232 Nr. 738 Neckar · Bote(2. Slatt) Montag. 27. März 1939 Die Kraft der Achſe in mißverſtändliche Warnungen Muſſolinis. Rom, 27 März. Der Höhepunkt der Feiern aus Anlaß des 20. Jahres⸗ lages der Gründung der faſchiſtiſchen Kampfbünde war der große Generalappell der 65 000 alten Kämpfer vor dem Duce des Faſchismus, Benito Muſſolini, am Sonntag mit⸗ tag im Olympiſchen Stadion des Forum Muſſolini. Der Duce ſelbſt nahm zu einer großen Rede das Wort. Der Duce führte aus:„Kameraden der Kampfzeit! Alte kreue Kämpfer der erſten und aller Stunden! In tiefer Be⸗ wegung richte ich heute nach 20 Jahren ſeit der Gründung der faſchiſtiſchen Kampfbünde das Wort an euch und ſehe euch dabei tief in die Augen. Vor meiner Erinnerung ſte⸗ hen die vielen Tage, die wir gemeinſam erlebten, frohe, traurige, ſtürmiſche, dramatiſche, aber immer unvergeßliche. Am 23. März 1919 haben wir die ſchwarze Fahne der fa⸗ ſchiſtiſchen Revolution entrollt, und damit die europäiſche Wiedererneuerung angekündigt. Ich laſſe Anderen die Auf⸗ abe, die Bilanz aus aller Mühe und Arbeit in dieſen 20 Jahren zu ziehen. Dieſe Bilanz iſt gigantiſch und dazu be⸗ ſtimmt, für Jahrhunderte zu beſtehen. Man braucht nur das Italien von 1919— unruhig, entzweit, vom Bolſchewismus angefault gleich einem beſiegten, nicht aber ſiegreichen Lan⸗ de— zu vergleichen mit dem Italien von heute, das ge⸗ ſchloſſen und kriegstüchtig, diſzipliniert und imperial da⸗ ſteht Man darf aber wohl heute daran erinnern, wie oft von dem demoplutokratiſchen Lager in ſich immer wieder überſtürzenden Lügegwellen(Ziſchen und Pfeifen) dem be⸗ reits heute in alle Winde zerſtreuten ſtumpfſinnigen Her⸗ denvieh vorausgeſagt wurde, daß das faſchiſtiſche Italien demnächſt, ja unmittelbar vor ſeinem ganz ſicheren Unter⸗ gang ſtehe. Das verdient feſtgehalten zu werden. Für uns aber iſt es wichtiger, was wir tun werden. Und wir werden es tun, denn mein Wille kennt kein Hin⸗ dernis und eure Begeiſterung und euer Opferſinn ſind un⸗ verändert gleichgeblieben. Ihr ſeid nicht meine Leibgarde (doch, doch!), ihr wollt vielmehr die bewaffnete Garde der faſchiſtiſchen Revolution und des faſchiſtiſchen Regimes ſein. (Ungeheurer Beifall.) Euer Aufmarſch, der den Höhepunkt des 20. Jahrestages der Gründung der Kampfbünde bil⸗ det, findet in einem für das europäiſche Leben ernſten Augenblick ſtatt. Wir laſſen uns und werden uns von de 1 Kriegspſychoſe, die eine Miſchung von Hyſterie und Furcht iſt, nicht anſtecken laſſen. Unſer Kurs i ſt feſt⸗ gelegt. Unſere Grundſätze ſind klar. Ihr werdet ſie ſetzt mit der gebotenen Aufmerkſamkeit anhören: 1. Obwohl die berufsmäßigen Pazifiſten beſonders verächtliche Kreaturen ſind und obwohl das Wort Friede viel zu abgenutzt iſt und wie falſches Geld einen falſchen Klang erhalten hat, obwohl es weiter bekannt iſt, daß wir den ewigen Frieden als eine Kataſtrophe für die menſchliche Kreatur betrachten, ſind wir doch der Anſicht, daß eine lange Friedenszeit notwendig iſt, um die Entwicklung der europäiſchen Kultur zu retten. Aber trotz⸗ dem werden wir, obwohl unlängſt dazu aufgefordert, keine Initiative ergreifen, bevor nicht unſere heiligen Rechte anerkannt ſind.(Stürmiſcher Beifall.) 2. Die Zeit der„Exkratouren“ iſt endgültig vorbei. Schon daran erinnern zu wollen, iſt für uns und alle Ita⸗ liener eine Beſeidigung.(Skürmiſcher Beifall.) Die Ver⸗ ſuche, die Achſe Rom— Berlin aus den Angeln zu heben oder anzubohren, ſind kindiſch.(Stürmiſcher Beifall— ſlürmiſche Hitler⸗Rufe.) Die Achſe iſt nicht nur eine Bezie⸗ hung zwiſchen zwei Staaten, ſondern die Begegnung zweier Revolutionen, die in kraſſem Gegenſatz zu allen Welt⸗ anſchauungen der Gegenwart ſtehen. Darin liegt die Kraff der Achſe Rom— Berlin und ihre Dauer begründet. Aber da es immer Klüngel gibt, die oberflächlich denken und die Vernunft ausſchalten, erkläre ich auf das Allerbe⸗ ſtimmteſte. daß das, was ſich in Mitteleuropa zugetragen at, mit Naturnotwendigkeit eintreten mußte(Stürmiſcher eifall.) Ich erkläre, daß, wenn die großen Demokratien heute bittere Tränen über das vorzeitige und unwürdige Ende ihrer Lieblingskreatur weinen, daß dies ein ausge⸗ zeichneter Grund für uns iſt, dieſes mehr oder weniger auf⸗ richtige Geflenne nicht mitzumachen. Ich füge hinzu, daß wenn man dieſes Problem vom moraliſchen Standpunk, aus betrachten will, niemand aber auch gar niemand das Recht hat, den erſten Stein zu werfen, wie das alte und neue Geſchichte in Europa in überreichem Maße beweiſt Ich erkläre, daß, wenn ein Volk, das über ſo vielg änner und über ſo ungeheure Waffenarſenale verfügt nicht einer einzigen Geſte fähig iſt, es reif, ja überreif fü ſein neues Schickſal iſt. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Dlernbeim— 93 Fetenbeim 4:0. Seckenheim mußte in letzter Minute auf Würthwein verzichten, was auf den Ausgang des Spieles einen weſentlichen Einfluß hatte. Das Reſultat iſt entſchieden zu hoch im Vergleich zu den gezeigten Leiſtungen. Wie nicht anders zu erwarten, war es ein Spiel auf biegen und brechen. Hart, ja in manchen Spielphaſen unerlaubt hart wurde gekämpft. Schlecht, ja ſogar ſportſchlecht war die Leiſtung des Schiedsrichters. Stier⸗Eſchelbronn war dem temperament⸗ vollen Spiel in keiner Weiſe gewachſen. Bis zur Halbzeit hielt ſich die Seckenheimer Mann⸗ chaft gut und nur eine unverſtändliche Elfmeter⸗ entſcheidung brachte die Platzherren zu einem ſchmeichel⸗ haften 0:1 Ergebnis. Der zweite Spielabſchnitt bot einen Kampf auf Sieg um feden Preis für Viernheim. Seckenheim konnte dem gewaltigen und mit allen Mitteln durchgeführten Generalangriff der Platzherren nicht Stand halten und mußte 8 weitere unglückliche Tore hinnehmen. Zuſchauer zirka 1000. Ich erkläre weiter, daß, wenn die geplante Koalition gegen die autoritären Regime zuſtande kommen ſollke, diet Regime die Herausforderung annehmen und zur ſoforkigen Gegenwehr und zum ſoforkigen Gegenangriff in allen Tei. len der Welt übergehen würden.(Stürmiſcher Beifall.] 3. In meiner Rede von Genua ſprach ich von der Bar⸗ rikade, die Italien von Frankreich trennte(Pfeif⸗ und Ziſchkonzert). Dieſe Barrikade kann nunmehr als ziem⸗ lich wegge sumt betrachtet werden, und in einigen Tagen, viel⸗ leicht ſchon in einigen Stunden werden die ſtolzen Truppen des nationalen Spaniens zum letzten Streich aus⸗ holen und in jenes Madrid einziehen, wo die Linksparteien das Grab des Faſchismus erwarteten, das aber jetzt zum Grabe des Kommunismus wird(ſtürmiſche Franco⸗Rufe). Wir verlangen nicht den Urteilsſpruch der Welk, wir wollen aber, daß die Welt informiert ſei.. In unſerer Note vom 17. Dezember 1938 waren die Probleme Italiens gegenüber Frankreich feſt um⸗ riſſen. Es handelt ſich um Probleme kolonialen Charakters. Dieſe Probleme haben die Namen: Tunis, Djibuti, Suez⸗ Kanal(ſtürmiſcher Beifall). Der franzöſiſchen Regierung ſteht es vollkommen frei, auch nur eine einfache Ausſprache über dieſe Probleme abzulehnen, wie ſie es bisher durch ihre allzu oft wiederholten und vielleicht allzu kategoriſchen„Niemals“ getan hat(Pfeifkonzert). Aber ſie wird ſich dann nicht be⸗ klagen dürfen, wenn der Graben, der gegenwärtig die beiden Länder trennt, ſo tief wird, daß es eine ungeheure, wenn nicht unmögliche Aufgabe wird, ihn wieder aufzufüllen. Wie ſich auch die Ereigniſſe geſtalten werden, wir wünſchen, daß man nicht mehr von jenen Brüderſchaften, Vetternſchaften und anderen entfernten Verwandtſchaften ſpricht, da die Bezie⸗ hungen zwiſchen den Staaten auf Macht beruhen und dieſes Machtverhältnis der für die Politik entſcheidende Fak⸗ tor iſt. 4. Geographiſch, geſchichtlich, politiſch, militäriſch iſt das Mittelmeer ein vitaler Raum für Italien Ae Zu⸗ rufe: Mare Noſtrum)(). Und wenn wir vom Mittelmeer ſprechen, ſo ſchließen wir dann natürlich auch den Golf der Adria mit ein, in dem die Intereſſen Italiens vorherrſchen, aber gegenüber den Slawen nicht exkluſtv ſind, weshalb ſeit zwei Jahren dort der Friede herrſcht. 5. Letzte, aber grundlegende Vorausſetzung: Man muß rüſten. Das iſt die Loſung. Mehr Geſchütze, mehr Schiffe, mehr Flugzeuge um jeden Preis und mit allen Mitteln(Zu⸗ rufe: Jawohl), auch wenn man mit allem, was man unter bürgerlichem Leben verſteht, reinen Tiſch machen müßte. Wenn man ſtark iſt, iſt man den Freunden lieb und wird von den Feinden gefürchtet. Seit Menſchengedenken gellt durch die e der Schrei: Wehe dem Wehrloſen(ſtürmiſcher, toſen⸗ der Beifall). Wir tſchaft und Gozialismus Gauleiter Bürckel auf Burg Sonthofen. Sonthafen, 27 März. Einen beſonderen Empfang be⸗ reiteten, wie die NSͤ meldet, die Kreisleiter und Gauamts⸗ leiter auf der Sonthofener Tagung am Samstag dem un⸗ beugſamen Kämpfer der NSDu P, Gauleiter Bürckel. Ein⸗ leitend über die außenpolitiſchen Erfolge ſprechend und in dieſem Zuſammenhang die Bedeutung militäriſcher Kräfte