Deng preis: Monatlich Wk. 1.40, darch die Pest Mk. 1.80, i der Geſchäftsſtelle am Schalter abgehelt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Tertteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ker. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Hrnipvecher Nr. 47216. Poftſcheck⸗Konte: Karisruhe 784 ages. und Anzeigenblatt für M Seckenheim und Umgebung. Wbt r den Stadtteil Mhm.⸗Secken heim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— OD.⸗A 2. 39: 1140 39. Jahrgang 8 Memel grüßt ſeinen Pefreier Die Kriegsflotte geleitete Adolf Hitler.— Jubelnder Empfang des Führers und der einrückenden Wehrmacht im deutſchen Memelland. Memel, 23 März. Der Führer traf am Donnerstag gegen 14 Uhr an Bord des Torpedobootes„Leopard“, auf das er um 13.30 Uhr vom Panzerſchiff „Deutſchland“ übergeſtiegen war, im Hafen von eme ein. Die memelländiſche Bevölkerung bereitete ihrem Befreier aus 20jähriger Knechtſchaft und Not einen beiſpielloſen und überwältigenden Empfang. Mit einer ungeheuren Spannung hatte die befreite Bevölkerung Memels dem Eintreffen Adolf Hitlers entge⸗ gengeſehen. Freudenrauſch hatte die ganze Stadt erfaßt. Triumphpforten aus Tannengrün waren in aller Eile nachts über errichtet worden. Haus an Haus ſah man neben der grün⸗weiß⸗roten Landesflagge das Hakenkreuzbanner. unten de waren in einer aufs höchſte geſteigerten Feſt⸗ ſtimmung ſeit den frühen Morgenſtunden auf den Bei⸗ nen Mit lautem Jubel waren die erſten deutſchen Trup⸗ pen begrüßt worden, die kurz nach 8 Uhr bei ſtrahlendem Wetter in der Stadt Memel eingetroffen waren. Als erſte Einheit der deutſchen Wehrmacht war eine Aufklärungsab⸗ teilung in die Stadt eingerückt. Immer wieder löſte der Vorbeimarſch der deutſchen Soldaten einen Sturm der Be⸗ geiſterung aus. Auch das Landungskorps der Kriegsma⸗ rine löſte allenthalben begeiſterte Freude aus; die blauen Jungen ſind ja der Bevölkerung dieſer Hafenſtadt beſon⸗ ders ans Herz gewachſen; die exakte Durchführung der An⸗ legungsmanöver fand gebührende Bewunderung. Noch aber war der Höhepunkt dieſes Freudentages nicht erreicht Immer wieder hörte man die Frage„Wann kommt der Führer?“ Schon hatte ſich eine unabſehbare Menge am Memeler Hafen eingefunden. Als der graue Leib des Zerſtörers„Leopard“ am Kai feſtgemacht hatte, ſtimmten die Schiffe im Hafen ein viel⸗ ſtimmiges Sirenengeheul an. Wenige Minuten ſpäter, kurz nach 14 Uhr, hatte der Führer in Begleitung des Ober⸗ befehlshabers der Kriegsmarine, Generaladmiral Rae⸗ der, den Boden des deutſchen Memellandes betreten. Die führenden Männer des Staates, der Partei und der Wehr⸗ macht. unter ihnen auch der Vorkämpfer der Memeldeut⸗ ſchen, Dr. Neumann, hießen den Befreier des Landes willkommen. Konteradmiral Luethens, als der derzei⸗ tige Standortälteſte des Marineſtandortes Memel, erſtattete dem Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht Meldung Dann begab ſich der Führer, in deſſen Begleitung ſich auch Reichsinnenminiſter Dr. Frick befand, einige Schritte weiter landeinwärts, um unter den Klängen des Präſentjermarſches und der deutſchen Nationalhymnen die lange Front der Kriegsmarine, der Männer des deutſchen Ordnungsdienſtes und der Polizei abzuſchreiten. Donnernd brauſten in dieſem denkwürdigen Augenblick die Staffeln der Marine-Luftſtreitkräfte über den Hafen hinweg. Der Führer beſtieg dann mit ſeiner Begleitung die am Ende des Platzes bereitſtehenden Wa⸗ gen, und es begann nun in langſamer Fahrt ſein Einzug in die befreite deutſche Stadt, die Adolf Hitler einen trium⸗ phalen Empfang bereitete. Aeberwältigende Freudenkundgebungen In einem unbeſchreiblichen Triumphzug ging es durch die engen Straßen Memels, die kilometerweit von jubeln⸗ den Menſchenmaſſen umſäumt waren. Wer den triumpha⸗ len Einzug des Führers vor einem Jahr in der Oſtmar! miterlebte, empfand daß dieſer Empfang in Memel trotz der um ſoviel kleineren Verhältniſſe an Herzlichkeit und ſtürmiſcher Begeiſterung hinter der Aufnahme des Führers in Wien nicht zurückſtand. Unzählige Menſchen ſah man, die 15 tiefſter Erſchütterung ihre Tränen nicht zurückhalten onnten. Dr. Neumann geleitete den Führer ins Theater. Es dauerte kaum drei Minuten, da trat Adolf Hitler auf de feſtlich geſchmückten Balkon. Die Begeiſterung der Memele kannte keine Grenzen mehr. Minutenlang hallte der Plaf wider von den Heilrufen der Menſchen, die die Hände reck⸗ ten, mit den Tüchern winkten und Blumen hochwarfen Eine überwältigende Dankeskundgebung wurde Adolf Hitlez 5 der glücklichen Bevölkerung der deutſchen Stadt bereß et. Während dem Führer minutenlang Heilrufe von ui entgegenbrauſten, ſchritt er auf Dr. Neumann zu heftete ihm das Zoldene Ehrenzeichen der Par tei an die Bruſt. „Dann entbot für die Memeldeutſchen Dr. Neumann dem Führer den Willkommensgruß. Er führte aus:. „Mein Führer] Memeldeutſche Volksgenoſſen! Vor faſt 700 Jahren betraten Schwertbrüder dieſen Boden und grün⸗ deten die Feſte Memel. Seitdem wirkt und webt hier deut⸗ Arbeit und deutſcher Geiſt. Wir haben es niemals ge⸗ wußt, daß es etwas anderes geben konnte, bis der Verſail⸗ ler Vertrag uns vor Augen führte, daß man auch tatſäch⸗ lich deutſches 1 Das rote Deutſchland hat dieſe Schmach hinnehmen a und hat ſich eine Grenze gefallen laſſen müſſen. die deutſche Ehre und deutſche Erde bisher nicht kannte. —— and von deutſchem Land abtrennen konnte. Freitag, den 24. März 1939 Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat dieſe Schmach getilgt und dieſe Grenze weggefegt. Wir haben lediglich in unſerem Willen dazu geſtanden, ſtets treu zu bleiben, treu zu bleiben uns ſelbſt, deutſcher Heimat, deutſchem Volk. Wir haben den Glauben an das deutſche Volk nie ver⸗ loren und unſer Glaube wuchs, als dem deutſchen Volk ein Führer erſtand, der es aus Schmach und Verelendung her⸗ ausführte, herausführte zu Glanz und Ehre. Wir ſind heute frei und gehören wieder zum großen deutſchen Vaterland. Der Dank gebührte dem Manne, der unſere Freiheit zu un⸗ ſerem Lebenserlebnis gemacht hat. 5 Unſer Dank dem Führer aller Deutſchen: Adolf Hitler! Sieg Heil! Sieg Heill Sieg Heill“ Der Führer dankt den Memeldeutſchen Nachdem das Siegheil verklungen war, ergriff Adolf Hitler das Wort. Er führte aus: „Memeldeutſche! Volksgeno ſen und Volksgenoſſinnen! Im Namen des ganzen deukſchen Volkes begrüße ich euch heute und freue mich, euch aufzunehmen in unſer Groß deukſches Reich. Ich führe euch damit zurück in ſene Heimat, 15 ihr nicht vergeſſen habt und die auch euch nie vergeſſen al. Im Namen dieſes deutſchen Volkes ſpreche ich euch aber auch den Dank aus für euer kapferes mannhaftes und uner⸗ ſchütterliches Verharren auf eurem Recht und auf eure Zugehörigkeit zum Deutſchen Reich. Ich habe geglaubt, die⸗ ſem Dank keinen beſſeren Ausdruck verleihen zu können, als daß ich eurem Führer ſoeben jenes Abzeichen verlieh, das die beſten Kämpfer unſeres neuen Deutſchen Reiches auf ihrer Bruſt kragen. Denn daß ihr dieſen heutigen Tag feiern könnt, verdankt ihr nicht einem Zufall, ſondern einer unermefſflichen Arbeit, einem ſehr ſchweren Kampf und ſehr harten Opfern. Ihr ſeid einſt von einem Deutſchland im Stich gelaſſen worden, das ſich der Schmach und der Schande ergeben hafte. Jetzt ſeid ihr zurückgekehrt in ein ge⸗ waltiges neues Deutſchland, das wieder unerſchütterlich⸗ Ehrbegriffe kennt, das ſein Schickſal nicht Fremden anver⸗ krauen will und wird, ſondern das bereit und enkſchloſſen iſt, ſein Schickſal ſelbſt zu meiſtern und zu geſtalten, auch wenn dies einer anderen Welt nicht gefällt. Für dieſes neue Deutſchland kreten heute über 80 Millionen Deutſche ein. Ihr werdet nun einmünden in dieſen großen Strom un⸗ ſeres nationalen Lebens, unſerer Arbeit, unſeres Glaubens, unſeres Hoffens und wenn notwendig auch unſeres Opfers. Ihr werdet das mehr verſtehen als andere Deutſche die das Glück beſitzen, im Herzen unſeres großen Reiches wohnen zu dürfen. Ihr ſeid Grenzland, und ihr werdet es empfinden. was es heißt, nicht verlaſſen zu ſein, ſondern hinter ſich ein gewaltiges Reich, eine große geſchloſſene Na⸗ tion zu wiſſen. So wie ihr Leidtragende der deutſchen Ohn⸗ macht und Zerſplitterung waret, waren es andere Deutſche auch Aus Not und Leid iſt uns aber jetzt eine neue Ge⸗ meinſchaft erwachſen. Daß ſie niemals mehr zerbrechen ſoll, das ſei unſer Wille und unſer Entſchluß, und daß keine andere Macht der Welt ſie jemals brechen oder beugen ſoll, das ſei unſer Schwur. Die 20 Jahre Elend und Leid ſollen uns für alle Zukunft eine Warnung und eine Lehre ſein. Was wir von der übrigen Welt zu erwarten haben, wiſſen wir. Wir haben nicht die Abſicht, ihr deshalb ein Leid zuzufügen. Allein das Leid. das ſie uns zugefügt hatte, mußte ein Ende finden. So begrüße ich alte deutſche Bolksgenoſſen als die jüng⸗ ſten Bürger des Großdeutſchen Reiches. So wie es in dieſei Minute alle Deutſchen im ganzen Reich kun, ſo wollen auch wir unſere Liebe, unſere Anhänglichkeit und unſete Opfer⸗ bereitſchaft, unſeren Glauben, unſere Treue und unſere Zu⸗ verſicht ausdrücken im Kampfruf: Unſer Volk und unſei Deutſches Reich— Sieg heil!“. Machtvoll klang das Sieg⸗Heil auf Volk und Reich über den weiten Platz. Der Führer verweilte dann noch kurze Zeit im Kreis des Führerkorps und der memeldeutſchen Kameraden. Immer wieder riefen ihn die Sprechchöre der begeiſterten Maſſen auf den Balkon hinaus. 7 Dann ſchmetterten wieder die Klänge des Präſentier⸗ marſches über den weiten Platz. Die Ehrenkompanie de⸗ Königsberger Infanterie heguntents praſentierte und der Führer fuhr mir ſeiner Begleitung durch das Spalier der Memeldeutſchen durch die Straßen der Stadt zum Hafen zurück. Immer wieder wurden die Abſperrungsketten der 570 der Polizei und des memeldeutſchen Ordnungsdienſtes urchbrochen und Blumen über Blumen wurden dem Füh⸗ rer in ſeinen Wagen hineingereicht. Unzähligen memel⸗ deukſchen Volksgenoſſen mußte der Führer die Hände drük⸗ ken. Auf dem Hafengelände angekommen, ſchreitet er, nach allen Seiten grüßend. zum Kai, und begab ſich an Bord des Torpedobootes„Leopard“, das 15.45 Ühr auslief. 0 Aebernahme planmäßig vollzogen Einſatz aller drei Wehrmachtsteile.— Landungskorps der Kriegsmarine beſetzte Stadt und Hafen Memel.— Keinerlei Zwiſchenfälle. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: 5 Berlin, den 23. 3. 1939, 16 Uhr. Mit dem 23. März haben Teile der deutſchen Wehrmacht in Gegenwart des Führers und Oberſten Befehlsha⸗ bers der Wehrmacht und in Anweſenheit des Oberbefehls⸗ N der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Rae. er, das Memelgebiel unter den Waffenſchutz Reiches genommen. — . Nr. 71 Ein Serſtörerverband der Flokte unker Führung des Flottenchefs, Admiral Boehm, traf im Laufe des Vor⸗ mittags vor Memel ein. Anſchließend wurde durch ein Landungskorps der ktriegsmarine die Be⸗ ſetzung von Stadt und Hafen Memel vollzogen. Truppen des l. Armeekorps unter dem Befehl des Kom⸗ mandierenden Generals des l. Armeekorps, General der Arkillerie von Kechler, ſind in die ihnen zugewieſenen Räume des Memellandes eingerückt. Gleichzeitig waren Verbände der Luftwaffe unter dem Befehl des Kommandierenden Generals der Luftwaffe in Oſtpreußen. Generalleurnank Wimmer, eingeſetzt. Die Uebernahme des Memelgebietes in den Schutz der Wehrmacht verlief planmäßig und ohne Zwiſchenfälle.“ Dr. Neumann„ Oberführer. Der Reichsführer/ hat bei ſeiner Ankunft in Memel Dr. Neumann, den Vorkämpfer der Memeldeutſchen, zum ſeoberführer ernannt. Dr. Neumann, den vier Jahre einer qualvollen Haft in litauiſchen Zuchthäuſern nicht zu brechen vermochten, hat durch ſeinen perſönlichen Einſatz und ſeine entſchloſſene Führung die Memeldeutſchen zu einem Block gebildet, den keine fremde Gewalt mehr zer⸗ ſtören konnte. Der Staatsvertrag mit Litauen Die Wiedervereinigung Memels mit dem Reich. Der deutſch⸗litauiſche Staatsvertrag über die Wieder⸗ bereinigung des Memelgebietes mit dem Deutſchen Reich hat folgenden Wortlaut: „Der deutſche Reichskanzler und der Präſident der Re⸗ publik Litauen haben ſich entſchloſſen, durch einen Staats⸗ vertrag die Wiedervereinigung des Memelgebietes mit dem Deutſchen Reich zu regeln, hiermit die zwiſchen Deutſchland und Litauen ſchwebenden Fragen zu bereinigen und ſo den Weg für eine freundſchaftliche Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern zu eröffnen. Zu dieſem Zweck haben zu Bevollmächtigten ernannt der deutſche Reichskanzler den Reichsminiſter des Auswärtigen n Joachim von Ribbentrop, der Präſident der Republik itauen den Außenminiſter Herrn Juozas Urbſys und den Geſandten in Berlin, Herrn Kazys Skirpa, die ſich nach Austauſch ihrer in guter und gehörigen Form befundenen Vollmachten über folgendes geeinigt haben. . Artikel 1. 