mus der of voll rieten, de in l. fe nd dis 1 10 8 Mona hinzu, on der Feines er ge⸗ n und d aus⸗ n eine (davon zentnez uniſcht te Kuh e ſehi halben⸗ “ aher eigent⸗ Flucht en und at das en, der an die cherte, enthalt bunten Decke ängen, bogel⸗ alben. imtliche e Lage e kaum mittel Heu ge⸗ den iſt. 21,40, WM̃ 10 „R 12 20,50 ſtpreis⸗ 5, K eisgeb. R 10 reisgeb. W' 20 koggen⸗ eeisgeb. R 10 7580 troh 3 19.39 1 10.59 — Nr. 96 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 25. April 1939 ——— Die Aufgabe des Nationalſozialismus Eine Rede des Reichsleiters Roſenberg vor der Jugend. führerſchaft Berlin, 24. April. Der erſte Lehrgang der Akademie für Jugendführung, der in wenigen Wochen das neue Ge⸗ bäude in Braunſchweig beziehen wird, hat ſeine Ausbil⸗ dung auf dem Gelände der Reichsakademie für Leibes⸗ übungen begonnen. Die geiſtige Ausbildung wurde am Montag durch einen Vortrag des Reichsleiters Alfred Ro⸗ ſenberg eröffnet. Reichsjugendführer Baldur v. Schirach hieß perſönlich Alfred Roſenberg an dieſem bedeutungs⸗ bollen Tag in der Erziehungsarbeit des Jugendführerkorps im Kreiſe ſeiner Kameraden willkommen. Reichsleiter Roſenberg behandelte die bewegenden Mächte, die immer in großen Schickſalswenden große Ent⸗ ſchlüſſe ausgelöſt hätten. Im Weltkrieg. ſo betonte er, habe man den Zuſammenbruch aller jener Wertgefühle erlebt, die den Menſchen vor dem Kriege unantaſtbar geweſen wären. 1918 hätten ſich die Beſten unſeres Volkes gefragt, ob die tauſendjährige Geſchichte unſeres Reiches in den trü⸗ ben Novembertagen dieſes Jahres ihr Ende finden ſolle. Es ſei ein Charakterproteſt der Deutſchen geweſen, dem wir die Auferſtehung unſeres Volkes zu verdanken hätten. Alle Fragen, die heute die Welt erſchütterten, wie Juden⸗ tum. Marxismus, Demokratie, Freimaurerei. Bolſchewis⸗ mus, ſeien durch das Geſchehen des Weltkrieges ausgelöſi und bereits in das Bewußtſein allet Menſchen geſtiegen. Die bolſchewiſtiſche Revolution ſei kein neuer Anfang, ſon⸗ dern ein letzter Verzweiflungsausbruch der Menſchen, die gegenüber ihren Lebensſchickſalen ſchon eine negative Ant⸗ wort gefunden gehabt hätten. Die nationalſozialiſtiſche Re⸗ volution habe auf die Fragen nach der Lebensführung eine Antwort gegeben, die dem deutſchen Weſen entſpreche. Was er gelöſt habe, die Frage des Marxismus, und was er babe wieder lebendig werden laſſen, das Volkstum, ſeien heute ſchon Weltprobleme geworden, um die ſich ein Volk mehr gerumdrücken könne. So habe unſer Leben einen neuen Sinn bekommen, während das Lebensbild, das uns die De⸗ mokratien ausgemalt hätten, und das für unſer Volk ſchon maßgeblich geworden zu ſein ſchien, bereits in der Welt zuſammenzubrechen beginne. Roſenberg erklärte, die europäiſchen Miſſionen würden lirgends bewußter verteidigt als in Berlin. Die Sendung des Nationalſozialismus liege darin, ſo wie es ſchon in früheren Jahrhunderten die Miſſion ſtarker deutſcher Be⸗ wegungen geweſen ſei, die die aus dem Oſten kommenden ſträfte abzuwehren und in ihre Schranken zu verweiſen. Roſenberg bezeichnete den Nationalſozialismus ſeinem We⸗ en nach als eine beſtimmte Haltung, die man ſchlechthin nit Kameradſchaft bezeichne. Dieſer Kameradſchaftsbegriff gabe überholte Vorſtellungen abgelöſt. Das Zeitalter einer Erziehung, die ſich auf Furcht gründete, ſei abgelöſt worden burch eine Erziehung, die den mutigen und tapferen Cha⸗ zakter erziehen ſoll. Am Vormittag gab der Reichsſportführer Obergebiets⸗ ührer von Tſchammer und Oſten vor dem Lehrgang eine Einführung in das Gebiet der Leibeserziehung. Bei dieſer Belegenheit ſtattete der Kommandant der Akademie dem Reichsſportführer ſeinen herzlichſten Dank für die Auf⸗ gahme des Lehrganges in der Reichsakademie für Leibes⸗ übungen ab. Reichsgruppe Fremdenverkehr Fremdenverkehr als Fachgebiet anerkannt— Eine Anord- nung des Reichswirkſchafksminiſters Berlin, 25. April. Der Reichswirtſchaftsminiſter hal eine Verordnung erlaſſen, durch die im ſtändiſchen Aufbau der deutſchen Wirtſchaft neben den bisher vorhandenen Reichsgruppen Induſtrie, Handwerk, Handel, Banken, Ver⸗ bcherungen und Energiewirtſchaft eine Reichsgruppe Frem⸗ enverkehr