. een N d Bezugspreis: Monatlich. 1.2, darch die Pest Mk. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgehelt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., an Textteil 80 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Sr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernfprecher Rr. 47218. Poſtſcheck⸗Koutm Kerlaruhe 78452. ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Dane far den Stadtteil Mm. Secken helm. N Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 2. 39: 1140 939. Jahrgang Das Verſailler Zwangsdiktat hatte in ſeinem Artikel 99 beſtimmt, daß das Reich auf das deutſche Memelland verzichten und es an die Entente ausliefern müſſe. Es wurde eine unter franzöſiſcher Leitung ſtehende Verwaltung einge⸗ richtet, aber am 15. Januar 1923 riß Litauen das Memel⸗ land an ſich: litauiſche Freiſchärler fielen ein und beſetzten es. Einen Monat ſpäter erkannte die Entente die Herrſchaft der Litauer über das deutſche Memelland an. Man erkannte den Deutſchen durch das Memelſtatut zwar Selbſtverwal⸗ tung zu, aber es iſt noch in aller Erinnerung, daß die Li⸗ tauer ſich um dieſe Zuſage nicht kümmerten. Das damals ohnmächtige Reich konnte den Memeldeutſchen nicht helfen. Erſt Adolf Hitler nahm ſich ihrer an und hat ihnen jetzt die volle Freiheit gebracht. 5 Das deutsche Memelland hat 2708 Quadratkilometer Gebietsumfang und 150 000 Einwohner. Die Hauptſtadt Memel mit rund 40000 Einwohnern iſt jetzt wieder die nördlichſte Stadt des Reiches, die ſie bis 1919 ſchon war. Die Stadt iſt eine uralte deutſche Siedlung, ſie iſt 1253 im Schutze eines Deutſchritter⸗Ordensſchloſſes entſtanden. Sie hat auch im Weltkrieg viel mitgemacht; im März 1915 iſt Memel von den Ruſſen geplündert worden, wenige Tage ſpäter rückten aber die deutſchen Befreier ein. In der Nach⸗ kriegszeit kamen dann die Drangſalierungen durch die Li⸗ tauer, bis der Führer Stadt und Land Memel jetzt für das Reich endgültig wiedergewann. Nach Tagen einer faſt unerträglichen Spannung iſt nun auch für das deutſche Memelland nach zwanzigjähriger Fremdherrſchaft der Tag der Freiheit angebrochen. Als um 8 Uhr morgens die Nachricht von der deutſch⸗litauiſchen Vereinbarung über die Rückgabe des Memellandes an das Reich bekannk wurde, ging ein unbeſchreiblicher Sturm dank ⸗ barer Freude durch das ganze Memelland. Der Glanz eines ſonnenüberſtrahlten Vorfrühlingstages liegt über Stadt und Land. Kurz nach 8 Uhr beginnen die Schiffsſirenen im Hafen zu heulen, und von allen Kirchen läuten die Glocken den Tag der Freiheit ein. Gleichzeitig er⸗ ſcheinen die erſten Hakenkreuzfahnen über den Häuſern Me⸗ mels. und nur wenige Minuten ſpäter bildet das ganze Land vom Nehrungsſtrand bis zur bisherigen Reichsgrenze bei Tilſit ein einziges Meer von Hakenkreuzfahnen. Wie auf ein Zauberwort ſind die grün⸗weiß⸗roten Memelfahnen 1 gegen das Banner Großdeutſchlands vertauſcht wor⸗ en. Nun wogen in dieſem ſtrahlenden Märzmorgen freudig bewegte Menſchenmaſſen durch die Straßen Memels. Es iſt das gleiche beglückende Gefühl, das gleiche dankbare Be⸗ kenntnis zu Volk, Reich und Führer, das wir genau vor einem Jahr in der Südoſtmark und im Herbſt im Sudeten⸗ lande erlebten. Nach zwanzigjährigen ſchweren Prüfungen, nach einem Selbſtbehauptungskampfe, der bis zur letzten Minute mit bewundernswerter Diſziplin durchgeführt wurde, hat nun auch in der Nordoſtmark deutſches Volks⸗ tum heimgefunden ins Großdeutſche Reich. Auf dem Marktplatz hat ſich gegen 9 Uhr eine rieſige Menſchenmenge zuſammengefunden, die immer wieder mit ſtürmiſchen Heilrufen dem Führer für ſeine Befreiungstat dankt. So legt ſich in einem noch nicht ganz faßbaren Glücks⸗ gefühl die Spannung der letzten Monate und Tage. Die Freiheitsglocken läuten! Der Landesdirektor für innere Angelegenheiten beim Memeldirektorium, Dr. Böttcher, teilt mit: „Der Gouverneur hat mir ſoeben erklärt, daß die likau⸗ iſchen Behörden keinerlei Machtbefugniſſe im Memelgebiet mehr haben. Poſt, Sender und Hafenbauamt uſw. unkerſte⸗ hen den Behörden-des Memelgebietes. Die Schauliſten(ii⸗ kauiſche Wehrorganiſation) werden an einzelnen Punkten der Skadt zuſammengezogen und ziehen dann mit Waffen unter Schutz der Memeler Organe zur Kaſerne, wo ſie enk⸗ waffnet werden. Nachdem ich die geſamte vollziehende Gewalt über das Memelgebiet übernommen habe, fordere ich die Bevölke⸗ rung des Memelgebietes auf, vollkommene Ruhe zu bewah⸗ zen und ſich zu keinerlei Ausſchreitungen hinreißen zu laſ⸗ ſen. Wir haben bisher Disziplin bewahrt und werden dieſe bewahren bis zum letzten Augenblick. Den Anweiſungen der Polizei ſowie des als Hilfspolizei eingeſetzten Ordnungsdien⸗ ſtes iſt unbedingt Folge zu leiſten. Der bisherige litau⸗ iſche Sender Jacken in Memel ſendet von nun an in eutſcher Sprache und wird unſere Bekanntmachun⸗ gen laufend veröffentlichen. Soweit der Sender Jacken noch Veröffentlichungen in litauiſcher Sprache bringt, geſchieh dies mit meinem Einverständnis“. Die Beſetzung ſämtlicher bisher unter litauiſcher Ver⸗ waltung ſtehender Stellen durch die Memelländiſche Lan⸗ despolizei ſowie durch die SA und den Ordnungsdienſt hat ſich mit bewundernswerter Präziſion und ohne den gering⸗ ſten Zwiſchenfall vollzogen. Die notwendigen Aktionen wa⸗ ren bereits in den Mittagsſtunden beendet. 5 Die Landespolizei beſchlagnahmte die Waffen der litau⸗ chen Wehrorganiſationen. Der memeldeutſche Ordnungs⸗ dienſt beſetzte u. a. das Poſtamt, die SA das geſamte Ha⸗ engebiet, den Rundfunkſender ſowie die Boote der Hafen⸗ polizei. Die SA hat ferner ſämtliche Aemter und Dienſt⸗ ſtellen der Kuriſchen Nehrung beſetzt. Ueberall vollzog ſich die Aktion unter dem grenzenloſen Jubel der Bevölkerung. Vor allem bei der armen Fiſcherbevölkerung auf der Neh⸗ rung kam die Freude über die Heimkehr ins Reich in rüh⸗ vender Weiſe zum Ausdruck. t des Memeſaudes Plätzen ſtehen Me Donnerstag, den 28. März 1939 Das feſtlich bewegte Bild des glücklichen Memel ſteigert ſich noch von Stunde zu Stunde. Die geſamte Bevölkerung hat ihre Wohnungen verlaſſen und ſich auf die Straße be⸗ geben. Sämtliche Betriebe und Geſchäfte ſind geſchloſſen. Es gibt keinen Memeldeutſchen, der noch zu Hauſe oder im Büro ſitzen könnte. Auch die Kinder haben ſchulfrei. Durch die Straßen der Stadt marſchieren ſingende Kolon⸗ nen. Es ſind die Stürme des memeldeutſchen Ordnungs⸗ dienſtes und der SA, ferner marſchieren der BDM und die übrigen Gliederungen der Bewegung ſowie die Gefolgſchaf⸗ ten der größeren Betriebe. Das alles vollzieht ſich völlig ſpontan und dennoch mit einer hervorragenden Ordnung Und Diſziplin. Beſonders hervorzuheben iſt die Tatſache, daß die feſt⸗ liche Freude der Memeldeutſchen trotz der ſchweren Jahre der Vergangenheit durch keinerlei Haßgefühle gegen die litauiſche Minderheit getrübt wird. Nirgends iſt es auch nur zu der geringſten Unfreundlichkeit gegenüber den Litauern gekommen. Allerdings haben auch die verant⸗ wortlichen litauiſchen Stellen bisher loyales Ver⸗ ſtändnis für die Erforderniſſe der Stunde bewieſen. Das in Memel bisher garniſonierte litauiſche In⸗ fanterie⸗Regiment hat bereits während des geſtri⸗ gen Tages mit dem Abtransport von Material nach Groß⸗ litauen begonnen. Die Vorbereitungen zum Abmarſch der Truppen wurden heute fortgeſetzt. Der bisherige litauiſche Gouverneur des Memellandes, Gailius, hat die litauiſche Minderheit im Memel⸗ land in einem Aufruf aufgefordert, Ruhe und Ordnung zu bewahren und ſich von allen Haßgefühlen fernzuhalten. Wie der bisherige litauiſche Gouverneur dem Memel⸗ direktorium mitteilte, werden ſämtliche im litauiſchen Heer dienenden Memeldeutſchen auf ſchnellſtem Weg in die Heimat entlaſſen werden. Befreiungsbriefmarken in Memel. „Die Memeler Poſt hat von Mittwoch an die bisherigen litauiſchen Briefmarken mit dem Ueberdruck„Memelland iſt frei!“ verſehen. Fluchtartiger Abzug der Juden Am frühen Morgen waren bereits zwei Züge aus Me⸗ mel ausgelaufen, die von Juden überfüllt waren; abends uvor hatte ebenfalls ein Zug Memel verlaſſen, der ſo von Juden überfüllt war. daß die Fahrgäſte zum Teil auf den Trittbrettern ſtanden. Die Bevölkerung Memels gab dieſen jüdiſchen Schmarotzern, unter deren Einfluß ſie ſahrzehnte⸗ lang gelitten hatte, am Bahnhof den Abſchied. Tauſende von Menſchen hatten ſich auf die Kunde von der großen Flucht der Juden am Bahnhof eingefunden, und die zahl⸗ reichen Taxis, die ankamen, bepackt mit Hausgeräten, Bett⸗ zeug uſw. wurden mit allerlei luſtigen Zurufen begrüßt. Sprechchöre bildeten ſich auf dem Bahnſteig, die den Juden 9„Wir wünſchen gute Reiſe auf Nimmerwieder⸗ ehen!“ oder„Fahrt zu Abraham!“ uſw. Während der gan⸗ zen Nacht konnte man beobachten, wie Leiter wagen und andere Fahrzeuge bepackt mit jüdiſchem Eigentum aus den Straßen der Stadt verſchwanden. Eine gewaltige Flucht hat eingeſetzt. und auch auf den Banken hat ſich das bemerk⸗ bar gemacht, denn geſtern und vorgeſtern hoben zahlreiche Juden ihre Sparguthaben ab. Ein Akt der Gerechtigkeit Dr. Neumann empfing am Vormittag des hiſtori⸗ ſchen 22. März den Sonderberichterſtatter des Deutſchen Nachrichtenbüros. Dr. Neumann ſtand auf dem Balkon des Hauptquartiers der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Memel und ſah mit leuchtenden Augen, wie unten in end⸗ loſem Zuge und ſtrahlendem Sonnenſchein unter wehenden Hakenkteuzfahnen Memels Jugend ſingend an ihm vor⸗ überzog. „Dieſer Tag“, ſo ſagte Dr. Neumann,„iſt der Abſchluß von 20 Jahren kiefſter Demütigungen. Verſailles iſt nun 10ſt hier ausgelöſcht und ein Akt der Gerechtigkeit hat ſich vollzogen.