5 Das durch den Vertrag von Verſailles von Deutſchland abgetrennte Memelgebiet wird mit Wirkung vom heutigen Tage wieder mit dem Deutſchen Reich vereinigt. Artikel 2. Das Memelgebiet wird ſofort von den litauiſchen Mili⸗ tär⸗ und Polizeikräften geräumt werden. Die litauiſche Re⸗ gierung wird dafür Sorge tragen, daß das Gebiet bei der Räumung in ordnungsmäßigem Zuſtand belaſſen wird. Beide Teile werden, ſoweit erforderlich. Kommiſſare ernen⸗ nen, die die Uebergabe der nicht in den Händen der auto⸗ nomen Behörden des Memelgebietes befindlichen Verwal⸗ tungen durchzuführen haben. Die Regelung der übrigen ſich aus dem Wechſel der Staatshoheit ergebenden Fragen, insbeſondere der wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Fragen, der Beamtenfragen ſowie der Staatsangehörigkeitsfragen bleibt beſonderer Vereinbarung vorbehalten. Artikel 3. Um den Wirochaftsbedürfniſſen Litauens Rechnung zu tragen, wird in Memel für Litauen eine Freihafenzone ein⸗ ien werden. Die Einzelheiten werden nach den Richt⸗ inien der dieſem Vertrage beigefügten Anlage beſonders geregelt werden. Artikel 4. Zur Bekräftigung dieſes Entſchluſſes, eine freundſchaft⸗ liche Entwicklung der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Litauen ſicherzuſtellen, übernehmen beide Teile die Ver⸗ pflichtung, weder zur Anwendung von Gewalt gegenein⸗ ander zu ſchreiten, noch eine gegen einen der beiden Teile von dritter Seite gerichtete Gewaltanwendung zu unter ſtützen. Artikel 5. Dieſer Vertrag tritt mit der Unterzeichnung in Kraft. 5 Zu Urkund deſſen haben die beiderſeitigen Bevollmäch⸗ tigten dieſen Vertrag unterzeichnet. Ausgefertigt in doppelter Urſchrift in deutſcher und litauiſcher Sprache. Berlin, den 22. März 1939. s e ble: Joachim von Ribbenkrop, (6 Urbſys, gez.): Skirpa. *. Frühſtück zu Ehren der litauiſchen Delegation. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribben⸗ trop gab zu Ehren der litauiſchen Delegation, die ſich un⸗ ter Führung des litauiſchen Außenminiſters Urbſys aus Anlaß der Unterzeichnung des deutſch⸗litauiſchen Vertrages über die Wiedervereinigung des Memellandes mit dem Deutſchen Reich in Berlin befindet ein Frühſtück im Hotel Adlon. Von deutſcher Seite nahmen die Mitglieder der dentichen Verhandlungsdelegation teil. Die letzte Reichsſtraßenſammlung erwarkef ein beſonderes Opfer von uns! 1 9 Ein ſtolzer Tag der Kriegsmarine Der Führer nach Beſichtigung der Flokte auf der Memeler Reede wieder auf Panzerſchiff„Deutſchland“ auf See. An Bord des Panzerſchiffes„Deutſchland“, 23. März. Kurz nach 16 Uhr geht der Führer am Memelkai wieder an Bord des Torpedobootes„Leopard“. Noch einmal ver⸗ einigen ſich die Tauſende zu einer großartigen Kundgebung. Immer wieder grüßt der Führer ſeine Memelländer, deren kernige, vom langen Kampf hartgewordene Geſichter jetzt in glücklicher Freude leuchten. Die„Leopard“ löſt ſich langſam vom Kai, wendet und gleitet der Haffmündung zu. Es iſt eine ſtolze Fahrt, die der Führer nun antritt. Auf der Reede liegt in Paradeaufſtellung eindrucksvoll ge⸗ gliedert die deutſche Flotte, die Sicherin der deutſchen Kü. ſten, die Bewahrerin der deutſchen Seegeltung, das Werk des Führers. Auch in der Haffmündung ankern die zahl⸗ reichen Torpedo⸗ und Schnellboote, die die Landungs⸗ truppen herangebracht haben. Ihre Beſatzungen ſtehen in Paradeaufſtellung. Faſt eine Viertelſtunde lang hört man die Pfeifſignale des wachhabenden Offiziers. Immer wieder brauſt von den ankernden Schiffen das Sieg⸗Heil auf den Führer und Ober⸗ ſten Befehlshaber zu der„Leopard“ herüber. Dann geht es hinauf auf die Reede, und hier entfaltet das großartige Bild der ankernden Flotte erſt ſeine ganze Schönheit. Vorn liegen die kleineren Schiffe, die Torpedoboote, die Minenräum⸗ und ⸗ſuchboote ſowie die Schnellboote. Dann kommen in einer zweiten Linie die Zerſtörer und abermals hinter ihnen die Kreuzer und Panzerſchiffe. Mächtig recken ſich ihre Aufbauten empor. Ganz ruhig iſt das Meer Ruhig liegen die ſtählernen Koloſſe da. In blauer Parademontur ſtehen die Tauſende deutſcher Matroſen auf dem Deck auf⸗ gebaut; untadelig iſt das Bild, das ſie bieten. Die Deckwache präſentiert, hell rollt der Trommelwirbel übers Meer, wenn der Führer ein Schiff paſſiert. Langſam fährt der Führer die ganze Paradeaufſtellung ab, grüßt im Vorüberfahren Schiff und Mann. Stolze Namen leuchten am Bug oder von den Türmen der Kreuzer und Panzerſchiffe:„Skagerrack“ leſen wir am Bug des Panzerſchiffes„Admiral Scheer“,„Colonel“ am Turm des Panzerſchiffes„Admiral Graf Spee“: Es ſind Erinnerungen an unſterbliche Siege. Gegen 17 Uhr iſt die Beſichtigung der Flotte beendet. Die„Leopard“ wendet zum Panzerſchiff„Deutſchland“. We⸗ nige Minuten nach 17 Uhr geht der Führer hier wieder zu⸗ rück an Bord. Ein großer Tag hat einen großartigen Abſchluß erhalten. Der Sieg der Treue erfährt ſeine Bekräftigung durch die Zeichen unzerſtörbarer Kraft. Als der Abend ſinkt, geht die Flotte wieder in See. Wir ſtehen auf der Brücke des Pan⸗ zerſchiffes„Deutſchland“ und ſehen die Türme Memels lang⸗ ſam wieder verſinken. Uebergabe der litauiſchen Kaſerne. Der Stellvertreter des bisherigen litauiſchen Memel⸗ gouverneurs bat das Generalkommando des J. Armeekorps um Entſendung eines Offiziers zur ordnungsgemäßen Uebergabe der von der litauiſchen Garniſon in Memel be⸗ reits am Mittwoch geräumten Kaſerne Die Uebergabe der Kaſerne erfolgte Donnerstag nachmittag durch litauiſche Offiziere an einen Vertreter des Generalkommandos des 1 Armeekorps Nach der Uebergabe wurden die litauiſchen Offiziere durch einen deutſchen Offizier an die Grenze ge⸗ leite Bei der Verabſchiedung ſprachen die litauiſchen Offi⸗ ziere dem deutſchen Offizier ihren Dank für die Kamerad⸗ ſchafllichkeit der deutſchen Wehrmacht aus. Luftparade über dem Memelland Nachdem bereits vormittags von 10—11 Uhr zahlreiche Skaffeln über Memel erſchienen waren, um den Memellän⸗ dern den erſten Gruß der deutſchen Luftwaffe zu enkbieken, flogen die Geſchwader am Nachmittag in Paradeform über das memelländiſche Gebiet hinweg. Von 14 Uhr bis 14.10 Uhr paradierten Land⸗ und See⸗ fliegerverbände über dem Führer, indem ſie vom Sammel⸗ punkt über Heydekrug her in geringer Höhe in Gruppen in breiter Kolonne hintereinander die Städte überflogen, am Nordrand des Stadtgebietes eine weite Linkskurve zogen, um dann ihren Kurs über die Kuriſche Nehrung hinweg in Richtung Oſtpreußen weiter zu nehmen. Gewaltig beeindruckt von der Stärke Deutſchlands zur Luft, von der ſie nur einen geringen Teil ſahen, grüßten die begeiſterten Memellönder zu den Flugzeugen hinauf. Für die meiſten von ihnen war dies der erſte Anblick der neu entſtandenen deutſchen Luftwaffe, die auch ihnen künftig⸗ hin Schutz und Schirm bedeuten ſoll. Der Widerhall in Warſchau Die polniſche Preſſe zur e des Memelgebietes ins eich. Warſchau. 23. März Der Heimkehr des Memelgebietes in das 1 ſchenren die Warſchauer Blätter weiter viel Beachtung Ein Teil der Blätter der Oppoſition macht ſich altbekannte Schlagworte der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe zu eigen Viele Blätter, u. a„Gazeta Polſka“, ver⸗ öffentlichen eine Erklärung des Sefmabgeordneten Lech⸗ nicki in der es u. a heißt: Die nachbarlichen Beziehungen zwiſchen Polen und Litauen erhielten durch die Ereigniſſe ein beſonderes Geſicht. Der Abgeordnete gab der Erwar⸗ tung Ausdruck daß die Zuſammenarbeit zwiſchen Polen und Litauen in ſtaatlicher und völkiſcher Hinſicht ſich künf⸗ tig weiter günſtig entwickeln mögen.„Polſka Zbrojna“ un⸗ terſtreicht die Bedeufung des Memeler Hafens Der konſer⸗ vative„Czas“ verlangt unter Hinweis auf Beſchlüſſe ver⸗ ſchiedener Oppoſitionsparteien die Konſolidierung der polni⸗ ſchen Nation. Fremdſprachige Nachrichten Täglich engliſche Sendungen der Reichsſender Hamburg N 8 und Köln. Berlin, 23 März. Es hat ſich als notwendig erwieſen, daß der deutſche Rundfunk entſprechend ſeiner weitreichen⸗ den Bedeutung nun auch Nachrichtendienſte in fremden Sprachen im mittleren Wellenbereich durchgibt. Demzufolge wurden vorläufig folgende Sendungen ein⸗ gerichtet. Seit dem 22. März geben die Reichsſender Ham⸗ burg und Köln täglich auch Sonntags von 20.15 Uhr bis 20.30 Uhr Nachrichten in engliſcher Sprache. Weitere fremdsprachige Nachrichtendienſte werden nach Bedarf eingerichtet. Schutzvertrag mit der Slowakei Militäriſche Anlagen der deutſchen Wehrmacht.— Slowa⸗ kiſche Außenpolitik im engen Einvernehmen mit der deut; ſchen Regierung. Berlin, 24. März. In Erfüllung der Bitte der ſlowakiſchen Regierung an den Führer, den Schutz des flowakiſchen Staates zu über⸗ nehmen, wurde am Donnerstag im Auswärkigen Amk in Berlin nachſtehender Vertrag geſchloſſen: Die deutſche Kegierung und die ſlowakiſche Regierung ſind, nachdem ſich der ſlowakiſche Staal unter den Schutz des Deutſchen Reiches geſtellt hat, übereingekommen, die ſich hieraus ergebenden Folgen durch einen Vertrag zu regeln. Zu dieſem Zwecke haben die unkerzeichnelen Bevollmächtig⸗ ken der beiden Regierungen folgende Beſtimmungen ver⸗ einbark: Arkikel 1 Das Deulſche Reich übernimmt den Schutz der politi⸗ ſchen Unabhängigkeit des ſlowakiſchen Staates und der In⸗ kegrität ſeines Gebietes. Arkikel 2 Zur Durchführung des vom Deutſchen Reich übernom- menen Schutzes hat die deutſche Wehrmacht jederzeit das Rechl, in einer Zone, die weſtlich von der Grenze des flo⸗ wakiſchen Staates und öſtlich von der allgemeinen Linie, Oſtrand der Kleinen Karpakhen, Oſtrand der Weißen Kar⸗ pathen und Oſtrand des Javorik-Gebirges, begrenzt wird, militäriſche Anlagen zu errichten und in der von ihr für notwendig gehaltenen Stärke beſetzt zu halten. Die flowakiſche Regierung wird veranlaſſen, daß der für dieſe Anlagen erforderliche Grund und Boden der deut⸗ ſchen Wehrmacht zur Verfügung geſtellt wird. Ferner wird die flowakiſche Regierung einer Regelung zuſtimmen, die zur zollfreien Berſorgung der deutſchen Truppen und zur zollfreien Belieferung der militäriſchen Anlagen aus dem Reich erforderlich iſt. In der im Abſatz 1 beſchriebenen Jone werden die mi⸗ litäriſchen Hoheitsrechte von der deulſchen Wehrmacht aus⸗ geübt. Perſonen deutſcher Skaatsangehörigkeit, die auf Grund eines privaten Erſatzverhälkniſſes mit der Errichtung mi⸗ litäriſcher Anlagen in der Zone befaßt ſind, Unferſpeher inſoweit der deutſchen Gerichtsbarkeit. Arkikel 3 Die ſlowakiſche Regierung wird ihre eigenen militä⸗ riſchen Kräfte im Einvernehmen mit der deukſchen Wehrmacht organiſieren. Arkikel 4 Enkſprechend dem vereinbarten Schutzverhälknis wird die ſlowakiſche Regierung ihre Außenpolitik ſteis im engen Einvernehmen mik der deutſchen Regierung führen. Arkikel 5 Dieſer Vertrag kritt ſofork mit der Unkerzeichnung in ftraft und gilt für eine Jeit von 25 Jahren. Die beiden Regierungen werden ſich vor Ablauf dieſer Friſt rechtzeilig über eine Verlängerung des Vertrages verſtändigen. Zu Urkund deſſen haben die beiderſeitigen Bevollmäch⸗ kigten dieſen Vertrag in doppelter Ausfertigung unkerzeich⸗ net. Wien, den 18. März 1939. Berlin, den 23. März 1939. Jür die deutſche Regierung: (gez.) von Ribbentrop. Jür die ſlowakiſche Regierung: (gez.) Dr. Tiſo (gez.) Dr. Tuk a (gez.) Dr. Durcanſky. Lebrun bei Chamberlain London, 24. März. Nach der Rückkehr von Schloß Windſor begaben ſich der franzöſiſche Stagtspräſident und Frau Lebrun in die Downingſtreet Nr 10, wo ſie Miniſter⸗ präſident Chamberlain einen Beſuch abſtatteten. Anſchlie⸗ ßend fuhren die franzöſiſchen Gäſte zur Nationalgalerie, wo ein großer Empfang und eine Begrüßung durch die Vereinigung ſämtlicher franzöſiſch⸗engliſcher Verbände und Geſellſchaften ſtattfand. Gucht England nach einem Vorwand? Unverſtändliche Ausführungen Chamberlains. London, 24. März. Der britiſche Miniſterpräſident Cham⸗ berlain gab im Unterhaus eine Erklärung zu den füngſten Vorgängen in Europa ab. Darin warf er die Frage auf, ob etwa Deutſchland darnach trachte, Europa zu beherrſchen oder ſogar noch weiterzugehen. In einem ſolchen Falle würde die britiſche Regierung zu ſagen genötigt ſein, daß dies auf den entſcheidenden Widerſtand Englands und an⸗ derer Länder ſtoßen würde. Demgegenüber habe England nicht den Wunſch, angemeſſenen Bemühungen Deutſch⸗ lands, ſeinen Außenhandel zu erweitern, entgegenzutreten, wenn auch die entſprechenden Unterhaltungen intereſſierter Kreiſe zurzeit unterbrochen ſeien. Zum Schluß wiederholte er die Theſe der engliſchen Re⸗ ierung, keine weltanſchaulichen Blocks gegeneinander auf⸗ tellen zu wollen und unterſtrich erneut ſeine Entſchloſſen⸗ heit, mit allen Mitteln Verſuchen entgegenzutreten, die Un⸗ abhängigkeit von Staalen zu gefährden. E Es iſt unverſtändlich, wie der engliſche Miniſterpräſident in Verbindung mik der Entwicklung, die die Dinge in Mit⸗ teleuropa zwangsläufig nehmen mußten, die Möglichkeit eines Dranges Deutſchlands zur Beherrſchung Europas er⸗ blicken kann. Die Geſchichte hätte ihn lehren müſſen, daß ſich Deutſchland durchaus im Rahmen deſſen hält, was niemand ihm als ſeinen legitimen Lebensraum ſtreitig machen kann. In den letzten 20 Jahren waren gerade bei anderen Völ⸗ kern ſolche Tendenzen bemerkbar und für Deutſchland nicht nur eine bittere Erfahrung, ſondern auch eine Warnung. Chamberlain erkennt zwar theoretiſch Deutſchlands Recht auf Erweiterung ſeiner wirtſchaftlichen Möglichkeiten an, in der Praxis muß Deutſchland aber immer wieder die engliſchen Verſuche ſpüren, die entſprechende deutſche Betä⸗ tigung direkt und indirekt zu bekämpfen. Wenn England die Konſolidierung Mitteleuropas als Vorwand der Ein⸗ kreiſungsbeſtrebungen nimmt, ſo kann dies nur tiefſtes Mißtrauen in Deutſchland erregen und zu dem Verdacht führen, daß England in Wirklichkeit Deutſchland einen 18 Platz in der Welt nicht gönnt und ſeinen eſtrebungen nach wirtſchaftlicher Unabhängigkeit Wider⸗ 7 7 ſtand entgegenzuſetzen wünſcht. Verletzende Ausfälle Imperialiſten, die von Ausbeutung ſprechen. London, 23. März Anmaßung und Naivität traten bis her ſelten ſo charakteriſtiſch in Erſcheinung wie am Donners. tag in der„Times“. Obwohl man die Tatſache des völli deutſchen Charakters und des räuberiſchen Handſtreiches auf Memel 1923 nicht zu übergehen wagt, erlaubt man ſich mäkelnd Beanſtandungen an der Rückkehr. Das Tollſte iſt dabei der Vorwurf, daß das Reich offenbar nicht fähig ſei außer ſeinen eigenen Intereſſen auch die eines anderen Landes zu berückſichtigen. Wo es herrſche, beute es aus, und wo es ausbeute unterdrücke es. Die Autonomie des böh⸗ miſch⸗mähriſchen Protektorates ſei eine Schande. Es gebe ehrliche und ergebene junge Nazis, die bisher an ihren Führer geglaubt hätten, jetzt aber ihren Irrtum einſähen. 