9 Weznss preis: Monatlich Wk. 1.40, durch die Pest Wk. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgehelt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mmm breite Miflimeterzeile 3 Pfg., ben Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preis liſte x. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Seraſpeecher Rr. 47216. Poſiſchech⸗ Kone: Kacteruhe 7848. ages- und Anzeigenblatt für M im⸗Seckenheim und gebung. abba für den Stadtteil Mhm.⸗Seckhen heim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Maunnheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 2. 39: 1140 39. Jahrgang 99 9 Lügenliga gegen Deutſchland Jetzt, da die weſtlichen Demokratien erkennen müſſen, daß das Spiel für ſie verloren iſt, verſuchen ſie mit einer groß angelegten Lügenkampagne zu ändern, was nicht mehr u ändern iſt. Nachdem Böhmen und Mähren unter Reichs⸗ ſchut geſtellt ſind, hat eine demokratiſche Groß⸗Lügen⸗Offen⸗ ſive begonnen, die alles bisher in dieſer Beziehung Gebo⸗ tene in den Schatten ſtellt. Das Tollſte, was in dieſer Hin⸗ ſicht geleiſtet wurde, waren die Lügen, die über Deutſch⸗ lands Abſichten gegenüber Rumänien aufgebracht wurden. Deutſchland ſoll, insbeſondere nach engliſchen Meldungen, den Rumänen ein Ultimatum geſtellt haben, ſo daß ſich König Carol zu Hilferufen veranlaßt geſehen habe. Es la⸗ gen ſehr bald Erklärungen von deutſcher und rumäniſcher Seite vor, daß es ſich hier um einen ganz groß angelegten Schwindel handelte. Dieſe Dementis wurden aber übergan⸗ gen und überſehen, und man glaubte, trotz aller Erklärun⸗ gen der Regierungen weiterlügen zu können. Das aber war keineswegs die einzige Lüge, die in die⸗ ſen Tagen über die Druckerſchwärze ihren Weg in die Welt machen mußte.„News Chronicle“ hat einen ganzen Stun⸗ denplan der angeblichen deutſchen Eroberungen aufgeſtellt und genau ausgerechnet, wann Ungarn, wann Jugoflawien und wann Rumänien, von den übrigen Staaten ganz zu ſchweigen, von Deutſchland erobert würden. In dieſen Rah⸗ men fallen auch die Meldungen, wonach Himmler in War⸗ ſchau erklärt haben ſoll, daß Oberſchleſien als einſtweiliges Unterpfand beſetzt werden müſſe. Den drei ſkandinaviſchen Staaten ſeien Ultimaten geſtellt. Nach dem„Journal des Debats“ plant der deutſche Generalſtab Operationen gegen Holland und Belgien.„Daily Telegraph“ meldet, daß Deutſchland die kroatiſche Frage zum Vorwand nehmen wolle, um ſich an der Adria Stützpunkte zu verſchaffen. Nach einem Brüſſeler Blatt ſoll Deutſchland die Abſicht ha⸗ ben. Antwerpen zu beſetzen. Nach dem„Libre Belgique“ ſoll in Deutſchland ein Belgien⸗Büro unter der Führung von Rudolf Heß geſchaffen worden ſein, das zum Ziele habe, den belgiſchen Staat zur Zerſetzung zu bringen. Zur Ergänzung muß noch mitgeteilt werden, daß die amerikani⸗ ſchen Meldungen über die deutſchen Flugſtützpunkte am Rio Grande wieder auftauchen, und ſchließlich fehlt auch nicht die Lüge von der Annektion Albaniens durch Italien. Man ſieht alſo, daß die Lügenkampagne in ganz großer Form entfacht wird. Aber das alles kann uns nicht beun⸗ ruhigen, denn wir haben feſtgeſtellt, daß die Wahrheit ge⸗ 04 hat und in Zukunft ſiegen wird. Alles Leid der letzten 0 Jahre begann ja mit der Lüge von der. ba e Deutſchlands am Weltkriege. Auf dieſer Lüge iſt das Ver⸗ ſailler Syſtem aufgebaut und weil dieſes Syſtem auf einer Lüge baſierte, deshalb mußte es zuſammenbrechen. Die Wahrheit hat geſiegt. Jetzt kommen diejenigen, die die Par⸗ lie verloren haben, und müſſen ſich davon überzeugen, daß die natürliche Kraft des deutſchen Volkes ſo überlegen war, daß dieſe ganze Neuregelung ohne einen Schuß und ohne eine kriegeriſche Maßnahme vonſtatten ging. Beſonders erſtaunlich iſt die Haltun Englands. Die der Wilhelmſtraße naheſtehende„Deutſche Diplomatiſch⸗ Politiſche Information“ ſchreibt dazu:„Die Berufung der deutſchen Botſchafter in London und Paris zur Berichter⸗ ſtattung nach Berlin ſowie die Zurückweiſung des engliſchen und franzöſiſchen Proteſtes iſt keine formale Angelegenheit, ſondern drückt das Mißfallen der deutſchen Reichsregierung an der Haltung vor allem Englands zu der Löſung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage aus. Die Stel⸗ lungnahme der engliſchen Preſſe und die Aeußerungen eng⸗ liſcher Politiker und des Miniſterpräſidenten haben in Deutſchland außerordentlich verſtimmt. Deutſch⸗ land hat— wohlgemerkt— auf Wunſch der legalen tſche⸗ cho⸗ſlowakiſchen Regierung eine allgemein, für Deutſchland aber beſonders unerträgliche Situation bereinigt und eine ausſchließlich Deutſchland angehende Angelegenheit in Ord⸗ nung gebracht. England hat darauf in Reden und in der Preſſe eine Hetze entfaltet die an Verantwortungsloſigkeit gegenüber der europäiſchen Zuſammenarbeit kaum noch zu überbieten iſt. Der Verſuch, Rumänien durch Lügen zu mobiliſieren und mit dieſem Staate eine neue Beneſch⸗Po⸗ litik gegen Deutſchland zu exerzieren, kann nur als ver⸗ brecheriſch bezeichnet werden. Man iſt in Deutſchland erſtaunt darüber, daß ausgerechnet England in einer Frage ſich moraliſch entrüſtet, für deren Entſtehung und Zuſpit⸗ zung es in allererſter Linie ſelbſt verantwortlich war. Englands Verſuch, in Paläſtina durch Unterdrückung des ſtolzen und freien Arabervolkes ein ſeinen und jüdiſchen Intereſſen dienendes Syſtem aufzurichten, iſt feſt im Ge⸗ dächtnis der deutſchen und der Weltöffentlichkeit Angeſichts dieſes erſchütternden blutigen Tatbeſtandes und der gegen⸗ wärtigen engliſchen Angriffe gegen das Reich muß Deutſch⸗ land zu der Auffaſſung gelangen, daß England mit ſeiner Stellungnahme zur Löſung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage nur Moral heuchelt und in Wirklichkeit eine deutſch⸗ feindliche Galtung im enaliſchen Volk zu erzeugen verſucht. Gewiſſe Nachrichten aus Prager amtlichen Kreiſen offen⸗ baren mit verblüffender Deutlichkeit, daß England bis in die jüngſte Zeit hinein die für den Frieden in Europa und ie Befriedung vitaler deutſcher Intereſſen unerläßliche Löſung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage keineswegs gefördert hat. Im Lichte dieſer Nachrichten bekommt die Propagandiſtiſch ſo befliſſen ausgewertete Miſſion Cham⸗ erlains in München und Godesberg eine Deu⸗ die die nicht mit der britiſchen Theſe übereinſtimmt, daß ie britiſche Politik uneigennützig und einzig von dem unſche nach dem Frieden in Europa getragen geweſen wäre. Vielmehr muß es heute ſcheinen, als ob Chamber⸗ 37 Weg nach München und Godesberg von dem Beſtre⸗ en geleitet war, in letzter Minute ein endgültiges Debakel . Mittwoch, den 22 März 1939 Erklärungen der litauiſchen Regierung. Das Deutſche Nachrichtenbüro meldet: Die litaui⸗ ſche Regierung hat in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch folgende Erklärungen veröffentlicht: Kowno, 22. März. Nach ſeiner geſtern am 21. März erfolgten Rück⸗ kehr nach Kowno hat Außenminiſter Urbſys dem Mi⸗ niſterrat, der von 14 bis 19 Uhr tagte, über die Ergeb⸗ niſſe ſeiner Beſprechungen mit Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop Bericht erſtattet. Aus dem Bericht ging hervor, daß der Reichsaußenminiſter im Namen der Reichsregierung der litauiſchen Regierung den Vorſchlag der Rückgabe des Memelgebietes an Deutſchland gemacht und dies als die für die Be⸗ friedung einzig zweckmäßige Löſung bezeichnet hat. Er fügte hinzu, daß, wenn dieſe Rückgabe auf dem Wege einer freien Vereinbarung erfolge, Deutſchland die wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen Litauens im Memeler Hafen weitge⸗ Finkelſtein taucht auf Er will eine Einkreiſungskonferenz.