„00000 8 1 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenp reiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 9o mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ür Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenheim. dageg un pnzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 3. 39: 1140 39. Jahrgang Ungeduldige Einkreiſungsſtrategen— Das Werben um Moskau— Sir henderſons Kückkehr nach Berlin— Vor der Eniſcheidung über die Allgemeine Dienſtpflicht London, 25. April. Im Laufe der Unterhausausſprache hatte der Miniſter⸗ präſident eine Reihe von Anfragen bezüglich Sowjet⸗ rußland zu beantworten, wobei ſich die Abgeordneten insbeſondere nach dem Stand der Verhandlungen erkun⸗ digten und den Miniſterpräſidenten drängten, die Verhand⸗ lungen zu beſchleunigen. Miniſterpräſident Chamberlain er⸗ widerte jedoch lediglich, die britiſche Regierung halte„enge Fühlung“ mit anderen Regierungen uͤnter Einſchluß der Türkei und der Sowjetunion. Er ſei aber noch nicht in der Lage, ſeinen früheren Erklärungen etwas hinzuzufügen. Auch auf die Frage, ob der Miniſterpräſident in der Lage ſein würde, noch vor der Rede Hitlers hierüber etwas zu ſagen, erklärte Chamberlain nur, er könne das nicht lagen. Als der Labourabgeordnete Thurtle eine Zuſicherung des Miniſterpräſidenten verlangte, daß die Regierung das „Arrangement“ mit Sowjetrußland ſo ſchnell wie möolich abſchließen ſolle, erklärte der Miniſterpräſident ausweichend er wiſſe nicht, was Thurtle mit dieſem„Arrangement“ meine, die Haltung der britiſchen Regierung ſei völlig klar. Wie der Miniſter für zivile Verteidigung, Anderſon, mit⸗ teilt, wird er der Errichtung weiterer Luftſchutzunterſtände in den engliſchen Parks, den berüchtigten Schützengräben, die ſämtliche Londoner Parks verunſtalten und die zweifel⸗ los keinen wirklichen Schutz bei Luftangriffen bieten, nicht mehr zuſtimmen. Die Unterſtände hat man bekanntlich im September vorigen Jahres anzulegen begonnen. Sie ſind in der Zwiſchenzeik zum großen Teil zu Unterſtänden ausge⸗ baut und ferkiggeſtellt worden. 5 Die ſchnelle Rückkehr des britiſchen Botſchafters Hen⸗ derſon auf ſeinen Berliner Poſten hat Ueberraſchung bei den Londoner Blättern hervorgerufen. Der diplomakiſche Korreſpondent der„Times“ betont, amtlicherſeits habe man erklärt, daß man die Rückkehr des Botſchafters nach Berlin „in völliger Uebereinſtimmung mit der Außenpolitik der Regierung“ in den letzten Monaten finden werde. Es könne Zeiten geben, in denen die Anweſenheit des Botſchafters notwendig ſei. Darüber hinaus ſei aber nichts zur Erklä⸗ rung dieſes„eiligen Schrittes“ geſagt worden. Der diploma⸗ tiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ erklärt eben⸗ falls, man habe die genauen Gründe für die plötzliche Ab⸗ reiſe nicht bekanntgegeben Mit Sicherheit laſſe ſich jedoch feſtſtellen, daß ſeine Rückkehr„keine Aenderung in den Vorbereitungen der britiſchen Regierung zwecks Errichtung einer Antikriegsfront darſtelle“, Auf der anderen Seite habe die Regierung jedoch den Eindruck, daß„perſönliche Fühlungnahmen mit den führenden Männern des Natio⸗ nalſozialismus“ nicht vernachläſſigt werden dürften, da doch ein Mangel an Verſtändnis für die Abſichten der beiden Länder gegebenenfalls die fürchterlichſten Folgen haben könnte.— Der um die Fortſetzung der Einkreiſungspolitik beſorgte„News Chronicle“ ſchreibt, dieſer plötzliche Be⸗ ſchluß der britiſchen Regierung habe„überraſcht, ja ſogar Peſſimismus“ ausgelöſt Zweifel über die Außenpolitik der eglerung tauchten auch weiterhin auf. Der diplomatiſche Hauptberater der britiſchen Regierung, S Robert Vanfitkart, der am Wochenende von ſeinem Be⸗ ſuch in Paris zurückgekehrt iſt, ſpeiſte am letzten Samstag⸗ abend mit dem König und der Königin auf Schloß Windſor. Der Kampf um die Wehrpflicht Frankreichs Druck auf London.— Aneinheitliche Stellung⸗ nahme der engliſchen Preſſe. London, 24. April. Die britiſche Regterung wird ſich auf der nächſten Kabinettsſitzung mit der Frage der Ein⸗ f rung der Wehrpflicht bezw. einer Zwangsregiſtrierung Hlaſſen Sämtliche Londoner Blätter weiſen auf den 518 hin, der franzöſiſcherſeits dahingehend ausgeübt b„Daily Mail“ will bereits ankündigen können, daß es innen kurzem zu einem Beſchluß über die Einführung 35555 zgewiſſen“ Art von Wehrpflicht für Männer unter 5, Jahren kommen werde. Die meiſten anderen Blätler gehen aber nicht ſoweit. Das Oppoſitionsblalt Dally Herald“ schreibt, die Militärbehörden hätten für die Re⸗ gierung ein Memorandum ausgearbeitet, in dem betont werde, daß die Einführung der Wehrpflicht für junge 2 zwiſchen 18 und 21 Jahren abſolut wetentlich ſei. 5 der anderen Seite iſt jedoch mit größtem Widerſtand nuf Seiten der Oppoſition und der Gewerkſchaften zu rech⸗ nen Sollten alle dieſe Gerüchte der Wahrheit entſprechen. meldet die liberale„News Chronicle“, ſo werde die La⸗ maße Party ihren Widerſtand gegen derartige Zwangs- aßnahmen nicht aufgeben, und damit werde Chamberlain und ſeine Regierung zu»echnen haben. ten 1 Times“ kommt in einem Leitartikel über die letz⸗ U ufrüſtungsmaßnahmen der franzöſiſchen Regierung chen Ua! die Frage der Wehrpflicht in England zu ſpre⸗ uhr ord Halffax habe kürzlich erklärt, daß durch die Ein. werder des Zwangsprinzips mehr verloren als gewonnen en könne Es gebe aber mehr als eine Form des benngsmäßigen Dienſtes, und es ſei nicht überraschend, dieſe aus dem gegenwärtigen diplomatiſchen Hintergrund 5 a. 5 52 5 rb den Miniſtern im verſtärkten Maße auſgezwun daunbera nic) bet 1 5 Dienstag, den 25. April 1939 Gafencus Beſuch in London Eine Erklärung des rumäniſchen Außenminiſters London, 24. April. Die engliſch⸗rumäniſchen Beſprechun⸗ gen begannen am Montag damit, daß Außenminiſter Ga⸗ fencu Lord Halifax vormittags im Foreign Office auf⸗ ſuchte. Am Nachmittag ſuchte Gafeneu Chamberlain im Unterhaus auf. Es verlautet, daß die britiſchen Miniſter nicht verfehlten, Gafencu»„genaueſtens über ihre Einſtellung zu unterrichten“. Im übrigen fehlt es nicht an den üblichen Deutungs⸗ verſuchen. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ begnügt ſich mit den Feſtſtellungen, daß Gafencu nach ſei⸗ nen Unterredungen mit dem Führer und von Ribbentrop jetzt Gelegenheit habe, mit den britiſchen Miniſtern den zgeſamten Fragenkomplex mit Oſteuropa“ zu überprüfen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ meint, Halifax werde die Frage erörtern, wieweit es mög⸗ lich ſei, den britiſchen Wunſch auf Hinzuziehung der Sow⸗ jetunion in die neue europäiſche„Friedensfront“ mit der Abneigung gewiſſer Länder wie Rumänſen und Polen zu vereinbaren, damit dieſe dann in ein„allgemeines Syſtem zuſammen mit der Moskauer Regierung“ gebracht werden könnten. Der Außenpolitiker des Maſſenblattes„Daily Sketch“ hatte eine Unterredung mit Gafencu. der zurückhaltend erklärte, ſeine Aufgabe in London ſei relativ einfach. Er werde mit Chamberlain und Halifax die Zuſammenarbeit der zwiſchen den beiden Ländern beſtehenden Abkommen in freimütiger Weiſe erörtern. Dann erklärte er:„Meine Un⸗ terredung mit Adolf Hitler half ungeheuerlich viele Dinge zu klären. g Laut„Times“ vermag die britiſche Regierung nicht ihre einſeitige„Garantie der Unabhängigkeit Rumäniens“ in eine reziproke Verteidigungspflicht umzuwandeln.— Das Ziel ſei die Schaffung eines neutralen Balkanblocks unter möglichſt großem britiſchen Einfluß mit gegenſeitiger Bei⸗ ſtandsverpflichtung der beteiligten Länder.