“ Dr. Neumann ging dann auf die künftigen Bezie⸗ ungen zum litauiſchen Volke ein.„Wir Memel⸗ eutſchen“, ſo ſagte Dr Neumann,„nehmen die 1 des litauiſchen Miniſterkabinetts mit Genugtuung auf un leben in der Hoffnung, daß nach der moraliſchen und ma⸗ teriellen Wiedergutmachung der Weg frei ſein wird für eine aufrichtige Zuſammenarbeit mit dem litauiſchen Staat und dem litauiſchen Bauernvolk.“ Angeheurer Jubel in Tiiſit Als in den frühen Morgenſtunden in Oſtpreußen die Meldung bekannt wurde, daß das deutſche Memelland nun endgültig in das Reich heimkehrt, da verbreitete ſich dieſe Nachricht wie ein Lauffeuer. Spontan iſt 50 den öffentli⸗ chen Gebäuden und auf Aa die Fahne des Groß⸗ deutſchen Reiches gehißt worden Ueberall auf Straßen und chen mit frohen, dankbaren Geſichtern beiſammen, deren einziges Geſprächsthema die Befreiung des Memellandes iſt. In 1 e 8 und in der ganzen Provinz fällt der Unterricht in den Schulen auf die freudige Nachricht hin aus. Ganz beſonders groß iſt die Freude in der oſtpreußi⸗ ſchen Grenzſtadt Tilſit. In den Geſchäften wird nicht mehr bedient, und auf den Wochenmärkten ſtehen Käufer und eee Nr. 70 Verkäufer und denken nicht mehr daran, ihre Einkäufe zu erleſügen. Spontan begibt ſich die Tilſiter Bevölkerung zu der gewaltigen Luiſenbrücke, jener Brücke über die Memel, die bisher unſere Brüder und Schweſtern im Memelland von uns trennte. Singend zieht die Tilſiter Jugend über dieſe Brücke hin ins Memelland. In Memel haben die litauiſchen Poſten und Zollbehör⸗ den ihren Dienſt bereits eingeſtellt. Die Grenze iſt wegge⸗ wiſcht, und auch jenſeits des Stroms herrſcht unbeſchreibli⸗ cher Jubel. Es iſt ein Ausdruck der Dankbarkeit, daß die lange gehegten Wünſche nun endlich in Erfüllung gegan⸗ gen ſind. Ruhige Aufnahme in Litauen Kowno, 22. März. Die Nachricht von der Rückgabe des Memellandes an Deutſchland hat in Kowno keine be⸗ ſonde re Ueberraſchung hervorgerufen. Die Regie⸗ rungserklärung, durch die eine ſeit Tagen bemerkbare, durch tendenziöſe Auslandsnachrichten geförderte Spannung ge⸗ löſt wurde, hat eher beruhigend gewirkt. Das Ge⸗ ſchäftsleben geht wieder ſeinen normalen Gang. Ein ſtar⸗ ker Zuſtrom von Juden, die eiligſt das Memelgebiet verlaſſen, macht ſich in den Bahnen und auf den Straßen bemerkbar. Zuſtimmung der Signatarmächte Ueber den Verlauf der Beratung der litauiſchen Regie⸗ rung am Dienstag und der darauffolgenden diplomatiſchen Aktion wird hier noch im einzelnen folgendes bekannt: Der Sejm mußte ſich ſeit 18 Uhr für eine Geheimſitzung bereithalten, wurde aber von 19 bis 21 Uhr vertagt. Um 22 Uhr erſchienen der Miniſterpräſident Mironas und der Außenminiſter Urbſys im Sejm und berichteten ausführ⸗ lich über die Lage. Um dieſe Zeit hatte der erweiterte Mi⸗ niſterrat grundſätzlich ſeine Stellungnahme getroffen. In⸗ zwiſchen waren auch die Signotarmächte der Memelkonven⸗ tion, England und Frankreich, von der Stellung⸗ nahme der litauiſchen Regierung unterrichtet und um ihre Auffaſſung gebeten worden. Beide erklärten, daß ſie zur Schaffung der ſuriſtiſchen Baſis im Falle, daß Litauen ſich mil den deulſchen Jorde⸗ rungen einverſtanden erkläre, keine Gegenſchritte unkerneh⸗ 0 1 alſo ſich den likauiſchen Standpunkt zu eigen machlen. Die litauiſche Abordnung in Berlin Die litauiſche Abordnung, beſtehend aus dem Außen⸗ miniſter Urbſys als Leiter, dem Rechtskonſulenten im Au⸗ ßenminiſterium für Memelangelegenheiten, Dozent Petkevi⸗ ſius, dem Dozenten und Rechtsberater des Staatsrates, Kri⸗ vickas, begab ſich gegen 2 Uhr mit einem Sonderflugzeug nach Berlin. In Berlin ſchloſſen ſich dieſer Abordnung der litauiſche Geſandte und der litauiſche Militärattachee an. 8 Flaggen heraus! Berlin, 22. März. Der Reichsminiſter des Innern und der Reichsminiſter fuͤr Volksaufklärung und Propaganda geben bekannt: Das Memelland iſt frei! Aus dieſem für jeden Deul⸗ ſchen erhebenden— flaggen alle ſtaaklichen und kommnu⸗ nalen Verwaltungen, die Körperſchaften, Anſtalken und Skif⸗ kungen des öffenklichen Rechts und die 9 amte Bevölkerung Großdeukſchlands ab ſofort bis einſchließlich Donnerskag, den 23. März. Oer Eindruck in Polen Warſchau, 22. März. Die Warſchauer Preſſe ſteht ganz im Zeichen der Ereigniſfe im Memelland. Das Regierungs⸗ blatt„Dobre Wieczor“ unterſtreicht in ſeinem Bericht die diſziplinierte Haltung der Memeldeutſchen, die die Litauer unbehindert aus dem Gebiet abziehen ließen. Nach der Be⸗ kanntgabe des Abtretungsbeſchluſſes durch die litauiſche Re⸗ gierung habe das geſamke Memelgebiet im Nu auf den Bei⸗ nen geſtanden Im Handumdrehen ſeien ſämtliche Häuſer mit Hakenkreuzfahnen geſchmückt geweſen. Ein einziger Wald von Fahnen erſtrecke ſich jetzt durch das ganze Me⸗ melgebiet bis an die oſtpreußiſche Grenze.! Lettlands Stellungnahme Neufrale Haltung wie bisher. Riga, 22. März. Wie aus einer amtlichen Mitteilung der Lettiſchen Telegraphenagentur hervorgeht, iſt das Ler⸗ tiſche Kabinett zu einer Sitzung zuſammengetreten, auf der der Außenminiſter über die Ereigniſſe in Mitteleuropa und ihren Widerhall in der internationalen Politik berichtete. Im Endergebnis der Ausſprache über die allgemeine po⸗ litiſche Lage gelangte das lettiſche ktabinett zu dem einſtim⸗ migen Enkſchluß, daß ungeachtet der neuen Juſpitzung der internationalen Beziehungen die bisherige neutrale Hal- tung Lettlands und die unabhängige Polllik am beſten den Staats- und Volksintereſſen Lettlands enkſpreche.“ Der Führer auf dem Weg nach Memel Berlin, 23. März. Der Führer hal ſich am Mittwoch abend in Swinemünde an Bord des Panzerſchiffes„Deutſch⸗ a land“ begeben, um die Fahrt nach Memel anzutreten. Memel. Der Führer iſt am Donnerstag Vormittag gegen 10 Uhr vor Memel eingetroffen. Das Panzerſchiff Deutſchland liegt zwiſchen den eingeſetzten Verbänden der deutſchen Kriegsſchiffe auf der Reede von Memel. 3 ö C Oer Reichsprotektor Dem Führer unmittelbar unkerſtellt. Berlin, 23. März. In einer Verordnung zum Erlaß de⸗ Führers über das Protektorat Böhmen und Mähren vom 22. März 1939 wird beſtimmt: J. Der Reichsprotektor in Böhmen und Mähren iſt der alleinige Repräſentant des Führers und Reichskanzlers und der Reichsregierung im Protektorat. Er unterſteht dem Jührer und Reichskanzler unmittelbar und erhält Weiſun⸗ gen nur von ihm. II. Zentralſtelle zur Durchführung des Erlaſſes des Füh⸗ rers und Reichskanzlers über das Protektorat Böhmen und Mähren iſt der Reichsminiſter des Innern. Die Oberſten Reichsbehörden haben bei allen Maßnahmen, die das Pro⸗ tektorat betreffen, insbeſondere bei dem Erlaß von Rechts⸗ vorſchriften und bei Organiſationsmaßnahmen das Einver⸗ nehmen mit der Zentralſtelle herbeizuführen. Ausführungsvorſchriften zu Ziffer J behält ſich der Füh⸗ rer und Reichskanzler vor. Ausführungsvorſchriften zu Zif⸗ fer U erläßt der Reichsminiſter des Innern. Auf Vorſchlag des Reichsminiſters des Innern hat der Führer den Staatsſekretär Dr. Stuckart zum Leiter der Zentralſtelle zur Durchführung des Erlaſſes über das Pro⸗ tektorat Böhmen und Mähren im Reichsminiſterium des Innern beſtellt. Einheitliches Zollgebiet Neues Zollgeſetz für Großdeulſchland ab 1. April. Berlin, 22. März. Im Reichsgeſetzblatt wird das am 1. April in Kraft kretende neue Jollgeſez vom 20. März 1939 veröffenklicht. Mit der Einführung des neuen Jollrechts, deſſen Ausarbeitung ſofork nach der Eingliederung Oeſter⸗ reichs in Angriff genommen wurde, wird ein überaus be⸗ deukſamer Schritt zur Herſtellung der Rechkseinheit Groß⸗ deutſchlands getan. Die Zollgrenzen zwiſchen dem Alkreich, dem Lande Oeſterreich und den ſudelendeutſchen Gebieten, die bisher wegen der Verſchiedenheit der Jollſätze und des Zollverfahrens noch aufrechterhalten werden mußten, mii ihren Berkehrshemmungen fallen. Das neue Zollgeſetz enthält in ſtraffer ſyſtematiſcher Ordnung und knappſter Form in 113 Paragraphen die Vorſchriften von grundſätzlicher Bedeutung. Alles andere iſt den Durchführungsvorſchriften der Allgemeinen Zollord⸗ nung und den Sonderzollordnungen vorbehalten. Das neue Zollgeſetz enthält keine Strafvorſchriften mehr. Die Straf⸗ vorſchriften des Vereinszollgeſetzes über den Bannbruch wer⸗ den in die Reichsabgabenordnung übernommen, ſo daß dieſe nunmehr das geſamte Zollſtrafrecht enthalten wird. In⸗ haltlich ſteht das neue Zollrecht auf den Schultern des bisherigen Zollrechts des Altreichs, wie es ſich in den ſie⸗ ben Jahrzehnten des Beſtehens des Vereinszollgeſetzes in Praxis und Rechtſprechung entwickelt hat. Mancher Rechts⸗ gedanke iſt dem öſterreichiſchen Zollgeſetz entnommen, das in Form und Inhalt auf einen gemeinſamen deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Zollgeſetzentwurf zurückgeht, der in den Jahren des Weltkrieges in Salzburg ausgearbei⸗ tet wurde. Das bisherige Zollrecht des Altreichs und Oeſter⸗ reichs zeichnete ſich durch den Geiſt des Wohlwollens gegenüber der Wirtſchaft und das Beſtreben aus, der Wirtſchaft nur ein Mindeſtmaß unerläßlicher Bindun⸗ gen gufzuerlegen. Daran hält das neue Zollrecht feſt. Es bringt darüber hinaus der Wirtſchaft mancherlei Er⸗ leichterungen, z. B. die Möglichkeit, Zollgut, insbeſon⸗ dere verdorhenes Zollgut zur Vermeidung der Zollbelaſtung unter Zollaufſicht vernichten zu laſſen⸗ Die kurze Friſt zwiſchen der Veröffentlichung des neuen Rechts und ſeinem Inkrafttreten ſtellt hohe An⸗ forderungen nicht nur an die Beamten der Reichsfi⸗ nanzverwaltung, ſondern auch an die Wirtſchaft. Sie müſ⸗ ſen getragen werden in dem Bewußtſein, daß der alsbal⸗ dige Fortfall der Zollgrenzen innerhalb des Reiches eine 1 politiſche und wirtſchaftliche Notwendigkeit Gegen die Kolonialſchuldlüge Der deuiſche Rechtsanſpruch. Berchtesgaden, 22. 