d. 6:18 and ball⸗ n. Zum ler Be⸗ unſere chöner r no 8 Au Werlz guten halthgge J bet⸗ teren 5, einen Große i unſere hartem pielſeld. f einige Freude: 1—18ʃ 584— E M. Johann dermielt G. M dark⸗ Zy Führers ie NS fen Mt und Anfang miete 8 emeinde uſ en“, 15 Uht. dermiele ulturge 5 Train rüplatz ſee r Senion rſammluz t. Mun berfühm alle Ma i Hein des Est iſtrumeng m 19 K. 4730 Nr. 90 e Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 18. April 1939 eee Kapiulation unbekannt „Angeſichts der Niederlage diktierte er den fampfbefehl.“ NS. Die Deutſchen hatten in den Jahren ſeit der Machtübernahme Adolf Hitler von Erfolg zu Erfolg ſchrei⸗ ten ſehen und ſind Zeugen eines unvorſtellbaren Aufſtieges der deutſchen Nation ſowie einer gewaltigen Machtauswei⸗ tung des Deutſchen Reiches geworden Es iſt unſer größter Stolz, daß wir, jeder an ſeinem Platze, ſei es nun im poli⸗ tiſchen, wirtſchaftlichen, ſozialen oder kulturellen Leben einen Faden in das große Gewebe einfügen dürfen, das die Weltgeſchichte in ſpäteren Jahrhunderten und Jahrtauſen⸗ den das Großdeutſche Reich Adolf Hitlers nennen wird. Wir ſind uns dabei aber im klaren, daß bei allem Einſatz an Kraft und Leiſtung und Perſönlichkeitswerten das Ein⸗ treten für das Werk und das Reich Adolf Hitlers leicht iſt, weil der fichtbare Erfolg immer wieder die Beſtäti⸗ gung des politiſchen Glaubens mit ſich gebracht hat. Und wenn wir am Tage an dem Adolf Hitler fünfzig Jahre alt wird Formen, Wege und Möglichkeiten ſuchen, ihm unſere Treue und unſeren Willen zur Gefolgſchaft und Mitarbeit auszudrücken, dann können wir dieſes Richt zuletzt auch in der ſtillen Selbſtbeſinnung und Selbſtüberprüfung, indem wir uns ſelber fragen, wie und wo wir wohl ſtehen wür⸗ den, wenn nicht die ſichtbar ſegnende Hand des Schickſals die nationalſozialiſtiſche Bewegung und ihren Führer un⸗ widerſtehlich vorwärtsgetragen hätte. Von ſeiner früheſten Jugend an hat Adolf Hitler ſelber Stunden erlebt, die jeden anderen ſowohl an ſeinem per⸗ ſönlichen Geſchick als auch an ſeiner Aufgabe hätten ver⸗ zweifeln laſſen. Dem Knaben Hitler hat das Schickſal die ruhige Entwicklung und das Hineinwachſen in einen Beruf berſagt Seine Neigung, Künſtler zu werden, mußte er am Widerſtand gegen ſeinen eigenen Vater wachſen laſſen und ah ſie dann an den äußeren Verhältniſſen zuſammenbre⸗ chen. Als er ſich entſchloß, anſtatt Maler Baumeiſter zu werden wußte er bereits, daß ihn neuer Widerſtand er⸗ warten würde und in ſeinem jungen Herzen grub ſich der Grundſatz ein:„Widerſtände ſind dazu da, um überwunden zu werden“. Jeder deutſche Volksgenoſſen weiß, daß ſich wiederum alle Widerwärtigkeiten des Schickſals gegen die⸗ en neuen Plan ſtemmten Anſtatt Baumeiſter wurde der mittelloſe Adolf Hitler Bauarbeiter, aus dem Bauarbeiter ein freiſchaffender Mann. der im Vertrauen auf ſein eigenes Können und ſeine eigene Kraft ſein Leben geſtalten wollte. Die perſönlichen Zukunftsausſichten dieſes Mannes traf der ausbrechende Weltkrieg wie ein ver⸗ nichtender Keulenſchlag, d. h. nach allgemeingültiger Auf⸗ faſſung hätte er ihn ſo treffen müſſen. Anders bei Adolf Hiller. In ihm lebte nämlich nicht nur der perſönüche und berufliche Ehrgeiz, ſondern auch das nationale Gewiſſen des zukünftigen Reiches, das den jungen„Oeſterreicher“ von Kindheit an den Traum Großdeutſchlands hatte empfinden laſſen. Dieſem Traum den Weg in die Wirklichkeit bahnend, trat Hitler ins deutſche Heer ein, dem er viel Jahre lang treu und gehorſam diente, Soldat unter Soldaten, Kame⸗ rad unter Kameraden. Was auch dieſem deutſchen Soldaten, der als Melde⸗ gänger mit zahlloſen Beweiſen beſonderer Tapferkeit ſeinen freiwilligen Dienſt verſah, das Schickſal bis dahin an per⸗ ſönlichen Widerſtänden in den Weg gelegt hatte, reichte nicht aus, es hielt für ihn noch weitere Prüfungen nud Proben in reichem Maße bereit. Es ließ den glühenden Idealiſten in einer Stunde das Schrecklichſte erleben, was einem