udel, 4 818 poß 9.30 mie miete ter⸗ 7.30 ufge⸗ miete uſpiel hr. Oper (Ein⸗ nder⸗ hann Ein⸗ miete alter. udel, 4 bis 235, 520 400 Ko⸗ man- rauf: Eugen rſpiel Fe⸗ 9 20, Luſt⸗ Ahr. pe. ———— 1 1 „ Je N Nr. 80 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 4. April 1939 Gut getroffen Die ſchneidende Abrechnung des Führers in ſeiner Wil⸗ Helneshüvener Rede hat in E nglan d wie ein Peitſchen⸗ hieb gewirkt. Kein Wunder, daß die britiſche Preſſe wütend aufſchäumt, ſo ſehr ſie andererſeite auch Ruhe vorzutäu⸗ ſchen bemüht iſt. Es geht daher recht aufgeregt zu im Lon⸗ doner Blätterwald, ausführlich wird zur Rede Stellung genommen. Dabei muß wieder einmal feſtgeſtellt werden, daß man in England offenbar einfach nicht fähig iſt, den nationalen Lebensbedürfniſſen eines anderen Volkes Rech⸗ nung zu tragen. Sämtliche Blätter, allen voran die angeb lich ſo„objektive“ offiziöſe„Times“, geben ſich gar nicht erſt die Mühe, die klaren und offenen Worte des Führers in ihrer wahren Bedeutung zu begreifen. Vielmehr wett⸗ eifern ſie in ihren Kommentaren in dem Bemühen, die moraliſche Berechtigung der britiſchen Aktion„zur Rettung Europas“ zu„beweiſen“ und gleichzeitig die betonte Frie⸗ densbereitſchaft des Führers in angebliche„Kriegsdrohun⸗ gen“ umzufälſchen. Dabei drängt ſich immer mehr die Frage auf, ob man in England die Dinge Anfach nicht ver⸗ ſtehen will, oder ob es ſich um die Unfähigkeit handelt, mit der politiſchen Entwicklung der etzten Jahre überhaupt Schritt zu halten und die Ereigniſſe in ihrer ganzen Trag⸗ weite auch für das britiſche Imperium voll zu erfaſſen. Die ſes ganze Gemiſch von bornierter Verſtänduisloſigkeit, drei⸗ ſter Lügenhetze und hochtrabender„moraliſcher Entrüſtung ſoll offenbar den am Montag begonnenen Verhandlungen mit dem polniſchen Außenminiſter Beck den Boden bereiten. Dem polniſchen„Schutzbefohlenen“ und der übrigen Welt ſoll vorgetäuſcht werden. daß der engliſche„Weltpoltziſt immer noch in der Lage und willens iſt, ſebeten oder un⸗ gebeten ſeine Rolle als„Beſchützer“ der kleineren Staaten zu ſpielen. Der deutſchen Abwehr dieſer Beſtrebungen wird von der italieniſchen Preſſe kräftig ſekundiert. Mit erfriſchen⸗ der Deutlichkeit und Schärfe führen auch die italieniſchen Blätter ihre Florettſtöße gegen die britiſche Anmaßung. Der „Popolo d' Italia“ erklärt, daß die Rede vor allem in Lon⸗ don und Paris einen tiefen Eindruck hinterlaſſen habe. Es ſeien Worte eines Führers, der ſich der Macht bewußt ſei, die er dem Volke gegeben habe. Ihr energiſcher und katego⸗ riſcher Ton ſei erklärlich, weil Hitler direkt auf die Politik der engliſchen Regierung antworten wollte, die ihren Höhe⸗ punkt in der falſchen Behauptung einer bevorſtehenden beut⸗ ſchen Bedrohung Polens erreichte. Der Stand der deutſch⸗ engliſchen Beziehungen ſei in der Nachkriegszeit niemals ſo geſpannt geweſen wie jetzt. Deutſchland ſei überzeugt, daß es durch die Schaffung des Protektorats Böhmen und Mäh⸗ ren und durch die in voller Uebereinſtimmung mit Litauen vollzogene Rückgliederung Memels im Intereſſe des Frie⸗ dens in Mitteleuropa gehandelt habe. Die Münchener deutſch⸗engliſche Kriegsverzicht⸗Erklärung ſei zwar nicht ge⸗ kündigt worden, aber in ſeiner Rede nach den Prager Ge⸗ ſchehniſſen habe der engliſche Premierminiſter gezeigt, daß er dieſe Erklärung als nicht mehr in Kraft befindlich be⸗ krachte, Das Flottenabkommen müſſe nach Anſicht des Füh⸗ rers der ſich dafür eingeſetzt hatte, die gegenſeitige Achtung zur Vorausſetzung haben. Aus der Rede des Führers ſpreche die Großmacht, die ihrer eigenen Kraft und ihres Rechts ſicher und entſchloſſen ſei, ſich nicht überwältigen und nieder⸗ zwingen zu laſſen ſowie keinerlei Verfolgungen und mora⸗ liſche Lektionen von verdächtiger Seite hinzunehmen. Der„Corriere della Sera“ ſtellt in den Vordergrund, daß England vor die Wahl geſtellt ſei, entweder die In⸗ tereſſen Deutſchlands anzuerkennen oder die volle Verant⸗ wortung für ſeine ablehnende Haltung auf ſich zu nehmen. Die Sprache der nationalſozialiſtiſchen Preſſe ſei nicht min⸗ der klar und energisch als die des Führers. Man müſſe an⸗ erkennen, daß Adolf Hitler alles getan habe, um gegenüber England eine Polit'k zu führen, die jeden Grund zu einem Konflikt ausſchließe. Auch diesmal ige London kein Ver⸗ ſländnis für die deutſchen Notwen igkeiten. Die deuſchen offiziöſen Kreiſe ſuchten zu bewe ſen, daß für Deut'chland nicht der geringſte Grund für eine Gegnerſchaft in London gegeben ſei, Deutſchland ſuche ſogar, mit London zu einer freundſchaftlichen und dauerhaften Verſtändigun i kom⸗ men. In ſeiner Rede von Wilhelmshaven habe Adolf Hitler London an die Möglichkeiten einer Umkehr erinnert. Die „Stampa“ bezeichnet die Ausführungen des Führers als eine Friedensrede im höchſten Sinne des Wortes, eine Frie⸗ denskundgebung des Führers des Dritten Reiches, wie viel⸗ leicht noch keine andere ſe zuvor, denn der Führer habe zur Verſicherung des entſchiedenen Friedenswillens Deutſchlands ſeine verantwortungsvolle Perfönlichkeit doppelt eingeſetzt, nicht nur für die Regierung, ſondern auch für die National- ſozialiſtiſche Partei Gleichzeitig aber ſei es eine Warnung geweſen, in welcher Adolf Hitler in der Entſchloſſenheit, mit den Feinden ein klares Wort zu reden, in keiner anderen Kundgebung noch eine ſolche Stärke und Unzweideutigkeit gezeigt hat Der Führer habe gegenüber den Einkreiſungs⸗ beſtrebungen nicht deutlicher und unmipverſtandlicher ſein können. Der Vertreter des„Meſſaggero“ mißt der Führer⸗ rede in Wilhelmshaven eine ganz einzigartige Wirkung bei. Es ſpreche aus der Rede die entſchloſſene Haltung einer Großmacht, die im Bewußtſein ihrer Macht und ihres guten Rechts nicht gewillt ſei, ſich übertölpeln zu laſſen oder Moral⸗ predigten anzuhören. 5 „Der nachhaltige Widerhall der Führerrede in der euro⸗ päiſchen Oeffentlichkeit wird auch von den jugoſlawi⸗ ſchen Blättern ausführlich verzeichnet. Die Belgrader Zei⸗ tungen ſtellen dabei feſt, daß die Worte Adolf Hitlers außerſt beruhigend gewirkt hätten.„Politika“ überſchreibt uszüge aus den Kommentaren deutſcher Zeitungen mit den orten„Hitler hat klar und deutlich geſprochen“ Eine ruhige, ſa günſtige Aufnahme findet die Rede auch in der belgiſchen Preſſe. Ganz beſonders wird hervor⸗ gehoben, daß Hitler den Friedenswillen des deutſchen Vol⸗ kes bekräftigt und gleichzeitig verſichert habe, daß ſich Deutſchland durch keine Macht der Welt einſchüchtern laſſen werde Auch die Zurückweiſung Englands durch den Führer wird ſtark beachtet„Le Soir bringt die Rede unter der Ueberſchrift„Der Reichskanzler hat den Friedens willen Deutſchlands bekräftigt“. Ebenſo wie andere Blätter unter⸗ breicht dieſe Zeitung auch die Ausführungen Hitlers über die Feſtigkeit der Achſe Rom Berlin. Die„Independance elge bringt die Schlagzeile„Hitler antwortet Chamber⸗ gen Keine Macht der Welt könnte uns durch irgendwelche Phraſen voranlaſſen, die Waffen niederzulegen“. Der flämiſch⸗katholiſche„Standaard“ unterſtreicht, daß Hitler England das Recht aberkannt habe, ſich in deutſche Ange⸗ legenheiten einzumengen. Hitler glaube an die Verſtändi⸗ ing der Völker.„Vingtieme Siecle“ hebt im Fettdruck den ſibervor„Wenn ein Volt wirklich die Abſicht hat, ſeine Kralte mit den unseren zu wellen. bam iind wir jeden Au⸗ genblick zu dieſem Kampf bereit“. In einem Kömmientar ſchreibt das Blatt:„Es gibt keinen Zweifel über die feſt⸗ verankerten Abſichten des Führers. Die in Verſailles er⸗ richtete internationale Ordnung wird vernichtet werden. Der Führer verſicherte, daß er auf gerechteren Grundlagen wieder aufbauen will. Es iſt wichtig, daß jede Nation zu einem ſolchen Wiederaufbau— der ſich nach Betrachtung aller Umſtände als unvermeidlich erweiſt— durch ihre Mit⸗ arbeit in Freiheit und in einem Gefühl der Gerechtigkeit und des Wohlwollens beitragen kann. Wir ſind in eine neue Epoche der Weltgeſchichte eingetreten. Es wäre wahnſinnig, das leugnen zu wollen. Die nationalſozigliſtiſche Revolution iſt ebenſo umwälzend, wie es die franzöſiſche Revolution ſei⸗ nerzeit geweſen iſt.