miele niſch —— friſch bah al b Pig Nr. 102 Neckar ⸗ Bote(2. Blatt) Mittwoch 3 Mai 1939 Dieuiſches Kultur ſchaffen Dr. Goebbels über den neuen Kulturaufbau. Deutſchland hat ſeit dem Jahre 1933 einen ſteilen Weg u einem unvorſtellbaren Machtzuwachs angetreten. Da⸗ mals war es noch ein ohnmächtiges Volk, gequält und ge⸗ demütigt am Boden liegend. Heute iſt es ein Volk in Waf⸗ ſen. Zwar ſagt das Sprichwort: Inter arma ſilent muſae, wenn die Waffen das Wort ergreifen, haben die Muſen zu ſchweigen. Aber das iſt nur bedingt richtig. Denn es kann nicht bezweifelt werden, daß politiſche und militäri⸗ ſche Blütezeiten auch faſt immer kulturelle Blütezeiten in ihrem Gefolge nach ſich ziehen. Die Macht iſt nicht nur ein rein mechaniſcher Ausdruck der Kraft und des Anſehens einer Nation. Auch in der Macht kann die Kultur eines Volkes ihren Ausdruck finden. Denn die Macht iſt die Vor⸗ ausſetzung eines wirklichen und dauerhaften Friedens. Der Frieden aber erſt gibt dem Volke jere innere Sicherheit, die ihm die Kraft verleiht, nicht nur Kultur zu beſchützen, ſondern auch Kultur zu ſchaffen. Darum auch geht im neuen nationalſozialiſtiſchen Deutſchland der Aufbau der Macht mit dem Aufbau der Kultur Hand in Hand. Der Neuaufbau eines Volkes muß die Nation in allen ihren verſchiedenen Lebensäußerungen total umfaſ⸗ ſen. Hier haben Politik, Kultur, militäriſcher Aufbau und Wirtſchaft Hand in Hand zu gehen. Und hier gerade ſetzt die demokratiſche Kritik, beſonders unſerer weſt⸗ lichen Nachbarn ein. Sie behaupten mit viel Pathos, daß es ihre beſondere Aufgabe ſei, die Kultur, die ſie in Erb⸗ pacht genommen zu haben vorgeben, gegen die autoritären Staaten in Schutz zu nehmen. Es iſt das eine geradezu lächerliche und beleidigende Arroganz angeſichts der Tat⸗ ſache, daß ausgerechnet in den Staaten, die über das reichſte Kulturleben der Vergangenheit verfügen, die auto⸗ ritäre Staatsform zum Durchbruch gekommen iſt, während in den Staaten, die zum Teil wenigſtens faſt ausſchließlich von der Kultur dieſer genannten Staaten leben und mit⸗ 1 die Demokratie ſich noch am Ruder befindet. Wenn eiſpielsweiſe amerikaniſche Publiziſten die deutſche Kultur egen den Nationalſozialismus in Schutz nehmen zu müſ⸗ 5 behaupten, ſo iſt das ſo ungefähr die arroganteſte Frechheit, die man ſich überhaupt nur vorſtellen kann. Ame⸗ rika beſitzt bis zum heutigen Tag nur in gewiſſem Um⸗ lange ein eigenes, artgebundenes Kulturleben. Es hat we⸗ er auf muſikaliſchem noch auf dichteriſchem noch auf dem Gebiete der bildneriſchen Kunſt nennenswerte Beiträge ben Kulturbeſitz des Abendlandes beigeſteuert. Auch die ehauptung der Demokratie, daß in den autoritären Staa⸗ ten die Freiheit des Geiſtes unterdrückt ſei, ver⸗ mag im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland keinerlei Ein⸗ druck mehr zu machen. Die Freiheit des Geiſtes hat gewiß in den autoritären Staaten da eine Begrenzung gefunden, wo ſie ſich mit den nationalen Intereſſen ſtößt. Wenn ſie in der Demokratie ar, dieſem Punkte nicht begrenzt wird, ſo doch dort, wo ſie ſich mit den kapitaliſtiſchen Intereſſen in Widerſpruch ſetzt. Und es ſei hier die Frage erlaubt, was für den geiſtigen Arbeiter angenehmer und ehrenvoller iſt: ſeine geiſtige Arbeit dem nationalen Wohl eines ganzen Volkes oder dem kapitaliſtiſchen Intereſſe einer kleinen anonymen Geldclique unterzuordnen. Jedenfalls können wir mit Fug und Recht behaupten, daß der deutſche Geiſt kaum in einem Zeitalter eine breitere Entfaltungsmöglich⸗ keit gefunden hat als in dem des Nationalſozialismus. Die Freiheit des Geiſtes iſt in den liberalen Staaten lediglich eine Fiktion, die ausſchließlich dazu dient, dem intellektuel⸗ len Pöbel einen Zuſtand zu ſuggerieren, der in Tatſache gar nicht mehr vorhanden iſt. Neiſter Fra und ſeine G öh ROMAN vod do HARAN ECK Fünfzehntes Kapitel Jutta Berking hatte heute die Sohrmann⸗Mädels zu ich nach Bad Elſter geladen. Sie ſaß mit ihnen nach dem Mittageſſen plaudernd auf ihrem Balkon, als ſich ein junger Herr am Gartentor bemerkbar machte. Er ließ ſeinen Spazierſtock über die Zaunlatten gleiten, wie es ſonſt nur ungezogene Jungen tun Als er endlich die Auf⸗ merkſamkeit der Damen auf ſich gelenkt hatte, zog er tief ſeinen Hut. Als ſich die Mädchen wie auf Verabredung nun über das Geländer beugten, den Ankömmling ſtumm 0 betrachten, zog er ebenſo ſchweigend noch dreimal den ut zu ſpezifizierter Begrüßung. „Wir haben niemanden beſtellt!