— Geht ihm England ins Netz? i Lord Halifax, der engliſche Außenminiſter, ſprach vor den Lords im Oberhaus. Er ſchilderte die letzten Ereigniſſe in Mitteleuropa und gab dabei, ähnlich wie Chamberlain, einer vom britiſch⸗egoiſtiſchen Geſichtspunkt diktierten Auf⸗ faſſung Raum, indem er die Neuordnung in Böhmen und Mähren in einer Form darſtellte, die nicht die Spur eines objektiven Verſtändniſſes für die Folgerichtigkeit und Not⸗ wendigkeit dieſer Entwicklung im deutſchen Raum erkennen ließ. Lord Halifax gab immerhin zu, daß Oſteuropa ein natürliches Feld für die Ausdehnung des deutſchen Handels ſei. Er begrüßte es ſogar, daß die rumäniſche Regie⸗ rung ſelbſt einen„Bericht“— wie er die Lügenmeldung nennt— dementiert habe, der von einem deutſchen Ultimatum an Rumänien phantaſierte, und beſtritt auch nicht, daß das engliſche Volk„einige der Fehler er⸗ 8 15 die im Verſalller Vertrag eine Korrektur er⸗ ordern“. Die zahlreichen diplomatiſchen Beſprechungen, die Lord Halifax hatte, veranlaſſen die Londoner Dienstagpreſſe zu ausgiebigen Spekulationen wie Hetzartikeln. Die Betrach⸗ tungen der Blätter laſſen den Schluß zu, daß man trotz aller Lügen im Augenblick keine unmittelbaren Befürchtun⸗ gen bezüglich einer weiteren„Aggreſſion“ zu hegen ſcheint. Immerhin will man eine e Erklärung Eng⸗ lands, Frankreiks und Söwjetrußlands herbeiführen, etwa des Inhalts, daß weitere„Aggreſſionsakle“ in Europa auf kollektiven Widerſtand ſtoßen würden. Der ſowjetkruſſiſche Vorſchlag, eine Außenminiſterkonferenz einzuberufen, findet nach Anſicht der Blätter in engliſchen Regierungskreiſen wenig Beifall. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Ti- mes“ ſtellt zunächſt feſt, daß ſich gegenüber dem ſowjet⸗ ruſſiſchen Vorſchlag, eine Konferenz der inkereſſierten Mächte in Südoſteuropa abzuhalten, die Frage erhebe, ob mit einer Konferenz den Inkereſſen des Friedens beſſer ge⸗ 7ããã ãõddd ß ͤ v der engliſchen Politik im mitteleuropäiſchen Raum durch eine angebliche Friedensgeſte und ein politiſches Kompro⸗ miß zu verſchleiern. N Mit beſonderem Nachdruck muß heute darauf hingewie⸗ wieſen werden, daß Deutſchland immer und auf allen Ge⸗ bieten verſucht hat, zu einem Ausgleich, ja zu einem freundſchaftlichen Verhältnis mit England zu kommen. Aus dieſer Einſtellung heraus wurde das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen und die deutſch⸗engliſche Erklärung von München abgeſchloſſen. Beide Abkommen ſind aus dem Geiſte geboren, daß Deutſchland und England unter Wah⸗ rung ihrer vitalen Lebensintereſſen auf der Baſis ihrer völkiſchen Verwandtſchaft und ihrer wirtſchaftlichen Bezie⸗ hungen in freundſchaftlicher Zuſammenarbeit ihre verſchie⸗ denen und verſchiedenartigen Miſſionen in der Welt erfül⸗ len können. Wenn die Preſſe und die amtlichen Stellen Londons erklären, daß die Löſung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage eine Aufhebung des Münchener Abkommens darſtelle, ſo kann nur die deutſch⸗engliſche Erklärung von München gemeint ſein, denn ein anderes Abkommen zwiſchen Eng⸗ land und Deutſchland in Bezug auf ihre beiderſeitigen In⸗ 1 und Aufgaben iſt in München nicht abgeſchloſſen worden. Die Haltung der engliſchen Preſſe und maßgebender Kreiße 1 1 den Eindruck erwecken, daß England alle Abmachungen und Probleme nur vom Blickpunkt ſeiner Machtpoſition aus wertet, ſich als Feind jeder Stär kun 1 5 deutſchen Poſition fühlt und verſucht, Deutſchland bei der Befriedung und Sicherung ſeines ihm zuſtehenden Lebens⸗ raumes Schwierigkeſten zu machen. Unter ſolchen Umſtän⸗ den würde Deutſchland allerdings gezwun ⸗ gen ſein, ſeine grundſätzliche Einſtellung einer ei n⸗ ſchneidenden und grundſätzlichen Reviſton zu unterziehen.“ Zurückgabe Memellands an Deutschland Nr. 69 hend berückſichtigen werde. Der Reichsaußenminiſter be⸗ tonte, daß dieſe Regelung auch dem klar ausgedrückten Wunſch der memeldeutſchen Bevölkerung entſpreche und er⸗ klärte weiter daß dies den künftigen guten Beziehungen zwiſchen beiden Ländern dienlich ſein würde. Er verwies da⸗ bei auf die bekannte Forderung der geſamten memeldeut⸗ ſchen Bevölkerung nach Rückkehr ins Reich. Die Stimmung im Memelgebiet ſei derart daß die Regelung der Frage auf der vom Reich vorgeſchlagenen Baſis zur Vermeidung von Zuſammenſtößen jetzt dringend notwendig ſei. Nachdem Außenminiſter Urbſys dies dargelegt hatte, be⸗ riet der Miniſterrat lange die entſtandene Lage. Der Außenminiſter wird noch heute dem Sejm auß der geheimen Sitzung über dieſe Lage Bericht erſtatten. 5 Kowno, 22. März. Der Miniſterrat kraf angeſichts der Stellungnahme des Deutſchen Keiches die Zuſtimmung zur Uebergabe des Memelgebietes an Deutſchland gegeben. Dieſe Zuſtimmung wurde am ſelben Tage zur Kennknis des Sejm gebrachk. Eine litauiſche Delegation wird ſich zur Regelung der daraus ſich ergebenden Fragen im Laufe des Mittwoch nach Berlin begeben. eee eee. oient ſei als durch die Fortſetzung der diplomatiſchen Füh⸗ lungnahme. Die unmittelbare Beſorgnis in Rumänien ſcheine etwas nachgelaſſen zu haben. Die Ereigniſſe der vergangenen Woche hätten lediglich dazu gedient, die Bedeutung des Lebrun⸗Beſuches in London als einen klaren und erneuten Beweis für die Intereſſengemeinſchaft zwiſchen England und Frankreich zu erhöhen. Chamberlain und ſeine Lands⸗ leute hätten gehofft. daß Hitler bereit geweſen wäre, ſich an den Verhandlungstiſch zu ſetzen, um in vernünftiger Weiſe die Schwierigkeiten zu beſprechen, die einer„Eini⸗ gung und gleichen Zuſammenarbeit“ zwiſchen dem Reich und ſeinen europäiſchen Nachbarn im Wege ſtänden. Der „Nazi⸗Führer“ habe aber ſich ſelbſt außerhalb des Kreiſes der das Geſetz achtenden Nationen geſtellt uſw. Britiſche Verlegenheit Zu einer Meldung des„Evening Standard“, wonach der ſowjetruſſiſche Botſchafter Außenminiſter Halifax einen Vorſchlag auf ſofortige Einberufung einer Neun⸗Mächte⸗Konferenz nach Paris übermittelt ha⸗ ben ſoll, wird von maßgebender engliſcher Seite feſtgeſtellt, daß dieſe Meldung rein ſpekulativer Natur ſei. Von einem derartigen Vorſchlag ſei nicht das Mindeſte bekannt. Tatſache ſei lediglich, daß gegenwärtig eine Fühlungnahme der Regierung mit einigen anderen Mächten über die neue Lage in Mitteleuropa im Gange ſei. Reuter beſtätigt da⸗ gegen, daß der ſowjetruſſiſche Botſchafter den Vorſchlag einer Neun⸗Mächte⸗Konferenz zur Erörterung der Lage ge⸗ macht habe. Franzöſiſche Bedenken Mehr als noch in den Vortagen bemüht ſich die fran⸗ zöſiſche Preſſe, aus aller Welt zur Stützung der eigenen Kampagne ſcharfmacheriſche Reden und Erklärungen zu veröffentlichen, wie beiſpielsweiſe die ſalbungsvolle Moral⸗ predigt des Erzbiſchofs von Canterbury und Hetzparolen der engliſchen„Arbeiter“⸗Parteiler ſowie deutſchfeindliche Stimmungsbilder aus den engliſchen Domi⸗ nions, den USA und vor allem Sowjetrußland. Dagegen werden verſtändnisvolle und vernünftige Aeußerungen wie 3. B. die Rede des Lord Arnold im engliſchen Oberhaus oder die Stellungnahme gewiſſer bedeutender Gegner Roo⸗ ſevelts völlig unterſchlagen. Blätter wie„Journal“,„Matin“,„Petit Journal“ und „Jour“ zeigen übrigens durchaus keine große Begeiſterung für die von Litwinow⸗Finkelſtein bei England und Frank⸗ reich angeregte„große Konferenz“. Die Sowjets möchten nun gerade bei dieſer Gelegenheit verſuchen, ſo ſchreibt „Journal“, wieder in die europäiſche 15 zurückzukeh⸗ ren. Dieſer Fall ſei jedoch äußerſt heikel; Rußland ſtelle zwar auf dem Papier eine große Macht dar, aber keine Macht, die vor allem Rumänien und mehr noch Ungarn und Po⸗ len beunruhige. Auch die Stellung der As A bezeichnete das Blatt als einen ſehr heiklen Faktor. Wenn auch die öffent⸗ liche Meinung in Amerika gegen Deutſchland aufgebracht ſei, 1 hängen etwaige Epische ungen nicht nur von Roo⸗ e und der öffenklichen Meinung ab, ſondern auch von en Politikern und vor allem vom amerikaniſchen Senat. Dies würde man berückſichtigen. Das„Petit Journal“ betont, daß Polen auf kei⸗ nen Fall ſowjetruſſiſche Soldaten auf ſeinem Gebiet haben wolle. Man dürfe jedoch nicht vergeſſen, daß die erſte Bedingung für eine Rückkehr Sowjetrüßlands in den europäiſchen Kreislauf in der Zuſtimmung der am meiſten und unmittelbarſten intereſſierten Mächte, d. h. alſo Polens und Rumäniens, liege. Aus dieſem Grunde ſcheine man in Paris als erſte Maßnahme die Schaffung eines ungariſch— polniſch— rumäniſchen Blockes ins Auge zu faſſen. Dieſe Frage werde auf der Tagesordnung der diplomatiſchen Beſprechungen ſtehen die der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier und ſein Außenminiſter Bonnet am kommenden Wochenende in London mit den enaliſchen Miniſtern haben würden. Ausſprache ſtatt Lügenhetze! Eine Million Engländer warnen. Miniſterpräſident Chamberlain wurde von einer Ab. ordnung eine Bittſchrift überreicht, die mehr als eine Mil⸗ lion Unterſchriften trägt. Die britiſche Regierung wird da⸗ rin gebeten, eine„Friedenskonferenz“ einzuberu⸗ fen, damit dem Wettrüſten ein Ende geſetzt und endlich die Grundlagen für eine allgemeine Bereinigung, vor allem in Europa, herbeigeführt werde. Ueber die Erfolgsausſichten einer ſolchen Konferenz kann man nach den bisherigen Erfahrungen gewiß anderer Auffaſſung ſein. Beachtenswert an dieſem Vorſchlag, den eine Million Engländer machen, iſt aber, daß ſie ſich in of⸗ fenem Gegenſatz zu den Verantwortlichen der britiſchen Po⸗ litik für eine ehrliche Ausſprache über alle Probleme erklä⸗ ren und unumwunden kund tun, daß ſie die Methoden der Lügenhetze und Verleumdung mißbilligen. Der für die Not⸗ wendigkeiten einer neuen Zeit aufgeſchloſſene und von der jüdiſch⸗freimaureriſchen Peſt noch nicht angekränkelte Teil des engliſchen Volkes, das ergibt ſich aus dieſer Petition, lehnt die Hetzmethoden ab. Die Lüge vom„Altimatum“ Entſchiedene rumäniſche Abfuhr. 