Rr. 81 5 Neckar · Bote(2. Blatt) Mittwoch, 5. April 1939 ch d Ei F f 7 Spitze zum unerläßlichen Partner der engliſchen Außen⸗ S 0 er II e ung 8 politik 10 10 muß man ſich in London auch die Frage vor⸗ gloltgleten nwilkürteh ind wu gelen godene Rue. big denn, rom faßt Nan. JG) e, e 1 1 5 verführe nn. i. ü e de ed ee. See ae e ee ge 2 129. 1 6 11 i 5 uft, die im Weſten tatenlos zuſehen wird. Großdeutſchland iſt heute die weit⸗ ſchon mfgefpellt d di l, Dunſtkreis glich, oltz⸗ aus ſtärkſte Kontinentalmacht in Europa. Der deutſche reinigt. Es it die einge e e e 195 Machtbereich ſchützt uns heute anders vor feindlichen An⸗ gt. Es 1 5 e ſchlägen, als das 1914 der Fall war. Wenn England ge⸗ denn Loe Jo feſtics berſton bene Nuten willt iſt gegen dieſen machtgebietenden Staat de Fäden es auch die anderen, nur möchten ſie es nicht immer gerne feiner Nolitik gu knüpfen ſo 1 feloſtverſtändlich, 5 zugeben. Die Herren Engländer waren ſoeben wieder dabel, der Flottenvertrag ſeinen Sinn verliert Das alles ſetzt Eng⸗ U 5 5 5 land aufs Spiel, nur um ſeinen Anſpruch als kontinentaler die Methode vom 21. Mai des vergangenen Jahres zu wie Seh; 15 1 55 derholen. Diesmal ſollte die deutſche Mobilteachung ſich ge⸗ Schiedsrichter aufrechtzuerhalten. Mit Recht kann der Füh⸗ gen Polen richten, nur einzelne franzöſiſche Blätter taperten[ber eee. daß ſeine reinigende Rede dem Frieden daneben mit Nachrichten über einen deutſchen Aufmarſch 1 0 1 als alle Aktionen der britiſchen Geheim⸗ gegen die Schweiz Immer hofft man aufs neue Al ener dip 05 ie, Die Welt weiß jetzt, woran ſie iſt. Wir glauben, Panibſtimmung⸗ heraus jene Länder willfährig zu machen, 1 Rede genügt hat, den Frieden zu ſichern, und vor⸗ die bisher das freundliche Anerſuchen Englands, Kanonen⸗ ausſchauend hat der Führer darum ſchon heute dem kom⸗ futter für engliſche Intereſſen zu ſtellen, energiſch, wenn menden Parteitag in Nürnberg den Namen„Parteitag des auch höflich, abgelehnt haben. Diesmal mußte ſogar der Friedens“ gegeben. ehrenwerte Miſter Chamberlain perſönlich zugeben, daß die 555 Regierung keine Beſtätigung für dieſe Gerüchte erhalten hat, aber es ſej peinlich einzuräumen, daß der Premiermini⸗ 23 Jahre badiſche Kreisverwaltung ſter den Unſinn ſelber geglaubt hat. Nun hat in dieſen f Letzte Tagung der Keef 175775 Lügendunſt und in dieſe Panikmache der Blitz der Rede b gung et Kreisvorſitzenden. Adolf Hitlers eingeſchlagen Mit einem Male iſt die Luft NSG. Der am 31. März in Baden⸗Baden ſtattgefun⸗ wieder klar und die Welt weiß woran ſie iſtt. bender de der 11 A 11 5 1 17 55 . 25. 5 1 eutung zu, als dieſe vom 1. ril ab ihre Tätig⸗ Ote bihiſche Einkrehungspolitik vo r dem W̃ eltkrieg keit eingeſtellt haben. Ihr Aufgabengebiet wurde den be and in der Führerrede zu der Form eines geſchichtlichen[den Landkreiſen zu bildenden Selbſtverwaltungskörperſchaf⸗ Kollegs die bie. de Offen bekannte der ten übertragen. Führer auch die Fehler der deut en Politik von vor 1914. f i z 1 2 5; Man hat die Einkreiſung geſehen und ſich ihrer nicht recht-“. Der Miniſter des Innern, Pflaumer, der zu dieſer zeitig erwehrt Durch die un eheuerlichſte Lügenpropagand Tagung erſchienen war, nahm Veranlaſſung, in ausführlicher der Weltgeſchichte I ee 90 Kriege Deuschland Weiſe die Tätigleit der badiſchen Kreiſe während ihres 75⸗ eingekreiſt und die ganze Welt gegen uns auf den Plan ge⸗ kähnigen en 10 ee rufen. Nachdem im Vertrauen auf Wilſons Zuſagen das Er führte aus, daß die 11 Kreiſe ſehr wichtige Aufgaben deutſche Volk die Waffen niedergelegt hatte, wurde es zu erfüllen halten und den an ſie herangetretenen Anforderun⸗ ſchamlos betrogen, und 15 Jahre lang währte die Zeit der gen durchaus zufriedenſtellend, ja zum Teil beſonders wirk⸗ Unterdrückung und Erpreſſung. Trotzdem hat Adolf Hitler ſam und erfolgreich gerecht geworden ſeien. Er erinnerte an nach der Abſtreifung aller Feſſeln des Verſailler Schand⸗ die großen Leiſtungen auf dem Gebiele des Straßenbaues, vertrages den Engländern zu einem ehrlichen Spiel die Hand ihre Betätigung in der Armenpflege als Landarmenverbände, — geboten. Er hat in München wier hel und 26 en 0 die Förderung der Landwirtſchaft, insbeſondere des landwirt⸗ tiſchen Premier ſchriftlich gegeben, daß