“ rief jetzt Jutta hinunter. „Wir können auch niemanden gebrauchen...“, be⸗ kräftigte Elſe. „Iſt ja auch nur ein reizender Zufall, meine Damen! Ich wollte nach Franzensbad und bin verkehrt aus⸗ geſtiegen!“ „Wie haben Sie denn bloß hierher gefunden?“ uf wollte nach dem Pagenplatz, habe mich aber ver⸗ en!“ „Der reinſte Pfadfinder!“ Inge rang die Hände und ſchlug die Augen zun Himmel auf. Bertram Uhlenbrock chmunzelte. 51 düchren Sie ihn, Inge! Wir beide kommen dann nach und kaufen ihm einen Kompaß“, lachte Jutta. Inge nickte in ſeltener Bereitwilligkeit und verſchwand im Zimmer. ertram brannte ſich vergnügt eine Zigarette an und ſagte lobend: 2 „Solange wir uns auch kennen, Jutta, nie ſah ich Sie unliebenswürdig!“ Dame und Ritter ſchritten die Straße entlang. Jutta und Elſe folgten ihnen lächelnd mit dem Blick. „Na?“ fragte Jutta. „Sie gibt es ſich noch bach u“, lachte Elſe,„dabei find die Somptome heftigen Verliebtſeins unverkennbar. Zer⸗ De den nationalen Intereſſen dient, ein über das ganze Volk verbreiteter deutſcher Rundfunk, eine ſchöpferiſche Muſik, ein reiches, aufſtrebendes deutſches Schrifk⸗ tum eine der Schönheit und der Harmonie dienende deut⸗ ſche Malerei, eine junge ſchöpferiſche Plaſtik und vor allem eine Archilektu r, die mit ihren monumentalen Bauten, Projekten und Entwürfen bereits ein ganzes Volk in Atem hält, das ſind die ſichtbaren Zeichen eines kulturel⸗ len Aufbauwerkes, das einzigartig ir der Welt des 20. Jahrhunderts iſt. Der Nationalſozialismus hat das Wun⸗ der fertiggebracht, die Technik dieſes Jahrhunderts, die ſchon im Begriff ſtand, den modernen Menſchen ſich voll⸗ kommen botmäßig zu machen, aufs veue zu beſeelen und ſie mit dem Geiſt nicht nur der Zweckmäßigkeit, ſondern auch der äſthetiſchen Schönheit zu erfüllen. Die edle und kühne Harmonie unſerer monumentalen Straßen und Drucken iſt ein überzeugender Beweis dieſes rieſigen Um⸗ mandlungsprozeſſes im Verhältnis eines Volkes zur Tech⸗ nik. Dabei ſind wir nicht im geringſten etwa ſelbſtgerecht. Wir kennen unſere eigenen Schwächen beſſer als irgend ſe⸗ mand anders. Wir riagen mit tiefſter innerer Kraft und 9 Verantwortlichkeit um ein neues Lebens⸗ und Lulturgefühl unſeres Volkes. Wir wollen dem 20. Jahr⸗ hundert das in ſeirem ganzen Stil noch keinen einheitli⸗ chen Ausdruck gefunden hat, ein wirklich ſinngemäßes Ge⸗ präge geben. Demgegenüber aber ſteht die Demokratie noch im 19. Jahrhundert. Sie iſt das letzte Ueberbleibſel einer Epoche, die geiſtig und ſeeliſch auch von den Völkern, die noch mit ihr geſegnet ſind, längſt überwunden wurde. Wir ſind aber jung unſere Aufbauwerke ſind ſtark und einer impulſiven Schaffenskraft entſprungen. Wir haber zwar hier und da Fehler gemacht und Rückſchläge erlitten, aber wir ſind doch nicht ſelbſtgenügſam geweſen und haben uns nicht in unſerer Eigenfalligkeit geſonnt. Wir haben die kulturellen Probleme, die unſere geiſtige Welt und vor allem unſer Volk betreffen, mit Mut und Tatkraft ange⸗ packt Wir haben Kultur gewollt, aber wir haben auch Kultur geſchaffen. Und dieſe Aufgabe war nicht lediglich eine Angelegenheit der deutſchen Intelligenz, ſie wurde unter unſerer Führung Sache des ganzen Volkes. Der 1. Mai ſelbſt iſt in wenigen Jahren ſchon eine der ſtärkſten Ausdrucksformen unſeres deutſchen Kulturwillens geworden. Es iſt deshalb kein Zufall, daß mitten zwiſchen den beiden großen traditionellen Kundgebungen des 1. Mai, der Kundgebung der Jugend und der Kundgebung des Vol⸗ kes, ſich brauchgemäß die Kulturſchaffenden der deutſchen Nation um ihren Führer verſammeln.