555 Auf dem Lehrgang der höhe⸗ ren Verwaltungsbeamten Bayerns ſprach Reichsſtatthalter General Ritteryon Epp über die Kolonialfrage. Er er⸗ innerte daran, daß die Kolonien im Weltkriege teilweiſe un⸗ ter Mißachtung der ſogenannten Kongoakte angegriffen und in Verſailles weggenommen wurden. England habe von Anbeginn an den deulſchen Kolonial⸗ forderungen mißgünſtig gegenübergeſtanden und ſchließlich auch die Wegnahme der Kolonien durchgeſetzt, obwohl in den 14 Punkten Wilſons, die als Grundlage des Friedensſchluf s dienen ſollten, eine„gerechte Verkeilung des Kolonial⸗ iges“ verſprochen wurde. Jur Begründung der Weg⸗ nahme unſerer Kolonien habe man die infame Kolonial- cue erfunden Dieſe Lüge ſei heute aber als ſolche er ⸗ dunt und werde eu von unſeren Kolonjalgegnern nur noch in den ſeltenſten Fällen ins Treffen geführt. Dagegen habe man andere Gründe hervorgeholt, und 17 5 vor allem folgende: 1. Man könne die Eingeborenen n den deutſchen Kolonien nicht wie eine Ware verhandeln, 2. die koloniale Tätigkeit ſei mit der deutſchen Auffaſſung der Raſſenfrage unvereinbar, und 3. deutſche Kolonien wi⸗ derſprächen den ſtrategiſchen Notwendigkeiten der anderen Mächte. Auf die erſte und dritte Frage habe der Führer in ſei⸗ ner großen Rede vom 30. Januar bereits die gebührende Antwort erteilt. Die Raſſenfrage ſei in erſter Linie von den Pence Drahtziehern aufgeworfen worden, die 77 75 von en„armen Eingeborenen“ ſprächen, ſich aber ſelbſt mein⸗ ten, denn die Eingeborenen ſeien durchaus. e und Deutſchland würde gerade durch ſeine Raſſengeſetzge⸗ bung das Eigenleben der Eingeborenen ſchützen. Politiſches Allerlei Der mähriſch⸗ſchleſiſche Landesausſchuß. Der mähriſch⸗ſchleſiſche Landesausſchuß trat zu einer Sitzung W Landespräſident Dr. Cerny teilte offt⸗ tell die Eingliederung des Landes Mähren als Protektorat 1 das Reich mit und gedachte dabei des Schöpfers des Großdeutſchen Reiches. Er betonte, daß es eee ſei, gegenwärtig mit geſteigertem Bemühen und in harmoniſcher Bekräftigung der Achſenpolitik Entſchließung des Faſchiſtiſchen Großen Rates. Rom, 22. März. Der Große Rat des Faſchismus hat in ſeiner Sitzung, die bis 0,30 Uhr dauerte, nach einem eingehenden Vericht Muſſolinis über die internationale Lage in einer Aus⸗ ſprache, an der ſich Außenminiſter Ciano, Balbo, de Bono, de Vecchi, Grandi, Farinacci, Bottai und Starace beteilig⸗ ten, folgende Entſchließung angenommen: „Der Große Rat des Faſchismus erklärt angeſichts der Drohung mit der Bildung einer dem Bolſchewismus verbün⸗ deten Einheitsfront der Demokratien gegen die autorikären Skaaten— einer Einheitsfront, die nichk Friedens- ſondern Kriegsbringer iſt— daß die Vorgänge in Mitteleuropa ihren Arſprung im Verſailler Berkrag haben und bekräf⸗ tigt gerade in dieſem Augenblick ſeine volle Zuſtimmung zur Politik der Achſe Rom— Berlin.“ Die namhafte norditalieniſche Zeitung„Regime Fa⸗ ciſta“ ſchreibt zu dieſer Erklärung, der Große Rat bekräf⸗ tige bedingungslos ſeine Solidarität mit Deutſchland. Ita⸗ lien habe zu den Ereigniſſen ſeine vollſte Zuſtimmung ge⸗ geben, weil es, wenn es ſich in der Lage Deutſchlands be⸗ funden hätte, auf genau die gleiche Weiſe gehandelt haben würde. Der in Verſailles geſchaffene Unſinn, der zulange gedauert hatte, habe kein anderes Ende haben können. Die großen Demokratien wüßten, daß Italien ihrem kriegeri⸗ ſchen Getue keinen Glauben ſchenke. Die engliſche Ju⸗ gend widerſetze ſich der Militärdienſtpflicht. Die letzten britiſchen Machenſchaften, Polen, Jugoflawien, Holland, Belgien und ſogar Skandinavien in eine Panik zu ſtürzen, ſeien zu ſehr mit Unſinnigkeit getränkt geweſen, als daß ſie Erfolg haben könnten. Die haarſcharfen Erklärungen des Reiches hätten dieſe Bemühungen abgeſchnitten. Die fran⸗ zöſiſche Jugend ſei geneigt, ſich an Gott und den Teu⸗ fel zu wenden, um nicht in den Krieg zu müſſen. Ueber die zweifelhafte Streitmacht der Sowjetunion müſſe heute jeder unterrichtet ſein; ſie denke nicht im geringſten daran, zum Kreuzzug aufzubrechen. Kollektivhetze zuſammengebrochen a Londoner Einkreiſungsplan geſcheiterk. 5 London, 22. März. Nachdem der Gerüchtemacherei über Rumänien der Bo⸗ den entzogen iſt, macht ſich in der Londoner Preſſe eine leichte Beruhigung bemerkbar, die ſich bereits auch in einer gewiſſen Erholung an der Börſe zeigte. Das aktuelle In⸗ tereſſe der Blätter konzentriert ſich auf die Memelfrage. Es wird darauf hingewieſen, daß ſelbſt die litauiſche Regierung die Entwicklung der memelländiſchen Frage in deutſchem Sinne für unvermeidlich gehalten habe. Was die Anſtren⸗ gungen der britiſchen Regierung, die für die Abgabe einer gemeinſamen Erklärung der demokratiſchen Mächte gemacht werden, angeht, ſo verraten die Blätter im Hinblick auf die Reſerviertheit der Sowjets nach der Ablehnung ihres Kon⸗ ferenzvorſchlages durch die britiſche Regierung eine gewiſſe Ernüchterung, die durch die zögernde Haltung anderer Mächte nur noch unterſtrichen wird.„Daily Herald“ ſtellt Bt daß man über das endgültige Ergebnis der britiſchen nitiative hinſichtlich einer Mächteerklärung noch nichts Zuverläſſiges ſagen könne. Im„News Chronicle“ ſtellt Vernon Bartlett die„be⸗ dauernswerke Tatſache“ feſt, daß die Regierungen, bei de⸗ nen England wegen einer Erklärung der„Friedensmächte“ ühler ausgeſtreckt habe, offenbar die britiſchen den deut⸗ chen Berſicherungen nicht vorzögen. In zahlreichen Lon⸗ oner Botſchaften und Geſandtſchaften beſtehe leider der Verdacht, daß all dieſes Gerede nicht viel mehr ſei als ein Verſuch, die Kritik zu beſchwichtigen, und zwar durch ein Jurſchauktragen von Aktivität durch Regierungsvertreter, von denen einige es immer noch vorzögen, ſich mit Hitlers Deutſchland als mit Stalins Rußland einzulaſſen. Der politiſche Korreſpondent des„Daily Expreß“ ſtellt feſt, daß der Anſchluß Memels von der britiſchen Re⸗ gierung nicht als ein Grund für eine Aktion angeſehen werde. Aus den Leitartikel⸗Betrachtungen der Londoner Mor⸗ enblätter ergibt ſich im übrigen mit ziemlicher Deutlich⸗ eit, daß der Kollektivplan in der britiſchen Oeffentlichkeit keineswegs ungeteilten Beifall findet. Der Premierminiſter, der früher der Führer der Verſöhnungspartei geweſen ſei, werde jetzt der Führer der Partei der kollektiven Sicher⸗ heit. Demgegenüber habe Lord Arnold eine mutige Rede gehalten und habe ſich nicht gefürchtet, eine unpopuläre Haltung einzunehmen. Petain muß warten Vom Franco noch nicht empfangen. Paris, 23. März. Der„Matin“ läßt ſich aus Hendaye melden, daß der franzöſiſche Botſchafter in Spanien, Mar⸗ ſchall Petain, bisher ſein Beglaubigungsſchreiben noch nich in Burgos überreicht habe, niemand könne auch ſagen, au welchem Tage er von General Franco empfangen werde Als Gründe für dieſe Verzögerung führt der„Matin“ die Schneeverwehungen auf der Straße von San Sebaſtiar nach Burgos und die Tatſache an, daß die Eiſenbahnverbin⸗ dungen einzig und allein den militäriſchen Transporter vorbehalten ſeien. Das Blatt will jedoch dieſe Gründe nicht als ernſthaff für die Verzögerung der Ueberreichung des Beglaubigungs⸗ ſchreibens durch Märſchall Petain anſehen. Das Blakt deu⸗ tei bereits an, daß man von gewiſſen bedauerlichen Kund gebungen gesprochen habe, glaubt aber ſchließlich, daß die wirkliche Schwierigkeil, für die man eine Löſung finder müſſe, in der Forderung der Burgosregierung auf Ueber gabe der in Bizerta interniertken roten Kriegsflotte liegt. Das erlogene„Altimatum“ London zur Wahrheit gezwungen. London, 23. März. In 5 mehrerer Anfra⸗ gen gab Innenminiſter Hoare am Miktwoch im Namen Chamberlains im Unterhaus eine Erklärung über die deutſch-rumäniſchen Wirkſchaftsverhandlungen ab. Die ru. mäniſche Regierung habe amtlich in Abrede geſtellt, daß im Laufe der Verhandlungen deutſcherſeits irgendein Allima⸗ kum geſtellt worden ſei. d Als der Labour⸗Abgeordnete Wedgwood am Mittwoch im Unterhaus die Anfrage ſtellte, ob die Regierung beab⸗ 4 e,„wirtſchaftliche und militäriſche“ Generalſtabsbe⸗ prechungen mit den Vereinigten Staaten aufzu⸗ nehmen, um ſicherzuſtellen, daß amerikaniſche Lieferunger im Falle eines Krieges an England und ſeine Verbündeter durchgeführt würden, antwortete im Namen des abweſen⸗ Stalin wäre geſtürzt wor den Wenn er ſeine Gegner nicht beſeitigt hätte. Moskau, 23. März. Der 18. bolſchewiſtiſche Parteikon⸗ greß wurde beendet. Den Abſchluß des Kongreſſes bildeten die„Wahlen“ der Zentralorgane der Partei, alſo vor allem des Zentralkomitees. Die Mitgliedſchaft oder Anwartſchaff auf das bolſchewiſtiſche Zentralkomitee wird auch heute noch als Vorſtufe zur höchſten Macht im Sowjetſtaate angeſehen wenn gleich