beziehun⸗ gen zwiſchen England und Deutſchland angebahnt zu haben, kann er als ſpäterer Botſchafter in London eben⸗ falls für ſich in Anſpruch nehmen. 1932 wurde er als Außenminiſter in das Kabinett von Papen berufen. Seinem ſtillen, aber unermüdlichen Einſatz in Genf war es zu verdanken, daß die deutſche Gleichberechtigungsfor⸗ derung dokumentariſch anerkannt wurde. Die über⸗ ragende Kraft ſeiner Perſönlichkeit verhinderte, daß ſeine Mähren mit dem Amtsſitz in Prag ernannt. Freiherr von Neurat Nr. 67 in Böhmen und Mähren Miniſterialdirektor: von Burgsdorff von Neurath zum Reichsprolektor in Böhmen und h behält ſeine Aemter als Reichsminiſter und ſtellvertrefenden Gauleiter des Gaues Sudetenland, Karl Hermann Frank, zum Skaatsſekretär und Regierungspräſident Kurt von Burgsdo rff zum Miniſterialdirektor beim Reichs Seit dem Jahre 1933 gehört Freiherr von Neurath der Regierung Adolf Hitlers als wertvoller Mitarbeiter an. Unter ſeiner Führung verließ die deutſche Delegation die Abrüſtungskonferenz in Genf. Dieſer Schritt und der Austritt aus dem Völkerbund kennzeichneten die Abwen⸗ dung Deutſchlands von unfruchtbaren Methoden, wäh⸗ rend das deutſch⸗polniſche Abkommen von 1934, das deutſch engliſche Flottenabkommen 1936, ferner die Neu⸗ tralitätserklärung gegenüber Belgien und beſonders die Vereinbarungen mit Italien den neuen außenpolitiſchen Kurs Deutſchlands kennzeichneten. In die arbeitsreichen Jahre ſeiner Tätigkeit als Außenminiſter fallen auch die Wiedergewinnung der deutſchen Wehrhoheit und der völligen Souveränität über Saar und Rheinland. Der damalige Reichsaußenminiſter von Neurath war bei der Löſung dieſer Aufgaben als beſonderer Vertrauter des Führers entſcheidend tätig. Der Führer und Reichs⸗ kanzler, der ihm jetzt den Beweis ſeines höchſten Ver⸗ trauens gab, hat ihn ſchon in früheren Jahren wiederholt ausgezeichnet. So erhielt er das Goldene Parteiabzeichen, wurde Gruppenführer der /. und iſt als einziger Deut⸗ ſcher berechtigt, den ſonſt nur für Ausländer beſtimmten deutſchen Adlerorden zu tragen. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß es im In⸗ und Ausland keine Stimme geben wird, die die Entſendung dieſes bewährten Diplomaten allerbeſter Schule nach Prag nicht begrüßen Stellung durch innerpolitiſche Kämpfe berührt wurde. wird. nur deutſche Brüder von einſt ins Reich heimgeführt. Sie haben dem ganzen Volk auch die Sicherheit, den Frieden, die Neige die Größe und die Auferſtehung des Deutſchen Reiches gebracht. Das, mein Führer, iſt der ſtolzeſte Augen⸗ blick Ihres bisherigen Lebens. Wieder waren Sie bei den Truppen als erſter, und als Ihre Standarte von der 66 Leibſtandarte über dem Hradſchin aufgezogen wurde, ent⸗ ſtand das ganz geſicherte Großdeutſchland. Zum dritten Male empfangen wir Sie jetzt, mein Füh⸗ ter, in der Reichshauptſtadt. Und ich ſoll für das ganze Volk ſprechen und ſoll Ihnen Dank ſagen. Wie ſollen wir Ihnen unferen Dank ausdrücken? Das iſt unmöglich, mein Führer. Aber ſtalt des Dankes nehmen Sie heule namens des deutſchen Volkes einen heiligen Schwur, der uns nicht Phraſe iſt, den Schwur: Das Gewaltige, das Große, das Sie mit einzigarkiger Tapferkeit geschaffen haben, nie mehr zu laſſen, mag kom⸗ men, was kommen will. And wenn alles Große auch Neid und Mißgunſt hervor⸗ ruft, ſo ſtehen wir darüber. Denn es iſt unmöglich, daß hin⸗ ker einem ſo heldenhaften Soldaten ein nicht heidenhaftes Volk ſtehl. So wie die. bel r iſt das Volk. Sie, mein Führer, haben dieſes Volk frei und wieder ehrlich gemacht, kapfer und groß. Und das zu behalten und zu bewahren, iſt in dieſer Skunde der Schwur aller Deutſchen. Anſer Führer Sieg Heil!“ i Feierlich und weihevoll erklingen dann die Lieder der Nation. Der Führer wendet ſich nun dem Ausgang der Halle zu. Langſam ſchreitet er vorüber an dem Meer von blut⸗ roten Hakenkreuzbannern, die im gleißenden Licht der Scheinwerfer wie ein leuchtendes Purpurband die Wände der Halle verkleiden. Berlins Dank an Adolf Hitler Der Führer hat die Front der Ehrenformationen ab⸗ geſchritten, und nun beginnt ſeine triumphale Fahrt, die alle Vorſtellungen, alle Erlebniſſe und Beiſpiele in ihrem gigan⸗ tiſchen Ausmaß übertrifft. Es iſt der größte Einzug, den der Führer nunmehr in die Hauptſtadt des größeren Großdeut⸗ ſche. Reiches häll. Worte ſind zu ſchwach, um die unver⸗ geßlichen und einmaligen Eindrücke wiederzugeben, die ſich auf dieſer Fahrt Augen und Ohren bieten. Ein unglaublicher Taumel der Begeiſterung hat die Maſſen erfaßt. 1 8 ie phantaſti Ausſchmückung, die die Feſtſtraßen in ein 1. Fahnen und Licht getaucht hat und te in ein feenhaftes Zauberkleid von Hakenkreuzbannern, ylonen und bengaliſchem Feuer hüllt, bildet den würdi en Rahmen für dieſe einzigartige Fahrt des Führers durch ſein Berlin. Dicht zuſammenge lit ſtehen die 8 en auf dem Platz vor dem Görlitzer Bahnhof und 12 a Kopf drängen ſie ſich auf den Feſtſtraßen dieſer Fahrt. In den Arbeiter vierteln Aus den Stra rings um den Oranienplatz waren ſchon in den A ee die Tausende und Aber, tauſende hevangeſtrömt, die heute abend beim Empfang de; Führers mit dabei ſein wollten. Aus ihren Mietskaſernen hie. mmitten des Arbeilerviertels der Reichshauptſtadt kamen fi heraus, die Männer und Frauen des ſchaffenden Berlin, tra. ten an in Reih und Glied, um den öpfer Großdeutſch⸗ konaus einem ungeheuer tapferen und gläubigen Herzen bekommen. f nd auch letzt kehren Sie zurück und haben nicht 1 8 In der Dunkelheit kommt das Feſtkleid, das die Straßer angelegt haben, erſt zur Geltung. Brennendrot leuchten dit unzähligen flatternden Hakenkreuzfahnen. Hinter den Fen⸗ ſtern der Häuſer blitzen Tauſende von Lichtern und Lämpchen auf, die Willkommengrüße der Arbeiter Berlins. Die Feuef in den Schalen der haushohen Pylonen flackern im Winde Ueberall ſieht man mit Tannengrün geſchmückte Bilder dez Führers, und Spruchbänder künden den Dank der Maſſen an den Mehrer des Reiches. Und weiter geht die Fahrt. Auf dem Oranienplatz gru⸗ en zwei haushohe Fahnenpylonen. And die ganze Dresdene: Straße iſt ein einziges Fahnenmeer. Der flackernde Feuer⸗ ſchein der Pylonen und die glitzernden Flämmchen von Mil⸗ lionen und Abermillionen Kerzen tauchen dieſe abendliche Stunde in ein märchenhaftes Licht. 5 Wir fahren über die Roßſtraße und die Breiteſtraße, wo eine Abordnung der S A.⸗Gruppe Sudeten Aufſtellung ge⸗ nommen hat, zum Schloßplatz. Ein grandioſes Höhenfeuer⸗ werk begrüßt hier den Führer. Feenhaft leuchten die hellen Farben der Raketen und Lichtkaskaden, die ihr gleißendes Lich weit über den Himmel ausſtreuen. Der Wilhelmplatz ſteht Kopf an Kopf beſetzt von einen wogenden Menſchenmenge, die auf dieſem durch ſo viele große Ereigniſſe im Dritten Reich hiſtoriſch gewordenen Platz den Führer angeſichts der Reichskanzlei mit einem Sturm der Be⸗ geiſterung empfängt. Vor der Reichskanzlei grüßt der Füh⸗ rer noch einmal dankend nach allen Seiten und betritt ſodann die Reichskanzlei. Aber der Jubel der Maſſen reißt nicht ab, denn ſie alle hoffen, daß der Führer in wenigen Minuten auf dem Balkon der Reichskanzlei erſcheinen wird. Ihr Wunſch geht in Erfüllung. Im Wagen ſtehend fährt Adolf Hitler in langſamen Fahrt die Wilhelmſtraße enklang. Der Jubel der Menſ kennt keine Grenzen mehr. Ihre Heilrufe überkönen da⸗ Donnern des Jeuerwerks. Allein die ſchmetternden Janfa. ren des Muſikkorps durchdringen den Begeij arm. Eine Gruppe Egerländer, die ſich an der Einfahrt zun Reichskanzlei aufgeſtellt hat, grüßt der Führer im Vorbei fahren vor allen anderen Es war dieſe Rückfahrt in die Reichskanzlei das herrlich erhebende Schauspiel wie immer an den großen Tagen der füngſten Geſchichte, wenn der Führer mit ſeinen Getreuen unter dem Jubel und den Be⸗ geiſterungsſtürmen zurückkehrt nach großer Tat. Kundgebungen vor der Reichs kanzlei Kaum aber iſt der Führer in der Reichskanzlei, da durch. brechen die Maſſen die Abſperrung, und mit einem einzigen Jubelſchrei auf den Lippen ſtürmen ſie über die Straße Denn ſie wiſſen, lange dauert es nicht mehr, bis der Führen auf dem Balkon erſcheinen wird. Und es vergehen Minuten in denen die Hunderktauſende ſchaffende Berliner nicht auf, hören, ihrer Begeiſterung Ausdruck zu geben. Endli“ nei ſich die Tür. Hunderktauſend Hände ſtrecken ſich zum Gruß Sieg ⸗ Heil, Sieg Heil! unſerem Führer!