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Am zweiten Tag der Reichstagung des Reichsbundes der Deulſchen Beamten ſprach als erſter Redner Reichs⸗ hauptſtellenleiter Eggerdinger über„Beamtenpolitik und Ramtenrecht“. Die Unlöslichkeit und Unerſchütterlichkeit des Teueverhältniſſes des Beamten zum Führer ſei das ent⸗ ſceidende Weſensmerkmal der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ amtenſchaft, der auch ſowohl in ihrer Beamtentätigkeit wis in ihrem Privatleben ganz beſondere Verpflichtungen ge⸗ genüber dem Staat und der Gemeinſchaft auferlegt ſeien. Anſchließend ſprach Reichsminiſter Dr. Frick über das Thema„Das deutſche Berufsbeamtentum ein Grund⸗ pfeiler des Dritten Reiches“. An den Anfang ſeiner Aus⸗ führungen ſtellte der Redner eine Würdigung der deut⸗ ſchen Wehrmacht, die, genial aufgebaut vom Führer und ſeinen Mitarbeitern, ihre Schlagkraft in Oeſterreich, in den ſudetendeutſchen Gebieten, im Memelland und Böhmen und Mähren unter Beweis ſtellte und dadurch entſcheiden⸗ den Anteil hatte an der Verwirklichung der Idee des Füh⸗ rers, der Schaffung des Großdeutſchen Reiches. „Zugleich mit der deutſchen Wehrmacht kam aber auch“, ſo fuhr u. a. Dr. Frick fort, der deutſche Beamte in das neue Land. Mit der militäriſchen Beſetzung eines Gebietes ergeben ſich ſofort beſondere Aufgaben für die Zivilverwal⸗ tung. Iſt der Beſitz des Landes dann geſichert, ſo zieht der Soldat, ſoweit er nicht im neuen Land in Garniſon kommt, wieder ab, der Beamte aber bleibt. Und damit beginnt erſt 11 7 eigentliche Aufgabe.“ Welch' gewaltige organiſatoriſche rbeit hier von allen beteiligten Stellen und Beamten eleiſtet worden ſei, werde ſich erſt viel ſpäter ganz ermeſ⸗ fen laſſen, wenn die Früchte dieſer Arbeit reiften. Als be⸗ ſonders hervorſtechende Ergebniſſe der füngſten Zeit behan⸗ delte der Redner dann das Geſetz über den Aufbau der Verwaltung in der Oſtmark(Oſtmarkgeſetz) ſowie das Ge⸗ ſetz über die Gliederung der ſudetendeutſchen Gebiete und das Geſetz über den Aufbau der Verwaltung im Reichsgau Sudetenland(Sudetengaugeſetz). Durch dieſe Geſetze konnte die erſtrebte Keichsreform ein enkſcheidendes Stück vorwärtsgetrieben werden. Sie wurden damit die Markſteine der ſtaals⸗ und rechtspolili⸗ ſchen Aufbauarbeit des Dritten Reiches. Sie dienten bor allem auch dem Zweck, dem Keich vorerſt in der Oſtmark und im Sudetengau die ſtaats und verwaltungsmäßige Ge⸗ ſtalt zu geben, die es nach dem Willen des Führers, falls die Erfahrungen mit den erlaſſenen Geſetzen es rechffer⸗ ligen ſollten auch in den übrigen Keichsteilen endgüllig er⸗ halten ſoll. Dabei ſtehe ein Gedanke im Mittelpunkt: der Großdeutſche Einheitsſtaat. Der Reichsgau Grundlage des Neuaufbaues in der Oſtmark, ſo hob Dr. Frick hervor, ſei der Reichsgau. Dieſer ſei dadurch ge⸗ lennzeichnet, daß er in unmittelbaren Beziehungen zum Reich und zu den Reichszentralſtellen ſtehe, ſein Bezirk decke ſch mit dem des Parteigaues: es iſt alſo eine ge⸗ bietliche Einheit zwiſchen Partei und Staat herge⸗ ſtellt. Die Verwaltung der Reichsgaue habe eine ſtraffe Zu⸗ ſammenfaſſung im Reichsſtatthalter erfahren, der insbeſondere die Einheit der politiſchen Führung im Reichs⸗ gau gewährleiſtet, was auch daraus hervorgehe, daß er ſeachzetig Gauleiter der Partei ſei. Als Vertreter des ſeichsſtatthalters ſei im Oſtmarkgeſetz in der ſtaatlichen waltung der Regierungspräſident und in der Halſelbſtverwaltung der Gauhauptmann vorgeſehen. Als Beſonderheit in der Gliederung des Sudeten⸗ gaues bezeichnete der Redner die Bildung von drei Ne⸗ gierungsbezirken in Auſſig. Eger und Troppau— eine Ab⸗ weichung zu der für die Oſtmark getroffenen Regelung. Die Notwendigkeit hierzu ergab ſich aus der Bevölkerungs⸗ zahl und der räumlichen Geſtalt des Sudetengaues. Die ausreichende und wirkſame Betreuung der Bevölkerung ſei hier nur möglich, falls zwiſchen dem Reichsſtatthalter und die Land. und Stadtkreiſe Regierungspräſidenten einge⸗ chaltet und räumlich in geeigneter Weiſe auf den Gau ver⸗ feilt ſind Die ſonſtige Verwaltungsorganiſation und die erwaltungsführung im Sudetengau ſei aufs engſte an die er Oſtmark angelehnt. J 80 99 88 bei der Durchſetzung der großen polikiſchen ziele in den Jahren 1938 und 1939 Wehrmacht und Beam enlum das Verkrauen gerechtfertigt, das der Führer und 10s de ler ihnen geſchenkt hat. Aber auch die Partei“ hob der Riniſter hervor,„iſt in dieſen Zeiten nicht müßig ſeweſen Alle drei Faktoren haben ihre Kraft, ihre Lei⸗ ugsfähigkeit und ihr Organiſallons vermögen in den wie⸗ tergewonnenen Gebieten aufs neue bewieſen und nach dem 45 des Führers das Großdeulſche Reich mikſchaffen 5 Der Redner bekannte ſich dann vorbehaltlos zu den Ge⸗ Nanken der weltanſchaulichen Ausbildung der Beamten, er Durchſetzung des Leiſtungsprinzips und damit zum erufsbeamtentum ſchlechthin. Auf der gediegenen ünd ſtetigen Arbeit der nielen Tauſende von Beamten be⸗ 5 e der ungeſtörte gleichmäßige Gang der Staatsmaſchine, der Sicherheit, Ruhe und Ordnung der Wirtſchaft auch in geiten gewährleiſtet da andere Völker und Nationen von ner Kriegspſychoſe ſondergleichen erfaßt ſind. Gehaltsausgleich für die Beamten Der wirtſchaftliche Niedergang, der ſich in den Jahren por der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus o verheerend auswirkte, ſei überall längſt überwunden Mi ittwoch, den 10. Mai 1939 und wettgemacht. nur nicht bei den Beamten. Da aber auf die Dauer niemand mehr ausgeben könne, als er einnehme, ſo ſei dieſer Zuſtand den er als Beamtenminiſter ſchon ſeit langen Jahren mit ernſter Aufmerkſamkeit und Sorge ver⸗ folge, auf die Dauer nicht tragbar, nicht ſo ſehr um der Beamten willen, als um des Staates und der Gemeinſchaft willen. Ohne zu klagen haben die Beamten ſich bisher be⸗ chränkt, um die Durchführung anderer dringlicher und le⸗ benswichtiger Aufgaben des Reiches zu ermöglichen, Opfer gebracht, wie ſeder andere Volksteil. Nun aber ſei es end⸗ lich an der Zeit, einen Ausgleich auch für ſie zu finden. Das ſei auch deshalb notwendig, da die Jugend, wenn das Miß verhältnis zwiſchen dem, was die private Wirt⸗ ſchaft und der Staat ihr zu bieten vermag, allzu ſinnfällig wird, für den Beamtenberuf nicht mehr zu haben ſein werde. „Ich habe ſchon angedeutet“, ſo ſagte der Miniſter wei⸗ ter,„welche Fülle von Arbeit der öffentlichen Ver⸗ waltung und damit den Veamten infolge der Großtaten des Führers auf dem außenpolitiſchen Gebiet erwachſen ſt. Sie hat es an der Opferbereitſchaft nicht fehlen laſſen. Und ſie hat alles das nur ſchaffen und leiſten können, weil der nationalſozialiſtiſche Staat ihr ihre Ehre und ihren Stolz wiedergegeben hat und weil in ihr der Geiſt der Ka⸗ meradſchaft lebendig iſt. In dieſer engen Kameradſchaft er⸗ Wezen ſich die drei Säulen Partei, Beamtenſchaft und ehrmacht. Darum mag kommen, was will, mag es hart auf hart gehen: Der deutſche Beamte wird, wie ſein Kamerad von der Wehrmacht und von der Partei, zu jeder Zeit und auf jedem Boden für ſein deukſches Volk und Reich einſtehen mit all einer Kraft, mit ſeinem ganzen Sinnen und Trachten, in Sedanken, Worten und Taten. Das gilt in ganz beſonderem Maße von dem hier in Frankfurt verſammelten politiſchen Jührerkorps der deutſchen Beamten, für das es nur eine Parole gibk und geben kann:„Recht oder Unrecht— Anſer Baterland Deutſchland! Im Leben und im Sterben: Anſer Führer Adolf Hitler!