— Dr. Goebbels verkündete dann die Träger des Nationalen Film⸗ und Buchpreiſes und ſchloß: Sie haben dem großen Kreis un⸗ ſerer deutſchen Kulturſchaffenden wiederum ein leuchtendes Beiſpiel künſtleriſcher Höchſtleiſtung gegeben. Sie ſind da⸗ mit Pioniere unſeres kulturellen Aufbauwerkes geworden. Damit verbinde ich meinen und den Dank aller deutſchen Kulturſchaffenden an Sie. mein Führer. Als wir an Ihrem 50. Geburtstag an der großen Parade Ihre Sol⸗ dater mit ihren neuen Waffen an Ihnen vorbeimarſchie⸗ ren ſahen, da iſt es uns warm ums Herz geworden. Da wußten wir: Auch unſere deutſche Kultur, blühend und groß geworden in vielhundertjähriger Geſchichte, braucht nicht von Pariſer, Londoner oder Newyorker Demokraten und Juden beſchützt zu werden; die beſchützt das deutſche Volk ſelbſt, und zwar mit den Waffen ſeiner Wehrmacht, nicht mit dem Zeitungspapier. Und ſtolz ſind wir wieder geworden: ſtolz darauf, daß über dem Reich, ſeiner Wirt⸗ ſchaft, ſeiner Politik und auch ſeiner Kultur wieder dieſe ſtarke Wehrmacht ſteht und daß den Eingang zu unſeren Grenzen ein ſcharfes Schwert beſchützt. Dafür wollen wir Ihner, mein Führer heute danken. Wenn Sie jetzt mitten durch die Millionenmaſſen der Reichshauptſtadt fahren, die Sie an den Straßen voll Ungeduld erwarten, dann können Sie mit Stolz ſagen: Volk, Du gabſt mir die Macht, und ich gob Dir daft wieder Dein Recht! — Die Volkszählung im Schulunterricht. Der Reichser⸗ ziehungsminiſter hat angeordnet:„Für eine geeignete Be⸗ handlung der Bedeutung und der wichtigſten Einzelheiten ſtreutheit, heimliches vacheln, vann wieder vouiges Ver⸗ grübeltſein! Da die Aepfel noch nicht reif ſind, haben ſie anſcheinend Kirſchen geſtohlen, denn ſie nennen ſich beim Vornamen, wenn es auch noch ein wenig ſpöttiſch geſchieht. Nach dem erſten Kuß wird das ja ſchnell anders. Ich glaube, wir können die beiden ihrem Schickſal überlaſſen.“ „Das glaube ich auch“, lachte Jutta.„Na, und A. Ch, Franke?“ „Da ſcheint etwas im Gange zu ſein. Heute morgen brachte der Packer Glüer einen Brief für den Vater. Er hat ſich zweifellos darüber gefreut und mit Jobſt ge⸗ ſprochen. Es war aber nichts zu erfahren. Jobſt beſchied mich nur: warte noch zwei Tage.“ „Prächtig!“ freute ſich Jutta.„Er iſt mir auch ſehr willig ins Garn gegangen! Auf dieſe Eroberung kann ich ſtolz ſein. Wenn er den Schwindel merkt, küſſen wir ihn ab— wie?“ „Sicher— wir kriegen ihn ſchon klein, den Meiſter Cbriſtian Brummbär!“ lachte Elſe.„55 Das Stubenmädchen erſchien und knickſte. „Gnädiges Fräulein werden am Fernſprecher ge⸗ wünſcht! Herr Franke iſt am Apparat.“ 5. Nach wenigen Minuten war Jutta wieder im Zimmer „Elſe, ſetzen Sie ſich feſt! Der Meiſter Franke will mich beſuchen, er hat eine Ueberraſchung für mich! Er ſchien mir etwas aufgeregt, aber verraten hat er nichts. „Was wird das ſein? Seit ein paar Tagen kommt von allen Seiten Verwandtſchaft' mit Ueberraſchungen ch werde rechtzeitig türmen, denn ein Sohrmann⸗Mädel bei Jutta Berking dürfte Chriſtian Frankes immer waches Mi en erregen.“ 1 ging 8 zur Autobus⸗Halteſtelle. Als der große Wagen bremſte, winkte ſie dem Meiſter fröhlick mit der Hand. Seine Augen unter den buſchigen Augen blitzten auf, er konnte ſeine Ueberraſchung nicht verbergen, und die Mitpaſſagiere ſahen verwundert zu, wie dieſe bildſchöne, elegante Dame den alten Herrn mit große Herzlichkeit begrüßte. Schau einer den Fabrikanten Frauke der will wohl noch einmal heiraten? Dieſer aber hatte nur Augen für„ſeine“ Jutta Berking. f f Das finde ich nett, Herr Franke! Wir nehmen auf meinem alkon den Tee, da können wir zungeſtör plaudern. Ich freue mich ſehr, daß Sie nach mir ſehen. „Im Gegenteil! Verzeihen Sie den Ueberfall Fräu⸗ lein Berking! Ich mußte heute mit jemanden ſprechen Es handelt ſich um Caſpar— Sie wiſſen doch noch Aber ſicher“, lachte ſie,„kein Wort habe ich vergeſſen.