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April 1939. die am 1. Mai in Kraft tritt, den arbeitsbuchoflich⸗ tigen Perſonenkreis erweitert und die Arbeitsbuchpflicht auch für die ſelbſtändigen Berufstätigen(mit Ausnahme der im Geſungheitsweſen Tätigen und der Rechtsanwälte), für die Heimarbeite r, Hagsge⸗ werbetrei be nde n und Zwiſchenmeiſter ſowie für die mithelfenden Familienangehörigen der arbeitsbuchpflichti⸗ gen Berufstätigen eingeführt. Die Ausnahmen, die bisher für Arbeitskräfte mit einem Monatsgehalt von mehr als 1000 Mark beſtanden, ſind in Wegfall gekommen. Nach der neuen Verordnung ſollen künftig folgende Perſonen ein Arbeitsbuch erhalten: 1. Arbeiter und Angeſtellte(einſchließlich der Lehrlinge, Praktikanten und Volontäre). Aus genom⸗ men ſind lediglich ausländiſche Saiſonarbei⸗ ker, die nach Ablauf der Saiſonbeſchäftigun, da Reichs⸗ gebtel wieber zu verlaſſen pflegen, ferner Personen, die ſonſt berufsmäßig Lohnarbeit nicht verrichten, wenn ſie nur gelegentlich und kurzfriſtig beſchäftigt werden, ſchließlich die Mitglieder der Beſatzungen von Seefahrzeu— gen und andere Angeſtellte und Arbeiter, heren Beſchäfti⸗ gung in das Seefahrtsbuch einzutragen iſt. 2. Selbſtändige Berufstätige ſowie Heim⸗ arbeiter, Hausgewerbetreibende und Zwiſchenmeiſter. Der Perſonenkreis der ſelbſtändigen Berufstätigen umfaßt alle zu Erwerbszwecken tätigen Perſonen(natürliche Perſonen, auch Pächter, Teilhaber, Mitinhaber), die das wirtſchaft⸗ liche Riſiko ihrer Tätigkeit ſelber tragen. Eingeſchloſſen ſind auch ſolche Perſonen, die, ohne ein Arbeitsverhältnis ein⸗ zugehen ſogen. Werkverträge gegen Entgelt ausführen, auch dann wenn ſie ſelbſt keine Arbeiter oder Angeſtellte beſchäftigen. z. B. Mfreiſchaffende Künſtler, Schriftſteller, Dolmetſcher. Privatlehrer, Handelspertreter. Ausge⸗ nommen von der Arbeitsbuchpflicht ſind die m Ge⸗ fundheitsweſen hauptberuflich ſelbſtändig Tätigen, 3. B. Aerzte, Zahnärzte Tierärzte, Apotheker, Heilprakti⸗ kanten und Dentiſten, Hebammen ſowie die Rechtsanwälte. 3. Mithelfende Familienangehßrige der nach Nummer 1 und 2 arbeitsbuchpflichtigen Berufstätigen, auch wenn ſie nicht als Arbeiter oder Angeſtellte beſchäf⸗ ligt werden. Erfaßt werden alle Perſonen, die als Fami⸗ lienangehörige im Betrieb oder ſonſtigen Unternehmen des Ehegatten, der Eltern, Voreltern, von Abkömmlingen oder ſonſtigen Verwandten und Verſchwägerten ihre Arbeits⸗ kraft verwerten; z. B. erhalten mithelfende Ehefrauen das Arbeitsbuch, wenn ihre Tätigkeit ſich nicht nur auf die bei Ehefrauen übliche Haushaltsführung, Betreuung der Kin⸗ der uſw. erſtreckt, ſondern auch in Hilfsdienſten für die ſelbſtändige Berufstätigkeit des Ehemannes, die ihrer Art nach üblicherweiſe von Arbeitern oder Angeſtellten geleiſtet werben. Darnach erhalten das Arbeitsbuch z. B. Ehefrauen, die in der Landwirtſchaft oder im Einzelhan⸗ delsgeſchäft ihres Ehemannes regelmäßig helfen, und licht mehr volksſchulpflichtige Kinder eines Heimarbeiters, die ihrem Vater bei der Heimarbeit helfen. Allgemein bedürfen keines Arbeitsbuches Be⸗ rufstätige, die ihren Wohnort im Auslande haben, ſoweit 2s ſich nicht um deutſche Mitglieder der Schutzmannſchaf⸗ ten von Fahrzeugen der Binnenſchiffahrt handelt und volksſchulpflichtige Kinder. Die Arbeftsämter werden öffentliche Be⸗ kanntmachungen erlaſſen und die Perſonengruppen, denen das Arbeitsbuch nach der Verordnung vom 22. April 1939 neu auszuſtellen iſt, in einer beſtimmten Reihenfolge zur Antragſtellung aufrufen. 4 Schaufenſterwettbewerb in Baden Der Deutſche Handel dankt durch Leiſtung. NScö. Die Gauwaltung Baden der Deutſchen Arbeits⸗ front gibt bekannt: Auch heuer findet im Zuſammenhang mit dem Reichsberufswettkempf aller ſchaffenden Deutſchen ein großer Schaufenſterwettbewerb ſtatt. Durch ihn künden die im Deutſchen Einzelhandel tätigen Arbeitskameraden— Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder— ſowohl vom Leiſtungsvermögen der deutſchen Wirtſchaft, wie auch von ihrem perſönlichen Können. Zugleich aber wird dieſer Schaufenſterwettbewerb Aus⸗ druck der beſonders verantwortungsvollen und dankbaren Auf⸗ gabe ſein, die dem Einzelhandel im Kampf um die politiſche und wirtſchaftliche Freiheit der Nation geſtellt iſt: ſein Den⸗ len und Handeln muß jederzeit auf eine ſinnvolle Verbrauchs⸗ lenkung abgeſtellt ſein. Das Schaufenſter als wirkungsvolles Werbemittel muß bei Erfüllung dieſer