5 Bukareſt, 21 März. Das Blatt des Außenminiſters Ga⸗ fencu„Timpul“ befaßt ſich in ſeinem Leitaufſatz mit den bekannten von England aus verbreiteten Gerüchten über ein angebliches deutſches Ultimatum an Rumänien. Die Zeitung ſchreibt u. a.: „Wir müſſen mit ſtrikteſter Enkſchloſſenheit die forkwäh⸗ tend in Umlauf geſetzten Gerüchte zurückweiſen, die keiner lei Grundlage haben und die ein alarmierendes Element darſtellen.“ Die Lage rechtfertige ſolche Alarmnachrichken keineswegs. Das Blatt erinnert dann an die offiziellen De⸗ menlis, die von deukſcher und rumäniſcher Seite ſofork den Berüchten über ein Ultimatum folgken. „Beide Regierungen zeigen in ihren Erläuterungen, daß es ſich in Wirklichkeit nur um normale Verhondlungen zur Organiſierung der Handelsbeziehungen handelt und daß dieſe Verhandlungen die ſeit längerer Zeit dauern weder hrem Inhalt noch ihrer Form nach die gewohnten Ver⸗ handlungen zwiſchen Staaten überſchreiten. Rumänien würde unter keinen Umſtänden eine Beeinträchtigung ſei⸗ ſter Unabhängigkeit, ſei es auf politiſchem, ſei es auf wirt⸗ chaftlichem Gebiete dulden, um ſo mehr iſt aber unſere Regierung entſchloſſen, in Ruhe ihre Verſtändigungspolitik ber bei Beachtung der Lebensnotwendigkeiten aller Staaten.“ Annötige Sorgen Klare Feſtſtellungen eines kſchechiſchen Blattes. Prag, 21. März. Der„Venkor“ veröffentlicht unter der Ueberſchrift„Un⸗ nötige Sorgen“ einen Aufſatz aus der Feder des tſchechi⸗ ſchen Schriftleiters Krychtalek, dem man in hieſigen politi⸗ 11 Kreiſen große Bedeutung beimißt. Krychtalek ſchreibt arin u. a: „Wir erfahren, daß England und Frankreich nach der Verkündung des Protektorats für Böhmen und Mähren es für notwendig hielten, in Berlin eine Demarche durch⸗ zuführen. Selbſtverſtändlich wurde dieſe Demarche abge⸗ lehnt Die deutſche Preſſe ſtellte dazu in ihren Kommen⸗ taren feſt daß dieſer Proteſt jeder politiſchen, rechtlichen und moraliſchen Begründung entbehrt. Nach München hätte es Paris und London klar ſein müſſen, daß ſich der Reſt des Staates nur ſchwer erhalten kann. Mehr als einmal ha⸗ ben wir darüber in den engliſchen und franzöſiſchen Blät⸗ tern geleſen, und es wurde oftmals auf die wirtſchaftlichen, politiſchen und militäriſchen Unmöglichkeiten hingewieſen. Wenn dies die Journaltſten erkannten, muſſe man doch annehmen, daß ſich deſſen auch die Staatsmän⸗ ner der Weſtmächte bewußt waren. Vom realpolitiſchen Standpunkt aus geſehen, orientierten ſich die Staaten im Donauraum noch der Achſe Berlin— Rom, nachdem ſie er⸗ kannten, daß die Weſtmächte in dieſem Raum keine füh⸗ rende Rolle mehr ſpielen. Böhmen. Mähren und die Slo⸗ wakei orientierten ſich nach Berlin, als ſie erkannten, daß ſie einzig und allein von dort den Schutz gegen jedwede An⸗ griffe oder Gelüſte erhalten könnten. Frankreich machte aus uns zwanzig Jahre hindurch eine Filiale, und wahrſcheinlich glauben dort einige Leuke, daß dieſer Juſtand immer noch andauere. Sonſt könnten ſie ſich nicht erlauben, ſich in unſere Abmachungen mil dem Reich einzumiſchen, die notwendig waren und die der Aus⸗ gangspunkt und die eindeutigen Konſequenzen des Mün⸗ choner Abkommens waren das Frankreich ſelbſt unterſchrie⸗ ben hal. Wenn es dies heute bedauert, ſo möge dieſes Be⸗ dauern ein platoniſches bleiben. Eine Einmiſchung in un⸗ ſere Angelegenheiten lehnen wir ab. Wir laſſen uns fetzt in kein neues Unglück jagen, nur weil das irgend jemand in Paris wünſcht. Wir haben in dieſem Blatt vor ſechs Wo⸗ chen geſchrieben, daß es in unſerem Raum eine einzige Großmacht gibt: Großdeutſchland. Wir haben das begrif⸗ fen. Im Weſten ſcheint das noch nicht der Fall zu ſein. Es iſt uns gleich, wer ſich irrt. Wir erklären, daß wir an dieſem Irrtum nicht keilnehmen werden.“ Kein Konzentrationslager Die Prager Polizeidirektion ſtellt mit Rückſicht auf ver⸗ ſchiedene Gerüchte, beſonders in der ausländiſchen Preſſe, feſt, daß am 15. März in Prag und auf dem Lande eine be⸗ ſtimmte Anzahl von Perſonen, in der Hauptiſache Kommu- niſten und Deviſenſchieber, in Schutzhaft genommen worden iſt, daß aber dieſe Perſonen nach durchgeführten Verneh⸗ mungen nach und nach wieder auf freien Fuß geſetzt wür⸗ den, was größtenteils ſchon geſchehen iſt. Die Sicherſtellung dieſer Perſonen wurde ausſchließlich von der hieſigen Poli⸗ zel bezw. von der hieſigen Gendarmerie durchgeführt. Be⸗ üglich der angeblichen Selbſtmorde und Selbſtmordver⸗ 1 betont die Prager Polizeidirektion ausdrücklich, daß ie Skatiſtik der Prager Selbstmorde keine Zunahme auf⸗ weiſt. Schließlich wird ausdrücklich erklärt, daß kein ein⸗ ziges Konzenkratkionslager in Böhmen oder Mähren errich⸗ tel worden iſt. In einem Bericht über die neuen Verhältniſſe in Prag und über das Leben in der tſchechiſchen Provinz betont der „Becer“, daß überall Ruhe und Ordnung herr⸗ ſchen und gearbeitet wird. Das tſchechiſche Volk ſehe, daß im öffentlichen und im Wirtſchaftsleben keine Störungen eingetreten ſind. In kurzer Zeit werde man von einem anz normalen Leben ſprechen können. Die Einkäufe von Vorräten wären ebenſo verſchwunden, wie die Menſchen⸗ anſammlungen vor den Geldinſtituten. Alle Verfügungen der reichsdeutſchen Behörden erfolgten aus der Abſicht, jene Ordnung herzuſtellen, durch die ſich das Deutſche eich vor allen anderen auszeichnet. Angarn und die Karpatho⸗Akraine Proklamation Horkhys.— Autonomie zugeſagk. Budapeſt, 21. März. Reichsverweſer von Horthy richtete an das karpatho⸗ukrainiſche Volk eine Begrüßungsprokla⸗ mation, in der es u. a. heißt, daß die Ungarn und die Kar⸗ patho⸗Ukrainer Jahrhunderte hindurch in Frieden und har⸗ moniſcher Eintracht gelebt und gemeinſam für die Freiheit gekämpft hätten. Ungarn und die Karpatho⸗Ukraine bildeten eine von Gott geſchaffene untrennbare Einheit. Deshalb hätten Gewalt, Irrtum und Böswilligkeit nur für kurze Zeit die beiden voneinander trennen können. Das kartpatho⸗ ükrainiſche Volk müſſe im Rahmen des ungariſchen Staates jene Autonomie erhalten, die es außerhalb des un⸗ gariſchen Staates nicht erreichen konnte. Die Wiedervereini⸗ gung mit der ungariſchen Tiefebene ſichere ihm die Grund⸗ lagen des wirtſchaftlichen Gedeihens, und große öffentliche Arbeiten würden den Wohlſtand der Karpatho⸗Ukrainer ſteigern. London wandte ſich an Moskau! Amtliche ſowjetruſſiſche Erklärung. Moskau, 22. März. Die Telegraphenagentur der Sowjetunion teilt mit: „Die Auslandspreſſe verbreitet das Gerücht, daß die Re⸗ gierung der Sowjetrepubliken kürzlich Polen und Rumä⸗ nien das Angebot ſeines Beiſtandes gemacht habe für den Fall, daß dieſe Länder das Opfer einer Aggreſſion werden würden.„Taß“ iſt zu der Erklärung autoriſiert, daß dieſe Nachrichten nicht der Wahrheit entſprechen. Weder Polen noch Rumänien haben um die Hilfe der Sowjetregierung nachgeſucht und haben dieſe Regierung auch von keiner Ge⸗ fahr unterrichtet, die ſie bedroht. Wahr iſt, daß die britiſche Regierung am 18. März der Sowjetregierung mitteilte, es beſtände ernſtlicher Anlaß; einen Gewaltakt gegen Rumänien befürchten zu müſſen, und anfragte, welchen Standpunkt die Sowſetregierung in dieſem Falle einnehmen werde. In Erwiderung auf dieſe Frage ſchlug die Sowjetregierung die Einberufung einer Konferenz der am meiſten intereſſierten Staaten vor, be⸗ 1 Großbritanniens, Frankreichs, Polens, Rumäniens, er Türkei und Sowfetrußlands. Eine ſolche Konferenz würde nach Anſicht der Sowjſekregierung die beſte Möglich- keit zur Aufklärung der Lage ergeben und den Standpunkt aller Teilnehemer feſtſtellen. Jedoch fand die britiſche Regie⸗ rung, daß dieſer Vorſchlag verfrüht ſei.