Reich ſckene euti⸗ der der tädt⸗ eten⸗ niſch hnen Die ene, annt, t die änge Agel und egen ieten ufzu⸗ aus⸗ uſch⸗ ndig⸗ kur⸗ f, es fier hdem blotzr eifel⸗ — unte auf Fall anke ſſen⸗ die ichte Zohl don⸗ unde und ber⸗ Sie hrer ge⸗ ließ ohe ielt. auf men tion Wir mer ame hin, rr 11 nd⸗ riff But die ter das em a * Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages. und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 3. 39: 1140 39. Jahrgang Keichsleiker Alfred Koſenberg ſprach auf einer en Kundgebung im Kaiſerſaal zu Aachen über „Univerſalmonarchie und Heimatge⸗ fühl“. Er führke hierbei im weſenklichen Folgendes aus: zenn in Deutſchland Aachen genannt wird, dann iſt da⸗ 11 Zuſammenballung größter Deutſcher und großer eltopäiſcher Kräfte gemeink, die einmal doch hiſtoriſche Ent⸗ ſchedung für ein Jahrtauſend geweſen iſt. Auf der einen Seite ſtand ein grandioſes Bild einer als ſchickſalsnötig empfundenen Univerſalmonarchie und auf der anderen die Kräfte, vielfach zerſplittert, aber echt nach Herkunft und Willen, ein Heimatgefühl, das Bewußtſein der Pflicht, dieſe einmal gegebene Heimat gegen einen Zugriff auch noch ſo großer Mächte zu verteidigen. Es würde aber das Bild der deulſchen Geſchichte verfälſchen, wollte man dieſen großen Zusammenprall, der mit Aachen verbunden iſt, gleichzeitig als erſten entſcheidenden Zuſammenſtoß bezeichnen. Roſenberg verwies dann auf Hermann und Theoderich den Großen. Beide hätten verſucht, eine dauernde große Zu⸗ ammenfaſſung der Germanen in einem großen germani⸗ chen Reich zuſtande zu bringen. Die unter Karl dem Gro⸗ ßen entſtehende Univerſalmonarchie habe ſich auf drei Kräfte geſtützt, die tauſend Jahre entſcheidend für Europa gewor⸗ den ſeien: 1. auf das Vermächtnis des kaiſerlichen Rom, 2. auf die Vorſtellung eines römiſch⸗kaiſerlichen Gottesſtaates und 3. auf die ureingeborenen Schöpfer und Geſtaltungs⸗ kräfte des germaniſchen Menſchentums.„Dieſe drei Kräfte bildeten zuſammen das, was wir bisher das Abendland nannten. Schon zu Karls Zeiten entſpann ſich bei aller Anerken⸗ nung des Papſtes als religiöſen Oberhauptes der Kampf um die Rangordnung auf dieſer Welt, und Karl hat im Lauf eines Lebens im Ernſt nie daran gedacht, ſich irgendwie ſeine politiſchen Entſchlüſſe vom Papſt beſtätigen oder gar vorſchreiben zu laſſen. Staat iſt immer Macht. Es ſcheint, als ob durch Karls Werk die zerſtreuten Stämme des wer⸗ denden Europas einmal überhaupt zu einem Staat unter einem einmal feſtgeſetzten und geglaubten Gedanken zufam⸗ mengeführt werden mußten, um harte Wirklichkeit des Le⸗ bens werden zu können. 5 Wenn die große ideelle Univerſalmonarchie nach dem Zerfall des Frankenreiches mit dem Entſtehen des erſten deutſchen Kaiſerreiches wieder machtvoll wird, ſo iſt es hier eine neue junge germaniſche Kraft, diesmal der werdenden deutschen, die dieſe Idee aufgreift; der deutſche König wird römiſcher Kaiſer und zugleich damit als Vermächtnis Karls Schirmherr des Abendlandes. Kreuz und quer wechſeln dann in ſtetem Kampf um die Herrſchaft auf dieſer Welt. Bald liegt das Uebergewicht auf der einen, bald auf der an⸗ deren Seite. f f Und noch einmal, viele Jahrhunderte ſpäter, ſcheint die Möglichkeit gegeben, das Abendland, und über Europa hin⸗ aus auch die übrige Welt unter eine einzige Herrſchaft zu bringen. Unter Karl V. nämlich erreichte die Univerſal⸗ monarchie eine ſchwindelnde Höhe Karl V., der letzte Ver⸗ treter der Univerſalmonarchie in Europa, wurde in Aachen gekrönt! Er, der glaubte, faſt die ganze Welt ſeinen kirch⸗ lich begründeten politiſchen Gedanken eingefügt zu haben, muß erleben, daß dieſe Welt ſich gegen dieſe Macht von allen Seiten erhebt. Reſigniert entſagk er der Krone. Philipp II., ſein Sohn, von religiöſer Seite her die ſtarke Vertretung eines 115 ſralen miktelalterlichen Denkens, iſt doch zugleich nicht mehr ber Mann, der nach einem Uni⸗ verſalreich ſtrebt, ſondern er geht aus von der tatſächlichen draft Spanjens Er iſt bemüht, Spanſen an die Spitze r Welt zu bringen. Als Papſt Paul IV. Bündniſſe ein⸗ 01 65 wollte, die gegen die Intereſſen Spaniens gerichtet chienen, da ſtie ſelbſt ein Mann wie der Herzog Alba als Uizekönig von Neapel gegen den Papſt auf. Es iſt derſelbe Alba, der den Freiheitskampf der Niederlande im Blut zu erſticken bemüht war. Was ſich hier auf verſchiedene Weiſe überall zeigte, war das Auftreten N Heimatgefühl, das ſich von beengten pen und Stammesgrenzen zum Nationalgefühl zu er⸗ weitern begann. Auf der anderen Seite wird der Gedanke der Univerſalmonarchie ebenfalls dieſem Nationalgefühl angenähert. Wenn wir die deutſchen 1 6790 heute, wo wir glauben, daß viele Willensmächte im Großdeutſchen eich Adolf Hitlers zuſammenlaufen, überprüfen, da dürfen wir als Ergebnis vielleicht folgendes feſtſtellen: Wir wer⸗ en über keine große Bewegung und keinen großen Mann er Vergangenheit ein ſog. Urteil ſprechen wollen, ſondern müſſen alle Werke, das Wollen und alle Taten und Be⸗ mühen einbeziehen in einen großen Schickfalslauf des deut⸗ en Volkes, wir werden ausſprechen dürfen, daß alle gro⸗ en Bewegungen, die einmal geſchichtsbildend waren, ſchon dadurch geadelt ſind daß Deutſche an ſie geglaubt haben icht an, der großen Kaiſeridee hat das deutſche Volk— und 1 nur das deutſche— den Gedanken einer harten poli⸗ iſchen Macht und das Bewußtſein einer großen Sendung ſrerbt ein Gedanke, der berufen war, um über alle Sonder⸗ mtereſſen, ob ſie Sippe. Stamm oder ſonſtwie heißen nue, hinwegzugehen, und ein beſtimmtes Ganzes, wenn 5 1g, hart und rückſichtslos zu vertreten Von Seiten der 15 immer erneuernden Kämpfe für die unmittelbare Hei⸗ ul erben wir das ſtarke Blut. und Volksgefühl als höpferiſche Grundlage für alle Kultur, für alles innere bad an. Aus dem Zuſammenwirken zwiſchen Reich und Volk l ſic die Grundlage, auf der einſt die Macht des Reiches .... 7˖r„Fßßßͥdĩ ꝙÄ— 188 Donnerstag, den 27. April 1939 eres eee eee een ee erbse rk ee PP ee eee gebaut wurde, geändert, denn dieſe allgemein kirchliche Grundlage iſt in vielen Revolutionskämpfen geborſten, auf⸗ geſplittert in viele Konfeſſionen und Sekten. Aus dem Ge⸗ danken eines machtvollen Reiches und einer unverwüſtlichen Verteidigung alles Heimatlichen iſt als Erbe für die Zu⸗ kunft unſer großes Schickſal die einigende Verbindung 1 Kräfte im deutſchen Nationalſtaat Adolf Hitlers ge⸗ worden.“ Nationalſozialiſtiſche Propaganda Dr. Goebbels auf der Ordensburg Vogelſang— Eine An⸗ ſprache an die Propagandaleitker Bogelſang, 27 April. Am letzten Tage der Arbeitstagung auf der Ordensburg Vogelſang ſprach Reichspropagandalei⸗ ter Reichsminiſter Dr. Goebbels zu den dort verſammelten Gau⸗ und Kreispropagandaleitern der Partei und den Gau⸗ und Kreiswaltern der Deutſchen Arbeitsfront. Immer wieder von begeiſtertem Beifall unterbrochen, entrollte Dr. Goebbels ein Bild vom Weſen nationalſozia⸗ liſtiſcher Propaganda. Er ging aus von den Aufgaben, die die Kampfzeit ſtellte, und zeigte, wie die Aufgaben der ſtets aktiven und ſtets vorwärtsſtoßenden Propaganda ſeit der Machtübernahme genau ſo groß und wichtig geblieben ſeien wie vorher. Denn es ginge ja nicht darum, etwa heute die Macht zu ſichern, ſondern das ſchöne Werk einer natio⸗ nalſozialiſtiſchen Zukunft. Die Wertnenner nationalſoziali⸗ ſtiſcher Propaganda hätten ſich nicht geändert: es komme darauf an, immer einheitlich nur ganz wenige Kardinalpro⸗ bleme in den Mittelpunkt aller zu ſtellen. Gute Propa⸗ ganda müſſe klar ſein, ſie müſſe die Dinge vereinfachen und durchdringend ſein. Dr. Goebbels ſprach weiter von den beſonderen Aufga⸗ ben des Verſammlungsredners, über Flugblatt, Preſſe und Rundfunk im Dienſte der Propaganda. Er wies darauf hin, daß es nicht immer möglich ſei, das geſamte Volk von vornherein über die Schwierigkeiten einzelner Probleme und die Abſichten der Staatsführung voll ins Bild zu ſet⸗ zen. In ſolchen Zeiten müſſe die Staatsführung dann auf den Vorrat von Vertrauen zurückgreifen, der im Volke vorhanden ſei. Ein kleiner Kern fanatiſcher Anhänger müſſe dann die Maſſe des Volkes durch ihr Vorbild mit⸗ reißen, auch wenn zeitweilig die Einſicht und tiefere Er⸗ kenntnis fehlten. Unter ſtürmiſchem Beifall ſtellte Dr. Goebbels feſt, daß die neue Großmacht Propaganda deshalb niemals eine Sache der Bürokratie oder der Maxime ſein könnte, ſondern daß die alten Kampfblocks der Bewegung immer ihre be⸗ 155 und treueſten Träger bleiben würden. Niemals laſſe ich in Schulen erlernen, was nur das Leben lehren könne, Englands Dienſtpflichtverſuch Bekanntgabe durch Chamberlain im Unterhaus.— Halb- jährige Ausbildung der 20. und 21⸗Jährigen. London, 26. April. Miniſterpräſident Chamberlain gab im Unkerhaus be⸗ kannt, daß Großbritannien eine Ark pflichtgemäßen Wehr⸗ dienſt für junge Leute im Alter von 20 und 213 ah ren einführt. Die Leute in dieſem Alter können zur milikäri⸗ ſchen Ausbildung auf ein halbes 1 5 einberufen werden. Nach Abſchluß ihrer ſechsmonakigen Dienſizeik bei der regulären Armee werden ſie enkweder zur Armee. reſerve überſchrieben, oder können ſich freiwillig für die Territorialarmee melden. Es wird erhofft, daß dadurch rund* Million Mann zunächſt zur Ausbildung zu den Fahnen gerufen werden. Ausnahmen von dieſer Dienſtpflicht werden in nicht engherzigem Rahmen auf Grund körperlicher Untaug⸗ lichkeit zuläſſig ſein. Im einzelnen erklärte Chamberlain, das gegenwärtige Verfahren für die Mobiliſierung der Streitkräfte ſei ver⸗ altet und paſſe nicht für die modernen Bedingungen. Die Regierung habe daher beſchloſſen, ſofort ein Geſetz einzu⸗ bringen, das Reſerve- und Hilfsſtreitkräftegeſetz heißt. Das Geſetz würde nur vorübergehenden Charakter haben. Er hoffe, daß es ſofort angenommen werde. Groß⸗ britannien ſei durch die Anſicht beeindruckt, daß nichts einen ſo tiefen Eindruck auf die Welt machen würde als die Bekundung der Entſchloſſenheit Großbritanniens, jedem Verſuch auf allgemeine Weltherrſchaft Widerſtand zu lei⸗ ſten durch die Annahme des Grundſatzes der Militärdienſt⸗ pflicht. Was ſein Verſprechen angehe, daß die allgemeine Wehrpflicht nicht in Friedenszeiten eingeführt werden ſolle, ſo erklärte der Miniſterpräſident: man befinde ſich jetzt zwar nicht im Kriege, aber auch nicht eigentlich in Friedenszeiten. Die Regierung beabſichtige, ein Geſetz zur Begrenzung der Rüſtungsgewinne einzuführen. In der nächſten Woche werde ein Geſetz über die militäriſche Ausbildung im Unterhaus eingebracht wer⸗ den. Das Geſetz werde alle Männer im Alter von 20 und 21 Jahren zur militäriſchen Ausbildung aufrufen. Es werde ſich auf Großbritannien beſchränken, falls nicht ein Krieg ausbreche. In dieſem Falle würden auch die ſich im Aus⸗ land befindlichen Engländer dienen müſſen. Die aufgerufe⸗ nen Männer würden ſechs Monate dienen müſſen. Nach Ablauf