aufzeigend, ſtellte Gauleiter Bürckel feſt, daß am Anfang des Dritten Reiches der Natkonalſozialismus da war mi ſeinen ehernen Geſetzen von der Ueberordnung des Blutes und der Wirkſamkeit dieſer Geſetze im Leben des Volkes Dann erſt kam das Inſtrument oder das Werkzeug, darunter auch die militäriſche Macht, deren ſich die primäre Kraft be⸗ diente, um ihr Ziel zu erreichen. Der Gauleiter ſetzte ſich mit den uns feindlichen Staatsprinzipien auseinander, klar ihr Weſen und ihre Schwäche herausſtellend Nach ſeiner Auseinanderſet⸗ zung mit Marxismus und Demokratie behandelte der Gau⸗ leiter beſonders herzhaft und erfriſchend— von den neuge⸗ wonnenen Erfahrungen beim Aufbau der Oſtmark ausge⸗ hend— Fragen der Partelorganifation und der parteiinternen Arbeit, um anſchließend wirtſchaftliche Probleme zu berühren. Die aufſteigende Wirtſchaft ſei nicht immer in ſteigender Weiſe bereit, dem Sozialismus zu die⸗ nen. Daher böten ſich der Partei gewaltige Aufgaben, den Nationalſozialismus auch in der Wirtſchaft zu verankern, wie dies ſchon durch einen gewaltigen Erziehungsprozeß weiteſtgehend geſchehen ſei. 5 Gauleiter Bürckel, der ſeine Ausführungen immer wie⸗ der mit treffenden Beiſpielen aus der Praxis der Partei⸗ arbeit unterſtreichen konnte, vermittelte den Tagungsteil⸗ nehmern eine Erlebnisſtunde von beſonders nachhaltiger Wirkung, die auch in zahlreichen Zuſtimmungs⸗ und Bei⸗ IV. f. L. Neckarau I. Jug.— 98 8 fallskundgebungen zum Ausdruck kam. ecken eim 1 Jug. 1:0. 98 Seckenheim II. Jug.— 07 Mannheim II. Jug. 111. 9 Fb. Brühl— alem. Jlocabelm 3:3 Der Fv. Brühl hatte am Sonntag die Ilvesheimer Elf zu Gaſt; das Spiel ſtand unter dem Zeichen des drohenden Abſtiegs für beide Vereine. Jeder Spieler ſetzte ſich voll ein, um die Punkte für ſeinen Verein zu erringen und den Tabellenſtand zu verbeſſern. Es zeigte ſich zu Beginn ein wechſelvolles Spiel; bei einer ſchönen Torgelegenheit, hatte Hartmann⸗Ilvesheim viel Pech. Iloesheim war dann die überlegenere Elf und konnte dann kurz darauf den Führungstreffer durch Weber er⸗ zielen. Einige Minuten ſpäter war es Hartmann, der zum zweiten Treffer einſchoß. Die Brühler ließen aber nicht locker, und nach einer halben Stunde Spielzeit, kamen ſie zum erſten Tor. In ganz kurzen Abſtänden kamen ſie zu weiteren zwei Toren, ſodaß der Stand 3:2 für Brühl lautete. Doch Herre erzielte noch vor der Pauſe den Gleichſtand mit 318. e In der 2. Spielhälfte, war Ilvesheim ſichtlich vom Pech verfolgt, das Spiel nahm eine wenig ſchöne Form an und ein Ilvesheimer Spieler mußte wegen Verletzung das Spielfeld verlaſſen. Ilvesheim war in der zweiten Halbzeit die beſſere Elf, allerdings hat man die Ilves⸗ heimer Läuferreihe ſchon viel beſſer ſpielen ſehen, während der Sturm wirklich gut war, aber ſehr vfel Pech hatte. Die Gäſte hätten durch ihr beſſeres Spiel ſicherlich den Sieg verdient. n Ernährungslage und Landflucht Reichsbauernführer Reichsleiter Darre in Sonthofen. Berlin, 24. März. Zu den auf der Ordensburg Sontho⸗ fen verſammelten Kreisleitern und Gauamtsleitern aus allen Gauen Großdeutſchlands ſprach nach einer Meldung der NS der Reichsbauernführer Reichsleiter R. Walther Darre Er kam dabei auf das heute wichtigſte Problem der deutſchen Landwirtſchaft zu ſprechen, die Landflucht, und behandelte die beiden wichtigſten Urſachen dieſer gefähr⸗ lichen Erſcheinung. Die erſte Urfache beſtehe aus ideen⸗ mäßigen Momenten, die zum Teil ſeit über 100 Jahren im deutſchen Volke ihre Wirkſamkeit ausübten. Die zweite Urſache ſei materiell bedingt und liege in der in der Vergangenheit üblich gewordenen Unterbewer⸗ tung der landwirtſchaftlichen Arbeit. Wenn es gelungen ſei, die Brotverſorgung des deutſchen Volkes aus eigenem Boden zu ſichern, ſo dürfe dies als ein großer Erfolg der Erzeugungsſchlacht angeſehen werden. Ebenſo ſei es gelungen, die eigene Futterverſorgung in höherem Maße zu ſichern, als dies je zuvor der Fall war. Weiter ſei auch die Zuckerverſorgung reſtlos geſichert. In dieſem Zuſammenhang fügte Reichsleiter Darre hinzu, daß Deutſchland heute nach der Eingliederung Böhmens und Mährens das größte Zuckerexportland Europas geworden ſei. Hinſichtlich der Fleiſchverſorgung wies der Redner dar⸗ auf hin, daß noch eine ſtärkere Umſtellung auf den Fiſchver⸗ hrauch notwendig ſei Ferner zeigte Reichsleiter Darre ganz beſonders die Notwendigkeit auf, die noch vorhandene Fett⸗ lücke unter allen