* Bezugspreis: Monat tie Mk. 1.40, beerch dee Pe. 1.60, n der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Bazeigenpreiſe. Die 22 mam kxeite Millimeterzeile 3 Pfg., 2 Teri 80 mm breit 18 Pfg. Rachlaäfſe gemäß Preisliſte r 3. Amzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſ luß 9 Uhr ages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. . Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen und Feiertage. Druck und Verlag: Georg Zimmermann(uh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68 Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Hauwecher Rr. 47216. Poftſcheck Konte: Kartzenhe 78488 Dre et er den Stadtteil Mhm. Seck them. Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A 2. 39: 140 39. Jahrgang Freitag, den 31. März 1939 Nr. 77 kk xx;xxxx—— eee—.— c—————— eee 1 zerſammlung der Neichsbank, die vorausſichtlich im Mai ſoll der Privatwirtſchaft überlaſſen werden Man rechnet für Der neue Wirtſchafts: aum ſeatkfinden werde, bereits unter der Geltung des neuen das Jahr 1939 mit ca. einer Milliarde Reichsmark neuer Aufgaben der deukſchen Kredit ⸗ und Jinanzpolitik— Reichs. miniſter Funk vor dem Zenkralausſchuß der Reichsban Berlin, 30. März. Der Jenkralausſchuß der Reichsbank war zu ſeiner erſter Sitzung unker der neuen Reichsbankleitung zuſammenbern. den. Keichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräfl⸗ 12 zum Anlaß ausführlicher Dar er neuen Kredit. und Finanz. d finanzpolitiſche Lage und di, 1 Beziehungen Deukſchland⸗ chte der Reichsbankpräſiden t endig gewordene Neugeſtaltune ee hz ind die neuen Aufgaben der Reichs d des ihm vom Führer erkeillen Auftrages „Reichswirtſchaftsminiſter ging davon aus, daß ſeit ſeiner Berufung zum Präſidenten der Deutſchen Reichsbank Ereigniſſe von weittragender politiſcher und wirtſchaftlicher Bedeutung eingetreten ſeien. Der Führer habe die Macht und die Stärke des Großdeutſchen Reiches in den letzten Wochen aufs neue um ein Bedeutendes vermehrt und damit auch die Wirtſchaftskraft des deutſchen Volkes weſentlich geſtärkt. Aus der neuen Ordnung wüchſen neue politiſche und wirtſchaftliche Kräfte. Deutſchland ſtelle heute das größte Induſtrieland der Welt auf einheitlichem Raum dar, und gleichzeitig werde der durch die Natur vorgezeichnete Großwirtſchaftsraum von der Nordſee bis zum Schwarzen Meer ſich noch produktiver und für alle beteiligten Länder erfolgreicher ausgeſtalten laſſen. Ferner müßte die enge politiſche und geiſtige Verbundenheil zwiſchen dem national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland und dem faſchiſtiſchen Italien auch zu einer Verbundwirtſchaft der beiden Staaten führen. Der Reichswirtſchaftsminiſter ging dann auf das deutſch rumäniſche Wirtſchaftsabkommen ein, in dem zum erſtenmal in einem wirklich bedeutende Werte umfaſſenden Bereich auf der Grundlage der neuen, von Deutſchland eingeleiteten Handelspolitik ein Wirtſchafts⸗ vertrag zuſtandegekommen ſei, der als bahnbrechend und richtungweiſend bezeichnet werden könne. Hier rollten keine elilbernen Kugeln“, ſo erklärte Funk, ſondern es würden die naturgegebenen wirtſchaftlichen Kräſte und Arbeits⸗ energien für eine gemeinſame Leiſtung mobiliſiert und methodiſch eingeſetzt. Dies geſchehe in der planmäßigen Zu⸗ ſammenarbeit der beiden ſich geradezu ideal ergänzenden Volkswirtſchaften unter ſtaatlicher Lenkung. Deutſchland gebe langfristige Kredite in Halb⸗ und Fertigprodukten, die wiederum durch Arbeitserzeugniſſe des rumäniſchen Volkes abgetragen würden, nachdem dieſe Inveſtitionsgüter ſich produktiv ausgewirkt hätten. Unſere Produkte wirkten ſo⸗ mit in Rumänien wie Valuten und die rumäniſchen Roh⸗ ſtoffe bei uns wie Deviſen. Auf dieſer Grundlage finan⸗ ziere Rumänien ſeine Neuproduktion mit zuſätzlichem Lei und wir die unſere mit zuſätzlicher Reichsmark Die bank⸗ mäßige Verrechnung ſei dann nur ein techniſches Problem, allerdings unter der Vorausſetzung, daß dieſer Gegenſeitig⸗ keits⸗ und Ergänzungsverkehr auf der Baſis ſtaatlich regu⸗ lierter Preiſe, geſicherter Arbeitsleiſtungen und feſtgelegter Mengen ſich vollziehe. Die ffaatlich geregelte Arbeitsleiſtung ſei alſo auch die Grundlage der Währungsſicherheit. Der Staat ſichere die Währung durch eine aktive ſtaatliche Kon⸗ junkturpolitik. Die kapitalarmen Völker würden ſich nicht mehr durch Auslandsanleihen abhängig machen. Großdeutſchland als Wirtſchaſts partner Nachdem der Reichswirtſchaftsminiſter von dem begeh⸗ renswerten Wirtſchaftspartner Deutſchland geſprochen hatte, eſſen Produktions und Kaufkraft ſeiner hochqualifizierten gäſchloſſenen Industrie und ſeiner Bevölkerung von zirka 0 Millionen mit hohem Lebensſtandart die Weltwirtſchaft nicht entbehren könnte, wolle ſie nicht ſelbſt in eine weitere, noch ſchwerere Verfallkriſe geraten, brandmarkte er den Mißbrauch mit Auslandskrediten, der nach der Verſailler ergewaltigung getrieben worden ſei. Um in gemeinſamer rbeit die internakionalen Handelsbeziehungen fördern und der Weltwirtſchaft wieder eine geſunde Grundlage zu geben, hatte Deutſchland mit En gland und Frankreich erfolgverſprechende Gespräche geführt, ze gun durch die letzten politiſchen Ereigniſſe unterbrochen worden ſeien. Der Reichswirtſchaftsminiſter bezeichnete in Zuſammenhang die vorläufige Beſchlagnahme pri⸗ 5 uthaben eines unter das Protektorat des Deutſchen eiches geſtellten Landes, die von England unternommen orden iſt, als eine Handlung, die unter dem Einfluß der allgemeinen Verwirrung und Unſicherheit und einer Verken⸗ nung der tatſächlichen Verhältniſſe erfolgt ſei. Der Reichswirtſchaftsminiſter kam dann auf die Amgeſtaltung der Reichsbank ihm durch die Anordnung des Führers zur flicht gemacht worden ſei. In dieſer Anordnung wurde es 5 die Aufgabe Funks bezeichnet,„die mit dem Geſetz vom februar 1937 eingeleitete Umgeſtaltung der durch den awes⸗Pakt der uneingeſchränkten Hoheit des Reiches ent⸗ 1 damaligen Reichsbank zu einer der Souveranitöt 775 Staates bedingungslos unterſtellten deutſchen Noten⸗ ſüiſc u ſenem Abſchluß zu bringen, der den nationalſoziali⸗ 1 chen Prinzipien entſpricht.“— Dieſer Auftrag des Füh⸗ 555 mache eine grundlegende Neufaſſung des Bankgeſetzes om 3. 8. 1924 erforderlich. Die 10 Vorarbeiten für das neue Bankgeſetz len ſoweit vorangeſchritten, daß die diesjährige General⸗ u ſprechen, die PP W eee nee eee eee eee PPP g Bankgeſetzes tage. In dem neuen Bankgeſetz wird ein Auf⸗ lichts⸗ und Weiſungsrecht des Führers für die Deutſche Reichsbank feſtgelegt werden. Allgemein wird das Führer⸗ prinzip nach den nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen wirklicht. Ferner muß die Kapitalbeteiligung an der Reichs⸗ Hierbei ſoll weitgehend Rück⸗ bank neu geregelt werden. ſicht auf die bisherigen Anteilseigner im In⸗ und Ausland genommen werden. Die heute noch zu einem beträchtlichen Teil ſich im Ausland befindlichen Reichsbankanteile werden repatriiert und die ausländiſchen Beſitzer loyal entſchädigt. Funk sprach ferner davon, daß die Kapital- und Dividenden⸗ frage der Reichsbank auch bereits auf der Grundlage des neuen Bankgeſetzes geregelt wird. Der Reichsbankanteil ſollte überhaupt kein Börſenpapier im üblichen Sinne ſein. Je ſtär ter der Staat, deſto ſtärter die Reichs bank Die Beſtimmungen des deutſchen Beamtengeſetzes wer⸗ den in das neue Bankgeſetz eingebaut. Die Deutſche Reichs⸗ bank wird ein nach einem eigenen Statut arbeitendes Bank⸗ inſtitut und nicht eine Behörde werden. Das verbiete allein das bedeutungsvolle internationale Geſchäft der Reichsbank. Es ſoll alles geſchehen, um den Geſchäftsgang der Reichs⸗ bank ſo unbürokratiſch und ſo einfach wie möglich zu machen. Während in der Geſchäftsführung und in der Or⸗ ganiſation der Reichsbank die notwendige Selbſtändigkeit und Eigenart erhalten bleiben, müſſen andererſeits die Bankpolitit und der Geiſt, der in der Bank herrſcht, den Auffaſſungen der Staatsführung und den Grundſätzen der Partei voll entſprechen. Es kann keine Inſel„Reichsbank“ im nattonalſozialiſtiſchen Staat geben, und es könne im autoritären Staate niemals der Reichsbankkredit ſicher ſein, wenn der Staatskredit erſchüttert wäre. Den verhäng⸗ nisvollen Anſichten der ehemaligen ausländiſchen Kommif⸗ gare ſtellte der Wirtſchaftsminiſter die Auffaſſung gegen⸗ über: Je ſtärker der Staat, um ſo ſtärker die Reichsbank! Nicht umgekehrt. Die Währung eines Landes werde nie⸗ mals von der Notenbank gegen den Willen der Staatsauto⸗ rität beſtimmt werden können, vorausgeſetzt, daß eine ſolche Staatsautorität überhaupt vorhanden iſt. Die Wäh⸗ rung iſt auch niemals das Primäre, ſondern ſie iſt ſtets ab⸗ hängig von der Kraft und Klugheit der Staatsführung und von der Geſtaltung des Wirtſchaftslebens. Unter Bezugnahme auf den Auftrag des Führers ging der Reichswirtſchaftsminiſter anſchließend auf die deutſche Wirtſchaftspolitik ein, die dafür zu ſorgen habe, daß Löhne und Preiſe ſtabil bleiben, weil dies die Vorausſetzungen für die Stabilität der Währung ſind Dieſe Stabilität darf weder von der For⸗ derungsſeite noch von der Auftragsſeite erſchüttert werden. Höhere Löhne werden nur für höhere Leiſtungen gezahlt werden. Gegen eine ungeſunde Entwicklung der Löhne und Preiſe muß von zwei Seiten her vorgegangen werden: 1. von der Seite der Auftraggeber, insbeſondere von dem größten Auftraggeber der öffentlichen Hand, und 2. von der Seite der Auftragsempfänger, d. h. von den Unternehmern. Die einzigartigen Erfolge der Politik des Führers waren nur möglich, weil alle Kräfte und Energien bis zum äußer⸗ ſten für dieſes Ziel ausgerichtet und eingeſpannt wurden. Bei ſo ungewöhnlichen Aufgaben müſſen auch ungewöhn⸗ liche Methoden angewandt werden Alles aber ſei nicht in erſter Linie ein Geld⸗ und Finanzierungsproblem, ſondern ein Problem der vernünftigen Wirtſchaftsführung. Die Finanzierung ſei dann nur noch eine Frage der Finanz⸗ technik und der Finanzierungs methoden. Die Finanzierung der großen öffentlichen Aufträge er⸗ folgte im vergangenen Jahr im weſentlichen durch Inan⸗ ſpruchnahme des Kapitalmarktes über die Reichsanleihen. Hierdurch wurde der Kapitalmarkt für die private Wirt⸗ ſchaft nahezu verſchloſſen und die private Wirtſchaft auf die Selbſtfinanzierung verwieſen Der im Mal 1938 unternom⸗ mene Verſuch einer Neuordnung der Finanzierung durch den Erſatz der Mefo⸗Wechſel mit Lieferungsſchatzanwei⸗ ſungen hat ſich als nicht ausreichend erwieſen. Nach den Worten des Wirtſchaftsminiſters zeigte ſich ein Fehler der bisherigen Finanzierungsmethode inſofern, als die Gegen⸗ wart für die Finanzierung der gewaltigen ſtaatlichen Auf⸗ gaben belaſtet wurde, deren Nutzen erſt in der Zukunft voll zur Auswirkung kommen könne. Unerträglich wurde die Belaſtung insbeſondere deshalb, weil die Finanzierungsla⸗ ſten die weitere Finanzierung dieſer Aufgaben allmählich unmöglich machen mußten. Etholungspauſe für den Kapitalmarkt unk kennzeichnete die Aufgaben für die neue Finan⸗ e e 1. Die Laſten ſoweit als irgend möglich auf die Zukunft zu verſchieben, 2. das Reich mit unerträglichen Zinslaſten zu verſchonen, 3. den Kapi⸗ talmarkt wieder für die Privatwirtſchaft zur Verfügung zu ſtellen. Dies geſchieht durch den Neuen Plan, deſſen 5 Vorausſetzung für ein Gelingen ſei, daß der Geldmarkt 5 die Wirtſchaft liquide bleiben. Der Neue Finanzplan iſt da⸗ rum außerordentlich dynamiſch Pen Die ſteuerlichen Vorteile, die die Steuergutſcheine gewähren, ſind recht be⸗ deutend und daher im Intereſſe der Wirtſchaft zu begrüßen. Wenn ſich dieſe Methode bewährt, wird man mit der Er⸗ weiterung der Ausgabe ſolcher Gutſcheine auch weitere Steuererleichterungen ſchaffen können, die ſich auch auf breite Volkskreiſe erſtrecken und insbeſondere auch die Mehr⸗ gewinnſteuer in gewiſſem Maße werden ab mildern können. Dem Kapitalmarkt, ſo führte der Reichswirtſchaftsminiſter u a weiter aus, mußte eine Erholungspauſe gewährt wer⸗ den Es werden keine weiteren Reichsanleiheemiſſionen zur offentlichen Zeichnung aufgelegt. Der private Kapitalmarkt . Induſtrieobligationen, dazu kommen die Emiſſionen der Pfandbriefanſtalten, daneben ſteht außerdem der Bedarf der Reichsbahn Eine ſtändige Pflege des Rentenmarktes iſt notwendig. Bei der Feſtſetzung der Emiſſionsbedingungen für neue Anleihen ſei eine zu ſtarre Gleichförmigkeit nicht angebracht, man müßte auch hier dynamiſch vorgehen, ob⸗ wohl darüber Klarheit herrſchen muß, daß die Frage der Sicherheit der Wertpapiere heute keineswegs mehr ſo in⸗ dividuell angeſehen werden kann, wie früher. Die Aktienkurſe bewegen ſich in Deutſchland auf einem ſo mäßigen Niveau. daß gewiß von der