ben, die ſich mit ihrer Erſtellung, nicht nur Nabe ante MR. 1.40, derch der Pest Mk. 1.80, 1 Be am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazelgenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Tegtzeil 30 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte der 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gan geecher Nr. 47216. Voſtſcheck⸗Kente: Keriszuhe 7849 l Maunheim⸗Seckenheim und Umgebung. tan r des Stadtteil MNhm.-Seckenhem 9 G 39. Jahrgar S N 25 2 1 N 2 5 5 5 Neue Wege der Finanzpolitik WPD. Das Geſetz über den neuen Finanzplan trägt im Reichsgeſetzblatt die Ueberſchrift:„Geſetz über die Finan⸗ zierung nationalpolitiſcher Aufgaben des Reichs“. Die Ueberſchrift iſt nicht von ungefähr gewählt, ſondern in ihr hat ſich der eigentliche und tiefe Sinn des neuen Finanzpla⸗ nes niedergeſchlagen. Wir möchten das beſonders betonen, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß man allein vom Standpunkt des Steuerzahlers her das wirkliche Verſtänd⸗ nis für den neuen Finanzplan nicht gewinnen kann. Es handelt ſich nämlich in erſter Linie gar nicht um Steuerpoli⸗ tik, ſondern um Kapitalpolitik. Die Tatſache, daß die Tech⸗ nik des Steuergutſcheinverfahrens bei der Darſtellung des geſamten Planes im Vordergrunde ſtehen muß, verführt nämlich allzu leicht den Leſer zu falſchen Schlüffen. Der neue Finanzplan fußt auf zwei Ueberlegungen. Er⸗ 15 5 iſt jetzt auch hinſichtlich der Kapitalpolitik des Reiches ie Konſequenz daraus gezogen worden, daß die deutſche Volkswirtſchaft durch den Nationalſozialismus eine bis da⸗ hin in der Weltgeſchichte noch nicht dageweſene neue Struk⸗ kur erhalten hat. Die geſteuerte Wirtſchaft, bei der aus der ſittlichen Forderung nach dem„Recht auf Arbeit“ der Staat das erſte und letzte Wort in der Arbeits⸗ und Wirt⸗ ſchaftspolitik ſich vorbehalten mußte und bei der infolge⸗ deſſen der öffentlich⸗rechtliche Sektor der Aufträge das ent⸗ ſcheidende Gewicht erhielt, konnte mit den Finanzierungs⸗ methoden des„Nachtwächterſtaates“(wir meinen das hier nicht nur bagatelliſierend, ſondern typiſierend) nicht mehr auskommen, ſondern er mußte ſeiner Wirtſchaftspolitik auch die adäquate Finanzierungspolitik an die Seite ſtellen. Die Finanzierung im liberalen Staat geſchah, ſoweit es ſich um laufende Ausgaben handelt, über die Steuer, und ſofern extraordinäre Aufgaben vorlagen, über die Anleihen, wobei beide Formen der Kontrolle des von der Wirtſchaft dirigier⸗ ten Parlaments unterlagen. Da man in jeder Staatstätig⸗ keit möglichſt einen unerlaubten Eingriff in das Privatleben ſah, wurde ihre Finanzierung ſo knapp wie möglich gehal⸗ ten. Wir wollen hier nur andeuten, daß die Kataſtrophe des weiten Reiches zu einem ſehr erheblichen Teil auf dieſe inanzierungs, politik“ zurückzuführen ift, denn die jetzigen Wochen, in denen England zum zweiten Male ſeine Ein⸗ kreiſungspolitik gegen das Deutſche Reich verſucht, erinnern nur zu ſehr an die Zeit zwiſchen 1905 und 1914, in der in den entſcheidenden Momenten über die Finanzpolitik des Parlaments der Staatsführung die Möglichkeit genommen wurde, die Vorbereitungen für die Abwehr des engliſchen Anſchlags ſo weit zu treiben, wie es erforderlich geweſen wäre. Wenn es alſo in den Ausführungen des Staatsſekre⸗ tärs Fritz Reinhardt heißt, daß mit dem neuen Finanzplan die Finanzierung der nationalpolitiſchen Aufgaben des Reiches durch Reichsanleihen im weſentlichen aufgegeben iſt und die Aufnahme von Anleihen nur für den Ausnahmefall vorbehalten wird, ſo wird der Leſer das erſte Verſtändnis für dieſe Maßnahme ſchon aus den bisherigen Darlegun⸗ gen gewinnen können. a Die Wendung in der Finanzpolitik iſt aber nicht nur von der Außenpolitik her verſtändlich, ſondern ſie iſt es vor allem von der Wirtſchaftspolitik ſelbſt her, wie wir das ſchon eingangs betonten. Um unſere militärpolitiſchen Auf⸗ gaben und ſämtliche Verwaltungsaufgaben des Reiches und der Länder zu finanzieren, würde unſer Steueraufkommen, das eine reſpektable Höhe beſitzt, durchaus genügen. Wir haben aber oben ſchon geſagt, daß aus der ſittlichen Ver⸗ pflichtung des Staates, für jeden einzelnen von uns das Recht auf Arbeit zu realiſieren, der nationalſozialiſtiſche Staat als wirtſchaftender und wirtſchaftsſteuernder Faktor gewaltige Aufgaben übernommen hat. Wir denken hier nur an den Ausbau unſerer Rohſtoffinduſtrien und an. dag Volkswagenwerk, beides Aufgaben, an die eine„private Wirtſchaft nicht heranzubringen geweſen wäre. Wir wol⸗ len als Beiſpiel abſehen von dem Bau der Autobahnen, von denen man ſehr weitherzig ſagen könnte, daß ſich um das Verkehrsweſen der Staat 190. immer bemüht hat, da die Aufſchließung des Raumes zu ſeinen weſentlichen hoheitlichen Aufgaben gehört Dieſe Aufgaben, die hier der Staat leiſtet, ſind in ganz ausgeſprochenem Maße wirtſchaftliche Aufga⸗ indirekt wie Verkehrsanlagen ſondern direkt wie jedes Privatunterneh⸗ men, das für die Güterproduktion arbeitet, ſelbſt tragen, ver⸗ zien und amortiſieren,(um im Gedankenkreis des Pri⸗ vatwirtſchaftlers zu bleiben), Es iſt deshalb gar nicht einzu⸗ ſehen, warum ſich für eine ſolche Aufgabe der Staat„im alten Sinne verſchulden“ ſollte und warum hier nicht Fi⸗ nanzierungswege eingeſchlagen werden ſollen, die jedem Kaufmann ablofut geläufig ſind nämlich eine Finanzierung, wie ſie für ſede Wirtſchaftsgüter ſchöpfende Tätigkeit gang und gäbe iſt Das iſt der Weg über den echten Wechſel. Dieſer Vergleich für die Steuergutſcheine trifft und hinkt Agleich denn wir kennen den Wechſel nur im eigentlichen une des Warenwechſels, der einem beſtehenden Unter⸗ nehmen für die Abwicklung eines kurzfriſtigen Auftrages das dazu notige Geld vorſchleßt, das dann, wenn der Auf⸗ trag abgewickelt iſt, durch die Bezahlung des Wechſels auto⸗ matiſch aus dem S ungsverkehe wieder herausgenom⸗ men wird. Der Finanzwechſel bildet demgegenüber nur eine geduldige Ausnahme und muß im Bereich der privaten Wirtſchaft verſchönt bleiben, weil er inflatoriſch wirkt. Das deu ndlegend Neue des neuen Finanzplanes iſt nun dies, daß der Gedanke des Wechſels für die Errichtung werbender die den benutzt und daß für die Abtragung der Wechſel ze. Steuerpolitik mit eingeſchaltet wird. Das letztere iſt 90 nie weiteres berechtigt, denn die finanzierten Anlagen ge⸗ halb nag welentlichen alle in Reichsbeſitz über, und es iſt des⸗ o ſelbſtverſtändlich, daß dies der Geſamtbeit zufließende er- eee re . und Anzeigenblatt 5 „u Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 2. 39: 1140 Dienstag, den 28. März 1939 — 2 enn „Keine Aktion außerhalb der Achſe“ Der Widerhall der Forderungen Muſſolinis in der Weltpreſſe Die Rede Muſſolinis beim Appell der 65 000 Kämpfer ſowie die Feiern des 20. Jahrestages der Grün⸗ dung der faſchiſtiſchen Kampfbünde beherrſchten natur⸗ gemäß das Bild der italien if chen Preſſe, die in ſeiten⸗ langen reich bebilderten Berichten die Bedeutung des Tages eingehend würdigt.„Popolo di Roma“ betont, Muſſolini habe Italien und Europa ſeine Abſichten kundgetan und werde ſie auch in die Tat umſetzen, weil ſein Wille keine Hinderniſſe kenne und weil die Begeiſterung und Opferbe⸗ reitſchaft des faſchiſtiſchen Italien keine Grenzen habe Das Blatt befaßt ſich ſodann im einzelnen mit den von Muſſo⸗ lini präziſierten fünf Punkten: Frieden— Achſe und Mit⸗ alten teleuropa— die ttalieniſchen Forderungen gegenüber Frankreich— Mittelmeer— Aufrüſtung.„Meſſaggero“ Unterſtreicht, daß ſich jedwede Teilnahme des faſchiſtiſchen Italien an einer Neuordnung ebenſo wie ſeine Mitarbeit an der Bildung eines befriedeten und ſolidariſchen Europa nicht außerhalb der Achſe, ſondern nur in ihrem Rahmen werde vollziehen können. Weiter meint das Blatt, es ſollte nicht ſchwer ſein, die Beziehungen zwiſchen Italien und Frankreich, was Tunis, Suez und Dſchibuti anbelange, zu regeln, wenn die Verhandlungen der Gegenſeite ein Min; deſtmaß von Verſtändnis, von gutem Glauben und Ehrge⸗ fühl aufbringen. Die Löſung dieſer Probleme ſei vor allem im Intereſſe Frankreichs ſowie im Intereſſe des euro⸗ päiſchen Gleichgewichts.