“ ſo grüßen ihn dit Berliner und danken ihm So macht ſich Vorhin zum Dol meiſch der Gefühle des ganzen deufſchen Volkes. Als Adolf Hitler das erſtemal auf dem Balkon erſcheint, ſind in feiner Begleitung Generalfeldmarſchall Hermann Göring und der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ribben⸗ trop. Dreimal zeigt ſich Adolf Hitler noch der begeiſterten Menge, bis er ſich zu dringenden Beſprechungen mit ſeinen Mitarbeitern zurückzieht. Erſt nach und nach zerſtreuen ſich ds rüßen und ihm ihren begeiſterten Dank für ſein, Ebbe Wehichele Friedenstat darzuhringen. N die Teilnehmer der großen Kundgebung. Briefmarken und Werlzeichen in der Slowakei. Preßburg, 20. März. Die bisher gültigen Briefmarken und Wertzeichen werden in der Slowakei mit dem Vermerk „Slowakiſcher Staat 1939“ überdruckt. Sie ſollen vom 20. März d. J. bis zur Herausgabe beſonderer flowakiſcher Briefmarken und Wertzeichen gelten, die mit dem Bilde des verſtorbenen Slowakenführers Andrej Hlinka verſehen ſein werden. Angariſch⸗polniſche Verbrüderung Große militäriſche Feier in Beskid Warſchau, 20. März. An den polniſchen Grenzüber⸗ gangsſtellen an der polniſch⸗karpathoukrainiſchen Grenze ſind weitere ungariſche Truppenabteilungen eingetroffen. Daladier hat ſeine Vollmachten Ermächtigungsgeſetz von Kammer und Senat angenommen. Paris, 20. März. Das Ermächtigungsgeſetz wurde von der Kammer mik 321 gegen 264 Stimmen angenommen. Die Regierung hatte wieder daran die Vertrauensfrage ge⸗ knüpft. 5 Lauf der vorhergegangenen Ausſprache hatte ſich Daladier gegen die ſozialdemokratiſchen Zuſatzanträge ge⸗ wandt. Er nehme keinerlei Beſchränkungen oder Abände⸗ rungen der Ermächtigungsvorlage an Mit einem Aufruf zur Mitarbeit und Einigkeit ſchließend verließ dann Dala⸗ dier unter ſlürmiſchem Beifall der Rechten und der Mitte die Rednertribüne. Nur die Linke bis zu einem Teil der Ra⸗ dikalſozialen verharrte im Schweigen. Zurückgewieſene Proteſte Engliſcher und franzöſiſcher Schritt in Berlin Berlin, 20. März. Der engliſche und der franzöſiſche Bolſchafter haben aus Anlaß der Aktion, die von Deutſch⸗ land zur Herſtellung von Ruhe und Ordnung in Böhmen und Mähren und damit zur Befriedung Mitteleuropas durchgeführt worden iſt, eine Demarche im Auswärkigen Amt gemacht, um gegen eine angebliche Unrechtmäßigkeit des deutſchen Vorgehens zu proleſſieren. Wie verlaulet, iſt den beiden Diplomaken von amtlicher Seite mitgeteilt wor ⸗ den, daß die ieee nicht in der Lage ſei, ſolche Proteſte entgegenzunehmen, da dieſe jeder polikiſchen, recht lichen und och Grundlage enkbehrten. Botſchafter v. Dirkſen nach Berlin berufen Berlin, 20. März. Der deutſche Bolſchafter in Lon⸗ don, von Dirkſen, iſt am Samstag zur Berichterſtattung nach Berlin berufen worden. Botſchafter von Dirkſen hat am Sonntagnachmittag um 2 Uhr London verlaſſen und ſich nach Berlin begeben. Der engliſche Botſchafter in Berlin, Sir Neville Hender⸗ ſon, kraf am Sonntagnachmittag in London ein und begab ſich ſofork ins Foreign Office, wo er von Außenminiſter Lord Halifax empfangen wurde. Henderſon erſtaltet Bericht Wie Preß Aſſociation von amtlicher Seite mitgeteilt worden iſt, hat der britiſche Botſchafter in Berlin, Sir Nevile Henderſon, Anweiſung erhalten, nach London zur Berichterſtattung zurückzukehren. Ende der Beflaggung Eine Anordnung des Reichsinnenminiſters. Der Reichsminiſter des Innern gibt im Einvernehmen 0 11 Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda bekannt: Die anläßlich der Uebernahme des Schutzes über die Länder Böhmen und Mähren durch das Reich und aus An⸗ lag der Rückkehr des Führers aus dieſen Ländern in der Reichshauptſtadt angeordnete Beflaggung endet am Sonntag, den 19. März, nach dem Empfang des Führers durch die Bevölkerung von Berlin. Montag ſchulfrei Eine Anordnung von Reichsminiſter Ruſt Berlin, 19. März. Aus Anlaß der Rückkehr des Führers in die Reichshauptſtadt des Großdeutſchen Reiches nach den hiſtoriſchen Ereigniſſen der vergangenen Woche ordne ich hiermit an, daß in allen mir unterſtellten Schulen des Großdeutſchen Reiches am Montag, dem 20. März, der Un⸗ terricht ausfällt. Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung(gez.) Ruſt. Feier an der poiniſch⸗ungariſchen Grenze Die Schaffung der gemeinſamen polniſch⸗ungaxiſchen Grenze wurde in einem feierlichen Akt an dem Grenz⸗ übergang Beskid bei Lawoezne vollzogen. Eine ungariſche Militärpatrouille auf Skiern kündete das Herannahen einer größeren ungariſchen Truppenabteilung an, deren Eintreffen von der an dieſer Stelle ſeit Stunden warten⸗ den Bevölkerung mit Beifall begrüßt wurde. Zum Emp; fang der ungariſchen Truppen hatte eine Ehrenkompanie eines polniſchen Karpaten⸗Regiments Aufſtellung ge⸗ nommen. In Anſprachen wurde die Herſtellung der unmittel⸗ baren Nachbarſchaft zwiſchen Polen und Ungarn als die Verwirklichung eines jahrhundertealten Traumes gewür⸗ digt. Der Vertreter der ungariſchen Armee hielt ſeine An⸗ ſprache in deutſcher Sprache. Der polniſche Staatspräſident Moſcieli hat das Begrüßungstelegramm, das Reichsverweſer Horthy an⸗ läßlich des Eintreffens ungariſcher Truppen an der pol⸗ niſchen Grenze an ihn gerichtet hatte, erwidert. Händgranatenanſchlag gegen Deutſche in Tyrnau Preßburg, 20, März. Auf das Haus des Ortsleiters der Deutſchen Partei in Tyrnau wurde ein Handgratenanſchlag verübt. Verletzt wurde niemand, doch iſt der Sachſchaden ſehr groß Auch gegen einen Deutſchen wurde in Tyrnau 925 Handgranate geworfen, doch blieb auch dieſer unver⸗ 1 Angariſcher Dank an Ribbentrop Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Teleki hat an den Reichsminiſter des Auswärkligen von Ribbentrop nachſtehendes Telegramm gerichlek: „Im gegenwärtigen Augenblick, als ein tauſendjähriger Gebietsteil an Ungarn zurückkehrt, möchte ich Ew. Exzel⸗ lenz für das Ungarn gegenüber immer erwieſene Verſtänd⸗ nis und für die wiederholte Mitwirkung an der Wieder⸗ gutmachung eines vor 20 Jahren uns zugefügten Unrechts meinen aufrichtigen Dank ausſprechen. Gleichzeitig möchte ich meiner feſten Ueberzeugung Ausdruck geben, daß dieſes he 5 weiteten wichtigen Schritt im Intereſſe des leblichen Zuſammeglebens de itte opäiſck Vö a f ebens der mitteleuropäiſchen Völker Auch der ungariſche Miniſter des Aeußeren Gr ungariſche Mini n Graf Cſak ha! an den Reichsminiſter des Auswärtigen von 9 1255 00 n een W in dem für die verſtänd⸗ Sbolle und pon aufrichtiger Freundſchaft beſeelte Halti auf das herzlichſte gedankt wird. h und 1 ö . V* Pan 5 e Das neue Geſicht Mitteleuropas. Eine Begrüßung ungariſcher Truppen fand in dem Bezirk Worochta bei Woronienka in der Wojewodſchaft Stanislau ſtatt. Dort war eine ungariſche Abteilung unter der Füh⸗ rung eines Oberſten eingetroffen. Bei dem Grenzübergangs⸗ punkt bei Jabloncia wurde eine motoriſierte ungariſche Ab⸗ teilung begrüßt. Am Sonnkag fand auf dem Bahnhof in Beskid eine offi⸗ 5 ungariſch⸗polniſche Verbrüderungsfeier ſtatt, an der ruppendbteilungen der beiden Armeen mit Vertretern der ungariſchen und der polniſchen Generalität und ziviler Bevölkerung keilnahmen. Angeſichts der Schaffung der gemeinſamen polniſch⸗ ungariſchen Grenze wurden zwiſchen Marſchall Ryds⸗ Smigly und dem ungariſchen Reichsverweſer ſowie zwiſchen dem ungariſchen Außenminiſter und dem polniſchen Außen⸗ miniſter Glückwunſchtelegramme ausgetauſcht. Der