irche. rer Fichl undes. 1 W — 1 eee eee eee eee . 3 Nr 100 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag. 29 April 1939 ** Oie Rede des Führers(Fortſetzung) — Flottenabkommen gegenſtandslos! Wenn nun England heute in der Publlziſtik und offiziell die Auffaſſung vertritt, daß man gegen Deutſchland unker allen Umſtänden auftreten müßte und dies durch die uns bekannte Politik der Einkreiſung beſtätigt, dann iſt damit die Vorausſetzung für den Flottenverkrag beſeitigt. Ich habe mich daher entiſchloſſen, dies der briliſchen Regierung mit dem heutigen Tage mitzuteilen. Es handelt ſich dabet für uns nicht um eine materielle Angelegenheit— denn ich hoffe noch immer, daß wir ein Wettrüſten mit England vermeiden können— ſondern um einen Akt der Selbſtachtung. Sollte die britiſche Regierung aber Wert darauf legen, mit Deutſchland über dieſes Pro⸗ zem noch einmal in Verhandlungen einzutreten, dann würde ich niemand glücklicher ſchätzen als ich, um vielleicht doch noch zu einer klaren und eindeutigen Verſtändigung kom⸗ men zu können. Im übrigen kenne ich mein Volk— und ich baue dar⸗ auf. Wir wollen nichts, was uns nicht einſt gehört hal, kein Staat wird von uns in ſeinem Eigentum ſemals beraubt perden, allein jeder der Deutſchland glaubt angreifen zu ſönnen, wird eine Macht und einen Widerſtand vorfinden, zegenüber denen die des Jahres 1914 unbedeutend waren. Das Memelgebiet Ich möchte im Zuſammenhang damit auch gleich ſene Ungelegenheit beſprechen, die von den ſelben Kreiſen, die int die Mobiliſierung der Tſchecho⸗Slowakei veranlaßten, ils Ausgangspunkt der neuen Kampagne gegen das Reich ewählt wurde. Sie wiſſen, daß das Memelgebiet einſt lrch das Diktat von Verſailles ebenfalls gänzlich willkür⸗ ſich vom Deutſchen Reiche geriſſen wurde, und daß endlich im Jahre 1923. alſo ſchon inmitten des tiefſten Friedens. neſes Gebiet von Litauen beſetzt und damit mehr oder weniger beſchlagnahmt worden wat. Das Schickſal der Deutſchen iſt dort ſeitdem ein wahres Martyrium geweſen. Es iſt mir nun im Zuge der Rückgliederung Böhmens und Mährens in den Rahmen des Deutſchen Reiches auch mög⸗ lich geworden, eine Abmachung mit der litaui⸗ [chen Regierung zu finden, die die Rückkehr dieſes Gebietes ebenfalls ohne jeden Gewaltakt und ohne Blut⸗ bergießen nach Deutſchland geſtattete. Auch hier habe ich licht eine Quadratmeile mehr verlangt, als wir vorher be⸗ ſaßen und uns geraubt worden war. Das heißt alſo, es iſt tur das Gebiet, das die wohnſinnigen Friedensdiktatoren bon Verſailles von uns geriſſen hatten, wieder zum Deut⸗ ſchen Reich zurückgekehrt. Für das Verhältnis Deutſchlands zu Litauen wird aber dieſe Löſung— deſſen bin ich überzeugt, nur vorteilhaft ſein. Denn Deutſchland hat— dies wurde ſa durch unſer Verhalten bewieſen— nunmehr kein anderes Intereſſe als auch mit dieſem Staat in Frieden und Freundſchaft zu leben und unſere wirtſchaftlichen Beziehun⸗ gen zu ihm zu finden und zu pflegen. Und hier möchte ich grundſätzlich eines erklären: die Bedeutung wirtſchaftlicher Abmachungen mit Deutſchland liegt nicht nur darin, daß Deutſchland als Exporteur befähigt iſt, faſt alle induſtriel⸗ len Anforderungen zu erfüllen, ſondern daß es zugleich auch üls gewaltigſter Konſument der Käufer zahlreicher Pro⸗ dukte iſt, die es anderen Ländern überhaupt erſt ermög⸗ lichen, ihrerſeits am Welthandel teilzunehmen. Wir haben nun ein Intereſſe daran, dieſe wirtſchaftlichen Märkte uns nicht nur zu erhalten, ſondern vor allem, ſie auch zu pfle⸗ gen. Denn darauf baſiert zu einem hohen Prozentſatz die Exiſtenz unſeres Volkes. Es gehört wieder zur Größe ſogen. demokratiſcher Staatsmänner, einen eminenten politiſchen 180 darin ſehen zu wollen, einem Volk ſeinen Abſatz 3. B. durch Boykott an Verkaufsmärkten zu verſchließen, um es damit— ſo nehme ich wohl an— zum Aushungern zu bringen. Ich brauche Ihnen nicht zu verſichern, daß meiner Ueberzeu⸗ gung nach die Völker daran nicht verhungern, ſondern daß ſe unter ſolchen Umſtänden eher immer noch lieber kümpfen würden. Was Deutſchland betrifft, iſt es jedenfalls entſchloſſen, ſich gewiſſe lebenswichtige Märkte nicht durch terroriſtiſche Eingriffe von außen oder Drohun⸗ an kauben zu laſſen. Dies liegt aber nicht nur in unſerem ſereſſe, ſondern ebenſo auch im Intereſſe unſerer Han⸗ delspartner. Deutſchland ſieht in den baltiſchen Staaten mit die wichtigſten Handelspartner. Wir ſind aus dieſem Grund intereſſiert, daß ſie ein eigenes und unabhängiges geordnetes nationales Leben führen. Ich bin daher glück⸗ ich daß wir auch mit Litauen den Streitpunkt, der zwi⸗ ſchen unſeren Ländern lag, beſeitigen konnten. Denn damit i das einzige Hindernis aus dem Wege geräumt für eine ſreundſchaftliche Politik, die ſich nicht in politiſchen Kom⸗ plimenten, ſondern in wirtſchaftlicher praktiſcher Arbeit be⸗ währen kann, und— wie ich überzeugt bin— bewähren 9 Die demokratiſche Welt hat allerdings auch hier zu⸗ lefſt bedauert, daß das Blutvergießen ausblieb, daß alſo 0 Deutſche in die von ihnen über alles geliebte Hei⸗ mat zurückkehren konnten, ohne daß ein paar Hunderttau⸗ end andere deshalb erſchoſſen wurden! Deutſchland und Polen f Dies ſchmerzt die humanen Weltapoſtel tief. Es war aher nicht verwunderlich, daß ſie ſofort im Anſchluß daran ach neuen Möglichkeiten Ausſchau hielten, die europäiſche tmoſphäre eben doch noch einmal gründlich zu ſtören. Und 1 wie im Falle der Tſchecho⸗Slowakei, griffen ſie dieſes 15 wieder zur Behauptung deutſcher militäriſcher Maß⸗ dahmen d. h. alſo zu einer ſogen. deutſchen Mobilmachung. ae Hbiekt dieſer Mobilmachung ſollte Polen ſein. denteber das deutſch⸗polniſche Verhältnis ſſt A0 zzu ſagen. Der Friedensvertrag von Verſailles hat 801 gier, und zwar natürlich mit Abſicht, dem deutſchen 5 die ſchwerſte Wunde zugefügt. Durch die eigen⸗ ige Feſtlegung des Korridors Polens zum Meer ä 155 allem auch für alle zukünftigen Zeiten eine Ver⸗ eden zwiſchen Polen und Deutſchland verhindert 3 1 185 Trotzdem habe ich unentwegt die Auffaſſung ver⸗ 55 daß die Notwendigkeit eines freien Zugangs zum 5 5 für den polniſchen Staat nicht überſehen werden „Der verſtorbene Marſchall Pilſudſki war bereit, . Frage einer Entgiftung des deutſch⸗polniſchen Verhält⸗ iſſes zu überprüfen und endlich das Abkommen abzuſchlie⸗ ßen, durch das Deutſchland und rer beiderseitigen Beziehungen entſchloſſen waren, auf das Mittel des Krieges endgültig zu verzichten. Dieſe Abmachung gatte allerdings eine einzige Ausnahme: Sie wurde prat⸗ tiſch Polen zugeſtanden. Es wurde feſtgeſtellt, daß die von Polen ſchon bisher getroffenen Bei ſtandspakte, es war dies der Beiſtandspakt mit Fr ankreich, dadurch nicht berührt werden ſollten. Es war aber ſelbſtverſtändlich, daß ſich dies ausſchließlich auf den bereits vorhandenen Bei⸗ ſtandspakt beziehen konnte und ni cht aufbeliebigneu abzuſchließende. Danzig Tatſache iſt, daß das deutſch⸗polniſche Abkommen zur außerordentlichen Entſpannung der europäiſchen Lage bei⸗ trug. Immerhin war zwiſchen Deutſchland und Polen eine Frage offen, die früher oder ſpäber ganz natürlich gelöst werden mußte, die Frage der deutſchen Stadt Danzig. Danzig iſt eine deutſche 578 und ſie will zu Deutſch⸗ and. Umgekehrt hat dieſe Stadt vertragliche Abmachungen, die ihr allerdings aufgezwungen waren durch die Verſailler Friedensdiktatoren mit Polen. Da nun außerdem der Völ⸗ kerbund früher als größter Unruheſtifter nunmehr mit einem allerdings außerordentlich taktvollen Hohen Kom⸗ miſſar vertreten iſt, muß ſpäteſtens mit dem allmählichen Erlöſchen dieſer unheilvollen Inſtitution das Problem Dan⸗ zig ſo oder ſo erörtert werden. Ich ſah nun in der friedlichen Löſung dieſer Frage einen weiteren Beitrag für eine endgültige europäiſche Ent ſpannung. Ein deutſches Angebot Ich habe nun der polniſchen Regierung, nachdem das Problem Danzig ſchon vor Monaten einige Male beſpro⸗ chen worden war, ein konkretes Angebot unterbreiten laſſen Ich teile Ihnen, meine Abgeordneten, nunmehr dieſes An⸗ gebot mit, und Sie werden ſich ſelbſt ein Urteil bilden, ol es nicht im Dienſte des europäiſchen Friedens das ge. waltigſte Entgegenkommen darſtellt, das an ſich denkbar war. Ich habe der polniſchen Regierung folgenden Vorſchlag unterbreiten laſſen: 1. Danzig kehrt als Freiſtaakt in den Rahmen des Deut ſchen Reiches zurück. 2. Deutſchland erhält durch den Korridor eine Straß. und eine Eiſenbahnlinie zur eigenen Berfügung mit den gleichen exterritorialen Charakter für Deutſchland, als den Korridor ihn für Polen beſitzt. Dafür iſt Deulſchland bereit 1. Sämtliche wirtſchaftlichen Rechte Polens in Danzig anzuerkennen. 2. Polen in Danzig einen Freihafen beliebiger Größ und bei vollſtändigem freien Zugang ſicherzuſtellen. 3. Damit die Grenzen zwiſchen Deutſchland und Polen endgültig als gegeben hinzunehmen und zu akzepfieren. 4. Einen 25jährigen Nichtangriffspalt mit Polen abzu schließen, alſo einen Pakt, der weit über mein eigenes Leben hinausreichen würde, und 5. die Anabhängigkeit des ſlowakiſchen Staates durch Deulſchland, Polen und Ungarn gemeinſam ſicherzuſtellen was den praltiſchen Verzicht auf jede einſeilige deutſche Vor machtſtellung in dieſem Gebiet bedeutet. Die polniſche Regierung hat dieſes mein Angebot ab gelehnt und ſich 1. nur bereiterklärt, über die Frage des Erſatzes des Völkerbundskommiſſars zu ver handeln und 2. Erleichterungen für den Durch⸗ gangsverkehr durch den Korridor zu erwägen. Ich habe dieſe mir unverſtändliche Haltung der polniſchen Regierung außerordentlich bedauert, jedoch das allein iſt nicht das Entſcheidende, ſondern das Schlimmſte iſt, daß nunmehr ähnlich wie die Tſchecho⸗Slowakei vor einem Jahr, auch Polen glaubt, unter dem Druck einer ver⸗ logenen Welthetze Truppen einberufen zu müſ⸗ ſen, obwohl Deutſchland ſeinerſeits überhaupt nicht einen einzigen Mann eingezogen hat und nicht daran dachte, ir⸗ genidwie gegen Polen vorzugehen. Die Deutſchland nun⸗ mehr von der Weltpreſſe einfach angedichtete An griffs⸗ abſicht führte in der Folge zu den Ihnen bekannten ſoge⸗ nannten Garantie angeboten und zu emer Verpflich⸗ tung der polniſchen Regierung für einen gegenſeitigen Bei⸗ ſtand, der alſo Polen unter Umſtänden zwingen würde, im Falle eines Konflikts Deutſchlands mit irgend einer anderen Macht, durch den wieder England auf den Plan gerufen würde, nun ſeinerſeits gegen Deutſchland militäriſch Stellung zu nehmen. Dieſe Verpflichtung widerſpricht der Abmachung, die ich ſeinerzeit mit dem Marſchall Pilſudſki getroffen habe. Denn in dieſer Abmachung iſt ausſchließlich Bezug genommen auf bereits, alſo damals beſtehende Verpflichtungen, und zwar auf die uns bekannten Verpflichtungen Polens Frankreich ge⸗ genüber. Dieſe Verpflichtungen nachträglich zu erweitern, ſteht im Widerſpruch zur deutſch⸗polniſchen Nichtangriffs⸗ pakterklärung. Ich hätte unter dieſen Umſtänden damals die⸗ ſen Pakt nicht abgeſchloſſen. Denn was haben Nichtangriffs⸗ pakte überhaupt für einen Sinn, wenn ſich der eine Part⸗ ner praktiſch eine Unmenge von Ausnahmefällen offen läßt! Es gibt entweder kollektive Sicherheit, d. h. kollektive Un⸗ ſicherheit und ewige Kriegsgefahr oder klare Abkommen, die aber auch grundſätzlich jede Waffenwirkung unter den Kontrahenten ausſchließen. Nichtangriffspakt beſteht nicht mehr Ich ſehe deshalb damit das von mir und dem Marſchall Pilſudſki ſeinerzeit geſchloſſene Abkommen als durch Polen einſeitig verletzt an und damit als nicht mehr beſtehend! Ich habe dies der polniſchen Regierung mitgeteilt. Ich kann aber auch hier nur wiederholen, daß dies keine Aenderung meiner grundſätzlichen Ein⸗ ſtellung zu den angeführten Problemen bedeutet. Soll⸗ te die polniſche Regierung Wert darauf legen, zu einer neuen vertraglichen W der Beziehungen zu Deutſchland zu kommen, ſo werbe ich das nur begrüßen, allerdings unter der Vorausſetzung, daß eine ſolche Rege⸗ lung dann auf einer ganz klaren und gleichmäßig beide Teile bindenden Verpflichtung beruht. Deutſchland iſt jeden⸗ falls gerne bereit, ſolche Verpflichtungen zu übernehmen und dann auch zu erfüllen. Der Sieg Francos Wenn nun aus dieſen Anläſſen in den letzten Wochen eine neue Unruhe über Europa hereingebrochen iſt, dann iſt verantwortlich dafür ausſchließlich jene uns be⸗ Polen in der Regelung kannte im Vienſt internationaler Kriegshetzer ſtehende Pro⸗ paganda. Der Haß dieſer Hetzer iſt umſo verſtändlicher, als ihnen unterdes einer der größten Gefahrenpunkte der euro⸗ päiſchen Kriſe dank des Heldentums eines Mannes, ſeines Volkes und— das darf ich aussprechen— auch dank der italieniſchen und der deutſchen Freiwilligen entzogen wurde. Deutſchland hat in dieſen Wochen mit der heißeſten An⸗ ſeilnahme den Sieg des nationalen Spaniens miterlebt und