neu errichtet wird. Dieſe Maßnahme iſt für den organiſatoriſchen Ausbau des Fremdenverkehrs oon großer Wichtigkeit. Sie bedeutet, daß der Fremdenverkehr als ein Fachgebiet anerkannt wird, das in der gewerb⸗ lichen Wirtſchaft beſonders betreut werden muß. Die ve⸗ hördlichen Bemühungen zur Förderung des Feemdenver⸗ kehrs finden ihre Zuſammenfaſſung in der zuftändigen Ab⸗ lellung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda. i i Die Aufgaben der Werbung für den Reiſeverkehr in weiteſtem Sinne werden für das Deutſche Reich durch den Reichsfremdenverkehrsverband, für das Ausland durch die Reichsbahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr zuſam⸗ Mengefaßt. Die Reichsgruppe Fremdenverkehr Zildet das deganiſatoriſche Gegenſtück auf dem Gebiete der Wirtſchaft; urch ſie werden die einzelnen Unternehmungen des Frem⸗ denverkehrs unmittelbar an die großen Aufgaben herange⸗ führt, die der Fremdenverkehrsförderung im nationalſozia⸗ litiſchen Deutſchland geſtellt ſind. Staatssekretär Hermann Eſſer im Reich niniſterium für Volksaufklärung und Propaganda iſt Präſſdent der neuen Reichsgruppe; da er zugleich Präſident des Reichs⸗ fremdenverkehrsverbandes iſt, ſind bei ihm ils Leiter des e Fremdenverkehrs alle wichtigen Funktionen ver⸗ 10 Berufliche Ausleſe Der Reichsenkſcheid im Reichsberufsweltkampf 1939 Nacöln, 24. April. In der Kölner Meſſe fand in großem nahmen die Eröffnungskundgebung des Reichsentſcheids im diesſährigen Reichsberufswettkampf ſtatt. Aus der großen Zahl von 3 600 000 ſchaffenden Menſchen, die an den Orts⸗ weltkämpfen des Reichsberufswettkampfes teilgenommen allen— ſo ſagte der Leiter des Reichsberufswettkampfes, Obergebietsführer Axmann,— ſeien nun viele Tauſende nach Köln gekommen um hier um die höchſte Palme des Zieges, den Titel eines Reichsſiegers, zu kämpfen. Der Führer habe einmal geſagt, daß es heute in Deutſchland oanauf ankomme, auf allen Lebensgebieten eine Führungs⸗ ausleſe zu ſchaffen und ſo wie dies innerhalb der politiſchen Führerſchaft geſchehen ſei, ſolle auch der Reichsberufswett⸗ kampf dazu beitragen, die beſten der Arbeiter. Handwerker, Hludenten uſw zu ermitteln deren Pflicht es hinwiederum el. durch Haltung Beſcheidenheit und Leiſtungsfähigkeit 155 Vertrauen zu rechtfertigen das in ſie geſetzt worden i, Das Ziel des Reichsberufswetkkampfes beſtehe darin, allen Reichsſiegern den Weg nach oben zu öffen und es ſei an erfreuliches Zeichen daß allein 63 vßĩ der letztjährigen eichsſieger einer beruflichen Förderung hätten zugeführt werden können. Jeder Teilnehmer an dieſem Reichsentſcheid ie bedenken, daß alle Arbeit ihre eigentliche Weihe und daft Wert erſt dadurch erhalte, daß ſie für die Gemein⸗ haft eingeſetzt werde. Die wahre Perſönlichkeit drücke ſich am urſprünglichſten aus in der Arbeit, und jede wahre Per⸗ 8 müſſe wachſen auf dem Boden der Volksgemein⸗ haft. Das Lied„Ein junges Volk ſteht auf“ leitete über zu der Anſprache von Gauleiter Staatsrat Groh é. Inner⸗ halb der deutſchen Volkserziehung, die ſich während der letzten ſieben Jahre in Deutſchland vollzogen und dazu ge⸗ führt habe, daß alle Feſſeln von Verſailles geſprengt wur⸗ den,— ſo führte er aus— komme dem Reichsberufswett⸗ kampf eine große Bedeutung zu. Er ſei Zeugnis der ge⸗ waltigen Umwälzungen, die ſich in Deutſchland vollzogen hätten. Die Freude an der Arbeit ſei wiedergekehrt, weil jeder wiſſe, daß ſeine natürliche Veranlagung in der Ar⸗ beit am ſtärkſten zur Geltung komme. Der Marxismus habe Arbeit als Fluch und Grundlage für einen Klaſſenkampf an⸗ geſehen. An die Stelle dieſes Kampfes, der keine Gemein⸗ ſchaft anerkennen wollte, ſef die kämpferiſche Gemeinſchaft des deutſchen Volkes getreten Je näher wir unſerem Ziel kämen, um ſo höher werde auch der Lebensſtandard des deutſchen Volkes ſein. Arbeiter und Soldaten garantierten Freiheit und Sicherheit des Volkes, unterſtrich Gauleiter Grohe weiter, und betonte dabei unter donnerndem Bei⸗ fall Deutſchlands nachdrückliche Forderung auf Gleichberech⸗ tigung und auf die gerechte Verückſichtigung bei der Ver⸗ teilung der Güter der Welt. Fernſehſender Großer Feldberg Weithin iſt der hohe