polniſche Außenminiſter gibt in ſeinem Telegramm der Auffaſſung Ausdruck, daß die gemeinſame Grenze zur Konſolidierung der Verhältniſſe in Mitteleuropa beitragen und eine wertvolle Garantie für die Zukunft der traditionellen Freundſchaft zwiſchen den beiden Ländern ſein wird. Verfehlte Stör ungsverſuche Frankreichs Politik und die Achſe Rom— Berlin. Rom, 20. März. Zur Haltung franzöſiſcher politiſcher Kreiſe gegenüber Italien hat die Agenzia Stefani folgende aus Paris datierte Meldung verbreitet: In Paris wird weiterhin viel von der Frage der Be⸗ ziehungen zu Italien geſprochen. In zahlreichen Kreiſen zeichnet ſich dabei die übliche, auf das gewohnte Unverſtänd. nis geſtützte Tendenz ab, zu unterſtellen, daß die Ereigniſſe der letzten Tage in Mitteleuropa den Hintergrund hätten irgendwie verändern können, auf dem einerſeits die Achſe Berlin—Rom aroeite und funktioniere und andererſeits die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen ſich abwickeln. Zu dieſen Beziehungen wird ſetzt erklärt, es ſei ein Irrtum, ſie in Funktion des allgemeinen und ſehr viel komplizierteren Problems betrachten zu wollen, das die Beziehungen zwi⸗ ſchen den Demokratien und den totalitären Staaten betrifft. Man verſichert, daß heute endlich die politiſchen Männer Frankreichs in Italien den entſcheidenden Faktor für die künftige Entwicklung der Lage in Europa ſehen. Man gibt ſogar zu, daß Italien letzten Endes der Schiedsrichter der Lage iſt. In der verſpäteten Anerkennung läßt ſich je⸗ doch ein Manöver erkennen, das dazu beſtimmt iſt, daß jetzt der gute Augenblick gekommen ſei, um eine Wiederannähe⸗ rung an Italien zum Schaden der Beſtändigkeit der Achſe Berlin— Rom zu verſuchen. Verſtändnis in der Schweiz Eine Anſprache des Bundespräſidenten im Rundfunk. Bern, 20. März Bundespräſident Etter gab über alle drei Landesſender eine Erklärung ab, in der er ſagte: Wir dürfen hoffen, daß die wirtſchaftlichen Beziehungen mit den nunmehr vom Deutſchen Reich in Schutz genommenen tſche⸗ cho⸗flowakiſchen Gebieten weitgehend aufrechterhalten blei⸗ ben können In volitiſcher Hinſicht werden durch die Ver⸗ änderungen im Oſten unſere traditionellen Beziehungen zum Ausland nicht betroffen. Wir ſind uns nach wie vor der Rechte und der Pflichten, die ſich aus der Neutralität unſeres Staates ergeben, bewußt Der Bundesrat ſah ſich deshalb nicht veranlaßt, im Hinblick auf die Ereigniſſe der letzten Tage irgendwelche außerordentlichen Maßnahmen militäri⸗ ſcher oder anderer Natur anzuordnen. 7* 1* Marxiſtiſche Diktaturängſte Oppoſition gegen Daladiers Vollmachtpläne. Der Finanzausſchuß der franzöſiſchen Kammer hat den Regierungsantrag auf Verlängerung der Son⸗ dervollmachten bis zum 30. November 1939 mit 26:17 bei einer Stimmenthaltung angenommen, nachdem der Miniſterpräſident Daladier wiederholt dar⸗ auf hingewieſen hatte, daß er nicht die geringſte Abände⸗ rung an dem Wortlaut des Geſetzentwurfes annehmen könne. Weiter verkündete Daladier bei dieſer Gelegenheit, daß er die Abſicht habe, Maßnahmen zur beſchleunigten Bildung umfangreicher Reſerven an Kriegsmaterial und erforderlichenfalls zum Ankauf von ſolchem Material im Auslande zu treffen. Obwohl die großen weltpolitiſchen Veränderungen auf der Karte Mitteleuropas von der Pariſer Preſſe nach wie vor an erſter Stelle leidenſchaftlich und immer noch mit wenig Verſtändnis erörtert werden, nehmen einige Blätter doch auch zu Daladiers Vollmachtforderung mehr oder weniger kritiſch Stellung. Der bekannte Deutſchen⸗ haſſer Kerillis beſchuldigt in der„Epoque“ Daladier „unannehmbarer Diktatorgelüſte“ und kündigt an, daß er in der Kammer gegen die Regierung ſtimmen werde. Auch die Linke hat Diktaturängſte. Der ſozialdemokratiſche „Populaire“ veröffentlicht einen Aufruf an das„repu⸗ blikaniſche Land“, in dem es heißt, daß die ſozialdemokra⸗ tiſche Kammergruppe den Regierungsvorſchlag nicht unter⸗ ſtützen werde. Der Leitartikler des Blattes glaubt, in den von Daladier benannten Vollmachten nur einen Freibrief für politiſche, militäriſche, wirtſchaftliche und finanzielle Maßnahmen erblicken zu können. Die Preſſefreiheit und die Verſammlungsfreiheit ſeien bedroht, und vielleicht denke der Miniſterpräſident bereits an eine Auflöſung der Kommuniſtiſchen Partei, die gewollt oder ungewollt zur Vernichtung der demokratiſchen Parteien führen würde(2). Auch die kommuniſtiſche„Humanité“ veröffentlicht unter der ſcheinheiligen Ueberſchrift„Die Republik in Ge⸗ fahr“ ein Manifeſt, in dem die kommuniſtiſchen Abgeord⸗ neten der Regierung ihre Unterſtützung verſagen. Froſſard wendet ſich in der„Juſtioe“ ebenfalls gegen die Vollmachtwünſche Daladiers, da er in einer ſolchen Vollmacht eine Abdankung von Kammer und Senat erblickt, von der man befürchten müſſe, daß ſie dem par⸗ (Eißner⸗Wagenborg⸗M.) —— lamentariſchen Regime den Todesſtoß verſetze. Der ſozialdemokratiſche Gegenvorſchlag, gegen den die Regierung die Vertrauensfrage geſtellt hatte, wurde darauf mit 316 gegen 262 Stimmen abgelehnt. Trotz der Ableh⸗ nung des ſozialdemokratiſchen Gegenvorſchlages gab die Op⸗ poſition das Gegenſpiel noch nicht auf und brachte eine Reihe von Zuſatzanträgen ein, die jedoch ebenfalls abgelehnt bezw. zurückgezogen wurden i Der Senat war am Sonntag früh zu einer kurzen Sitzung zuſammengetreten. Er überwies die von der Kam⸗ mer überwieſene Ermächtigungsvorlage der Regierung ſo⸗ fort an ſeinen Finanzausſchuß Die Vorlage wurde nach kur⸗ zer Beratung mit 25 gegen 2 Stimmen vom Finanzausſchuß des Senates angenommen. 1** 9 Schwere Kämpfe in Transjordanien Mehrere Gefechte mit hohen britiſchen Verluſten. Bei Irbid in Transjordanien fand ein ſchweres Ge⸗ fecht zwiſchen arabiſchen Freiſcharen und transjordani⸗ ſchen Truppen ſtatt, die von England beſoldet werden. An dem Gefecht nahmen britiſche Flugzeuge teil. Die transjordaniſchen Truppen hatten 35 Tote, darunter einen britiſchen Offizier namens MeAdam. Zwei britiſche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. Einer der Flie⸗ ger wurde getötet, der andere iſt ſchwer verletzt. Bei Djeraſch in Transjordanien gab es ebenfalls ein Gefecht, über das aber Einzelheiten fehlen. Aus Paläſtina ſind britiſche Verſtärkungen nach Transjordanien abgegangen, wo ſcharfe Abſperrungen des Grenzverkehrs vorgenommen wurden. Kaufleute aus Transjordanien berichten von großer Nervoſität in den dortigen Regierungskreiſen. Man war auf das Ueber⸗ greifen des Paläſtina⸗Aufſtandes auf Transjordanien nicht gefaßt. Franzöſiſche Kavallerie in Damaskus eingeſetzt Die geſpannte Lage in Damaskus, die vor allem in täglichen Straßenkundgebungen zum Ausdruck kommt, führte zum erſtenmal zum Einſatz der berittenen franzö⸗ ſiſchen Kolonialtruppe, die in voller Bewaffnung zur Unterſtützung der Polizei durch die Straßen patrouilliert. Wenn es auch wieder zu zahlreichen Kundgebungen gekommen iſt, ſo wurden doch bisher Zuſammenſtöße zwiſchen Demonſtranten und Militär noch vermieden. Kurzmeldungen Vollſtreckung eines Todesurkeils Berlin, 19. März Am 18. März iſt die am 3. Juli 1894 in Neumünſter(Gemeinde Egmatting) geborene Kreſzenz Rothammer, die vom Schwurgericht in Regensburg wegen Mordes zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf Lebenszeit verurteilt worden war, hingerichtet worden. Sie hat gemeinſchaftlich mit ihrem von ihr ange⸗ ſtifteten ſchwachſinnigen Sohn ihren 67jährigen Ehemann Joſef Rothammer mit einem Beil erſchlagen, weil ſie ihn beerben und eine neue Ehe mit einem jüngeren Manne ein⸗ gehen wollte. E Verhandlungen zum Einſatz italieniſcher Arbeiter. Berlin, 20. März. Zwiſchen Vertretern der deutſchen und der italieniſchen Regierung ſind im Reichsarbeitsmini⸗ ſtertum in Berlin Verhandlungen geführt worden, um den Einſatz italieniſcher gewerblicher Arbeiter in Deutſchland zu regeln. Die Verhandlungen wurden geführt auf deutſcher Seite von Miniſterialrat Dr. Wende, Hauptabteilungsleiter im Reichsarbeitsminiſterium, auf italieniſcher Seite von Dr. E. Gerbaſt, Hauptinſpekteur bei dem kgl. Miniſterium für auswärtige Angelegenheiten. Die Verhandlungen haben zu einer Vereinbarung geführt, die durch diplomatiſchen Noten⸗ wechſel in Kraft geſetzt werden ſoll. 5 Goethe⸗Medaille für Jannings Berlin, 20. März. Anläßlich des 25jährigen Filmfubt⸗ läums des Staatsſchauſpielers Emil Jannings hatte der Pro⸗ duktionschef der Tobis, Ewald von Demandowſky, hervor⸗ ragende Künſtler ſowie alte Freunde des Gefeierten in den Kaiſerhof geladen. Reichsminiſter Dr. Goebbels, welcher der Einladung eben⸗ falls Folge geleiſtet hatte, überreichte dem Jubilar im Namen des Führers die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſ⸗ ſenſchaft. Mil der äußeren Ehrung, die der Führer ihm zuteil werden ließe, verbinde er den Wunſch, daß es Emil Jannings vergönnt ſein möge, auch in Zukunft noch viele Jahre als 10 der deutſchen Schauſpielkunſt mitten im Volke zu ehen. Furchtbare Bluttat eines 16⸗Jährigen Den Vater und einen 50jährigen Untermieter erſchoſſen.