„Corriere della Sera“ ſchreibt, die Welt habe durch die leidenſchaftlichen Worte Muſſolinie die Stimme der faſchiſtiſchen Revolution vernommen, die die Schaffung einer neuen und beſſeren Welt im Zeichen der Autorität bedeuteten. Die„Stampa“ hebt hervor, daß die faſchiſtiſche Revolution noch nicht zu Ende ſei, ſondern kaum erſt begonnen habe. Wichtig ſei das eine: äußerſt ſtark unter den Starken zu ſein. Die„Gazetta del Popolo“ erklärt, der„Friede“, den die großen Demokratien unter Mißbrauch-dieſes Wortes verkündeten, ſei ein Lebenszu⸗ ſtand, den die anderen Völker mit Verzichten, Täuſchungen und Unterdrückung bezahlen ſollten. Tunis, Oſchibui und Guez Auch im Mittelpunkt der Betrachtungen der Pariſer Preſſe ſteht die Rede Muſſolinis. Während ein Teil der Preſſe meint, die Tür zu franzöſiſch⸗italieniſchen Verhand⸗ lungen ſei nunmehr offen oder ſo gut wie offen, zeigt ein anderer Teil den Erklärungen Muſſolinis gegenüber ein kaum verhehltes Mißtrauen. Der übrige Teil der Blät⸗ ter erklärt frei heraus, daß die Rede Muſſolinis an der Lage nichts geändert habe, und daß Frankreich mit einem eindeutigen Nein antworten müſſe. Beſondere Be⸗ achtung finden natürlich auch die Ausführungen Muſſolinis über die Feſtigkeit der Achſe Berlin Rom Hierbei kommt in einer ganzen Reihe von Blättern wieder einmal der Wunſch nach einer Trübung der deutſch⸗italieniſchen Bezie⸗ hungen zum Durchbruch. Der Außenpolitiker des dem Qual d Orſay naheſtehenden„Petit Pariſien“ nimmt vorerſt eine vorſichtige Haltung ein. Er glaubt aus der Rede eine Aufforderung zu franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen über Tunis, Dſchibuti und Suez herausleſen zu können, allerdings unter der Bedingung, daß Frankreich den er⸗ ſten Schritt unternehme und die allerheiligſten Rechte Ita⸗ liens anerkenne Eine ſolche Initiative Frankreichs lehnt das Blatt jedoch ab und hält dem entgegen, daß das Mit⸗ telmeer für Frankreich ebenſo einen Lebensraum wie für Italien darſtelle. Der Außenpolftiker des„Petit Journal“ hält demgegenüber die Tür zu einer franzöſiſch⸗italieniſchen Ausſprache weit geöffnet. Verhandlungen mit Italien ſeien alſo, wenn zwar ſehr ſchwierig, ſo doch möglich.„Journal“ iſt mit einem Unterton der Erleichterung der Anſicht, man ſolle ſich nicht darüber aufregen, daß Muſſolini von Tunis, Dſchibuti und Suez geſprochen habe. Man ſolle vielmehr zu- frieden ſein daß er„die Natur dieſer Probleme“ nicht näher umſchrieben habe. „Für Beratungen geeignet“ Von der Londoner Preſſe wird die Rede Muſſolinis als überraſchend verſöhnlich in Ton und Inhalt hinge⸗ ſtellt.„Times“ ſchreibt, Muſſolini habe nicht derartige For⸗ ee derungen an Frankreich geſtellt, beantwortet werden könnten. franzöſiſche Regierung ſolle die nur mit einem Nein Er habe vorgeſchlagen, die Beratungen über die drei Probleme anbahnen, die zwiſchen den beiden Ländern be⸗ ſtünden.„Gewiſſe Berichtigungen“, ſo meint die„Times“, erſchienen unparteiiſchen Beobachtern„für Beratungen ab⸗ ſolut geeignet“ zu ſein. Für eine gute Diplomatie könnte die Rede Muſſolinis tatſächlich ein Wendepunkt in der euro⸗ päiſchen Lage werden Es ſei ſehr gut möglich, daß nach Beendigung des ſpaniſchen Krieges Verhandlungen zwi⸗ ſchen Paris und Rom beginnen könnten.—„Daily Tele⸗ graph“ glaubt ihre Anſicht dahin zuſammenfaſſen zu kön⸗ nen, daß man im großen und ganzen jetzt den Eindruck habe, daß Muſſolini verhandlungsbereit ſei. Wenn er aufs neue die Solidarität der Achſe Berlin⸗Rom beſtätigt habe, dann könne man nur ſagen, daß niemand dara nge⸗ zweifelt habe.— Der marxiſtiſche„Daily Herald“ fin⸗ det, die Rede habe die internationale Lage nicht verſchlech⸗ tert, ja vielleicht ſogar etwas verbeſſert. Gewiſſe Leute in England und Frankreich glaubten immer noch, daß man Muſſolini vom deutſchen Partner abtrennen könne. Das ſei ein gefährlicher Irrtum. Muſſolini habe erneut mit Nach⸗ druck ſeine Loyalität gegenüber der Achſe bekanntgegeben. „Frankreich hat das Wort“ Die Rede des italieniſchen Regierungschefs wird in der ganzen Schweizer Preſſe abgedruckt und kommentiert. Die„Neue Berner Zeitung“, Organ der Bauern-, Gewerbe⸗ und Bürgerpartei, weiſt u. a. darauf hin, daß über die Tragweite der italieniſchen Anſprüche die eventuellen italie⸗ niſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen Klarheit ſchaffen wür⸗ den. Muſſolini habe es geſchickt verſtanden, den Franzoſen den Ball zuzuſpielen. Der„Berner Bund“ meint, die Rede laſſe durchblicken, daß Muſſolini eine friedliche Löſung der von ihm aufgeworfenen Fragen anſtrebe. Der Schwerpunkt ſeiner Rede liege in den Worten, die an die Adreſſe Frank⸗ reichs gerichtet ſeien. Die„Neue Züricher Zeitung“ ſchreibt in ihrem Kommentar, die Rede Muſſolinis bedeute in ihrem politiſchen Teil eine Alifforderung an Frankreich zur Aufnahme von Verhandlungen über die Forderungen Italiens. Für die grundſätzliche Bereitſchaft Frankreichs, in Erörterungen über die drei genannten Probleme ein⸗ zutreten, dürfte die italieniſche Diplomatie einige Anhalts⸗ punkte beſitzen. Auch die Warſchauer Preſſe ſtellt die Rede des Duce in den Vordergrund ihrer politiſchen Berichterſtattung. „Gazeta Polſka“ hebt in ihrem Bericht aus Rom die ſtar⸗ ken Friedensakzente der Rede hervor und weiſt beſonders darauf hin, daß ſich Muſſolini zu Verhandlungen mit Frankreich über Tunis, Suez und Dſchibuti bereiterklärt habe. Jetzt werde es von Frankreich abhängen, ob es zu dieſen Verhandlungen kommen werde. Die Preſſe Tokios bringt in größter Aufmachung die Rede Muſſolinis, die in Tokio als Zeichen ruhiger Entſchlof⸗ ſenheit und ſtarken Bekenntniſſes zur Achſe Berlin—-Rom angeſehen wird. Muſſolini an Adolf Hitler Eine neue Lebensauffaſſung vereint Nakionalſozialismus und Faſchismus— Jur Niederringung der Reaklion und des Bolſchewismus Kom, 27. März. Auf das Glückwunſchtelegramm des Führers an den Duce anläßlich des 20. Jahrestages der Gründung der Faſchiſtiſchen Kampfbünde hat Benfto Muſ⸗ ſolini folgendermaßen geantwortet: „Ich danke Ihnen für die Botſchaft und das Tele⸗ gramm, das Sie mir anläßlich der Feier des 20jährigen Beſtehens des Faſchismus übermittelt haben. Eine neue Le⸗ bensauffaſſung vereint unſere beiden revolutionären Be⸗ wegungen, die dazu beſtimmt ſind, die reaktionäre und kon⸗ ſervative Poſition der alten Welt aus den Angeln zu he⸗ ben und gleichzeitig die Gefahren der bolſchewiſtiſchen Weltanſchauung zu beſeitigen. Das kann nur zum Wohl unſerer beiden Völker und zur friedlichen Entwicklung der europäiſchen Kultur auf neuen Grundlagen erfolgen.“ Vermögen, das der Geſamtheit ja auch ſeine Erträge liefert, von der Geſamtheit des Volkes im echten Sinne bezahlt wird. Die Ausbreitung des Wechſelgedankens auf die Finan⸗ zierung von werbenden Anlagen dagegen könnte an ſich ein Experiment ſein, wenn es von einem anderen als dem na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat gemacht würde. Da jedoch die ge⸗ ſamte e Wirtſchaftspolitik auf dem Grund⸗ gedanken baſiert, daß nicht mehr Lohn und Gehalt verteilt werden können, als Güter vorhanden ſind und dementſpre⸗ chend die geſamte Kapital- Finanz⸗ und Lohnpolitik geführt wird, ſo iſt damit die abſolute Gewähr. daß erſt in dem Augenblick, in dem die Werke wirklich erſtellt ſind und ihre Erträgniſſe, alſo die Wirtſchaftsgüter, in den echten Kreislauf ſleßen können, das in den Anlagen geſteckte Geld kaufkra mäßig für das geſamte Volk wirkſam wird. Und dann darf es wirkſam werden, denn mit dem Wirkſamwer⸗ den der Werke iſt der Lebensſtandard des Volkes durch die vermehrte Güterproduktion um ein weſentliches Stück geho⸗ ben und kann dann dem Volke auch zur Verfügung geſtellt werden. Hier wird nun jedem verständlich werden, warum das Steuergutſcheinverfahren ſo aufgebaut iſt und für den, der Steuergutſcheine annimmt, mit ganz beſtimmten Vorteilen ausgeſtattet wurde, daß er ſelbſt ein dringendes Intereſſe daran hat, die Steuergutſcheine ſo lange wie möglich in ſei⸗ nem Geldſchrank zu halten: nämlich der Wunſch und Wille der Regierung, das über dieſe Steuergutſcheine mobiliſierte Geld als Kaufkraft erſt dann in Erſcheinung treten zu laſſen, wenn die Werke in der Güterproduktion wirkſam werden. Andererſeits ſoll damit erreicht werden, daß nicht vor dieſem Moment, d. h. bevor das erweiterte Einkommen der Ge⸗ ſamtheit aus der erweiterten Produktionsgrundlage vorhan⸗ den iſt, Steuern eingezogen werden müſſen, die ſich ja dann 1 auswirken würden, daß ſie den Lebensſtandard drück⸗ en Das iſt in ſimplen Gedankengängen aufgezeigt die große Wendung unſerer Finanzpolitik, die von den liberalen Staa⸗ ten genau ſo wenig verſtanden werden wird