Turm des Fernſehſenders auf dem Großen Feldberg im Taunus ſichtbar,— ein Wahrzeichen deutſcher Technik und deutſchen Erfindergeiſtes. Zurzeit wer⸗ den die Apparaturen für den Sendebetrieb eingebaut, ſodaß in abſehbarer Zeit mit der Fernſehübertragung für die Oeffentlichkeit begonnen werden kann. Beim Fernſehen handelt es ſich nicht um eine optiſche Angelegenheit mit einem Fernrohr oder dergleichen, ſondern unter Fernſehen iſt die elektriſche Uebertragung von Ereig⸗ niſſen in beweglichen Bildern zu verſtehen. Wenn z. B. der Führer auf dem Reichsparteitag in Nürnberg ſpricht, dann iſt an den Fernſehempfängern nicht allein ſeine Stimme zu hören, ſondern es erſcheink gleichzeitig ſein Bild mit ſeiner Amgebung und jede ſeiner Bewegungen iſt zu erkennen. Zur Aufnahme der Vorgänge am entfernten Ort, z. B. in Nürn⸗ berg, wird eine ſogenannte Fernſehaufnahmekamera— zu vergleichen mil der Filmkamera eines Filmoperateurs— be⸗ nutzt. Die hierdurch in elektriſche Ströme umgewandelten Ein⸗ drücke des Auges werden mittels beſonderer Kabel zum Sen⸗ der auf dem Großen Feldberg im Taunus übertragen und vom Sender ausgeſtrahlt. Die elektriſchen Ströme werden durch die Braun'ſche Röhre des Fernſehempfängers wieder in Lichtwellen zurückverwandelt, und der aufgenommene Vor⸗ gang erſcheint nach Bruchteilen einer Sekunde auf der Emp⸗ fängerſcheibe des Fernſehempfängers. In der gleichen Art, wie der Rundfunk vom Mikrofon abhängig iſt und nur das übertragen kann, was das Mikro⸗ fon aufnimmt, iſt das Fernſehen von ſeinem elektriſchen Auge — ſeinem Aufnahmegerät— abhängig, und es kann nur das übertragen werden, was mit dem elektriſchen Auge auf⸗ genommen wird. Sowohl beim Rundfunk als auch beim Fernſehrundfunk kann das Empfangsgerät nur das wieder⸗ geben, was ihm auf der drahtlosen Welle zugetragen wird. Der Fernſehempfänger liefert auf der Empfangsſcheibe einen ſtändigen Reigen von Bewegungen und Szenen. Die Per⸗ ſonen und Gegenſtände im Fernſehempfänger bewegen ſich genau wie im Film. Dabei werden dieſe Bewegungen in dem gleichen Augenblick im Empfangsgerät wiedergegeben, in dem ſie am Aufnahmeort ausgeführt werden. Man kann aber auch— den Schallplattenſendungen des Rundfunks ver⸗ gleichbar— die Vorgänge zu einem beliebigen ſpäteren Zeit⸗ punkt übertragen. Die Geſchehniſſe werden dann zunächſt auf einen Film aufgenommen und der Film zu beliebiger ſpäterer Zeit über den Sender geſchickt. Es iſt auch möglich, jeden Film, der für die Verwendung in Lichtſpielhäuſern aufgenom⸗ men wurde, durch den Fernſehſender auszustrahlen. 5 Der Eindruck vor dem Empfänger iſt genau der gleiche, wie im Tonfilmtheater. Er iſt bei der direkten Uebertragung nur unmittelbarer, weil der Zuſchauer weiß, daß ſich die Vor⸗ gänge, die er durch den Empfänger ſieht und hört, zur glei⸗ chen Zeit an einem fernen Ort abſpielen. Es wird alſo in Zu⸗ kunft Tauſenden von Volksgenoſſen die Möglichkeit geboten werden, große Ereigniſſe und Begebenheiten nicht wie bisher im Rundfunk nur zu hören, ſondern gleichzeitig zu ſehen und mitzuerleben.. Für die Uebertragung von Bild und Ton ſind zwei ge⸗ trennte Sender erforderlich. Es gelangen alſo bei dem Fern⸗ ſehſender Großer Feldberg zwei Sender zur Aufſtellung, ein Bild⸗ und ein Ton⸗Sender. Bekanntlich müſſen für die drahtkoſe Uebertragung von beweglichen Bildern aus tech⸗ niſchen Gründen ültrakurze Wellen, d. h. Wellen unter 10 Meter, benutzt werden. Die ultrakurzen Wellen beſitzen aber nur eine Reichweite, die annähernd mit der optiſchen Sicht Rudolf Heß 45 Jahre. me vom Stellvertreter des Führers, Reichs⸗ miner Rudolf Heß, der am 26. April ſeinen 45. Geburtstag begeht.