Aufgabe in beſon⸗ derem Maße zum Einſatz gebracht werden; denn durch eine wirkſame Warenauslage hat der Einzelhandelskaufmann die Möglichkeit, einem weiten Verbraucherkreis den Wert und die Verwendungsmöglichkeiten deutscher Arbeitserzeugniſſe ein⸗ dringlich vor Augen zu führen und gleichzeitig auf jene Waren hinzulenken, an deren bevorzugtem Verbrauch aus volkswirt⸗ ſchaftlichen Gründen beſonders gelegen ſein muß. i Die volkswirtſchaftliche Aufgabe des Deutſchen Einzel⸗ handels heſtimmt das Ziel dieſes Schaufenſterwettbewerbs. Es gilt, ein Schaufenſter mit einer guten Werbeidee bei mög⸗ lichſt geringem Kostenaufwand und ſauberer, techniſcher Aus⸗ führung zu geſtalten, mit dem eine erfolgreiche Werbewirkung erzielt wird. Idee und Ausführung werden zugleich aber auch getragen ſein von dem Gefühl des Dankes gegenüber m Führer und ſeinem großen Werk; ſie werden Ausdruck geben dem Willen, auch künftig Einſatzbereitſchaft und Opfer⸗ freude zu befunden. Richtungweiſend ſoll hier ſein der Leit⸗ gedanke des Schaufenſterwettbewerbes:„Der Deutſche Han⸗ dankt durch Leiſtung“. In etwa 80 Wettbewerbsorten des Gaues Baden fan⸗ den dieſer Tage die Teilnehmerappelle zum Schaufenſterwett⸗ bewerb ſtatt. Bei ihnen wurden die Teilnehmer durch die dweftbewerbsleiter der Fachabteilung„Der Deutſche Handel mu der DA. mit den Wettbewerbsrichtlinien vertraut ge⸗ macht, erhielten ſie letzte Anweiſungen. Dieſe Appelle waren Alerorts außerordentlich gut befucht. Gleichzeitig traten die Prüfungsausſchüſſe, die ſich aus bewährten Einzelhandelskauf⸗ euten und Werbefachmännern zuſammenſetzten, zu vorberei⸗ enden Beſprechungen zuſammen. Es darf nun erwartet wer⸗ in daß auch im Schaufenſterwettbewerb 1939 gute Ergeb⸗ wülderzelt werden, über die wir zu gegebener Zeit berichten den. Neuer Inſpekteur der Ordnungspolizei Mit Wirkung vom 1. April 1939 wurde Oberſt der Gen⸗ darmerie Win kler zum Inſpekteur der Ordnungspolizei für Württmberg⸗Baden ernannt. Oberſt der Gendarmerie Winkler iſt geboren am 30. Oktober 1888 in Belzig (Mark). Nach Ablegung des Abiturienten⸗Examens rückte Oberſt Winkler als Fahnenjunker beim Pi.⸗Batl. 23 in Graudenz ein. Er beſuchte bei Kriegsausbruch die militä⸗ riſche Akademie in Berlin. 1914 rückte er als Zugführer mit dem damaligen neu aufgeſtellten Pi- Batl. 23 ins Feld. Schon nach kurzer Zeit wurde er als Kompanieführer, ſpäter als Ordonnanzoffizier und zweiter Generalſtabsoffi⸗ der an der Weſtfront und in Mazedonien verwendet. Bet Beginn der Revolution war Oberſt Winkler als Haupt⸗ mann Führer des alten Pi.⸗Batl. 23 Vom Grenzſchutz Oſt wechſelte er zum Freiſchützenkorps Berlin, aus dem ſpäter die Sicherheitspolizei hervorging. Bis 1921 war er Hun⸗ dertſchaftsführer in Verlin, Gruppe Mitte. Nach einiger Zeit kam er als Lehrer zur Polizeiſchule Brandenburg (Havel). Anſchließend wurde er Major und Kommandeur der Gendarmerie des Reg Bezirks Stettin bis zum Jahre 1936. 1935 erfolgte ſeine Beförderung zum Oberſtleutnant. Im Jahr 1936 wurde Oberſt Winkler in den Stab des Reichsführers und Chef der Deutſchen Polizei im Reichs⸗ miniſterium des Innern Berlin verſetzt. Am 30. Januar 37 wurde er zum Oberſt befördert. Großer Erfolg der Pforzheimer Leiſtungsſchau. Die vom Inſtitut für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchafts⸗ propaganda durchgeführte und vom Miniſter Walter Köh⸗ ler am 15. April anläßlich des Kreistages eröffnete Lei⸗ ſtungsſchau„Vorwärts durch Fleiß und Vertrauen“ ging am Sonntag, den 23. April, zu Ende. Die Ausſtellung brachte den ideellen wie auch den wirtſchaftswerbenden Ausſtellern einen vollen Erfolg. Ueber 40 000 Beſucher beſichtigten die Ausſtellung. Der„Ortenauer Weinpfad“ Erſte Begehung und Uebergabe. Der Schwarzwaldverein hat in dieſen Tagen der Hef⸗ fentlichkeit einen neuen Wanderweg, den„Ortenauer Wein⸗ pfad“, übergeben, der durch heimatliche Gefilde führt und jetzt erſt richtig die vielen ſchönen Weinorte den Wanderern erſchließt. In einer dreitägigen Begehung wurden alle die geſegneten Rebdörfer und Städtchen beſucht, zu denen der neue Wanderweg führt. Die erſte Etappe brachte die Eröffnung des Weinpfades von Offenburg über Zell⸗Weierbach hinunter nach Durbach. In Offenburg hieß der Oberbürgermeiſter alle Wanderfreunde herzlich willkommen und ſprach die Hoffnung aus, daß der in ſo dankenswerter Weiſe vom Schwarzwaldverein geſchaffene„Ortenauer Weinpfad“ im⸗ mer mehr dieſe