— Welter ſpricht die„Times“ von der Möglichkeit einer 2,5 Millionen Pfund⸗Anleihe Maifkty nach London abgereiſt Wie aus Moskau verlautet, iſt der ſowjetruſſiſche Bot⸗ ſchafter in London, Maiſky, der ſich dort ſeit Samstag aufhält, Montag abend wieder nach London abgereiſt. Man ſagt, Maiſky bringe„keine konkreten Vorſchläge“ bezüglich der britiſchen Paktbemühungen nach London mit. Ein ominöſer Mann mit einem geheimen Auftrag Der ſtellv. Außenkommiſſar der Sowjetunion, Potemkin, iſt— wie in Moskau von offiziöſer Seite beſtätigt wird— bereits am Sonntag nach Ankara abgefahren. Ueber den Zweck der Reiſe wird in Sowfetkreiſen abſolute Zurückhal⸗ tung beobachtet. Das franzöſiſche Drängen Dringende Vorſtellungen der Pariſer Preſſe wegen der engliſchen Dienſtpflicht Paris, 25. April. Die franzöſiſche Preſſe bemüht ſich nach wie vor eifrig, England zur Einführung der Militär⸗ dienſtpflicht zu überreden. Mit Rückſicht auf die Entente cordiale werden natürlich von Frankreich keine offenen Vorwürfe gegen England wegen ſeines Zögerns auf dieſem Gebiet gerichtet. Trotzdem zeigt ſich die Preſſe ſehr unge⸗ duldig gegenüber dem engliſchen Verbündeten, zumal man befürchtet, daß im Konfliktsfalle der franzöſiſche Soldat die Laſt der Verteidigung der franzöſiſch⸗engliſchen Intereſſen ſo gut wie allein zu tragen habe. 5 5 5 In außenpolitiſcher Hinſicht verſprechen ſich die Pariſer Zeitungen von einer Einführung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht in England eine unverzügliche Verſchiebung des Kräfteverhältniſſes zugunſten der Demokratien Allgemein kann man feſtſtellen, daß Frankreichs Ermunterungen an England ſich in dem Maße verſtärkten, in dem die Ver⸗ andlungen beider Demokratien mit Sowjetrußland es an Sortſch e fehlen ließen und die Arbeit der deutſchen und der italieniſchen Diplomatie in Südoſteuropa neue poſitive Ergebniſſe zeitigte. ö Es iſt deshalb nicht verwunderlich, wenn die Pariſen Abendpreſſe die Ergebniſſe der italieniſch⸗jugoflawiſchen Beſprechungen in Venedig zu verkleinern ſucht.„Paris Soir“ wendet ſich an die Engländer und warnt ſehr an⸗ ſchaulich: Rekordhaushalte und Garantien— ſehr aut, bravo! Aber die garantierten Völker würden Garantien in „Fleiſch und Knochen“ vorziehen, denn ſie ſetzten nicht nur Vertrauen in die Pakte, ſondern auch in die Soldaten. Engliſche Flottenmanöver Aebungsfahrkt in das öſtliche Mittelmeer. London, 24. April. Aus Malta wird gemeldet, daß 32 Schiffe der britiſchen Mittelmeerflotte am Mittwoch den Hafen von Malta verlaſſen werden, um ſich. wie es in der amtlichen Mitteilung heißt, auf eine Uebungsfahrt ins öſt⸗ liche Mittelmeer zu begeben. An der Uebung nehmen teil: 3 Schlachtſchiffe, 2 ſchnelle Kreuzer, 1 Flugzeugträger ſo⸗ wie drei Zerſtörerflottillen. Der Flottenkorreſpondent der„Times“ ſchreibt dazu, daß an dieſem Beſchluß nichts„Ungewöhnliches“ ſei denn die britiſche Mittelmeerflottille habe vor kurzem Uebungen im weſtlichen Mittelmeer abgehalten, und es ſei daher ab⸗ ſolut normal, daß die Flotte diesmal ins öſtlichs Mittel⸗ meer auslaufe. ö 1 3 1 b —— Nr. 96 146 3 N id Gleichgewicht im Güdoſten Das amtliche Kommuniqué über das Ergebnis des ita⸗ lieniſch⸗ugoflawiſchen Geſprächs in Venedig, ſeine Aufnahme in den maßgebenden politiſchen Kreiſen der unmittelbar be⸗ teiligten und auch der mittelbar intereſſierten Länder, ſchließlich auch die Erläuterungen der römiſchen Preſſe laſ⸗ ſen erkennen, daß es ſich bei dieſem Außenminiſtertreffen nicht um eine gewöhnliche Konſultation handelt, ſondern daß hier der erfolgreiche Abſchluß einer ſorgfältig vorbereiteten diplomatiſchen Aktion vorliegt. Als erſte Auswirkung der berſtärkten Zuſammenarbeit zwiſchen Rom und Belgrad wird in der italieniſchen Preſſe bereits für Mai ein Staatsheſuch des jugoflawiſchen Regenten Prinz Paul bei Viktor Emanuel[II. angekündigt. Verhandlungen über eine Verbeſſerung der gegenſeitigen Wirtſchaftsbe⸗ ziehungen ſtehen in naher Ausſicht. Von italieniſcher Seite unterſtreicht man im einzelnen die vertrauensvolle Zuſammenarbeit zwiſchen Rom. Belgrad und Berlin, die konkreten und günſtigen Ergebniſſe ſowie die Möglichkeit einer Verſtändigung zwiſchen Jugoflawien und Ungarn Zu den vielverſprechenden Anzeichen, ſo be⸗ kont„Meſſaggero“, ſei die freiwillige Verpflichtung zu rech⸗ nen, mit der Belgrad und Budapeſt die Löſung der zwiſchen ihnen ſchwebenden Fragen in freundſchaftlichem Geiſte in Angriff nehmen wollten. Auch hier bewähre ſich wiederum die Aktion der Achſe mit ihrer klaren, auf den Frieden ge⸗ richteten Zielſetzung Die iagoflawiſch⸗ungariſche Zuſammen⸗ arbeit werde zu einem weiteren Element der Stabilität im Donauraum werden Was das Auslandsecho anlangt, ſo heben die römiſchen Blätter übereinſtimmend hervor, daß der neue große Erfolg von Venedig ein ſchwerer Schlag für die Einkreiſungspolitik der Demokratien ſei die ſelbſt zu⸗ geben müßten, daß die Begegnung in Venedig ihre Be⸗ mühungen auf dem Balkan hart getroffen habe. Den Geſichtspunkt, daß zwiſchen Belgrad und den Haupt⸗ ſtädten der Achſe eine engere und aktivere Zuſammenarbeit und eine Politik der Annäherung an Ungarn erfolgen werde, ſtellt auch„Popolo d'Italia“ in den Vordergrund. In den genialen, zähen und ſiegreichen Kraftanſtrengungen gegen die Feindseligkeiten des alten Europas habe ſich die Slel⸗ lung Italiens im Oſten und Weſten mächtig geſtärkt. Der Anne Zyklus habe ſeinen Anfang nach der Gründung des mperiums mit den Beſuchen des Grafen Ciano in Ber⸗ lin und Berchtesgaden im Herbſt 1936 gehabt, in denen die Zuſammenarbeit auf der Linie der Achſe vor⸗ bereitet wurde. Trotz der unglückſeligen Erfahrungen mit der Kleinen Entente häkten die demo⸗plutokratiſchen Mächte ver⸗ ſucht, eine zweite Abriegelungslinie im Oſten zu errichten, die einige Staaten des Balkanbundes umfaſſen ſolle. Auch dieſer Verſuch ſei künſtlich und antieuropäfſch Er werde ebenſo vergeblich ſein, wie die vorhergegangenen Weder die Kabinettsveränderungen in Belgrad noch die Einbeziehung Albaniens in das Imperium Roms hätten einen Einfluß auf die italieniſch⸗jugoſlawiſchen Beziehungen ausgeübt, die im Sinn der Abmachungen vom März 1937 überaus herzlich geblieben ſeien. Das Blatt betont, die Beſprechungen in Venedig hätten ergeben, daß die Aktion Roms immer auf der Linie der Achſe liege und ſpricht die Hoffnung aus, daß die Vorausſetzungen für eine entſcheidende Klärung zwi⸗ ſchen Jugoſlawien und Ungarn nunmehr gegeben ſeien. Das Gleiche hebt„Corriere della Sera“ hervor. Italiens Politik im Donauraum ziele auf ein möglichſt ſtabiles Gleichgewicht ab. „Popolo d'Italia“ veröffentlicht ferner den Inhalt eines kurzen Geſprächs mit dem jugoflawiſchen Außenminiſter Cincar⸗Markowitſch, der ſich über die Ergebniſſe ſeiner Zuſammenkunft mit Graf Ciano ſehr befriedigt ge⸗ äußert hat. Die italieniſch⸗ſugoflawiſche Freundſchaft gehe aus den Beſprechungen zum Vorteil aller befreundeten Na⸗ tionen gefeſtigt und erweitert hervor. In London und in Paris iſt man währenddeſſen offenbar bemüht, das Ergebnis von Venedig zu bagatelli⸗ ſieren und herabzumindern Die„Times“ gibt nur zögernd zu, daß völlige Uebereinſtimmung herrſche zwiſchen den Achſenmächten und Jugoſlawien Man habe ſich auch in Venedig„anſcheinend mit Erfolg“ über ein Zuſammen⸗ treffen zwiſchen ungariſchen und jugoflawiſchen Vertretern unterhalten, ſtellt das Blatt feſt Als einen„Gewinn“ ſtellt „Daily Telegraph“ feſt, daß wenigſtens die Gerüchte über einen Beitritt Jugoflawiens zum Anti⸗Kominternpakt„zu⸗ mindeſt verfrüht“ ſeien. Ebenſo beobachten natürlich die Pariſer Blätter die deutſch⸗italieniſchen Bemühungen, insbeſondere eben das Ergebnis der italieniſch⸗jugoflawiſchen Beſprechungen mit einem gewiſſen„Unwillen? Es heißt einerſeits, Markowitſch habe den Italienern„nicht die Zu⸗ geſtändniſſe gemacht die man von ihm erwartet habe“, aber auf der anderen Seite ſtimmen die Zeitungen bereits den Klagegeſang darüber an, daß ſich vielmehr auch dieſes Land von Paris London und Moskau abgekehrt habe. Aebungen der Heimatfiotte Wie amtlich bekannt gegeben wird, wird die engliſche Mittelmeerflotte, die am Sonntag Malta verlaſſen hat, zu⸗ nächſt Häfen in Griechenland, Cypern, Paläſtinga und Aegypten anlaufen und dann Manöver im öſtlichen Mittel⸗ meer abhalten. Die britiſche Heimatflotte wird, wie amtlich bekannt ge⸗ geben wird am 28. und 29. April in Portland zuſammen⸗ e werden. Einige Teile der Flotte werden an der bfahrt des Königs und der Königin auf der„Repulſe! nach Kanada teilnehmen. In der Folgezeit ſoll die Flotte das„übliche Uebunasſchießen“ bei Portland veranſtalten Das Hindenburg⸗Oenkmal Denkmalsweihe auf dem Kyffhäuſer am 6. Mai Berlin, 25. April. An der am 6. Mai ſtattfindenden Weihe des Hindenburg⸗Denkmals auf dem Kyffhäuſer wer⸗ den Tauſende von Kameraden als Abordnungen des NS⸗ Reichskriegerbundes teilnehmen. Die Wehrmacht und die „ Verfügungstruppe werden Ehrenkompanien ſtellem ebenſo werden bei dem feierlichen Akt Ehrenabordnungen der Partei und ihrer Gliederungen aufmarſchieren. Unter den zahlreichen