Menſchen ſeiner Konſtitution überhaupt begeg⸗ nen konnte, das gleichzeitige Zuſammenbrechen einer per⸗ ſönlichen und ſeiner politiſchen Hoffnungen Für keinen an⸗ deren— außer für ihn— waren in enen Skunden im Pa⸗ ſewalker Lazarett die Träume und Ideen vom Großdeut⸗ ſchen Reich auch nur noch einen roten heller wert, und nie⸗ mand als den angehenden kunſtliebenden ja geradezu kunſt⸗ fanatiſchen Baumeiſter konnte der dermeintliche Verluſt des Augenlichtes ſtärker treffen als auch wieder ihn. So muß dem Durchſchnittsmenſchen die Haltung Adolf Hitlers im Paſewalker Lazarett als unbegreiflich und kaum noch faß⸗ bar erſcheinen, in der er ſich entſchloß, Politiker zu werden„Da donnerte mich die Stimme des Gewiſſens an: Elender Jämmerling, du willſt wohl heulen. während es Tauſenden hundertmal ſchlechter geht als dir. Nun ſah ich erſt wie ſehr alles perſönliche Leiden verſinkt gegenüber dem Unglück des Vaterlandes“ Die Toſachen die zur Gründung und zum Wachs⸗ kum der NS d AP führten, ſind zu bekannt, als daß ſie nn einzelnen heute wiederholt werden müßten Sie ſind nur erklärlich aus dem unerſchütterlichen Glauben Adolf Hitlers an ſeine Sendung und an die Zukunft ſeiner Idee. Denn in langen Jahren der⸗ Kampfzeit hat es der NSDAP an Rückschlägen wahrlich nicht gseht und Adolf Hitler iſt nicht als Sieger aus dem politiſchen Schlachtfeld des Syſtem⸗ deutſchland hervorgegangen, weil er niemals Verluſte ge⸗ habt hätte. ſondern nur, weil er vor Verluſten nie mal kapituliert hat. Die erſte große Hoffnung der Partei brach am 9. November 1923 vor der Feldherrnhalle in München im Kugelregen der Reaktion zuſammen. Viele Tauſende haben damals, und beſonders als im Anſchluß an den Aufſtandsverſuch der Partei die Führerſchaft ver⸗ haftet und zu Feſtung verurteilt wurde, die Flinte ins Korn geworfen. Sie begingen den gleichen Fehler wie die Gegner des Nationalſozialismus, die ihn nach dem 9. November für alle Zeiten vernichtet glaubten. Zur gleichen Zeit aber hat er hinter Gefängnisgittern ſitzende, keiner politiſchen Ge⸗ folgſchaft beraubte, in 8 Bewegungsfreiheit völlig lahm⸗ gelegte Adolf Hitler ſein Buch„Mein Kampf“ geſchrie⸗ ben. Als allen Wahrſcheinlichkeitsrechnungen parlamentari⸗ ſcher Politiker zum Trotz die NSDAP ihr Haupt doch wie⸗ der erhoben hatte und ſich außerdem nach kurzer Zeit als ſtärker denn je erwies, begann auch der Kampf um die Macht wieder von neuem Daß er mit ganzer Erbitterung und mit vollem Einſatz der Kräfte— auch der Gegenkräfte geführt wurde, iſt eine bereits geſchichtliche Feſtſtellung. %% Wer wollte behaupten, daß es in dieſem Kampf, der rückwirkend betrachtet, einen politiſchen Siegeszug des Na⸗ tionalſozialismus darſtellt, nicht auch Widerſtand und zuzelne verlorene Gefechte gegeben habe? Der lan jährige egleiter des Führers in unzähligen Wahlkämpfen und Verſammlungsſchlachten, Neichspreſſechef Dr. Otto Dietrich, hat in ſeinem Buch„Mit Hilter in die Macht“ die Haltung des Führers geſchildert, als nach dem erſten Reichsprä⸗ lüdenten Wahlgang im Jahre 1932 der Sieg nicht errungen worden war:„Niemals ſah ich Adolf Hitler grö⸗ fr als in dieſer Mitternachtsſtunde des 13. März'in ſeinem rbeitszimmer im Braunen Haus in München, als er an⸗ becks der Niederlage und des Defaitismus den Kampf⸗ fehl d iktierte, unverzüglich und mit zuſammenge⸗ Neue Pimpfe zu den Schulen Adolf Hitlers In ihm offenbart ſich uns das deutſche Schickſal. riſſener Kraft neu anzugreifen.. In dieſer ſchickſalsent⸗ ſcheidenden Nacht des 13. März iſt der Führer über ſich ſelbſt hinaus gewachſen. In ihr erlebte und erkannte ich Adolf Hitlers größte Stunde“ Jeder Parteigenoſſe der Kampfzeit weiß, daß nach je⸗ der Wahlſchlacht, nach jeder Auseinanderſetzung, nach jedem Sieg und auch nach jeder Schlappe der Befehl„von oben“ kam, den Helm fe ſter zubinden und keine Sekunde der Ruhe oder des Nachlaſſens einzuſchalten. Daß die Par⸗ tei dieſem nie gehemmten aber zielbewußten Angriffswil⸗ len ſolgte, lag wiederum in der Perſon Adolf Hitlers ſel⸗ ber, der ſtets und überall an der Spitze lag, überall ſeine eigene Perſon entſcheidend zum Einſatz brachte und, je mehr er als politiſche Perſönlichkeit wuchs, doch deſto unerſchütter⸗ ſchütterlicher der gleiche Charakter blieb, als der er 1918 von Paſewalk ausgezogen war. Dies iſt das Geheimnis, wa⸗ rum ſich die nationalſozialiſtiſche Partei in langen Jahren des Kampfes bei Adolf Hitler unbedingt geborgen fühlte. Wenn einmal der erwartete Erfolg nicht ſofort eintrat, wenn Enttäuſchungen, Rückſchläge, Widerſtände ſich als ſtärker erwieſen, als man vorher angenommen hatte, dann ſammelte ſich die Partei wie ein ſtählerner Block um Adolf Hitler, der in jeder Stunde und jeder Situation ungebeugt blieb. Die Partei hat nach 1933 das gleiche Gefühl der Ge⸗ borgenheit und der Zuverſicht, aus dem heraus ſie ſiegte, auf das ganze deutſche Volk übertragen. Deutſchland wird ſich von nichts und niemand in ſeinem Vertrauen und in ſeiner Ruhe erſchüttern laſſen und wird durch nichts jemals ſeine politiſche Zuverſicht verlieren können, weil es in Adolf Hitler die geſchichtliche Erfüllung ſeiner politiſchen Sen⸗ dung ſieht. Adolf Hitlers Kampf durch zwei Jahrzehnte bis heute war ſchwer und hat ihn und ſeine Bewegung immer Auge in Auge mit der Gefahr und in jedem Kampfe vor der Möglichkeit der Niederlage geſehen. Heute, da der Führer auf der Höhe ſeines Lebens ſteht wiſſen wir, daß er ſeinen Kampf gewonnen hat, wie er ſelbſt es auch kürzlich aus⸗ ſprach Doch wir wollen das alte Geheimnis unſerer Kampf⸗ ſtärke auch weiterhin bewahren und als politiſche Bewegung nach Muſſolinis Worten„mit dem Kopf auf dem Torniſter ſchlafen“ Somit wiſſen wir, daß wir am beſten Adolf Hit⸗ lers Werk beſchützen, das— ohne Rückſchläge befürchten zu müſſen und durch ſie auch nicht zu beſiegen— feſtgefügter denn je das Fundament der neuen europäiſchen Geſchichte darſtellt. Cröſſinſee, 18. April. In der Ordensburg Cröſſinſee fand die Einweiſungsfeier zu dem neuen Jahrgang der Adolf⸗Hitler⸗Schüler ſtatt, die als dritter Jahrgang der Schulen am Geburtstage des Führers in Dienſt kreten. Es ſind 370 Pimpfe aus allen Gauen des Reiches und aus al⸗ len Volksſchichten, die von der NSDAP und ihren HJ⸗ Führern ausgeleſen wurden. Unter ihnen ſind 30 Pimpfe aus der Oſtmark, 10 aus dem Sudetengau und 2 aus dem Memelland. ö Baldur von Schirach erinnerte die ele an die Zeit, da er ſo alt war wie ſie und der große Krieg ſich voll⸗ zog, wie er dann als Junge den Führer kennengelernt habe und zur Bewegung geſtoßen ſei. Damit für alle Zeit eine politiſche Führungsſchicht dem deutſchen Volk gegeben wird, die das Werk fortſetzt und das Erbe bewahrt, hat der Füh⸗ rer dieſe Schulen gegründet und ihnen ſeinen Namen ge⸗ geben. D. h. nicht, daß ihr die künftigen Miniſter werden müßt, aber d. h., daß ihr ſie werden könnt, durch eine harte Zucht und durch vorbildliche Pflichterfüllung. Darauf ſprach Dr. Ley: Es iſt uns allen eine Genug⸗ tuung, auch heute aufs neue wieder zu erleben, wie die Partei ihren Sozialismus verwirklicht. Die Jungen, die hler als neuer Jahrgang der Adolf⸗Hitler⸗Schule vor uns ſitzen, ſind Söhne von Arbeitern und Handwerkern und überhaupt aus allen Schichten des deutſchen Vol⸗ kes— einzig und allein ausgeſucht nach den Geſetzen unſe⸗ rer Raſſe. 2 Dr. Ley legte weiterhin die Vorausetzungen und die einzelnen Stationen des vom Führer gewieſenen Erzie hungsſyſtems dar und unterſtrich die Talſache, daß ſich Weichlinge in einem ſolchen Syſtem nicht halten können. „Ihr Jungens, die Ihr aus ſtrengſter Ausleſe hervorgegan· gen ſeid, ſeid vielleicht nicht immer die beſten Schüler, aber beſtimmk die härteſten. Nur die fanakiſchſten und zähe ſten kör nen ſich auf unſeren Ordensburgen halten.