herrliche Gegend für die Wanderfreunde er⸗ ſchließen möge, um auch dazu beizutragen, daß ſich dadurch die heimiſche Wirtſchaft hebt und die guten Ortenauer Weine noch mehr in den deutſchen Gauen Eingang finden. Weiter ging es nun bei ſchönſtem Frühlingswetter vorbei an den von Bildhauer Spiegelhalter⸗Freiburg entworfenen und künſtleriſch ausgeführten holzgeſchnitzten neuen Weg⸗ tafeln des„Ortenauer Weinpfades“, hinaus ins Rebge⸗ birg nach Zell⸗Weierbach Dort entbot der Bürgermeiſter Broß das Willkommen und dankte dem Schwarzwaldverein für ſeine Tat. Nach einer Koſtprobe im neuen Winzerkeller führte die ſchöne Wanderung durch den Wald hinunker nach dem weltbekannten und ganz beſonders weingeſegneten Durbach, wo die Teilnehmer von Bürgermeiſter Huber be⸗ grüßt wurden. In den Nachmittagsſtunden trafen in Durbach immer mehr Wanderfreunde ein. Im„Ritter“ ſtieg ein Kamerad⸗ ſchaftsabend. Präſident Dr. Schneiderhöhn nannte dieſe Tage der Begehung und Eröffnung des vom Schwarzwaldverein geſchaffenen„Ortenauer Weinpfades“ die ſchönſte Einleitung und den beſten Auftakt zur 75⸗Jahrfeier des Vereins. Er verband damit den Dank an alle, die zum Gelingen und zur Erſtellung beitrugen. 1400 Mark der Herſtellungskoſten übernahmen der Schwarzwaldverein, bezw. die einzelnen Ortsgruppen, vährend die Zemeinden die Koſten für die Herſtelluug und Errichtung der schmucken Wegtafeln tra⸗ gen. In denkbar kurzer Zeit iſt dieſer neue Pfad erſtanden, der eines der ſchönſten Gebiete für die Wanderfreunde öff⸗ net. wie es ſelten in dieſer eigenartigen Pracht ſonſt ge⸗ ſchaut werden kann. Der Pfad hat auch für die Weindörfer und deren fleißige Winzer beſtimmt neue wirtſchaftliche Be⸗ lebungen im Gefolge. Immer mehr Fremde werden dieſen althiſtoriſchen Boden unſerer deutſchen Heimat betreten, wo Grimmelshauſen lebte und ſeine Werke für das deut⸗ ſche Volk ſchuf, Präſident Dr. Schneiderhöhn ſchloß mit den beſten Zukunftswünſchen für die Städte und Dörfer, durch die der„Ortenauer Weinpfad“ führt. g Landeskommiſſar Dr. Schwörer, Ehrenmitglied und einer der älteſten Wanderer im Schwarzwaldverein, ſprach ebenfalls ſeine Glückwünſche zum guten und vollen Gelin⸗ en wie auch ſeine Anerkennung aus für dieſe neue ſchöp⸗ ſeriche Tat mit der weiteren Erſchließung ünſerer gelieb⸗ ten Heimat für die deutſchen Wanderer und alle Gäſte aus dem Auslande. Er nannte dieſen Tag der Eröffnung des Pfades eine glückliche Vorbedeutung für die Jubelfeier des Schwarzwaldvereins. 5 Am folgenden Tag erfolgte die Begehung der zweiten Etappe, die von Durbach hinüberführt nach dem Rench⸗ tal. In dem ſchönen Städtchen Oberkirch wurde dieſes Tages ebenfalls bei einem Kameradſchaftsabend gedacht. Alles kann man nicht wiſſen Es war einmal eine Zeit, da gab es„ſchöne Literatur“ für die„Gebildeten“ und wiſſenſchaftliche Werke für Men⸗ ſchen mit Abitur und Hochſchulbildung. Für die„unteren Schichten“ war der Hintertreppenroman gut genug— und an die fachliche Ausbildung des Arbeiters, des Handwer⸗ kers, des Angeſtellten dachten überhaupt nur wenige. Es war einmall Man muß ſich nur einmal die Mühe, nein, das Ver⸗ gnügen machen, das Fa chſchrifttum der Gegen⸗ wart näher kennenzulernen, die Buchausſtellungen in den Wochen der Fachbuchwerbung(1. 3. bis 30. 4. 1939) bieten reichlich Gelegenheit dazu. Da gibt es Bücher, die ſich wie Romane leſen, die aber nebenbei einen erſten Einblick in ein Gebiet der Technik, der Wiſſenſchaft geben. Da gibt es Bücher für Anfänger, heiter geſchrieben, mit luſtigen Zeich⸗ nungen und doch durchaus ernſt zu nehmen,— da findet man gewichtigere Werke, die ernſthaft, aber nicht trocken, ſondern anſchaulich und klar ſind. Kurz, für beinahe alle Berufe, für ſeden Grad der Ausbildung gibt es das paf⸗ ſende Fachbuch. Die großzügige und durchgreifende Werbung, die vom Reichspropagandaminiſterium in Zuſammenarbeit mit dem Buchhandel, den Fachſchulen, den Betrieben und allen ſonſt intereſſierten Stellen in den letzten Jahren durchgeführt wurde, hat ihre Früchte getragen. Heute beſteht eine leben⸗ dige Gemeinſchaft zwiſchen dieſen Stellen, die erkannt ha⸗ ben, welche wichtige Aufgabe ſie als Mittler zum guten Fachbuch gemeinſam zu erfüllen haben. Wo noch Lücken in dieſer Front der guten Fachbücher 17 8 da iſt der Verlag raſch bei der Hand, den geeigneten erfaſſer zu finden und mit einem neuen Werk herauszu⸗ kommen. Mehr und mehr ſetzt ſich insbeſondere der