— Selbſtmord des Täters. Siegen, 20. März. Auf dem Oranienhof, einem etwas abſeits gelegenen Geflügelhof und Ausflugslokal bei Siegen, ereignete ſich eine furchtbare Bluttat. Nach einer Auseinan⸗ derſetzung erſchoß der 16jährige Gerhard Seifert, der Sohn des Beſitzers des Oranienhofes, mit einem Gewehr ſeinen Vater und den Antermieter des elterlichen Anweſens, den 50ähr gen Werkmeiſter Ewald Schwarz. Nachdem der Junge auch auf ſeine Mutter geſchoſſen, die Frau aber nicht getrof⸗ fen hatte, gef er zu einem Revolver und tötete ſich ſelbſt. In den Mittagsſtunden war es zwiſchen dem 16jährigen Seifert und ſeinen Eltern ſowie dem Untermieter Schwarz 30 emer Auseinanderſetzung gekommen. Der Junge ſollte zu einem Landwirt in Arbeit gehen, doch verlangten die Eltern daß ihr Sohn nicht, wie dieſer es wünſchte, den Lohn gans für ſich behalte, ſondern die Hälfte auf ein Sparkaſſenbe einzahle. Der Junge entfernte ſich ſchließlich und be ab ſi vor den Wirtſchaftsräumen in das Wohnhaus, wo 6 Gewehr des Schwarz, eine kleinkalibrige Büchſe, holte. DDS ere e e e 2 . Mit unſeren Truppen in Mähren Begeiſterung in den deutſchen Sprachinſeln des Reichs⸗ vrotektorats.— Abſtecher in die Slowakei. Brünn, 20. März.(Vom Sonderberichterſtatter des DNB.) Nach den erhebenden Stunden des Beſuches in Brünn, deſſen feſtlich frohen Ausklang wir noch miterleb⸗ ten, haben wir einige Bezirke des mähriſchen Landes be⸗ ſucht, die als deutſche Sprachinſeln bezeichnet werden. Sie ſind unſchwer zu finden Selbſt abſeits der großen Straßen tragen die Häuſer der Deutſchen ſtolz die Hal kreuzfahnen, denen man oft anſieht, daß ſie„ſelbſtgeſchneidert“ ſind. Un⸗ beſchreiblich iſt die Freude und Begeiſterung der Deutſchen, die jetzt nach dem Willen des Führers zu Bürgern des Groß⸗ deutſchen Reiches geworden und für die nun die leidvollen Jahre eines ſchweren Jochs endgültig vorüber ſind. Das gilt beſonders für die kleinen Ortſchaften, in denen oft nur wenige deutſche Familien wohnen. Wo immer wir einen Soldaten ſprechen, alle verſichern uns, daß die aufrich⸗ tige Freude und die Begeiſterung des Empfanges ſie alle Strapazen hat vergeſſen laſſen. Wir haben uns beim Vor⸗ beigehen mit den Truppen davon überzeugen können, welche gewaltigen, faſt übermenſchlichen Leiſtungen auf den grund⸗ los verſchlammten, verſchneiten oder vereiſten Straßen von ihnen zu vollbringen waren, um die befohlenen Marſchziele planmäßig zu erreichen. Denſelben über und über mit Lehm und Dreck und Schnee bedeckten Mannſchaften und Fahrzeugen ſind wir wenige Stunden ſpäter blitzſauber und wie aus dem Ei ge⸗ pellt an ihren Standorten begegnet. Ihre Haltung, ihr Aus⸗ ſehen, ihre Disziplin und ihr Auftreten ſind einfach vorbild⸗ lich. Daß ſie ſich nicht nur die Herzen der Deutſchen im Sturm eroberten, ſondern auch bei den Tſchechen Reſpekt und Aner⸗ kennung gefunden haben, iſt eine Feſtſtellung, die von jedem unvoreingenommenen Beobachter gemacht wird. Niemand kann erwarten, daß die Tſchechen unſere Soldaten mit Ju⸗ bel empfangen, die muſtergültige und beiſpielhafte Korrekt⸗ heit des Auftretens unſerer braven Truppen aber zwingt ſie zur Achtung. Wenn eine gewiſſe Auslandspreſſe dieſe Tatſachen zu be⸗ ſtreiten oder zu verdrehen wagt, handelt ſie bewußt verleum⸗ deriſch. Nirgendwo iſt es auch nur zu den kleinſten Zwiſchen⸗ fällen gekommen und das Verhältnis zwiſchen den deutſchen Truppen und der tſchechiſchen Bevölkerung läßt den Schluß zu, daß die Neuordnung alle Vorausſetzungen in ſich birgt, ein wirkliches Einvernehmen zwiſchen allen Bewohnern des Reichsprotektorats zum beiderſeitigen Nutzen herbeizuführen, ſo wie es der Wille des Führers befiehlt. Auf dem Wege zur ſlowakiſchen Grenze paſſieren wir eine Reihe rein tſchechiſcher Ortſchaften. Nirgends iſt etwas von Feindſeligkeit oder erbitterter Ablehnung zu ſpüren. Wenn wir nach den Wegen fragen, erhalten wir bereitwil⸗ lig Auskunft. Wenn wir in den Gaſthäuſern einkehren, wer⸗ den wir zuvorkommend und freundlich bedient. Die tſchechi⸗ ſchen Soldaten grüßen die Uniformen, und oft ſieht man die Bevölkerung in der Unterhaltung mit den deutſchen Solda⸗ ten. Beſonderes Intereſſe finden natürlich die motoriſierten Fahrzeuge, die Panzerwagen und die dampfenden Feldkü⸗ chen. Vor allem aber die Jugend kann ihre Neugier nicht bezwingen. Sie iſt, wie wir vielfach beobachten konnten, ſo⸗ gar recht zutraulich geworden. Unmittelbar hinter Hodonin auf der Straße nach Preß⸗ burg erreichen wir die Grenze der Slowakei die ſich unter den Schutz des Reiches geſtellt hat. Die Grenzwache haben Hlinka⸗Gardiſten, meiſt in Zivil, mit umkrönztem Gewehr und den Hlinka⸗Armbinden mit dem blauen Doppelkreuz, dem ſogenannten Andreaskreuz auf weißem Feld und roten Streifen, übernommen. Gleich von den erſten Häuſern we⸗ hen neben den weiß⸗blau⸗roten Fahnen der Slowaken die Hakenkreuzfahnen, und die Gardiſten begrüßen uns mit dem Gruß der Hlinka⸗Garde„Na Straz“ oder auch mit „Heil Hitler“„Na Straz“, in der wörtlichen Ueberſetzung „Wache!“ iſt der Aufruf zur Bereitſchaft Auch die Bevölkerung winkt uns freundlich zu oder hebt die Arme zum Gruß. Ueberwiegend trägt ſie ſlowakiſche Trachten, die Frauen eine Unzahl kurzer weißer Röcke, hohe zlefel und Kopftücher, die Männer tragen, weniger roman⸗ liſch Pelzmützen und pelzgefütterte Jacken und Mäntel. el einer kurzen Raſt in Malacky ſtellen wir feſt, daß die meiſten von ihnen leidlich deutſch ſprechen. Sie berichten, daß der tſchechiſche Staat zwar alles aus dem Lande her⸗ Mein verſtorbener Vetter war Inhaber. Die Firma ge⸗ noß früher großes Anſehen. In der Inflation konnte mein Tetter nicht mehr mit, das Geſchäft ſchrumpfte ein, zum Schluß kaufte ich die Firma und die vorhandene Literatur, damit ſie nicht in unrechte Hände käme. Ab und zu laufen noch Geſchäfte über ſie. Die ganze Kontoreinrichtung be⸗ kommſt du von mir. Ich gebe dir einige Räume im Hinter⸗ auſe ab. Wenn du ein paar Saitenſpinnmaſchinen auf⸗ telt, kannſt du deine Spezialmarken ſelbſt anfertigen. Muſikinſtrumenten⸗Fabrikation brauchſt du nicht einzu⸗ denen, Wenn du zu den Meiſtern gehſt, werden ſie dir eine Wünſche bis ins kleinſte erfüllen. Sie ſchaffen die Frankeſche Qualität, ſei ohne Sorge, und wenn du mit auſend Sonderwünſchen kommſt.— Ich weiß, es iſt kein drüuſtiger Zeitpunkt, dieſe Firma wieder in Schwung zu tingen. Du wirſt das beurteilen können, überlege es dir genaul gommen dir Zweifel, ſo werden wir etwas anderes finden.