ießend Nr. 82 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Donnerstag, 6. April 1939 Jugend dienſtpflicht! er Auftrag an die hitlerjugend— Zwei Erlaſſe Erweitert des Führers der Führer hal ſoeben zwei Durchführungsverordnun⸗ gen zum Geſetz über die Hitlerjugend vom 1. Dezember 1936 erlaſſen. Nach der Schaffung der Arbeiksdienſtpflicht und der Wehrpflicht wird nun auch der Dienſt in der Hitler⸗ jugend zum Ehrendienſt am deutſchen Volk erklärt. Die erſte Durchführungsverordnung enthält die„All⸗ gemeinen Bedingungen“ und ſtellt in§81 nochmals die aus⸗ ſchließliche Zuſtändigkeit des Jugendfü hrers des Deutſchen Reichs für alle Aufgaben der körperlichen, geiſti⸗ gen und ſittlichen Erziehung der geſamten Jugend des Reichsgebietes außerhalb von Elternhaus und Schule feſt. Auf den Geſchäftsbereich des Jugendführers des Deutſchen Reiches gehen nach dieſer Verordnung aus dem Geſchäfts⸗ bereich des Reichserziehungsminiſteriums alle Angelegen⸗ heiten der Jugendpflege, des Jugendherbergswerkes ſowie der Unfall⸗ und Haftpflicht im Intereſſe der Jugendpflege über. Wer gehört zur Stamm⸗Hitlerjugend? Mit der erſten Verordnung wird innerhalb der Hitler⸗ jugend die Stamm⸗Hitlerjugend begründet. Wer ſeit dem 20. April 1938 der Hitlerjugend angehört, iſt Angehöriger der Stamm⸗HJ. Jugendliche, die ſich mindeſtens ein Jahr in der Hitlerſugend gut geführt haben und ihrer Abſtam⸗ mung nach die Vorausſetzungen für die Aufnahme in die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter⸗Partei erfüllen, kön⸗ nen in die Stamm⸗HJ aufgenommen werden. Die. Auf⸗ nahme in die Stamm⸗Hs kann bei Perſonen über 18 Jah⸗ ren, die in der Führung oder der Verwaltung der HZ ein⸗ eſetzt werden ſollen, ſofort erfolgen. Gliederung der NS⸗ AP iſt nur die Stamm⸗HJ. Die Zugehörigkeit zu ihr iſt freiwillig. Die Dauer der Dienſtpflicht wird in der zwei⸗ zen Durchführungsverordnung der ſogenannten Jugend⸗ Dienſt⸗Verordnung geregelt. Sie gilt für Jugendliche vom 10. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr und beſtätigt die bisherige Einteilung der Hitlerjugend in„Deutſches ing⸗ volk“ für die 10⸗ bis 14jährigen Jungen,„Hitler⸗Jugend“ für die 14 bis 18⸗jährigen Jungen, den„Jungmädelbund“ 115 die 10. bis 14jährigen Mädel, den„Bund deutſcher Mädel“ für die 14, bis 18jährigen Mädel. Schüler und Schülerinnen in der Grundſchule, die das 10. Lebensjahr bereits vollendet haben, werden bis zum Verlaſſen der Grundſchulklaſſen vom Dienſt in der Hitlerjugend zurückge⸗ ſtellt. Schüler und Schülerinnen in der Volksſchule, die das 14. Lebensjahr bereits vollendet haben, bleiben bis zur Schulentlaſſung Angehörige des Deutſchen Jungvolks oder des Jungmädelbundes. Die zweite Durchführungsverordnun regelt im einzel⸗ nen die Frage der Untauglichkeit, der Zuriſchtellung, Be⸗ freiung vom Dienſt und der blutsmäßigen Anforderungen. Jugendliche deutſcher Staatsangehörigkeit, bei denen beide Elternteile oder deren Vater nach ihrem Volkstums⸗ bekenntnis zur däniſchen oder polniſchen Volks⸗ gruppe gehören, ſind auf Antrag derjenigen, denen die Sorge für ihre Perſon zuſteht, von der Zugehörigkeit zur Hitlerjugend zu befreien. Jugendliche deutſcher Staatsan⸗ gehörigkeit mit dem Wohnſitz im Ausland oder ſofern ſie ſich nur vorübergehend im Deutſchen Reich aufhalten, ſind zum Dienſt in der Hitlerjugend nicht verpflichtet.. Verpflichket zur Anmeldung Alle Jugendlichen ſind bis zum 15. Mä 1 z des Kalen⸗ derjahres, in dem ſie das 10. Lebens jahr vollenden, bei dem zuſtändigen HJ⸗Führer zur Aufnahme in die Hit⸗ lerjugend anzumelden. Für die Anmeldung iſt der geſetzliche Vertreter des Jugendlichen verpflichtet. Die Aufnahme er⸗ folgt zum 20. April eines jeden Jahres, die Entlaſſung nach Ablauf der feſtgeſetzten Dienſtzeit und bei Mädchen dann, wenn ſie in den Eheſtand treten. Führer und Führerinnen bleiben nach Ablauf der in 81 feſtgeſetzten Zeit Angehörige der Hitlerjugend. Ihre Entlaſſung erfolgt auf beſondere Anordnung. Auf ihren Antrag ſind ſie zu entlaſſen. Für die Dauer des aktiven Wehrdienſtes ruht die Zugehörigkeit zur Hitlerjugend. An⸗ gehörige des Reichsarbeltsdienſtes dürfen ſich im Dienſt der Hitlerjugend nicht betätigen. 812 der zweiten Durchführungsverordnung regelt die Strafbeſtimmungen, denen ſolche Perſonen unterliegen, die als geſetzliche Vertreter den Anmeldungsvorſchriften nicht Genüge leiſten oder Jugendliche böswillig vom Dienſt in der Hitlerjugend abzuhalten verſuchen. 1. In einem Kommentar im amtlichen Preſſedienſt des Ju⸗ gendführers des Deutſchen Reiches heißt es hierzu:„Der Führer hat mit den ſoeben erlaſſenen Durchführungsverord⸗ nungen zum Geſetz über die Hitlerjugend vom 1. Dezember 1936 den Dienſt der Hitlerjugend zum Ehrendienſt am deut⸗ ſchen Volk erklärt. Er hat damit für alle Zukunft den Ju⸗ gendlichen vom 10 bis zum vollendeten 18. Lebensjahr die Verpflichtung auferlegt. in der Hitlerjugend Dienſt zu tun Dieſer Pflichtdienſt der deutſchen Jugend ſchließt ſich würdig den vom Führer erlaſſenen Beſtimmungen über 155 Wehrpflicht und die Arbeitsdienſtpflicht aller Deutſchen Dieſer totale Erziehungsanſpruch, den die Jugend ſelbſt aus dieſer Verpflichtung des Führers geltend machen muß, iſt einmalig und mit keiner anderen Jugendorgan ation in der Welt zu vergleichen Mit den der Jugend übertragenen Vollmachten und Aufgaben werden die künftigen Genera⸗ lionen des deutſchen Volkes frügzeitig in einen Erziehungs⸗ gang eingereiht, der ſie verpflichtet, für die Idee der nakio⸗ dieſſenialiſtiſchen Bewegung zu leben und in ihrem Geiſt zu enen.“ 100 badiſche Mädel im Arbeitsdienſt „Ablöſung“ war am 1. April— 24 Lager zählt unſer Gau. i NSch. Nicht allein die jungen Männer— wir berich⸗ eten erſt von ihrem Einzug in die bereitſtehenden Lager— dun arbeitſamen Dienſt für ihr Volk, auch die Mädel ſtehen echt zurücs Freſlich waten ſie nicht mit hohen Waſſerſtie⸗ feln im Moor oder brechen Steine im Bruch. Aber ihre rbeit iſt nicht minder wichtig Sie helfen der Bäuerin. ie werden in der Sommerzeit in die Höfe geſchickt, wo ſie uch mu fleißigen Handen umtun Und zu zun gibt es genu „ Bauernarbeif kennt, der weiß, daß in Hof und Fel die Arbeit nie ausgeht Darüber hinaus bleibt ausreichend Zeit für Unterricht, Körperpflege und hauswirtſchaftliche Tätigkeit. Auch Geſang — und Spiel rommen nicht zu kurz. Der Frohſinn ist; Mädel⸗Lager zu Haus bie migen wo e Das Mädel, das ſich auf einhalb Jahr dem Arbeitsdienſt verpflichtet. gewinnt zweifelsohne. Es geſundet von der Stadtluft und lebt auf Seine Wiſſensgrundlage wird durch entſprechenden Unterricht vertieft. Das Gedankengut unſerer Weltanſchauung ſteht— wie überall— im Vordergrund. Nicht vergeſſen ſei die fachgemäße Ausbildung in„erſter Hilfe bei Unglücksfällen“, die das Deutſche Rote Kreuz in 20 Doppelſtunden durchführt. In Baden beſtehen 24 Lager, die am 1. April eine Be⸗ legſchaft von rund 1000 Mädel erhielten. Wie wir hören, ſollen im Juli zwei weitere Lager und zwar bei Waldkirch und Ladenburg erſtehen Jedes dieſer Bager ſtellt eine kleine Gemeinſchaft dar 40 bis 50 Mädel wohnen beiſammen, ar⸗ beiten Hand in Hand und freuen ſich am gemeinſamen Feierabend. Der Wert dieſer Art von Mädel⸗Erziehung iſt unbe⸗ ſtreitbar Auch die Frau ſoll— gleich dem Manne— kein volksfremdes Daſein führen; ſie ſoll für die Gemeinſchaft, der ſie angehört, eintreten. Wie könnte dies beſſer geſchehen, als durch fleißiger Hände Arbeit. 