“ Aufruf Gauleiter Bohles An die Auslandsdeutſchen und Seefahrer Berlin, 18. April. Zum 50. Geburtstag des Führers erließ, wie die NSK meldet, der Leiter der Auslandsorga⸗ niſation, Gauleiter E. W Bohle, einen Aufruf an die Aus⸗ landsdeutſchen und die deutſchen Seefahrer, in dem es uU. a. heißt: „Am 20. April vollendet Adolf Hitler ſein 50. Lebens⸗ jahr. Er ſteht vor uns als der geniale Schöpfer Großdeutſch⸗ lands und als Führer von über 80 Millionen Deutſchen. Wenn am Geburtstag Adolf Hitlers ſich das ganze Volk in Liebe und Dankbarkeit um ſeinen Führer ſchark. dann wiſſen wir, daß die Millionen von Auslandsdeutſchen, wo immer in der weiten Welt ſie auch leben mögen, in gleicher Treue ihres Führers gedenken. Gerade die Deutſchen drau⸗ ßen haben in den Nachkriegsfahren empfunden, was es heißt. Bürger eines ſchwachen und würdeloſen Staates zu ſein. Gerade lie empfinden deshalb einen um ſo größeren Stolz, heute vor die Welt treten zu können mit dem Wort: „Ich bin ein Bürger des Großdeutſchen Reiches Adolf Hit⸗ lers!“ Am 20. April werden die Auslandsdeutſchen dem Führer ihren Dank abſtatten mit dem Schwur, ihm und ſeinem Reich, komme, was da wolle, treu zu ſein bis zum Letzten. Es lebe Adolf Hitler! Es lebe Großdeutſchland!“ Bekenntnis zu Adolf Hitler Großkundgebung der NSDAP. in Karlsruhe.— Eine Rede des Niniſterpräſidenten Walter Köhler. ()) Karlsruhe. Der Kreistag der NSDAP. brachte als Höhepunkt eine von vielen Zehntauſenden beſuchte Groß⸗ kundgebung auf dem flaggengeſchmückten Platze der SA. Auf der Tribüne der Ehrengäſte hatten ſich das Führerkorps der Bewegung, die Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehör⸗ den und die der Wehrmacht mit dem Diviſionskommandeur, Generalmajor Reinhard, ferner die Spitzen der Stadtver⸗ waltung und zahlreiche Perſönlichkeiten des kulturellen und wirtſchaftlichen Lebens vesſammelt. Vor der Tribüne ſtanden 75 alte Kämpfer des Kreiſes Karlsruhe. Nach dem Fahnen⸗ einmarſch, Vorſpruch und Liedvortrag der Karlsruher Sän⸗ gervereinigung erklärte Kreisleiter Worch die Großkundgebung für eröffnet, worauf Miniſterpräſident Walter Köhler das Wort ergriff. Er führte u. a. aus: Wenn wir uns anläßlich des Kreistages hier in der Gauhauptſtadt der Südweſtmark zu einer machtvollen Demonſtration zuſammenfinden, ſo ge⸗ ſchieht es, um ein erneutes Bekenntnis zum Nationalſozialis⸗ mus, zu ſeiner ſtolzen Tradition, zur Gegenwart des national⸗ ſozialiſtiſchen Reiches und zur großen ſtarken nationalſoziali⸗ ſtiſchen Zukunft abzulegen, an die wir alle aus frohem Her⸗ zen glauben. Es ſoll aber auch eine Stunde der Sammlung und Ausrichtung ſein. Wir wollen uns darauf beſinnen, was wir ſind und warum wir es geworden ſind. Die erſte Etappe unſeres Weges wollen wir nicht Kampfzeit nennen— denn ein Nationalſozialiſt wird immer Kämpfer ſein— ſondern Zeit des Aufbruchs. Es gibt kein Ziel, das nicht erreicht werden kann, wenn man daran glaubt, dafür kämpft und arbeitet. So kam der Tag, an dem das Volk hinter dem Führer ſtand und er die Führung übernehmen konnte. Die zweite Etappe war die Zeit der Saat und des Aufbaues. Es galt die Grund⸗ lage zu ſchaffen, auf der ein großes und ſtarkes Deutſchland erblühen ſollte. Wir alle wiſſen, wie der Nationalſozialismus das deutſche Volk geformt, wie er es zu einer Einheit zuſam⸗ mengezogen und ausgerichtet hat auf ein großes Ziel, wie er es aufgerufen hat zu geſteigerter Arbeit und Leiſtung. Es kam als dritte Etappe der nationalſozialiſtiſchen Politik die Zeit der Ernte. Der Redner erinnerte an die Heimkehr der Oſtmark und des Sudetenlandes im Jahre 1938, ſowie an die entſprechenden Vorgänge in dieſem Jahre, die Rückgabe des Memellandes und das Protektorat über Böhmen und Mähren. Er geißelte den Hetze und Lügenfeldzug der deutſch⸗ feindlichen Kreiſe des Auslandes und kennzeichnete die über⸗ flüſſige Aufregung in der Melt. Was geſchah, war nur die Wiedergutmachung des durch den Verſailler Vertrag geſchaf⸗ fenen Unrechts- Dem Einkreifungswillen wer das deutſche Volk energiſchen und erfolgreichen Widerſtand entgegenzuſet⸗ zen wiſſen. Alle Erſcheinungen um