wie alles an⸗ dere, was wir taten. Der Erfolg wird ihnen jedoch eines Tages zeigen, daß der Nationalſozialismus auch in der Fi⸗ nanzpolitik hier die ihm eigenen und nur aus ſeiner eigenen Grundidee heraus verſtändlichen Wege gegangen iſt, die weder exportfähig, noch draußen kopierbar ſind:„Copyright bn Germann“. Arbeitsämter als Reichsſtellen Aenderungen in der Keichsanſtalt für Arbeitsvermiktlung und Arbeitsloſenverſicherung. Berlin, 27. März. Nachdem durch Erlaß des Führers vom 21. Dezember 1938 die Aufgaben und Befugniſſe des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung auf den Reichsarbeitsminiſter über⸗ gegangen ſind, hat nunmehr der Reichsarbeitsminiſter auf⸗ grund der ihm erteilten Ermächtigung eine Verordnung er⸗ laſſen, nach der die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter, ſowie die Reichsausgleichsſtelle für Arbeitsvermittlung, dieſe unter der Bezeichnung„Reichsſtelle für Arbeitsvermitt⸗ lung“, Reichsbehörden werden, die dem Reichsarbeitsmini⸗ ſter unterſtellt ſind. Die Beamten der bisherigen Reichsan⸗ ſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung warden unmittelbare Reichsbeamte, Dienſtherr der Ange⸗ ſtellten und Arbeiter wird das Reich. Die bisherige Reichs⸗ anſtalt bleibt als Körperſchaft des öffentlichen Rechtes un⸗ ter der Bezeichnung„Reichsſtock für Arbeitseinſatz“ für die Verwaltung des Beitragsaufkommens beſtehen. Von dem Vermögen der bisherigen Reichsanſtalt gehen die Grund⸗ ſtücke, Gebäude und beweglichen Sachen, die der Verwal⸗ tung dienen, auf das Reich über, wie auch das Reich in alle Rechte und Pflichten der Reichsanſtalt eintritt, ſoweit ſie die ihrer Verwaltung dienenden Grundſtücke uſw. betreffen. Im übrigen bleibt das Vermögen der Reichsanſtalt Vermögen des Reichsſtocks für Arbeitseinſatz. Abſchied vom Reichsärzteführer Adolf Hitler beim Staatsakt im Münchener Oſtfriedhof. München, 27. März. Am Montag fand vor der Aus⸗ ſegnungshalle des Oſtfriedhofes in Gegenwart des Führers Adolf Hitler die Trauerfeier für den verſtorbenen Reichs ⸗ üärzteführer, A- Sanitätsobergruppenführer Dr. Gerhard Wagner, ſtatt. Adolf Hitler erwies durch ſeine Anweſen⸗ heit bei dem Staatsakt ſeinem alten Kämpfer, dem Gründer des NS-Aerztebundes, die letzte Ehrung. Nahezu das geſamte Führerkorps der Partei, höchſte Perſönlichkeiten aus Reich und Staat, Vertreter zahlreicher Behörden, hohe Offiziere der Wehrmacht, vor allem ſtatt⸗ liche Abordnungen der Wiſſenſchaft, voraus der Aerzte, wa⸗ ren anweſend. Man ſah u. a. die Reichsleiter Schwarz, Dr. Frick, Reichsführer„/ Himmler, den Stabschef der SA Lutze. den Korpsführer Hühnlein, ferner Alfred Roſenberg, Ober⸗ bürgermeiſter Fiehler, den Reichsjugendführer Baldur von Schirach und Reichsleiter Grimm; außerdem waren anwe⸗ ſend Reichsminiſter Ruſt, der Kommandierende General des VII. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis 7 Gene⸗ ral der Infanterie Ritter von Schobert, der Kommandeur der Luftflotte 3 und Befehlshaber Weſt General der Flieger Sperrle, viele Gauleiter, unter ihnen auch Konrad Henlein, der bayeriſche Miniſterpräſident Siebert mit den Staatsſek⸗ retären der Landesregierung, Obergruppenführer und Gruppenführer der Gliederungen der Partei, die Haupt⸗ dienſtleiter und Hauptamtsleiter der Reichsleitung der NS⸗ DA P., die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink und viele andere. In nächſter Nähe des Sarges ſtand der ſtell⸗ vertretende Reichsärzteführer Dr. Bartels. Punkt 12 Uhr betrat Adolf Hitler, begleitet von dem Gauleiter des Traditionsgaues, Adolf Wagner, und gefolgt von den Reichsleitern Dr. Dietrich, Bouhler und Bormann fowe ſeinen perſönlichen und militäriſchen Adjutanten den Platz. Nachdem er die Verwandten des Verſtorbenen be⸗ grüßt hatte, ehrte er mit erhobener Rechten den toten Reichsärzteführer, ſeinen alten Mitkämpfer um das Wohl des deutſchen Volkes. Die Trauermuſik aus der„Götterdämmerung“ leitete den Staatsakt ein. Dann trat Gauleiter Adolf Wagner vor. In wenigen Sätzen zeichnete er ein Bild des Kämpfers, des Soldaten und des Arztes Dr. Wagner, deſſen raſtloſes Schaffen nur ſeinem Führer, der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung und dem deutſchen Volke gewidmet geweſen ſei. Ein echter Hitlermann, ein echter SA⸗Mann, ſoldatiſch, ka⸗ meradſchaftlich, treu und klar bis zum letzten Atemzug, ein Vorbild für alle.„Du biſt tot,“ ſo rief Gaulejter Wagner dem Reichsärzteführer nach,„du biſt bon uns gegangen. Wir alle aber, auch deine Angehörigen, nehmen an deiner Bahre den uns von dir auferlegten Befehl auf: Vorwärts mit Adolf Hitler für Deutſchland!“ Während die Muſik die Weiſe vom guten Kameraden 1 85 trat Adolf Hitler vor und legte einen mächtigen orbeerkranz mit weißem Flieder nieder. Drei Salven be⸗ gleiteten die Kranzniederlegung. Mit den Liedern der Na⸗ tion erreichte der Staatsakt ſein Ende. Nach der Trauerfeier formierte ſich der Trauerzug zum Krematorium. Unter dem Trommelwirbel wurde der Sarg in das Krematorium gebracht Gegenwart und Mittelalter Rede des Reichsleiters Roſenberg zum Abſchluß der Arbeils⸗ kagung der Kreisleiter und Gauamtsleiter in Sonkhofen Sonthofen, 27 März. Zu Beginn ſeiner Rede, die Reichsleiter Alfred Roſenberg zum Abſchluß der Arbeits⸗ tagung der Kreisleiter und Gauamtsleiter auf der Ordens⸗ burg i en hielt, wies er nach einer Meldung der NS im Zuſammenhang mit den großen Ereigniſſen des letzten Jahres und der vergangenen Wochen auf den großen Unterſchied der Auswirkungen großer Geſchehniſſe in der Vergangenheit hin. Er entwarf ein Bild der europäiſchen Geſchichte und der ſie treibenden Strömungen unter beſon⸗ derer Herausſtellung der Geſchichte der Goten und der Kämpfe gegen öſtliche Invaſtonen. Dabei brachte er die 1 Geſchehniſſe in Verbindung mit der heutigen age. Immer wieder ſei in der Vergangenheit die uralte Sehnſucht des deutſchen Volkes nach der deutſchen Einheit elementar hervorgebrochen. Gerade heute hätten wir die Pflicht, zurückzudenken an das große germaniſche Mittelalter, an die Zeit der Größe und Macht des Deutſchen Reiches. Aber auch an die Zeit der Völkerwanderung, denn heute wie damals drohe im Oſten die Gefahr der Zerſtörung deutſchen Aufbauwerkes. In die⸗ ſem Zuſammenhang brandmarkte Reichsleiter Roſenberg den„Verrat der Demokratien am Abendland, die verſu⸗ chen, den jüdiſch⸗aſiatiſchen Bolſchewismus gegen das Herz Europas zu mobiliſieren“ Dann kam der Redner auf die neuen weltanſchaulichen Grundlagen als der eigentlichen Urſache der politiſchen Entwicklung von heute zu ſprechen. „Wir ſind heute kein Konfeſſionsſtaat mehr“, ſo erklärte Roſenberg,„ſondern der erſte wirkliche deutſche National⸗ ſtaat, der durch die nationalſozialiſtiſche Idee geboren wurde und nur durch dieſe Idee erhalten werden kann“. Wenn wir die Gefahren dieſes Kampfes um die Macht überwun⸗ den hätten, ſo müßten wir auch die Gefahren des Sieges überwinden. Neuer Leiter des Heimſtättenamtes Berlin, 28. März. Die Aktivierung der Wohnungsunter⸗ nehmungen der DAF hat eine Vergrößerung des Arbeits⸗ gebietes der vom bisherigen Leiter des Reichsheimſtätten⸗ amtes Ernſt von Stuckrad geleiteten Gemeinnützigen Heim⸗ ſtätten⸗Spar⸗ und Bau⸗AG.„Gehag“ als größte Wohnungs⸗ geſellſchaft der DA im Gefolge. Aus dieſem Grunde hat der Vorſitzende des Vorſtandes der„Gehag“ von Stuckrad den Reichsleiter der DA Dr. Ley gebeten, ihn von der Leitung des Reichsheimſtät⸗ tenamtes zu entbinden. Dr. Ley hat dem Wunſche von Stuckrads entſprochen. Zum Leiter des Reichsheimſtätten⸗ amtes der DA iſt der Beigeordnete der Stadt Augsburg, Stadtrat Dr. Steinhaiſer, mit ſofortiger Wirkung er⸗ nannt worden, der bereits ſeit längeren Jahren erfolgreich auf dem Gebiete des Grundſtücks⸗, Siedlungs⸗ und Woh⸗ nungsweſens tätig iſt. Or. Goebbels fährt noch Budapeſt und Athen Berlin, 28. März. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat am Montag eine mehrtägige Reiſe nach Budapeſt und Athen angetreten. In ſeiner Begleitung befinden ſich ſein perſön⸗ licher Referent Oberregierungsrat Müller, die Oberregie⸗ kungsräte Knothe und von Weyßenhoff ſowie ſein Adjutant, Regierungsrat von Waldegg. Politiſches Allerlei Mokka gegen Gerüchtemacherei.