Deutſchland gewillt ſchaftlichen Schulweſens, der Tierzucht, des Obſtbaues, fer⸗ N iſt, nie weder gegen England zu kämpfen. In dem Flotten⸗ ber an die Unterſtützung einer großen Zahl von ſozialen vertrag war ſchon die praktische Vorausſetzung für eine Einrichtungen und Maßnahmen und vor allem an die Ein⸗ ſolche Verſtändigungspolktit gegeben worden 9 fun will richtung und Anterhaltung der Pflegeanſtalten, Altersheime England das alles 5 Spiel ſetzen. Und warum? Weil uſw. Auf all dieſen Gebieten hätten die Kreiſe Leiſtungen Adolf Hitler in Mitte europa die Verſailler Pfuſcharbeit vollbracht, zu denen die leiſtungsſchwächeren Gemeinden im durch einen ordnenden organischen Aufbau erſetzt und das Einzelnen nicht fähig waren. Sechs⸗Millionen⸗Volk der Tſchechen von dem Zwange be⸗ Die Kreiſe hatten freit hat, ſeine Haut für fremde Intereſſen zum Markke tra⸗ dem öffentlichen Aufgabenkreis betreut gen zu müſſen. Mit herzerfriſchender Deutlichkeit hat der mit Genugtuung und Befriedigung auf all das zurückblicken, Führer den Briten zu verſtehen gegeben, daß ſie im deut⸗ was in den langen Jahren ihres Beſtehens ihrer Initiative ſchen Lebensraum nichts zu ſuchen haben. Wir miſchen uns J entſprungen und ihrer unermüdli nicht in Englands Händel, die es an allen Ecken beginnt. wußten Tätigkeit zu verdanken Wir dürfen es uns auch mit Recht perbitten, daß britiſche führte der Miniſter aus, als auch die Kreif Gouvernanten die Friedenstat des Führers in Mitteleuropa waltung unter den wechſelvollen Zeitläufen f durch ihr albernes Geſchwätz bemäkeln. ark zu leiden und mit Schwierigkeiten mannigfacher Art Wenn aber die Briten nun ſo weit gehen, gegen uns die zu kämpfen hatten, von denen nur die Kriegs- und Nach⸗ alte Politik der Einkreiſung wiederholen zu wollen, ſo hat 1 und aus der letzteren beſonders die Inflation und der Führer für alle Fälle an jene Staaten, die hier als die Kriſenjahre von 1930 bis 1933 erwähnt feien. An dem Obfette engliſcher Politik von London aus ins Auge gefaßt] nach der Machtübernahme einſetzenden Aufſchwung haben werden, die unmißverſtändlichſte Warnung dann naturgemäß auch die Kreiſe teilgenommen. Es ſei gerichtet Niemand kann ſich darüber beſchweren, daß dieſe ihnen ſeither in wachſendem Maße gelungen, den ihnen Warnungen nicht offen und klar geweſen wären. Man wird obliegenden Pflichten nachzukommen und erſprießliche Mit⸗ ſich alſo 1 cen haben Die Führerrede bedeutet arbeit am Verwaltungs⸗ und Wirtſchaftsaufbau zu leisten, ein eindrucksvolles Schach ſeder Einkreiſungspolitil Freilich] So könne heute beim Schluß ihres Wirkens auch feſtgeſtellt Old England iſt in der Wahl ſeiner Bundesgenoſſen immer werden, daß die Kreiſe in der Hauptſache wirtſchaftlich ge⸗ weniger wähleriſch geworden Herr Chamberlain hat ſich feſtigt dastehen, teilweiſe ſogar eine vorzügliche finanzielle Lage in der Unterhausdebatte ſogar zu der Erklärung verleiten aufweiſen und ihren Nachfolgern, den Landkreiſen, ein gutes laſſen, daß einem Bündnis Englands mit dem Bolſchewis. Erbe hinterlaſſen. Er nähme daher gerne die Gelegenheit gewollt bat er dan der lden hen. Wege ſeünden in. mat ode deen der piehenzen drerderwaltung den res gewollt hat er damit, wie Adolf Hitler mit Recht feſtſtellen fan e ihren Stellvertretern und den Kreisräten ein be⸗ konnte, der nationalſozialiſtiſchen Einstellung Recht gegeben, 0 den liches Wort des Dantes zu widmen. Wenn ſie die Marxismus, Kommunismus und Demokratie als zwei[uk dem heutigen Tag ihre Tätigkeit beenden, ſo könnten Erſcheinungen des gleichen Inhalts wertet. Man darf aber ſie das Bewußtſein mitnehmen, daß ſie ihre Kräfte für die gleichwohl annehmen daß Ehamberlains Eingeſtändniſſe in] gedeihliche Entwicklung des Kreiſes und der Förderung der den beſonnenen Kreiſen der engliſchen Politik ein gelindes 1 eingeſetzt und dabei ſchöne Erfolge 5 1 5 Grauſen ausgelöſt haben. Zu ſolchen Demaskierungen führt All 9 1 91 195 ihr erfolgreiches Wirken 0 0 5 der Wahn der Einkreiſungspolitik! fal genenheit gebühre ihnen umſo größerer Dank, als f Die„neue Außenpolitik“ Englands fährt i den Kreis neben ihrem Hauptberuf ehren⸗ aber nicht nur das typiſche Land des Individualismus in 415 daß bie bete Ve ben hend n ang de en das Schlepptau des kommuniſtiſchen Sowjetrußlands, ſon⸗ 6 a b e 55 dern leat das Land auch auf Verpflichtungen feſt, die zwei[Landkreisen ihre Mikarbeft nicht verſchließen werden. Er l 5 dankte ferner den in der Verwaltun tätig geweſenen Beam⸗ 5 3 5 von allen en Eee ten, Ai und Arbeitern. 