“ Im übrigen ſchreibt das Blatt, daß die Rede des Führers Verhandlungen nicht unmöglich ge⸗ macht habe. Das ſei ein gewaltiger Vorteil in der gegenwär⸗ tigen Lage. Ohne Zweifel weiche Deutſchland um keinen Zoll von ſeinen Stellungen zurück und machte keine Kon⸗ zeſſionen; der Führer habe gezeigt, daß er entſchloſſen ſei, die Angelegenheiten ſeines Volkes mit ruhiger Entſchloſſen⸗ heit zu führen. Man ſei zu der Anerkennung gezwungen, daß es ſich um einen Staatsmann von außergewöhnlicher Kraft handele. Die Aeußerungen Hitlers über die Schwä⸗ chen und Fehler der Genfer Liga könnten ſchwer widerlegt werden. Daß der Hieb gegen Verſailles und die franzöſiſche Un⸗ belehrbarkeit auch in Paris geſeſſen hat, beweiſt das Ge⸗ heul, das aus der dortigen Preſſe erſchallt. Wir brauchen uns darüber heute nicht mehr zu beunruhigen. Der Führer bei den Koͤß⸗Arlaubern Einzigarkige Fahrt des Flaggſchiffes„Robert Ley“. An Bord des Ad J- Schiffes„Robert Ley“, 3. April. Die Jungfernfahrt des Kdß⸗Schiffes„Robert Ley“ ge⸗ ſtaltete ſich durch die Teilnahme des Führers zu einem außergewöhnlichen Erlebnis für die Kdßß⸗Fahrer. Nachdem das Schiff die Nacht zum Sonntag auf Schillg⸗Reede auf der Jade vor Anker gelegen hatte, ſtach es am Sonntag⸗ morgen bei herrlichem Sonnenſchein in See und nahm Kurs auf Helgoland Das Schiff wurde bei ſeiner Fahrt begleitet von den Zerſtörern„Diether von Röder“ und„Hermann Künne“, der 5. Zerſtörerdiviſion. Man kann ſich die Freude kaum vorſtellen, die das Bewußtſein der Anweſenheit des Führers bei den mehr als 1000 Kdeß⸗Fahrern, den Män⸗ nern und Frauen vom Sudetenland und der Oſtmark, vom Ahein, aus Bayern und allen deutſchen Gauen, auslöſt. Seit Samstagabend hält ſich der Führer auf dem Schiff als Urlauber unter den KdF⸗Urlaubern auf. Er iſt vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend bei den Rundgängen auf dem Promenadendeck, im Speiſeraum und in den Ge⸗ ſellſchaftsräumen ſtets im Kreiſe der Volksgenoſſen und genoſſinnen, die das Glück haben an dieſer einzigartigen Fahrt, der Jungfernfahrt des neueſten und ſchönſten Schif⸗ fes der Kd ⸗Flotte, teilnehmen zu können. „Das Leben an Bord nimmt auch in Anweſenheit des Führers ſeinen gewohnten Verlauf, wie es auf jeder Kdỹx⸗ Fahrt üblich iſt. Die Urlauber ſind des höchſten Lobes voll über die wunderbare Ausſtattung und Einrichtung des Schiffes, das in ſeiner geſchmackvollen Gediegenheit und praktiſchen Zweckmäßigkeit, in ſeiner Geräumigkeit und Bequemlichkeit wirklich eine ſchlechthin nicht mehr zu über⸗ bietende Spitzenleiſtung darſtellt. Schon vom frühen Mor⸗ en an nimmt der Führer an dem allgemeinen Bord⸗ eben teil. Immer wieder wird er auf dem Promenaden⸗ deck von einem großen Kreis von Urlaubern umgeben, und in fröhlicher und kameradſchaftlicher Unterhaltung vergeht die Zeit wie im Fluge. Bei einem Gang durch das Schiff ſieht man mitten unter den mehr als 1000 Kd F⸗Fahrern aus allen Gauen Großdeutſchlands einige Reichsleiter, faſt ſämtliche Gauleiter und zahlreiche führende Män⸗ ner der Oſtmark und des Sudetengaues, viele Gauleiter und Angehörige aller Gliederungen aus dem übrigen Reichsgebiet, namhafte Künſtler und Architekten, ferner be⸗ deutende Vertreter der deutſchen Seeſchiffahrt und die füh⸗ renden Männer der Deutſchen Arbeitsfront und der NS: Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mit dem Reichsleiter Dr. Ley an der Spitze ſowie Profeſſor Porſche, den Schöpfer des KdßF⸗Wagens. Der Führer auf helgoland. Am Nachmittag unternahm der Führer eine Fahrt nach Helgoland, wo ihm von der Bevölkerung der kleinen Nordſeeinſel im feſtlich geſchmückten Hafen und den Straßen des Ortes ein begeiſterter Empfang bereitet wurde. Anſchließend fand eine Belichtiaung der Inſelanlagen