uns, ſo fuhr der Redner fort, machen es uns zur Pflicht, noch geſchloſſener, ſtärker und treuer hinter dem Führer zu ſtehen wie bisher. Wir wol⸗ len immerdar eine klare innere Haltung bewahren. Der Rede folgte ſtürmiſcher Beifall. Das Siegheil auf den Führer und der Geſang der Nationallieder bildeten den würdigen Abſchluß der Großkundgebung. Anſchließend fand auf der Kaiſerſtraße beim Adolf⸗ Hitler⸗Platz ein Vorbeimarſch der Formationen ſtatt. Das Wort des Führers „Der Führer iſt die Partei, und die Partei iſt der FJüh⸗ rer. So wie ich mich nur als Teil dieſer Partei fühle, fühlt ſich die Partei nur als ein Teil oon mir. Daß die Partei weiterleben wird, das weiß ich, und daß ſie über alle Per⸗ . über Schwache und sSkarke hinweg die Zukunft der eulſchen Nation erfolgreich geſtalten wird, das glaube ich, und das weiß ich!“ (Parteitag 1935, Schlußkongreß). 1. „Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hal dies Wunder vollbracht. Wenn der Herrgott dieſes Werk gelingen ließ, dann war die Parlei ſein Werkzeug. Sie hal mir nun bald zwei Jahrzehnte lang in unverbrüchlicher Treue als Inſtru⸗ ment geholfen, die Votausſetzungen zu ſchaffen, die den deulſchen Wiederaufſtieg einleiten und erzwingen konnken. Sie hal jene innere Geſchloſſenheit unſeres Volkskörpers in den vielen Jahren einer unermüdlichen Arbeit geformt, die es mir nun ermöglichte, in enkſcheidender Stunde die ge⸗ ballte Kraft der ganzen Nation hinker mir wiſſend, das Lebensrecht unſeres Volkes vertreken zu können, auch auf die Gefahr der letzten und ſchwerſten Konſequenzen hin. (31. 12. 1938. Neujahrsproklamation) Sonderpoſtk arte für den Geburis⸗ tag des Führers mit dem Freimarken⸗ wertſtempel zu 6 und 10 Pfg. Die Karten tragen auf der Rück⸗ ſeite Bilder vom Führer nach fünf verſchiedenen Aufnahmen. eee In dieſer Artikelreihe wurde von den Abenteuern deutſcher Tierfänger berichtet. Die wilden, exotiſchen ere in den Zoblogiſchen Gärten ſind jedem Menſchen unnt, auch von ihrer Lebensweiſe in Freiheit und ugenſchaft hat man vielerlei gehört. Nur wenig ß man jedoch von den Schwierigkeiten beim Fang wilden Tieren. Davon erzählte zuerſt der Tier⸗ Fritz Ebert, der im Auftrag des Tierparks ck nach Südabeſſinien reiſte, um ſeltene Zebras, open und Gazellen zu fangen. Er mußte viele Strapazen ertragen, bis er ſich mit der gewünſchten Beute auf den Weg zur Küſte machen konnte. Dabei ging dann der größte Teil der Tiere ein. Lediglich Affen brachte er glücklich nach Deutſchland. Fritz Eßler, (Schluß.) Das Paradies der Naſenaffen Jeder Tierfänger, der jemals in Boreno war, wird mit einem kurzen Wort beſtätigen müſſen: dieſe Inſel iſt ein wahrhaft verſumpftes Neſt! Wohin man dort kommt: Sumpf, Kanäle, Flüſſe, Moraſt. Die gebräuchlichſten Ver⸗ lehrsmittel ſind die Sampans, die Kanus. Und über jeder Bewegung im Boot, über jedem Schritt an Land brütet eine Hitze, die mehr aus dem Waſchkeſſel als vom Himmel zu kommen ſcheint. In dieſer reichlich feuchten, aber landſchaftlich außer⸗ ordentlich feſſelnden Geographie wollte ich alſo Naſenaffen fangen. Die rötlichbraunen Tiere leben faſt ausſchließlich zuf hohen Bäumen. Es iſt ſehr ſelten, daß ſie einmal von hren mit Blättern behangenen Ausſichtstürmen herunter⸗ kommen— von der alten Mutter Erde perſönlich ſcheinen ſie nicht viel zu halten. Es ſind nette und höchſt amüſante Tiere. Die Männ⸗ chen ſchleppen dicke Schmerbäuche durch die Baumkronen, und ihre langen Naſen in dem ſeltſam hellen Geſicht ſehen aus, als ob ein Clown ſich eine luſtige Maske hätte machen wollen. Noch niemals, wie ich ſchon ſagte, iſt es gelungen, die Tiere in Europa in Gefangenſchaft zu halten. Zwei Naſenaffen ſind wohl mal nach Amſterdam gebracht wor⸗ den, dort aber, ſoweit ich weiß, ſehr ſchnell eingegangen. Der Tiger wird in der Falle gefangen. Eins war mir von vornherein klar: ich mußte ihre Lebens⸗ und Ernährungsgewohnheiten gründlich beobachten, wenn ich ſie überhaupt heil nach