mitgefeiert. Als ich mich einſt entſchloß, dem Ruf General Francos und ſeiner Bitte, gegenüber der internationalen Unterſtützung der bolſchewiſtiſchen Mordbrenner ihm auch durch das nationalſozialiſtiſche Deutſchland Hilfe zukommen zu laſſen. zu entſprechen, wurde dieſer Schritt Deutſchlands von dieſen ſelben internationalen Hetzern in der infamſten Weiſe mißdeutet und beſchimpft. Man erklärte damals. daß Deutſchland die Abſicht habe, ſich in Spanien feſtzu⸗ ſetzen daß wir ſpaniſche Kolonien zu nehmen gedächten, ſa, es wurde in einer niederträchtigen Lüge die Landun 9 oon 20000 Mann in Marokko erfunden, kurz, man hat nichts unterlaſſen, den Idealismus unſerer und der talieniſchern Unterſtützung zu verdächtigen und daraus die Elemente für eine neue Kriegshetze zu finden In wenigen Wochen wird nun der ſiegreiche Held des nationalen Spaniens ſeinen feierlichen Einzug in der Hauptſtadt ſeines Landes halten. Das ſpaniſche Volk wird hm zujubeln als dem Erlöſer von einem unſagbaren Grauen, als dem Befreier von Mordbrennerbanden, die ach den Schätzungen allein an Hingerichteten und Ermor⸗ deten über 775000 Menſchen auf dem Gewiſſen haben. An dieſem ſeinem Siegeseinzug nehmen in den Reihen der tapferen ſpaniſchen Soldaken neben den ikalieniſchen Ka⸗ meraden auch die Freiwilligen unſerer deutſchen Legion keil. Wir hoffen, ſie ganz kurze Jeit ſpäter bei uns in der Heimat begrüßen zu können. Das deulſche Volk wird dann erfahren, wie kapfer feine Söhne auch auf dieſem Platze für die Freiheit eines edlen Volkes mitgekämpft haben und damit letzten Endes für die Errektung der europäiſchen Zi⸗ viliſation. Denn der Sieg des bolſchewiſtiſchen Untermenſchentums in Spanjen hätte nur zu leicht ſeine Wellen über ganz Europa ſchlagen können Was in den letzten Wochen dieſe internationalen Kriegshetzer an verlogenen Behauptungen zuſammenfälſchten und vor allem in den zahlreichen Zei⸗ kungen zum Beſten gaben iſt zum Teil ebenſo kindiſch wie bösartig. Der erſte Erfolg iſt die Verbreitung einer nervö⸗ ſen Hyſterle. Das deutſche Volk kann demgegenüber mit größter Ruhe ſeiner Arbeit nachgehen. Seine Grenzen werden vom beſten Heer der deutſchen Geſchichte ver⸗ keidigt, ſein Luftraum wird von der gewaltigſten Luft⸗ flotte geſchützt, unſere Küſten ſind für jede feindliche Macht unangreifbar gemacht Im Weſten iſt das ſtärkſte Vertei⸗ digungswerk aller Zeiten entſtanden. Das Entſcheidendſte aber iſt die Geſchloſſenheit des Volkskörpers ſelbſt, das Ver⸗ frauen der Deutſchen untereinander auf die gemeinſame Wehrmacht und— ich darf dies wohl ausſprechen— das Bertrauen Aller auf die Führung. Die Freundͤſchaſt mit Italien Nicht geringer aber iſt das Vertrauen von Führung und Volk zu unſeren Freunden. Und hier an der Spitze zu dem Staat, der uns in ſeiner ſchickſalhaften Ver⸗ dundenheit in jeder Hinſicht am nächſten ſteht. Auch in die⸗ ſem Jahr hat das faſchiſtiſche Italien das höchſte Verſtänd⸗ nis für die berechtigten deutſchen Intereſſen aufgebracht. Es darf niemand Wünder nehmen, wenn auf unſerer Seite das gleiche Empfinden gegenüber den italieniſchen Lebens⸗ iotwendigkeiten beſteht. Der Bund, der dieſe beiden Völker umſchließt, iſt unzerreißbar. So hat die deutſche Reichsregierung auch im tiefſten Verſtändnis das Recht der Aktion des italieniſchen Freundes in Albanien be⸗ griffen und dieſe daher begrüßt. Die Verengung der Be⸗ ziehungen Deutſchlands zu Italien und zu Japan ſt das dauernde Ziel der deutſchen Staatsführung. Wir ſehen in dem Beſtand und der Erhaltung der Freiheit und Unabhängigkeit dieſer drei Weltmächte das ſtärkſte Ele⸗ ment der Aufrechterhaltung einer wirklichen menſchlichen Kultur, einer praktiſchen Ziviliſation, ſowie einer gerechte⸗ ren Weltordnung für die Zukunft. Die Antwort an Rooſevelf Wie nun ſchon eingangs erwähnt, erhielt die Welt am 15. April 1939 Kenntnis des Inhalts von einem Tele⸗ gramm, das ich dann ſpäter tatſächlich auch perſönlich zu ſehen bekam. Es iſt ſchwierig, dieſes Dokument zu klaſſifi⸗ zieren oder in eine bekannte Ordnung einzureihen. Ich wit daher vor Ihnen, meine Abgeordneten des Deutſchen Reichstages, und damit vor dem ganzen deutſchen Volk eine Analyſierung des Inhalts dieſes merkwürdigen Schrift⸗ tückes verſuchen und daran anknüpfend auch gleich in Ihrem Namen und im Namen des deutſchen Volkes die not⸗ wendigen Antworten geben. 1. Herr Rooſevelt iſt der Meinung, daß auch ich mir darüber klar ſei, daß in der ganzen Welt Hunderte von Millionen der menſchlichen Weſen häufig in ſtändiger Furcht vor einem neuen Krieg, ja ſogar vor einer Reihe von Kriegen lebten. Dieſe ginge auch das Volk der Vereinigten Staaten, deſſen Wortführer er ſei. nahe an, Und ebenſo müſſe es auch alle die anderen Völker der gan⸗ zen weſtlichen Halbkugel angehen. 1 Antwort: Dazu wäre zunächſt zu ſagen, daß dieſe Furcht vor Kriegen ohne Zweifel ſeit jeher die Menſchheit und mit Recht erfüllt hat So ſind zum Beiſpiel nach dem Friedensſchluß von Verſailles vom Jahre 1919 bis 1938 allein 14 Kriege geführt worden, an de⸗ nen allerdings Deutſchland in keinem Falle beteiligt war. wohl aber Staaten der„weſtlichen Halbkugel“. in deren Namen Herr Präſident Rooſevelt ebenfalls das Wort er⸗ greift. Dazu kommen aber noch im ſelben Zeitraum 26 n Interventionen und mit blutiger Gewalt durchgeführte Sanktionen. Auch daran iſt Deutſch⸗ land gänzlich unbeteiligt geweſen. Die amerikaniſche Union allein hat in ſechs Fällen ſeit 1918 militäriſche In⸗ terventionen durchgeführt. Sowfetrußlan d hat eit 1918 zehn Kriege und militäriſche Aktionen mit blutiger Gewalt geführt. Auch hieran war Deutſchland in keinem Falle beteiligt. Es war auch nicht die Urſache eines dieſer Vorgänge. Ich glaube, daß ſobald die verantwortlichen Re⸗ gierungen ſich ſelbſt und ihren publiziſtiſchen Organen über die Beziehungen der Völker untereinander und inſonder⸗ heit über die inneren Vorgänge bei anderen Völkern die lotwendige Zurückhaltung und Wahrheitsliebe auferlegen, bie Kriegsangſt ſofort verſchwinden wird, und die von uns allen erwünſchte Ruhe eintreten könnte. „ 2. Herr Rooſevelt glaubt in ſeinem Telegramm, daß 4 8 größere Krieg ſogar, wenn er auf andere Kontinente eſchränkt bleiben ſollte, ſich während ſeiner Dauer und noch auf die ganze Lebenszeit mehrerer Generatio⸗ nen nachher ſchwer auswirken wird. Ankwork: Dies weiß niemand mehr als das deutſche Volk, denn dem deutſchen Volk wurden im Friedensvertrag von Verſailles Laſten aufgebürdet, die nicht einmal in hundert Jahren abzutragen geweſen wären, ob⸗ wohl gerade amerikaniſche Staatsrechtslehrer, Hiſtoriker und Geſchichtsprofeſſoren nachgewieſen haben, daß Deutſch⸗ land am Ausbruch des Weltkrieges genau ſo ſchuld⸗ los war wie irgend ein anderes Volk. Allein ich glaube nicht, daß jeder Kampf ſich für eine ganze Umwelt, das heißt für die ganze Erde kataſtrophal auswirken muß, dann, wenn man nämlich nicht künſtlich durch ein Sy ſtem undurchſichtiger Paktverpflichtungen die ganze Erde planmäßig in ſolche Konflikte hineinzieht. 3. Herr Rooſevelt erklärt, daß er ſich ſchon bei einer früheren Gelegenheit an mich gewandt habe im In⸗ tereſſe der Regelung politiſcher, wirtſchaftlicher und ſozialer Probleme auf friedlichem Wege mit der Hoffnung, dabei ohne den Appell an die Waffen vorzugehen. Ankwork: Ich habe dieſe Auffaſſung bisher auch ſelbſt ſtets vertreten, und wie die Geſchichte es ſa auch erweiſt, ohne Waffengewalt, das heißt ohne Appell an die Waffen die notwendigen politiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Probleme geregelt. Leider iſt dieſe friedliche Rege⸗ lung aber durch die Hetze von Politikern, Staatsmännern und Preſſeleuten erſchwert worden, die von den in Frage ſtehenden Problemen weder betroffen oder auch nur be⸗ rührt werden konnten. 4. Herr Rooſevelt glaubt, daß die„Zeitſtrömung“ fetzt wieder drohende Waffengewalt mit ſich bringe und daß, wenn derartige Bedrohungen fortdauern, es unvermeidlich erſcheine, daß ein großer Teil der Welt gemeinſam dem Verderben anheimfalle. 5 Ankwork: Soweit es ſich um Deutſchland handelt, iſt mir von einer derartigen Bedrohung anderer Nationen nichts bekannt, wohl aber leſe ich in den demokratiſchen Zeitungen jeden Tag die Lügen von derartigen Bedro⸗ hungen Ich leſe an jedem Tag von deutſchen Mobilma⸗ chungen, von Truppenlandungen, von Erpreſſungen, und zwar alles an Staaten, mit denen wir nicht nur in tiefftem Frieden leben, ſondern in vielen Fällen auf das engſte be⸗ freundet ſind. 5. Herr Rooſevelt glaubt weiter, daß im Falle eines Krieges ſiegreiche, beſiegte und neutrale Nationen zu leiden haben werden. Ankwork: Dieſe Ueberzeugung habe ich als Politiker 20 Jahre lang vertreten in einer Zeit, da leider die ame⸗ rikaniſchen verantwortlichen Staatsmänner für ihre Betei⸗ ligung am Weltkrieg und für die Art des Ausgangs des⸗ ſelben ſich nicht zu gleichem Verſtändnis durchringen konn⸗ ten. 6. Herr Rooſevelt glaubt endlich, daß es in der Hand der Führer größerer Nationen liege, ihre Völker vor dem drohenden Unheil zu retten. a Ankwork: Wenn dies zutrifft, dann iſt es ein ſtrafbarer Leichtſinn, um kein ſchlimmeres Wort zu gebrauchen, wenn die Führer von Völkern, die über eine ſolche Macht ver⸗ fügen, es nicht fertig und zuwege bringen, ihrer zum Kriege heßenden Preſſe die Zügel anzulegen. Ich halte es dann weiter für unverſtändlich, wie dieſe verant⸗ wortlichen Führer ſtatt die diplomatiſchen Beziehungen der Völker untereinander zu pflegen, dieſe durch die Abbe⸗ rufung von Botſchaftern uſw. ohne jeden Grund erſchweren, ja ſtören laſſen können. 7. Herr Rooſevelt erklärt, daß in Europa drei und in Afrika eine unabhängige Nation ihre Exiſtenz eingebüßt hätten. Ankwork: Ich weiß nicht, welche Nationen unter dieſen dreien in Europa verſtanden werden. Sollte es ſich dabei um die dem Deutſchen Reiche zurückgegliederten Provinzen handeln, dann muß ich den Herrn Präſidenten auf einen geſchichtlichen Irrtum aufmerkſam machen. Dieſe Nakionen haben nicht jetzt in Europa ihre unab⸗ hängige Exiſtenz eingebüßt, ſondern im Jahre 1918, als man ſie unker Bruch eines feierlich gegebenen Verſprechens aus ihren Gemeinſchaften riß und zu Nakionen ſtempelle, die ſie nie ſein wollten. Allein auch was die eine Nation in Afrika anbe⸗ trifft, ſo liegt hier wohl nur ein Irrtum vor, denn nicht eine Nation in Afrika hat ihre Freiheit verloren, ſon⸗ dern nahezu alle früheren Einwohner dieſes Kontinents ſind mit blutiger Gewalt der Souveränität an⸗ derer Völker unterworfen worden und haben mithin ihre Freiheit verloren Marokkaner, Berber, Araber, Neger Alto. imo aue emer fremden Gewalt zum Opfer gefallen, deren Schwerter und Bomben nicht die Aufſchrift„Made in Germany“ ſondern„Made by democracies“ trugen. 8. Herr Rooſevelt ſpricht endlich von Gerüchten, von denen er allerdings glaubt, daß ſie nicht zutreffen, die aber beſagen, daß gegen noch weitere unabhängige Natio⸗ nen weitere n erwogen werden. Ankwork: Ich halte jede ſolche durch nichts begründete Andeutung für eine Verſündigung an der Ruhe und damit am Frieden der Welt. Ich ſehe darin weiter eine Erſchrek⸗ kung oder zumindeſt Nervösmachung kleinerer Nationen. Sollte aber Herr Rooſevelt hier aber wirklich beſtimmte Fälle im Auge haben, dann würde ich bitten, die vom An⸗ griff bedrohten Staaten und die in Frage kommenden An⸗ greifer zu nennen. Es wird dann möglich ſein, durch kurze Erklärungen dieſe ungeheuerlichen allgemeinen Beſchuldi⸗ gungen aus der Welt zu ſchaffen. 9. Herr Rooſevelt erklärt, daß offenſichtlich die Welt dem Augenblick zutreibt, wo dieſe Lage in einer Kata⸗ 5 phe enden muß, wenn nicht ein rationeller We 900 nden wird, die Ereigniſſe zu lenken. Er erklärt 7 ch 5 wiederholt verſichert, daß ich und das deutſche olk den Krieg nicht wünſchten und daß, wenn dies zu⸗ treffe, auch keinen Krieg geführt werden brauchte. ntwork: Ich darf noch einmal feſtſtellen, daß ich— er⸗ ſtens— keinen Krieg geführt habe, daß ich— zweitens— ſeit Jahren meinem Abſcheu vor einem Krieg und allerdings auch meinem Abſcheu vor einer Kriegshetze Ausdruck verlieh, und daß ich— drittens— nicht wüßte, für welchen Zweck ich überhaupt einen Krieg führen ſollte. Ich wäre Herrn Rooſevelt dankbar, wenn er mir darüber Aufklärung geben Wollte. 