ſtatt. Reichsminiſter Dr. Frick ſprach vor der auswärtigen Diplomatie und Preſſe Reichsminiſter Dr. Frick im Geſpräch mit dem ungariſchen Fetten in Berlin, Dr. Sztojay, auf dem Empfangs⸗ abend des Außenpolitiſchen Amtes im Hotel Adlon in Berlin. Der Reichsinnenminiſter ſprach über das Thema Begegnung mit Schlachtschiff„Scharnhorſt“. Ein beſonderes Erlebnis wurde den KdßF⸗Fahrern des Robert Ley“ am ſpäten Nachmittag des Sonntag zuteil. Das neueſte deutſche Schlachtſchiff,„Scharn horſt“, mit dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. c. Raeder, an Bord, traf mit dem Kd ⸗Flaggſchiff„Ro⸗ ert Ley“ zuſammen. Während ſich das Schlachtſchiff dem „Robert Ley“ näherte, rollte der Donner des Standarten⸗ ſaluts über die Nordſee. Das Schlachtſchiff, deſſen Beſat⸗ zung in Paradeaufſtellung angetreten war, paſſierte das KdF⸗Schiff in geringem Abſtand und mit hoher Fahrt. Der Großadmiral, der zum erſten Male ſeine neue Flagge auf See führte, grüßte den Führer vom Schlacht⸗ chiff aus mit erhobenem Großadmiralsſtab. Unter einem dreifachen Sieg⸗Heil der Beſatzung auf den Führer rauſchte das ſtolze Schlachtſchiff in hober Fahrt vorüber. Die Kdiß⸗Fahrer jubelten dieſem wundervollen militä⸗ riſchen Schauſpiel in ſtürmiſcher Begeiſterung zu. Im An⸗ ſchluß hieran erfolgte durch die„Scharnhorſt“ noch eine weitere Vorführung. Das Schiff lief mit höchſter Fahrt auf den„Robert Ley“ zu und drehte in unmittelbarer Nähe des KdßF⸗Schiffes ſcharf ab. Zwiſchen dem Führer und dem Großadmiral ſowie zwiſchen dem Reichsorganiſationsleiter und dem Großadmiral fand aus Anlaß der Begegnung des neueſten Schlachtſchiffes mit dem neuen Flaggſchiff der Kd ⸗Flotte ein herzlicher Telegrammwechſel ſtatt. Unter dem Eindruck des wunderſchönen Verlaufes der KdF⸗Reiſe auf dem„Robert Ley“ hat der Führer die Fahrt, die urſprünglich am Montag enden ſollte, noch um einen Tag verlängert. Sportnachrichten. Handball im Gau Baden. FC. Freiburg— To. 98 Seckenheim 912(5:2) Ueberraſchend hoch geſchlagen mußten die Gäſte Ty. 98 Seckenheim ihre Heimreiſe antreten. Das Re⸗ ſultat entſpricht nicht den gezeigten Leiſtungen derſelben, denn ſchlecht wurde auf dieſer Seite nicht geſpielt. Ledig⸗ lich der Sturm fand ſich hier über die ganze Spielzeit nicht zuſammen. Das Leder, das auf beiden Seiten gleichmäßig verteilt auf die Tore zugeſpielt wurde, fand bei dem Sturm der Dreiſamſtädter(von Spengler ge⸗ führt), beſſere und ſchnellere Verteilung, ſodaß dieſelben beſſere Schußmöglichkeiten erſpielten und ſo dem Spiel das einſeitige Torergebnis aufdrückten. Die Läuferreihe derſelben war durch die Arbeit ihrer Fünferreihe ent⸗ laſtet und konnte ſo ihren Hintermännern gute Abwehr⸗ arbeit mitleiſten. So fand auch immer der Gäſteſturm eine zahlreiche Verteidigung vor. Ihre Torſchüſſe waren häufig unplaciert, knallten auch öfters an die Latte und die Uebrigen hielt der heute ſehr gutſpielende Freiburger Torhüter ſicher. Sein Gegenüber hielt ebenfalls was zu halten war. Er, ſowie ſeine beiden Verteidiger mit der Läuferreihe leiſteten gute Abwehr. Freiburgs Mannſchaft gewann verdient, denn ihre Spielweiſe unter Führung von Spengler lief flotter und ſchuf auch ſo die beſſeren Torgelegenheiten. Der Unparteiiſche hatte bei dem fairen und ſchönen Spiel leichte Arbeit. Nur zu oft kam es vor, daß derſelbe das Spiel unterbrach, als Vorteile herausgeſpielt waren, was den Zuſchauern die ſchönſten Momente des Spiels vorwegnahm. Skiſpringen im Nor dſchwarzwald Haſelberger ſprang 53 Meter. Das Abſchlußſpringen der Skizunft Ruheſtein im ˖ olksgruppen im Deutſchen Reich“ „Die nichtdeutſchen Volksg Weltbild(M) Nordschwarzwald erhielt in dieſem Jahr durch die Teilnahme einiger namhafter deutſcher Springer, die am Vorſonntag an den Internationalen Feldberg⸗Skiwettläufen teilgenommen hatten, eine gewiſſe Bedeutung. Vor zahlreichen Juſchauern gab es prächtige Leiſtungen, zumal durch Verlängerung des Anlaufs und Ueberhöhung des