Sachwertpfuchoſe nicht geſprochen werden kann. Der Reichswirtſchaftsminiſter ſprach davon, daß ſogar recht wohl in vielen Fällen eine höhere Bewertung am Platze ſei. Als Hemmſchuh wirke hier das Anleiheſtockgeſetz, deſſen weitere Verlängerung nicht mehr beabſichtigt ſei. Der Staat ſelbſt hat ſeinen Anteil am Gewinn der Kapitalgeſellſchaften durch die im letzten Jahr erfolgte Erhöhung der Körperſchaftsſteuer erheblich geſtei⸗ gert und durch eine ſtärkere Steuerkontrolle die vorgeſchrie⸗ benen Steuern bei den Unternehmern reſtlos erfaßt. Völ⸗ lig unzeitgemäß erſcheint dem Wirtſchaftsminiſter auch die Sonderſteuer der Wertpapierverkäufe(die ſog. Spekula⸗ tionsſteuer) geworden zu ſein Hinſichtlich des Effektenbe⸗ ſitzes der Juden würde dafür Sorge getragen werden, daß dieſer ohne Beeinträchtigung des Börſenverkehrs li⸗ quidiert wird. Die Notwendigkeit einer ausreichenden För⸗ derung des Wohnun gsbaues, deſſen Finanzierung vorübergehend gedroſſelt werden mußte, hat den Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter veranlaßt, den Hypotheken⸗ Sperrerlaß au fzuheben Auch die Pfandbriefinſti⸗ tute ſind wieder in angemeſſenem Umfang eingeſchaltet worden. Als ſelbſtverſtändlich bezeichnete es Funk, daß das Kapital bevorzugt für die Bauten zur Verfügung zu ſtehen hat, die als vordringlich anzuſehen ſind. Auch das Kommu⸗ nalkreditverbot wird eine Lockerung erfahren, die die Sparkaſſen in die Lage verſetzen wird, den Gemeinden wie⸗ der Kaſſenkredit zu geben. Deutſchland wird keine Hand zurückſchlagen Abſchließend erklärte der Reichswirtſchaftsminiſter, dis neuen Wege der Kredit⸗ und Finanzpolitik ſeien aus den Erforderniſſen des großen Geſchehens unſerer Tage erwach⸗ ſen. Die Welt rund um uns herum hat ihre ſchweren Wirt⸗ ſchafts⸗ und Finanzſorgen. Entweder ergibt man ſich der amerikaniſchen Goldmacht, oder man reſpektiert die neuen Methoden der jungen, ſtarken, aufwärtsſtrebenden Natto⸗ nen, die genügend Möglichkeiten für eine erfolgreiche Ge⸗ meinſchaftsarbeit auf den Weltmärkten zur Erſchließung neuer Abſatzgebiete, zur Erhöhung von Produktion und Kaufkraft und zur Hebung des Wohlſtandes der Völker bie⸗ ten. Deutſchland hat noch nie die Hand zurückgeſchlagen, die zur Zuſammenarbeit geboten wurde. Deutſchland wird es auch in Zukunft nicht tun, und zwar um ſo weniger, je ſtärker wir ſind. Wenn wir aber weiterhin unſeren Weg allein gehen und weiter uns unſer Recht und unſere Frei⸗ heit erkämpfen müſſen, ſo werden wir in allen ſchwierigen Lagen und in allen Sorgen und Nöten uns Troſt und Mut ſuchen, indem wir in unerſchütterlichem Vertrauen auf⸗ blicken zu der großen Geſtalt unſeres Führers und zu der Macht und dem Glanz unſeres Großdeutſchen Reiches. Sämtliche erſten Vorſtandsbeamten der Reichsbank aus dem Reiche traten am Nachmittag zu einer Arbeitstagung zuſammen, auf der der Reichsbankpräſident die Richtlinien für die Arbeit und die Aufgaben der neugeſtalteten Reichs⸗ bank gab Am Abend fand ein gemeinſamer Empfang für die Mitglieder des Zentralausſchuſſes und für die Vor⸗ ſtandsbeamten durch das R. hsbankdirektorium ſtatt. Der Führer in Augsburg Augsburg, 30. März. Der Führer beſichtigte am Don⸗ nerstag in Augsburg die Arbeiten am Umbau des Stadt⸗ theaters, ſowie den Neubau des Apollo⸗Theaters. Auf die überraſchende Nachricht von der Anweſenheit des Führers ſtrömte die Bevölkerung von Augsburg in den Straßen der Stadt und am Bahnhof zu vielen Tauſen⸗ den zuſammen und bereitete dem Führer begeiſterte Kund⸗ gebungen. Or. Goebbels bei Horthy Weiterflug nach Athen.— Zwiſchenlandung in Belgrad. Budapeſt, 30. März Reſchsminiſter Dr. Goebbels wurde geſtern vormittag vom Reichsverweser von Horthy empfangen Außerdem ſtattete er dem ungariſchen Miniſter⸗ präſidenten Graf Teleki und dem Kultus- und Unterrichts⸗ miniſter Dr Homan Beſuche ab Mittags gob der deutſche Geſandte in Budapeſt von Erdmannsdorff zu Ehren von Reichsminiſter Dr. Goebbels ein Frühſtück Am Abend folgte Reichsmmiſter Dr Goebbels einer Einladung des Kultusminiſters Dr. Homan in die Königliche Oper, wo eine glanzvolle Aufführung des berühmten Balletts der Königlich-Ungariſchen Oper ſtattfand. Im Anſchluß daran hatte Miniſter Homan zu einem Empfang eingeladen. Am nächſten Morgen ſtartete Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels nach Athen Wie aus Belgrad gemeldet wird, un⸗ ternahm das Flugzeug dort eine halbſtündige Zwiſchenlan⸗ dung Zur Begrüßung des Reichsminiſters waren außer dem deutſchen Geſandten mit verſchiedenen Herren der Ge⸗ ſandtſchaft und dem Landesgruppenleiter der NS DA der Befehlshaber der jügoflawiſchen Streitkräfte Generalleut⸗ nant Jankowitſch mit mehreren höheren Offizieren ſowie der Chef des Protokolls im Außenminiſterium. Gefandter Marinowitſch, erſchienen⸗ Der deutſch⸗litauiſche Vertrag Der Sejm ſtimmt einſtimmig der Kakifizierung zu. Kowno, 30. März. Unter ſtarkem Andrang von Publi⸗ kum und Preſſe trat der litauiſche Seim zuſammen, um den Bericht des Außenminiſters Urbſys entgegenzunehmen. Der Sitzung wohnte auch der Miniſterpräſident Cernius bei. Als einziger Punkt ſtand auf der Tagesordnung der Bericht des Außenminiſters über das deutſch⸗litauiſche Ab⸗ kommen Der Außenminiſter berichtete kurz und formell über den Abſchluß des Vertrages. Als einziger Sprecher ergriff dann Abgeordneter Put⸗ vinſkis das Wort. Er erklärte, angeſichts des Berichtes des Außenminiſters und im Hinblick auf die gegebene Lage ſchlage er folgenden Beſchluß vor:„Der Sejm gibt die er⸗ forderliche Zuſtimmung zur Ratifizierung des deutſch⸗litau⸗ iſchen Vertrages.“ Der Beſchluß wurde einſtimmig an⸗ genommen. Nach der litauiſchen Verfaſſung ratifiziert der Staats⸗ präſident den Vertrag. Die tſchechiſche Volksg⸗meinſchaſt Auflöſung aller politiſchen Vereinigungen— Schutz der Wirtſchaft vor unbefugten Eingriffen Prag, 30 März. Der Ausſchuß der Nationalen Volks⸗ gemeinſchaft trat zu einer Sitzung zuſammen, um eine Reihe aktueller Fragen des tſchechiſchen innerpolitiſchen Lebens zu behandeln. Nach der amtlichen Mitteilung hat Präſident Dr Hacha den Beſchluß des Ausſchuſſes, jeden Eingriff in die Wirtſchaft von unbefugter Seite unterbin⸗ den zu laſſen, zur Kenntnis genommen. Die Prager Regie⸗ rung wird dieſen Beſchluß im Einvernehmen mit den deut⸗ ſchen zuſtändigen Aemtern verwirklichen. Der Staatspräſident billigte ferner den Beſchluß des Ausſchuſſes, die Ausſchußtätigkeit nur auf die Fürſorge um das Volk zu erſtrecken Schließlich habe der Präſident grundſätzlich dem Vorſchlag zugeſtimmt. die Verwaltung der kſchechiſchen Gemeinden in die Hände der Mitglieder der Nationalen Volksgemeinſchaft zu überführen. Alle politiſchen Vereinigungen werden aufgelöſt. Die Liquidierung führt die Nationale Volksgemeinſchaft durch. Zur Organiſation der Nationalen Volksgemeinſchaft wurde mitgeteilt, daß die Mitgliederaufnahme einzeln und nicht in geſchloſſenen Gruppen erfolge. In der politiſchen Organiſation ſollten nach gründlicher Ueberprüfung alle tſchechiſchen Männer vom 21. Lebensfſahr ab erfaßt wer⸗ den, und zwar auf Grund freiwilliger Meldung. Daladier blieb bei ſeinem Nein Zu Eingang ſeiner Rundfunkanſprache, über die wir ſchon kurz berichteten, hatte Miniſterpräſident Daladier die Schwierigkeiten der Gegenwart beklagt: Unſicherheit, Rü⸗ ſtungswettlauf und wie die durch Verſailles bezw. die Ver⸗ ſailles⸗Mächte verſchuldeten Notſtände alle heißen. Dieſe Lage mache es ihm. i e urin een a und zu ſagen, was Frankreich wolle, worin ſeine Kraft und ſeine Entſchloſſenheit beſtehe. Frankreich wolle den Frieden freier Menſchen Die Einigkeit Frankreichs ſei noch nie ſo tiefgehend und vollſtändig geweſen wie heute. Frankreich hoffe jedoch, daß der Friede gerettet werden könne. Die wirtſchaftliche Lage Frankreichs beſſere ſich. Der Franken 115 ſich gegenüber allen übrigen Währungen der Welt ge⸗ eſtigt. Daladier betonte in ſeinen weiteren Ausführungen, die den innerpolitiſchen Grund ſeiner Rede beſonders klar er⸗ kennen ließen— daß die Regierung durch die kürzlichen Dekrete, die die im Herbſt vorigen Jahres erlaſſenen Not⸗ verordnungen vervollſtändigten, nur noch die Arbeitskraft des Landes zu erhöhen und die Sonderintereſſen dem öf⸗ fentlichen Wohl unterzuordnen beſchloſſen habe. Der afrika⸗ niſche Block bilde das Zentralgerüſt des franzöſiſchen Welt⸗ reichs. Die franzöſiſche Stärke liege weiter in den Freund⸗ ſchaften Frankreichs, wie ſie in den Verträgen feſtgelegt ſeien und in denjenigen,„die ſpontan Frankreich mit den freien Völkern und denjenigen Völkern, die bleiben, ver⸗ binden“. Zur internationalen Politik betrachtete Daladier gerade in derem Zuſammenhang Grundſätze, deren Ver⸗ wirklichung Deutſchland z B 20 Jahre vergeblich forderte: Regelung der Beziehungen von Nation zu Nation durch die Gerechtigkeit und das Recht;„erſt wenn dieſer Begriff ver⸗ ſchwinden und Gewalt entfeſſelt wird, wird die Gewaltan⸗ wendung eine unerläßliche Pflicht“. Anſchließend kam Daladier auf die franzöſiſch⸗italieni⸗ ſchen Abkommen vom 7. Januar 1935. Dieſe Abkommen hätte Frankreich begonnen durchzuführen. Unter Außeracht⸗ laſſung der gegen Italien ſeinerzeit verhängten Sanktionen meinte der Redner, weder während der Eroberung Aethio⸗ piens noch ſpäter ſeien die Abkommen in Frage geſtellt wor⸗ den. Erſt durch einen Brief vom 17 Dezember 1938 habe Italien durch Graf Ciano Frankreich wiſſen laſſen. daß man dieſe Abkommen vom Jahre 1935 nicht mehr als gültig be⸗ trachte Der Ausſpruch Muſſolinis habe jetzt in der inter⸗ nationalen Oeffentlichkeit große Ueberraſchung hervorgeru⸗ fen Daladier polemiſierte gegen den Brief vom 17 Dezem⸗ ber und verwahrte ſich dagegen, diesbezügliche Forderungen im einzelnen durch Preſſeartikel oder„durch das Geſchrel der Straße“ vorzubringen Er ſelbſt habe geſagt und bleibe dabei, daß Frankreich keinen Zollbreit ſeines Gebietes und kein einziges Recht abtreten werde. Im Geiſt und im Sinn der Abkommen von 1935 lehnte Frankreich aber nicht ab, die Vorſchlöge zu prüfen, die ihm unterbreitet werden ſollten Dann äußerte ſich Daladier zu den Vorfällen in Tunis. Man behaupte, daß die Italiener ſchlecht behandelt oder ſo⸗ gar verfolgt würden Das ſeien Fabeln. Die Italiener ge⸗ nöſſen im Gegenteil in dem ganzen Gebiet die liberalſte Behandlung, ſowohl was ſie ſelbſt, als auch, was ihre Kin⸗ der anbetreffe Auch in Frankreich ſelbſt hätten die Italie⸗ ner ſich über mangelnde Gaſtfreundſchaft nicht zu beklagen. Dasſelbe gelte auch für ein anderes großes Nach⸗ barvolk mit dem Frankreich ſo viele Konflikte gehabt habe Indeſſen hätten der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung „die Eroberung der Tſchecho⸗Slowakei und die Beſetzung Prags durch die deutſchen Armeen“ einen ſchweren Schlag zugefügt Der Miniſterpräſident betonte indes erneut, daß der Krieg eine Kataſtrophe für alle Nationen ſein würde. Im Namen ſeines Landes rufe er alle Mächte, die 0 däch⸗ ten zu einer vertrauensvollen Zuſammenarbeit auf:„Alle die Mächte, die ſo wie wir bereit ſind, auf dem Weg des Friedens zu bleiben die aber in einem einzigen Schwun ſich gegen jeden Angriff ſolidariſch erklären würden.“ Na freundlichen Worten für die franzöſiſch⸗britiſche Zuſammen⸗ arbeit brachte Daladier zum Schluß die Hoffnung zum Ausdruck daß alle vernünftigen Menſchen die Sprache der Vernunft verſtehen würden. Muſſolini ſprach in Coſenza „Italien wird keinesfalls im Mittelmeer als Gefangener verbleiben“ Rom, 30. März. Auf ſeiner Fahrt durch Calabrien hat Muſſolini in Coſenza an die dort zu Zehntauſenden zuſam⸗ mengeſtrömte Bevölkerung eine kurze Anſprache gerichtet. Der italieniſche Regierungschef betonte, glücklich zu ſein, dieſes fruchtbare Land in einem Augenblick zu beſuchen, der alle italieniſchen Herzen wegen des Sieges des Generals Franco höher ſchlagen laſſe, zu dem die glorreichen italieni⸗ ſchen Freiwilligen beigetragen hätten. Nach dem Hinweis, daß die törichten und erbärmlichen Prophezeiungen der Gegner durch den Willen und den Glauben des italieniſchen Volkes zerſtört worden ſeien, verſicherte Muſſolint, daß Italien keinesfalls die Abſicht habe,„im Mittelmeer weiter als Gefangener zu verbleiben“. Muſſolini gedachte ſodann des früheren Parteiſekretärs Biancht, der 15 Jahre lang einer ſeiner wertvollſten Mit⸗ arbeiter geweſen und deſſen abſolute Zuverläſſigkeit eine der beſonderen Tugenden des Bodens Calabriens und feiner Raſſe ſei. Bianchi habe den Satz geprägt, daß,„wenn man alles dem Vaterland gegeben hat man noch nicht genug gegeben hat“.