5 N i als verfehlt feſtgeſtellt und anerkannt wurden. inſtm A. 5 Abend waren die Krei itzenden Gäſte der Bäder⸗ 5 regte ſich ſchon Wid als ein engliſcher Premiermint⸗ 1 1 gude ihenden Gäste der Bäder 1 das e a a daß 1 0 Grenze und Kurverwaltung Baden⸗Baden. eute am Rhein liege. Ganz offen wird in der britiſchen 7 8 5 l. Preſſe die Frage 0 5 man nun die brilſche Die Ausgabeſtellen für die VM 37 bleiben in der f Hrenze nach der Weichſel verlegen wollte. Ja, man Oſterwoche geſchloſſen. Nach den Feiertagen ſind die onnte das Flußgrenzenthema noch etwas weiter ſpinnen.] Ausgabeſtellen wieder geöffnet. Die Oeffnungszeiten Indem Sowletrußland mit dem Blutzaren Stalin an der werden noch rechtzeitig bekanntgegeben. Schlachtſchiff„Tirpitz“ vom Stapel gelaufen. Unter den Klängen der Lieder der Nation glei⸗ tet das Schlachtſchiff „Tirpitz“, ein Schweſter⸗ ſchiff des im Februar vom Stapel gelaufenen Schlachtſchiffes„Bis⸗ marck“, auf der Kriegs⸗ marinewerft Wilhelms⸗ haven in ſein Element. em feierlichen Akt wohnte der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht bei. Weltbild(M). richt ten als eine daß des l den, ſeine ſchied ein v geſi gegen etwa raſch ſes g Recht dings neuen klarhe Gegen unſere Kritik pflege tes zu Kritik das iſt habers Großde Größe des deu Ich für die denheit Kritik an der Juſliz Sicherung des Rechts gegen Unſicherheit Leipzig, 4. April. Während das Reichsgericht die höchſt⸗ erliche Rechtſprechung in Rechtsſachen auch im Sude⸗ land ſchon unmittelbar nach Vereinigung dieſer Ge⸗ biete mit dem Reich übernommen hatte, waren bis jetzt im Lande Oeſterrei ch noch der Oberſte Gerichtshof in Wien höchſtes Gericht und die Generalprokuratur in Wien als höchſte Behörde der Staatsanwaltſchaft tätig. Durch Verordnung des Reichsminiſters der Juſtiz vom 28. Februar 1939 ſind nun der Oberſte Gerichtshof und die Generalprokuratur in Wien vom 1. April dieſes Jahres auf⸗ gehoben und ihre Zuſtändigkeiten ebenfalls auf das Reichs⸗ gericht und den Oberreichsanwalt beim 1 tragen worden Im Memellande tritt das geſamte reichsdeutſche Recht am 1. Mal dieſes Jahres in Kraf ericht über⸗ f t, ſo⸗ auch die Rechtsſachen aus dieſem Gebiet im letzten Rechtswege an das Reichsgericht gehen. In einer Feier⸗ ſtunde im feſtlich⸗geſchmückten Plenarſitzungsſaal des Reichs⸗ gerichts wies Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner die neu⸗ ernannten Reichs richter aus der Oſtmark in ihr hohes Amt ein. Er ſagte dabei u. a.: „Die Aufgabe des Oberſten Gerichtshofes, die Einheit des Reiches zu wahren, hat ſich durch die politiſchen Ereigniſſe etzten Jahres verlebendigt. Sie iſt wieder akut gewor⸗ und es ſind große Aufgaben, die im Großdeutſchen Reich dem Reichsgericht zufallen werden. Das Recht muß Sicherung finden gegen jede Unſicherheit und Zer⸗ ſplitterung, die aus den noch vorhandenen territorialen Ver⸗ enheiten des Rechtes kommen könnten und die hier im Reichsgericht den möglichen Ausgleich zu finden hat. Doch iſt dieſe Gefahr der Zerſplitterung und der Unſicherheit nur orübergehender Zuſtand und auf geradem Wege bald überwunden Das Recht muß aber durch den Gerichtshof, der die oberſte Rechtſprechung in den Händen trägt, vor allem chert werden gegen jede Unſicherheit, jede Unklarheit und gegen jede Zerſplitterung, die auftreten könnten auf allen den Gebieten, auf denen die Geſetzgebung des neuen Großdeutſchen Reiches grund⸗ ſätzlich anderes Recht ſchafft, als wir bisher gehabt haben. Die höchſte Aufgabe des Reichsgerichts, in allen dieſen Fällen und ſicher die Grundlinien zu zeigen, nach denen die⸗ rundſätzliche neue Recht ausgelegt und angewendet werden ſoll iſt zugleich die ſicherſte Gewähr dafür, daß das das Reich tragen wird In einer Zeit, in der in einem Tempo, das manch einem ein wenig eilig erſcheinen mag, 90 allen Rechtsgebieten reformierl wird, und zwar nicht b und äußeren Konturen, ſondern von Grund auf und aus dem Innern heraus, iſt es krotz allem Bemühen