1. Es iſt, als ſei die Verblendung, die ſich ſo ungeheuerlich im Verſailler Mißgriff äußerte, in London unheilbar. Groß⸗ britannien wirft bekanntlich Deutſchland unermüdlich vor, daß es ſeine Großmachtaufgabe wieder übernahm, ohne ſich um Erlaubnis zu bemühen Die Form dieſes Vorwurfes if bewußt verletzend, die dabei aufgeſtellten Behauptungen unwahr. Die Spekulation auf die Vergeßlichkeit der Welt, welche engliſche Rückſichtsloſigkeit gegenüber hilfloſen Ein⸗ geborenenpölkern, engliſche Ueberfälle auf kleine Staaten, engliſche Protektoratstyrranei und unwürdige Entrechtung erſter Kulturnationen durch die Briten kennt, iſt einfältig. Zugleich will London nicht wahrhaben, daß die Deutſchen klug genug ſind. ihren Einfluß in Zentraleuropa durch Einflößung von Vertrauen und natürliche Autorität zu ſichern. Indien und Paläſtina würden ſtatt erbitterte Wi⸗ derſacher wohl die treueſten Stützen des Empire ſein, wenn ſie ſchanſam vorſichtig und ſachlich behandelt würden, wie es die deutſche Schutzherrſchaft über Böhmen und Mähren oder das deutſch⸗litauiſche Vertragswerk vorſieht. Glaubt man in London ernſtlich vor einem gerade durch die Emi⸗ grantenhetze kritiſch gewordenen Weltforum Deutſchland auf die Dauer als Feind der Kultur und Menſchlichkeit hin⸗ ſtellen zu können? Alle Welt weiß, daß ein Aufbau, wie ihn das Dritte Reich ſeit ſechs Jahren vorexerziert, nur auf poſitiven Eigenſchaften beruhen kann. Belgiens Anabhängigkeitspolitik Kein engliſcher oder franzöſiſcher Schritt in Brüſſel.— Auch keine militäriſchen Maßnahmen Belgiens. Brüſſel, 23. März. Die Bemühungen der britiſchen Re⸗ gierung, eine für die engliſchen Intereſſen eintretende Entente gegen Deutſchland zuſtande zu bringen, werden von maßgeblicher belgiſcher Seite als ausſichtslos betrachtet. In amtlichen belgiſchen Kreiſen wird hierzu folgendes erklärt: Belgien iſt zu keinem Zeitpunkt von den diploma⸗ tiſchen Verhandlungen, die England mit verſchiedenen Län⸗ dern in der letzten Zeit verſucht, berührt worden. Weder von engliſcher, noch von franzöſiſcher Seite iſt ein dahin⸗ gehender Schirtt bei der belgiſchen Regierung unternom⸗ men worden. Belgien iſt gewillt, ſich von allen derartigen Kombina⸗ tionen fernzuhalten und hält unverbrüchlich an ſeiner Un⸗ abhängigkeitspolitik feſt. Im übrigen iſt man in amtlichen belgiſchen Kreiſen der Ueberzeugung, daß die engliſche Ak⸗ tion keinen Erfolg haben wird. Das Ergebnis werde ſich vorausſichtlich darauf beſchränken, daß eine gemeinſame engliſch⸗franzöſiſche Erklärung abgegeben werde und daß verſchiedene kleinere Staaten in platoniſcher Form zur Be⸗ teiligung eingeladen würden. Alle immer noch in gewiſſen ausländiſchen Zeitungen verbreiteten Gerüchte, wonach in Belgien irgendwelche mi⸗ litäriſchen Maßnahmen im Hinblick auf die internationale Lage erfolgt ſeien oder ergriffen würden. werden von amt⸗ licher belgiſcher Seite als frei erfunden gekennzeichnet. Es wird angenommen, daß wahrſcheinlich die ſchon ſeit lan⸗ 1 vorgeſehene Einberufung einer Reſervediviſion nach everſoo zu derartigen Gerüchten Anlaß gegeben hat. Kurzmeldungen Reichspoſtſchatzanweiſungen überzeichnel Weitere 60 Millionen Mark bereitgeſtellt. Berlin. 24. März. Die Anmeldungen zum Umtauſch der am 1. April ds Js. fällig werdenden 4.5prozentigen Reichspoſtſchatzanweiſungen in 4.5prozentige Reichspoſt⸗ ſchatzanweiſungen(fällig am 1. April 1944) und— ſoweit von dem Umtauſch Gebrauch gemacht worden iſt— die Zeichnung auf die letzteren, haben einen vollen Erfolg ge⸗ bracht. Auf die angebotenen 150 Millionen Mark Schatzan⸗ weiſungen ſind Anmeldungen über 210 Millionen Mark ein⸗ gegangen. Es entfallen auf den Umtauſch etwa 58 v. H., die reſtlichen 42 v. H, wurden neu gezeichnet. Die Anmel⸗ dungen zum Umtauſch in die neuen 4. 5prozentigen Reichs⸗ poſtſchatzanweiſungen gelten als voll zugeteilt. Um auch die Zeichnungsanmeldungen voll befriedigen zu können, hat die Reichspoſt einen Betrag von 60 Millio- nen Mark weiteren Schatzanweiſungen zur Verfügung ge⸗ ſtellt, ſo daß auch die Zeichner mit voller Zuteilung rechnen können. Die Bezahl ing der auf die Zeichnungen zugeteil⸗ ten Reichspoſtſchatzanweiſungen hat gemäß den Zeichnungs⸗ fle am 30. März ds. Is. franko Stückzinſen zu er⸗ olgen. Fünf Bombenanſchläge in London London, 24. März. Mitten in die Reden engliſcher Mi⸗ niſter und die Tage des Staatsbeſuches von Lebrun platzen auch weiter die Bomben hinein, die die Bevölkerung Groß, britanniens nun ſchon ſeit Wochen in Atem halten. Allein in London ereigneten ſich im Laufe des Donnerstags nich weniger als fünf Bombenanſchläge. Im Zentrum der Stadt, in der Nähe der großen Markthallen, explodierten am Vor⸗ mittag in halbſtündlichem Abſtand dreſ Bomben. Dutzende von Fenſterſcheiben wurden zerſtört, Telefon⸗ und Gaslei⸗ tungen beſchädigt und der Fahrdamm aufgeriſſen, ſo daß der Verkehr eingeſtellt werden mußte. Auch die beiden an⸗ deren Bombenanſchläge verurſachten beträchtliche Schäden. Amerikas Sonderzölle Proteſt der deutſchen Handelskammer in Newyork.— An- nölig verluftbringend und vernichtende Folgen. „Das amerikaniſche Schatzamt gab in dieſen Tagen ſeing Entſcheidung bekannt, nach der auf Grund des Artikels 15 dee Jollgeſetzes mit Wirkung vom 23 April 1099 auf am zollpflichtigen deutſchen Waren, und zwar ſowohl auf 1 porten als auch für ſolche die aus Zollverſchlüſſen e außer den üblichen Zöllen ein zusätzlicher Ausgleichszoll bon 25 v. H. des Fakturenwertes in bar zu erheben iſt. . ß. R ee 3 rr r r r r Keine Angſt vor Wirtſchaftsmaßnahmen Deutſchlands induſtrielle Stärke wächſt. Sonkhofen, 23. März. Das beſondere Kennzeichen de Rede des Reichswirtſchaftsminiſters Funk am dritten Tag der Kreis⸗ und Gauamtsleitertagung in Sonthofen war laut Meldung des NS, die Klarheit und Offenheit, mit der er alle Fragen der Wirtſchaft und Finanzpolitik vor dem politiſchen Führerkorps der Partei behandelte. Nachdem Bg. Funk beſonders die ihm vom Führer zuteil gewordenen Aufträge in allen Einzelheiten und den notwendigen Kon⸗ ſequenzen, die ſich aus der Sache ergeben, erörtert hatte, unterſtrich er, daß alle Erfolge der deutſchen Wirtſchafts⸗ politik nach 1933 nie möglich geweſen wären ohne die engſte und bereitwillige Mitarbeit der Parteiſtellen im Reiche. Nach intereſſanten Einblicken in alle mit den letzten Ereig⸗ niſſen zuſammenhängenden wirtſchaftlichen Fragen ſtellte Reichswirtſchaftsminiſter Funk feſt, daß Deutſchlands indu⸗ ſtrielle Stärke ſich weiter nach aufwärts entwickle. „Wenn nun einzelne Kreiſe des Auslandes etwa glauben ſollten, uns mit wirtſchaftlichen Druckmaßnahmen kreffen zu können, o ſtehe feſt, daß man die geſamte wirtſchaftliche und politiſche Kraft eines 90 Millionen-Volkes im Herzen Europas niemals auf die Dauer werde ausſchalten können, ohne im eigenen Lande ſelbſt Rückſchläge zu erhalten. Mit derſelben Zähigkeit und Ausdauer, mik der wir auf politi⸗ ſchem Gebiet die gewaltigſten Erfolge erzielt hätten, werde auch die wirtſchafkliche Entwicklung Deutſchlands weikerge⸗ trieben. Reichsſportführer SA⸗Obergruppenführer v. Tſcha m⸗ mer un d Oſten wies zu Beginn ſeiner Rede darauf hin, wie dringend wir heute eine ungeheure Schaffenskraft und militäriſche Kraft unſeres Volkes benötigen, um die großen Aufgaben der Gegenwart und Zukunft zu meiſtern. Die Si⸗ cherung der Exiſtenz des Volkes und der notwendigen Füh⸗ rerausleſe erfordere eine immer ſtärkere Durchdringung des ganzen Volkes mit dem Gedanken des Sportes und der zeibeserziehung. Der Träger einer ſo großen Aufgabe aber könne nur die Partei ſein. Die ganze deutſche Jugend werde heute in der HJ zur ſportlichen Ertüchtigung heran⸗ gezogen wobei darauf geachtet werde, daß es zu keiner un⸗ geſunden Ueberbeanſpruchung der Jugend komme, da ia auch in der Schule noch Sport getrieben werde. Der NS⸗ Reichsbund fur Leibesübungen umfaſſe 48 000 Vereine mit über 4000 000 Mitgliedern, während weitere 600 000 Volks⸗ genoſſen den Betriebsſportgemeinſchaften angehören und pom Sportamt der DAF betreut würden. Der Reichsſport⸗ führer kündigte im Verlauf ſeiner Rede eine neue Dur ch⸗ gliederung des NS⸗Reichsbundes für Leibes⸗ übungen und ſeine Angleichung an die Organiſation der Partei an. Geſundheitsführung und Leiſtungs ähigkeit Reeichsamtsleiter Dr. Bartels, der in Vertretung von Hauptdienſtleiter Wagner auf der Ordensburg Sonthofen ſprach, wies auf den großen Mangel an Arbeitskräften hin, er ſich in Deutſchland in immer ſteigendem Maße bemerk⸗ bar mache und deſſen Urſache nicht zuletzt darin begründe liege, daß ſeit 1914 rund 14—15 Millionen Kinder zu we⸗ nig geboren wurden Man müſſe nun alſo verſuchen, dieſen Ausfall durch eine Verlängerung der Leiſtungs⸗ fähigkeit der Menſchen auszugleichen, die auch gleich⸗ gen durch den Ozonreichtum des Landes. Der Reichsinten⸗ ant lehnte in dem Zuſammenhang jede jazzartige Muſik ab und jegliche Witzelei, für die der Landbewohner kein Ver⸗ ſtändnis habe Der Menſch auf dem Lande hungere nach den großen Gütern deutſcher Kultur Es dürfe nicht mehr ein, daß im Mittelpunkt der Programme die ſogenannten Bunten Abende“ ſtänden, die allzu oft abgeſtellt ſeien auf ein gedanken⸗ und kritikloſes Publikum.„An den Lautſprechern ſitzen Millionen von Menſchen ſitzt die deut⸗ ſche Familie. Das verpflichtet.“ Der Rundfunk wolle nicht muffig und ſpießig ſein ſondern ſpritzig und voll Tempera⸗ ment, aber in der inneren Haltung einwandfrei und poſitiv. Der Reichsintendant erklärte weiter, wir lebten in einer heroiſchen Zeit, die ganze Männer und ganze Frauen for⸗ dere. Frauen, die mit herrlicher Mannſtimme ſängen und Männer, die mit hohem Falſet ihre Lieder vortrügen, wür⸗ den im Rundfunk abgelehnt.„Wir wollen den Geſang mar⸗ ſchierender Soldaten hören, den Geſang unſerer Hitlerſu— gend Wir fordeen für den Rundfunk den geſunden, natür⸗ lichen Menſchen.“ Weiter behandelte Dr. Glasmeier das Thema„Schwere und leichte Muſik“. Die breite Maſſe der Hörer müſſe an die anſpruchsvolle Muſik herangeführt werden. Es fehle af rer S kan und ſeine Göhne ROMAN vox OO HAWRAN ECK Das ſowieſo, dachte Adler, als ob iech ſötte Lumperei leiden tät. Aber er ſchwieg vorſichtig und erfuhr dabei, daß Herr Ecknarf das Anweſen ſchon ſchmuck herrichten würde. Wie hatte der Anwalt geſagt? Künſtleriſcher Be⸗ ruf? No ja, die ſenn wohl alle e weng olber, hamm mehrſchtenteils nix ze freſſen; verleicht hat er gearbt oder en Bankier erſchlong— no, von mir aus! Laut aber ſagte er dem Rechtsanwalt: »Ich will mers überleng, Herr Dukter. Senn Se ſo 55 und ſong Se ze kaan Menſchen ewos. Der Zöphel do raucht aa nix ze wiſſen...“ Er deutete auf das Nachbar⸗ gut des Waldhofes. Wie können Sie denken, Herr Adler...