“ 1 SAber Jobſt war ſchon dem Gedankengang des Schwiegervaters gefolgt, er war gepackt! Gut, wenn nicht def h. Franke& Sohn“, ſo eben„Pauls& Sohn“. Er ie aun ſich, die Firma hatte guten Ruf gehabt, man mußte 5 5 erall wieder in Erinnerung bringen! Der Vater aſſer ihm in den letzten Jahren alle Geſchäftsreiſen über⸗ 181 1 5 kannte nicht nur alle Kunden gut, ſondern ſtand bergef elen in einem perſönlichen Verhältnis. Nicht zu die Nualichten der die 1 f der derdlenſpanne 995 5 5 irma Franke kannte, und manche nicht unwichtige Gef äftsgeheimnis dazu. „Lieber Vater das intereſſiert mi I 5 ieber 5 mich ſtark! Ich werde wir die Sache durch den Kopf gehen affen Gs läuft in Reinhard General der Infanterie Ehrung durch den Führer zum 70. Geburtstag. Am 18. März beging der Führer des NS.⸗Reichs⸗ kriegerbundes, Generalmajor a. D. Reinhard, ſeinen 70. Geburtstag. Der Führer und Oherſte Befehlshaber der Wehrmacht hat ihn aus dieſem Anlaß zum charakteri⸗ ierten General der Infanterie ernannt und ihm durch Generaloberſt v on Bock in Vertretung des Oberbefehls⸗ N des Heeres folgendes Handſchreiben überreichen aſſen: Lieber General Reinhard! Ich freue mich, Ihnen in Würdigung Ihres hin⸗ gebenden Einſatzes für die Pflege deutſchen Soldaten⸗ tums und den Zuſammenſchluß aller Gruppen ehemaliger Soldaten im Nationalſozialiſtiſchen Reichskriegerbund zu Ihrem 70. Geburtstag den Charakter als General der Infanterie verleihen zu können. Meine Anerkennung verbinde ich mit den beſten per⸗ ſönlichen Glückwünſchen für Ihr ferneres Wohlergehen, In kameradſchaftlicher Verbundenheit mit Deutſchem Gruß gez. Adolf Hitler. Die Glückwünſche des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht hat Generalmajor Reinecke, der Chef des Allgemeinen Wehrmachtsamtes, überbracht. Der vom Führer zum General der Infanterie beförderte Führer des Deutſchen Reichskriegerbundes und Gruppenführer Reinhard wurde in Lutau in Weſtpreußen geboren. Wäh⸗ rend des Krieges war er Regimentskommandeur des Garde⸗ Grenadier-Regiments Nr 5 und des 4. Garde-Regiments zu Fuß Die Namen Gorlice-Tarnow, La Baſſce, Arras, Somme und Damenweg ſind ruhmreiche Etappen der Geſchichte ſeiner Regimenter. Im Auguſt 1917 erhielt er den Pour le mérite, Oktober 1918 das Eichenlaub dazu, das ſich außer ihm nur noch fünf Regimentskommandeure erwarben. Nach dem Kriege wurde der„Oberſt Reinhard“ ein Begriff von beſonderer Volkstümlichkeit. Mit dem Reſt der tapferen Soldaten ſeines Regiments begann er ſofort nach ſeiner Rücklehr in der Hei⸗ mat den Kampf gegen die ſpartakiſtiſchen Horden; an der Be⸗ freiung Berlins war er maßgeblich beteiligt. In der vor⸗ läufigen Reichswehr wurde er Infanterieführer von Berlin. 1919 mußte der ausgezeichnete Soldat, der der marxiſtiſchen Regierung in höchſtem Grade unangenehm war, ſeinen Ab⸗ ſchied nehmen 1934 wurde er an die Spitze des Deutſchen Reichskriegerbundes berufen, der 1938 auf Befehl des Führers als NS.⸗Reichskriegerbund die umfaſſende Organiſation aller deutſchen Soldaten wurde. Am 20. April 1937 wurde er „Gruppenführer, März 1938 verlieh ihm der Führer das Goldene Ehrenzeichen der Partei. In allen deutſchen Gauen wird man des vorbildlichen Soldaten anläßlich ſeiner jetzigen erneuten Ehrung durch den Führer beſonders in den Kreiſen e Soldaten mit Dankbarkeit und Ehrerbietung ge⸗ enken. Die Reichsbank Mitte März Berlin. In der zweiten Märzwoche hat die Entlaſtung der Reichsbank im Zuſammenhang mit dem Steuertermin und den Medioanſprüchen keine nennenswerte Fortſetzung erfahren. Die geſamte Kapitalanlage des Noteninſtituts hat ſich lediglich um 4 Millionen Mark auf 8084 Millionen Mark ermäßigt. Nachdem bis zum Ende der erſten März⸗ woche die zuſätzliche Ultimoſpitze um 31.5 v. H. abgebaut war, beträgt der Entlaſtungsprozentſatz Mitte März 32 v. H. Dabei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß in der Be⸗ richtswoche die ſonſtigen Aktiven um 248 auf 1291 Millio⸗ nen Mark zurückgegangen ſind, die Verminderung erklär, ſich hauptſächlich durch den Abbau des Betriebskredites dee Reiches ſowie durch die Abnahme der Rentenbankſcheine der Poſtſcheckbeſtände und der Zinsſcheinbeſtände. Die Beſtände an Gold betragen unverändert 71 Mil⸗ lionen Mark und die an deckungsfähigen Deviſen bei einer eringfügigen Zunahme etwa 6 Millionen Mark. Der Zah⸗ ungsmittelumlauf betrug am Stichtag 9656 Millionen Mark gegen 9850 Millionen Mark in der Vorwoche, 9380 Millionen Mark zum entſprechenden Zeitpunkt des Vor⸗ monats und 6831 Millionen Mark zum gleichen Vorjahrs⸗ termin. Die fremden Gelder zeigen mit 964 Millionen Mark eine Abnahme um 63 Millionen Mark. und zwar haben ſich hauptſächlich die Guthaben der Privatwirtſchaft ver⸗ mindert. b Zwei Schweſtern zählen 176 Jahre. Fräulein Antoi⸗ nette Eggler aus Konſtanz vollendete das 90. Lebensjahr. Sie iſt eine Apothekerstochter aus Geiſingen bei Donau⸗ eſchingen. Die ſehr rüſtige Jubilarin macht noch mit ihrer 86jährigen Schweſter, der Witwe Mathilde Holzer, ihren täglichen Spazierga⸗ 5 N jedem Falle auf einen Konkurrenzkampf mit A. Ch. Franke inaus!“ 5„Dann iſt es mir um ſo lieber, wenn die Firma Georg Sohrmann aus dem Spiel bleibt“, ſagte Sohrmann und dachte an den ungetreuen Schnitzler. Aber er ſchwieg dar⸗ über, denn Jobſt ſchien von dieſer Affäre nichts zu wiſſen; alſo Streuſand drauf. 5 So war es ſchon immer geweſen in der Landſchaft: Kompagnons entzweiten ſich, Vater und Sohn gingen auseinander. Angeſtellte machten ſich ſelbſtändig, neue Firmen tauchten auf, zwiſchen den Meiſtern und den Fabrikanten wuchs ein neuer Stand:„die Fortſchicker. Manche brachten es voran, viele blieben ihr Leben lang, was der Sinn des Wortes ſagt. 8 Ganz abgeſehen von den zerſtörenden großen Einflüſſen der Zeit muß ehrlich geſagt werden: der duldſame, alles entſchuldigende Geiſt des Liberalismus hatte in den ver⸗ gangenen Jahrzehnten das ſeinige dazu etan, eine blühende Induſtrie zu unterhöhlen, lebensſchwächer zu machen. Die alten Innungen kämpften einſt vergebens gegen die Verſchleppung des Handwerks aus der Stadt und Landſchaft, gegen das Eindringen weſensfremder Ele⸗ mente in ſeinen Kern, wie es die Fabrikanten nicht hindern konnten, daß mehr und mehr der Angeſtellte zur Kon⸗ kurrenz wurde: er wußte Adreſſen, Preiſe und Zahlungs⸗ fähigkeit; er brauchte kein großes Kapital, es lieferte der Vetter Geigenmacher und der Bruder Trommelmacher. Der Katalog bot keine Schwierigkeit, die„Speiſekarten“ der alten Firmen waren leicht zu beſchaffen! Dann aber kam die. man hatte keine großen Speſen und konnte„feſte“ unter die Preiſe gehen. 5 Georg Sohrmann war gerecht: konnte man einem jungen, ſtrebſamen Menſchen verdenken, daß er dasſelbe tat, was der berufene Stand„ erſt ge⸗ eigt hatte? War das hier nicht wieder ein Schulbeiſpiel? enn auch keine neue Firma entſtand, kam es doch in der Auswirkung auf das gleiche heraus; eine alte erwachte zu neuem Leben, während es in der Branche ſchon mehr als enug gab. Georg Sohrmann ſchob den Gedanken bei⸗ eite. Er hatte die feſte Zuverſicht, daß es ſich hier nur um ein Zwiſchenſpiel handeln konnte. An dieſem Abend gingen zwei junge Menſchenkinder im Sohrmaunſchen Garten auf und ab. Dunkelheit war Aus Baden und den Nachbargauen Ein„Gommertag“ Ganz wollte dieſer Sommertags⸗Sonntag denn doch nicht zur Karikatur ſeiner ſelbſt werden, alſo zeigte er we⸗ nigſtens mit Sonnenſchein ein freundliches Geſicht. Das än⸗ derte aber wenig daran. daß die Tümpel zugefroren waren und der Tag mit einer Morgentemperatur zwiſchen 2 und 6 Grad unter Null aufwartete, je nach der Höhenlage. Nur die Jugend focht es wieder nichts an, in Baden wie in der Pfalz feierte ſie— ſoweit es vorgeſehen— ihren„Som⸗ mertagszug“ In Weinheim waren die Schulen voll be⸗ teiligt und ſorgten für Leben und Treiben in den Stra⸗ ßen Das Stadtoberhaupt hielt vom Rathausbalkon aus eine Anſprache an die fröhliche Jugend die genug jugend⸗ liche Hitze hatte, den Sonntag als„Sommertag“ zu empfin⸗ den. Aehnlich war es in der Pfalz. In Edenkoben z. B. wartete die Jugend mit einem Feſtzug