“ „Preſſefrieden— Völkerfrie den“ Arkikel Dr. Dietrichs in der ausländiſchen Preſſe. Skockholm, 9. Mai. Das konſervative„Spenſka Dagbla⸗ det“ veröffentlicht unter der Überſchrift„Preſſefrieden— Völ⸗ kerfrieden“ einen Artikel aus der Feder des Reichspreſſe⸗ chefs Dr. Dietrich. Das Blatt weiſt darauf hin, daß dieſe Arbeit im Zuge des Beſtrebens erſcheine, dem Leſerkreis der Zeitung eine möglichſt vielſeitige Beleuchtung der bren⸗ nenden internationalen Probleme durch repräſentative Ver⸗ treter verſchiedener Großmachtlager zu geben. Amſterdam, 9. Mai. Der„Telegraaf“ bringt unter der Ueberſchrift„Preſſelügen bedrohen den Frieden“ ebenfalls einen Artikel des Reichspreſſechefs, der ſich mit allem Nach⸗ druck für einen allgemeinen Preſſefrieden einſetzt. In einem redaktionellen Leitartikel unterſtreicht das Blatt die Bedeu⸗ tung Dr. Dietrichs in der internationalen Preſſe und ver⸗ 9 dann allerdings, ſo auch im Hinblick auf einen Teil der Leſerſchaft, den Eindruck der Erklärungen Dr. Dietrichs zu verwäſſern. Abſchließend erklärt die Zeitung, daß ſie nichts weniger wünſche als gute und freundſchaftliche Beziehungen zu Deutſchland. Sie lehne aber, genau wie viele andere nie⸗ derländiſche Zeitungen, falſche Berichte über Deutſch⸗ land auf das entſchiedenſte ab und ſtrebe nach einer wahr⸗ heitsgetreuen Berichterſtattung. Die Reichsfieger der Reichsbahn. Berlin, 10. Mai. Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller empfing die Reichsſieger der Deutſchen Reichsbahn, die aus dem Reichsberufswettkampf hervorgegangen waren. Die Reichsbahn wird für die beſondere berufliche Förderung der Reichsſieger ſorgen. Die Reiſe nach Berlin war den Männern ein beſonderes Erlebnis, wo ſie ſich als Gäſte des Reichsverkehrsminiſteriums aufhielten. Als beſondere An⸗ erkennung erhielten ſie ein Glückwunſch⸗ und Anerkennungs⸗ ſchreiben des Reichsverkehrsminiſters, die Jubiläumsaus: gabe des Führerbuches„Mein Kampf“ mit einer Widmung des Reichsverkehrsminiſters ſowie ein beträchtliches Geld⸗ geſchenk. N f Neue Neichs⸗ und Stoßtruppredner Berlin, 10. Mai. Am Dienstag verſammelten ſich die Leiter der Reichspropagandaämter in den Räumen des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda zu einer Arbeitstagung, bei der eine Reihe von Referaten zu wichtigen Tagesfragen gehalten wurden. Im Mittel unkt der Tagung ſtand eine Rede des Reichsminiſters Dr b e Der Miniſter gab einen umfaſſenden Ueber⸗ blick über die politiſche Lage. An der, Tagung nahmen außerdem 38 Reichs⸗ und Stoßtruppredner der NS DA eil, die Dr. Goebbels durch Handſchlaa verpflichtet batte. Kein Mißbrauch der Gaſtfreundͤſchaſt Betreuung Reichsdeutſcher in England. Berlin, 10. Mai. In der engliſchen Preſſe ſind Ver⸗ öffentlichungen erſchienen, nach denen kürzlich vorgenom⸗ mene Ausweiſungen führender Reichsdeutſcher aus England wegen eines Mißbrauchs der ihnen gewährten Gaſtfreund⸗ ſchaft erfolgt ſein ſollen. Hierzu iſt feſtzuſtellen: Die ausgewieſenen Deutſchen haben lediglich die in 9215 5 land lebenden Reichsdeutſchen betreut, ohne ſich dabei in die inneren Angelegenheiten des Gaſtlandes einzumiſchen. Da die Betreuung der Reichsdeukſchen nicht als Mißbrauch der Gaſtfreundſchaft ausgelegt werden kann, entſpricht dieſer Vorwurf nicht den Tatſachen. Nr. 108 Gegen jeden Angriff gewappnet! Iwei geniale Männer beſtimmen die Geſchichke. N Mailand, 9. Mai. Reichsaußenminiſter von Ribbentrop empfing den Mai⸗ länder Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros und äu⸗ ßerte ſich in der Unterredung mit größter Befriedigung über die begeiſterte Aufnahme, die ihm in Mailand als dem Abgeſandten des Führers bereitet worden iſt. „Graf Ciano,“ ſo ſagte er,„hatte mir von jenen lächer⸗ lichen Aeußerungen einiger franzöſiſcher Zeikungen über eine angebliche gegneriſche Einſtellung der Mailänder Be⸗ völkerung zu der deutſch-italieniſchen Freundſchaft Mittei- lung gemacht. Als ich dann durch Mailand fuhr und mik eigenen Augen ſah, wie mich die ganze Bevölkerung als den Berkreter Deutſchlands jubelnd empfing und von allen Sei⸗ ten die brauſenden Eviva-⸗Rufe auf den Führer und den Duce mir enkgegenſchallten, empfand ich, wie kraurig und erſchütkernd es iſt, daß unverbeſſerliche Hetzer immer wieder verſuchen, die Völker mit Lügen zu vergiften. Ich erlebte, wie die Mailänder Faſchiſten und mit ihnen die ganze Mailänder Bevölkerung ihrer Begeiſterung für die Achſe und für die Politik der Achſe Ausdruck gaben. Am ſtärkſten hat mich aber das Zuſammentreffen mit der Garde der alten Kämpfer des faſchiſtiſchen Regi⸗ mes in dem großen Saal des Palazzo Marino bewegt. Ich glaube, daß unſere Völker mit Ruhe in die Zu⸗ kunft blicken können. Der Bündnispakt, den Graf Ciano und ich im Auftrage des Duce und des Führers vereinbart ha⸗ ben, iſt nur der logiſche Schlußpunkt für einen Zuſtand, der ſeit Jahren bereits Wirklichkeit iſt. Er bedeutet eigentlich nichts Neues. Aber für jene juriſtiſchen Wortverdreher, Fe⸗ derfuchſer und die immer wieder orakelnden Hetzer haben wir nun auch äußerlich einen Schlußpunkt geſetzt, um end⸗ gültig der Welt klarzumachen, welcher Art unſere Bezie⸗ hungen ſind und daß weder Lügen, Verdächtigungen, noch Hetze die Solidarität unſerer beiden Nationen beeinträchti⸗ gen können.“ Der Reichsaußenminiſter ſprach dann von der hiſtori⸗ ſchen Größe unſerer Zeit und ſagte: Es hat ſchon mehrfach in der Geſchichte Epochen gegeben, in denen zwei ge⸗ niale Männer gleichzeitig gelebt haben. Meiſtens aber waren ſie Widerſache r. Zum erſten Male in der Ge⸗ ſchichte finden wir jetzt zwei geniale Männer, die die Ge⸗ ſchicke ihrer Völker gemeinſam beſtimmen. Das iſt ein un⸗ ermeßliches Glück für unſere beiden Nationen. Die demokratiſche Welt möge zur Kenntnis nehmen, daß die Freundſchaft zwiſchen Muſſolini und Hitler unzerſtörbar iſt und daß ihre beiden Völker in den gleichen Gefühlen ge⸗ ſchloſſen hinker ihnen ſtehen. Die Demokratien een auch zur Kennknis nehmen, daß dieſe zwei Männer und jhre bei⸗ den Völker den Frieden wollen, daß ſie aber ebenſo bereit ſind, dieſen Frieden und ihre Unabhängigkeit gemeinſam zu verteidigen. Deutſchland und Italien ſind gegen ſeden An⸗ griff gewappnet und ſind unbeſiegbar. 2* 4 „Tag des Heeres“ in Italien Flänzende Truppenparade—„Entſchloſſenheit des Herzens“ Rom, 9. Mai. Der dritte Jahrestag der Ausrufung des Imperiums nach dem Einmarſch der italieniſchen Truppen in Addis Abeba unter Marſchall Badoglio iſt auch dieſes Jahr wieder in allen Garniſonen Italiens mit großen militäriſchen ktundgebungen begangen worden. Gleichzeitig wurde geſetz lich beſtimmt, daß der 9. Mai als„Tag des Heeres“ ſtaak⸗ licher Feiertag iſt. In Rom erreichen die militäriſchen Kundgebungen durch die Parade der verſtärkten Garniſonen unter Teilnahme des Königs von Italien und Albanien und Kaiſers von Aethiopien, des Duce mit ſämtlichen Mitgliedern der Re⸗ gierung, der hohen und höchſten Offiziere des Generalſtabes und der Wehrmacht ihren Höhepunkt. Bei der Parade, an der erſtmals Albanien durch 600 Mann der neuen königlichen Leibgarde vertreten war, waren ferner der Oberbefehlshaber des deutſchen Heeres mit 1 Gefolge und die ſpaniſche Militärmiſſion an⸗ weſend. Generaloberſt von Brauchitſch und General Escames wurden zuſammen mit dem Duee und dem Oberbefehlshaber des italieniſchen Heeres, General Pariani, vom König und Kaiſer ſofort nach ſeinem Erſcheinen in die Königsloge ge⸗ beten, wo der Oberbefehlshaber des deutſchen Heeres an der Seite von Viktor Emanuel III. dem faſt zweiſtündigen Vor⸗ beimarſch beiwohnte. Begünſtigt vom ſchönen Frühlingswetter bot die Parade ein ungemein impoſantes Bild. Auch bei den Ehrengäſten und bei den vollzählig anweſenden ausländiſchen Wehr⸗ machtsattachées hat der Vorbeimarſch in ſeiner Exaktheit und tadelloſen Haltung der Truppen einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Insbeſondere gefiel der römiſche Parade⸗ ſchritt, der in ſeiner ſtraffen und wuchtigen Art die ſolda⸗ tiſche Weiſe hervorragend zum Ausdruck bringt. Nach Abſchluß der großen Militärparade wurden Muſ⸗ ſolini von einer