10. Herr Rooſevelt iſt endlich der Meinung, daß die Völ⸗ ker der Erde nicht davon überzeugt werden könnten, daß ir⸗ gendeine Regierungsgewalt irgendein Recht oder irgend⸗ einen zwingenden Anlaß hat, auf ihr eigenes oder auf an⸗ dere Völker die Folgen eines Krieges herabzuzwingen, es ſei denn aus dem Grunde unzweideutiger Selbſtverteidi⸗ gung. Antwort. Ich glaube, dies iſt die Auffaſſung aller ver⸗ nünftigen Menſchen, nur ſcheint es mir, daß der Fall der unzweideutigen Selbſtverteidigung faſt in jedem Krieg von beiden Seiten in Anſpruch genommen wird, und daß jene Einrichtung auf der Welt einſchließlich der Perſon Rooſe; velts nicht vorhanden iſt, um dieſes Problem eindeutig zu klären Es kann wohl keinen Zweifel darüber geben, daß zum Beiſpiel Amerika in den Weltkrieg in keinem Fall zur„unzweideutigen Selbſtverteidigung“ eingetreten iſt. 11. Herr Rooſevelt meint weiter, daß er nicht aus Selbſt⸗ ſucht, Schwäche oder Furcht ſo ſpreche, ſondern nur mit der Stimme der Kraft und aus Freundſchaft für die Menſchheit. Antwort: Wenn dieſe Stimme der Kraft und der Freundſchaft zur Menſchheit von Amerika aus zur rich⸗ tigen Zeit erhoben worden wäre, und wenn vor allem dieſer Stimme dann ein praktiſcher Wert zugekommen ſein würde, dann hätte zumindeſt jener Vertrag verhindert werden können, der zur Quelle der größten Menſchheitszer⸗ rüttung aller Zeiten wurde, nämlich das Verſailler Diktat. Der Konferenztiſch 12. Herr Rooſevelt erklärt nun weiter, daß es für ihn feſtſteht, daß ſich alle internationalen Probleme am Kon⸗ ferenztiſch löſen laſſen. Meine Antwort: Theoretiſch müßte man glauben, daß dies möglich ſein könnte, denn die Vernunft würde ja in vielen Fällen die Berechtigung von Forderungen auf der einen Seite und die zwingende Notwendigkeit des Entgegen⸗ kommens auf der anderen ohne weiteres aufweiſen. Zum Beiſpiel: Nach aller Vernunft, Logik und nach allen Grund⸗ ſätzen einer menſchlichen allgemeinen und höheren Gerech⸗ tigkeit, ja ſogar nach den Geſetzen eines göttlichen Willens müßten alle Völker an den Gütern dieſer Welt gleichen Anteil haben. Es dürfte dann nicht vorkom⸗ men, daß ein Volk ſoviel Lebensraum beanſprucht, daß es mit noch nicht einmal 15 Menſchen auf dem Quadratkilo⸗ meter auskommen kann, während andere Völker gezwungen ſind, 140, 150 oder gar 200 Menſchen auf derſelben Fläche zu ernähren Auf keinen Fall aber dürften dieſe glücklichen Völker dann den an ſich leidenden noch ihren vorhandenen Lebensraum beſchneiden, ihnen zum Beiſpiel auch noch ihre Solsnien wegnehmen. Ich würde mich alſo freuen wenn am Konferenztiſch wirklich dieſe Probleme ihre Lö⸗ ſung finden könnten Meine Skepſis berecht aber darin, daß es Amerika ſelbſt war das ſeinem Mißtrauen über die Wirkſamkeit von Kon⸗ ferenzen den ſchärfſten Ausdruck verlieh. Denn die größte Konferenz aller Zeiten war ohne Zweifel der Völker⸗ bund Dieſes nach dem Willen eines amerikaniſchen Prä⸗ ſidenten geſchaffene Gremium aller Völker der Welt ſollte die Probleme der Menſchheit am Konferenztiſch löſen. Der erſte Staat aber, der ſich von dieſer Arbeit zu rückhielt, war amerikaniſche Union Und zwar, weil bereits der Präſident Wilſon äußerſte Bedenken hegte über die Mög⸗ lichkeit, an einem ſolchen Konferenztiſch die wirklich ent⸗ ſcheidenden internationalen Probleme löſen zu können. Ihre gute Meinung in Ehren, Herr Rooſevelt, aber die⸗ ſer Ihrer Meinung ſteht gegenüber die reale Tatſache, daß es in faſt 20jähriger Tätigkeit der größten permanenken Konferenz der Welt, nämlich dem Völkerbund, nicht gelun⸗ en iſt, auch nur ein wirklich enktſcheidendes internationales Problem zu löſen. 5 Ich ſelbſt erſt habe mich dann entſchloſſen, nach jahre⸗ langer zweckloſer Teilnahme das Beiſpiel Amerikas nach⸗ zuahmen und die größte Konferenz der Welt ebenfalls zu verlaſſen. Seitdem habe ich nun die mein Volk betreffenden Probleme, die am Konferenztiſch des Völkerbundes leider wie alle anderen nicht gelöſt worden ind, gelöſt, und zwar ausnahruslos ohne Krieg! Abgeſehen davon ſind aber in den letzten Jahren, wie ſchon betont, zahlreiche andere Probleme vor Weltkonferenzen ge⸗ bracht worden, ohne daß irgendeine Löſung gelungen war. Die Freiheit Nordamerikas ſſt ſo wenig am Kon⸗ ferenztiſch errungen worden, wie der Konflikt zwiſchen den Nord⸗ und Südſtaaten am Konferenztiſch entſchieden wurde. Von den unzähligen Kämpfen der allmählichen Unterwer⸗ fung des nordamerikaniſchen Kontinents überhaupt will ich ganz abſehen. Ich erwähne dies alles nur, um feſtzuſtellen, daß Ihre Auffaſſung, Herr Rooſevelt, ſicher aller Ehren wert iſt, allein in der Geſchichte weder Ihres eigenen Landes noch in der der übrigen Welt eine Beſtätigung findet. 13. Herr Rooſevelt ſtellt weiter feſt, daß es keine Ant⸗ wort auf die Befürwortung friedlicher Beſprechungen ſei, wenn die eine Seite ausführt, ſie werde die Waffen nichl aus der Hand legen, wenn ſie nicht von vornherein die Zu⸗ ſicherung bekäme, daß die Entſcheidung für ſie fallen werde, Meine Antwork: Glauben Sie, Herr Rooſevelt, daß, wenn Völkerſchickſale auf dem Spiele ſtehen, eine Regierung oder eine Volksführung vor einer Konferenz die Waffen nieder⸗ legen, oder vielleicht ausliefern wird, einfach in der blinden Hoffnung, daß die Klugheit der anderen Konferenzteilneh⸗ mer oder meinetwegen ihre Einſicht ſchon das Richtige be⸗ ſchließen werden? Herr Rooſevelt, es hat nur ein Volk und eine einzige Regierung gegeben, die dieſes Ihr angeprieſenes Rezept be⸗ folgt haben: Deulſchland. Die deutſche Nakion hat einſt im Vertrauen auf die feierliche Juſicherung des amerikani⸗ ſchen Präſidenten Wilſon und auf die Beſtätigung dieſer Juſicherung durch die Allſierken die Waffen niedergelegt und ging alſo waffenlos zum Konferenzliſch. Allerdings hal man mik dem Augenblick, da die deutſche Nation die Waffen niedergelegt hatte, ſie nichl einmal mehr zur Konferenz ein⸗ geladen, ſondern entgegen allen Juſicherungen den größten Wortbruch aller Zeiten verübt. Eines Tages wurde, ſtatt am Konferenztiſch die größte Verwirrung aller Zeiten zu löſen, durch das grauſamſte Diktat der keine noch ſchrecklichers Verwirrung angerichtet. Die Vertreter des deutſchen Volkes aber, die im Ver⸗ trauen auf feierliche. eines amerikaniſchen Präſidenten die Waffen niedergelegt hatten und mithin waf⸗ fenlos erſchienen, wurden nicht einmal bei der Entgegen⸗ nahme des Diktats als die Vertreter einer Nation N gen, die immerhin im Kampf für ihre Freiheit und Unab⸗ hängigkeit über vier Jahre einer ganzen Welt mit unerm lichem Heldentum ſtandgehalten hatte, ſondern ent⸗ ehrender behandelt, als dies früher be Siouxhäuptlingen der Fall ſein konnte. Herr Booſevelt, ich darf Ihnen verſichern, daß es mein unerſchütterlicher Wille iſt, dafür zu ſorgen, daß nicht nur jetzt, ſondern für alle Zukunft kein Deutſcher mehr wehrlos eine Konferenz betritt, ſondern daß hinter jedem deulſchen Unterhändler für alle Zeiten die geeinte Macht der deut. aße Nation ſtehen ſoll und ſtehen wird, ſo wahr mir Goll — Nie mehr bor en Tribunal! 14. Herr Rooſevelt glaubt, daß es nötig ſei, in eine Konferenzſaal ſo hineinzugehen wie in ein Gericht 1 beide Parteien in einem guten Glauben eintreten und dabo wird. ausgehen, daß tatſächlich beiden Gerechtigkeit zuteil werde Antwort: Die deutſchen Vertreter werden niemal; mehr in eine Konferenz hineingehen, die für ſie ein Tribung iſt. Denn wer ſollte hier Richter ſein? Es gibt vor einer ol ferenz keinen Kläger und keinen Richter, ſondern m wei Streitende. Ich würde aber dankbar ſein, wenn Hen boſevelt erläutern wollte. wie denn nun der neue Ge richtshof der Welt beſchaffen ſein ſoll. Wer find hier die Richter, und nach welchem Verfahren werden fe ausgeſich und nach welcher Verantwortung handeln ſied Und vor allen vor welche Verantwortung können ſie gezogen werdend 15. Herr Roosevelt glaubt, daß die Sache des Well. friedens ſehr gefördert werden würde, wenn die Nation der Welt eine offene Erklärung über die gegen wi tige und künftige Politik der Negierungen abgeben würden, Antwort: Ich habe dies, Herr Rooſevelt, bisher in zahlloſen öffentlichen Reden ſtets getan. Auch in der heutigen Sitzung des Deutſchen Reichstages habe ich wieder eine o Erklärung abgegeben. Ich muß es aber ablehnen, eine ſolche Erklärung jemand anders zu geben als dem Volle, für deſſen Exiſten und Leben ich verantwortlich bin und das umgekehrt allen ein Recht hat, von mir Rechenſchaft zu fordern. Ich gebe abe dieſe Zielſetzung der deutſchen Politik ſo öffentlich, daß ſſe ohnehin die ganze Welt hören kann. 16. Herr Rooſevelt glaubt, daß die Vereinigten Staaten als eine der Nationen der weſtlichen Halbkuge nicht unmittelbar in die Streitigkeiten verwickelt ſeien, die Europa entſtanden ſein ſollen und daß ich daher ſchon deshalf bereit ſein müßte, ihm als dem Oberhaupt einer ſo weit von Europa entfernten Nation eine ſolche Erklärung der del ſchen Politik abzugeben. Antwort: Wie kommt Präſident Rooſevelt dazu, gert dem deutſchen Staatsoberhaupt zuzumuten, ihm eine klärung abzugeben, ohne daß nicht auch die an dere Regierungen dieſe Erklärung ihrer Politik abzugeben ei geladen werden? Leider ſind gerade die wichtigſten Erklätun⸗ pen über die Ziele und Abſichten der deutſchen Politik in bie, en ſogenannten demokratiſchen Staaten dank der Preſſe e weder den Völkern vorenthalten oder verdreht worden. Wenn aber nun der amerikaniſche Präſident Nooſevel lich berufen glaubt, ausgerechnet an Deutſchland oder an N lien eine ſolche Anforderung richten zu dürfen deshalb, wel Amerika ſo weit von Europa entfernt ſei, dann würde, ie die Entfernung Europas von Amerika die gleiche iſt, nl demſelben Recht auch von unſerer Seite an den Herrn Nuß ſidenten der amerikaniſchen Republik die Frage gerichtet was den können, welche Ziele denn die amerikaniſche Außenpollil ihrerſeits verfolge, und welche Abſichten denn dieſer Politl zugrunde liegen, ſagen wir zum Beiſpiel den mittel⸗ und üb amerikaniſchen Staaten gegenüber. Herr Rooſevelt wird i in dieſem Falle ſicherlich auf die Monroe⸗Doktrin berufe und eine ſolche Forderung als eine Einmiſchung in die innere Angelegenheiben des amerikaniſchen Kontinents ablehnen. Ge nau die gleiche Doktrin vertreten wir Deutſche num fu Europa, auf alle Fälle aber für den Bereich und die Be lange des Großdeulſchen Reiches. Im übrigen werde ich mir e nie erlaubeß an den Herrn Präſidenten der Vereinigten Staaten Nor amerikas eine ſolche Aufforderung zu richten, da ich annehm, daß er eine ſolche Zumutung mit Recht wahrſcheinlich al taktlos empfinden würde. 17. Herr Rooſevelt erklärt nun weiter, daß er die ihm gewordenen Mitteilungen über die politiſchen Ziele Deutſch lands dann anderen ſich bedroht fühlenden Völkern mitteilen würde, die jetzt Befürchtungen haben über die Richtung diese unſerer Politik. Antwort: Durch welches Verfahren hat Hen Rooſevelt überhaupt feſtgeſtellt, welche Nationen ſich durch de deutſche Politik bedroht fühlen und welche nicht? Oder i Herr Rooſevelt trotz der doch sicherlich auch auf ihm laſtendes ungeheuren Arbeit in ſeinem eigenen Lande in der Lage, von ſich aus alle dieſe inneren Seelen⸗ und Geiſtesverfaſſunge anderer Völker und ihrer Regierungen zu erkennen? Auch hier irrt Herr Rooſevelt! 18. Herr Rooſevelt verlangt endlich die Bereitwilligkel, ihm die Juſicherung zu geben, daß die deutſchen Streitkräft das Staaksgebiet oder die Beſitzungen folgender unabhäß⸗ giger Nakionen nicht angreifen und vor allem nicht dot einmarſchieren würden. Und er nennt als dafür in Frage kommend nun: Finnland, Lettland, Litauen, Eſtland, No wegen, Schweden, Dänemark, Niederlande, Belgien, Groß⸗ britannien, Irland, Frankreich, Portugal, Spanien, Schweiz Liechtenſtein, Luxemburg, Polen, Ungarn, Rumänien, Jugo⸗ ſlawien, Rußland, Bulgarien, Türkei, Irak, Arabien, Syrien Paläſtina, Aegypten und Iran. Antwort: Ich habe mir zunächſt die Mühe genommen, bei den angeführten Staaten feſtzuſtellen, erſtens, ob ſie ſih bedroht fühlen und zweitens, ob vor allem dieſe Anftage Herrn Rooſevelts an uns durch eine Anregung ihrerſeits oder wenigſtens mit ihrem Einverſtändnis erfolgt ſei. Syrien, P läſtina, Irland. Die Beantwortung war eine durchgehend negative, zun Teil ſchroff ablehnende. Allerdings konnte an einige der al geführten Staaten und Nationen dieſe Müctraae agg, del nicht zugeleitet werden weil ſie ſich— wie zum Beiſp Syrien— zurzeit nicht im Beſitz ihrer Freiheit befinden, ſondern von den militäriſchen Kräften demokratiſcher Stos⸗ ten beſetzt gehalten und damit rechtlos gemacht ſind. Drittens: Abgeſehen davon haben aber alle an Deu; land angrenzenden Staaten viel bündigere Zuſiche rungen und vor allem viel bündigere Vorſchläge erhalten als ſie ſich Herr Rooſevelt in ſeinem eigenartigen Telegramm von mir erbittet. 7 5 Viertens: Sollten aber dieſe von mir ſchon ſo oft 5 gegebenen allgemeinen und direkten Erklärungen etwa 1 Wert angezweifelt werden, dann würde doch wohl die 5 gabe einer weiteren ſolchen Erklärung, auch wenn bun Rooſevelt der Empfänger ſein ſollte, ebenſo wetlo⸗ aeg, Denn entſcheidend iſt letzten Endes ja nicht die Bewer! 