Stellingen bringen wollte. Noch viel größeres Kopfzerbrechen aber bereitete mir die Frage, wie ich die Tiere eigentlich fangen ſollte. Ein Baum wird gefällt Nach langem Ueberlegen kam ich zu dem Schluß: die einzige Möglichkeit iſt, du fällſt einen Baum und holſt die Tiere ſo ſamt ihrem Luftſeſſel herunter! Natürlich muß man ſich da einen Baum ausſuchen, der allein ſteht. Sonſt ſchaukeln ſich die Naſenaffen vergnügt in die nächſte Baumkrone, und man hat das Nachſehen. Die Tiere haben nämlich ſo viel Grips im Schädel, wie ſogar man⸗ cher Menſch noch als Zuſatzration vertragen könnte. Eines Tages heuere ich alſo ein paar Malaien an, die mir zu⸗ nächſt einmal beweiſen müſſen, daß ſie wirklich gute Schwimmer ſind. Das hat ſeinen beſonderen Grund— denn ſie ſollen mir notfalls die Naſenaffen aus dem Waſſer fiſchen. Ich werde wohl nicht umhinkönnen, die Bäume ſo zu fällen, daß ſie ſich dem Waſſer zuneigen. Ich fürchte nämlich, daß die Affen, wenn die Bäume auf das Land ſtürzen, ſchnel⸗ ler Reißaus nehmen, als wir ihnen auf den Ferſen blei⸗ ben können. Mit vier Sampans ſteuern wir von unſerem Camp ſlüßaufwärts. Wir ſuchen nach einer Stelle, wo ſich Naſen⸗ affen in größerer Zahl auf den Uferbäumen angeſiedelt haben. Wir brauchen nicht allzu weit zu fahren, um einen für uns günſtigen Platz zu finden. a Vorläufig vollzieht ſich alles in größter Gelaſſenheit und in tiefſtem Frieden. Wir legen die Axt an einen Baumſtamm, der wie eine einſame Säule am Ufer ſteht. Oben in den Zweigen hocken die Affen, veranſtalten ein kleines Gekreiſch, beruhigen ſich aber ſchnell wieder und ſehen unſerem Treiben mit erheblicher Neugier zu. Als wir ſo weit vorgearbeitet haben, daß wir den Baum ſozuſagen auf Kommando umſinken laſſen können, verteil ich unſere Boote in beſtimmten Abſtänden auf dem Fluß. Die Malaien müſſen ſprungbereit ſtehen, um ſich ſo o; »Waſſer zu ſtürzen, wenn die große Aktion int. ein anderer Deutſcher, iſt nicht weniger als elfmal in die Antarktis gereiſt, um See⸗Elefanten zu fangen. Die ſagenhaften Rieſenrobben ſehen außerordentlich phleg⸗ matiſch und gutmütig aus. In Wirklichkeit gelang es Eßler nur unter geführlichen Abenteuern, ſeine Auf⸗ trüge auszuführen. Anſchließend berichtete dann Ebert über Fangreiſen auf den indiſchen Inſeln, die zahl⸗ reichem Kleinwild galten, aber auch dem begehrteſten Wild, dem Elefanten. Ebert hat zum erſten Male den Elefanten in einer Grube gefangen. Dafür geſtalteten ſich aber die Feſſelung und der Abtransport des Dick⸗ häuters beſonders ſchwierig. Schließlich machte Ebert im Auftrage von Hagenbeck Jagd auf den in euro⸗ päiſchen Tiergärten ſeltenen Naſenaffen. Oben im Baum hocken noch mit neugierigen oder geradezu ſchadenfrohen Geſichtern die Affen. Als alle meine Leute richtig verteilt ſind, laſſe ich den Baum vor⸗ ſichtig umſchlagen. Langſam neigt ſich die Krone dem Fluß zu. Jetzt wird es den Affen da oben doch etwas ungemütlich. Sie beginnen zu zetern, ſie machen von Sekunde zu Sekunde ein größeres Halloh— aber es nützt ihnen nichts. Immer tiefer ſinkt der Baum auf den Fluß herab. Jetzt ſchlagen die erſten Zweige der Krone ins Waſſer. Die Affen kreiſchen auf, als ſie das erſte Naß ſpüren, das ihnen in Wahrheit nicht das geringſte ſcha⸗ den kann. Wir paſſen mächtig auf. Meine Malaien ſind bereits ins Waſſer geſprungen und flitzen wie die Delphine durch die träge Flut. Hier, dort, zwiſchen den Kähnen, kurz vorm Ufer— überall greifen ſie die Affen. Nicht ein ein⸗ ziges Tier entkommt uns. Die Naſenaffen haben ein vor⸗ zügliches Gebiß, aber ſie machen in dieſen Augenblicken nicht den geringſten Gebrauch davon. Sie laſſen ſich an⸗ packen wie die harmloſen Schäfchen und ſind offenſichtlich der Meinung, daß wir ihnen in einer plötzlichen und un⸗ erklärlichen Kataſtrophe das Leben gerettet haben. Sie hocken nun ganz artig in unſeren Sampans. Da ſie nun einmal überliſtet ſind, ſcheinen ſie ſich in ihr Schick⸗ ſal zu ergeben. Und