— Weltbild(M.) zuſammenfällt. Aus dieſem Grunde wurde das Sendergebäude auf dem höchſten Gipfel des Taunus errichtet, weil dort die optiſche Sicht am weiteſten reicht. um eine gute Abſtrahlung zu erzielen, wurde angeſtrebt, die Antenne auch auf dem Feld⸗ berg möglichſt hoch anzubringen. Deswegen wurde auf dem Feldberg ein Turm mit einer Höhe von 53 m erbaut, in dem die Sender— und wegen der Rauhreifbildung— auch die Antennen untergebracht wurden. Bei dem eiſigen Wind, der häufig auf dem Feldberg weht, iſt es unmöglich, An⸗ tennen im Freien aufzuhängen. Starke Mauern bilden einen Schutz gegen die Unbilden der Witterung für die Menſchen dort oben und für die vie⸗ len ſonſtigen Einrichtungen, die zu einem Großſender gehören wie Werkſtätten, Büroräume, Heizungsanlagen, Kraftwagen⸗ halle, Unterkunftsräume und Wohnungen. Ein Teil des Perſonals der Deutſchen Reichspoſt hat allerdings ſeinen Wohnſitz im nahen Königſtein aufgeſchlagen, von wo aus es mit Kraftwagen zu ſeiner Arbeitsſtätte gebracht wird. Auch eine Poſtſtelle wird in dem Sendergebäude eingerichtet werden. 685000 Erbhöfe in Deutſchland Geringerer Ankeil Südweſtdeutſchlands. ö Vom Statiſtiſchen Reichsamt wird mitgeteilt: Erheblich verſchieden iſt der Anteil der Erbhöfe an der Geſamtzahl und Geſamtfläche der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Be⸗ triebe in den einzelnen Reichsteilen. Wenn man von Berlin mit ſeinen beſonderen Verhältniſſen abſieht, fallen beſonders die weſt⸗ und ſür weſtdeut ſchen Reichsgebiete durch niedrige Anteil kätze der Erbhöfe auf, ſo Heſſen⸗ Naſſau. Rhein brovinz, Land Heſſen und Ba⸗ den mit nur 6 bis 11 b 9, aller Betriebe und 15 bis 20 v. H. der Geſamtfläche ſawie insbeſondere das Saarland mit nur 1 und 4 v. 9 Auch in Württemberg ſſt die Zahl der Erbhöfe anteilsmäßig nur halb ſo groß(11 v. H.) wie im Reichsdurchſchnitt, doch iſt der Flächenanteil mit 26 v H. vergleichsmäßig höher. In den genannten Gebie⸗ ten beſtimmt großenteils der landwirtſchaftliche Kleinbetrieb, der als Erbhof nicht in Betracht kommt, die wirtſchaftliche Struktur. Ferner befinden ſich dort ausgedehnte forſtwirt⸗ d Betriebe, die gleichfalls nicht Erbhöfe geworden ind. Verhältnismäßig hoch iſt der Anteil der Erbhöfe, wie zu erwarten war, in den ausgeſprochen bäuerlichen Gebie⸗ ten des Reichs. Neben Bayern und dem Lande Sachſen, die mit Anteilen von 29 und 33 v. H. der Geſamtzahl und 46 v. H. der Geſamtfläche bereits erheblich über den Reichs⸗ durchſchnitt hinausgehen, treten vor allem die nordweſt⸗ deutſchen Gebiete Hannover, Oldenburg und Bremen mit einem beſonders hohen Flächenanteil der Erbhöfe(61 bis 70 v. H.), und ferner Schleswig⸗Holſtein auch mit einem ſehr hohen Anteil(46 v. H.) der Zahl der Erbhöfe an der Geſamtzahl der Betriebe hervor. In Gebieten mit ſtärkerer Verbreitung des landwirt⸗ ſchaftlichen Großbetriebs iſt der auf Erbhöfe entfallende Flächenanteil wiederum niedriger als in den genannten Bauerngebieten. So beträgt in Oſtpreußen, Brandenburg, ommern, Schleſien, Provinz Sachſen und Anhalt die läche der Erbhöfe jeweils 28 bis 41 p. H. der Geſamt⸗ fläche. Dieſer Anteil liegt zwiſchen den entſprechenden Flä⸗ chenanteilen in bäuerlichen Gebieten und dem in Gebieten mit vorherrſchendem Kleinbeſitz Allerdings iſt in Mecklen⸗ 8 der Flächenanteil der Erbhöfe mit 22 p. H. noch er⸗ heblich kleiner und liegt beifpielsweiſe niedriger als der württembergiſche. Die Zulaſſung zum Fiſchfang Geordnete Bewirkſchaftung der Jiſchgewäſſer.— Jum Geſetz über den Keichsfiſchereiſchein. Berlin, 25. April Im Reichsgeſetzblatt wird ſoeben ein Geſetz über den Fiſchereiſchein und eine Erſte Durchfüh⸗ rungsverordnung hierzu veröffentlicht. Mit dieſen Vor⸗ ſchriften ſoll die Rechtszerſplitterung beſeitigt werden, die bisher nach den Landesgeſetzen hinſichtlich der Zulaſſung zum Fiſchfang beſtand. Die neuen Vorſchriften ſollen den Staatsbehörden die Möglichkeit geben, alle Perſonen vom Fiſchfang auszuſchließen, von denen eine Gefähroung der Fische etwa auf Grund ihrer Vorſtrafen— zu er⸗ warten iſt. Auf Grund des Geſetzes ſoll ferner die Ausgabe won Fiſchereiſcheinen in Zukunft ſo geregelt werden, wie es für eine geordnete Bewirtſchaftung der Fiſchgewäſſer zweckmäßig iſt. Der Fiſchereiſchein a gilt grundſätzlich im ganzen Reichsgebiet und iſt für jede Art des Fiſchfangs notwendig. Er iſt von allen Berufs⸗ und Sportfiſchern zu löſen. Ausnahmen ſind nur für die große Hochſee⸗ und Heringsfiſcherei der Fiſchdampfer und Motorlogger, für den Fiſchfang in Gewäſſern unter 1000 qm ſowie für Gehilfen vorgeſehen, die zuſammen mit einem Inhaber eines Fiſchereiſcheins fiſchen. Die Durchführungs⸗ verordnung ſieht die Erteilung von Jahresfiſchereiſcheinen zu 3 Mark und von Monatsfiſchereiſcheinen zu 1 Mark vor, die von der Kreispolizeibehörde(Landrat), für die Küſten⸗ fiſcherei durch die Fiſchereibehörde(in Preußen Oberfiſch⸗ meiſter) ausgegeben werden. Die Fälle, in denen der Fiſchereiſchein verſagt werden kann oder muß, ſind in der Verordnung im einzelnen aufgezählt. Unzuläſſig iſt 3. B. die Erteilung an Kinder unter 12 Jahren. Die Möglichkeit der Verſagung 8 beſteht z. B. bei Vorbeſtraften oder Perſonen, die ſich fi⸗ Feen e Uebertretungen ſchuldig gemacht haben, erner dann, wenn nicht glaubhaft gemacht wird, daß der ntragſteller— etwa durch Eigentum, Pachtung oder als Inhaber eines Erlaubnisſcheines— materiell zur Aus⸗ übung des Fiſchfangs auf einem beſtimmten Gewäſſer be⸗ fugt iſt. 25 Auch im fiſchereilichen Intereſſe kann der Schein verſagt werden, wenn die Fiſchereibehörde oder der Kreisbauern⸗ führer es beantragt. Entgegen den in der Fachpreſſe mehr⸗ fach geäußerten Erwartungen iſt davon abgeiehen worden, die Mitgliedſchaft zu einem Verband von Berufs⸗ oder Sportfiſchern als Vorausſetzung für den Fiſcherei⸗ ſchein einzuführen, da die organiſatoriſchen Porbedingun⸗ gen hierfür noch nicht vorliegen und unerwünſchte Ele⸗ mente auf Grund der neuen Vorſchriften vom Fiſchfang ausgeſchloſſen oder in ihrer Tätigkeit beſchränkt werden können. Hierzu dient auch die Beſtimmung, daß der Fiſche⸗ reiſchein unter Bedingungen, Auflagen und mit Beſchrän⸗ kungen, etwa auf beſtimmte Gewäſſer, erteilt werden kann. Als Uebergangsregelung iſt beſtimmt, daß Fiſchereiſcheine, die auf Grund der bisher geltenden Vorſchriften bis zum 30., April erteilt wurden, dem neuen Reichsfiſchereiſchein gleichſtehen und daß für die Küfſtenfiſcherei, ſoweit für ſie ein Fiſchereiſchein bisher nicht notwendig war, die neue ge⸗ ſetzliche Verpflichtung erſt am 1. Juli in Kraft tritt. e ce Le CA-s AHF RIU NMS CHE MOUHLLE NN GBHA Jahrelang hat Amerika unter der verbrecheriſchen Schreckensherrſchaft der Gangſterbanden gelitten! Zwölftauſend Morde in einem Jahr— eine furcht⸗ bare Zahl! Alle Bemühungen von Juſtizbehörden und Polizei, dem Verbrecherunweſen ein Ende zu machen, ſchienen zum Scheitern verurteilt. Ein Mörder brachte im Durchſchnitt nur vier Jahre im Gefängnis zu, wurde dann aber begnadigt. Immer unter der Vor⸗ ausſetzung, daß man ihn überhaupt gefangen hatte! Amerika ſchien buchſtäblich einer Kataſtrophe zu⸗ zutreiben. Es war ſchon zur Frage geworden, ob die Staatsorgane oder ein John Dillinger mit ſeiner Bande das Land regierten. Da ſtellte der neue Leiter der Kriminalabteilung im Juſtizminiſterium, Edgar Hover, eine neuartig organiſierte und abſolut zuver⸗ läſſige Polizeitruppe zur Niederküämpfung des Ver⸗ brechertums auf. Die„G⸗Männer“— der Name iſt die volkstümliche Bezeichnung dieſer Bundespoliziſten und iſt von government(Regierung) abgeleitet— erſchienen auf der Bildfläche. Die Unterwelt erſchrak, denn nun begann: Die Jagd ohne Gnade. Das war John Dillinger Das gegen 1800 Einwohner zählende Städtchen Moo⸗ resville in Indiana war eines Juliabends des Jahres 1924 in heller Aufregung. Die ſonſt ſo friedliche kleine Ort⸗ ſchaft war der Schauplatz eines Raubüberfalls auf offener Straße geworden. Das Opfer, der bejahrte Kolonialwaren⸗ händler Morgan, der ſich auf dem Heimwege von einem Barbier nach ſeinem Geſchäft befunden hatte, war von zwei jungen Burſchen geſtellt, auf den Kopf geſchlagen und nach echter Banditenart, unter Todesdrohungen mit ſchußbereitem Revolver, aufgefordert worden, ſeine Bar⸗ ſchaft auszuliefern. Doch der alte Mann leiſtete dem Rufe„Hände hoch!“ keine Folge, ſondern wehrte ſich ſeiner Haut; als ſich dabei der Revolver eines der Angreifer entlud, wurde die Nach⸗ barſchaft alarmiert. Jetzt ſtanden die Wegelagerer von ihrem Vorhaben ab und ergriffen die Flucht. Aber einer der herbeieilenden Leute hatte die Flücht⸗ linge erkannt, und binnen kurzem ſaßen der 21 Jahre alte Maſchiniſt„Johnny“ Dillinger, der Sohn eines Orts⸗ anſäſſigen, und ſein Spießgeſelle, der gleichaltrige„Eddy“ Singleton im Bezirksgefängnis. Beide ſuchten, die Angelegenheit als einen ſchlechten Scherz hinzuſtellen und ſchützten ſtarke Trunkenheit vor. Doch das Gericht war anderer Anſicht. Es kannte den bereits ſchlechten Leumund der jugendlichen Strolche und verurteilte„Johnny“ als den Rädelsführer zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 10 bis 20 Jahren, gleichzeitig wegen eines geplanten anderen Verbrechens zu einer Strafe vo 2 bis 14 Jahren. 