Abſprungtiſchs bisher nicht mögliche Weiten erzielt wurden. Mit 53 m ſtellte dabei der Deutſche Wehrmachtsmeiſter Franz Haſelberger einen neuen Schanzenrekord auf. Da er im zweiten Durchgang bei etwas unſicherer Haltung nur 47 m erreichte, fiel er auf den vierten Platz zurück. Als Beſter erwies ſich der Thüringer Hans Marr, der in ſauberer Vorlage zuerſt 52 m und bei verkürz⸗ tem Anlauf 47,5 m ſprang. An die zweite bezw. dritte Stelle ſetzten ſich mit geringem Abſtand der Aſchberger Paul Schneidenbach und der Dresdener Paul Häckel durch prächtige Sprünge in ruhigem Flug. Von den teilnehmenden württembergiſchen und badiſchen Springern hinterließen be⸗ ſonders die Jungmannen Dauner(Baiersbronn) und Gün⸗ ther(Kniebis) einen vorzüglichen Eindruck. „ Die Ergebniſſe: Klaſſe 1: 1. Marr(Oberhof), Nole 228,5(52 und 47,5 m), 2. Schneidenbach(Aſchberg) 225,5 (51 und 43 m), 3. Häckel(8. 185 10⸗Oberwieſenthal) 225 (52 und 45 m), 4. Gehrin IR. 71⸗Zella⸗Mehlis)(51 und 47,5 m), 5. Haſelberger 6. Geb.⸗Reg. 98⸗Reith i. Win⸗ kel),(53 und 47 m), 6. Höll(Salzburg)(52 und 48,5 m); Klaſſe 2: 1. Barth(Stultgart) 180,3(89 und 43 m), 2. Klumpp(Ruheſtein) 176,3(39 und 39 m); Klaſſe 3: 1. Rotellt(Kappelrodech 160,8(36 und 36 m). Jungmannen: 1. Dauner(Baſersbronn) 198,0(46 und 45,5 2 2. Gün⸗ ther(Kniebis) 184,3(42 und 43,5 m), 3. Decker(Kniebis) 1(43 und 42,5 m), 4. Keck(Baiersbronn) 175,8(39 und 41 m). Schwimmſtädtekampf Heilbronn— pforzheim 19:9 Im Rückkampf des im vergangenen Jahr in Pforzheim durchgeführten Schwimmſtädtekampfes Heilbronn—Pforz⸗ heim am Samstag abend war Heilbronn mit 19:9 Punkten ſiegreich. Mit Ausnahme des Waſſerballſpiels, das die Pforzheimer mit 6•4(4: für ſich entſcheiden konnten, gin⸗ gen fämtliche Wettbewerbe an Heilbronn.— Die Ergeb, nie: 10 mal 50 m Bruſt: 1. Heilbronn, 4:39 Min, 2% Pforzheim, 14.47,3.— Schwellſtaffel(40, 100. 200, 100, 40 m): 1 Heilbronn, 8:23,8 Min., 2. Pforzheim 855,0.— 6 mal 100 m Lagen: 1. Heilbronn 755,6, 2. Pforzheim 756,4.— 10 mal 40 m Kraul: 1. Heilbronn, 403,6, 2. Pforzheim, 410,4.— Waſſerball; 6:2(4:1) für Pforzheim. — Rahmenkämpfe: 3 mal 80 m Lage. der Frauen: 1. S Cannſtadt, 334,0 2. SV Heilbronn 3 In dieſer Artikelſerie wird davon erzählt, wie die wilden Tiere, die wir in den Zoologiſchen Gärten be⸗ wundern, gefangen werden. Tierfang verlangt harte Männer, die den Strapazen der tropiſchen und arktiſchen Gebiete gewachſen ſind und weder Gefahren noch Fehl⸗ ſchläge ſcheuen. Zuerſt wurde von den Erlebniſſen des Tierfängers Ebert berichtet, der im Auftrage der Tier⸗ handlung Carl Hagenbeck in Südafrika Antilopen, Ga⸗ zellen und ſeltene Zebras fangen ſollte. Nach vielen Schwierigkeiten kam er in die Fanggebiete; unglaubliche Strapazen waren zu überſtehen, ehe es gelang, den Auftrag auszuführen. Mit einer reichen Beute machte ſich Ebert ſchließlich auf den Marſch nach der Küſte. Da⸗ bei ging der größte Teil ſeiner Beute ein. Dagegen gelang ihm der Fang einer großen Anzahl von Affen, (7. Fortſetzung.) Gegen Abend finden wir aber tatſächlich friſche Ele⸗ fantenſpuren. Und kurz bevor die Dunkelheit wie mit einem Schlage über den Urwald fällt, kommen wir an einen kleinen Flußlauf. Wir atmen erlöſt auf. Alle An⸗ zeichen deuten nämlich darauf hin, daß ſich die Elefanten hier ein Freibad eingerichtet haben. Die Tiere lieben ſo ein klares Bergwaſſer. Wie auf ein Kommando bleiben wir ſtehen. Wir ſind uns ſofort einig darüber, daß wir uns hier eine Nacht um die geſpitzten Ohren ſchlagen werden.„Schmalkuche, deinen Beſen mußt du dir in Eſſig legen laſſen. Komm, wir klettern auf einen Baum und werden uns einmal von oben beſehen, wie ſich hier das Nachtleben von Sumatra abſpielt..