“, beruhigte Weisker jovial und wußte, daß er mit dem Alten im aren war. „Is ſcha recht“, lobte der Bauer und packte den toten Hof mit den Augen des Fachmannes, der hier ein Inter⸗ eſe witterte, aber auch wußte, daß es wieder Schweiß, Opfer und Hingabe erforderte, dem kargen Boden die Ackernahrung für ein neues Geſchlecht abzuringen. Hier muß geſagt werden, daß der obervogtländiſche Bauer trotz ſeiner Trockenheit, ſeines ſcheinbar berechnenden Welens ein großer Idealiſt ll Die Zablen, mit denen er technen muß, ſind erſchütternd klein und ſtehen in keinem Verhältnis zu ſeiner harten Arbeit! Aber er iſt ſein eigener Herr, weiß ſeine Pflicht, den Beſitz dem Geſchlecht zu wahren— ja, mehren zu müſſen und ſetzt ſeinen Stolz darein, einmal einen beſſeren Hof zu übergeben, als er ſelbſt empfangen hat. Er vergißt dabei nicht, dem Erben 0 Tatſache eindringlich zu Gemüte zu führen, in der bſicht, ihn aufzurufen, desgleichen zu tun. Der Fremde aber ſtand juſt an der gleichen Stelle, wo auch noch an guter Gebrauchsmuſik. Seine beſondere Auf⸗ merkſamkeit richtete Dr Glasmeier auf die Pflege der deut⸗ ſchen Sprache. Die Rundfunkſprecher müßten im Ausdruck und in der inneren Dynamik reicher und vielfältiger wer⸗ den. Zum Volk müſſe ſchli 0 5 werden. ſſe ſchlicht, ernſt und wahr geſprochen Aus den Nachbar gauen Millionenerben melden ſich. Reichenbach i. O. Auf die Veröffentli ungen des an den hieſigen Bürgermeiſter gerichteten Utlefer er Deutſch⸗ amerikanerin in Pomona(California), wonach ein aus dem Odenwald ausgewanderter Georg Schwinn ein Stück Oedland hinterlaſſen habe, das ſich aufgrund von Petroleumfunden jetzt als ein Millionenvermögen darſtelle, haben ſich, wie zu erwarten war, die ſchriftlichen Anfragen bei der Bürgermei⸗ ſterei von allen Seiten gehäuft. Beiſpielsweiſe meint ein alter Soldat in ſeiner Zuſchrift, ein Kriegskamerad von ihm könne der Erbe ſein. Ein Bauer aus dem entlegenſten Teil des Odenwaldes machte einen langen Fußmarſch nach Rei⸗ chenbach, um als vermeintlicher Erbe nähere Erkundigungen einzuziehen. Vielleicht mehr Ausſichten hat ein Einwohner von Rimhorn, der zwar nicht Schwinn, ſondern Peter Schä⸗ fer heißt. Auch er hat ſich mit ſeiner in Neu⸗Iſenburg ver⸗ hetrateten Schweſter Marie Schautre, geb. Schäfer, perſön⸗ lich vorgeſtellt. Beide ſind Kinder einer Margarete Schäfer, geb. Schwinn, die eine im Odenwald verbliebene Schweſter des Erblaſſers ſein ſoll. Der im Brief erwähnte Peter Schwinn, der ebenfalls nicht mit auswanderte, iſt kinderlos geſtorben. P. Schäfer hat ſich bereits mit der Briefſchrei⸗ berin in Amerika in Verbindung geſetzt, und der Bürgermei⸗ ſter hat gleichfalls an ſie berichtet, daß die mutmaßlichen Erben ermittelt ſeien.— Hoffentlich erweiſt ſich nun nicht die ganze Angelegenheit als ein Reinfall, wie es leider ſchon mehr der Fall war. Kalifornien liegt ziemlich weit vom Odenwald 5 Bubach.(Kind lief ins Auto) Ein viereinhalb Jahre altes Kind lief vor einen Milchkraftwagen und wurde dabei überfahren. Es war ſofort tot. Den Kraftwagenlenker trifft keine Schuld. Ottweiler.(Sturmlaterne explodierte.) Durch Exploſion einer Sturmlaterne, die die 70jährige Witwe Keßler in Hüttigweiler in ihrem Anweſen in der Hand auf einer Leiter ſtehend trug brach ein Feuer aus, dem außer einem Teil des Oekonomiegebäudes auch Futtervorräte zum Opfer fielen. Jüge im Schnee ſtecken geblieben. Füſſen, 23. März. Infolge der großen Verwehungen traten im Allgäu verſchiedentlich empfindliche Verkehrs⸗ ſtörungen ein. So wird aus Füſſen gemeldet, daß der Kraft⸗ poſtomnibus nach Pfronten am Morgen außerhalb von Füſſen wieder umkehren mußte, da nicht durchzukommen war. Auch der Schneepflug des Straßen⸗ und Flußbau⸗ amtes blieb ſtecken. Der Nachtzug Kaufbeuren—Füſſen mußte in Lengwang ausgeſchaufelt werden. Der Zugver⸗ kehr Kempten— Pfronten ruht, weil die letzten Züge zwiſchen Wertach und Oy ſtecken geblieben ſind. Auch die Eiſenbahnſtrecke Kempten Isny ift wegen ſtarker Ver⸗ wehungen geſperrt. In Thalkirchhof entgleiſte früh eine Achſe des Frühperſonenzuges Immenſtadt—Oberſtau⸗ en, weil ſich vor der Lokomotive rieſige Schneemaſſen zu⸗ ammengeſchoben hatten. In Oberſtaufen entgleiſte mit einer Achſe aus dem gleichen Grunde die Lokomotive des Früheilzuges Kempten— Lindau. 1 1 — Schneeſtürme über Weſterwald und Hunsrück. Neuwied, 23. März. Ueber dem Weſterwald herrſchte ein derart heftiger Schneeſturm, daß der Kraftwagenver⸗ kehr teilweiſe eingeſtellt werden mußte. Viele Autos, die ſich unterwegs befanden, wurden völlig eingeſchneit und mußten ausgeſchaufelt werden. Der Schnee liegt ſtellen⸗ weiſe über einen Meter hoch. Durch den heftigen Sturm wurden überdies in Wald und Feld erhebliche Schäden an⸗ gerichtet. Vielfach wurden Bäume entwurzelt, Telegrafen⸗ und Lichtleitungen zerſtört und an den Wohnhäuſern, vor allem an den Dächern Zerſtörungen verurſacht. Auf dem Hunsrück herrſcht ebenſo ſtarkes Schneetreiben. Auch hier hat der Schnee eine Höhe von einem Meter erreicht. Be⸗ dauerlicherweiſe iſt auch der Wildbeſtand in Mitleidenſchaft gezogen Von Hunger getrieben kommen die Tiere bis nahe an die Gehöfte heran, um Nahrung zu ſuchen vor vielen Wochen die jungen Skifahrer haltgemacht hatten. Er hatte die Arme feſt verſchränkt und ließ den Blick über Täler und Höhen ſchweifen. Ein heller Früh⸗ lingstag, der noch karg im Schenken war, ſoweit es das Knoſpen und Blühen ringsum betraf, umgab ihn. Aber die Sonne war gerecht und ſtrahlte ſieghaft. Bäume, Sträucher und Hecken ſtrotzten in Saft und Kraft. Wenige Tage noch, und ſie werden aufbrechen zu berauſchendem Blühen und Duften. Herrlich wird es dann ſein: der würzige, vielfältige Geruch des Waldes, der Erde, des Gräſer⸗ und Blumenreiches an den Hängen und im Tal wird ſich mit der ewig herben und reinen Luft dieſer Berglandſchaft vermählen! Ja, das weiß man eben, wie es in wenigen Tagen ſein wird! Das hatte man immer, immer gewußt in all den Jahren: Das ruht von Jugend auf im Herzen. Es iſt Liebe, eine beſſere faſt als die, die Menſchen gilt— Heimatliebe! Nicht Ruhm und Erfolg, nicht Welt und Lebenshaſt können ſie auslöſchen! Sie hat ſich unverrückbar im Kindergemüt verhakt, iſt dem Mann nachgewachſen und hat ihn auf allen Wegen begleitet; hatte ihm Kraft und Glauben gegeben, wenn er einmal müde den Kampf aufgeben wollte: du haſt noch eine Pflicht zu erfüllen! Du mußt deiner Heimat noch beweiſen, daß du kein Abtrünniger und Unwürdiger biſt! Wenn du es geſchafft haſt, dann darfſt du wieder auf ihren Bergen ſtehen und durch ihre Wälder ſtreifen! Inzwiſchen aber mußt du kämpfen, arbeiten und dich— ſehnen! Ja, wenn er mit dem Ruckſack auf dem Rücken durch den Schwarzwald zog, tat ſich nicht ſelten eine Wald⸗ lichtung oder Talbiegung auf: das könnte der Oſthang am Waldhof ſein! Dann ſtand er wie angewurzelt, tauſend Stimmen klangen in ihm auf Einmal überfiel ihn das Heimweh. Als er an einem Sommerabend durch eine ſtille Villenſtraße der Großſtadt ging, drang aus dem halb geöffneten Fenſter einer Herr⸗ e 1171.„„Ich weiß ein am' Plätzchen auf der Welt.... 85 3 51 wie ein Schlag, er verhielt den Schritt, lauſchte.„. das iſt die Raſenbank am Elterngrab., ſchloß die Stimme, von Selbſtmitleid erſtickt. Ein in die Steinmauern verſchlagenes Mädel aus einem der Heimat⸗ täler— armes, armes Ding! 5 5 Als er weiterging, wurde er ſich bewußt, daß das Badiſche Chronik J Heidelberg.(Geburts- und Todestag.) An ſeinem 68. Geburtstag ſtarb der Diplomingenieur Dr. fur. Oscar Faber. () Bruchſal.(Hohes Alter.) Im benachbarten Zeu⸗ tern vollendete Fräulein Anng Volz ihr 90. Lebensjahr. Schon zweimal war die Greiſin längere Zeit in Amerika, wohnt aber ſeit 10 Jahren endgültig im Heimatdorf. (), Pforzheim.(Der Schädling und ſein„Teil⸗ haber“) Die Große Strafkammer verurteilte den aus Braunſchweig gebürtigen 44jährigen Hans Kopp wegen zahl⸗ reicher Unterſchlagungen und ſonſtiger Unredlichkeiten zu drei Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus, fünf Jahren Ehrver⸗ luſt und 2000 Mark Geldſtrafe. Kopp, der von 1934 big 1938 als Geſchäftsführer und Kaſſenverwalter einer öffent⸗ lichen Organiſation in Pforzheim beſchäftigt war, hatte in Zuſammenarbeit“ mit einem Vorgeſetzten, der ſich inzwiſchen durch Selbſtmord der Verantwortung entzogen hat, mehrere lauſend Mark unterſchlagen und dieſe Unregelmäßigkeiten auf raffinierte Weiſe durch Führung einer Nebenkaſſe fahrelang verdeckt. Die Gelder floſſen zum Teil in ſeine Taſche, zum Teil in die ſeines Vorgeſetzten. () Pforzheim.(Chirurgiſche Klinik.) Der Bau der chirurgiſchen Klinik geht nun der Verwirklichung entgegen. Das Stadtbauamt hat jetzt die Ausführung der Bauarbeiten ausgeſchrieben. () Schöllbronn.(Die Seuche.) In der Gemeinde Schöllbronn wurde die Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt. Sperrbezirk bildel die Gemeinde. In den 15⸗Kilometer⸗Am⸗ kreis vom Seuchenort entfernt fallen Gemeinden die bereits zum 15⸗Kilometer⸗Amkreis eines oder mehrerer Seuchenorte gehören. f Emmendingen.(Auf der Landſtraße überfal⸗ len.) Auf der Landſtraße wurde ein Mann überfallen, be⸗ wußtlos geſchlagen und ihm der Geldbeutel geraubt. Der 5— konnte von der Gendarmerie bereits Veſtgenomde werden. Eiſenbahnunfall in Oppenau. ) Kaelsruhe. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe teilt mit: Gegen 19 Uhr prallte im Bahnof Oppenau der Reuch⸗ talbahn die Lokomotive einer Rangierabteilung mit dem aus Richtung Appenweier kommenden Perſonenzug zuſammen. Dabei wurden der Zugführer Mai aus Offenburg ſchwer, jedoch nicht lebensgefährlich und 18 Inſaſſen des Perſonen⸗ zuges leicht verletzt. Die verletzten Reiſenden, ſämtliche aus Bad Peterstal und Umgebung, wurden nach ärztlicher Ver⸗ ſorgung und Anlegung von Notverbänden nach Hause und der Zugführer in das Krankenhaus in Offenburg verbracht. Der Sachſchaden iſt gering, der Eiſenbahnbetrieb nicht geſtört. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Noch 49 Gemeinden verſeucht Maul⸗ und Klauenſeuche rückt wieder vor. Im Laufe dieſer Woche iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden wieder etwas vorgerückt. Gegenüber 41 verſeuchten Gemeinden der letzten Woche ſind es in dieſer Woche ins⸗ geſamt 49 Gemeinden, welche von der gefährlichen Tierſeuche befallen ſind. Angeſichts der nun überall wieder einſetzenden Frühjahrsbeſtellungsarbeiten iſt alſo doppelte Vorſicht ge⸗ boten. Die ſeuchenpolizeilichen Vorſchriften ſowie alle vor⸗ beugenden und die Seuche bekämpfenden Maßnahmen ſind nach wie vor auf das peinlichſte einzuhalten, damit größerer Schaden vermieden wird. Seit dem 14. März 1939 iſt die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in 13 Gemeinden wieder und in 5 Gemeinden neu ausgebrochen. Es handelt ſich um folgende Orte: Land⸗ kreis Donaueſchingen: Gutmadingen; Landkreis Emmendin⸗ gen: Kenzingen; Landkreis Freiburg: Pfaffenweiler, Ihrin⸗ gen, Feldkirch; Sladtkreis Freiburg: Freiburg; Landkreis Karlsruhe: Schöllbronn; Landkreis Müllheim: Britzingen, Heitersheim, Bad Krozingen, Staufen; Landkreis Neuſtadt: Breitnau, Todtnau; Landkreis Stockach: Beuren a. d. A.; Landkreis Ueberlingen: Bermatingen; Landkreis Waldshut: Bergöſchingen, Grießen, Untereggingen.— Die Seuche iſt erloſchen in folgenden 10 Gemeinden und Vororten: Land⸗ kreis Bruchſal: Bruchſal; Landkreis Donaueſchingen: Kirchen⸗ Hauſen; Landkreis Konſtanz: Hegne; Landkreis Mannheim: Heddesheim, Plankſtadt; Landkreis Müllheim: Auggen, Wet⸗ telbrunn; Landkreis Pforzheim: Niefern; Landkreis Sins⸗ heim: Reihen, Tiefenbach. Mädel ſicher in gutem Lohn ſtand, vielleicht war ein ordentlicher Straßenbahner ihr Bräutigam, und ſte mußte nicht ſo hart arbeiten wie die Geſchwiſter daheim; ſicher konnte ſie ſich auch beſſer kleiden, wenn es Sonntags zum Tanz ging. Und doch— und doch! Das Lied ließ ihn tagelang nicht los, das waren eben dieſe Klänge aus der Kinderzeit: die Mädchen bildeten in den Pauſen auf dem Tanzſaal einen Kreis, hakten ſich unter und ſangen luſtig ſchelmiſche Lieder, aber auch mit aller Inbrunſt ſenti⸗ mentale Weiſen. Geſungen wurde bei der Arbeit 1“ Damals war er drauf und dran geweſen, das ſich ſelbſt gegebene Verſprechen zu brechen. Er war, wie alle Frankes, ein Bauernſohn, daran war nichts zu ändern. Mit früh⸗ reifen Erkenntniſſen, die ihm ungewollt aus dem Inneren zuwuchſen, hatte er ſchon als Junge ein anderes Weſen in ſich als ſeine Umgebung. Des Vaters Verbot, den Waldhof zu betreten, befolgte er nur, wenn deſſen Gewalt über ihm war. Hielt dieſen eine Geſchäftsreiſe fern und das Glück ſchenkte gleichzeitig Ferien, ſo zog er mit Zahn⸗ bürſte und dem Nötigſten im Schulranzen nach dem Wald⸗ hof. Die gütige Mutter verwehrte es ihm nicht. Dann 5315 er mit den Erasmusbuben durch den Wald und die elder oder legte wie ſie Hand an, wenn Arbeitskräfte gebraucht wurden! Hier war ſeine Heimat, hier wurzelte er. Das Haus in der Stadt ging ihn nichts an, er hatte keinerlei Verbindung zu ihm. Es wohnte keine Liebe darin, ſondern brutaler Geſchäftsgeiſt. Seine Menſchen waren nicht Menſchen mit eigenen Lebensrechten, ſondern Sklaven der Firma... Es war ſo ſchwer zu begreifen geweſen, daß trotzdem auf dem Stadthaus„Glück“ zu ruhen ſchien, während der Waldhof unter den Schlägen der Zeit faſt zerbrach. Die Vettern, tapfere, einfache Männer, ließen ihr Leben für ihre 6 Hektar Heimatboden, ihre Mutter war zu Siechtum verurteilt, und der Vater Erasmus geriet mit Welt und Gott auseinander Onkel Erasmus! Dir habe ich zu danken, was ich heute bin. Keinen Augenblick haſt du gezögert, deine Erſparniſſe zur Verfügung zu ſtellen, als ich dir das Gutachten des Profeſſors Berking zuſandte, der mir einen Aufſtieg prophezeite! Ich konnte es dir 1 1 und dir dar⸗ über hinhelfen, als du in Not gerieteſt! Dein Wunſch, eine Hypothek dafür einzutragen, war nicht ganz„fromm“ ſie ſollte ein Prüfſtein für den nächſten Erben fein 5 Generalverſammlung der Gemeinn. Bau⸗ und Marktberichte 5 Spargenoſſenſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Frankfurter Schlachtviehmarkt v. 23. März. Auftrieb: Die Gemeinnützige Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft 1367 Rinder, darunter 381 Ochſen, 193 Bullen, 618 Kühe, e. G. m. b. H. Mhm⸗Seckenheim, hielt e 231 Färſen, ferner 14 Kälber, 17 Schafe, 5s Hchweile: N 8 5 Preiſe: Ochſen 45 bis 48,5, 41,5 bis 42,5, 37,5, 29; Bul⸗ Heimkehr der Vögel e Erba 9 8 215 n dh len 41,5 bis 44,5, 40 bis 40,5, 21,5; Kühe 42 bis 445, ie S ſir n mit einiger Verſpätung eingetroffen.]