— Mit der Aufforderung, ſich in jedem Au⸗ genblick als Faſchiſt und Italiener des Andenkens Bianchis würdig zu erweiſen, ſchloß Muſſolini ſeine immer wieder von begeiſterter Zuſtimmung und ſtürmiſchem Beifall be⸗ gleitete Anſprache. Scharfe italieniſche Kritik „Die halbgeöffnete Tür endgültig zugeſchlagen.“ Rom, 31. März. Zu der Rede des franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Daladier ſchreibt der Direktor des halbamt⸗ lichen„Giornale d'Italia“ unter der Ueberſchrift„Das ſo und ſovielte Niemals“, wie berechtigt die Vorbehalte gewe⸗ ſen ſeien, mit denen die italieniſche Preſſe den zur Schau getragenen Optimismus der engliſchen Blätter wach der An⸗ ſprache Muſſolinis in Bezug auf die italieniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen aufgenommen habe Was die italieniſche Note vom 17. Dezember betreffe, ſo wolle Daladier offenbar ge⸗ genüber dem dadurch geſchaffenen wahren Zuſtand in den Beziehungen zwiſchen Rom und Paris Verwirrung ſchaf⸗ fen. Es ſei richtig, daß die Rote keine konkreten Vorſchläge und Bedingungen enthalte, aber zweifellos Gründe und Themen für eine Diskuſſion geboten habe. Die franzöſiſche Antwortnote ſei jedoch rein negativ geweſen. Sie habe mit juriſtiſchen Argumenten zu beweiſen verſucht, daß die Ab⸗ kommen vom 7. Januar 1935 noch in Kraft ſeien, habe es jedoch vermieden auf das allgemeinere und wichtigere Pro⸗ blem der italieniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen und ihrer Re⸗ gelung zu antworten. Die„Tribuna“ erklärt ironiſch, in Italien habe niemand mit banger Unruhe auf die Erklärungen des franzöſiſchen Regierungschefs gewartet und die italieniſchen Rundfunk⸗ apparate ſeien am Mittwoch abend auf angenehmere Muſitk eingeſtellt geweſen. Fronkreich habe noch einmal deutlich ſeine anti⸗europäiſche Einſtellung bewieſen. Eine Erklärung Chamberlains Außzenpolitiſche Ausſprache im Unterhaus am Monkag. London, 31. März. Premierminiſter Chamberlain erklärte im Unterhaus, daß die angekündigte Ausſprache über die Außenpolitik am kommenden Montag ſtattfinden werde. Auf die weitere Frage erklärte er jedoch, er ſei nicht in der Lage, wie gewöhnlich, die Dauer der Vertagung des Hauſes über Oſtern bekanntzugeben. Die Erklärung des Miniſterpräſidenten bedeutet, daß die britiſche Regierung bis zum Montag in der Lage zu 1 1 die diplomatiſchen Beſprechungen abgeſchloſſen zu haben. Ehrenpforten für Francos Truppen Jubelnder Empfang der nakionalen Armee in Valencia a Valencia, 30. März. In Valencia herrſcht unbeſchreib⸗ liche Begeiſterung Aus allen Dörfern der Umgebung tref⸗ fen lange Züge von Bauern ein, um in der Stadt die natio⸗ nalen Truppen zu begrüßen. Die Zufahrtsſtraßen ſind in⸗ folge der allgemeinen Anfahrt in das Stadtinnere buchſtäb⸗ lich verſtopft. Alle Straßen Valencias ſind feſtlich geſchmückt, alle Fenſter dicht beſetzt. Um 10 Uhr vormittags trafen die Truppey der nationa⸗ len Levante⸗Armee, beſtehend als Zivilgarde und Sturm⸗ garde der Falangiſten, ein. Ein Schutzkorps übernahm den Sicherheitsdienſt in der Stadt. Kurz vor 12 Uhr trafen Di⸗ viſionen der Levante⸗Armee mit General Aranda an der Spitze ein. Die Truppen marſchterten über zwei feſtlich ge⸗ ſchmückte Brücken des Turia und durch eine Ehrenpforte ein Die Bepölkerung Valeneias bereitete den Truppen einen ſtürmiſchen Empfang. Während des Durchzuges der Truppen waren die Stra⸗ ßen mit Blumen überſät Nun Fenſtern und Balkonen ging ein unaufhörlicher Blun megen auf die marſchierenden Ko⸗ lonnen nieder. Auf dem Caſtelar⸗Platz nahm General Aranda in Begleitung des Generals Martin Alonſo und in Anweſenheit der Behörden von Valencia den Vorbei⸗ marſch ab, während gleichzeitig die Luftwaffe Schauflüge über der Stadt veranſtaltete. Ernennung von Zivilgouverneuren Staatschef und Generaliſſimus Franco ernannte Luis Alarcon de la Laſtra zum Zivilgouverneur von Madrid. Alarcon de la Laſtra war während des Krie⸗ ges Artilleriemajor an der Madridfront, wo er ſich mehr⸗ fach auszeichnete. Früher war er mehrmals Abgeordneter. Gleichzeitig ernannte Franco Zivilgouverneure für die mei⸗ 555 Provinzhauptſtädte im bisherigen roten Gebiet, ſo in gen, Ciudad Real, Almeria. Innenminiſter Serrano Suner erhielt eine große An⸗ 11 von Glückwunſchtelegrammen aus Anlaß ſeiner letzten undfunkrede. Darunter befinden ſich auch Glückwünſche der Botſchafter Portugals und Japans. In Valencia wurden mehrere Mitglieder des einſtigen roten„Verteidigungsrates“ verhaftet. Millionenauftrag für den Bau auſtraliſcher Flugzeuge Der auſtraliſche Miniſterpräſident Lyons gab in Can⸗ darra bekannt, daß die britiſche und auſtraliſche Regierung ſich entſchloſſen hätten, für Auſtralien gemeinſam den Bau bon Aufklärungsflugzeugen Typ Beaufort in en zu geben. Die Koſten der zu bauenden Maſchinen, deren Zahl nicht mitgeteilt wurde, betragen mehrere Millionen Pfund und werden von England und Auſtralien zu gleichen Tei⸗ len getragen. Beſichtigung der Maginoi⸗Linie Der Beſuch des britiſchen Generalſtabschefs in Paris. Paris, 30. März. Der britiſche Generalſtabschef Gort hatte mit dem franzöſiſchen Generalſtabschef General Ga⸗ melin eine etwas über zweiſtündige Unterredung. Nach⸗ mittags begaben ſich Gort und die Offiziere ſeiner Beglei⸗ tung im Kraftwagen nach Reims. Unter der Führung Ga⸗ melins beſichtigten die engliſchen Militärs anſchließend die Maginot⸗Linie. Der franzöſiſche Tuftfahrtminiſter Guy de la Chambre wird anfangs nächſter Woche in London er⸗ wartet, wo er Beſprechungen mit Sir Kingsley Wood ha⸗ ben wird„Preß Aſſociation“ berichtet dazu, daß der fran⸗ zöſiſche Miniſter in England die Methoden der Flugzeug⸗ produktion in Großbritannien beſprechen wird, um in der Luftaufrüſtung der beiden Länder eine gemeinſame Linie zu finden. ASA baut eine„Moskito“ Flotte Verſuche mit einem neuen Mokorkorpedobootk Waſhington, 30. März. Aus der Bekanntgabe der Sieger eines vom Marineminiſterium ausgeſchriebenen Wettbe⸗ werbes für die ſchnellſten Motortorpedoboote geht hervor daß demnächſt der Bau einer ſogenannten„Moskito“ Flotte beginnen ſoll. Für dieſe„ Moskito“⸗Flotte, die eine völlig neue Einheit in der US A⸗Flotte bilden wird, ſind in dem eine Milliarde Dollar betragenden Flottenrüſtungsprogramm 15 Millionen Dollar vorgeſehen. Marineminiſter Swanſon erklärte, daß die erſten Kon⸗ trakte an Privatwerften vergeben werden ſollen, weil die Marine die preisgekrönten Motorboote auspropieren wolle. Gleichzeitig veröffentlichte Swanſon die Siegerliſte des Preisausſchreibens für Torpedobootzerſtörer. In ſechs Wochen 1000 Flugzeugmotore in Frankreich 5 Wie die franzöſiſche Botſchaft bekanntgab, beſtellte Frankreich bei der United Aircraft Co. eine weitere Series von 200 Motoren für Kampfflugzeuge. Die franzöſiſchen Beſtellungen in den letzten ſechs Wochen haben damit die Zahl von etwa 1000 Motoren erreicht, deren Koſten auf 14 Millionen Dollar geſchätzt werden. Kurzmeldungen A Richtfeſt in Berchtesgaden. In Anweſenheit von Ver⸗ tretern der Partei und ihrer Gliederungen, des Staates, der Wehrmacht und der Gemeindebehörden wurde in feier⸗ licher Weiſe das Richtfeſt des nunmehr in Rohbau fertigen neuen Bahnhofs⸗Empfangsgebäudes in Berchtesgaden und der Durchſchlag des Tunnels zum neuen Güter⸗ und Ab⸗ ſtellbahnhof begangen. A Heilpraktikertkagung. Die Deutſche Heilpraktikerſchaft lädt zu ihrer 1. Reichstagung ein, die vom 19. bis 29. Mai in Berlin ſtattfinden wird. Auf dieſer Tagung wird das neue Heilpraktikergeſetz, auf Grund deſſen 2000 unwürdige Mitglieder aus dem Bund ausgewieſen und Tauſenden das Aufnahmegeſuch abgelehnt wurde, öffentlich verkündet wer⸗ den. Ib Bei Freiluftmeſſungen vom Strom gekötek. Auf der Schaltſtation des Elektrizitätswerkes Siegerland bei Bahn⸗ hof Grünebach kam ein mit Freiluftmeſſungen beſchäftigter Monteur aus Heidelberg einer Zuführung zu nahe. Er wurde durch den Schlag der 100 000⸗Voltleitung auf der Stelle getötet. Prämienziehung der Wo W. Lotterie— 10 000 Mark auf Nummer 266 003 der Serie 1. München, 31. März. Am Donnerstag nachmittag fand im Saal des Kunſtgewerbehauſes in München unter nota⸗ rieller und behördlicher Aufſicht die öffentliche Prämienzie⸗ hung der Winterhilfslotterie ſtatt, die bekanntlich ſchon nach fünf Wochen ausverkauft war. Die Ziehung begann mit der Ausloſung der Sonderprämien. Es fielen die Prämien zu 10000 Mark auf Nummer 266 003 der Serie 1, die Prä⸗ mie zu 5000 Mark auf Nummer 1638 190 der Serie 9 und die acht Prämien zu je 1000 Mark auf die Nummern 1 207043 der Serie 4, auf 1882 811 der Serie 18, 968 608 der Serie 14, 147 247 der Serie 18, 1 275 885 der Serie 8, 492 696 der Serie 13. 1 200 781 der Serie 9, 398 403 die Serie 18(alle Zahlen ohne Gewähr). Im Anſchluß daran wurden in jeder Serie eine Prämie zu 500 Mark, 20 Prä⸗ mien zu 100 Mark und 20 Prämien zu 50 Mark ausgelost. Insgeſamt wurden 748 Prämien im Wert von 86 000 Mark gezogen. Die offizielle Ziehungsliſte erſcheint am 4. April. Donau und Theiß führen Hochwaſſer.— Bahnverkehr in Angarn keilweiſe unterbrochen. Budapeſt, 31. März. Durch Schneeſchmelze und an⸗ dauernde Regengüſſe führen die nördlichen Nebenflüſſe der Donau und der Theiß Hochwaſſer. Die Flüſſe Sajo, Ta⸗ gyva und Rima traten an mehreren Stellen aus den Ufern und überſchwemmten die Felder. In Rimaszombat und Hatvan wurden ſogar einzelne Stadtteile unter Waſſer ge⸗ ſetzt und der Eiſenbahnverkehr an mehreren Stellen des Landes unterbrochen. Exploſionskataſtrophe in Beirut. Paris, 31. März. In Beirut ereignete ſich in einer Sei⸗ fenfabrik eine ſchwere Exploſion, durch die das Gebäude in Aſche gelegt wurde, und die auch zahlreiche Todesopfer for⸗ derte. Während des Betriebs explodierte ein Brennſtoffbe⸗ hälter. Die Arbeiter konnten ſich nicht rechtzeitig in Sicher heit bringen. Unter den Trümmern hat man bereits fün Leichen und ſechs Schwerverletzte geborgen, von denen dre kaum mit dem Leben davonkommen dürften. Man befürch⸗ tet, daß ſich noch weitere Todesopfer unter den Trümmern befinden. Ausfuhrrückgang franzöſiſcher Parfümerieerzeugniſſe Paris, 31 März In einem ausführlichen Aufſatz tell das Wirtſchaftsblatt„Journee Induſtrielle“ rieerzeugniſſe feſt. Während ſich die Ausfuhr fertiger Riech⸗ den ſehr we. ſentlichen Rückgang in der Ausfuhr franzöſiſcher Parfüme; 5 waſſer im Jahre 1929 auf 669,4 Millionen Ir elan hatte, betrug ſie 1938 nur noch 291,3 Millionen Fr pril wichtsmäßig hat die Ausfuhr in dieſer Zeit um zwei Dr tel nachgelaſſen. Wiederaufbau des Erdbebengebietes f 2½. Milliarden-Anleihe in Chile. Santiago de Chile 31 Mürz Der Senat nahm in ge, en und ganzen den Plan an, für den Wiederaufbau An- urch das Erdbeben verwüſteten Gebietes und für die den ö kurbelung der Wirtſchaft eine Anleihe von 255 Milliar N Peſo aufzulegen Din Einzelheiten werden im f nächſten Tage in Einzelbeſprechungen feſtgeſetzt werden. Laufe der„ 7 2 455 5 3 5 1 Badiſche Chronik Das Dorfſippenbuch von Grafenhauſen⸗Wieder. 5 Die Arbeit der ſippenkundlichen Erfaſſung einzelner Ort⸗ 292* 585 f 5 e e 2 2 9 Neuer Weg zum Lehrerber uf ſchaften ſchreitet in Baden rüſtig vorwärts. Nun iſt, wie wir NSG. Um den Nachwuchs dem Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes entnehmen, bereits ſicherzuſtellen hat der Reiche das dritte Dorfſippenbuch in Baden erſchienen: das lich 22 5 Dorfſippenbuch der Gemeinde af ſe 12 8 i zum Studium an den Hochſchulen für Lehrerbildung durch die de 1 dan dinde Grafenhaufen bei Lahr, das in Einrichtung von Aufbaulehrgängen erweitert. Danach ſollen[der atlicht 117 1 deutſchen Vokes ee 155 1 e Sie 0 entlicht wird. Die Kirche her 8 ſe e auf Vorſchlag der Schulleiter und Kreisſchulräte hervorragend][ Föffentlicht wir„ ußtachenbücher von Grafenhauſen welch begabte Schüler zu einem geringeren Hundertſatz auch Lolcale uud ocliau Ein vielſeitiger bunter Abend. Eine ſeltene Gelegenheit, auf eine bequeme und verhältnismäßig billige Art einige Stunden ungetrübter Freude mit geſundem Lachen erleben zu können, ſteht uns auf kommenden Sonntag bevor. Bewährte, durch ihre Leiſtungen bekannte Künſtler wirken an dieſem Abend in der Turnhalle unter der Leitung von Joſef Offenbach vom Nationaltheater Mannheim! mit. Der Abend iſt il 6 5 vielſeitig. Es wird geboten: Geſang, Tänze, Schauſpiel⸗ uche Sloff wurde in dem Dorſſippenbuch auf rund 390 Sei⸗ kunſt, humoriſtiſche und komiſche Darbietungen, der ten Sippentext dargeſtellt. Dialektvortragskunſt und mimiſchen Gebärdenſpiels Ein kleines Orcheſter trägt zur Unterhaltung mit bei. Man ſieht, ein recht bunter Abend, der allen Auſprüchen ge⸗ für den Volksſchullehrerberuf ehungsminiſter den Zugang die ergiebigſte und aufſchlußreichſte Quelle für das Dorfſip⸗ .. 