75 Jahre Schwarzwaldverein Vorbildliche gemeinnützige Arbeit für das Wanderweſen. Y Freiburg. Zum 75. Male legt der Schwarzwaldverein ſeinen Jahresbericht vor, der einen umfaſſenden Ueberblick über die Vielfalt der Kleinarbeit gibt, die im Schwarzwald⸗ verein in gemeinnütziger und ehrenamtlicher Tätigkeit geleiſtet wird. Die Geſamtzahl der Mitglieder iſt mit 23 971 gegen⸗ über dem Vorjahre faſt gleich geblieben; den 672 Abgängen ſtehen 682 Zugänge gegenüber. Der Abſatz der Kartenblät⸗ ter des Schwarzwaldvereins hat einen Rückgang erfahren. Es wurden im Jahre 1938 nur 6251 Karten abgeſetzt, gegen⸗ über 11726 im Jahre 1937. Dementſprechend blieben die Einnahmen auch um 1223 Mark unter dem Voranſchlag. Die Beſteigung des Feldbergturmes brachte mit 18 180 Perſonen eine Erhöhung, die Einnahmen aus den Beſtei⸗ gungsgebühren beliefen ſich auf 3636 Mark. Das Gedächt⸗ nishaus auf dem Fohrenbühl hat im Laufe des Jahres 1938 eine Reihe Verbeſſerungen und Neuanlagen erhalten, ſo⸗ wie eine neue Stromzuleitüng mit Verteilungsanlage und eine moderne ſelbſtätige Waſſeranlage. Einen breiten Raum in der Jahresarbeit des Schwarz⸗ waldvereines nehmen jeweils die Wegbezeichnungs⸗ und Weg⸗ ausbeſſerungsarbeiten ein. Das Vereinsjahr 1938, ſo heißt es in dem Jahresbericht, war hinſichtlich der Weg bezeich⸗ nung und der Wanderwege⸗Verbeſſerungen an Arbeit rei⸗ cher als jedes zuvor. Zum Teil wurden, da einzelne Straßen durch den Autoverkehr und die Staubplage für den Wanderer immer ungemütlicher wurden, neue Wanderwege geſchaffen. Aus verſchiedenen Gründen mußte auch der Oſtweg vom Randengebiet und der Querweg Freiburg—Bodenſee bei Zoll⸗ haus⸗Blumberg verlegt werden. Der„Schwarzwald— Jura Bodenſeeweg“ wurde bis Engen gefördert und wird dem⸗ nächſt nach Radolfzell weitergeführt. Mit der von Präfident Schneiderhöhn angeregten Durchführung des„Orkenauer Weinpfades“ von Baden⸗Baden nach Offenburg wird die abwechſlungsreiche Ortenau mit ihren ſchönen Weinorten auf lohnenden Wanderpfaden erſchloſſen. In dankbar anerkennenden Worten wird dann der Deutſchen Bergwacht gedacht, die mit Stolz und Be⸗ friedigung auf die Leiſtungen des Jahres 1938 zurückblicken kann. Aus den kleinſten Anfängen heraus habe ſich eine be⸗ deutende Organiſation gebildet, ein großer Stamm Berg⸗ wachtmänner aus den Reihen des Schwarzwaldvereins habe opferfreudig zum Gelingen des uneigennützigen Werkes bei⸗ getragen. Nachdem der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei den Einſatz von Bergwachtmännern als Hilfspoliziſten genehmigt habe, werde es möglich ſein, die Pflanzenräuber und Naturverſchandler nicht nur zu belehren, ſondern ſie in beſonderen Fällen auch ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Der Schwarzwaldverein werde auch weiterhin der Deutſchen Bergwacht jede Unterſtützung zuteil werden laſſen. Die Ortsgruppen St. Georgen im Schwarzwald und Sulzburg konnten auf ein 50ffhriges Beſtehen zurückblicken; Berngu, Kehl und die Schwabengruppe Pforzheim wurden 40 Jahre alt, während die Ortsgruppen Frankfurt a. M. und Singen a. H. ihr 25jähriges Jubiläum feiern konnten. Für die Beurteilung der großen Leiſtungen des Schwarz⸗ waldvereins ſind folgende Angaben noch bemerkenswert: Im Jahre 1938 wurden 15 km Fußwege neu erſtellt und 48 km Wege neu bezeichnet. Die im Laufe ſeiner 75jährigen Ge⸗ ſchichte vom Schwarzwaldverein bezeichneten Wege haben ſomit eine Länge von 15 500 km erreicht. Der Schwarzwald⸗ verein beſitzt außerdem 56 Türme, die jedes Jahr erhebliche finanzielle Aufwendungen erfordern, ferner 102 Schutzhütten und Ausſichtsanlagen, 60 Brunnen⸗ und Quellenanlagen und 94 Brücken und Stege mit mehr als drei Meter Spann⸗ weite. Außerdem hat der Schwarzwaldverein in den von ihm betreuten Gebieten 3767 Ruhebänke aufgeſtellt. Die Geſamteinnahmen des Jahres 1938 beziffern ſich auf 37158 Mark; ſie blieben mit 8191 Mark unter dem Vor⸗ anſchlag. Dabei muß allerdings berückſichtigt werden, daß eine im Voranſchlag vorgeſehene Abhebung von der Rücklage in Höhe von 8000 Mark nicht vorgenommen wurde. Die Ausgaben blieben mit 69 766 Mark um 11583 Mark unter dem Voranſchlag. Insgeſamt wurden von den Ortsgruppen im Jahre 1938 68 735 Mark, vom Hauptverein 69 766 Mark aufgewendet. Die diesjährige Hauptverſammlung des Schwarzwald⸗ vereins findet am 10. und 11. Juni auf dem Feldberg ſtatt. Fotſchungsſtelle Badener in der Welt. In Karlsruhe hat die Gründungsverſammlung der For⸗ ſchungsſtelle Badener in der Welt ſtattgefunden. Nach Be⸗ grüßungsworten des Landesleiters A. Schmitt überbrachte der Leiter des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts in Stuttgart, Dr. R. Cſaki, die Grüße der Stadt der Auslands deutſchen, um anſchließend ein Bild der vielgeſtaltigen Aufgaben des Inſtitutes zu geben. Für die Sippenkunde ſind hier alle lite⸗ rariſchen Unterlagen vorhanden. Das Deutſche Auslands⸗ inſtitut wird die Forſchungsſtelle in ihrer Arbeit unterſtüt⸗ Referent M. Griſebach umriß das Arbeitsgebiet der fta mesgebundenen Sippen⸗ und Auswanderungs⸗Forſchung und ſtellte feſt, daß in Baden durch den verſtorbenen Direk⸗ tor des Generallandesarchivs, Dr. Baier, und andere Wiſ⸗ ſenſchaftler ſchon fruchtbringende Arbeit geleiſtet wurde. Leiter der Forſchungsſtelle Badener in der Welt iſt Miniſterial⸗ direktor a. D. Frank, dem ein Beirat zur Seite ſteht. Mit den Landsleuken im Ausland will man durch einen Heimat⸗ brief in Verbindung treten. N Badener in unſeren Kolonien Profeſſor Rehbock und Major von Graeve. Wie in dem Aufſatz über die Erlebniſſe des Gouverneurs a. D. Dr. Seitz erwähnt, hatte Profeſſor Rehbock Unter⸗ ſuchungen über eine künftige großzügige Waſſererſchlie⸗ ßung angeſtellt. Es iſt nun ein weiterer glücklicher Zufall, daß Oberbaurat Rehbock, der einen internationalen Ruf als Waſſerbauingenieur genießt, gleichfalls in Baden⸗Baden lebt. Ihm galt ein weiterer Beſuch. Wir trafen ihn mitten in der Arbeft. Er ist zurzeit noch ſtark mit