unüberſehbaren Menge vor dem Palazzo Venezia ſtürmiſche Huldigungen dargebracht. Schließlich gab Muſſolini dem Drängen der Menge nach, die immer wieder ein Wort zum heutigen Tag verlongte, und er⸗ klärte:„Am heutigen dritten Jahrestag der Gründung des Imperiums und am erſten„Tag der Heeres“ habt ihr einer denkwürdigen Militärparade beigewohnt. Die Macht unſerer Waffen iſt zweifellos groß, aber noch größer iſt die Entſchloſſenheit unſerer Herzen, und wenn die Stunde ſchlagen ſollte, ſo werden wir dies beweiſen. Francos Quittung an Genf Aus der Liga ausgetreten— Die Gründe Burgos, 9. Mai. Der ſpaniſche Außenminiſter Jordana richtete an den Generalſekretär der Genfer Liga ein Telegramm, in dem er im Namen der ſpaniſchen Regierung mitleilt, daß Spa⸗ nien hiermit ſeinen Auskrilt aus dem Bund bekannkgibt. Politiſche Kreiſe bezeichnen dieſer Austritt als ein Selbſtverſtändlichkeit und erklären, daß der Schritt nur deshalb nicht früher erfolgte, weil die Liga Burgos bisher nicht anerkannte. Hiermit überreiche Spa⸗ nien die Quittung für die Behandlung, die es erdul⸗ den mußte. Bei dieſer Gelegenheit wird gleichzeitig daran erinnert, daß auch diejenigen Mächte, mit denen Spanien durch den Anti⸗Kominternpakt verbunden iſt, der Genfer Liga nicht angehören. tach einer halbamtlichen Verlautbarung ſind für den Austritt Spaniens aus der Genfer Liga hauptſächlich drei Gründe maßgebend geweſen. Das Genfer Inſtitut habe erſtens ſeine völlige Unfähigkeit, ſeine Aufgabe zu erfüllen, erwieſen. Es habe weder zur Befriedung noch zur gegenſeitigen Verſtändigung beizutragen vermocht. Zwei⸗ kens habe die Liga ſich derart von ihren urſprünglichen Zielen entfernt, daß ſie anſtatt zu einem Inſtrument des Friedens zu einem Werkzeug für die Intereſſen be⸗ ſtimmter Länder wurde. Drittens ſchließlich habe der Gen⸗ r in der Frage des Spanienkrieges reſtlos ver⸗ agt, 5 Paris, 9. Mai. Der Austritt Spaniens aus der Genfer Liga hat in der franzöſiſchen Preſſe noch keinerlei Kom⸗ mentare gefunden. Lediglich die Agentur Havas bringt in einer Meldung aus Genf einen längeren Kommentar, in dem es heißt, mit Spanien verlaſſe nun auch eines der älte⸗ ſten und aktipſten Mitglieder den Genfer Bund. Spanien, ſo ſtellt Havas reſigniert feſt, ſei der elfte Staat, der ſich in⸗ nerhalb von 15 Mbnaten aus dieſer Einrichtung zurückge⸗ zogen habe. Der Berichterſtatter ſchließt ſeine Betrachtun⸗ gen mit dem immerhin bezeichnenden Satz:„Spaniens lustritt wird die Genfer Organiſation um einen jährlichen Beitrag von nahezu 900006 Goldfranken be⸗ rauben.“ Etpreßte Anleihezeichnung in Polen Das klägliche Ergebnis der Luftabwehranleihe. Warſchau, 9. Mai. Die Rundfunkrede, die der General⸗ kommiſſar der Luftabwehranleihe. General Borbecki, über alle polniſchen Sender halten ſollte, iſt plötzlich vertagt wor⸗ den. Aus den offiziellen Verlautbarungen ergibt ſich, da ſie wahrſcheinlich erſt nach dem 15. Mai gehalten wird, un bis dahin ſoll das Ergebnis der Anleihe, die offiziell ſeit Samstag abgeſchloſſen iſt und ein klägliches Ergebnis ge⸗ habt hat, noch verbeſſert werden. Halbamtliche Verlautba⸗ rungen weiſen darauf hin, daß Landwirte mit einem 1 von über 100 Hektar angeſichts der Schwierigkeiten, die ſich aus der Landarbeit ergeben, noch bis zum 15. d. M. Be⸗ träge für die Luftabwehranleihe zeichnen können; auch für die 8 Landwirte ſollen neuere Termine feſtgelegt werden. Weiler macht die offiziöſe 5 155 mit allem Nachdruck darauf aufmerkſam, daßz bei allen kommunalen und ſtaatli⸗ chen Stellen bei Bittgeſuchen und Vorſtellungen aller Art Belege über die erfolgte Zeichnung von Anleihebeträgen gefordert werden. Um gleichzeitig ein Exempel zu ſtatuieren, ſind zahlreiche Perſonen kurzer Hand verhaftet worden, weil ſie nicht die erwarkelen Beträge gezeichnet haben. Deutſche zur Zeichnung gezwungen Die deutſche Volksgruppe in Polen iſt mit allen Mit⸗ teln gezwungen worden, ſich an der Zeichnung der polni⸗ ſchen Luftabwehranleihe zu beteiligen. Die Drohung mit der Ausweiſung iſt von den zuſtändigen amtlichen Stellen mit aller Rückſichtsloſigkeit angewandt worden. Schlimmer aber war noch die Drohung mit der Brutalität der verhetz⸗ ten polniſchen Bevölkerung. Von Staatsſtellen mit Polizei⸗ gewalt, von Amts⸗ und Gemeindevorſtehern iſt in unzähli⸗ gen Fällen ganz offen darauf hingewieſen worden, man werde jeden Deutſchen, der nicht genug zeichne, öffentlich anprangern; was ihm dann geſchehe, könne er ſich ſelbſt ausmalen. Politiſches Allerlei Die Organiſierung der kſchechiſchen Jugend. Wie der Präſident der nationalen Gemeinſchaft mitteilt, wird jetzt die Organiſierung der tſchechiſchen Jugend im Rahmen der politſſchen Einheitsorganiſation in Angriff ge⸗ nommen. Als einziger Erziehungsverband in körperlicher und geiſtiger Beziehung der tſchechiſchen Jugend iſt der Turnverband„Sokol“ in Ausſicht genommen. Er ſoll die Jugend bis zu 18 Jahren betreuen. Die Frage iſt noch nicht anz geklärt, da der klerikale Turnverband„Orel“ feiner Enngriederun Schwierigkeiten entgegenſetzt, die jedoch bald überwunden Nel dürften. Für den Nachwuchs bis zu 24 Jahren ſollen eigene Organiſationsformen geſchaffen wer⸗ den. Die Befeſtigung der Aalandsinſeln. Nachdem nunmehr auch Italien als letzte Signatarmacht der Aaalandskonvention von 1921 einer Befeſtigung der Aalandsinſeln zugeſtimmt hat, legte der Präſident der Re⸗ publik Finnland dem Reichstag zwei Geſetzesvorlagen über die Einführung der Wehrpflicht auf Aaland und über die Befeſtigung der Inſeln vor. In der letzten Vorlage werden insgeſamt 426 Millionen Finnmark angefordert, um auf den drei ſüdlichſten Inſeln der Inſelgruppe permanente Be⸗ feſtigungsanlagen und eine bewegliche Truppenreſerve und Artillerie zu ſchaffen. Außerdem ſollen noch Schnell⸗Motor⸗ boote beſchafft und Vorkehrungen für die Minierung die⸗ ſer Gewäſſer im Ernſtfall getroffen werden. Blum verlor 100 000 Anhänger. Wie die radikalſoziale„Ere Nouvelle“ berichtet, iſt die Zahl der eingeſchriebenen Mitglieder der Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei im Verlauf des vergangenen Jahres um rund 100 000 auf 180 000 für ganz Frankreich gefallen. Dieſer Mitgliederrückgang hat das ohnehin ſchwache Budget der Partei aus dem Gleichgewicht gebracht. f Deuklſche Bühne in Bromberg geſchloſſen Bromberg, 9. Mai. Der Deutſchen Bühne in Bromberg iſt durch die polniſche Staroſtei ſede weitere Tätigkeit un⸗ terſagt worden. Das Verbot erfolgte mit„Rückſicht auf die Sicherheit und öffentliche Ordnung“, wobei der Staroſf erklärte, ſeine Macht reiche nicht mehr aus, die„erregte Bevölkerung an Ausſchreitungen gegen das deutſche Unter⸗ nehmen zu hindern. Gegen die polniſche Preſſe, die dieſe „Erregung“ mit allen Mitteln der Hetze hervorgerufen hat, hat der Staroſt jedoch nichts unternommen. „Generalſtab müßte in Irrenanftalt“ Scharfer Angriff Lloyd Georges im Unterhaus. London, 9. Mai. Im Unterhaus, das die 8 Leſung des Dienſtpflichtgeſetzes fortſetzte, ergriff Eloy George das Wort, der grundſätzlich dem Vorgehen der Regierung zu⸗ ſtimmte, gleichzeitig aber eine ſeiner ſchärfſten Attacken ritt und vor allem bekonte, daß die britiſche Wehrpflicht in ihrer jetzigen Form völlig unzureichend ſei. Die Regierung habe ſich jetzt verpflichtet, Polen, Rumänien und Griechenland im Ernſtfalle zu hel⸗ fen. Wie würde die Lage aber ſein, wenn die Gegenſeite morgen losſchlage? Auf der einen Seite würden Frank⸗ reich und Polen ſtehen ſowie England, das im Beſt⸗ fall ein Expeditionskorps entſenden könne, das ſo ſtark ſei wie 1914. Auf der anderen Seite aber ſtänden Millio⸗ nen von Deutſchen und das italieniſche Heer, die zuſammen rein zahlenmäßig ſtärker und außerdem beſ⸗ ſer diszipliniert und ausgebildet und obendrein noch