0 86. enbuch darſtellen, beginne das J 380. Es 1 Schülerinnen— in Heimen zuſammengefaßt werden, in denen 1 5 ihn. 955 e e a 3 e die nach N iche engel der e aus ihnen und aus den Standesamtsxegiſtern, die ergänzend ſie nach Möglichkeit unentgeltlich verpflegt und auch bekleidet 55555; 77 5 5 werden. Eltern, die daz in der Lace find ſölten einen kei und vergleichend mit herangezogen wurden, 20 000 Einzel⸗ 0 elt. 1 1 2* E elner El- 3 8 7— 5 21775 Zuſchuß leiten 55 ür V 5115 sch il 15 Faller dieſe angaben ermittelt werden. Aus dieſem Material wurden 3194 eier r ß 8 e e Kleinfamilien zuſammengeſte Dieſer ge ige ſippenkund⸗ Aufbaulehrgänge vier Jahre, für Mittelſchüler mit ab⸗] Kleinſg 2 geſtellt. Dieſer gewaltige ſippenkund geſchloſſener Mittelſchulbildung zwei Jahre. An die Aufbau⸗ lehrgänge ſchließen ſich dann vier Semeſter Studium an der Hochſchule für Lehrerbildung an, die gleichfalls unentgeltlich ſind. Wertunge ſingen im Sängergau Baden P.. ᷣͤ v ³˙·¹Ü1 Die Laufbahn zum Volksſchullehrerberuf ſieht demnach folgendermaßen aus: Entweder acht Jahre Volksſchule, vier Jahre Aufbaulehrgänge und zwei Jahre Hochſchule für Leh⸗ rerbildung; oder vier Jahre Volksſchule, ſechs Jahre Mittel⸗ ſchule, zwei Jahre Aufbaulehrgänge und zwei Jahre Hoch⸗ ſchule für Lehrerbildung; zuſammen alſo 14 Jahre, vom erſten Volksſchuljahr an gerechnet. Selbſtverſtändlich bleibt die Mög⸗ lichkeit, mit der ordentlichen Reifeprüfung zur Hochſchule für Lehrerbildung zu gelangen, offen. Der Ausbildungsgang iſt dann folgender: vier Jahre Volksſchule, acht Jahre Höhere Schule, zwei Jahre Hochſchule für Lehrerbildung, zu⸗ ſammen gleichfalls 14 Jahre! neuen Art der Begabtenförderung ſind neue en, die Err und mäßes Die Lehrgänge, die in Preußen bereits zu Oſtern 1939 eröffnet werden, können in Baden aus techniſchen Gründen erſt Oſtern 1940 beginnen. Vorausſichtlich werden ſie dann an die Auſbauformen der badiſchen Schulen angeſchloſſen. Nähe⸗ res hierüber wird im Laufe des Schuljahres ſo frühzeitig bekanntgegeben, daß den Eltern noch ausreichend Zeit zur Ent⸗ ſcheidung gegeben iſt. Altenheim b. Offenburg.(Durch Starkſtrom getötet.) Der 17jährige Sohn des Schloſſers Jakob Marr kam der elektriſchen Leitung zu nahe und wurde getötet. Fahrnau b. Schopfheim.(In den Fahrſtuhl⸗ ſchacht gefallen.) In der Schuhfabrik Gebr. Krafft ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Beim Ausladen eines Harrens fiel der Arbeiter Stephan Schäuble in den Fahr⸗ ſtuhlſchacht und zog ſich bei dem Sturz einen Schädelbruch zu, der den Tod zur Folge hatte. Mundingen.(Vermißter tot aufgefunden.) Der ſeit etwa ſechs Wochen vermißte 15jährige Walter Reinbold wurde von einem Landwirk in einem Rübenloch tot aufgefunden. Säckingen.(Beide Beine abgefahren.) Das ſchon ſo oft gerügte Aufſpringen auf einen fahrenden Zug hal hier wieder ein Opfer gefordert. Der 32jährige Fabrik⸗ arbeiter Joſef Böhmiſch von Oeflingen wollte auf den be⸗ reits in Fahrt befindlichen Perſonenzug nach Baſel noch auf⸗ ſpringen. Dabei ſtürzte er und kam zwiſchen Bahngleis und Bahnſteig zu liegen. Dem Verunglückten wurden beide Beine abgefahren. In lebensgefährlichem Zuſtande wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. ) Pforzheim.(mit dem Kopf durch die Wind⸗ ſchutzſcheibe.) Ecke Chriſtophallee und Hohenſtaufenſtraße wollte ein 17/jähriger Metzgerlehrling die Straße überqueren, um ein gegenüberliegendes Einfahrtstor für ſeinen vom Schlachthof kommenden Metzgerwagen zu öffnen. Dabei geriet er in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens. Der Auprall war ſo heftig, daß er mit dem Kopf durch die Windſchutz⸗ ſcheibe des Wagens geſchleudert wurde. Mit klaffenden Schnittwunden mußte er in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Auch der Fahrer des Kraftwagens erlitt Schnitt⸗ wunden. ) Untergrombach.(Auf der Heimfahrt t ö d⸗ lich verunglückt.) Auf der Heimfahrt von der Arbeits⸗ ſtätte in Grötzingen iſt der 25jährige Schloſſer Eugen Schmitt von hier auf noch ungeklärte Weiſe tödlich verunglückt. Er ſtand kurz vor der Heirat. rtkommen zu ſichern. Meiſter Franke und ſeine Söhne ROMAN vo 8 1 off HAWAAME N Siebentes Kapitel Die neue Woche begann für die Firma Pauls& Sohn mit einer unangenehmen Ueberraſchung. Einer der neu⸗ geworbenen Kunden drohte den bei Jobſts Geſchäfts⸗ beſuch erteilten Auftrag zu annullieren. Recht ungehalten ſchrieb er, daß man ihm die gleiche Qualität viel billiger angeboten hätte. Er ſähe nicht ein, warum er teurer kaufen ſollte, als der übrige vogtländiſche Markt zu liefern im⸗ ſtande ſei. Entweder Pauls& Sohn träte in die bei⸗ liegenden Preiſe ein, oder er verzichte auf Lieferung. A. Ch. Franke geht zum Angriff über! Das war Jobſts erſter Gedanke. Er warf nur einen flüchtigen Blick auf ie notierten Preiſe: unmöglich! Selbſt, wenn man an⸗ nahm, daß der Kunde— und dieſem traute er es zu!— aus„eigener Kalkulation“ noch einige Prozent gedrückt hatte, war es Ehrenſache,„nein“ zu ſagen! Wo ſollte das ſonſt hin? Jobſt kämpfte gegen ein beklemmendes, würgendes Gefühl. Mein Gott, was hatte der Vater hier angerichtet? Bei ſeinem Betrieb, bei ſeinen Speſen, Steuern und Ab⸗ gaben ſolche Preiſe? Ja, er, Jobſt, hätte das vielleicht ge⸗ nunt, wenn er ſich mit kargem Verdienſt begnügte und zum Ausgleich die Meiſter und Handwerker drückte. Nein, pfui Spinne So konnte man keine lukrativen Geſchäfte anfangen, es wäre von vornherein krank und würde nie⸗ manden dienen. 5 Er ſpürte, wie ihm kalt wurde Ruhe, Ruhe! mahnte 5 ſich. Er brachte Ordnung in ſeine Gedanken und über⸗ 1 8 die Lage Während ſeiner Reiſe hatte der Vater zeine alten Preiſe oſteiſtativ hinausgelegt. Jetzt warf er die Preiſe auf ein faſt ſchmähliches Niveau herunter! D Die Wertungsſingen der erſten Periode(1936—1938) ſind im Sängergau Baden abgeſchloſſen. Die Sängerführung ruft nun zu der zweiten Periode auf, die innerhalb zweier Jahre durchgeführt wird, da für das Jahr 1941 weiter⸗ gehende Aufgaben zu erfüllen ſein werden. Dabei macht ſie von den Neuerungen, die die Neufaſſung der Richtlinien für das Wertungsſingen im Deutſchen Sängerbund ermöglicht Gebrauch: Neu eingeführt werden vierfach geſtaffelte Wer⸗ tungsurkeile mit den Prädikaten„ſehr gut“,„gute,„zufrieden⸗ ſtellend“ und„nicht ausreichend“. In den einzelnen Sänger kreiſen, in die der Sängergau Baden eingeteilt iſt, werden nach Abwicklung der Werkungsſingen Kreisleiſtungsſingen fol. gen, zu denen diejenigen Vereine zugelaſſen werden, die in den Werkungsſingen mit dem Prädikat„ſehr gut“ beurteilt wur⸗ den. Im Sinne der Reichsberufswettkampfes werden dann wieder die beſten Leiſtungen in einem Gauleiſtungsſingen zu⸗ zammengefaßt.— Auch in dieſem Jahre gibt die Sänger⸗ führung Aufgabe⸗ oder Pflichtchöre heraus, die von allen badiſchen Männerchören gelernt werden, ſodaß dieſe Lieder jederzeit für Feiern und Feſte der Partei, des Staates, des Johrkreiſes eingeſetzt werden können. 5 Aus den Nachbargauen Worms.(Glück und Pech eines betrunkenen Kraftfahrers.) Ein Angeſtellter einer Firma alkohol⸗ freier Getränke kam von einer Bierreiſe zurück und wollte gerade in ſeine Garage fahren, als er dort den Kotflügel des Wagens einbeulte und auf die Straße zurückrollte, ſodaß der Wagen quer über die Straße ſtand. Ein Streifenbeam⸗ ter der Polizei kam hinzu und vermutete, daß der Kotflügel bei einem Zuſammenſtoß mit einem anderen Fahrzeug be⸗ ſchädigt wurde. Bei der Unterhaltung mit dem Kraftwagen⸗ fahrer bemerkte der Beamte, daß er einen Betrunkenen vor ſich hatte; der Kraftfahrer wurde in Polizeigewahrſam ge⸗ bracht. Es wurde ihm eine Blutprobe entnommen und er wird wohl vor dem Richter erſcheinen müſſen, obwohl er kei⸗ nen Schaden angerichtet hat. Kuſel.(Seinen Verletzungen erlegen) Der 41jährige Hermann Armbruſter, der vor vierzehn Tagen beim Kohlenholen auf der Kellertreppe ausgerutſcht iſt und ſich dabei einen ſchweren Schädelbruch zugezogen hat, iſt an einer hinzugekommenen Hirnhautentzündung im Kran⸗ kenhaus geſtorben. Quierſchied.(BVergmannstod.) Auf der Grube Maybach verunglückte der 47 Jahre alte Bergmann Peter Backes aus Hasborn. Backes, der verheiratet und Vater von fünf Kindern iſt, iſt im Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. b Skuktgart als heiratsluſtigſte 1 Bei den Vergleichen Stuttgarts mit den wichtigſten deutſchen Groß⸗ ſtädten ſind die folgenden Ergebniſſe beſonders aufſchluß⸗ reich: Stuttgart hatte 1937 und vorausſichtlich auch 1938 die höchſten Eheſchließungsziffern. Die Geburtenziffer Stuttgarts ſomie der Geburtenüberſchuß auf 1000 Einwoh⸗ ner liegen über dem Durchſchnitt der Großſtädte. Der Um⸗ fang der Wanderungsbewegung war 1937 in Stuttgart ver⸗ hältnismäßig am größten, der Wanderungsgewinn ſelbſt war nur in Magdeburg und Hannover größer als in Stutt⸗ gart. Die Ueberſichten über die wirtſchaftlichen Grundlagen zeigen ausgeglichene, vom Großſtädtedurchſchnitt nur wenig verſchiedene Struktur Stuttgarts. S e Wenn es ein Einzelfall wäre, ginge es noch an. Aber es handelte ſich ſicherlich um einen großangelegten Feldzug?! Natürlich, jetzt erſt machte Kröpp mit ſeiner Revolver⸗ ſchnauze die Tour, um überall zu dieſen Schundpreiſen anzubieten! 5 Jobſt griff mit der Hand nach den Kopien der an die Handwerker zusgelegten Beſtellzettel. Er lie ſie durch die Hände gleiten, während er ſtumm und ſchnell rechnete. Die Summe wuchs und wuchs. In den nächſten Tagen und Wochen würde ſie in der Ablieferung aus⸗ tzahlen ſein 5 Wie 1 55— wenn die Poſt der nächſten Tage ähnliche Schreiben bringt? Vielleicht in Maſſen? Dann füllt ſich das Lager mit Inſtrumenten, das Bargeld geht hinaus, und ich ſitze ſozuſagen auf meinen neuen Marken aller Art! Er griff erregt nach der Auftragsmappe und blätterte fieberhaft. Dann wurde er mit einem Aufatmen ruhiger. Was denn? Es gab doch noch Recht und Geſetz! Dieſe Auftragskopien waren doch noch einwandfreie Kauf⸗ eee verträge! Daran war nicht zu rütteln, er würde nicht auf ſeinem Lager„ſitzen“.— 5 Nein, das nicht, vorausgeſetzt, daß er die Kunden zwingen würde, die Ware abzunehmen: mit energiſchen Briefen, und, wenn das nicht zog, mit Rechtsanwalt und Klage. 5 Ein bitteres Lächeln zog um ſeinen Mund. Eine herrliche Ausſicht für eine eben erſt wieder hoch⸗ gebrachte Firma. Die verärgerten Kunden werden das ihrige dazu beitragen, ihm und der Firma den Reſt zu geben. Sie werden die Qualitäten der Ware bemängeln, wer mißgünſtig ſucht, kann an der beſten Ware etwas aus⸗ letzen! Sie werden die Zahlung etwas hinauszögern und höhniſch ganz kleine Teilzahlungen ſchicken. Oh, Jobſt wußte nur zu genau Beſcheid. Das war es aber nicht allein. Viel ſchlimmer war: des Vaters Feldzug würde auch der Firma A. Ch. Franke un⸗ überſehbaren Schaden bringen! Die kaum wieder gutzu⸗ machenden Folgen konnten die Firma an den Rand des Ruins führen! Um die Frankeſchen Marken in Saiten und Inſtrumenten, die ſeit Jahrzehnten überall ein⸗ geführt und beliebt waren, wehte ein beſonderer Ruf, der nicht zuletzt dazu beigetragen hatte, die Stürme der Zeit zu überſtehen. Wenn dieſe Qualitätsmarken plötzlich hin⸗ recht werden wird. Die Kartennachfrage iſt ſchon recht rege. 9 9 * — Reichsbahnexpreßgutverkehr Oſtern 1939. Um eine pünktliche Beförderung der Expreßgüter auch während des Oſterverkehrs zu gewährleiſten, hat die Reichsbahn für die Zeit vom 2. bis 10. April eine Reihe von Gütern für die Beförderung als Expreßgut ausgeſchloſſen. Es handelt ſich um ſogenannte ſperrige Güter und um unhandliche Güter, die ſonſt nur unter beſtimmten Vorausſetzungen angenom⸗ men werden, und um Güter im Einzelgewicht über 50 kg. Gleichzeitig werden für die Dauer des Oſterverkehrs wichtige und ſtark belaſtete Reiſezüge für die gleichen Gutarten als beſchleunigtes Eilgut ausgeſchloſſen. * Von Zugmaſchine totgefahren. Der 15jährige Ge⸗ werbeſchüler Horſt Knof fuhr mit ſeinem Fahrrad beim Schlachthof beim raſchen Einbiegen in die Seckenheimer Straße auf das hintere linke Rad einer Zugmaſchine auf. Dabei ge⸗ riet er zwiſchen Zugmaſchine und Anhänger und wurde durch den Anhänger überfahren. Er war ſofort tot. Den Lenker der Zugmaſchine krifft keine Schuld. — Ankräge 1 Aufenkhaltserlaubnis für Ausländer. Nach Paragraph 14 der Ausländerpolizeiverordnung vom 22. Auguſt 1938, die im Altreich und im Land Oeſterreich 15 erlöſchen die nach den bisherigen landesrechtlichen Be⸗ timmungen erteilten Aufenthaltserlaubniſſe ſpäteſtens am 31. März 1939. Alle Ausländer, deren Aufenthaltserlaub⸗ niſſe hiernach erlöſchen, haben, falls es bisher noch nicht ge⸗ ſchehen iſt, ſpäteſtens bis zum 31. März 1939 bei der für ihren Wohnort oder Aufenthaltsort zuſtändigen Kreispoli⸗ zeibehörde Antrag auf Erteilung der Aufenthaltserlaubnis zu ſtellen. Wird der Antrag rechtzeitig geſtellt, ſo gilt der weitere Aufenthalt im Reichsgebiet bis zur Entſcheidung über den Antrag als erlaubt. .