Umſtänden aus eigener Kraft zu ſchließen. Im Zuſammenhang mit der Behandlung der Auswir⸗ kungen der Landflucht kündigte er für die nächſten Jahre einen Großeinſatz von Trekkern an, die teilweiſe in der Lage ſein würden, fehlende Arbeitskräfte zu erſetzen. Unter den Maßnahmen, die getroffen wurden, um das Ausmaß der Landflucht in einer produklionspolitiſchen Be⸗ deutung einzudämmen, erwähnte der Redner folgende Ein⸗ ſatzziffern für das Jahr 1938: Landdienſt der HJ 18 000, Landjahr 28 000, Pflichtjahr für Mädchen 60 000, Studen⸗ ten 10 000, weiblicher Arbeitsdienſt 25—30 000 und männ⸗ licher Arbeitsdienſt 50 000. Weiter ſei beſonders hervorzu⸗ heben der Hilfseinſatz der Wehrmacht ſowie der Partei und ihrer Gliederungen. Die Arbellsmaiden in Güdeſt Neue Lager— Aufteilung in zwei Bezirke Nun iſt es bald wieder ſo weit, daß unſere Ar⸗ beitsmaiden draußen entlaſſen werden. Das macht ſich ſchon an den großen Paketen mit der Zivilkleidung bemerkbar, die jetzt im Lager ankommen. Da gibt es oft große Anpro⸗ ben, ob alles noch paßt. Am 29. März iſt dieſes halbe Jahr vorbei, vor dem wohl manche Arbeitsmaid ein klein wenig Bange hatte. Man wußte eben gar nicht, wie ſo ein Lager⸗ betrieb mit 40 Kameradinnen ausſieht. Bald aber fühlte man ſich im Lager ſehr wohl, da das gemeinſame Leben alle verband. In der erſten Zeit wurden ſie im Lager tüch⸗ tig herangenommen, mußten ſie doch auf die Arbeit, die ſie zu leiſten hatten, vorbereitet werden. Sie alle wollten den Bauern doch eine wirkliche Hilfe ſein. Und dann kam der Außendienſt, in dem ſie zeigen konnten, was ſie gelernt hatten. Nicht immer ging es ganz leicht, aber der Stolz und die Freude bei den Arbeitsmaiden war dann umſo größer, wenn ſie es geſchafft hatten. Brachte bisher ein Einſtellungstermin immer etwa 20 „Neue“ ins Lager— die andere Hälfte der Belegſchaft, die ſogenannten„Alten“, waren ſchon ein Viertelfſahr im Lager — ſo wird das mit dem 1. April 1939 anders. Die Einſtel⸗ lungstermine ſind nun nicht mehr vierteljährlich, ſondern halbjährlich wie beim männlichen Arbeitsdienſt, alſo am 1. April und 1 Oktober Durch die Umſtellung auf den halb⸗ jährlichen Einſtellungstermin beträgt die Zahl der am 29. März zur Entlaſſung kommenden Arbeitsmaiden nur 1000. Am 3. April kommen alſo nur„Neue“ in die Lager, und zwar werden für das kommende Sommerhalbſahr 2300 Ar⸗ beitsmaiden in unſerem Bezirk eingeſtellt. Zu den beſtehen⸗ den 50 Lagern, die z. T. auch für 4 Kameradſchaften, d. h. 1 52 Arbeitsmaiden ausgebaut werden, kommen im Laufe er Monate April/Mai 6 neue Lager, und zwar: Schr 0 3 berg(Kreis Crailsheim), Obere ſchach(Kreis Villin⸗ gen), Inzigkofen(Kreis Sigmaringen), Dornſtet⸗ ten(Kreis Freudenſtadt), Röhlingen(Kreis Aalen), Staufen Greis Freiburg), ſodaß unſer Bezirk, bis die Hauptarbeit beim Bauern beginnt, über 56 Lager verfügt. Aus dem Bezirk„Südweſt“ entſtehen demnächſt z wei ezirke. Der eine umfaßt Württemberg mit der Bezirksleitung in Stuttgart, der andere Baden un d Saarpfalz mit der Bezirksleitung in Karlsruhe. Handball Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gau Baden: Tgd. Ketſch— SV. Waldhof 37 VfR. Mannheim— Freiburger FC. 5 10:6 Tſchft. Freiburg— TSV. Oftersheim(kpfl. f. 17 TV. 46 Mannheim— Phönix Karlsruhe(Frauen) 3: Auswärtiger Sport, Fußball Länderſpiele: Florenz: Italien— Deutſchland 322 Differdingen: Luxemburg— Deutſchland 271 Auswahlſpiele: Frankfurt: Südweſtdeutſchland— Italien B 2:1 München: Bayern— Sachſen(Nachwuchs) 121 Frankfurt: Frankfurt— Darmſtadt(Pokal) 314 Meiſterſchaftsſpiele: Gau Baden: i VfB. 1— Freiburger Fc. 171 Phönix Karlsruhe— SVg. Sandhofen 0¹¹ Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— Sfr. Stuttgart 6 VfB. Stuttgart— Union Böckingen 2: SV. Feuerbach— Ulmer FV. 94 32 SSV. Ulm— FV. Zuffenhausen 8 Gau Bayern: Neumeyer Nürnberg— TSV. 1860 München 211 4 Gau Mittelrhein: 2 1 SV. Beuel 08— Boruſſia Dortmund(Seſ.