wir ſtellen nicht ohne Stolz feſt, daß wir wohl zu den ganz wenigen Menſchen gehören, die in ihrem Daſein jemals— Affen aus einem Fluß geangelt haben. An dieſem und dem nächſten Tage fangen wir insgeſamt fünfzehn Naſenaffen. Wir bringen unſere koſtbare Beute nach Samarinda, in unſere Tierfangſtation. In Samarinda habe ich jetzt einen ganzen Tierpark zuſammen: Sumpfhirſche und echte Bantengs und Nashornvögel, Pythonſchlangen und Sul⸗ tanhühner und Rieſeneidechſen. Mit dieſem„Zoo“ dampfe ich ſchließlich nach Makaſſa auf Celebes, wo ich noch 500 Gelbhauben⸗Kakadus kaufe und auf den Dampfer nach Hamburg warte. Meine Naſenaffen ſind anſcheinend im⸗ mer noch kerngeſund, wenn auch zuweilen ein bißchen melancholiſch. Aber ſie freſſen gut, und das iſt mir die Hauptſache. Zwei Affen tot Kurz bevor wir an Bord gehen, liegen plötzlich mor⸗ gens zwei der Affen tot in ihren Käfigkiſten. Ich laſſe ſie durch einen Tierarzt ſtundenlang unterſuchen— er kann keine Todesurſache feſtſtellen. Ich denke einen Augenblick an irgendwelche Sabotage, oder ob einer meiner Boys die armen Tiere falſch behandelt hat— nein, ausgeſchloſ⸗ ſen, ich füttere die Tiere ja immer ſelbſt und habe nach Möglichkeit dafür geſorgt, daß außer mir überhaupt nie⸗ mand an die Tiere herankommt. Immerhin, ich habe wenigſtens noch dreizehn lebende Naſenaffen. Ich werde wohl doch noch mit einer ganzen Reihe von lebenden Exemplaren dieſer ſeltenen Beute heimkommen! Wir ſind an Bord, wir fahren mit Kurs Heimat. Wieder ſterben mir im Verlauf von zwei Wochen mehrere Naſenaffen. Und auch der Tierarzt, der mit uns fährt, kann keine Todesurſache feſtſtellen. Selbſt bei der Sel⸗ tion ergibt ſich nicht das geringſte Krankheitsſymptom. Ich ſchlafe jetzt faſt Tag und Nacht nicht mehr. Alle Augenblicke ſehe ich nach meinen letzten Naſenaffen. Sie ſehen tadellos am Fell aus, ſie freſſen, ſie machen einen durchaus lebensfriſchen Eindruck, Und doch— als wir durch den Suezkanal kommen, ſind mir alle Affen bis auf „Jakob“ geſtorben. Ich laufe geradezu verſtört an Deck herum. Meine einzige Hoffnung beruht darauf, daß ich wenigſtens„Ja⸗ kob“ heil nach Haufe bringe. Nie habe ich ein Tier mit ſo viel Angſt und Sorge gehütet wie dieſen ſtillen, groß⸗ artigen Burſchen. Er ſcheint mir meine Pflege mit beſtem Wohlbefinden zu danken. Selbſt als wir in das ſchon härtere Klima der Biskaya und vollends in den Kanal⸗ nebel kommen, hält er ſich prächtig. Ich ſitze abends mit dem Käppen in der Meſſe. Er ſagt zu mir:„Na, Ebert, morgen mittag ſind wir in 5 Ihren„Jakob, den kriegen Sie heil nach Hauſe!“ Am anderen Morgen, ganz früh, bin ich ſchon an „Jakobs“ Kiſte. Ich ſehe durch dts Holzgitter, da hockt er friedlich in ſeiner Ecke, die Hände über dem Bauch gefaltet. Ich blicke ihn in entſetzlicher Ahnung an— ſeine Augen ſind traurig, glaſig und ſtill. Tot—— Auch„Jakob“ hat das europäiſche Feſtland nicht mehr erreicht. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, wie ich mir die Tragödie der Naſenaffen erklären kann: ſie ſind an— Heimweh geſtorben. Ich habe nie wieder einen Naſenaffen von ſeinen grünen Urwaldbäumen geholt, und ich werde ihn niemals wieder aus ſeiner Heimat entfüh⸗ ren. Für keinen Preis!—— Sehen Sie, es gibt in meinem Beruf Abenteuer, die als Tragödien enden, und ſolche, die im letzten Augen⸗ blick doch noch zur Komödie werden. Perſönlich iſt mir jedes„Happy end“ lieber, ich bin kein Freund von Trau⸗ rigkeit. Ich wollte Ihnen noch die Geſchichte mit den Kobras erzählen!