—— Zuchthaus für einen Zuhälter. Die Große Strafkam⸗ mer verurteilte den bereits ſiebenmal vorbeſtraften 26jäh⸗ rigen Emil Gau aus Frankenthal wegen Zuhälterei zu ein⸗ einhalb Jahren Zuchthaus, abzüglich vier Wochen Anter⸗ ſuchungshaft. Der Angeklagte wurde ſchon früh ſtraffällig und entpuppte ſich als Hehler und Dieb. Der Arbeit ging er aus dem Wege. Durch drei Frauen ließ er ſich laufend durchſchnittlich dreimal wöchentlich 10 bis 20 Mark geben und außerdem noch größere Beträge für Sonderausgaben. Dem Beſchuldigten wurden Milderungsgründe verſagt. Vordringen der Seuche wieber aufgehalten. Seit dem 21. März iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden in einer Gemeinde neu und in vier Gemeinden aber⸗ mals wieder ausgebrochen. Dagegen iſt ſie in ſieben Gemein⸗ den erloſchen. Am 28. März waren daher im Lande Baden insgeſamt 47 Gemeinden verſeucht. Neu ausge⸗ brochen iſt die Seuche in folgenden Gemeinden: Landkreis Emmendingen: Hecklingen; Stadtkreis Karlsruhe: Durlach⸗ Aue; Landkreis Mannheim: Leutershauſen; Landkreis Müll⸗ heim Sulzburg; Landkreis Ueberlingen: Mühlhofen.— Er⸗ loſchen ſſt die Seuche in folgenden ſieben Gemeinden und Vororten: Landkreis Emmendingen: Köndringen; Landkreis Konſtanz: Reichenau; Landkreis Lörrach: Blanſingen; Land⸗ kreis Müllheim: Hügelsheim, Schliengen, Seefelden; Land⸗ kreis Tauberbiſchofsheim: Pülfringen. ausgelegt wurden zu Preiſen, die denen der minderen Ware gleichkamen, ſo würde der Nimbus in wenigen Monaten verlöſchen. Die Stammkunden würden tief ver⸗ ärgert ihr teuer eingekauftes Lager billig abſtoßen müſſen und die Firma A. Ch. Franke verfemen und verfluchen. Jobſt ſtöhnte auf. „Ich muß zum Vater! Das iſt ja Wahnſinn! Meine ehn Prozent ſind doch nichts gegen dieſe Preiskataſtrophel Rußerdem habe ich doch die anderen Marken b und nur der Umſtand, daß ich auch ein Franke bin, hat mir das Vertrauen verſchafft! Hatten doch auch viele Stamm⸗ kunden abgewehrt: Nein, wir bleiben bei den erprobten Frankeſchen Marken! Vater, du darffſt doch nicht unſere eigenen Marken auf den Markt werfen! Das iſt doch Selbſtvernichtung!“ Jobſt ranute im Kontor auf und ab und rang mit Entſchlüſſen. Dann ſtarrte er wieder den Brief des Kunden an, beugte ſich nieder, las Wort für Wort, Zeile für Zeile. Langſam ließ er ſich in den Stuhl gleiten und zwang ſich erneut zur Ruhe. 5 Was iſt denn eigentlich los? Dieſer Kunde tſt doch in der ganzen Brauche als Drücker und Schikaneur bekannt. Es iſt doch leicht möglich, ja, wahrſcheinlich, daß hier der Verſuch gemacht wurde, die Situation auszunutzen, die er, Jobſt, durch ſeine Unterbietung geſchaffen hatte] Scham ſtieg in ihm auf, aber er kämpfte hart gegen das Gefühl an. Irgendeinen Vorteil hatte er bieten müſſen. Er hatte es in anſtändigſter Weiſe getan: ſeine Kalkulation war nicht anders als die des Vaters. Er, Jobſt, hatte in Wahrheit viel weniger Speſen und Laſten. Wenn man es ſo beſah, war ſeine Verdienſtſpanne noch größer als die des Vaters. Das wußte dieſer doch ganz genau, da brauchte er noch nicht einmal den Bleiſtift in die Hand zu nehmen. Jobſt wurde ganz ruhig, ja, er mußte eigentlich über ſich ſelbſt lächeln. Der Vater ruinierte A. Ch. Frantes Da war es wohl eher möglich, daß die Waſſer des Tales bergauf zu fließen begannen. Er hörte Elſes flüchtigen Schritt auf dem Flur und ſchob den verhängnisvollen Brief in die Schreibtiſch⸗ ſchublade. Funke kam ſtampfend hinterher. Elſes warme Stimme klang auf. J e 2 F 1 2 1 Ur Ogtern: Rrümpfe! EEC!!! 7777777 2 j f A-Trägerschürzen Mädchen- u. Knabenschürzen -Strü Damen-Strümpfe Damen-Träg ö 5 ee 5 1 0. 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Stärker als aller Druck und alle Not waren doch der Glaube und die Treue der deutſchen Menſchen dort oben. Es lohnt ſich, nach den Stunden der Heimkehrfreude einmal das wiedergekehrte Memelland anzuſchauen, ſein Land und ſeine Leute und ſeine Schickſale. Als im Januar 1920 das Memelgebiet in einer Aus⸗ dehnung von rund 3000 Quadratkilometern mit rund 150 000 zu 90 v. H. deutſch ſprechenden Menſchen durch das Verſailler Diktat vom deutſchen Mutterlande ohne Befragung der Bevölkerung losgeriſſen und ſpäter dem neu geſchaffenen litauiſchen Staatsweſen überlaſſen wurde, da begann für dieſes unglückliche Land trotz der ihm ver⸗ ſprochenen„Autonomie“ ein Leidensweg ohnegleichen, wie wir es ja alle miterlebt haben. Es lag das auch an der Lage dieſes Landſtriches. Dieſes alte Kampfland deutſcher Ritter dort oben iſt ja ſeit altersher die Brücke zwiſchen dem Oſten und dem Weſten und hat darum auch ſeine beſonderen Schickſale gehabt, die zu verfolgen ſich gewiß einmal lohnt. Memel, die alte Hauptſtadt des Landes, iſt die älteſte deutſche Städtegründung dort oben. Denn ſchon im Jahre 1253 baute der Deutſche Ritterorden zum Schutze gegen die heidniſchen Szameiten und als Brückenpfeiler zur Ver⸗ bindung mit Livland die Burg Memel, vielleicht ſo ge⸗ nannt, weil damals das Kuriſche Haff, an dem die Stadt liegt, als die Ausmündung des Memelſtromes angeſehen wurde. Noch heute iſt Memel mit ſeinen rund 60 000 Ein⸗ wohnern trotz aller verſuchten Litauiſierung eine deutſche Stadt. Denn die deutſche Kultur iſt die Kultur jenes Landes. Eine andere Kultur hat es dort nie gegeben und wird es auch nicht geben. Es gibt kein anderes geiſtiges Leben als die deutſche Kultur. Hier ſangen Simon Dach und Max von Schenkendorff ihre Lieder, hier wirkten Richard Wagner und Gottfried Herder, und aus neuerer Zeit iſt als Dichter Hermann Sudermann berühmt ge⸗ worden, der aus Heydekrug ſtammte. Die neue litauiſche Kultur dagegen hat dem Lande trotz aller Bemühungen nichts, aber auch gar nichts geben können. Wohl ſind die Litauer ein intelligentes Volk, ihre alte, ſchwer zu erlernende Sprache und ihre ſchönen, oft tief empfundenen alten Volkslieder, die„Dainos“, be⸗ weiſen das; aber ihre Kultur hat ſich der weſtlichen Kultur entfremdet und nicht mit der Zeit Schritt halten können. So iſt denn auch in den faſt zwanzig Jahren der Verbun⸗ denheit mit Litauen keinerlei gegenſeitige Annäherung oder gar Förderung erfolgt, im Gegenteil, man ſtand ſich zuletzt fremder und unverſtandener gegenüber denn je. Man konnte nicht einmal ſagen, daß es bloß immer böfſer Wille geweſen ſei, es war vielmehr der zu große Unter⸗ ſchied der beiden Kulturen. Es iſt die Grenzſcheide zwi⸗ ſchen Weſten und Oſten, zwiſchen Europa und Aſien, wie man damals ſchon, leider zu ſpät, einſah. Dazu kam noch die Verſchiedenheit der Menſchen, die dort wohnen. Wollten doch ſelbſt die memelländiſchen Litauer, die immer an der deutſchen Kultur teilgehabt und ſich ſelbſt viel mehr als Deutſche fühlen gelernt hatten, von ihren großlitauiſchen Vettern nichts wiſſen. Denn ſie wußten ſich von jenen getrennt einmal durch die weſent⸗ lich verſchiedene Sprache, die ſie redeten, beſonders aber durch das Glaubensbekenntnis. Das und noch manches andere trennt ſie ſo ſtark voneinander, daß die memel⸗ ländiſchen Litauer ſtets einmütig bei den Wahlen mit berwältigender Mehrheit für die Deutſchen geſtimmt, auch ihre Kinder lieber in die deutſchen Schulen geſchickt haben Die ſtärkere deutſche Kultur war ihnen in Fleiſch und Blut übergegangen, ſo daß ſie nicht mehr von ihr laſſen konnten noch wollten. So ist es denn mit innerer Notwendigkeit dahin ge⸗ kommen, daß die deutſche Kultur und das deutſche Volks⸗ um dem Litauertum auf die Dauer überlegen geblieben ind in ihrer Unbeugſamkeit. Denn wahres Volkstum iſt doch ſtärker als künſtlich aufgerichtete Grenzpfähle. Die geſchichtliche Entwicklung in der letzten Zeit hat es deut⸗ lich gezeigt, daß man ein kulturell hochſtehendes Volkstum nicht auf die Dauer zwingen kann, ein fremdes Volkstum anzunehmen. Es war eine Tat der Klugheit von Litauen, auf die weitere Zwingherrſchaft zu verzichten und das Aufnahme: Mauritius— M. —— 1* Memelland freizugeben. Nur ſo kann ein böſer Fehler wiedergutgemacht werden. 5 Man muß auch die Menſchen dort oben kennen, um zu verſtehen, daß auch ſo viele Jahre bitterſter Not ſie nicht haben beugen und keine noch ſo harte Drangſalie⸗ rung, Verfolgung und Einkerkerung ſie zum Nachgeben hätten bewegen können. Wenn man ſie ſieht, dieſe ſtillen, eckigen und kantigen Menſchen mit den Sorgen⸗ und Sonnenrunzeln auf der Stirn, die Sorge und Not, Sonne und Sturm ihnen ins Angeſicht gezeichnet haben, dann merkt man es ihnen an: die tragen hundertfältige Laſt ſeit alten Zeiten! Das tückiſche Haff zerriß unzählige Male ihre Netze, die wütende See verſchlang ihre Brüder, ſie aber tragen unter den harten Stirnen helle, blaue Augen mit leuchtenden Sternen! Urwüchſiges Menſchen⸗ tum, wie die Natur, die ſie umgibt. Ja, dieſe Natur dort oben! Es iſt nur ein verhält⸗ nismäßig kleines Stückchen Erde, aber es iſt ein ganz wunderbares Land. Begrenzt vom uralten Memelſtrom und dem Kuriſchen Haff, umſäumt von den Sanddünen der Nehrung und den grünen Wogen der Oftſee, durch⸗ rauſcht von alten Wäldern, belebt mit wogenden Saatfeldern und großen Viehherden, die zu den ſchmucken Dörfern und Gehöften gehören. Ein fruchtbares Land, das ſeine Bewohner wohl nährt und darüber hinaus. Unvergleichlich ſchön und voll ſeltenem Reiz iſt die Natur beſonders an der Haff⸗ und Seeküſte. Weit und lang hingeſtreckt an der Verbindung zwiſchen Haff und See liegt die Stadt Memel mit ihrem vieltürmigen Stadt⸗ bild an der Küſte. Unvergleichlich ſchön iſt hier die ſeltene Verbindung von Fluß, Haff, See, Wald und Dünen. Darum lockt dieſer einzig ſchöne Erdenwinkel immer wie⸗ der Gäſte von überall her zu ſich. Wenn in den Bädern drüben auf der Nehrung die See unermüdlich ihre grünen Wellen an den ſchneeweißen Strand rollt und der alte Kiefernwald ſeinen herben Duft ausſtrömt, wenn bei einem nordiſch klaren Himmel und leuchtenden Sonnen⸗ ſchein ein buntes, bewegtes Badeleben weithin den end⸗ loſen Strand bevölkert, wenn am Abend die Sonne glut⸗ rot ins Mer ſinkt und drüben auf der Stadtſeite die Lich⸗ ter aufflammen und ſich in tauſend Reflexen im Waſſer ſpiegeln, dann erlebt man immer wieder die Eigenartig⸗ keit dieſer Natur. Wenn über den Sanddünen der Neh⸗ rung die Sonne heiß flimmert, wie über den Schneefirnen der Hochgebirge— ein Strich Sand, verloren in einer grandioſen Einſamkeit—, wenn über dem uralten Kiefern⸗ hochwald von Schwarzort mit ſeinen tiefen Schluchten und ſtillen Gründen der Fiſchadler ſeine einſamen Kreiſe zieht, wenn von den ſtillen Rehbergen der Blick über die weiten Wipfel und Höhen ſchweift, dann redet hier die Stimme der Natur noch ſo unverfälſcht und ſo unge⸗ brochen, wie eine liebe, treue Heimatſtimme eben nur reden kann. Und man fühlt es auf Schritt und Tritt: dies Land war deutſch und iſt deutſch geblieben und wird es nun auch für immer bleiben! Die Natur und die Men⸗ ſchen und ihre Schickſale reden die Sprache, darinnen ſie geboren ſind, die Sprache der deutſchen Heimat, die ſie nun wiedergefunden haben, weil ſie ſie niemals— auch in der bitterſten Not nicht— verlaſſen haben. So möge denn dem Memellande von einem gütigen Schickſal ein neues, glückliches Leben beſchieden ſein im großen deutſchen Heimatreich. Micgnardt. Joſef, der Wuderer kErjühlung von Otto Boris Es dämmerte in dem Garten. Vor der Veranda des Forſthauſes lag auf einer Schleife der„Geweihte“, ein ungerader„Zwölfer“ mit kapitalen Stangen. Drei Tage hatten wir ihm auf dem Wechſel gelegen. Aber ein Feiſt⸗ hirſch iſt ein geriſſener Burſche. In ſchützenden Dickungen hat er das Schwinden des Büchſenlichtes abgewartet, und nur da und dort gab der Verbiß eines ſchmackhaften Pilzes oder Laubverſchnitt Kunde von ſeiner Anweſenheit. Zudem nahm er bei dem geringſten Verdacht Platzwechſel vor, und es hatte viel Mühe gekoſtet, ſeine friſchen Pfade aufs neue auszu— machen. Ohne den alten, hinkenden Joſef wäre das wohl kaum ſo ſchnell gegangen. Obwohl wir ihm alſo einigermaßen zu Dank ver— pflichtet waren, grauſte mir vor dem ſchieläugigen, ſchlei— chenden Menſchen. Jetzt, da ich mit dem Oberförſter auf der Veranda bei einem guten Tropfen ſaß, machte ich diesbezügliche Bemerkungen, und da erzählte uns der Alte mit einem Blick auf den geheimnisvoll dunklen Wald einiges von ihm. „Ich war noch verhältnismäßig jung, als ich dieſe Stelle hier antrat. Die Wilddieberei trieb mein hitziges Blut in die Schläfen, ſo daß ich manche liebe Nacht im Walde verbrachte. Die Förſter wurden von meinem Dienſteifer ange- ſteckt. Es ſchien daher nicht recht geraten zu ſein, unbefugt auf Wild den Finger krumm zu machen oder Schlingen zu legen. Und dennoch! Bald fand ich eifrig wimmelnde Schweiß⸗ fliegen über einem Mooskamp, die mir verrieten, daß das Geſcheide eines Haſen darunter lag, bald ſtellte mein Dackel an anderer Stelle den Schweiß eines geſtreckten Bockes feſt. Hinten im Moor ging gewiß der Deibel ſelbſt um und dezimierte die Sauen. Zum Schluß ſetzte ſich bei mir die Auffaſſung feſt, ich hätte es mit einer weitver⸗ jweigten und gutorganiſierten Bande zu tun. Ueber⸗ raſchende Hausſuchungen ergaben nichts, und ich befand mich in einem Zuſtande, wo ich mich mit einem Wolfe hätte herumbeißen mögen. Eines Tages ſtieß ich auf eine Fährte, die ſich dem Wechſel eines Hirſches angeheftet hatte und unbedingt einem Wilderer gehören mußte. Ich ſtellte den Drilling zuf Kugel; denn ich war durch den fortgeſetzten frechen Wildfrevel bereits ſo in Hitze geraten, daß ich ohne viel Beſinnen daraufzu gefunkt hätte. Ich hätte mich prügeln mögen, daß ich weder Männe noch Tell an der Leine hatte. Die Stille ringsum lag wie ein Grauen über dem Wald. Vor mir war friſch durchforſteter Hochwald. Auf gut zchtzig Gänge hätte man einen pirſchenden Menſchen ſich⸗ en können. Alſo machte ich eiliger voran.