“ „Nun mal los, Herr Franke!“ ermunterte Jutte lächelnd, als ſich das Mädchen zurückaezogen hatte. der Volks- Berufs⸗ und Betriebszählung 1939 im Schul⸗ unterricht, und zwar nicht nur in den höheren uſw. Schu⸗ len, ſondern auch in den oberen Klaſſen der Volksſchulen, iſt etwa in den letzten Wochen vor der Zählung Sorge zu tragen. Da die Leiter und Lehrer der Schulen zum größten Teil als Zähler mitwirken, werden ſie für einen derartigen Unterricht hinreichend mit der Zählung vertraut ſein und auch Anſchauungsmaterial in Geſtalt der Zählpapiere zur Hand haben. In ländlichen Gegenden wäre daneben die Umrechnung ortsüblicher Flächenmaße in Hektar und Ar, und zwar an Hand des Land- und Forſtwirtſchaftsbogens und der vorgeſehenen Umrechnungszettel, einzuüben. Butter wichtiger als Sahne Berlin, 3. Mai. Die Einſchränkung der Herſtel⸗ lung von Sahne wird auch in dieſem Jahre auf die Sommermonate, alſo auf die Zeit vom 15. Mai bis 14. September 1939, ausgedehnt. Dieſe durch eine ſoeben veröffentlichte Verordnung getroffene Regelung iſt auch aus ſozialen Gründen gerechtfertigt, weil der Butter für einen weiten Kreis von Volksgenoſſen als Nahrungsmittel eine Veſentlich größere Bedeu⸗ tung zukommt als der Sahne, die als Genußmittel nur für einen beſtimmten Verbraucherkreis in Frage kommt. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Donnerstag, 4. Mai: 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 18 Auf, du jun⸗ ger Wandersmann; 18.30 Benjamino Gigli ſingt; 19 Schall⸗ platten; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Die deutſchen Meiſter, Unterhaltungskonzert; 21 AUnſer ſingendes, klingendes Frank⸗ furt; 22.30 Volks- und Anterhaltungsmuſik. Freitag, 5. Mai: 10 Weitere Bohrungen einſtellen..., Hörſpiel; 10.30 Kampf dem naſſen Tod; 10.45 Sendepauſe; 17 Muſik zum Tee; 19 Schwarzwaldrösli, Volkstänze und Volksweiſen; 19.45 Kurzberichte; 20.15 Meiſterkonzert für die Hitlerjugend; 21.45 Zwiſchenmuſik; 22.30 Tanz und Unterhaltung. Samstag, 6. Mai: 10 Männer um den Führer: Robert Ley; 10.30 Sende⸗ pauſe; 15 Gute Laune; 18 Tonbericht der Woche; 19 Tanz⸗ muſik der Meiſterorcheſter; 20.15 Gartenglück— Gartenleid, Gartenſorgen— Gartenfreud; 21.10 Unterhaltungskonzert; 22.30 Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt a. M.: Mittwoch, 3. Maj: N 18 Hier ſpricht der Juriſt; 18.15 Auf gut deutſch 18.30 Frauen der Vergangenheit; 19 Fliegendes Deutſch⸗ land; 20.15 Meiſter deutſcher Unterhaltungsmuſik; 22.18 Kammermuſik; 23 Muſik aus Wien. Donnerstag, 4. Mai: 14.45 Für unſere Kinder; 15.15 Sendepauſe; 18 Aus Arbeit und Beruf; 18.30 Altes Handwerk— alte Kunſt; 20.15 Unſer ſingendes, klingende A 22.15 Unſere Kolonien; 22.30 Volks- und Unterhaltungsmuſik. Freitag, 3. Mai: 8.25 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Quäle nie ein Tier zum Scherz, Hörfolge; 10.45 Sendepauſe; 18 Zwiſchen Enkel und Ahn; 18.15 Sport der Woche und für den Sonntag; 18.30 Wir ſingen den Mai ein; 19 Mein Weg zur Bühne; 20.15 Großes Unterhaltungskonzert; 22.15 Bilderbuch der Woche; 22.30 Tanz und Unterhaltung. Samstag, 6. Maj: 8.25 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Am Rande des alltäglichen Geſchehens; 15.30 Pimpfe, wie ſie keiner kennt... 18 Und abends, wenn kein Dienſt mehr drückt die Wehrmacht ſingt und ſpielt; 19.30 Bühne und Film im Rundfunk; 20.15 Deutſche Dich⸗ terkomponiſten; 22.20 Wir tanzen in den Sonntag. „Sie werden ſich wundern, daß ich gerade zu Ihnen komme, Fräulein Berking! Ich kann aber zu meine ſonſtigen Umgebung nicht von dem ſprechen, was mich ſe aufgerüttelt hat. Denken Sie ſich: Caſpar iſt ein Schüler Ihres Herrn Vaters geweſen! Er iſt ein bekannter Maler.!