— Eine in Abeſſinien gefangene Löwin iſt glücklich auf das Schiff gebracht worden. Aufnahmen(2): Hagenbeck-Archiv— M Gefährliche Sehenswürdigkeiten Ich hatte auf Sumatra ein paar anſehnliche, aber auch ganz kratzbürſtige Tiger gefangen. Der Laie ſtellt ſich das meiſt gefährlicher vor, als es iſt. Wenn man nur ein bißchen aufpaßt, die Fanghütten nicht gerade aus Papp⸗ karton baut und den Beſtien zur erſten Begrüßung nicht gleich die Hand auf die Schulter legt, dann kann einem ſo leicht nichts paſſieren. Arbeit und Anſtrengung ſind ſchließlich immer damit verbunden, wenn man ſich aus der Wildnis ein paar hartgeſottene Beſtien greift. Das Geſchäft war übrigens ganz gut gegangen, in ſechs Monaten waren mir ſechzehn Tiger in die Fallen geſchlichen. Für das Raubzeug hatte ich dann zunächſt in Padang eine Art„Kittchen“ gebaut, wo es bis zum Ab⸗ transport nach Europa in ſicherem Gewahrſam bleiben konnte. Ich hatte eine Anzahl von eingeborenen Boys, die meine lebende Beute bewachen und füttern mußten. Die Kerle waren faul wie die Sünde, aber eines Tages ſpielten ſie mir den tollſten Streich. Ich hatte von einem Malaien ſechs Kobras, und zwar Königshutſchlangen, gekauft, wahre Prachttiere. Einige von ihnen waren faſt fünf Meter lang. Bei dieſer Größe können ſie in Angriffsſtellung ihren Körper gut einen Me⸗ ter hoch vom Boden aufrecken Für das Terrarium eines großen Tierparks waren meine Kobras zweifellos hervorragende Sehenswürdig; keiten. Ich hatte ſie im Garten meines Landsmannes in einer großen Kiſte untergebracht, über die engmaſchiges Drahtgeflecht geſpannt war. Die Tiere wurden häufig mit lauwarmem Waſſer übergoſſen, das ihre Haut ge⸗ ſchmeidig erhalten ſollte und deſſen Tropfen ſie trinken. Eines Mittags waren meine Boys anſcheinend wie⸗ der beſonders ſtark von Neugier geplagt— jedenfalls öffneten dieſe„Bumsköppe“ das Schloß an der Kiſte Eine Kobra betrachtete das als freundliche Aufforderung zum Wiedereintritt in Gottes freie Natur, ſie ſtreckte den Kopf heraus. In dem gleichen Augenblick rannten die Boys davon. Worauf die Schlangen froh und munter aus der Kiſte krochen und zunächſt im Garten eine Art Ringelreihen ſpielten. Ich kam am Nachmittag nach Hauſe— zitternd vor Angſt berichteten mir meine Boys, was geſchehen war, Ich wurde— und das will bei der Tropenbräune etwas heißen— blaß vor Schrecken und Wut. Auf den Nachbar⸗ grundſtücken wohnten eine Konſulats⸗ und eine andere Europäerfamilie. Und in den Gärten ſpielten— Kinder In fieberhafter Eile nahm ich einen Bambusknüppel an dem ich eine Drahtſchlinge befeſtigte. Mit dieſem In ſtrument begab ich mich dann auf Schlangenfagd. Es gelang mir wahrhaftig, fünf meiner Kobras wieder ein⸗ zufangen. Die Bieſter richteten ſich, wenn ſie mich zum Angriff übergehen ſahen, hoch auf und ziſchten mich aus den Mäulern ihrer pendelnden Köpfe an. Jeden Augen blick konnten ſie wie ein Pfeil vorſchießen und auf mich zuſtoßen. Ich habe herumſpringen müſſen wie ein indiſcher Feuertänzer, bis ich die fünf Schlangen endlich wieder in der Kiſte hatte. Aber die ſechſte blieb verſchollen. Und das war das Ueble. Ich ſtreifte den ganzen Garten, das Haus und die Nachbargrundſtücke ab— die Schlange blieb verſchwunden. Das bedeutete nichts weiter als unheim⸗ liche Todesgefahr. Wenn jemand von dem Tier gebiſſen werden würde, dann war es mit dem Aermſten zweifello⸗ aus. Und ich trug letzten Endes die Verantwortung. Ich ſtand ſtundenlange Qualen bei meinem vergeblichen Suchen aus. Plötzlich ſtürmte die alte, eingeborene Köchin aus dem Hauſe. Sekunden vorher hatten wir Geſchir zerklirren hören.„Die Schlange iſt in der Küche!“ Ich in die Küche. Weiß der Himmel, da ſah die Schlange hinter einem Schrank hervor! Den Hals nel Wut weit aufgeblaſen, kam das hellbraune Tier blitzſchne und drohend auf mich zu. Eine wilde Jagd über Tiſch und Stühle. Einmal war ich der Angreifer, einmal die Schlange. An Einfangen war in dem Durcheinander del Küche nicht mehr zu denken. Ich mußte froh ſein, 901 das Reptil mir nicht durch die Tür in den Garten 85 wiſchte. Ich habe die Kobra dann erſchlagen. Es hat 1 doch leid getan. Es war ein widerwärtiges, aher 955 ſchönes Tier. Am nächſten Morgen bot mir ein Mach eine!— neue Kobra zum Kauf an. Da war mein Re tilienlager wieder vollſtändig. Endo- * Druckarb eiten — 8— — tür Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar- Bote- Druckerei 1 ee.