Ehrengäſten befindet ſich auch die Familie von Hindenburg. Zur Denkmalsweihe werden umfangreiche Vorbereitun⸗ gen getroffen. Das Denkmal ſelbſt, das die ehemaligen Sol⸗ daten dem Feldmarſchall des Weltkrieges an dieſer denk⸗ würdigen Stätte errichten, iſt von Profeſſor Hermann Hoſgeus aus bayeriſchem Porphyr geſtaltet worden. Walfangflottille„Südmeer“ zurückgekehrt Herzliche Begrüßung in Rendsburg. Nach erfolgreicher Jagd in der Antarktis iſt die Wal⸗ fangflottille„Südmeer“ mit ihren fünf Booten nach ſechs⸗ monatiger Abweſenheit in ihren heimatlichen Hafen Rendsburg zurückgekehrt. Kapitän Kircheiß hieß die Heimkehrenden namens des Hamburger Walfangkontors willkommen und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß alle wieder geſund zurückgekehrt ſeien. Dann ſprach ein Vertreter der Aus⸗ landsorganiſation der Partei. Die Stadt Rendsburg ließ den Kapitänen der Boote ein Werk über den Walfang in Grönland überreichen, und von der Werft Nobiskrug er⸗ hielten die Mitglieder der Beſatzung ein Andenken. Geſetz zur Sicherung von Gräſerkrediten. Berlin, 25. April. Durch das von der Reichsregierung ſoeben erlaſſene Sechſte Geſetz zur Sicherung von Gräſer⸗ krediten wird entſprechend der in den Vorfahren getroffe⸗ nen Regelung für Kredite, die dem Ankauf von Weidevieh für die Weidezeit 1939 dienen und bei Auslauf der Weide⸗ . zurückzahlbar ſind(ſogen. Gräſerkredite) ein geſetzliches fandrecht an dem aus den Mitteln des Gräſerkredits be⸗ ſchafften Weidevieh gegeben. Das Geſetz iſt örtlich auf die⸗ jenigen Gebiete beſchränkt, in denen die Aufnahme von Gräſerkrediten üblich iſt, es dient in erſter Linie dem Zweck, die Kreditverſorgung für die Beſchaffung on Wei⸗ devieh und damit eine ergiebige Nutzung der im Norden und Nordweſten des Reiches gelegenen Marſchweiden zu ſichern. Die Inkraftſetzung des Geſetzes für die Oſtmark und für die ſudetendeutſchen Gebiete bleibt vorbehalten. Hohe ſpaniſche Marineoffiziere in Kiel. Auf dem Flugplatz Holtenau traf aus Berlin in Be⸗ gleitung des ſpaniſchen Marineattachees, des Korvetten⸗ kapitäns Eſpinoſa, der Unterſtaatsſekretär der ſpaniſchen Marine, Konteradmiral Eſtrada, ein. Zum Empfang der Gäſte hatten ſich auf dem Flughafengelände Konteradmiral Mewis und der Kommandeur des Seefliegerhorſtes Hol⸗ tenau, Oberſtleutnant Leſſing, eingefunden. Während der Nachmittag einer Beſichtigung des Schlachtſchiffes Scharn⸗ horſt“ vorbehalten blieb, waren die ſpaniſchen Marineoffi⸗ iere abends Gäſte des Kommandierenden Admirals der Marineſtation der Oſtſee. Am Dienstag beſuchen ſie die Marineſchule Flensburg⸗Mürwik. Die Auszeichnung der Nationalſozialiſtiſchen Muſterbetriebe Tagung der Arbeitskammer am 30. April. Der zweite ee der Betriebe, an dem ſich 160 000 deutſche Betriebsgemeinſchaften beteiligen findet — wie in den vergangenen Jahren— mit der Auszeich⸗ nung der Nationalſozialiſtiſchen Muſterbetriebe und der Ueberreichung der Goldenen Fahnen der Deutſchen Arbeits⸗ front auf einer feierlichen Tagung der Reich zarbeitskam⸗ mer ſeinen Abſchluß. Die Tagung der Reichsarbeitskammer findet als Auftakt zu den Feierlichkeiten des 1. Maj am 30. April 1939, mittags 12 Uhr, im Moſaikſaal der Neuen Reichskanzlei ſtatt. Memeldeuiſcher Ordnungsdienſt in der 77 Vereidigung durch Obergruppenführer Heißmeyer. Der Chef des/ Hauptamtes./ Obergruppenführer Heißmeyer hat am Sonntag den bisherigen Memeldeut⸗ ſchen Ordnungsdienſt feierlichſt in die Schutzſtaffeln der NSDAP übernommen und auf den Führer vereidigt. /. Oberführer Dr Neumann rief zu Beginn der ernſten Feier ſeine Männer dazu auf, ſtolz zu ſein auf die Tradition ihrer Kampfzeit:„Dann werdet ihr auch rechte Männer der Schutzſtaffel ſein!“/ Gruppenführer Redieß, der Führer des/ Oberabſchnittes Nordoſt, begrüßte dann die Män⸗ ner im großen Verband der Schutzſtaffeln des Führers. 1 Obergruppenführer Heißmeyer-Berlin richtete an die Memeler // Männer die Mahnung, ihr ganzes Leben nach den Geſetzen der Schutzſtaffel zu leben und nahm den Treu⸗ eid ab. Aufbau des Deutſchen Roken Kreuzes und der Techniſchen Nothilfe in Großdeutſchland beendet. In Salzburg wurden in Gegenwart des Gauleiters Dr. Rainer und zahlreicher Vertreter aus Partei, Wehrmacht und Staat im Rahmen einer großen Feier die Bereitſchaf⸗ ten des Deutſchen Roten Kreuzes im Gebiet des Wehrkrei⸗ ſes XVIII vereidigt, gleichzeitig empfingen die Fahnen⸗ wimpel des DRK ihre Weihe. Im Rahmen einer macht⸗ vollen Schlußkundgebung in der Salzburger Reſidenz er⸗ griff nach Begrüßungsworten des DRK⸗Generalführers Dr. Berger und des Gauleiters Dr. Rainer, der die enge Verbundenheit zwiſchen der Partei mit dem Deutſchen Ro⸗ ten Kreuz unterſtrich, Präſident Dr. Grawitz das Wort. Er ſtellte feſt, daß jetzt der Geſamtaufbau des Deutſchen Roten Kreuzes in Großdeutſchland vollendet ſei. In Verbindung mit dieſer Feier nahm der Führer der Landesgruppe Oſt⸗ mark⸗Süd der Techniſchen Nothilfe, Bezirksführer Lang⸗ hans, die Verpflichtung von 52 Ortsführern aus den Reichsgauen Salzburg und Kärnten vor. Erſte Kolonſalkundgebung im Sudekengau. Mit einer Großkundgebung in Teplitz⸗Schönau wurde der koloniale Gedanke zum erſten Male öffentlich im Su⸗ detengau vertreten. Gauleiter Henlein führte in einer Rede u. a. aus:„Wir ſind der Ueberzeugung, daß der Bo⸗ den, den der Fleiß und die Tatkraft deutſcher Menſchen ge⸗ rodet und beſtellt haben den Mut und die Tapferkeit deut⸗ ſcher Soldaten in heroiſcher Selbſtwehr verteidigt haben, mit Fug und Recht dem deutſchen Volk zugehört. Deutſch⸗ land wird und kann nicht die einzige Großmacht Europas ohne Kolonien bleiben“ Gauverbandsleiter Dr. Schausber⸗ er gelobte:„Wir werden nicht ruhen und raſten, bis das nrecht wieder gutgemacht, bis Deutſchland den Lebens⸗ raum erhält, der ihm zuſteht.“ Steuererhöhungen in England Starke Beunruhigung bei der Bevölkerung London, 25. April. Das britiſche Kabinett trat im Un terhaus zur Beſprechung der Haushaltsvorſchläge uſam⸗ men, die Schatzkanzler Sir John Simon am Dienstag dem n übermitteln wird. Die Beratung war ſtreng ge⸗ eim. Das Publikum iſt ſtark beunruhigt, da man allgemein mit neuen Steuern oder Steuererhöhungen rechnet, die be⸗ ſonders durch die letzten Rüſtungsmaßnahmen der Regie⸗ rung erforderlich geworden ſind. l Die Mitarbeiter der Agenzia Stefani bei Muſſolini Rom, 25. April. Muſſolini hat am Montag in An⸗ weſenheit des Miniſters für Volksaufklärung den Präſi denten der Agenzia Stefani empfangen und ließ iich die Redakteure, Korreſpondenten und Angeſtellten des titalie⸗ niſchen Nachrichtenbüros vorſtelen. Der Präſident ſchildert— bei dieſer Gelegenheit den gewaltigen Aufſchwung der Agentur. In ſeiner Antwort betonte der Duce„die Wich, tigkeit einer wahrheitsgetreuen Berichterſtattung und der Ausſchaltung aller nicht genau kontrollierten Meldungen“ Irlands Anſpruch auf Alſter kteine iriſch⸗britiſche Berſtändigung, ſolange Irland geteilt bleibt London, 24. April. Miniſterpräſident de Valera wandte ſich in einer Rede in Dublin erneut gegen die engliſche Poli⸗ tik, die ihre Hand auf Nordirland halte. Er erklärte, Ir⸗ land habe ein Recht auf die nordiriſche Provinz. Wenn man jetzt von Aggreſſionen in irgendeinem Teile der Welt ſpreche. ſo fühle ſich das triſche Volk ſchmerzlich berührt, denn es wiſſe, daß eine ſtändige Aggreſſion in Nordirland ſtattfinde. Es ſei unzuläſſig, daß ein kleiner Teil des jriſchen Volkes der Anlaß dieſer Verbitterung zwiſchen Großbritannien und Irland ſei und bleiben ſolle Ein großer Teil der Welt wiſſe leider nicht, daß Nordirland gegen Geſetz und Recht vom Mutterlande abgetrennt worden ſei und daß es für dieſe Trennung weder geographiſche noch wirtſchaftliche Gründe gebe. Man könne aber ſicher ſein, daß die Mehrzahl der im abgetrennten Nordirland lebenden Bevölkerung eine Wie⸗ dervereinigung mit dem Süden wünſche. Solange die Tei⸗ lungsfrage beſtehe, ſolange könne es auch keine wirkliche Verſtändigung mit England geben. Englands Terrormaßnahmen Wiederum fünf Araber in Paläſtina erſchoſſen Beirut, 24. April. Wie die Beiruter Zeitung„Annahar“ nleldet, ſind die Engländer gegen die arabiſche Bevölkerung der Stadt Tiberias in Nordpaläſtina mit einer ſelbſt für die engliſchen Kolonialmethoden ungewöhnlichen Brutali⸗ tät vorgegangen Als