dieſer Dienſtzeit würden ſie entlaſſen werden und die Möglichkeit erhalten, ſich auf die Dauer von dreieinhalb Jahren für die Territorialarmee zu melden Es würden Vorkehrungen getroffen werden damit ſich Freiwillige auch unter 20 Jahren bereits für die Hilfswaffen der Marine ——— Nr. 98 und Luftwaffe melden könnten. Perſonen, die aus Ge⸗ wiſſensgründen(eeligiöſer Ueberzeugung) den Hee⸗ resdienſt verweigern wollten, würde dieſes durch Tribunale geſtattet werden, falls ſie ſich verpflichteten N bester von nationaler Bedeutung zu übernehmen. Das einge⸗ führte Syſtem belaſſe das Freiwilligenſyſtem als Grundlage für die drei Zweige der Wehrmacht. Das Freiwilligen⸗ prinzip werde für die Rekrutierung der Flotte, der regu⸗ lären Armee, der Luftwaffe, der territorialen Armee ſowie für alle Zweige der zivilen Verteidigung beſtehen bleiben. Es ſei von größter Bedeutung, daß die regulären und Hilfsſtreitkräfte auf voller Kampfſtärke erhalten würden. Wenn von ihm verlangt werde. daß auch der Reichtum einer Dienſtpflicht unterworfen werden ſolle, ſo ſei darauf zu verweiſen, daß die Einkommenſteuer und die Steuer auf hohe Einkommen bereits ein beträchtliches Ausmaß er⸗ reicht hätten. Es würde evtl. auch notwendig werden, ge⸗ wiſſe Territorialtruppen und nichtreguläres Luftwaffen⸗ perſonal zur Verſtärkung der Luftabwehr in„Perioden der Beunruhigung“ einzuberufen, die unter Umſtänden noch eine beträchtliche Zeit andauern würden. Man könne aber nicht von dieſen erwarten, daß ſie dieſe Laſten lange auf ſich nehmen. Sie müßten daher durch das neue Geſetz Erſatz erhalten. Der Premierminiſter gab dann noch bekannt, daß das Militärausbildungsgeſetz zunächſt auf die Dauer von drei Jahren beſchränkt werden ſoll. Die Vorſchläge, ſo erklärte der Premierminiſter zum Schluß, verfolgten alle nur ein Ziel, ſie ſollten das Land in den Stand ſetzen, den Ver⸗ pflichtungen nachzukommen, die es übernommen habe in dem Glauben, daß auf dieſe Weiſe der Friede Europas am beſten geſichert werden könne. Schließlich gab der Premier⸗ miniſter bekannt, daß am Donnerstag eine Ausſprache über die Regierungsvorlage ſtattfinden werde. Die Erklärung des Premierminiſters wurde von den Regierungsbänken mit Beifall begrüßt, während die Oppo⸗ ſition deutlich ihrem Mißfallen Ausdruck gab. Auf eine nach der Erklärung des Premierminiſters geſtellte Anfrage er⸗ klärte der Miniſterpräſident, daß etwa 310 000 Mann, grob geſprochen, ohne Berückſichtigung der etwaigen Ausnah⸗ men durch das Geſetz unter die Fahnen gerufen würden. Nach Abſchluß der Beſprechungen des Premierminiſters mit den Gewerkſchaften und den Oppoſitionsführern wurde eine amtliche Mitteilung ausgegeben, in der beſtätigt wird, daß die Gewerkſchaften nach wie vor gegen jede Form von Zwangswehrpflicht ſind, während die Regierung erklärt habe, daß das beabſichtigte Syſtem lediglich eine Ergän⸗ zung des beſtehenden Freiwilligenſyſtems ſei und dieſes nicht erſetzen ſolle Eine mit der Erklärung des Premierminiſters überein⸗ ſtimmende Erklärung wurde von Lord Stanhope im Ober⸗ haus abgegeben. „Nicht im Friedenszuſtand“ In der Unterhausausſprache über die Erklärung Cham⸗ berlains erklärte der Leiter der Oppoſition, Attlee, daß die Regierung mit dieſer Entſcheidung die feierlich gegebene, erſt noch vor vier Wochen beſtätigte Verſprechen gebrochen habe, wonach England in Friedenszeiten keine allgemeine Wehrpflicht einführen würde. Chamberlain erwiderte hierauf, er ſei überzeugt, daß die gegenwärtigen Umſtände„nicht als Friedenszuſtand bezeichnet werden könnten“. Auf mehrfaches Drängen, daß die Ausſprache über Don⸗ nerstag hinaus ausgedehnt werden ſolle, erklärte der Mini⸗ e daß„noch andere wichtige Dinge“ zu regeln eien. Die kurze Aussprache ſchloß mit der Forderung eines radikalen Abgeordneten, daß der Miniſterpräſident, nachdem er die Politik Churchills angenommen habe, zu⸗ rücktreten und Churchill Platz machen ſolle. Paris iſt begeiſtert Große Worte für den britiſchen Dienſtpflichtverſuch Man will den kleinen Mächten imponieren Paris, 27. April. Der Beſchluß der engliſchen Regie⸗ rung zur Einführung der Wehrdienſtpflicht für einige Jahr⸗ gänge ſteht in der Pariſer Preſſe im Vordergrund des In⸗ tereſſes. Die Blätter ſind bemüht, die Bedeutung dieſes Be⸗ ſchluſſes für das militäriſche Gleichgewicht in Europa her⸗ auszuſtreichen und geben der Hoffnung Ausdruck, daß auch der pfychologiſche Eindruck beſonders auf die kleineren Mächte nicht ausbleiben werde. Im einzelnen meint„Paris Soir“, dieſe Maßnahme verſtärke bedeutend die franzöſiſch⸗engliſche Entente. Den kleinen Staaten ſei der Beſchluß der Londoner Regierung ein Beweis dafür, daß die engliſche Garantie nicht nur in ſchönen Worten beſtehe.—„Intranſigant“ ſtellt es ſo hin, als ob es ſich um ein geſchichtliches Ereignis handele. Es feſtige und ſtärke in erſter Linie die franzöſiſch⸗engliſche Freundſchaft. Die Entente cordiale, die zu einer Alliance cordiale geworden ſei, nehme den Charakter eines vollkom⸗ menen Syſtems des gegenſeitigen Beiſtandes an.— „Temps“ ſpricht von einer„mächtigen und mutigen An⸗ ſtrengung“ mit dem Ziel England die Machtmittel zu ge⸗ ben, die ſeine Politik erfordere Die Initiative der Londo⸗ ner Regierung ſei geeignet, beſſere Ausſichten für die Auf⸗ rechterhaltung des Friedens zu ſchaffen. Wenn man dane⸗ ben die ungeheuren Summen betrachte, die England für die Landesverteidigung ausgebe, ſo müſſe man zugeben, daß es das ganze Gewicht ſeiner moraliſchen und natio⸗ nalen Macht in die Waagſchale werfe, um ſeinen nationalen und internationalen Pflichten nachzukommen. Am 1. Mai Flaggen heraus! Berlin. 27. April. Aus Anlaß des nationalen Feier⸗ kages des deutſchen Volkes fordert der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda die Bevölkerung auf. ihre Wohnungen und Häuſer mit den Fahnen des Reiches zu beflaggen. Der Führer gratuliert Heß Berlin, 27. April. der Führer ſtattete Mittwoch abend Rudolf heß in ſeiner Wohnung einen Beſuch ab, um ihm perſönlich ſeine herzlichſten Glückwünſche zum 45. Ge⸗ burkskag auszusprechen. Vorher hatten im Laufe des Tages, wie die RS mel⸗ det, die Führer der Gliederungen der Bewegung, die enge⸗ ren Mitarbeiter des Stellvertreters des Führers und viele andere Parteigenoſſen ihre Glückwünſche perſönlich über⸗ bracht. Rudolf Heß lud die bei ihm erſchienenen Parteige⸗ noſſen und Parteigenoſſinnen zu einem gemeinſamen Mit⸗ tageſſen ein. Der Beſuch aus Belgrad Längere Ausſprache des Führers mit dem jugoflawiſchen Außzenminiſter. Der Führer empfing am Mittwoch den in Berlin an· weſenden Königlich Jugoflawiſchen Außenminiſter Dr. Cin⸗ car⸗Markowitſch zu einer längeren Aussprache, die im Bei⸗ ſein des Reichsminiſters des Auswärligen von Ribbentrop und des Königlich Jugoflawiſchen Geſandten Dr. Andric ſtaktfand. Vorher hatte Außenminiſter Eincar⸗Markowitſch am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz niedergelegt. Am Mittag gab Reichsaußenminiſter von Ribbentrop ſeinem jugoflawiſchen Gaſt ein Frühſtück im kleinen Kreiſe in ſeinem Haus in Dahlem. Ein Aufruf des Stabschefs Lutze zu den SA⸗Wehrabzeichen⸗ Uebungswiederholungen 1939. NSg. Berlin, 26. April. Der Stabschef der SA, Viktor Lutze, hat nach einer Meldung der Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Parteikorreſpondenz zu den Wiederholungsübungen 1939 zum SͤA⸗Wehrabzeichen die im erſten Teilabſchnitt vom 1. Mai bis 15 Juni die Prüfungen der eineinhalb Millionen SA⸗Wehrabzeichenträger im Kleinkaliberſchießen, im Handgranatenzielwurf und im 1500 Meter Gelände⸗ lauf bringen, folgenden Aufruf erlaſſen: „Die Ereigniſſe der letzten Wochen und Monate haben mehr als je gezeigt, daß Deutſchland ein hartes, wider⸗ ſtandsfähiges Geſchlecht zur Bewältigung der großen Auf⸗ gaben braucht, die der Führer der Nation geſtellt hat und immer wieder ſtellt. Die SA hat durch den Führer im Er⸗ laß vom 19. Januar 1939 eine Erweiterung ihres ſteten Auftrages, Trägerin der geiſtigen und körperlichen Wehr⸗ erziehung des deutſchen Volkes zu ſein, erhalten. Das SA⸗ Sportabzeichen, für jeden ſeiner Träger ein Dokument ſei⸗ ner weltanſchaulich⸗charakterlichen Haltung, iſt zum SA⸗ Wehrabzeichen erhoben worden, das heute bereits über ein⸗ einhalb Millionen kämpferiſcher Deutſcher tragen. Jeder wehrfähige deutſche Mann, der ſeine wehrgeiſtige Haltung in der Ableiſtung ſeines Dienſtes in den SA⸗Wehrmann⸗ ſchaften in Zukunft ſichtbar zum Ausdruck bringen wird, muß beſtrebt ſein, dieſes vom Führer verliehene Ehrenzei⸗ chen zu erwerben und zu erhalten denn ſelbſtverſtändliche natſonglſozialiſtiſche Forderung iſt es, daß das SA⸗Wehr⸗ abzeichen nicht nur einmal erworben wird, ſondern daß je⸗ der ſeiner Träger alljährlich immer wieder aufs neue zeigt, daß er ſeiner würdig iſt. Aus gieſer Forderung heraus hal der Führer im Vor⸗ jahr die Wiederholungsübungen angeordnel. Zum zweilen Male werden in dieſem Jahre die Träger des SA-Wehr⸗ abzeſchens geſchloſſen zu den Wiederholungsübungen an⸗ kreten und durch ihren käligen Einſatz den Beweis erbrin⸗ gen, daß ſie gewillf ſind, ſich bis ins hohe Alter wehrküchtig zu erhalten. In dieſem Geiſte erwarte ich aber insbeſondere von ſedem S A- Mann, daß er erneut ſein Bekenntnis zur Wehrfreudigkeit durch Vorbild und Beiſpiel ablegt und ſich voll und ganz für das große Werk der Wehrertüchtigung ſeines Volkes einſetzt.