Talſperrenbauten in Spanien beſchäftigt. Nach ſeiner Tätigkeit in Südweſtafrika befragt, erzählte Profeſſor Rehbock:„Südweſtafrika kam als einzige Kolonie für eine größere Siedlungstätigkeit in Betracht. Die Verwal⸗ tung hatte den Ehrgeiz, das Schutzgebiet als letztes der mit einem gemäßigten Klima geſegneten Länder in die Reihe der Kulturländer einzuführen. In den ſubtropiſchen Mittelmeer⸗ ländern haben ſich bekanntlich ſchon im frühen Altertum ge⸗ waltige Kulturen entwickelt, weil deren Völker es verſtanden hatten, große, fruchtbare Gebiete durch Bewäſſerung der Wüſtenzone zu entreißen. Im Jahre 1895 wurde ein Sy n⸗ dikat für Bewäſſerungsanlagen in Deutſch⸗Süd⸗ weſtafrika ins Leben gerufen. Im folgenden Jahr trat ich dann eine Reiſe durch Südweſt an, die ſich mit Unterbrechun⸗ gen auf zwei Jahre erſtreckte und auf der ich mit Ochſenwagen und Pferd 8000 km zurücklegte. Ich machte Meſſungen und Koſtenanſchläge und gelangte zu dem Ergebnis, daß es kein ſichereres und por allem kein billigeres Mittel gebe, aus dem Schutzgebiet ein Siedlungsland zu machen, als große Stauwerke in Verbindung mit landwirtſchaftlichen Kolo⸗ nien zu errichten. Ein Gutachten über die Erſchließung der Waſſerkräfte des Fiſchfluſſes ging an das Auswärtige Amt. Wenn das Projekt dann unausgeführt blieb, ſo lag dies ein⸗ mal an dem Mangel an Ingenieuren und zum anderen an dem Ausbruch des Aufſtandes. Für die Ausführung reif waren meiner Auffaſſung nach das Projekt für die Stauanlage von Hatſamas öſtlich von Windhuk, das ſich zu einer bildſchönen Villenſtadt von etwas ſüdländiſchem Charakter entwickelte und ſich be⸗ ſonders hinſichtlich Sauberkeit und Ordnung vorteilhaft von ſüdafrikaniſchen Städten unterſchied. Ferner faßte ich die Er⸗ richtung eines großen Staudamms bei Marienthal in der Nähe von Gibeon und eines kleineren im Hoanabfluß weſt⸗ lich von Keetmannshoop ins Auge. Es gab noch viele Stellen, die günſtige Bedingungen aufwieſen. Wo der Boden un⸗ durchläſſig genug war, konnten Staudämme errichtet werden. Sie genügten aber nicht, wo das geſtaute Waſſer in ſandigen oder kieſigen Flußbetten verſickern konnte. Bei ſolchen Waſ⸗ ſerläufen wäre es notwendig geweſen, eine unterirdiſche Grund⸗ wehr durch das Flußbett zu legen, die bis zum undurchläſ⸗ ſigen felſigen Untergrund hinabreichte und gleichzeitig als Fundamenk des oberirdiſchen Stauwerks dienen konnte. Fer⸗ ner mußten Ueberläufe vorgeſehen werden, um Dammbrüche bei plötzlich auftretenden Hochwaſſern zu verhindern. Es wäre an manchen Stellen eine Aufſtauung bis zu etwa 18 m Höhe möglich geweſen. Wenn man auch mit einem gewiſſen Verluſt infolge Verdunſtens rechnen mußte, wäre immer noch eine genügende Reſerve auch für Jahre vorhan⸗ den geweſen, in denen der Regen ausblieb. Durch Kanäle ſollte das Waſſer den Ländereien zugeführt werden.“ 1000. Waſſerſtellen mit Wünſchelrute gefunden. Leider blieb uns Deutſchen in Südweſtafrika verſagt, die großen Stauwehrprojekte auszuführen. Es wurde aber eine ſehr große Zahl von Waſſerſtellen erbohrt. Wir hatten Ge⸗ legenheit mit einem Fachmann zu ſprechen, der ſehr große Erfolge auf dieſem Gebiet aufzuweiſen hatte, mit Major a. D. von Graeve. Er war, wie er berichtete, 1911 nach Südweſt gekommen, und zwar bildete die unmittelbare Ar⸗ ſache ein Sturz vom Pferd, der eine Lungenkur notwendig machte. Nachdem ein Aufenthalt am Mittelmeer nicht ge⸗ holfen hatte, ging er in die deutſche Kolonie, und die drei Jahre, die er in dem Hochland blieb, brachten ihm wie ſo vielen anderen völlige Geneſung. Laſſen wir ihn ſelbſt über ſeine Tätigkeit erzählen: „Ich begann im Auftrag der Liebig⸗Geſellſchaft für deren Straußenfarmen mit der Münſchelrute nach Waſſer zu muten, nachdem Landrat v. Aslar vor mir ſchon große Er⸗ folge damit erzielt hatte. Der Wert der Wünſchelrute war damals noch ſehr umſtritten. Ich erinnere mich beſonders an Okahandſa, wo es galt, für den ſtändig wachſenden Platz große Waſſervorkommen zu erſchießen. Der Landesgeologe zeigte ſich meinen Ablfichten gegenüber äußerſt fkeptiſch. Ich ſchlug ihm ſchließtich vor: Wir wollen uns nicht länger ſtrei⸗ ten. Okahandja braucht Waſſer, das ſteht feſt. Probieren wir es, jeder auf ſeine Manier. Wer keinen Erfolg hat, muß— zahlen. Und es ergab ſich, daß der Geologe die Wette be⸗ zahlen mußte. 5 Wie man mit der Wünſchelrute arbeitet d Nun, es gehört eine beſondere Veranlagung dazu. Sie Wang verſchieden aus, je nachdem, was im Boden liegt. un verſchiedene Mineralien übereinander gelagert ſind, iſt es beſonders ſchwie⸗ rig. Waſſer erkennt man meiſt nur, wenn man die Ader kreuzt oder gegen den Strom geht. Man tut immer gut, ſich nicht mit der Feſtſtellung einer Ader zu begnügen, viel⸗ mehr den günſtigſten Kreuzungspunkt mit der anderen zu finden. Sonſt wird man leicht Mißerfolge ernten. Ich bin immer ſtundenweit das Gelände abgegangen, um die beſte Stellung zu finden. Den ſchönſten Erfolg hatte ich bei Kalk⸗ feld auf dem Beſitz des Rittmeiſters Vemulet, eines Oeſter⸗ reichers. Ich fand hier eine Ader, die, auf ungefähr 30 m Tiefe angebohrt, 5—6 m hoch als Arteſiſcher Brunnen her⸗ ausſchoß. Die Waſſermenge reichte, um mehrere hundert Morgen unter den Pflug zu nehmen. ch habe nacheinander gegen 1000 Waſſerſtellen erſchloſſen. Von den Teilnehmern an dem Feldzug im Jahre 1914 hörte ich ſpäter, ſie wären verdurſtet, wenn nicht die vielen Waſſerſtellen vorhanden eri wären. Den Nutzen davon haben wiederum Fremde, e uns vorenthalten, was wir mühfam erarbeſtet haben“, ſchloß Major v. Graeve die Unterhaltung. g. Dietmster. 1 Gedenktage 6. April. 1199 Richard J., Löwenherz, König von England, geſtorben. 1520 Der italieniſche Maler Raffael Santi in Rom geſt. 1528 Der Maler und Kupferſtecher Albrecht Dürer in Nürn⸗ berg geſtorben.„ i 1884 Der Dichter Emanuel Geibel in Lübeck geſtorben. 1917(bis 27. Mai) Doppelſchlacht Aisne— Champagne. 1920 Rheinlandbeſetzung. f Sonnenaufgang 5.51 Sonnenuntergang 19.03 Sport und Spiel Fußball der Bezirksklaſſe. Morgen Karfreitag muß Seckenheim das noch rück⸗ ſtändige Verbandsſpiel in Heddesheim austragen. Der Gang iſt nicht leicht, denn die Platzmannſchaft wird alles daran ſetzen, einen Sieg zu landen und dies ſchon aus Preſtigegründen. Seckenheim hat am vergangenen Sonntag eine gute Form gezeigt und muß ſchon an dieſe Form anknüpfen, wenn es erfolgreich ſein will. Viel Glück zu dieſem ſchweren Gang. Kommenden Sonntag(Oſterſonntag) hat man die ſpielſtarke Mannſchaft des JV. Niefern nach hier ver⸗ pflichtet. Niefern, das an zweiter Stelle des Bezirkes Pforzheim ſteht, wird dem Seckenheimer Publikum zeigen, wie ſpielſtark der Bezirk 3 des Gaues Baden iſt. Hoffen wir auf ein ſchönes Oſterwetter und guten Sport. 