5 Zur Verbüßung der erſten Strafe wurde Dillinger am 16. September 1924 einer Erziehungsanſtalt über⸗ wieſen, die junge Verbrecher einem geordneten Leben zu⸗ führen ſoll. Aber„Johnny“ erwies ſich ſo widerſpenſtig und rabiat, daß er am 16. Juli 1929 nach dem Indiana⸗ Staatsgefängnis übergeführt wurde. Hier verblieb er über vier Jahre, bis er am 10. Mai 1933 vom Gouver⸗ neur des Staates Indiana mit Bewährungsfriſt freige⸗ laſſen wurde. Dieſer Gnadenakt ſollte dem amerikaniſchen Volk ver⸗ hängnisvoll werden, denn Dillinger begann nun eine Ver⸗ brecherlaufbahn, die ihn zum„Oeffentlichen Feind Nr. 1“ werden ließ, und die amerikaniſche Kriminalgeſchichte um einen neuei ſo gut wie einzig daſtehenden Fall ſeiner Art bereicherte. Hier ſtimmt etwas nicht Kaum ein Jahr ſpäter fand in dem Konferenzſaal des neuen Juſtizpalaſtes in der Conſtitution Avenue in Waſhington eine geheime Sitzung ſtatt. Auf Erſuchen des Oberſtaatsanwaltes Cummings hatte der Chef der Kri⸗ minalabteilung, Hoover, die beſten ſeiner Beamten zu einer vertraulichen Beratung zuſammengerufen, um das Ueberhandnehmen des Verbrecherunweſens in den Ver⸗ einigten Staaten zu erörtern. Nach einigen privaten Worten mit Hoover in einer Fenſterniſche nahm der Generalſtaatsanwalt ſeinen Platz an dem langen Tiſche ein und ſagte u. a.:„Meine Herren, Mietmörder, Schmuggler und Banditen fahren heute in teuren modernen Autos umher, die mit Maſchinengeweh⸗ ren ausgerüſtet ſind. Wir müſſen die ganze Kraft unſeres Geſetzesapparates an die Bezwingung dieſer Verbrecher⸗ flut aufwenden. Bisher iſt es nicht gelungen, der Haupt⸗ täter habhaft zu werden, oder, wenn wirklich einer in die Hände der Behörden gefallen iſt, ihn dauernd feſtzuhalten. Immer brechen die Banditen aus den Gefängniſſen aus, oder ſie wurden gewaltſam befreit. Hier ſtimmt etwas nicht, was Herr Hoover Ihnen noch näher auseinander⸗ ſetzen wird. Ich will Ihnen nur noch kurz einen Entſchluß der Regierung bekanntgeben. Sie haben von Dillinger gehört, dieſem ausgeſproche⸗ nen Banditen, der es in kürzeſter Zeit verſtanden hat, zum Schrecken des Landes zu werden, den man als„Oef⸗ fentlichen Feind Nr. 1“ bezeichnet. Meine Herren! Die Bundesregierung kennt keinen Oeffentlichen Feind Nr. 1 — die Geſamtheit der ſechstauſend Gangſters iſt unſer öffentlicher Feind, der auf das ſchärfſte bekämpft werden muß. In erſter Linie Dillinger und ſeine Spießgeſellen. Rückſicht iſt heute nicht mehr am Platze, denn die Ver⸗ brecher ſelbſt gehen ſo rückſichtsles und unbarmherzig vor, daß Gleiches mit Gleichem verg lten werden muß. Es iſt daher beſchloſſen worden, Dillinger und ſeine Genoſſen für vogelfrei zu erklären, und eine„Jagd ohne Gnade“ auf ſie zu unternehmen. Wo und wann die Verbrecher angetroffen werden, ſind ſie kurzerhand niederzuſchießen.“ Der Generalſtaatsanwalt verließ den Saal. Die Beamten blickten erwartungsvoll auf ihren Vor⸗ geſetzten. Hoover ſchwieg eine Weile, in Betrachtung ver⸗ ſunken. Dann begann er:„Alſo, wie geſagt— eine Jagd , ,—.— , e, 5 e,, 2 Es gibt in dem weiten Raum zwiſchen Kanada und Mexiko und den beiden Ozeanen nur ein paar hun⸗ dert G⸗Männer. Eine verſchwindend geringe Zahl. Aber ein G⸗Mann iſt mehr als ein Poliziſt. Er erſetzt ein ganzes Polizeirevier an Mut, Unerſchrockenheit, blitzſchneller Handlungsbereitſchaft, an Kenntniſſen und Kniffen. Die volle Autorität des Staates ſteht hinter ihm. Er erhält ein lücherlich kleines Gehalt, aber er kann jede Summe anfordern, die er zur Erfüllung ſei⸗ ner Aufgaben braucht. Und mit dem kleinen Gehalt kommt er aus, denn er hat kein Privatleben, keine Familie, keine Erholung, keine eigenen Intereſſen. Er kennt nur eins: die Pflicht, ſein Land von der Schrek⸗ kensherrſchaft des Verbrechertums zu befreien. Und