„Zur als ab. Na neee 38 bis 40,5, 25 bis 34,5, 23 bis 25; Färſen 42,5 bis 45,5 e de teu an en Niſtkaſten. Lediglich den Vorſitzenden Weiler, erſtattete der Geſchäftsführer 38,5 bis 41,5; Kälber 62 bis 65, 54 bis 59, 45 bis 50, in den Morgenſtunden hockt Freund Starmatz im Gezweig Herr Merker, den Geſchäftsbericht für das Jahr 1938. 32 bis 30; Lämmer, Hämmel—, 49 bis 50, 45 bis 46, oder auf den Leitungsdrähten. Sonſt aber fliegen die Daraus iſt zu entnehmen, daß auch im abgelaufenen 40 bis 44; Schafe 40 bis 42, 83 bis 30, 22 bis 32; Schweine Schwarzkittel in hellen Scharen über das Land, um den Jahr die Genoſſenſchaft wegen Mangel an Baugelände] 53,5, 57,5, 56,5, 52,5, 49,5, 57,5. Marktverlauf: Rinder, Boden gründlich nach Nahrung zu unterſuchen. Hin und die Neubautätigkeit nicht aufnehmen konnte. Am guten Kälber und Schweine zugeteilt. wieder kommen die Stare mit den frechen Spatzen ins] Willen der Genoſſenſchaft, bei der Erfüllung des Vier- Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 23. März. Sämt⸗ Landgemende⸗ Die Sperlinge wollen ſich nämlich 95 den ahresplanes aktiv mitzuhelſen, fehlt es nicht. Die wirt⸗ liche Notierungen unverändert. Starkäſten häuslich niederlaſſen. Man 5 55 aber 0 9 10 chaftliche Lage der Genoſſenſchaft iſt als gut zu bezeichnen 8.. 15. 1 e e 0 und deren Zahlungsbereitſchaft kann als geſichert gelten Mannheimer Wochenmarkt v. 23. März. Vom Stati 51 abe e fröhlt 05 Sänger verge⸗ Schon aus dieſem Grunde könnte die Genoſſenſchaft gut 1 15 1 e 9 bens nach geeigneten Niſtgelegenheiten Ausſchau. Man muß die Neubautätigkeit wieder aufnehmen, wenn die Stadt⸗ 80515 18 bis 905 8 10 578 55 Biſlpentohl, 9 hier rückſichtslos gegen die Spitzen vorgehen. Wenn man gemeinde Mannheim ihr entſprechendes Baugelände zur 25 his 500 Gelbe Rüben 12 bis 15; Rote Nüben 14 bis 157 heute das vom Sperling gebaute Neſt aus dem Kaſten ent.] Verfügung ſtellen würde. Die Prüfungen der Kaſſe und Spinat 22 bis 25. Zwiebeln 1 05 15 Schdar wie fernt, ſo kann man ſicher ſein, daß der Spatz morgen ſchon der Geſchäftsführung ergaben keine Beanſtandungen. Der 30 bis 40, Kopfſalat, St. 35 bis 40; Endivienſalat, St. wieder mit dem Neubau beginnt. Außer den Staren hafen Jahresabſchluß 1938 wurde nach der Berichterſtattung 10 bis 257 Feldfalat 100 bis 120, Lattich 140; Tomaten ſich auch die Bachſteſzen eee e e einſtimmig von der Generalverſammlung genehmigt.] 40 bis 55; Radieschen, Bſchl. 20 bis 25; Rettich, St. 10 ib enen Salle ee chädlinge aus der friſchge“] Mit dem erzielten Reingewinn, wurden vorerſt die ge⸗ bis 20 Meerrettich, St. 10 bis 20, Suppengrines und 105 8 10 5 15 1 f 1 ſetzliche Rücklage und die Bauerneuerungsrücklage aufge⸗. je Bſchl. 8 bis 105 Peterſilie, l 12 5 h immer treiben ſich die Krähen ing 15 füllt. Einſtimmige Annahme fand ebenfalls die Entlaſtung 855 Aepfel 30 bis 451 Zitronen, St. 4 bis 50 Orangen. 5 ren herum. Zu Tauſenden fallen ſie über die Saatfelder her. des Vorſtandes und des Auſſichtsrates, ſowie die Wie⸗ bis 45; Bananen, St. 5 bis 15; Markenbutter 160; Weißer Man wäre ſie gerne los, aber es ſcheint, als wollten ſie ſich d 10 sſcheidenden Aufſicht 10 kialleder Ndl. Käſe 25 bis 30; Eier, St. 10,50 bis 18. noch nicht zur Reiſe rüſten. So lange ſie noch die Felder erwahl der 5 ſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder unſicher machen, iſt noch nicht mit beſtändigem Frühlings⸗ und Bächtel. Nachdem dann noch eine geſetzliche Satzungs⸗ Bäckerei wetter zu rechnen. Sagt uns doch eine Wetterregel: Tum. änderung verleſen wurde, ſchloß der Vorſitzende mit Zur Bäckerei meln die Krähen ſich noch, bleibt uns des Winters Joch; einem Sieg⸗Heil auf unſern Führer. Türk. wenn ſie vom Felde verſchwinden, wärmere Tage ſie künden. 9 1 Wallnuß⸗ In langer Reihe ziehen nun wieder die Geſpanne zum i Felde hinaus. Hier wird noch gepflügt, dort wird Dünger Aus dem Mannheimer Schachleben. kerne geſtreut und an anderen Stellen bringt man Sommerkorn Die Schachſpieler treffen ſich am kommenden Sonn⸗ 125 er 38 Pfg. in die Erde. tag, 26 März, vormittags von 9— 138 Uhr in der Schloß⸗ 5 * ſwirtſchaft von Seckenheim zu einer Großveranſtaltung. Jak. Würihwein Es iſt der 3. Wettkampf, den die Zentrale des Mann⸗] Lebensmittel. I Kinder von Auto angefahren. Auf der Renzſtraße lie- heimer Schachklubs ihren Außenvereinen liefert. In den 7 8 fen zwei Kinder im Alter von 11 und 5 Jahren unvorſichtig[Vorkämpfen iſt ſie Sieger geblieben, doch war das Er⸗ 2 Zimmer über die Fahrbahn, wobei ſie von einem Perſonenkraftwagen gebnis vor zwei Wochen in Neckarau mit 15:14 Punkten 1 a wurden. Eines der Kinder wurde hierbei verletzt ein ſehr knappes. Diesmal werden auf beiden Seiten u. Küche 2 mußte in das. aufgenommen werden. die größten Anſtrengungen gemacht; der Gaſtgeber Secken⸗ zu mieten geſucht. 5 5 5 i 8 8 heim⸗Ilvesheim, der im letzten Kampf aus 10 Partien Zu erfragen in der 5 1 5700 n 85 875 Polſtertiaſſe 55 7 Gewinnpunkte herausholte, wirdzmit ſeiner kompletten Geſchäftsſt. d. Bl. Preſſe, in deren Schl fatz d e N Mannſchaft antreten. Auch die Mannheimer Spitzenſpieler Schone 5 i werden vollzählig erwartet, ſodaß mit einer Beteiligun e derjenige, der ohne Anweiſung durch den Schaffner in der. gab 9 7 gung höheren Klaſſe Platz nimmt, zur Nachzahlung des Fahr⸗ von 80 100 Spielern gerechnet werden kann. Das Haupt⸗ Utter d preisunterſchiedes verpflichtet iſt“ Dieſe Angabe iſt unrich⸗ intereſſe gilt dem Seckenheimer Ehret, dem in Neckarau u verkaufen tig. In den einſchlägigen Tarifvorſchriften heißt es viel- ein Sieg gegen Fleißner gelang, aber auch ſonſt ſind g 5 a mehr:„Ein Reiſender, der eigenmächtig in einer höheren ſpannende Partien zu erwarten. Es ſoll nicht unerwähnt Wilh. Volz, Wagenklaſſe Platz nimmt, iſt nach der Eiſenbahnverkehrs⸗ bleiben, daß das Schach im hieſigen Bezirk einen ge⸗ Hauptſtraße 169. ordnung als Reiſender ohne gültigen Fahrausweis zu be⸗ 5 5 1 hieſig 5 0 1 0 5. 1 waltigen Auftrieb gewonnen hat, ſeit ſich die Mannheimer Geldbeutel ee n. Mannſchaft die Teilnahme an der deutſchen Meiſterſchaft] mit Inhalt in der werden kann, für die ganze vom Zug zurückgelegte Strecke erkämpft hat, die 85 Pfingſten in Stuttgart ausgetragen e e ee das Doppelte des Fahrpreiſes, mindeſtens jedoch drei Mark, wird. Die Seckenheimer Veranſtaltung gibt den Spielern gehen ge Belohng zu entrichten“. 5 und den Zuſchauern eine Vorſchau für die kommenden iu der Geſchüfts⸗ 8 I Kämpfe. 5 ſtelle d. Bl. Heute Freitag bis Montag der Millionenfiim: Der größte Film seit Jahren. Ueber ein Jahr dauerte seine Fertig- stellung, der nach dem Roman von Thea von Harbou gedreht wurde. deden Abend 8 Uhr. Vergessen Sie nicht am Sonntag die 5 Uhr- Vorstellung. und die frühlingsfrohe ich heiße Gründlich, bitte sehr. isch her, 5 5. 1 8 8 5 i 5 5 Erneuerung in der Nstur 9080 N 554 c e el 17 5 8 6 PALASII 8 3 ent Auch den Herm! för männliche„Belange“ ist. N— 5 er kommt zu uns Sie werden ja bold selber seh'n, 1 ui und holt sich den neuen dot ich dem grogen Leserkreis* a 1 m ubbeceelelt Niontel, den n euen Anzug. R 65 ab en gie 9 aus las- Emaille 0) Hauptpreislagen⸗ 8 Hlurmor-Porhellan. anzüde Aletall uſw. Su 9 0 e 0. 20.. ſchon einmal verſucht! 1 2 2 2 elner und mit N i mit 25— Herren- u. Knabenkleidung 9 50c1ä 1 3 Gammel⸗Anzei er 35. 45. 54. 85 onen tertig und dach Mag Er 1 rige II Tang nur für Mitglieder der dae N Lee e e 2 Mannheim K 1, 5 Breite Straße(1888 u. 89) bis Schulentlaſſung 1903 Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. 7) 37, 35, 48 n treffen ſich am Dienstag, 28. März, Gaatkartoffeln. erunlanrse 1 5 bends 8 5 in Gabardine 5 3 5 Geld s Abr ae enn„ Voöhme Allerfrüheſte, Frühm öl,.— Beſprechung im„Pfälzer Hof“. Sshms Mittelfrühe, Voran vorrätig. e ö in großer Auswahl. 28 Fele Meine. u Nonfirmation Gewürzgurken. laßt Blumen sprechen] f 2 17 0 15 e 1 ½ kg 1.— Mk. 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Beachtet unsere Inserate Mannheim 51 3 1 Greite Str. 7 tui naeh Deutschland Das Hekeimuis des Hegelſelꝛeus der Hegenuart Die hiſtoriſche Entwicklung der Gegenwart hat ein Tempo angenommen, dem der einzelne kaum noch zu fol⸗ gen vermag, und wer nicht Einblick hat in die Tiefen und geheimen Geſetze allen hiſtoriſchen Geſchehens, der mag vielleicht verwirrt und ängſtlich werden. Und dennoch voll⸗ zieht ſich in dieſen Tagen nur eine Wiedergutmachung aller Sünden in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunder⸗ ten. Gerade die Geſchehniſſe dieſer Tage ſind die Folge einer naturnotwendigen unvermeidbaren Entwicklung, und wenn auch der einzelne nicht alle Fäden des Geſchehens erfaſſen kann, aus denen das Bild der Weltgeſchichte ge⸗ webt wird, ſo ſpürt doch jeder, daß die große deutſche Reichsidee in der Gegenwart neues Leben gewonnen hat. „Alle Waſſer Böhmens fließen nach Deutſchland“, dieſes Dichterwort wurde Wahrheit. Die Elbe iſt von der Quelle bis zur Mündung wieder deutſch geworden, und deutſch wurde die Moldau. Eine folgerichtige geſchichtliche Entwicklung hat damit ihren Abſchluß gefunden. Wieder ſind die Märztage für das deutſche Volk von ſchickſalhafter Bedeutung geworden. Ein Jahr iſt erſt ver⸗ sangen, daß die Oſtmark ins Reich heimkehrte, und am deldengedenktag gedachten wir zugleich der Wiederauf⸗ kichtung der deutſchen Wehrhoheit. Und nun brachte dieſer März die Löſung von ſchier unentwirrbaren Schwierig⸗ keiten im mitteleuropäiſchen Raum. Daß dieſe Löſung ohne Deutſchland eine Unmöglichkeit geweſen, iſt zugleich der Beweis dafür, daß die deutſche Nation in dieſem Raum eine Miſſion zu erfüllen hat, von der ſie ſich auch ſelbſt nicht befreien kann, zu der ſie verpflichtet worden iſt durch eine tauſendjährige Geſchichte. Daß dabei über eine künſt⸗ liche ſtaatliche Selbſtändigkeit hinweggeſchritten werden mußte, erklärt ſich auch aus der ganzen geſchichtlichen Ent⸗ wicklung, die beweiſt, daß die Tſchechen durch all die Jahr⸗ hunderte hindurch, in denen ſie in dieſem Raum ſiedelten, keine ſtaatenbildende und kulturſchöpferiſche Kraft beſeſſen haben. Die Ausſtrahlungen der deutſchen Kultur gehen weit in den ſüdoſteuropäiſchen Raum hinein, und gerade hier hat ſie dem Abendland ein neues Geſicht gegeben und vor der Weltgeſchichte ſich das ungeheure Verdienfſ erworben, mehr als einmal das Eindringen aſiatiſchen Geiſtes verhindert zu haben. Die Tſchechen haben es ſelbſt vergeſſen, daß ſie der⸗ einſt im ſechſten Jahrhundert ohne jede eigene Kultur als die Sklaven der Awaren in dieſes Land kamen. Aber ſie fanden in dieſem Raume ſchon eine alte germaniſche Kul⸗ tur vor, deren Errungenſchaften ſie ſich zu eigen machten All die Zeugniſſe germaniſcher Kultur in dieſem Raum konnten nicht verdrängt und ausgerottet werden, ſelbſ da nicht, wo es gelang, die deutſchen Menſchen wieder zurückzudrängen und in eine Minderheit zu verſetzen. Den Tſchechen hat es in ihrem eigenen Siedlungsgebiet nichts genutzt, wenn ſie die deutſchen Städtenamen in tſchechiſch⸗ Umtauften, denn die Zeugen deutſchen Geiſtes blieben in gewaltigen Bauten erhalten, an deren Glanz und Größe keiner vorübergehen konnte, und deren Deutſchtum man höchſtens zu leugnen verſuchte, wie wir es an dem beſon⸗ ders markanten Beiſpiel des St.