„Flinte weg!“ brüllte es da hinter mir. Einen Augenblick wohl zögerte ch, dann ließ ich die Waffe fallen; natürlich ohne einen Verſuch, mich umzudrehen; denn der Anruf war ſo wild ind entſchloſſen, daß ich nicht zweifelte, der Kerl würde ihne weitere Gewiſſensbiſſe ſofort auf mich Dampf machen. Ein Rauſchen hinter mir in der niederen Dickung, ein knacken von Aeſten, und fort war der Bandit. Wutſchnaubend rannte ich nach Hauſe: Tell her! Der Bendarm aus dem Dorfe mußte mit Karabiner und Poli⸗ eihund ran. Einige Zeit folgten wir der Fährte. Dann ingen die Köter gräßlich an zu nieſen, dann war es auch zu Ende. Am nächſten Morgen kriegte ich von unbekannter, un⸗ geübter Hand ein Warnungsſchreiben. Das Unglück wollte, daß es meiner Frau in die Hände fiel. Nun hatte ich die Angſt nicht allein im Walde, wo mir aus jedem Buſch, hinter jedem Baum Mörderaugen nachſtarren konnten, vo mich die Dunkelheit unter den dichten Tannen wie die Finſternis des Grabes angähnte, wo jedes Häher⸗ gezänk ſich in Warnungsſchreie verwandelte, ſondern ich hatte ſte nun auch im Hauſe. Da war ſie bleich, hatte rote, berweinte Augen und ging ſtill um mich herum. Obwohl mein junges Weibchen bunte Sommerkleider trug, benahm ſie ſich doch wie in ſtrengſter Trauer. Dem Zuſtand mußte ein Ende gemacht werden, wenn wir beide nicht dem Spuk erliegen ſollten. Eines Tages jagte mich der Knall einer Flinte hoch. Ich hetzte darauf— zu und begegnete dem ſchielenden Joſef. Er hatte einen korb am Arm, als ob er Pilze ſuchte. Den Knall wollte er auch gehört haben. Er mußte auf ſeiner Fährte zurück, fand ſie aber anſcheinend nicht. Sein tückiſcher, lauernder Blick ſagte mir alles. Seine Flinte fand ich nicht. Wie der Kerl ſie beiſeite gebracht hat, iſt mir noch heute ſchleierhaft. Schon überlegte ich, ob ich dem Halunken nicht mit dem Jagdſtock die Rippen meſſen ſollte, da ſtießen wir auf ſeinen Bruder. Der Be⸗ grüßungsblick der beiden verhieß nichts Gutes, Ich benutzte die erſtbeſte Gelegenheit, um dieſe Geſellſchaft loszuwerden. Einen Anhaltspunkt hatte ich nun doch. Jetzt hieß es, den Lumpen ſcharf auf den Wechſel paſſen. So lam die Feiſtzeit. Auf der Abſchußliſte ſtanden zwei„Geweihte“, die beide nicht in die Brunft ſollten. Der eine war ein ungerader Sechzehner. Er hat mir chwere Stunden bereitet. Ich bin ihm, weiß Gott, beinahe urch mein ganzes Revier gefolgt und— immer, wenn ich ihn feſtzuhaben glaubte, mußte ich in der Nähe Spuren eines Kerls finden, der ihn flüchtig gemacht hatte. Mein Konkurrent war anſcheinend ebenſo paſſtoniert wie ich. Dieſe doppelte Jagd auf Wild und Wilderer zerrte derart an meinen Nerven, daß ich oft ſchreiend aus dem Schlaf fuhr, Meine Frau hatte Angſt, mich allein in den Wald gehen zu laſſen. Sie ſchickte nach einem alten, erfahrenen Förſter. Hinterher geſtand ſie freimütig, daß ſie zu jener eit an meinem Werſtande gezweifelt hätte. Frühpirſch, Abends vorher hatten wir den Hirſch in elner großen, dichten Kieſernſchonung beſtätigt, Sein Wech⸗ ſel war ſo beſtimmt, daß wir uns mit der größten Sicher- heit anſetzten. Den Platz vor uns konnten wir leicht über⸗ ſehen, Es war eine Wieſe mit viel Weißklee, die ſich wei⸗ terhin in einem Torfbruch verlor. Hinter der Dickung zog ſich mooſiger Hochwald 1 einen Hügel zu. Wenn der Hirſch nicht von allen Heiligen verlaſſen war, mußte er um Aeſen auf den Klee heraustreten. Heilige Morgen— frühe, erſter Vogelſang, das Erwachen des Lebens rings- um im grünen Reich. Weſſen Seele atmet da nicht frei und glücklich! Da zerriß ein Schuß die Stille, Ihm 1 5 ein grau⸗ liger Schrei. Der Förſter rannte ſchon hinz ich hinterdrein. er dunkle Punkt im eben Johnus Humoreske von Ferdinand Kögl Aus einem der alten Häuſer in der York⸗Straße im Adelphi-Viertel kommt ein hübſcher, elegant gekleideter Mann. Er überquert die York⸗Straße und ſtreift, während ſeine Lippen ſich zu einem ſpöttiſchen Lächeln verziehen, beinahe den Verkehrspoliziſten Der Verkehrspoliziſt zieht ſeine Stirne nachdenklich in Falten. Das iſt doch der witzige Johny, der noch geſtern abends in zerlumpten Kleidern vor dem Lurion die Autos bewachte, fällt es ihm plötzlich ein.„Hallo,“ verſtändigt er wenige Minuten ſpäter die Zentrale,„beguckt euch den langen Johny. Der Mann ſcheint etwas auf dem Ge⸗ wiſſen zu haben. Eben iſt er an mir wie ein Bräutigam der Greta Garbo vorüberſtolziert.“ Abends ſaß Johny im Frack und weißer Binde in einer Loge, trank guten Wein und rauchte die erſten ſelbſt⸗ gekauften Zigaretten. Als er einer ſchönen Tänzerin begei⸗ ſtert Beifall klatſchte, klopfte ein Geheimer auf ſeine Schul⸗ ter und flüſterte ihm ins Ohr:„Johny, wollen Sie nicht mal Ihr Gewiſſen erleichtern und mit mir kommen?“ „Nee,“ antwortete Johny ſeelenruhig.„Mein Gewiſ⸗ ſen verträgt allerhand, und wenn Sie etwas von mir wol⸗ len, Inſpektor, dann kommen Sie— warten Sie, in vier Tagen bin ich mit dem Ueberſiedeln fertig— nun, dann kommen Sie in einer Woche in meine neue Wohnung. Sie werden ſich wundern.“ Der Geheimpoliziſt tat tatſächlich überraſcht, als er eine Woche ſpäter in der Wohnung Mr. Johny Bolds erſchien. Johny empfing ihn in einem prachtvoll eingerich⸗ teten Herrenzimmer und führte ſeinen Gaſt durch eine Flucht von reich ausgeſtatteten Räumen. „Sie können mir gewiß nicht die abgebrauchte Phraſe erzählen, daß Sie ſich das Geld mit Ihrem Gewerbe„ver⸗ dient haben!“ begann der Inſpektor.„Nee,“ meinte Johny lächelnd,„mach ich nicht!“ „Wo haben Sie denn plötzlich Ihren Reichtum her? Erbſchaft haben Sie keine gemacht. Darüber ſind wir in⸗ formiert. Ein bißchen gearbeitet...?“ „Hören Sie zu, Inſpektor,“ antwortete Johny lächelnd. „Ich gebe Ihnen, der Behörde und dem Steueramt be— kannt, daß ich ſechshunderttauſend Dollar beſitze und mir das Leben entſprechend einrichte. Wo ich das Geld herhabe, ſage ich niemandem. So, und nun trinken Sie einen Schnaps mit mir, und ich hoffe, wir ſehen uns nur mehr gelegentlich.“ Zeichnung: Lüdtke— M. „Nee,“ meinte John, ſeine Frau treuherzig anblickend, Nee, ich bin ſchon dafür, daß wir voreinander kleine Geheimniſſe haben.“ In den nächſten Wochen war Johny Bold nicht nur ein kriminaliſtiſches Rätſel, ſondern auch eine Sehens⸗ würdigkeit in der New⸗Norker Geſellſchaft. Seine Manie⸗ ren, ſeine Liebenswürdigkeit, ſein Witz und ſeine geradezu tonangebende Kleidung übten einen großen Zauber aus, ſo daß der dunkle Punkt in ſeiner jüngſten Vergangenheil nur mehr wie ein Börſencoup eines Bankgewaltigen oder eine Oeltransaktion Rockefellers gewertet wurde. Die ſchö⸗ nen Frauen verglichen ihn mit dem eleganteſten Mann Englands, und eine von ihnen machte ihn ſogar zum Prinzen von New Pork. Miß Lien Cavenay ſaß nach einem Maskenfeſt, bel dem ſie den Prinzen von New York bewundert hatte, friſch wie ein frühgereifter Apfel ihrem Vater John Ca⸗ venay gegenüber. Ihr rotes Haar brannte in der Nach— mittagsſonne, die blauen Augen ſtrahlten unergründlich, und ihre ſchönen und vollen Lippen waren keck vorge⸗ ſchoben.„Er heißt auch John,“ begann ſie, wie im Traum ſprechend. „Wer?“ fragte Mr. Cavenay, dem der Bau von acht Wolkenkratzern über eine Million Dollar Reingewinn ein⸗ getragen hatte. „Man nennt ihn Prinz von New Pork. Aber ich bin dagegen. Ich habe mich geſtern geradezu aufgeregt, weil meine Freundin ihn nicht John Bold nennen will. Er iſt ſo ſympathiſch. Ich werde bald Frau Bold heißen.“ Das war Mr. Cavenay aber doch zu viel. Er erhob ſich, ſtrich zärtlich über das rote Haar ſeiner Tochter und wagte einzuwenden:„Es iſt doch— ſo weit ich infor⸗ miert bin— ein 1 „O pfui!“ unterbrach Lien ihren Vater, der glücklich war, das Wort Gangſter nicht ausgeſprochen zu haben. Dann ſprang ſie auf, ihre ſchlanke Geſtalt ſtreckte ſich und tkrippelte ein wenig aufgeregt um den alten Herrn herum. „Genau ſo wie du Wolkenkratzer zu bauen verſtehſt, baut John kühne Träume in die Frauenherzen,“ belehrte ſie ihren Vater.„Das iſt doch etwas! Und er heißt John, ſo wie du! Das müßte dich doch rühren!“ Mr. Cavenay war alſo wunſchgemäß tagelang ge⸗ rührt. Lien beauftragte indeſſen zwei Detektive, eine Zu⸗ ſammenkunft mit Johny zu arrangieren. Die Geſchichte klappte. Lien hatte in der Carnegie-Hall Sitz Nummer 4, Johny Nummer 13. Ein Meiſter geigte, und Lien träumte, John bewunderte ihren Traum Während des Konzerts wurde dem Meiſter ſeine Geige geſtohlen. Aber das war eine andere Geſchichte. Der Diebſtahl gab Johny Veran⸗ laſſung, mit einigen witzigen Bemerkungen über die Gang⸗ ſter die Bekanntſchaft mit ſeiner ſchönen Nachbarin ein⸗ zuleiten. Einige Minuten ſpäter war Lien von ſeiner be⸗ zaubernden Art derart begeiſtert, daß ſie es als ein Ver⸗ brechen empfand, Johny nicht ſchon früher erobert zu haben. Er durfte ſie zum Wagen begleiten, durfte ihr ſeine vollendeten Manieren zeigen, durfte ſich in den nächſten Tagen noch ein paar andere Dinge erlauben, und vier Wochen ſpäter lieferte der Prinz von New York mit dem dunklen Punkt in ſeiner Vergangenheit den New⸗Yorkern eine Senſation, er heiratete die rote Lien Cavenay! Der alte Cavenay ſtiftete eine halbe Million Mitgift, obwohl er ſeinen Schwiegerſohn am liebſten mit einem Laſſo auf die höchſte Spitze eines Wolkenkratzers gezogen hätte. Sein einziger Troſt war, daß er die Mitgift vom beſten Rechtsanwalt, der zu finden war, hatte verklauſu⸗ lieren laſſen. Bei einer eventuellen Scheidung hatte Lien nicht nur die Mitgift, ſondern auch 50 Prozent des Ver⸗ mögens ihres Gatten zu erhalten. Die Ehe war anfangs ſehr glücklich. Johny war ein rührend liebevoller Gatte. Lien durchſtöberte alle Wörter⸗ bücher, um täglich ſchönere Wörter für Johnys Vorzüge zu finden. Dann aber forderte der dunkle Punkt ſeine Rechte. „Johny,“ ſagte die immer mehr aufblühende Frau, „Johny, wir lieben uns, wir haben keine Geheimniſſ voreinander, jetzt mußt du mir einmal ſagen, wo haſt du dein Geld hergenommen, und welche Bewandtnis hat ez mit dem dunklen Punkt.“ „Nee,“ meinte Johny, ſeine Frau mit den hellblauen Augen treuherzig anblickend.„Nee, ich bin ſchon dafl 5 wir voreinander kleine Geheimniſſe haben. Das if pikant.“ „Du machſt mich unglücklich, Johny, ja, wahrhaftig unglücklich. Sieh mir in die Augen! Sie werden bald weinen.“ Johny küßte die Augen, aber damit war der dunkle Punkt nicht ausradiert. Lien wurde immer energiſcher. Johny hingegen begann, die Neugierde ſeiner Frau zu quälen. Es kam zu ſchweren Auseinanderſetzungen, die Liebe zog ſich zurück, und nach ſechsmonatiger Ehe be⸗ klagte Frau Bold ſich vor dem Scheidungsrichter über ihren Gatten. Die Ehe wurde geſchieden, die Mitgift fiel an die leid⸗ gequälte Frau zurück, außerdem bekam ſie 50 Prozent von Johnys Vermögen. Der dunkle Punkt in Johnys Leber war zum drittenmal ſo aktuell wie nie. Zwei Monate ſpäter verhalf Miſter Zeiz ganz Nen Nork zu einer neuen Senſation. Miſter Zeiz wal Makler Er verklagte John Bold, weil dieſer mit den Zinſen und der vereinbarten Rate im Rückſtand geblieben war. Der Richter war neugierig und wollte wiſſen, wann 5 wozu der Kläger Miſter Bold ſoviel Geld gegeben atte. „O“, ſagte der Makler,„ich habe damals John Bold elegant angezogen und ausſtafftert. Er war ein hübſchel Junge. Er ſollte heiraten und mir dann das inveſtiert⸗ Kapital zurückzahlen. Es war ein gutes Geſchäft, bis John ſich in die verfluchte Scheidung einließ. Ich habe noch 62 000 Dollar von ihm zu bekommen.