5 Handball im Gau Baden. Freitag, 7. 4. Tv. 98— VfR. Mannheim Oſterſonntag, 9. 4. Ty. 98— SV. Waldhof Zu ſeinen letzten beiden Pflichtſpielen hat der hie⸗ ſige To. 98 gegen obige Gegner an Karfreitag und Oſter⸗ ſonntag mit ſeinen Mannſchaften anzutreten. Beide Spiele werden auf dem Sportplatz bei der deutſchen Steinzeugwarenfabrik ausgetragen. Die Elf des VfR. Mannheim iſt ſpieleriſch zur Zeit in Schuß und haben ſich die Hieſigen äußerſt anzuſtrengen, wenn das Spiel ein Sieg geben ſoll. Gegen SV. Waldhof, wird es beſtimmt ein lebhaftes kämpfen beider Mannſchaften geben. Zu dieſem Spiel werden auch recht viele auswärtige Zuſchauer erſcheinen, da die Seckenheimer Mannſchaft für Waldhof ſchon immer ein hart zu nehmendes Hindernis war. Waldhof muß alles aufbieten, um einen Sieg ſicher ſtellen zu können. Auswärtiger Sport. Die Oſterfeiertage bringen auch in dieſem Jahr eine Fülle ſportlicher Veranſtaltungen, und auch diesmal warten beſonders die Raſenſportarten mit einem recht umfangrei⸗ chen Programm auf. Die großen Reiſen der Fußball-, Hok⸗ key⸗ und Handballmannſchaften, die durchweg ſchon am Kar⸗ freitag beginnen, geben auch diesmal den Ereigniſſen ihr Gepräge. Im Fußball ſtehen am Karfreitag drei weitere Guppenſpiele um die deutſche Meiſterſchaft im Vordergrund des Intereſſes. Von den ſüddeutſchen Gaumeiſtern greift jetzt auch der VfR Mannheim, Badens Meiſter. in die Kämpfe ein. In deſſau trifft der VfR Mannheim auf den dortigen SV 05, wo er auf eine überaus harte Probe geſtellt werden wird. Weiter ſpielen Viktoria Stolp gegen Köln⸗Sülz 07 und in Dres⸗ den der Dresdener Sc gegen den Wärnsdorfer FK. In den ſüddeutſchen Gauen gibt es zahlreiche Freund⸗ ſchaftsſpiele, u. a. Stuttgarter Kickers— VfB Leipzig, Wak⸗ ker München— Phöbus Budapeſt, Boruſſia Neunkirchen— Hindenburg Allenſtein, FV Saarbrücken— Neumeyer Nürnberg und SSV Ulm— Fe Winterthur. Auf„große Fahrt“ begeben ſich Wormatia Worms, Kickers Offenbach, FSW Frankfurt, Schwaben Augsburg, Ulm 94 und SV Wiesbaden.— Im Gau Südweſt ſind noch drei Gaupokal⸗ ſpiele der erſten Runde angeſetzt, und zwar Bergſtraße— Odenwald in Heppenheim, Offenbach— Wiesbaden in Offenbach und Saarbrücken— Nordſaar in Dudweiler. Im Handball werden in den Gauen noch einige Meiſterſchaftskämpfe aus⸗ getragen. So muß in Baden der SV Waldhof zur Frei⸗ burger Turnerſchaft, wo er unbedingt ſiegen muß, wenn er nicht in dieſem Jahr ſeinen Gaumeiſtertitel abtreten will. Im Gau Südweſt tragen die Germania Pfungſtadt und Gſs Darmſtadt ein rückſtändiges Punktſpiel aus, während Bayerns Meiſter, Poſt München, eine Gaſtſpielreiſe nach Wien und Budapeſt unternimmt.— Die Endrunden⸗ ſpiele um die deutſche Meiſterſchaft werden in der Gruppe mit den Begegnungen MSA Leipzig— MSV IR 49 Carlowitz und Hindenburg Biſchofsburg— Elektra Berlin fortgeſetzt. Im Hockey intereſſieren wie alljährlich die großen internationalen Oſter⸗ turniere am meiſten. Das bedeutendſte iſt wohl in Ham⸗ burg, wo faſt ſämtliche deutſchen Gaumeiſter in den Kampf eingreifen werden. In Bad Kreuznach erfährt das Turnier bei einer Beteiligung von zahlreichen ausländiſchen Mann⸗ ſchaften bereits ſeine 16. Wiederholung. Der Südweſtmei⸗ ſter TV 57 Sachſenhauſen nimmt auch in dieſem Jahr wie⸗ der an dem Turnier in Loweſtoft(England) teil.— Ein gro⸗ ßes Ereignis dürfte es im Turnen mit dem Gaukampf Niederrhein, Mittelrhein, Südweſt und Baden in Eſſen geben. Zu dieſem Kampf, der unter dem Leitwort„Vom Bodenſee bis Emmerich“ ſteht, bieten alle vier Gaue ihre beſten Mannſchaften auf. Favo⸗ rit iſt der Gau Baden mit ſeiner Bombenmannſchaft Beckert, K. und W. Stadel, Pludra, Anna und Walter. 8 Verſchiedenes. Die Endſpiele um die deutſche Eishockey⸗Mei⸗ ſterſchaft werden am Karfreitag im Berliner Sportpa⸗ laſt mit den Spielen Engelmann Wien— Zehlendorfer Weſpen und Berliner SC— Düſſeldorfer EG eingelei⸗ tet. Die Sieger beſtreiten am Oſtermontag an gleicher Stelle das Endſpiel.— Die Städte Kaſſel und Frank⸗ furt haben einen Schwerathletik⸗Kampf nach Kaſſel ver⸗ einbart, bei dem Ringer und Gewichtheber zu Wort kom⸗ men. In Breslau wird der vierte Endſpielteilnehmer zur deutſchen Basketball⸗Meiſterſchaft ermittelt. Willſt du greifen nach den Sternen Ueber dir am Himmelszelt, Mußt du erſt noch ſtehen lernen Feſt auf dieſer ſchönen Welt. G. Duvigneau. 25 Kreuzer für eine Hoſe Ein Blick in alte Wirtſchaftsbücher. Die alte Zeit ſpiegelt ſich nicht zuletzt in den Wirt⸗ ſchaftsbüchern unſerer Aeltermütter von damals wider Was zum Beiſpiel ein vornehmer Haushalt im 16. Jahr⸗ hundert koſtete, darüber gibt eine Sammlung Rechnungen aus dem Hauſe des reichen Ulrich Fugger, die ſich in der Heidelberger Univerſitätsbibliothek befindet, intereſſanten Aufſchluß. Ulrich Fugger, Freiherr von Kirchberg und Weißen⸗ horn, war auf Wunſch des Kurfürſten Otto Heinrich, mit dem er befreundet war, von Augsburg nach Heidelber übergeſiedelt, und man darf wohl annehmen, daß er ſeine Leute nicht hungern ließ. Trotzdem betrugen die Haus⸗ haltsrechnungen für das Jahr 1663 im Durchſchnitt pr Woche nur 18 Gulden. Davon wurden verausgabt: ſe den Rindfleiſchmetzger 44 Kreuzer bis 2 Gulden Kreuzer, für den Bäcker 2 Gulden 58 Kreuzer bis 3 0% den 18 Kreuzer uſw. Die ſtärkſten Wochen rechnungen, ziffern ſich auf rund 38 Gulden, woran in der Regel eh Faß Wein, das 14 Gulden 36 Kreuzer koſtete, Schul trägt. Entſprechend den billigen Preiſen der Lebens mitie waren aber auch die Löhne und Gehälter in jenen Tagen. Die Beſoldung der Univerſitätsprofeſſoren betrug damals 25 bis 26 Gulden. Der Hofmarſchall des Kurfürſten Philipp von Heſſen(1476 bis 1508) erhielt jährlich außer freier Wohnung und Nutznießung des dazugehörigen Gartens 35 Malter Korn, 3 Fuder Wein, 2 Wagen Heu, 300 Gebund Stroh und 160 Gulden Geld. Ein Studierender an der Univerſität Heidelberg kam um die Mitte des 16. Jahrhunderts mit 12 bis 14 Gulden im Jahre aus. Der höchſte Tageslohn betrug 7 Kreuzer, Ein Mantel koſtete 35 Kreuzer, eine Hoſe 25 Kreuzer, Nach im Münchener Archiv aufbewahrten Rechnungen vom Jahre 1532 und 1533 wurde damals das Abendeſſen der Edelleute am Hofe mit 10 Kreuzer veranſchlagt. Schützt die kleinen Gehölze! Kleines Gehölz und Geſtrüpp iſt in der Feldmark manchmal bei der Beſtellung etwas hinderlich. Doch ſollte man es ſo gut wie nur irgend möglich zu erhalten ſuchen, beſonders aber auf Weiden und Koppeln, wo es ja kaum ſtört, es bringt vielerlei Nutzen. Einmal kann das Vieh dort in den heißen Mittagsſtunden Schatten finden oder bei win⸗ digem Wetter geſchützt ausruhen, um wiederzukäuen. Fer⸗ ner bieten Baum⸗ und Buſchgruppen den Vögeln willkom⸗ mene Niſtgelegenheit. Dieſe Vögel