ſchlechter⸗ oß in den kechniſchen nicht zu vermeiden, daß im Anfang der Anwendung Rechtes da und dort eine Unſicherheit oder eine An⸗ it erkennbar wird. ttein Geſetzgeber darf ſich an⸗ maßen, mit Worten die kauſendfältige Vielzahl der Lebens⸗ fälle einzufangen. Niemand iſt imſtande, Rezepte zu erfin den, die für den jeweils kläglich eintretenden Jall eine Lö⸗ ſung darſtellen. Das iſt ja gerade die Aufgabe des Richters. Dieſe Löſung einheitlich auszurichten, iſt Aufgabe des Ober⸗ ſten Richkers. Daß in einer ſolchen Zeit der Kritik ſich da und dort ein Tätigkeitsfeld eröffnet, darf uns nicht verwundern. Im teil eine verantwortungsvolle und ernſtliche Kritik kann nur Vorteil haben. Sie zwingt uns, in jedem Falle Meinung zu prüfen, zu feſtigen und manchmal viel⸗ leicht auch ſie zu verbeſſern oder zu revidieren. Soweit die ſich dieſer Aufgabe widmet, muß ſie allen Rechtswah⸗ rern willkommen ſein. Sie hat freilich ihre Grenzen in der Achtung vor der Perſon des Richters und vor dem Ge⸗ richt Ein Volk wäre übel beraten, das die Achtung vor ſei⸗ ner Rechtſprechung antaſten ließe. ö Wer die Verantwortung fühlt, die darin liegt, die Rechts⸗ als einen Teil, und wie wir ohne Ueberhebung ſagen dürfen, als einen wichtigſten Teil der Aufgaben eines Staa⸗ empfinden, der wird dieſe Grenze der menſchlichen jederzeit ohne weiteres finden.“ Wehrkreis XII dankt Dem„Tag der Wehrmacht 1939“ dem Ehrentag des Soldaten im Dienſte der Volksgemeinſchaft, iſt im Wehr⸗ kreis XII ein voller Erfolg beſchieden gewefen. Das Sam⸗ melergebnis beträgt 5 b 293 545,16 Mark, das Dreifache des am„Tag der Wehrmacht 1938“ erzielten Ergebniſſes. Nach dem Willen des Führers und Oberſten Befehls⸗ der Wehrmacht ſollte das erſte Winterhilfswerk im utſchen Reich ein Geſamtergebnis zeitigen, das der des politiſchen Erfolges und der Einſatzbereitſchaft tſchen Volkes und ſeiner Wehrmacht entſpricht Die⸗ les Ziel iſt auch am„Tag der Wehrmacht 1939“ im Wehr⸗ kreis XII erreicht worden. Nur die Verbundenheit zwiſchen Volk und Wehrmacht konnte zum Gelingen und zu einem ſo beachtlichen Ergebnis führen. möchte daher der geſamten Bevölkerung im Wehr⸗ kreis XII meinen aufrichtigen und herzlichen Dank ſagen bewieſene Opferbereitſchaft und die innete Verbun⸗ mit der Truppe, die ihren ſinnfälligen Ausdruck durch den ſo ſtarken Beſuch unſerer Kaſernen, unſerer Bi⸗ wakplätze und all unſerer Veranſtaltungen im Dienſte des WHW e fand and. Heil Hitler! Der Befehlshaber im Wehrkrels XII gez.: Schroth, General der Infanterie. 48,5 Pf Marktve Reichs g Pfg.— Schweinemarkt: Auftrieb 287 Tiere. Der Auftrieb 15 legte kant ngentgemaße Jutellung bei undefänderter Hoöchſt Ho; vo 1 er* e ü Maunheimer Großviehmarkt v. 4. April. Auftrieb: 91 Ochſen, 197 Bullen, 346 Kühe, 183 Rinder, zuſammen 817 Stück Großvieh;(Vorwoche 719, Mehrauftrieb 98 Tiere). Die Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei un⸗ veränderter Höchſtnotiz für Ochſen von 43,5 bis 46,5, Bul⸗ a 4468 bis 445, Kute 41,5 bis 44,5, Rinder 425 bis. 9,— Kälberauftrieb: 1319(Vorwoche 1016) Tiere, rlauf flott, unveränderte Höchſtnotiz von 60 bis 65 i trieb 2870(Vorwoche 3011) begründet durch vorzunehmende lachtungen von Vertragsſchweinen. Im übrigen er⸗ n 58,5 Pfg. Kreuz und Quer Der Aukofanafiker, dem die Jamilie zu keuer wurde Prügel probeweiſe— Das Pech des„Faſſadenklefterers“ Es gibt Zeitgenoſſen, die merkwürdige Anſichten von Rechten und Pflichten haben, die ſich ſozuſagen ihr eigenes Recht ſchaffen zu können glauben. So einer war auch der Kaufmann Brown aus Eliſabeth in New Jerſey. Seit er ſich ein Auto auf Abzahlung gekauft hatte, vernachläſſigte er ſeine Familie immer mehr Alles Geld, das er ſonſt für den Unterhalt ſeiner Angehörigen gegeben hatte, ſteckte er in ſeinen Wagen. Als ſich bald herausſtellte, daß ſeine Auto⸗ leidenſchaft faſt ſein ganzes Einkommen verſchlang, verließ er einfach ſeine Familie, um ſich ganz ſeinem Wagen wid⸗ men zu können. Die Frau klagte gegen ihn auf Unterhalt für ſich und die Kinder, worauf eine Gerichtsverhandlung gegen den Autofanatiker in New Jerſey ſtattfand. Auf die Frnge des Richters, weshalb er ſeine Familie im Stich ge⸗ laſſen habe, antwortete der Mann:„Weil ſie mir zu teuer würde; ich kann doch nicht für mein Auto ſorgen und oben⸗ drein noch eine ganze Familie erhalten!