erfah⸗ rener ſeien. Auch ihre Ausrüſtung ſei weitaus beſſer als im Weltkrieg. Deutſchland und Italien hätten nicht nur eine Militärallianz abgeſchloſſen, ſie hätten auch ihre Pläne fer⸗ tig ausgearbeitet. Deutſchland und Italien zuſammen könn⸗ ten zweimal ſo ſtarke Heere aufſtellen wie Frankreich, Po⸗ len und England zuſammen. Frankreich müſſe außerdem die Pyrenäengrenze bewacht halten und die italieniſche Grenze. Frankreich könne ſomit nur 150 000 Mann in einem Angriffsfall zur Unterſtützung Polens werfen. Die drei Garantien an Polen, Rumänien und Griechen⸗ land ſeien die unverantworklichſten Verpflichtungen, die je ein Land auf ſich genommen habe. England werde ſie nicht halten können. Es ſei purer Wahnſinn, wenn England jetzt 200 000 Mann zum Wehrdienſt einziehe und das auch noch in Raten von 20 000. Er forderte den Kriegsminiſter auf, dem Unterhaus zu ſagen, ob der brikiſche Generalſtab der Regierung vor den Garantien den Raf erkeilt habe, daß dieſe ſicher angelegt ſeien und daß ſie eingehalten werden könnten bezw. daß auch nur die geringſte Chance auf einen Sieg beſtehe. Wenn der Generalſtab das getan habe, dann müſſe er ſofort enklaſſen und in eine Irrenanſtalt gebracht werden. Außerdem überſehe man im heutigen Bild die Stel⸗ lung Japans. Japan ſei in ſeinem Feldzug jetzt 2000 Meilen der indiſchen Grenze nähergerückt. Im letzten Kriege habe England eine Million Mann aus Indien holen kön⸗ nen, Frankreich eine halbe Million aus Indochina. Das ſei heute nicht mehr möglich, und hier liege die größte Gefahr, die es für das britiſche Empire je gegeben habe. Die briti⸗ ſche Regierung wolle Sowjetrußland nicht haben. Man brauche es aber, denn ohne Sowjetrußland ſtehe man vor einer ſicheren Niederlage oder aber vor der Tatſache, baß England wieder einmal ſeine Verpflichtungen nicht ein⸗ halte. Die Unterhausausſprache über die Wehrpflicht, die bei Tagesanbruch zu Ende ging, wurde von Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha abgeſchloſſen. Er erklärte einleikend, man müſſe von der Opposition verlangen, daß dieſe der Regie⸗ rung auch die Männer bewilligten, nachdem ſie das Schlag⸗ wort von dem„Widerſtand gegen die Diktaturen“ e habe. Er müſſe ſich gegen die herabſetzenden Bemer ungen Lloyd Georges wenden, der die Ziffer von 200 000 kritiſtert habe. Für das von der Regierung vorgelegte Geſetz gebe es eine militäriſche Rechtfertigung und eine militäriſche Notwendigkeit. Die Regierung zeige durch das Geſetz ihre Entſchloſſenheit, das Land zu verteidigen und ſeine inter⸗ nationalen Verpflichtungen zu erfüllen. Moskau— die letzte Hoffnung! Nervoſität in Frankreich— Londons Gegenvorſchläge Paris, 9. Mai Die franzöſiſche Preſſe iſt hinſichtlich ihrer außenpolitiſchen Themen wieder einmal ſehr vielſeitig. Nach wie vor iſt jedoch das politiſche und militäriſche Bünd⸗ nis Deutſchland Italien das Hauptthema. Die Zeitungen, die bisher auf Grund eines Stichwortes glaubden, dieſes Ereignis in ſeinem Wert herabfetzen zu müſſen, widerlegen nunmehr dieſe etwas voreilig eingenommene Haltung ſelbſt durch ihre Nervoſität. Hinzu kommt der Austritt Spaniens aus dem Genfer Verein, was auch nicht dazu angetan iſt, in Frankreich ein Element der Beruhigung zu bilden. Als Reaktion auf dieſe„ſchwarzen Nachrichten“ ſucht die Pari⸗ ſer Preſſe nun ihre Zuflucht in einer geſteigerten Aufmerk⸗ ſamkeit für Sowjetrußlan d. Dabei wird der Wunſch tärker, daß ſo ſchnell wie möglich als Gegengewicht gegen ie Achſe zwiſchen England, Frankreich und der Sowjet⸗ union eine Front der„friedliebenden“ Mächte gebildel werde. Wie Reuter aus Moskau berichtet iſt anzunehmen, daß der britiſche Botſchafter in Moskau einen Gegenvorſchlag Broßbritanniens überreicht hat, der Folgendes an Stelle her Triple⸗Allianz zwiſchen Großbritannien, Frankreich und Sowfetrußland engliſcherſeits vorſchlägt: 1. Die Sowjetunion ſoll die an ſie angrenzenden Staa⸗ len zudividuell garantieren; 2. Großbritannien verpflichte ſich der Sowjetunion ge⸗ e der Sowjetunion zu Hilfe e falls ein 75 infolge Anwendung der Sowjetgarantie enkſtehen 0 Nach Reuter hat ſich der britiſche Botſchafter weiter da⸗ nach erkundigt, welche Bedeutung der Verabſchiedung des . Litwinow⸗Finkelſtein beizumeſſen Bukareſt. Der rumöniſche Außenminiſter Gafencu wird in der zweiten Hälfte des Monats Juni entſprechend einer Vereinbarung zwiſchen der türkiſchen und der rumäniſchen Regierung eine Reiſe nach Ankara antreten. Raſchere Reſerveneinberufung Das britiſche Mobilmachungsgefetz. London, 10. Mai. Kriegsminiſter Hore⸗Beli 10 am Dienstag im Unterhaus die neue Geſehesbenlane zweiter Leſung ein, durch die die zuſtändigen Wehrminiſe ermächtigt werden, ohne die bisherigen Formalitäten ſü 1 liche Reſerven der britiſchen Flotte, des Landheeres einſch. der Luftwaffe und der Flakeinheiten unter die Fahne zu ru fen. Das Geſetz ſei für eine Zeit von drei Jahren vorgess hen, und es ſei um ſo dringlicher, als die meiſten Europas heutzutage praktiſch„ſtandig mobiliſiert ſeien“, Um die Reſerven des britiſchen Heeres mit dem Um. gang mit den modernen Waffen vertraut zu ma chen, beabſichtige die Regierung, in dieſem Jahre in rege mäßigen Abſtänden die Reſerviſten zu Uebungen auf ihren Kriegspoſten heranzuziehen. Die Reſerviſten der Flakein heiten würden ebenfalls laufend und jerweils einen Mond zu Uebungen herangezogen werden. Dieſe Ankündigung Hore⸗Beliſhas bedeutet, daß die Flak von Reſerviſten ſtän dig bemannt ſein werden. Aeberflüſſige Angſt um Liberia Paris, 10. Mai. Der wegen ſeiner deutſch⸗feindliche Einſtellung berüchtigte franzöſiſche Reſervegeneral Tilh tiſcht den erſtaunten und ſicherlich nicht wenig erſchrechte Leſern des„Journal“ ein neues Schauermärchen in Forn eines längeren Aufſatzes auf. Er ſtellt darin die bang Frage, ob Deutſchland„vielleicht einen Gewaltſtreich biz die afrikaniſche Negerrepublik Liberig vorbereite“ 0 ſtützt dieſe von außerordentlichem Scharfſinn zeugende mutung auf die Behauptung, daß das deutſche Geſchwoſe vom Mittelmeer wieder in den Aklantik ausgelaufen ſeſ in — ſo ſpinnt der Herr General luſtig weiter— viele einen Handſtreich gegen Liberia im Schilde führe. Dau ſich aber alle Gutgläubigen bald wieder von ihrem Schah erholen können, fügt er tröſtend hinzu, es ſei ſicher, daß England und Frankreich ſowie zahlreiche amerikaniſche un zuropäiſche Staaten auf der Seite Liberigs ſtehen würde Japaniſche Offenſive bei Hankau Chineſiſche Offenſive im Keime erſtickt Schanghai, 9. Mai. Der nordweſtlich von Hankau ge⸗ planten chineſiſchen Offenſive, für die die Chineſen über 20 Diviſionen zuſammengezogen hatten, brachen die Jap ſelbſt eine ner von Anfang an das Rückgrat, indem ſie Offenſive eröffneten. Sie wurden dabei von Bombenge⸗ ſchwadern und ſchwerer Artillerie wirkungsvoll unterſtüß Die Japaner durchbrachen am Ende der Vorwoche den rechten chineſiſchen Flügel und eroberten die ſtark ausge⸗ bauten chineſiſchen Stellungen am Han⸗Fluß. Ihr Vorſtoß erreichte in den letzten Tagen eine Tie von über 100 km. Die Offenſive war in der Kichkung bol Süden nach Norden durchgeführk worden, ſodaß ſetzt d Rückzugslinien der chineſiſchen Diviſionen, die für die Oj. fenſive zuſammengezogen worden waren, bedroht ſind. 8 Kurzmeldungen Skockholm. Die Beratungen der Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark begannen am Dienstag um 10.30 Uhr und wurden nach tagspauſe auch nachmittags fortgeſetzt. a München. Der Jugendführer des Deutſchen Reiche Reichsleiter Baldur von Schirach, feierte in München in Kreis ſeiner engſten Mitarbeiter den 32. Geburtstag. Dei Führer übermittelte telegraphiſch ſeine herzlichſten Glüc wünſche. Ab Jwei ſchwere Exploſionen in Frankreich. Eine Explo⸗ ſion ereignete ſich in einer Ammoniakfabrik in der Näht bon Metz Dabei wurde das Gebäude vollkommen zerſtört, zwölf Arbeiter wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt, Eine zweite Exploſion konnte nur durch die Geiſtesgegen⸗ wart eines Ingenieurs verhütet werden. Auch Lyon wurde von einer Kataſtrophe heimgeſucht. Infolge Kurzſchluſſen ereignete ſich in einer 150 Arbeiter beſchäftigenden Kunſt ſeidenfabrik eine Exploſion. 