⸗Veits⸗Doms auf dem Burgberg in Prag erleben. Jener Dom gehört zu den hervorragendſten Denk⸗ mälern der deutſchen Gotik und wurde Ende des 14. Jahr⸗ hunderts von Peter Parler, der auch der Erbauer der berühmten Karlsbrücke geweſen iſt, errichtet. Peter Parler war ein deutſcher Baumeiſter und hat in der Triforium⸗ Galerie von St. Veit ſeinen Namen eingemeißelt: Petrus Parlerius de Colonia. Nichts war einfacher für die Tſche⸗ chen, als dieſen deutſchen Meiſter umzufälſchen in einen „Petrus Parlerius de Polonia“, um ſo einen neuen Be⸗ leg für die hohe Blüte ſlawiſcher Kultur zu bringen. Mehr als einmal hat es die Geſchichte erwieſen, daß man zwar einen Buchſtaben umſtoßen kann, aber niemals den Geiſt. Darin liegt die Kraft einer überragenden Kultur über⸗ haupt, daß ſie nicht durch Gewalt zu überwinden geht, ſo wie man auch den geſunden Blutſtrom eines großen W und zukunftsreichen Volkes niemals durch Gewalt abdämmen kann. Es ſcheint, als ob den großen Kulturvölkern vom Schicksal eine beſtimmte Aufgabe übertragen worden iſt, deut hlallmisclie aderin schlau lo ſuungselroh in die Zalꝛunſt 5 Aufnahme: Krack⸗Mauritius— M. Seeg. CCFPCFCÄC et ke ene Im Verlauf der Geſchichte mag es vorkommen, daß ſie von der Erfüllung dieſer Aufgabe zwar abgedrängt wer⸗ den, aber ſeltſamerweiſe kann es in den entſcheidenden Gebieten kulturellen und völkiſchen Kampfes niemals Ruhe geben, wenn nicht den höchſten Kulturwerten zum Siege verholfen wird. So weiß man aus der Geſchichte, daß die glücklichſten und blühendſten Zeiten der nun befreiten Landſchaften zugleich zuſammenfallen mit der Vormacht und geiſtigen Führung des Deutſchtums. Das deutſche Volk hat ſeine Aufgabe niemals darin geſehen, mit dem Schwert allein zu erobern, ſondern vor allen Dingen wollte es Kulturbringer ſein. Mochte das Schwert auch durch die eherne Notwendigkeit gezogen wer⸗ den müſſen, dem deutſchen Herzen hat der Pflug und die ſchöpferiſche Kulturarbeit immer näher gelegen. Wer inner⸗ halb des tſchechiſchen Siedlungsraumes die deutſchen Sprachinſeln kennt, wer die Gebiete um Brünn und Iglau einmal beſucht hat, weiß, wie hier das deutſche Volkstum ſich wunderbar offenbart, und gerade inmitten eines frem⸗ den Volkstums bieten ſich Vergleichsmöglichkeiten, die offen aufdecken, welche Bedeutung das Deutſchtum auch für die anderen hat. Es iſt durch ſeinen Fleiß und durch ſeinen Ordnungsſinn immer beiſpielgebend geweſen, ja die frem⸗ den Volksſtämme, die unter den Ausſtrahlungen deutſcher Kultur geſtanden haben, haben nur allzuoft vergeſſen, was ſie germaniſchen Einflüſſen verdanken. So gibt es in Böhmen und Mähren und noch darüber hinaus nur wenige Städte, deren Stadtrechte nicht nach deutſchem Muſter gebildet worden ſind. Hier laſſen ſich auch ſtrahlungen der deutſchen Hanſa nachweiſen, denn ſo man⸗ ches Stadtrecht wurde nach dem Muſter von Lübeck uſw. feſtgelegt. Für die weitere geſchichtliche Entwicklung iſt es von ungeheurer Bedeutung, daß ſich das Deutſchtum auf die⸗ ſen treuen Inſeln durch alle Stürme hindurch einiger⸗ maßen behaupten konnte. Wir ſind nicht nur beglückt dar⸗ über, daß durch die gegenwärtige hiſtoriſche Entwicklung die furchtbare Leidenszeit deutſcher Menſchen in dieſen Gebieten beendet wurde, daß ſie nun frohen und freien Herzens ſich ganz ihrer deutſchen Art hingeben können und ſich ganz ausleben dürfen nach deutſchem Brauch und deutſcher Sitte, ſondern wir ſind überzeugt, daß von dieſen Inſeln aus der deutſche Geiſt und die deutſche Kultur ſich mit neuer Kraft ſegensvoll auswirken werden. Mag es für die Tſchechen auch bitter ſein, daß ſie heute ſich den Notwendigkeiten der geſchichtlichen Entwicklung beugen müſſen. Unſere Ueberzeugung und unſer Glaube iſt es aber, daß nunmehr auch Böhmen und Mähren einer neuen Blütezeit entgegengehen werden, nicht nur zum Segen der Deutſchen, ſondern auch zum Segen der Tſchechen ſelbſt, wenn ſie nur guten Willens ſind. Wollen wir das Geheimnis all deſſen, was uns im geſchichtlichen Geſchehen der Gegenwart nahezu überwäl⸗ tigt, lüften, ſo dürfen wir nicht vergeſſen, daß ſich vor unſeren Augen nicht etwas Willkürliches abrollt, ſondern daß wir auch hier einen Sieg der Treue erleben, den Sleg der Treue des deutſchen Volkes zu der 920„ e Förg Beßler. ſchichte auferlegten kulturellen Miſſion. Nuderregatta in Mexiko krjühlung von Werner Jörg Lüddecke Da ſitzt man nun in Mexiko⸗City. Weil wir keinen lumpigen Peſo mehr in der Taſche haben und weiter nichts vor— und überhaupt, weil heute Sonntag iſt und nirgends etwas los, da gehen wir eben zum Fluß, um uns die Regatta anzuſehen. Das koſtet weiter nichts! Es iſt da auch niemand, der uns zum Beiſpiel fragt, warum wir ſo kaputtes Zeug anhaben und unraſiert ſind und ſchlecht gelaunt! An den Fluß kann jeder gehen, der will. Auch wir! Jawohl, das können wir, und wir können überhaupt tun und laſſen, was uns beliebt. Das geht alle Leute einen Dreck an. Und nun iſt da ſo eine Regatta am Fluß— da wollen wir eben mal hin. Baſta! Außer uns gehen noch viele Menſchen zu der Regatta. Die haben es alle eilig, nur wir haben Zeit. Hier und da bleiben wir einmal ſtehen, meiſtens da, wo es nach Eſſen riecht, und beſprechen ſo dieſes und jenes. Peter ſagt, indem er leicht die Luft einzieht:„Gulaſch aus Südſüdoſt!“ Das hat ſeine Richtigkeit. Aus Südſüdoſt kommt ein ausgeſprochener Gulaſchgeruch— und richtig gehen wir denn auch an dem Laden vorbei, wo das Zeug gekocht wird. Wir ſpucken beide großartig aus, einer nach Steuer⸗ bord, der andere nach Backbord.„Pah, Gulaſch! Iſt doch ein billiger Fraß, was, Peter?“ „Klar doch! Nichts für uns! anſtändiges Huhn eſſen, wie?“ Wir ſagen das ſo, weil wir nämlich keine lumpigen Peſos mehr in der Taſche haben, und weil wir genau wiſſen, daß uns der Witt, der da fett und dreckig unter der Tür ſteht, doch nichts von dem herrlichen Gulaſch ſchenkt. Dann ſind wir unten am mauk mal ein bißchen an.„ Wollen heute mal ein Fluß und gucken uns den kampf— ſo'ne Regatta! einer Dreimaſtbark am Kap Hoorn ſehen!“ „Hoho!“ ſchreit Peter und haut mir vor Wonne ſeine Pranke ins Kreuz.„Die machen ſich in die Hoſen!“ Und wir lachen und amüſieren uns mächtig über die Burſchen da. Dieſe Süßwaſſermaaten!“ Jetzt geht der Rummel los. Ein Mann mit einem Sprachrohr ſteht breitbeinig in einem Motorboot und brüllt den Leuten am Ufer zu, wie das Rennen ſtehit. Spaniſch natürlich— aber wir verſtehen das! Wir k inen überhaupt einen Haufen Sprachen, der Peter und ich Das iſt ja nicht ſo, als ob wir keine Bildung hätten! Der g führt der engliſche Racing⸗Club vor der 0 ellſchaft und dem RC. Mexiko!“ ſi ir auf den Beinen.„Haſt du gehört, deutſ Verein iſt da auch bei!“ das iſt'n“ Da kommen die Boote die Biegung. Engländer ſind eine gute änge vor, die Mexikaner eine ganze Länge hinter den Deutſchen. Mir ſchlägt das Herz zum Hals raus. Ich fange an zu ſchreien. Und der Peter fängt auch an. „Fe—ſte— fe—ſte— immer druff!“ ſchreit der Peter. Der Döllmer! Hat keine Ahnung von ſo einer Regatta. Ich lege die Hände an den Mund und brülle:„Einſatz weg— eins— weg— zwei— weg— drei— weg...“ Jawoll, ſo wird das gemacht! e die Jungens mal bei einer Mütze voll Wind auf Stoppelbärten. Aber ſo rich⸗ ieden Zentimeter. „. und weg— ruuuhig...“ So ein Kerl bin ich. Mir ſoll einer was erzählen von rudern und ſo! Jetzt ſind die Boote auf gleicher Höhe mit uns, wir rennen nebenher. Da kommt ein Zaun, und wir müſ⸗ ſen die Böſchung hoch auf die Straße.„Saumiſt, ver⸗ fluchter!“ Wir kraxeln und keuchen. So jetzt haben wir ſie wieder! Die Mexikaner ſind noch ein Stückchen zurückgefallen. Wir rennen und brüllen, und noch eine Menge anderer Leute brüllt— meiſtens für die Mexikaner! 5 Da ſchreien auch ein paar für die Deutſchen. Sie ſitzen in einem eleganten Auto, das langſam neben dem Fluß lang fährt. Deutſche ſind das! Wir drängen uns an das feine Auto— der Peter und ich— und brüllen mit den Leuten im Chor. Peter behauptete ſpäter, der Sieg des deutſchen Bootes ſei nur unſerer Brüllerei zu verdanken. Das will ich ja nun nicht ſagen, aber immerhin und wie dem auch ſei: Sie hatten eben gewonnen! Am Ziel waren noch eine ganze Menge Deutſche, die ſich um ihre ſiegreichen Lands⸗ leute drängten, um ihnen die Hände zu ſchütteln. Aber dann kamen Peter und ich. Peter griff ſich über zwei Vordermänner hinweg den kleinen Steuermann und hob ihn auf ſeine Schulter. Und ich langte mir einen an⸗ deren von der Mannſchaft, irgendjemand half mir noch dabei. Dann ſchleppten wir den ganzen Achter mit Hoch⸗ rufen zu einer Kette von Autos, Peter mit dem Kleinen immer vorne weg! Der Zug ſetzte ſich in Bewegung— wir fuhren ſin⸗ gend und lachend durch die halbe Stadt! Es war, als ſeien wir alle beſoffen! Wir fuhren in das Klubhaus des deut⸗ ſchen Ruderklubs und machten eine große Kaffeetafel, die allerdings ſehr gemiſcht war, nämlich weil wir doch dabei waren mit unſeren zerriſſe⸗ nen Klamotten und unſeren tig ſchief ſah uns niemand an— nur ein bißchen ver⸗ wundert. Und wir bekamen zu eſſen und zu trinken, genau wie die anderen nur etwas mehr, weil unſere Tel⸗ ler immer ſo ſchnell leer waren. Na ja, ſchließlich hatten wir ja auch mit⸗ gebrüllt und mitgezittert um Da ſchreien auch ein paar für die Deutſchen. Sie ſitzen in einem eleganten Auto. Wir drängen uns an das feine Auto— der Peter und ich— und brüllen mit den Leuten im Chor. Zeichnung: Lüdtke— M. 4 2 1 i 5 Die Spielernatur Humoreske von Ralph Urban. „Wenn Egon nach Hauſe kommt“, klagte Frau Hella Redel ihrer Freundin,„ißt er, legt ſich auf den Diwan und lieſt. Um zehn Uhr ſteht er dann auf und geht zu Bett. Spreche ich in der Zwiſchenzeit zu ihm, antwortete er mit Rnurren; muß er mir aber einmal zuhören, gähnt er wie ein Löwe.“ „Ja, ja“, meinte die Freundin,„die meiſten Männer muß man ab und zu wachrütteln.“ „Wachrütteln? wiederholte Frau Redel.„Da haſt du recht. Es muß etwas geſchehen.“ Es geſchah auch etwas.„Denke dir“, ſagte Frau Hella bald darauf eines Mittags zu ihrem Mann,„Herr Kolb hat heute angerufen.“ „Kolb, Kolb?“ meinte Egon nachdenklich. „Natürlich Herr Kolb, der Architekt, den wir auf un⸗ ſerer Urlaubsreiſe kennengelernt haben. Ich lud ihn für 2 1 S morgen zum Abendeſſen ein. Du haſt doch nichts dagegen?“ tedel ſtarrte ernſt auf das Tiſchtuch, eitete es. Nach einer Weile hob er u na lich an und ſprach:„Da an alſo morgen abend lich gekleidet ſein und rhalten?“ 0 mußt du dir allerdings umbinden.“— Drei Stunden des nächſten Abends gehörten Herrn Kolb. Als er gegangen war, ſprach der Eheherr:„Ehrlich geſagt, iſt er mir nicht beſonders ſympathiſch.“ 5 „Ich finde ihn ausgeſprochen nett“ entgegnete Hella. „Ach ſo“, meinte Egon und gähnte,„das iſt natürlich etwas anderes. Dann ſoll er nur ruhig wiederkommen.“ Eine Viertelſtunde ſpäter ſchlief der Ehemann bereits. Frau Hella lag daneben und war unglücklich. An einem Abend der folgenden Woche kam Herr Kolb zum zweitenmal als Gaſt. Er wußte angenehm zu plau⸗ dern.„Da hatte ich einmal einen Schachpartner—“ wollte er eben zu erzählen beginnen, aber Herr Redel unterbrach ihn aufgeregt. „Wass rief er.„Sie ſpielen Schach, und das ſagen Sie mir erſt heute? Wollen wir eine Partie verſuchen?“ „Gern, wenn es die gnädige Frau nicht langweilt?“ „Ich ſehe mit Vergnügen zu“, behauptete Frau Hella, „vielleicht kann ich es auch lernen.“ Eine Stunde lang ſah ſie zu ohne das Spiel zu begreifen. Dann ging ſie ins Nebenzimmer, ſetzte ſich zum Nähtiſch und ſchlief ein. Herr Kolb brach erſt um ein Uhr auf. „Ein ſehr intereſſanter Menſch und ein guter Spie⸗ ler“, ſtellte Herr Redel nachher ſeſt. ö„Ich beginne, ihn entſetzlich langweilig zu finden“, entgegnete Frau Hella. Bald kam Herr Kolb wieder, und dann ſaßen ſich die Am Abend brach dann die ganze Geſellſchaft auf, weil nämlich alle herzlichſt zu Stock eingeladen waren, der an⸗ ſcheinend ſehr viel Geld hatte. Wir gingen auch mit raus zu den Autos und ſtanden da ſo herum und ſahen die Leute einen nach dem anderen einſteigen und abfahren. Zum Schluß war nur noch das Auto von dem Herrn Stock da, und das war voll. Na, und außerdem— wir in unſeren zerriſſenen Sachen—— Ich zog Peter ein wenig von dem Auto weg ins Dunkel. Etwas weinerlich war mir dabei zumute, und ich überlegte mir, ob und warum ich den Peter mal an⸗ brüllen könnte— da wurde ich ſelber angebrüllt! Der Herr Stock nämlich lag mit dem halben Leib aus dem Auto und ſchrie:„Kerls, ihr verdammten, ihr wollt euch wohl drücken vor der Sauferei? Her mit euch, ſag ich— ruff uff die Trittbretter!“ Peter Steuerbord, ich Backbord ſprangen wir auf, und der Wagen fuhr an.„Was ſeid ihr denn für Brüder?“ fragte Herr Stock und funkelte uns mit ſeiner Brille an. „Seeleute! Ich bin Maſchiniſt, und der Peter iſt Koch, Aber wir machen auch jede andere Arbeit, wenn wir welche kriegen. Wir liegen nämlich an der Beach!“ „So!“ fauchte der Mann.„Jede andere Arbeit! Na — das werden wir ja morgen ſehen! Wenn wir jetzt be mir ſind, raſiert ihr euch erſt mal, und dann werde ich euch ein paar ſaubere Anzüge verpaſſen. Kapiert?“ „Jawoll!“ ſchreien wir, der Peter und ich. Und feixen uns vor lauter Freude über die Köpfe der anderen an. So fahren wir durch die Stadt, die bunt iſt von tauſend Lichtern und voller Lärm. Und irgendwo riecht es auch mal nach Gulaſch! Gleichzeitig ziehen wir beide die Luff ein— ſehen uns an und ſpucken einen dicken Strahl nach Steuerbord und Backbord. Das war dann noch eine tolle Nacht! Es wurde maß⸗ los gefeiert. Aber allzuviel weiß ich nicht mehr davon. Denn richtig nüchtern wurde ich erſt, als ich mir am an⸗ deren Morgen beim Reparieren von einem Stockſchen Traktor die Pfoten klemmte. a Ha— ſo war das denn damals mit der Regatta in Mexiko⸗City! Wochen vergingen, Herr Kolb wurde ſtändiger Gaſt, vom Wohlwollen des Hausherrn und der Küche der Haus⸗ frau genährt. Eines Nachmittags klingelte das Telephon im Büro des Herrn Redel, der ſich in geſchäftlich kühlem Ton mel⸗ dete.„Herr Redel perſönlich?“ klang es zurück. „Ja, wer ſpricht, und was wünſchen Sie?“ „Ich möchte Sie warnen“, zwitſcherte eine Frauen⸗ ſtimme.