“ ſagte Franke triumphierend. Jutta ſah der Meiſter ſo überraſcht an, daß dieſer fortfuhr: „Erſtens wird Ihr Herr Vater viele Schüler in ſeinen Akademie oder wie das kun heißt, gehabt haben, und zweitens trägt Caſpar einen Künſtlernamen. Kennen Sie bekannte Maler der Zeit? Raten Sie bitte mal!“ Chriſtian Franke freute ſich ſehr über die totale Ueberrumveluna. „Sagen Sie erſt, woher Sie die Nachricht haben!“ „Von einem Berliner Detektivbüro.“ „Konnten Sie das nicht früher haben, lieber Herr ranke?“ ſchwang ſich Jutta wieder in den Sattel, lachte befreit und dachte: Jetzt wird es luſtig! „Das Ei des Kolumbus, Fräulein Jutta! Ihnen ver⸗ danke ich dieſen Entſchluß!“ bekannte er ſchlicht und ſah ſie dankbar an. „Alſo ich ſoll raten, ſchön!“ Sie nannte zwei Namen und ſagte dann mit deutlich gezeigtem Reſpekt:„Ecknarf?“ „Ecknarf, jawohl, Caſpar Ecknarf!“ freute ſich der Meiſter.„Alſo Sie kennen dieſen Namen auch?“ „Ich bitte Sie, Herr Franke, wer kennt in Deutſchland den Namen Ecknarf nicht?“ Dann aber legte ſie los und lobte den Maler Ecknarf und ſein Schaffen über den grünen Klee. Chriſtian Franke ſaß ganz ſtill, eine ihm völlig fremde Welt tat ſich vor ihm auf. Die Zigarre er⸗ loſch in ſeinen Händen. Das iſt Caſpar— und ich habe bei jeder Gelegenheit geſagt: verſunken, verſchollen! Dieſe ſchöne Frau erzählt von ihm, mir, dem Vater! Ja, ich bin ſchon ein tüchtiger Menſch geweſen, mein Leben lang, ich habe es der Umwelt gezeigt. Der Caſpar hat auf dieſen billigen Ruhm verzichtet. Ich aber hielt ſein Schweiger für Minderwertigkeit. „Nun brauche ich die Bildchen nicht erſt ſchätzen zu laſſen“, ſchloß Jutta lächelnd. „Nein, nun nicht mehr!“ ſagte der Meiſter mit rauher Stimme. Er ſaß zuſammengeſunken auf ſeinem Stub! und ſtrich ſich mit der Hand über die Augen. Dann räuſperte er ſich und griff nach ſeinem Taſchentuch. Jutta ſah plötzlich mit enger Kehle weit über den Garten. Sie wollte dem Alten Zeit laſſen, die Scham niederzukämpfen die ihn wie ein Krampf ſchüttelte. „Mehr ſein, als ſcheinen“, murmelte er, als ihm die Stimme wieder gehorchte,„dem Jungen habe ich bitter Unrecht getan a l, 7 ö 75 5 Jahrelang hat Amerika unter der verbrecheriſchen Schreckensherrſchaft der Gangſterbanden gelitten. Zwölf⸗ tauſend Morde in einem Jahr— das iſt eine ſchreckliche Zahl! Alle Bemühungen der Juſtizbehörden und der Polizei, dem Verbrecherunweſen ein Ende zu machen, ſchienen zum Scheitern verurteilt. Ein Mörder brachte im Durchſchnitt nur vier Jahre im Gefängnis zu, wurde dann aber begnadigt. Immer unter der Vorausſetzung, daß man ihn überhaupt gefangen hatte. Amerika ſchien buchſtäblich einer Kataſtrophe zuzutreiben. Es war ſchon zur Frage geworden, ob die Staatsorgane oder ein John Dillinger mit feiner Bande das Land regierten. (1. Fortſetzung.) 5. In der Wohnung wurden ein Maſchinengewehr, zwei automatiſche Gewehre, ein Revolver, zwei Panzerweſten und Munition gefunden. Die Fingerabdrücke auf den Waffen ergaben die Identität Dillingers.“ 10 000 Dollar für einen Kopf „Die weiteren Ermittlungen führten zur Feſtnahme zweier Negerinnen in St. Paul, die mit der Dillinger⸗ Bande im Bunde waren. Die eine Negerin, Lucy Jackſon, entpuppte ſich als Geliebte des Verbrechers Frank Naſh, der aus dem Zuchthaus entſprungen war, aber wieder ergriffen wurde. Als man ihn zurückbrachte, unternahmen ſeine Spieß⸗ geſellen am 17. Juni 1933 einen Befreiungsverſuch auf dem Hauptbahnhof in Kanſas, der ein blutiges Feuer⸗ gefecht zeitigte und nicht nur Naſh ſelbſt, ſondern auch dem Polizeichef, unſerem Kollegen Caffrey und zwei Poliziſten das Leben koſtete. Die Negerinnen bekundeten, daß ſie das Gepäck eines der Mitglieder der Dillinger⸗ Bande namens Edward Green in Verwahrung hätten, das dieſer am 3. April abholen wolle. Die Poliziſten legten ſich auf die Lauer und ſuchten ſich Greens bei ſeinem Er⸗ ſcheinen zu bemächtigen. Als er ſich zur Wehr ſetzte, wurde er niedergeſchoſſen. Er lebte noch bis zum 11. April, aber angeſichts des Todes ging er in ſich, und er und ſeine Freundin Beſſie Skinner gaben uns einige wertvolle Informationen.