“ Luftverkehr Deutſchland Italien Eine Vereinbarung über den Ausbau des wechſelſeikigen Luftverkehrsbekriebs. Berlin, 27. April. Während des Aufenthaltes des Königlich Italieniſchen Generaldirektors der Zivilen Luft⸗ fahrt und des Luftverkehrs, Sr. Exzellenz des Luftgeſchwa⸗ dergenerals Pellegrini, in Berlin wurde am 26. April 1939 eine Vereinbarung zwiſchen dem deutſchen Reichsluftfahrt⸗ miniſterium und dem Königlich Italieniſchen Luftfahrkmi⸗ niſterium über die Einrichtung und den Betrieb von Luft⸗ verkehrslinien geſchloſſen. Sie betrifft im weſentlichen die Ausgeſtaltung des wechſelſeitigen Betriebs der Italſen und Deukſchland verbindenden und über beide Länder hinweg⸗ führenden regelmäßig betriebenen Luftverkehrslinien. Die Vereinbarung iſt auf 10 Jahre abgeſchloſſen. Aus Anlaß des Abſchluſſes der deutſch⸗italieniſchen Luft⸗ verkehrsverhandlungen war der Königlich Italieniſche Ge⸗ neraldirektor der Zivilen Luftfahrt und des Luftverkehrs, Geſchwadergeneral Exzellenz Pellegrini, mit den anderen Mitgliedern der italieniſchen Delegation Gaſt des Reichs⸗ miniſters der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luft⸗ waffe, Generalfeldmarſchall Göring, im Haus der Flieger. In Vertretung von Generalfeldmarſchall Göring dankte der Staatsſekretär der Luftfahrt und Generalinſpekteur der Luftwaffe, Generaloberſt Milch, General Pellegrini, den er als einen alten Freund der deutſchen Luftfahrt begrüßte, für den ſchnellen und reibungsloſen Ablauf der Verhand⸗ lungen, die zu einer vollen Befriedigung der beiderſeitigen Wünſche geführt hätten. Die Beſprechungen hätten das⸗ ſelbe Bild wahrer Freundſchaft gezeigt, wie es überall im Geiſte der Achſe Berlin—Rom zutage tritt. Beſonders herz⸗ liche Worte widmete Generaloberſt Milch dem anweſen⸗ den früheren langjährigen italieniſchen Luftattachee in Ber⸗ lin, Oberſt Senzadeneri. Exz. Pellegrini dankte in warmen Worten für die der italieniſchen Delegation in Deutſchland bereitete Aufnahme. Fürſt Colonna in Berlin Der Gouverneur von Rom Ehrengaſt der Reichshauptſtadt Berlin, 26. April. Auf dem Anhalter Bahnhof traf am Mittwoch der Gouverneur von Rom, Fürſt Colonna, mit ſeiner Gemahlin und ſeinem Kabinettschef Moneta ein. Er wird auf Einladung von Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ präſident Dr. Lippert als Ehrengaſt der Reichshauptſtadt eine Reihe ſtädtiſcher Einrichtungen beſichtigen. Zum Emp⸗ fang hatten ſich neben Oberbürgermeiſter Dr. Lippert, dem italieniſchen Botſchafter Attolico und Graf Magiſtrati auch Vertreter des Auswärtigen Amtes eingefunden. Am Mittwoch mittag ſtattete Fürſt Colonna dem Ber⸗ liner Oberbürgermeiſter einen Beſuch im Rathaus ab und trug ſich dabei in das Goldene Buch der Reichshauptſtadt ein Am Abend fand zu Ehren des Fürſten und der Für⸗ ſtin im Großen Feſtſaal des Berliner Rathauſes ein feier⸗ licher Empfang ſtatt. Die Türkei begrüßt Papen Ankunft des neuen Botſchafters in Iſtanbul. Iſtanbul, 27. April. Der neuernannte deutſche Botſchaf⸗ ter von Papen traf in Iſtanbul ein. Er trat am glei⸗ chen Abend die Weiterreiſe nach der türkiſchen Hauptſtadt Ankara an. Zur Begrüßung am Iſtanbuler Bahnhof hat⸗ ten ſich der deutſche Generalkonſul Toepke ſowie zahlreiche Angehörige der deutſchen Kolonie und die Vertreter der türkiſchen und der deutſchen Preſſe eingefunden. Die Iſtanbuler Zeitungen brachten die Bilder von der Ankunft des deutſchen Botſchafters in großen Meldungen auf den erſten Seiten. In der Zeitung„Türkiſche Poſt“ widmete der Abgeordnete Auhitin Birgen dem neuen Bot⸗ ſchafter warme Begrüßungsworte und befaßte ſich auch in poſitiver Weiſe mit den deutſch⸗türkiſchen Beziehungen. Botſchafter von Papen werde erkennen, daß die Türkei von den beſten Gefühlen für Deutſchland erfüllt ſei. Für eine Vertiefung der engen deutſch⸗türkiſchen wirtſchaftlichen und politiſchen Beziehungen ſeien alle Vorausſetzungen vorhan⸗ den Gafencu nach Paris gereiſt Abſchluß der Beſprechungen des rumäniſch 0 miniſters in London. 69 Außen, London, 27. April. Nach Abſchluß der engliſ ſchen Beſprechungen wurde folgende amtliche Mitteilun in London ausgegeben:„Der Beſuch des rumäniſche Außenminiſters in London hat eine willkommene Gelegen heit zu einem Austauſch der Anſichten zwiſchen ſeiner 80 zellenz Gafencu und dem Premierminiſter und dem Außen miniſter ergeben. Das Zuſammentreffen war durch äußerst Offenheit und Herzlichkeit auf beiden Seiten charakteriſee und diente dazu, die allgemeine Uebereinſtimmung der zwi. ſchen den beiden Regierungen vorhandenen Anſchauungeg 5 Bezug auf die gegenſeitigen Probleme zu unterſtrei⸗ en. Der rumäniſche Außenminiſter Gafencu verließ Lon, don, um ſich nach Paris zu begeben. Kurzmeldungen Berlin. Dem Chef der Techniſchen Nothilfe, Gruppen- führer Weinreich, wurden aus Anlaß der fünften Wiederkehr des Tages ſeiner Ernennung zum Ehef der Techniſchen Not, hilfe zahlreiche Glückwünſche überſandt. Leipzig. Der Reichswalter des NS⸗Lehrerbundes, Gau⸗ leiter Wächter, wird am heutigen Donnerstag im Alten Theater zu Leipzig die Reichsausſtellung„Volksgemeinſchaff — Schickſalsgemeinſchaft“ eröffnen. Ein Flugdienſt zwiſchen Deukſchland und der Türkei. Ankara, 27. April. Die türkiſche Regierung hat mit der deutſchen Lufthanſa eine Vereinbarung über die Eröffnung eines Flugdienſtes zwiſchen Deutſchland und der Türkei ge troffen. Da es im Intereſſe der beiden beteiligten Ländg liegt, iſt mit der Aufnahme des Luftverkehrs zwiſchen Bel lin und Iſtanbul ſchon in nächſter Zukunft zu rechnen, bald die erforderlichen Vorbereitungen beendet ſind. ch⸗rumänz Englands Truppen in Gibraltar Verſtärkungen gelandek.—„Leipzig“ beſucht Tanger. London, 27, April. Der britiſche Kreuzer„Dorſetſhire“ trifft am heutigen Donnerstag mit einem Bataillon Welſh⸗ guarda in Gibraltar ein. Die Stärke der in Gibraltar ſta⸗ tionierten Infanterietruppe ſteigt damit auf eine Brigade. Der deutſche Kreuzer„Leipzig“ wird, einer Meldung aus Gibraltar zufolge, für Donnerstag in Tanger erwar- tet, wo auch ein britiſcher und ein franzöſiſcher Zerſtörer vo; Anker liegen. — Neue Bombenanſchläge in Liverpool London, 26. April. In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch explodierten in Liverpool in verſchiedenen Strg ßen der Stadt vier Zeitbomben, durch die vier Geſchäſte ſchwer beſchädigt wurden. Die polizeilichen Unterſuchungen blieben wieder erfolglos. Die letzten Bombenattentate haben ſich vor etwa einer Woche ereignet, ſodaß das Wiederauf⸗ leben der Anſchläge in ganz England ziemliche Aufregung hervorgerufen hat. Die erſte Hitzewelle über Newyork NMeiohork, 27. April. Newyork wurde von der erſten Hitzewelle des Jahres heimgeſucht. Nach dem langen kalten Winter ſtieg die Frühjahrstemperatur auf 26 Grad Celſiu⸗ im Schatten. Mehrere Straßenpaſſanten erlitten Hiz⸗ ſchläge. Waſhington. Der Senat genehmigte den regulären Mill⸗ tärhaushalt in Höhe von 508 Millionen dollar. Er wurde bereits am Vortage vom Abgeordnetenhaus gebilligt und geht nun dem Präſidenten zur Unterzeichnung zu. zütostau. Die Sowfetunion trifft im Kaukaſus fieberhafte Kriegsvorbereitungen; in der gruſiniſchen und armeniſchen Sowjetrepublik ſowie in Aſerbeidſchan wurde in der letzten Zeit mit dem Bau von Kaſernen, Unterſtänden und Befeſti⸗ gungsanlagen begonnen. Einweichen mit Genko-Bleichſoda erleichtert den Waſchtag, Einweichen erſpart Reiben un Meiſter Fran und ſeine Shp 16 ROMAN vo fro HAWANECK Da hatte Preſchler die Poſt ſchon verteilt und den verdächtigen Brief an ſich genommen. Nur durch Käthes Fixigkeit war er dahintergekommen, weil zu einem Um⸗ ſchlag der Brief fehlte. Verdammt! Gelobt hatte er den Buchhalter noch! Am gleichen Tage hatte ſich dieſer krank gemeldet! Alſo Krankengeld bezogen und dabei die Firma Wagner& Sandmann mit aufgebaut! Chriſtian Franke hielt ſich mit beiden Händen an der Tiſchkante feſt, um nicht in das Vorderkontor zu ſtürzen und den Kerl am Kragenzeug zu packen! So eine unerhörte Frechheit, nun wieder ins Geſchäft zu kommen, als wäre nichts geſchehen! Dann brannte Scham ſtärker als Zorn. Mich alten Fuchs nimmt eine Kreatur wie dieſer Preſchler glatt auf den Arm? Ich bin nicht mehr auf der Höhe! Man belügt und betrügt mich, und ich— ich... Er preßte die Fäuſte in die Augenhöhlen und zwang ſich eiſern zur Ruhe. Nur keinen Skandal! Lautlos und gründlich aufräumen] Jobſt, Teufelsjunge! Haſt aufgepaßt! Er ſtrich mit der Hand über den Brief und hatte ein Würgen in der Kehle. Dieſer Tag gehörte dem Fall Preſchler. Es kam ſo nach und nach Richtung in die Geſchichte. Drei Spinn⸗ mädchen hatten unauffällig die Arbeit niedergelegt. Man hatte ſie ziehen laſſen bei dem langſamen Geſchäftsgang. Man wird ſie bei Wagner& Sandmann zu ſuchen haben, zumindeſt ſtanden deren Spinnmaſchinen in den Woh⸗ nungen der Mädchen. Richtig, bei den Kliſcheeſätzen der Hauptmarken fehlte je ein Stück ohne Quittung. Das genügte zunächſt ſchon allein, denn Preſchler verwaltete ſie und gab kein Kliſchee ohne Empfangsſchein an die Export⸗ häuſer heraus. So eine Sauerei! Franke fluchte leiſe vor ſich hin! In wenigen Wochen ſind aus einer Firma drei d Bürſten, Einweichen ſchont die Wäſche! geworden. Vielleicht haben ſich die feinen Kompagnons ſchon wieder getrennt, dann ſind es vier! Wenn ich in den nächſten Tagen den Preſchler zum Teufel jage, kriegt er nirgends eine Stellung. Dann macht er ſich noch ſelbſtändig und dann ſind es— fünf! Verrückt, ſo etwas! Na, ich werde euch ſchon noch Flötentöne beibringen. Am Nachmittag trat er einige Gänge durch die Stadt an nd war nach zwei Stunden ſo ziemlich im Bilde. Der zandmann war aus Böhmen zugewandert und genoß keinen beſonderen Ruf. Er verfertigte gewöhnliche Gitarren und handelte mit allem Möglichen dabei. Der Wagner war tatſächlich der Schwager und auch„von drinnen heraus“. Niemand wußte ſo recht, wie der anſtändige Thüringer Preſchler in die Familie gekommen war. Er hatte jeden⸗ falls nichts zu melden, die Frau hatte den Daumen auf der Ehe und die Herren Schwiegereltern führten das Wort im Haus. Wahrſcheinlich hatte es ihm die ganze Familie dreckig gemacht, als er den Schwager nicht placieren konnte. Ja, dann wird eben wenigſtens geliefert: Adreſſen zahlungsfähiger Kunden, Geſchäfts⸗ und Fabrikations⸗ Heerde Kliſchees, Kataloge zum Nachdrucken, die ieferquellen und was ſonſt noch alles! Und ſo iſt das dann: Wenn bei A. Ch. Franke eine dicke Anfrage eingeht, wartet die Firma Wagner& Sandmann mit einer Eil⸗ offerte auf, die ſich gewaſchen hat. Dafür geht das Frankeſche Angebot einen Tag ſpäter hinaus und ſieht ſehr froſtig aus, wenn der Chef nicht ſelbſt auf dem Damm iſt! Nun, Herrn Preſchlers Krankheit hatte wohl die ge⸗ meinſte Art der Konkurrenz unterbunden. Nach den erſten Handgriffen für das neue Geſchäft ſcheint es ihm vor ſich ſelber übel geworden zu ſein, denn zweifellos war Wagner Sandmann im Abſatz ſteckengeblieben. Die Druckerei hatte Klage eingereicht, der Gerichtsvollzieher pfändete und nun werden ſie ſich noch wegen unlauteren Wett⸗ bewerbs zu verantworten haben. Erledigt! Ich werde ſofort Rundſchreiben an meine Stammkunden hinauslegen, beſſer noch perſönlich gehaltene Briefe, und Kröpp wird das ſeinige dazutun! Chriſtian Frankes größter Zorn war er⸗ loſchen. Der Preſchler iſt ein verführter Menſch, Weiber können Teufel ſein! Er ſchob mit einem Ruck die Hände in die Rocktaſchen, Neuerdings bin ich unverſtändlich weich und ſuche noch ſelbſt Entſchuldigungsgründe für Lumpiane. Sonſt hätte ich ſo einen Kerl..] Er ſchnitt mit einer Handbewegung den Gedankengang ab. Der Jobſt hat aufgepaßt, das es, das freut mich ſo! Wenn 5 nicht ſo ein Starrkoßf wäre, könnte ich, einmal in Wichs, gleich zu ihm gehen „Jobſt, biſt patent! Das haſt du prima gemacht! Verklagſt einen Schikgneur, um die Beweiſe zwiſchen die Finger zl bekommen, und ſchreibſt dann deinem Alten noch einen Brief! Mehr kann man eigentlich nicht verlangen, wenig; ſtens ich nicht. Von Liebe war bei uns nicht die Rede n g all den Jahren...“ Er ſeufzte, ſein Schritt wurde zögernd. Wenn ich hin⸗ ginge, jetzt gleich? Den Jobſt würde es freuen, beſtmn Aber die Sohrmanns würden lächeln! Und ſo würde e die Fachwelt ſehen: der große Franke ſchafft es nicht geg Pauls& Sohn! Er kapituliert! Nein, nein, ſoweit ſin wir noch nicht! 