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Die geſchäftige Rührigkeit, mit der Paris und vor allem London ſelbſt in den Oſterfeiertagen in Erſcheinung getreten ſind, mutet ſchon angeſichts der ſouve⸗ ränen Gelaſſenheit und Ruhe, die zur gleichen Zeit in Ber⸗ lin und ſelbſtverſtändlich auch in Rom herrſchen, befrem⸗ dend und zugleich auch reichlich komiſch an. Es kann aber gar keinem Zweifel unterliegen, daß dieſe ſcheinbare Nervo⸗ ſität, die man insbeſondere jenſeits des Kanals an den Tag legt, einen ſehr realen und zweckvollen Hintergrund hat, nämlich den, aus der italieniſchen Aktion ein neues Schreck⸗ geſpenſt zu machen, das vor allem Griechenland, Ju⸗ goſlawien, Rumänien und die Türkei zu Hand⸗ fangen hinreißen ſoll, die wieder einmal allein im Intereſſe des Empires liegen. Eine abgeleierte Walze! Dieſe künſtlichen Vernebelungsverſuche ſind in den letzten Wochen und Mona⸗ ten ſchon allzu oft angewendet worden, als daß ſie heute noch irgendeinen Erfolg verſprächen. Selbſt den kleinen Stagten dürften die Vorgänge der letzten Zeit zur Genüge die Augen geöffnet haben, und es iſt nicht anzunehmen, daß ſie auf dieſe durchſichtige Preſſekampagne heute noch in ir⸗ gendeiner Form hereinfallen. Auch für ſie dürfte John Bull als rettender Engel längſt ausgeſpielt haben; ſie ſind ſich mit Recht zu gut dazu, um eines kümmerlichen Lockmittels willen für ewig vor den Karren der engliſchen Intereſſen⸗ politik geſpannt zu werden. Einen ſehr deutlichen Beweis dafür liefern Belgien und Holland, die ausdrücklich betont haben, daß ſie gar nicht daran denken, irgendwelche Schutzmaßnahmen von Seiten Großbritanniens in Anſpruch zu nehmen oder auch nur zu wünſchen. Die berüchtigte Taktik des Bangemachens wird aber munter weiter betrieben. Selbſt die albernſten und dümm⸗ ſten Unterſtellungen müſſen dazu a le den Balkan⸗ ländern— mit denen Deutſchland allenthalben gute, ja herzliche Beziehungen unterhält— Italien als den ſchwar⸗ zen Mann hinzuſtellen, der am Ende auch ſie noch auffreſſen wird und vor dem man ſich gar nicht zeitig genug mit Ga⸗ rantieerklärungen und Bekundungen der„Sympathie“ in Sicherheit bringen kann. Es iſt geradezu abſurd, was man den„gefährdeten“ Staaten alles weismachen will.„Man hat“, ſo ſchreibt der„Temps“ z. B.,„den beſtimmten Ein⸗ druck, daß es ſich um eine erſte Fußfaſſung Italiens auf dem Balkan handelt mit dem Ziel einer weitergehenden Expan⸗ ſionspolitik über Albanien hinaus in Richtung Saloniki und auf das Aegäiſche Meer“. Die Beweiſe dafür bleiben dieſe Kriſenmacher natürlich ſchuldig. Woher ſollten ſie ſie auch nehmen, nachdem Italien ausdrücklich erklärt hat, daß es gar nicht daran denkt, Griechenland anzutaſten, auch nicht nach ſeinem Zuſammengehen mit der engliſchen Politik und nach der Ueberlaſſung ſeiner Häfen an die britiſche Kriegs⸗ marine. Wie nicht anders zu erwarten, befinden ſich Engländer und Franzoſen geradezu in einer Idealkonkurrenz in dem Bemühen, das Vorgehen Italiens als einen„völlig unbe⸗ rechtigten und ſachlich unbegründeten Gewaltakt“ hinzuſtel⸗ len. Für jeden, der die Verhältniſſe in Albanien und die bisherigen Beziehungen dieſes Landes zu Italien auch nur einigermaßen kennt, liegt klar und unzweideutig auf der Hand, daß Italien hier zu keinem anderen Zweck eingegriffen hat als zur Wahrung und Verteidigung ſeiner natürlichen Lebensrechte. Wie