die Einwohner die von den Englän⸗ dern auferlegte Geldſtrafe von 200 Pfund nicht bezahlten, wurde die Strafe auf 400 Pfund erhöht. Gleichzeing wurde gegen die Stadt eine der berüchtigten„Durchſuchungsaktio⸗ nen“ eingeleitet, in deren Verlauf drei Araber erſchoſſen wurden Nach einer Meldung des gleichen Blattes wurden — wie man in einer offiziellen britiſchen Verlautbarung le⸗ ſen konnte— bei Bettir an der Eiſenbahnſtrecke Lydda Jeruſalem zwei Araber angeblich wegen Sabotage erſchoſ⸗ ſen. In Wirklichkeit handle es ſich um zwei gänzlich harm⸗ loſe Bauern, die mit einem Lebensmitteltransport nach Je⸗ ruſalem unterwegs geweſen ſeien. Die Hochzeitsfeier in Teheran Empfang am kaiſerlichen Hof— Galadiner im hiſtoriſchen Goleſtan-Palaſt Teheran, 24. April. Die offiziellen Feſttage zur Kron⸗ prinzenhochzeit begannen mit einem Empfang beim Kaiſer und der Kaiſerin ſowie der ägyptiſchen Königin, zu der die Mitglieder der Regierung, die Spitzen der Armee, die Ver⸗ treter der Provinzen, die Abgeordneten und das Diploma⸗ tiſche Korps geladen waren. Am Abend gab der Kaiſer ein Galadiner im hiſtoriſchen Goleſtan⸗Palaſt, dem ſich ein Empfang für 2000 Notabeln anſchloß. In einer Tiſchrede ſprach der Herzog von Spoleto namens der ausländiſchen Sondermiſſionschefs die Glück⸗ wünſche zur Hochzeit aus. Gleichzeitig verſicherte er die tiefe Bewunderung für die erfolgreichen Bemühungen des Kai⸗ ſers um das Glück und Wohlergehen ſeines Volkes, nicht nur des italieniſchen Königs, ſondern auch aller Staatschefs, die Miſſionen entſandt hatten. Der Kaiſer dankte allen Staatschefs, die durch ihre Ver⸗ treter ihre Teilnahme an der Verbindung der iraniſchen und der ägyptiſchen Dynaſtie bezeugt hätten, für die Anerken⸗ nung der unter ſeiner Regierung geſchaffenen Werke und trank auf das Wohlergehen aller vertretenen Nationen. Neue Gpa⸗Zentrale in Moskau Paris wollte die Mörder des Bundesgenoſſen los ſein Sowjetrubel und falſche Päſſe Stockholm, 25. April. Wie ſich das marxiſtiſche„Folkete Dagblad“ aus Gotenburg melden läßt, ſoll die europäiſche GPll⸗ Zentrale, die ſich bisher in ihrer äußeren Aufmachung als weſteuropäiſches Büro der Komintern in Paris befand. nach Stockholm verlegt werden. Das Hauptaugenmerk dieſer GPl⸗Zentrale oder dieſe⸗ Kominternbüros ſoll, wie es heißt, beſonders auf die Geg⸗ ner Stalins, die in Frankreich und Spanien Zuflucht ge⸗ funden haben, gerichtet geweſen ſein. Daher auch ſo viel! . Morde an Trotzkiſten, die in den beiden ändern in letzter Zeit erfolgt ſind. Dieſe„Arbeit“ ſoll ge⸗ wiſſen Stellen in Frankreich mit der Zeit auf die Nerven gegangen ſein. Die GPll⸗Filiale in Paris bekam deshall einen Wink, ſich einen anderen Platz zu ſuchen. Zunächf ſoll Oslo in Erwägung gezogen worden ſein, aber aus ver 5 Gründen als ungeeignet fallen gelaſſen worden 9 5 weshalb man ſich für Stockholm entſchieden haben oll. Inzwiſchen ſollen ſich auch bereits etwa fünfzehn Agen; ten in Schwedens Hauptſtadt eingefunden haben und mi ihren falſchen engliſchen und franzöſiſchen Päſſen hier nie⸗ dergelaſſen haben. Einer von ihnen ſoll ſich Raymond nen⸗ nen. Er war vor einigen Jahren als Hauptagent in Bel. gien tätig. Jetzt ſoll er die GPll⸗Filiale in Stockholm lei⸗ ten. Raymond ſoll über einen engliſchen Paß und viel Geld verfügen. Im Zuſammenhang mit dieſer Umplatzierung ſoll auch die kommuniſtiſche Partei in Schweden neuen, nich zuletzt geldlichen Auftrieb erhalten. Als erſter Zuſchuß nennt das Blatt 300 000 Kronen, die ein gewiſſer Kruſe. der wirtſchaftliche Leiter der Partei, verwalter ſoll. Neues aus aller Welt Auto fuhr gegen einen Baum Unglück beim Ausweichen— Drei Tote, ein Schwerverletzter hamburg, 24. April. Ein ſchwerer Verkehrsunfall, der drei Todesopfer forderte, ereignete ſich auf der Skraße zwiſchen Jenkeburg und Bendeskorf. Ein Hamburger Kraft. fahrer, der ſich mit ſeiner Familie auf dem Heimweg be. fand geriet beim Ausweichen eines ihm entgegenkommen. den Perſonenkraftwagens auf den lehmigen Sommerwe Der Wagen kam ins Schleudern und fuhr gegen einen Baum. Die 34 Jahre alle Ehefrau und die ſechs⸗ und neunjährigen Töchter wurden auf der Skelle getötet. Der Ehemann er litt eine ſchwere Kopfverletzung, während die einjährige Tochter des Ehepaares unverletzt blieb. Die Ermittlungen wurden ſofort von der Polizei aufgenommen. Windſtärke 10 über Hamburg Mokorſegler geſunken— Arbeitsdienſt rettet Sommerdeich hamburg, 24. April. Der mit Windſtärke 10 über Hamburg und das geſamte Küſtengebiet hinwegfegende Skurm hat überall erheblichen Schaden angerichtet. Bäume wurden enkwurzell und große Sandmengen aufgewirbelt die keilweiſe jede Sicht nahmen. f Auch die Schiffahrt wurde ſtark behindert. Zahlreiche Schiffe mußten unter Land vor Anker gehen. Das 4000 Tonnen große Motorſchiff„Bahia Blanca“ der Hamburg ⸗ Süd geriet bei der Ausreiſe durch eine ſchwere Böe aus dem Kurs und wurde bei der Neumühlener Landungsbrüche gegen eine Reihe ſtarker Pfähle gedrückt, die wie Streich⸗ hölzer knickten. Durch umſichtiges Manövrieren konnte ein Rammen der Brücke verhindert werden. Bei Pagenſand geriet der engliſche 5000 ⸗Tonnen⸗ Dampfer„Dungelmia“, durch den Sturm aus dem Fahr⸗ waſſer gedrückt, auf Grund. Der Motorſegler„Erich furt iſt in der Pinnaumündung geſunken. Die Beſatzung konnte gerettet werden. Infolge des durch den ſtarken Sturm geſtauten Waſerz der Elbe geriet der Sommerdeich bei Neuengammer in größte Gefahr Hier mußte ſofort der Arbeitsdienſt einge⸗ ſetzt werden, dem es in harter Arbeit gelang, den Deich zu retten Auf der Allexmöhler Seite konnte die Ueberflukung eines 50 Hektar großen Landſtriches verhindert werden. Weitere 500 000 kg Weizenmehl für Spanien Berlin, 25. April. Im Rahmen der deutſchen Hilfsaktion 125 die ſpaniſche Bevölkerung wurden am Montag, dem 4. April, weitere 500 000 Kilogramm Weizenmehl in Ham burg verladen. Sie wurden mit dem Dampfer„Tanger“ der Sloman⸗Linie nach Bilbao verſchifft. Keichsminiſter Dr. Goebbels in Babelsberg Berlin, 25. April. Reichsminiſter⸗ Dr. Goebbels ſtattel am Montag nachmittag der Ufa einen Beſuch ab unt nahm eine Beſichtigung der in Bau befindlichen neuer Ateliers vor. Im Anſchluß daran war er eine Zeitlang Zu ſchauer bei den Aufnahmen zu dem neuen Film Kadekten“ der augenblicklich unter der Regie don Profeſſor Kar Ritter gedreht wird. Der finniſche Kultusminiſter auf dem Reichs ſporlfeld Berlin, 25. April. Der finniſche Kultusminiſter Hannu weilt zurzeit in Berlin, um ſowohl die Fragen der geiſtigen wie der körperlichen Erziehung der deutſchen Jugend i ihren weſentlichſten Einrichtungen kennenzulernen. Zuſam men mit dem Reichserziehungsminiſter Ruſt beſuchte ei am Montag das Reichsſportfeld und die Reichsakademie Nach der Begrüßung der Beſucher durch den Reichsſport führer von Tſchammer und Oſten folgte eine eingehend Beſichtigung der Einrichtungen der Reichsakademie, del Erziehungsſtätte der deutſchen Turn⸗ und Sportlehrer, an die ſich eine Rundfahrt durch das Reichsſportfeld anſchloß „Robert Ley“ in Funchal Funchal, 25. April. Das Kdß⸗Flottenflaggſchiff„Rober Ley“ ging morgens gegen 6 Uhr auf der Reede von Funchal vor Anker. Trotz der frühen Stunde waren zahlreiche Mit glieder der deutſchen Kolonie auf Barkaſſen und Booten dem„Robert Ley“ entgegengefahren. Heilrufe erſchollen immer wieder von den Booten hinauf auf die Decks des „Robert Ley“ und fanden dort ein vielſtimmiges Echo Di Deutſchen Funchals warteten ungeduldig auf den Augen⸗ blick, an welchem die Hafenbehörden die Formalitäten er ledigt hatten und die Gangways zum Beſuch bes Schiffes freigegeben wurden. Für die Beſucher des Schiffes war ein Eſſen im Wintergarten des Schiffes vorgeſehen. Iſt er der Brandſtiffer? Paris, 24. April. Gegen den Feuerwehrmann des ber- brannten Transozeandampfers„Paris“, der wegen dein⸗ ender Verdachtsgründe verhaftet wurde, iſt vom Unter uchungsrichter die Beſchuldigung der bewußten Brandſtif⸗ kung erhoben worden. London. Die durch das Hinſcheiden Nyons freigewor⸗ dene Stelle des auſtraliſchen Miniſterpräſidenten wurde neu beſetzt; R. G. Menies bildete ein neues Kabinett, das ſich ausſchließlich aus Mitgliedern der Vereinigten Auſtra⸗ liſchen Partei(United Auſtralia Party) zuſammenſetzt⸗ Stockholm. Der ſchwediſche Miniſterpräſident betonte in ſeiner Rede die Notwendigkeit, die Neutralität Schweden? zu wahren; der Wunſch nach unbedingter Neutralität werde von allen nordiſchen Staaten geteilt. Kowno. Der Direktor des Wirtſchaftsdepartements bein litauiſchen Außenminiſterium Norkaitis kehrte aus Berlin nach Kowno zurück. Er hat in Berlin an den Verhan, lungen der litauiſch⸗deutſchen Wirtſchaftsorganiſierung ten genommen. In den nächſten Tagen wird eine litauf Wirtſchaftsdelegation nach Berlin abreiſen. Helſinki. Die Regierung Finnlands hat dem eine neue Geſetzvorlage über die Verſtärkung 5. ſicherheit eingereicht. Die Regierung fordert darin 95 gehende Vollmachten zur Beſeitigung ſolcher Flemente, 5 15 un und die innere Ordnung des Staates ährden. Belgrad. Jugoſlawien wird eigene Geſandtſchaften in Bern und Riga errichten. 