⸗Sp.) 1 i Als Schiedsrichter fungierte Schatzberzer⸗Birkenfeld, Sulz 07— Bfs. 48 Bochum(Geſ⸗Sp.) Feenrner ſpielter 1 ſpielten: der aber nicht gefallen konnte. — Viernheim II— 98 Seckenheim II 178. Italien— Deutſchland 3:2 Bor 45 000 Juſchauern ſiegte am Sonntag im Berka⸗ Stadion zu Florenz Italien im 7. Jußball⸗Länderſpiel über Deutſchland mit 3:2(2:1) Toren. Es war ein großartiger Kampf, den ſich die Mannſchaften des faſchiſtiſchen Italien und des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland am 20. Jahres- tag des Faſchismus lieferten, ein prächtiges, von der erſten bis zur letzten Minute feſſelndes Spiel, in dem unſere Elf nach großartigen Leiſtungen in der zweiten Halbzeit in Ehren unterlag. Wir wollen hoffen, daß wir recht bald Ita⸗ liens unerreichte Weltmeiſterelf auf deutſchem Boden be⸗ grüßen können. Am Vorabend des Spieles wehte über Florenz ein fri⸗ ſcher Wind, der die regendrohenden Wolken vertrieb. Klar⸗ blau ſpannte ſich der Himmel über der an Kunſtſchätzen ſo reichen Stadt. Die deutſche Mannſchaft war bereits am Freitag eingetroffen. Am Samstag vormittag wurden beide Mannſchaften im hiſtoriſchen Rathaus, dem Palazzo Vecchio, vom Vizebürgermeiſter empfangen. Das aus Anlaß des 20. Jahrestages des Faſchismus fahnengeſchmückte Florenz er⸗ wachte am Sonntag unter einem trüben Himmel, und ein kühler Wind machte ſich unangenehm bemerkbar. In der ſpä⸗ ten Mittagsſtunde begab ſich der Reichsſportführer, begleitet von einer Abordnung unſerer Mannſchaft, nach dem Ehren⸗ mal der faſchiſtiſchen Kampfbünde und legte an der Krypta von Santa Croce einen Kranz nieder. Pünktlich um 11.30 Uhr öffneten ſich die Tore des Stadions G. Berta, das nach dem italieniſchen Freiheits⸗ kämpfer benannt iſt. Ueber den mächtigen, wie aus einem Block geſchnittenen, weit hinausragenden Tribünen wehten an der Stirnſeite große Hakenkreuzfahnen zuſammen mit denen des Imperiums. Die Menge der deutſchen Schlachten⸗ bummler in Stärke von einigen tauſend Perſonen, in reſer⸗ viertem Block untergebracht, ſchwenkte in guter Stimmung die mitgebrachten Fähnchen und probierte immer wieder den Schlachtruf, der von den zahlenmäßig überlegenen Italienern jedesmal machtvoll erwidert wurde. Kurz vor Spielbeginn geht ein leichter Regen nieder. Als die Mannſchaften, von wahren Beifallsſtürmen begrüßt, auf dem Platz erſcheinen, war die Spannung auf ihrem Höhepunkt. Der belgiſche Schiedsrichter Lucien Baert ruft die Mannſchafts⸗ führer Janes und Meazza zur Wahl. Der Italiener gewinnt das Los und entſcheidet ſich mit dem Wind im Rücken zu ſpielen. Die Aufſtellung: Platzer(Admira Wien); Janes (Fort. Düſſeldorf), Schmaus(Vienna Wien); Kupfer(FC. Schweinfurt), Goldbrunner(Bayern München), Kitzinger(FC. Schweinfurt); Lehner(Schwaben Augsburg), Hahnemann er Gauchel(Neuendorf), Schön(Dresdner SC.), eſſer(Rapid Wien): Olivieri(FC. Turin): Toni. Nana (beide Juventus Turin); Genta(Genua 93), Andreolo(Bo⸗ logna), Locatelli(Ambroſiana); Biavati, Sanſone(beide Bologna), Piola(Lazio Rom), Meazza(Ambroſiana), Co⸗ lauſſi(Trieſt). Der Spielverlauf Es überraſcht etwas, daß zu Spielbeginn nicht alle Plätze des ſchönen Stadions beſetzt ſind. Es ſind, gut ge⸗ ſchäzt, etwa 45 000 Zuſchauer anweſend. Der deutſche An⸗ ſtoß wird ſofort abgefangen und blitzſchnell ſind die Vlauen im deutſchen Strafraum. Gleich die erſten Minuten zeigen, daß der heftige Wind für die Italiener ein nicht zu unter⸗ ſchätzender Bundesgenoſſe iſt. Die deutſche Abwehr iſt bei den unmöglich genau zu berechnenden Bällen vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt. Immer wieder wird unſer Tor be⸗ droht, und vor der Hand haben Platzer, Janes und Schmaus ſo viel zu tun, daß ihnen wegen der gefährlichen Angriffe der Italiener kaum eine Minute zum Verſchnau⸗ fen bleibt. Im Innenſturm will es nicht recht klappen. Schön ſpielt weit zurückgezogen, aber ſeine noch ſo gut vor⸗ gelegten Bälle erreichen ſelten den vorgeſehenen Mann. Beim erſten deutſchen Angriff verſchießt Hahnemann in der 11. Minute. Noch in der gleichen Minute iſt das glückliche Jührungskor der Azzuri fällig. Goldbrunner und Janes bringen nicht rechtzeitig das Leder weg, Piola ſpritzt energiſch zwiſchen beide Deutſche, zee den Ball über ſeinen Kopf hinweg und der Wind rückt das Leder in die entlegene Ecke. In dem nicht zu be⸗ ſchreibenden Jubel der Italiener gleicht das Stadion einem Hexenkeſſel. Die leidenſchaftlichen Landsleute der Gaſtgeber feuern ihre Mannſchaft noch an, aber die Unſrigen ſind nicht entmutigt. Der Kampf wird etwas offener, wenn auch eine leichte Ueberlegenheit der Italiener nicht ganz abzuſtreiten iſt. Biavati und der herausſtürzende Platuer prallen un⸗ ſanft zuſammen, der Ball fliegt hochauf ins Aus Der deut⸗ ſche Tormann hat gegen die aus allen Lagen ſchießenden italieniſchen Stürmer keinen leichten Stand Der Wiener wirft ſich und fängt im Flug dem Gegner den Ball weg. Die