ſehr das Vorgehen Italiens, das die Schaffung geordneter Verhältniſſe in Albanien zum Ziel hat, auf die Zuſtimmung der vernünftigen und einſichtigen albaniſchen Bevölkerung ſelbſt rechnen kann, geht aus zahlloſen Danktelegrammen hervor, die dem Duce und ſeinem Außenminiſter aus allen Teilen des Landes zu⸗ gegangen ſind. U. a. hat auch der albaniſche Geſandte in So⸗ fia, der ſechs Jahre lang als Vertreter Albaniens in Rom weilte, ausdrücklich hervorgehoben daß er während ſeiner ganzen Amtstätigkeit aggreſſive Abſichten Italiens zum Schaden Albaniens niemals beobachtet hat. Diejenigen Leute, die mit ſo maßloſen Angriffen die Berechtigung die⸗ ſer Aktion abſtreiten möchten, ſollten ſich doch wieder einmal auf das brutale britiſche Vorgehen in Paläſtina beſin⸗ nen, das jeder Menſchlichkeit und Ziviliſation Hohn ſpricht und gegen das die albaniſche Aktion mit ihrer aufbauenden und fürſorgeriſchen Zielſetzung geradezu ein Muſterbeiſpiel der Friedensſicherung und des Ordnungswillens iſt. Léon Blum hat ſogar die Stirn gehabt zu ſchreiben, kein anderer als der Führer hätte Italien zu ſeinem Unter⸗ nehmen veranlaßt; Italien hätte Chamberlain„eine maſ⸗ ſive Antwort erteilen“ ſollen. Herr Blum unterſchätzt die Selbſtändigkeit, deren ſich die beiden Partner der Achſe Ber⸗ lin—Rom trotz aller natürlichen Bindungen von jeher er⸗ freuen Es gehört entweder große Dummheit oder eine groß Portion Frechheit zu der Behauptung, Italien hätte Alba nien auf deutſchen Einfluß hin beſetzt. Zur Wah⸗ rung der Ehre und Würde unſeres italieniſchen Bundesge noſſen müſſen wir hier nur mit aller Deutlichkeit feſtſtellen daß jede ſolche Verſion— die im Grund genommen eine lrt gegenſeitiger Bevormundung vortäuſchen ſoll— eite Lug und Trug iſt und ebenſo in das Reich der Fabel ge hört wie alle anderen Märchen, die von den aufgeblaſenen Friedensapoſteln wieder einmal in reichlicher Menge auf; getiſcht werden. Italien wahrt ſeine Lebensrechte mit der⸗ ſelben Selbſtändigkeit, wie Deulſchland das ſeinerſeits tut und weder der eine noch der andere Staat hat es nötig, vom anderen ermuntert oder gar aufgeputſcht zu werden. Man ſollte es nicht für möglich halten, aber es iſt tatſächlich ſo: Eine franzöſiſche Zeitung hat ſogar die Dreiſtigkeit beſeſſen, den ſpaniſchen Staatschef zu warnen. Franco ſolle ſich ja nicht der aggreſſiven Achſe Berlin— Rom an⸗ ſchließen, man würde ſonſt— Spaniſch⸗Marokko beſetzen] Franco wird dieſe Drohung ſehr gelaſſen hinnehmen, und er wird nur aufs neue einen Begriff von der„Ehrlichkeit“ der franzöſiſchen Politik bekommen haben, die unlängſt eine ſo wohlwollende und freundſchaftliche Geſte an den Tag legte. Das„Gegacker der Demokratien“, wie eine römiſche Zeitung dieſe öſterliche Angeberei ſehr zeitgemäß betitelt hat, und die aufgeregte Haltung der plötzlich ſo aktiv gewordenen Londoner und Pariſer Diplomatie, die ſogar ſchon die Ge⸗ neralſtäbler und die Flottenchefs angeſteckt hat, kann weder Deutſchland noch Italien irgendwie in ihren klaren Zielen beirren und wankend machen. Im Gegenteil: Beide Staa⸗ ten werden ſich um ſo enger zuſammenſchließen und gemein⸗ ſam die Ideale verfechten, für die ſie von ſeher eingetreten ſind. Wahre Gerechtigkeit und dauerhaften Frieden. Daran Hakenkreuz in der Antarktis Der Verlauf der Deukſchen Ankarktiſchen Expedition 1938/9. Am 9. und 10. März