ſich gerade in den letzten Jahren die Diktatm Stalins oft genug auch gegen die Parteiorganiſation ge⸗ wandt hat. Wie furchtbar die„Säuberung“ der letzten Jahre gerade unter dieſer höchſten Parteiverkretung gewütet hal, geh ſchon daraus hervor, daß nur noch 16(von insgeſamt 71 Mitgliedern des bisherigen(1934 gewählten) Zenkralkomi. tees in dem neugebildeten Gremium vertreten ſind. Würde man alſo emnem Augenblick lang annehmen, daß in dieſen Parteibehörde wirklich die„innerpolitiſche Demokratie“ herrſcht, deren ſich Stalin ſo gern rühmt. ſo beſtände kein Zweifel daran, daß Stalin und ſeine Mitarbeiter von dem bisherigen Zentralkomitee mit einer Skimmenmehrheit von 55 zu 16 hätte geſtürzt werden müſſen. In Wirklichkeit hal jedoch Stalin rechtzeitig dafür Sorge getragen, die ihm nich genehmen vier Fünftel der Mitglieder des Zentralkomitees ſämklich zu enkfernen. Beſondere Beachtung verdient der Umſtand, daß auch der bekannte frühere GPll⸗Gewaltige Jeſcho w, der be⸗ reits am Parteikongreß nicht mehr teilgenommen hat, ſei⸗ nen Sitz im Zentralkomitee verloren hat was als Zeichen ſeiner endgültigen Ungnade gedeutet werden muß. Deutliche Antwort Japans Tokio, 22. März. Der Sprecher des japaniſchen Außen⸗ amtes erklärte auf eine Anfrage von amerikaniſcher Seite, welche Stellung Japan in den ſchwebenden europäiſchen Fragen einnehme, nachdem England, USA und Frankreich ihre Haltung bereits feſtgelegt hätten, daß Außenminiſter Arita der deutſchen Reichsregierung durch Bot⸗ ſchafter Oſhima anläßliche der Löſung der tſchechiſchen Frage eine Glückwunſchadreſſe übermittelt hätte. Dieſe Adreſſe iſt, ſo erklärte der Sprecher weiter, ein Zeichen der Sympathie und Anerkennung gegenüber Deutſchland. Gefährliche deuiſche Koloniſten London, 23. März. Kolonialminiſter Maxdonald er⸗ klärte im Unterhaus, daß die britiſche Regierung eine Ver⸗ ſtärkung der Streitkräfte im britiſchen Mandatsgebiet Ka⸗ merun erwäge, da die Zahl der deutſchen Staatsangehöri⸗ gen die der britiſchen in dieſem Gebiet übertreffe.() N Kurzmeldungen Berlin. Zur Werbung von Arbeitskräften für einen Ein⸗ ſatz im bisherigen Reichsgebiet ſind im Protektorat Böhmen und Mähren allein die von dem Heeresgruppenkom⸗ mando XVI beauftragten Perſonen beſtimmt. Dr. Ley fährt nach Rom Jur ZIwanzigjahrfeier des Faſchismus. Berlin, 23. März. Im Auftrag des Führers begibt ſich, wie die RS meldet, der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP, Dr. Ley, am Donnerstag von Berlin nach Rom, um dort in Gegenwart des Duce an den anläßlich des 20⸗ jährigen Beſtehens des Faſchismus ſtattfindenden großen Feierlichkeiten teilzunehmen. Den Reichsorganiſationsleiter der NSDAP begleitet auf dieſer Reiſe eine Abordnung der Partei, die aus folgenden Perſönlichkeiten beſteht: 8 Die Gauleiter Grohe und Koch, // Obergruppenführer Krüger, SA⸗Obergruppenführer Kaſche und Reichshauptamtsleiter Marrenbach. 5 i Dr. 1 59 wird aus Rom ſo rechtzeitig zurückkehren, daß er noch an den großen Schlußveranſtaltungen der von ihm einberufenen Kreis⸗ und Gauamtsleitertagung auf der Or⸗ densburg Sonthofen teilnehmen kann. Zwei Landesverräter hingerichtet Berlin, 23. März. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksge⸗ richtshof teilt mit: Der Volksgerichtshof hat am 30. Novem⸗ ber 1938 den 48 jährigen Kaufmann Johannes M t Ko lajewſki und deſſen 22jährigen Sohn Fritz Mikola⸗ jewſki, beide aus Küſtrin, wegen Landesverrats zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilt. Beide Verurteil⸗ ten ſind Mittwoch hingerichtet worden. Johannes Mikolajewſki wurde durch ſeinen im Ausland lebenden Bruder dem Nachrichtendienſt dieſes Staates zu⸗ geführt. Auf das Anſinnen der ausländiſchen Spionage⸗ werbe, geheimzuhaltende Nachrichten über die Anlagen der deutſchen Landesverteidigung unter Mißbrauch der Dienſt⸗ ſtellung ſeines Sohnes gegen Entgelt zu verſchaffen, ging Badge e Mikolaſewfki bereitwillig ein, Fritz Mikolajewſki, der die landesverräteriſche Tätigkeit ſeines Vaters kannte, hat dienſtlich erlangte Kenntniſſe von deutſchen Verteidi⸗ Nische dune an ſeinen Vater und durch ihn dem auslän- iſchen Nachrichtendienſt preisgegeben. Vater und Sohn haben dafür den ehrloſen Tod des Landesverräters erlit⸗ ten. 8 paris. Das Marmeminiſtertum gibt bekannt, daß einer Anweiſung des Marineminiſters zufolge, vier Torpedoboote des Abſchnitts 1939 und 1938 A des Bauprogramms auf Kiel gelegt werden Die Schiffe werden einen Tonnengehal von je 1772 Tonnen haben. Paris. In Oran iſt, aus Alicante kommend, ein 1 ſcher Dampfer mit 873 rotſpaniſchen Flüchtlingen an Vor eingetroffen. Ueber das Schickſal der Flüchtlinge iſt noch nichts entſchieden. ab Wieder ein Rieſenbrand in Marſeille. In einer Le⸗ bensmittelfabrik in Marſeille brach abends Feuer aus, das durch ſtarken Nordwind ein rieſiges Ausmaß angenommen hat. Newyork. Die ganze amerikaniſche Preſſe verfolgt auf merkſam die Verſuche Englands, einen deutſchfeindlichen Block zu bilden. Dabei kommt bemerkenswerterweiſe ein N Wunſch nach Iſolierung der USA zum Aus“ ruck. Montreal. Nach kanadiſchen Zeitungsmeldungen vrote⸗ 955 zahlreiche große Verbände und Vereinigungen dei rovinz Quebec in einem Telegramm an den Premier miniſter gegen ſede Teilnahme Kanadas an auswärtigen Verwicklungen. Tokio. Der japaniſche Geheime Staatsrat billigte unte! dem Vorſitz des Katſers den Abschluß des ſapaniſch⸗italten — den Kanzlers ein Vertreter der Regierung mit einem chen Kulturabkommens das in ähnlichem Rahmen gehal ebereinſtimmung am gemeinſamen Werk zu arbeiten. Nein. f t, wie das deutſch⸗ſapaniſche Kulturabkommen. ———— are———.——————— 9— 5 2————— S e. — Deen n r d eee r F Wf Aus der Geſchichte gelernt Rede Dr. Leys auf Burg Sonthofen. Sonthofen, 22 März. Einer der Höhepunkte der großen Kreisleiter- und Gauamtsleiter-⸗Tagung in Sonthofen war — laut Meldung der NS— die zweiſtündige Rede des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley. Ausgehend von den Fragen der aktuellen Politik ſtellte Reichsorganiſationslei⸗ ter Dr. Ley in den Mittelpunkt ſeiner Betrachtungen Aus⸗ führungen über den Einfluß und die Bedeutung unſerer Weltanſchauung, die ſchon heute, nach wenigen Jahren ihrer ſtaatspolitiſchen Verkörperung, die Stellungnahme jedes Einzelnen erfordere. Klar zeigte Dr. Ley die Hintergründe des augenblicklichen Verhaltens der Großmächte auf, die ihr ſeltſames Spiel ſolange zu tarnen verſucht hätten. Wir ſollten nicht vergeſſen, daß die deutſche Geſchichte ſtärker und die deutſchen kulturellen Leiſtungen nachhaltiger für die Entwicklung der Weltgeſchichte geweſen ſeien als z. B. die engliſche. Erſt als Deutſchland ſich wegen innerer Ausein⸗ anderſetzungen ſtritt und zerfleiſchte, habe ſich England mit der ihm eigenen Methode an den Ausbau ſeines Imperiums gemacht. Das deutſche Volk und ſeine Führung von heute hätten aber aus ihrer großen Geſchichte gelernt und ſeien bereit, dieſe Erkenntniſſe bei den künftigen Entſcheidungen in Rechnung zu ſtellen. Nachdem der Reichsorganiſationsleiter die Frontenſtel⸗ lung in den von den Juden beeinflußten Mächten klar aufgezeigt hatte, ging er auf die Kirchenfrage ein, wo er ſich ſcharf gegen den von intereſſierter Seite erhobe⸗ nen Vorwurf der Gottloſigkeit des Nationalſozialismus wandte„Unſere Feinde in der Welt“, ſo betonte Reichs⸗ leiter Dr. Ley,„haſſen uns nicht, weil wir gottlos ſind, ſondern deshalb weil ſie wiſſen, daß jeder Nationalſozialiſt im tiefſten Grunde ſeines Herzens die ewigen Geſetze der göttlichen Schöpfungskraft bejaht und darnach handelt, ohne ſich vom politiſchen Konfeſſionalismus beirren zu laſſen. Dr. Ley zeigte weiterhin auf, wie das ſchaffende Deutſchland ſeinem Führer mit ſeiner Arbeitskraft den Dank abſtatte. Das Volk liebe Adolf Hitler, weil es ſich bei ihm gebor⸗ gen fühle. Dieſes Gefühl der Geborgenheil für alle Zeiten zu erhalten, ſei die Hauptaufgabe der Partei. Deshalb müſſe ſie alles kun, um den deutſchen Menſchen in ſeinem alltäg⸗ lichen Leben umfaſſend zu betreuen. Kinderreichtum und Kinderzahl Das iſt nicht immer das Gleiche. Sonthofen, 22. März. Als erſter Redner des zweiten Tages der Kreisleiter⸗ und Gauamtsleitertagung auf der Ordensburg Sonthofen nahm der Leiter des Raſſenpoliti⸗ ſchen Amtes der NSDAP., Hauptamtsleiter Dr. G ro ß, in intereſſanten Ausführungen Stellung zu den Problemen des Ringens um die endgülkige Geſtaltung der Idee von Blut und Raſſe. Einleitend entwickelte Dr. Groß Methoden und Ziel der deutſchen Judenpolitik, wobei er beſon⸗ ders darauf hinweiſen konnte, daß die Partei den Juden jederzeit alle Wege zur Ermöglichung einer ſchnellen Aus⸗ wanderung aus Deutſchland geebnet habe. Aber erſt durch die Novemberereigniſſe des vorigen Jahres fanden ſich auch die bis dahin ſehr ablehnenden internationalen Stellen be⸗ reit, nunmehr in entſcheidenden Verhandlungen ſich an dem jüdiſchen Auswanderungsproblem zu beteiligen. Aber ſelbſt wenn der letzte auswanderungsfähige Jude die deutſchen Grenzen hinter ſich haben wird, ſind die jüdiſch⸗raſſiſchen Spuren durch die Halb⸗ und Vierteljuden noch im deutſchen Volk vorhanden. Dr. Groß wandte ſich ſodann der gegenwärtigen Be⸗ völkerungspolitik Großdeutſchlands zu. Er ſtellte heraus, daß die Nation im Sinne einer geſunden Bepölkerungs⸗ politik kein Intereſſe an einer Vermehrung aſozialer Ele⸗ mente haben könne. Kinderreichtum und Kinder⸗ 3 ſeien nicht immer identiſch. Das Ehrenbuch es Reichsbundes der Kinderreichen trage dieſer Anſchauung durchaus Rechnung. Der Redner befaßte ſich dabei in offe⸗ nen Worten mit hin und wieder auftauchenden falſchen Auf⸗ faſſungen auf dieſem Gebiet. 