junge Buchhändler für das gute Fachbach ein, damit auch der Mann, der es bisher noch nicht wußte erfährt: Es gibt auch für mich ein Buch, das ich brauchen kann Der Betriebsfüh⸗ rer ſtiftet gute Fachbücher für beſondere Leiſtungen, der Lehrer empfiehlt ſie zur Ergänzung ſeines Unterrichtes Ote Fanfare der Fachbuchwerbewochen aber weckt auch den letzten Schläfer und ruft ihm zu: Deutſchland braucht jeden Mann, um ſich durchzukämpfen an den Platz, der ihm gebührt. Jeder von uns iſt verpflichtet, Beſſeres zu leiſten, Leerlauf zu vermeiden, erfinderiſch zu werden, damit der zahlenmäßige Mangel an Kräften durch höheren Wert der Einzelleiſtung überwunden wird. Das Fachbuch iſt der Helfer dazu. Es füllt Wiſſenslücken, es erweitert den engen Geſichtskreis des Spezialiſten, es vermittelt dem Anfänger die wertvolle Erfahrung des Kön⸗ ners Kurz: für den einzelnen wie für die geſamte Volks⸗ gemeinſchaft gilt die diesjährige Parole der deutſchen Fach⸗ buchwerbung: Das Fachbuch— ein Weg zu Leiſtung und Erfolg. Otto Matſchoß Stuttgart 7 2 Weistümer Rechtsgeſchichtliche Quellenforſchung. Welche Quellenmittel ſtehen dem Dorfgeſchichtsforſcher für ſeine Tätigkeit zur Verfügung? Viel weniger natürlich die Urkunden der Kaiſer und Könige oder die Aufzeichnungen über große geſchichtliche Zuſammenhänge als vielmehr die Quellen vom Alltagsleben eines Dorfes. Daß es da heute noch manchen ungehobenen Schatz gibt, weiß vielleicht bloß, wer ſich ſchon in ſolchen Dingen verſucht hat. Sich dieſer Schätze, insbeſondere der örtlichen Rechtsſatzungen, der Weis⸗ tümer, die mehr und mehr verſchwinden, anzunehmen, iſt die Mahnung an alle Volksgenoſſen. Weiskümer ſind eine beſondere Art von örtlichen vechts⸗ geſchichtlichen Quellen, die es mit dem niederſten Rechts⸗ pfleger, dem Dorf, zu tun haben. Der Name rührt daher, daß in althergebrachter Weiſe vor der Rechtsgemeinde nach dem Recht gefragt und dieſes dann gewieſen(d. i. geſagt) wurde. In der wiſſenſchaftlichen Weistumsforſchung, die mit Jakob Grimm ihren Anfang nahm und heute von der neuen Hochſchätzung des Bauerntums ohne Zweifel kräftige An⸗ triebe bekommt, gibt es noch viele Fragen zu löſen, insbe⸗ ſondere, in welcher Ordnung die Texte am beſten in den Sammlungen eingereiht werden ſollen, oder was überhaupt ein Weistum im Sinne der Veröffentlichungen iſt. Heute iſt zu fordern, daß ſich der Herausgeber auf„förmliche Weig⸗ tümer“(im Sinne der oben gegebenen Begriffsbeſtimmung) beſchränkt. Er muß ſie vor allem gegen Arteile, Beſchlüſſe, Urbare u. a. abgrenzen, ihr Alter, den Ort und die Ab⸗ ſchnitte ihrer Entſtehung unterſuchen und wird über Aufnahme oder Ausſchließung entſcheiden, wenn er darüber Klarheit hat, ob das betr. Stück„gewieſenes“ oder„geſetztes“ Recht iſt, mit andern Worten etwa, ob es ſich um gewohnheitsrechtliche oder herrſchaftsrechtliche Weistümer handelt. Wichtig wird für ihn die Erkenntnis ſein, daß der Ueber⸗ gang vom mittelalterlichen zum neuzeitlichen Recht in den bäuerlichen Verhältniſſen ſehr langſam war und erſt unter Napoleon abgeſchloſſen wurde. Mit dieſen Geſichtspunkten für den Herausgeber ſind auch ſchon die wichtigſten Fragen der Meistumsforſchung berührt. Erſt wenn man ſich über die Weistümer als ſolche ganz klar iſt, kann man daran gehen, ſie für die Geſchichtsforſchung auszunützen. Die Weistumsforſchung iſt im ſchwäbiſch⸗alemanniſchen Raum entweder ſchon ſehr weit vorgeſchritten(Schweiz) oder doch kräftig in Angriff genommen. Eigentümlich für den Südweſten iſt, daß die„förmlichen Weisfümer“ ſtark zurück⸗ treten gegenüber den Dorfordnungen(Ehaften) und Gerichts⸗ regelungen. Dadurch wird hier der Stoff aber umſo ertrag⸗ reſcher für die Kenntnis des Alltaglebens unſerer alten Bau⸗ ern, und damit ſollte er die Heimatforſcher umſo mehr zum Zuareifen reizen. g An der Feſtſtraße der Reichshauptſtadt. Die feſtlich angeſtrahlte Techniſche Hochſchule an der Oſt⸗Weſt⸗Achſe wäh⸗ rend der Probebeleuch⸗ tung. Davor die Tri⸗ bünenanlagen, wo der ührer an ſeinem Ge⸗ Urtstag die große Trup⸗ penparade abnehmen wird. Weltbild(M). Im auſtraliſchen Buſch Deutſche Expedition zurückgekehrt.