— Truppenkurſe verlängert. Der ſchweizeriſche Bundesrat beſprach Montag einge⸗ hend die internationale politiſche Lage, wobei der Bundes⸗ rat Motta Bericht erſtattete. Es wurde der Meinung Aus⸗ druck gegeben, daß eine Neigung zur Entſpannung feſtzuſtellen ſei. Mit Bedauern hob Bundesrat Motta her⸗ vor, daß die Gerüchtemacherei ſelten ſo ſchlimme Blüten ge⸗ trieben habe wie in den vergangenen Tagen. Er ſprach die Hoffnung aus, daß die Bevölkerung den Gerüchtemachern energiſch entgegentreten und daß Ruhe und Beſonnenheit die Oberhand gewinnen werde.— Der Bundesrat beſchloß die diesjährigen Kurſe der Grenztruppen ſowie die Kurſe der durch das Aufgebotsplakat vom Januar 1939 be⸗ reits aufgebotenen Stäbe und Einheiten der Territorial⸗ truppen von einer Woche auf zwei Wochen zu verlän gern. Ferner ſollen auch die übrigen, nicht auf dem Auf gebotsplakat vom Januar 1939 aufgeführten Territorial, truppen ebenfalls noch im Jahre 1939 einberufen werden dieſe Stäbe und Einheiten uf die Dauer von ſechs Tagen Frankreichs Aufrüſtung zur Gee Die erſten Nokverordnungen vor dem Miniſterrat Bonnet über ſeine Londoner Reiſe Paris, 27. März Der franzöſiſche Miniſterrat tagte am Montag unter Vorſitz des Präſidenten der Republik faſt dreieinhalb Stunden. In dem Kommuniqus über die Sitzung heißt es u. a.: Zu, Beginn des Miniſterrates machte Miniſterpräſident Daladier ſich zum Wortführer der Regierung, um dem Präſidenten der Republik die Glückwünſche für die Ergeb⸗ niſſe ſeiner Reiſe noch London zum Ausdruck zu bringen, gleichzeitig aber auch um die Stärke und Herzlichkeit der franzöſiſch⸗britiſchen Freundſchaft erneut zu unterſtreichen. Miniſterpräſident Daladier unterbreitete hierauf dem Prä⸗ ſidenten der Republik eine Reihe von Notverordnungen, die die nationale Verteidigung betreffen: 1. Eine Notverordnung, die eine Erhöhung der Effek⸗ tipſtärke der Flottenbeſatzungen vorſieht. 2. Eine Notverordnung, die das Geſetz vom 13. Dezem⸗ ber 1932 über die Rekrutierung und Reſerveorganiſationen der Marineangehörigen abändert. 3. Eine Notverordnung, die die Effektipſtärke der lei⸗ tenden Ingenieure und der techniſchen Beamten in der Marine erhöht. 4. Eine Notverordnung betreffs die Verteidigung der Grenzgemeinden. 5. Eine Notverordnung, die einen Kredit für die indu⸗ ſtrielle Mobilmachung eröffnet. Außenminiſter Bonnet gab anſchließend hieran einen Bericht über ſeine diplomatiſchen Beſprechungen in London und über die außenpolitiſche Lage. Auf Vorſchlag des Mini⸗ ſterpräſidenten, des Finanzminiſters und Innenminiſters wurde ſchließlich der ſtellvertretende Generaldirektor der franzöſiſchen Eiſenbahnen Surleau zum Adminiſtrator der Stadt Marſeille ernannt. Wie im Anſchluß an den Miniſterrat verlautet, ſoll am kommenden Mittwoch ein Kabinettsrat zuſammentreten, um die bereits ergriffenen Maßnahmen weiter zu erörtern, Man hört u. a., daß in dieſer Sitzung die Sparmaßnah⸗ men beſchloſſen würden, die bereits zum größten Teil von der Sparkommiſſion der Regierung im vergangenen Herbſt vorgeſehen waren. Sir Mosley für Rückgabe der deutſchen Kolonien und auf⸗ richt ge Verſtändigungspolitik. London, 27. März. Sir Oswald Mosley, der Führer der Britiſh Union, ſetzte ſich in einer öffentlichen Rede in Gillingham(Kent) für die Rückgabe der deutſchen Kolonien ein. Für Deutſchland, ſo erklärte er, würden ſie von Nutzen ſein, für England aber ſtellten ſie lediglich eine Laſt dar. Augenblicklich, ſo fuhr Mosley fort, ſei es in England ſo, daß das Volk den Frieden wünſche, während die Finanz⸗ leute den Krieg wollten. Zwiſchen beiden ſtehe die Regie⸗ rung, die einer Politik des Hin⸗ und Herpendelns folge. England ſolle ſich aus Oſteuropa fernhalten und ſtatt deſſen verſuchen, einen Abrüſtungs⸗ und Friedenspakt unter den vier Großmächten Europas, Deutſchland, Italien, England und Frankreich zuſtande zu bringen; denn damit wäre mit einem Schlage der Friede ſichergeſtellt. England hätte es dann nicht nötig, in der ganzen Welt umherzulaufen und um Hilfe zu bitten. Sei England ſo ſchwach, daß es nicht für ſich ſelbſt ſorgen könne? Könnten nicht Deutſche und Engländer in dieſer Welt in Frieden Seite an Seite leben? Warum aber erzähle man, daß die Engländer nur dann mit den Deutſchen zuſammenleben könnten, wenn ſich Eng⸗ land an die Rockſchöße anderer hänge? Pekerſon bei Halifax.— Vor Ankritt des Botſchafterpoſtens in Burgos. London, 28. März. Der neuernannte britiſche Botſchafter in Nationalſpanien, Sir Maurice Peterſon, ſuchte Au⸗ ßenminiſter Lord Halifax im Foreign Office auf Peter⸗ ſon wird London noch im Laufe dieſer Woche verlaſſen, um ſeinen neuen Poſten anzutreten. Feſiſtellungen Chamberlains Das deutſch-rumäniſche Handelsabkommen auf normale Weiſe abgeſchloſſen. London, 28. März. In ſeiner Unterhauserklärung zum deutſch⸗rumäniſchen Handelsabkommen gab Miniſterpräſi⸗ dent Chamberlain einen Rückblick über den Inhalt dieſes Vertrages auf Grund der Mitteilungen, die er vom rumä⸗ niſchen Außenminiſter erhalten hatte. Unter anderem ſtellte Chamberlain feſt, daß die Handelsvertragsverhandlungen vom Anfang bis zur Unterzeichnung des Vertrages ganz normal verlaufen ſeien. In den Londoner Blättern erſcheint die Erklärung des Premierminiſters über den deutſch⸗rumäniſchen Handelsver⸗ trag in größter Aufmachung. Offenſive Francos vor Madrid Die gegneriſchen Linien am Brückenkopf von Toledo durchbrochen Burgos, 28. März. Wie der nakionalſpaniſche Gene⸗ ralſtab mitteill haben die nationalen Truppen am Montag die gegneriſchen Linien an der Madrid-Front im Abſchnitf am Brückenkopf von Toledo durchbrochen und ſind bereits mehrere Kilometer kief vorgedrungen. Die Kämpfe dauern an. An der Andaluſien⸗Front wurde der Vormarſch im Laufe des Montagvormittag erfolgreich fortgeſetzt. Die nationalen Truppen ſtießen weitere 10 km tief in das noch unter der Herrſchaft des Gegners ſtehende Gebiet vor. Wird Madrid geräumt? Der Berteidigungsrat kagt ununkerbrochen Bilbao, 27. März. Der Verteidigungsrat iſt in Madrid in permanenter Sitzung verſammelt. Er erließ einen Tages⸗ befehl, wonach die Truppen an der Madrider Front keine eigenmächtigen Aktionen vornehmen und nur nach den An⸗ weiſungen des Verteidigungsrates handeln ſollen. Eine An⸗ weiſung, Widerſtand zu leiſten, wurde aber nicht gegeben, ſodaß der Eindruck beſteht, daß es zur Räumung Madrids kommen kann. Bezeichnend für die wirkliche Autorität des ſogenannten Verteidigungsrates iſt, daß es anſcheinend erneut zu ernſten Schwierigkeiten und Streſtereien gekommen iſt. Die extre⸗ men Kreiſe ſollen nach wie vor gewillt ſein, den Kampf bis zum äußerſten zu führen und Widerſtand zu leiſten. Auch wollen ſie keine Räumung Madrids. Der Sender Madrid ſchweigt ſich zurzeit aus. Warum die Verhandlungen Miajas mit General Franco ſcheiterten. Bilbao, 28. März. Der nationale Sender an der Ma⸗ drider Front erklärte über das Scheitern der Verhandlun⸗ gen des roten Verteidigungsrates mit General Franco, daß die Madrider Führer das Scheitern der Verhandlungen her⸗ beigeführt hätten. General Franco habe als Zeichen ihrer Unterwerfung gefordert, daß die rote Luftwaffe übergeben werde. Die Vertreter Madrids hätten jedoch erklärt, dieſe Bedingung nicht erfüllen zu können. f Der Verteidigungsrat ſei nämlich außerſtande, ſeinen Willen gegenüber dem roten Luftkommando durchzuſetzen, das die Uebergabe der Luftflotte einfach verweigere. General Franco habe infolgedeſſen den Befehl zum Beginn einer neuen Offenſive gegeben, um das Schickſal Madrids auch ohne Verhandlungen zu entſcheiden. Die Verluſte der ikalieniſchen freiwilligen Flieger in in Spanien. Rom, 28. März. Die Verluſte der n freiwilli⸗ 8 Flieger belaufen ſich einer amtlichen italieniſchen Ver⸗ autbarung zufolge vom Beginn der Teilnahme an den Kämpfen in Spanien bis zum 22. März d. J. auf insgeſamt 88 Flugzeuge, darunter 75 Jagdflugzeuge, 11 Bomber und zwei Aufklärungsflugzeuge. Sechsköpfige Familie vom elektriſchen Zug überfahren. Mailand, 28. März. In Bologna wurde eine aus ſechs Perſonen beſtehende Familie von einem elektriſchen Zug der Linie nach Ancona überfahren, als ſie den Bahnkörper auf einem Straßenübergang überqueren wollte. Die Eltern und vier Kinder im Alter von ſieben bis vierzehn Jahren befan⸗ den ſich gerade auf dem Gleis. als, von ihnen unbemerkt, der Zug heranbrauſte. Alle ſechs wurden von der Lokomotive erfaßt und bis zur Unkenntlichkeit zerſtückelt. Das Anglück in den Pyrenäen Schon 30 Todesopfer.