deutſchen Vorſtöße gehen meiſt vom rechten Flügel aus. Kupfer gibt den Ball zu Hahnemann, der Wiener über⸗ läuft Rava und ſetzt in der 29. Minute an dem herauslau⸗ fenden Olivieri vorbei den Ball zum Ausgleich ins leere Tor. Die deutſchen Schlachtenbummler laſſen lu⸗ 2 Blick auf den Eingang zu dem Berta⸗Stadion zu Florenz, dem Schauplatz des großen Freundſchaftsſpieles zwiſchen den Nationalmannſchaften von Deutſchland und Italien ſtig ihre Fähnchen wehen, das 111 hät ffellen Mut 99 Lor Aber vorerſt bringt Italiens Gegenſtoß das deutſche Tor in ſchwere Gefahr. Platzer und immer wieder Platzer ſichert mit kühnen Paraden das deutſche Tor, aber in der 35. Minute muß er ſich doch zum zweitenmal geſchlagen bekennen. Goldbrunner konnte Piola nicht ſtoppen, deſſen Vorlage kommt zu Biavati, der italieniſche Rechtsaußen iſt ſchnel⸗ ler als Schmaus und ſetzt mit einem Flachſchuß den Ball in die Ecke unſeres Tores. Nur um Sekundenbruchteile warf ſich der etwas überraſchte Platzer zu ſpät. Nur rieſen⸗ großes Pech verhindert den Gleichſtand. Hahnemann ſchießt, aber der unheimlich ſcharf abgefeuerte Ball ſtreift bei ſei⸗ nem Flug knapp über dem Boden ein Hindernis, knallt gegen die Querlatte und ſpringt von dort ins Feld zu⸗ rück. Ein Tor hätte dieſer ſonſt nicht aufzuhaltende Schuß verdient. Kurz vor dem Abpfiff fängt Olivieri eine Bombe von Hahnemann meiſterhaft. Nach der Pau ſe Das gleiche ſcharfe Tempo wie vor der Pauſe ſchlagen beide Mannſchaften auch nach Wiederbeginn ein. Diesmal werden die Deutſchen von dem ſtarken Wind unterſtützt, aber das Glück iſt an dieſem Tage nicht bei unſerer Mann⸗ ſchaft. Schon in der 3. Minute nach dem Wechſel ſetzt ſich Sanſone gut im freien Raum durch. Beide Verteidiger zaudern, dieſe Gelegenheit nützt der dem Ball nachſetzende Piola; durch eine geſchickte Wendung hat ſich der lange ktalieniſche Angriffsführer freigeſtellt und ſendet aus nur wenigen Metern unhaltbar zum 3:1 für die Italiener ein. Unmittelbar danach wird Lehner arg verletzt. Der Augsburger hat ſich eine Muskelzerrung am Oberſchen⸗ kel zugezogen und geht für zehn Minuten vom Platz. Als er wieder kommt, iſt ſofort zu ſehen, daß mit ſeinem Ein⸗ ſatz nicht mehr zu rechnen iſt. Frühzeitig beginnen die Ita⸗ liener den Vorſprung zu ſichern. Sanſone wird zurückge⸗ zogen, um die Abwehr zu verſtärken. Dadurch gewinnen die deutſchen Stürmer ein leichtes Uebergewicht Schön ſtürmt jetzt mit, Gauchel ſteht weit vorn und ſoll die Rolle des Tanks übernehmen Aber der Rheinländer iſt viel z. umſtändlich und immer nimmt er den Ball mit dem Rük⸗ ken zum Gegner an und kommt dadurch überhaupt nicht zum Zuge Die gelegentlichen Angriffe der Italiener haben weit mehr Schwung und ſind ſtets gefährlicher als die der Deutſchen. Endlich werden die Bemühungen unſerer Mann⸗ ſchaft belohnt. Wie ſchon im Länderkampf gegen Jugofla⸗ 9258 ſo iſt es auch diesmal der Freiſtoßſpezialiſt Janes, er das zweite deutſche Tor. herbeiführt. Kupfer wurde im italieniſchen Strafraum ge⸗ legt, aber Baert kann ſich nicht zu einem Elfmeter entſchlie⸗ ßen und legt den Ball auf die Strafraumgrenze. Die Ita⸗ liener bauen ſich zu einer Mauer auf, aber Janes ſchießt unerhört ſcharf haargenau an den vielen Beinen vorbei das Leder für Olivieri unhaltbar ins Netz. Bei dieſem Stand ſehen die Italiener ihren Sieg bedroht und gehen nun wieder zum offenen Angriffsſpiel über. Sanſone nimmt ſeinen alten Poſten wieder ein, und hüben und drüben mehren ſich die Abſchläge von den Toren. Noch einmal muß Janes zur Ecke ausſchlagen, dann gibt der Schlußpfiff des aufmerkſamen Schiedsrichters das Ende des raſſigen Kamp⸗ fes an. Die Mannſchaſten Italiens Sieg iſt verdient. An dieſer Feſtſtel⸗ lung ſind keine Zweifel möglich. Die Azzuri zeigten ſich wie erwartet als die großen Ballkünſtler, von denen in erſter Linie der auch zum Aufbau beitragende Mittelläufer An⸗ dreolo, der rieſige, aber geſchmeidige und bewegliche An⸗ griffsführer Piola ſowie der pfeilſchnelle Linksaußen Biavati als die Beſten zu nennen ſind. Italiens Spielführer und großen Strategen Meazza drücken doch ſchon die Jahre; er trat nach der Pauſe nicht mehr ſo ſtark wie vorher in Er⸗ ſcheinung. Sanſone und Colauſſi waren gleichgut. Schwach war nur der Erſatzläufer Genta. Ganz prächtig ſchlugen ſich die Olympiaſieger Locatelli, Rava und Foni, denen ebenſo wie dem katzengewandten Tormann Olivieri kaum ſchwere Fehler