wenn er in der Erfüllung dieſer Pflicht als namen⸗ loſer Held fällt, dann tritt der nächſte an ſeine Stelle, um ſein Werk fortzuführen. Von dieſen Männern erzählt unſer Bericht. Er bringt keine aufgebauſchten Senſationen, er iſt weit entfernt von den Gangſtergeſchichten rührſeliger Maga⸗ zine. Er will allein durch die Tatſachen wirken. ohne Gnade! Aber, meine Herren, auch die Geächteten wer⸗ den keine Gnade kennen und walten laſſen. Hier kommt es darauf an, wer ſchneller zur Waffe greifen kann. Das iſt meine Legitimation! Ich gebe Ihnen jetzt einen authentiſchen und vollſtän⸗ digen Einblick in die von Dillinger und ſeiner Bande bisher begangenen Schandtaten. Bis zu ſeiner am 10. Mai 1933 erfolgten Begnadigung war Dillinger uns ſo gut wie unbekannt. Nach ſeiner Entlaſſung aus dem Indiana⸗ Staatsgefängnis erregten verwegene Banküberfälle in Ohio, Michigan, Indiana und Illinois unſere Aufmerk⸗ ſamkeit. Geheime Informationen führten auf die Spur von Dillinger und ſeinen Genoſſen. Am 22. September 1933 wurde er in Dayton in Ohio wegen der Beraubung einer Bank in Bluffton verhaftet und am 28. September dem Sheriff von Lima, Jeſſe Sar⸗ ber, übergeben, der ihn in das dortige Gefängnis brachte. Am Abend des 12. Oktober betraten drei Leute das Büro des Sheriffs, gaben ſich als Beamte des Indiana ⸗Staats⸗ gefängniſſes aus und erklärten, den auf Bewährungsfriſt entlaſſenen Dillinger zurückholen zu ſollen. Als der Sheriff das Trio aufforderte, ſich zu legiti⸗ mieren, zog der Wortführer einen Revolver aus der Taſche und ſchoß mit den Worten:„Das iſt meine Legitimation!“ den Sheriff nieder. Darauf bemächtigten ſich die drei der Zellenſchlüſſel, befreiten Dillinger, ſchloſſen die Frau des Sheriffs und deſſen Gehilfen ein und flüchteten in dem Auto des Sheriffs. Unſere Ermittlungen ergaben das überraſchende Re⸗ ſultat, das am 26. September die acht Schwerverbrecher Harry Pierpont, Ruſſell Clark, Edward Shouſe, Charles Maklay, John Hamilton, Joſeph Fox, Walter Dietrich und Joſeph Burns aus dem Indiana⸗Staatsgefängnis ausgebrochen waren und Pierpont, Clark und Maklay unter Beihilfe eines gewiſſen Harry Copeland die Befreier Dillingers aus dem Gefängnis in Lima geweſen ſind. Dillinger hatte die acht im Gefängnis kennengelernt und einen Ausbruch vorbereitet, als er Bewährungsfriſt er⸗ hielt. Doch die Kumpane flüchteten ſpäter, und die drei Genannten befreiten Dillinger, der mit ſeinen Helfers⸗ helfern das Weite ſuchen konnte, um bereits am 14. und 21. Oktober neue Schandtaten zu begehen: ſie beſaßen die Verwegenheit, in die dortigen Polizeiämter einzubrechen, wobei ihnen mehrere Maſchinengewehre, Revolver, Ge⸗ wehre, Munition und Panzerweſten in die Hände fielen.“ „Am 14. Dezember erſchoß der flüchtige John Hamil⸗ ton, ein Menſch von 35 Jahren, den Kriminalbeamten William Shanley in Chikago, um ſich der Feſtnahme zu dentziehen. Aber am 6. Jauuar 1934 mußte als Erſter der Dillingerbande ein gewiſſer Jack Klutas daran glau⸗ ben, als auch der der Verhaftung in Chikago ſich zu ent⸗ ziehen ſuchte und daher erſchoſſen wurde. Am 15. Januar überfiel die Dillingerbande am hell⸗ lichten Tage die Erſte Nationalbank in Eaſt Chikago in Indiana, ſchoß den Poliziſten O'Malley nieder und ent⸗ kam mit 20 000 Dollar Bargeld: Die Verbrecher begaben ſich mit ihren Freundinnen zur Erholung nach Florida. Da ſie ſich hier nicht ſicher fühlten, beſchloſſen Dillinger, Dillinger läßt ſich im Un⸗ terſuchungsgefängnis photographieren. Schon dieſe Tatſache iſt Beweis für die Geiſtesverfaſſung in Amerika, ohne die das Treiben der Gangſter wohl kaum möglich wäre. Eine lange Liſte von Schandtaten kennzeichnet das Leben dieſes Schwer⸗ verbrechers. Schon als Ju⸗ gendlicher ſaß er im Ge⸗ fängnis. Als er gegen Bewährung freigelaſſen wurde, begann er, der Schrecken Amerikas zu werden. Mit ſeiner Bande beraubte er die Banken und ſchoß nieder, was ſich ihm in den Weg ſtellte. In einem anderen Staate wäre, weder Dillinger noch überhaupt das Gang⸗ ſterunweſen möglich. Aufnahme: cherl⸗Archiv— M. eee, ,,,, ,, .