“ In Holland abgeblitzt „Neutralität eine Lebensnotwendigkeie“. Amſterdam, 22. März. Der Preſſechef der niederländi⸗ ſchen Regierung, Lievegoed, unterſtrich erneut den hollän⸗ diſchen Neutralitätsſtandpunkt. Holland, ſo erklärte er, werde an ſeiner Neutralitätspolitik feſthalten. In Regie⸗ cungskreiſen erachte man im übrigen dieſen Grundſatz der holländiſchen Außenpolitik für ſo ſelbſtverſtändlich, daß man davon abſehe, ihn noch einmal öffentlich herauszuſtellen. Die Neutralitätspolitik ſei geradezu eine Lebensnotwendig⸗ keit für Holland, und dieſe Einſtellung müſſe auch in Lon⸗ don und Paris bekannt ſein. Abſchließend erklärte der Preſſechef, daß der holländiſchen Selbſtändigkeit keinerle Gefahr drohe. Im Zuſammenhang mit dieſen Ausführungen iſt eine Meldung des, Londoner Korreſpondenten des„Nieuwe Rot⸗ kerdamſche Courant“ von Intereſſe. Darnach ſoll engliſcher⸗ eits die Abſicht zugegeben ſein, Holland. Belgien die Schweiz und die ſkandinaviſchen Staaten in die„Koalitionsbildung“ hineinzuziehen. Man habe in London erkennen müſſen, daß die Neutralitätspoli⸗ lik es Holland unmöglich mache, an einer derartigen„Koali⸗ ſion“ teilzunehmen, ſolange es nicht ſelbſt angegriffen werde. Lebrun in London Der Beſuch des franzöſiſchen Staalspräſidenken. London, 22. März. Der franzöſiſche Staatspräſidenn Lebrun iſt am Dienstag mittag in Dover eingetroffen. Beim Betreten engliſchen Bodens wurde Lebrun vom Her⸗ zog von Glouceſter im Auftrag des Königs begrüßt. Wäh⸗ renddeſſen überflogen britiſche Militärflugzeuge Dover, die Pane en mit Zerſtörern der britiſchen Kriegsmarine den ampfer, an deſſen Bord ſich Präſident Lebrun befand, in der Mitte des Kanals empfangen und zur engliſchen Küſte geleitet hatten. Kurz nach drei Uhr lief der Sonderzug, der den franzö⸗ ſiſchen Staatspräſidenten von Dover nach London brachte, in den Victoria⸗Bahnhöf ein. Präſident Lebrun, der von ſeiner Frau und Außenminiſter Bonnet begleitet wird, wurde auf dem Bahnhof vom König und der Kö⸗ nigin willkommen geheißen. Durch die geſchmückten und von vielen Menſchen umſäumten Straßen wurde der Präſi⸗ dent dann in den Buckingham⸗Palaſt geleitet, wo Dienstag abend ein großes Staatsbankett abgehalten wurde, an dem auch der Premierminiſter und die Mitglieder der engliſchen Regierung teilnahmen. Auch Schweden dementiert Stockholm, 22. März. Der ſchwediſche Außenminiſter Sandler ſtellte die in engliſchen und franzöſiſchen Bläkkern aufgetauchten Gerüchte über e mif der Lage zu⸗ ſammenhängende engliſche und deutſche Schritte in Skock⸗ holm kategoriſch in Abrede. Angar iſcher Beſuch in Berlin Budapeſt, 22. 8 Miniſterpräſident Paul Teleki und Außenminiſter Graf Eſaky werden ſich im Lauf des April zu offiziellen Beſuchen nach Rom und Berlin begeben. Der römiſche Beſuch der ungariſchen Staats⸗ männer findet in der zweiten Aprilhälfte ſtatt. d Miniſterratsſitzung in Kowno Kowno, 22. März. Die litauiſche Regierung trat am Dienstag um 14 Uhr beim Staatspräſidenten zu einer er⸗ weiterten Miniſterratsſitzung zuſammen, auf der der ſo⸗ eben zurückgekehrte Außenminifter Urbſys Bericht erſtatten ſollte. Vorher ſollte eine Sonderſitzung des Seſms ſtattfin⸗ den. Da jedoch nicht alle Abgeordneten die Einladung recht⸗ bettig erhalten hatten, wurde nur eine Fraktionsberatung er Regierungspartei abgehalten. Litauens Außenminiſter war in Berlin. Berlin, 22. März. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop hat den litauiſchen Außenminiſter Urbſys, der auf der Durchreiſe von Rom nach Kowno zu einem kur⸗ zen Aufenthalt in Berlin weilte, am 20. März empfangen. Daladier diktiert 60-Skunden-Woche in Küſtungsbekrieben. Paris, 21. März Im amtlichen Geſetzblatt werden eine Reihe von Notverordnungen, die der Miniſterrat beſchloſſen hat, veröffentlicht. Darnach iſt eine Heraufſetzung der Zahl der aktiven Offiziere auf 31060 für das Jahr 1939 vorgeſehen. der Unteroffizierbeſtand wird um 2500 Mann erhöht ſowie die Schaffung eines Goum, eines irregulorſen Eingeborenen⸗Truppenteils, in Nordafrika verordnet Der Befehlshaber des 10. Wehrkrei⸗ ſes wird gleichzeitig Militärgouverneur von Straß burg. Die Regierung kann, um zu jeder Zeit über die für die Verteidigung des Landes erforderlichen Effektiven zu verfügen, beſchließen, zeitweiſe den Teil des Jahrganges, der ſeine aktive Wehrpflicht beendet hat, unter den Fahnen zu behalten. Sie kann ebenfalls unter die Waffen berufen und vorübergehend unter den Waffen be⸗ halten über ihre reglementäriſche Dienſtzeit hinaus die Mi⸗ litärs der„Disponibilität“ und der Reſerven(Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften). Eine beſondere Notverordnung regelt die Beſchleunigung der Waffenherſtellung und ſieht die Priorität für die Kriegsmaterialienherſtellung vor anderen Erzeugniſſen vor. Von der Prioritäl werde nur im Falle dringender Nok⸗ wendigkeit Gebrauch gemacht werden. Die Zahl der Ar⸗ beitsſtunden in den für die Landes verteidigung arbeitenden Betrieben wird bis zum 30. November 1939 auf 60 Stun⸗ den, ſoweit es nökig iſt, feſtgeſetzt. Die Durchführung von Arbeitsſtunden über 66 Wochenſtunden hinaus kann von dem Arbeiksminiſter und dem zuſtändigen Miniſter geneh⸗ migt werden. Eine Heraufſetzung der Zahl der Militär. ingenieure für die Waffenherſtellung iſt von 185 auf 270 vorgeſehen. Ferner iſt es unter Strafe ab 22. März 1939 verboten, Informationen jeder Art über die franzöſiſche Wehr⸗ macht zu verbreiten, zu veröffentlichen oder wiederzugeben, die nicht von der Regierung veröffentlicht worden ſind. „Genaueſtens eingehalten“ Das deutſch-engliſche Floktenabkommen. London, 21. März. Das Unterhaus befaßte ſich in zwei⸗ ter Leſung mit den Voranſchlägen für den Marinehaushalt. Dabei kam der konſervative Abgeordnete Roß auf das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen zu ſprechen. Er betonte, daß es ſeiner Anſicht nach möglich geweſen wäre, auch in der Frage eines Luft und Landheer⸗Vertra⸗ ges in gleichem Geiſte Deutſchland entgegenzukommen, wie man dies in der Flottenfrage im Jahre 1935 getan habe, und er ſei überzeugt, daß heute die Lage dann anders ausſehen würde. Unterſtaatsſekretär Shakeſpeare ſchloß die Ausſprache ab und kam dabei auch auf die Frage des deutſch⸗engliſchen Flottenabkommens zu ſprechen. Dieſer Vertrag, ſo erklärke er, habe ſich als ein ſtabiliſierender Faktor in der Auf⸗ rüſtung zur See erwieſen. Er ſei ſowohl Deutſchland als auch England in gleicher Weiſe zugute gekommen, und er wolle vor allem mit Nachdruck belonen, daß der Verkrag nicht nur von engliſcher, ſondern auch von deutſcher Seite Cenaueſtens eingehalten worden ſei. Japan wünſcht Verſtärkung des Ankikominkernpakkes. Einer Domei⸗Meldung zufolge werden am Mittwoch vier Parteien des Unterhauſes eine gemeinſame Entſchlie⸗ zung einbringen, nach der die Regierung aufgefordert wird, den„Antikominternpakt Japan— eutſchland—Italien zu verſtärken und innere Reformen durchzuführen“. In politi⸗ ſchen Kreiſen nimmt man an, daß dieſe Frage bereits in den letzten Tagen eingehend in der Miniſterkonferenz und in N zwiſchen Arita und Itagaki behandelt wor⸗ en iſt Francos Bedingung: Anterwerfung Vor Wiederaufnahme der Offenſive. Burgos, 21 März Der nationale Sender nimmt erneut Stellung zu den immer wiederkehrenden rotſpaniſchen Vor⸗ ſchlägen zu einem„ehrenvollen Frieden“ Der Sender er⸗ innert an die wiederholten Verlautbarungen, daß zur Bei⸗ legung der Kämpfe in Spanien Unterwerfung der 1 wiſten und keinerlei Verhandlungen erforderlich ſeien In den befreiten Provinzen habe die Armee Francos überall einen ehrenvollen Frieden bewerkſtelligt für die Einwoh⸗ ner, die keine Verbrechen begangen haben Das werde auch künftig der Fall ſein. Jede andere Löſung würde nur Ge⸗ legenheit bieten, daß ſpäter neue Verwicklungen hervorge⸗ rufen werden. Der Madrider Rundfunkſender hat verbreitet, der„Ver⸗ teidigungsrat“ habe an die nationalſpaniſche Regierung eine Mitteilung gerichtet, die die Aufforderung zur Bekanntgabe ihrer Friedensbedingungen enthalte. Der Direktor des„Giornale d'Italia“ erklärt, daß man die Spanienfrage nicht außer acht laſſen dürfe, wenn auch das Kaupkintereſſe zurzeit den Vorgängen in Mitteleuropa ſowie ihren Auswirkungen gelte. Nachdem die engliſch⸗ franzöſiſchen Verſuche, Franco durch eine Kompromißlö⸗ ſung um die Früchte ſeines Sieges zu bringen, ſehlgeſchla⸗ gen ſeien, müſſe man mik einer Wiederaufnahme der nalſo⸗ nalſpaniſchen Offenſive rechnen. An dem Endſieg Francos ſei nicht zu zweifeln, denn die Nationalen verfügten über die doppelte Anzahl von Truppen ſowie die kakkiſche und kechniſche Ueberlegenheit. Kurzmeldungen Srauſamer Kindesmord.