“—„Das mutet Ihnen ja auch niemand zu!“ meinte der Richter.„Es hat Sie doch niemand gezwungen, ein Auto zu kaufen, wenn es Ihnen zu teuer kommt.“—„Sie verſtehen mich falſch“, wehrte der Kaufmann ab.„Nicht das Auto war mir zu teuer, ſondern meine Familie!“ Auf die erſtaunte Frage des Richters, ob ihm denn das Auto tatſächlich mehr wert ſei als Frau und Kinder, entgegnete der Beklagte:„Aber natürlich! Am Auto habe ich doch viel mehr Freude als an der Familie!“ Selbſtverſtändlich erregte die verrückte Ein⸗ ſtellung dieſes ſeltſamen Familienvaters heftiges Kopfſchüt⸗ teln im Gerichtsſaal. Das Urteil lautete dahin, daß der Mann verpflichtet ſei, wieder für den Unterhalt ſeiner Fa⸗ milie zu ſorgen. Das Auto wurde amtlich beſchlagnahmt und dem Verkäufer zurückgegeben. Verwirrte Rechtsbegriffe hatte da auch ein biederer Wiener Bürger. Er ſtand nun vor einem Wiener Bezirks⸗ ericht unter der Anklage, ſeine Wohnungsnachbarin mis⸗ 4 9 515 zu haben.„Bekennen Sie ſich ſchuldig?“ fragte der Richter den Sünder, der mit einer wahren Leidensmiene vor den Schranken ſtand.„Aber ich bitt, Herr Richter“, ver⸗ teidigte ſich der Angeklagte,„es war doch nur a Probe⸗ arbeit, und für die wird man mich doch nicht ſtrafen wollen.“—„Wieſo Probearbeit?“ wollte der Richter wiſſen. „Was ſoll das heißen?“—„das kann ich Ihnen, Herr Richter, nur ſagen, wenn die Verhandlung geheim iſt, denn das, was ich Ihnen zu ſagen habe, iſt ein Geheimnis, das niemand erfahren darf.“—„Verſtößt es gegen die Sitt⸗ lichkeit? Dann kann ich Ihrem Wunſche nachkommen“, forſchte der Richter weiter und wartete geſpannt auf die Antwort. Doch da fuhr der Beſchuldigte auf:„Was den⸗ ken's von mir. Herr Richter, ſeh' ich ſo aus? Das iſt's nicht, es iſt ganz etwas anderes, es iſt ein Geheimnis, das meine Frau nicht erfahren darf.“ Der Richter verſuchte weiter auf gütliche Weiſe, den Mann zum Sprechen zu brin⸗ en.„Alſo erzählen Sie“, ermunterte er,„weshalb haben ie Ihre Nachbarin mißhandelt?“ Mühſam preßte der Bie⸗ dere hervor:„Wenn ich das erzähl', Herr Richter, iſt's aus mit meinem Glück.“ Dann aber zeigte ſein Geſicht Entſchloſ⸗ ſenheit und mit feſter Stimme fuhr er fort:„Aber was, ich erzähl, und wenn ich für immer verloren wär!. Alſo ſo war's: Meine Frau iſt an ſeelensgutes Weib, aber a böſe Sieben, daß's ka zweite mehr gibt. Dö Gläſer und dö Töpf, die an meim Kopf ihren Tod gefunden haben, kann ma garnit zählen. Und da hat mir an Freund den Rat geben, ich ſoll mein Weib einmal tüchtig durchwalken. Aber dös is leichter g'ſagt als g'tan. Na, und weil 10 mich an mein Weib nit herangetraut hab', hab' i unſere Frau Nachbaren a biſſerl ghaut, damit mein Weib ſieht, daß i an Courage hab'. Dös ganze war alſo nix weiter als a Probearbeit, Herr Richter, und dafür werden's mi doch nit ſtraf'n woll'n?“ Da miſchte ſich die Mißhandelte ein:„Für ſo a Probearbeit dank! i, Herr Richter.“ Auch das Gericht hatte wenig Verſtändnis für dieſe Art von Probearbeit eines hel⸗ denmütigen Ehemannes. Zur großen Genugtuung des Ver⸗ ſuchsobjekts wurde er zu einer beträchtlichen Geldbuße ver⸗ urteilt, und es wurde ihm aufgegeben, ſich weiterhin nicht mit derartigen Verſuchen zu befaſſen. Kopfſchüttelnd ver⸗ ließ der Sünder den Gerichtsſaal. Daß man für eine„Pro⸗ bearbeit“ beſtraft wird, das wollte ihm nicht in den Kopf. An die falſche Frau, wenn auch in anderem Sinne, ge⸗ raten war da ein Bewohner in Paris. Als in einer der letz⸗ ten Nächte ein Paſſant durch die ſchmale, menſchenleere Rue de la Haärpe nach Hauſe ging, erblickte er plötzlich einen Mann, der ſich eben über die Brüſtung eines Balkon⸗ geländers ſchwang. Anſcheinend hatte dieſer gar nicht be⸗ merkt, daß er beobachtet wurde, denn er begann eine ge⸗ fährlich ausſehende Klettertour, bei der er ſich an der Re⸗ genrinne hochzog, um ſo den Balkon des nächſthöheren Stockwerkes zu erreichen. Der Straßenpaſſant überlegte nur kurz, ob er Alarm ſchlagen oder ſchnell die Polizei herbei⸗ rufen ſollte. In dieſem Augenblick aber verſchwand der Faſſadenkletterer, der übrigens zum Erſtaunen des Beob⸗ achters nur mit Hemd und Hoſe bekleidet war, in dem Zim⸗ mer, zu dem der obere Balkon gehörte. Im nächſten Augen⸗ blick ertönte aus dem Zimmer, in das der Faſſadenkletterer eingedrungen war, gellendes Schreien. Im Nu wurde die Straße lebendig. Der Mann, der den Faſſadenkletterer zu⸗ erſt beobachtet hatte, war unterdeſſen fortgeeilt, um die Po⸗ lizei herbeizurufen. So ſah er nicht, wie der Verdächtige in größter Haſt aus dem Zimmer flüchtete, ſich mit affenarti⸗ er Geſchwindigkeit über das Geländer des Balkons 9 und begann, an der Regenrinne weiter nach oben zu klettern. Endlich hatte er die Dachluke erreicht, durch die er im Innern des Hauſes verſchwand. 