“ Wir alle Mann hoch auf die Bäume. Die Waldläufer denken kopfſchüttelnd, daß ſie mit dieſen ſeltſamen Weißen auf ihre alten Tage noch Affen ſpielen ſollen. Der Urwald wird lebendig Wenige Minuten noch, da liegt auch ſchon die Nacht wie eine rieſige, funkelnde Glocke über Fluß und Wald. Jetzt erſt wachen die Stimmen des Urwaldes auf. Aus der Finſternis rundum klingt hin und wieder das Jaulen von irgendwelchem Raubzeug, zuweilen geht ein haſtiger Flügelſchlag über den Fluß. Inſekten zirpen, Vögel ſchreien mit heiſerem Ruf, durch den Waldgrund bricht Kniſtern und Huſchen. Wir ſitzen regungslos auf unſeren Bäumen. In dem dichten Geäſt iſt es ſo tiefſchwarz, daß ich nicht einmal Schmalkuche ſehen kann, obſchon er nur drei Meter von mir entfernt hockt. Plötzlich ein dumpfes, bedächtiges Stampfen. Schnau⸗ ben. Dann ein Stoß wie aus einer Urwaldtrompete. Und dann ein paar Schreie wie von kleinen Kindern— das können nur junge Elefanten geweſen ſein! Da tritt auch ſchon eine Elefantenherde in das ſternen⸗ helle Dämmer der Lichtung! In tiefſtem Frieden baden und ſpielen die Tiere. Die Jungen wälzen ſich an der Seite der Mütter im Fluß. Ein unvorſtellbarer Zauber, aus unſerem Laubverſteck dieſs Bild zu beobachten. Nach einer guten Weile, ich weiß nicht, ob es Stunden waren, brechen die Elefanten wieder auf. Wie rieſenhafte Spukgeſtalten aus der Vorzeit ſind ſie plötzlich im Walde verſchwunden. Nur noch aus weiter Ferne hören wir die eigenartigen, faſt menſchlichen Schreie der Jungtiere. Wir klettern von unſeren Bäumen herunter. Schmal⸗ kuche und ich ſtrahlen vor Freude wie zwei alte Häupt⸗ linge, denen man ein Faß Old Engliſh Feuerwaſſer vor die Hütte rollt. Wir wiſſen jetzt, was wir zu tun haben! Zurück zur nächſten Siedlung! Und dann von dort oder ſonſtwoher ein paar javaniſche Kulis angeworben! Dann kann das Ausheben unſerer Elefantengruben losgehen. Hier, an dieſem Fluß, und nirgendwo anders! Allerdings, für Augenblicke iſt mir bei dem Gedanken an die Urkraft der Tiere nicht ganz behaglich zumute. Wenn ſie uns wirklich in die Gruben kommen ſollten— ich weiß nicht recht, ob ihre Wut uns dann nicht das Genick brechen kann. Ich erinnere mich, mal von einem engliſchen Tierfänger das Wort gehört zu haben:„Elefantenfang iſt Selbſtmord oder Zuchthausarbeit— aber eins von beiden beſtimmt!“ Und der Mann hatte ſich noch nicht ein⸗ mal auf die Gefahr des Grubenfanges eingelaffen! In Gewaltmärſchen kehren wir nach Natar, der nächſt erreichbaren Siedlung, zurück. Dort haben wir auch unſere Ketten und Taue aufbewahrt. Wir heuern einige japa⸗ niſche Kulis an, die uns die Elefantengruben ausheben der übrigens ſchwieriger iſt als der Laie annimmt. Ein anderer Tierfänger, Fritz Eßler, iſt nicht weniger als elfmal in die Antarktis gereiſt, um die ſagenhaften See⸗ Elefanten zu fangen. See⸗Elefanten ſind nicht nur ſchwer zu fangen, ſondern auch ſchwer nach Europa zu bringen. Eßler erzählte von zahlreichen Abenteuern mit dem Rieſen unter den Robben. Auf der letzten Seite begann die Schilderung von einer anderen Fangreiſe von Walter Ebert. Mit ſeinem Kameraden Schmalkuche war er nach Sumatra gereiſt, um Elefanten und andere lebende Urwaldbeute zu holen. Zum erſten Male wurden von dieſen beiden Männern Verſuche unternommen, um den Elefanten in der Grube zu fangen. Mitten im Ur⸗ wald hatten ſie eine Flußſtelle gefunden, an der eine Elefantenherde zu baden pflegt. ſollen. Im Preis werden wir uns überraſchend ſchnell einig— immerhin können wir uns ausrechnen, daß uns jede Grube an Löhnen ungefähr 400 Gulden koſten wird. Aber die Hauptſache iſt ja, daß wir Elefanten mitbringen. Wenn uns das Glück wenigſtens nur ein bißchen auf der Rechnung haben wollte! Kulis heben die Elefantengruben aus Mit den javaniſchen Kulis ſetzen wir uns wieder nach der Flußſtelle, an der wir die Elefantenherde beim nächtlichen Bade beobachtet haben, in Bewegung. Meiner Schätzung nach iſt es inzwiſchen noch heißer geworden, und ich könnte mir vorſtellen, daß jetzt in ziviliſierteren Gegen⸗ den Sumatras rudelweiſe die Thermometer platzen. Eine wahre Sträflingsarbeit, in dieſer feuchten Glut die Gruben auszubuddeln. Wir ſelbſt müſſen tüchtig