auf, der den Foto⸗ grafen reichlich Arbeit gab, denn man ſah wundervolle Gruppen und Wagen, zuletzt ein Kaſperletheater. Nachdem der Zug ſich aufgelöſt hatte, verbrannte man den Winter unter Jubel auf dem Maifeld. A Vermißte Zwillinge im Walde ſchlafend aufgefunden. In Oberroſphe wurden die Zwillinge der Familie Schäfer vermißt. Man fand nach langem Suchen während der gan⸗ zen Nacht die beiden Kleinen etwa eineinhalb Stunden vom Ort entfernt, mitten im Burgwald ſchlafend auf. Sie hat⸗ ten ſich verirrt und waren dann, von der Müdigkeit über⸗ mannt, ermattet niedergeſunken. ab Frau von Torſtein erſchlagen. Die Ehefrau des Mau⸗ rers Karl Fiſcher in Frieſenhauſen(Franken) überquerte, als ſie die Stallarbeit beendet hatte, den Hof. Im ſelben Augenblick wurde durch den Sturm ein Torſtein umgewor⸗ fen, der die Frau unter ſich begrub. Sie erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie ſtarb. Das Kind, das die Mutter auf dem Arm getragen hatte, blieb unverletzt. a Im Schneeſturm verunglückk. Der 25 Jahre alte Bahnarbeiter Joſef Mebauer war auf dem Bahnhof Lands⸗ hut mit Schneeräumungsarbeiten beſchäftigt. Infolge des dichten Schneetreibens bemerkte er eine heranfahrende Ran⸗ gierlokomotive zu ſpät Im letzten Augenblick warf ſich Me⸗ bauer zwiſchen die Geleiſe. Die Maſchine ging über ihn hin⸗ weg verletzte ihn aber ſchwer. 8 AF Das Enkelkind zum Brandſtifter gemacht. Am 5. De⸗ zember hat das Schwurgericht Amberg die 64 Jahre alte Maria Engl aus Nixenried wegen Anſtiftung zu Brand⸗ ſtiftung zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Dieſes Urteil hat die Angeklagte beſchwerdeführend vor dem Reichsge⸗ richt angegriffen. Am 9. Auguſt brannte das Anweſen eines Geſchäftsmannes in Döberſing bis auf die Grundmauern nieder. Als Brandſtifter wurde der 12jährige Karl Bauer, ein Enkel der Angeklagten, feſtgeſtellt, der nach anfängli⸗ chem Leugnen eingeſtanden hat, von der Großmutter zu dem Verbrechen angeſtiftet worden zu ſein. Die Tat der Engl war ein Racheakt geweſen. 8 ab Die Rettung aus Schneeſturm. Der Stabschef hat an die vier ſudetendeutſchen SA⸗Führer und an den Wirt der Geierguckenbaude folgendes Telegramm gerichtet:„Den vier ſudetendeutſchen SA⸗Führern und ebenfalls dem Bauden⸗ wirt ſpreche ich für ihre, bei der Rettung von ſechs Men⸗ ſchenleben aus dem Schneeſturm bewieſene Einſatzbereit⸗ ſchaft meine beſondere Anerkennung aus.“ a In geiſtiger Amnachtung. In Herborn ſchlug ſich eine Frau im Zuſtand geiſtiger Umnachtung die linke Hand ab 4 Die Geliebte in die Donau geworfen. Vor dem Augsburger Schwurgericht begann der auf zwei Tage be⸗ rechnete Prozeß gegen den 25 Jahre alten Ludwig Friedl aus Weltzheim, der des Mordes an ſeiner Geliebten ange⸗ klagt iſt. Friedl wird beſchuldigt, am 14. Auguſt ſeine um zehn Jahre ältere Geliebte abſichtlich in die Donau geſtoßen und ertränkt zu haben. Vier Menſchen im Auto verbrannt Schwerer Zuſammenſtoß beim Ueberholen Coktkbus, 20. März. Auf der Landſtraße von Coktbus nach Guben ereignete ſich am Sonnkag vormittag in der Nähe der Stadl Peitz ein furchkbares Verkehrsunglück. Ein aus Richtung Guben kommendes Auto fuhr beim Ueberho⸗ len eines Tiergeſpannes auf einen Leipziger Wagen und ſtand im nächſten Augenblick in Flammen. Die vier Inſaſ⸗ ſen konnten ſich nichl mehr befreien und verbrannken bei lebendigem Leibe. Die drei Inſaſſen des Leipziger Wagens wurden ver⸗ letzt davon ein elfjähriges Mädchen ſchwer; es wurde mit ſeine« Mutter ins Krankenhaus gebracht. ſchon um ſie; in drei Fenſtern der erſten Etage ſchimmerte Licht, dort deckte wohl Inge den Abendbrottiſch. Sie ſpielte in dieſer Woche das Dienſtmädchen, während Elſe des Vaters„Tipp⸗Tipp“ war. Allerdings würde ſie heute bei Tiſch kündigen und allerlei baer d Gründe vorbringen: ſchlechte Behandlung, geringe ezahlung und mangelnde Aufſtiegsmöglichkeit. Sie würde zur Firma Pauls& Sohn gehen. Jobſt Franke nahm das lachende, übermütige Mädchen feſt in ſeine Arme. „Elſe— was ſeid ihr doch für Menſchen! Man muß als Tochter Dienſtmädchen ſein, weil der Vater Ein⸗ ſchränkungen verlangt, man kann es auch ſpielen', dann iſt das nicht hart und kümmerlich, ſondern leicht und fröh⸗ lich. Ueberhaupt— ich bin ſo glücklich, bei euch ſein zu dürfen, und noch tauſendmal glücklicher..“ Der Reſt war Schweigen. Wozu auch immer dieſe un⸗ nötigen Worte, wenn ſich junge, ſehnſüchtige Lippen ſo nahe ſind und außerdem Rabendunkel herrſcht. Oben klirrte ein Fenſter, ein Mädchenkopf lauſchte ins Dunkel. „Hallo?“ Elſe legte dem Geliebten die Hand auf den Mund. „Sie haben ſich gegenſeitig vor Liebe umgebracht“, be⸗ richtete Inge traurig ins Zimmer,„und dann noch kalte Spiegeleier eſſen müſſen— ſchrecklich!“ Das Fenſter ſchloß ſich. Elſe löſte ſich von ihm mit glühendem Geſicht, ſtrich ſich die Haare, lachte, noch nicht ganz ſicher. „Du könnteſt ſchon etwas zarter mit dem Sohrmann⸗ Mädchen umgehen.“ Dabei preßte ſie aber noch einmal ſchnell die Wange ſtürmiſch an ſein Geſicht. Er nahm ſich zum Abſchied noch einmal den weichen, willigen Mund und lachte tief und glücklich. „Ich könnte ſchon— aber dann wäre es nicht ſo ſchön!“ Dabei ſchob er ſeine Hand brav unter ihren Arm. Sie gab ihm Antwort, indem ſie ſich impulſiv an ihn drückte. „Ach, Jobſt— herrlich iſt die Welt jetzt! Ich bin ſo froh, daß es dir bei uns gefällt! Du wirſt jeden Tag im Hauſe ſein, biſt bei Tante Minna gut aufgehoben, ſie ſchwärmt ja von dir! Du, ich will dir helfen! Und wiel Wir wollen doch bald heiraten.“ N 3 — Gortſetzung folgt: — 77. ieee 0 6 Lolcale Nuudocliau Der geſtrige Sonntag„Lätare“, der eigentlich dem Namen und kalendermäßig nach den Frühlingseinzug bringen ſollte, war ein kalter und rauher Wintertag. Durch erneute Zufuhr arktiſcher Kaltluft aus dem Polargebiet ſank die Temperatur in den frühen Morgenſtunden bis auf 6 Grad unter Null. Statt Märzenveilchen zeigten in der Nacht Eisblumen an den Fenſtern an, daß es wieder recht winterlich geworden iſt. Und als in den Vormittagsſtunden unſere Jugend den Sommerhaſen bei Onkels und Tanten abholten, lachte zwar der Himmel, aber es gab doch rote Naſen. Bereits um die Mittagszeit erreichte uns eine neue Trübungs⸗ zone und ganz programmäßig klang dann der Sonntag mit einem Schneegeſtöber aus. In der evangeliſchen Kirche legten geſtern 50 Konfir⸗ manden ihre Prüfung ab und der Tag brachte ſchon zum Teil Familienfeſte. In Ilvesheim war Zirkus Barlay die Senſation des Tages und der große Beſuch bei der Eröffnungs⸗Premiere wirkte ſich auch geſtern aus. Kurz geſagt, man genoß über drei Stunden zirzenſiſche Kunſt. In Mannheim kam es anläßlich der neuen großen Erfolge unſeres Führers für den Kreis zu einer großen Treue⸗Kundgebung im Schloßhof. Anſchließend fand ein Fackelzug der Formationen der Bewegung durch die Straßen Mannheims ſtatt. Konzert der Ortsſängerſchaft zu Gunſten des WHW. Mit einem auserleſenen geſanglichen Programm wartete geſtern Abend die Ortsſängerſchaft im Schloßſaal auf. Nicht weniger als 4 Geſamtchöre, geſungen von den 4 hieſigen Vereinen, und von jedem Verein 2 Chöre, durchwürzt mit Muſikſtücken der 110 er, das war ein Groß⸗Programm, wie man es ſelten geboten bekommt. Rur ſchade, daß das Haus nicht zum brechen voll war, es hätte es verdient gehabt und der Zweck der Sache wäre noch beſſer erreicht worden. Mit dem Geſamtchor„Freiheit die ich meine“ wurde der Abend eingeleitet.