5 Wenige Minuten ſpäter traf die Polizei ein und begann, das Haus ſyſtematiſch zu durchſuchen. Endlich fand man den Faſſadenkletterer, der ſich auf dem Dachboden hinter Bo⸗ dengerümpel verſteckt hatte und ſich widerſtandslos feſtneh⸗ men ließ. Er zitterte noch am ganzen Leibe. doch als ihm der Polizeioffizier erklärte,„nun habe man ja endlich den Einbrecher und Faſſadenkletterer“ erwiſcht, verbat er ſich wütend und energiſch dieſe„Beleidigungen“. Die Poliziſten kümmerten ſich nicht um das Geſchwätz, das ſie ſchließlich in ähnlichen Fällen immer wieder von dieſen ausgekochten Gaunern hörken, und begannen, ſeine Taſchen zu durch⸗ ſuchen. Da man jedoch weder eine Waffe, noch irgendwelches Einbrecherwerkzeug fand, nahm man an, er habe alles auf der Flucht weggeworfen. Seltſam erſchien lediglich, daß der Verhaftete weit mangelhafter bekleidet war, als es für einen Einbrecher notwendig geweſen wäre. Daraufhin er⸗ klärte der Mann, der wohl einzuſehen begann, daß die Sache für ihn mehr als kritiſch wurde, es handle ſich um ein furchtbares Mißverſtändnis. Er habe ſich nicht als Faſ⸗ ſadenkletterer betätigt, um einzubrechen, ſondern um zu „fenſterln“. Sein Beſuch habe ſeiner Liebſten gegolten. Ge⸗ rade hatte ſich das Gelächter gelegt, das die Polizeibeam⸗ ten bei dieſer— wie ſie glaubten— phantaſtiſchen Lüge angeſtimmt hatten, als ein Mann, mit wilden Geſten einen Revolver ſchwingend, atemlos auf den Boden geſtürzt kam und Miene machte, ſich auf den Faſſadenkletterer zu ſtür⸗ zen. Ehe er jedoch Gelegenheit gehabt hätte, Unheil anzu⸗ richten, hatten ihn die Poliziſten entwaffnet und hielten ihn mit eiſernem Griff feſt. Aber der Mann tobte wie ein Wilder.„Ich ſchieße den Kerl tot!“ ſchrie er.„Seit Tagen bin 1 hinter dem Lumpen her— nun endlich habe ich ihn!“ Und wieder machte er Anſtalten, ſich auf den mangel⸗ haft bekleideten Menſchen zu ſtürzen. Das Verhör ergab, daß der Wütende mit dem Revolver ein Ehemann war, deſſen Frau des Nachts, wenn ihr Mann nicht daheim war, ihren Geliebten erwartete, der ihr Zimmer ſtets über den alkon betrat. In dieſer Nacht aber hatte er Pech gehabt, bei ſeiner Faffadenkletterei von einem Paſſanten erwiſcht zu werden. Ueberhaupt war dies für ihn eine Nacht aus⸗ geſuchten Unheils geweſen, denn er war zu allem Ueber ⸗ fluß noch in ein falſches Zimmer geraten, in dem eine ältere Frau im Bett lag, die beim Erſcheinen des Ein⸗ dringlings gellend um Hilfe rief. 8 Der Faſſadenkletterer dürfte allerdings mit einem blauen Auge davonkommen. Am ſchlimmſten aber iſt die treuloſe Ehefrau daran, da ihr Mann beabſichtigt, die Scheidungs⸗ klage gegen ſie einzureichen.— So kann man ſich irren! Neues Geſchehen rund um das Bruchſaler Schloß Wenn im Sommer 1939 neben den hiſtoriſchen Schloß⸗ konzerten erſtmals auch Freilichtaufführungen an der Garten⸗ ſeite des Bruchſaler Schloſſes zu ſehen ſind, ſo iſt das ein Be⸗ weis der Anziehungskraft dieſer ulſterblichen Architektur. Ein Raum, und zwar der Gartenſaal, der in der Portalachſe vor dem Schloßgartenportal liegt, war bisher in der Geſamt⸗ efteuerung der Schlößrakafffe ficht berucksichtigt Worven gerade von hier aus hätte der Beſucher einen 1 2 ebener Erde in Garten und Park. Nun wird das Ver⸗ äumnis nachgeholt. Unter Mitwirkung von fremden und einheimiſchen Künſtlern und Malern wird zurzeit fleißig an der Reſtaurierung gearbeitet. Alle Riſſe und Schäden müſſen ſorgfältig ausgeſpachtelt werden, um einen glatten Malgrund zu erhalten. Es wird nicht neugemalt, die fehlenden Stellen werden lediglich ergänzt. Die Patina, die ſich mit der Zeit gebildet hat, iſt das bc im Gartenſaal, nicht eig der urſprünglich ſehr farbige Charakter, der auch für den heutigen