— Zwei Mädchen verhaftet. Saarburg, 22. März. Die Gendarmerie kam nach ein. gebenden Ermittlungen einem Kindesmord, der im Fe⸗ ruar ds. Js. im Stadtteil Beurig begangen wurde, auf die Spur. Die Verdachtsmomente waren derart überzeu⸗ gend, daß die Gendarmerie zur Feſtnahme von zwet Mäd, 91 und zwar zwei Geſchwiſter, führte; ſie wurden den ichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ und beide in Un, terſuchungshaft nahm Das etwa 28jährige Mädchen einer Familie hatte im Februar ein Kind geboren, das die 20⸗ jährige Schweſter bald nach der Geburt ertränkte; die Leiche wurde im Garten vergraben. paßt, In Tyrnau, wo ein Bombenanſchlag auf die ohnung des Ortsleiters der Deutſchen Partei verübt wor⸗ den war, ſind 27 Perſonen verhaftet worden, von denen die meiſten Juden ſind. i 4 Schanghai. Am Dienstag ſetzten japaniſche Truppen über den ſchientangfluß, ohne bei dieſer Operation nen⸗ lielswerten Widerſtand zu finden. Sie ſtießen nach Ueber, ſchreiten des Fluſſes nach Süden und Oſten gegen ſtarl 95 chineſiſche Stellungen in gebirgigem Geländ⸗ — Fe ere r eee nene Z Göring an die Luftwaffe Dank und Anerkennung. Berlin, 22. März. Generalfeldmarſchall Göring hat fol⸗ genden Tagesbefehl an die Luftwaffe erlaſſen: kameraden! Durch Euere gewiſſenhafte Ausbildung und belagerte Einſatzbereitſchaft habt Ihr dazu beigetragen aß der Führer am 16. März zur Ueberraſchung der gan⸗ zen Welt auf der Prager Burg erſcheinen und am nächſten Tage unter dem Jubel der deukſchen Bevölkerung in Brünn einziehen konnte. Nach der Oſtmark und dem Sudetenland ſind nun auch die allen deutſchen Länder Böhmen und Mähren Teile des Großdeukſchen Reiches geworden. Anſer Volk hat einen Zeitabſchnikt gewaltigſten geſchichtlichen Ausmaßes erlebt Der Kampf wurde gewonnen, als der Führer ſeine und des Volkes Kraft für die Lebensinkereſſen des Reiches ein. ſetzte. Wir danken dem Schickſal, daß dieſes Ziel auf fried. lichem Wege erreicht werden konnke. Garant für die Erhal⸗ kung des Friedens in den ſchweren Tagen der vorigen Woche war die deutſche Wehrmacht. Als Oberbefehlshaber der Luftwaffe ſage ich meiner Fliegertruppe, Flakartillerie und Luftnachrichtentruppe Dank für die in den letzten Monaten geleiſtete Arbeit zun Sicherung unſeres Reiches und ſpreche meine beſonder Anerkennung für Eueren tatkräftigen Einſatz und Euere vorbildliche Haltung beim Einmarſch in das Protek⸗ ſorat Böhmen und Mähren aus. Dieſer Dank und dieſe An⸗ erkennung gilt aber auch denen, die in treuer Pflichterfül⸗ ſung von der Heimat aus ihren Teil zur Hebung der Ein ſaatzbereitſchaft der Luftwaffe und zur Sicherung des deut⸗ ſchen Lebensraumes beigetragen haben. Seid froh und ſtolz, daß Ihr dieſe geſchichtlichen Tage miterleben durftet. Unter ſchwierigſten Verhältniſſen habt Ihr Euch des Vertrauens, das der Führer in Euch geſetzt hat, würdig gezeigt. Wetter und Wege haben das Aeußerſte von Euch verlangt. Der Führer hat Euch ſeine Anerken⸗ nung hierfür ausgeſprochen. Unſere deutſchen Brüder in Böhmen und Mähren und das ganze tſchechiſche Volk haben die imponierende Stärke unſerer ſtolzen Waffe in den letzten Tagen geſehen. Sie ſol⸗ len durch die Kraft unſerer Waffe beſchirmt werden. In ſteter Einſatzbereitſchaft werden wir wie bisher zum Schutz von Volk und Vaterland unſere Pflicht erfüllen. Unſer Führer und Oberſter Befehlshaber Adolf Hitler Sieg Heil! (gez.): Hermann Göring. Die Furcht vor Deutſchlands Heer Skarker Eindruck in Böhmen und Mähren. Die deutſche Truppenparade auf dem Prager Wenzels⸗ platz am vergangenen Sonntag gibt den tſchechiſchen Blät⸗ tern zum erſten Male Gelegenheit, ſich eingehend mit der deutſchen Wehrmacht zu befaſſen. Das„Ceske Slovo“ erin⸗ nert daran, daß Deutſchland bereit geweſen war, das Heer mit keinerlei Angriffswaffen auszuſtatten, unter der Vor⸗ ausſetzung natürlich, daß dies die anderen Staaten täten. Das Blalt vermerkt, daß die Bemühungen zur Abrüſtung durch den Willen Frankreichs, ſeine Vorherrſchaft zu erhal⸗ ten, unmöglich gemacht worden ſind. Nun könnten die Deutſchen ſtolz ſein auf ihre Armee Die Welt fürchte die Schlagkraft dieſer 2 dieſen Furcht verdanke Deutſchland ſeine friedlichen außenpoliti⸗ ſchen Erfolge. Dabei müſſe ſich jeder vergegenwärkigen, daf es erſt vier Jahre her ſind, daß die allgemeine Dienſtpflich in Deukſchland eingeführt wurde. Während dieſer vier Jahre aber ſei eine Armee erſtanden, mit deren Hilfe Groß deulſchland habe geſchaffen werden können. Nur Vorteile für die Tſchechen Wirkſchaftliche Folge der Angliederung. Prag, 22. März. In dem gleichen Augenblick, wo fran. zöſiſche und engliſche Blätter über die Lage und die Jukunf Böhmens und Mährens das Blaue vom Himmel herunker⸗ lügen, ſtellt die kſchechiſche Preſſe fachlich feſt, daß dem kſche⸗ chiſchen Volke aus der Angliederung nur wirkſchaftlich⸗ Vorkeile erwachſen können. So ſchreibt der„A—Zet“, die induſtrielle und land⸗ wirtſchaftliche Produktion erweitere ihr inneres Abſatzge⸗ biet um das Fünfzehnfache. Dies bedeute praktiſch, daf viele Zweige der Induſtrie und auch der Landwirtſchaff wieder voll arbeiten werden. Das Blatt ſpricht weiter die Hoffnung aus, daß durch die Angliederung an das Reich neue Grundlagen für die Sozialpolitik in Böhmen und Mähren geſchaffen werden. Neue Aniform der Politiſchen Leiter Hauptamtsleiter Mehnert, der Leiter des Haupt⸗ Nn iſtiondamtes der NSDAP, ſprach, laut Bericht der Ne, nach der Rede des Leiters des Hauptſchulungsamtes auf der Großdeutſchen Tagung der Kreisleiter und Gau⸗ amtsleiter in Sonthofen über den Sinn, die Gründe und ie Notwendigkeiten der neuen Uniformen und Rangord⸗ nung für die Politiſchen Leiter der NSDAP. „Die neue ſchlichte aber zweckmäßige und dennoch re⸗ räſentativ wirkende braune Uniform ſowie die neuen ange werden zu einem ſpäteren Termin eingeführt. Nach der Mitteklung aller mit dieſer Neuordnung zuſammen⸗ angenden Einzelheiten betonte Hauptamtsleiter Mehnert, aß es der beſondere Wunſch des Führers ſei, mit der neuen würdigen Uniform ſeinem volitiſchen Führerkorvs duch auf dieſe Weiſe eine Anerkennung zuteil werden zu aſſen für die zumeiſt ehrenamtlich durchgeführte Arbeit im Dienſte der Bewegung.— Anſchließend hatten die Politi⸗ chen Leiter Gelegenheit, die neuen Uniformſtücke und angabzeichen in einer Sonderausſtellung zu beſichtigen. Reiſen nach Böhmen und Mähren Ab 21. Marz werden von den Staatspolizeileitſtellen nach Btaatspollzeiſtellen Durchlaßſcheine für dle Einreiſe 85 Böhmen und Mähren ausgeſtellt Durchlaßſcheine wer⸗ lich zunächſt nur für Perſonen ausgeſtellt, die a) nachwels⸗ in Böhmen oder Mähren ihren Wohnſitz oder dauern⸗ 155 Aufenthalt haben und die dorthin zurückkehren wollen; 10 Ei er wegen Todes oder ſchwerer Erkrankung peer Verwandter in Böhmen und Mähren dorthin zu rei⸗ 116 ban chigen e) die Notwendigkeit zur Reiſe nach Böh⸗ dern und Mähren aus zwingenden wirtſchaftlichen Grün⸗ 5 durch eine entſprechende Beſcheinigung des Reichswirt⸗ Hauteminiſterums oder der zuſtändigen Induſtrie⸗ und minſtels kammer, ſoweit dieſe hierzu vom Reichswirtſchafts⸗ e gane fe i e iſt, 1 5 Für 3 8 en blei ie Einreiſe na öhmen un Mähren weiterhin geſperrt. 