1 Tirana Zwiſchen Miniſterpräſident Verlach und Jh. Generalſtatthalter in Albanien, Jamomoni, wurde N kommen geſchloſſen, das den Italienern in Albauien den Albanern in Italien die gleichen bürgerlichen und poll tiſchen Rechte zugeſteht. g rlamen 95 Staats 2 erdeich 0 über egende Bäume irbelt, reiche 4000 nburg⸗ je gus brücke treich⸗ ite ein onnen⸗ Fahr⸗ Kurt“ konnte Jaſers ler in einge⸗ eich zu lutung den. ſtattet. un neuen ng Zu betten“ Kar feld annuſe eiſtigen end i Zuſam chte el Wemie Sſport jehend ie, del rer, nſchloß Rober Funchal e Mit⸗ Booten chollen cks des 50. Dit Augen. ten er; chiffe har ein 9 Vek⸗ drin⸗ Unter⸗ indſtif⸗ gewor“ wurde tt, das luſtra⸗ zt. inte in vedens werde beim Berlin rhand⸗ 9 teil⸗ auiſche ament taats⸗ weit⸗ te, die 3(le en in dem n Ab⸗ bezw. poli⸗ Badiſche Chronik Heidelberg. D er Fremden verkeh ri m März) Das Sfädtiſche Statiſtiſche Amt zählte im März insgeſamt 91 Ankünfte(gegen 8223 im März 1938), von denen 934(gegen 750 im März 1938) aus dem Ausland kamen. Die Statiſtik des erſten Viertelfahres 1939 weiſt 19 594 (49335) Ankünfte auf. Davon waren 18 439(15 783) Deut⸗ ſce und 1155(1552) Ausländer. II Doſſenheim.(Die letzte Blütenfahrt.) Nach⸗ dem ein 75jähriger Heidelberger Ruheſtandsbeamter ſeine letzte Ausfahrt in die Blütenpracht unſerer Gegend gemacht hatte, ereilte ihn kurz vor dem Beſteigen der OEG.⸗Bahn zur Heimfahrt ein Herzſchlag. UI Weinheim.(Geſchenkfür das Muſeu m.) Graf Philipp v. Berckheim hat unſerem Heimatmuſeum die gold⸗ geſtickte Geſandten⸗Aniform, den Kammerherrnfrack und den Johanniter⸗Amhang des Grafen Siegmund von Berckheim zum Geſchenk gemacht. ec Unteröwisheim b. Bruchſal.(Kind von Auto erfaßt.) Einem hier durchfahtenden Perſonenkraftwagen ef das vierjährige Find des Rudolf Kratz in die Fahrbahn und wurde erfaßt. Das Kind mußte mit erheblichen Verlet⸗ zungen in das Bruchſaler Krankenhaus verbracht werden. () Karlsruhe, 24. April. () Tödliche⸗ Sturz eines Radfahrers. Abends ſtreifte ein 27jähriger lediger Schloſſer bei der Fahrt mit ſeinem Fahrrad Eche Kreuz und Kriegsſtraße einen Richtmaſt. Hier⸗ Hei kam er zu Fall und zog ſich ſchwere Verletzungen zu. Auf dem Transport zum Krankenhaus iſt er ihnen erlegen. () In den Tod geradelt. In der Nacht wurde ein Radfahrer an der Straßenkreuzung Kaiſer⸗Allee und Schil⸗ lerſtraße von einem Auto angefahren und ſchwer verletzt. Er iſt inzwiſchen geſtorben. f 5 ( Baden⸗Baden.(Internationaler Sanato⸗ rienkongreß.) In beſonders feierlicher und eindrucksvol⸗ ler Weiſe wurde der 3. Internationale Kongreß der Sanato⸗ rien und Privatkrankenanſtalten hier eröffnet. Der Garten⸗ ſaal des Kurhauſes zeigte durch reichen Blumenſchmuck ein farbenfrohes Bild, erhöht durch die im Hintergrund des Podiums aufgeſtellten Flaggen der an dem Kongreß teil⸗ nehmenden Nationen. In der Mitte hob ſich der Aesculap⸗ ſtab vom ſchwarzen goldumrahmten Grunde ab. Der Beſuch des für das geſamte Geſundheitsweſen der Völker ſo außer⸗ otdentlich wichtigen Kongreſſes iſt aus dem In⸗ und Aus⸗ lande ſehr ſtark. () Spielberg.(Tödlicher Sturz.) Der Zimmer⸗ mann Daub von hier ſtürzte im Karlsruher Rheinhafen 17 Meter hoch ab und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. () Pforzheim(Gefährlicher Hufſchlag.) Ins hieſige Krankenhaus wurde mit einer gefährlichen Verletzung am Oberſchenkel der Landwirt Seemann aus Ellmendingen eingeliefert. Er hatte beim Einſpannen eines Pferdes einen Hufſchlag erhalten. Friburg.(Ein neuer Hauptbahnhof.) Am Schluß der Ratsherrenſitzung teilte Oberbürgermeiſter Dr. Kerber mit, daß die Stadt Freiburg einen neuen Hauptbahn⸗ hof erhält. Mit den Bauarbeiten ſoll, wenn keine unvor⸗ hergeſehenen Ereigniſſe eintreten, im Herbſt begonnen wer⸗ den. Der neue Hauptbahnhof kommt an die Stelle des jet⸗ zigen Bahnhofsgehäudes. g Rheinfelden.(Ein böſes Spiel.) 0 Im Ortsteil Nollingen ſpannten dieſer Tage unbekannte Burſchen des Nachts ein Drahtſeil über eine ſtark benützte Gaſſe. Zwei Frauen, die gegen das Hindernis kamen, zogen ſich Verlet⸗ zungen zu. Glücklicherweiſe wurde der Draht raſch entfernt, ſodaß ein grözeres Unglück verhütet wurde. Die Nachfor⸗ ſchungen nach den Tätern, die dieſes gemeine Bubenſtück an⸗ gerichtet hatten, ſind noch im Gange. Schopfheim.(Der Abſturz mit dem A ut o.) Das Autounglück im kleinen Wieſental, bei dem ein Kraft⸗ wagen einen nahezu 100 Meter hohen Berghang hinunter⸗ geſtürzt war, hat nun ein Todesopfer gefordert. Der Lenker des Wagens, der 45jährige Albert Senn, der Kriegsbeſchä⸗ digter war, iſt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Blumberg b. Waldshut.(Kinder ſtecken Heu⸗ hütte in Brand.) Kinder, die in der Nähe einer Heu⸗ hütte mit Streichhölzern ſpielten, ſteckten dabei die Hütte in Aus den Nachbargauen Lndwigshafen.(IJ m Streit tödlich'geſtürzt.) In einer der letzten Nächte gerieten in einer Pppaber 58 ſchaft zwei Männer aus geringfügiger Urſache in einen Wort⸗ wechſel, der in Tätlichkeiten ausartete, in deren Verlauf die Kampfhähne zu Boden ſtürzten und einer von ihnen hart aufſchlug. Mit kaltem Waſſer rief man ihn zwar wieder ins Bewußtſein zurück und er begab ſich bald nach Mitter⸗ nacht in ſeine Wohnung, ſtarb dort aber nach kurzer Zeit, denn er hatte einen tödlichen Schädelbruch davongetragen. Frankenthal.(Angetriebene Leiche.) Im Fran⸗ kenthaler Kanal fand man die Leiche des ſeit dem 8. April dermißten Oppauer Maurerpoliers Emil Beringer. Offenbar iſt der Mann in der Dunkelheit in den Kanal geſtürzt und abgetrieben. Fabrik in Lambrecht niedergebrannt. „Lambrecht. Die Häußling'ſche Wakte⸗ und Kapokfabrik iſt mitſamt den umfangreichen Lagerhallen bis auf die Grundmauern niedergebrannt Das Feuer ſoll nach Angabe von Augenzeugen im mittleren Stockwerk des Fabrikge⸗ bäudes entſtanden ſein. In den reichen Lagervorröten des Kapoks und den Watteballen fand das Feuer reiche Nah⸗ rung und griff mit Windeseile auf alle übrigen Stockwerke über Die ſtädtiſche Feuerwehr war dem Element gegen⸗ über angeſichts der raſchen Ausbreitung des Brandes faſt machtlos Obwohl ſofort die Neuſtadter Alarmwehr und die Ortswehren der Umgebung zu Hilfe gerufen wurden, mußten auch dieſe ihre Tätigkeit auf die Lokaliſierung des Brandes beſchränken. Vor zwei Jahren erſt war die Fabrik unter Aufwendung großer Mittel baulich erneuert und vergrößert worden Man vermutet Selbſtentzündung der Watte⸗ und Kapokvorräte. Der Schaden wird auf 250 000 Mark geſchätzt. — Oberiflingen Kr. Freudenſtadt.(Wohnhaus ab⸗ gebrannt.) In der Nacht brach in Oberiflingen im Wohn⸗ haus des Zimmermanns Andreas Buckenberger Feuer aus. In kurzer Zeit war das Gebäude bis auf die Grundmauern vernichtet — heilbronn.