20 Arbeiter wurden verleßt darunter vier ſchwer. Großbrand durch Flugzeugabſturz 25 Tote.— Fünf Gebäude vernichket. Guayaquil(Ecuador), 9. Mai. Das Flugzeug„Robe Teufel“ ſtürzte bei Kunſtflügen über Guayaquil ab umd explodierte, als es zwiſchen einer Häuſergruppe aufſchlu Der Pilot, Flugkapitän Dandoval, und ſein Mechaniker wa ren ſofort tot. Die Exploſion ſetzte ein haus in Brand; das Feuet griff raſend um ſich und zerſtörke fünf Gebäude. Durch die Exploſion und den Brand wurden mehr als 20 Menſchen getökel. Nach den letzten Meldungen beträgt die Geſam. zahl der Opfer 25. Der Sachſchaden ſoll ſich auf rund 200 0b Dollar belaufen Durch die bei Bekämpfung des Brandes enkſtandenen Waſſerſchäden wurde auch eine ganze Reihe deukſcher Geſchäfte geſchädigt. ar Die erſte Hitzewelle über Newyork. Die erſte groß Hitzewelle dieſes Jahres flutete am Sonntag über Newyor Die Temperatur ſtieg auf 32 Grad Celſius im Schatten 1 überfüllten alle Badegelegenheiten am Stran des Atlantik. Große Exploſion in Japan 80 Tote, 200 Verletzle. Tokio, 9. Mal. Bon einer ſchweren Exploſionskakaſtrophe wurde eine Jelluloidfabrik in Tokio heimgeſucht. 80 1 kamen dabei ums Leben, während 200 weitere mehr o 10 weniger ſchwere Verletzungen erlitten. Durch das Anglt 10 wurden außerdem neun große Fabrikgebäude ſowie Häuſer völlig eingeäſcherk. 0 1 Die geſamte Feuerwehr Tokios, verſtärkt durch ein Wetten wurde zu Rettungsarbeiten eingeſetzt. Wie di letzten Meldungen Peaade waren deren Bemühungen der Erfolg gekrönt. Es gelang, die weitere Ausdehn eade 0 Wee zu verhindern, ſo daß für die umliegende Wohnhäuſer keine Gefahr mehr beſteht. — ͤ wer gerne Zeit und kraft erlpart, der macht es nach der c= Art, denn e ift das rechte ſrittel fur Arbeitsꝛeug und Fandwerkshkittel. d Außenminiſter von einer Mit- — den i Kein. von ment, wurd merh Jung in 8 Heid ausg Lia vel Erli 10 fel Müh Stra prall Wage deilig brenn in eif Iusge⸗ Tieſe g vol t die je Of. . F von mnen Mit⸗ Badiſche Chronik i Heidelberg.(Araufführung.) Intendant Hanns Frederic, der mit Beginn der kommenden Spielzeit dis Lei⸗ fung des Städtiſchen Theaters Heidelberg übernimmt, hat das Schauspiel„Diſziplinarfall Larſen“ von Willy Grün zur Uraufführung angenommen.— Anläßlich des Beethoven⸗ ſeſtes der Stadt Heidelberg vom 7. bis 12. 6. 39 gelangt „Fidelio“ in der Inſzenierung von Kurt Erlich zur Auffüh⸗ rung. Die Titelpartie ſingt gaſtweiſe Kammerſängerin Ger⸗ Hude Rünger von der Berliner Staatsoper. Heidelberg.(Freitod.) Seit dem 24. April wur⸗ den im Stadtteil Handſchuhsheim die 36jährige Ehefrau Käthe Reinert mit ihrem vierjährigen Knaben vermißt. Nach einem von ihr hinterlaſſenen Brief an den Ehemann war anzuneh⸗ men, daß ſie freiwillig in den Tod gegangen iſt. Erſt jetzt würden die Leichen der beiden Vermißten beim Schwabenhei⸗ merhof aus dem Neckarkanal gezogen. Die Frau hatte den Jungen mit einer Schnur an ihrem Arm feſtgemacht. I Heidelberg.(Pparkverbot.) Von der Stiftsmühle in Ziegelhauſen bis zur nächſten Biegung in Richtung nach Heidelberg wurde Parkverbot für Kraftfahrzeuge aller Art ausgeſprochen. U Heidelberg.(Lebens gefährlicher Sturz.) Ein Fjähriger Junge, der mit Abmachen der Fahnen am Uni⸗ Helſitätsgebäude beſchäftigt war, ſtürzte von der Leiter und erlitt bedenkliche Verletzungen, Gegen einen Baum gerannt.— Vier Verletzte. i Wiesloch. Kurz vor dem Rauenberger Ortsausgang Aa aus bisher noch nicht ermittelter Urſache der mit pier keiſonen beſetzte Wagen des Schweinehändlers Fuchs aus Mählhaufſen von der Fahrbahn ab und rannte gegen einen Straßenbaum. Der Wagenlenker wurde durch dieſen An⸗ prall aus dem Wagen geriſſen. Kurz darauf ſtand der Wagen in hellen Flammen. Es gelang Müller noch recht. keilig ſeine Mitfahrer Fuchs, Brecht und Rittel aus dem brennenden Wagen zu relten. Die drei Verunglückten wurder in ein Heidelberger Krankenhaus geſchafft. Schwerer Verkehrsunfall.— Ein Todesopfer. 8 Schliengen b. Müllheim. Auf der Landſtraße war ein ſchwerer Verkehrsunfall zu verzeichnen, dem leider ein Kind zum Opfer fiel. Der Elektromonteur Rieſter von Hal⸗ tingen war mit ſeiner Frau und ſeinen beiden Kindern im Alter von zwei und drei Jahren mit einer Beiwagenmaſchine unterwegs, als außerhalb des Ortes ein Reifen platzte und die Maſchine ins Schleudern geriet. Durch den ſtarken Stoß wurden die Frau und die beiden Kinder aus dem Beiwagen geworfen. Das ältere Kind erlitt eine ſchwere Schädelverlet⸗ zung, die den ſofortigen Tod herbeiführte. 5 Jahresverſammlung der Bergwachtmänner. N Neuſtadt i. Schw. Dieſer Tage hielt die Deutſche Bergwacht, Abt. Schwarzwald, in Neuſtadt i. Schw. ihre Jahresverſammlung ab. Der eigentlichen Tagung, zu der die Bergwachtmänner aus allen Teilen des Landes gekom⸗ men waren, voraus gingen am Samstag Beſprechungen zwischen den einzelnen Ortsgruppenführern. In der Jahres⸗ verſammlung gab dann Abteilungsleiter Speck⸗Karlsruhe einen Tätigkeitsbericht, aus dem zu erſehen war, daß von der Berg⸗ wacht im verfloſſenen Jahr 853 Anfälle behandelt und 204 Abtransporte durchgeführt wurden. In ſeinen weiteren Aus⸗ führungen umriß der Redner den Tätigkeitsbereich der Berg⸗ wacht. Dr. Schütz ſprach dann über die Arbeit und die Wich⸗ tigkeit des Naturſchutzes und gab in dieſem Zuſammenhang heſondere Hinweiſe für die aktive Mithilfe der Bergwachtmän⸗ her im Sinne des neuen Reichsnaturſchutzgeſetzes. Mit einem ähnlichen Thema, dem Landſchaftsſchutz, befaßte ſich Goetz⸗ Karlsruhe, der vor allem auch der Forſtwirtſchaft dafür dankte, daß uns heute in Deutſchland die ſchönen freien Wäl⸗ der erhalten bleiben. Forſtaſſeſſor Völker richtete in ſeinem Vortrag über Forſtſchuß die Bitte an die Bergwachtmänner, duch weiterhin dem Forſtmanne in ſeinem Revier zur Seite 0 ſtehen, wenn es um den Schutz des Waldes geht. Am Nachmittag führte eine Autobusfahrt die Bergwachtmänner n das Naturſchutzgebiet am Arſee bei Lenzkirch. ** 2 Oberhauſen b. Emmendingen.(Durch Starkſtrom N gelötet.) In der hieſigen Oberlandzentrale kam ein 26⸗ ſähtiger Malergehilfe der elektriſchen Leitung zu nahe und wurde durch den Starkſtrom auf der Stelle getötet. Der Un⸗ fall ſoll durch die Fahrläſſigkeit eines Dritten verurſacht wor⸗ ein. Es wurde eine Verhaftung vorgenommen. Noman von Elſe Werneck „„Da ſind Sie ja immer noch! Ich habe Ihnen doch ge⸗ ſagt, Fräulein——“ „Ja, ja, entſchuldigen Sie, bitte, die Störung— danke wielmals—“ Eliſabeth Hellwigs Geſicht brennt vor Be⸗ hämung. Sie neigt ein wenig den Kopf und geht zur ü. Hoppla, da war ich, glaub' ich, wenig unhöflich ad ungalant, denkt Martin Ullmann und iſt mit ritten an ihrer Seite. wenigſtens ein Stückchen mitnehmen!“ „Sehr freundlich— danke vielmals.“ Na alſo— keine ache rei „Wo müſſen Sie denn hin? Ich kann Sie doch Stellung zwar, aber immer eine Viertelſtunde Autofahrt neben einem berühmten Mann! der Krüger, Sie können hierbleiben, Ich fahre ſelbſt. Iſt er Koffer drin? Steigen Sie doch ein, Fräulein—“ Reſpektvoll grüßend ſchließt der Chauffeur den Wagen⸗ Has, Der Wagen gleitet davon und biegt aus der ſtillen aße in glatt Stadt Mihrt 5 Ullmann hat das junge Mädchen neben ſich faſt ver⸗ e Dieſe Eiferſucht und dieſe Anſprüche von Dinah— uch geufgeregten Telephongeſpräche. Reichlich ſpät i es geworden. Ach ſo, ja, die Kleine hat ihn aufgehalten. Er wirft einen Blick auf ſeine Nachbarin. Sie ſieht 12 ruhig und faſt vergnügt 2 5 Die Kleine iſt wirklich haben id vernünftig, wenn ſie auch einen leichten Vogel zu ſcheint. Seine Laune beſſert ſich zuſehends. ein an,. 