— Schwierige Bergungsarbeiten. Paris, 27. März. Nach den letzten Meldungen hat das Lawinenunglück in den franzöſiſchen Pyrenäen insgeſamt 30, Todesopfer gefordert. Mehrere Tragpfeiler einer Trag⸗ ſeilbahn, die die einzige Verbindung der Rettungskolonne am Izourd⸗See mit dem Tal war, ſind durch neue Lawinen weggeriſſen worden. Die Ausbeſſerungsarbeiten werden wahrſcheinlich drei bis vier Tage in Anfpruch nehmen. 50 Mann der Rettungskolonne. die an der Bergſtation der Bahn abgeſchnitten waren, konnten nur mit großer Mühe das Tal gewinnen. Zur Bewachung der 17 bisher geborge⸗ nen Leichen am Izourd⸗See ſind vier Mann freiwillig oben geblieben. Der Sachſchaden der Kataſtrophe wird auf zwei bis drei Millionen Franken geſchätzt. 5 In Gnoures, einem anderen Arbeitslager der Pyrenäen. Geſellſchaft, ging ebenfalls eine Lawine nieder, durch die 38 Arbeiter von der Außenwelt abgeſchnitten wurden. Dieſe Arbeiter haben nur für 24 Stunden Lebensmittel bei ſich⸗ Eine Kolonne von Militärſkiläufern verſucht, zu den Ar⸗ beitern vorzudringen. Sollte dies nicht gelingen, ſo wi e Abgeſchnittenen mit Hilfe von Flugzeugen verpro⸗ viantieren. 1 Jüdiſcher Demonſtralionsrummel in Newyork. Die Juden veranſtalteten unter Vorantritt des Ober rabbiners Stephen Wiſe und im trauten Verein mit den Kommuniſten unter viel Tamtam in der Newyorker Innen; ſtadt einen Demonſtrationsrummel, um ihr Mißfallen übel die unaufhaltſame Entwicklung in Europa kundzutun. Den Krummngſen hatten ſich auch einige tſchechiſche und litauiſch Organiſationen angeſchloſſen, die im weit entfernten Ann rika von der Zwangsläufigkeit der europäiſchen Ereigniſſ noch nicht überzeugt waren. 1 der geräuſchvollen Auf machung des Rummels wurde die Kundgebung von Bevölkerung mit ausgeſprochener Teilnahmsloſigleit aufge⸗ nommen. 5 * Badiſche Chronik Mannheim— Bergſtraße—- Odenwald Weinheim, 27. März. Wie bereits kurz gemeldet, wurde am Sonntag die Reichsautobahn⸗Zubringerſtraße Weinheim— Viernheim dem Verkehr übergeben. Zur Ueber⸗ gabe dieſer Straße, die mit der bereits ſeit längerer Zeit in Betrieb befindlichen Anſchlußſtrecke eine Schnellverbindung zwiſchen Weinheim und Mannheim iſt, fand in der von der Stadt Weinheim erſtellten Einfahrt eine Feier ſtatt, bei der Bürgermeiſter Dr. Bezler zunächſt al len am Bau Beteiligten für die geleiſtete Arbeit und vor allem auch Mini⸗ ſterpräſident Köhler dafür, daß er ſich für das Projekt ein⸗ geſetzt hat, dankte. Miniſterialrat Spieß hob hervor, daß nach dem Bau der Reichsautobahn die Strecke Wäfe r tar Viernheim 1935 und die Umgehungsſtraße Viernheim 1936 und nun der letzte und ſchwierigſte Teil 1937/88 fertig⸗ geſtellt worden ſind. Die neueſten Regeln der Technik wurden berücksichtigt. Die ausgezeichnete Verbindung iſt auch der Initiative des Generalinſpektors für das deutſche Straßen⸗ weſen, Dr. Todt, zu danken und der tätigen Mitarbeit der Städtiſchen Straßenbahnverwaltung. Nach der Meldung über die Fertigſtellung ſprach Miniſterpräſident Köhler. — Die Straße wird der Bergſtraße und dem heſſi⸗ ſchen Odenwald zugute kommen. Neben dem Geſchäfts⸗ verkehr wird ſie dem Wochenendverkehr von Mannheim her dienen. Hinſichtlich der Elektrifizierung der Oed. auf der Strecke Wein heim— Heidelberg iſt zu erwarten, daß die dringliche Abänderung des bisherigen, im Hinblick auf den ſtarken Verkehr auf der Bergſtraße unhaltbaren Zuſtandes bald nötig iſt, und zwar in Verbindung mit dem Bahnhofs⸗ umbau in Heidelberg. Der breite Fahrdamm der neuen Straße, der gut in die Landſchaft eingefügt iſt, läßt eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 80 km zu. Der Koſtenauf⸗ wand belief ſich auf dem badiſchen und heſſiſchen Teil auf 810 000 Mark. f Die neuen Gaukriegerverbände. Mit dem 1. April wird die Gliederung des NS⸗Reichs⸗ kriegerbundes in der Weiſe geregelt, daß jeder Landeskrie⸗ gerverband einen oder mehrere Gaue der Partei umfaßt. Die bisherige Bezeichnung„Landeskriegerverband“ wird geändert in„Gaukriegerverband“,„Gaukriegerführung“, Gaukriegerführer“ Die Einteilung in Gebietskriegerver⸗ bände fällt zum gleichen Zeitpunkt fort. Es gehören dem⸗ nach zum Gaukriegerverband Fulda Werra die Gaue Thüringen, Kurheſſen, Heſſen⸗Naſſau; zum Gaukriegerver⸗ band R hein die Gaue Koblenz⸗Trier und Saarpfalz; zum Gaukriegerverband Main die Gaue Main⸗Franken und Franken: zum Gaukriegerverband Südweſt die Gaue Baden und Württemberg⸗Hohenzollern. Aus der Gaubauptffadt () Lieferwagen macht einen Kopfſtand. Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich am Mühlburgertor. Ein kleiner Lieferkraftwagen ſtellte ſich bei dem Verſuch, einem Zuſam⸗ menſtoß mit einem anderen Kraftwagen zu entrinnen auf den 1 wobei der Fahrer des Lieferwagens einen Schädelbruch erlitt. (0 Fahrerflucht. Am 26. März gegen 1 Uhr früh wurde auf der Landſtraße zwiſchen Durmersheim und Mörſch ein junger Mann von einem leichten Lieferkraftwagen mit einem grauen Zelttuchverdeck— Farbe und Erkennungszeichen ſind nicht bekannt— von links überfahren und ſchwer verletzt. Der Fahrer, der in Richtung Karlsruhe fuhr, iſt unerkannt entkommen. Der Verletzte iſt inzwiſchen im Krankenhaus ſei⸗ nen Verletzungen erlegen. () Bruchſal.(Tödlicher Salto auf der Reichs⸗ autobahn.) Am Sonntag verließ ein mit einer dreiköp⸗ figen Familie von hier nach Karlsruhe fahrender Kraftwagen die Fahrbahn der Autoſtrecke, überſchlug ſich dreimal und lan⸗ dete rechts im Feld. Der Fahrer fand ſeinen Tod. Sein Vater, Kapitänleutnant a. D. Waldecker, und deſſen Frau wurden ins Bruchſaler Krankenhaus geſchafft. () Iffezheim.(Von Auto angefahren.) Im Walde zwiſchen Iffazheim und Raſtatt wurde Bürgermeiſter König von dem einem Plittersdorfer Holzhändler gehörenden Perſonenauto angefahren und lebensgefährlich verletzt. Er 9 0 Kopfverletzungen und komplizierte Knochenbrüche erlitten. () Pforzheim.(Zwei Silberſchnipfeldiebe gefaßt.) In einer Silberwarenfabrik in der Nordſtadt wurden zwei Einbrecher dabei ertappt, als ſie erhebliche Men⸗ gen ſog. Schnipfel— bei der Herſtellung von Silberwaren entſtehende Mekallabfälle— in einen Rucksack verpackt hatten und mit dem Diebesgut das Haus verlaſſen wollten. Sie e die Flucht, konnten aber bald darauf feſtgenommen werden. —— Aus den Nachbargauen Ludwigshafen(Sich vor den Zu i f 09„(Sich Zug geworfen). Ein verheirateter 46fähriger Mann von hier warf 0 15 der Nacht nahe der Unterführung der Heinigſtraße vor einen nach Mannheim fahrenden Zug und wurde auf der Stelle getötet. Erbach i. O.(Ein ganz übler Burſche). Wie 0 5 ge⸗ meldet wurde, konnte ein Burſche verhaftet werden, der ein Mädchen aus Breitenbrunn in der Nähe von Rimbach ver⸗ zuchtverbrechen ſtehen noch auf ſeinem Konto. Der üble Burſche wird ſich jetzt vor Gericht zu verantworten haben. Heppenheim a. d. B.(Scheuereinſturz durch Erdrutſch.) Durch das Tau⸗ und Regenwetter beein⸗ flußt, gab es im benachbarten Hambach einen kleinen Erd⸗ rutſch, durch den die Scheuer des Landwirts Schmitt zum benachbarten Groß-Gerau.(Leichentransport in gefähr⸗ lichem Tempo). In der gefährlichen Kurve auf der Landſtraße nach Darmſtadt hinter der Unterführung des Bahnhofs Dornberg kam ein von Darmſtadt kommender Leichentransportwagen mit Anhänger in ſchnellem Tem zu weit nach links und nötigte dadurch den ihm entgegen⸗ kommenden Kraftwagen eines Arztes aus Trebur auf den Fußſteig auszuweichen, wo er gegen einen Straßenbaum fuhr und beſchädigt wurde. Ein mitfahrender kleiner Junge wurde leicht am Kopf perletzt. Der Leichentransportwagen ſtreifte, nach rechts herübergeriſſen, ebenfalls einen Baum, wobei der Anhänger umfiel. Der darin befindliche Sarg mit einem SͤA⸗Mann, deſſen Leiche nach Mettmann ge⸗ bracht werden ſollte, fiel heraus, ſodaß ſich der Sargdeckel öffnete Eine ſofort benachrichtigte Darmſtädter Beſtat⸗ tungsfirma lud den Sarg um und beförderte ihn weiter. Der Fahrer des Leichenwagens und zwei SA⸗Männer, die den Sarg begleiteten, blieben unverletzt. Sein Kind ermordet, ſich ſeibſt erſchoſſen Homburg- Reiskirchen. Der von ſeiner Frau getrennt lebende Jakob Sutter drang in das Haus ſeiner Schwieger⸗ eltern. feuerte einen Schuß durch die Küchentür ab und verwundete dabei einen Jungen, eilte in das obere Stock⸗ werk und erſchoß da ſein in der Wiege liegendes 15 Monate altes Kind. Die Einwohner waren vor dem Wütenden, der ſchon vor dem Hauſe um ſich geſchoſſen hatte, geflüch⸗ tet. Polizei und Sa nahmen ſofort die Suche nach dem Ge⸗ flüchteten auf Schließſich fand man ihn im Gelände wenige hundert Meter vom Tatort als Leiche auf. Er hatte ſich durch einen Piſtolenſchuß entleibt. A Aheinſchiff durchgebrochen. Unterhalb von Weſel brach ein 1030 Tonnen großes Rheinſchiff, das ſich in einem Schleppzug befand, mittſchiffs durch. Das Schiff war mit Nußkohlen beladen. Die Bergungsarbeiten geſtalteten ſich ſehr ſchwierig; es gelang aber, das Wrack auf Land zu ſchleppen Ab Vier Arbeiter vom Tode des Ertrinkens gereltet. Vom Tode des Ertrinkens rettete bei Deggendorf der Hau⸗ ſierer Jakob Scheibenzuber vier Arbeiter, die vom rechten Donauufer mit einem Kahn nach Winzer überfahren woll⸗ ten. Bei dem ſtarken Sturm und Wellengang war das Fahrzeug umgekippt und nur mit Mühe konnten ſich die vier Inſaſſen auf einen aus dem Maſſer ragenden Strauch retten. Der heimfahrende Scheibenzuber fuhr unter Einſatz des eigenen Lebens mit einem Kahn bei ſtärkſtem Gegen⸗ wind an die e heran. 