“ Johnys geſchiedene Frau hielt ſich zur Zeit der Ge⸗ richtsverhandlung in Florida auf. Der Richter hatte dit Verhandlung noch nicht abgeſchloſſen, als Johny eine De⸗ peſche erhielt, in der ſeine geſchiedene Frau anfragte, ol die Klage ſich auf den dunklen Punkt beziehe.„Ja!“ funkte Johny zurück. „Liebſter“, entgegneten die Funken aus Florida,„du haſt zwar einen furchtbaren, aber dafür ſchönen Charakter, Ich liebe deinen dunklen Punkt mehr als dich. Ich bezahlt die 62 000 Dollar, gib dem Makler einen Tritt und eile zu deiner Lien nach Florida. Johny war gerührt. Er eilte Wir fanden zwei Menſchen am Boden. Der eine war Joſef. Er hielt ſeinen Bruder im Arm, der wie raſend mit Hän— den und Füßen um ſich ſchlug und brüllte, brüllte. Er war maskiert, er hätte Joſef den Hirſch vor das Rohr drücken 15 und ſeine Sache ſo gut gemacht, daß ihn der andere ür das heraustretende ild angeſehen und angefunkf hatte, Das Geſchoß hatte ihm beide Augen durchſchlagen, Er ſtarb im Krankenhaus. Nach Jahren kam ein verlumpter Kerl zu mir auf den Hof und bat um Arbeit. Man hatte ihn nirgends haben wollen, weil er aus dem Zuchthaus entlaſſen war. Es war Joſef. Ich nahm ihn auf und habe es nicht zu be⸗ reuen. Die beſten Dienſte aber leiſtet er beim Ausmachen des Wildes. Da iſt er beſſer als mancher Leithund. Eine Waffe rührt er nicht mehr an. Der Waidmann ſchwieg. Schlurrende Schritte kamen um die Hausecke. Joſef trat an den Hirſch. Er ſtrich 170 liebkoſend über das Geweih, kraulte in dem dichten 5 kenhaar und zitterte dabei am ganzen Körper wie ein Kranker. Jetzt ſah er auf und entdeckte uns. Sofort Fare eine gleichgültige Haltung an und entfernte ſich— ſtärke hinkend, als er es nötig hatte. 80 ** 8 7 eee eee. horge⸗ raum Macht iein⸗ h bin weil l. Ex 19 erhob 55 und infor⸗ ücklich jJaben. ) und erum. baut te ſie John, 9 ge⸗ e Zu⸗ chichte er 14, umte, izerts s war zeran⸗ Zang⸗ mein⸗ er be⸗ Ver⸗ rt zu ſeine ichſten vier t dem orkern 1 itgift, einem zogen vom lauſu⸗ Lien Ver⸗ ir ein örter⸗ züge ſeine Frau, nniſſt aſt du at es lauen dafl a8 ift aftig bald unkle cher. u zu „die be⸗ üben leid⸗ von eber Nem akler, und van jeben Bold ſchel 3 John noch Ge⸗ e dit De⸗ e, ob unkte „du ikter, zahlt eile chen Eine men ihm Nak⸗ ein n er irker Copyright by (19. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapi Erſt als Frank ihr verſichert, die Telegramme des alten Firmen Sidney Jeffrey und Houſton Grant auf die Erfüllung des Vertrages verzichtet hätten, ſoweit es ſich um die Ehe von Frank und handele, kann Angelika wieder lächeln. Er erzählt ihr von Wenn ſein Vater Dorrit Grant heiratet, wäre alles in beſter Ordnung. Angelika glaubt nicht, daß der Plan Franks Wirklichkeit wird, aber ſie iſt wunſchlos glück⸗ lich. Sie ſagt, daß ſie ihn liebt und Vertrauen zu ihm hat. Angelika und Frank fahren gemeinſam nach Gallatin. Sidney Jeffrey drängt ungeduldig darauf, Angelika Heffner zu ſehen. Er hat großartige Vorbereitungen getroffen. In dem Augen⸗ blick, da ſie eintrifft, ſoll das Haus in hellem Licht erſtrahlen. Sie ſoll erkennen, daß ſie zwar mit großer Gaſtlichkeit emp⸗ aber nicht das Recht hat, den Frieden des Für den alten Jeffrey bleibt das Geſetz Angelika Heffner ſoll Jeffrey bedeuteten, ſeinem neuen Plan. fangen wird, Hauſes zu ſtören. beſtehen: Frank heiratet Dorrit Grant. A„ Heffner auf die Probe geſtellt werden, und er hofft, daß ſie die Probe nicht beſteht. Als ſie jedoch das Haus betritt, iſt er überraſcht. Der ganze Zauber des Jeffreyſchen Prunkes übt keinen Ein⸗ Sie ſcheint ſich nicht als Bittſtellerin zu Sidney Jeffrey heißt ſie herzlich willkommen. fluß auf ſie aus. fühlen. Ihre Hände ruhen ineinander. Ihre Augen treffen ſich. Angelika weiß nicht, ob ihre Hand Sekunden oder Minuten in Sidney Jeffreys Hand liegt. Sie hat die Empfindung, als ſtröme ihr das Blut aus Puls, genau wie damals bei der erſten Begegnung in der Lambrechtſchen Klinik ſeine Stimme ſie berührt hat. Und Jetzt müßte er doch an ihrer Seite Frank iſt meilenfern. ſein. Sie fühlt ſich von ins Haus geführt. Die weißgoldenen Wände zu würden ihre Füße unter davongetragen. aeg Sidney Jeffrey macht nun halt. und fordert ihren Blick. licht mit ſeiner unbarmherzigen Helle. „„Sie haben eine anſt lika“, ſagt Sidney Jeffrey, als ob liche Anweiſung gäbe. Er gibt ihr zum zweiten Male die Hand. lich kommt Frank in langen Sätzen über die Terraſſe ge⸗ ſprungen. „Natürlich war die ſchuldigung. erkannt?“ „O ja, ich Stimme. „Nun, wie findeſt du Angelika an. „Dieſe indiskrete Frage kann erſt nach Ablauf einer Prüfungsfriſt zugelaſſen werden“, enthebt Sidney ſie einer Antwort. „Du biſt blaß“, ſorgt Frank ſich um ſie. genügenden „Iſt das nach ſolche neh ab. Er läßt die Hausdame kommen. Sie möchte Fräulein Heffner die Zimmer zeigen. In einer halben Stunde wird man ſich zum Eſſen im Speiſeſaal treffen. nun neben der Hausdame die breite Treppe der Halle hin⸗ Aufſteigen. Sidney bleibt wie gebannt auf dem Fleck ſtehen. „Na, wie findeſt du ſie?“ geduld vor. Sidney Jeffrey wartet mit ſeiner Antwort, bis An⸗ Baluftrade verlaſſen hat. Grundlagen des Kampfes gegen die mit Angelika zwar andere geworden gelika die gedacht hat; da das Ziel den erſten Stein ſeines Kampfſpieles um Angelika Heffner mit kühler Ueberlegenheit. „Wie ich ſie finde? Nun, ich glaube, ſie iſt eine Frau, die ungewöhnlich hohe Anſprüche an dich zu ſtellen berech⸗ tigt iſt, mein Junge!“ Bei hohen Anſprüchen denkt Frank an Finanzen. ſie beſtimmt nicht tun“, begehrt er lachend auf.„In Deutſchland kennt man wohl einen großen Stil, aber keine Verſchwendung. Wir werden ja drüben leben.“ „Das wird N „Jedenfalls macht ſie den Eindruck einer Frau von Format.“ Sidney reicht ſeinem „Du mußt dich umziehen.“ 5 ſagen eigentlich die Grants dazu?“ ſtößt Frank Er errötet und macht bei dieſer läſtigen Frage ein „Was hervor. himmelheiteres Geſicht. „Die Grants? Unterrichtet?“ zu beſuchen. teiliges geſchrieben?“ ſehen. Sidney ſagt das Gegenteil von dem, Ligentlich bei der Sache denkt: N Einen beſonderen Anlaß hatteſt du wohl wirklich nicht. Gut, Frank! Das alles will nun mit Takt und Vor⸗ ſein. Wir ſprechen nachher beim Eſſen dar⸗ er. Fräulein Heffner muß ja unterrichtet ſein, wie wir aß gemeinſam aus deiner Patſche herausreden. Nicht 2 ſicht angefaßt „Natürlich“, ſtottert wieder von Patſchen die eine verdammt unbehagliche Geſchichte. gehofft, in ein beendetes Gefecht mit den Grants zu kom⸗ men. Jetzt ſoll der ganze Grant erſt losgehen! Er Ich war i 3 ikkſprache mit daß die Er ſchüttelt ſeinem Vater die Hände. „Habt ihr euch nach denke“, erwidert Sidney Jeffrey mit ſpröder Haſt du die Grants von eurer Ankunft „Nein. Ich nicht. Ich denke immer du?“ „„Ich habe Houſton William Grant mitgeteilt, daß du Fräulein Heffner auf meinen Wunſch eingeladen haſt, uns Uns, Frank! Haſt du Dorrit nichts Gegen⸗ „Nein, dazu habe ich keinen beſonderen Anlaß ge⸗ im Glauben, daß du deine Einwilligung Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. tel wurde erzählt: geöffnetem Sidney Jeffrey über die Terraſſe grellſtrahlende Halle öffnet ihre grenzenloſen Weiten. Ihr iſt, als ihr von reißenden Strömen Er ſtellt ſich vor ſie Ueber ihr ſchwebt das Kronen⸗ trengende Reiſe hinter ſich, Ange⸗ er ihr eine freundſchaft⸗ Jetzt end⸗ Düſe verölt“, ſagt er als Ent⸗ den drei Jahren noch wieder⸗ unſern alten Herrn?“ lacht Frank Reiſe ein Wunder?“ wehrt Sid⸗ Angelika muß preſcht Frank in ſtolzer Un⸗ Er überlegt, daß die Verbindung Franks ſind, als er ſie ſich aber das gleiche bleibt, zieht er Sohn die Hand: was er ſich rank betreten. Jetzt iſt ſchon ede, in die er geraten iſt. Das Frank hatte widerliche Salat mit dem alten knörgelt: Dorrit EO ο HA E, KEN Sidney Jeffrey faßt noch etwas feſter zu: „Und ich war der Meinung, daß etwas rückgängig zu machen gehabt hätteſt.“ „Rückgängig? Wieſo?“ „Die Schlußfolgerungen aus deinem Verhalten Dorri gegenüber.“ „Ich habe mich doch ganz neutral verhalten.“ „Im Wintergarten auch?“ „Aber das iſt doch nur „Du haſt ſie geküßt.“ „Na, ja. Habe ich. küßt. So nebenher!“ lich als heimliche Verlobung.“ „Dann müſſen wir uns eben heimlich entloben.“ Wäre ich Rindvieh Berlin geblieben, denkt Frank ſtöhnend. überlegt eine Weile. Sein Sohn beſitzt heimliche Bräute. Eine von ihnen wird er ſen. Welche Braut es aus freien Stücken tun. Angelika Heffner zu heiraten, dreien.“ Frank greift aufatmend nach der Möglichkeit eines Hinausſchiebens der Auseinanderſetzung mit den Grants. Inzwiſchen kann er vielleicht mit gutem Wind wieder aus Gallatin entwetzen! „Vorläufig? Wie lange iſt das?“ fragt er erleichtert. „Sagen wir zunächſt drei Monate.“ Frank macht einen ſchiefen Mund. Er hat ſich ſo dar⸗ auf gefreut, mit ſeiner ſchönen klugen Braut zu glänzen! 0 57 1 l 1 . , ö 4 Zeichnung: Drewitz— M. „Einverſtanden, Fräulein Heffner?“ Jeffrey.„Danke, ja!“ Als er dem Blick ſeines Vaters begegnet, zieht er doch den reibungsloſen Ablauf der Dinge vor: „Na, gut, Vater! Abgemacht. Geht in Ordnung; vor⸗ ausgeſetzt natürlich, daß Angelika damit einverſtanden iſt.“ fragt Sidney antwortete Angelika. Angelika ſitzt fertig angezogen vor dem Spiegel und ſtarrt ihr Bild an. Je länger ſie ſich in die Augen blickt, um ſo zweifelhafter wird es für ſie, ob ſie Franks Frau werden darf. 5 Eines ſteht trotz aller Unüberſichtlichkeit ihrer gegen⸗ wärtigen Lage für ſie feſt: in dieſem Hauſe kann ſie nicht bleiben. Noch kann ſie ſelbſt nicht klar erkennen, was mit ihr geſchehen iſt. Es iſt nicht zu überſehen und zu er⸗ forſchen, welches Spiel ihr Herz mit ihr und Frank ge⸗ trieben hat. Niemals wird ſie ergründen können, in wel⸗ chem geheimnisvollen Trieb ſie Frank in die Ferne gefolgt iſt, um nun wieder dort angelangt zu ſein, wo ſie vor drei Jahren ſchon einmal geſtanden hat: vor dem ver⸗ ſchloſſenen Tor einer ausſichtloſen Liebe zu Sidney Jeffrey. Es wird nun ihre Pflicht ſein, Sidney Jeffrey zu bitten, ihr die umgehende P fa be nach Deutſchland zu ermöglichen. Die Geldſchuld muß dann irgendwie abgetra⸗ gen werden. Es beſtünde ja auch die Möglichkeit, von dem Brief Lambrechts an die Gallatiner Klinik Gebrauch zu machen. Das wird ſogar das Beſſere ſein. Es iſt immer richtiger, an einem Wendepunkt des Lebens einen anderen Weg einzuschlagen, als den Rückmarſch anzutreten. Jetzt klopft es an der Tür ihres Wohnzimmers. Es iſt Frank. Sie hat das Gefühl, als ob ſie in der Fremde einen vertrauten Kameraden wiederfände. Frank will ſie in das Speiſezimmer führen. „Mein alter Herr hat ſo ſeine eigenen Pläne mit uns“, ſagt er in verlegenem Selbſtſpott.„Er will uns ſo⸗ zuſagen auf die lange Bank ſchieben. Hör dir das mal in aller Ruhe an. Das verpflichtet zu nichts. Vielleicht iſt es ſogar ganz vernünftig, wie er ſich's denkt.“ Er rettet ſich dann ſchnell auf ein beſſeres Gebiet, in⸗ dem er ihr überſchwenglich verkündet, daß ſie geradezu königlich ausſähe. Angelika kann zu ſeiner Schwärmerei auflachen, als ob nichts Beſonderes geſchehen wäre. „Morgen früh werde ich dir unſer ganzes Haus zei⸗ gen“, ſagt er in freudigem Stolz. 5 Sie betreten das Speiſezimmer. Sidney Jeffrey er⸗ Grant gekabelt hätteſt?“ du vorher bei Dorrit Es wird ſoviel in der Welt ge⸗ Dorrit und ihr Vater haben die Angelegenheit nicht ſo nebenher, ſondern durchaus ernſthaft aufgefaßt; näm⸗ doch um alles in der Welt in Sidney Jeffrey nun alſo zwei aufgeben müſ⸗ er abſchaffen muß. Aber Frank muß „Ein unverbindlicher Vorſchlag, Frank! Dein Wunſch, bleibt vorläufig unter uns „Noch einmal, liebes Fräulein Heffner, ſeien Sie von ganzem Herzen in meinem Hauſe willkommen!“ Angelika gewahrt die Pracht des Tiſches, des Raumes und des Blickes durch eine lange Zimmerflucht in den t Palmenwald des Wintergartens wie die märchenhaften Koſtbarkeiten eines Filmes, von deſſen Zauberfläche man zwei Stunden ſitzt, um Luxus und Schönheit mitzugenie⸗ ßen, Hes je das Bedürfnis gehabt zu haben, perſönlich ſo zu leben. Sidney Jeffrey empfindet Angelikas Spannung, und mit freudiger Bereitſchaft verſucht er, ihre Gedanken in andere Bahnen abzulenken. Er meidet jede Begegnung mit ihrem Blick. Mit Erkundigungen über Deutſchland taſtet er ſich vor. Er ſtellt Fragen an ſie, die er ſich ſelbſt beantworten kann, die aber geeignet ſind, Angelika in einen ſtetig ſchwellenden Geſprächseifer hineinzutragen. Frank kommt bei dieſer Unterhaltung wenig zu Worte. Frank wird es wohlig müde zumute. Die Angelika hierher zu bringen, das war verdammt keine Kleinigkeit. Mag ſich jetzt auch ein anderer ein bißchen anſtrengen! Nachher beim Mokka wird er bequemer ſitzen, tief und mannesgerecht in einem Klubſeſſel hängen, ein paar Ziga⸗ retten rauchen, die klugen Leute reden laſſen und wohl⸗ behaglich von dem döſen, das ihn jetzt ſchon mit wachſen⸗ der Freude beſchäftigt: wie man die Friſt der nächſten drei Monate, abgeſehen von einem immerhin möglichen Aus bruch aus Gallatin und ungeachtet der Arbeit, auf die er ſich freut, mit luſtigem Trall verbringen kann. Endlich iſt das Eſſen zu Ende. Zwiſchen Tiſch und Mokka entſchuldigt Frank ſich für einen Augenblick bei Angelika und Sidney. Er müſſe mal ganz dringend telephonieren. „Du denkſt an unſere Abmachungen, Frank?