5 I ktundgebungen gegen„Schuhkönig“ Bata. Anläßlich der Durchreiſe des tſchechiſchen Schuhinduſtriellen Bata über Laibach nach Trieſt melden Agramer Zeitungen, daß Bata in Bosniſch⸗Novi eine zweite Schuhfabrik für Jugoflawien errichten will, die 8000 Arbeiter beſchäftigen würde. Sonn⸗ dag fanden in verſchiedenen Städten Jugoſlawiens bereits Kundgebungen gegen Batas Produktionspläne ſtatt. Meiſter Frankie und feine Zöhn 0 N 5 Fünftes Kapitel „Oeffentliche Fernſprechſtelle Feldhauſen.“ „Rechtsanwalt Weisker, Plauen. Herr Adler ſelbſt? komme morgen mit dem Hypothekenbeſitzer des Frankeſchen Waldhofes. Er will eventuell das Gütchen ſelbſt übernehmen. Wir kommen gegen fünfzehn Uhr?“ z reilich, ich bin ſcho derham. Kumme Se ner uf Adler hing den Hörer an. Er war ſehr verdutzt und murmelte kopfſchüttelnd: au.„Itze ſchau— no ſu ewos!“ Was ſich wohl ſo ein Mann den t, ſo ein Bauernzeug da am Hang zu über⸗ nehmen] Kann nicht einmal Hafer und Gerſte unter⸗ ſcheiden! Hm! Der wird ſich aber wundern: Arbeit von früh bis nachts, Schweiß und Schwielen, einfache Koſt und tro allem Schuftens ein paar hundert Mark Reinverdienſt 55 Jahre! Wenn alles gut geht, wenn man den Kram on Grund auf verſteht, heißt das. Gottſtrambach, gibt's noch olberne Leit 5 Ueberhaupt ſtimmte da irgend etwas nicht, oder er 17 das nicht recht kapiert. Auf dem Amt ſagten ſte, Er Sache mit der Erbſchaft Franke ginge jetzt in Ordnung. r würde Weiteres von dem Rechtsanwalt Weisker hören, 5 auch den Wes ergugtäneiger vertrete. Mit dem 95 ha ar es ja nach des Erasmus Tode ſchon zu tun gehabt; et hatte dem Advokaten gegenüber auch durchblicken laſſen, Kon 1 Intereſſe hätte, wenn die bee ſtehen bliebe. te doch leicht ſein, daß der Waldhof als Erbhof an⸗ erkannt wurde, wenn das erſt einmal im reinen war. aun konnte ſowieſo nur ein Bauer den Hof ü 5: f übernehmen, 615 5 ne 26 ur Entſchuldung. Hml Adler geblgſen werden ſoll 8 an würde. ören, was Aus Baden und den Nachbargauen l Heidelberg.(Tod auf den Schienen.) In Nek⸗ karſteinach warſ ſtc ein junger Mann nahe dem Bahnüber⸗ gang unter dem Schwalbenneſt vor den Zug, um dadurch ſeinem Leben ein Ende zu machen. J Hirſchhorn.(Gegen einen Baum e Der Fahrer eines im Heidelberger Krankenhaus tätigen Autos kam infolge der Straßenglätte mit dem Wagen ins Rutſchen und raſte gegen einen Straßenbaum, an dem der Wagen völ⸗ lig demolier! wurde. Der Verunglückte wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus geſchafft, Zubringerſtraße Weinheim— Viernheim wird dem Verkehr übergeben. I Weinheim. Kommenden Samstag wird durch Mini⸗ ſterpräſident Walter Köhler die neue Straße Weinheim Viernheim dem Verkehr übergeben werden. Außerdem wer⸗ den Bürgermeiſter Dr. Bezler und Mirniſterialrat Spieß⸗ Karlsruhe anweſend ſein. Weinheim hat die Teilnehmer auf der Wachenburg zu einem Imbiß eingeladen. Durch Fertig⸗ ſtellung dieſer Straße iſt es möglich geworden, die Strecke Mannheim— Weinheim mittels Kraftwagen in 20 Minuten zurückzulegen. Starke Schneefälle Aus allen deutſchen Gebirgsgegenden kommen Meldun⸗ gen über ſtarke Schneefälle. Im Sch w arz wald liegt der Schnee über einen Meter hoch. In der Ei fel gab es außer⸗ ordentlich ſtarke Schneeſtürme; durch Verwehungen iſt dort der Verkehr allenthalben ſehr behindert. Bei Münſtereifel und Prüm iſt ſogar ein Verkehr bis auf weiteres unmög⸗ lich. Auch im Bergiſchen Land iſt es durch die Schnee⸗ ſtürme zu erheblichen Verkehrsſtörungen gekommen. Wie aus Graz gemeldet wird, haben die ungewöhnlich hefti⸗ gen Schneefälle der letzten Tage zu einer großen Lawinen⸗ gefahr in den ſteiriſchen Bergen geführt; aus vielen Gebie⸗ ten wird auch ſchon über gewaltige Lawinenſtürze berichtet. So wurde auf der Tauplſtz⸗Alpe eine Schutzhütte vollkom⸗ men zerſtört. Bei Steinach ging von der Nordweſtwand des Grimming eine Staublawine in einer Länge von 100 m nieder, die die Reichsſtraße im Ennstal bis zu einer Höhe von 4 m verſchüttete. Der Verkehr iſt für einige Tage un⸗ terbrochen.— Auf dem Erzberg konnten die Arbeiten, die infolge der großen Schneefälle unterbrochen werden mußten, wieder aufgenommen werden. Auch aus dem Ausland liefen Nachrichten über große Schneefälle ein. So meldet Sofia, daß in ganz Nord⸗ und Weſtbulgarien heftige Schneefälle niedergegangen ſind, für die vorgerückte Jahreszeit eine durchaus ungewöhn⸗ liche Erſcheinung. Drei ſchwere Verkehrsunfälle Zweibrücken. In der Kaiſerſtraße nahe der Tankſtelle waren zwei Laſtzuglenker gezwungen, wegen parkenden Autos plötzlich zu bremſen. Dabei kam der Wagen des 32 Jahre alten Rolf Herrmann ins Rutſchen. Er ſelber wurde auf die Straße geſchleudert, wodurch er ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog Man ſchaffte ihn ins Krankenhaus.— Beim Ueberſchreiten der Landauerſtraße wurde die 17 Jahre alte Mimi Keller, wohnhaft in Lamsborn, durch einen herankommenden Kraftwagen angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß ſie in lebensgefährlichem Zuſtande dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Kaiſerslautern. Infolge vereiſter Straße kam auf der Reichsſtraße ein Perſopenautofahrer ins Rutſchen. Dabei riß er zwei Radler von ihren Rädern. Der eine, Richard Petry von Zweibrücken, iſt auf dem Wege zum Kranken⸗ haus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Perſonenauto⸗ lenker ſowie der zwei Radler kamen mit Hautabſchürfungen davon Unglück in der Kurve— Ein Toter, ein Verletzter Beſſeringen. In einer Kurve zwiſchen Mettlach und Beſ⸗ ſeringen kam der 42ſährige Wagenlenker Greifeld aus Hilbringen von der Fahrbahn ab Sein Wagen fuhr die Böſchung hinunter und überſchlug ſich. Dabei kam Greifeld unter den Wagen und wurde totgedrückt. Sein Mitfahrer, Ziegeleibeſitzer Dorbach, erlitt leichtere Verletzungen. Tödlicher Anfall auf der Dillinger Hütte. Dillingen. Beim Neubau der Sinteranlage ſtürzte del verheiratele 35jährige Heinrich Wahl aus einer Höhe von 20 Metern ab und blieb mit zerſchmetterten Gliedern tot lie⸗ gen. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. Pünktlich bremſte am nächſten Nachmittag ein ſtarker Kraftwagen vor dem Gehöft des Bürgermeiſters. Das heißt, Adler ließ ſich, wie früher, Gemeindevorſteher nennen.„Mir ſenn Bauern un Feldhaufen is e Dorf, den neimodiſchen Kram mach' ich net mit..“ Er trat zum Wagen, ſchon gerüſtet mit der Mütze, Stock und Pfeife. Er wußte, daß der Herr Advolat nicht viel Zeit hatte. Der Fremde, der den Rechtsanwalt begleitete, hatte ſelbſt gefahren. Er zog den Zündſchlüſſel ab und ſah lächelnd zu, wie Weisker und Adler ſich begrüßten. „Das iſt Herr Ecknarf...!“ ſagte der Anwalt und deutete, ein Lächeln in den Mundwinkeln, auf den Fremden. Dieſer trat heran, ſchüttelte dem Bauern kräftig die Hand. „in Tag, Herr Adler!“ Er begegnete dem mißtrauiſchen Blick des Alten mit einem friſchen, faſt jugendlichem Zunicken. Adler mußte zugeben, daß der Fremde nach Statur und Haltung den Eindruck machte, als könne er ſpielend einen Pflug führen, die Felder des Waldhofs umzu⸗ ſtürzen. Auch im Tonfall und Stimme lag etwas Ver⸗ trautes. Sonſt freilich— ein Mann in gutſitzendem grauen Sportanzug, der auch viel Fremdes um ſich hatte. Man kam nicht ſofort dahinter, woran es lag, daß man einen gewiſſen Reſpekt empfand. Jedenfalls ſtand feſt, daß er nicht berufen war, den Waldhof zu bewirtſchaften. Da brauchte man noch nicht einmal den Kraftwagen an⸗ zuſehen: von wegen das Gut übernehmen! Nix wie eine Laune! Adler paffte, irgendwie beruhigt, große Wolken vor ſich hin. „No, do wölln mr glei nauf..., brummte er und ſetzte ſich in Bewegung. Schon mußte er ſich wieder wundern. Der Fremde hatte ſich aus der Gruppe gelöſt und ſtieg, wie innerlich angetrieben, bald weit voraus. Obwohl die Waldhöfe nicht zu ſehen waren, hielt er haargenau die Richtung, ſchnitt zweimal eine unnötige Biegung ab und ſah gar nicht um ſich. 5 Der Anwalt dagegen ſchien heute Zeit zu haben, er atte einen gemächlichen Schritt angenommen, blieb ſogar ſtehen, die Gegend zu betrachten. Jetzt begann er zu ſprechen. Sein Klient wolle natürlich das Gut nicht ſelbſt bewirtſchaften. Er hätte einen einbringlichen künſt⸗ leriſchen Beruf und trüge ſich mit dem Gedanken, das 1 Lalcale Nuudoclhiau Kraft durch Freude⸗Fahrten Die NSG. Kraft durch Freude unternimmt von Mannheim aus folgende Fahrten: Sonntag, 26.3. Sonderzug nach Frankfurt, ab Maanheim 6.15 Uhr, ab Seckenheim⸗Station 6.26 Uhr. O ſterfahrten am 9. u. 10. 4.: Omnibusfahrt nach Schwäbiſch Hall Rothenburg— Mergentheim. Vom 7.4. bis 10. 4., Fahrten in den Schwarzwald, Bodenſee und Vorarlberger Alpen. Alles Nähere bei der KdßF.