1 In gefährlicher Situation. Als der Gutsverwalter Geisberger mit dem Vorarbeiter Mitterer in einem Stall eines Gutes in Wildenwart(Oberbayern) Betonierarbeiten vornehmen wollte, ſenkte ſich plötzlich eine der vier tragen⸗ den Säulen und damit in großem Ausmaß die Decke. Die darüberwohnende Familie Reiter kam dadurch in größte Gefahr. Der gerade am Küchenherd hantierenden Frau Rei⸗ ter gelang es im letzten Augenblick, die drei kleinen anwe⸗ lenden Kinder aus der Küche herauszureißen und in Si⸗ cherheit zu bringen. a Aeberraſchung im Ziegenſtall. Der Ziegenzüchter Friedrich Jacob in Oechſen(Kreis Eiſenach) ſtellte morgens feſt, daß eines ſeiner Tiere fünf Zicklein zur Welt gebracht hatte, die alle am Leben ſind. A Todesurkeil. Das Oberlandesgericht Wien hat den am 15. Dezember 1907 in Wien geborenen Johann Vulenovfky zum Tode verurteilt. Vulenopſky hatte am 18. März im Gebäude des Jugendgerichts in Wien den Landgerichtsrat Dr. Crammer erſchoſſen und den Referenten Dr. Härtl durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzt, „Die Walküre“ Eindrucksvolle Feſtaufführung am Nakional-Theaker Mannheim. Zu den höchſten Schätzen deutſchen Geiſtesgutes gehö⸗ ren Richard Wagners„Ring“⸗Dramen, deren gewaltige mu⸗ ſikaliſche und dichteriſche Ausdruckskraft menſchheitsgeſchicht⸗ liche Grundgeſchehniſſe zum Erlebnis werden läßt. Vom „Rheingold“ bis zur„Götterdämmerung“ weben ſich die motiviſchen Selene dds weiter, laſfen uns leuchtende Höhepunkte Geheimniſſe der Bewußtſeinsentwicklung ahnen, wie ſie dem Mythos vom Hort der Nibelungen zu Grunde niegen In der„Walküre“ wird Siegmund der erſte Träger des Götterſchwertes, aber er verſagt und wird von Wotan den Gegenmächten preisgegeben. Brünnhilde, das von der Urſeherin Wala empfangene Kind des Gottes, rettet dem Gebot des Vaters zum Trotz in helfender Liebe den noch ungeborenen Sohn Siegmunds. Der 1 Elementes zukunfttragender Liebe über den Zorn Wotans findet im dritten Akt eine hinreißende Darſtellung. Vom Göttervater in Schlaf verſenkt, iſt Brünnhilde durch den Flammenwall 5 5 Lohe“ von der niederen Welt des Alltags getrennt. 8 „In Fortſetzung des„Rheingold“, mit dem die angekün⸗ digte Geſamtaufführung. inges des Nibelungen“ ein⸗ geleitet wurde, brachte das National⸗Theater Mannheim Dietrich, Elfriede Ber Heiken, Lydia Fahren . „Die Walküre“ in neuer Einſtudierung als Feſtvorſtellung um Kreisparteitag der NSDAP. Karl Elmendorff führte Orcheſter und Bühne zu einer Leiſtung von wunder⸗ darer Geſchloſſenheit zuſammen und ließ den unerhörten Reichtum der Partitur zur Entfaltung kommen. Die Regie des Intendanten Friedrich Brandenburg war auf den roßen dramatiſchen Schwung der Darſtellung bedacht. Dit früheren Bühnenbilder Hans Blankes waren beibehalten — Gegenüber den Aufführungen vorangegangener Jahrt. waren die Rollen des Wotan und der Brünnhilde neubeſetzt. Roſe Huſzka entfaltete als Brünnhilde den Wohllaut ihret ausdrucksvollen Stimme und lebte auch darſtelleriſch in der Dramatik dieſer Geſtalt. Hans Schweska verkörperte die tragiſche Größe des Gottes, der in ſeinen Entſchlüſſen Welt⸗ notwendigkeiten Rechnung zu tragen hat. Der ſtrahlende Tenor Erich Hallſtroems gab den Siegmund wieder, Marlene Müller⸗Hampe die Sieglinde, Heinrich Hölzlin ſtimmlich und darſtelleriſch gleichermaßen pak⸗ kend den finſteren Hunding. Irene Ziegler war wieder eine königlich⸗unnahbare Fricka. Erika Schmidt, Käthe er, Irene 1 Guſſa oltz, Nora Landerich unk Regina Attendorn ſangen die Walküren. Für alle Mit⸗ wirkenden wurde die Aufführung ein außergewöhnlicher Erfolg, und nagleich mit den 997 p 88 8 er d Brandenburg immer wieder vor den Vorhang 55 Wolfram Groddeck. Lolcale Nuudocliau. And doch in den Frühling hinein! Allmählich ſteigt mit dem Monat März immer größer und immer freudiger die Hoffnung herauf, daß des Win⸗ ters Macht— trotz einigen kalten Winden dann und wann, trotz Schneegerieſel an manchen Tagen!— nun doch ge⸗ brochen iſt. Wärmer leuchtet die Sonne vom blaueren Him⸗ mel hernieder, lauer und frühlingshaft⸗ſtürmiſcher weht es vom Meere her, und die Knoſpen an den Sträuchern und Bäumen werden faſt ſichtbar größer und grüner. Ein Ma⸗ rienkäferchen läuft mit noch ſteifen Beinchen über den Weg Und reckt die kleinen, braunen, hauchdünnen Flügelchen. Das untrüglichſte Frühlingszeichen aber iſt die Heimkehr ſchon ſo mancher Vögel! Da fliegen die Wildgänſe in lan⸗ 05 Zügen gen Norden, und ihr heiſeres, eintöniges Ru⸗ en dünkt uns der ſchönſte Lenzgeſang. Die Amſeln bevöl⸗ kern die Gärten. Auch bei ihnen kehren die Auswanderer an dieſen Tagen zur Heimat zurück. Die Stare melden ihr Heimfinden durch nicht überhörbare Zeichen; ſie pfeifen und ſchelten, reden und ſingen in allen Stimmen, die ihnen, den Gaſſenbuben unter unſeren Vögeln, nur immer zu Gehör kommen. Hoch in Lüften, anſcheinend unbewegt, ein kleiner dunk⸗ ler Punkt: eine Lerche tiriliert dort droben in ſeligſter Frühlingsluſt. Lauter wird plötzlich ihr Geſang, näher weht er herbei. Mit kleinen, blitzſchnellen Flügelſchlägen kehrt ſte zur Erde zurück aus ſonniger Himmelshöhe. Doch auch die grauen, dunſtverhängten Tage erdrücken ihren Sang nicht! Auch durch Trübe und Regenfeuchte jauchzen ihre wunderſeligen Frühlingslieder. Kundgebung im„Schloß“. Abrechnung mit den Kriegshetzern. Die Seckenheimer Bevölkerung hat geſtern abend durch ihren Maſſenbeſuch bei der Kundgebung im Schloß den Kriegshetzern die Antwort erteilt. Nachdem Orts⸗ gruppenleiter Raule die Kundgebung eröffnete, ſprach in zirka 2 ſtündiger Rede Gauredner Pg. Berg⸗Karlsruhe zu dem Thema„Kriegshetzer und Deutſchlands Lebens⸗ kampf“. In klaren Worten, zeigte er den Weg und die Marſchrichtung des Führers. Scharfe Abrechnung hielt er mit den ausländiſchen Hetzern und Heuchlern, die ſich den geſchichtlichen Geſetzmäßigkeiten in den Weg zu ſtellen verfuchen und um die Aufrechterhaltung ihrer Machtanſprüche die Welt in eine neue Kataſtrophe zu ſtürzen verſuchen. Am unbeugſamen Willen des deut⸗ ſchen Volkes wird auch dieſer Verſuch ſcheitern. Mit einem Treuegelöbnis zu dem Schöpfer Großdeutſchlands und den Nationalliedern ſchloß die Kundgebung. Großer, künſtleriſcher bunter Abend. Der am kommenden Sonntag, 2. April, abends 8.15 Uhr in der Turnhalle des Turnvereins 1898 hier ſtattfindende große bunte Abend mit Joſef Offenbach vom Mannheimer Nationaltheater als Leiter und Anſager trägt eine ganz auf Frohſinn und Heiterkeit eingeſtellte Note. Alle Gebiete der heiteren Kunſt, wie Geſang Tanz, Dialektvorträge, humoriſtiſche Duoſcenen, komiſche Jongleurakte und dergl. mehr werden von den Künſtlern, deren Namen ebenſo bekannt wie ihre Leiſtungen ſind, beſtritten werden. Es bedarf daher keiner beſonderen Betonung, daß wirklich nur vollendetes auf den ange⸗ führten Gebieten zur Auffübrung kommt. 