“ Aufnahme Scherl⸗Archiv— M. Edgar Hoover, der Leiter der Kriminalabteilung im US A.⸗Juſtizminiſterium, der Schöpfer der Garde der G⸗Männer. Hoover klappte ſeine Akten zu, blickte auf und erklärte: „Meine Herren! So weit ſind wir über die Dillinger⸗ Bande und ihr Unweſen im Bilde. Sie erſehen aus mei⸗ nem Bericht, daß Sie ſich bei der Verfolgung der Banditen auf alles gefaßt machen müſſen. Die Burſchen ſind wahre Teufel in Menſchengeſtalt. Unſere komplizierte Geſetzgebung ermächtigt die Juſtiz⸗ behörden in Waſhington nicht, ſich in die kriminellen An⸗ gelegenheiten der einzelnen Staaten einzumiſchen, es ſei denn, daß es ſich um eine Verletzung der Bundesgeſetze handelt. Und da Dillinger ſich auch eines Automobildieb⸗ ſtahls und des Transportes des Wagens von einem Staat in den anderen ſchuldig gemacht hat, ſo liegt ein Verſtoß gegen das Bundesgeſetz vor, der es uns ermöglicht, Dil⸗ linger im ganzen Lande zu verfolgen. Sein Steckbrief, ſeine Photographie und ſeine Finger⸗ abdrücke ſind heute in den ganzen Vereinigten Staaten bekannt, ſo daß es uns über kurz oder lang doch gelingen dürfte, den Geächteten zur Strecke zu bringen. Auf ſeinen Kopf ſteht eine Belohnung von 10000 Dollar, die jedoch, wie Ihnen bekannt iſt, für Beamte nicht in Betracht kommt, ſondern nur für Zivilperſonen beſtimmt iſt.“ Hoover blätterte wieder in ſeinen Akten und fuhr fort:„Uns iſt ein Brief einer verheirateten Schweſter Dil⸗ lingers an eine Freundin in Galion in Ohio in die Hände gefallen, in dem es unter anderem heißt:„John iſt noch am Leben. Wir haben von ihm gehört. Er iſt wohlauf. Aber wir kennen ſeinen Aufenthalt nicht, was ich bedauere, weil ich Briefe für ihn habe. Lebend wird man ihn nicht bekommen... Das heißt, meine Herren, er wird ſich erzweffelt ſeiner Haut wehren.“ 25. . c, g, ee e, dhe, 2 22 * eM DF AAA IER-HHERSCHAET- MATH Aue A c GOGFEILFEN GSFAR GENIE auHH UN HSACG MAN Erſt als der neue Leiter der Kriminalabteilung im Juſtizminiſterium, Edgar Hoover, eine abſolut zuver⸗ läſſige kleine Polizeitruppe, die G⸗Männer, aufſtellte, die überall dort eingreifen ſollte, wo es die Bundesgeſetze erlaubten, ſchöpfte man Hoffnung. Der erſte große Er⸗ folg war die Ausrottung der Dillinger⸗Bande. Davon erzählt die Artikelreihe. Auf der erſten Seite berichteten wir, wie der Bundesſtaatsanwalt die Kriminalabteilung auffordert, durch eine Jagd ohne Gnade dem Treiben Dillingers ein Ende zu ſetzen. Hoover ruft ſeine Be⸗ amten zuſammen und gibt in einem Vortrag einen Ueberblick über die Schandtaten dieſes Banditen. Eine verteufelte Aehnlichkeit Am folgenden Sonntag, dem 22. April, wurde gegen Mittag aus Chicago eine dringende telephoniſche Verbin⸗ dung mit„National 7117“ in Waſhington verlangt. Der Chef der Zweigabteilung der Bundesbehörde in Chicago, Melvin Purvis, forderte dringend eine Verbindung mit Hoover, der in ſeiner Wohnung aufgeſtöbert wurde. „Hallo, Purvis! Was gibt's?— Heute am Sonntag?“ Mit vor Erregung zitternder Stimme berichtete Pur⸗ vis, er habe die vertrauliche Nachricht erhalten, daß Dil⸗ linger mit ſeinen Spießgeſellen in einem Tanzlokal in Fox River Grove zuſammengetroffen ſei und die Bande ſich von dort im Auto nach der Kleinen Jagdhütte bei Ma⸗ nitowich am Spinnenſee in Wisconſin begeben habe und ſich zur Zeit dort aufhalte. „Die Kleine Jagdhütte iſt eine bekannte Sommer⸗ friſche und liegt 80 Kilometer nördlich von Rhinelander, alſo nahe der Michigangrenze“, erläuterte Purvis.„Mein Gewährsmann wohnt in Rhinelander.“ „Gut!“ erwiderte Hoover.„Nehmen Sie die Sache von Chicago aus in die Hand, und ſenden Sie ſofort meh⸗ rere von unſeren Beamten im Flugzeug nach Rhinelander, während ich unſere Abteilung in St. Paul anweiſen werde, dasſelbe zu tun. Die Beamten treffen ſich dann in Rhinelander.