“ gibt ihm ſein Vater mit auf den Weg. Frank nickt. Er wird rot dabei. Faſt hätte er es vergeſſen. Er will nur mal mit ſeinem Klub telephonieren. Die unerhörte Pointe Angelika muß dann allerdings ſehr vorſichtig angeſetzt werden. Schade. Aber daß er wieder in alter, bewährter Friſche im Lande ſei, ob was los geweſen iſt und ob irgend etwas Bemerkenswertes in Aus⸗ ſicht ſtünde, will er hinüberſchwatzen. Angelika fröſtelt es, als Frank arglos abſchwenkt und ſie mit Sidney Jeffrey allein weitergehen läßt. Nun iſt plötzlich ihre ganze Verwirrung wieder da. Ihre Abwehr ſchnellt den tollkühnen Willen in ihr empor, jetzt in dieſem Augenblick, bevor ſie in neue Zwie⸗ ſpälte geraten kann, mit einem einzigen Hieb den Knoten aller Wirrniſſe zu durchhauen. Sidney Jeffrey ſieht und fühlt ihren Aufruhr. Eine jähe Freude überkommt ihn. Er zieht ihre Hand in ſe nen Arm: Ich bitte Sie um Vertrauen, Angelika!“ Ihre Augen begegnen ſeinem Blick. Sie verigg Sidney Jeffrey abſchließend vor: fühlen: Ich vertraue dir blindlings und ohne alle Fragen. „Dann iſt es gut“, ſagt Sidney Jeffrey mit Franks glücklichem Lächeln, ohne ein Wort von ihr vernommen zu haben.„Wir wollen unſere Pflicht tun, Angelika! Für Frank und für uns. Ihre Kämpfe ſind die meinen. Ich werde Sie nicht allein laſſen.“ Nun ſitzen ſie einander ſchweigend gegenüber. Frank kommt, erfüllt von den Gallatiner Neuigkeiten zurück. Inzwiſchen iſt eine ganze Menge in der Welt ſei⸗ ner Freunde geſchehen. Wenn er nicht etwas noch Beſſe⸗ res und Schöneres zu tun gehabt hätte, würde er noch ſchnell einen Sprung in die Stadt gemacht haben, erklärt er ſehr vergnügt. Die Ankunft des hohen Hausbeſuches ſei ſchon ohne ſein Zutun herumgeweſen. Sidney Jeffrey erklärt ihr, ſofern ſie damit noch nicht bekannt ſein ſollte, die Situation zwiſchen den Häuſern Jeffrey und Grant. Er foppt dabei ſeinen Sohn, der in bezug auf die Zahl ſeiner Auserwählten, aller Blauäugig⸗ keit und Blondheit zum Trotz, Allüren wie der verſtorbene und ſeither im Fegefeuer ſchmachtende Ritter Blaubart habe. Er verſicherte Angelika humorvoll, daß ſie ſich etwas darauf einbilden dürfe, das reichſte und aparteſte junge Mädchen Gallatins, das ſich übrigens von Tag zu Tag zu größerer Schönheit entfalte und ſich vor Freiern kaum noch einen Finger freihalten könne, bei Frank ausge⸗ ſtochen zu haben. Frank klappert liebenswürdig⸗ſtolz mit den Deckeln ſeiner ſieghaften Augen. Das findet er nun auch, daß die Dorrkt eine ganz große Sache war, auf die er nicht ſo leicht verzichtet hat. Angelika atmet auf. Unter Sidney Jeffreys zielbewußter Hand ſcheint ſich alles bändigen zu laſſen. Ihre Gedanken an eine ſchnelle Flucht aus Galla⸗ tin werden immer ſtiller. Nur das eine: in dieſem Hauſe kann ſie nicht bleiben! Ihr fällt der Brief Lambrechts an die Klinik von Gallatin ein. Sie erzählt Sidney Jeff⸗ rey von dem Wunſche Lambrechts, den er ſich ſofort mit Eifer zu eigen macht. Durch ſeine Vermittlung könne ſie, wenn ſie wollte ſchon morgen als Praktikantin bei ſeinem Freund, Profeſſor Wilcox, eintreten. Ja, die Klinik ſei nagelneu. Sie ſei in der Vollkommenheit ihrer techniſchen Einrichtungen durchaus den Chikagoer Schlachthäuſern an die Seite zu ſtellen. Er ſelbſt würde ſich ohne Bedenken dieſer Chirurgie am laufenden Band anvertrauen, wenn er lebensmüde wäre. In den Ernſt überſchwenkend, ſchlägt Sidney Jeffrey abſchließend vor: „Wir werden unſeren Freunden alſo ſagen: Heffner iſt auf Grund meiner Freundſchaft mit Lambrecht und Profeſſor Wilcox nach Gallatin um die modernſte, kliniſche Einrichtung Amerikas zu ſtudieren. Frank findet das um ſo intereſſanter, als er ſpäterhin eine ſolche glanzvolle Laufbahn einer ſehr ſchö⸗ nen jungen Dame durch ſein Dazwiſchentreten zu einer ganz anderen machen wird. 8 h Fräulein Heffner?“ fragt Sidney effrey. „Danke. Ja!“ antwortet Angelika. b und rauchend Fräulein Geheimrat gekommen, wartet ſie ſchon. Angelikas Tiſchplatz iſt mit Trauben⸗ ranken zartblütiger Orchideen umlegt. oriſetzung folgt) Magiſches Kreuz⸗ und Quer⸗Wort⸗Rätſel. & 4 5 fs 2 7 8 8 9 10 17 8 7 17 12 15 9 1³ 5 12 5 16 5 B Waagerecht und ſenkrecht: 1. Figur der griechiſchen Heldenſage, 2. männlicher Perſonenname, 3. portugieſiſche Kolonie in Indien, 4. Kopfbedeckung, 5. Rand eines Gewäſſers. Geruch, 8. Körperorgan, Perſonenname 6. Pflanzenteil, 7. angenehmer 9. Genußmittel, 10. weiblicher (Koſeform), 11. Körperteil, 12. Stadt in Braſilien, 13. afrikaniſcher Strom. Die Dia gonale Ag nennt einen Griechenhelden. Silbenrätſel. a al an ba ba bad che chol eil da da dau de der det ede men er es es hai heu horſt kan kar kel ket krai land las lev li li lot ma me me ne ni no not pferd pins po ra ral re rie ro ſi tät te te te ten ter ter ti ti ver wa zenz. Aus den vorſtehenden Silben ſind 25 Wörter zu bil⸗ den, deren Anfangsbuchſtaben, von oben nach unten, und Endbuchſtaben, von unten nach oben geleſen, einen Aus⸗ ſpruch von Friedrich Gernsheim ergeben. Die Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Sturmvogel, 2. ruſſiſche Landſchaft, 3. weſtfäliſche Gebirgslandſchaft, 4. Fakultäts⸗ vorſtand, 5. ſpaniſcher Tanz, 6. Studentenverzeichnis, 7. Wetterglas, 8. Glücksſpiel, 9. Hochſchule für Wiſſen⸗ ſchaften, 10. höhere Schulklaſſe, 11. männlicher Vorname, 12. Tanzſchuhe, 13. zurückhaltendes Benehmen, 14. eng⸗ ſau ſcharn ſchlag ſer tri tros tur u u ve liſcher Vaſallenſtaat in Vorderindien, 15. höfiſche 16. anderes Wort für Erlaubnis, 18. Zeitabſchnitt, 19. muſikaliſche Form, 20. Nadelholz, 21. öffentliche Bekanntmachung, 22. Mächtebund, 23. Stadt in der Steiermark, 24. Kerbtier, 25. preußiſcher Heeres⸗ organiſator. Streich⸗Rätſel. Oheim Bilſe Geier Proſa Mahl Orange Halfter. In vorſtehenden ſieben Wörtern iſt durch Streichen je eines Buchſtabens je ein neues Wort zu bilden, während die geſtrichenen Buchſtaben, aneinandergereiht, einen be⸗ kannten deutſchen Sportplatz nennen. Synonym. J. Laune, 2. Andacht, 3. Weide, 4. Stiege, 5. Kerbe, 6. An⸗ mut, 7. Leibchen, 8. Wirkung, 9. Gegenleiſtung, 10. Schilf, 11. Brautſuche, 12. Heiratsgut, 13. Anhalt, 14. Lärm, 15. Muhme. Für jedes der vorſtehenden 15 Wörter ſuche man ein ſinnverwandtes Wort. Die Anfangsbuchſtaben dieſer er⸗ geben alsdann, zu einem Wort vereint, eine beliebte Er⸗ holungs⸗ und Vergnügungsreiſe. Schnell und leicht anzulegen ist dieser prektische Schnellverband. Faltenlos schmiegt er sich an und folgt allen Bewegungen, ohne dabei zu zerren; denm er ist QUSrelestisch! Auflöſungen aus voriger Nummer: Schach⸗Aufg abe: 1. Tg6— 92, Dd1—-g4. beſten, 2. Tasha f, Khachs oder Dga4 c hs, 3. Tg oder Lf4—g5 matt. Zahlenrätſel: Feſtland. Oft angebracht: Schweigen. Silbenrätſel: 1. Emmich, 2. Rapaillac, mi, 4. Epigramm, 5. Heilbronn, 8. Ethik, 9. Ulan, 10. Charlotte, 11. loo, 13. Omnibus, 14. Händel.— ſo denkt an mich!“ Kürzungs⸗Rätſel: ſu nch hu and er er gg l doe elſck ko ch he es nk.— Schneeglöckchen.— Scharade: Wernigerode. 2— 92 3. Gum⸗ 6. Tunika, 7. Sorbett, Helgoland, 12. Water⸗ „Ergeht's euch wohl, Verſchlungene Kreiſe: l. Sagan, 2. Baſel, 3. Bluſe, 4. Saale, 5. Tesla, 6. Ibſen, 7. Biene, 8. Niere, 9. Grebe, 10. Tegel, 11. Tiere, 12 Greta.— Gabelsberger. Sitte, 17. Baumwollgewebe, Zeichnung: Hugendubel/ Bavaria— M. Anna muß die Koffer packen. *. Kürzlich ſtand in einer Zeitung folgende Anzeige: „Herrenanzug, Gr. 46, zu verkaufen. Hoſe leicht ſchadhaft. Wo, ſagt die Geſchäftsſtelle des Blattes.“ Paul und Otto ſind beim Neubau beſchäftigt. Sie mühen ſich ab, einen eiſernen „Hau ruck, hau ruck“, ſich nicht von der Stelle. Es geht nicht“, ſagen ſie und rufen den Polier. Der kommt, packt den Träger in der Mitte, ſagt „Hopp“ und hebt ihn ſich auf die Schulter. Träger aufzuheben. rufen ſie; aber das Ding bewegt „Es geht doch“, ſagt er. „Na, ja“ meint da Paul,„mit Gewalt.“ 8 berhin Sie nch, 0 dert den 4 teirigt debe ne Geb Der Sportler „Sie ſehen zu blaß aus, Sie müſſen Sport treiben!“ „Treibe ich ja auch.“ „Welchen?“ „Ich ſammle Briefmarken.“ Teils Schluß des redakttonellen Des Handwerkers geſicherter Lebensabend Bekanntlich iſt am 1. Januar d. J. das Geſetz über die Altersperſorgung des deutſchen Handwerks in Kraft getreten. Es beſtehen Uebergangsbeſtimmungen, die vorſehen, daß noch vor dem 1. Juli 1939 eine Entſcheidung über die gewünſchte Altersverſorgung getroffen werden muß. Nach dem Geſetz hat jeder ſelbſtändige Handwerker die Pflicht, ſich der Angeſtellten⸗ verſicherung anzuſchließen. Das Geſetz erklärt aber ausdrück⸗ lich, daß hierdurch in keiner Weiſe die gewerbliche Selbſtändig⸗ keit des Handwerkers beeinträchtigt wird Er kann ſeinen Beitritt zur Angeſtelltenverſicherung erklären oder aber mit einer öffentlichen oder privaten Lebensverſicherungsunterneh⸗ mung für ſein Alter und für ſeine Hinterbliebenen eine Lebens⸗ verſicherung abſchließen. Dieſe Lebensverſicherung bieter dem Handwerker verſchiedene Möglichkeiten in Form der Renten- verſicherung oder der ſogenannten Kapitalverſicherung. Er kann mit dieſem Kapital bei Eintritt eines beſtimmten Alters eine Ansbringende Anlage finden, er kann ſich eine Rente oder ein Haus kaufen, er kann damit Hypotheken tilgen oder das Kapi⸗ tal zum Ausbau ſeines Betriebes verwenden. Die Lebensver⸗ ſicherung bietet ihm auch noch die Möglichkeit, gegen einen ge⸗ ringen Zuſatzbettrag ſich für den Fall vorzeitiger Invalidität die Beitragsfreiheit und eine Invalidenrente zu ſichern. Liegt alſo ein Lebensverſicherungsſchein in nach dem Einkommen vorgeſchriebenen Höhe— aber 5000 RM. bei Vollbefreiung und 2500 RM. bei Halb⸗ befreiung vor, ſo iſt der Handwerker von weiteren Pflicht⸗ beiträgen zur Angeſtelltenverſicherung befreit. Von beſonderer Bedeutung für jeden Handwerker iſt eine Erklärung des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks, in der u. a. geſagt wurde, daß„es unzuläſſig ſei, grundſätzlich die Lebensverſicherung oder die Angeſtelltenverſicherung als vor⸗ zugsweiſe für die Altersverſorgung der Handwerker geeignet zu empfehlen. Es müſſe vielmehr dem Handwerker überlaſſen bleiben, zu entſcheiden, welchen Weg der Verſorgung— unter Berückſichtigung ſeiner Verhältniſſe und Bedürfniſſe— er wäh⸗ len wolle. Ein beſtimmtes Verſicherungsunternehmen dürfe nicht empfohlen werden.“ 5 In ähnlichem Sinne der geſetzlich mindeſtens hat auch der Werberat der deutſchen Wirtſchaft eine Aeußerung abgegeben, nach der es nicht ſtatt⸗ haft ſet, beſtimmte berufsſtändiſche Verſicherungsunternehmen beim Abſchluß des Vertrages zu bevorzugen. Aus dieſem Grunde ſind alle in Deutſchland beſtehenden Lebensverſiche⸗ rungsgeſellſchaften, die dem Reichsauſſichtsamt für Privat⸗ f Lebensverſiche⸗ verſicherung unterſtehen, zur Aufnahme von runasanträgen zugelaſſen Tang Zankes iederhersteller bt grauen Haaren die natürſſche m. Garanti Bedi tgelall. U b od. Geld zurück, Nr.3 Hertentaschen- Vel nervöjen Horzjtörungen, die häufig mit Schlafloſigtett verbunden ſind, wirkt Kloſterfrau⸗ Meliſſengeiſt ausgleichend auf die Herziätigkeit und ſorgt für einen geregelten Puls, vor allem, wenn durch Genuß ſtarten Kaffees, ſchwerer Zigarren, übermäßige körperliche und geiſtige Anſtrengungen oder ſeeliſche Aufregungen Beſchwerden auf⸗ treten Man trinkt in ſolchen Fällen dretmal täglich einen Teelöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt auf einen Eßlöffel Waſſer, Herzaufſchläge mit halb Kloſterfrau-Meliſſengeiſt und halb Waſſer unterſtützen die Wirkung Verlangen Sie Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt bei Ihrem Apo theker oder Drogiſten. Nur echt in der blauen Packung mi den drei Nonnen. Flaſchen zu RM. 0,90, 1.65 und 2,80. 5 asrfarbe wieder! Einf. Anwend. Helle Flüssigkeſt absol. unschadl. Bel Ffsör- u. Petfümgeschatten od. dlrekt Taullmerte- Ihr. Harman Anke, Hern A ub m. geprüft. 36 stündig. Ankerwerk. vemickelt, M. „Nr. 4. Vereilbert. Ovalbügel. 2 vergold. Ründer. 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