28. Noſengarten⸗Schauturnen des TV. 1846 Mannheim. n weiteſten Kreiſen der Turnerſchaft von Mannheim und Umgebung finden die alljährlichen Roſengarten⸗Schau⸗ turnen des TB. 1846 in Mannheim regſtes Intereſſe. So hatten ſich auch am Sonntag wieder viele Hunderte von Beſuchern im Nibelungenſaal des Roſengarten in Mannheim eingefunden, um dieſer Leiſtungsſchau deutſchen Turnertums beizuwohnen. Wiederum hat die Leitung des Vereins es ver⸗ ſtanden, durch eine im organiſatoriſchen Aufbau vorbildliche Vorführungsfolge die Vielſeitigkeit des Uebungsbetriebes zu beweiſen und der Leibesübung neue Freunde zu gewinnen. Alle Angehörigen des Vereins, von den Kleinſten und Jüng⸗ ſten an 515 zu den Frauen und Männern im gereiften Alter, traten dabei mit angepaßten Uebungsarten auf. Wenn das Schauturnen den Zwec hatte, den Weg zu dem Ziel: „Ein Volk in Leibesübungen“ zu zeigen, ſo iſt es dieſer Auf⸗ gabe gerecht geworden. Es 1 unmöglich, auf Einzelheiten einzugehen, denn alles was gezeigt wurde: Gymnaſtik, Tänze, Uebungen mit Handgeräten und an den Geräten(Barren, Lei⸗ tern und Tiſchen) atmete Luſt und Freude und erfüllte ſei⸗ nen Zweck. Der Duſt der Ackerer de Niemals duftet die Scholle ſtärker als in der Zeit, da der Bann des Eiſes von ihr gewichen iſt, das Tauwaſſer ſie durchtränkt und die Erde in tiefer Schwärze ihrer Aufgabe entgegenharrt. Herb iſt dieſer Duft und ſchwer. Man ſpürt in ihm mütterliche Reife und ahnt in ihm das ewige Wun⸗ der des Säens und Erntens, das Stirb und Werde, in dem alles Sein und alles Leben beſchloſſen liegt. Süß iſt der Duft der Roſen, auch der der Veilchen und des Flieders. Betörend mag er an ſommerlichen Abenden in den Gärten verſtrömen und die Menſchen erfreuen aber nichts geht über den Geruch der des Frühlings harrenden Ackererde. Sie iſt das Urſprüngliche, das ſchon immer Ge⸗ weſene und immer wieder Seiende. Sie bleibt ewig fung, ſie welkt nicht und wandelt ſich nicht. Sie ſpendet immer ihren Segen. Nichts wäre ohne ſie, kein Keimen und Spießen, kein Blühen und Fruchttragen, kein Reifen und Ernten. In ihr haftet alles, was da lebt. Sie iſt unſer aller ewige Mutter. So wie nichts Lebendes ohne Sonne wachſen vermag, kann niemand ohne Erde ſein. Das aber iſt das Größte: In ihr feſt und tief zu wurzeln aus ihr die Kräfte zu ſchöpfen, den Geiſt zu erheben zur himmlichen Sonne und zu den ewigen Sternen, Kämpfer zu ſein für ſein Volk und ſeine Scholle. 5 s 8 5 n wicztiger vorzug⸗ 8. h N 2 + o do n t Ländlicher Kreditverein Seckenheim Generalverſammlung.— Weiterer Aufſtieg der Kredit⸗ genoſſenſchaft. Die für Samstagabend in den Gaſthaus zum„Hirſch“ einberufene Generalverſammlung war ſehr gut beſucht. Bei der Eröffnung konnte der geſchäftsführende Vorſtand, Herr H. Bühler, in die Begrüßung der Genoſſenſchafter auch den Bankdirektor Herrn Kommandeur von der Badiſchen Landwirtſchaftsbank Karlsruhe und den Verbandsreviſor Dr. Schilling einſchließen. Bevor man in die Tagesordnung eintrat, gedachte man in kurzem Gedenken der im Be⸗ richtsjahr verſtorbenen Mitglieder, unter dieſen war auch das letzte Gründungsmitglied Joh. G. Karl. Schon der gegen das Vorjahr bedeutend erweiterte Geſchäftsbericht, der einen ausführlichen Bericht des Vor⸗ ſtandes enthielt, gab auch hier ſchon den Genoſſenſchaftern ein Bild von der ſteten Aufwärtsentwicklung des heimi⸗ ſchen Kreditinſtituts. Nach den vom Rechner R. Rudolf dargelegten Bilanzzahlen und der Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung wies die Bilanzſumme eine beträchtliche Steige⸗ gerung auf und zwar von 2 044 000 Reichsmark im Vor⸗ jahr auf 2522 000 Reichsmark. Die Zahl der Geſchäftsvor⸗ fälle ſtieg von 48 000 auf 51000. Die Spareinlagen ſind von 1 700 000 auf 1962 000 angewachſen. Das Jugendſpa⸗ ren durch Heimſparbüchſen hat ſich beſtens bewährt, eben⸗ falls die Ausgabe von Gutſcheinen zur Anlegung von Sparbüchern an Neugeborene. Auch der neue Sparzweig des Abholſparens hat ſich ſehr gut eingeführt. Im Kon⸗ tokorrentverkehr haben ſich die Einlagen von 212 000 auf 412 000 erhöht. Der Geſchäftsumſatz betrug auf einer Seite des Hauptbuches 17 300 000 Reichsmark. Aus dem Bericht iſt weiter zu entnehmen, daß an Ge⸗ ſamtkrediten im Jahre 1938 der Betrag von 702 000 Reichs⸗ mark zur Verfügung geſtellt wurde, und daß die Geſamt⸗ ausleihungen ſich auf 1151 000 Reichsmark erhöhten. Es wird, wie alljährlich, nach Vornahme der üblichen Abſchrei⸗ bungen und Rückſtellungen in Vorſchlag gebracht, die Ge⸗ ſchäftsanteile mit 5,5 v. H.(2752,50 Reichsmark) zu verzinſen und den Reſt des Reingewinns mit 6186,41 Reichsmark dem geſetzlichen Reſervefonds zuzuſchreiben. 90 neue Mitglieder ſind im Berichtsjahr eingetreten, denen ein Abgang von 22 gegenüberſteht. Der Mitgliederbeſtand be⸗ trägt Ende des Berichtsjahres 632. Nach dem Bericht des Aufſichtsrates, den K. Arnold gab, fand der Jahresab⸗ ſchluß einſtimmig Genehmigung. Verbandsprüfer Dr. Schilling konnte mitteilen, daß ſich bei der geſetzlichen Prüfung keine weſentlichen Beanſtandungen ergeben hat⸗ ten. Er bitte die Genoſſenſchafter um weiteres Mitarbeiten im genoſſenſchaftlichen Geiſte. Die weiteren Punkte der Tagesordnung fanden einſtim⸗ mig Genehmigung und dem Vorſtand und Aufſichtsrat wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. Nachdem am Schluſſe noch Bankdirektor Komman⸗ deur einige intereſſante Zahlen aus dem badiſchen Ge⸗ noſſenſchaftsweſen bekannt gab und eine allgemeine Auf⸗ wärtsentwicklung aller auf dieſem Gebiet tätigen Genoſſen⸗ ſchaften feſtſtellen konnte, und auch bei unſerer Kreditgenoſ⸗ ſenſchaft heute eine Zahlungsbereitſchaft von 55 v. H. feſt⸗ ſtellte, konnte der Verſammlungsleiter mit dem Dank für das entgegengebrachte Vertrauen und einem Sieg⸗Heil auf den Führer die Verſammlung ſchließen. Neuerungen im Land poſtdienſt Der Aufſchwung der allgemeinen Wirtſchaft iſt auch auf die Amtsſtellen der Deutſchen Reichspoſt auf dem Lande nicht ohne Einfluß geblieben Die Leiſtungen der Poſtagen⸗ turen, Poſtſtellen ſowie der Poſthilfsſtellen haben beträcht⸗ lich zugenommen. Mit Wirkung vom 1. April ſollen die Landpoſtverhältniſſe daher grundſätzlich neu ge⸗ regelt und zugleich die Einrichtungen ähnlicher Art in der Oſtmark und im Sudetenland denen im Altreich angeglichen werden. Die größeren Poſtagenturen, deren Inhaber ihre volle Kraft ausſchließlich in den Dienſt der Deutſchen Reichspoſt ſtellen, werden in Zweigpoſtämter um⸗ ewandelt; ihre Vorſteher werden entweder in das Ange⸗ ſtelltenverhälknts berufen oder— falls die allgemeinen Vorausſetzungen gegeben ſind auch als Beamte im Hauptamt übernommen. die übrigen Amtsſtellen(Poſt⸗ agenturen und jetzige Poſtſtellen) werden einheitlich mit „Poſtſtelle“ bezeichnet und die Vergütungsſätze neu geregelt. Die Inhaber der Poſtſtellen führen— ihren Wün⸗ ſchen entſprechend— künftig die Amtsbezeichnung„Poſt⸗ halter“. Auch die verbleibenden Poſthilfsſtellen werden in die allgemeine Neuordnung einbezogen; ihre In⸗ haber erhalten die Amtsbezeichnung„Hilfspoſthal⸗ tex“, Abgeſehen von einer Hebung der Berufsfreudigkeit ſollen dieſe Maßnahmen dazu beitragen, die poſtaliſchen Einrichtungen für die Landbevölkerung zu verbeſſern— es handelt ſich um etwa 40 000 Amtsſtellen— und gleichzeitig auch die Leiſtungen der als Beamte im Nebenamt beſchäf⸗ tigten Kräfte ſowie die der Beamten des einfachen Poſt⸗ cehdzonſtes gerecht zu bewerten und zu entlohnen. Mannheimer Kreistag der NSDAP Sonntagmorgen marſchierte eine Fahnenkolonne mit Ehrenſtürmen und Muſikzug zum Schloß, um die vier Stan⸗ darten des Kreisgebiets, 58 Fahnen der Politiſchen Leitung und etwa 100 der übrigen Formationen in den Ritterſaal einzubringen. Die Flaggenparade vorm Haupteingang im Ehrenhof leitete gleichzeitig mit Kanonenſchlägen den Kreis⸗ tag ein. 0 Der erſte Sonntag des Kreistages war im weſentlichen dem Schießen gewidmet, das auf den Bahnen der Schüt⸗ zengeſellſchaf! 1744 ſtattfand. Die Preisverteilung nahm Kreisleiter Schneider vor, der in ſeiner Anſprache dar⸗ auf hinwies, daß dieſer wehrſportliche Anfang nicht ohne tie⸗ fere Bedeutung ſei. Es war zum erſten Male auch das KK.⸗ Schießen bei der PL. ausgeſchrieben worden. Die Ergeb⸗ niſſee waren: Piſtole, Mannſchaften: 1. Wanderpreis des Kreisleiters und 1. Mannſchaftspreis: 1. Mannſchaft PL. Bruchſa l. Die beſten Schützen waren: Berg, Rühl, Frau⸗ elstorfer, Reif und Fiſcher. Berg, PL. Bruchſal, weit voran mit 15 Treffern und 139 Ringen. Im KK.⸗Mannſchafts⸗ ſchießen ſiegte: Wanderpreis des Kreisleiters und 1. Mann⸗ ſchaftspreis: 1. Mannſchaft der SA. 171 mit 903 Ringen. Die beſten Schützen waren Gerberich und Baumgart mit 162 Ringen. Am Sonntag zuvor hatte es bereits ein Schie⸗ ßen auf Piſtole und KK.⸗Gewehr von Mannſchaften der ein⸗ zelnen Ortsgruppen gegeben. Es ſiegte auf Piſtole: 1. Orts⸗ gruppe Lindenhof mit 70 Treffern 516 Ringe. Einzelſieger waren hier: Marker(Weinheim), Gaulrapp(Lindenhof), Foulner(Wohlgelegen), Lang(Waſſerturm). Im KK.