⸗Dienſtſtelle, Montags und Donnerstags von 8—9 Uhr, Freiburgerſtraße 2 und bei Friſeur Volk. Reifeprüfung für Schüler der höhern rivatlehr⸗ anſtalten. In den letzten Tagen 1e e e fungen zu Ende. Vom Inſtitut Schwarz, Mannheim, NM 3, 10, konnten ſich im Laufe des Schuljahres 17 Schütler das Univerſitätsreifezeugnis erwerben. Weitere 18 Schüler beſtanden die Verſetzungsprüfung nach der Oberſtufe. Dies Ergebnis iſt wieder ein ſchöner Erfolg des obengenannten Inſtituts Verkehrsunfall durch Scheuen der Pferde. Auf der Seckenheimer Hauptſtraße ſcheuten geſtern Nachmittag anscheinend durch die Elektriſche Bahn, die Pferde eines Fuhrwerks und rannten auf ein an der Straße ſtehendes Auto. Durch den Anprall fiel der Beifahrer des Fuhr⸗ werks vom Bock und erlitt eine leichte Verletzung. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. 5— Verkauf von parkeiamtlichen Gegenſtänden und Aus⸗ rüſtungsſtücken. Es liegt Veranlaſſung 5 darauf hinzu⸗ weiſen, daß der Verkauf von parteiamtlichen Gegenſtänden und Ausrüſtungsſtücken nur bei Vorlegung des Mitglieds⸗ ausweiſes erfolgen darf. Einzelhändler, die ſolche Gegen⸗ ſtände ohne Ausweis abgeben, ſetzen ſich der Beſtrafung aus. Es iſt deshalb darauf zu achten, daß beim beabſichtig⸗ ten Bezug von Bekleidungsgegenſtänden und Ausrüſtungs⸗ ſtücken der NSA und deren Gliederungen die entſpre⸗ chenden Mitgliedsbücher oder Ausweiſe zur Hand find. — Jorderungen an Juden. Der Reichsfinanzmini in einem Runderlaß wie folgt Stellung enn liegen Eingaben einzelner Volksgenoſſen vor, die mit der Behauptung, in früherer Zeit von Juden geſchädigt worden u ſein, beantragen, ihnen aus dem Aufkommen aus der udenvermögensabgabe eine Entſchädigung zukommen zu laſſen. Ich weiſe darauf hin, daß die Verordnung über die Sühneleiſtung der Juden vom 12. November 1938 den Juden die Zahlung einer Kontribution an das Deutſche Reich auferlegt. Das Aufkommen aus der Judenvermögens⸗ abgabe fließt ausſchließlich dem Deutſchen Reich als dem Sachwalter des geſamten deutſchen Volkes zu.“ 9158 15 D eigene Mutter fahrläſſig erſchoſſen. Im Stadtteil Aheinau hantterte ein 1ojähriger Fabrikarbeiter mit einem Walzenresolver, aus dem ſich plötzlich ein Schuß löſte, der um Zimmer anweſenden Mutter in die rechte Halsſeite drang und ſie ſchwer verletzte. Nach ſofort vorgenommener Operation iſt die Frau im Städtiſchen Krankenhaus geſtor⸗ ben. Der Täter würde feſtgenommen. ** Gefängnisſtrafen für die Schuldigen des Feudenheimer Ver⸗ kehrsunglücks. J Mannheim. Die Große Strafkammer verurteilte nach Vernehmung von 15 Zeugen den Sohn Werner des Gemüſehändlers Strubel wegen zweier Vergehen fahrläſſiger Berufstötung, ſieben fahrläſſiger Berufskörperverletzung und e Ss Vergehens gegen die Straßenverkehrsordnung und Stra⸗ ßenverkehrszulaſſung zu neun Monaten Gefängnis unter Aft⸗ rechnung von zwei Monaten Unterſuchungshaft. Wegen zweier Vergehen fahrläſſiger Berufstötung und ſieben Vergehen fahr⸗ läſſiger Berufskörperverletzung erhielt Joſeph Strubel ſent. fünf Monate Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte gegen den Sohn zehn Monate, gegen den Vater ein halbes Jahr Gefängnis beantragt. Ein dritter Soldat iſt zwar mit dem Leben davongekommen, bleibt aber mit 60 Prozent dauernd arbeitsunfähig. Weitere ſechs Verletzte find in der Geneſung. Obergeſchoß des Waldhofes auszubauen, um ein Unter kommen zu haben, wenn er ab und zu der Großſtadt ent⸗ fliehen wolle. Er habe vor, die unteren Räume und die eſamte Wirtſchaft einem jungen, verheirateten Bauern⸗ ohn zu verpachten, der den ſtillgelegten Gutsbetrieb wieder in Schwung brächte. Er wolle dabei kein Geſchäft machen. Er hätte an den zweiten Sohn Adlers gedacht. Der Gemeindevorſteher überdachte des Advokaten Rede und zog gleichmütig an ſeiner Pfeife. „Wuher waas denn der Herr, daß iech zwaa Bu'm ho?“ „Von mir natürlich...“, beeilte ſich Weisker zu ant⸗ worten. „Hm— hm— hm!“ brummelte Adler,„der Jung will heiraten— des tut ſchon paſſen..“ Dann aber wurde er wortkarg, denn der vorſichtige Bauer in ihm begann zu rechnen. Zum Waldhof Franke gehörten 6 Hektar Boden, davon waren zwei Drittel Feld und Wieſe und ein Drittel Wald. Bei dem bergigen Gelände kam man nicht mit Kühen aus, da mußten ein paar Ochſen ſein. Drei, vier Kühe? Er kratzte ſich den Schädel. Die Felder hatten brach⸗ gelegen, da mußten allerhand Düngemittel hinein. Im erſten Jahr war es ſchlecht mit dem Viehfutter, im zweiten nicht viel beſſer. Es war nicht mit der Winterſaat zu rechnen. Die Zeit der Frühjahrsbeſtellung war ſchon vor⸗ noi(Er ſurach hedächtig alle disſe Bodonkon aus und malte für alle Fälle noch ein wenig ſchwärzer. Der An⸗ walt hörte bereitwillig zu. Er verſtand nicht alles, ſeine Marſchroute erlaubte ihm große Freiheit. Außerdem, er kannte ſeine Leute. Nichts ſchöner für ſie, als ein paar Schritte mit dem Doktor oder einem Advokaten machen zu können. 1 Weisker lächelte. f „Wenn Sie eine Frage haben, Herr Adler..“ 5 „Verdimmich! Freilich hätt iech ewos 10 freng, wenn mr ſcha emol mit em Advokaten'rümſpaziert, gelles“ tat der Alte harmlos. Dann aber konſultierte er gründlich und gleich für die„zwaa Junge“ mit. Dabei kam er aus dem Verwundern nicht heraus. Zweifellos hatte der An⸗ walt oder ſein Klient„ans mit ne Topflappen erwiſcht“. Von Geld war kaum die Rede. Nur die durch den wunder⸗ lichen Erasmus Franke entſtandene Verwahrloſung ſollte recht bald behoben werden. Leben müſſe auf den Haß. Wärme in den Stall, Rauch in die Eſſe, Streu, Stroh und Heu in die Scheune. 20 Jahre Landwirtſchaftsſchule Ladenburg. Die Landwirtſchaftsſchule des Kreiſes Mannheim in Ladenburg, hat mit dem jetzt zu Ende gegangenen Winterkurs 1938/39 ſieben Jahrzehnte ihres Wirkens vollendet; ſie iſt eine der erſten„Winterſchulen“ die in den ſechsziger Jahren in Baden gegründet wurde. Heute zählt man im Reich 720 Landwirtſchaftsſchulen, die in ſegensreicher Arbeit dazu beitragen, die Nahrungsſreiheit unſeres Volkes zu ſichern. Von den Schülern der beiden erſten Ladenburger Kurſe 1868/69 und 1869/0 leben noch 3, Altbürgermeiſter Gg. Ding, Edingen, Landwirt Ludwig Lang, Weinheim, und Landwirt Georg Philipp Ullrich, Schriesheim, von denen der erſtere an der dies⸗ jährigen Schlußprüfung teilnahm. Als Vertreter der Be⸗ hörden waren Landrat Veſenbeckh, Mannheim und Landesökonomierat Hartner vom Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſterium Karlsruhe erſchienen; und auch der 85 jährige Landesökonomierat Kuhn, der von 1899 bis 1919 die Anſtalt leitete und ſich um ihren Aufſchwung große Verdienſte erworben hat, war wieder anweſend. Mit 141 Schülern und Schülerinnen der nunmehr ab⸗ geſchloſſenen Kurſe ſtand die Ladenburger Landwirtſchafts⸗ ſchule unter den 45 Schulen des Gaues Baden an erſter und fünf aus Ilvesheim. Am Reichsberufswettkampf und am Kreisbauerntag in Schwetzingen nahmen die Schüler geſchloſſen teil. Außerdem wurden Lehrausflüge unternommen, bei denen u a. die Milchzentrale Mann⸗ heim, die Maſchinenfabrik Lanz, das Schloßmuſeum, die Tabakfabrik Landfried in Heidelberg, die Imkerſchule Heidelberg, die Hufbeſchlagſchule Mannheim und die Verſuchsanſtalt Limburgerhof beſichtigt wurden. Nach der Schlußprüfung, die ſich auf alle Lehrfächer erſtreckte, ermahnte der Schulleiter Landesökonomierat Dr. Köbler die Jungbauern und Jungbäuerinnen, an der Scholle feſtzuhalten, die immer auf's Neue Segen und Kraft ſpendet. Ein kameradſchaftliches Beiſammenſein und eine Tanzunterhalung beſchloſſen den Tag. Amtsenthebung rückgängig gemacht. wauſportführer Miniſterialrat Herbert Kraft gibt folgen⸗ bekannt:„Nachdem ſich Dr. Fauſt vom SV. Waldhof wegen der Vorkommniſſe gelegentlich des Spiels gegen den 1. FC. Pforzheim in Pforzheim in ſportlicher Weiſe ſofort entſchuldigt und ſein Verhalten bedauert hat, mache ich ſeine damals von mir ausgeſprochene Amtsenthebung als Sport⸗ führer mit ſofortiger Wirkung rückgängig. Aus dem gleichen Grunde wird des des das Verfahren gegen den Reiſebegloiter des Gedenktage 2 4. Mär z 1494 Georg Agricola, Begründer der Mineralogie Metallurgie, in Glauchau i. Sa. geboren. 1603 Eliſabeth, Königin von England, in Richmond geſt. 1830 Der Dichter Robert Hamerling zu Kirchberg am Wald eboren. 1844 Der däniſche Bildhauer Bertel Thorwaldſen in Ko⸗ penhagen geſtorben. 1864 Die Schriftſtellerin Agnes Harder in Königsberg geb. Sonnenaufgang: 6.22 Uhr Sonnenuntergang: 18.42 Uhr Mondaufgangi 7.36 Uhr Monduntergang: 22.43 Uhr Rezept bei Erkältung, Grippegefahr: Erwachſene trinken kurz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit etwa der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt. Darauf ſchläft man gut und fühlt ſich am anderen Morgen meiſt merklich wohler. Zur Rachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge. Sie erhalten Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der blauen Original⸗ packung mit den drei Ronnen in Apothetzen und Drogerien in Flaſchen und zu RM. 2.80, 1.65 und—.90. SV. Mannheim⸗Waldhof eingeſtellt.“— Dieſes Rezept bitte ausſchneiden.— Stelle, darunter waren auch zehn Schüler aus Seckenheim Fiſche für jed. Geſchmack Süß bücklinge ½ kg 40 Pfg. Lachsberinge Stück 12 Pfg. Hekingsſalgt in Mayonnaiſe 125 fr 22 Pfg. Fleiſchſalat in Mayonnaiſe 125 fr 28 Pfg. Geelachs 1 6c. 125 fr 40 Pfg. Danksagung. Allen denen, die unserem lieben Entschlafenen Valentin Grimm die letzte Ehre erwiesen haben, herzlichen Dank. Besonderen Dank der Firma Steinzeugfabrik für die Kranzspende, den früheren Arbeitskameraden für die ehrenden Worte am Grabe und die Kranzniederlegung, sowie für alle Kranz- und Blumenspenden. Die trauernden Hinterbliebenen. Am Samstag, 25. 