unterliefen. Licht und Schatten der deutſchen Mannſchaft ſind zum Teil ſchon im Spielverlauf geſtreift worden. Sehr zuverläſſig war das Schlußdreieck. Platzer kann beim erſten Tor keine Schuld beigemeſſen werden, da er den Einfluß des ſtarken Windes nicht vorausſehen konnte. Janes wurde mit der Dauer des Kampfes immer beſſer, Schmaus unterlief ein kleiner Fehler, der uns allerdings das zweite Tor koſtets. Kupfer und Kitzinger rackerten unermüdlich. Beide Schwein⸗ furter gaben aber ihre Vorlagen zu ungenau, wenn auch ihr ſchlechtes Abſpiel zum Teil auf Konto des Windes zu ſetzen iſt. Der Pechvogel Lehner wurde vor der Pauſe zu wenig beſchäftigt und war bald nach dem Wechſel außer Gefecht. Die herausragenden Kräfte im Angriff waren nur Hahne⸗ mann und Schön, wenn auch der Dresdner ſeine Beſtform nicht erreichte. Gauchel kam nicht zum Zuge, und auch der gerade wiederhergeſtellte Peſſer fand ſich noch nicht recht ein. 0 2 2 In Frankfurt deutſcher Sieg Südweſtdeutſchland— Italien B 211. Trotz kühlem Wetter hatten ſich im Frankfurter Sport⸗ feld zu dem„kleinen Länderſpiel“ zwiſchen einer ſüdweſtdeut⸗ ſchen Auswahlelf und Italien B 15 000 Zuſchauer eingefun⸗ den, die unter der Leitung des Belgiers Franken einen über⸗ aus ſpannenden Kampf erlebten, den die Deutſchen verdient für ſich entſcheiden konnten. Bereits bei Halbzeit ſtand das Ergebnis mit 2:1 Toren feſt. Südweſtdeutſchland: Deyhle; Müſch, Schmitt; Böttgen, Heermann, Fend; Reinhardt, Walter, Doſedzahl, Klingler, Gärtner. Italien B: Caimo; Maci, Sardelli; Depretini, Na⸗ mella, Milano; Zironi, Perazzolo, Boffi, de Maria, Ferraris. Bei Südweſt fehlte alſo der erkrankte Nationalſpieler Schädler(Ulm) und bei Italien war der Außenläufer Baldo durch Depretini(Juventus Turin) erſetzt, da ſich Baldo auf der Reiſe eine Blutvergiftung zugezogen hatte und zuſchauen mußte. Die Mannſchaften Die deutſche Mannſchaft fand ſich überraſchend gut; ſie bot beſonders in der erſten Halbzeit eine gute Ge⸗ ſamtleiſtung und hätte bis zum Wechſel eigentlich noch deut⸗ licher führen müſſen. Unſere Verteidiger Schmitt und Müſch hatten zwar gegen die ſchnellen nit Gesch Außenſtürmer einen ſehr ſchweren Stand, aber mit Geſchick und auch mit Glück wußten ſie Verluſttreffer zu verhindern. Heermann ging Boffi nicht von den Ferſen, und Fend und Böttgen waren zwei schnelle Außenläufer, die viel für den Aufbau taten. Im J(Berlin) den Titel. Sturm kämpften die beiden Halbſtürmer Walter und Kliftg⸗ ler ſehr erfolgreich, und Gärtner auf dem linken Flügel glänzte durch ſeinen forſchen Einſatz. Der Frankfurter Doſed⸗ zahl, der beide Tore erzielte, wurde auch in dieſem Spiel ſei⸗ nem Ruf als gefährlicher Torſchütze gerecht. Der Rechtsaußen Reinhardt war der ſchwächſte Spieler in der Fünferreihe. Die Italiener waren in der erſten Spielhälfte im Feld glatt unterlegen, wurden nur durch ihren famoſen Torhüter Caimo in dieſer Zeit vor weiteren Verluſttreffern behütet. Im Sturm waren beſonders die beiden ſchnellen Außen ſehr gefährlich, gegen Schluß kam dann aber auch der Innenſturm gut zur Geltung. Das Spiel Das Spiel begann ſofort unerhört ſpannend. Die gan⸗ zen erſten 20 Minuten ſtand Caimo im Brennpunkt der Ereigniſſe. Er wehrte drei, vier ſaftige Schüſſe von Klingler und Gärtner großartig ab und machte auch zwei 20⸗m⸗Frei⸗ ſtöße von Doſedzahl unſchädlich. Einmal rettete Sardelli auf der Torlinie, und dann traf Doſedzahl nur den Poſten. Endlich in der 33. Minute fiel der langerſehnte Füh⸗ rungstreffer. Der weit aufgerückte Außenläufer Fend gab den Ball zu Doſedzahl in den Strafraum, der blitzartig zum 1:0 einſchoß. Bereits fünf Minuten ſpäter hieß es durch den gleichen Spieler 2:0, der eine ſchöne Flanke von Reinhardt einköpfte. Die letzten fünf Minuten ſtanden dann im Zeichen der Italiener. Perazzolo ſchloß ein ſchulmäßiges Zuſammenſpiel mit unhaltbarem Schuß ab, und gleich dar⸗ auf traf de Maria die Latte.