(Die 4 Chorleiter hatten je den Geſamtchor und anſchließend mit ihrem eigenen Vereine 2 Chöre zu dirigieren). Den Reigen der vorzüglichen Einzeldarbietungen eröffnete der Männergeſangverein mit den Chören„Hymnus an den Geſang“ und, Das Vinglein“. (Stabführung Bauſenhardt). Nach Muſikvorträgen der 110er⸗Kapelle brachte der 2. Geſamtchor unter Stabführung Vinn's(Liedertafel) die Chöre„Für Deutſchland“ und das„Musketierlied“, worauf 2 herrliche Schubertlieder „Das Dörſchen“ und„Der Lindenbaum“ folgten. Den nächſten Geſamtchor„Mein Badnerland“ leitete hierauf E. Landhäußer, der dann die Mannen des Sängerbundes mit„Der Morgen“ und ſeiner eigenen Kompoſition„Auf froher Wanderfahrt“ mit muſikaliſcher Untermalung brillieren ließ. Als 4. im Bunde trat Frohſinn⸗Station (Stabführung Reck) mit den lieblichen Chören„Es haben zwei Blümlein“ und„Weinland“ auf. Einen wirkungs⸗ vollen Abſchluß brachte dann der Geſamtchor„Schön blühen die Heckenroſen“ mit Orcheſterbegleitung. Nicht endenwollender Beifall lohnte dann Sänger und Muſikker. Im Auftrage des Ortsgruppenleiters, der dienſtlich ver⸗ hindert war, dankte Pg. Rudolphi den Sängern für ihr Opfer, das ſie mit dem Konzert dem WH W. gebracht. Er ſchließt' mit einem Appell zum Gemeinſchaftsgedanken. Richt verfehlen wollen wir am Schluſſe die ausgezeich⸗ neten muſikaliſchen Darbietungen der 110er hervorzuheben, die damit zum guten Gelingen dieſes genußreichen Konzerts beitrugen. Jugendlicher Schwindler und Abenteurer. Maunheim. Das Badiſche Sondergericht verurteilte den 23jährigen Helmut Pappert aus Eſſen wegen einer Reihe von Diebſtählen und Betrügereien zu zwei Jahren, ſechs Monaten Gefängnis und rechnete nur einen geringen Teil der Unterſuchungshaft wegen Leugnens ab. Der Angeklagte führte eine Reihe von Diebſtählen und Betrügereien im Schwarz⸗ wald aus. Außerdem hat er durch unerlaubtes Tragen die HJ. Uniform im Rang eines Gefolgſchaftsführers mißbraucht. In den zur Anklage geſtandenen fünfzehn Fällen beſuchte er die Bürgermeiſter und Ortsgruppenleiter in Freiburg, Singen, Donaueſchingen, St. Georgen, ſprach bei ihnen vor und ließ ſich bis zu 6 Mark auszahlen, weil er ſeine Papiere in einer anderen Stadt zurückgelaſſen habe. In Raſtatt ging er zur Polizei, damit ihm eines der herrenloſen Fahrräder als das „Seinige“ ausgehändigt würde. Im Oktober verließ er Deutſchland und fuhr nach Italien und dann nach Spanien. Im Stettiner Hafen konnte er feſtaenommen werden. Frühlingsanfang Am 21. März um 13.29 Minuten mitteleuropäiſcher Zeit überſchreitet die Sonne in dem am Himmel gedachten Grad⸗ netz den Aequator von der ſüdlichen zur nördlichen Him⸗ melshälfte; ſie tritt damit in das Tierkreiszeichen des Wid⸗ ders und der aſtronomiſche Frühling beginnt mit dieſem Zeitpunkt, während man in der Meteorologie ſchon den ganzen Monat März zum Frühling rechnet, wenngleich die⸗ er Monat, wie in dieſem Jahre, immer noch ſtärkere Fröſte und Schneefälle bringen kann. Aſtronomiſch zeichnet ſich die Tag⸗ und Nachtgleiche— wie ſchon der Name ſagt— dadurch aus, daß auf der ganzen Erde Tag und Nacht faſt genau gleich lang ſind. Erinnert ſei noch an die Tatſache, daß an dieſem Tag um die Mittagszeit ein Beobachter am Erdäquator die Sonne genau im Scheitelpunkt hat, ſein Schatten alſo buchſtäblich„zu ſeinen Füßen“ fällt, während ein Beobachter am Südpol die Sonne jetzt zum letzten Male vor der halbjährigen dann dort beginnenden Winternacht ſehen würde und umgekehrt ein Polarreiſender am Nord⸗ pol ſie zum erſten Male wieder nach der langen Win⸗ ternacht über den Horizont auftauchen ſähe und das Tages⸗ 1 0 ihm nun ununterbrochen ein halbes Jahr leuchten würde. — Dienſtpflichtverordnung für Drückeberger. Im Rah⸗ men der Durchkämmung beſtimmter Berufe für den Arbeits⸗ einſatz wurde auch das Wander⸗ und Hauſiergewerbe beſon⸗ ders berückſichtigt. Mit Hilfe einer Neuregelung der Ertei⸗ lung von Wandergewerbeſcheinen wurden die gröbſten Miß⸗ ſtände bereits beſeitigt. Dennoch konnte man auch weiterhin junge kräftige Perſonen beobachten, die auf den Straßen mit Kurzwaren uſw. handelten. Zu einem vollen Erfolg konnten die bisherigen Maßnahmen deshalb nicht führen, weil das Wander⸗ und Stadthauſiergewerbe in zahlreichen Fällen nicht erlaubnispflichtig iſt, ſo auf Meſſen, Jahrmärkten und Wochenmärkten und kleineren Gemeinden. Um auch hier einem zweckvolleren Arbeitseinſatz gewiſſe Drückeberger zu ichern, ſind die Arbeitsämter jetzt ermächtigt worden, auf nie Dienſtpflichtverordnung zurückzugreifen. Allerdings muß der Einſatz auch wirklich nur für unaufſchiebbare Arbeiten von beſonderer ſtaalspolitiſcher Bedeutung erfolgen. Es iſt zu beachten, daß nicht die volkswirtſchaftliche Bedeutung des Gewerbes und die Verhältniſſe des Gewerbetreibenden der erpflichtung entgegenſtehen. Der Lohnſteuerabzug ab 1. April Berlin, 16. März. Wie vom Reichsfinanzminiſterium mitgeteilt wird, ſind die ab 1. April 1939 im Altreichsgebiet 10 ee neuen Lohnſteuerdurchführungsbeſtimmungen am 0. März 1939 erlaſſen und im Reichsgeſetzblatt und im Reichsſteuerblatt veröffentlicht worden. Dazu iſt ein Rund⸗ erlaß des Reichsminiſters der Finanzen vom 10. März 1939 ergangen. In dieſem Erlaß ſind die wichtigſten Neue⸗ rungen behandelt und die Arbeitgeber darüber unterrichtet, wie die Einſtufung der Arbeitnehmer in die ab 1. April 1939 geltenden Steuergruppen II der Lohnſteuertabelle vorzunehmen iſt. Es liegt im Intereſſe aller Arbeitgeber und aller Arbeitnehmer, ſich mit den neuen Beſtimmungen alsbald vertraut zu machen und ſich darüber zu unterrich⸗ ten, ob die Steuerkarten 1939 der Gemeindebehörde oder dem Finanzamt zur Aenderung vorgelegt werden müſſen. Solche Aenderungen müſſen noch im März 1939 herbeige⸗ führt werden. Stipendien für Berufskampfſieger Zuſammenarbeit der DAF. mit den Betriebsführern. In Zuſammenarbeit der zuſtändigen Reichsſtellen mit der SAF. und der Reichsjugendführung, die ihrerſeits wie⸗ der die Mitarbeit der Betriebsführer geſichert haben, iſt ein bedeutſamer Schritt zum planvollen Einſatz öffentlicher Mittel für die Begabtenausleſe vollzogen worden. Ange⸗ ſichts unſeres Mangels an einſatzfähigen Qualitätsarbeitern und im Hinblick auf die ſchon vollzogenen bezw. kommenden Studienzeitkürzungen wird die Aufgabe der Erfaſſung und ausreichenden Förderung jeder wirklichen Leiſtungsbegabung immer zwingender. Insbeſondere ſind hierbei Sofortmaßnahmen erwünſcht, die möglichſt bald eine Entla ſtung des Arbeits ⸗ einſatzes ermöglichen. Der Reichsfinanzminiſter hat daher bis auf weiteres eine Umſchichtung der Verwendung der Ausbildungsbeihilfen für Kinderreiche und ihnen gleichgeſtellte Kinder von Witwen, geſchiedenen und allein⸗ ſtehenden Müttern nach der Richtung vorgeſehen, daß die Ausbildungsbeihilfen des Reiches vor allem den Sie⸗ gern im Berufswettkampf und den nationalpoli⸗ tiſchen Erziehungsanſtalten zugute kommen. Kinderreiche Familien ſtark beteiligt Bei einer ſtatiſtiſchen Erhebung der DAF. hat ſich nämlich die erfreuliche Tatſache herausgeſtellt, daß die kin⸗ derreichen Feen und gleichgeſtellten Mütter einen weit über ihren Bevölkerungsanteil herausragenden Prozentſatz förderungswürdiger e aufweiſen. Die Auswer⸗ tung bei 3000 Gauſiegern ergab, daß 34 Prozent von ihnen aus Familien mit vier und mehr Kindern ſtammten und weitere 8 Prozent alleinſtehende Mütter hatten. Im Verein mit den Betriebsführern gehen die zu⸗ ſtändigen Stellen der DAF. und der Reichszugendſuyrung nunmehr daran, dieſe wertvollen Kräfte auszuleſen, wobeß der Berufswettkampf aller Schaffenden die Bewährungs⸗ grundlage bildet. Eine erſte beſondere Ermittlungsaktion dieſer Art aus dem Ergebnis der zurückliegenden Berufs⸗ wettkämpfe wurde im Februar durchgeführt. Sie reichte bis zu den Kreisſiegern. Die Kreiswaltungen der DAF. und die Betriebsführer haben ihre Förderungsvorſchläge gemacht. Dabei konnten bereits einige hundert An⸗ träge genehmigt werden. Während des Sommers 1939 wird der Ausleſeprozeß wiederholt. Die Ausgeleſenen haben perſönlich mit der Mittelbeſchaffung nichts zu tun. Die Beauftragten der DAF. ſetzen ſich für ſie mit dez Landesfinanzämtern in Verbindung, die wiederum über⸗ wachen, daß die Auszahlung regelmäßig erfolgt. Finanzierung bis zu 100 Prozent Dieſe Förderung erſtreckt ſich auf die