— Menſchen im Skein⸗ zeitzuſtand. In dieſen Tagen iſt die Auſtralien⸗Expedition, die von der Deutſchen Geſellſchaft für Kulturmorphologie mit Un⸗ terſtützung offizieller Stellen und der Stadt Frankfurt durchgeführt wurde, wieder nach Frankfurt a. M. zurück⸗ gekehrt. Die Expedition, die von Dr. Helmut Petri(Frank⸗ furt) geführt wurde und der Dr. Andreas Lommel(Frank⸗ furt), der Deutſchamerikaner Douglas C. Fox, der Auſtra⸗ lier Partick Pentony ſowie die Malerinnen Agnes Schulz und Gerta Kleiſt angehörten, war im Januar 1938 nach Nordweſt⸗Auſtralien gereiſt, um die Kulturen des ethno⸗ logiſch noch weitgehend unbekannten Zentral⸗Kimberley⸗ Gebietes zu erforſchen und ergänzende Unterſuchungen in den z. T. ethnologiſch bereits bekannten Gebieten un Port Hedland und an der Nordſpitze von Dimpierland anzuſtel⸗ len. Das von den Forſchern bereiſte Gebiet hat etwa die Größe Ungarns. Es leben dort ſchätzungsweiſe 2000 Ein⸗ geborene und insgeſamt 12 weiße Farmer. Mit den meiſten größeren Stämmen der Eingeborenen haben die deutſchen Forſcher in Verbindung geſtanden und ſo das Leben im auſtraliſchen Buſch genau kennengelernt. Das Ergebnis dieſer erſten deutſchen Auſtralien⸗Expedition nach dem Kriege iſt ſehr reichhaltig. Insgeſamt wurden etwa 100 Felsbilder in natürlicher Größe kopier. 200 Mythen, die Aufſchluß über Religion und Kullleben der Eingeborenen geben, etwa 1000 Gebrauchs⸗ und Kultge⸗ genſtände ſowie eine Menge von Zeichnungen, die die Ein⸗ geborenen herſtellten, geſammelt. Auch die Jagd⸗ und La⸗ gergeſetze dieſer Ureinwohner Auſtraliens wurden ſtudiert, um einen Einblick in das ſoziale Leben dieſer auf Stein⸗ zeitkultur ſtehenden Menſchen zu gewinnen. Mit den Ergebniſſen dieſer Expedition iſt die größte Auſtralien⸗ ſammlung der Welt in Frankfurt vereiniat. Vie im Kimberley⸗Diſtrekt lebenden Eingeborenen zie⸗ hen in beſtimmten Bezirken umher und kommen nur ge⸗ legentlich einmal zu den Stationen der Weißen, um kurze Zeit für Tabak und Lebensmittel geringe Dienſtleiſtungen zu verrichten. Sonſt verſchaffen ſie ſich ihren Lebensunter⸗ halt durch die Jagd auf das zahlreiche Wild in dem tropi⸗ ſchen Dſchungel. Da die Eingeborenen keine feſten Wohn⸗ ſitze haben, kennen ſie auch keine Häuſer; ihre Unterkünfte N aus primitiven Hütten, die ſie aus Zweigen er⸗ richten. Im Nordweſten Auſtraliens wurden Felsbilder gefunden, die durch ihren beſonderen Stil auffallen. Von dieſen Bildern hörte man erſtmals vor 100 Jahren, als ein engliſcher Forſcher die Küſte bereiſt und ſeine Tagebuch⸗ aufzeichnungen veröffentlicht hatte. All dieſe Bilder ſind unter Felsvorſprünge gemalt und haben eine beſtimmte Bedeutung im kultiſchen Leben. Sie ſind Dokumente einer Kultur, die ſich praktiſch auf der Stufe Europas zur mitt⸗ leren Steinzeit befindet. Ein einzigartiges Felsbild iſt das von Wondjina, einer geiſtigen Weſenheit, die in einer mythiſchen Urzeit den Regen machte. Dieſe Bilder werden zu Beginn der Regenzeit nachgemalt, um dadurch weitere Regenfälle zu gewährleiſten. Das Bild von Wondjſina hat nach der Auf⸗ aſſung der Eingeborenen kein Menſch gemalt. Wondjfina lebte in der Urzeit und iſt nachdem er ſeine Wanderung abgeſchloſſen hat, in ein Waſſerloch, das ſich ſtets in der Nähe einer ſolchen Felsbildergalerie befindet, eingegangen und dabei hat ſich ſein Bild in den Felſen abgedrückt. Wondfina gilt den Eingeborenen als eine Art Kullurbrin⸗ ger, ſie ſchreiben ihm beſtimmte geſellſchaftliche Einrichtun⸗ gen zu, die er in der Urzeit geſchaffen hat. Wondſinas Ge⸗ ſicht iſt immer weiß und bedeutet Waſſer, um den Kopf läuft ein roter Kranz, der das Blut darſtellt; and ſchließ⸗ lich: Wondjing hat keinen Mund er hat auch nie einen Mund gehabt, denn hätte er einen Mund, würde ein gro⸗ ßer Regen kommen und darin die ganze Welt ertrinken. Nach einer anderen Verſion ſoll er zwar früher einen Mund gehabt haben, dieſer wurde ihm aber von der Re⸗ genbogenſchlange geſchloſſen, als die Welt ſo beſchaffen war, wie ſie es heute iſt. Wie die Forſcher feſtſtellten, beſteht bei den Eingebore⸗ nen im Zentral⸗Kimberley noch eine gewiſſe Form von Kannibalismus. Von erſchlagenen Gegnern werden beſtimmte Teile verzehrt, alſo mehr eine zeremonfelle An⸗ gelegenheit. Wer andere rückſichtslod in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu n den Sinn der Volksgemein⸗ ſchaft noch nicht begriffen. + und ſeine G! ROMAN VO Dann ſprachen ſie von der Mutter, und Jobſt erfuhr zu ſeinem Erſtaunen, daß Caſpar ſie vor ihrem Tode noch einmal bei Onkel Erasmus geſprochen hatte. Jedes Jahr wurde ihr Grab geſchmückt. Caſpar erzählte dann von ſeiner Freundſchaft mit Jutta Berking und deutete dem Bruder ſeine nahen Zukunftshoffnungen an. Er hielt es für richtig, Jobſt und Elſe ins Bild zu ſetzen. Darüber hinaus wollte man es Jutta überlaſſen, die neuen Freunde einzuweihen oder nicht. Ida Zöphel aber meldete dem„Haushofmeiſter“, daß alles bereit ſei. Sie war von den Mädchen ſo herzlich be⸗ grüßt worden, daß ſie es kaum erwarten konnte, um des leckeren Obſtkuchens willen gelobt zu werden. Uhlenbrock rief, mit den Händen als Schalltrichter, den luſtwandelnden Damen zu: a „Wenn Sie nicht ſofort heraufkommen, ſchöne Fräu⸗ leins, ſchenke ich ſelbſt ein und es gibt Ueberſchwemmung in den Untertaſſen!