„Sie ſollten etwas beſſer auf Ihre Frau auf⸗ paſſen. Sie hat da Umgang mit einem ganz gefährlichen Mann. Er iſt eine Spielernatur, und Spielernaturen er⸗ freuen ſich außerordentlichen Glücks bei Frauen. Sie näh⸗ ren eine Schlange an Ihrem Buſen.“ „Blödſinn!“ rief Herr Redel. „Ueberzeugen Sie ſich ſelbſt“, ließ ſich die Stimme unbeirrt weiter vernehmen,„und wenn Sie flink ſind, können Sie ſich perſönlich von der Richtigkeit der Angaben überzeugen. Er iſt nämlich gerade in Ihrer Wohnung—“ Knacks— die Verbindung war unterbrochen. Aber der Stachel ſaß. Herr Redel ſchüttelte ein paarmal un⸗ gläubig den Kopf, dann aber ſprang er auf, griff nach dem Hut und eilte nach Hauſe. Vor der Wohnungstür blieb er eine Weile zögernd ſtehen, hierauf ſteckte er den Schlüſſel ein und drehte ihn leiſe um. Die Tür war von innen nicht verriegelt und gab daher nach. Im Vorzimmer erſtarrte der Mann für einige Sekunden, denn dort hingen ein männlicher Hut und ein männlicher Mantel. Plötzlich fuhr es eiskalt durch Herrn Redel hindurch. Ein kleines, ſilbernes Lachen und das freundliche Knurren einer Männerſtimme waren an ſein Ohr gedrungen. Jetzt wieder Stille. Herr Redel ſchlich zur Tür und lauſchte. Nichts! Das war zuviel. Blitzſchnell drückte er die Klinke nieder und riß die Tür auf. Zwei Menſchen fuhren zuſammen, ein Schrei flatterte auf——. Der Hausherr ſchnappte ein paarmal nach Luft, dann droſch er eine faule Ausrede herunter, indem er ſprach: „Entſchuldigt, Kinder, daß ich ſo plötzlich eingedrungen bin, ich wollte nämlich etwas von zu Hauſe holen—“ „Du kommſt auch auf alles“, meinte lächelnd die Frau. „Schon ſeit drei Wochen lehrt mich Herr Kolb heimlich Schach ſpielen und müht ſich mit mir redlich ab, denn es ſollte eine Ueberraſchung für dich werden. Zum Teil iſt ſte mir gelungen, denn eben habe ich Herrn Kolb zum erſtenmal mattgeſetzt—.“ Am Abend ſprach Herr Redel zu ſeiner Frau:„Weißt du. Hella, das mit Herrn Kolb gefällt mir eigentlich gar nicht.“—„Biſt du etwa gar eiferſüchtig?“ „Aufrichtig geſagt: ſehr!“ „Fein!“ rief die Frau und fiel ihm um den Hals. Bald darauf beſuchte Hella ihre Freundin.„Hat es geklappt mit meinem Anrufe erkundigte ſich dieſe. „Ausgezeichnet“, antwortete Hella,„geſtern ſpielten mein Mann und ich zwei Stunden lang Schach. Und Herr „Wir schlachten ein Schwein“ Eine Aprilgeſchichte von J. H. Rösler. Komm Freitag zu uns! Wir ſchlachten ein Schwein! 77 bring gute Laune und einige Freunde mit! Anton.“ Die⸗ ſen Brief erhielt Petermann. Freitag war der erſte April. „Dies wäre ein guter Aprilſcherz“, erwog Petermann, „man ſollte ſtatt einiger Freunde einen ganzen Verein mitbringen, einen Verein von vierzig Mann.“ Gedacht, getan. Petermann trommelte ſeine ſämt⸗ lichen Freude zuſammen. Es waren genau vierzig an der Zahl, und es waren treffliche Eſſer unter ihnen. Mit guter Laune und echtem Korn bewaffnet, zogen ſie am erſten April zu Anton, zum Schweineſchlachten. Anton ſchlachtete das Schwein. Feſtlich war der Tiſch für Petermann und ſeine Freunde gedeckt. Zehn Teller ſtanden bereit, denn Anton kannte Petermann und wußte von ſeiner Luſt zu Aprilſcherzen. „Wenn ich Petermann ſchrieb, er ſolle einige Freunde mitbringen“, dachte Anton,„ſo kämen in normalen Zeiten drei oder vier Eſſer. Am erſten April aber bringt er mir ſicher acht Freunde mit und will ſich an meiner Verlegen⸗ heit weiden. Er ſoll mich gerüſtet finden.“ Anton hatte nicht mit Petermanns Phantaſie gerech⸗ net. Die Freunde kamen immer drei zu drei. Die Kette riß nicht ab. Schon waren es dreißig, ſechsunddreißig, neununddreißig, da traf als letzter Petermann ein. „Da ſind wir, lieber Anton“. ſagte er und klopfte Anton vergnügt auf den Bauch,„ich habe dir, wie ge⸗ wünſcht, einige Freunde mitgebracht, und ſie haben alle einen Mordshunger. Tiſch auf, lieber Anton!“ „Hoffentlich werdet ihr ſatt?“ „Ein ganzes Schwein! Es iſt doch ein ganzes Schwein?“ „Ein ganzes und ein großes Schwein dazu“, ſagte An⸗ „Nehmt Platz, liebe Freunde!“ Der Tiſch war ſchnell verlängert. Sie ſetzten ſich. Da rief Anton in die Küche:„Bringt das Schwein herein!“ Den Männern lief ein Pfützchen auf der Zunge zu ſammen Erwartungsvoll ſchauten ſie zur Tür. Das Mäd⸗ chen erſchien; es brachte auf einer kleinen Schüſſel ein winziges Kaninchen. Anton ſtellte die Schüſſel auf den — eßt und trinkt, liebe Freunde, und ſchmauſet „Aha! Eine Vorſpeiſel⸗ „Mitnichten! Dies iſt das Schwein.“ „Aber das iſt doch ein Kaninchen?“. Anton antwortete:„Die Zoologen mögen das Tier nennen, wie ſie wollen! Kaninchen ſind ſaubere Tiere u halten ihren Stall ſauber. Dieſes Tier aber machte a ſeinem Stall einen Sauſtall, und ſo nannte ich es a Tages ein Schwein, ein großes Schwein]! Dieſes Schwein ton. beiden Männer ſtundenlang ſchweigend enüber und Kolb ſaß daneben und langweilte ſich. Ich glaube, er wird habe ich heute geſchl ein eladen! ſchoben Figuren. Die junge Frau war Har darüber, ſo bald nicht wiederkommen, denn Spielernaturen ver. Nehmt es—— 5 1 auf, wole iht daß dies nicht ſo weitergeben durfte. tragen es nicht. wenn ſie als Unbeteiligte zuſehen müſſen.“ euch vorgenommen!“. ——— 2 8 —— —— 55 5.. 8 8 8 r— 8— 8 8—— . 3——...————— 3 K ern es SS e S 2 2. 1 „rr Nee N K ON A N Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (18. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzühlt: Sidney Jeffrey hat in dem Telegramm ſeinen Sohn zu Angelika Heffner beglückwünſcht Frank nimmt an, daß der Alte ſich mit ſeiner Wahl abgefunden hat. Er iſt mit Angelika glücklich. Sie fahren hinaus, um den Tag zu feiern. Frank gerät in eine Stimmung, die ihn gegen die ganze Welt ſtark macht. Er will ihr von dem Leben in Gallatin erzählen Sie iſt begierig, davon zu hören Er erzählt von ſeinem Vater, und ſie hört froh zu. Schließlich kommt er auf die Bedeutung der beiden Firmen Jeffrey und Grant zu ſprechen, wobei ſie intereſſiert iſt. Schließlich landet Frank bei dem Abkommen zwiſchen den beiden Alten und erzählt von der beſonderen Klauſel in dem Geſchäftsvertrag, der die eheliche Verbindung zwiſchen Frank Jeffrey und Dorrit Grant vorſieht. Jetzt blickt ihn Angelika befremdet und ver⸗ ſtändnislos an. Die weiteren Erklärungen beruhigen ſie nicht Angelika blickt an Frank vorbei in den dunklen Park. Ihr Verſtändnis verſagt. „Und wenn ihr, wenn bei einem ſolchen Vertrag die Erben einander nicht heiraten?“ 5 „Dann verliert derjenige, der zuerſt den Vertrag der Väter übergeht, ſein Erbe.“ 5 Angelika erſchrickt. Sie löſt ihre Hand aus Franks Fingern. Ein unausdrückbar peinliche Vorſtellung der Situation, in der ſie ſich befindet, will ſich heranſchleichen. Eine jäh aufſchießende Empörung iſt ſchneller, als jede Ueberlegung: „Und was ſollen die Kabeltelegramme deines Vaters bedeuten?“ Frank Jeffrey lacht ſorglos wie der Hans im Glück: „Daß ich auf die Firmen Sidney Jeffrey und Houſton William Grant verzichtet habe!“ 5 Angelikas Blick fliegt ihn erſchrocken an. Er ſtrahlt in reiner, unbekümmerter Freude. Angelika erblaßt. „Du!? Frank?! Du hätteſt.“ „Jawohl. Ich habe.“ „Frank, das iſt doch unmöglich!“ Er fängt ihre Hand wieder ein. „Siehſt du, das hat mein Vater auch mal gedacht. Aber irren iſt menſchlich. Du ſiehſt ja ſeine neue Mei⸗ nung ſchwarz auf weiß.“ Er holt triumphierend ſein Telegramm hervor. Ange⸗ lika ſtarrt auf die Worte: Glaube dich in dieſem Fall aus perſönlicher Kenntnis und höchſter Wertſchätzung Angelika Heffners zu deinen Entſchlüſſen herzlich beglückwünſchen zu dürfen „Nun, Angelika?“ fordert Frank in ungeſtümem Drän⸗ gen. Angelika blickt ihn an. Sie kann nichts antworten. Franks Heiratsantrag ſieht überraſchend eigenartig aus. „Verzeih mir“, ſagt ſie,„ich bin etwas durcheinander.“ „Das glaub ich wohl,“ grinſt er zufrieden. Genau ſo hat er ſich die Wirkung ſeiner Feſtungs⸗ bezwingung vorgeſtellt. Der Belagerungskreis iſt lücken⸗ los geſchloſſen. Jetzt muß unfehlbar die weiße Flagge in den Wällen ſteigen! Ihn überkommt nun eine weite und gewichtige Siegergroßmut: „Du ſollſt gar nicht zu allem Ja und Amen ſagen. Komm erſt einmal mit mir nach Gallatin hinüber und lerne meinen Vater näher kennen. Du ſollſt wiſſen, daß du in eine ordentliche Familie kommſt. Zu ſeiner Beglückung ſieht er ſie lächeln. Sie ſcheint nun die Worte zu erwarten, die eine junge Dame gerechterweiſe erwarten darf, wenn ſie um ihre Hand gebeten wird. Aber ihm will mit dem beſten Willen nicht einfallen, wie man das ſagen ſoll, was ſich hundert Meter abſeits im ſternenüberſäten Park wortlos und mühelos bewerkſtelligen ließe. Angelika erwartet gegenwärtig weder das eine noch das andere. Es iſt wahrhaftig bewunderns⸗ wert, mit welchen Mitteln der Junge ſie eingekeilt hat. Genau ſo unbekümmert wie jener erſte Kuß im Luftſchiff⸗ hafen, nur mit einer noch größeren Portion Verwegenheit, hat er ſeine Offenſive gegen ſie vorgetragen. „Wollen wir uns nicht erſt einmal ein bißchen die Beine vertreten?“ bittet er in liebenswürdiger Verlegen⸗ heit. Angelika kann ihm dieſen Wunſch nicht abſchlagen. Sie bejaht, obgleich ſie die Empfindung hat, damit einer Entwicklung einen Antrieb zu geben, der ſie noch nicht mit laren Sinnen gegenüberſteht. Frank neigt dazu, geradeswegs, vor aller Leute Augen, mit ſeiner ſchönen Beute in den Park abzuſtreichen. Angelika wünſcht, durch das Haus zu gehen, um auf der anderen Seite unbemerkt den Spaziergang anzutreten. „ In etwas ängſtlichen Abwehrgefühlen bittet ſie ihn, ihr von Dorrit Grant zu erzählen. Frank fängt ſofort damit an. Er hat das Empfinden, als könnte er durch die Schilderung Dorrits ſeine Liebe zu Angelika in das rechte Licht rücken „Du machſt mir jetzt wohl eine Liebeserklärung an Dorrit?“ fragt Angelika lachend. Er reißt ſie an ſich und küßt ſie. „Biſt du eiferſüchtig, Angelika?“ „Nein, Frank,“ kann ſie ihm aus innerſter Ueberzeu⸗ gung erwidern. Immerhin iſt es eigentümlich, daß vor und nach dieſem Kuß der Name Dorrit ſteht. 5 .„Du haſt auch keinen Grund. Weißt du, was ich mir für einen Plan gemacht habe?“ „Nun?“ „Sieh mal: Wenn mein Vater Dorrit Grant heiratete, dann wäre doch alles in beſter Ordnung!“ „Nanu? Er iſt doch viel zu alt für deine Dorrit?“ fragt Angelika errötend. 3, Meine Dorrit' iſt ausgezeichnet! Mein Vater iſt nicht älter als ich!“ erwidert Frank, und verſucht die Ju⸗ gend der Gallatiner Generationen durch einen neuen Kuß unter Beweis zu ſtellen. N 5 Empdach der Rückkehr aus dem Park haben beide das denpfinden. nicht ganz bis in ſeine Geheimniſſe vorge⸗ iohnn gen zu ſein. Wahrſcheinlich habe ich mich eben ver⸗ obt hält Angelika ſich vor; unbegreiflich, wie ſo etwas ohne klaren Verſtand geſchehen kann. Sie ordnet ihre Foſen mit einem ſehr zärtlichen Gefühl in Händen und nen Jerſpitzen. Frank ſchaur ihr tiefſinnig zu. Es müßte nett ſein, ſich von dieſen weichen gewandte“ Händen den ON Schlips knoten zu laſſen. Das Leben bietet di ör⸗ feen duch ss Leben bietet die unerhör zEs iſt gut, auf etwas zu warten“, i die Roſen hinein. 5 e „Wie man's nimmt“, zweifelt Frank die Werte der Zukunft an, wenn die Gegenwart nicht einmal imſtande iſt, die brennende Sehnſucht zu löſchen. Er geht nun wieder zur Offenſive über, beginnt, die Pläne der nächſten Zukunft zu entwickeln und ſcheint ſchon die ganzen Ueberſeefahrpläne auswendig gelernt zu haben. Angelika gerät mit ihm in einen glücklich beſchwingten Reiſeeifer, obgleich es für ſie noch gar keine endgültig be⸗ ſchloſſene Sache iſt, daß ſie fährt. Es iſt ganz gewiß nicht leicht, eine ſchwer erkämpfte Berufsentwicklung mit einem⸗ mal aufzugeben. Aber Frank geht mit einem derartigen Schwung über ihre inneren Zwieſpälte hinweg, daß ſie letzten Endes mitgeriſſen wird. „Morgen“. bittet Frank,„ſtellſt du mich deiner Mutter vor. Angelika nickt lächelnd. Sie iſt glücklich, ſich einmal führen zu laſſen, einmal einer anderen Kraft Vertrauen ſchenken zu können. Vom Geheimrat, meint Frank, hinge es nun allein ab, ob die Reiſe nach Gallatin ſchon in zwei Wochen oder erſt nach einem Vierteljahr angetreten werden könnte. Aber das ſollte ſie ihm nur überlaſſen. Er hebt ſein Glas Ange⸗ lika mit einem Wunſche auf das große, gemeinſame Glück entgegen. „Auf gut Glück!“ gibt Angelika ihm Beſcheid. Er ſtrahlt in leuchtendem Frohſinn. Mit dem Arm voll roter Roſen ſchreitet Angelika neben ihm zur Wagenanfahrt. Frank blickt in unbändigem Stolz über die Augen hinweg, die Angelika bewundern und ihn beneiden. . N,. ,. 5 Zeichnung: Drewitz— M. Jene junge Dame Angelika tritt in das Scheinwerfer⸗ licht der Terraſſenlampe.„Donnerwetter!