„ ,,, ,, GEF ru fFHIUIX SAU MANN Pierpont, Makley und Clark, mit ihrem weiwftchen An⸗ hang der Pazifikküſte einen Beſuch abzuſtatten, was ihnen verhängnisvoll werden ſollte. Der tüchtige Feuerwehrmann Sie unterbrachen die Fahrt in Tueſon in Arßong ſtiegen im Hotel ab und trugen ſich unter falſchem Namen als reiche Vergnügungsreiſende ein. Als am 25. Januar in dem Hotel ein Brand ausbrach, gelang es dem Feuer⸗ wehrmann Freemann, das Gepäck der„vornehmen Gäſte⸗ in Sicherheit zu bringen, wofür Dillinger ihm 50 Dollar als Belohnung gab. Auf der Feuerwache blätterte Free⸗ mann in einer illuſtrierten Zeitſchrift und gewahrte ein Bild Dillingers, das eine unverkennbare Aehnlichkeit mit dem Geber der 50-Dollar⸗Note aufwies. Er benachrichtigte die Polizei von ſeiner Wahrneh⸗ mung. Den Beamten gelang ,es, die Mitglieder der Bande einzeln zu überrumpeln und feſtzunehmen. Dillinger tobte, war wütend, daß er, wie er ſchrie,„Dorfpoliziſten“ in die Hände fallen mußte. Die Geſellſchaft wurde ins Ge⸗ fängnis eingeliefert und von 15 ſchwerbewaffneten Wär⸗ tern bewacht. In ihrem Gepäck wurden 26000 Dollar Bar⸗ geld, Schmuckſachen im Werte von 12000. Dollar, fünf Panzerweſten, fünf Maſchinengewehre und mehrere auto⸗ matiſche Revolver aufgefunden. Dillinger wurde mittels Flugzeugs nach Crown Point in Indiana transportiert, um im dortigen Gefängnis ſei⸗ ner Aburteilung wegen Ermordung des Poliziſten M' Mal⸗ ley in Chikago entgegenzuſehen. Pierpont, Makley und Clark wurden nach Ohio geſchafft, wo ſie ſich wegen der Ermordung des Sheriffs Sarber zu verantworten haben werden. Die weibliche Begleitung der Bande hat man— ich kann nur ſagen leider— laufen laſſen. Sie wiſſen, daß es Dillinger gelingen konnte, auch aus dem Crown⸗Point⸗Gefängnis zu entweichen und dabei einem Mitgefangenen, dem Mörder Herbert Joungblood, zur Flucht zu verhelfen. Dieſer Vorgang hat uns zu den⸗ ken gegeben, denn es erſcheint unverſtändlich, daß ein Ver⸗ brecher mit einer ſelbſtgeſchnitzten Holzpiſtole, alſo einer Attrappe, ein ganzes Wächterperſonal übertölpeln und in Schach halten kann. Und ſich dann in aller Seelenruhe das Automobil des Sheriffs Holley aus der Garage holt und ſich damit„empfiehlt“, Ein Maſchinengewehr bellte „Joungblood hat ſich nicht lange der Freiheit er⸗ freuen können. Er wurde am 16. März in Fort Huron in Michigan ermittelt und im Verlaufe eines Feuer⸗ gefechts, bei dem leider auch ein Beamter den Tod fand, zwei Beamte und ein Paſſant Verwundungen erlitten, er⸗ ſchoſſen. Auch über Dillinger ſollten wir nicht lange im unklaren bleiben. Am 30. März benachrichtigt die Leiterin einer Pen⸗ ſion in St. Paul die dortige Staatsanwaltſchaft, daß ſich ein verdächtiges Paar unter dem Namen Mr. und Mrs. Carl T. Hellman einquartiert habe. Die Leute gingen faſt nie aus, benutzten nur die Hintereingänge, hielten die Fenſterläden geſchloſſen und erlaubten niemand, ihr Zim⸗ mer zu betreten. Am folgenden Tage begab ſich einer un⸗ ſerer Beamten mit einem Polizeioffizier nach dem Miets⸗ hauſe, um zu recherchieren. Auf ihr Klopfen öffnete eine Frau die Wohnungstür, ſchlug ſie jedoch bei ihrem Anblick wieder zu. Unſer Be⸗ amter benachrichtigte telephoniſch das Büro und verlangte Verſtärkung. Während die beiden die Unterſtützung ab⸗ warteten, ſtellte ſich ein Mann in dem Hauſe ein, der nach „Mr. Johnſon“ fragte. Aufgefordert, ſich zu legitimieren, eilte er die Treppe hinab, zog einen Revolver und begann, auf den Beamten zu ſchießen, der das Feuer erwiderte, ſo daß ſich ein Gefecht entſpann, das plötzlich von dritter Seite neue Nahrung erhielt. Die Tür zu der Hellmanſchen Wohnung öffnete ſich, und durch den Spalt bellte ein Maſchinengewehr. e f Der Beamte mußte Deckung ſuchen, was die Hellmans benutzten, um über den Hof des Hauſes zu entfliehen. Auch dem unbekannten Revolverhelden gelang die Flucht, doch bald war ermittelt, daß er mit dem am 19. Mai 1933 aus dem Staatsgefängnis in Indiana auf Bewährungs⸗ friſt entlaſſenen 29 Jahre alten Räuber Homer van Meter identiſch ſei, während das Hellmanſche Paar als Dillinger und ſeine Geliebte feſtgeſtellt wurde.(Fortſetzung folgt) 2 —̃—— eite für Handel, Gewerbe und Industrie netert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei . ee 2