entgelten den ihnen ge⸗ währten Schutz wieder durch eifrige Bekämpfung der Schädlinge, wie Inſekten. Larven, Engerlinge und Wür⸗ mer. Büſche und Hecken ſind die beliebteſten Niſtgelegen⸗ heiten für unſere kleinen gefiederten Helfer. Hecken kann man durch regelmäßigen Schnitt dicht erhalten Bei Büſchen kappt man die oberen Spitzen und Aeſte, worauf eine er⸗ höhte und dichtere Zweigbildung erfolgt. Auch einzel⸗ ſtehende Bäume in der Feldmark ſoll man ſtehen laſſen. Auf ihnen halten oft Mäuſebuſſarde Ausguck nach Mäuſen, die, wenn ſie von dieſen Raubvögeln nicht kurz gehalten werden, weit größeren Schaden anrichten, als die Beſchat⸗ tung des Feldes ausmacht. Auch für den auf dem Felde arbeitenden Menſchen bedeutet es ja eine Erholung, wenn er nicht in der prallen Sonne, ſondern im Schatten eines Baumes oder Buſches veſpern oder frühſtücken kann. Schließlich verſchönern und beleben Bäume und Buſch⸗ gruppen das Landſchaftsbild der Heimat. Meiſter Franke und ſeine Göhn e? Ida Zöphel rechnete lange und bekam rote Backen. So ein paar Mark Bargeld nebenbet, das konnte man in jeder Bauernwirtſchaft gebrauchen. Dann nannte ſie ängſt⸗ lich eine Zahl. a „Wie bitte?“ Uhlenbrock riß erſtaunt die Augen auf. „Ach Gott, es iſt Ihnen zu teier!“ erſchrak ſie und kam ſich ſehr unmoraliſch vor. Jetzt lachte Bertram los. „Aber gute Frau Zöphel— im Gegenteil! Für eine Mark pro Tag habe ich noch keine Sommerfriſche gefunden. Nö, das geht denn nun doch nicht! Da käme ich mir ja direkt ſchäbig vor— alſo?“ 8 Sie zuckte hilflos die Achſeln. Was ſollte ſie ſagen? Da zog der Architekt ſeine Brieftaſche und blätterte drei Zwanzig⸗Mark⸗Scheine auf den Tiſch.„So— das iſt für den erſten Monat.“ Als Ida mit dem Geld zur Schwiegermutter kam zeigte dieſe zum erſten Male Reſpekt. Ihr hatte die Schwiegertochter zu wenig in die Ehe gebracht, jetzt aber mußte ſie anerkennen, daß es auch von klingendem Wert ſein konnte, noch etwas mehr als Bauernwirtſchaft zu ver⸗ ſtehen. Seitdem nahm ſie der Schwiegertochter immer wieder eine Arbeit aus der Hand. 5„Find e neie Schürz um un kümmer dich um den oa!“ „Wirklich, Bertram Uhlenbrock war gut aufgehoben. Die junge Frau umſorgte ihn, Rieſenportionen kamen auf den Tiſch, und es dauerte eine Weile, bis man ſich dahin verſtand, daß er nicht einmal die Hälfte aufeſſen könne. Aber er lernte ſich für vo 8 Klöße begeiſtern und 1120 eine. Vorliebe für„Eingeſchnittene“. Das ſind ratkartoffeln auf vogtländiſche Art, zu denen ein paar Spiegeleier wunderbar ſchmecken. Bertram Uhlenbrock ſtellte jedenfalls feſt, daß er in ſeinem ganzen Leben noch 8 1 und glücklich geweſen war, wie in dieſen Wochen. Vielleicht trugen wei blaue Mädchenaugen viel dazu bet; er unterließ es aber, die frohſinnige Stimmung zu ſezieren. Er flocht 1 rocken in dc Reden, und die Maurer und Zimmerleute wollten ſich kaputt lachen. Der Maurer⸗ meiſter war ein gemütlicher Kopf, der voll allerhand Ge⸗ ſchichten ſteckte und Witze erzählte, die nicht für Backfiſche beſtimmt waren. Na, und die Familie Rebe Mutter Berta hatte ein utes Geſicht. Eine Unterhaltung mit ihr führte nicht elten zu grotesken Mißverſtändniſſen, denn der„Aus⸗ länder“ war noch nicht tief genug in die Geheimniſſe der vogtländiſchen Mundart eingedrungen. Er nahm nicht 17 ſelten ſein Schwäbiſch zu Hilſe. Hatte er Statur, Tune 1 und Auftreten vom norddeutſchen Vater, ſo hatte ihm die Mutter, eine Stuttgarterin, Lebhaftigkeit und Gemüt ver⸗ erbt. Wenn er munter losſchwäbelte, lachte freilich wieder⸗ um die Familte Zöphel, und fand es ſehr komiſch, daß es Leute gab, die ſich einer ſo putzigen Sprache bedienten. — U— Der Bauer Guſtav Zöphel hatte den Krieg als Fahrer und Landwehrmann mitgemacht und konnte von manchen Erlebniſſen in Rußland, an der Weſtfront und auf dem Balkan erzählen. Der Sohn Zöphel, mit Vornamen Oskar, aber landläufig„Oſſer“ genannt, war ein heller Kopf. Er war im Nebenberuf Etuinzacher und hatte in den ver⸗ gangenen Jahren ganz gut verdient. In den Winter⸗ monaten half die ganze Familie mit, für den Sommer Violin⸗Etuis vorzubereiten, um ſie ſchnell fertigſtellen zu können, wenn Feldbeſtellung oder Ernte drängte. Jetzt freilich träumte die Werkſtatt mit all ihren toten Dingen und Werkzeugen— und das ſchon lange! Der Zopyels⸗Oller aber war gleichzeitig ein in der Landſchaft bekannter Vorkämpfer für Hitlers Idee. Seite an Seite mit den politiſchen Leitern und SA⸗Männern hatte er nicht nur einmal ſein Leben aufs Spiel geſetzt, wenn es galt, in die roten Hochburgen und Inſeln ein⸗ zudringen, den verhetzten Volksgenoſſen neuen Glauben zu bringen. Wenn er ſprach, begann etwas in ihm zu glühen, und Uhlenbrock empfand Bewunderung für den ſchlichten Mann, der kaum älter war als er.— Außer der flinken, dunkeläugigen Frau Ida waren zwei durchaus nicht zu überſehende Mitglieder der Familie noch vor⸗ handen. Das war der fünfjährige Oſſer und der vier⸗ jährige Guſtl. Wenn ſie auftraten, kam Uhlenbrock aus dem Lachen nicht heraus. Die Kerle waren wichtig wie Erwachſene, hatten meiſt die Fäuſte in den Hoſentaſchen, ſchauten pausbackig und großäugig in die Welt und ließen dieſe gelaſſen an ſich herankommen. Wenn Uhlenbrock aus der Stadt Zuckerzeug und Schokolade mitbrachte, ſo wurden dieſe Geſchenke ohne große Dankesäußerungen entgegengenommen und verzehrt. Ihre letzte Zuneigung ſchien aber damit nicht erreicht werden zu können. Eines Tages hatte Bertram in der Eiſenhandlung zu tun und ſah da eine Sorte Taſchenmeſſer liegen, die an⸗ ſcheinend einen Werkzeugkaſten eeſetzen wollten: große und kleine Klinge, Miniaturſäge, Pfropfenzieher, Bohrer und Stichel. Das war etwas für die Knirpſe. Dann ſtand Uhlenbrock vor ihnen und wog auf flachen Händen die Meſſer. „Wenn ihr mir verſprecht, die Scheune nicht anzuſägen, keine Löcher in die Haustür zu bohren und euch nicht in die Pfoten zu ſchneiden. dann— na. wie iſt's“ f Die Stöpſel ſtanden mit Stielaugen, die Fäuſte zuckten aus den Hoſentaſchen, die Aermel fuhren aufgeregt über die Naſen. Sie ſahen ſich an, dann ſaugte ſich der Blick wieder an den Meſſern feſt. Oſſer beſchloß ſich zu demütigen. „Geh— ich ſäg do die Schein niet aa!“ „Löcher nei der Tür! Hach— do tät mer doch bloß Maulſchell'n krieg n! Sue dumm!“ half Guſtl nach. „Pfff! Mir ſchneiden uns doch niet nei der Pfoten!“ Oſſer meinte, nun wäre es genug und ſtreckte begehrlich die Hand aus. „Nö, nö!“ wehrte Uhlenbrock ab.„So ſchnell geht das nicht! Sagt mir einmal, was ihr mit den Meſſern an⸗ fangen wollt?“ Dabei ließ er die Klingen ſchnappen, ſtellte den Korkzieher hoch und zeigte die Säge. Die Stöpſel ließen keinen Blick von dem Wunderwerk. Das war ein⸗ mal ein dummer Mann! Tauſenderlei konnte man mit den Meſſern anfangen— wer konnte das vorher wiſſen? Jedenfalls mußte man etwas ſagen. „Ich tät mer e Schiffl ſchnitzen und tät's auf ne Brunnentrog rumſchwimme loſſen.