(Sechs Perſonen verletzt.) Bei einem Zuſammenſtoß zweier Perſonenkraftwagen auf der Kreuzung Moltke⸗ und Oſtſtraße wurden nicht weniger als ſechs Perſonen— vier Kraftwageninſaſſen und zwei Fuß⸗ gänger— ſo verletzt, daß ſie ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußten Auch enſtand großer Sachſchaden. — Weinsberg Kr. Heilbronn(Soldaten über⸗ fahren— Ein Toter ein Schwerverletzter.) Auf der Straße zwiſchen Ellhofen und Weinsberg ereig⸗ nete ſich gegen 21 Uhr ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem ein Angehöriger der Wehrmacht getötet und ein zweiter ſchwer verletzt wurde Als ein Heilbronner Perſonenkraft⸗ wagen ſechs von einem Ausflug nach Lehrenſchweinsfeld in ihre Weinsberger Kaserne zurückkehrende Soldaten über⸗ holen wollte, wurde der Lenker von einem entgegenkom⸗ menden Kraftwagen ſo geblendet, daß er die Soldaten nicht erkennen konnte und zwei von ihnen ſtreifte, die in den Straßengraben geworfen wurden Einer erlitt dabei einen Beckenbruch, der andere kam mit dem Schrecken davon. Auch noch ein dritter, wenige Meter davon entfernt allein⸗ gehender Soldat wurde von dem Wagen erfaßt und eine kurze Strecke mitgeſchleift, wobei dieſer ſo ſchwer verletzt wurde daß der Tod alsbald eintrat. Hof Im Rahmen der Zehnfahresfeier des NS⸗Lehrer⸗ bundes forderte Reichsminiſter Ruſt die Schulgeldfreiheit. Reichswalter Gauleiter Wächtler gab den Befehl zum Spa⸗ tenſtich für einen„Platz der Jugend“ einem Erholungs⸗ platz für die Kinder, den die deutſchen Lehrer dem Führer zu ſeinem 50. Geburtstag ſchenkten. Großfeuer in einem Eifeldorf. ftöln, 24. April. Von einem ſchweren Brandunglück wurde das Eifeldorf Harperſcheid heimgeſucht. In einem Anweſen brach ein Brand aus, der ſich durch den heftigen Sturm ſehr raſch ausbreitete und auf weitere vier Anweſen ausdehnte. Sämtliche fünf Anweſen, darunter drei größere Bauernhöfe, wurden vollkommen eingeäſchert, wodurch fünf Familien, insgeſamt 28 Perſonen, obdachlos wurden. Menſchenleben ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen. Da⸗ gegen ſind, ſoweit bisher feſtſteht, 12 Stück Vieh in den Flammen umgekommen. Die Partei und die NS haben ſofort eine weitgreifende Unterſtützungsaktion für die Brandgeſchädigten eingeleitet und für deren Obdach ge⸗ lernen. Jutta Berking, der ſie in e Lolcale Nuudocliau Frühjahrsimpfung. Das Polizeipräſidium ver⸗ öffentlicht eine Bekanntmachung über die Frühjahrs⸗ impfungen. Sie beginnen in der Innenſtadt Ende Mai, in Seckenheim am 14. 6. und Nachſchau am 21. 6. 1939, jeweils 15.30 Uhr, in der Schloßwirtſchaft, Hauptſtr. 68. Es müſſen geimpft werden alle Kinder vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres und ältere Kinder, die noch nicht oder noch nicht erfolgreich geimpft worden ſind. Sind in einem Hauſe anſteckende Krankheiten, ſo dürfen die Impflinge nicht zu den all⸗ gemeinen Terminen gebracht werden Das Mannheimer Maimarkt⸗ Pferderennen. Das Geſamtprogramm der Mannheimer Mai⸗Woche vom 7. bis 14. Mai hatte vor einigen Tagen Nennungsſchluß und umfaßt nunmehr 530 Unterſchriften für die 24 Rennen. Im Saarbefreiungs⸗Preis, der im Mittelpunkt des erſten Tages ſteht, iſt noch ein Dutzend Pferde ſtartberechtigt. Auch der Preis der Stadt Mannheim am Schlußtag vereinigt mit 19 Bewerbern einen großen Teil unſerer Steeplerelite. Für die Badenia ſind 26 Pferde genannt, ſodaß auch dieſes bedeu⸗ tendſte Hindernisrennen des Meetings ein ſtarkes Feld guter und beſter Klaſſe am Startpfoſten ſehen wird. Für das Rah⸗ menprogramm liegen durchſchnittlich pro Rennen 20 Unter⸗ ſchriften vor. Die Mannheimer Woche wird ſich alſo, was man ſchon mehrfach feſtſtellen konnte, in einem ſehr guten ſportlichen Rahmen abſpielen. Am Eröffnungstag, 7. Mai, wird in das Rennpro⸗ gramm eine Schaunummer einbezogen, die die Beſucher beſonders intereſſieren ſollte. Der 11 jährige Sohn Ludwig des Octsbauernführers Hemberger⸗Oſterburken wird auf deſſen im bäuerlichen Betrieb gehaltene Stute „Maienfreude“ über eine Strecke von 800 Meter ſein mehrfach anerkanntes großes reiterliches Können vor breiter Oeffentlichkeit zeigen und zwar in Verbindung mit einem pfälziſchen gutbegabten bäuerlichen Jung⸗ reiter. Es wird dadurch ein Anſporn gegeben, wie junge Bauernſöhne auf ſelbſtgezogenen oder in der eigenen Wirtſchaft gehaltenen Warmblüter ſehr wohl dazu berufen und geeignet ſind, den für den heutigen Wehrgedanken ſo außerordentlich wichtigen Zweig des 2Rennreitens zu pflegen. Darch kochende Milch verbrüht. Ein Gefäß mit kochend heißer Milch, das eine junge Hausfrau in einem Hauſe der Heinrich⸗Lanz⸗Straße auf ein hochgelegenes Tiſchendbord, offenbar nicht weit genug, geſtellt hatte, fiel herab und auf die Hausfrau, die ſchwere Verletzungen am Oberkörper erlitt. * — Bis zum 30. April einlöſen. Der Reichsbeauſtragte für das Winterhilfsmerk des deutſchen Volkes macht dar⸗ auf aufmerkſam, daß die zum Jahrestag der nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution herausgegebenen Gutſcheine von den Banken bis zum 30. April 1939 eingelöſt ſein müſſen. Die⸗ ſer Termin iſt unwiderruflich. Soweit Firmen die rechtzei⸗ tige Einlöſung der Gutſcheine bei den Banken verſäumt ha⸗ ben, die bis zum 15. März erfolgen ſollte, können dieſe Gutſcheine noch bis zum 28. April 1939 beim Reichsbeauf⸗ tragten für das Winterhilfswerk, Berlin So 36, Maybach⸗ Ufer 48/51 eingereicht werden. * —. Kuchen auf den Gaſthauskiſchen ſind zu bedecken. Die Bemühungen der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe, bei den Gaſtſtätten und Cafehäuſern eine högieniſch einwandfreie Verſchließung der auf den Ti⸗ ſchen aufgeſtellten Deſſerts, Kuchen, Torten und anderen Gebäcke zu erreichen, haben faſt überall einen vollen Erfolg gehabt Da man aber in einzelnen Lokalen auch fetzt noch gelegentlich eine ungeeignete Aufſtellung ſolcher Lebensmit⸗ tel beobachten kann, richtet die genannte Wirtſchaftsgruppe an die wenigen noch rückſtändigen Betriebe eine letzte ernſte Mahnung, das Anſehen des Gaſtſtättengewerbes nicht wei⸗ terhin durch Vernachläſſigung einer ſelbſtverſtändlichen Pflicht zu ſchädigen. N * Mann war. Er leitete die Vorſtellung, nannte die Namen. Brand. Etwa 100 Zentner Heu wurden vernichtet. ſorat. b ee N 2 SMA Vo ONO HAW AN ECK. Zur gleichen Stunde zog Bertram Uhlenbrock die Bremſen ſeines Kabrioletts vor dem Sohrmann⸗Hauſe an, jeg aus und griff nach einem umfangreichen Paket im ond. Jobſt und Elſe kamen ihm über die Treppe ent⸗ egen, die Hände auf dem Rücken verſchlungen, wie ſchlitt⸗ ſchuhlaufende Paare es tun. Sehr freundliche Begrüßung! „Ich will Ihnen jetzt geſtehen, Uhlenbrock, daß Inge en nicht höſe war. Sie wird aber beſtimmt ſehr ungehalten ein, wenn Sie mit dieſem Paket anrücken. Sie wird ſagen: Wie kommt dieſer Mann dazu, mir ſeine Bilder ins Haus zu tragen und ſeidene Taſchentücher zu ſchenken? Wie— und auch noch eine Bonbonniere? Wofür hält mich dieſer err! Wie habe ich ihm Grund zu ſolchen Vertraulich keiten gegeben? Ja, vielleicht fährt ſie gar nicht mit! E das ziemlich bekümmert vor und Elſe licherte nein. Bertram ſetzte ſich einfach auf die Treppe und ſtellte das Paket neben ſich. i f „Da kann man ja Zuſtände bekommen! Womit habe ich das nun wieder verdient?“ N „Mit Hinterliſt, Herr Uhlenſpiegel! Wochenlang haben eie es mit uns getrieben, wie wir jeg mit Ihnen. Sie ſollten nur mal ſehen, wie das iſt.“ Elſe lachte.„Nun ſoll es der Strafe genug ſein. Packen Sie Ihre Kiſte an, wir werden alles aufklären. Der Name Uhlenſpiegel bleibt natürlich auf Ihnen ſitzen.“ Gute Leute, liebe Leute!“ erkannte Bertram an und 8 1 ſeinem Paket. 1 eluf der Fahrt nach Feldhauſen ſaß Inge neben Uhlen⸗ roc am Steuer, Jobſt and Elfe im Fond. Die Mädchen ren ein wenig aufgeregt, ſie ſollten heute Jutta kennen⸗ jubelt hatten bei einem ihrer großen Abende in Leipzig! Es la überhaupt eine ſeltſame Spannung über dieſen Tagen! Caspar und Jutta, Menſchen von Format und doch, nach Jobſts Verſtcherung, ſchlichte, natürliche, heitere Menſchen 5 5 1 „Iſt ſie ſo ſchön wie auf den Bildern? Iſt ſte w vklich kein bißchen ſtolz? Sagen Sie doch, Eulenſpiegel! ö „Eulenſpiegel ſagt ſie zu mir! Von Ihnen aus Hefalkt mir das ſehr!“ Er lachte ſie mit feinen ſchwarzen Augen ganz glücklich an. Inge wandte ſich zurück. 5 „Brautleute, nun fängt er ſchon wieder an, Fragen zu überhören, abzubiegen, hinterhältig zu tun. Wollen wir usſteigen und umkehren?“ Uhlenbrock ging ſofort auf. Ten rel der Wagen ſprang und ſchoß auf der wenig uten Straße. i 8„Können Sie gar nicht!“ lachte er. 5 i Inge tat einen ſchnellen Griff zum Zündſchlüſſel, zog ihn ab und verſenkte ihn in die Taſche ihres weißleinenen oſtüms. Der Motor verlor ſofort Touren, denn die Straße ſtieg leicht an. Uhlenbrock zog wieder einmal ſein verblüfftes Geſicht. Jobſt lachte Tränen und ſtieg aus, die Mädel haklen ſich bei ihm unter und die drei wan⸗ derten ſamt Zündſchlüſſel los. Bertram ließ den toten Wagen ſtehen und lief hinterher. Sie iſt noch viel ſchöner als auf allen Bildern, die von ihr gibt! Sie iſt nicht ein bißchen ſtolz, ſonſt würde ſte ja nicht mit mir Dummlack verkehren.