55 die Herr Rooſevelt an ſolchen Erklärungen 1 ſondern entſcheidend iſt der Wert, den die in Frage ko menden Staaten ſolchen Erklärungen be g Fünftens: Ich muß aber nun auch Herrn Roos außerdem noch auf einige hiſtoriſche Irrtümer aufe et machen. Er erwähnt zum Beiſpiel auc Irland und um die Erklärung, daß Deutſchland Irland nicht angreife 3 habe ſoeben eine Rede des irischer Miniſterpraſtdenten Valera geleſen, in der dieſer nun eigentümlicherweiſe im ener ö nat zur Meinung Herrn Rooſevelts nicht Deutſch⸗ 20. Herr Rooſevelt verſichert endlich, daß er berelt fel, J worden iſt. Ich habe die uns 1919 geraubten Provinzen dem in einen 55 weicht, Freun zn zer pe ſondern Eng⸗ an der praktiſchen Art und Weiſe ber Erſchke u Reich wieder zurückgegeben, ich habe Millionen von uns icht, da land vorwirft, daß Itlend unter der fortwährenden Aggreſ-[internationaler Handels we ge teilzunehmen] weggeriſſener, tiefunglücklicher Deutſcher wieder in die Hei⸗ nd davon ion dieſes Staates zu leiden habe. Bei aller Einſicht Rooſe⸗ mit dem Ziel, daß jede Nation der Erde in den Stand ge⸗ mat geführt, ich habe die tauſendjährige hiſtoriſche Einheil il werder pelts in die Nöte b anderer Staaten iſt immerhin ſetzt wird, mit dem gleichen Recht auf dem Welt des deutſchen Lebensraumes wieder hergeſtellt, und ich habe, hobdem e b dee 5 noche 11 15 n rd markt zu kaufen und zu verkaufen und die Sicherheit zu[Herr Präſident, mich bemüht. dieſes alles zu tun. iemalz 15 ber Präſtdent der Aneritaniſchen Anon une wird,] haben, Rohſtoffe und Erzeugniſſe des friedlichen Wirt⸗ ohne Blut zu vergießen und ohne meinem Volk oder ribung als der Pra e ee ſchaftslebens zu erlangen. Ich glaube, Herr Rooſevelt, daß anderen daher das Leid des Krieges zuzufügen. iner Kon Ebenfalls ift Herrn Nooſevelt erſichtlich die Tatſache ent⸗ es ſich nicht darum handelt, ſolche Probleme theore« dch habe dies, Herr Präſident, als ein noch vor 21 Jahren dern un gangen, daß Paläſtina zurzeit ja gar nicht von deutſchen[tiſch zu erörtern, ſondern daß es ſich zunächſt darum han⸗ unbekannter Arbeiter und Soldat meines Volke g enn Hen Truppen, ſondern von Engländern beſetzt iſt und mit brutal⸗ delt, durch Taten die wirklichen Hemmungen der in⸗ meiner eigenen Kraft geſchaff d k 5 daher eue he. ſten Gewaltmitteln in ſeiner Freiheit beſchrünkt und um ſeine ternationalen Wirtſchaft zu beſeitigen. Ich glaube, Herr por der Ges 9 1 15 An geschaffen und kann daher hier die Unabhängigkeit gebracht wird und zugunſten jüdiſcher Ein⸗ Rooſevelt, daß es ein großes Verdienſt ſein würde, wenn 5 chichte es in uſpruch nehmen, zu enen Men⸗ usgeſuch dringlinge die grauſamſten Miſſhandlungen erduldet. Die in[Sie zunächſt in der amerfikanif chen Union 9985 e e 155 das. b was von vor ah dieſem Lande lebenden Araber dürften ſich gegenüber Rooſe⸗ gerade dieſe Hemmungen eines wirklichen freien Wirt⸗ den einzelnen billiger⸗ und gerechterweiſe verlangt wer⸗ en? velt daher ſicher nicht über eine deutſche Aggreſſion beſchwert J ſchaftsverkehrs mit ihrem ſtarken Einfluß beſeitigen wür⸗ 2 5 f i ö s Well haben, aber ſie beklagen ſich in andauernden Appellen an den. 8 5 5 Sie, Herr Präſident, hatten es leichter! Nati die Weltöffentlichkeit über die barbariſchen Methoden, mit„Im übrigen hat hier das deutſche Volk ſehr konkrete Sie, Herr Präſident, haben es demgegenüber unend⸗ e I denen England dort ein ſeine Freiheit liebendes und nur ſeine] Forderungen aufgeſtellt, und es würde mich freuen, wenn Ste, lich leichter. Sie ſind, als ich 1933 Reichskanzler wurde, 1 Freiheit verteidigendes Volk niederzuzwingen verſucht. Herr Präſident, als einer der Nachfolger des einſtigen Prä⸗ Präſident der Amerikaniſchen Union geworden. Sie ſind zisher Auch dies wäre vielleicht ein Problem, das man nach b Wilſon, dafür eintreten wollten, daß nunmehr endlich damit im erſten Augenblick an die Spitze eines der größten heut 1 der Auffaſſung des Herrn Rooſevelt am Konferenztiſch würde land W ort eingelöſt wird, auf Grund deſſen Deutſch⸗ und reichſten Staates der Welt getreten. Sie haben das ine font löſen müſſen, vor einem gerechten Richter alſo, und nicht durch and einſt ſeine Waffen niederlegte und ſich in die Hand del Glück, kaum 15 Menſchen auf den alm Ihres Landes er⸗ 90 militäriſche Mittel, durch Maſſenerſchießungen, durch das Nie- ſogenannten Sieger begab. Ich denke dabei zunächſt weniges[nähren zu müſſen. Ihnen ſtehen die unendlichſten Boden Erklärt derbrennen von Dörfern, Sprengungen von Häuſern uſw. an die Deulſchland abgepreßlen zahllosen Milliarden an ſo.] reichtümer der Welt zur Verfügung. Sie können durch die Erl 0 i och eine Neihe Abl Irrtümer d genannten Reparationen als vielmehr an Weite Ihres Raumes und die Fruchtbarkeit Ihrer Felder ſten Es wären noch eihe ähnlicher Irrtümer des Herrn die Rückgabe der Deutſchland geraubten Gebiete. jedem einzelnen Amerikaner das Zehnfache an Lebensgü⸗ t alle Noobevelt feſtzuſtellen, ganz abgeſehen von der Schwierig⸗ ſſche s f tern ſichern wie es in Deutſchland möglich iſt. Die Natur gebe abet keit miilitäriſcher Operationen Deutſchlands in Staaten und Denn das deutſche Volk hat in Europa und außerhalb Europaf hat Ihnen dies jedenfall ft ttet. Obwohl 51 Zahl der 5 j. Teif fin ei Millionen Quadratkilometer Land verloren. Dabe 5 0 5 5 5 daß ſee dern, die zum Teil zwei⸗, zum Teil fünftauſend und mehr rund drei Millionen Quadratkilometer Land verloren. Dabe⸗ e 5 8 Ländern, die z zweier eil fil und me iſt das ganze deutſche koloniale Reich A Einwohner Ihres Landes kaum ein Drittel größer iſt als Kllomeler von uns entfernt ſind. Ich will aber abschließend ferſchied on r Nati nen e een die Zahl der Bewohner Großdeulſchlands, steht Ihnen nigten hier Folgendes erklären: 91 5 929 510 e anderer Nationen, nicht durch mehrals 15malſo viel Lebensfläche zur Ver⸗ ald i dunn Kan, 5 ident Wilo o e e fügung Si dönnen daher Zeit und Muße finden deſtimm 8 Deutſchland iſt bereit.. 19 ſein Wort verpfändet, daß der deutſche koloniale An⸗ 7155 ee e een e Ai daher weit vy Die deutſche Regierung iſt krotzdem bereit, jedem dieſer 95 e 50 St 1 der. Maat 1 lich auch deshalb die Welt ſo klein, daß Sie glauben mögen der dell genannten einzelnen skaaten, wenn er es wünſchen ſollte, an ſich ſchon die größte 1 Kolo lalteiche II. r Zeiten beſtt 1 überall mit Nutzen eingreifen und wirken zu können. und ſich ſelbſt an Deutſchland mit einem entſprechenden auch 5 deutſche Beſtz 8 191 2 e 0 In dieſem Sinne können daher Ihre Beſorgniſſe und 1, gere kragbaren Vorſchlag wenden, um eine Zuſicherung der von Es ide f 0 zug 2 Anregungen einen viel größeren und weiteren Raum um⸗ eine 6 Kooſevelt gewünſchten Ark zu erhallen, dieſe Zuſicherung 5 b würde eine edle Tat ſein, wenn der Präſtdent Frank ſpannen als die Meinen, denn meine Welt, Herr Präſiden n deten unker det Vorausſetzung der unbedingten Gegenſeitigkeit u Pooſselt das Wort des Praſidenten Woodrow Wilson] Booſevelt, iſt die, in die mich die Borſehung geſetzt hat, und eben en auch zu geben. zut nlöſung bringen würde. Dies würde vor allem 1 für die ich daher zu arbeiten verpflichtet bin. Sie iſt räum. Erllärun⸗ Auch über die Zeitdauer dieſer Abmachungen iſt[ praktiſcher Beiteng zur moraliſchen Konſolidierung der We lich viel enger Sie umfaßt nur mein Volk. Allein ich k in is Deutſchland gerne 218 mit jedem einzelnen Staat die] und damit zur Hebung ihrer Wittſchaft ſein. Alen dadurch 115 am eheſten dem zu nützen, was uns veſſe al von ihm gewünſchten Vereinbarungen zu treffen. ullen am Herzen liegt: En. Ich möchte aber dieſe Gelegenheit doch nicht vorüber⸗ In Airem e e Nooſevelt e der Gerechtigkeit, der Wohlfahrt, dem Jortſchritt und Rooſevg gehen laſſen, ohne dem Präſidenten der Nordamerikaniſchen Herr Nooſevelt erklärt dann abschließend, daß die dem Frieden der ganzen menſchlichen Gemeinſchaft. an J Union vor allem eine Versicherung über die Gebiete ab. 8 aller großen Regierungen in dieſem Zeitpunkt für 0 lh, wal zugeben, die doch wohl in erſter Linie für ſeine Beſorg⸗ den die. 16 2 ddr e e bb Am Schluß der Reichstagsſitzung hielt Reichstagspräſi⸗ rde, be nis in Frage kämen. nämlich die nordamerikani⸗ uſel den Ch 5 Fer chu Und dafür 1 0 dent Generalfeldmarſchall Göring folgende Anſprache: 175 e Union ſelbſt und die übrigen Staaten d 1 zuſe enden Chaor des Krieges zu ſchützen. And dafür trüge in i i j i iſt, m ich 0 5 5 9 n des ame ch ich eine Verantwort„Mein Führer! Sie ſagten vorhin. Sie wollten die 85 9.5 e feier daf 8 5 e e Ich verſtehe ohne weiteres Antwort auf das Telegramm des Präſidenten Rooſevelt ud hier erkläre ich feierlich, daß alle irgendwie ver⸗ Herr Präſiden 5 5 res, 8 1 j 511 tet 1 9 Behauptungen über einen beabſichtigten deulſchen 155 J die 5 Wes len W f 85 und dann würde der Reichstag beſtätigen oder ab⸗ ſenpo ugriff oder Eingriff auf oder in amerikaniſche Gebiete um Ihres Landes Ihnen erlauben, ſich für die Geſchicke N üb g Polit plumper Schwindel oder grobe Anwahrheit ſind. Ganz ab- der ganzen Welt und für die Geſchicke aller Völker verant⸗„ 8 52 N 5 und füt, geſehen davon, daß ſolche Behauptungen übrigens auch wortlich zu fühlen. Ich, Herr Präsident Rooſevelt, bin in ö 1 19, vom milikäriſchen Skandpunkt aus nu iner alberne einen viel beſcheideneren und kleineren Rahmen ge⸗ ganze Volk mit leidenſchaftlichem Herzen beſtätigen. Denn rn ee Phantasie entſt 57 ut ener dbernen ell. Sie haben 135 Millionen Menſchen auf 9,5 Millionen] das Vertrauen zu Ihnen und der Glaube an Sie ſind en⸗ berufe ie enkſtammen können. 5 5 1. be b d ewig in u Führer Sieg⸗ Heil! Sieg⸗ . 85 5 Quadratkilometer. Sie haben ein Land mit einem ungeheu⸗ grenzbar und ewig in uns. Anſer R 9 9 f i enſchä 5 1 Sieg Heil!“ ment Rüſtung oder Abrüft ng? den Reichtum, allen Bodenſchätzen, fruchtbar genug, um mehr Heil! Sieg 5 nen. Ge⸗ 19. Herr Rooſevelt erklärt nun im Zuſammenhang da.[ Is eine halbe Milliarde Menſchen zu ernähren, und mit Bei ſeiner Abfahrt vom Reichstag und auf dem Wege n in mit, daß er ſich dann vor allem di öfte kung de id Alem Notwendigen zu verſorgen. Ich übernahm einſt einen[ zur Reichskanzlei wurden dem Führer von Zehntauſenden von die Be⸗ ſamſten und ſchnellſten Art 158 5 Weiſe köch ber die Völker Staat, der dank ſeines Vertrauens auf die Zuſficherung einer Berlinern aus dankbarem und ſtolzem Herzen unaufhörliche der Welt von der erdrückenden Laſt der Rüſtun ger inderen Welt ſowie durch das ſchlechte Regime eigener demo⸗ Freudenkundgebungen bereitet. Die Jubelſtürme der Begei⸗ rlaubeß befreit werden könnten, als wichtigſtes Moment vorſtelle lratiſcher Staatsführungen vor dem vollkommenen Ruin ſtand. ſterung wollten nicht abklingen und ſteigerten ſich zu einem 1 Nors 8 5 5 i: 1 5 95 Orkan der Freude, als der Führer vor der Reichskanzlei 5 Ankwork: Herr Rooſevelt weiß vielleicht nicht, daß die In dieſem Staat leben, nicht wie in Amerika 15, ſondern eintraf. i al, ſes Problem, ſoweit es Deutſchland betrifft, ſchon und 140 Menſchen auf dem Quadratkilometer. Die Frucht⸗ 5 einmal vollſtändig gelöſt war. Das Deutſche Reich] barkeit unſeres Landes iſt nicht zu vergleichen mit der Frucht⸗ die ihm hat, und die alliierten Kommiſſionen beſtätigen dies aus⸗ barkeit des Ihren. Zahlloſe Bodenſchätze, die Ihnen in un⸗ Die Politik des Tages Deul drücklich ſchon im Jahre 1919 bis 1923 reſtlos abgerüſtet.] begrenzten Mengen die Natur zur Verfügung ſtellt, fehlen S ene e ee, mitteileg Nach den Deutſchland einſt gegebenen feierlichen Ver⸗ 3 a 85 f n g 85 im Reichstag 17 101 alle anderen politiſchen Fes eh. ig dieser ſſcherungen, die ſogar im Friedensvertrag von Verſailles Die Milliarden deutſcher Erſparniſſe aus langen 81 5 niſſe des Tages weit zurück Wir geben daher ach 5 ihre Erhärtung fanden, ſollte dies nur eine Vorſchuß⸗ densjahren in Gold und Deviſen wurden uns abgepreßt un hend nur eine gedrängte Zuſammenſtellung der wich⸗ u Hen leiſtung ſein, um der anderen Welt es ohne Ge- weggenommen. Unſere Kolonien haben wir verloren. Im tigſten politiſchen Tagesmeldungen. urch die fahr zu ermöglichen, nunmehr ebenfalls abzurüſten. Auch[ Jahre 1933 hatte ich in meinem Lande 7 Millionen Er⸗ Die Schriftleitung. Oder it 105 iſt Deutſchland, wie in allen anderen Fällen, in werbsloſe, einige Millionen Kurzarbeiter, Millionen ver⸗ Deutſche Kriegsſchiffe im Mittelmeer aſtendes einem Vertrauen auf die Einlöſung eines gegebenen[ elendende Bauern, ein vernichtetes Gewerbe, einen ruinier⸗ London, 28. April. Wie aus Gibraltar gemeldet wird, hat ge, von Wortes ten Handel, kurz: ein allgemeines Chaos. das 1 if„Admiral 8. 