Geſchmack zu laut wäre. Die figürlichen Darſtellun⸗ gen, ſowie die dekorativen Blumen-, Leiſten⸗ und Wappenver⸗ zierungen werden nach Beendigung der Arbeiten dem Saal ein lichtes, freudiges Gepräge geben. Er ſoll kleineren Ver⸗ anſtaltungen, ſo Ausſtellungen, Konzerten uſw. dienen. Rundfunk ⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummeen; 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der zweiten Abendnachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten; 6.15 Gym⸗ naſtit; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter, Marktberichte; 8.10 Gymnaſtit; 8.30 Morgenmuſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittags. konzert; 13 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzer! bezw. Schallplatten; 15 Sendepauſe; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 18.30 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten; 22 Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 6. April: 18 Jetzt müſſen wir marſchieren... 19 Rutſch hin, rutſch her, Volksmuſik; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Unſer ſin⸗ gendes, klingendes Frankfurt; 22.30 Volks⸗ und Anterhal⸗ tungsmuſik. Karfreitag, 7. April: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu; 8.15 Schallplatten; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9 Morgenmuſik; 10 Orgelkonzert; 10.30 Muſik am Vormit⸗ tag; 12 Mittagskonzert; 14 Beethoven⸗Konzert; 15 Das Prisca⸗Quarlett ſpielt; 16 Nun klingt Danzig auf; 18 Mei⸗ ſter des Inſtruments; 19 Der KdßF.⸗Volkswagen; 19.50 Schallplatten; 20 Nachrichten; 20.10 Abendkonzert; 21.10 Sinfonie⸗Konzert; 22 Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Abendunterhaltung; 24 Nachtkonzert. Samstag, 8. April: 15 Gute Laune; 18 Tonbericht der Woche; 19 In der Dämmerſtunde; 20.10 Operettenkonzert; 22.30 Unterhal⸗ tungskonzert. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 6. April: 14.45 Für unſere Kinder; 15.15 Sendepauſe; 18 Aus Arbeit und Beruf; 18.30 Nun kommen die weißen Gloöck⸗ chen..„ Frühlingsſtimmen; 19.45 Aus der Jugendbewe⸗ gung Adolf Hitlers; 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frank⸗ furt; 22.15 Unſere Kolonien; 22.30 Volks⸗ und Unterhal⸗ tungsmuſik. Karfreitag, 7. April: ö 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Evang. Morgenfeier; 8.50 Deutſche Meiſter; 9.40 Deutſche unſerer Zeit; 10 Klänge der Weihe und Er⸗ löſung; 11.30 An deutſchen Brunnen, Hörfolge; 12 Mittags⸗ konzert; 14 Für unſere Kinder; 14.30 Konzert; 15.15 Volks⸗ tum und Heimat; 16 Nachmittagskonzert; 18 Kleine Stücke — große Meiſter; 19.30 Matthaeus⸗Paſſion von Johann Sebaſtian Bach; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten; 22.20 Kunſtturnkampf der Gaue Baden, Süd⸗ 5 Niederrhein und Mittelrhein; 22.35 Unterhaltungskon⸗ zert. Samstag, 8. April: 8.25 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Am Rande des alltäglichen Geſchehens; 15.30 Aus Mücken werden Elefanten.. 18 Bühne und Film im Rundfunk; 18.20 Der Sport an den Feiertagen; 18.30 Blasmuſik; 20.15 Heitere Abendmuſik; 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. Chriſtian Franke las dieſen Brief, las ihn noch einmal und fühlte, wie ihm das Blut in den Kopf ſtieg. Der Kunde verwahrte ſich energiſch dagegen, daß zwei Straßen weiter bei der Konkurrenz Saitenpackungen im Schau⸗ fenſter lägen, die jeder glatt für Frankeſche Marken halten könne, ſo täuſchend ſeien en Present und Aufmachung nachgeahmt! Aber zu welchen Preiſen! Schandbar ſei gar kein Ausdruck! Es folgten einige Angaben, bei denen ſich Frankes Schnurrbart ſträubte. Wörtlich fuhr der Kunde fort:„.. wohl flatterten auch mir vor einiger Zeit einige reisblätter ins 2 5 mit erſtaunlich billigen Preiſen. e wiſſen, ich führe nur Ihre Marken und beförderte die Blätter, die ſchon in ihrer Aufmachung dürftig waren, in den Papierkorb. Leider achtete ich gar nicht auf die Firma. Jedenfalls bitte ich Sie, ſofort Ihre Rechte zu wahren und energiſch gegen Nachahmungen einzuſchreiten, 70 verderben Sie ſich und uns das Geſchäft. Es iſt ja berhaupt ſchauderhaft, welche Preispolitik...