“ „Na alſo, wir werden Sie uns ſchon noch ziehen“, ſagte Inge ſanft. a 5 n Uhlenbrock wandte ſich entrüſtet an Elſe:„Meine Schuld ſollte doch gebüßt ſein!“ s „Rückfälle werden ſchwerer beſtraft!“ entſchied Inge. Es ſoll der letzte geweſen ſein! Geben Sie mir jetzt bloß den Zündſchlüſſel wieder und ſteigen Ste ein, ſonſt trifft mich des Meiſters und der Herrin Ungnade. Auf dem Wege zum Waldhof hinauf trieben es die vier nicht viel anders, und ſo kamen ſie ſchon mit ziem⸗ lichem Schwung oben an. Da ſtanden Jutta und Caſpar, den jungen Menſchen lächelnd und mit unverkennbarer Freude entgegenſehend. Nun zeigte Uhlenbrock, daß er ein —— Nr 51297 ſchon Bindungen und Gefühle luſtig und liſtig übers Kreuz! Keiner iſt dem andern groß un⸗ bekannt, wenn man das Hörenſagen dazu nimmt, könnten wir alle beinahe Brüderſchaft machen. Jedenfalls können g gleich weiterlachen und brauchen nicht erſt Konver⸗ ation zu treiben.“ f a Nein, das brauchte man nicht. Jutta küßte die blühen⸗ den Mädels, ließ ſich Jutta nennen und ſagte Elſe ung Inge. Jobſt bekam einen leuchtenden Blick und herzliche Worte Es kam keinerlei e auf. 1 ja ſowieſo beinahe alles Verwandtſchaft“, erlaubte ſich Uhlenbrock, und ſchon breitete ſich wieder Lachen aus. Dann wurde die Treppe erklommen und das Haus be⸗ ſichtigt. Ida Zöphel deckte auf dem Umgang einen hüb⸗ ſchen Kaffeetiſch und Uhlenbrock ing noch einmal ſeinen flichten als Haushofmeiſter 99 5 a noch Zeit bis zur affeeſtunde war, nahm Caſpar den Bruder mit in die auernſtube und Jutta ſchlug den Mädchen einen kleinen Spaziergang vor. Ihre warme Art ſchloß ſich ſchnell die ungen Herzen auf. Sie fand die ſprühende Inge köſtlich, Und die blauäugige Braut verſprach mit ihrem mehr ver⸗ 5 5 Weſen eine treue, verſtändige Freundin zu werden.. In der Bauernſtube ſprach Caſpar, und Jobſt hörte 11 einen e Zug im Geſicht. Der Aeltere rollte urz ſein Leben auf und ſetzte dem Bruder die Gründe auseinander, die ihn damals in die Ferne getrieben hatten. ließlich meinte er:„Es war unmöglich, einen Weg u Vater zu finden. Ich habe genau euren Weg verfolgt, urch dieſe Jahre! Während mancher ſeiner Alters⸗ noſſen, in Not geraten, anders zu denken begann, lag ür ihn keine Veranlaſſung vor, an ſeinen Lebensgeſetzen etwas zu ändern. Um ſo mehr freute ich mich, als er dir keine Schwierigkeiten bereitete, als du in die Sal. ein⸗ trateſt. Heute iſt nun die Zeit an ihm und ſeinen Geſetzen vorbeigegangen. Der Lebensabend iſt für ihn angebrochen, du wirſt ſein Werk weiterführen. Er hat ein hartes Leben hinter ſich, einſame Jahre würden ihm bevorſtehen, wenn wir nun nicht alle auf ihn zukommen, um ihm den Lebens⸗ abend heiter zu geſtalten.“(Fortſetzung folgt) Trachtenerneuerung Trachtenkleidungen aus den deutſchen Gauen ſind we⸗ der Koſtüme noch Narrengewänder, Sonſt hätte der bis noch vor kurzer Zeit zu beobachtende Trachtenverfall unwei⸗ gerlich zum Trachtenſterben geführt. Eine Trachtenerneue⸗ rung iſt im Gange, zwar nicht überall im Reiche und nicht in jedem Dorfe, wohl aber in weiten Gebieten deutſchen Landes, und am ſtärkſten dort, wo der Sinn für die Tracht ſtets ſtark entwickelt war. Ohne Zweifel hat das Vordringen der Induſtrietextilien dazu geführt, daß die Tracht immer weniger benutzt wurde. Von Einfluß auf ihr Schickſal ſind weiter ſtädtiſche, insbeſondere großſtädtiſche Modeeinflüſſe. Dabei verdient Beachtung, daß die norddeutſchen Großſtädte ſehr viel ſtärker die Kleidung des Landvolkes veränderten als etwa München und Wien die Trachten Oberbayerns und der Oſtmark. Hier ſchlug die Entwicklung ſogar einen umgekehrten Weg ein: Die Trachtenfarbe Grün der Steier⸗ mark eroberte mehr und mehr die oſtmärkiſchen Städte. In der Oſtmark, in Süddeutſchland, in der Schwalm und zum Teil auch in der Lauſitz erhielt ſich die Tracht auch als Arbeitskleidung. Nun aber läßt ſich faſt überall im Reiche beim Landvolk eine Bevorzugung der bo⸗ denſtändiſchen Tracht beobachten, die jetzt Feſtkleidung iſt und zugleich auch die Kleidung einer Dorfgemeinſchaft. Es iſt begreiflich, daß auslandsdeutſche bäuerliche Gemeinſchaf⸗ ten wie die in Siebenbürgen oder in Rumänien mit unwandelbarer Treue ihre Trachten erhielten. Aber Oberbayern und die Oſtmark zeigten ſich nicht läſſiger. Im ſchwäbiſchen Gau ging die Erneuerung der Tracht von Betzingen, von der Baar und vom Ries aus. In Ba⸗ den wirkte die Markgräfler Tracht, wirkten Schwarzwald⸗ Trachten in gleichem Sinne. Einen ſchönen Reichtum an Trachten erhielt ſich das Frankenland, aber auch das Heſſenland, wo die Schwälmer und die Mar⸗ burger Tracht die Trachtenerneuerung förderten. Der deutſche Oſten verfügte leider nur über verhältnismäßig kleine„Trachteninſeln“. Die Oberlauſitz, der Spree⸗ wald und der Niedere Fläming gehören dazu. Auch der deutſche Norden verarmte an Trachten. Bekannt iſt die Kleidung der Mönchsguter Fiſcher auf der Inſel Rügen. Trachtenfreudig bleiben außer den Mönchsgutern die Bewohner von Scheeſſel und Sittenſen in der Geeſt, die Altenländer und die Vierländer, zum Teil auch die Frauen einiger nordfrieſiſcher Inſeln. Doch zeigt ſich jetzt, daß dieſe verhältnismäßig kleinen Gebiete dem Trachtenſterben offen⸗ ſichtlich ein Ende ſetzten. Vom Schwarzwaldverein Hauptausſchußſitzung in Oberkirch. Obeckirch, 24. April. Die Teilnehmer an der Be⸗ gehung des Ortenauer Weinpfades kamen über die Höhen des herrlich erblühten Bottenauer Tales und über den Rebort Meiſenbühl nach der Perle des Renchtales, dem alten idyl⸗ liſchen Weinſtädtchen Oberkirch. Hierher hatte auf den Nach⸗ mittag der Schwarzwaldverein die Vertreter der 151 Zweig⸗ vereine aus Baden⸗Württemberg zur Hauptausſchußſitzung eingeladen. Bei der Eröffnung der Tagung, der eine Sit⸗ zung des Hauptvorſtandes vorausgegangen war, konnte der Präſident, Univerſitätsprofeſſor Dr. Schneiderhöhn⸗Freiburg, eine ſtattliche Mitgliederzahl begrüßen. Die Tagesordnung brachte zunächſt die Bekanntmachung des umfaſſenden Jahresberichts, der bereits früher veröffent⸗ licht wurde. Die Beratung des Haushalts für 1939, der nach den Beſchlüſſen des Verwaltungsausſchuſſes aufgeſtellt wor⸗ den war, ergab eine Einnahme⸗ und Ausgabeſumme von 78 100 Mark. Neben den Verwaltungs⸗ und Verlagsaus⸗ gaben wurden namhafte Summen für die Unternehmungen des Hauptvereins— hauptſächlich zur Unterhaltung der Wanderwege und Einrichtungen— und für Zuſchüſſe an die Zweigvereine bereitgeſtellt. Im Verlaufe der Sitzung wurde die Tagesordnung für die 75. Hauptverſamm⸗ lung, die in großem Rahmen am 10. 11. und 12. Juni Juni 1939 als Jubiläumsverſammlung auf dem Feld⸗ berg ſtattfinden wird, bekanntgegeben. Als Vertreter der Badiſchen Landesnatur⸗ ſchutzſtelle berichtete Dr. Oberndorfer über Na⸗ turſchutzfragen. Es ſoll eine„Rühr mich nicht an⸗ Karte“ unter Mitwirkung aller einſchlägigen Stellen ge⸗ ſchaffen werden, in der die Geſamtfläche des Schwarzwaldes erfaßt wird und auf der zuſammenhängende Gebiete, die unter Naturſchutz geſtellt werden ſollen, einzuzeichnen ſind. In den infolge ihrer landſchaftlichen Reize zu ſchützenden Gegen⸗ den dürfen keine Hütten erſtellt und keine Steinbrüche an⸗ gelegt werden. Bei der Schaffung dieſer Karte ſoll der Schwarzwaldverein mitwirken. Für die einzelnen Landſchafts⸗ gebiete wurden ſofort Mitglieder beauftragt.— Beim letz⸗ ten Punkt der Tagesordnung„Verſchiedenes“ wurde bekannt, daß als Tagungsort für die 76. Hauptverſammlung die Schutterſtadt Lahr feſtgeſetzt wurde. Ferner wurde bekannt⸗ gegeben, daß die Bezeichnung„Ortsgruppe“ für die einzelnen ereine in„Zweigverein“ geändert wurde. Nach einer regen Ausſprache beendete der Präſident mit einem Schluß⸗ wort die Hauptausſchußſitzung in Oberkirch. Anſchließend vereinte ein Kameradſchaftsabend die auswärtigen Gäſte mit dem Zweigverein Oberkirch. Am Sonntag wurde die Wanderung fortgeſetzt. Es ging ber Ringelbach und Waldulm nach Sasbachwalden, von wo mit Omnibus die Fahrt ins Rebgebiet von Neuweier führte. 600 Fliegen an einem Tag Die Tagesleiſtung einer Schwalbe.