mit Hand anlegen. Das Waſſer rinnt uns von der Stirn, als ob dort plötzlich verborgene Rieſenquellen aufgeſprungen wären. Wir ſchuften alleſamt bis zur Erſchöpfung. Und nicht einmal unſere Mahlzeiten ſind die reine Erholung. Wir haben nur ein paar getrocknete Salzfiſche mit, die ungefähr wie gehackter Spazierſtock ſchmecken. Schmalkuche ſchneidet ſtie mit der Melancholie eines Hotelkochs, dem aus Verſehen ſämtliche beſſeren Zutaten in den Ausguß gefal⸗ len ſind, in kleine Würfel und kocht ſie mit Reis. Gele⸗ gentlich würzen wir dieſes prächtige Einheitsmenü mit ein paar Oelſardinen, die ſchon kurz nach der Sintflut an Land gegangen ſein müſſen.. Etwas Tee mit Zucker ſpült den ganzen Aerger mühſam hinunter. Aber nach tage⸗ und wochenlanger Arbeit haben wir insgeſamt 12 Gruben— alle voneinander etwa drei bis fnüf Kilometer entfernt— fertiggeſtellt. Jede Grube iſt vier Meter lang und tief und drei Meter breit. Sie liegen jeweils unmittelbar am Flußlauf, quer über den Elefan⸗ tenwechſeln. Wenn die Götter des Urwalds uns mit ihrer verehrten Gunſt bedenken, dann werden die Elefan⸗ ten bald in dieſen prächtigen Verſenkungen verſchwinden. Herausholen wollen wir die Tiere ſchon— wir wiſſen allerdings nur noch nicht ſo recht, wie Jede Grube wird mit einem Zweiggeflecht abgedeckt. Darüber kommen große Blattwedel der Fächerpalme, und darauf ſchließlich ſchütten wir eine Decke aus Laub und Sand. Unſere Kulis haben uns in der Nähe der Grube! eine kleine Lichtung geſchlagen. Dort bauen wir uns eine Art Schutz⸗ und Jagdhütte. Jetzt brauchen wir nur noch ein paar Regentage abzuwarten, die den Geruch unſerer Spuren für die Elefanten verwiſchen. Vorläufig hören wir nachts in unſerer Hütte aber nicht einen einzigen Trompetenſtoß aus Elefantenrüſſeln, ſon⸗ dern nur Abend für Abend das Jaulen eines Tigerweib⸗ chens. Das Tier ſtreicht herum und will vermutlich das abgewanderte Männchen wieder anlocken. Unſere Kulis bitten uns händeringend, daß wir das Raubtier abſchießen ſollen— ſie haben eine unvorſtellbare Angſt vor ihm. Aber wir werden den Teufel tun und mit dem Knall unſe⸗ rer Büchſen auf Wochen hinaus die Elefanten vertreiben. Die Tiere haben nämlich etwas gegen jeden Krach, der nicht von Natur aus in den Urwald gehört. Das Tiger⸗ weibchen hat übrigens nie die Abſicht gehabt, uns zu früh⸗ ſtücken Warten, Hitze, Moskitos und die nachgerade uner⸗ träglichen Salzfiſche machen uns immer mürber. Zu allem Ueberfluß wird Schmalkuche auch noch krank. Er windet ſich in Schmerzen. Ich ſage:„Fritz, es hat keinen Zweck! Du mußt abhauen, eh' es ganz ſchlimm wird, und mußt ſehen, daß du ins Pflanzerhoſpital kommſt! Ein Kuli ſoll dich begleiten!.“ Links: Eine Python iſt ge⸗ fangen und wird in den Käfig geſteckt, um zur Küſte gebracht zu werden. Rieſen⸗ ſchlangen zu fangen iſt ein ſchwieriges Unternehmen, mindeſtens gleich ſchwer iſt es aber, die gefangene Schlange in den Käfig zu bringen. Oben: der gefangene Elefant im Pferch. Elefantenfang wird in Indien mit zahmen Elefanten getrieben. Man lockt die wilden Tiere mit Hilfe von zahmen von der 5 fort, treibt ſie in den orral, wo ſie von den zah⸗ men Artgenoſſen ihren erſten „Anſtandsunterricht“ erhal⸗ ten. Der Fang im Korral er⸗ fordert jedoch einen großen Aufwand. Deshalb benutzen europäiſche Fänger die Fang⸗ grube, die auch bei anderen Großtieren angewandt wird. Aufn.: Hagenbecks Tierpark⸗ Archiv, Scherl⸗Archiv 8 M. —* rr 98 Schmalkuche willigt ſchließlich ein. Der Abſchied fällt uns beiden nicht leicht. Aber er zwingt ſich ein Lächeln ab: „Mach mir hier keine Dummheiten allein im Buſch! Daß du nachher mit den Elefanten Ringelreihen übſt oder mit den letzten Sardinenbüchſen Topfſchlagen ſpielſt Ich weiß, dieſer Urwald machen.