0 9 9 5 55 5 vor Ceuta Anker geworfen. Der„Admiral Graf Spee“ ift aſfungn auf das ſchändlichſte gekäuſcht Die Rettung Deutſchlands begleitet von einem Zerſtörer, ſechs U⸗Booten und einem worden. Alle Verſuche, in langjährigen Verhandlungen am Ich habe ſeit dieſer Zeit nun. Herr Rooſevelt, nur eine] U. Boot⸗Mutterſchiff. Das Panzerſchiff„Deutſchland“ und Konferenztiſch die Abrüſtung der anderen Staaten eben-[einzige Aufgabe erledigen können. Ich kann mich nicht zwei Zerſtörer befinden ſich in Malaga. Wie aus Gibraltar 1 fals herbeizuführen— was wirklich nur ein Element der für das Schickſal einer Welt verantwortlich fühlen. denn weiter gemeldet wird paffierten der deutſche Kreuzer„Köln“ 1 Klugheit und Gerechtigkeit und darüber hinaus auch die 12 Welt hat am jammervollen Schickſal meines eigenen 1 n 1 die 8 von Gibraltar und 5 415 uuchführung verſprochener Verpflichtungen geweſen wäre Volkes auch keinen Anteil genommen. Ich habe mich als von in den ſpaniſchen Hafen Ceuta ein. 1 I ſcheiterten bekanntlich. der Vorſehung berufen angeſehen, nur meinem eigenen Volk 3 8 5.. 775 5 i ih ö 5 ein rchtbaren Not zu löſen. ondon, 28. April. r Antrag egierung auf Ein⸗ 5 91. f gestellt 59 15 dere de Ben moge d ſechgeinhalh führung e wurde im 18 5 0 5 Guß uncle, darüber eine Erörterung einzuleiten, um wenigſtens ahren Tag und Nacht ſtets nur dem einen Gedanken ge⸗ 5 8 5 3 1 1 0 45 85 1 9555 Schwe eine allgemeine Rüſtungsbegrenzung auf lebt, die eigenen Kräfte meines Volkes angeſichts des Ver⸗ lehnt. Auch das Oberhaus nahm den Antrag der Regierung Jug niebrigtem Stand zu ermöglichen. Ich ſchlug eine laſſenſeins von der ganzen anderen Welt zu erwecken, auf an— Syrien Höchſt ſtärke für alle Armeen von 200 000 Mann vor, das äußerſte zu ſteigern und ſie für die Rettung unſerer Ge⸗ Dänemark verſtärkt ſeine Wehrmacht „ Viſleichen die Abſchaffung aller zum Angriff geeigneten meinſchaft einzuſetzen. Kopenhagen, 28. April. Die Einberufung von rund 9004 ane, keen oſchalfung alter Pembenflagzeuge dee Kiga. Ich habe das Chaos in Deulſchland überwunden, die] Mann zum Militärdlenſt die amtlich bekanntgegeben wurde ſie ſih late aw. Es war aber leider nicht möglich dieſe Vor. ordnung wieder hergeſtellt, die Produklion auf allen Ge. iſt nunmehr zum 8. Maf erfolgt. Die Zahl der Einberufun Anfrage uſſe einer übrigen Welt gegenüber durchzuſetzen, obwohl J bieten uͤnſerer nakionalen Wirkſchaft ungeheuer gehoben, gen ſtellt ſich insgeſamt auf 7800 zum Heer und 1000 zur Ma⸗ ts oder dell ſchland ſelbſt ſchon vollſtändig abgerüſtet war. Ich durch äußerſte Anſtrengungen für die zahlreichen uns feh⸗ rine Im Dienſt ſind gegenwärtig 5000 bis 6000 Mann Som⸗ ſtellte dann die Vorſchläge über ein 300 000 ⸗Mann⸗Heer lenden Stoffe Erſatz geſchaffen, neuen Erfindungen die Wege] mermannſchaften des Heeres und 1300 bis 1400 Mann der 109 Aiskuſſion. Mit dem gleichen negativen Reſultat. Ich t, das Verkehrsleben entwickell, gewaltige Straßen in Maxine. Die Bereitſchaftsſtärke wird alſo auf 15 000 bi f abe dann eine ganze Anzahl detaillierter Abrü⸗ 5 ganäl be laſſen, rieſenhafte 16 000 Mann erhöht, wozu die zum 10. Mai einberufenen Re⸗ kungsvorſchlä d ſtets vor dem% 85 kruten der Leibgarde kommen. Im Falle einer Mobiliſierun e, zun or bichhäg e gemacht, und zwar ſte neue Fabriken ins Leben gerufen und mich dabei bemüht.] kann nach einer Mitteilung des Wehrminiſters das Heer a der an⸗ um des deutſchen Reichstages und damit vor der gan⸗ nuch den Zwecken der ſozialen Gemeinſchaftsentwicklung, der etwa 100 000 Mann gebracht werden. f an mr zen Weltöffentlichkeit Es fiel niemandem ein, darüber auch Bilbung und der Kultur meines Volkes zu dienen. a 5 5 Beispiel nit in eine Erörterung einzutreten. Dafür aber begann die 5. fi Das ungariſche Jubengeſetz efinda, rige Welt, ihre an ſich ſchon vorhandenen enormen Rü⸗ Es iſt nur gelungen, die ſteben Millionen Erwerbsloſen Budapeſt, 28. April. Der zur Einigung über das Judenge⸗ Staa⸗ une noch mehr zu verſtärken. reſtlos wieder in nützliche Produktionen einzubauen, den etz eingeſetzte Schlichtungsausſchuß der beiden Häuſer des nd erſt, als im Jahre 1934 der letzte meiner umfaſſen⸗deutſchen e aller Schwierigkeiten auf ſeiner[Reichstages nahm die vom Unterausſchuß ausgearbeitete Ei⸗ deutsch den deulſchen Vorſchläge, der ein 300 000 Mann- Heer be⸗ Scholle zu halten und dieſe ſelbſt ihm zu retten, den deut⸗ nigungsformel an, die als Kompromißvorſchlag der Regie⸗ iche⸗ kraf, endgültig abgelehn! worden war, gab ich den Befehl] ſchen Handel wieder zur Blüte zu bringen, und den Verkehr rung anzuſehen iſt. Danach fallen nicht unter das Judenge⸗ i u einer d. Wie. auf das gewaltigſte zu fördern. Um den Bedrohungen durch ſetz alle diejenigen, deren Vorfahren ſchon vor 1849 in Ungarn alten, r deukſchen. nunmehr allerdings gründlichen Wie 1 9 anſäſſig waren und die ſpäteſtens in: 0 f eraufrüſtung eine andere Welt vorzubeugen, habe ich das deutſche Voll 40ſig waren und die ſpäteſtens am 1. Auguſt 1919 zu einer gramm I 8 0 l 5. i litiſchgeefnt, ſondern auch militä⸗ chriſtlichen Konfeſſion übergetreten ſind Alle weitergehenden Trotzdem möchte ich kein Hindernis ſein für die nicht nur po ſch g auch 5 Wünſche des Oberhauſes nach Milderung des Geſetzes fanden 9 werterung von Abrüſtungsfragen, an denen Sie, Herr riſch aufgerüſtet, und habe weiter verſucht. keine Berückſichtigung. In parlamentariſchen Kreiſen erwar⸗ ligen n teilzunehmen e 1815 bitte 55 755 1 850 3 12 2 f 5 175 2. Salden der 1 5 ing Se a nicht an mi d Deutſchland, ſondern an die einen i 1 5 ie Annahme Judengeſetzes in de itag⸗Si ie 3 anderen zu 0 hee gung enthält, die jemals Völkern und Menſchen zugemutet Abgeordnetenhauſes. 0* Greitag Size He—. 3 fein. 5 ertung, nimmt, BeS On ders 5111191 Zesenders b1111g1 kom“ oſevelt Damen-Strümpie Kunstseſde.. baer 60 30 45. Schlüpfer oder Hemdchen N 1.10 90 0 AN ſant. Ch„ 1 Damen Hundsthune r zrarzg.- J5-50 25 Intertdelder arr. e 190 168 135 den de 8 2 i m Ge⸗ „Sie ſind Künſtlerin, Fräulein Berking. Sie werden das kaum verſtehen. Im bürgerlichen Leben gibt es enge, ungeſchriebene Geſetze. Jede Familie, ſagen wir beffer, jedes Geſchlecht hat außerdem ſeine beſonderen Lebens⸗ ordnungen. Wenn des Vaters Segen den Kindern Häuſer baut, dann ſollen ſie es nicht mißachten oder herriſch fordern, ehe ihre Zeit gekommen iſt! So aber war es: der eine verſagte mir und meinem Lebenswerk die Achtung, der andere wiederum den Gehorſam..“ Chriſtian Franke hatte eine tiefe Falte auf der Stirn und brach kurz ab. Sofort kam ihre warme Stimme: „Ich verſtehe Sie gut. Sie müſſen bedenken, daß wir Künſtler nicht weltfremd ſind, ſondern erſt aus dem Leben ſchöpfen. Sie ſind in den meiſten Fällen erſt durch das bürgerliche Leben gegangen und kennen es gut. Geſtatten Sie eine Frage: Sie ſagen Lebenswerk. Haben Sie nicht die Firma geerbt?“ „Wie können Sie denken, geerbt! Aufgebaut von unten her! Ich war ein ganz armer Bauernbub!“ Franke nicht ohne Stolz und ließ den Blick ſchweifen. „Sie hatten keine Luſt, Bauer zu werden?“ „Nicht im geringſten! Ich hatte das 10 8 zu einem tüchtigen Geigenbauer. Genau beſehen, ich bin davon⸗ gelaufen, mit nichts plus nichts in der Taſche“, lachte Franke. „Haben Sie da, genau beſehen, nicht auch das Lebens⸗ werk Ihres Vaters mißachtet?“ Die Mädchenſtimme ſchwang eindringlich. Franke ſtarrte den ſchönen Gaſt ſekundenlang faſſungs⸗ los an. Dann fuhr ſeine Rechte nervös durch die Haare. „Mißachtet!“ murmelte er und ſuchte nach Worten, „Mein Vater hat mich bös geſchlagen, wiſſen Sie...“ Er ſtockte ſofort wieder. Nein, das war nicht ehrlich. Schon half ihm die warme Stimme weiter: „Mein Vater war der berühmte Maler Berking. Er kam als Bauernjunge zur Welt. Die Geſetze der Frieſen ſind wohl kaum weniger hart als die Ihrer Landſchaft. Mein Vater wurde auch bös geſchlagen, weil er ungehor⸗ ſam war, weil er nicht Bauer werden wollte. Er hatte das Zeug in ſich, ein tüchtiger Maler zu werden. Er ließ ſich ſo wenig wie Sie aufhalten, ging durch bitter ſchwere Jahre und ſchaffte es.— Warum holen Sie Ihre Söhne nicht zurück, den Reſpektloſen und den Ungehorſamen? Meiſter— Meiſter!“ Sie drohte ihm lächelnd mit den Handſchuhen. „Sie haben mich ſchön in die Enge getrieben, Fräulein Berking!“ Dabei hellte ſich ſein Geſicht plötzlich auf.„Alſo, um ehrlich zu ſein, den Ungehorſamen' hätte ich mir vor⸗ hin beinahe wiedergeholt. Er macht mir nämlich zwei Straßen weit von hier Konkurrenz! Dabei paßt er noch auf mich auf, und wenn ich Dummheiten mache, ſchickt er Pie einen Brief ins Haus: Herr A. Ch. Franke— mit Heil itler!“ Jutta lachte hellauf und Franke ſtimmte mit ein. 55 agte weib, modischem Kop 1 Plase, 3 5 nen 0 nopseu: he Tavable, mit 28. au 1 i angeschnitb. S 0 N 8 Aparier mae mit J. Kar 2 0 rt anz gefütte Kunstselde, f Schlü pier Cr. git. Qual., schöne 7 rnemd a. 75 eim bit., ne be. Ntr, berschnitt, od nie. 1 Größe 10 mehr) Herr.- Opens 1 Shanlungarkigem 8 7 N mit fest, Krag., Lu dezent. Mustern ide 5 in kein, Farben d as Nüte Rohs! der beliebte, ftr 1 8 9 dees n.0 de d ne rr ene, J. ö 00 8s Se ware 8 n- 7 2⁵ de weit. 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Schreiben Sie ihm wieder einen Brief: Lieber Sohn“, und am Schluß: „Dein treuer Vater. „So ſchnell geht das nun nicht! Aber der Wille iſt da. Wie ich mich kenne, gibt es da auch bald Wege...“ „Sehr ſchön“, lachte Jutta, die mühſam verbergen Nabe daß ſie unheimlich vergnügt war.„Na— und der eſpektloſe?“ Franke bekam ein ernſtes Geſicht. „Der iſt untergegangen. Er iſt ſchon— ſchon weit über 80h Jahre fort. Im Krieg iſt er Leutnant geworden und a hat er das Arbeiten verlernt. Als er nach der Revo⸗ lution nach Hauſe kam, ſaß er intereſſelos hier herum.“ Er ſtockte, ſuchte nach Worten.„Wir waren uns voll⸗ kommen fremd geworden, er konnte nichts und war noch frech dabei! Frech iſt gar kein Wort! Wiſſen Sie, was er gemacht hat?“ Seine Hand taſtete nach der Brieftaſche, ballte ſich und blieb als Fauſt auf der Bruſt liegen. „Kleckſe hat er in die Geſchäftsbücher gemacht! Weil ihm das noch nicht ſchandbar genug war, hat er noch Beine und Flügel dazu gemalt! Dann waren die Kleckſe Mai⸗ käfer und ſo'n Viehzeugs...“ Franke hatte ſich in Zorn geredet. Jutta brauchte alle Kraft, um nicht loszulachen. Caſpar! Caſpar! dachte ſie und fuhr ſich mit dem Taſchentuch über die Augen, als wäre ein Stäubchen hineingeflogen. „Na ja! Außerdem hat er ſtundenlang während der Geſchäftszeit Zettel vollgeſchmiert, das Perfonal verhöhnt, ja, er hat nicht einmal vor mir als ſeinem Vater halt⸗ gemacht.“ Jetzt ſuchte er die vergilbten Zettel aus der Brieftaſche.„Sehen Sie ſich das einmal an— iſt das nicht bodenlos?“ a Jutta hielt die vergilbten Zettel in der Hand und kämpfte gegen einen neuen Lachſturm. Als ſie ſich wieder in der Gewalt hatte, ſagte ſie nur:„Bodenlos!“ Dann tat ſie, als betrachte ſie erſt jetzt die Blätter ge⸗ nauer und zog ein erſtauntes Geſicht. Ihr Blick ging wie nachdenklich zum Meiſter und wieder zu den Bildern zurück. Dann bat ſie um eine Lupe und prüfte wieder. Er ſah ihr kopfſchüttelnd zu. „Haben Sie ſich nicht einmal um dieſen Sohn ge⸗ kümmert? Er konnte doch in Not geraten ſein, krank, ver⸗ laſſen? Sie ſind doch ſchließlich der Vater, nicht wahr?“ „Nein, er wollte mit mir nichts zu tun haben. Er ſagte wörtlich: Ich danke— für A. Ch. Franke! Hier liegt der Unterſchied zwiſchen meinen Söhnen, Fräulein Berking. Der Jobſt, der jüngere, wollte mein Teilhaber werden, er wäre es in Jahresfriſt geworden, und ſoll es auch jetzt bald ſein. Der Aeltere, Caſpar, dagegen hat ſich gewiſſer⸗ maßen mit einem beleidigenden Witz von mir ver⸗ abſchiedet. Dieſes Sprüchlein kommt mir nämlich niemals aus den Ohren...“ Chriſtian Franke ſchüttelte energiſch den grauen Kopf. „Was wollte denn der Caſpar werden, ehe er in den Krieg zog?“ fragte Jutta lächelnd. Franke ſah ſie wieder verdutzt an. Ja, was hatte der Junge eigentlich gewollt? Ins Geſchäft nicht, das ſtand feſt. Er hörte Marthas Stimme aufklingen:„Laß ihn doch ſtudieren, wenn er es nun einmal will...“ „Ich glaube, er wollte ſtudieren.“ 5 „Und warum hat er nicht ſtudiert? Sie wollten nicht Bauer werden, ſondern Geigenbauer. Er wollte nicht Geigenbauer werden, ſondern Akademiker. Sie find dem Bauernhaus entlaufen und er dem Kontor! Fürwahr, eine hafte Preise und Nun. Sie haben es nichts plus nichts géſchafft— Fielleicht 0 geſchafftl Wie denken Ste darüber. dat dr eg Chriſtian Franke ſtemmte die Hände in die Hüften „Ich muß ſchon ſagen, Fräulein Berking, Sie dre einem ja innerlich alles um und um! Ich hatte noch ke Gelegenheit, mit Künſtlern zu verkehren. Sind ſte ale gründlich und— verzeihen Sie— ein wenig ſpitzfind Sie mögen auf gewiſſe Art recht haben, ich werde es 0 noch von dieſer Seite aus durchdenken. Aber Caſpar 10 e nicht geschafft Weil er ein Fdealiſt war, ein Nam Glauben Sie mir, wer die Ellenbogen nicht gebrau 10 kann, der wird vom Weg abgeſtoßen. Wer es fertigbring im Getriebe eines Geſchäfts, das doch nun einmal ihn gehören ſoll, Spottbilder zu verfertigen, wozu meine Anſicht nach Stunden nötig ſind, der kann ſich he in brutalen Tempo der Zeit weder halten, noch durchſeten! „Zu einem ſolchen Bildchen braucht Ihr Caſpar nich länger, als ſich ein Büroangeſtellter die Naſe putzt“, Lach Jutta und fuhr, ohne ſich von dem verdutzten Geſicht 6 Meiſters beirren zu laſſen, fort:„Kann ich die Zettel 02 halten? Ich will von einem Freund meines Vaters ſeſ Talent prüfen laſſen.