“ Dabei hob er die Kanne hoch. „Frau Zöphel, entwinden Sie ihm die Kanne!“ rief Elſe, und die Mädchen liefen mit wehenden Kleidern der Treppe zu. An dieſem Abend hatte Uhlenbrock eine Bowle gebraut. Jetzt ſaß er in der Ecke mit ſeiner Ziehharmonika und ſpielte ſchwäbiſche Weiſen. Jutta ſaß lächelnd im Kreis und ſah immer wieder bittende Augen auf ſich gerichtet. Ihr Blick ging zu Caſpar und ſagte: Weil ich ſo glücklich bin, ſinge ich dir ein Lied, dein Loblied, du Getreuer! Sie trat zum Pagen, ſagte ein paar Worte. Er lenkte über auf die Melodie des alten Volksliedes aus der Hohenſtaufen⸗ ſchen Gegend und Jutta ſetzte ein. Als der erſte Vers geendet hatte, ſaßen alle wie verzaubert und wagten Meister Frane gg Im Glottertal Ein frühes Frühlingskal. DB. Das Glottertal zwängt ſich als biegſames Langtal am Kandel vorüber zur großen Freiburger Bucht, wo es mit ſechs anderen Schwarzwaldtälern ins Oberrheingebiet mündet. Die mächtige Stirn des Kandel blickt auf das ge⸗ ſegnete Tal. Edelkaſtanien klimmen unmittelbar unter dem hohen Berg im Bereich von Glotterbad bis in über 400 Me⸗ ter Meereshöhe hinan, der Wein ſogar bis in faſt 500 Me⸗ ter. Magnolien, Mandeln und Pfirſiche blühen von März an um die Wette. Es iſt ein fruchtbares Tal mit fleißigen Menſchen und in 10 Kilometer Länge bebaut. Wer von Denzlingen herauf ins Tal wandert, bekommt die„ſchweren Füß“, vor denen ein alter Spruch warnt, keineswegs durch ſteile oder ſteinige Pfade im Tal! Nein, die gibt's erſt beim Wein, dem hier gedeihenden, berühm⸗ ten Glottertäler, den der, trunkfreudigſte der deutſchen Dichter, Viktor von Scheffel, zu ſeiner Zeit nach eigener Kenntnis beſungen hat: Gott ſpende des Sonnenlichts ſon⸗ nigſten Strahl/ Den Blüten der Reben im Glottertal. Früher denn als Wandertal hat das Glottertal Ruf als Weintal. Die Rebe klimmt in dieſem ausnehmend milden und fruchtbaren Tal beim Eichberg und dem Glotterbad ſo hoch, daß hier die höchſten Weinlagen in Deutſchland feſt⸗ geſtellt wurden. Der„Glottertäler“, der als junger Wein hellroſa wie Limonade ausſieht, hat's in ſich! Der Kopf bleibt dem Zecher zunächſt vollkommen klar— aber die Füße! Wenn einer nach dem dritten oder vierten„Viertel⸗ chen“ aufſtehen will, gehts oft nimmer oder doch nur ſchwie⸗ rig. Manche ſagen daher weiſe, es ſei ein plumper Wein, nicht ſo raſſig und elegant wie andere badiſche Weine. Frauen und Mädchen tragen im Tal— Ort und Tal haben denſelben Namen— noch die alte, ehrwürdige Tracht, wie ſie die Urahne einſt bereits in die Truhe legte. Die„Glottertäler Nachtigallen“, die in allen Teilen Deutſch⸗ lands und ſogar auch im Auslande geſungen haben, ver⸗ mochten die Tracht weithin in deutſchen Landen ſo recht zu Anſehen und Geltung zu bringen. An der auffallend vielgeſchnörkelten Straße ſind die ſchönſten Höfe des aus vier Einzelgemeinden— Föhrental, Ohrensbach, Unter⸗ glottertal und Oberglottertal— beſtehenden langgeſtreckten Taldorfes„Glottertal“, nicht zu erblicken, dafür ſtehen dicht nebeneinander am Taleingang gleich drei Wirtſchaf⸗ ten. Das fängt gut an, mag der Unkundige denken. Um die Ehre des Glottertales zu retten, ſei aber verraten, daß die drei Wirtshäuſer zum abſeits, gegen die maſſige und be⸗ rühmte Burgruine Zähringen hin verlaufenden Ort Heu⸗ weiler gehören. Sie haben ſich nur deshalb ſo breit an die Straße geſetzt, weil's hier am meiſten lohnt. Die Erbhöfe mit dem mächtigen, ſchirmenden Dach, dieſe Urbilder kräftigen bäuerlichen Stolzes, lehnen an⸗ fangs meiſt rechts der Straße in Seitentälchen, ſpäter links; nur der„Engel“ im mittleren Teil des Taldorfes, hat ſich hart an der Straße aufgeſtellt. Er wirkt vor allem durch ſein Alter, durch das von der Sonne gebleichte Holz der rieſigen Hausfront und ſein ebenſo gewaltiges Dach. Der Sagenberg des Schwarzwaldes, der Kandel (1243 Meter), auf den der reizende