— Aber wer iſt Ihr Gewährsmann?“ „Das werden die Beamten beim Polizeichef in Rhine⸗ lander erfahren“, entgegnete Purvis. All right“, ſchloß Hoover die Unterredung. Die Bundesbeamten aus Chicago und St. Paul tra⸗ fen kurz nach vier Uhr nachmittags in Rhinelander ein und entwarfen im Verein mit dem dortigen Polizeichef und Gewährsmann von Purvis, einem Schwager des Pächters der Kleinen Jagdhütte namens Henry Voß, einen Kriegsplan. Die Beamten erfuhren, daß der Beſitzer des Tanz⸗ lokals, Louis Czernocky, ein Freund ſeines Schwagers und der eigentliche Gewährsmann ſei. Am 16. Mai wäre der berüchtigte Alkoholſchmuggler John Chace in Fox River Grove eingetroffen und hätte dort Freunde er⸗ wartet. Am 18. April ſtellte ſich eine aus ſechs Männern und drei Frauen beſtehende Geſellſchaft ein, die mit Chace gut befreundet zu ſein ſchien. Alle gaben viel Geld aus, ſie erregten jedoch keinen Verdacht. Auch Chace nicht, obwohl ſein unſauberes Ge⸗ werbe kein Geheimnis bildete. Czernocky hielt die ganze Bande für mit dem Alkoholſchmuggel verbundene Leute. Am 20. verließ die Geſellſchaft For River Grove, um ſich zu einem mehrtägigen Aufenthalt an den Spinnenſee zu begeben; ſie nannten die Kleine Jagdhütte als Reiſeziel. Als die Autos abgefahren waren, meinte einer der Garagenleute:„Der etwas zappelige Gent hat eine ver⸗ teufelte Aehnlichkeit mit Dillinger!“ Czernocky ſtutzte— das war auch ihm aufgefallen, aber er konnte ſich nicht entſinnen, wo er das Geſicht ſchon geſehen hatte. Er ſuchte ältere Zeitungen hervor, ſtieß auf Abbil⸗ dungen von Dillinger, die ſeinen Verdacht beſtätigten. Er ſetzte ſich telephoniſch mit ſeinem Freunde Wanatla am Spinnenſee in Verbindung und teilte ihm ſeine Wahr⸗ nehmung mit, warnte ihn vor dem Beſuch. Er ſelbſt war froh, mit heiler Haut davongekommen zu ſein, denn eine Ueberrumpelung in ſeinem Hauſe hätte zu einer Kataſtrophe führen müſſen. Wanatka benachrich⸗ tigte ſeinen Schwager in Rhinelander von der ihm bevor⸗ ſtehenden, angeblich gefährlichen Einquartierung, worauf dieſer ihm den Rat erteilte, erſt einmal die Ankunft der Gäſte abzuwarten und ſich die Leute näher anzuſehen. Fände er den Verdacht beſtätigt, ſolle er ihm unauffällig telephoniſch Nachricht geben. Am 21. April traf die Geſellſchaft in der Kleinen Jagdhütte ein— bis auf Chace, deſſen Auto bei Portage in Wisconſin eine Panne erlitten hatte und gezwungen war, dort zurückzubleiben. Schon am Abend wurde Voß von ſeinem Schwager angerufen:„Kein Zweifel mehr!“ Voß benachrichtigte den Polizeichef von Rhinelander und dieſer den Chef der Kriminalabteilung in Chicago. Die Falſchen getroffen Während man noch in Rhinelander beratſchlagte, er⸗ ſchien Frau Voß und teilte mit, ein Motorradfahrer hätte die Nachricht gebracht, daß die Geſellſchaft in der Nacht die Kleine Jagdhütte wieder verlaſſen wollte. Sie fühle ſich anſcheind unſicher. „Dann müſſen wir ſofort handeln und die Bande überrumpeln“, erklärte der Polizeichef. In vier Autos traten die Bundesbeamten mit dem Polizeichef und einigen Ortspoliziſten die Fahrt nach Manitowich an. Unterwegs erlitten zwei Wagen Defekte, ſo daß ſie zurückgelaſſen werden mußten und ihre Inſaſſen gezwungen waren, die Weiterfahrt ſtehend auf den Tritt⸗ brettern der beiden anderen Autos fortzuſetzen, was bei der beißenden Kälte und mit den ſchußbereiten Waffen in den Händen etwas unangenehm empfunden wurde. Ungefähr drei Kilometer vor dem Ziel blendeten die Fahrer ab und näherten ſich im Dunkeln ſo geräuſchlos wie nur möglich dem Haus, zu dem eine ſchmale Seiten⸗ allee führte. Als die Wagen hielten, begannen die Hunde zu bellen— ein Umſtand, mit dem man nicht gerechnet hatte. Und ſchon öffnete ſich eine Verandatür, drei Leute D ,, e, e,,, e Seh... l, eee, eme, ,! Aufnahme: Aſſociated Preß— M. Die Kleine Jagdhütte am Spinnenſee, in der die Dillinger⸗Bande überraſcht wurde. Man ſieht im Holz die Kugeleinſchläge. erſchienen und eilten auf ein in der Nähe befindliches Auto zu. Die Beamten geboten„Halt!