8 a Mit ſchnellen Schritten, abgewandten Geſichts, ging er am Sohrmann⸗Haus vorüber, wußte ſich aber uneinig mit ſeinem Gewiſſen. Als er ſchon in ſeinen Torweg eingebogen 5 knirſchten hinter ihm die Bremſen eines Kraftwagen. + 21 ig Eine elegante Frau ſprang leichtfüßig auf den Gehſte 0 und ſah ſich ſuchend um. Dann ſprach ſie mit dem Wage führer. Donnerwetter, vornehme Sache, dachte 5 und wandte ſich dem Kontor zu. Sie dürften ſich woh der Hausnummer geirrt haben, ſchöne Damel Solcher Beſuch geht bei mir nicht aus und ein. 5 8 jemanden eines Blickes zu würdigen, c durch das Vorderkontor und warf in ſeinem Zimmer e Hut achtlos auf einen Stuhl in der Ecke. Er war 5 ff mit ſich und ſieß ſich arubelnd an ſeinem Schreit nieder. Es klopfte. Herr Leicht ſteckte unſicher den! durch die Tür. anke!“ „Eine Dame wünſcht Sie zu ſprechen, Herr Fr denn Ich werde gleich eins an den Kopf kriegen, wußte er, reer rr r 777 1, lußen⸗ rumänz itteilun läniſchen 5 elegen, mer Exe Außen, äußerſtz kteriſterſ er zwi auungen iterſtreſ, 1 Lon⸗ rüppen⸗ ederkehr en Not⸗ 8, Gau⸗ n Alten einſchaft irkei. mit der öffnung irkei gz Lände en Beh nen, h, q „ R inget, J ſetſhite“ Welſh⸗ tar ſta⸗ Jrigade. ſteldung erwar⸗ erſtörer ig auf 1 Stra⸗ zeſchäfte chungen e haben derauf⸗ fregung erſten kalten Celſius 1 Hiß⸗ n Mili⸗ wurde gt und erhafte miſchen letzten Befeſti⸗ — Badiſche Chronik Deutſchlands Gaſtfreundſchaft (). Baden⸗Baden. Die Teilnehmer des 3. Internatio⸗ nalen Kongreſſes der Sanatorien und Privatkrankenanſtalten wurden durch die badiſche Regierung im runden Ballſaal des Kurhauſes empfangen. Miniſterpräfſident Köhler begrüßte die Gäſte. In ſeiner Anſprache betonte Miniſterpräſident Köhler, ſein Gruß gelte allen Ausländern, woher ſie auch kommen mögen. Es gebe in Deutſchland nur eine Gaſt⸗ freundſchaft. Wer zu uns kommt, dem komme man mit Gaſtfreundlichkeil entgegen. In der Welt mag man da und dort dem Nationalſozialismus mancherlei Vorwürfe machen, weil die Methoden der deutſchen Politik nicht jedem in den Rahmen der Welt hineinzupaſſen ſchienen. Wie viele Vor⸗ würfe man uns auch machen mag, niemand kann beſtreiten, daß das, was wir tun, im Intereſſe der deutſchen Nation und des deutſchen Volkes und ſeiner Zukunft geſchieht. Die Berührungspunkte zwiſchen den europäiſchen Völkern ſind nicht allzu zahlreich, aber eines iſt allen Völkern der Welt gemein⸗ ſam: Ueberall ſind Menſchen, die leiden und die Erlöſung von ihren Leiden ſuchen. Das iſt eine internationale Tat⸗ ſache, und der Kampf gegen die Leiden der Menſchheit iſt eine internationale Angelegenheit. Die Erkenntnis der einen Nation in der Bekämpfung der Leiden müſſen den anderen Nationen zugute kommen, und hierin hat Deutſchland ein gut Teil zur Linderung der Leiden beigetragen. Wenn dieſer Kongreß ſeine Arbeiten an dieſen Tagen abſchließt, dann hat er ſeinen Zweck erfüllt. Der Präſident der Internationalen Anion der Sanatorien und Privatkrankenanſtalten, Profeſſor Chenais Paris, dankte in herzlichen Worten für die Begrüßung und die Aufnahme in Deutſchland. Hocherfreut ſei der Kongreß über das Intereſſe, das ihm die NRogferung entgegenbringe. Italieniſche Landarbeiter in Baden. i„Der. erſte Sonderzug mit italieniſchen Landarbeitern traf in Deutſchland ein. Eine herzliche Begrüßung wurde den Landarbeitern in Stuttgart zuteil, wo ſich Vertreter des italieniſchen Konſulats, der Gauleitung der NSDAP. und des Reichsnährſtandes eingefunden hakten. Die von dieſem Transport für den Kreis Karlsruhe beſtimmten Land⸗ arbeiter wurden in Karlsruhe durch einen Vertreter des Kreisleiters, des italieniſchen Konſulats und der Landesbau⸗ ernſchaft willkommen geheißen. Auch in Man nheim kamen italieniſche Landarbeiter an. Eppingen.(Jugendlicher Erpreſſer.) Ein bisher noch unbeſtrafter junger Mann aus Bad Rappenau, der ſich in Eppingen als Erpreſſer betätigte, wurde von der Polizei gefaßt. Der Burſche, der eine Eppinger Bürgersfrau brieflich aufgefordert hatte, an einer beſtimmten Stelle Geld zu hinterlegen, andernfalls ſie„ihr Leben verwirkt“ habe, wurde beim Abholen des Päckchens gefaßt und erhielt wegen Erpreſſung fünf Monate Gefängnis. Der Vollzug der Strafe wurde für fünf Jahre ausgeſetzt, für die der jugendliche Er⸗ preſſen Bewährungsfriſt erhielt. (J Neudorf.(Farren wird wild!) Ein wildgewor⸗ dener Farren griff im Farrenſtall ſeinen Wärter an und ver⸗ lehte ihn ſchwer, ebenſo einen zu Hilfe eilenden Mann. () Mühlbach.(Fuß abgeſchlagen.) Der in den 7er Jahren ſtehende Landwirt Andreas Frey wurde von einem ſcheuenden Pferd derart unglücklich getroffen, daß ihm ein Fuß abgeſchlagen wurde. Beethovenfeſt der Stadt Freiburg. Freiburg. Wie ſchon kurz angekündigt, wird in der Hit vom 3. bis 15. Juli 1939 das 5. Freiburger Muſikfeſt Geethoven⸗Feſt) ſtattfinden. Die Geſamtleitung liegt in den Händen von Generalmuſikdirektor Bruno Vondenhoff. Kirchzarten.(Oekonomiegebäude abge⸗ brannt.) In Burg bei Kirchzarten brach im Oekonomie⸗ gebäude des Landwirts Zipfel Feuer aus, das ſich raſch aus⸗ bteitete. Die Scheuer brannte faſt völlig aus, die Holz⸗ und Futtervorräte wurden Lersichtet. Waldshut.(Tödlicher Motorradunfall.) Das Opfer eines ſchweren Motorradunfalls wurde der in den Jer Jahren ſtehende Schreiner Arthur Freudig. Bei der Bahnunterführung wurde er aus der Kurve getragen und juhr gegen die Unterführungsmauer. Freudig erlitt ſo ſchwere 8 daß er bald darauf im Waldshuter Kranken⸗ haus ſtarb. Laſtkraftwagen im Schlafzimmer. () Kehl. Im benachbarten Mietersheim wurde ein Laſt⸗ kiaftwagen an der Weggabelung vor dem Gaſthaus zum Grünen Baum“ von einem Omnibus überholt, wobei der hintere Dil des Omnibuſſes den Vorderwagen des Laſtzuges reifte. dem Laſtkraftwagenfahrer wurde das Steuer aus der Hand geſchlagen, und er verlor dadurch die Herrſchaft über ſein Fahrzeug. Der Laſtwagen rannte mit folcher Wucht gegen das Anweſen des Georg Jülch, daß die ſüdliche Haus⸗ wand eingedrückt wurde und der Motorwagen bis in das lafzimmer vorſtieß. Glücklicherweiſe wurden Perſonen nicht verletzt, dagegen iſt ein ſehr erheblicher Sach⸗ und Gebäude⸗ Caden entſtanden. Der Motorwagen ſtand buchſtäblich im chlafzimmer vor den Betten der Familie Jülch. Aus den Nachbargauen „Lambrecht.(Auf abſchüſſi ger Straße.) Der 15jährige Herbert Leiff im nahen Neidenfels fuhr dort eine abſchüſſige Straße hinab und geriet beim Einbiegen in die e unter einen Perſonenkraftwagen, der ihn tö⸗ ete. Saarbrücken.(Den Nebenbuhler erſtochen.) Wegen eines geſpannten Frauenverhältniſſes drang der 34⸗ jährige Alois Stutz im Stadtteil Alt⸗Saarbrücken in die Wohnung des 53 Jahre alten Blinden Adolf Braun ein und ſtach dieſen mit einem Meſſer derart zuſammen, daß Braun an den Verletzungen geſtorben iſt. 8 Griesheim bei Darmſtadt.(Rehbock zerreißt Spaziergänger die Hoſen.) Ein Rehbock, der län⸗ gere Zeit im Privatbeſitz eines Büttelborner Einwohners geweſen war, aber in der Gefangenſchaft gefährlich wurde, kam in den Beſitz einer Jagdgeſellſchaft die ihn in den Büttelborner Hecken ausſetzte. Dieſer Tage griff nun der Bock einen älteren Griesheimer an, der in der während der Frühlingszeit von Spaziergängern viel beſuchten Gegend Blumen ſuchte, und zerriß ihm die Hoſen. Der Mann konnte ſich nur durch ſchleunige Flucht mit dem Fahrrad vor dem„geweihten“ Beherrſcher des Reviers retten, der ihn noch ein Stück verfolgte. — Tamm Kr Ludwigsburg.(Vor den Zug ge⸗ worfen.) Am Morgen wurde auf dem Bahngleiſe der Strecke Tamm Bietigheim die ſtark verſtümmelte Leiche eines 28 Jahre alten Einwohners aus Tamm aufgefunden. Da der Mann, der nach den Ermittlungen Selbſtmord ver⸗ übt hat, in geordneten Verhältniſſen lebte, vermutet man, daß er den Schritt in einem Anfall von geiſtiger Umnach⸗ tung tat. — Vaihingen a. d. Enz.(In den Tod gerann ß). Ein bei dem Bau der Umgehungsſtraße beſchäftigter Ar⸗ beiter lief, ohne ſich zu überzeugen, ob die Straße frei war, in einen Laſtkraftwagen Der aus Ungarn ſtammende Ver⸗ unglückte wurde noch 10 Meter weit mitgeſchleift. Seine Verletzungen waren ſo ſchwer, daß er bald nach seiner Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus ſtarb. O Hauſen i. W.(Hebelmuſik wird Gemeinde⸗ kapelle.) Die bei allen Beſuchern des Hebelmähli bekannte Hebelmuſik, die jeweils am 10. Mai in ihrer ſchmucken kleid⸗ ſamen Tracht aufmarſchiert und weſentlich am Gelingen des Fönen Heimatfeſtes Anteil hat, iſt nunmehr auf eine ſichere Exiſtenzgrundlage geſtellt worden. Die Muſik, die ſeit mehr als 70 Jahren als Muſikverein Hauſen beſteht, wird nun⸗ mehr Gemeindekapelle werden. Damit wird vor allem für die aktiven Muſiker manche Sorge genommen. (— Talheim b. Tengen.(Blitz erſchlägt zwei Kühe.) Während des Gewitters kehrte der an Oſtern ſchul⸗ enklaſſene Adolf Fritz mit ſeinem Kuhfuhrwerk vom Felde heim. Da ſchlug der Blitz in beide Kühe, die gleich tot waren, und ſtreifte noch ſchwer den Knaben, der die Kühe an einem Leitſeil führte, das durch den Regen naß war. Dank dem ſchnellen Beſinnen des herbeigeeilten Leo Frank, der dem Knaben künſtliche Atmung zuführte, blieb er am Leben. Die Brandwunden ſind aber ſehr ſchwer. (—) Furtwangen.(Kind tödlich überfahren.) Das vierjährige Kind der Witwe Kaufmann ſprang auf der Straße Furtwangen—Gütenbach in ein Kraftrad und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es noch in der Nacht ſtarb. Der Vater des Kindes iſt im Vorjahr in Stuttgart durch Sturz vom Fahrrad tödlich verunglückt. (— Stockach.(Drei Schwerverletzte bei Ver⸗ kehrsunfall.) Auf der Heimfahrt geriet der mit vier Perſonen beſetzte Kraftwagen des Mechanikermeiſters 11 0 von Friedingen in einer Kurve ins Schleudern und 55 au einen Baum auf. Braun, ſeine Frau und ſeine Schwägerin erlitten durch den ſtarken Anprall ſchwere Verletzungen, der vierte Fahrgast, der Bürgermeiſter von Friedingen, wurde nur leicht verletzt. Braun ſelbſt ſchwebt in Lebensgefahr. (—) Könſtanz.(Vom Tode des Ertrinkens ge⸗ rettet.) Im Bodenſee zwiſchen Konſtanz und Kreuzlingen wurde vom ſchweizeriſchen Ufer aus eine Frau in den Wel⸗ len treibend geſichtet. Ein ſchweizeriſcher Grenzwach oſten fuhr mit einem Nachen in den See hinaus und konnte die ertrin⸗ kende etwa 42jährige Frau in ſein Boot aufnehmen. Die zuſammen mit einem deutſchen Zollbeamten vorgenommenen Wiederbelebungsverſuche waren von 1 Die Frau wurde ins Krankenhaus Münſterlingen(Schweiz) gebracht. „ Auf dem heimweg erkrunken. Der 68jährige Tag⸗ löhner Jakob Mangelhammer aus Langengeisling geriet nachts auf dem Nachhauſeweg in die Sempt und ertrank. Er wurde nach einiger Zeit von einem Paſſanten geſehen und aus dem Waſſer gezogen, doch blieben Wiederbele⸗ bungsverſuche erfolalos.