1 doch einmal, Fräulein— Fräu⸗ 5 11 9. „Danke— alſo, liebes Fräulein Hellwi 0 g, nun ſagen 0 3 1 ehm, wie Sie a berfalen ſind, zu urve auf die Waldchauſſee, die zur — if and ſobeg Hellwig lächelt. Nun, wo alles entſchieden o nichts mehr davon abhängt, nun fällt ihr alles Aus den Nachbargauen Frankfurt a. m(ungluc beim ueberholen!) da der Forſthausſtraße, in der Höhe der Niederräder andſtraße, ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein 527 einer Frau geſteuerter Perſonenkraftwagen ſtreifte eim Üeberholen einen Radfahrer und ſchleuderte ihn in weitem Bogen auf die Landstraße. Der Radfahrer, ein in den 50er Jahren ſtehender Mann, der keinerlei Ausweis⸗ papiere bei ſich trug, erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ab Verletzungen, denen er etwa 2 Stunden später im Städtiſchen Krankenhaus in Frankfurt a. M., ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. erlag. Zwei jugendliche Straßenräuber feſtgenommen. Selters(Weſterw.). In der Nähe des Dorfes Ellenhau⸗ ſen wurden abends zwei Autobahnarbeiter überfallen und be⸗ kaubt. Die Anterſuchung wurde ſofort eingeleitet und führte nun zur Feſtnahme des 17jährigen Arthur Holly aus Witt⸗ gert und des 16jährigen Willi Waßmann aus Ellenhauſen. Die beiden jungen Butſchen befanden ſich an dem betreffenden Abend in der Gaſtwirtſchaft des Dorfes Ellenhauſen, als zu gleicher Zeit auch zwei Arbeiter der Autobahn im Lokal weilten. Einer der beiden Arbeiter ging etwa um 23 Uhr zum Lager. Als er unweit des Ortes war, wurde er überfar⸗ len und in den Straßengraben geſchleudert. Als ein Omnibus des Weges kam, deſſen Scheinwerfer die Straße hell erleuch⸗ tete, nahmen die Räuber Reißaus. Eine Stunde ſpäter paſ⸗ ſierte dem anderen Autobahnarbeiter auf dem Nachhauſe⸗ wege das gleiche Geſchick. Ihm wurde alles Geld und auch einige Wertſachen geraubt. Eine geraubte Uhr verſuchten die jugendlichen Räuber einem Goldwarenhändler in Selters zum Kauf anzubieten. Außerdem waren ihnen noch 15 Mark in die Hände gefallen. Vollſtreckung eines Todesurkeils. München, 9 Mai. Am 9. Mai iſt der am 13. Dezember 1901 in Kolbermoor geborene Jakob Huebler hingerichtet worden, der durch das Urteil des Sondergerichts München am 27. März 1939 zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war.— Huebler, ein vielfach vorbeſtrafter Gewohnheitsverbrecher, hat am 21 Auguſt 1938 in München einen im Dienſt be⸗ findlichen Polizeibeamten durch mehrere Piſtolenſchüſſe zu töten verſucht. „ detisheim, Kr. Vaihingen.(Radfahrer tödlich überfahren). Am Samstag abend ſtießen in Oetis⸗ heim ein Radfahrer und ein Perſonenkraftwagen zuſam⸗ 992 Dabei wurde der 35 Jahre alte Radfahrer tödlich ver⸗ etzt. Raubmord um ein Motorrad Furchtbare Bluktak fand ihre Aufklärung.— Weitere Morde waren geplant. Münſter, 10. Mai. Den Ermikklungen der Staats- anwaltſchaft Münſter in Juſammenarbeit mit der Mord⸗ kommiſſion der Staatlichen Kriminalpolizei Recklinghauſen und den örklichen Gendarmeriebehörden iſt es jetzt gelungen, ein grauenhaftes Verbrechen aufzuklären, das ſich am Abend des 23. April in dem Dorf Vellern bei Beckum zuge⸗ ragen hat. Im Rahmen der Fahndungsaktion nach einem Deviſen⸗ bergehen ſeitens der Gendarmerie Beckum wurde auch der 22jährige holländiſche Staatsangehörige Peter Kuiper ver⸗ nommen, der hierbei geſtand, an der Beſeitigung des 40⸗ jährigen Holländers van Dam beteiligt geweſen zu ſein. Die eigenkliche Mordtat habe ſein 24jähriger Landsmann Pe⸗ ter Bos begangen. Bei den Vernehmungen des Bos ſollte man dieſen Ne en Tatbeſtand dann auch beſtätigt finden. Um in den Beſitz des Motorrades des van Dam zu kommen, hatte Bos ſeinen Landsmann unter dem Vorwand, daß er eine Frau für ihn wiſſe am Abend des 23. April auf ſeine über dem Pferdeſtall liegende Kammer gelockt und ihn nach ein⸗ bis eineinhalbſtündiger Unterhaltung in beſtialiſcher Weiſe mit der Axt erſchlagen. Bos hatte die Tat vorher mit ſei⸗ nem Freunde Kuiper beſprochen und dieſen auch ſpäter wie⸗ der hinzugezogen. Für dieſen Hilfsdienſt hat er ihm dann 35 Mark gegeben Die Leiche warfen ſie, mit einem 20 kg ſchweren Stein beſchwert, ins Waſſer. Bel der Vernehmung gab Bos an, daß er noch zwei weitere Morde in Vellern geplant habe. Die Vorbereitun⸗ gen hierzu hatte er, wie die Ortsbeſichtigung ergab, bereits getroffen. kinderleicht, darüber zu ſprechen. „Ach— ganz einfach— ich habe mir das aus⸗ gerechnet.“ „Ausgerechnet?“ Martin Ullmann muß das de Mädchen erſtaunt anſchauen. Wenn ſie lächelt, iſt ſie übrigens direkt hübſch.„Wieſo denn ausgerechnet?“ „Alſo, Sie ſind doch jetzt der prominenteſte Schau⸗ ſpieler, den wir haben—“ „Danke“— ſagt Ullmann und verbeugt ſich lachend. „Wie bitte?— Ach ſo— nein wirklich, das ſind Sie doch! Und da habe ich mir überlegt, daß Sie doch wahr⸗ ſcheinlich am meiſten beläſtigt werden von allen Seiten— „Stimmt auffallend—“, ſagt Ullmann und ſchaut ſie von der Seite beluſtigt an. ö „Daß man Sie quält um Autogramme und Ihnen Einladungen ſchickt und Sie anbettelt und Ihnen ins Haus fällt, und daß Sie auch ſonſt ſchrecklich viel zu tun haben, und daß das alles Sie doch bei der ce Ihrer Kunſt ſehr ſtören muß. Dann gibt es natürlich auch Unredliche Leute, die Sie betrügen—.“ „Nein, was Sie ſich um mich für Sorgen machen.“ „Wieſo? Ich meine das ganz ernſt. Ich meine, Sie müßten einen Menſchen haben, der ganz unperſönlich Ihre Intereſſen vertritt, der alles Praktiſche für Sie erledigt, Ihnen das Unangenehme fernhält und ſonſt im übrigen gar nicht zu merken iſt wie anderes Hausperſonal. Und ſolch ein Menſch—“ „Solch ein Menſch wären Sie, meinen Sie?“ „Ich glaube, fa!“ ſagt Eliſabeth Hellwig und ſchaut ihm 1 52 18 ernſthaft in die Augen. Rührend ehrliche, dunkle Augen Tapfere Augen—. i „Tia, mein Kind, das haben Sie ſich ja alles ſehr hübſch ausgedacht. Aber Sie können mir glauben—“ Ullmann iſt plötzlich ernſt geworden—„die Welt und das Leben, ſie ſind doch ein bißchen anders, als ſie ſich Back⸗ ſiſche träumen“ „Ich bin ſechsundzwanzig, Herr Ullmann!“ „O bitte, Fräulein Hellwig, ich habe das durchaus nicht verſönlich gemeint! Ich dachte nur, wie kann ein ſo —— ein, was ſie eigentlich ſagen wollte. Und jetzt iſt es ja auch Lolcale Nuudocliau Maiwetter in Bauernregeln Wenn wir uns den Wonnemonat Mai auch recht ſonnig und warm wünſchen, ſo dürfen wir nicht vergeſſen, daß für den Bauern vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus ein küh⸗ ler und feuchter Mai im allgemeinen vorteilhafter iſt. Dies kommk auch in einer Ausleſe von bäuerlichen Wetterregelt für den Monat Mai zum Nusdruck. Kühler Mai, viel Stroh und Heul— Ein kühler Mai wird hochgeacht', hat ſtets ein e Jahr gebracht!— Mai mäßig feucht und kühl, ſteckt dem Junf ein warmes 15 — Uebermäßig warmer Mai, will, daß der Juni voll Näſſe ſeil— Mai kühl, Juni naß, füllt Scheuer und Faß!— Iſt's im Mai recht kalt und naß, hat der Maikäfer wenig Spaß!— Viel Gewitter im Mai, iſt des Bauern Juchhei! Im Mai ein warmer Regen, bedeutet Frühlingsſegen!— Auf Philipp und Jakobi Regen, folgt ſicher großer Ernte⸗ ſegen!— Trockener Mai, dürres Jahr!— Blllte ſchnell und ohne Regen, verſpricht beim Obſt großer Segen!— Ein Bienenſchwarm im Mai, iſt wert ein Fuder Heu; aber ein Schwarm im Juni, der lohnt kaum die Müh.— alf Pfingſten, fette Weihnachten!