“ A——— 2 „Schön, Oſſer, da haſt du das Meſſer. Na, und du, Guſtl?“ Dieſer ſah, wie der Bruder im höchſten Tempo um die Hausecke verſchwand, das Meſſer wie einen köſtlichen Schatz mit beiden Händen vor ſich hertragend. Sein Mund zuckte. Der Oſſer hat das Meſſer— und ich! Dicke Tränen liefen plötzlich über die Pausbacken. „Aa e Schiffl“, ſchluchzte er jämmerlich und hatte auch ſchon das heißerſehnte Meſſer in Händen, während ihm der Mann tröſtend durch die blonden Wuſchelhaare fuhr. Da ſchoß er ſchon um die andere Hausecke und vergaß ebenfalls„Danke ſchön!“ zu ſagen. Bertram Uhlenbrock hatte ſich damit die Herzen der Knirpſe gewonnen. Sie hielten Wort: auf dem Brunnen⸗ trog ſchwammen zwei armſelige, von ihren Kapitänen verlaſſene Schiffchen aus Baumrinde, während die Buben natürlich im Walde längſt anderen Abenteuern nachgingen. Aber ſie weihten jetzt den Onkel Uhlenbrock in ihre Ge⸗ heimniſſe ein, zeigten ihm geheime Quellen im Walde, ver⸗ ſteckte Plätze, wo die wundervollſten Wolderdbeeren wuchſen, und auch ihre Vogelneſter. Da belehrte er ſie, daß man kein nützliches Tier töten dürfe. und ſei es noch ſo klein. Das ſei eine Sünde und der Himmelsvater ſähe durch Buſch und Wald. Da gab es allerdings verlegene Geſichter, dann aber nickten ſie eifrig und gehorſam. Wer ſolche Meſſer zu vergeben hatte, dem konnte man alles aufs Wort glauben. „Und die Kreizottern?“ verſicherte ſich Oſſer für alle Fälle, denn hier hörte ja wohl die Nächſtenliebe auf? e mußte ſich ſchon zu einem Zugeſtändnis herbei⸗ aſſen. Ganz groß aber wurde die Freundſchaft der drei, als die Knirpſe beim Putzen des Motorrades helfen durften. Heute war Sonnabend. Die Bauarbeiter machten zur Mittagsſtunde Feierabend. Uhlenbrock ſaß auf ſeinem Zimmer und überlegte, während er Ida Zöphels gut geratene Eierkuchen vertilgte, wie er wohl unauffällig an die neuen Freunde in der Stadt herankommen könne. Der Abend im Sohrmann⸗Hauſe ſtand in ſeiner Erinne⸗ rung wie eine feine, heitere Operette. Er hatte für alle Fälle vergeſſen, die Ziehharmonika mitzunehmen. Zweit Tage ſpäter aber war ſie ihm praktiſch verpackt durch die Poſt zugeſtellt worden. Das war zwar ſehr aufmerkſam von der Firma Georg Sohrmann, aber durchaus nicht 55 ſeinem Sinne, denn er wollte ſie ſich höchſtperſönlich t holen. Hätte ich ſie wenigſtens nicht gleich bezahl 1 ärgerte er ſich. Er brannte ſich eine Zigarre an und tra an das Feuſter. Ein herrlicher Tag— und irgendwo da unten lief, ſtand oder 125 das blonde, übermütige Mädchen an dieſem Tage herum! Nein, er machte 15 nichts mehr vor: es hatte ihn mächtig gepackt! Wür 0 man das herbe Ding einmal lieb, lind und zärtlich vor ſun ſehen? Wie müßte das wohl ſein? Dann konnte. wohl auf manches Leichte und Glatte verzichten, das icht bisherigen Leben wichtig erſchienen war. Sollte er n vielleicht noch eine Ziehharmonika kaufen? Das war natürlich unmöglich. Heberhaupt: Hatte er nicht ſchon viel do zu deutlich gezeigt, wie es um ihn ſtand? Das war gegen jede e ja, das war ein glatter W Made ſeine bisherigen Prinzipien! Gerade bet 35 Mädchen wie Inge Hohen an durfte man ſich nicht ber geben, man war doch ſchließlich kein Primaner mehr, in unentwegt den Spuren der Geliebten folgt, nur um„en mal verehrungsvoll die bunte Mütze ziehen zu können 5 —— Sstequv Luv oequr ed gun of 4 ue aue 100 eee den eu eee eee Mabie den aue dg e egen“ ud unc ueftgeickles queggem r ee en we een„eafluezuvgech ung“ „ Jas oleg sog a0 Hanqusquvag 10530)6 u cpu zi usqoc cufegupgeg bumscpieſb ol neue ente dee eee ue ez ee a0— lufee“ „ Aenne“ eng uequpfleg Jin Bunſnagz dig c une ene ee e ee ene 08 Tauzzicß nec uoavg Biete: 0 ol use 918“ Zenec su ubs uh Uf un „iuegelebav 8 usg oh sieg sun Inv— zavgeb zcpenng epa us uchpl jpg Aas ug felbebcpang Luvjc mu Ivzqz alem 3500 Seid gun rege cpi jiea— bull Daß suse end av: dog ue ane ao eageg aas Aecueeeanepoh ue Jun zones uu:suie 918“ eee eee eee eee eee“ D uvaß glegz ohr Auol pag uu og— iusgenea ng 10 din neee de e e dplun np aun dip ol Iv 556“ Lee ee en eee eee „olg deen ben een un e Apebuecpay ueognt uod za uefaeppi uebnzz dul oa oi ebneg Tena„elne— ung og“ och di ep gun go p en ozguvm ubigoslrea uebuvgz S0 ige eqn Ueheif usſkegz ogonch ausgpihbeg Bungeuulach due uelleb Tea lab ue uu denen meufe 111 nch uleneu ( ppu Uepeaglsnv dgupc 10 oe ene i Uebhlec Neue ua eim acht uh uo ed elan gezogz Ugo; Aeg mn ng eue e eech en id Kenz oi aoqzuegun zo se ue e güagespc udoa gina enz dat bene een dei oliv s var uupc 45. % d eee ee s a er dec) dd muhnzg un Jiu ie een eng dal: avm ol 136 Beih. van „unn nenen eue g unc ev ze 210 uduugch v6 ufeinpzs Bucpnhgzel 6 iu bog 210 uod bunze sc 720 due bond I dgieg eis un 10 8 od gun— fp usbnubzeg sezeguoleg ufs ag1 uzeinſpo uoa Uelckggl vpe nec dan tonectun 2d gg Ahbiu zee 0g 818 usgnpfch Ing rel c enbeg Jusgel Nee en suf Au zehn) noa das Gil hol unz va eceechg aufez is io— uubzgz zcfugnzeg ue 1 4— Gasqa en ned Inv pig elend eig. guebgülzea au Kiutescpc 1 anegctolonigck„Pnibun use cbnv wle“ eee zen ur Bill Aamfles enn de e ee een n ie ee ognzg Abu aue eil feilesg 4 Cuefogzea pnaqppp)g) 1 erb ug f. zzge d énetve us ud pimvplounenl siv szegub ola ende dn ee ee dez ieß ogni eg Bun 0 end bunk el dun upnib ol gpl 10g eig gun ebe ene eg pile sva Inv szefphgz Sog usbn jz egen eee eee ee e 70510 Luvß ese un ei 65 vg ego- usdchg us Inv bunubos uc elbe bene nh bun or ezung öganc ei FTF nee dee een ae e eg sio sn bunf ne Nia 141 aue nvas aun— for use ii 1— ib pl „zavgeß gen ol zeſvgz ueſof use 1g eil— upp scpfu vb Rue zepnzsz eee“ unos ͤ unge degichze „i Sehne Spanßs jq vc deus eig dege de uu“ „ing dkuvs og cod gem sog legs ehe ene ene „gig oc“ „esp bürvgß nog 120 10 qu golf Jae pi 11 icke abnlunzne 4e 5615 eures noa ich“ „Spee dic nella eines 510 ie— 16521 fsbſogz dag lag zo alete une bu i a zugt un ignileg Age e dee de ee lege en pid uebinzat zun eee ee eee ee, eee c 1 „ien 8 CC „öbv uh noch! 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Der ganze tote Kram iſt Unſinn— wenn man Leſen, Rechnen, Schreiben kann, iſt das mehr als genug. Alles andere— Nervenſchinderei.“ Chriſtine tat den Mund auf, um eine Antwort zu geben, aber ſie ſchloß ihn wieder. Sie dachte plötzlich: ich gehe hier mit Rudolf Birkner, und die Leute, die uns be⸗ gegnen, ſehen uns alle ſo eigentümlich an. Diooch da ſtanden ſie ſchon vor der gartenumfriedeten Villa Birkners. Chriſtine blieb ſtehen.„Sie ſind hier zu Hauſe, Herr Birkner,“ ſagte ſie kurz.„Auf Wiederſehen!