— A Alord im Forſtenrieder Park. Am Dienstag wurde im Forſtenrieder Park bei München unweit des Forſthau⸗ ſes Oberdill etwa 80 Meter weſtlich der Hauptſtraße eine ſtark verweſte weibliche Leiche unter Tannen verſcharrt mit einer Schußverletzung im Kopfe aufgefunden. Die Mord⸗ kommiſſion ſtellte feſt, daß es ſich um die 23 Jahre alte Hausangeſtellte Maria Jörg aus Unterelleg bei Wertach im Allgäu handelt. Die Jörg wurde ermordet. Sie war ſeit September 1938 vermißt und war zuletzt am 29. Septem⸗ ber bei ihrem Onkel in Buchina bei Füſſen auf Beſuch. Lalcale uud cliau Jeder im Beſitz der Maiplakette. Zum 1. Mai iſt wieder eine ſchöne Maiplakette gefertigt worden, mit deren Verkauf in dieſen Tagen begonnen wurde. Es iſt Ehrenſache für jeden Volksgenoſſen und jede Volksge⸗ noſſin dieſe Plakette zu erwerben und zu tragen. Am nationalen Feiertag des deutſchen Volkes darf niemand ohne Maiplakette ſein. Märkte. Wegen des Nationalfeiertags 1. Mai wird der Neumarkt in Mannheim auf Dienstag, 2. Mai ver⸗ legt. Großmarkt, Kl. Markt und Lindenhofmarkt fallen aus. Noch ein Todesopfer des Rheinauer Anglücks. i Mannheim. Im Mannheimer Krankenhaus iſt nach⸗ mittags der 36jährige Hauptlehrer Karl Rehm aus Reilingen geſtorben. Der Verſtorbene hinterläßt Frau und Kind. Es iſt das das zweite Todesopfer des ſchweren Unglücks, das einen Hockenheimer Omnibus betraf. * 5 2 —„Zeitungsdruckſachen“. Zur Förderung und Erleich⸗ terung des Zeitungsbezuges, beſonders während der Reiſe⸗ zeit, wird mik Wirkung vom 1. Mai 1939, zunächſt verſuchs⸗ weiſe, eine neue Art von Zeitungsſendungen, die„Zeitungs⸗ druckſache“, eingeführt. Zeitungsdruckſachen dürfen nur von Zeitungsverlegern und Zeitungsvertriebsſtellen(Zeitungs⸗ händlern) verſandt werden. In der Aufſchrift der Sendun⸗ gen ſind der in die Augen fallende Vermerk„Zeitungsdruck⸗ ſache“ ſowie Name und Wohnung des abſendenden Verlags uſw. und des Empfängers anzugeben. Empfänger der Sen⸗ dungen können außer den Beziehern ſelbſt auch andere Per⸗ ſonen oder Firmen, z. B. Buchhandlungen oder Zeitungs⸗ händler, ſein. In die Sendungen dürfen Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften jeder Art, auch ſolche, die zum Poſtvertrieb nicht angemeldet ſind und Beilagen, aber keine Mitteilungen an die Empfänger aufgenommen werden, gleichviel ob ſie hand⸗ ſchriftlich oder durch Druck hergeſtellt werden. Auch dürfen in den Zeitungen keine Aenderungen vorgenommen werden. Die Sendungen ſind einzeln durch Freimarken oder Abſender⸗ freiſtempel freizumachen. Die Gebühr beträgt für eine Sen⸗ dung bis 50 g 3 Pfg., über 50 bis 100 g 4 Pfg., über 100 bis 250 g 8 Pfg., über 250 bis 500 g 15 Pfg., über 500 bis 1000 g 30 Pfg. Zeitungsdruckſachen werden als eilige Druckſachen behandelt. — Gebührenordnung für das Reichsſporkamk. Der Reichsſportführer hat eine Gebührenordnung für das Reichsſportamt erlaſſen, die am 1. April in Kraft getreten iſt. Für die Verleihung des Reichsſportabzeichens werden bei der Aushändigung des Urkundenhefts eine Reichsmark Gebühren erhoben, bei der Aushändigung des Reichsſport⸗ abzeichens in Bronze, Silber oder Gold 1,50 Mark. Dle Ausſtellung einer Wiederholungsurkunde koſtet 50 Pfennig. die Aushändigung eines Leiſtungsbuches für Knaben oder Mädchen eine Mark, die Aushändigung eines Erſatzabzei⸗ chens 1,50 Mark. Auch für das Vorſteckabzeichen, das Tuch⸗ abzeichen uſw. werden Gebühren erhoben, ferner für die Anerkennung von Sportgemeinſchaften und ſonſtige Amts⸗ handlungen. Im Falle nachgewieſener Bedürftigkeit oder auch aus ſonſtigen Billigkeitsgründen kann die Gebühr er⸗ mäßigt oder ganz erlaſſen werden. Zum 1. Mai Großdeutſchlands gibt die deutſche Reichspoſt dieſe Sondermarke zu 6 Npf.(mit 19 pf. Kulturfondszuſchlag) in ſchwarzbrauner Farbe heraus. Das Marken⸗ bild zeigt den Führer bei ſeiner hiſtoriſchen Reichstagsrede am 30. 1. 1939 nach einer Aufnahme von Prof. Heinrich Hoffmann. Die Abgabe bei den Poſtämtern uſw. beginnt am 28. J., dem Tag einer neuen entſcheidenden Reichstagsrede des Führers. D erſte Deutſche Spielen Sie mit! Es lohnt ſich: der Gewinn⸗ plan der erſten Deutſchen Reichslotterie zeigt kaufsſtellen der Deutſchen Reichslotterie durch ein rundes, grün⸗weiß⸗ rotes Schild beſonders kenntlich gemacht. Die Ziehung der erſten Klaſſe beginnt am 16. Mai 19391 Sichern Sie ſich rechtzeitig eingos! ein beſonders harmoniſches und glückliches Verhältnis zwiſchen großen, mittleren und kleineren Gewinnen. Sie erhalten dieſen Ge⸗ winnplan ſowie Loſe überall dort, wo Sie bis⸗ her Ihr Klaſſenlos kauften. Außerdem ſind Aberall, wo Sie dieſes Zeichen am Schaufenſter ſehen, erhalten Sie die Loſe zur erſten Deutſchen Neichslotterie. alle Staatlichen Lotterie⸗Einnahmen und Ver⸗ PPP.— — Reichslotter ie 100 Millionen Reichsmark ausgeſpielt! ROS STE GEMWINNE im günſtigſten Falle(8 2, 11 der amtlichen Spielbedingungen) Millionen RN auf ein dreifaches Los, Millionen RN a uf L in Doppellos, e— auf ein INMiil lion RNI. Insgeſamt werden auf 1200000 Loſe in 5 Klaſſen 480000 Gewinne und 3 Prämien im Geſamtbetrage von 102899 760. NM ausgeſpielt. 6 s Los kostet uur RM 3.— ie Klasse 3 griffen auf den Hausbeſitz in Wohnungen für Kinderreiche Erleichterung der Beſchaffung.— Eine Verordnung des Reichskommiſſars für die Preisbildung. Berlin, 27. April. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat eine Verordnung erlaſſen, um kinder⸗ reichen Familien die Beſchaffung preiswerter Wohnun⸗ gen zu erleichtern. Bei der Vermietung von Wohnungen werden nach all⸗ gemeinen Feſtſtellungen kinderreiche Familien gegenüber Familien ohne Kindern immer noch benachteiligt. Die ableh⸗ nende Haltung des Hausbeſitzers beruht teils auf einer fal⸗ ſcher Rückſichtnahme auf andere Mieter des Hauſes, teils auf der Scheu vor Unbequemlichkeiten und auch gewiſſen finanziellen Mehraufwendungen(verſtärkte Abnutzung der Wohnung, erhöhtes Waſſergeld uſw.). Nachdem das Preis⸗ erhöhungsverbot den früher gelegentlich vereinbarten Mietszuſchlag bei der Vermietung einer Wohnung an kin⸗ derreiche Familien verboten 900 haben ſich dieſe Miß⸗ ſtände unleugbar verſchärft. Im übrigen muß anerkannt werden, daß ſich der größte Teil der deutſchen Hausbeſitzer ſeiner ſozialen Verpflichtungen ſtets bewußt geweſen iſt. Es liegt deshalb auch im Intereſſe der deutſchen Hausbe⸗ ſitzer, daß die Mißſtände, die vielfach zu unberechtigten An⸗ ſeiner Geſamtheit geführt haben, ſo ſchnell wie möglich beſeitigt werden Deshalb werden jetzt die Stadt. und Landkreiſe, denen die Aufſicht bei der Preisgeſtalkung für Mieken überkragen iſt, zu der Anordnung ermächtigt, eine angemeſſene Zahl von Wohnungen an kinderreiche Ja- daß jeder Hausbeſitzer milien zu vermieden hat. Die Auswahl der kinderreichen Familien ſteht dem Hausbeſitzer frei. Es handelt ſich alſo nicht etwa um eine Wiedereinführung der früheren Wohnungszwangswirt⸗ ſchaft. Wenn der Hausbeſitzer keine geeignete Familie fin⸗ det, kann er bei der zaſtändigen Behörde die Benennung einer ſolchen kinderreichen Familie oder die Freigabe der Wohnung beantragen. Die Freigabe der Wohnung kann dann auch zu Gunſten einer anderweitigen, den Zielen der Bepölkerungspolitik entſprechenden Vermietung erfolgen. Damit werden die Schwierigkeiten, denen kinderreiche Familien bisher bei der Beſchaffung von Wohnungen be⸗ gegneten, wirkſam beſeitigt, ohne daß ein großer Verwal⸗ tungsapparat eingeſchaltet und ohne daß grundſätzlich in das freie Verfügungsrecht des Vermieters eingegriffen wird. Die Verordnung zur Erleichterung der Wohnungsbeſchaf⸗ fung für kinderreiche Familien hat folgenden Wortlaut: Um kinderreichen Familien die Be⸗ ſchaffung preiswerter Wohnungen zu erleichtern, wird auf Grund des Geſetzes zur Durchführung des Vierfſahrespla⸗ nes vom 29. Oktober 1936— Beſtellung eines Reichskom⸗ miſſars für die Preisbildung— mit Zuſtimmung des Be⸗ auftragten für den Vierfahresplan folgendes verordnet: 8 Die durch die vierte Anordnung über die Wahrnehmung der Aufgaben und Befugniſſe des Reichskommiſſars für die Preisbildung vom 27 September 1937 mit der Preis⸗ bildung bei Mieten beauftragten Behörden können beſtim⸗ men, daß die Vermieter eine angemeſſene Zahl von Woh⸗ nungen bei Freiwerden an kinderreiche Familien zu ver⸗ mieten haben Die Auswahl der kinderreichen Familien als Mieter ſteht dem Vermieter frei. Findet der Vermieter keine kin⸗ derreiche Familie, ſo hat er die freiwerdende Wohnung bei der nach§ 1 Abſ. 1 genannten Behörde anzumelden. Die Behörde iſt befugt, ihm eine geeignete kinderreiche Familie als Mieter zu benennen. 3. Einem Vermieter, der eine Wohnung entgegen den Vor⸗ ſchriften dieſer Verordnung oder der zu ihrer Ausführung und Ergänzung erlaſſenen Vorſchriften nicht an eine kinder⸗ reiche Familie vermietet, kann die Zahlung eines Geldbe⸗ trages bis zur Höhe von 5000 Mark auferlegt werden. Die Beträge ſind zur Verbilligung von Neubauwohnungen, die für kinderreiche Familien beſtimmt ſind, zu verwenden. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung: Wagner. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemein⸗ ſchaft noch nicht begriffen. Sonnenaufgang 5.05 Sonnenuntergang 19.41 Mondaufgang 12.16 Monduntergang 1.49 Aus dem Gerichtssaal Gabotage wird nicht geduldet hochverratsprozeß gegen Angehörige des Internationalen S0 lalen Aante bude und der„Unabhängigen Soziali⸗ ſtiſchen Gewerkſchaft“ München, 26. April. Vor dem Zweiten Senat des Volks⸗ gerichtshofs begann im Schwurgerichtsſaal des Juſtizpala⸗ ſtes unter dem Vorſitz des Vizepräſidenten des Volksgerichts⸗ hofs, Engert eine Verhandlung, die einen Ausſchnitt aus einer Reihe von Prozeſſen gegen den„Internationalen So⸗ zialiſtiſchen Kampfbund“ und die„Unabhängige Sozialiſtiſche Gewerkſchaft“ darſtellt. Die„Lehre“ des Internationalen Sozialiſtiſchen Kampf⸗ bundes(ISK) gründet ſich auf die„Philoſophie“ des ver⸗ ſtorbenen Halbjuden Leonhard Nelſon aus dem Rheinkand. Die von ihm verbreitete Lehre nähert ſich ſehr ſtark ſowohl wirtſchaftlich als auch politiſch den kommuniſtiſch⸗bolſche⸗ wiſtiſchen Ideen Der„Führer“ des ISK war der vom Volksgerichtshof bereits zu lebenslänglichem Zuchthaus ver⸗ urteilte jüdiſche Studienrat Philippſon. Auch viele andere Juden waren in der Organiſation tätig. Man bot alſo auch hier wieder ein Beiſpiel jüdiſcher Wühlarbeit abe uc urch, Bei der Verhandlung in München ſtanden unter der An⸗ klage der Vorbereitung zum Hochverrat vor Gericht der 30 Jahre alte Ludwig Koch aus München, der 32 Jahre alte Ludwig Linſert aus München, der 36 Jahre alte Martin Grill aus Augsburg, der 29 Jahre alte Lorenz Kolbeck aus Augsburg und das Ehepaar Johann und Anna Walch aus Augsburg, beide 29 Jahre alt. Die Angeklagten ſind als Anhänger des ISͤ und der USG, Bezirk Bayern, in München untereinander oder mit anderen Anhängern zuſammengekommen, haben Beiträge gezahlt, illegale Schriften hergeſtellt, geleſen und