erſchienen in der deutſchen Preſſe die erſten Veröffentlichungen über das Ergebnis der Deut⸗ ſchen Antarktiſchen Expedition 1938/39, in denen ein kurzer Bericht über das erfolgreiche Arbeiten der Expedition gege⸗ ben wurde. Die Expedition, die am 17. Dezember 1938 den Hamburger Hafen verlaſſen hatte, traf Dienstag in Cuxha⸗ ven ein. Der Leiter der Expedition iſt Kapitän Ritſcher, einer der überlebenden Teilnehmer der„Schröder⸗Stranz⸗ Expedition“ nach Spitzbergen. Ihm zur Seite ſteht ein Wiſ⸗ ſenſchaftlerſtab, ferner nahm an der Expedition als Eislotſe Kapitän Kraul teil. Das Expeditionsſchiff iſt das bekannte Katapultſchiff der Deutſchen Lufthanſa„Schwaben⸗ land“ unter Führung von Kapitän Kottas. Trägerin der Expedition iſt im Auftrage von Miniſterpräſident Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring in ſeiner Eigenſchaft als Beauftrag⸗ ter für den Vierjahresplan die Deutſche Forſchungsgemein⸗ ſchaft Berlin. Einen weſentlichen Anteil an den Erfolgen 80 Expedition haben die an der Expedition teilnehmenden jeger. Als Arbeitsgebiet der Expedition war der Sektor um den Null⸗Meridian des antarktiſchen Kontinents vorge⸗ ſehen. Ms„Schwabenland“ war durch umfangreiche Um⸗ bauten für die Tätigkeit im Eisgebiet inſtandgeſetzt worden. Das Eintreffen der„Schwabenland“ im Arbeitsgebiet er⸗ folgte im Januar. Auf der Hinreiſe ſchon haben die an Bord befindlichen Wiſſenſchaftler mit ihren Meſſungen planmäßig begonnen. Die Beſatzung der„Schwabenland“, die aus Freiwilligen beſtand, war durch wöchentliche Vor⸗ träge über die bevorſtehenden Aufgaben unterrichtet wor⸗ den, ſo daß man nach der Ankunft im Arbeitsgebiet, begün⸗ ſtigt durch das Wetter, unmittelbar mit der praktiſchen Tä⸗ tigkeit beginnen konnte. Die fliegeriſche Tätigkeit im Arbeitsgebiet läßt ſich in drei Flugperioden unterglie⸗ dern. Auf den einzelnen Flügen wurde die planmäßige kar⸗ tographiſche Aufnahme des überflogenen Gebietes durch die an Bord befindlichen Luftbildner durchgeführt. Insgeſamt ſind ſieben Photo⸗Flüge und ſieben Sonderflüge vorgenommen worden. Dabei wurden rund 350 000 Quadratkilometer Ge⸗ lände photographiert. Das geſamte durch Eigenbeobachtung und Photographie erkundete Gelände beträgt rund 600 000 Quadratkilometer. Das Material wurde auf Flügen von einer Geſamklänge von über 10 000 Kilometern, gleich einem Viertel des Erd⸗ umfanges, geſammelt. Hinzu kommen noch etwa 2000 Kilo- meter für die ſieben Sonderflüge, jeder Phokoflug über den ankarktiſchen Kontinent führte über 12. bis 1500 km, was den Wegen Berlin— Danzig— Königsberg und zurück enk; ſprichk. Das erkundete Gebiet bildet einen geologiſch in ſich a b⸗ geſchloſſenen Landteil, der im Oſten und Weſten je durch eine polwärts ziemlich ſteil anſteigende Eisfläche begrenzt wird, die ſüdlich vom 74. Grad ohne Unterbrechung in die etwa 4000 m hohe Polkappe übergeht. Zwiſchen 2 Grad und 8 bis 10 Grad Weſt fällt die Polkappe ihrer⸗ ſeits mit Höhlen, ſteilen Felsabhängen zwiſchen 73% Grad Süd und 74 Grad Süd nach Norden ab. Das durch die Forſchungstätigkeit gewonnene Kar⸗ tenbild iſt einzigartig. Durch Zuſammenfügung der Luftbildaufnahmen wird ſich ein Kartenbild herſtellen laſſen, wie es in anderen Ländern von dieſem Teil des antarkti⸗ ſchen Kontinents noch nicht exiſtiert. Dies iſt außerordent⸗ lich wichtig im Hinblick auf die norwegiſche Inan⸗ ſpruchnahme