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Heute Donnerstag Glaube und Schönheit Dieſe Woche ausnahmsweiſe am Donnerstag, nächſte Woch wieder Dienstag. NS.⸗Frauenſchaft. Heute Abend gemeinſame Beſichtigung des Kohlenkontors in Mannheim. Abfahrt 7.20 O. E. G., Halteſtelle Rathaus. Alle ſind herzlich eingeladen. ö H., Gefolgſchaft 47/171. Am Freifag, 24. 8. tritt die Schar s zum Schießen, die Schar 4 zum Heimabend um 20 Uhr an Hg.⸗Heim an. Am Freitag, 24. 3. tritt der Spielmannszug un 20 Uhr am HJ.⸗Heim an. Einladung und Tagesordnung zu der am Samstag, den 25. März 1939, abends 8 Uhr in der Wirtschaft„Zum Hirsch“ stattfindenden 55 e o. Grät, in 8* 5 omatensoße 25 ß e orclentlichen Generalversammlung stein. Art 120 gr- Dose 250 f Ueringshappen in Toma- 0 1. Vorlage des Jahresabschlusses und des Geschäftsberichtes. 2. Bericht des Aufsichtsrates über die Prüfung des Jahresabschlusses, des Geschäftsberichtes und die Vorschläge zur Verwendung des tensoſße 270-gr-Dose 35 c 55 Erfrisch. Feinkost, zarte Fettheringe 250 gr-D. 35 0 Fettheringe i. Tomatb'soßbe Reingewinnes. 1— Dose 275 gr 8 Posen 1.— 3. Bericht des Aufsichtsrats über die stattgefundene Verbandsprüfung. Halbta 8 Zur ff Bratberinge in Burgun- 0 Koufir mation J N— dertunke 250 gr- Dose 40 4. Genehmigung des Jahresabschlusses. 15 8 ſämtliche 1P 1 reinmarinade Schlemmer. 0 5. Verwendung des Reingewinnes. 9 mädchen Backartikei ſ Mrucken ö schnitten 270 gr-Dose42 9g, 6. Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates. 11 auf 1. April Gemilſe⸗ und U kt 2 N 3„ Dose 8 0 7. Statutenänderung: Herabsetzung der Zahl der Vorstandsmitglieder. geſucht. Höſt⸗Konſerben—. e ö 8 Dose 20 30 40 45 0 8 577 8. Wahlen! 1 Vorzuſtell. vorm. Weiß⸗ und 1 Geſchäfts berichte 1 e 8 5 9. Annahme einer neuen Dienstanweisung und Geschäftsordnung für 9-11 Uhr. 8 1 Preisliſten, Broſchüren 4 5 Seelachs(Lachsersatz) in den Lorstand und Kulsichtsrat. J Bürerſtraße 138 Feſtſchriften, Satzungen elk. erde 86 0, Verschiedenes eam Flugplatz). Apfelſaft für Handel, Induſtrileg . 3 1 Die Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung liegt 8 Tage vor der—( raubenſaft Vereine und Private 1 0 Generalversammlung zur Einsichtnahme der Mitglieder in den Geschäfts- Gekt 1 Trettheringe 10 Stuck 584 räumen auf. 1 Tages- g ſowie alle ſonſtigen Scharfe Bückinge f Der Vorstand: ff 1 Bienenhonig. nötigen Oruckarbeiten 1 K 42 3 9 gez. Bühler. ger. Rudolf. mädchen georg Röſer d in gediegener ii Pleischsalat 125 gr 28 FBCCCCECECECFTFTFT—T— ̃ ͤ——.—*———p—p̃jp p——p— j—(Einderlieb). Hu. rechender Hefe 125 65 2 N 5 5 ſofort oder 5.4 gummi 5 1 AEC gesucht skerabei]l dee F ö Mel(Gute Behandlg.“ liefert uckerei g 8 1 I 1 Sch Mannheim Zweckmäßige Kunden Werbung e Pfuen pel f Oruck te 5 300 Rabatt mit 8 15 II IEA M 3, 10 durch die Zeitungsanzeige Helfragen in der des des„Neckar⸗Bo 8 der mit 5 neten Sexta bis Prima und Abendschule— Aufgabenüber wachung ſenkt die Waren ⸗Preiſe Heſchtet d. Bl Neckar- Bote HA n Jederzeitige Umschulung! Nachholkurse Aufnahme in Sexta und alle anderen Klassen täglich. Gewissen- weil durch die 3 afte Vorbereitung für Abitur und alle anderen Schulprüfungen. f N* 2 Pr o 8 Kt 1 10 11 8 g F 5 nr 5 f 73 92 1 3 1 51 5 Reklame, die treibende Kraft, ft! 8 Direktion: Dr. G. Sessler u. Dr. E. Heckmann— die immer wieder Amſatz ſchaff 4 eL agfuuoz uefgei ⸗Boq zlae anu pl de uuegz an ze uv gung ura „ehen ee ee. oc“ guspnejolqpp bee eee eee ee ee un ung ind unegecgocz 100 uuvucpogz nz aenmt ene dehhen ce e eecee s ons nee nene ee ehen uv; ol 4% ue goa Anbeginn e oog 00g „ielplunmpnſch uenanleblen ole e ehe enen een iu s Usugg joq sv pi lequegeu— Bunſnagz ousgupflog que bpazoageg o das dg znealaepog nig 0 alia ulein pas“ uefen uz eig ui eapogguojg usbupf 910 ug! va A601 za ſon o ci oszeuzea a0 ug4188 Hoanzg nnch medien een eee eech ee in cle gun ci gogo dic neuf useqob oil aut en uv Aae zn pi uvul gjauvm usbunzoflunneasnebhpzzgogz uenv 20 gun eigol svanſe eiu cpilech sufi Szeugticß Uecplen used Sega ug uvm ava npusb opog oignc 18— CUspnzs Sen enen ehen e nen eden nnen pack e Soleil usb ei enge jgnloch ssusel sou „I hanvibun“ 2098 dig u jun vie uenvaquebnz dag bog vuuvch nv ag suf vuupc nad oblaqn sog o een eee gig loanze gun Uiula z uege va og Ute unesco od J„bo uvm gut“ „udavs gun pia cpu en use ⸗loa uebung usg gun— igvbob gjech jefa ne jeza a0 zu ue“ uuvupogz noa ibo„ Steuzalg oleic“ une iet enen„tec Sed Seo Seu ueegugocech uescpercl eig Jog 1c“ ugehincps did goh gun unez ehe ee dee ehen deen e eugzig ele“ and u qupacplaea 1 „ah een nd a0 eumozu neh u enen ce e eule aim sp“ Inv eſpne z uognvig se deu v eee he ene eee eee wee Sozuezuvgab gv qun uezeaub ed pu deo ell aue Bull zuvzf ua; eg gun uh bund Ppackleog SY dap zeig janz ue anu uuegſz eh uda ujel ne fol g pnſugece aufe Aue be len del a unge siv Pijg ſduelliqt zee lg een e en mei neue hv udca ujehv mg! usdgzje din dun eee et et en eie 1 ebene eue en eh miez 40 C ögpi une ene leieht en r ane h: ei uszſonb Cusfogaea pnagqppgg) ungavm eegendech gun onjoch selelg eiten sseag nene ee e enden e e een e; jacnulgeqn gun nid ge ava susbzou gun— juuvageb raulufg mleufel ui 30018 upon pos dig u Jacht sid oog uspog uszgef ug us nb venere de ilona bnd eignen n gun nee een dig un ahb eue 10a ein Abuz uebnzz uehngz oa neh sog ie oog u HAbuß sgasgu ue me ec en eee eee ebe! 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Es klang wie ein Echo der Worte von n Chriſtine erhob ſich ſchweigend und ging ins Neben⸗ zimmer ans Klavier. Als der erſte Ton von Beethovens achter Symphonie erklang, ſchwiegen alle. Manche ſchloſ⸗ ſen die Augen. Nur Harald und Monika blickten ſich ver⸗ ſtohlen an und erröteten... und Rudolf Birkner ſandte einen Blick nach der Tür. Armin war aus dem Zimmer verſchwunden * In fiebernder Haſt packte Armin ſeine Sachen, legte Mantel und Hut bereit und zählte das Geld, das ihm Rudi Birkner gegeben. Es waren volle dreihundert Mark. Mit klopfendem Herzen barg er ſie an der Bruſt und riß einen Zettel aus dem Notizbuch, um einen Schuldſchein auszuſtellen. Rudi würde ihn nicht verlangen, aber es war beſſer ſo. Drinnen rauſchten die leidenſchaftlichen Weiſen des großen Beethoven. Wie männlich ſtark Chriſtas kleine Hand die Taſten meiſterte O Himmel, dieſes Warten!— Wenn nur Rudolf 7 einmal herauskäme! Da.. knarrte nicht eine ür? „Pft!“ erklang es mahnend; auf Zehenſpitzen kam es heran, klopfte an ſeine Zimmertür. „Wer iſt da?“ fragte Armin. ch!“ Das war Birkner. Armin öffnete ſchnell. Rudi ſchlüpfte hinein. „Fertig?— Jetzt kannſt du am beſten weg. Drinnen horchen ſie alle auf deine Schweſter.“ „Gut.“ Armin ſetzte den Hut auf, zog den Mantel an und nahm den Handkoffer. Er drückte Birkner die Hand, daß es ihm ſchmerzte.„Leb wohl!— Rudi, ich danke dir. Sag denen,— was du willſt. Ich ſchreib' dir ſofort von Berlin.“ 4„Ja. mach nur, daß du fortkommſt; ſonſt erwiſchen ſtie dich noch!“ Armin ſah ſich noch einmal um, zögerte. Wie ſchwer es ihm plötzlich auf die Bruſt ſank, wie eine Laſt ungeweinter Tränen. Würden ſie ſich wohl grämen um ihn? Die Mut⸗ tet?. Chriſtine? Es würgte ihm in der Kehle. Weg, weg! Leiſe öffnete Rudi Birkner die Tür, ſpähte auf den Flur hinaus. Niemand. Er ging lautlos zur Korridortür. Oeffnete! „Schnell!“ Armin huſchte hinaus. Noch einmal drückten ſie ſich die Hände. Dann ſchloß Rudi Birkner die Tür hinter ihm. * Ein Händeklatſchen „Wundervoll, Chriſta! Gott, wenn meine Leni erſt mal ſo ſpielen kann!“ Chriſtine war aus dem Nebenzimmer hereingekommen. 11 Birkner ſaß wieder auf ſeinem Platz und rückte eiſeite. „Begeiſternd, Fräulein Chriſta! Fabelhafte Technik! Geniale Auffaſſung! Konkurrieren mit unſern beſten Pianiſtinnen!“ „Ach, Herr Birkner,“ wehrte Chriſta,„ich weiß ſehr wohl, was mir noch fehlt.— Aber wenn ich nun meinen regel⸗ mäßigen Dienſt habe, dann werde ich hoffentlich öfter Zeit zum Ueben haben.“ „Haben Sie denn ſchon eine Anſtellung?“ „Ja.— Sagte Armin noch nichts? Ich bin vom erſten Mai ah in unſerer Hilfsſchule angeſtellt.— Wo iſt denn Armin?“ „Er hat ſich ein bißchen hingelegt;— ſtören Sie ihn 1 e e Nea gleichgültigem Geſicht. „Oh! Sind ſeine Kopfſchmerzen ſchlimmer geworden?“ absence, ee, „Nun iſt es ſchon ſchummrig,“ gähnte Frau Bachmann, „Wir werden bald gehen, Lene 7 75 „Dreiviertel ſteben, ſagte Birkner.„Warten Sie noch ein Viertelſtündchen, dann erlaube ich mir, Sie und das kleine Fräulein nach Hauſe zu begleiten— wir haben ja den gleichen Weg. Und im Dunkeln iſt immer gut—“ „ wenn ein Mann dabei iſt!“ vollendete die Apo⸗ thekerin. Leni kicherte bei dem Worte„Mann“, und Rudi Birk⸗ ner zog ſie bei ihrem Wuſchelhaar. Es klingelte. „Ob Doktor Lhotry etwa noch kommt?“ meinte Frau Monika. 81 Chriſtine ſchnellte von ihrem Sitz auf und lief auf den Flur. Ja, er war es. „Wie lieb von Ihnen!“ „Ich mußte Ihnen doch meine Glückwünſche bringen und— einen Veilchenſtrauß!“ Chriſtine drückte ihm die Hand und hob die Veilchen zum Geſicht. „Sie ſind ſehr gut zu mir!“ „Da wir doch Kollegen ſind!“ lachte Frank Lhotry. „Kollegen?“ „Nun ja, Fräulein Chriſta— Sie als Lehrerin und ich als Schularzt an der dene „Ja richtig!— Aber nun legen Sie ab, kommen Sie herein!“ „Ich möchte mich nicht aufhalten.“ „Und wenn's eine Viertelſtunde iſt, ſolange, bis auch die andern gehen.