“ „Bitte, bitte!“ ſagte Franke zuvorkommend und ſtech ein zweifelndes Lächeln auf. Dabei dachte er: ſie ſind ſchoy ein bißchen wunderlich, die Künſtler! Davon ſcheint di ſchöne Sängerin keine Ausnahme zu machen. f Als er ſie eine halbe Stunde ſpäter zum Wagen he Parbe hatte er die Gewißheit, daß ſie wiederkommh würde, und empfand eine ganz tiefe Freude darüber. Se winkte aus dem Fond noch einmal mit der Hand und gz neigte grüßend den Graukopf. Obwohl ſeine Mun ſchränke eine Auswahl zeigten, die für jeden etwas ene halten mußte, beſchrieb Jutta ein Inſtrument gan genm ind nur ein ſolches wollte ſie haben. Ueberraſcht felt eſt, daß es ſich um ſeine Katalognummer 147 handel ie, laut Vermerk, nur auf Beſtellung angefertigt wun ön, ſie wollte warten und wiederkommen. Ja, der Jobſt war wieder ein patenter Kerl, da 8 lächelnd. Er wußte ſogar jetzt noch, welche Inſth ente bei A. Ch. Franke nicht am Lager waren. Als Chriſtian Franke wieder in ſeinem Privafſon angelangt war, glaubte er noch den feinen fremden 55 u ſpüren. Nicht zu glauben, die berühmte Sängerin Ju erking hatte hier über eine Stunde geſeſſen, um mil ihn alten Mann zu plaudern! Ganz vergeſſen hatten ſie bei daß es eigentlich nur um einen Lautenkauf ging. du Hm! Eigentlich hat ſie mir allerlei beigebracht, das sol wahr ſein. Der alte Mann ſaß in abſonderliche neue Gedanl verſtrickt, die zwangsläufig dazu führten, daß er einm von Jutta Berkinas Seite her auf ſich zukam. Gedenktage 2 9. April 1767 Der bayeriſche Feldmarſchall Karl Philipp Fürſt vn Wrede in Heidelberg geboren.— 8 — 1806 Der Dichter und Philoſoph Ernſt Frhr. von Feuch tersleben in Wien geboren. 1878 Der Dichter Peter Dörfler zu Untergermaringen Schwaben gehoren. 1916 Kapitulation der Briten(Townshend) in Kukel Amara vor den Türken. 1928 Der ſchweizeriſche Dichter Heinrich Federer in Zürtt geſtorben. große Auswahl erleichtern Ihnen die notwendigen Anschaffungen! „Handschuhe N12 Suumple der bevo 5 mpie f wger kerne Walle 995 zweifarbig bebensammenstellg Kunsts,, Do in modernen 1 gBeésicluig re n-Artikel Krawatten bnitterfrei“, rzugte Binder, schön, hell. Farb. mo in verschied. Far Kombinieren be En Sie bitle Il 80112. seline 817 4, bübeche Mtr. 100 age 0.48 sommer! Demen- Knlestrum hie. 9 10 Farben in kesch. Streifen u. 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Vor einigen Tagen beſcherte s Jagdglück zwei hieſigen Jägern einen guten Fang. Zu⸗ ſammen mit einem Jagdaufſeher hoben ſie im Gewann Freudreich einen Fuchsbau aus. Zum großen Erſtaunen der Jäger befanden ſich in dem Bau nicht weniger als acht junge Füchſe. „Gaudiplom für hervorragende Leiſtungen“ Feierliche Tagung der Arbeitskammer Baden. () Karlsruhe. Die führenden Perſönlichkeiten der Par⸗ tei ſowie die Vertreter des Staates, der Wehrmacht, der Stadtverwaltung und Wirtſchaft vereinigten ſich mit den Mitgliedern der Arbeitskammer Baden zu einer feierlichen Sitzung, in der Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ler den anweſenden Betriebsführern und Betriebsobmännern von 44 badiſchen Betrieben das„Gaudiplom für hervor⸗ ragende Leiſtungen“ verlieh und überreichte. Es bedeutete dies den Abſchluß des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe 1938-39 im Gau Baden. Nach einem Vortrag aus den„Meiſterſingern“, geſpielt vom Kreismuſikzug der NSDAP., erſtattete zunächſt Pg. Hellweg als Beauftragter des Gauobmannes der Deutſchen Arbeitsfront den Leiſtungsbericht. Der Redner gab ein auf⸗ ſchlußreiches Bild deſſen, was im Gau Baden zum Wohle ſchaffenden Menſchen geſchehen iſt, der wie im deutſchen Daſein überhaupt ſo auch im Betriebe das Wertvollſte dar⸗ Die Erfahrung zeigt, daß Sozialleiſtungen höchſt wirt⸗ ſind, denn ſie erhalten und ſtärken die Arbeitsfreude Arbeitskraft. Pg. Hellweg teilte dann mit, daß zum Abſchluß des Leiſtungskampfabſchnittes 1938⸗39 44 Betriebe ich den Gauleiter mit dem Gaudiplom ausgezeichnet wer⸗ den und daß ſämtliche im Vorfahre ausgezeichneten 21 Be⸗ triebe die Beſtätigung des Gauleiters als Gaudiplombetriebe erhalten. Einige von dieſen werden am 30. April in der neuen Reichskanzlei durch den Führer zum„Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Muſterbetrieb“ ernannt und die golbene Fahne er⸗ halten. Von den 9500 im Leiſtungskampf ſtehenden badiſchen Betrieben entfallen auf Handel und Handwerk etwa 6500. 26 hiervon werden zum 1. Mai durch den Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley als„vorbildlicher Kleinbetrieb“ ausge⸗ zeichnet.— Für zielbewußte Aufbauarbeit wird insgeſamt weiteren 312 Betrieben aller Wirtſchaftszweige die„Lobende Anerkennung“ des Gauobmannes, Pg. Dr. Roth, zugeſpro⸗ chen. Die Ueberreichung dieſer Urkunden erfolgt in feierlichem Rahmen in den Kreiſen. Rede des Gauleiters. Im Mittelpunkt der Feierſtunde ſtand die Anſprache des Gauleiters und Reichsſtakthalters Robert Wagner. Er ging davon aus, daß das Problem Sozialismus ein politi⸗ ſches und wirtſchaftliches Problem ſei, und ſtellte feſt, daß wirtſchaftlich in den letzten ſechs Jahren menſchenunmögliches möglich gemacht wurde. Man hat nicht nur die Frage des Mindeſteinkommens gelöſt, ſondern darüber hinaus eine Beſ⸗ ſerung der Arheitslöhne erreicht. Es werden bei uns Spit⸗ Knlöhne bezahlt wie nirgendwo in der Welt. Gelöſt iſt die Frage der Urlaubsregelung, der Freizeitgeſtaltung und vieles andere. Es wird unſer foltgeſetztes Beſtreben ſein, dem Ar⸗ beiter den wirtſchaftlichen Aufſtieg zu ſichern. 2 „Der Gauleiter betrachtete dann das ſoziale Problem, wie es ſich ſeit 1933 von der politiſchen Seite her gewandelt hat. Der Arbeiter iſt heute gleichberechtigt in der Gemeinſchaft eines Volkes. Er hat die Eingliederung in die Nation in einem radikalen Amfange erlebt. Auch dem Handarbeiter lehen alle Wege nach oben offen. Der Grundſatz„Bahn ſtei dem Tüchtigen“ iſt erſt durch den Nationalſozialismus verwirklicht worden. In Partei, Staat, Wirtſchaft und Kul⸗ kur gibt es keine Hemmulgzen für den Aufſtieg der Befähig⸗ en mehr. Es iſt dies das höchſte, was auf dem Gebiet des Sozialismus geſchaffen werden konnte. Das nennen wir Sozialismus der Tat, einen Sozialismus, der nur denkbar iſt in Zuſammenhang mit Nationalismus. Wir wollen, ſo ef der Gauleiter aus, durch Sozialismus und Kameradſchaft der Tat eine große Gemeinſchaft bilden, die entſchloſſen hin⸗ ler dem Führer ſteht. Wir wollen Kameradſchaft üben dem Arbeiter gegenüber, ihm ſozialiſtiſchen Geiſt beweiſen, wir wollen unſerem Nächſten— das iſt der Volksgenoſſe— Freund, Helfer und Berater, kurz eſagt Kamerad ſein. Der Gauleiter ſieht im Leiſtungskampf nicht nur ein wirtſchaft⸗ lähhes, rein geldliches Problem, zumal ſelbſt mit beſcheidenen keln viel erreicht werden kann. Auf den guten Willen bed, Bellebsführers komme es an, die Arbeits⸗ und Lebens⸗ 5 ee im Betrieb ſo günſtig wie möglich zu geſtalten. „tach zum Schluß den ausgezeichneten Betrieben den Dank und die Anerkennung der Partei aus. l ie, Betriebsführer und Betriebsobmänner der 44 Gau⸗ plombetriebe nahmen darauf aus der Hand des Gauleiters 1 perſönlichen Glückwünſchen die Verleihungsurkunde gen. (), Niefern b. Pforzheim.(Kind tödlich ver⸗ brut) In einem unbewachten Augenblick fiel ein fünfvier⸗ eahriger Knabe in einen Kübel voll heißen Waſſers. Das 0 erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es im Krankenhaus Se () Singen.(Schwerer Rangierunfall.) um 40 uhr fuhr im Orksgüterbahnhof Singen a. H. eine Ran⸗ glerabteilung auf eine abgeſtellte Wagengruppe auf. Bei em Anprall wurden ein Rangiermeiſter und ein Nangier⸗ arbeiter ſchwer verletzt. An ihrem Aufkommen wird ge⸗ ſweiſelt. Ein weiterer Rangierarbeiter wurde leicht verletzt. zuwel Wagen ſind beſchädigt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt.— Wie wir inzwiſchen erfahren, iſt der Rangiermei⸗ 1 Güttinger gegen Mittag ſeinen ſchweren Verletzungen agen. erb Schwerer Anfall beim Pflügen f „ eberlingen. Der 15 Jahre alte Erich Fäßler aus Frick⸗ lingen, der ſich beim Pflügen mit einem Kuhgeſpann auf anem Acker befand, geriet bei dem Verſuch, die plötzlich chen gewordenen Tiere aufzuhalten, unter den Pflug. Da⸗ bel drang ihm die Pflugſchar in den Leib ein. Mit lebens⸗ gefährlichen Verletzungen mußte der Bedauernswerte in an Krankenhaus eingeliefert werden, wo er bald darauf geſtorben iſt. Rechnungshofdirettor für Südweſtdeutſchland ) Karlsruhe, 27. April. Der Präſident des Rechnungs⸗ hofes des Deutſchen Reiches, Staatsminiſter a. D. Dr. Mül⸗ ler, hat in einer von Orcheſter⸗Vorträgen umrahmten Feier⸗ ſtunde den vom Führer ernannten Direktor der Außenabted⸗ lung Karlsruhe, Oppermann n, in ſein Amt eingeführt. An der Spitze der zahlreichen Ehrengäſte hatte ſich Gau⸗ und Reichsſtatthalter Robert Wagner eingefunden. Die dreſ von der Außenabteilung Karlsruhe betreuten Regierungen waren durch den badiſchen Miniſterpräſidenten Walter Köh⸗ ler und Innenminiſter Pflaumer, den württembergiſchen Mint⸗ ſterpräſidenten Mergenthaler, die Miniſter Dr. Dahlinger und Dr. Schmid vertreten, Heſſen durch Staatsſekretär Reiner. Präſident Dr. Müller umriß in großen Zügen die wichtigen Aufgaben des Rechnungshofes und ſeiner Außenabteilungen. Er wies darauf hin, daß Direktor Oppermann, der im Welt⸗ krieg ſchwer verwundet wurde und ſpäter im Freikorps ſeinen Mann ſtellte, ſich auch als Richter, wie als Beamter in allen Sparten der Verwaltung und den verſchiedenſten Tei⸗ len des Reiches bewährt hat. Der Präſident lenkte daun den Blick auf das vorbildliche Kämpferkum des badiſchen Gauleiters und erklärte, daß ſich auch im Rechnungshof täglich der wortlos klare nationalſozialiſtiſche Geiſt offenbare. Nachdem er den Direktor durch Handſchlag in ſein Aml eingeführt hatte, ergriff Miniſterpräſident Walter Köh⸗ ler das Wort, um Direktor Oppermann zugleich namens der Chefs der Behörden von Baden, Württemberg und Heſſen hier in der Südweſtmark auf das herzlichſte zu be⸗ grüßen und zu beſtätigen, daß unter den Behörden national⸗ ſozialiſtiſche kameradſchaftliche Verbundenheit herrſcht. Der Miniſterpräſident unterſtrich die Berechtigung und die Not⸗ wendigkeit des Rechnungshofes im Intereſſe einer ſparſamen Wirtſchaft. Er ſtellte die gute verkrauensvolle Zuſammen⸗ arbeit mit dem Rechnungshof dar und entbot dem neuen Direktor die beſten Wünſche für ſein verantwortungsvolles Amt.— Miniſterialrat Direktor Oswald, der in der Zwi⸗ ſchenzeit die Geſchäfte des Direkkors verſehen hatte, gedachte der Tatſache, daß genau vor 120 Jahren der Badiſche Rech⸗ nungshof ins Leben getreten ſei und bewillkommnete dann namens der Gefolgſchaft den neuen Chef. Direktor Oppermann dankte für das ihm entgegen gebrachte Vertrauen, das er vollauf zu rechtfertigen beſtrebl ſei. Man werde auch weiterhin mit den Regierungen von Baden, Württemberg und Heſſen vertrauensvoll zuſammen⸗ arbeiten. Dem Führer aber wollen wir unſere große Dankes⸗ ſchuld dafür abſtatten, daß wir alle unſere Pflichten alg Nationalſozialiſten erfüllen. Großeinſatz der Technif mit politiſchem Auftrag Zur Gautagung der Technik in Karlsruhe vom 5.