der Souveränität über einen Teil des Arbeitsgebietes der Expedition auf Grund der norwegi⸗ ſchen Verordnung vom 14. Januar 1939, der gegenüber Deutſchland ſich alle Rechte vorbehalten hat. Die Sonderflüge dienten zur Unterrichtung des Expedi⸗ tionsleiters und der Wiſſenſchaftler über das erkundete Ge⸗ lände. Sie ermöglichen zum Beiſpiel die genaue photogra⸗ phiſche Aufnahme eines mit offenen Seen durchſetzten Ge⸗ ländeſtreifens auf 71 Grad 10 Minuten Süd und 11 Grad 25 Minuten Oſt. Ferner erfolgten anläßlich der Sonder⸗ flüge Landungen am Schelfeisrand und Hiſſung der Hakenkreuzfahne an mehreren Stellen der Küſte des antarktiſchen Kontinents. Während der Flüge wurden in Abſtänden von ca. 25 Kilo⸗ metern an allen Umkehrpunkten Abwurfpfeile mit Haken⸗ kreuzflagge abgeworfen. Eine eintretende Wetterverſchlechterung hatte zur Folge, daß die„Schwabenland“ am 20. Januar in eine ſchwierige Lage geriet, aus der das Schiff nur durch den Lotſendienſt des Flugzeuges„Paſſat“ heraus⸗ fand. Dabei ſtellte ſich heraus, daß die Beurteilung der Eis⸗ verhältniſſe durch die Expeditionsleitung und den Eislotſen richtig war, da man ſich hiernach entſchloſſen hatte, im We⸗ ſten mit der Arbeit zu beginnen und dann nach Oſten her⸗ überzugehen, weil man dort beſſere Eisverhältniſſe erhoffte. Eine Aenderung der Wetterverhältniſſe war die Veran⸗ laſſung, daß die Expedition Ende Januar ihren Standpunkt zur Erledigung der dritten Flugperiode noch weiter nach Oſten verlagerte. Da eine erneute Wetterverſchlech⸗ terung drohte, wurde nochein Sonderflug erledigt und die fliegeriſche Tätigkeit mit dem 5. Februar abends abge⸗ ſchloſſen, da nach Anſicht der Meteorologen für die Zukunft wohl kaum noch mit Flugwetter zu rechnen war. Am 6. Fe⸗ bruar begab ſich die Expedition auf den Rückmarſch, da die Fortſetzung der Arbeiten infolge der Verſchlechterung der Wekter⸗ und Eisverhältniſſe mit einem unverhältnis⸗ mäßig großen Riſiko für das Schiff verbunden geweſen wäre. Außerdem hatte ſich bei dem Flugzeug„Paſſat“ herausgeſtellt, daß bei Temperaturen von 15 Grad minus und mehr die Trimmvorrichtung nicht mehr arbeitete, ſo 777 wbb((( werden alle Machenſchaften, mögen ſie aus Paris oder aus London kommen, nichts ändern können. Und auch die Bals kanſtaaten werden das plumpe Manöver durchſchauen, das die Weſtmächte mit vorgetäuſchter Friedensſorge nach alter Uebung auch hier wieder durchexerzieren wollen, ſich dann nämlich erſt recht als Retter hinzuſtellen, wenn ſich eben nichts von dieſen„Weisſagungen“ erfüllt hat. Die Behaup⸗ tung, daß nur auf Grund dieſer vorſorglichen Schußmafnah⸗ men das angeblich Befürchtete nicht eingetreten ſei, iſt dann . billig, weil der Beweis dafür niemals geführt wer⸗ en kann.“ 5 daß das Fliegen mit einer erheblichen Gefahr für die Beſatzung verbunden war. Im übrigen haben ſich die mitgenommenen Flugboote typenmäßig ſehr gut be⸗ währt. Die Flüge ſind von den beiden Flugzeugführern mit ihren bewährten Beſatzungen programmgemäß ohne Zwi⸗ ſchenfall durchgeführt worden. Ein Lob verdient auch die hervorragende meteorologiſche Beratung durch die an der Expedition teilnehmenden Meteorologen. Die ſüdlichſten erreichten Punkte waren 72 Grad 44 Minuten Süd und 0 Grad. Der äußerſte Punkt im Weſten war 71 Grad 23 Minuten Süd und 4 Grad 50 Minuten Weſt. Der entſprechende Punkt im Oſten war 72 Grad 10 Minuten Süd und 16 Grad 30 Minuten Oſt. Sie ſind durch die Hakenkreuzflagge markiert. Die Rückreiſe der„Schwabenland“ vollzog ſich bei teilweiſe ſchlechtem Wetter entlang des Null⸗Meridians, wo ozeanographiſche Meſſungen erledigt wurden. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß der hervor⸗ ragende Erfolg der Deutſchen Antarktiſchen Expedition in vorbildlicher gemeinſamer Arbeit der Expeditionsleitung mit Wiſſenſchaftlern, Schiffsführern und der geſamten Be⸗ ſatzung der„Schwabenland“ erzielt worden iſt und bedingt war durch den ſelbſtloſen Einſatz der Flieger mit Beſatzung und Luftbildnern. Deutſchland hat an ſeine große Vergan⸗ genheit in der Erforſchung der Arktis anknüpfen können. Die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe der Expedition ſind ebenfalls ausgezeichnet. Die den einzel⸗ nen Wiſſenſchaftlern geſtellten Aufgaben ſind im weſent⸗ lichen gelöſt worden. Die Auswertung der Ergebniſſe kann naturgemäß erſt ſpäter erfolgen. Es ſind insgeſamt 119 Radioſonderaufſtiege erfolgt, davon innerhalb des ſüdlichen Polarkreiſes 36. 31 der auswertbaren Aufſtiege haben eine Gipfelhöhe von über 20 000 Metern erreicht Rur 11 liegen unter 42 000 Metern. Die durchſchnittliche Höhe der Son⸗ deraufſtiege betrug rund 18 000 Meter. Der Eislotſe Ka⸗ pitän Kraul hat durch ſeine Eiserfahrung die Arbeiten der Expedition ſehr gefördert. Der Ozeanograph Paulſen hat außer den vorgeſehenen Meſſungen Oberflächenbeobachtun⸗ gen und Tiefenlotungen vorgenommen. Die geographiſchen Verhältniſſe des neuentdeckten Landes ſind von dem Geo⸗ graphen Herrmann unterſucht worden. Der Biologe Bark⸗ ley hat Unterſuchungen über die Planktonmengen der antarktiſchen Gewäſſer angeſtellt, die für den antark⸗ tiſchen Walfang ſehr aufſchlußreich ſind Die ſichtbare Ausbeute ſeiner Arbeiten ſind die von der Expedition ge⸗ fangenen fünf Kaiſerpinguine und drei Adelin⸗ Ping uine, von denen in Deutſchland noch keine leben⸗ den Exemplare vorhanden ſind. Außerdem hat er noch eine Reihe von Vögeln und Robbenarten erlegt, die bisher in deutſchen zoologiſchen Sammlungen kaum vertreten waren. Oberdeutſcher Geographentag auf der Inſel Reichenau. Der diesjährige Oberdeutſche Geographentag fand die⸗ ſer Tage auf der Inſel Reichenau ſtatt. Die Leitung der fünf⸗ tägigen Veranſtaltung hatte Profeſſor Schrepfer⸗Würzburg, der von Profeſſor Metz⸗Freiburg und Profeſſor Seebaß⸗ Eßlingen unterſtützt wurde. Das Arbeitsgebiet der regionalen Geographentage iſt etwas enger umgrenzt als beim allgemei⸗ nen Deutſchen Geographentag, es wird im weſentlichen durch den Tagungsort, ſeine nähere und weitere Umgebung be⸗ ſtimmt. So kamen hier vor allem Fragen zur Landeskunde von Oberdeutſchland zur Sprache: Landwirtſchaftsgeogra⸗ phie, Morphologie, Kulturgeographie und Arlandſchaftsfor⸗ ſchung waren die übergeordneten Geſichtspunkte, unter denen die Beſprechungen ſtanden. Alle Vorträge boten Gelegenheit zu grundſätzlichen Erörterungen, die in angeregten Ausſprachen noch ergänzt und vertieft wurden. Ein Rundgang über die Inſel und eine Fahrt zu den Bodenſeeſtädten Meersburg und Konſtanz vermittelten allen Teilnehmern ein lebendiges Bild der Landſchaft und ihrer Kultur. Zwei Namen mögen für die wiſſenſchaftliche Bedeutung der Tagung ſprechen: Albrecht Penck, der Altmeiſter der deutſchen Geographen, wohnte der Verſammlung bei; ſein