— Mutti, Mutti!—“ rief ſie gedämpft. „Herr Doktor Lhotry iſt da und will nicht bleiben!“ „Doktor Lhotry,“ klang es drinnen, dann erſchien Frau Monika auf der Schwelle.„Nein, Sie müſſen kommen „Leiſe, Mutti.“ ſagte Chriſtine,„vielleicht ſchläft Ar⸗ min.“— „Ihr Bruder?“ fragte Lhotry verwundert.„Den traf ich doch eben.“ „Armin?“ Befremdet blickte Frau Monika ihn an. „Das iſt wohl nicht möglich. Armin hat ſich eben mit Kopfſchmerzen zu Bett gelegt.“ „Aber, gnädige Frau— beſtimmt traf ich ihn! Er ſchien es ſehr eilig zu haben. Er ging zum Bahnhof.“ „Zum Bahnhof?“ „Mit einem Koffer in der Hand. Ich wunderte mich, denn er ſchien mich nicht zu ſehen.“ „Armin— zum Bahnhof— das iſt doch nicht möglich!“ rief Frau Monika erſchrocken. In dieſem Augenblick erklang ein Pfiff vom Bahnhof her und das Echo der Berge trug ihn weit hinaus. „Der Sieben⸗Uhr⸗Zug nach Berlin,“ ſagte drinnen im Zimmer der Rektor.„Nun wird's aber wirklich Zeit.“ Faſſungslos trat Frau Monika mit den andern ins Zimmer. f 11.. kann doch nicht ſein.. es iſt doch nicht mög⸗ ich!“ „Was iſt denn?... Iſt etwas geſchehen?“ riefen alle durcheinander und vergaßen darüber, Doktor Chotry zu begrüßen. Rudi Birkners Blick hing an Chriſtines feinem Geſicht. „Armin ſoll zum Bahnhof gegangen ſein— mit einem Koffer— was hat das zu bedeuten?“ i „Ruhe, Frau Monika!“ raunte Harald von Echternitz an ihrem Ohr.„Wenn er nicht in ſeinem Zimmer iſt—“ „Chriſta— ſchnell, ſieh nach!“. Chriſtine lief über den Flut. Klopfte. Keine Antwort. Sie riß die Tür auf. Das Zimmer war leer. a „Er iſt fort!“ ſtammelte ſie. Harald von Echternitz und Rudi Birkner ſtanden neben ihr. 12 „Herr Birkner— Sie ſind doch ſein Freund— wiſſen Sie denn nicht... 2“ bettelte Ehriſtine. Rudolf Birkner ſchüttelte ſtumm den Kopf. Er iſt fort!“ flüſterte drinnen Frau Monika. Dann ſchrie ſie jäh laut auf und ſank Doktor Frank Chotry ohnmächtig in die Arme. 58 Mit vielem Bedauern und nutzloſem Hin und Her waren die Gäſte gegangen; nur der alte Rektor mahnte Ehriſtine den Kopf oben zu behalten. Es würde ſich ſchon alles aufklären, ſie ſolle ihrer Mutter jetzt Troſt und Stütze ſein. Mit Tränen in den Augen verſprach ſie es. And nun waren ſie mit Echternftz, Doktor Lhotry und der Profeſſorin allein. 575 Monika weinte im Lehnſtuhl faſſungslos vor ſich hin. g „Wenn er mir doch nur ein Wort geſagt oder eine Zeile geſchrieben hätte nichts, nichts; oh, wie feig! Wie kann ein Sohn ſeiner Mutter ſo weh tun! (Fortſetzung folat.) Aneledote um Hönig Wilhelm Das war vor ſiebzig Jahren. Gellend riefen die Dampf⸗ pfeifen zum Arbeitsbeginn. Gleich darauf begann das Werk, ſich zu rühren: Kolben und Räder, Walzen und Hämmer ſauſten und brauſten. bu en waren die Männer mit harten Fäuſten. Der Werkmeiſter machte ſeinen Rundgang und kam nur bis zum Dampfhammer, gleich am Anfang der Halle.„Sebaſtian!“ rief er. Doch warum rief er? Er wußte ja bereits, daß Sebaſtian wieder mal den pünkt⸗ lichen Arbeitsbeginn verſäumt hatte. Der Meiſter rang noch mit ſeinem Unmut, als Seba⸗ ſtian arbeitsbereit vor ihm ſtand.„Meiſter,“ ſagte er etwas kleinlaut,„ich wollte Sie man bitte—“ Hart ſchnitt ihm der Meiſter die Rede ab:„Sebaſtian, das wird mir nun bald zuviel mit Ihnen. Wiſſen Sie, das wievielte Mal Sie heute zu ſpät kommen? Das ſiebente Mal. Sebaſtian. das ſiebente Mal gebummelt. Sie ſind ein Siebenſchläfer.“ Nun, ein richtiger Sfebenſchläfer war der Sebaſtian trotz alledem nicht. Er hatte geheiratet, in ſpäten Jahren erſt, aber doch mit ganzer Hingabe. Und er beſaß auch eine Weckubr, die ihn zum pünktlichen Arbeitsbeginn führen ſollte. Aber außer dieſer einen Uhr beſaß Sehaſtian keine zweite Uhr, und was nützt der beſte Wecker, wenn er nicht immer mit der richtigen Zeit übereinſtimmt? „Kaufen Sie ſich endlich eine zweite Uhr!“ murrte der Meiſter zum ſiebenten Male. Freilich, der hatte gut reden! Eine Uhr koſtete vor ſieb⸗ zig Jahren mehr als heute, und der Sebaſtian hatte, ſeiner Meinung nach, noch viel wichtigere Anſchaffungen zu machen. „Soll Ihnen die Direktion vielleicht eine Uhr beſorgen? Oder warten Sie darauf, daß der liebe Gott Ihnen eines Tages eine Uhr auf die Amboßbahn legt? Sebaſtian, ich rate Ihnen gut: Schluß jetzt damit! Wenn es ſich auch nur um Minuten handelt, und wenn Sie auch ſonſt ein flei⸗ ßiger und geſchickter Arbeiter ſind..“ Ein Bote kam und holte den Meiſter eilig nach Halle 2. „Und ausgerechnet heute!“ rief er dem Sebaſtian noch beim Weggehen zu.„Ausgerechnet heute—“ Ja, heute war ein großer, ein ganz großer Tag ange⸗ ſetzt. König Wilhelm wollte das weſtdeutſche Induſtrie⸗ werk beſuchen, und wenn ſich der hohe Herr auch alle Feierlichkeiten verbeten hatte, ſo flatterten doch wenigſtens die Fahnen zu ſeiner Ehre, und Ingenieure ſowie Arbei⸗ ter hatten alles aufs beſte gerichtet, was ſich im Lärm und Geſchwirr eines großen Werkes eben richten ließ. So war denn Sebaſtians Schuld bald vergeſſen. Er ar⸗ beitete im Verein mit den Kameraden, und heute gab es ſogar kaum Gelegenheit, ihn zu hänſeln, ſo ſehr nahm der rieſige Dampfhammer die Bedienungsmannſchaft in An⸗ ſpruch. Mitten im Gedröhn der Arbeit kam der König in die Halle, und der Ingenieur lief dem Beſuch voraus und ſchrie, daß der königliche Herr keine Arbeitsunterbrechung wünſche und keine Kundgebungen wolle. Sebaſtians Dampfhammer kam denn auch keine Sekunde außer Atem. Auch als der König mit 9 Gefolge an dem tählernen Ungetüm ſtehen blieb, ſchlug der Koloß auf die latten, daß die Halle bebte. Sebaſtian war richtig im Schwunge, und er ſah, daß der Meiſter, der vorhin noch geknurrt hatte, ſeine Freude über Sebaſtian kaum verbarg. Des Königs Wißbegierde wuchs. Er trat näher zum Hammer Er ließ ſich Zahlen und Technik nennen. Nun mußte Sebaſtian doch in der Arbeit einhalten, und es blieb nicht aus, daß er ſelber in des Königs Erſtaunen und Geſpräch mit einbezogen wurde. Stolz war er, dem König ſagen zu können, daß der polternde Hammerrieſe doch gleichzeitig einen ſo feinabge⸗ ſtimmten Mechanismus habe, daß er nicht nur niederſauſe, , un Walter Dach Das ſchien den König zu intereſſieren.„Da können Majeſtät ruhig die Hand drunter legen,“ erklärte Seba⸗ 17 5 um ſeinen Worten größte Glaubwürdigkeit zu ver⸗ eihen. 5 f 1150 Die Herren hinter dem König ſchoben die Brauen hoch und legten die Stirn in Falten. Tollheit, wie der Arbeiter ſprach! Auch der Meiſter ließ alle Freude über Sebaſtian fahren und ſchallt im Stillen den Sebaſtian einen dumm daherredenden Nichtsnutz. 5 Doch den König erheiterte der Eifer und Stolz des Ar⸗ beiters.„Die Hand will ich nicht darunter legen,“ ſagte er freundlich.„Das wäre vielleicht Gottverſuchung. Aber Sie ſollen mir mit etwas anderm die Sache vorführen.“ Er zog ſeine Taſchenuhr und legte das goldenen Stück auf die Amboßbahn.„Einen Zentimeter darüber!“ befahl der König. Sebaſtian beſann ſich nicht lange. Er hantierte am Me⸗ chanismus des ſtählernen Recken, ruhig und ſicher wie immer. Der Hammer bekam Leben, fauchte, bewegte ſich, ſtürzte hernieder— und hing dicht über dem Amboß in der Luft, dicht über der goldenen Uhr des Königs. Die Herren traten hinzu.„Genau einen Zentimeter,“ ſagte der König ſchmunzelnd.„Bravo!“ Das nenne ich Werkmannsarbeit!“ a. Der Ingenieur nahm die Uhr vom Amboß und reichte ſie dem König. Der nahm ſie zwar, doch nur, um ſie ſogleich dem Arbeiter Sebaſtian anzubieten. Sebaſtian war auf alles, doch nicht darguf gefaßt. Er, eben noch am Hammer ſicher und feſt, kam ſich recht hilflos vor und ſuchte das Geſicht des Meiſters, um zu ergründen, wie er ſich wohl verhalten ſolle.„ Der Meiſter war nicht weniger als Sebaſtian überraſcht. Doch nach dem erſten freudigen Schreck nickte er heftig dem Sebaſtian zu, und das ſollte heißen: Menſch, greif zu! Sebaſtian griff dann auch zu und ſtotterte ſeinen Dank. Der König verabſchiedete ſich dann ſchnell und ging mit 1 Begleitung weiter. Hinter ihnen dröhnte wieder der ammer. Bald darauf war auch der Meiſter wieder da.„Einen Duſel haben Sie!“ ſchrie er durch den Lärm.„Einen Duſel! Da hat Ihnen alſo doch jemand eine Uhr auf die Amboß⸗ bahn gelegt! Und was nun das pünktliche Kommen in der 25 b 1 3 b Frühe betrifft ſo einer Uhr, „Ehrenſache!“ rief Sebaſtian.„Bei Sebaſtian iſt dann auch nie wieder zu ſpät gekommen. Meiſter!“ Schreck um Jolanih Schweineglück und Ententragödie Uns wird ein Geſchichtchen berichtet, das ſich vor einiger 775 im Odenburgiſchen ereignet haben ſoll. Dieſe Geſchichte iſt ſo hübſch, daß wir ſie unſeren Leſern nicht vorenthalten wollen, allerdings ſchicken wir vorſichtshalber das Motto voran:„Si non e vero, bene trovato“(Wenn es nicht wahr iſt, ſo iſt es doch gut erfunden). Auf einem Bauernhof erwartet man Familienzuwachs im Schweinekoben. Stündlich erſt, ſpäter alle fünf Minuten betritt der Bauer den Stall, denn ſchon längſt hätte es„los⸗ gehen“ müſſen. Aber ſcheinbar iſt da etwas nicht in Ord⸗ nung. Man entſchließt ſich daher, ärztlichen Beiſtand her⸗ anzuholen. Der Doktor kommt und hält eine künſtliche Ent⸗ bindung für erforderlich, die denn auch gleich vorgenommen werden ſoll. u dieſem Zweck wird„Jolanthe“ mittels eines in's reſſen geſchütteten e in den erforderlichen efen Schlaf verſetzt und der Reſt des im Trog verbliebenen maß genau, wo man's nur haben wolle. 0 Futters auf den Miſthaufen geworfen. e 5