“ fährt es Sidney Jeffrey wider Willen durch die Zähne. Angelika wendet ihm ihr Geſicht zu. Sie bekennt ſich freudig zu ihm. In dieſem Augenblick weiß ſie zum erſten Male gewiß, daß ſie demnächſt, ebenſo wie jetzt, an Bord eines Ueberſeeſchiffes, in New York und in Gallatin an Franks Seite gehen wird. Angelika iſt wunſchlos glücklich, als das große Leben ihr ſeine Pforten ſperrangelweit öffnet. Sie ſitzt in einem Schnellzuge, der ſie mit eifernder Haſt aus der Alltäglich⸗ keit in die Welt hinausträgt. Die deutſche Ebene liegt in der goldenen, ſchweren Reife des ſpäten Sommers. An⸗ gelika iſt unermeßlich ſtolz auf ihr Vaterland. Felder, Früchte und Wälder gleiten auf ſchwingenden Bögen vor⸗ über. Frank iſt ihr nahe. Wie ſie jetzt, mit einem halben Meter Abſtand zwiſchen ihren Knien, einander froh in die Augen blickend, mit gleicher Geſchwindigkeit, auf gleicher Bahn demſelben fernen Ziel entgegenfahren, ohne den kleinen Abſtand zwiſchen ſich zu verringern, ſo erſcheint Angelika ihr ganzes Erleben mit Frank... Sie erlebt das Traumland einer Meerfahrt, auf einem der größten und ſchönſten deutſchen Dampfer, die zwiſchen der Alten und der Neuen Welt verkehren. i 5 Wie alle Schiffsgäſte zwiſchen den Kontinenten, löſt auch ſie ſich gänzlich vom Geſtern und vom Morgen. Der Tag iſt ein ewiger Tag, die Nacht zur 1 ein Tag. Jede Stunde findet ihre eigene reizvolle Beſtimmung. Frank begleitet ſie auf Schritt und Tritt. Er iſt ihr Freund, ihr Bruder und ihr aufmerkſamer Kavalier. Einmal, als ſeine ungeſtüme Sehnſucht nach Angelika alle Schranken zu durchbrechen droht, und Angelika ihn bitten muß, Geduld mit ihr zu haben, fragt er, ob ſie ihn nun eigentlich lieb habe oder nicht. „Ich hab dich lieb, und ich vertraue dir, Frank.“ Daß Liebe und Vertrauen zueinander gehören, iſt rank klar. Trotzdem hat er den Eindruck, als ob dieſe eiden guten Begriffe ſich auch wie Feuer und Waſſer zueinander verhalten können. ä 5 Das ereignet ſich an dem denkwürdigen Abend, in deſſen ſpäteren Verlauf Frank ohne Angelika die Steuer⸗ bordbar derartig auf den Kopf ſtellt, daß er am nächſten Tage die Bordberühmtheit iſt, berühmter als der Tenor, der in ein Bombenengagemen' nach Nep. Pork fahrt und FNR C N AKE G dem Frank das Lied der verlaſſenen Bräute von Kalkutta als neueſten Schlager beigebracht hat. Schon am nächſten Abend ſpielen die Tanzkapellen das Lied, und es dauert nicht lange, da kann man es aus allen Kabinen pfeifen, auf allen Decks ſummen hören. Angelika und Frank ſtehen nebeneinander am Bug des Ozeanrieſen, als das Katapultflugzeug, noch weit außer Sicht des Feſtlandes, abſchnellt, knatternd zwiſchen den Möwenſchwärmen abſtreicht und den Brief davonträgt, der Sidney Jeffrey die Ankunft des glücklichen Paares meldet. Ihre Hände greifen nacheinander. Frank denkt an Dorrit Grant und alle die möglichen Scherereien, die noch aus dem Wege zu räumen ſein werden. „Ich hab dich ſehr lieb,“ ſagt Angelika zu ihm. „Und ich hab Vertrauen zu dir,“ foppt er ſie. „Die Jungen haben keine Liebe,“ ſingt Angelika leiſe. „Oho!“ ruft Frank und würde ihr unfehlbar vor aller Welt einen Kuß gegeben haben, wenn nicht der Kommo⸗ dore des Schiffes gerade an dem Hebel der großen Dampf⸗ tute geſtanden hätte. Das Gebrüll kommt Frank in die Quere. Erſchrocken blickt er ſich nach der Brücke um. Der Kommodore guckt unſchuldig in die Wolken. E Sidney Jeffrey erwartet Angelika und Frank. Er geht Frank und dem jungen Mädchen aus Deutſchland ent⸗ gegen. Auf ſeinem Wege ſchaltet er alle Lichter ein. Die bronzene Flügeltür iſt weit aufgeſperrt. Villa Jeffrey ſteht einer jungen Dame offen, um ſie mit einer grenzenloſen Gaſtlichkeit zu belehren, daß niemand ein Recht hat, den Burgfrieden des Hauſes und das Gedeihen des Geſchlech⸗ tes Jeffrey zu ſtören. In aller menſchlichen Güte, aber auch mit jeder männlichen Härte bleibt das Geſetz des Willens beſtehen: Frank Jeffrey heiratet Dorrit Grant! Nun brennt Sidney Jeffrey ungeduldig darauf, An⸗ gelika Heffner endlich zu ſehen. Hundert vorgefaßte Pläne ſind keinen Cent wert, wenn man die des Gegners nicht kennt. Frank iſt eine offene Karte. Er läßt ſich tauſend⸗ fältig gegen ſich ſelbſt ausſpielen. Wer aber iſt Angelika Heffner? Sidney bleibt mitten unter dem Kronleuchter der Empfangshalle ſtehen. Die Regie des Schauſpiels beginnt. Man muß von allen Anfängen mit jedem Effekt, mit jedem verwirrenden Szenarium rechnen. Dieſem jungen Mäd⸗ chen aus Deutſchland ſoll es ſchon im erſten Augenblick ins Bewußtſein gehämmert werden, daß ſein Einzug in das Haus Jeffrey eine vermeſſene Tollkühnheit iſt. Zwei rot gallonierte Diener flankieren den Eingang wie Bildſäulen. Alle Leuchtfontänen des Parkes ſprühen. Die Marmorbildwerke an den Wegen glimmen wie aus eigenem Licht. Die Faſſade des Hauſes ſtrahlt in ſchim⸗ mernder Elfenbeinweiße. Mit kleinmütigem Herzklopfen ſoll Angelika Heffner über die Terraſſe gehen. Stockenden Pulſes muß ſie über das Moſaik der Halle auf ihn zukommen, der ſie ſo über⸗ trieben willkommen heißen wird, als ſei dieſer große Augenblick eine Wende für das Haus Jeffrey. Man wird dann ſehen, wie ſie ſich zu dem Theater ſtellt, wird feſtſtellen, ob ihre Füße unſicher geworden ſind, oder ob Angelika der Probe gewachſen iſt. Je nachdem, ſo oder ſo, wird Sidney Jeffrey jedes Wort, jeden Blick, jede Geſte und jeden Tonfall in den Dienſt ſeines Kampfes gegen ſie ſtellen. Jetzt iſt es ſo weit. Jene junge Dame Angelika tritt zuerſt allein in das Scheinwerferlicht der Terraſſenlampe Sie ſtellt ſich halbſeitlich vor die erſte Stufe des Haufes und blickt, auf Frank wartend, zurück. „Donnerwetter!“ fährt es Sidney wider Willen durch die Zähne. Er lächelt wohlgefällig dazu. Mag Frank ein Eſel ſein, Geſchmack hat er ohne Zweifel. Die kleine An⸗ gelika von damals hat ſich überraſchend verändert. Seine Augen prüfen kritiſch ihre Erſcheinung: eine ganz ausge⸗ zeichnete Haltung, hochgewachſen, vorzüglich angezogen, ein ungewöhnlich ſchönes Geſicht, blaue Augen, weizen⸗ blondes Haar... Jetzt ruft der noch immer unſichtbare 8259 ihr zu, ſie möge noch einen Augenblick Geduld haben. „Laß dir Zeit, Frank“, ſpricht ſie mit jener runden Altſtimme, die Sidney Jeffrey vor drei Jahren bei ihren 21 an ſeinem Krankenbett ſo ungemein wohlge⸗ tan hat. Die erſte Beobachtung ſieht ſo aus: der ganze Kuliſſen⸗ zauber des Jeffreyſchen Prunkes übt keinen Einfluß auf ſie aus. Ihr Blick gleitet in ruhiger Selbſtverſtändlichkeit über die Hausfaſſade. Sie ſchaut ſich gemächlich nach dem Park um und kehrt mit ihren Augen zum Haus zurück. Sidney Jeffrey findet es nun gerade unerhört, daß Frank ſie ſo lange allein herumſtehen läßt. Was macht denn der Bengel ſo lange?! Es kann jeden Augenblick geſchehen, daß Sidney von ihr in der Halle erblickt wird. Dann wird er ſich wohl oder übel aus ſeiner offiziellen Empfangs⸗ poſition löſen müſſen. Eine prickelnde Ungeduld packt ihn. Der Frank iſt immer noch der alte Eſel! Sidneys Herz beginnt, ſchneller zu klopfen. Wenn der Junge eine ſolche Frau wie eine Bittſtelle⸗ rin vor den Stufen ſeines väterlichen Hauſes ſtehen läßt, wird der Hausherr wohl die Pflicht übernehmen müſſen, den Gaſt ohne Frank würdig zu empfangen. Sidney Jeffrey marſchiert ungehalten los. Der Moſaikboden knallt unter ſeinen Schritten. Jetzt gewahrt Angelika ihn. Sie ſchaut ſich ruhig nach Frank um und ruft nach ihm. „Sofort!“ antwortet er. Aber dieſes„Sofort!“ ſcheint einen langen Weg zu haben. Sidney muß zu ſeinem Befremden ſehen, daß Frank mit dem Fahrer an dem Wagenmotor baſtelt. Sid⸗ ney bemerkt ein nachſichtiges Lächeln in Angelikas Zügen. Dann wendet ſie ſich ihm zu und kommt ihm ein paar Schritte entgegen. „Ich heiße Sie in meinem Hauſe herzlich willkommen, Fräulein Heffner!“ 1 „Guten Abend, Herr Jeffrey, ich danke Ihnen.“ Fortſetzung zolgt. 9 1 2 4.. 5 e, e 2 8 8 Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt 5 Zahlenrätſel. . 2 7 b 123 45 678 Größere Landmaſſe. 11124 Wirkung beim Stoß des Billardballes 3 6 5 6 4 Gemüſepflanze. 4 63 4 2 Griff zum Tonanſchlag. 5 61 2 4 4 2 Kanonengeſtell. 82327 Südamerikaniſches Gebirge. 16825 Näh⸗ oder Steckſtäbchen. 86 7 4 2 Italieniſcher Dichter. Oft angebracht. Wenn man mich bricht, bin ich ſofort verſchwunden, Gold ſoll ich ſein; ein Sprichwort kann's bekunden. Bin eiſig auch gelegentlich, Und trotzdem hüllt man ſich in mich. . ö Blanckerte, D r—— N tragen die HM Hochpragung Silbenrätſel. bett— bronn— bus— char— del— e— e— em go— gramm— gum— hän— heil— hel— ka— lae lan— land— loo— lot— mi— mich— ni— ni om— pi— ra— ſor— te— ter— thik— tu— u vail— wa. Aus den vorſtehenden 35 Silben ſind 14 Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben, von oben nach unten, und Endbuchſtaben, von unten nach oben geleſen, ein Wort aus Goethes„Sänger“ ergeben. Die Wörter haben folgende Bedeutung: 1. deutſcher Heerführer im Welt⸗ kriege, 2. franzöſiſcher Königsmörder, 3. Pflanzenſtoff, 4. kurzes Sinngedicht, 5. Stadt in Württemberg, 6. römi⸗ ſches Unterkleid, 7. kaltes ſüdländiſches Getränk, 8. Sitten lehre, 9. militäriſche Reitertruppe, 10. weiblicher Vorname 11. Nordſeeinſel, 12. Schlachtort in Belgien, 13. Verkehrs⸗ mittel, 14. Tondichter Kürzungs⸗Rätſel. Kurſus Gracht Bohne Linde Herero Korſoer Bagger Tel⸗ ler Oboe Melaſſe Bickel Ankona Aſche Helena Zieſel Onkel In vorſtehenden Wörtern ſtreiche man je zwei neben⸗ einanderſtehende Buchſtaben, ſo daß neue ſinnvolle Wörter in Erſcheinung treten. Die erſten Buchſtaben dieſer Buch⸗ ſtabenpaare ergeben dann, zu einem Wort zuſammen⸗ gezogen, einen Frühlingsgruß der Natur. Scharade. Welche Stadt, im Harz gelegen, Könnte ich wohl meinen, Die entſteht, ſofern man drei Wörter tut vereinen? In Weſtafrika ein Strom Kommt als zwei in Sicht; Dem ſetz' vorn ein Fürwort an, Hinten ein Gedicht. Verſchlungene 2 Kreiſe. In die um jede Zahl gelegenen fünf Felder vorſtehen⸗ der Figur trage man Wörter von nachſtehender Bedeu⸗ tung ein, die im Pfeilfeld beginnen und in Uhrzeigerrich⸗ tung zu leſen ſind. Nach richtiger Löſung ergeben die zwölf Innenfelder— von! an rechts herum geleſen— den Namen des Erfinders der deutſchen Kurzſchrift. Die Wörter bedeuten: 1 Stadt in Niederſchleſien, 2. Schweizer Induſtrieſtadt, 3. Weibliches Oberkleid, 4. Nebenfluß der Elbe, 5. Phyſiker, 6. Norwegiſcher Dramatiker, 7. Inſekt, 8. Körperorgan, 9. Mundartliche Bezeichnung für Dorf⸗ ſchulze, 10. Berliner Vorort, 11. Lebeweſen(Mehrzahl), 12. Weiblicher Perſonenname(Koſeform). Auflöſung aus voriger Nummer: Silben⸗Kreuzwort⸗Füllrätſel: Waage⸗ recht: Skandinavien, Ode, Kotillon, Adonis, Celle, Loſe, Lothar, Gummi, Tennisturnier.— Senkrecht: Diakoniſſe, Violoncello, Ende, Adria, Dolomiten, Lethargie, Komtur. Andere Füße. Wald, Ali, Boe, Maas, Erec, Lech, Kanu, Gral, Kantor, Wehe, Back, Oder, Spreu, Poſt, Elle, Kinn.— Die Schulrekruten. Doppel⸗Sinn⸗Rätſel: 1. Filz, 2. Ruhr, 3. Ulſter, 4. Ente, 5. Horn, 6. Leine, 7. Iris, 8. Note, 9. Ge⸗ halt.— Fruehling. ö Silbenrätſel: 1. Dietbald, 2. Ibſen, 3. Elba, 4. Gellert, 5. Ukas, 6. Heller, 10. Eigelb, 11. 14. Emmi, 15. Ilow, 6. Neffe.—„Die gute Ehe iſt ein ewiger Brautſtand!“ Taſchkent, 7. Emu, 8. Eſtella, 9. Buchſtabenergänzungsrätſel: Speck Cäſaz Idaho Larek Lenau Aktus.— Scilla— Krokus. Buchſtabenrätſel: tachtwächter— acht Wächter. 5 ——— Zeichnung: Bauer⸗Bavaria(M). „Betäuben Sie meine Finger, der Patient beißt nämlich!“ * Ellen hat Durſt und der Vater natürlich auch. Alſo gehen ſie beide ins Wirtshaus, der Vater beſtellt ein Bier, und dann fragt er:„Was trinkſt du, Ellen, Milch, Kakao, Zitronenſprudel?“ „Keinen Zitronenſprudel“, ſchüttelt Ellen den Kopf, „wenn ich den trink', regnet's mich immer inne Naſel“ L h. vor dem Einseffen. Nivee-Creme gibi geschmeidige, gut tasierfähige Haut die weder spent noch aufspringt „Denk dir“, erzählt Reifgerſte,„mein Schneider hal es abgelehnt, zwanzig Mark von mir anzunehmen.“ „Aber warum denn?“ „Er wollte unbedingt fünfundzwanzig.“ *. Die Frau Profeſſor fragt beim Frühſtück: „Weißt du auch, Lieber, was heute für ein Tag iſt?“ Der Profeſſor überlegt hin und her: „Nein“, geſteht er dann. „Heute vor fünfundzwanzig Jahren habe ich dir ge⸗ Ingwer, 12. Salve, 13. Tilburg, ſagt, daß wir einen Sohn bekommen.“ 8 „Hm“, meint da der Profeſſor,„da mußt du aber ſchleunigſt die Babywäſche beſtellen.“ 125 25 Flasche Flasche 28³ f zur Schöhpflege! GUATLIHTAITIS-FHRZEUSONIS der Sloot-WeE REE GUN Hon, bee axe ssd J CAN AUF FESPRUV OEM oA Me A Das scHREL E AUF DEN Aub RU CAE, WENN O0 Schgelsst? 1 Ole Steger zeltschrllt l.„Nr. gratis dure fjerr e Flellerberaler feng d. Berker, Un- bang, imer doe ft. 90 Roderich liebt Suppen, Tunken, Flammeri r 8 10 gleieh 8 Aloe a-Celkk 2 87 ie HAT U oA Wo FkRris N dreh das A el c νιν ruu 8 Oro 8 cl geg oA Wichr 08 SpFZHALM IT- Ses Kacl H 10 SINENM TAE SIN 3„ arnichtfaul rel koa Olk fers 35 vn Hobronreſn pe-, aubert ihm die Hwk, 048 5 UNo Slarr Broß⸗Deutſchland eine Hilfs⸗ eee nen Sachen solcnk Wor- I den kluk wie NIE N 5 br brockrou 5 5 e gemeinſchaft im W gw. 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F T d Zahllode zufriedene Resierer erfreuen sich tglich der angenehmen, haut- schon nden und zeitsporenden Eigen- schoſtan der mit Olivenõl hergestellten 0 5 5 I falmolive- An. SAENl7— Rasierseife. Massieren Sie Gesicht und Hals zwei- mal täglich mit dem milden Schaum der mit Polmen- und Olivenòlen her- gestellten palmolive- Seife zur Erzielung einer 5 schen,* 2 8 8 reinen Haut.