5 0 ——— —— Aus Baden und den Nachbargauen 1405 Gauwettkämpfer treten an Die Kreisſieger kämpfen vom 24. bis 28. März in Karlsruhe, Mannheim, Lörrach und Freiburg. NScö. Die Gauwaltung Baden der DAF. gibt bekannt: In den Tagen vom 1. bis 10. Februar waren über 140 000 Schaffende unſeres Grenzgaues Baden zum Ortswettkampf des 6. Neichsberufswettkampfes aller ſchaffenden Deutſchen angetreten und haben damit ihren Leiſtungswillen bekundet. Aus ihnen wurden 1405 Kreisſieger und Kreisſiegerinnen er⸗ mittelt, die nun in den Tagen vom 24. bis 28. März zum Gauwettkampf antreten. Wettkampforte ſind Karlsruhe, Mannheim, Lörrach und Freiburg. Die Geſamtleitung des Gauwettkampfes liegt in den Händen des Gaubeauftragten für den RBW. Pg. Karl Wirth und der Parteigenoſſin Lieſel Butz, Referentin für die weiblichen Teilnehmer. Im Wettkampfort Karlsruhe treten folgende Wettkampf⸗ gruppen zum Gauentſcheid an: Nahrung und Genuß(170 Teilnehmer), Wald und Holz(70), Bau(65), Bekleidung und Leder(115), Eiſen und Metall(810), Energie, Verkehr, Verwaltung(57), Freie Berufe(88), Der Deutſche Handel (133), Steine und Erden(38), Friſeure(20), Hausgehilfen (45), Geſundseit(45). Im Wetltkampfort Mannheim kämpfen folgende Wett⸗ kampfgruppen: Druck und Papier(70 Teilnehmer), Chemie (61), Banken und Verſicherungen(55). Verantwortlich für die organiſatoriſche Abwicklung in Mannheim iſt Pg. Auguſt Betz. Im Wettkampfort Lörrach tritt nur eine Wettkampf⸗ gruppe an, nämlich die Wettkampfgruppe Textil mit 101 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Für die organiſatoriſche Abwicklung in Lörrach iſt Pg. Auguſt Baumann verant⸗ wortlich. In Freiburg wurde bereits vom 18. bis 20. März der Gauwettkampf der Gruppe Bergbau durchgeführt; an ihm beteiligten ſich 12 Teilnehmer. Verantwortlich für die organi⸗ ſatoriſche Abwicklung war hier Pg. Merz. Die Siedtungstätigkeit der Badiſchen Heimſtätte. NSG. Die Siedlungstätigkeit in Baden, beſonders der Bau von Kleinſiedlungen, Volkswohnungen und Landarbei⸗ terwohnungen, hat durch die Badiſche Heimſtätte GmbH. im Jahre 1938 eine weitere ſehr erhebliche Ausbreitung erfahren. Die Geſellſchaft, welche ihre Tätigkeit als Organ der ſtaat⸗ lichen Wohnungs⸗ und Siedlungspolitik ausübt, konnte ein Bauprogramm von 2150 Arbeiterwohnſtätten durchführen, die in allen Teilen des Landes errichtet wurden. 1536 Woh⸗ nungen wurden neu in Bau geſetzt, dazu 614 Wohnungen, welche im Jahre 1937 begonnen waren, fertiggeſtellt. Die Ge⸗ ſamtbaukoſten für das durchgeführte Bauprogramm beliefen ſich auf nahezu 14 Millionen Mark, deren Aufbringung reſt⸗ los ſichergeſtellt werden konnte. An der Beſchaffung der not⸗ wendigen Gelder waren neben Reichsdarlehen in großem Um⸗ fang Darlehen der Landesverſicherungsanſtalt Baden und der Rheiniſchen Hypothekenbank in Mannheim beteiligt. Außer⸗ dem haben zahlreiche Induſtriewerke durch Gewährung von Betriebsdarlehen an ihre Gefolgſchaftsmitglieder den Bau der Siedlungen erleichtert. Die Heimſtätte hat ſich be⸗ ſonders in kleinen und mittleren Gemeinden betätigt und ihr Hauptaugenmerk auf die Seßhaftmachung von Stammarbei⸗ tern für die heimiſche Induſtrie ſowie von Land⸗ und Wald⸗ arbeitern gerichtet. Zurzeit befinden ſich kleinere und größere Gruppenſiedlungen in etwa 120 Gemeinden in Bau. Als vor⸗ dringliche Aufgabe wurden im Rahmen des Vierjahresplanes die Arbeiterwohnſtättenbauten für die Doggererz⸗Bergwerke in Oberbaden fortgeführt. In Zollhaus Blumberg ſind im Jahre 1938 weitere 600 Wohnungen errichtet worden, ſodaß die dortige Siedlung jetzt ſchon auf über 1000 Wohnungen angewachſen iſt. Auch für das Jahr 1939 liegt wieder ein umfangreiches Neubauprogramm für Arbeiterwohnſtätten aus dem ganzen Land vor, das bereits in Angriff genommen wurde. Einſtellungen in die Schutzpolizei. Der Kommandeur der Polizeiausbildungsabteilung Hei⸗ denheim ſtellt für Baden und Württemberg in der Zeit vom 1. April bis 1. Mai 1939 weitere Anwärter in die Schutz⸗ polizei ein. Mindeſtgröße 1,66 m bei beſonderer Eignung, ledig. Einſtellungsalter am Tage der Einſtellung 24 Jahre für zweijährig Gediente, 25 Jahre für dreijährig Gediente, 26 Jahre für vierjährig Gediente, 27 Jahre für fünffäh⸗ rig Gediente. Das Höchſteinſtellungsalter darf nicht mehr als ſechs Monate überſchritten werden. Diesbezügliche Einſtel⸗ lungsgeſuche ſind umgehend an die Polizeiausbildungsabtei⸗ lung— Einſtellungsſtelle— Heidenheim⸗Brenz zu richten. TV. 46 Heidelberg Gaumeiſter der Turnerinnen. In Heidelberg fiel die Entſcheidung im Mannſchafts⸗ W bes Turnerinnen um die badiſche Gaumeiſterſchaft zugunſten des Turnvereins 1846 Heidelberg, der damit den Gau Baden bei der Gruppenmeiſterſchaft in Alm vertritt. Leider traten zu dem Endkampf mit dem TV. Heidelberg, TV. Ueberlingen und TV. Wiesloch nur drei Vereine an, da der Turnverein Mannheim und Pforzheim wegen Erkran⸗ kung einiger Turnerinnen ihre Nennungen zurückzogen. Die Heidelberger Turnerinnen ſchafften ſich gleich bei der erſten Uebung, am Barren, einen Vorſprung und, da die Heidelber⸗ gerinnen dann auch am Schwebebalken und beim Korbball⸗ werfen am beſten abſchnitten, war ihnen die Meiſterſchaft nicht mehr zu nehmen. Im Geſamtergebbnis ſiegten ſie ſchließ⸗ lich mit 94,5 Punkten vor Ueberlingen 85,5 und Wiesloch mit 84 Punkten. — Wer darf ſich Bauer nennen? Bauer(Bäuerin) darf ſich nur der Beſitzer eines Erbhofes nennen. Die Eigentümer oder Beſitzer anderer land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Grund⸗ eigentums heißen Landwirte. Die Berufsbezeichnung Win⸗ zer, Weingutsbeſitzer uſw. iſt auch durch das Reichserbhofgeſetz nicht unzuläſſig geworden. Bauernkinder, die auf dem elter⸗ lichen Hof mitarbeiten, aber als Anerben nicht in erſter Linie in Betracht kommen, werden vielfach als Jungbauern oder Jungbäuerin, auch als Bauernſohn oder auerntochter be⸗ zeichnet, ſolange ſie keine ſelbſtändige Berufsſtellung inne haben(StA Z.). Bauernkinder, die in fremden Betrieben arbeiten, werden als Wirtſchaftsgehilfe(Gehilfin) bezeichnet. delberg.(Von der Straßenbahn totge⸗ 3 Aus bisher noch nicht ermittelter Arſache lief der 60jährige ledige Korbmacher D. aus Heidelberg auf der Wieblinger Landſtraße vor die fahrende Straßenbahn, die ihn totfuhr. Der Verunglückte wurde mittels Hebewerkzeu⸗ gen unter der Straßenbahn herausgeholt. 5 5 5 i) Oberhauſen b. Bruchſal.(Scheuerbrand.) Eß S949 er Aſherte in Ange des Weinhändlers Börzel die Scheuer mit allen Vorräten ein. Die Kreis- und Gauamksleiter auf Sonthofen. Berlin, 20. März. Die Kreisleiter und Gauamtsleiter, die zum erſten Male aus allen Gauen des Großdeutſchen Reiches zu einer Arbeitstagung auf der Ordensburg Sont⸗ hofen nen bee ſind, wurden nach einem Bericht der NS am Montag vom Burgkommandanten, amtsleiter Bauer begrüßt. Nach einer kurzen Anſprache des Kreisleiters des Krei⸗ ſes Sonthofen, Kalhammer, eröffnete der Leiter des Haupt⸗ ſchulungsamtes, Stellvertretender Gauleiter S chmidt, im Auftrag des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley die bedeut⸗ ſame Tagung. Der Redner kam bei der Eröffnung zuerſt auf Sinn und Zweck der Tagung zu ſprechen, die den Teil⸗ nehmern eine große politiſche Geſamtſchau vermitteln ſoll. In klaren Linien zeigte er die gewaltige geiſtige Ausein⸗ anderſetzung auf, die zwiſchen Demokratie, dem politiſchen Konfeſſionalismus, dem Liberalismus und Marxismus einerſeits und dem Nationalſozialismus andererſeits im Gang iſt. Die Einheit und das Zuſammengehen der dem Nationalſozialismus gegenüber feindſelig eingeſtellten Mächte iſt beſonders an den Ereigniſſen der letzten Tage eindeutig zu erkennen. Nachdem der Redner noch kurz auf den Wandel der Weltmeinung über den Nationalſozialis⸗ mus hingewieſen hatte, der von einer anfänglichen Unter⸗ ſchätzung zur Erkenntnis der Tatſachen führte, gab er ein eindrucksvolles Bild der ungeheuren Wirkſamkeit und Durchſchlagskraft der völkiſchen Parole:„Ein Volk— ein Reich— ein Führer“, ſowohl in der Vergangenheit wie auch in der Zukunft. Im Jufammenhang mit der Behandlung der großen aktuellen Fragen unſerer Zeil kam der Leiter des Haupt ⸗ ſchulungsamtes dann auf die dringend notwendige geiſtige und willensmäßige Mobilmachung und innere Konzentra- tion des deutſchen Volkes zu sprechen, die zu verwirklichen ausſchließlich Aufgabe der Partei iſt. Die Partei müſſe zu jeder Zeit die einzige und alleinige politiſche Befehlsſtelle des deutſchen Volkes ſein. Weiter ſprach der Leiter des Hauptſchulungsamtes aus⸗ führlich über die Erziehungs⸗ und Führungsarbeit der Par⸗ tei und ihr alleiniges Recht auf diefe Arbeit ſowie über die Prinzipien der nationalſozialiſtiſchen Erziehungs⸗ und Füh⸗ rerausbildung, die keine Ausbildung zum Vorgeſetz⸗ ten, ſondern zum wirklichen Führer ſein muß. Zweck aller Erziehungsarbeit der Partei muß es