“ „Darf ich Sie nicht heimbegleiten?“ „Danke— nein!“ 5 „Dann meine beſten Empfehlungen an Frau Mutter. Würde mich freuen, Sie morgen wieder nach dem Anter⸗ richt zu treffen.“ Chriſtine antwortete nur durch ein ſtummes Kopf⸗ nicken. Rudolf Birkners verlangende Blicke folgten ihr eine ganze Weile, ehe er ins Haus ging. Tief verſunken ſchritt Chriſtine weiter. Rudolf Birk⸗ ner.. Armin.. die Mutter... Echternitz... das kreiſte alles in ihrem Hirn... dazwiſchen ſah ſie die Kin⸗ der vor ſich... und dann plötzlich Frank Lhotrys gutes Geſicht. Was hätte Frank Lhotry wohl geſagt, wenn er Rudolf Birkners törichte Reden gehört hätte?. Ihre erſte Frage an die Mutter war die nach Armin. Aber Frau Monika hatte noch immer keine Nachricht; ſie ſah abgehärmt aus, um ihre Augen zogen ſich dunkle Schatten. Zum erſtenmale ſah Chriſtine der Mutter prü⸗ fend ins Geſicht, wie einer Fremden. War das nur die Sorge um Armin, die ſie ſo faſt durchſichtig und dennoch undurchdringlich machte? War das ihre Mutti, die früher ſo oft ein Scherzwort fand, harmlos fröhlich war.. und alles mit ihr teilte? Grämte ſie ſich nur um Armin hatte ſie nur die Mühe um den Lebensunterhalt... oder der Chriſtine wagte nicht weiter zu denken, aber ihr Herz krampfte ſich ſchmerzlich zuſammen. In plötzlicher Auf⸗ wallung warf ſie die Arme um die Schultern der Mutter und drückte ſie wild an ſich. „Mutti! Meine Mutti!“ „Ja Kind,“ ſagte Frau Monika müde und ſchob ſie ſanft von ſich.„Nicht ſo ſtürmiſch— ich habe Kopfweh.“ Mithängenden Armen blieb Chriſtine ſtehen und ſah ſie ſcheu an. Heiße, von Liebe überquellende Worte dräng⸗ ten ſich auf ihre Lippen— aber die Mutter achtete ihrer nicht; ſie ſtand ſehnſüchtig wartend am Fenſter. Da ſchlich ſich Chriſtine in ihr ſchmales Mädchenzim⸗ mer und brach in leidenſchaftliche Tränen aus. * Zehn Tage nach Armins Flucht bekam Harald von Echternitz eine Nachricht von der Polizei: bei der Zimmer⸗ vermieterin Frau Martha Krauſe ſei ein Mieter, Armin Treu, Schauſpieler, letzter Wohnort Waldernach, gemeldet. Die Straße lag hoch oben im Norden. Es war noch hell, ein leichter Mairegen war nieder⸗ gegangen, die Straßen glänzten feucht. Harald von Echternitz machte ſich ſofort zum Ausgehen bereit und ver⸗ ließ eilig ſeinen Gaſthof. Er winkte einer Taxe und ſtand eine Viertelſtunde ſpäter an der Wohnungstür im vier⸗ ten Stock eines dumpfig riechenden, halbfinſteren Miets⸗ hauſes, an der unter dem Schild, Martha Krauſe, drei Viſttenkarten befeſtigt waren. Die unterſte trug den Namen: Armin Treu. Eine ſehr magere, glattgeſcheitelte Frau in vorgerück⸗ ten Jahren öffnete ihm. „Schon vermietet,“ ſagte ſie kurz und wollte die Tür wieder ſchließen. „Erlauben Sie— ich möchte Herrn Treu ſprechen.“ »Ach ſo— det hätten Se könn gleich ſagen.“ Sie trat einen Schritt in den Flur zurück und klopfte an eine Tür. „Sie, junger Mann, da is ein Herr für Sie.“ Armin ſtand erſchrocken auf; er hatte an dem mit buntgewürfelter Decke gedeckten Tiſch geſeſſen; vor ihm lag die Anzeigenſeite einer Zeitung. Wer fragte hier nach ihm? Er kannte doch niemand. Und die Briefe an die Filmgeſellſchaften hatte er doch geſtern erſt geſchrieben, als er dieſe Wohnung gefunden .. Darauf konnte doch nicht.. 2 Ehe er in ſeinen Vermutungen weiter kam, trat in den Türrahmen die hohe, breite Geſtalt des Maler Harald von Echternitz. „Ich komme von Ihrer Mutter, Armin— und von Ihrer Schweſter!“ begann Herr von Echternitz. Armin hatte ein kaltes Wort auf der Zunge, aber er erte ſich und bot Echternitz einen Stuhl. „Bitte!“ Echternitz kam langſam und ſchwer durch das Zimmer und nahm auf dem dargebotenen Sitz Platz. Armin ließ ſich, noch immer von innerem Zittern befallen ihm gegen⸗ über nieder. Ihre Blicke kreuzten ſich. In Haralds dunkelgerötetem Geſicht begann es zu zucken und zu wet⸗ kterleuchten. um Augen und Mund huſchte ein gedanken⸗ ſchnelles Lächeln, dann legte er die Hände auf dem Tiſch flach zuſammen und beugte ſich vor. „Sie müſſen nicht glauben, Armin, ich käme mit Gar⸗ dinenpredigten von daheim. Ich denke nicht daran. Ich bin mit zwanzig Jahren meinem Vater auch durchgebrannt — nach Italien. Es war eine ſchöne Zeit— und ich be⸗ reu's nicht. Von Geld keine Spur— nur meine Laute hatte ich mit. Da habe ich mir oft ein Stück Brot und ein Glas Milch oder Wein erſungen. Manchmal in heißen Nächten bin ich auch in die Weinberge gekrochen— und habe mich unter die ſchweren dunklen Trauben gelegt, daß ſie mir gerade in den Mund hingen.. ich ſchmecke jetzt noch den ſüßen Saft.. zwiſchen dem Laub, hoch droben, ſah man den dunkelblauen, wolkenloſen Himmel — und Stern um Stern. Gehungert habe ich manchmal — aber es war eine herrliche Zeit.“ Harald von Echter⸗ nitz fuhr ſich durch das graue Haar.„Ja, ſo war's.— Ich ſage nicht, daß ich recht getan habe, als ich meinen Vater verließ— auch nicht, daß Sie recht getan haben— oder irgendein anderer, der es ebenſo macht. Ich ſage nur: ich verſtehe es. Darum bin ich zu Ihnen gekommen.“ Armins ſtörriſche Haltung hatte ſich unter dieſen guten, freundſchaftlichen Worten verändert. Er war in ſich zuſammengeſunken und zupfte nervös an den Franſen der Tiſchdecke. 5 Harald von Echternitz betrachtete ihn eine Weile, dann begann er aufs neue. „Ja, ich verſteh's. Aber einen Fehler haben Sie dabei gemacht, Armin: Sie hätten Ihrer Mutter und Ihrer Schweſter wenigſtens Nachricht geben ſollen. Es tut ſehr weh, um jemanden bangen zu müſſen, den man liebt.— Warten iſt eine böſe Seelenpein. Es ſind jetzt zehn Tage vergangen. Zehn Tage— und, Armin, zehn Nächte, die eine Mutter um ihren Sohn weint.“ 5 Armin ſprang auf und ging ein paarmal raſch durch das Zimmer. 0 5 „Sie iſt ja ſchuld!“ ſtieß er plötzlich rauh und heißer hervor.„Ich habe es immer geſagt— ich will nicht Lehrer werden! Ich paſſe nicht dazu! Ich kann mich nicht dafür erwärmen! Tagaus tagein unwiſſenden, blöden Kindern das gleiche vorpredigen] Alles, was ein Lehrer braucht— Geduld, Mitgefühl, Liebe, Verſtändnis— das beſitze ich nicht! And darum— mußte ich fort. Sie— die Mutter hätte mich nie gehen laſſen! Sie zwang mich dazu!“ Er lachte bitter auf.„Was Chriſtine konnte, das mußte ich doch auch können! Ich aber kann und will nicht!“ „Meinen Sie nicht, Armin— es iſt nur eine Frage — daß dieſe Erkenntnis in Ihnen noch— wie ſage ich — etwas verfrüht iſt? Sie find zwanzig Jahre. Sie haben noch kein abſchließendes Studium hinter ſich. Warum haben Sie, vorausgeſetzt, daß Sie recht haben mit Ihrer Meinung, nicht für den Lehrerberuf zu taugen, nicht ge⸗ wartet bis nach der Prüfung? Wenn Sie dann er⸗ klärt hätten: Mutter, ich will nicht Lehrer werden— glauben Sie, daß Frau Monika— Ihre Mutter... Sie dann noch gehindert hätte?