Ermög⸗ lichung des Fach⸗ oder Hochſchulbeſuchs. Es werden Reichsbeihilfen gezahlt für das Schulgeld, für die Lernmittel und, wenn der Betreffende außerhalb der Fa⸗ milie untergebracht und verpflegt werden muß, auch für den Lebensunterhalt. Der Begriff„Beihilfe“ ſagt ſchon, daß es ſich dabei nicht um den vollen Erſatz ſämtlicher Un⸗ koſten handelt. Hier ſetzt nun die verſtändnisvolle Mit⸗ arbeit der an einem tüchtigen Nachwuchs ſtark intereſſier⸗ ten Betriebsführer und die Hilfe der DAF. ein, die gegebe⸗ nenfalls den noch fehlenden Unterſchiedsbetrag zur Verfü⸗ gung ſtellen. Unabhängig von dieſer Umſchichtung können die alljährlich zu wiederholenden Anträge auf Weiterbewil⸗ ligung bereits zugeſagter Ausbildungsbeihilfen für Kin⸗ derreiche und Gleichgeſtellte für das Schuljahr 1939/40 bis zum 1. Mai 1939 vorgelegt werden. Die planvolle Nachwuchslenkung Die planvolle Lenkung des Ingenieurnachwuchſes leidet bisher darunter, daß die Statiſtit noch kein einwandfreies Bild über die Struktur des Ingenieurberufes vermittelt hat. Mit Hilfe der Prüfungsſtatiſtit wurde im Altreich für das Jahr 1939 ein Beſtand von rund 253 000 Hoch⸗ und Fachſchulinge⸗ nieuren feſtgeſtellt, und zwar 202 000 Fachſchulingenieure und rund 51 000 Diplomingenieure. Auf einen Diplomingenieur entfallen ſomit vier Fachſchulingenieure⸗ Das erſtrebte Ver⸗ hältnis beträgt 1:6. Da die Abiturientenziffern in den näch⸗ ſten Jahren keine weſentlichen Veränderungen erfahren wer⸗ den, kann künftig auch nur mit einem jährlichen Zugang zu den Techniſchen Hochſchulen von 2000 bis 2500 gerechnet wer⸗ den, ein Zugang, der zur Deckung des Bedarfs nicht aus⸗ reicht. Der Ausfall muß durch Steigerung der qualitativen Leiſtung wettgemacht werden Aus dieſen Feſtſtellungen wird die Verpflichtung der Wirtſchaft hergeleitet, Fehlleitungen unter allen Umſtänden zu vermeiden und dem Diplominge⸗ nieur arbeitseinſatzmäßig Aufgaben zuzuweiſen, die ſeinem techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Ausbildungsgang entſprechen. Der zahlenmäßige Ausgleich im Ingenieureinſatz müſſe in der ver⸗ ſtärkten Ausbildung von Fachſchulingenieuren geſucht werden Spierſträucher als Schmuckhecken Unter allen Ziergehölzen nehmen die Spierſträucher oder Spireen wegen ihres Artenreichtums und der dadurch bedingten vielſeitigen Verwendbarkeit einen bevorzugten Platz ein: Sie ſtammen aus Oſtaſien und Amerika. Ihre Herkunft läßt ſich leicht an der Art der Blütenſtände er⸗ kennen: Die aus Amerika ſtammenden Arten haben riſpige, die„Aſigten“ dagegen doldige Blütenſtände. Auch hinſicht⸗ lich der Blütezeit läßt ſich eine Einteilung treffen. Wir un⸗ terſcheiden früh⸗ und ſommerblühende Arten. Die frühblü⸗ henden, deren Blütezeit ſich etwa von April bis Juni er⸗ ſtreckt, haben nur doldige Blütenſtände. Sie blühen ſtets nur am vorjährigen Holz. Sie dürfen daher nur nach der Blüte ausgelichtet werden Anders verhalten ſich die Sam⸗ merblüher. Wir finden hier nicht nur doldige und riſpige Anordnung der Blüten. ſondern ſie blühen, im Gegenſatz zu den Frühblühern, an ſtarken Trieben des diesjährigen Holzes. Daraus ergibt ſich, daß wir hier in jedem Jahr einen regelmäßigen Rückſchnitt vornehmen müſſen, um möglichſt viele und ſtarke Jungtriebe, und damit eine beſſere Blüte zu erhalten. Ihre Blütezeit ſchließt ſich an die der frühjahrsblühenden Spireen an und reicht bis Ende Auguſt. Dabei bleiben Doldenblüher ſtets niedrig, während Riſpen⸗ blüher höher werden. Die Anſprüche der Spireen an den Boden ſind ſehr verſchieden, manche Arten nehmen mit den ärmſten und trockenſten Böden vorlieb andere dagegen ſind anſpruchsvoller. Ihre Blütenfarbe iſt vorwiegend weiß, da⸗ neben findet man aber auch roſa und rote Töne. Spireen ſind durchweg froſtunempfindlich und brauchen deshalb kei nen Winterſchutz Eine der ſchönſten Arten iſt die kleine ſommerblühende Zwergſpiere. Man pflanzt ſie. ſo ſchreibt der Zei tungsdienſt des Reichsnährſtandes, am beſten als Schmuck⸗ hecke. Je beſſer der Boden. um ſo ſchöner die Blütenfär⸗ 3 Ein Frühlingblüher iſt die bekannte Sp. van Hout⸗ tei, die weiß und ſehr reich blüht. Sie wird 2 bis 3 Meter hoch und entwickelt brei überhängende, ſehr dünne Triebe, die gelegentlich ausgeſchnitten werden müſſen. Auch die Sp arguta und Sp. Thunbergii blüht im Frühjahr Die Sträu⸗ cher werden mannshoch und entſprechend breit. Ein wert⸗ voller Sommerblüher iſt Sp Menzieſii. deren Blütenriſpen von Juni bis Auguſt in lebhaft purpurroſa Farbtönen leuchten. Sie wird bis 3 Meter hoch und verträgt Schatten und nährſtoffarme Böden Die doldigen karminroſafarbenen Blütenſtände der Sp. Margaritae zeichnen ſich durch be⸗ ſonders große Einzelblüten aus. der doppelten Menge kochenden Wa Schuß Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt zu. berraſchende N Norbert Tuſchen(Bil ftraße 61, am 22. 5. 38.„Ich bekam im ſofort ins Bett gelegt hatte, war i ich meiner Beſchäftigung nachgehen nicht mehr miſſen.“ Verſuchen auch Sie einmal bei den erſten Anzeichen einer Erkältung oder eines Grippeanfalls Kloſterfrau⸗ mit den drei Nonnen bei bahn Apotheker Meliſſengeiſt! Sie erhalten ihn in der blauen riginal⸗Packun oder Drogiſten in Flaſchen zu RM 2.80, 1.65 und—.90. Intereſ enten verlangen koſtenlos aus 380 von der alleinigen Herſtellerin, der Firma M. C. M ſchrift No. mühlengaſſe 5—9. g 5 9 0 6 0 0 1 0* Schnellkur bei Erkältung, Grippegefahr: 5 5 5 Erkältungen behandelt man häufig unſachgemäß durch Trinken 5 5 8 Mengen Alkohols. Das iſt dem geſchwächten Organismus nicht zuträg ich und 5 igen namentlich das Herz unnötig an. olgende Schnelltur: Erwachſene trinken kurz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel e e Zucker mit etwa ſers gut verrührt. 5 Zur Nachkur und zur Vermeidung von Rückfällen krinkte man noch einige Tage die halbe Menge oder füge dreimal täglich dem Tee jeweils einen werden gemeldet! nebenſtehend), Vertretungen, 9 Januar einen Grippeanfall. Nachdem ich am Abend zwei Kloſter rau⸗Meliſſengeiſt⸗ Heißgetränke genommen und mi ich am andern Tage wieder ſo weit, da onnte. Ich kann Kloſterfrau⸗Meliſſengei Kloſterfrau, Köln a. Jer Ther on kscunapur Der große Indien- Film heute Abend 20 Uhr letzte rößerer Unſchädlich und doch wirkſam 0 So ſchreibt beiſpielsweiſe Herr Duisburg, Tonhallen⸗ ührliche Druck⸗ h., Gereons⸗ Oris bauernſchaft Mhm.⸗Geckenheim. Landwirte, die Intereſſe an der Errichtung eines gemeinſamen Tabakſchuppens haben, wollen heute Montag Abend 8 Uhr im„Pfälzer Hof“ erſcheinen. Oer Ortsbauernführer. Vorstellung. Junger Mann Palast. oder Fräulein für leichtere Büroarbeit geſucht. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. — Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 21. März: Miete G 18 und 2. Sondermiebe G 9 und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 338 bis 335: Aimee. 8 von Heinz Coubier. Anfang 20, Ende gegen r. Mittwoch, 22. März: Miete C 18 und 2. Sondermiese C 9 und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kultur gemeinde Mannheim, Abk. 330 bis 332 und für die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 451 bis 458: Die diebiſche Elſter. Oper von G. Noſſinf. Anfang Ende gegen 22.45 Uhr. Donnerstag, 23. März: Miete D 19 und 1. Sonden miete D 10 und für die NS.„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 291, 580: Tron ſchau, wem? Luſtſpiel von Albert Kehm. Anfang 20 Ende 22.15 Uhr, f Im Neuen Theater(Roſengarten): Mittwoch, 22. März: Für die NSF. Kraft dun Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 121 bis 12 358, 361 bis 369, 509 bis 510, 540, 549 bis 550, 5 bis 860, 570, 599, 620, Jugendgruppe Nr. 1 bis 378 1001 bis 1125, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe freiwillig Nr. 1 bis 900: Ingeborg. Komödie von Curt Götz. Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr. 5 3 —— ——7 3—,—— f, 22 N