— In der zweiten Halb⸗ zeit ſpielten die Italiener dann die Rolle, die zuvor die Südweſtdeutſchen inne hatten. Sie drängten ſtürmiſch, aber wenn auch Müſch und Schmitt einige Male von den ſchnellen Außen überlaufen worden waren, ſo ſcheiterte doch alles an dem vorzüglichen Stuttgarter Torhüter Deyhle, der einige glänzenden Paraden zeigte. Das Spiel der deutſchen Elf wirkte jetzt ſehr zerriſſen. Im Sturm hielt Doſedzahl den Ball zu lang und konnte ſich nicht mehr ſo wie anfangs zur Geltung bringen. Nach ungefähr zehn Minuten hatte dann aber Südweſt eine große Chance, Walter verſchoß jedoch aus 10 m. Dann war Italien wieder im Feld überlegen, wäh⸗ rend die Deutſchen durch blitzſchnelle Vorſtöße immer wieder gefährlich wurden. Marchi und Sardelli mußten zweimal ret⸗ ten, aber auch auf der Gegenſeite hatte Deyhle Gelegenheit, ſich auszuzeichnen. Kurz vor Schluß hatte Doſedzahl noch eine große Gelegenheit, aber Caimo ſtürzte aus dem Tor und rettete durch eine gewagte Parade. Doſedzahl ſchied ver⸗ letzt aus, aber kurz darauf war auch der ſpannende Kampf beendet. * Luxemburgs erſter Gieg Anſere B-Mannſchaft unkerlag 2:1(1:1). Der ſiebte Fußball⸗Länderkampf Deutſchland—Luxem⸗ burg, der vor 6000 Zuſchauern in Differdingen ausgetragen wurde. endete mit einer unerwarteten Niederlage unſerer B⸗Mannſchaft. Der 2:1⸗Erfolg der Luxemburger war nicht unverdient. Wie ſchon in den beiden letzten Begegnungen zeigten die Vertreter des Großherzogtums einen vorbilbli⸗ chen Einſatz, große Härte und Schnelligkeit und bewieſen weiter, daß ſie ſich auch taktiſch und techniſch verbeſſert ha⸗ ben. Die deutſche Mannſchaft enttäuſchte. Ein völliger Aus⸗ fall war der Ulmer Mittelläufer Piccard, der im ganzen Spiel nicht überzeugen konnte, und im Angriff bewies nur der Harthaer Hänel, daß er für internationale Prüfungen reif iſt. Der Kampf begann unter der Leitung des guten bel⸗ giſchen Schiedsrichters Charlier dabei noch ſehr günſtig für Deutſchland. In der zweiten Minute ging der Rechtsaußen Malecki gut durch, umſpielte den Luxemburger Verteidiger Remy, der noch nachhaken konnte, um Malecki zu ſtoppen. Der Freiſtoß ſetzte Hänel von der Strafraumgrenze aus ge⸗ nau und wuchtig halbhoch in die Ecke. Die Luxemburger Angriffe ließen aber nicht auf ſich warten. Man ſpielte überaus einſatzbereit, manchmal aber auch überhaſtet, ſo daß zwei ſchöne Gelegenheiten vergeben wurden. Sehr ge⸗ fährlich war der linke Flügel, der auch mit einem ſchnellen Durchbruch das erſte Tor vorbereitete. Bei einem Gedränge vor dem Tor, mußte Flotho ſein Gehäuſe verlaſſen; ein deut⸗ ſcher Abwehrſpieler ſchoß den luxemburgiſchen Mittelſtür⸗ mer Mart an, von dem der Ball ins Tor prallte. In der zweiten Halbzeit ſchien Deutſchland end⸗ gültig in Front zu ziehen. Es klappte verſchiedentlich ganz ausgezeichnet, aber nun zeigten auch die luxemburgiſchen Abwehrſpieler ihr Können, und Hoſcheid hielt einige ſchwere Schüſſe ausgezeichnet. Schließlich ließ aber die deutſche Mannſchaft, die ſtark am Verſagen Piccards krankte, wieder nach, ſo daß die Luxemburger zehn Minuten lang drückend überlegen ſpielen konnten. Als dieſe Drangperiode glücklich überwunden war, glaubte man ſchon an einen unentſchiede⸗ nen Ausgang des Kampfes. Aber drei Minuten vor Schluß ließ der Mittelſtürmer Mart einen wuchtigen 20⸗m⸗Schuß ab, der unhaltbar zum 2˙1 im deutſchen Tor einſchlug. Dieſer Sieg bedeutet für die luxemburgiſche Mannſchaft einen großen Erfolg, zumal der Sieg durch⸗ aus verdient war. Hervorragend war die Abwehr mit Du⸗ mont und Remy und Hoſcheid im Tor. Mittelläufer Becker zeigte überzeugende Leiſtung und ebenſo gefielen der linke Flügel und Mittelſtürmer Mart. Die deutſche Mannſchaft erfüllte nicht die Er⸗ wartungen. Gut war im Tor Flotho, der an den beiden Treffern keine Schuld trägt. In der Verteidigung ubertraf der Karlsruher Imig den wuchtigen Münzenberg. In der Läuferreihe hatten Rohde und Männer ſchwere Arbeit 15 verrichten, da ſie noch immer für Piccard einſpringen muß ten, aber trotzdem war die Leiſtung Rohdes überzeugend. Im Sturm überragte der Sachſe Hänel, während weder die rechte noch die linke Flanke richtig ins Spiel kamen. Weitere Sportnachrichten Die Internationalen Feldberg⸗Skiwettkämpfe wurden am Sonntag im Skiſtadion Feldberg abgeſchloſſen. Weltmeister Bradl verlor überraſchend den Sprunglauf, da er hier hinter Sörenſen(Norwegen) und Kula(Polen) nut den dritten Platz belegen kannte. Im Torlauf gab es wie⸗ der Siege der Familie Cranz, und zwar ſiegten Rudi und e die damit auch in der Kombination den erſten Platz egten. N Bei den deutſchen Jugendmeiſterſchaften fielen im Bozen und Fechten in Stuttgart die Entſcheidungel. Im Boxen lauten die 1 Meiser Götze, Hein, Jaga Einfelo, Trittſchack, Buſch, Heithkamp, Finke, Profitlich un Lubetz. Im Säbelfechten der H J. ſicherte ſich Prenn(Ober donau) und beim Florettfechten des Bd M. Elſe Lindau 3 ee,