“ Armin antwortete nicht. 5 „Ich glaube auch das zu wiſſen,“ fuhr Echternitz ruhig fort.„Sie haben Angſt gehabt, Armin. Angſt vor der Prüfung!“ „Ja]!“ brach Armin aus.„Habe ich auch! Nie iſt mein Herz mit Luſt und Liebe dei dieſem ſtumpfſinnigen Ochſen und Büffeln geweſen. Ich hatte andere Neigungen— ſo lange ich denken kann. Ich war immer nur halb dabei und wenn dann die Prüfungszeit kam, dann hämmerte mir das Herz in der Bruſt, daß ich manchmal vor Auf⸗ regung kaum hören und ſehen konnte. And in ſolchem Zu⸗ ſtand ſaß ich dann immer vor dem Jahresabſchluß bis in die Nächte hinein, um das Verſäumte nachzuholen. Chri⸗ ſtine konnte es ja! Chriſtine wurde ſicher verſetzt— Chriſtine.. oh! Was habe ich meine Schweſter gehaßt!“ f(Fortſetzung folgt.) Militarnumorestee on Ham Loser Rittmeiſter Alexander v. Toreff war eben aus der Wiener Kriegsſchule gekommen und ſtand noch in der Gar⸗ niſon„zur beſonderen Verwendung“. Bereits nach kurzer 1 hatte er in dem Major des Dragonerregiments Nr. 4, aximilian Herbersdorf, einen vertrauten Freund ge⸗ funden. Während der Rittmeiſter ein ſtadtbekannter Frauenjäger war, huldigte der Major einer anderen been e dem Pferdeſport. Er gab ſich auch als unfehl⸗ baren Pferdekenner aus, ſo wie ſein Freund ſtets be⸗ hauptete, die Frauen gründlich zu kennen. „Ich muß ein anderes Pferd haben,“ wandte ſich Toreff eines Tages an ſeinen Freund.„Heute erfuhr ich, daß ich zur Herbſtparade eine Eskadron deines Regiments führen muß. Mit meinem Klepper kann ich aber wirklich keinen Staat mehr machen. Beim Steppan habe ich nun einen Rappen geſehen, für den ich beinahe die gleiche Be⸗ wunderung aufbringen kann, wie für eine ſchöne Frau. Er heißt Diabolo und ſcheint wirklich ein kleiner Teufel zu ſein. Den möchte ich mir unter Umſtänden kaufen, da er auch verhältnismäßig billig iſt.“ 5 Der Major hatte ſeinen Freund ruhig angehört. Dann entgegnete er mit einem überlegenen Lächeln: „Du ſagſt doch immer, daß die Frau zwar ein teueres Weſen, aber die Krone der göttlichen Schöpfung iſt und es ihr gegenüber keine Grenzen des Opferſinns und der Be⸗ wunderung geben darf. Ich will dich zwar nicht wider⸗ (Zeichnung: H. Bauer.) 5 N N55 5 Pferd und auch ihm gegenüber darf man ſich nicht knickerig erweiſen. Es ſtellt ſich eben ſo teuer wie eine Frau. Wenn aber der Rappen wirklich ſo billig iſt, kann irgend etwas an ihm nicht ſtimmen.“ „Deshalb frage ich dich ja um deinen Rat, denn ich ver⸗ ſteh' nicht viel von Pferden,“ erwiderte der Rittmeiſter. „Und es wäte mir ſehr angenehm, wenn du mitkämſt. Ich bin eben auf dem Wege zu Steppan.“ Als die beiden Freunde dann dem Rappen gegenüber⸗ tanden, konnte auch der Major einen Ausruf der Bewun⸗ rung nicht unterdrücken. Das Pferd war wirklich ein herr⸗ liches Tier, wundervoll gebaut, raſſig und mit einem Fell, das wie Steinkohle glänzte. Herbersdorf unterſuchte das Tier auch nach allen Regeln der Kunſt, wie ſie nur Pferde⸗ kenner vornehmen können, und nickte befriedigt vor ſich hin. Dan ließ er den Rappen ſatteln und ritt eine Weile. Er ging tadellos, gab auf jeden Schenkeldruck nach und es war nichts an ihm auszuſetzen. „Der Hengſt iſt wunderbar zugeritten,“ lobte der Ma⸗ jor.„Nur im Maul ſcheint er ein wenig empfindlich zu ſein, * 2 ö denn er ſteigt leicht. Aber das macht nicht ſo viel aus. Ich verſtehe nur nicht, warum er ſo billig iſt.“ „Sehen Sie, Herr Major,“ beteuerte der Pferdehändler, „dieſe Maulempfindlichkeit iſt der einzige Grund, weshalb er noch hier ſteht Sonſt wäre er ſchon längſt aus dem Stall. Seit den lee Wochen, die ich ihn hier habe, waren 8 viele Intereſſenten da, aber die Maulempfindlichkeit des Rappen ſchreckte jeden ab. Ich mußte ihn als Pfand über⸗ nehmen und weil für mich jeder Tag, den ich ihn länger im 71 55 ſtehen habe, neuen Verluſt bedeutet, gebe ich ihn ſo billig her.“.. Dieſe Erklärungen leuchteten dem Major ein und er riet jetzt ſeinem Freunde zum Ankauf des Rappen. ätten die beiden% aber gewußt, daß Diabolo vom Zirkus herkam, in welchem er ſtets eine Glanznummer des Pro⸗ gramms war, würden 15 162 den Kauf wahrſcheinlich noch gründlich überdacht haben. So aber legte der Rittmeiſter die Kaufſumme bar auf den Tiſch und lud ſeinen Freund 8 505 für deſſen gute Beratung zu einigen Flaſchen N. C% d ñ t ñ̃ ̃ꝗ. 1 weilte, hatte es die Gattin des Diviſionskomma auf ihn abgeſehen. Er ſchien ihr der einzige geeignete A wärter auf die Hand ihrer Tochter Charlotte zu ſein. Seine vielen Abenteuer mit anderen Frauen, die man ſich über ihn erzählte, ſchreckten ſie 9 0 im geringſten ab. Sie hatte ſogar eine gewiſſe Nachſicht dafür und ſagte: „Je mehr er 9 jetzt austoben kann, ein umſo beſſerer Ehemann wird er ſpäter werden.“ Kein Offizier der ganzen Garniſon durfte ſich eines der artigen Wohlwollens von ſeiten der Generalin rühmen, wie Rittmeiſter v. Toreff. Es verging keine Woche, daß er nicht zwei⸗ oder dreimal ins Haus des Diviſionärs ge⸗ laden wurde. Natürlich munkelte man allgemein von einer bevorſtehenden Verlobung. Doch der Rittmeiſter dachte nicht im entfernteſten daran. Er führte ſein luſtiges Leben weiter. Eines Tages forderte der General von ſeiner Gattin Aufklärung über die offenſichtliche Bevorzugung, deren ſich der Rittmeiſter erfreute. Die Generalin geſtand ihre Ab⸗ ſichten offen ein und fand dafür auch eine annehmbare Erklärung. „Eine Verbindung mit ihm kann alſo für uns alle nur Vorteile bringen. Ich möchte dich daher gebeten haben, nichts gegen ihn zu unternehmen, was immer man dir über ihn auch zutragen möge, Ich bin beſſer unterrichtet und Lotte iſt mit meinen Plänen einverſtanden. Ueberdies liebt ſie ihn und träumt Tag und Nacht davon, ſeine Gat⸗ tin zu werden.“ 1 0 1 e Obgleich der General gegen Toreff als iegerſo nichts e hatte, waren ihm dieſe augenſcheinlichen Manöver ſeiner Gattin alles andere als angenehm. Aber um des lieben Hausfriedens willen erhob et keinen Ein⸗ ſpruch. Er ließ den beiden Frauen volle Bewegungs⸗ freiheit und knurrte nur vor ſich hin: 1 5 7 was ihr wollt, aber mich laßt dabei aus dem piel.“ Rittmeiſter v. Toreff ahnte längſt ſchon den wahren Grund bee eite e ine Ban des Generals. Er war aber doppelt auf der Hut, ſeine Freiheit dabei nicht zu verlieren. Immer wieder gelang es ihm, allen Fallen und verfänglichen Fragen auszuweichen, ſehr zum Aerger der Generalin, die darüber beinahe in Verzweiflung geriet. Doch ſie gab nicht nach und fand immer wieder neue Sack⸗ gaſſen, in die hinein der Rittmeiſter ſich verirren ſollte. Der General ſelbſt ſah dieſen vergeblichen Verſuchen ſtillvergnügt zu und freute ſich heimlich, wenn Toreff wieder einmal un⸗ verlobt entkommen konnte. n —— . 9 N N