Winzerpfad, unſer Wan⸗ derpfad, unmittelbar zuläuft, beſchirmt das kleine Seiten⸗ tal, in dem ſich das Glotterbad angeſiedelt hat. Bereits im Mittelalter genoß die Stahlquelle, die wohl ſchon den Rö⸗ mern bekannt war, guten Ruf Heute haben ärztliche Kunſt und Erfahrung hier mit Hilfe von zweckvoller Ernährung, Maſſagen und den Luftbädern die„Glotterbader Kur“ mit den beſten Heilerfolgen zu Anſehen gebracht. Da gibts keine ſchweren Füß, ſondern leichte. Auch wir ſpringen bei unſerer Wanderung durch das Tal luſtig und munter wieder abwärts. Der„Glottertäler“ hat uns wenig anhaben können. Ein Viertelche zum Pro⸗ bieren ſchadet keinem. Aber den Kopf für die hohe Schön⸗ heit dieſes faſt ſüdländiſch⸗üppigen ee e frei zu behalten, ſchien uns nützlicher als das Auskoſten der letzten Vorzüge des Talweins und die Erprobung ſeiner ſprichwörtlichen Wirkung. Das konnten wir in der wunder⸗ ſchönen Breisgauſtadt Freiburg noch nachholen. Und ha⸗ ben's redlich getan. Gedenktage für den 26. April. 1787: Der Dichter Ludwig Uhland in Tübingen geb.(geſt. 1862). — 1812: Der Induſtrielle Alfred Krupp in Eſſen geb.(geſt. Nach— 1881: Der General Ludwig Freiherr von der Tann⸗ Rathſamhauſen in Meran geſt.(geb. 1815).— 1894: Rudolf Heß, Stellvertreter des Führers, zu Alexandria in Aegypten geb.— 1896: Der Kampfflieger General Ernſt Udet geb.— 1925: Wahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten. kaum zu atmen. Juttas Geſicht leuchtete, ihr Herz ſchwang in der Stimme. „Hab' geliebet dich ohn' Ende, hab' dir nie was Leids getan, und du drückſt mir ſtumm die Hände, und du fängſt zu weinen an. O weine nicht, o geh nicht fort, mein Herz iſt ja dein Heimatsort! Ach, da draußen in der Ferne ind die Menſchen nicht ſo gut, und ich gäb' für dich ſo gerne all mein Leben, all mein Gut! O bleib bei mir und geh nicht fort, mein Herz iſt ja dein Heimatsort...“ Caſpar trat raſch auf ſie zu und küßte ihr beide Hände. „Unſere Jutta! Wir danken dir!“ Seine Augen aber riefen: Meine, meine Juttal, und die ihren antworteten jubelnd. Jobſt und die Sohrmann⸗Mädchen drängten ſich herzu und Jutta mußte ſich ihre Freiheit erbetteln. Die Zieh⸗ harmonika hatte noch einmal leiſe die ſchlichte Melodie geſpielt. Jeder wußte, daß Jutta nur dieſes eine Lied ſingen wollte, und gab ſich dankbar zufrieden. Vierzehntes Kapitel In den Kontoren zeigt der Tag erſt ſein wahres Geſicht, wenn die Morgenpoſt eingelaufen iſt. Der heutige Tag begann für Chriſtian Franke ſehr zweifelhaft und endete abſonderlich. Er bemerkte einen Umſchlag mit dem Aufdruck„Pauls& Sohn“ und zog überraſcht die Augen⸗ brauen hoch. Du kriegſt die Motten, der Herr Sohn?! Was will denn der? Er legte den Brief zunächſt miß⸗ trauiſch beiſeite, las die andere Poſt, gab ſie Herrn Preſchler hinaus, der vor einigen Tagen wieder an⸗ getreten war und vor Arbeitseifer glühte, obwohl er miſerabel ausſah. Dann befand er ſich wieder dem Stadt⸗ brief gegenüber. Was wollte der Jobſt? Kröpp hatte tatſächlich Preis⸗ liſten und Warenproben von Pauls& Sohn mitgebracht. ——ͤ— Die„Zapplbohne“ von Hotzenplotz Mit dem Sudetenland iſt auch ein Bähnchen ins Reich heimgekehrt, das ebenſo wie das nun längſt ſchon trockene „Saufbähnle“ im Moſeltal dem Volkswitz bis zum heuti⸗ gen Tage Nahrung gegeben hat. Es verkehrt auf der 20 Kilometer langen Strecke zwiſchen Röwersdorf(an der Bahnlinie Ziegenhals—Jägerndorf) und dem Landſtädt⸗ chen Hotzenplotz und erſchließt damit jenes Stück ſudeten⸗ deutſchen Landes, das man ehemals als den— chroniſch entzündeten—„ſchleſiſchen Blinddarm“ zu bezeichnen pflegte, weil es weit in ſchleſiſches Gebiet hineinragte. Die „Räberſchdorfr⸗Hotzaplotzr Eiſabohne“, kurz„Lomprſiene“ „Klonkrlieſe“,„Kaffeemühle“ oder„Zapplbohne“ genannt, mußte im Zickzack angelegt werden, weil ſie ſonſt nicht die für die k. u. k. Baubewilligung unerläßliche Mindeſtlänge gehabt hätte.„Ohne Rückſicht auf Berg und Tal ſchlängel ſich der eiſerne Weg durch die Gegend bergauf, bergab und überwindet dabei Steigungen, die ſelbſt einen gewiegten Alpiniſten zum Erblaſſen bringen würden.“ Spötter rieten ſogar, keinesfalls auf den bereits fahrenden Zug aufzu⸗ ſpringen, da dies die k. u. k. Bahnbehörde als eine heraus⸗ fordernde und damit ſtrafbare Demonſtration der menſch⸗ lichen Ueberlegenheit über die gebotene Fahrgeſchwindig⸗ keit anſehen müſſe. Auch einen Vers gab es bis vor kur⸗ zem noch, der dieſes Idyll ſchilderte:„Uff, uff, uff, es gieht am Bargla nuff. Der Scholze ſponnt de Oxa fier und ſchörga(ſchieben) tun de Paſſaſchier...