Vortrag und ſeine Stellungnahme zu zahlreichen Problemen hinterließen bei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck. Robert Gradmann, der Begründer der deut⸗ ſchen Siedlungsforſchung, gab in eindrucksvoller Weiſe eine Zuſammenfaſſung ſeiner Arbeitsergebniſſe. Familienwappen Ihre Ehrung und Annahme Familienwappen ſind urſprünglich auf Grund eigenen Rechts angenommen, erſt ſpäter vom Kaiſer und den Hof⸗ bialsgrefen ſeit 1806 auch von den Fürſten verliehen wor⸗ en. Neben der Verleihung iſt aber die Selbſtannahme eines Wappens bis auf die neueſte Zeit beibehalten wor⸗ den. Das Recht zur Führung eines Wappens iſt ſeit dem 13. Jahrhundert nicht mehr auf den Adel beſchränkt; Geiſt⸗ liche, Bürger, Handwerker und Bauern haben ſeit dieſer Zeit ebenfalls Wappen geführt und im ausgehenden Mit⸗ telalter von dem Recht zur Wappenannahme und Wap⸗ e in oft großem Umfange Gebrauch gemacht. Da der Wert eines Wappens für die wappenführende Familie umſo größer iſt, je mehr Ueberlieferung ſich mit dem Wap⸗ fü verbindet, und je länger es von den Vorfahren ge⸗ ührt worden iſt, ſollte man ſtets vor der Annahme eines neuen Wappens zu ermitteln verſuchen, ob nicht ein ange⸗ ſtammtes Wappen vorhanden iſt, ob nicht die Vorfahren früher ein Wappen geführt haben, das bei den heute le⸗ benden Nachkommen nur in Vergeſſenheit geraten iſt. Na⸗ mensgleichheit zwiſchen zwei Familien oder Namensgleich⸗ heit mit einem früheren Wappenträger berechtigen noch nicht, deſſen Wappen zu führen. Eine Berechtigung zur An⸗ nahme eines ehemaligen von einer anderen Perſon oder an⸗ deren Familie geführten Wappens liegt nur dann vor, wenn nachgewieſen werden kann, daß der das Wappen Annehmende im legitimen Mannesſtamm von dem ur⸗ ſprünglichen Wappenträger abſtammt. Der von geſchäftstüchtigen Wappenfabriken ſeit mehr als zwei Jahrzehnten betriebene Wappenſchwindel hat in b lloſen Fällen dazu geführt, daß ſich heute in bürger⸗ ichen Familien Wappen befinden, die tatſächlich in keinem Zuſammenhang mit dieſen Familien ſtehen, abgeſehen von der Namensgleichheit. Auf die Führung ſolcher Wappen ſollte man als für die Familie wertlos verzichten, da mit ihnen keinerlei Ueberlieferung verbunden iſt. Man ſollte das auch dann tun, wenn derartige Wappen ſich bereits zwei oder drei Geſchlechterfolgen hindurch im Beſitz der be⸗ treffenden Familie befinden. Sie ſpiegeln etwas vor, was in Wahrheit niemals vorhanden war. Erſt wenn alle Mög⸗ lichkeiten, ein altes Wappen zu ermitteln, erſchöpft ſind, wende man ſich wegen der Neuaufnahme eines Familien⸗ wappens an einen erfahrenen Hergldiker . 5 e Wenn am 22. April d. J. die 3. Reichsgartenſchau in Stuttgart eröffnet wird und Hunderttauſende, ja Mil⸗ lionen deutſcher Volksgenoſſen dieſe bisher größte Schau des deutſchen Gartenbaues beſuchen, ſo werden ſie nicht nur von der ungewöhnlichen Pracht der Millionen von Mumen, den pyantaſtiſchen Wafſerſpreren, ven ſttwonen Bauten, der lieblichen Landſchaftsgeſtaltung und der mär⸗ chenhaften Abendbeleuchtung entzückt ſein, ſondern hinter dieſem prachtvollen Aeußeren auch die innere, die tiefere Bedeutung des Gartens erkennen. Gartenbau iſt nicht Selbſtzweck, ſondern Gartenbau dient ebenſo wie jede andere Tätigkeit dem Volke, gleichgültig in welcher Form er durchgeführt wird. Einmal dient er der Erzeugung von Nahrungsmitteln, zum anderen der Erholung