—7. Maf. NSG. Es iſt das erſtemal, daß, von einer kleineren Tagung vor einigen Jahren abgeſehen, alle Schaffenden der Technik: Ingenieure, Chemiker, Architekten und Techniker— ſowohl Beamte, Angeſtellte wie Freiſchaffende— bei der von Gauamtsleiter Klingler einberufenen Gautagung der Technik vom 5. bis 7. Mai zu einer Tagung zuſammenkom⸗ men, die über den Rahmen einer reinen Fachveranſtaltung weit hinausgeht. Dies bedeulet nun keineswegs eine Vernachläſſigung der fachlichen Probleme. Im Gegenteil, für die Vortragsreihe ſind eine Anzahl hervorragender Redner gewonnen. Alle dieſe fachlichen Vorträge ſtehen aber unter einem übergeord⸗ neten Geſichtspunkt: dem techno⸗politiſchen Einſatz, der im Zeichen des Vierjahresplanes ſeinen Auftrag von der Politik her erhalten hat. Und Politik bedeutet für uns heutige Deutſche: Raum⸗ politik. Dementſprechend haben die in fünf Gruppen unter⸗ geteilten Fachvorträge die Geſtaltung, Sicherung, Verſor⸗ gung, Nutzung und Ausweitung des deutſchen Lebensraumes zum Gegenſtand. Das Vortragsprogramm enthält Themen von überragender aktueller Bedeutung wie: der Ausbau un⸗ ſerer Waſſerſtraßen, ein entſcheidender Faktor für Handel und Induſtrie; Erhöhung der Produktion in der Landwirtſchaft durch geſteigerten Einſatz der Technik; die deutſche Chemie als Wegbereiterin in der Schaffung neuer heimiſcher Faſer⸗ und Werkſtoffe, die Bereilſtellung ausreichender Energiemen⸗ gen, eine Lebensfrage des deutſchen Volkes; Abſatzſteigerung im Ausland durch erhöhte Qualitätsarbeit und Rationaliſie⸗ rung der Technik. In den Sondertagungen werden u. a. behandelt das Ver⸗ meſſungsweſen, das heute eine ſehr vielſeitige Bedeutung er⸗ langte, die Moderniſierung des Verkehrs, die Landſchaftsge⸗ ſtaltung der Reichsautobahn; über dieſes Thema ſpricht einer der Geſtalter der Straßen des Führers, Alwin Seifert, Mün⸗ chen. Ein anderer aus dem engeren Mitarbeiterkreis Dr. Todts, Miniſterialrat Schönleben, hält einen Vortrag über das deutſche Bauweſen, deſſen Neuordnung bekanntlich Dr. Todt als Generalbevollmächtigtem übertragen wurde. Reichs⸗ fachſchaftsleiter Römer, Berlin, ſpricht über ein Gebiet, das in der gerichtlichen Praxis heute eine große Rolle ſpielt: Der techniſche Sachverſtändige als Rechtswahrer. s Die Gautagung der Technik wendet ſich auch in mehreren Kundgebungen an die breite Oeffentlichkeit, vor allem an die Jugend. Nach der Eröffnung am Freitagvormittag im ehemaligen Landtagsgebäude mit Miniſterpräſident Köhler als Redner findet am Nachmittag im Studentenhaus eine Veranſtaltung„Jugend und Technik“ ſtatt. Den Höhepunkt bildet die„Feierſtunde der Technik“ am Sonntagvormittag 1 Uhr in der Feſthalle. b„ Groſe und ne der Technik werden in einer Reihe von wunderbaren Tonfilmen im Landesgewerbeamt vorge⸗ führt, zu denen jedermann freien Eintritt hat. Sehr lehrreich für den Fachmann ſind die Beſichtigungen am Montag in den Inſtikuten der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, deren mehrere Weltruf beſitzen, und in großen Induſtriewerken der Gauhauptſtadt.— Schließlich kommen auch Kameradſchaft und Heſelligkeit zu ihrem Recht. 3 0 Friiburg.(Schwere Amtsunterſchlagung.) Vor der Großen Strafkammer hatte ſich der 29jährige Emil Hildebrandt zu verantworten, der ſich in ſeiner früheren Stel⸗ lung Unterſchlagungen zu Schulden kommen ließ, deren Scha⸗ den ſich auf 800 Mark beläuft. Der Angeklagte, der geſtän⸗ dig war, wurde wegen fortgeſetzter Untreue in Tateinheit mit fortgeſetzter ſchwerer Amtsunterſchlagung unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einem Jahr und einem Monat Ge⸗ fängnis verurteilt, zu 100 Mark Geldſtrafe oder weiteren 20 Tagen Gefänanis und zu den Koſten. Lolcale Nuud scliau Der 1. Mai in Seckenheim. Wie alljährlich an dieſem Tage gibt die Secken⸗ heimer Bevölkerung auch dieſes Jahr ihrer Freude an der Veranſtaltung Ausdruck. Der in dieſem Jahr vor der Führerrede ſtattfindende Feſtzug iſt durch Beteiligung zahlreicher Feſtwagen des deutſchen Handwerks und der Bauernſchaft beſonders lebhaft geſtaltet. Die Bevölkerung wird gebeten zu flaggen und die Häuſer mit Grünem zu ſchmücken. Ein Beſuch des Maifeldes am Nachmittag wird ſich in dieſem Jahr lohnen, beſonders um die vor⸗ teilhafte Ausgeſtaltung des Schloßparkes in Augenſchein zu nehmen. Hoffentlich beſſert ſich bis Montag das Wetter, ſodaß auch die Kinder, die durch zahlreiche Be⸗ luſtigungen unterhalten werden, auf ihre Rechnung kommen. Den Erwachſenen bieten ſich muſikaliſche Darbietungen und ſonſtige Unterhaltungen wie Bock⸗ ſtechen, Tauziehen uſw. Wenn das Wetter ſo kalt bleibt wie heute, wird die Muſik im Saal ſpielen. Geſchäfts⸗Jubiläum. Vorarbeiter Adam Volk, Zähringerſtr. 2 kann heute bei der Firma Süddeutſche Kabelwerke auf eine 25jährige Tätigkeit zurückblicken. Wir gratulieren. * Filmſchau. Paul Oſtermayr, der Regiſſeur der Ganghoferfilme, hat ſich auch, für die Verfilmung des bekannten Gang⸗ hoferromans„Der Edelweißkönig“ ſeine bewährten Dar⸗ teller, Paul Richter, Hanſi Knotek, Guſtl Stark⸗Gſtetten⸗ baur u. a. verpflichtet, ohne die es nun einmal bei einem Alpenfilm nicht geht. Der Edelweißkönig wurde wieder in einem der ſchönſten Gebiete der deutſchen Oſtmark gedreht, diesmal iſt es die Bergwelt um Innsbruck auf den Höhen des Patſcherkofel, wo der ſchickſalhaſte Kampf der naturverbundenen Aelpler, aber auch ihr Alltag, ihre Freuden, ihr Lachen uns entgegentritt. Der„Edelweiß⸗ könig“ iſt eine Märchengeſtalt aus den hohen Firnen, und wer Glück hat ihm zu begegnen in der Waldeinſam⸗ keit, deſſen Geſchick wendet ſich zum Guten, auch wenn zuvor ſeine Zukunft trüb und düſter ausgeſchaut hat. So ergeht es dem Bildſchnitzer Ferdl(Paul Richter), der das ſchöne Veverl(Hanſi Knoteh), die junge, verwaiſte Nichte des ſtolzen Finkenhoſbauer(Viktor Gehring) liebt, aber nicht kriegen kann, weil er ſich aus Gutmütigkeit in einen böſen Handel eingelaſſen hat und vor den Grenzwächtern flüchten muß, die in ihm einen Schmugg⸗ ler vermuten. Es iſt eine außerordentlich ſpannende Schmugglergeſchichte, die aber, ſo glauben die Aelpler nur durch das Eingreifen des„Edelweißkönigs“ einen ſo guten Ausgang finden konnte.— Montag, 1. Mai und Dienstag, 2. Mai bringt der Programmwechſel den neuen Ufafilm:„Ein Mädchen geht an Land“. Die Maifeiern im Gaſtſtättengewerbe Richtlinien der DAF. für eine Nachfeier. NScö. Die Gauwaltung Baden der DAF. teilt mit: Am 1. Mai leiſtet das deutſche Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbe zuſätzliche Arbeit, und daher bemüht ſich die DAßF., den in dieſem Gewerbe tätigen Volksgenoſſen und Genoſſinnen eine Erſatzfeier für den Tag der Nationalen Arbeil zu vermitteln. Alle Betriebe des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewer⸗ bes ſollen am Donnerstag, 4. Mai 1939, zu örtlichen Ge⸗ meinſchaftsfeiern zuſammengezogen werden; in den Beher⸗ bergungsbetrieben und Bahnhofswirtſchaften iſt ein Notdienſt aufrechtzuerhalten. Bei den Gemeinſchaftsfeiern iſt dafür Sorge zu tragen, daß um 22 Uhr die Anſprachen des Lei⸗ ters der WGB. Pg. Fritz Dreeſen, und des Leiters des Fachamtes„Der Deutſche Handel“ in der DAF. Pg. Hans Feit, die über den deutſchen Rundfunk ſprechen, gemeinſam gehört werden können.. 5 Betriebe mit mehr als 60 Gefolgſchaftsmitgliedern kön⸗ nen an einem Wochentag der dem 1. Mai folgenden Kalen⸗ derwoche— mit Ausnahme des Tages der Gemeinſchafts⸗ feier— Betriebsfeiern veranſtalten. Sowohl die Betriebs⸗ feiern, wie auch die Gemeinſchaftsfeiern ſollen im Einver⸗ nehmen mit der NSG.„Kraft durch Freude“ durchgeführt werden, und dabei ſind die Vertreter der Partei und der Be⸗ hörden überall einzuladen.— Mit den zuſtändigen Behörden ſind Verhandlungen über die Gewährung der gleichen ſteuer⸗ lichen Vergünſtigungen wie am 1. Mai und Verlängerung der Polizeiſtunde für die Gemeinſchaftsfeiern anzuſtreben. U Nationaltheater Mannheim. Helmuth Ebbs inſzeniert das Schauspiel„Der Gigant“ von Richard Billinger, das am Montag, den 8. Mai, im Rahmen des Oſtmark⸗Zyklus zum erſten Male im Spielplan des Nationaltheaters erſcheint. — Steuerfreiheit für Sonderzuwendungen zum Natio- nalen Feiertag. Viele Betriebsführer machen ihren Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern zum Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes am 1. Mai Sonderzuwendungen. Soweit dieſe Zu⸗ wendungen in Sachleiſtungen, z. B. Beköſtigung, beſtehen, ergibt ſich die Einkommens⸗ und Lohnſteuerfreiheit ſchon aus früheren Anordnungen des Reichsminiſters der Fi⸗ nanzen. Wegen der beſonderen Bedeutung des 1 Maj als Nationalfeiertag des deutſchen Volkes hat der Reichsmini⸗ ſter der Finanzen außerdem auch Geldzuwendungen zu die⸗ ſem Tage für einkommenſteuer⸗(lohnſteuer)⸗frei erklärt, wenn ſie drei Reichsmark nicht überſchreiten. Ueberſteigen die Geldzuwendungen dieſen Betrag, ſo ſind ſie in voller Höhe einkommenſteuer⸗Hohnſteuerh-pflichtig. Geſchäftliche Mitteilungen. Die Firma Carl Fritz Mannheim, läßt in unſerer heutigen Auflage die 42. Ausgabe des beliebten Fritz⸗Kun⸗ dendienſt beilegen, worauf wir unſere Leſer beſonders aufmerkſam machen. Trinkt Kathreiner, den guten Kneipp⸗Malzkaffee — ͤ———— ——— Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Die Tabelle: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Amieitia Viernheim 24 14 6 4 6729 34 Germ. Friedrichsfeld 23 12 7 11 Olympia Reulußheim 22 18 4 5 6338 30 FV. Weinheim 23 13 4 6 5525 30 SC. Käfertal 24 8 9 7 48:49 25 SpVg. 07 Mannh. 21 9 5 7 8536 23 98 Seckenheim 23 7 8 8 35:38 22 Phönix Mannheim 22 6 9 7 28:36 21 Alem. Ilvesheim 22 7 6 9 50:54 20 08 Hockenheim 22 6 5 11 28:47 17 FV. Brühl 23 7 2 14 34:43 16 VſTu. R. Feudenheim 23 6 4 13 40:65 16 Fortuna Heddesheim 22 3 3 16 24:69 9 Morgen Sonntag ſteigen größtenteils Spiele der diesjährigen Saiſon. zum letzten Gang die Spyg. 07 Mannheim. Die Gäſtemannſchaft verfügt über eine nicht zu unter⸗ ſchätzende Spielkraft. ein Heimſpiel verloren und muß unbedingt darauf be⸗ dacht ſein, nicht eine zweite Niederlage auf eigenem Ge⸗ lände hinzunehmen. Die Seckenheimer Mannſchaft muß jedoch mit ganzer Hingabe ſpielen, ſonſt dürfte eine unangenehme Ueberraſchung fällig ſein. Glück auf! 5 PS. Wie bereits an dieſer Stelle bekanntgegeben wurde, findet am nächſten Sonntag auf hieſigem Platze Seckenheim empfängt die letzten Seckenheim hat in dieſer Runde das fällige Tſchammer⸗Pokalſpiel gegen Vfe. Neckarau g ſtatt. Es beſteht jedoch Veranlaſſung darauf hinzu⸗ weiſen, daß Mitglieder⸗ und ſonſtige Vergünſtigungen bei den Pokalſpielen in Wegfall kommen. Handballfreundſchaftsſpiele des Turnerbund„Jahn“ gegen Turnverein Stuttgart⸗Mundelsheim. Wie bereits berichtet, hat der Turnerbund„Jahn für den morgigen Sonntag eine Mannſchaft aus dem Schwabenland zu einem Handballfreundſchaftsſpiel ver⸗ pflichtet, das auf dem Spielplatz im Wöttel zur Durch⸗ führung gelangt. Die Gäſte treffen heute abend ſchon ein und es findet aus dieſem Anlaß heute abend ein kameradſchaftliches Beiſammenſein im Kaiſerhof ſtatt, wozu alle Mitglieder des Vereins eingeladen ſind. Die Spielvereinbarung beruht auf Gegenſeitigkeit und es wird der Verein alles aufbieten, um ſeinen Gäſten den Aufenthalt recht angenehm zu geſtalten. Das Haupt⸗ intereſſe dürfte ſich natürlich auf die beiden Spiele der 1. und 2. Mannſchaft konzentrieren, um zu ſehen, wie ſich die ſchwäbiſchen Gäſte gegen die Handballmetropole Mannheim zu behaupten vermögen. Da es ſich bei dem Gegner um eine faire ſympatiſche Mannſchaft handelt, dürfte beſtimmt ein ſchöner und intereſſanter Spielverlauf garantiert ſein. Mit Rückſicht auf das entſcheidende Fuß ballverbandsſpiel finden die Handballſpiele nachher ſtatt. Damit iſt auch allen hieſigen Turn⸗ und Sport⸗ freunden Gelegenheit gegeben, die Sportkameraden aus Stuttgart⸗Mundelsheim im Kampf zu ſehen. Zum Be⸗ ſuch iſt alles herzlich eingeladen. Auswärtiger Sport Die Endſpiele zur deutſchen Meierſchaft im Fußball und Handball bringen auch am kommenden Sonntag wieder eine Fülle 5 75 und bedeutender Sportereigniſſe, die dazu noch durch den Hockey⸗Länderkampf gegen Belgien, das Ei⸗ chenſchild⸗Endſpiel der Hockeyfrauen in Berlin, die zahlrei⸗ chen Radrennen mit dem erſten Meiſterſchaftslauf unſerer Berufsfahrer in Neuſtadt an der Weinſtraße die Länder⸗ rampfe gegen Italien unſerer Turner und Schützen, das „Oeſterreichiſche Tragödie“ Araufführung im Mannheimer Nakionalthealer Wohl kein beſſer geeignetes Stück hätte das Mannhei⸗ mer Nationaltheater im Rahmen ſeines Oſtmark⸗ 1 als Uraufführung herausbringen können als die„Heſterrei⸗ chiſche Tragödie“ von Rudolf Oertel. Drängt Grill⸗ parzers„König Ottokars Glück und Ende“, mit dem der Zyklus begann, den Vergleich auf zwiſchen der Stellung des Deutſchtums im tſchechtſchen Gebiet im Mittelalter und heute, ſo erinnert dieſes Stück an die Lage Oeſterreichs vor der Heimkehr ins Reich, wenn es auch im Jahre 1866 ſpielt. Es iſt 1934 geſchrieben und war als Kampfſtück gedacht. Der Verfaſſer ſelbſt ſchreibt darüber:„So wie 1866 im Grunde genommen der Kampf um die Einigung der deut⸗ ſchen Stamme ging, ſo war auch der Gegenſatz der 3 reichiſchen Regierung unter Dollfuß gegen das Deutſchland Adolf Hitlers ein letzter Verſuch, die naturwidrige Tren⸗ nung der deutſchen Stämme zu verewigen. Wie von ſelbſt b 50 daher der Kampf meiner eigenen Generation in das ähnliche Schickſal des Krieges von 1866, und ſo ergab ſich für mich wie von ſelbſt der Wunſch, das perſönliche Schickſal Benedeks(des 1 Armeeführers 1866) mit dem allgemein politiſchen der Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen deutſcher Einigkeit und Separatismus zu verbinden.