“ und„Hände hochl“, Aber das Trio leiſtete der Aufforderung keine Folge, ſon⸗ dern ſuchte davonzufahren, worauf eine Salve abgegeben wurde und die Flüchtlinge zu Boden ſanken. In dem⸗ ſelben Augenblick ſetzte vom Dach des Hauſes Maſchinen⸗ gewehrfeuer ein, ſo daß die Beamten Deckung ſuchen muß⸗ ten, ehe ſie das Haus umzingeln und eindringen konnten. Das Streufeuer des Maſchinengewehrs wurde eine Zeitlang fortgeſetzt, um dann plötzlich zu verſtummen, Aber die Beamten hielten es nicht für angebracht, unter dieſen Umſtänden das Haus zu ſtürmen; es ſchien rat⸗ ſamer, es zu umzingeln, die Nacht über zu beobachten, Verſtärkungen aus Rhinelander anzufordern und dann erft den Generalangriff zu unternehmen. a Als man ſich um die drei Niedergeſchoſſenen bemühte, ergab ſich, daß der eine getötet, die beiden anderen ſchwer verwundet waren. Leider ſtellte es ſich heraus, daß ſie mit der Dillingerbande nichts zu tun hatten, ſondern nur harmloſe Gäſte waren. Als die Hunde zu bellen begannen, waren die ihnen im Speiſeſaal ſchon verdächtig vorgekommenen Leute in helle Aufregung geraten, hatten plötzlich alle Schußwaffen in den Händen und riefen:„Wir ſind verraten!“ Da ver⸗ loren die drei den Kopf, ſuchten, ſich in Sicherheit zu brin⸗ gen, gerieten jedoch durch die Anrufe der Beamten erf recht in Verwirrung. Nun waren ſie als indirekte Opfer der Dillingerbande getötet worden. 5 Die Nacht erweckte den Eindruck eines Waffenſtill⸗ ſtandes— von keiner Seite wurde etwas unternommen. Als am Morgen der Generalangriff einſetzte, die Tränen⸗ gasbomben durch die Fenſter flogen und die Poliziſten in floe Haus eindrangen, waren die Galgenvögel ausge⸗ ogen. f 5 Doch ſie hatten ihre weibliche Begleitung zurück⸗ gelaſſen. Und von ihr erfuhren die Beamten, daß das während des vom Dache unterhaltenen Maſchinengewehr⸗ feuers geflüchtete Quintett Dillinger ſelbſt und ſeine Spießgeſellen John Hamilton, Homer van Meter, Tommy Carroll und Leſter Gillis umfaßte. Eine wilde Jagd beginnt Ein anderes Mitglied der Bande, Albert Reillehy, hatte mit ſeiner Freundin das Haus ſchon vor dem Ueber⸗ fall verlaſſen und war nach Minneapolis gefahren, um dort einen Arzt zu konſultieren. Den Beamten wax eine äußerſt günſtige Gelegenheit entgangen, und das ſollte für ſie noch ein ſehr ungünſtiges Nachſpiel haben. a Telephontſch wurde mitgeteilt, daß vor der etwa drei Kilometer von der Kleinen Jagdhütte entfernten Wohn⸗ ſtätte von Alwin Koerner„etwas los ſei“ und polizeilicher Schut nötig ſei. Die Bundesbeamten Newman und Baum und der Poliziſt Chriſtenſen machten ſich im Kraftwagen ſofort auf den Weg. Vor dem Koernerſchen Haus gewahr⸗ ten ſie ein Auto mit mehreren Fahrgäſten, neben dem ſie anhielten, um Erkundigungen einzuziehen. Sie gaben ſich als Bundesbeamte zu erkennen und wollten einige Fragen ſtellen, als auch ſchon eine Schnell⸗ feuerpiſtole auf die Poliziſten abgefeuert wurde. New⸗ man ſank, von einer Kugel am Kopf getroffen, bewußtlos zurück, Baum wurde durch einen Herzſchuß getötet und Chriſtenſen ſchwer verwundet. Dann jagte der Revolver held mit ſchußbereiter Waffe die Fahrgäſte aus dem Autun und raſte davon. 5 85 Aber Chriſtenſen hatte ihn erkannt: den Leſter Gillis, alias Georg„Babys eſicht“ Nelſon, der erſt 25 Jahre alt und das jüngſte Mglied der Bande war. Seine Frau war in der Kleinen Jagdhütte vorgefunden worden. f(Fortſetzung folgt.) Druckarbeiten — tür Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar- Bote- Druckerei — 4 lich d Natu ſich! nach ernt Deu unbe ihre „Gar färpa der m Mosk ein 9 weite! und J hündr der 2 heute Jahre Sowje ßen 2 Seit d des S tarnte ſchewi Die lung politik hältni, dieſer füllen, 1 ſeil dürfte zöſiſch⸗ Schach näre e nien r lion 3 zöſiſche 0 w krieger ken Kr nutzen die bo! bei nu 5 tr Burg! La 2 J U einen falls endgül gangen andere