“ Nachdem nunmehr aber die Deutſche Reichsbahn die„Hotzaplotzr Zaäpplbohne“ übernommen hat, dürfte es mit dem zweifel⸗ haften„Idyll“ bald zu Ende ſein! Aus den Schmerzen quellen Freude; Aus der Freude quillt der Schmerz. Wär' kein Wechſel von den beiden, Folgten nicht auf Freuden Leiden, Würd' nicht warm ein Menſchenherz. J. Kerner. Nundfunk⸗ Programme Reichsfender Stuttgart: Donnerstag, 27. April: 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 18 Es ſteht ein Lind in jenem Tal... 19 Zoppot ruft; 19.30 Der Coro Belmonte ſingt; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungskon⸗ zert. Freitag, 28. April: 10 Eine Schulklaſſe beſucht den Bürgermeiſter; 10.30 Aus Zeit und Welt; 10.45 Sendepauſe; 17 Zum 5⸗Uhr⸗Tee; 18 Alleweil luſtig und fidel; 19 Die Walküre, Oper von Richard Wagner, in der Pauſe 20.15 bis 20.30: Nachrichten; 22.30 Tanzmuſik. Samstag, 29. April: 10 Der Weg zur Ordensburg, Hörfolge; 10.30 Sende⸗ pauſe; 15 Gute Laune, Schallplatten; 17.30 Tanzende Taſten; 8 Tonbericht der Woche; 19 Eins ins andere; 20.15 Unter⸗ haltungs⸗ und Tanzmufik; 21.15 Alle Neune, ein Kegelſpiel um Leute von geſtern und heute; 22.30 Nachtkonzert. Donnerstag, 27. April: 14.45 Für unſere Kinder; 15.15 Sendepauſe; 18 Wa⸗ geſchieht mit den Begabten?; 18.30 Iſt es draußen kühl und naß, bleibt daheim, wir machen Spaß, Schallplatten; 19.45 Aus der Jugendbewegung Adolf Hitlers; 20,10 Uhſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 22.15 Unſere Kolonien; 22.35 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 28. April: 8.25 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind, 10.30 Auf die Plätze— Fertig— Los!; 10.45 Sendepauſe; 18 Spor der Woche und für den Sonntag; 18.15 Hier ſpricht dei Juriſt; 18.30 Volkstum und Heimat; 20.15 Romantiſch⸗ Muſik; 21 Aus dem Volkstumsleben in der deutſchen Sprach⸗ inſel Zips; 22.15 Bilderbuch der Woche; 22.30 Tanz und Unterhaltung. Samstag, 29. April: 8.25 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Stimmen aus dem Alltag; 15.30 Wir reiſen in die weite Welt. 18 Bühne und Film im Rundfunk; 18.30 Militärkonzert; 19.30 Gemeinſchaftliches Volksliedſin⸗ gen; 20.15 Fröhliches Wochenende; 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. E — Die Liſte war neueren Datums, wie er verſicherte. Chriſtian Franke hatte den Kopf geſchüttelt. Die Qualität der Ware war einwandfrei, Marke und Verpackung deutlich von den Frankeſchen Nummern abgeſetzt. Das alte, bekannte Monogramm„Pauls& Sohn“ warb als Schutzmarke auf den Schachteln und Saitenpackungen. Obwohl der Fall nun ſchon weniger geklärt war, empfand Chriſtian Franke unendliche Erleichterung. Nein, Jobſt war kein gewiſſen⸗ loſer Schleuderer! Der Reiſende Kröpp wurde auf die weſtdeutſche Tour geſetzt, aber kein Reiſebericht brachte Aufklärung. Der Kröpp war doch ſonſt nicht blöd. Wohl gaben die Kunden nicht ohne weiteres die Liſten der Kon⸗ kurrenz heraus, aber auch die intimen Geſchäftsfreunde verſagten. In Gedanken hatte er den Brief geöffnet und ſchrift. Bogen heraus. Streng geſchäftsübliche Ueber⸗ „Wir hoffen der Branche zu dienen, wenn wir Sie darauf aufmerkſam machen, daß die Intereſſen Ihrer Firma durch eine Schleuderkonkurrenz trübſter Art ge⸗ fährdet ſind. Ein als Schikaneur bekannter Kunde ließ ſich von uns verklagen, weil er ganz unberechtigt hohe Abzüge bei Bezahlung der Faktura für ſein Recht hielt. Im Termin berief ſich der gegneriſche Anwalt auf Preisliſten, in die unſer Herr Franke Einſicht zu nehmen Gelegenheit hatte. Es handelt ſich um glatte Imitatton Ihrer Hauptmarken mit unglaublichen Preiſen. Wir empfehlen Ihnen, ſich einmal mit der Firma Wagner & Sandmann zu beſchäftigen. Wenn Ihnen der Name Wagner nichts ſagt, ſo weiſen wir höflichſt darauf hin, Wb 5 5 51 den Schwiegervater Ihres Herrn reſchler handelt.. Pauls& Sohn.“ Heil Hitler! Chriſtian Franke ſtarrte auf Jobſts bekannte Hand⸗ ſchrift und hielt ſich ſekundenlang daran feſt. Dann begriff er plötzlich, was hier geſpielt wurde. Eine ungeheure 8 ſchoß in ihm hoch: Preſchler, du Lump! Dann rasten dn Gedanken rückwärts. Er hatte Jobſts Stellvertrote werden wollen, um ſeinen Schwager zu placieren. 2 wird der Herr Wagner ſein! Dann, wie war das an 9 Morgen, als er, Franke, ſo liederlich ſpät ins Geſchä kam! Faortſetzung folgt) WDS E .