ſein, den deut⸗ ſchen Menſchen mit dem notwendigen geiſtigen Rüſtzeug zu verſehen und ihn bereit zu machen zum ſchweren Lebens⸗ kampf des Einzelnen und der geſamten Nation. Wenn ſich die Ausbildungs⸗ und Schulungsarbeit im Rahmen von Organiſationen vollziehe, ſo ſeien dieſe Organiſationen nicht Selbſtzweck, ſondern immer nur Mittel zum Zweck. Die neue Aniform der Politiſchen Leiter Sonthofen, 22. März. Reichsleiter Dr. Ley, der Diens⸗ tag auf der Ordensburg Sonthofen eintraf, um vor den Ho⸗ heitsträgern der Partei zu ſprechen. nahm am frühen Nach⸗ mittag Gelegenheit, im Beiſein des Reichsleiters Buch dem auf der Ordensburg zu einer Schulungstagung verſammel⸗ ten politiſchen Führerkorps anhand aufgeſtellter Modelle die neue Uniform und die Rangordnung für die Politiſchen Leiter der NSDAP zu erklären. Die neue ſchlichte, aber zweckmäßige und dennoch repräſentative Uniform ſowie die neue Rangordnung werden zu einem ſpäteren Termin ein⸗ geführt 1 Haupt⸗ Neues aus aller Welt A Für 12 000 Mark Strom geſtohlen. Auf eine ver⸗ brecherjſche Weiſe hatte ein 41 jähriger Sägewerksbeſitzer in Heſſerode für eine„Stromverbilligung“ für ſein Werk ge⸗ ſorgt. Er hatte ſich vor ſechs Jahren eine Plombenzange mit Matrizen anfertigen laſſen, die denen des Elektrizitätswer⸗ kes genau glichen. Dann hatte er die Plomben des Zählers entfernt, den Apparat zurückgeſtellt und die ordnungsmä⸗ ßigen Plomben durch gefälſchte erſetzt, die er mit Hilfe einer Zange anfertigte. Die Fälſchung war ſo geſchickt, daß er dieſes Treiben fünf Jahre lang bis zum Sommer 1938 fort⸗ ſetzen konnte. der Wert des widerrechtlich entnommenen Stromes wird von ſachverſtändiger Seite auf 12 000 Mark geſchätzt. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr Gefänanis. f A Im Bett verbrannk aufgefunden. In ſeiner Woh⸗ nung in Regensburg wurde der 68 Jahre alte Rentner Ludwig Hofſtetter mit ſchweren Brandwunden im Bett tot aufgefunden Das Bett war halb verbrannt. Als die Feuer⸗ löſchwache eintraf, glimmte noch die Füllung einer halb verkohlten Matratze fort. Es wird vermutet, daß Hofſtet⸗ ter im Bett eine Pfeife geraucht hat und dabei plötzlich vom Schlag gerührt wurde. Ein Funke aus der Pfeife dürfte dann das Bett in Brand geſteckt haben. A Feuer in franzöſiſcher Filmkopieranſtalt. Im Pariſer Vorort St. Cloud brach in einer Filmkopieranſtalt ein Großfeuer aus, bei dem eine Perſon getötet und drei ſchwer verletzt wurden. Das ganze Gebäude iſt vollkommen zer⸗ ſtört. Man ſchätzt den Schaden auf mehrere Millionen Franken 5 a Million ſtreitet alles ab. Im Pariſer Raubmordpro⸗ zeß Weidmann und Genoſſen iſt man jetzt bei dem letzten Opfer der Bande, dem jüdiſchen Emigranten Frommer, an⸗ gelangt, der ebenfalls in der Villa Weidmanns La Voulzie durch einen Revolverſchuß in den Nacken getötet wurde. Während der letzten beiden Sitzungen wohnte man in der Hauptſache einem Rededuell zwiſchen Weidmann und ſei⸗ nem Helfershelfer Million bei, der rundweg alles abſtreitet, was ihm Weidmann und die Anklage zur Laſt legen. Man rechnet damit. daß die Verteidiger Ende der Woche zu Wort kommen. Ab Natürlich Juden! Die Belgrader Polizei kam einer Bande von Morphiumhändlern auf die Spur. Lieferanten und Abnehmer ſind in erſter Linie Juden der ſogenannten „beſſeren Geſellſchaft“. ai Das Bombenaktenkatk auf Porkugals Miniſterpräſi⸗ denken. Als Nachſpiel zum Liſſaboner Kommuniſtenprozeß fand in Liſſabon eine Verhandlung vor dem Militärgericht ſtatt, in der ſich ſieben wegen Beteiligung an dem Bomben⸗ attentat gegen Miniſterpräſident Salazar ins Ausland ge⸗ flüchtete Kommuniſten in Abweſenheit zu verantworten hatten Sechs Angeklagte wurden zu ſechs bis zehn Jahren Zuchthaus und zwölfſähriger Verbannung verurkeilt, wäh⸗ rend einer freigeſprochen wurde. If Wieder italieniſche Landarbeiter in Deukſchland. Wie im Vorjahre werden auch in dieſem Jahre wieder rund 37 000 italieniſche Landarbeiter in Deutſchland eingeſetzt werden. Der erſte Transport mit 750 Arbeitskräften iſt am 21 März 1939 eingetroffen und in Roſenheim durch die zu⸗ ſtändigen Staats⸗ und Parteiſtellen feierlich empfangen worden. i Locale Nuudocliau Das 1. deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau im Film. Das deutſche Turn und Sportfeſt 1938 in Breslau, iſt geſtern Abend durch die Aufführung des Films über dieſes Feſt in der Turnhalle des Tv. 1898 vor den Augen der großen Zahl der Beſucher aus Sportkreiſen von hier und Umgebung in ſeiner ganzen Größe und ſportlichen Vielheit auſ's neue erſtanden. Die großen volkspolitiſchen Ziele die ja ein Weſensbeſtand im deutſchen Volk ſind, kamen in eindrucksvoller Weiſe zum Ausdruck. Die vielen und ſtarken Abordnungen deutſcher Turn und Sportge⸗ meinſchaſten aus dem Ausland, traten beſonders hervor im Feſtzug und bei den Huldigungen auf dem Schloß⸗ platz. Die Vielgeſtaltigkeit des Turn⸗ und Sportbetriebs kam beſonders gut zum Ausdruck in den zahlloſen Aus⸗ ſchnitten aus den turneriſchen und ſportlichen Wett⸗ kämpfen und den Gemeinſchaftsaufführungen. Als Vertreter des Kreiſes 3 Mannheim, ſprach Turn⸗ kamerad Rähle⸗Mannheim gut durchdachte einführende Worte. Ortsgruppenleiter Pg. Raule, wies in ſeiner wirkungsvollen Schlußanſprache auf den Wert und die Bedeutung die der Führer der Leibesübung zur Erziehung eines ſtorken Geſchlechts beilegt hin, ermahnte Turner⸗ und Sportler zum reſtloſen Einſatz für das große Ziel, unſer geſamtes Volk zur aktiven Betätigung im Turnen und Sport zu bewegen und dabei aber auch der weltan⸗ ſchaulichen Schulung ſich allen Ernſtes hinzugeben. Mit einem Sieg⸗Heil auf unſern Führer, dem ſich die Lieder der Nation anſchloſſen, beendete er den erlebnisreichen, zu neuem Mut und Schaffen anregenden Abend. Kindergymnaſtik. Der Verſuch, in Seckenheim einen Kurſus für Kinder⸗ gymnaſtik in der Schulturnhalle durchzuführen, brachte am letzten Freitag einen vollen Erfolg. Unter der Leitung einer rührigen Sportlehrerin, übten eine große Anzahl Kinder. Es war eine Freude, den Uebungen der Kleinen zuzuſehen. Damit ſich die Sportlehrerin den Kleinen noch mehr widmen kann, werden die Uebungsſtunden am nächſten Freitag für die Kinder von 4—6 Jahren von halb 6 Uhr ab, für die größeren von halb 7 Uhr ab abgehalten. Um 8 Uhr beginnt das Mädchen⸗ und Frauenturnen. Verkehrsunfälle. Am Abend fuhr ein Kraftradfahrer auf der Schwetzingerſtraße an einem haltenden Straßenbahn⸗ zug vorbei, wobei er eine aus dem Straßenbahnzug ausſtei⸗ gende junge Frau anfuhr. Die Frau wurde hierbei leicht ver⸗ ſetzt. Der Kraftradfahrer, der zu Fall kam, wurde erheblich verletzt. Er fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Das Kraftrad wurde leicht beſchädigt. Bei drei weiteren Ver⸗ kehrsunfällen wurden zwei Kraftfahrzeuge und eine Gas⸗ erne beſchädigt.— Bei Verkehrskontrollen wurden wegen r ener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 22 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 4 Kraftfahrzeug⸗ halter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden 4 jugendlichen Radfahrern, deren Fahrräder nicht in Ord⸗ nung waren, die Ventile abgenommen.— Wegen Ruhe⸗ ſtörung mußten zwei Perſonen zur Anzeige gebracht werden. * — oſterpakete und Oſterbriefe rechtzeitig verſchicken! Oſterpakete und briefliche Oſtergrüße ſoll man nicht erſt in letzter Stunde einliefern, damit ſie rechtzeitig zum Feſt bei dem Empfänger eintreffen. Bei dem geſteigerken Reiſever⸗ kehr vor dem Feſte iſt es immerhin möglich, daß durch ir⸗ gendwelche Umſtände Verſpätungen und Anſchlußverfehlun⸗ gen vorkommen. Ein verſpätetes Eintreffen der Sendungen beeinträchtigt aber leicht die Feſtfreude bei den Empfän⸗ gern. Paketſendungen müſſen gut verpackt und verſchnürt, die Aufſchriften haltbar angebracht werden; obenauf in jede Sendung gehört ein Doppel der Aufſchrift, damit die Oſter⸗ gaben auch dann ihr Ziel erreichen, wenn die äußere An⸗ ſchrift verlorengehen ſollte. Für Päckchen ſoll man cht zu ſchwache Pappſchachteln verwenden, die bei der Beförde⸗ rung leicht eingedrückt werden können. Die Anſchrift des Empfängers und des Abſenders muß auf allen Sendungen vollſtändig und recht deutlich angegeben werden. Leider werden dieſe Vorſchriften noch viel zu wenig beachtet, ſo daß die Sendungen beim Verluſt der äußeren und dem Fehlen einer Aufſchrift in der Sendung weder dem Empfän⸗ ger ausgehändigt, noch dem Abſender zurückgegeben werden können. 