“ Chriſtian Franke konnte einen häßlichen Fluch nicht unterdrücken! Pauls& Sohn! Jobſt! Er hat mit ſeinen ehn Prozent keine Geſchäfte gemacht und baut einfach die Preiſe auf ein Niveau— ein Niveau—, jawohl, ſchand⸗ bar iſt gar kein Ausdruck! Ruhe, Ruhe! ermahnte er ſich. Den Brief hatte Preſchler an ſich genommen. Das war ſehr geſcheit, man mußte ihn loben darum. Die anderen brauchten nicht n een, ge ein Trauerspiel hier ge⸗ ſchrieben wurde: Vater und Sohn werden ſich gegenſeitig ruinieren. 5 Nein, das werden ſie nicht! Der Vater wird den Sohn kalt und unbarmherzig ruinjeren! Er grub erbittert die Stirn in die Hände und 5 5 in Zorn dessen ſich! Wer 15 den Kröpp zurückhalten? Warum habe ich die Preis⸗ lätter hier in 157 8 Schubkaſten geworfen, wo ſie heute noch liegen! Weil der Caſpar mich verböhnte, während Jobſt mich und mein Werk achtete! Zehn Prozent— das war bei Jobſts Kalkulation, bei der ſauberen Auswahl neuer Marken, die von den ſeinen immerhin einen Abſtand wahrten, der ein Einſchreiten unmöglich machte— eine anſtändige Konkurrenz! Bei dieſen Preiſen konnte Jobſt ſogar mehr verdienen als er! Aber das hier, das iſt eine 1 0 199 10 gepaart mit Dummheit und Infamie! as iſt die giftige Impertinenz des Sinkenden, der nur den einen Wunſch hat, den anderen zumindeſt mitzureißen! Nein, mein Sohn]! Das Leben gibt mir wieder einmal recht! Es ruft mich auf den Poſten: wahre die Rechte deines Lebenswerkes, gegen Unvernunft und— und Da war der Caſpar, genau beſehen, eigentlich an⸗ ſtändiger geweſen: Danke— für A. Ch. Franke „Herr Preſchler!“ 5 „Herr Franke?“ Preſchler ſtand leicht vorgebeugt und dienſtbefliſſen da. Seine Augen flackerten, er war blaß, hatte dunkle Ringe unter den Augen und kurzen Atem. „Was ſagen Sie dazu, nachdem Sie den Brief nun einmal geleſen haben?“ Franke beherrſchte ſich eiſern und hatte die Augen wie in Scham auf dem unglücklichen Papier. „Ja, was ſoll man da ſagen...!“ preßte dieſer tonlos durch die Zähne. Franke ſah auf, fand nicht den Blick des anderen, ſeine Augen glitten unwillkürlich abwärts und bemerkten, wie die Hände des Buchhalters ein heftiges Zittern zu verbergen ſuchten. „Was iſt denn mit Ihnen?“ „Entſchuldigen Sie, Herr Franke, ich fühle mich ſchon ſeit Tagen nicht recht wohl— ich— ich hab' nämlich etwas mit den Nieren. Ja— jawohl...!“ 6 Geſicht wurde noch grämlicher. Auch das noch! „Na, da gehen Sie doch mal zum Arzt! Sie ſehen wirklich ſchlecht aus, ganz verfallen, Mann! Da müſſen Sie eben ausſpannen, das hilft nun nichts.“ Er fühlte die alte Kraft in ſich und wußte plötzlich, daß man immer allein iſt und immer allein kämpfen muß, wenn es um die geſtellte Lebensaufgabe geht. Auf niemanden kann man ſich verlaſſen, das eigene Blut betrügt einen. Es hatte keinen Zweck, mit dieſem Preſchler zu konferieren. „Sehen Sie nach, wo ſich augenblicklich Herr Kröpp befindet.“ a „In Breslau“, ſagte Preſchler mit dünner Stimme. Stimme klang ſchon zerſtreut. Preſchler ging mit einer an⸗ gedeuteten Verbeugung. g Käthe kam und brachte Kröpps Breslauer Anſchrift mit Chriſtian Franke diktierte den Brief an den Reiſenden: „Sie brechen Ihre Tour ſofort ab und kommen nach Haufe. Auf der Rückreiſe machen Sie in jeder Groß⸗ ſtadt einen kurzen Halt und verſuchen irgendwie die neueſten Preisblätter der Firma Pauls& Sohn in die Hand zu bekommen. Wo Sie die Marken dieſer Firma in Schaufenſtern ſehen, kaufen Sie Warenproben.“ Neuntes Kapitel „Der Jacob, der koa lachen“, ſagte Guſtav Zöphel jeden Tag einmal zu ſeiner Frau und meinte damit den zweiten Sohn Adlers, der auf dem Frankeſchen Hof als Pächter einziehen ſollte. Mit brennendem Intereſſe verfolgte die ganze Familie den Umbau. Geſtern waren die Gerüſte gefallen, ſchmuck und blank lag der Hof im ſtrahlenden Sonnentag. Aus den weit geöffneten Fenſtern ſchallte Klopfen und Hämmern. Ein feiner Mann übrigens, der Architekt! Er hatte verſprochen, Maurer und Zimmer⸗ mann ein paar Tage völlig auszuborgen, um auch am Zöphelſchen Hof dies und das richten zu laſſen. So günſtig kam man nicht gleich wieder dazu. 5 Als der noble Herr gekommen war, um Quartier nach⸗ Katte ſein— und dann, hier gäbe es einfache, derbe das Bett weiß überzogen und geflimmert und geputzt, daß alles nur ſo leuchtete. Die Fenſter gingen auf die Süd⸗ der Stadt Dienſtmädchen 1 Aus kinderreich Bauernfamilie ſtammend, hatte ſie ſich ihre Ausſt 0