— Schützt den nützlichen Vogel. Die Liebe zu den Schwalben reicht Jahrtauſende zurück. Kenner der antiken Literatur wiſſen recht gut, wie ft dieſer zierliche Zugvogel von den Griechen beſungen worden iſt. Mit dem aus dem doriſchen Dialekt erhaltenen „Schwalbenliedchen“: Die Schwalbe iſt da, die Schwalbe iſt da, Und mit ihr alles Schöne nah! Kam, und ſetzt ſich zwitſchernd nieder, Und ſie ſingt gar ſüße Lieder, haben die griechiſchen Kinder die erſte Schwalbe ſchon mit der gleichen Wonne begrüßt, wie ſie die unſerigen bejubeln. Bei den Griechen war die Schwalbe der Aphrodite geweiht, bei unſeren Urahnen der Frühlingsgöttin Oſtara und der altnordiſchen Iduna, der Göttin der Jugend und Unſterblichkeit, die— im Winter von einem Rieſen geraubt — erſt im Frühjahr zurückkehrte, begleitet von den ſich wieder einſtellenden Schwalben. Daher galt die Schwalbe allen germaniſchen Völkern als Botin der Götter, die durch den Einzug der Schwalben den Menſchen kundtun wollten, daß es nun auch wieder Frühling wird. Solcher Erinne⸗ rung entſtammt wohl auch der Name„Schwalbenwurz“ für das bis ins 16. Jahrhundert in Deutſchland als un⸗ fehlbares Heilmittel gegen kranke Augen gebrauchte Schöll⸗ kraut, weil es im Frühjahr bei Ankunft der Schwalben aus der Erde ſprießt und abwelkt, wenn ſie wieder fort⸗ ziehen. Hat man auch ſpäter aus der kleinen Lenzkünderin ein„Muttergottes⸗Vöglein“ gemacht„Mariä Ver⸗ kündigung kommen die Schwalben wiederum“—, ſo war die Freude über ihre Ankunft nicht geringer. In vielen deutſchen Städten war es Pflicht des Stadttürmers, die erſte Schwalbe, die er von ſeinem Turm aus erſpähte, mit ſeinem Horn„anzublaſen“, worauf man die Kinder mit Eiern und dergleichen beſchenkte. Noch zu Goethes Kind⸗ heit herrſchte in Frankfurt der Brauch, die Kinder, wenn ſie die erſte Schwalbe entdeckten, mit bemalten Eiern, Butterſemmeln oder Pfennigen zu beſchenken. Galt die Schwalbe doch von jeher als Glücksbringerin. Eine hübſche Sprachform findet ſich bei den Schweden, wo die Schwalbe (ſvala) auch in dem Worte tröſten(hugſvala, genau über⸗ ſetzt: das Gemüt kühlen) wiederkehrt. Der Volksmund hat dem Schwalbengezwitſcher Worte unterlegt, die merkwürdigerweiſe in ihrem Sinn in den entlegenſten Gegenden übereinſtimmen. So der aus Rückerts Gedicht„Aus der Jugendzeit“ bekannte Vers: „Als ich Abſchied nahm, waren Kiſten und Kaſten ſchwer; als ich wiederkam, war alles leer!“, den der Dichter faf wortgetreu dem Volksmund entnahm. Jakob Grimm führt ein altdeutſches Schwalbenliedchen an:„Wenn ich geh', ſind alle Scheuern voll, wenn ich komm', ſind alle leer“, und in einer Dichtung aus dem 17. Jahrhundert, dem „Federſpiel“, heißt es:„Schwötzerlin, wie ſchwätzſt ſo toll und plauderſt bin und ber. früh baſt du Kiſten und Kalten voll, abends iſt alles le le leer!“— Ein Volkslied aus der Mark lautet:„As iek futt trock, was Hus und Huof 9 nu iek wierkuem, es alles verrieten, verlieten, verdriete verſplieten.“ Im Spreewald ſchilt die Schwalbe. Spatzen:„Du Dieb! Haſt alles aufgefreſſen im Win 7 Als ich im Herbſt fortzog, waren alle Scheunen voll, jetzt da ich wiederkomme, iſt nichts mehr da!“ Und das iſt gut ſo, daß nichts mehr da iſt und Schwalben daher gezwungen ſind, ſich ihr Futter erſt juchen. Es iſt nachgewieſen, daß eine Schwalbe 55 600 Fliegen und Mücken am Tage fängt, alſo im Mona 18 000 Inſekten. Wenn dann noch die Jungen hinzu, kommen, ſo berechnet man die Geſamtzahl der von der geſamten Schwalbenſchar des Altreichs im Verlauf eines Jahres vertilgten Inſekten nach Milliarden. Daher ge. ſchieht alles, um die Schwalben bei uns zu erhalten und wieder zu vermehren. So errichtete man z. B. bei der aus⸗ gedehnten Landwirtſchaft„Boſchhof“ in Oberbayern eine Vogelſtation, bevölkert von über 80 000 Vögeln(davon ſind allein 20000 Schwalben), die am Tag über 30 Zentnez ſchädliche Inſekten vertilgen. Wie der dortige fachmänniſchg Leiter beobachtete, gibt jede von Fliegen verſchonte Kuh einen Liter Milch mehr am Tag, und es wäre ſeht wünſchenwert, jeder Kuh für den Tag fünf Schwalben⸗ pärchen zur Verfügung ſtellen zu können. Kaum wo anders wird die„fromme Schwalbe“ aher auch ſo liebevoll gehegt wie in Deutſchland, ihrer eigent⸗ lichen Heimat. Der Süden bedeutet für ſie ja nur Flucht vor der nordiſchen Kälte; Neſter bauen, Eier legen und ausbrüten tut ſie nur bei uns. Kein Deutſcher hat das Herz, einer Schwalbe ihren Niſtplatz zu mißgönnen, der oft ſonderbar gewählt iſt. Ihre Anhänglichkeit an die Menſchen iſt ja ſo groß, daß ſie auch ſchon verräucherte ſtimmendurchtobte Wirtsſtuben zum Sommeraufenthall wählte, und nicht ſelten trifft man ländliche, mit bunten Blumenampeln geſchmückte Bahnhöfe, wo von der Dec herab bauernſtilgemäß große Baumrindenſtücke hängen zum Schutze der Reiſenden vor den darüber in vogel⸗ reundlich geſtattetem Freiquartier hauſenden Schwalben. Marktberichte Wiatttthelmer Getreidegroßmarkt v. 24. April. Sämtliche Notierungen unverändert. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 24. April. Die Lage am Getreidegroßmarkt hat ſich gegenüber der Vorwoche kaum verändert. Am Futtermittelmarkt ſtehen Kraftfuttermittel ausreichend zur Verfügung. Von Rauhfuttermitteln iſt Heu ge⸗ fragt und knapp, während Stroh ausreichend vorhanden ſſt. Amtlich notierten: Weizen Feſtpreisgeb. We 21,20, W 11 21/40, W'ᷓ 12 21,50, W 13 21,60, W 16 21,90, Wů 18 22,10, W 10 22,30, W 20 22,50; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 19,80, R 12 19,90, R 14 20,10, R 15 20,20, R 16 20,40, R 17 2050, R 18 20,60, R 19 20,80; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreis⸗ gebiet W 13, 16, 18, 19 und Kr. Alzey 20 je 29,85, Kt. Worms 20 30,20; Roggenmehl, Type 997, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 23,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W' 13 10,75, W 16 10,90, W 18 11, W 19 11,10, W 20 11,20; Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12,50; Roggen⸗ vollkleie Feſtpreisggeb. R 19 11; Noggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 10,40, R 19 10,50; Wieſenheu 5,40 bis 6,40; Kleeheu 7,40 bis 7,80 Luzerneheu 7,80 bis 8,20; Weizenſtroh 2,80; Roggenſtroh 3 Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 2,60 bis 2.70 Mark. 5 Sonnenaufgang 5.07 Monduntergang 1.14 Sonnenuntergang 19.89 Mondaufgang 10.30 IIIA Eil Ortsgruppe Seckenheim. Sler- Ausgabe morgen Mittwoch Vormittag von 9—11 Uhr im Lager Lichtenauerſtraße 14: Gruppe AC. Geflügelzüchter erhalten keine Eier Der Ortsbeauftragte. — Benjamin gigi N singt heute und morgen in Seckenheim. Käthe von Nag ist seine Partnerin in dem herlichen Film: Ave Maria. Nur heute Dienstag und morgen Mittwoch, je 8 Uhr. ars RN Sterbebaſſenverein Einigkeit, Mhm.⸗Seckenhein Einladung und Tagesordnung zu ordenil. Haupiverſammlung am Sonntag, 7. Mai, nachm. 3 Ahr in der Wirtſchaft„Zur Pfalz“. 1. Vorlage des Geſchäftsberichts ſowie des Jahresabſchluſſes. 2. Bericht der Reviſoren und Entlaſtung der Vorſtandſchaft. 3. Verſicherungsmathematiſches Gutachten und Aenderung des§ 8 unſerer Satzungen. 4. Satzungserweiterung für die zum Arbeits⸗ und Wehrdienst ein⸗ berufenen Mitglieder. 5. Wahlen. 6. Sonſtiges. Der Vorſtand: J. Herdt. G. Bauer. Epeiſe⸗ kartoffeln zu verkaufen. Kloppenheimerstr. 13. 1 Tonmaſſer⸗ i das freundliche Gedenſen 21, meinem&O. Geburistag sage ich allen Herslicben Dane Jai Hulse Geiß M. r.——— Mm.-Cectenbeim, 25. April 1939. behälter (ca. 200 Liter), 1 Holzfaß, Der Ausflug der Landfrauen 1 5 iter in den Schwarzwald findet am 4. Mai ſtatt. Diejenigen Frauen, welche daran teilnehmen wollen und ſich noch nicht angemeldet haben, können ſich bis ſpäteſtens morgen Wittwoch im„Löwen“ anmelden. Die Ortsabteilungsleiterin. Spargel! Die Sammelſtelle der Bezirksabgabeſtelle Weinheim befindet ſich wieder bei Emil Seitz, Landwirt, Breiſacherſtraße. Anlieferungszeiten: Täglich von 1820 Uhr. Tanzschule Hammer] Caat- Nhm.-Seckenheim Kartoffeln Achernerstraße 31. bill. zu verkaufen. Zähringerſtr. 3 (parterre). Ein Mutter⸗ Schaf mit Jungen zu verkaufen. Räheres in der Geſchäftsſt. d. Bl. Fit die Lohnzahlung Unentbehrlich iſt die neue vorrätig: Reichslohn⸗ 1: 3 ſteuertabelle Kursbeginn Frühmölle fif Wochenlohn, am Oſtbote Taglohn, 25. u. 27. April. Priska. Stundenlohn Sickingen. od. Monatslohn. Anmeldungen erbeten. Zu haben in der Einzelunterricht ederzeſt. Geſchäftsſt. d. Bl. Alen. 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