verbreitet. die eine ganze Reihe von deutſchen Arbeitern, die— nach ihren eigenen Ausſagen im Prozeß— ihr auskömmliches Daſein hatten, die in ihrer Arbeit zufrieden waren, ins Un⸗ glück geſtürzt wurden Die Organiſation hat urſprünglich über außerordentlich große Geldmittel verfügt. Die Tätigkeit der in früheren Prozeſſen bereits Verurteilten beſtand im weſentlichen in den Verſuchen, einen organiſatoriſchen Zuſammenhalt her⸗ zuſtellen, worin alſo der Tatbeſtand des Hochverrates zu erblicken war, und in der maſſenhaften Verteilung von Flugblättern mit einem größtenteils außerordentlich hetzeri⸗ ſchen und unwahren Inhalt. Der JS legte beſonders gro⸗ ßen Wert darauf, in den Betrieben Fuß zu faſſen und frei⸗ gewerkſchaftliche Organiſattonen neu aufzuſtellen. Wie aus der Verhandlung hervorging, handelt es ſich bei den Angeklagten durchweg um Menſchen von einer ge⸗ wiſſen Intelligenz, die in ihrem Beruf tüchtig waren und ihr Auskommen fanden. Vor der Machtübernahme iſt keiner politiſch, alle aber freigewerkſchaftlich organiſiert geweſen. Bei Wahlen haben ſie für die SPD geſtimmt. Sie waren 1 ſtets links eingeſtellt. Ein Münchener Rechtsanwalt, er Jude Lehnert, hat eine verhängnisvolle Rolle als Ver⸗ führer deutſcher Volksgenoſſen geſpielt. Er iſt im Grunde neben Philippſon der wirkliche Hauptangeklagte in dieſem Prozeß, auch wenn er ſich durch die Flucht der Beſtrafung entzogen hat. Die Angeklagten ſind ſämtlich faſt lückenlos geſtändig. Bemerkenswerterweiſe geben ſie aus freien Stücken zu, daß die Behauptungen des Auslandes über ſchlechte Behand⸗ lung oder ſogar Folterung der Unterſuchungsgefangenen erlogen und daß ſie durchaus anſtändig behandelt worden ſeien. Sie ſehen auf den Vorhalt des Vorſitzenden ein, daß die durch ihre Hände gegangenen Flugſchriften, die von Be⸗ leidigungen führender Männer des Reiches ſtrotzten, ſcham⸗ loſe Verdrehungen und eine unglaubliche Beſchmutzung des deutſchen Vaterlandes und ihres eigenen Volkes ſeien. Der Staatsanwalt beantragte gegen den ongeſchuldig⸗ ten Koch eine Strafe von acht Jahren Zuchthaus, gegen die angeſchuldigten Kolbeck und Grill als die Hauptſchuldigen der Gruppe Augsburg eine Strafe von fünf Jahren Zucht⸗ haus, gegen Johann Walch von vier Jahren Zuchthaus, ge⸗ gen Linſert von vier Jahren Gefängnis und gegen Frau Walch wegen Beihilfe von zehn Monaten Gefängnis zu ver⸗ hängen. Gegen die erſten vier Angeklagten beantragte der Staatsanwalt die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von acht bzw. fünf bzw. vier Jahren. Der Antrag des Staatsanwaltes ging weiter dahin, bei ſämt⸗ lichen Angeklagten wegen ihres offenen Geſtändniſſes die Unterſuchungs⸗ bzw Schutzhaft in Höhe von acht Monaten drei Wochen anzurechnen. Die Angeklagten ſind ſeit Juli bzw. Auguſt 1938 in Unterſuchungs⸗ bzw. Schutzhaft. Die Verteidiger plädierten auf eine Milderung des St ausmaßes 5 Das Urteil, das am Abend des Berhandlungstages be kündet wurde, erklärte die Angeklagten ktoch, Linſerk Gil Kolbeck und Johann Walch ſchuldig eines Verbrechens 00 Vorbereitung zum einem hochverräteriſchen Unternehme die Angeklagte Anng Wolch ſchuldig der Beihilfe zur 50h bereitung eines hochverräteriſchen Unternehmens. 00 wurde verurteilt zu acht Jahren Ju chthau 8, Grü und ktolbeck zu je fünf Jahren Suchlhaus, Johan Walch zu drei Jahren Zuchthaus. Dieſen Angellag ten werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer ihr Zuchthausſtrafen aberkannt. Linſert wird zu einer Gefän nisſtrafe von zwei Jahren und Anng Walch zu einer 65 fängnisſtrafe von neun Monaten verurtellt. Sämklichen geklagten werden acht Monate der Anterſuchungshaft 0 gerechnet. In der Urteilsbegründung wird kurz darauf hingen ſen, daß die Angeklagten in der Verhandlung im allgem nen ihre ſtrafbaren Verhandlungen zugegeben hätten u daß ihnen die Tätigkeit und die Ziele des JS und 90 US bekannt geweſen ſeien. Bei Linſert wurden beſonde ſtrafmildernde Umſtände in Betracht gezogen, ebenſo g Anna Walch. Der zweite Verhandlungstag Am zweiten Verhandlungstag wurde in der gleiche Sache gegen drei weitere Angeklagte verhandelt, und zug gegen den 24jährigen Walter Eichler aus München, de 39 jährigen Max Einer aus Allensbach bei Konſtanz ung 990 s8lahrigen Willy Ohlendorf aus Bobingen bei Augsburg, Auch dieſe Angeklagten haben ſich nach der Anklagz iy München. Allensbach bzw Bobingen und Augsburg iu oder weniger für den„Internationalen Sozialiſtiſt Kampfbund“ eingeſetzt, haben illegale Schriften angem men und verteilt oder weitergegeben Ohlendorf hat darih hinaus Anhänger des IS in Augsburg geſchult und in ner Arbeitsſtelle in Bobingen Geſinnungsgenoſſen zu wa ben verſucht und auch Beiträge bezahlt. Einer hat mehrt JSK⸗Mitgliedern über die Grenze verholfen. In der Verhandlung beſtreitet Eichler die Mitgli ſchaft beim ISͤ und bei der USG. Er will auch keine d träge bezahlt und keine Flugblätter verteilt haben. Auch oi ſer Angeklagte erklärte aus freien Stücken, beim Arbeit dienſt habe es ihm gut gefallen, von einem„Sklavendienk ſei durchaus keine Rede. Der Angeklagte Einer gibt zwar Zuſammenkünfte m Lehnert und Koch zu, ebenſo die Tatſache, Lehnert un Eichler an oder über die Grenze gebracht zu haben. Der Angeklagte Ohlendorf war der Tätigſte der Ange ſchuldigten. Er gibt den ihm zur Laſt gelegten Sachverhal im weſentlichen zu. Er beſtreitet aber daß er je beabſichlig habe, hochverräteriſch im Sinne der Gewalt tätig zu fein Der Staatsanwalt beantragte gegen Ohlendorf ein Zuchthausſtrafe von fünf Jahren und Ehrverluſt für di Zeit von fünf Jahren, gegen Eichler eine Zuchthausſtraß von drei Jahren und drei Jahre Ehrverluſt und gegen Einer eine Gefängnisſtrafe von zehn Monaten. 5 Das Urteil lautet: Der Angeklagte Einer wird freig⸗ ſprochen. Die Angeklagten Eichler und Ohlendorf wegen Vorbereitung zu einem hochverräteriſchen Unternehmen be urteilt, und zwar Eichler zu einer Juchthausſtrafe von di⸗ Jahren und drei Jahren Ehrverluft, Ohlendorf zu eine Zuchthausſtrafe von ſechs Jahren und ſechs Jahren Eh, verluſt. Von der Ankerſuchungshaft werden Eichler die Monate und Ohlendorf acht Monate angerechnet. Nach der Urteilsbegründung mußte Einer wegen Man. gels an Beweiſen freigeſprochen werden. Eichler konnte nich nachgewieſen werden, daß er ſich bei der Abfaſſung um Verteilung von Flugblättern beteiligt hat. Dagegen wurd feſtgeſtellt, daß er Mitglied des JS war, von deſſen hoch verräteriſchen Zielen er wußte. Ohlendorf hat ebenfalls d Ziele des ISK gekannt und hat für ſie gearbeitet. Bei ihn war erſchwerend ſeine Intelligenz und ſeine gute wirtſchaf liche Lage Die Verurteilten haben ſich, wie es in der Urteilsbe gründung weiter hieß, gegen das deutſche Volk vergangen Es komme nicht darauf an, daß ihre Tätigkeit keinen Erfolg hatte. Was ſie wollten, ſei, durch ihre lügenhafte Tätigkel Mißſtimmung im deutſchen Volke hervorzurufen und des Boden für einen Sturz der Regierung vorzubereiten. N ungeheuer ſchwere Aufbauarbeit des nationalſozialiſtiſchg Staates und des deutſchen Volkes dürfe von niemanden ge fährdet werden Der Volksgerichtshof müſſe daher jeden Verräter auf das ſchärfſte zur Verantwortung ziehen. Ohle, dorf und Eichler ſeien Verräter geweſen, die ſich auf da ſchwerſte gegen das deutſche Volk vergangen hätten. az Danksagung. und Blumenspenden. Georg Schmitthäußer. Mhm.Seckenheim, 27. April 1939. Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben Entschlafenen sagen wir allen denen, die ihr das letzte Geleit gaben, herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Fichtl für die trostreichen Worte im Hause und am Grabe und für die zahlreichen Kranz- Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 1 Nähmaſchine Wöſcherei Volbſ1„ Preſto“ Motorrad. unentbehrlich Zu erfragen in der ift die neue eiſerne Geſchäftsſt. d. Bl Reichslohn⸗ Bett ſtelle Steuerlabelle mit e Gebrauchter ffür Wochenlohn, e 3 Taglohn, 4 ſowie einige Holländer Stundenlohn Gärten⸗ und egen Barzahlung ſod. Monats lohn. 0 75 zu kaufen geſucht. Zu haben in dei Baumpfähle Geſchäftsſt. d. B.. in der ganz bill. abzug Zu erfragen Zähringerſtr. 3.] Geſchäftsſt. d. Bl. S H., Gefolgſchaft 47/171. VBerſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung 1898. Heute Donnerstag Training auf dem Platze. Anſchließend Spieler⸗Verſammlung. Die Schüler⸗ mannſchaft trifft ſich um ½ 6 Uhr auf dem Sportplatz zu einer Beſprechung. Am Sonntag ſpielt erſtmals wieder die Privat⸗ mannſchaft. 8 Turnverein 1898. Die Turnſtunde der Turnerinnen findet nicht heute, ſondern morgen Freitag Abend 8 Uhr ſtatt. Parteiamtliche Mitteilungen: Sonntag, 30. April Antreten der Ge⸗ folgſchaft 47/71 um 8 Uhr morgens am HJ.⸗Heim in tadelloſem Sommerdienſtanzug. Kameradſchaft ehemaliger Soldaten Mannheim ⸗Seckenheim. Kameraden, welche ſich am Neichskriegertag in Kassel beteiligen wollen, müſſen ſich ſofort bei Kamerad Möll,„Zum Pfälzer Hof“ anmelden. Rähere Auskunft wird daſelbſt erteilt. Druckarbeiten für Handel. Gewerbe werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Necharbete- Druckerei“. fiele Zu verkaufen S—. hulentlaſſenes 5 15 1 Bett, 1 Tiſch, Madchen Seen,„Jen e geſucht. e Lohnzahlung und Industrie K — Henn nan id FF KINE SSA. Bohnerwa⸗ aufträgt, so ist das schwendung. Gerade& Eier-Sehnittnudeln 8 % kg 44, 45, 50, 52, 60% Grieß- Makkaroni Eier- a Makkaroni 5 besondere Vorzug dis Grieß- Spaghetti 5 75 Wachses ist, daß— haut 1 leg 38% dünn aufgetragen- mit Eier- Spaghetti 8 behandk % kg 48 u. 529 Dose 4-6 Zimmer werden können. Die B6 Spätzle ½ kg 36 u. 44 3 strahlen im Hochglanz Hörnchen ½ kg 38 u. 48 ind sehr lange halte Suppenteige i ö ofken und in Packungen 1 IN BOHNERWACH8 Germ. Drog. Fr. Wagner Na- Inh. Wilh. Höllstin. Neckar- Drog. Walter Hornus Erbsen, geschälte. ½ kg 26 u. 329 Weiße Bohnen 3 1 lg 203% Wachtelbohnen 5 kg 20 Linsen 5 ½ kg 28, 32 u. 343 Aprikosen, getrocknet V kg 95 0 Mischobst u. Pflaumen, getrocknet Kranzfeigen ½ Kg 40 3 Prozent Rabatt! .