und Ent⸗ ſpannung von des Tages Arbeit und zum dritten der Förderung der menſchlichen Geſundheit. Kein Wunder daher, daß die Sehnſucht des deutſchen Menſchen nach einem eigenen Garten groß iſt und von Jahr zu Jahr größere Flächen zum Gartenbau benötigt wurden. Wäh⸗ rend z. B. im Gebiete des Altreichs 1913 die geſamte gartenbaulich genutzte Fläche rund 644000 Hektar um⸗ faßte, hatte ſie ſich 1938 auf über 893 000 Hektar ausge⸗ dehnt. Von 17 Millionen Haushaltungen bearbeiteten faſt 5¼ Millionen, alſo annähernd“aller Familien, einen eigenen Garten. Ganz klar geht hieraus die Einſtellung des deutſchen Volkes zum Garten hervor. Die Erzeugniſſe— Obſt und Gemüſe Hinſichtlich der Hervorbringung von Gartenbauerzeug niſſen ſteht naturgemäß der Erwerbsgartenbau im Vor⸗ dergrund. Einſchließlich des Feldgemüſebaues brachte er 1936 auf einer Fläche von 138 000 Hektar bei einem Durch⸗ ſchnittsertrag von etwa 164 Doppelzentner je Hektar ins⸗ geſamt 2,8 Mill. Tonnen Gemüſe hervor. Die Haus⸗ und Kleingärten, deren Gemüſeanbaufläche auf 120 000 Hektar geſchätzt wurde, ernteten dagegen insgeſamt nur 1,3 Mill. Tonnen Gemüſe, ſo daß die Geſamtgemüſeernte 4,1 Mill. Tonnen betrug. Der Umfang der eigentlichen Obſtankagen iſt etwas geringer als der des Feldgemüſe⸗ und Erwerbs gartenbaues; er betrug 1938 etwa 123 000 Hektar. Dazu kommen aber all jene Obſtbäume, die in den Kleingärten und auf den Bauernhöfen, an den Straßen und Wegen ſtehen, ſo daß der Obſtbau kaum an Bedeutung hinter dem Gemüſebau zurückſtehen dürfte. 1938 wurde die Geſamt zahl der tragfähigen Obſtbäume im Altreich auf über 123 Millionen Stück aeſchätzt. ſo daß auf jeden Einwohner faſt zwei Obſtbäume entfielen. 1937 betrug die Geſamternte an Obſt faſt drei Millionen Tonnen; 1938 war ſie dagegen erheblich geringer, da bekanntlich die Spätfröſte die Blüte außerordentlich geſchädigt hatten. Die Schwankungen im Ertrage, hervorgerufen von Witterungseinflüſſen, ſind es, die den Obſtbau ſo riſikoreich machen und die letzten Endes auch dazu führen, daß der Verbraucher in einem Jahr mit Obſt außerordentlich gut, im nächſten aber nur unzu⸗ reichend verſorgt wird. Trotzdem die Einfuhr die größten Schwankungen ausgleicht, kann ſie dies doch nicht völlig tun, wenn z. B. 1937 je Apfelbaum 35,0 Kilogramm, 1938 aber nur 6,1 Kilogramm Früchte geerntet wurden! Aehnliche, K wenn auch nicht ſo große Schwankungen beſtehen im Ge⸗ müſebau. 1934 wurden z. B. nur 138 Doppelzentner, 1936 aber 176 Doppelzentner je Hek⸗ tar geerntet. Hieraus und aus der Tatſache, daß wir in guten — Erntejahren reichlich Obſt und erhalten, geht ſondern be in der H vorbringung gleichmäßiger un ſicherer Ernten zu ſuchen iſt: dies im einzelnen kann, wird die Re ſchau in Stuttgart Die Haus⸗ Während gartenbau hauptſächlich 5 gung von Nahrungsgütern be nutzt werden, haben die Haus⸗ und Kleingärten vornehm⸗ lich die Aufgabe, der Entſpannung des Menſchen und der Förderung der Geſundheit zu dienen. Selbſtverſtändlich Treibhausgemüſe verlängert die Ernte⸗eit im Frübia 3 Frübiahr und nutzt werden. Selbſtverſtändlich erreichen die Erträge die⸗ ſer Kulturen die des Erwerbsgartenbaues längſt nicht, da die Haus⸗ und Kleingärten weniger intenſiv genutzt wer⸗ den, außerdem die Pflanzen von den Bäumen und Bau⸗ lichkeiten ſtark beſchattet und infolge des Nährſtoffentzuges durch Bäume und Sträucher