— Regnet es zu Pfingſten ſtarl, ſchädigt es der Früchte Mark! Frühjahrsſchauturnen des Turnverein 1898. Das am kommenden Sonntag Abend 8.15 Uhr in der Turnhalle des Ty. 1898 ſtattfindende Frühjahrs⸗ ſchauturnen gibt im reichſten Maße Gelegenheit, einen Einblick in die Arbeitsgebiete eines nach neuzeitlichen Geſichtspunkten geleiteten Vereins zu bekommen. An⸗ gefangen von den Kleinſten, die entſprechend ihrer natür⸗ lichen Entwicklung körperlich geſchult und gekräſtigt werden, über die älteren Kinder hinweg bis zum gereiften Alter werden alle Abteilungen mit paſſenden Uebungen und Darbietungen auftreten. Darüber hinaus aber wird zum Ausdruck kommen die innere Freude und Luſt, von der das ganze getragen und erfüllt iſt. Freude, rechte und echte Freude wird geweckt durch das Gefühl innerer Geſundheit und ihr gilt daher alle Arbeit der im Dienſte der Leibesübung ſtehenden Vereine. Freude wird aber auch geweckt beim Anblick ſchöner formvollendeter gym⸗ naſtiſcher Bewegungen, ausgeführt von geſunden, ihre Körper und Glieder ſpielend und leicht beherrſchenden Menſchen. Das Frühjahrsſchauturnen ſoll daher alle Freunde der Leibesübung zu einer frohgeſtimmten Ge⸗ meinſchaft vereinigen zu neuen Anregungen und neuem Schaffen im Dienſte unſeres Volkes und Führers. Daher ergeht der Ruf an alle zum Beſuch dieſes Frühjahrs⸗ ſchauturnen am kommenden Sonntag Abend. * — Weniger ins Haus ſchicken laſſen! Das Frauenamt der Deutſchen Arbeitsfront wendet ſich mit einem Appell an alle Hausfrauen, von den Geſchäften nicht zu verlangen, daß man ihre Einkäufe ins Haus bringe. Während es für die Hausfrau meiſt ein leichtes ſei, ihre Beſorgungen ſelbſt lach Hauſe zu tragen, würden durch das Schicken entweder ein Lehrling oder eine Verkäuferin ihrer eigentlichen Arbeit entzogen und zum Laufboten gemacht. Der Lehrling ſollte ſeine Ausbildungszeit für Nützlicheres anwenden; durch den vorübergehenden Ausfall einer Verkäuferin würden die übrigen Überbelaſtet; quch wird bei dem Arbeitskraftmangel bie Bewältigung der Arbeit noch erſchwert. Die einſichtige Hausfrau werde darum gerne von ſich aus weniger„Dienſt am Kunden“ verlangen und nur aus berechtigtem Anlaß % ſſch Beſorgungen zuſchicken laſſen. — Arkundenbeſchaffung 5 Verlobte. Dem Beguftrag⸗ den der Deutſchen Evangeliſchen Kirchenkanzlei für das kirchliche Archiv- und Kirchenbuchweſen iſt auf Anfrage bom Reichsminiſter des Innern folgendes mitgeteilt wor⸗ den:„Die Verlobten haben die nach§ 19 der Erſten Aus⸗ führungsverordnung zum Perſonenſtandsgeſetz vorzule⸗ genden Geburtsurkunden und die Heiratsurkunden ihrer Eltern auf eigene Koſten zu beſchaffen. Können Eintragun⸗ gen in das Familienbuch wegen fehlender Urkunden nicht gemacht werden, ſo darf der Standesbeamte dieſe Urkunden nicht etwa im dienſtlichen Intereſſe bei anderen Standes⸗ deamten oder Kirchenbuchführern anfordern; die Beſchaf⸗ ung der Urkunden iſt vielmehr Sache der Ehegatten.“ funges, ſo— hübſches Mädchen ſolche fachlichen Berech⸗ nungen mit ſeinem Leben aufſtellen? Das kann doch nicht Ihr Ernſt ſein, daß Sie ſich,— noch dazu, wenn man an den——— mangelnden Familienanſchluß denkt, den Sie doch vorhin betonten— daß Sie ſich bei einem ſolchen Leben glücklich fühlen könnten?“ „O doch— wirklich! Ich habe mir das ganz genau überlegt. Ich bin kein Glückskind und habe ſchon ſo viel derkehrt gemacht, wiſſen Sie, und ich mußte mal ſelbſt ver⸗ nchen, das zu tun, was für mich richtig iſt. Und das wäre zichtig für mich, wiſſen Sie, das Aufgehen in einem frem⸗ den Lebenskreis, und dieſem Kreis ſelbſt fernzubleiben. Sie meinen, das ſei ſehr komiſch, nicht wahr? Ja, moderne Menſchen können das überhaupt nicht verſtehen Aber ich veiß, ich bin ein ganz unmodernes Mädchen. Eine Frau ohne Eigenſchaften—.“ 5 „Aber das iſt doch unmöglich—.“ Ullmann intereſſiert ich jetzt wirklich für dieſes ſonderbare Geſchöpf neben ihm. „Sie haben doch irgendwelche beſondere Anlagen. Sie intereſſieren ſich doch für irgend etwas, nicht wahr? Was haben Ste denn bisher getrieben?“ „Ich? Ich— bin Muſikerin von Beruf!“ „Was? Muſikerin?“ „Ja, ich habe Muſtk ſtudiert, Klavier, Orgel, Kom⸗ pofition, Staatsexamen und ſo weiter. Ich habe auch fonzerte gegeben. Ja. Nicht ganz große, nein, Gott be⸗ wahre. Nur ſo guter Durchſchnitt. Sehen Sie, und dazu iſt mir die Kunſt zu ſchade. Nein, dann lieber gar nichts. Und es gibt ja ſo viele, wirklich große Künſtler—.“ 855 ſtreift ihn mit einem Blick ehrlicher Bewunderung. „Aber, liebes Kind, warum haben Sie denn das nicht gleich geſagt? Das mit der Muſik! Sie wiſſen doch wohl, daß ich leidenſchaftlich Geige ſpiele, nicht wahr. Das ein⸗ zige, was mich neben meiner Arbeit überhaupt freut. Und noch niemals habe ich einen anſtändigen Partner zur Be⸗ gleitung und zum Zuſammenſpiel gefunden. Dann könnten 15 doch e manchmal zuſammen muſtzieren, was meinen Sie?“ Schulungslager des Deutſchen Volksbildungswerks. NS. Angeſichts der umfaſſenden Aufgaben des Deut⸗ ſchen Volksbildungswerkes in der NSG.„Kraft durch Freude“ hatte der Gauvolksbildungswart Pg. Looſe die badiſchen Kreisvolksbildungswarte und die Kreisbeauftragten für Volks⸗ bildung auf dem Lande zu einem Schulungslehrgang in Scheibenhardt einberufen. In eingehenden Referaten rollten Pg. Niebel vom Reichsamt Deutſches Volksbildungswerf Berlin und Pg. Looſe die ganze gegenwärtige und künftige Volksbildungsarbeit auf, die heute nicht mehr wie früher, dem Belieben privater Gruppen oder Vereine überlaſſen, ſon⸗ dern im ganzen Großdeutſchen Reich verantwortlich zuſammen⸗ gefaßt iſt unter der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Erwach⸗ ſenenbildung, geführt von der Partei. Volksbildungsarbeil iſt Parteiarbeit. Eine Gauarbeitsgemeinſchaft für Erwach⸗ ſenenbildung wird begründet. AUnterrichts⸗ und Innenmini⸗ ſterium ſowie der Deutſche Gemeindetag ſtützen die ganze Arbeit, die auch in den Formationen wirkſam werden ſoll. Auch SA., SS., Reichsarbeitsdienſt uſw. ernennen, wie die Betriebe, ihren Volksbildungswart, einen Vertrauensmann zum Volksbildungswerk. Beſonders auch auf dem Lande gilt es, den deutſchen Menſchen für die Gemeinſchaft und für ſei⸗ nen Lebenskreis zu bilden(Dorfarbeit). Ein ganzer Arbeits⸗ tag galt dieſem Aufgabenkreis, geleitet von Pg. Künzig, dem Leiter der Gauarbeitsgemeinſchaft für Volksbildung auf dem Lande, an der insgeſamt 22 Stellen beteiligt ſind. Die Kreisbeauftragten erſtatteten, jeder für ſeinen Kreis, Bericht über den Stand ihrer Arbeit. Ausführlich durchgeſprochen wurden auch die Aufgaben der neubegründeten Mittelſtelle Deutſcher Bauernhof, deren Gaubeauftragter Pg. Künzig iſt. Vom Deutſchen Gemeindetag gab Pg. Jäckle einen zufam⸗ menfaſſenden Ueberblick über die Kulturaufgaben der Ge⸗ meinden. Auch hier werde eine ungeheuer mannigfaltige kul⸗ turfördernde und kulturanregende Arbeit geleiſtet. In zahl⸗ reichen Ausſprachen kam es zu engſter Fühlungnahme. Das Volksbildungswerk arbeitet auf dem Lande eng zuſammen mit dem Reichsnährſtand, der Hitlerjugend und der NS. Frauenſchaft. Im Abſchlußvortrag gab der Gauwart der NS.