= Mer r dteſe Rieſen⸗ 1 Da bar. Zigarre, * Tobftaeginsd snoppang ogunzg ur e r eeuc pu uo nod „ue ueuluoz zi nen et eee een ee Leia nee eee u ehen be een ehe l ee uur 8“ , uten üda 22 b Deucpl en eeupon oi gun uebnzz sagi ci Aegerpne v „Nui eig bene o luci nas egnze⸗ engt 400 Inv pnacg meflun zu quvg Deng dum sgdivaog on nan ego 45111)— ddgeſsnvo Ui u se a— Susleceß inb dar aue d Sous gun seleid 57551 elplphppg ae ie et e gun Joa uellp d dig 905 ene nk azuubzee d 1220 ur uuvbeg oi asp tu ſpzng gute 91 Terufomeß ui ꝛ0 10 nee nnen en ee Age Fei Bun tenncplach e inpceß 310 16 zuuoz uvu gun usg zoceß bicnz dil avm peullg in 10 pijque i 8115 eee ua ging guvz ue sva gun uegnvig v o uleufel nd sig enteg on ue uu 100 eee ene ee vonei ragsig 261 sv undd Tezun Bud sayv gun Funbos D i en eneegcpang Alan resca ue dig aeg slnv auc ac engen gun and un aupgſ vino nv bung ei j va ig aun eflenzed ne ꝓpgog sd nenen e ee bun ug Inv ueppgibipzß eig 1 00 nt d cou vb 83:Ueslppaeg ng Alebuen vad anigablnv bpouueg aun db een sog J nunc aue unn di en zung gung leheidc uleg a0 Janez gun siv un nee ugs ue Nu age need eee eh r ue sz qun zusczeine ⸗uun i utegnpf ng uequngsztegaz ud ud i 21110 910 Bunuufleg ang Az e nen eee nei e. euere bacnſilgzet— ell avgß abe in 5441 11 eee eee eg ua Tan ai ben geg 0 dea inv qinſpo aus una ue cpo 80 aba ogg euelleſeg ĩegog i 100 Oi eien Bunnvpplupsusgeg Aauten gun uelſer 40 nd uesgnlnezocdme Tequspg eig ur; 28 san gpu di envog e bunß becnazg ue ugo g? 201 go uvavg ainqp] zkcg ze e oed sushi ueguebpzuv 800 Aeg ec usgunſg bie eee een ce epo 8 A Togu usb! suezaogz seg obo uelpfigehue 2e! Aeg sn— uu une ua ivavc oganqm daun deus u gun ius eipprung pill zoa invg mein u e Ae gn uedueulgziltegn Tolpfol i een ugs Toei ue oliv 6 ibm uu ol ag gun sv sv oiagcegn aun gba Fel on lo oi Biarnang eggs Cuefoqzea pnaaqcpohc) NN NN ple oog zpod ue 2601 og i pit en epteuu 1 ige of usbupbab ubs fepd!. Jol ibm zun eee eee en u elch aun Uiein e ade ed near biuohcg non geinus teubedeg Avus % Teufel gun teugzig joanzg uegozd qun Aehiggajvgz ei nn enen eee bia sg * i e ehen denied wee i Soltogz uelliam ne uzequv moa Siebe nei dau Zave 00 uelloch 210 Hand 129 veguv tausend eie urg und aogtcpilun auge eat usb zes sog Tsceidh neu ene sn uupg „ea en en unc— igupc“ bc gig ue Al 8e 95g 211 enn; gun qunzqz ueg uv aug gag: 4 zaugtieß Hoang 2 en ee deen ee cee ee ee e eee 80 lee ber een eee eee 9 nollpg“ une tele sn 10 mau! zung ausg1e dag: upz siv zom 1: gun sog en gu! pllaug „Mag en been e ue Aene bim vu ng oni“ ing lang v2 u 651 Aenvag jebpes aue eilt ezeg ue ueuhpg uss ueſelfanb zsutig Hognze efcltiug„pi deu Ang“ uu en geg ve bpnv ꝛh usbgu uefercpf Ind ang on Aug zuefebaupc 10 efge id 20 dungs 24215 ute ez ag! ul euuvzg Hoguellpneqz eig nung qoiig 31 dogs: chu ug ogeſf cp fen Inv 35 diaet Aff ug „erh en n geg eee un den eee eue; i noa ol Acplu pur uupz 08 Macttuzz euze ai q1ß5 00 eng e ba“ uehup ac neue! In Tonne au teuzzig loanzg Urz unu gun seboc are ee ed enen r up en ue vd lou ⸗Sllellichech aeag u: ueber e erung uuegz Cena ue gen nec bi un eh eh ec eee ene neh uf oi uuns uelſeg 20 cob usb uegz eue udp usubſng ieee eee e eng; Ctennune 141 153418 100 zn svn udigg ei ef eins qun dung sab svq CC pi gun gobzea uuns i ue Alen: leg vluvz gog usbu ves aon usuhi up apm Spa e pluvz gun uiuaz gun Cu Ulegg! ca uss duellosplaea ano gun uefgnloch uenag! u nnen ce e une mem Tenge eg gut Cusgupc eiae le eee de eee e e ret e un Touzzig Hoang eic Tehnzqß 510 un 22 da vm gfuzer ee ua aiviog anggeb fc ode 0 org epfal n bond og; zeffnzcß ei Tenn ggg ed uv nh 919 (Bungelnog 8] 1H S OA NON NN Due UIINuba Y g V.. „ J 0 Sar pa —— 2. —— 5 5— n uf Und dz n beſonden ebenſo gle z ihn fang en 05 M. einer chen R ngshaft g 1 1 8 dg el 05 Un inchen, d fe zur B nens. ges ver Grll ngeklag Dauer ihre geme nſert, rechen nt hingen m all hätte K 7 kli ernehm A f er Hog aus, Gr „ Johan ler Ge ska 1 ut nk 6113 ing unh den 8 1 N 5 7 2 e 5 72 — 1 ugebung Anklg bur ia * zu ſein. dorf eint chverha beabſichtig hnert un ben. der Ange künfte m 9 liſtiſt angen at darih n zu wn it mehrfa⸗ keine B „Auch die 2 und in Mitglic 50 5 * ier zu eine hren Ehn von dit ſt für de hausſtraß ird freige⸗ rf wegen hmen bes chler die gen E Seh sog sun 116% ue] Age Segvig Sd Ie zun zam uus 1p 8 Spfoequsgoggng 6 beuvjlckuech yz ebrolusggesg 2 eee eee e neee de unznogegz dg ner, g eee en een ce aenhlicte ute uefa uezun pu uego Luptpg val ze e cure ene n ned noa neee neden uegunſes oc use onen usſpgig ufs nog g„one“ neger den burg o anu sun gusch noc sn gogo ohungz tog ohenluv ei 90 0 400 zuzang ee eee eee geg ce Sunne aM0uebzaf gene du n un ipng ue e eur em bold aue Inv pnich segonb ueglne 1 5 Bunqusanegz zezuff aun uuvaszm uegebzs ueulunſzen ui elena 118 usaohfeog uoa dzuogchulg zue usuozg ue üeuueu Uegvpflpng ute gogo eren ene eqofſcpn le 41 f rene neuen a0 ue Sn15 Dbeaſe— ue— 3e „be— aeg— obo zone — bung— mean— ſebeſce beg pnilsbungienequsegz Dhpa pfalz zee eee eng“ sn ee due eee unc enz zou u usgonpng neger 210 gun Uefun pu ueqd ua usgoflcongz uezlze i usuueu bunſgg rebucpin 1085 ieee bun wee en f 29 ang dapgge g umcpnusdegog 400 gn Nozlog) Jeboaueqprz f e p See eher ꝛegonh S Sutozg degunzch aenlpgusbol uapg an!( emun an! ompr) ef agunz Naampiench zedcuubch ur Anjs Uslem Usckckogy TT Delf add unaegnog OT sjeuunch unvagnog Hopequsgoqgng ee 4 ahegluv qu e e be boch er an. en b e add—.— ech 0 e ase 01 ale 6 io 8 lobe 2— 01— 321— Ada— jz— qu 7770.00 un i au aäckjsccho— 1— 1e— ef— un— vl— zaun enge nb ueßundgllnzz 24— nb— 2— ue— ue 1* 82 9 0 1 0 nd— u— se— 86— 2— 9— 24— id— ach— 20— do— ur 2. 8 9* .% T igteig nog Sohdauu lelipauegqng dauern zupziach sequepnalae 9 6 L 8 Tx gr g 27 nome zelne dub eben eee bunlgg 4% Bunzespielach ang di ein geg 975 ne uelgvg eſzungg ene e ee, n ae 78. s 19 9 OT O Tr pr Sfupfpgegz be 9 9 e e 27 4 8 „ue“.„„ auunlaengz 518 8 egg uguuolebqppu zes sog zegn obupf opou zap uno zeunſng 218 ueauupquda muvgeg szvuneſa Bus gun usjqvesnv ugog ueuebungegsnbd ueufe Tete bil ger eine eee g guten 00 ueucq eoqt aeg sog i„Ig decem ae 3h unn aun bem abc zeufe nent„gangen Goa 1“ Uegen beg gpu logo S, Ueguuog „ee un eolgea ih sun uod zeu ee une eee un in une eee dun ig“ „0 uegpeqnl uu vc cpvauz gun zol baog Mu eupeeuze zegel uenhpe eie zuejhpè ne nvueb apa uguequpngus gung un 10 Jen uc! dun geic usgezind ede nag, uenf e „aud undd uf uelvzg eig ipnac“ : Igleq 4 gun 85 Aefbf did nerugaegelu cen ente ui i gun usumoz uv uv gquleag aeg ei geg unzg Oe pe ind ae chr each zeuning uesqnz; i e, ec eee ine ehem dogelm uozunezg „usneenda“ ned duch ͤ le un Aeganq uegeß ugog uequebunz nens ueuſe jc ug ei ge eee dun e ace! uuvga ufgvg ei eqn uesof! Neguten gs seg usbönzz ei dle a6 unu zeuunlngz usgusgog eig uesbpiz ue Hupe qub zie u amen ue mung nog Senne dance den ee eee ei egen eee ed ug: ueuugg„ueuellol aeg“ ueg rcd nut Uefnf ei gun „ueg ung e e wee len e be en ee e l 18“ zuetuutvoing uefzeuuwl ei gun ge deufe Arg egg sen eee een e e dun een a0 1% ue bee b e Aajgpenscppu mpguellſcneß are edel unn in eee uegeb nd api Luvb uin 5 Mapbe brut zu gie 1 A Aguz b Po I oog ze uud„ſuegungzae 1 sun ug 2 2 8 91 9015 a1“ de Self nah d Hoc) ujezcg“ Dead usabqianl use Wige n avage 2965 1 2 2 2 S 2 2 2 8 2——— e le SS S SSS S— S S S 70 2 5 5 3 8 5 S8 SS 8 1 udn zk&equpupeseg ono opou 14m 5 Aejlipenepvu zuuse oog uezupgog) ue Inv usug! Ada teuse uz anch Bnecbuyz ne sog ueugt si une a0 log un ei escgupfck Bppaguih uehunb usgog Tee A muse jp zouinſng unzu gg ongpeae udoapg Seu ese ne ue u mend Secu Sousse uvm gie Aeihoc⸗Bicisez Du uaeuinſng used uogz napene uses aeg uvm usueg uca 0c) ae ũplineg Teste ind uon ichn 3 Udo on eq Kebang eng! upcipe gun Scene n neee Hue be leusdcgcßes aun vans einm upon gung use un aeg ee unn 0 10 uszun 1 I ouneztc 40 bund meneun dee u nv 83 Bunb zwuue inv ueagplob uecpunzc pu ace reuseg oo mee ud z megg0z) eee u an ane Seng ueuesd oh uscpsnpgg ug snd bifiga unu S aun e hoh zpnvaeblnv dap 10 ei uezunſtea Aezuvgac ui bipga c god uspout dungeigleg ed uegehuch meet nd bi dan uobuvlne uv Aetugvuln z nee en eee eee een ee Togefia aun oagalnv ꝙæppque usgunsg zedie pbu gung e ee eee eee eee e e pee guvag u eee neee ei eh er eee neee eee be bee neee eee ee uteleig pu uno ug aheie and apa daabhlesapg eee mee ee ben eu lee np uuvg omenbd sc uefog ne 0g i en ene ne epunzg(ppu Hunz sz Ban sdgequv Seu sanelnbozg segelun Suso ue gon geg ue bupaaoa nero ii anu deſzegogß up jezoch uuf; Nied u gun Iq i sib oefd ui Nee u tee enge ee ieee: ⸗Uefeie Neid ve Abt nene ang chu daa S 3 Menſch, und all ſeine Schwächen und Irrtümer beruhen auf ſeiner Abneigung gegen den Beruf. Ich habe lange, lange mit ihm geſprochen. Er hat ſich mir aufgeſchloſſen in vollem Vertrauen.“ „Wie mich das freut!“ „Aber kurz erſt die Tatſachen, Frau Monika. Ich habe eine ganze Anzahl Bekannte in Berlin. Künſtlerleute— die mir gern einen Gefallen tun. Ich ſagte mir: das ein⸗ fachſte iſt, ihn ſeinen Weg ſelber finden zu laſſen; ihm zu helfen, daß er ſelber ſich helfen kann. Ich nahm ihn mit zu dieſem und jenem, ſtellte ihn vor, knüpfte allerlei Ver⸗ bindungen und brachte ihn vor allem, was ich für das Wichtigſte hielt, in eine ausgezeichnete Theaterſchule. Mag er nun Sänger, Schauſpieler, Vortrags⸗ oder Filmkünſt⸗ ler werden— das iſt jetzt ſeine Sache.“ „Aber, Herr von Echternitz, das iſt es ja, was ich nicht begreife!— Sie meinen wirklich, man ſoll ihn ſo ohne Hindernis ſeinem bisherigen Beruf entſagen laſſen?“ „Warum nicht Frau Monika? Was haben Sie gegen den Beruf eines Künſtlers? Gehöre ich nicht ſelber zu der Zunft? Nein, laſſen Sie ihn ſich ſelber zurechtfinden. Wenn er draußen in Gefahr kommt, dann— das hat er mir in die Hand verſprochen; und Armin gehört zu den wenigen, an deren Ehrenwort ich glaube— dann wird er noch rechtzeitig den Heimweg finden. Und dann iſt es noch immer Zeit, auch den alten Beruf wieder aufzugrei⸗ fen. Armin hat meinem Vorſchlag zugeſtimmt, daß ich die Angelegenheit bei ſeinem Seminar und der vorgeſetzten Schulbehörde regele. Ihnen, Frau Monika, bringe ich ſeine Bitte um— Verzeihung!“ „Er hat mir geſchrieben,“ ſagte Frau Treu leiſe.„Er findet Worte in ſeinem Brief, wie ich ſie nie von meinem Sohn gehört habe und er iſt Ihres Lobes voll. Sie müſſen mit ihm geſprochen haben... wie kein Menſch ſeit meines Mannes Tode.“ Sie ſah den Maler an; und diesmal wandte Echternitz ſeinen Blick nicht mehr— er ſammelte all ſeine Kraft, ſeine Sehnſucht in ſeinen Augen und ſah die Frau an, die er ſeit ſeiner Jugend liebte. „Frau Monika.. Sie ſind alo zufrieden, wie ich Ihren Auftrag in Berlin ausgeführt habe?“ Monikas Wangen brannten. „Ich habe nur heißen Dank für Sie Es war ihnen, als müßten Sie aufſtehen von ihren Sitzen, zueinandertreten und ſich die Hände reichen; aber eine Schwere lag über ihnen, eine rätſelhafte und ſüße Beklommenheit. Noch immer ſchauten ſie ſich an; ſie ver⸗ mochten ihre Blicke nicht voneinander zu löſen. b 8 0 Gong der Uhr ſchlug tief und voll die achte Abend⸗ ſtunde. „Frau Monika“— weich und voll, als läuteten auch in des Mannes Bruſt tiefdunkle Glocken, klang ſeine Stimme an das Ohr der Frau.—„Sie wiſſen es, ſeit ich Sie wie⸗ dergeſehen habe, und wußten es ſeit Ihrem Hochzeitstage mit Chriſtian Treu: Was ich in toller Jugend verkannt, das ſtand gegen mich auf, als ich an eine leichtherzige Frau gebunden war, und als ich Sie, Monika, für mich verloren hatte.. ich liebe Sie!