⸗Schie⸗ n waren die beſten Mannſchaften: 1. Ortsgruppe Lützel⸗ ſächſen mit 798, 2. Ortsgruppe Schlachthof mit 781 und 3. Ortsgruppe Edingen mit 778 Ringen. Beim Piſtolenſchie⸗ ßen handelte es ſich um drei verſchiedene Uebungen, Zielfeuer, Schnellfeuer und Laden und Schnellfeuern. Erſtmalig betei⸗ ligten ſich auch die Werkſcharen mit vier Mannſchaften. 00. Nur noch Einheitspachtverträge „Durch die Verpachtung trennen Grund und Boden Eigentum und Bewirtſchafter. Verpächter und Pächter müſ⸗ ſen ſich dann aber einer Pflichtengemeinſchaft von Boden und Arbeit vereinigen, um durch Erhaltung und wenn möglich Steigerung der Ertragsfähigkeit deutſchen Bodens an den großen Zielen des ganzen Volkes mitzuwirken, denn deut⸗ ſcher Boden iſt deutſcher Lebensraum und Arbeitsgrundlage. Eine geſunde Bodenverpachtung will den Pachtfrieden.“ So lautet das Leitworl des Einheitspachtvertrages des Reichs⸗ nährſtandes. In der Praxis war es bisher ſo, daß jeder Verpächter ſich eigene Vertragsbedingungen zurechtgelegt hat. Zum Teil werden noch alte Vertragsvordrucke verwendet, in denen ſogar die Goldmarkklauſel noch enthalten iſt. Wieder andere— vor allem die Großverpächter— verwenden einen Sammel⸗ pachtvertrag. Der Pächter als Vertragspartner erhält in die⸗ ſem Falle kein Vertragseremplar und iſt gezwungen, die Ver⸗ tragsbedingungen beim Verpächter einzuſehen. Das Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium Abt. für Landwirtſchaft und Domänen hat mit Erlaß vom 1. März 1939 dieſem unſicheren Zuſtand ein Ende bereitet und die Verwendung des Einheits⸗Pachtvertrages des Reichsnähr⸗ ſtandes angeordnet. Pachtverträge ſind nach der Grundſtücks⸗ verkehrsbekanntmachung vom 26. Januar 1937(RGBl. 1 S. 35) genehmigungspflichtig. Dieſe Genehmigung kann in Zukunft nur dann erteilt werden, wenn das Einheitsvertrags⸗ muſter des Reichsnährſtandes verwendet wird. Die Pachtver⸗ träge ſind den Genehmigungsbehörden in vierfacher Fertigung vorzulegen. Für die Genehmigung der Pachtverträge ſind die Polizeipräſidenten bezw. Landräte zuſtändig. Die Prüfung der Pachtverträge erfolgt durch die Genehmigungsbehörde im Benehmen mit dem Kreisbauernführer. — Verſpätete Aushändigung der Papiere. Vor einiger Zeit hat das Reichsarbeitsgericht grundſätzlich entſchieden, daß auf Grund der Beſtimmungen für das Baugewerbe im Falle ſchuldhafter Verzögerungen der Aushändigung der Arbeitspapiere der Unternehmer verpflichtet iſt, den Lohn bis zum Tage der ordnungsmäßigen Aushändigung der Papiere weiterzuzahlen, ohne daß der ausgeſchiedene Ge⸗ folgsmann einen Schaden nachweiſen müßte. In einer nun⸗ mehr vom Amt für Reichsberatungsſtellen der Deutſchen Arbeitsfront mitgeteilten neuen Entſcheidung hat das Reichsarbeitsgericht weiter zu der Frage Stellung genom⸗ men ob dieſer Anſpruch auf Fortzahlung des Lohnes bis zur Aushändigung der Arbeitspapiere auch inſoweit beſteht, als der Gefolgsmann inzwiſchen auch ohne Arbeitspapiere wiederum Stellung gefunden und daher keinen Lohnaus⸗ fall gehabt hatte In ſeiner Entſcheidung kommt das Reichs⸗ arbeitsgericht zu dem Ergebnis, daß ſich der Entlaſſene auf feinen Anſpruch auf die karifliche Vergütung das anrechnen laſſen muß, was er anderweitig verdient hat. 2 2 2 Fallſchirm⸗Jäger Freiwillige für die Fallſchirmtruppe. Die nächſte Einſtellung von Freiwilligen erfolgt in Herbſt 1940. Es werden Freiwillige vom 17. bis zum voll⸗ en 23. Lebensjahre eingeſtellt. Vor der Einſtellung wer⸗ den die Freiwilligen zur Ableiſtung ihrer Arbeitsdienſtpflicht herangezogen. Die Dienſtzeit im Fallſchirm⸗Jäger⸗Regiment 1 beträgt z hre. Die Möglichkeit, zwölf Jahre zu dienen, iſt hier ders günſtig. Die Uniform des Regi⸗ ments iſt die der aftwaffe wit gelber Waffenfarbe und mit einem hellgrünen Aermelſtreifen mit der Aufſchrift:„Fall⸗ ſchirm⸗Jäger⸗Regiment 1“. Nach beendeter Fallſchirmaus⸗ 0 ig erfolgt die Verleihung des Fallſchirmſchützen⸗Abzei⸗ 7 chens, das auf der linken Bruſtſeite getragen wird. Es muß für jeden einſatzfreudigen, jungen Deutſchen be⸗ ſonders erſtrebenswert ſein, in der jüngſten Waffengattung der Luftwaffe dienen zu dürfen. Den ernſten Aufgaben des Dienſtes in der Fallſchirmtruppe ſind nur ſittlich, geiſtig und körperlich tüchtige Bewerber, die Luſt und Liebe zum Wehr⸗ die n in der Luftwaffe mitbringen, gewachſen. Am zu den Bevorzugten zu gehören, die als Freiwillige zur Ableiſtung rer Dienſtpflicht herangezogen werden, iſt deshalb genaus Beachtung nachſtehender Beſtimmungen erforderlich: ig für die Einſtellung iſt, daß der Freiwillige a) die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzt, b) wehrwürdig iſt, c) tauglich für den Wehrdienſt iſt, d) nicht Jude oder jüdiſcher Miſchling iſt, e) auf Grund eines militäriſchen Gut⸗ achtens fallſchirmſchützentauglich iſt, f) nach Ableiſtung einer pſychologiſchen Eignungsprüfung als Fallſchirmſchütze geeignet iſt, g) gerichtlich nicht vorbeſtraft iſt, h) unverheiratet iſt, i) die Gewähr bietet, daß er jederzeit rückhaltlos für den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat eintritt, k) eine Körpergröße zwiſchen 160 und 185 em hat. Die Unterſuchungen zu e) und f) wer⸗ den von der Dienſtſtelle veranlaßt. Bevorzugteingeſtellt werden: Bewerber, die tur⸗ neriſch oder ſportlich vorgebildet, Freiſchwimmer und Beſit⸗ zer des SA.⸗Sportabzeichens ſind. Die Bewerber ſollen füt ihr Alter körperlich gut entwickelt, kräftig gebaut und frei von Fehlern ſein, die ihre Geſundheit, Beweglichkeit und Aus⸗ dauer nennenswert beeinträchtigen. Neben einem beſtimmten Maß von Kenntniſſen ſind geiſtige Gewandtheit und raſche Auffaſſungsgabe Vorbedingung. Bewerber, die vorſtehende Einſtellungsbedingungen nicht erfüllen, können nicht eingeſtellt werden; dasſelbe gilt für die Bewerber, die bereits gedient haben. Als Einſtellungsunterlagen ſind von jedem Bewerber einzureichen: a) ein handgeſchriebener Lebenslauf, b) eine amtlich beglaubigte Einwilligungserklärung des geſetz⸗ lichen Vertreters, e) zwei Paßbilder in bürgerlicher Kleidung ohne Kopfbedeckung, d) ein Freiwilligenſchein(erhältlich bei der polizeilichen Meldebehörde), e) bereits Gemuſterte haben ſtatt des Freiwilligenſcheins einen polizeilich beglaubigten Aus⸗ zug aus dem Wehrpaß einzureichen(Formblätter ſind bei der polizeilichen Meldebehörde erhältlich) und müſſen ſich von vornherein zu einer zwölfjährigen Dienſtzeit bereit⸗ erklären. Im Lebenslauf müſſen enthalten ſein: Geburtstag, Schulbeſuch, Beruf, ſportliche Betätigung, Körpergröße ſowis gegebenenfalls Zugehörigkeit zu einer Gliederung der NSDAP. Meldeſchluß: 1. Für Angehörige der landwirk⸗ ſchafllichen Bevölkerung(ſofern ſie ihrer Arbeitsdienſtpflicht noch nicht genügt haben) am 1. 5. 1939. 2. Für alle an⸗ deren Freiwilligen am 1. 10. 1939. Einſtellungsgeſuche find zu richten an: Fallſchirm⸗Jäger⸗Regiment 1, Stendal⸗Alt⸗ mark, Abkeilung Einſtellung. Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 27. März. Sämt⸗ liche Notierungen unverändert. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 27. März. Amtlich notierten: Weizen Feſtpreisgeb. Wi 21, W' 11 21,20, W 12 21,30, W 18 21,40, W' 16 21,70, W 18 21,80, W 19. 22,10, W' 20 22,30; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 19,60, R 12 19,70, N 14 19,90, R 15 20, R 16 20,20, R 17 20,30, R 18 20,40, R 19 20,30; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeb. W 18, 16, 18, 19 und Kreis Alzey 20 je 29,75, Kreis Worms 20 30,10; Roggenmehl, Type 997, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 238,30, R 19 23,50; Weizen⸗ futtermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W'ᷓ 16 10,90, W 18 11, W 19 11,10, W 20 11,20; Rog⸗ genfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12,50; Roggenvollkleie Feſtpreisgeb. R 19 11; Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 10,40, R 19 10,50; Wieſen⸗ heu 5,40 bis 6,40; Kleeheu 7,40 bis 7,80; Luzerneheu 7,80 bis 8,20; Weizeuſtroh 2,80; Roggenſtroh 3; Hafer⸗ und Ger⸗ ſtenſtroh 2,80 bis 2,70 Mark. 1 Weis, nämlich das alte bewährte Erdal Eingetroffen: Rorddeutſche Sagtbartoffeln Frühmölle. Ferner vorrätig: Böhms Allerfrüheſte Flava Ackerſegen. Alex. Schmich, Heute Dienstag und morgen Mittwoch Willy Frisch/ Käthe von Nagy in dem neuen Ufa-Film: Aim seidenen faden. 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