ſchlechter ernährt werden Freude und Geſundung Wer einmal Kinder in den Steinmauern der Groß⸗ ſtädte mit denen in den Vorgärten dieſer Städte vergleicht, der erkennt ſehr bald die mannigfaltigen Einflüſſe des Gartens. Hier ſind Licht, Luft und Sonne, die Lunge und Bruſt weiten, die die blaſſe Geſichtsfarbe bräunen und den Körper kräftigen. Hier findet der Induſtriearbeiter ebenſo wie der Büroangeſtellte Entſpannung und Erho⸗ kung, und mit unendlicher Liebe werden die Blumen und Sträucher gepflegt, die Beete bepflanzt und die reifenden Früchte beobachtet. Nicht der Erwerb ſpielt die Hauptrolle, ſondern die Freude am eigenen Grund und Boden, die Freude am Wachſen, Blühen und Fruchten der verſchie⸗ denſten Pflanzen. Aus der Unruhe der täglichen, oft auch ſtumpfſinnigen Arbeit herausgeriſſen, findet der Menſch hier Ruhe und Ablenkung, und in der Arbeit mit Boden und Pflanze kehrt er zur ſtillen Naturbetrachtung zurück, . 3 8 5 5 Die 3. Reichsgartenſchau Alle dieſe Aufgaben des Gartens wird die 3. Reichs⸗ gartenſchau in Stuttgart klar erkennen laſſen und Wege zu ihrer Löſung zeigen. Wir finden dort alle Gartenfor⸗ men, die Wochenendgärten ebenſo wie die Kleinſtgärten, die Hausgärten genau ſo wie die Schulgärten. Alte vor⸗ bildliche Obſtanlagen wechſeln ab mit fungen Baumſchulen und zahlreiche Sondergärten ül erzeugen uns von der un⸗ endlichen Mannigfaltigkeit unſerer Blumen und Zier⸗ pflanzen. Da finden wir den Dahlien und den Primel⸗ garten, die Blumenterraſſen und die Rhododendronſchau, die Sommerblumenwieſe und den Heilpflanzengarten, das Tal der Roſen und die Blumenzwiebelwieſe, die Teich⸗ terraſſen und den Königskerzenhang. Selbſt Gärten für den Seidenraupenzüchter und Imker, für Wildpflanzen und wintergrüne Laubgehölze ſind nicht vergeſſen. Der Beſucher, der dieſe Schau verläßt, wird den Eindruck mit nach Hauſe nehmen, daß Gartenbau nicht nur Privatſache des einzelnen iſt, ſondern im Dienſte des Volkes ſteht 9 E i f Obſtbäume bringen für Groß und Klein: Freude, Er⸗ holung, Nahrung. werden hierbei auch größere Mengen an Obſt und Gemüſe erzeugt, die aber zum weitaus größten Teil in der eigenen Familie bzw. im Kreiſe der weiteren Angehörigen ver⸗ braucht werden. Die Fläche, die dieſe Kleingärten, ein⸗ ſchließlich der privaten Parkanlagen und Baumſchulen einnehmen, iſt bedeutend größer als die des Erwerbs⸗ gemüſe⸗ und Obſtbaues. Während 1938 für den letzteren Zweck insgeſamt 260 000 Hektar bebaut waren, wurden für den erſteren 632 000 Hektar, alſo faft das 225fache, feſtge⸗ ſtellt. Wir wiſſen, daß in dieſen Kleingärten alle Formen des Gartenbaues vorhanden ſind. Bir finden hier Obſtbäume und Beerenſträucher, Frühkartoffeln und Gemüſe, Blumen und Zier⸗ ſträucher, Roſen und Schmuck⸗ anlagen. Je nach Neigung des Inhabers herrſcht die eine oder andere Form vor. Deshalb iſt es ſchwierig, feſtzuſtellen, welchen Anteil an der Geſamtfläche die einzelnen Nutzungsformen ha⸗ ben. Eingehende Schätzungen und Berechnungen ſind zu dem Ergebnis gekommen, daß im großen Durchſchnitt rund ein Viertel der Flächen zum Anbau von Gemüſe und Erdbeeren be⸗ Links: Von der Reichsgarten⸗ ſchau: Landſchaftsverbundene Gärten zu Kleinwohnhäuſern. Rechts: Der Garten am Haus füllt Küche und Vorratskammer. Aufn.(5): Reichsnährſtand— M. für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar- Bote- Druckerei