“ Er ſenkte den Kopf, ſeine Blicke hafteten am Boden. Die Uhr tickte. Frau Monika preßte im Schoß ihre Hände zuſammen. „And als ich Sie nun wiederſah— glauben Sie mir, Monika: alle tauſend Teufel, die mich zwanzig Jahre meines Lebens gepeinigt, erniedrigt, durch den Schmutz geſchleift, fielen über mich her und machten mich vor mir ſelber lächerlich. Wie? Ich, ein Mann, der ſein totgeſchla⸗ genes Herz zur Kunſt gerettet, der vom Leben nichts mehr wiſſen wollte, der nur noch die Einſamkeit liebte— ich, ich wagte es, mich neuen Träumen von Glück und Liebe hinzugeben? Ich, ich wagte es, die Hand nach meiner Ju⸗ gendliebe auszuſtrecken, die jetzt ſo unnahbar, ſo ganz auf ſich ſelbſt geſtellt, vor mir ſtand?— Sie ſchweigen, Mo⸗ nika ich weiß.. o, ich weiß, ichhabe Ihnen einmal ſehr weh getan. und mir auch, Monika ſpäter, viele Jahre ſpäter. Nur einen Troſt fand ich in meinem ſelbſtquäleriſchen Grübeln: Ihr Mann, Chriſtian Treu, war ein Menſch voller Ideale, wie es unter Tauſenden cer 66 kaum einen gibt... Nun wiſſen Sie alles, Monika Harald von Echternitz ſchwieg. Seine Blicke hafteten düſter am Boden. And wieder Stille, Maiſtille über der friedlichen kleinen Stadt.. Uhrticken... von irgendwo⸗ her dünne Geigentöne 176 Frau Monika ſaß mit glücktiefem Lächeln in dem blaf⸗ ſen Geſicht. Wieder und wieder ſetzte ſie zum Sprechen an. Wieder und wieder verſagte ihre Stimme, als müſſe ſie lachen und weinen zugleich, wenn ſie ſpräche. Da kam ein tiefes Atmen, faſt wie ein Seufzen von dem Manne her. Er ſtand, ſchwer und eckig wie aus Erz, von ſeinem Platz auf, um zu gehen. Frau Monila ſchnellte hoch. „Harald... Armin hat mir geſchrieben... Aber da geſchah auch, was ſie gefürchtet hatte: die hellen Trä⸗ nen liefen ihr aus den Augen, ſie ſchluchzte und lachte zu⸗ gleich...„er hat mir geſchrieben daß Sie um mich werben wollten, wenn Sie meinten, es ſei an der Zeit .. dies Vertrauen haben Sie meinem Jungen geſchenkt ... das macht ihn ſtolz und tapfer, und wenn er einmal ſeiner Mutter Ehre machen werde, ſo habe er das Ihnen zu verdanken. And da.. zweifeln Sie noch, was ich von Ihnen denke?“ b Haralds Augen blitzten auf, er faßte ihre Hände. „Monika, ich bin zwölf Jahre älter als Sie— und das Leben hat mir bitter mitgeſpielt— und dennoch: wollen Sie ſich mir anvertrauen? Ich habe Sie lieb— aber Sie, Monika... 2“ „Ich?“ Monika lächelte, wie ſie als Mädchen gelächelt, ſcheu und keuſch.„Muß ich das ſagen? Können Sie es ſich nicht denken, Harald?“ Da nahm er behutſam ihren Kopf zwiſchen ſeine großen, warmen Hände, beugte ſich zu ihr nieder und küßte ſie auf den Mund. Monika Treu legte ihre Stirn an ſeine Bruſt. ſo ſtanden ſie, in aller Feierlichkeit, ausruhend beieinander von dem Kampf der vergangenen Monate, der vergan⸗ genen Jahre, ausruhend von dem Zweifel und der Hoff⸗ nung, die über ſie hinweggebrauſt waren wie Frühlings⸗ ſtürme über ackerbereites Feld. Nun ruhten ſie aus, köſt⸗ lich tief verſunken. Sie hörten nicht, daß draußen ein Schlüſſel im Schloß umgedreht wurde und leichte Mädchenfüße über den Flur huſchten. Chriſtine horchte einen Augenblick.. Licht war drin⸗ nen.. und nichts zu hören. Die Mutter ſaß wohl allein, wie ſie es jetzt ſo oft tat, über ihren.. Heimlichkeiten ... dem Tagebuch, Briefen oder Träumen. Sie griff nach der Klinke.. aber wieder taumelte ſie, wie ſchon auf der Treppe, zurück an die Wand. Eine heftige Uebelkeit ſtieg in ihr hoch, und der Schmerz im Hinterkopf wurde unerträglich. Ob ſie durch den Sturz ge⸗ gen die Kiefer oben im Wald einen Schaden getan? Wür⸗ gend befiel ſie eine fiebrige Angſt. Wenn ſie nur rufen könnte. Was hinderte ſie, die Hand auszuſtrecken, die Klinke zu faſſen? „Mutter,“ ſchrie ſie auf, glaubte ſie zu ſchreien; aber ſie ſchrie nicht, hauchte es kaum. Dann wich allmählich die Schwäche und das Zittern; ſchweißtriefend faßte ſie die Klinke und drückte ſte nieder. Erſtarrt in jehem, ſtehendem Schmerz, verharrte ſie auf der Schwelle. 5 Mitten im Zimmer ſtand ihre Mutter Hand in Hand mit Harald von Echternitz in ſeliger Vergeſſenheit. Die Liebenden löſten die Hände voneinander wie im Traum und blickten ſich um. „Chriſta!“ rief die Mutter.. b Als ſei dieſer Ruf ein Peitſchenhieb, der ſie forttrieb, zuckte Chriſtine zuſammen; ſie warf die Tür zu, daß ſie krachend ins Schloß fiel, und ſtüzte blindlings über den Flur in ihr Zimmer. riß den Schlüſſel, den ſie nie be⸗ nutzt, nach innen und drehte ihn um, einmal, zweimal Dann fiel ſie kraftlos in die Knie und eine qualvoll würgende Uebelkeit überkam ſie zum drittenmal. Ihr wurde ſchwarz vor den Augen.. „Wie ein Geſpenſt hat ſie ausgeſehen,“ ſagte drinnen Frau Monika betroffen.„Wir haben ſie nicht kommen hören. Ich will ihr ſagen—.. „Bitte— warte noch!“ bat Harald von Echternitz.„Wir müſſen ihr Zeit laſſen. Was ſie hier ſah, das hat ſie er⸗ ſchüttert— wir wollen ſie nicht bedrängen. Bedenke, ſetzte er zögernd hinzu,„was es für ſie heißt: Stiefvater.“ „Du!— Beſſer als Tauſende von wirklichen Vätern! — Aber du haſt recht, Harald. Wir wollen ihr Zeit laſſen 1 (Fortſetzung folgt.] EL Nächtliche Stille im Park von Char⸗ lottenburg. Nur der Tritt des Poſtens, der die Parkſeite be⸗ wacht, klingt wie der Pendelſchlag einer Rieſenuhr: Hin⸗her, hin⸗her! Jetzt ſteht der Poſten ſtill. Das ſcharfgeladene Ge⸗ wehr im Arm, ſpäht er in den Park hin⸗ aus. Ging dort nicht jemand unter den niedrigen Bäumen am Teichrand?—— Alles ſtill! Der junge Soldat hüllt ſich, b fröſtelnd 8 75 a ächtli aikühle, (Zeichnung: H. Bauer.) in e 5 0 Wieder ſpäht und lauſcht der Poſten in das Parkdunkel. Der junge Soldat iſt zum erſten Male hier auf Poſten, ſeit ſein Regiment aus der Oderſtadt Frankfurt zur Wache kommandiert wurde.. Der Pendeltritt des Poſtens klingt wieder durch die Nacht. Plötzlich hält er inne. Scharf lugt der Soldat nach dem Rande des Teiches. Dort, an dem vorſpringenden Auslug ſteht jemand. Aber noch iſt die Entfernung zu roß. Der Eindringling würde den Anruf nicht hören. lſo aufpaſſen. i Leiſe, aber deutlich vernehmbar, nähern ſich langſame Schritte dem Schloſſe, oft innehaltend, als ſpähe der Fremde vorſichtig umher. Da taucht wieder ſchattenhaft die Geſtalt unter den Bäumen auf. „Halt! Werda?!!“ klingt der Anruf des Poſtens laut durch die Nachtſtille.—— Keine Antwort. Die Schritte nähern ſich weiter. Einen Augenblick zögert der Soldat, dann klingt der zweite Anruf:„Halt! Werda dl!— Gebt Antwort!“. Stille. Die Schritte ſind verſtummt. Aber dort—— im Schatten der Bäume ſteht die dunkle 0 Der junge Soldat erbebt. Jetzt muß die Entſcheidung fallen, der dritte Anruf, dann der Schuß.— Die Geſtalt ſetzt ihren Weg anon fort. Es muß ſein.„Halt! Werda?!!—— Gebt ntwortl—— Oder ich ſchieße!l!“ Die Geſtalt ſteht regungslos. Iſt es ein Nachtſpuk, eine Täuſchung aufgeregter Sinne?—— Nein, der Eindring⸗ ling bewegt ſich. Der Poſten hebt das Gewehr in Anſchlag, der Hahn knackt, da hebt die Geſtalt abwehrend die Hand, und klar klingt es zu dem Poſten hin:„Mein Sohn, ich bin dein König!“ Faſt wäre dem Soldaten die Waffe vor Schreck ent⸗ ſunken. Da kommt der König zu ihm und fragt: „Regiment?“ „Grenadierregiment 8, Leibregiment Sr. Majeſtät des n Garniſon Frankfurt an der Oder!“ „Weiter!“ „Zweites Bataillon, erſte Kompagnie!“ „Name!“ „Eduard G. aus Frankfurt!“ „Ja, weiß ſchon, Vater tot, Großvater Vorwerk am Steindamm, Dienſt auf Königsſold!—— Brav aufge⸗ paßt!—— Weiter achtgeben! Pflicht tun!“ Der junge Soldat ſieht noch, wie der König langſamen Schrittes dem Schloſſe zugeht und in einer ſich lautlos öffnenden Tür verſchwindet. Eduard G. ſieht e nach:„Pflicht tun!“ Aber wie, wenn er ſoeben pflichtgemäß ſofort geſchoſſen hätte? Und 1 8 Oder wenn der König garnicht Die ganze Schwere der Verantwortung kommt dem jungen Menſchen zum Bewußtſein. Aber dennoch: Ge⸗ 7 7 geantwortet G 1 Skeivte von.&. Gebnardi- horſam und Pflichterfüllung ſind die Hauptſäulen des Staates, vom letzten Wachtpoſten bis zum Miniſter. Regelmäßig, wie ein Uhrwerk, pendelt der Schritt des Poſtens wieder vor dem ſtillen Schloſſe auf und ab bis zur Ablöſung. Pflicht tun—— Pflicht tun—— klingt es durch die hallenden Schritte. Zwei Flüchtlinge Als Napoleon 1814 ſeinen berühmten Marſch von der Riviera nach Paris unternahm, der ihn noch einmal für „hundert Tage“ zum Mann des Schickſals Europas machte, ſoll er in der Nähe von Cannes eine ſeltſame Begegnung gehabt haben. Er traf nämlich auf den Fürſten Honors IV. von Mo⸗ naco, der, gerade durch das Pariſer Abkommen in ſeine Würden und Rechte eingeſetzt, unterwegs nach ſeinem Ländchen war. Natürlich war er nicht entzückt, hier dem Korſen zu begegnen, der in Frankreich und Europa nie⸗ mand neben ſich duldete. Napoleon, der an der Spitze ſeiner 600 Mann der Kaiſergarde dahermarſchiert kam, ſah etwas ſpöttiſch auf die Kutſche, in der Honoré IV. ſaß. „Wohin wollen Sie, mein Herr Vetter?“ fragte er. „Sire, ich bin auf der Reiſe zur Entdeckung meines Reiches!“ „Wahrhaftig, eine ſonderbare Begegnung, Monacol“ lächelte Bonaparte.„Zwei ſtellungsloſe Monarchen treffen ſich auf der Landſtraße. Aber vielleicht iſt es unnötig, daß Sie ſich ſo anſtrengen. Ich bin in acht Tagen in Paris, und dann werde ich leider gezwungen ſein, Sie wieder von Ihrem Thron wegzuſchicken.“ der Fürſt von Monaco zuckte die Achſeln. „Das liegt noch in der Zukunft, Sire!“ Napoleon wurde liebenswürdig. „Wiſſen Sie was, Herr Vetter, ſchließen Sie ſich mir an. Kommen Sie mit. Ich will Sie, wenn Ihnen ſoviel daran liegt, zum Unterpräfekten von Monaco machen!“ Honoré antwortete nicht weniger höflich. N „Ich danke Ihnen für das Angebot, Sire! Aber ich will doch lieber abwarten, wie die Dinge ſich geſtalten!“ 5 „Nun, wie Sie wollen, nichts für ungut!“ „Leben Sie wohl, Sire!“ Napoleon marſchierte mit ſeiner Kaiſergarde weiter, Paris und Waterloo entgegen. Die Kutſche des Fürſten Honoré aus dem Hauſe Grimaldi rollte weiter gen Monaco. Napoleons Marſch endete auf St. Helena. Die Grimal⸗ dis aber herrſchen noch heute im Fürſtentum Monaco. Die Zigarre des„Milliardärs“ Von Arno Sommerfeld Vor mehreren Jahren ſpielte ich in einem Film. ich laube, er hatte den Titel„Dollarmilliardäre“, einen pferkönig. Das heißt, ſpielen iſt etwas gewagt ausge⸗ drückt, da es ſich trotz meines monarchiſchen Namens nur um eine ganz winzige Rolle handelte, die ich zu verkörpern hatte. Trotzdem fühlte ich mich bei der Geſchichte 2 75 wohl, denn die Aufnahmen fanden in einer paradieſiſchen Gegend ſtatt, und zwar am Baderſee. ö Jug pigengebiet Filmen nicht zu denken war, 95 1 wir die beſte Gelegen⸗ eit, die zu Ausflügen geradezu reizende Gegend von rund aus kennenzulernen. Eines Tages ſtellte ſich dann aber zu unſerer Ueberraſchung 3 485 Sonnen ein. Unſere„Ferien“ waren nde und es hieß„Alle Mann an deck“. Auch ich ſollte in Aktion treten, was in⸗ deſſen zu meiner ſtillen Freude noch nicht möglich war, da mein wichtigſtes Requiſit, eine beſonders große und dicke ————