8 In eine marſchierende Kolonne gefahren Das Feudenheimer Verkehrsunglück vom 19. Januar vor Gericht. Mannheim. Der 18jährige Werner Karl Strubel aus Feudenheim und ſein Vater Joſef Strubel haben ſich vor der 1. Strafkammer beim Landgericht Mannheim wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Der Verhandlung liegt das bedauerliche Verkehrsunglück zu Grunde, das ſich— wie wohl noch erinnerlich— in der Frühe des 19. Januar auf der Straße von Feudenheim in die Stadt ereignete und zwei Soldaten das Leben koſtete. Den Vorſitz führt Landgerichts⸗ direktor Dr. Schmoll. Rechtsanwalt Dr. Weindel verteidigt die Angeklagten, von denen ſich der junge Strubel ſeit dem 20. Januar in Anterſuchungshaft befindet. Als Sachverſtän⸗ diger fungiert Dipl.⸗Ing. Gaſtberger, Mannheim. Die Wehr⸗ macht iſt bei der Verhandlung auch beobachtend vertreten. Die Verhandlung begann mit dem Verhör der beiden Angeklagten und ſetzte ſich am Nachmittag mit der Verneh⸗ mung der 14 geladenen Zeugen fort. Der Oberſtaatsanwalt beim Landgericht Mannheim ſaat in ſeiner Anklageſchrift u. a., daß der Kraftfahrer Werner Strubel durch ſeine fahr⸗ läſſige Handlungsweiſe den Tod zweier Menſchen verurſacht und in ſieben weiteren Fällen durch Fahrläſſigkeit Körper⸗ verletzung anderer Soldaken verurſacht habe. Außerdem habe er den Beſtimmungen der Straßenverkehrsordnung zuwider⸗ gehandelt. Die gleichen Vorwürfe werden gegen den Vater des Kraftfahrers erhoben. Beim Verhör des Werner Karl Strubel ergibt ſich, daß der Ford⸗Lieferwagen, mit dem das Unglück des 19. Januar geſchehen iſt, vorher mehrere Mo⸗ nate bei den Weſtbefeſtigungsarbeiten eingeſetzt war und dabei vorwiegend von einem Onkel des fungen Strubel gefahren wurde. Dieſer Onkel hat mit dem Wagen am 11. September 1938 in der Pfalz ſchon einen ſchweren Unfall erlitten. In⸗ folge zu hoher Geſchwindigkeit und wegen Nichteinhaltung der rechten Straßenſeite fuhr der Onkel des Angeklagten einen Arbeitsdienſtmann in der Dämmerung an und verletzte ihn ſchwer. Er wurde dann ſpäter zu einer Gefängnisſtrafe von zehn Monaten verurteilt. Aus der weiteren Vernehmung des jungen Werner Karl Strubel ergab ſich, daß der Ford⸗ Wagen kurz vor Weihnachten mit ziemlichen äußeren und inneren Schäden von den Weſtbefeſtigungsarbeiten nach Mannheim gekommen iſt. Nach der Meinung des Gerichts iſt der Angeklagte zu ſchnell und zu weit in der Straßen⸗ mitte gefahren; auch habe der Wagen Mängel gehabt. FEE—.—— Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemein⸗ ſchaft noch nicht begriffen. Vor dem Amzug Nein— wir meinen nicht einen feierlichen Umzug mit Trompeten, Pauken und Fahnen, ſondern etwas, das weit nüchterner iſt, nämlich den Umzug einer Haushaltung von einer Wohnung in die andere. Der 1. April, der vor der Türe ſteht, iſt wieder ein Termin, an dem es viele ſolcher Umzüge geben wird. Denn immer noch wird zum Quar⸗ talserſten beſonders häufig„gezogen“, und der Aprilerſte erfreut ſich einer beſonderen Beliebtheit als Umzugstermin. Kommt das daher, daß die Menſchen im Frühjahr beſon⸗ ders tatenfroh werden und daß ſie denken, es müſſe ſich nun„alles, alles wenden“? Sei dem, wie ihm wolle, jeden⸗ falls wird alſo zum 1. April viel umgezogen, und die Haus⸗ frau und Mutter bekommt ſchon jetzt eine reſpektable Gän⸗ ſehaut, wenn ſie daran denkt, wieviel ſie noch zu tun und vorzubereiten hat, bis die kräftigen„Ziehleute“ kommen, um die ganze Möbelherrlichkeit in den Wagen zu verla⸗ den und nach der neuen Behauſung zu verbringen. Dem ge⸗ ſtrengen Hausherrn iſt es ja ſchon längſt nicht mehr gemüt⸗ lich in der„alten“ Wohnung. Es ſind ja keine Teppiche, und das und jenes iſt ſchon eingepackt. Und dann denkt der Herr Papa an die vielen Ausgaben, die bevorſtehen und überlegt, ob es nicht doch beſſer geweſen wäre, wohnen zu bleiben. Aber da iſt nichts mehr zu machen. Und ſchließlich freut er ſich doch ebenfalls auf die neue Wohnung, die ja alle möglichen Vorzüge hat und viel ſchöner und günſtiger gelegen und viel moderner eingerichtet iſt. Und der Um⸗ zug, denkt er dann, iſt ſchließlich auch nicht mehr ganz ſo ſchlimm wie einſt— freilich wird man an gewiſſen Neuan⸗ ſchaffungen nicht vorbeikommen. Es gibt Dinge, die man einfach erneuern muß, weil ſie für die künftige Wohnung zu groß oder zu klein ſind, oder aus ſonſtigen Gründen nicht hineinpaſſen, außerdem aber will man in der„neuen“ Wohnung doch auch dieſes oder jenes neue Möbel⸗ oder Ausſtattungsſtück haben. Ja, das iſt nun einmal ſo, und deshalb zückt der Hausherr ſchließlich doch den Geldbeutel, denn er ſelber freut ſich doch auch auf die neuen Räume. Aber, ſo ſeufzt er, wenn es nur ſchon ſo weit wärel Dieſe vielen Unbequemlichkeiten und dieſe Unruhe vorher und nachher! Nun, auch das wird vorübergehen. Und wenn dann alles klappt, haben Hausherr und Hausfrau und Kin⸗ der ihre helle Freude an der Sache. Und das wird ſchon alles klappen, wenn man gut und richtig disponiert und nicht alles bis zum letzten Augenblick aufſchiebt. In dieſem Sinne: glücklichen Umzug und viel Glück im neuen Heim! Gedenktage 2 3. März 1842 Der franzöſiſche Schriftſteller Frederic de Stendhal (Marie Henri Beyle) in Paris geſtorben. 1868 Der Dichter und Nattonalſozialiſt Dietrich Eckart, Freund Adolf Hitlers, in Neumarkt(Oberpfalz) geb. 1918 Litauen erklärt ſich zum ſelbſtändigen Staat. 1938 Aufſtellung einer Donauflottille. Sonnenaufgang: 6.25 Uhr Sonnenuntergang: 18.41 Uhr rern tefer Marktberichte Mannheimer Geoßviehmarkt v. 21. März. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt waren aufgetrieben: 55 Ochſen, 166 Bullen, 283 Kühe, 164 Rinder, zuſammen 668 Stück Groß⸗ vieh; gegenüber der Vorwoche mit 757 Tieren ein Weniger von 89 Tieren. Die Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei unveränderter Höchſtnotiz für Ochſen zu 44,5 bis 46,5, Bullen 42,5 bis 44,5, Kühe 42,5 bis 44,5, Rinder 43,5 bis 45,5 Pfg.— Am Kälbermarkt waren 1004 (Vorwoche 1039) Tiere aufgetrieben. Flotter Marktverlauf. Unveränderte Höchſtnotiz von 60 bis 65 Pfg.— Am Schweinemarkt waren 2844(Vorwoche 1882) Tiere aufge⸗ trieben. Die Zuteilung erfolgte kontingentgemäß bei unver⸗ änderter Höchſtnotiz von 58,5 Pfg. VVT Gemeinnützige Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft e. G. m. b. H., Mannheim⸗Seckenheim. Am Donnerstag, 23. März, abends 8 Ahr findet in der Wirtſchaft„Zur Pfalz“ unſere diesjährige ordentliche Generalperſammlung ſtatt. Es iſt Pflicht der Mitglieder, reſtlos und püntztlich zu erſcheinen. Tages Ordnung: Geſchäftsbericht für 1938 Bericht des Prüfungsausſchuſſes des Aufſichtsrates Genehmigung des Jahresabſchluſſes 1938 Verteilung des Reingewinns für das Geſchäftsjahr 1938 Entlaſtung des Vorſtandes und des Auſſichtsrates Wahl von Aufſſichtsratsmitgliedern Satzungsänderung. Die Bilanz mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung liegt zur Einſicht der Mitglieder im Geſchäftszimmer auf. Mannheim⸗Seckenheim, 11. März 1939. Der Borſitzende des Aufſichtsrates: Weiler. VBerſommlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung 1898. Morgen Donnerstag Abend Training in der Schulturnballe zu den bekannten Zeiten für alle Aktiven. Wer am Sonntag mit nach Viernheim zum fälligen Berbandsſpiel fahren will, muß ſich ſpäteſtens dis Samstag deim Bereins führer Herdt meiden. Fahrpreis bin und zurück 70 Pfg. 1 n 90% Partei amtliche Mitteilungen. Bd M. 47171. Heute Mittwech Stuppen⸗Heimabend um 20 Uhr im Heim. Bd.-Werk Donnerstag, 23. März Glaube und Schönheit. Sieſe Woche ausnahmsweiſe am Donnerstag, nächſte Woche Erdal Zur Konfirmation g laßt Blumen sprechen ö M 22 Die größte Auswahl in Blatt- und Blütenpflanzen finden Sie in der gibt— 7 nicht uhcreme, ale endes bartngrel Peter Schvarz W Se schnell ſor meine Schuhe am Friedhof. Ladengeschäft: Ofenbargerstraße 28. Telefon 47287. Erdal Friſch Nordd. Saafkartoffeln vorrätig: Böhm's Allerfrüheſte Die Probe Evangel. Kir cherche. fällt morgen Donnerstag aus. Frühgold, Flava, Voran Oval gelbe, Achker ſegen. Mex. Schmich. Zur Konfirmation Hase Festweine Deutscher Rotwein, offen, Liter& 1. 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