“ Dann marſchiert er elend und gequält ab. Wir haben uns erſt nach Wochen wiedergeſehen. Nun bin ich mit den Kulis allein und komme mir doch verdammt verlaſſen vor. Aber eines Morgens höre ich von weitem ein tobendes Gebrüll. Ich horche auf und habe ſofort alle Einſamkeit und Strapazen vergeſſen. Das ift ein Elefant! Sein Trompeten zittert immer wieder wie ein unheimliches Echo durch den Wald. Los, ab nach den Gruben! So ſchnell uns die Beine tragen, patrouillieren wit unſere Fangſtellen ab. In den erſten drei Gruben erwar⸗ tet uns eine bittere Enttäuſchung— vollkommen unver- ſehrt liegt ihre Sand⸗ und Laubdecke im Schatten der Ufer⸗ bäume. Aber in der Nähe der vierten Grube wird das Brüllen von Schritt zu Schritt immer lauter. Und als wir nur noch 50 Meter entfernt ſind, da ſehen wir aus der Grube einen Rüſſel in ungebändigter Wildheit her⸗ ausſchlagen. Als ob die Wut eines Urtieres entfeſſelt 1 dröhnen die Trompetenſtöße durch die zitterndheiße uft. i Zuckerrohr für den Nieſen Meine Kulis ſind nicht zu bewegen, auch nur einen Schritt weiter als auf 20 Meter an die Grube heranzu⸗ gehen. Ich ſelbſt trete, allerdings auch ſehr vorſichtig, bis nahe an den Rand; aber ich hüte mich, in die Reichweite des Rüſſels zu kommen. Eine ganze Weile bleibe ich ſo ſtehen. Es iſt das erſte⸗ mal, daß ich einen Elefanten auf dieſe Art gefangen habe. Ich bin ſehr ſtolz. Ein kapitates Tier! Das weibliche Leit⸗ tier einer Herde, ohne Frage. Mit einem Zorn und Grimm, die nicht zu beſchreiben ſind, drohen die kleinen Augen des Tieres. Die mächtigen Beine ſtampfen in der engen Grube, Staub wirbelt von Zeit zu Zeit auf, der ſtüſſel ſchleudert ganze Dreckwolken hoch., Schlotternd ſtehen meine ſkulis immer noch in reſpekt⸗ voller Entfernung. Endlich kann ich ſie davon überzeugen, daß der Elefant vorläufig machtlos iſt und keinen von uns vernichten kann. Wir haben vorſorglicherweiſe ein paar Bündel friſches Zuckerrohr mitgebracht! Die rötlich⸗ſchwar⸗ zen Bündel werfen wir dem Elefanten jetzt an den Rand der Grube. Gierig greift er mit dem Rüſſel danach. Aber in der nächſten Sekunde donnert wieder ſein Toben durch den Urwald. Es wird ſeine gute Zeit dauern, bis er ſich wenigſtens einigermaßen beruhigt hat. Wir können ihn getroſt eine Weile ſich ſelbſt überlaſſen So holen wir alſo erſt einmal von unſerer Schutzhütte Taue, Ketten und Werkzeug. Ich ſelbſt habe mir mittler⸗ weile einen ungefähren Schlachtplan zurechtgelegt, wie wir das mächtige Tier, ohne im Schaden zuzufügen, feſſeln und aus dem Grube herausholen könnten. Aber ich habe nicht die geringſte Erfahrung und Ahnung, wie meine Be⸗ kann einen ſanft verrückt rechnungen in dieſem Falle auslaufen werden. Nur das eine weiß ich: wenn wir nicht ſehr vorſich⸗ tig zu Werke gehen, dann kann uns das Tier mit ſeinen ungebändigten Kräften ſehr ſchnell für die Offerte irgend⸗ eines chineſiſchen Sargtiſchlers reif machen Ich muß bekennen, daß ich mich mit einigen Bedenken wieder auf den Weg nach der Grube mache. Vor allem iſt mir noch ſehr zweifelhaft, ob ich mich im entſcheidenden Augenblick auf meine Kulis verlaſſen kann. Die Bengels haben eine Angſt in ihrem dürren Leibe, als ob der leib⸗ haftige Teufel aus der Grube fahren würde. Unſer Elefant ſcheint inzwiſchen etwas braver gewor⸗ den zu ſein. Jedenfalls hat er ſämtliches Zuckerrohr mit Appetit verſpeiſt. Aber, als er uns wittert, fällt er in ſeine alte Unhöflichkeit zurück und pruſtet und brüllt uns an wie ein mittelalterlicher Burgherr, deſſen Wachtpoſten am hellen Tage eingedöſt ſind. i 5 Dabei ſind wir alles andere als döſig. Wir haben uns ein paar ſchlaue Methoden zurechtgelegt, wie wir dem Dick⸗ häuter einige handfeſte Halfter anlegen können, ehe wir ihn überhaupt erſuchen, aus ſeiner Verſenkung aufzu⸗ tauchen. Zunächſt ſoll er mal ein ſchönes Halsband, ein armdickes Manila⸗Tau, um ſeinen Kopf kriegen. Ich mach eine Schlinge und einen richtigen Seemannsknoten daran, der die Schlaufe nur bis zu einem gewiſfen Grade zu⸗ ziehen läßt. eee, Fortſetzung folgt) Druckarbeiten tur Handel, Gewerbe und industrie Isferf Schnelistens Neckar-Bote- Druckerei 6 S rn SS