“ Der Kampfzweck des Stückes iſt dane der Tat des Füh⸗ vers überholt. Das Intereſſe an Stoff wie an ſeiner Geſtaltung wird dadurch jedoch nicht verringert. Zwei Tra⸗ gödien gehen da ineinander: Die poli des öſter⸗ reichiſchen Volkes und die e des Feldzeugmeiſters Ritter von Benedek. Die erſte iſt U n, 115 Tra⸗ 9 8 mehr haftet dieſer Frage in der Gegenwart an. as Schickſal Benedeks dagegen erſchülttert nach wie vor aufs 135; ſeine Hoffnungen haben ſich 1 ſein tra⸗ giſches Geſchick aber iſt unabänderlich, weil daran nichts mehr gutgemacht werden kann. 3 f Internationale Reitturnier in Rom und eine ganze Reihe weiterer Veranſtaltungen zu einem intereſſanten und um⸗ fangreichen Programm ergänzt werden.— Im Mittel⸗ punkt des allgemeinen Intereſſes ſtehen natürlich auch dies⸗ mal wieder die Endſpiele i im Fußball zumal ſie an dieſem Sonntag bereits die erſten entſcheiden⸗ den Treffen bringen. In der Gruppe 1 ſollte der Hambur⸗ ger SV auch diesmal gegen Hindenburg Allenſtein erfolg⸗ reich und damit kaum noch von der Spitze zu verdrängen ſein. Vfe Osnabrück wird ſich gegen Blauweiß wahrſchein⸗ lich ſeinen zweiten Sieg holen und in der Gruppe 2a wird ebenſo Fortuna Düſſeldorf gegen Köln⸗Sülz 07 erfolgreich ſein und auch Schweinfurt ſollte auf eigenem Platz gegen den Warnsdorfer Fͤ ſeinen Vorſpielſieg wiederholen. Die härteſten Kämpfe wird auch diesmal wieder die Gruppe 3 bringen. wo der VfR Mannheim gegen die Stuttgarter Kickers und ebenſo Admira Wien gegen Deſſau 05 ihre Vor⸗ ſpielniederlagen gutzumachen haben. In der Gruppe 4 fällt bereits in dem Spiel Vorw. Raſenſport Gleiwitz— Fe Schalke 04 eine Vorentſcheidung.— In Württemb erg und Bayern werden die letzten Meiſterſchaftsſpiele nach⸗ geholt, und zugleich werden in Baden und Württem⸗ berg die Aufſtiegſpiele geſtartet. In Heidelberg ſtehen ſich die Auswahlmannſchaften der Kreiſe Heidelberg und Bau⸗ land im Gaufeſt⸗Vorrundenſpiel gegenüber. Eine Mann⸗ ſchaft vom Niederrhein, durch den Karlsruher Imig ver⸗ ſtärkt, fährt nach Brüſſel zu einem Kampf gegen die belgiſche Nationalmannſchaft. Auch im Handball werden die Meiſterſchafts⸗Endſpiele mit einem vollen Pro⸗ gramm fortgeſetzt. In der Gruppe 4 muß Badens Meiſter SV Waldhof ſchon wieder reiſen, diesmal nach Wien zum Wiener AC, während der TV Altenſtadt zu Hauſe Poſt München empfängt. Der Südweſt⸗Gaumeiſter TSG̃ Lud⸗ wigshafen könnte auf eigenem Platze gegen/ Arolſen zu ſeinem erſten Sieg kommen, während die SpVg Lintfort gegen VfB 08 Aachen kaum ihre Ausſichten auf den Grup⸗ penſieg verſcherzen wird. Von dem übrigen Handball⸗Pro⸗ gramm verdienen beſonders das Spiel in Wiesbaden zwi⸗ ſchen dem dortigen Sportverein und einer Südweſt⸗Aus⸗ wahl, das Frauenſpiel Eintracht Frankfurt— VfR Mann⸗ heim und die Aufſtiegſpiele in Württemberg und Bayern Erwähnung. Im Hockey erfahren die Spiele zur deutſchen Meiſterſchaft eine kleine Unterbrechung, da die deutſche Nationalmannſchaft am Samstag in Brüſſel einen Länderkampf gegen Belgien be⸗ ſtreitet. Deutſchland hat dazu eine ſehr gute Mannſchaft aufgeboten und wird wohl zu einem weikeren Sieg kom⸗ men. In Berlin wird am Sonntag das Eichenſchild⸗End⸗ ſpiel durchgeführt, in dem ſich die Frauen⸗Mannſchaften von Berlin⸗Mark Brandenburg und Bayern gegenüberſte⸗ hen Im Gau Südweſt könnte diesmal auch ſchon in der Gruppe 2 die Entſcheidung in der Aufſtiegfrage fallen, da der VfL Speyer gegen ſteichsbahn Kaiſerslautern zum Sieg kommen ſollte Ein überaus umfangreiches Programm bringt diesmal auch der Radſport. Bahnrennen werden in Oeſchelbronn, Saarbrücken, Kaſſel, Hannover, Köln und Bremen durchgeführt, die Berufsſtra⸗ ßenfahrer beſtreiten in Neuſtadt an der Weinſtraße den „Großen Preis der Weinſtraße“, ihren erſten Meiſter⸗ ſchaftslauf des Jahres 1939, und außerdem finden noch in Hannover und von Neuß nach Aachen und zurück Stra⸗ ßenrennen ſtatt. s Im Fechten verdienen beſonders der Städtekampf Frankfurt Mailand in der Mainſtadt und daneben noch die nordbayeriſchen Meiſterſchaften in Nürnberg Erwähnung. Im Ringen werden die Kämpfe zur deutſchen Meiſterſchaft mit den Be⸗ gegnungen Eiche Hanau— Hörde 04 und RSV Neuau⸗ bing— Welſer Sportklub fortgeſetzt. Im Turnen wird die Reihe der deutſch⸗talieniſchen Begegnungen mit dem Länderkampf in Rom fortgeſetzt, womit die Sport⸗ freundſchaft zwiſchen den beiden Ländern noch weiter aus⸗ gebaut wird.. Anker Verſchiedenes erwähnen wir noch den Länderkampf unſerer Schützen ge⸗ gen Italien in Rom, das gauoffene Schwimmfeſt in Neu⸗ ſtadt an der Weinſtraße, das Rudern„Juer durch Frankfurt“ und die Tagung der Internationalen Box⸗ Union in Genf. Der Feldzeugmeiſter Benedek war ein Bewunderer der . und ein begeiſterter Anhänger des großdeutſchen edankens So wurde er ſchon dadurch in einen tragiſchen Konflikt gedrängt, daß er aus Staatsraiſon den Oberbe ehl über die in Böhmen gegen die Preußen kämpfende öſter⸗ reichiſche Armee übernehmen mußte, während er auf die Kriegführung gegen Italien vorbereitet war. Trotz tapferſter Gegenwehr erlitten die Oeſterreicher unter ſeiner Führun bei Königgrätz eine vernichtende Niederlage, die Benede übrigens vorausgeſehen hatte. Darin beſteht das zweite tra⸗ giſche Moment. Er wußle, daß das preußiſche Heer beſſer ausgerüſtet und geſchult, daß das öſterreichiſche dagegen mit veralteten Gewehren verſehen und ſeine Ausrüſtung durch⸗ aus unzulänglich war. Trotzdem ging er in den hoffnungs⸗ loſen Kampf, um die Ehre ſeines Kaiſers und Oeſterreichs zu retten. Er mußte es büßen mit dem Verluſt der eigenen Ebre. Er wurde vor eine Unterſuchungskommiſſion geſtellt, der er jedoch jede Ausſage über die verlorene Schlacht ver⸗ 1 0 Ein Kriegsgericht ſoll ſogar gegen ihn angeſtrengt werden, die Verhandlung findet jedoch nie ſtatt. Benedek verſpricht dem beuge ros Albrecht unter Ehrenwort, über alle Zuſammenhänge der Niederlage zu ſchweigen, um die Ehre der Armee wieder herzuſtellen und dadurch der Na⸗ tion das Vertrauen zurückzugeben. Benedek hält dieſes Ver⸗ ſprechen, auch dann, als er in einer amtlichen Regierungs⸗ erklärung 55 das niederträchtigſte verleumdet und herab⸗ geſetzt wird. Die Uniform zieht er zwar daraufhin aus, aber er ſchweigt, ſchweigt über das Grab hinaus Dieſes weigen iſt das größte Opfer, das ein Feld⸗ herr ſeinem Lande bringen kann. Ein Wort— und ſeine Ehre wäre in den Augen der Oeffentlichkeit wieder herge⸗ ſtellt geweſen. Welch ein gewaltiges Heldentum tut. aufl Das iſt mehr als der Tod für das Vaterland: hrlos cheinen bis zum Tode im Intereſſe des Anſehens des Lan⸗ des! Welch ein einzigartiges Motiv auch für ein Dramal Kein Wunder, daß die Szene die am tiefſten packende iſt, in der Benedek über die Verſuchung, zu erben hüllen, obſiegt und alle Aufzeichnungen verbrennt, Hat ſich Bom 20. s 27. Auguſt Baden⸗Badener Nenntwoche 1989 In dem reichhaltigen Programm des Galoppſportzz nimmt die Baden⸗ Badener Rennwoche ſeit Jahr zehnten eine beſondere Stellung ein. Der International, Club hat dieſe international bedeutſamſte pferdeſportlice Veranſtaltung des Reiches mit ihrer alten Tradition in der Nachkriegszeit unter großen Opfern wieder aufgebaut und heute hat ſich Iffezheim die alte Stellung im euxopäiſchen Pferdeſport erobert. Vom nationalſozialiſtiſchen Staat er⸗ fährt die im Intereſſe der Förderung der deutſchen Voll blutzucht gelegene Veranſtaltung die größte Anterſtützung und es hat das Reichsminiſterium für Volksaufklärung un Propaganda dem Internationalen Club nunmehr mitgeteſſt daß er die Baden⸗Badener Rennwoche 1939 zur reichswich⸗ tigen Veranſtaltung erklärt habe. Dieſe Auszeichnung der internationalen Iffezheimer Rennen wird überall ein frey⸗ diges Echo finden, bedeutet ſie doch eine Anerkennung der aufopfernden Arbeit des Internationalen Clubs. Höhepunkt der Baden⸗Badener Rennwoche 1939 wird der Tag deg „Großen Preiſes von Baden“ am Freitag, den 25. Auguſt ſein, der neben Derby und Braunem Band die bedeuten dſte Zuchtprüfung Deutſchlands iſt. f N Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Sonntag, 30. April: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer hör zu; 8.15 Gymnaſtik; 8.80 Morgenſtändchen; 9 Der helle Tag iſt aufgewacht, Morgenfeier; 9.30 Frohe Weiſen; 11 Blasmufik, 11.30 Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel, 12 Mittagskonzert, 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 M. am Mittag; 14 Schwabenſtreich' und Schelmenlieder bringt die Kameradſchaft Frieder: 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 15.30 Chorgeſang: 16 Muſik am Sonntagnachmittag; Quer durch den Odenwald, Hörfolge; 19 Sport am Sol tag, dazwiſchen: Schallplatten; 20 Nachrichten; 20.15 M gratulieren, Melodienſtrauß zum 89. Geburtstag von Fran Lehar; 22 Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 AUnterhaſtung und Tanz: 24 Nachtkonzert. Montag, 1. Mai(Nationaler Feiertag des deutſchen Volles): 6 Frühkonzert; 8 Reichsſendung; 20.15 Freut euch des Lebens; 22 Reichsſendung. Dienstag, 2. Mai: 10 Johann Auguſt Röbling, Hörſpiel; 10.30 Sende⸗ pauſe, 18 Froher Feierabend; 19 Frühlingslieder; 194 Kurzberichte; 20.15 Hals⸗ und Beinbruch, fromme und un fromme Wünſche; 21 Italienische Unterhaltungsmuſik; 22.15 Politiſche Zeitungsſchau; 22.30 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 3. Mai: 10 Das alte Puppenſpiel vom Dr. Fauſt, dem weitver⸗ ſchrieenen Zauberer und Hexenmeiſter; 10.30 Sendepause; 18 Kleine Stücke großer Meiſter; 19 Muſik im Tonfilm; 19.30 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 20445 Muſik zur Auterhaltung; 21 Töne, Schwager, ins Horn, Hörfolge; 22.30 Dreißig Minuten Kleinkunſt; 23 Wit ſpfe⸗ len auf. 1 Reichsſender Fran kfust a. M.: Sonntag, 30. April: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Beſinnliche Morgenfeier; 9 Muſik für Violine und Klavier; 9.45 Dichter im Dritten Reich; 10 Chorgeſang; 10.30 Wie ſchön iſt ſo ein Feiertag 11.15 Lob der Freund- ſchaft, Hörfolge; 12 Mittagskonzert; 13 Das Mikrofofß unter⸗ wegs; 13.15 Muſikl am Mittag; 14 Schwabenſtreich' und Schelmenlieder bringt die Kameradſchaft Frieder; 14.30 Uns gehört der Sonntag; 15.15 Volkstum und Heimat; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18 Herzenswunſch 777, Rundfunkſpiel; 19 Volksmusik; 19.30 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Zei Nachrichten, Wetter; 20.10 Konzert; 22 Zeit, Nachrichten, 22.10 Wetter, lokale Nachrichten; 22.15 Sport; 22.30 Uf⸗ terhaltung und Tanz. Montag, 1. Mai(Nationaler Feiertag des deutſchen Volkes)! 5 Frühmuſik; 6 Frühkonzert; 8 Reichsſendung; 14 geit, Nachrichten, lokale Nachrichten; 14.10 Melodien am Rhein; 15.20 Franz Schubert⸗Konzert; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Im Ueberſchwang der Freude; 20 Zeit, Nachrichten, Wel⸗ ter; 20.15 Konzert; 22 Reichsſendung. d Dienstag, 2. Mai: 18 Volk und Wirtſchaft; 18.15 Schmuck für Afrika⸗ Trauen und Mädchen; 18.30 Klang der Landſchaft; 20455 Großes Abendkonzert; 22.15 Politiſche Zeitungsſchau; 22030 Nachtmuſik und Tanz. — der Verfaſſer in den übrigen Bildern als ein geſchickter Ge ſtalter geſchichtlicher Ereigniſſe in Dialogform erwieſen in jenem, dem vorletzten Bild. zeigt er ſich als Dichter, der aus der Dramatik mit der dieſer Stoff zum Zerberſten an iſt, etwas zu machen verſteht, Das letzte Bild, in dem Bene⸗ dek als totkranker Mann nochmals zum Kaiſer geht, um ihn bor einem Bündnis mit Frankreich zu warnen und ihm zum Frieden mit Preußen zu raten(ſachlich eine dichterische Freiheit, die einigt). leitet dann wieder auf das poliliſche Gebiet übet, Mit der Verkündung des Entſchluſſes des Kalſers Franz ſche Bündnisangebot abzulehnen, ſollle das Wenn noch die Folge dieſer Ent- ſcheidung am Ende deullich gemacht wirb und die Vertre⸗ Joſeph, das franzöfi das Stück ſchließen. ter des gende Gedankens prophetiſche Worte ſpre⸗ chen, ſo hat dies zroar rückblickend eine beſtätigende Wir⸗ kung und brinat die nzwiſcher eſchehene Erfüllung zum Bewußtſein, dem ſtraffen Bau und dem Gedaliken eines wirkungsvollen Abſchluſſes leiſtet dieſes Anhängſel jedoch keinen Dienſt. Die Aufführung unter der Regie des Intendanten Bran⸗ denburg ſelbſt wurde darſtelleriſch von Robert Kleinert ge⸗ tragen, der mit ſeinem Benedek eine Meiſterleiſtung der Schauſpielkunſt vollbrachte. Walter Kiesler als Erzherzog Albrecht hatte die Zwieſpältigkeit dieſes Habsburgers zwar pſychologiſch fein erfaßt konnte aber ſeinen ausgeſprochen peußiſchen Akzent nicht überwinden. Erwin Linders Kaſſer Franz Joſef war eine vortreffliche Wiedergabe des unent⸗ ſchloſſenen Charakters dieſes Herrſchers auch in Maske aus, gezeichnet Von den„Ziviliſten“ des Stückes ſind Friedrich 1 als Graf Eſterhazy und Ernſt Langheinz als ran“ zöſiſcher Botſchafter zu nennen. Das übrige Enſemble 55 ſich ſehr gut ein. Die Bühnenbilder waren— wie ſtets be Friedrich Kalbfuß— sorgfältig und zeitgetreu. Das klar und ſauber geſchriebene Stück fand ſtarken 10 gang Der minmuenlange Beifall rief außer Darſtellern un Negiſſeur auch den Verfaſſer vor die Rampe. Cornel Ser. 8 Ereigniſſe der Jahre 1866 und 1870 ver.