„Kraft durch Freude“, Pg. Hafen, ein höchſt leben⸗ diges Bild des geſamten Wirkungsgebietes von„Kraft durch Freude“ mit all ſeinen Aemtern, beſonders auch„Schönheit der Arbeit“ und„Dorfverſchönerung“, Sportamt, Feier⸗ geſtaltung. W. A. Was der Fluggaſt wiſſen muß Die Deutſche Lufthanſa gibt bekannt: Die Seſſel ſind in den meiſten Flugzeugen verſtellbar. Der Entlüftung dient eine Entlüftungsanlage, die durch einen Hebel regulierbar iſt. Zwecks Zuführung von Friſchluft ſind Schläuche oder Stutzen neben jedem Sitz angebracht. Eine einſtellbare Kabinenheizung ſorgt an kalten Tagen oder bei Flügen in großen Höhen auch während des Som⸗ mers für ausreichende Erwärmung. Das Rauchen iſt nur in den beſonders gekennzeichneten Raucherkabinen geſtattet. Der Flugweg kann an Hand der in jedem Lufthanſa⸗Flugzeug befindlichen Streckenmappen verfolgt werden. Continental⸗Reiſe⸗Schreibmaſchinen ſtehen in einer größeren Anzahl von Lufthanſa⸗Flugzeugen zu koſtenloſer Be⸗ nutzung während des Fluges zur Verfügung. Erfriſchun⸗ gen ſind auf jedem Flughafen erhältlich. Bei Reiſen mit Flugzeugen der Typen Focke⸗Wulf FW 200, Junkers Ju 90 und Junkers G 38 ſind Speiſen und Getränke auch an Bord erhältlich. Privattelegramme können bei Flügen über eine Reihe von Ländern von Bord aus abgeſandt und an Bord empfangen werden. Nähere Auskunft erteilt der Bordfunker. Füllfederhalter dürfen bei Flugreiſen nur mäßig gefüllt ſein. Zu volle Halter laufen bei Flügen in größeren Höhen infolge des verminderten Luftdruckes über. — Geſellſchaftsreiſen zu Pfingſten eingeſchränkt. Mit Rückſicht auf den ſtarken Pfingſtverkehr können in der Zeit vom 24. Mai, 12 Uhr, bis 1. Juni, 24 Uhr, Geſellſchafts⸗ reiſen in Schnell⸗ und Eilzügen nicht durchgeführt werden. Eine am 24. Mai vor 12 Uhr angetretene Geſellſchaftsreiſe muß ohne Fahrtunterbrechung bis zum Reiſeziel durchge⸗ führt werder, Für Schul⸗ und Jugendpflegefahrten ſowie für gemeinſame Fahrten zu ſportlichen Wett⸗ und Trai⸗ ningskämpfen treten keine Beſchränkungen ein, wenn dieſe Fahrten zwei Tage vorher angemeldet werden. . 5 3 Sonnenaufgang 4.40 Sonnenuntergang 20.03 Anic gewinnt„Badenia“ Zweiter Tag der Mannheimer Pferderennen. Mit dem„Badenia“-Renntag erreichte die Mannheimer Mai⸗Rennwoche am Dienstag ihren Höhepunkt. Die ſchöne Bahn am Neckardamm hatte auch diesmal wieder einen großartigen Beſuch zu verzeichnen, obwohl das Wetter viel zu wünſchen übrig ließ. Zum Hauptereignis, der„Badenia“(Amateur⸗Jagd⸗ rennen, 4200 m, 16 000 Mark), wurden alle ſtartberechtig⸗ ten Pferde geſattelt, ſo daß alſo ein Zehner ⸗Feld am Ablauf erſchien. Die wertvolle Prüfung geſtaltete ſich zu einem ſchönen Erfolg der auf den deutſchen Bahnen über⸗ aus populären Farben des ſchweizeriſchen Oberſtleutnant J. Bührer, deſſen Schimmelwallach Unie von Rittm. K. Kle⸗ witz zum Siege geritten wurde. Unter Führung von Preto⸗ ria und Capo war das Feld auf die Reiſe gegangen. Ideal hatte ſich als Einziger verſäumt und galoppierte viele Län⸗ zen hinter dem Feld einher. In der Diagonalen übernahm ootiſh die Führung vor Unie und Pretoria. Im letzten zogen brach der Irländer— immer noch in Führung lie⸗ jend— aus, und damit war der Weg zum Sieg von Unie rei. Der Schimmelwallach kam mit klarem Bo prüng vor dem weitauseinandergezogenen Feld in die Gerade und ſegte überlegen mit fünf Längen vor Feldpoſt, Jambus ind Waldteufel. Pretoria war in der letzten Runde gegen⸗ iber den Tribünen reiterlos geworden. Der Sieg von Unie vurde vom Totalilator mit 78:10 für Sieg und 20:10 auf Platz honoriert. Das einleitende Schlageter⸗Rennen(1600 m) var den Reitern der SA und/ vorbehalten. Erwartungs⸗ zemäß ſpielte Dobler und Kanzliſt die erſte Geige, während ie anfänglich führende Gracias im Endkampf nichts mehr zuzuſetzen hatte. Kanzliſt ſiegte nach prächtigem Schluß⸗ ſampf vor den Tribünen mit einem Hals vor Dobler; klare zwei Längen zurück wurde Gracias Dritte. Im Heyden⸗Linden⸗ Flachrennen, einem Umateurreiten über 1800 m, wurde der als Erſter einkom⸗ mende Tocantins(Rittm. Ziervogel) disqualifiziert, weil& m Einlauf Panther behindert hatte. So kam Panther(K. 9. Wangenheim) zum Sieg vor dem Italiener Paſubio und Tocantins. Das Rheinau⸗ Rennen(1600 m) ſah vom Start weg den Vertreter des Stalles Bavaria, Dardanos, in Front, aber vor den Tribünen ſchloß Longido auf, ohne iber vorbeiziehen zu können. Dardanos behauptete ſich mit ninem Kopf vor Longido Forſtgraf und Flaminia. Im Lindenhof⸗ Rennen(1600 m) führten Wa⸗ zehals und Manoli das Feld in die Gerade, wo Puck und Fatima ſofort aufſchloſſen, vorbeizogen und den Zielpfoſten zuf gleicher Höhe paſſierten. Eine halbe Länge dahinter lam Manoli auf den dritten Platz. Das Rieſe⸗Gedächtnis⸗Jagdrennen(3400 n) ſah nur drei Pferde am Start, von denen aber Grecian Swan überhaupt keine Rolle ſpielte. Handſchar und Galan⸗ ſerie galoppierten Gurt an Gurt über die ganze Bahn, aber nach dem letzten Sprung zog der Vertreter der Heeres⸗ 55 und Fahrſchule leicht davon und gewann noch ſehr icher. In einem toten Rennen klang auch der Maimarkt⸗ Preis(2000 m) aus. Das Feld kam noch ziemlich ge⸗ ſchloſſen in den Einlauf, wo ſich Sankt Andreas[I und Pa⸗ 17125 freimachten und auf gleicher Höhe den Richter paf⸗ ierten. Im abſchließenden Graf⸗Holck⸗Jagdrennen 4000 m) ſiegte Champagner vor Mönch und Pinny. Herz⸗ falter war ſchon in der Diagonalen reiterlos geworden. Die Ergebniſſe: Schlageter⸗Rennen: 1200 Mark, 1600 m. 1. Dr. Cl. Denckers Kanzliſt(Hoefele), 2. Dobler, 3. Gracias; 5 Poladoros, Lordmajor, Orchilles, Saarpfälzerin; Toto: 7, 11, 11, 11:10. GW: 60:10. Heyden⸗Linden⸗Flachrennen: 2450 Mark, 1800 m. 1. B. Neumanns Panther(Rittm. K. v. Wangen⸗ heim), 2. Paſubio, 3. Tocantins(disqualifizierter Erſter); f. Marmolata, Coeusaß, Alte Liebe, Treuer Huſar, Sonja: Toto: 25, 13, 18. 13:10; EW: 12810. Rheinau⸗ Rennen: 3100 Mark, 1200 m. 1. Stall Bavarias Dardanos(W. Eicke), 2. Longido, 3. Forſtgraf: f. Flaminia; Toto: 24, 13, 17:10. EW: 60:10. Badenia⸗Jagdrennen: 16000 Mark, 4200 m. 1. Oberſtlt. J. Bührers Unie(Rittm. K. Klewitz), 2. Feld⸗ Baoul, Capo, Ideal. Tootiſh; Toto: 78, 20, 26, 21, 232-10 EW: 820:10. 8 Lindenhof⸗Rennen: 2450 Mark, 1600 m 1 Gebr. Röslers Puck(M. Schmidt) und O. Silbernagels Fo. tima(H. Albers), 3. Manoli; f. Wagehals, Sepyolitz, Akri tos, Maharon; Toto: 22 und 18 f. Puck, 66 und 14 f. Fa; tima, 13:10 f. Manoli. EW: 156:10.. Rieſe⸗Gedächtnis⸗Jagdrennen: 3500 M 3400 m. 1. Heeres⸗Reit⸗ und Fahrſchules Handſchar(Lt y d. Groeben), 2. Galanterie, 3. Grecian Swan; Toto: 18310 EW: 20:10. N Malmarkt⸗ Preis: 3100 Mark, 2000 m. 1. Oberſt, lt. v. Metzſchs Sankt Andreas(M. Schmidt) und Jean Thiſ⸗ ſens Papinian(Schönfiſch), 3. Amern; f. Athanagild, Ada. gio, Feuerwarte, Grollezu, Stobno; Toto: 142 und 27 Sankt Andreas, 21 und 15 für Papinian, 1910 für Amen EW: 372:10. Graf⸗Holck⸗Jagdrennen: 2800 Mark, 4000 m. 1. Art⸗Rgt. 26 Champagner(Hpt. K. Biebrach), Mönch, 3. Pinny; f. Herzfalter(gef.), Erwin v. Steinbach Toto: 55, 24, 22:10. K. 440 0 8 a — Jagd und Fiſcherei im Mai Das Federwild brütet. Die Entengelege ſind größten. teils ſchon ausgefallen. Die Setzzeit des Reh⸗, Rot⸗, Dam⸗ und Gamswildes beginnt, die Sauen friſchen, die Haſen ſetzen zum zweiten Male und Jungfüchſe kann man überal antreffen. Viel junges Leben iſt in den Revieren und der Heger hat die Hände voll zu tun. wenn er ſeinem Jung⸗ wild den nötigen Schutz angedeihen laſſen will. Beſonden ſei wieder an die Salzlecken erinnert, die unbedingt aufg friſcht werden müſſen. Das Wild beginnt nämlich jetzt m der Verhärung und es iſt dankbar für jede Möglichkeit, Sah aufnehmen zu können. Die meiſten Röcke werden mit de Fegen beginnen, teilweiſe werden ſie auch ſchon verfegt h ben, denn Maienzeit— Fegzeit! Die Hirſche ſchieben t neues Geweih. An den warmen Maiabenden ſteht al Wild auf den Wieſen und Feldern. Der Jäger hat bis zun Anfang der Bockjagd am 16. Mai Gelegenheit genug ſih ſeine Böcke und auch das übrige Wild genaueſtens anzuf⸗ hen. Die Balz der Auer⸗ und Birkhähne hat mit dem! Mai ihren Höhepunkt erreicht. Mit dem 15. Mai endigt in Altreich die Schußzeit auf Auer⸗, Birk⸗ und Rackelhähne de doch iſt in Bayern, wie„Der Deutſche Jäger“, München, ausführt, für das Gebirge und ſein Vorland die Schußze bis zum 31. Mai verlängert, ebenſo für die Oſtmark im Ge birge und das Vorland für Auer⸗ und Rackelhähne und ft Birkhähne bis 15. Juni. Wir haben ſchon erwähnt, daß daß Haarraubwild Junge hat. Der Jäger möge ſich aber be⸗ wußt bleiben, daß führende Fuchs⸗ und Iltisfähen vom 15 März bis 15. Juni Schonzeit haben. Dasſelbe gilt für füh⸗ rende Bachen. Edel⸗ und Steinmarder dürfen ja ſowieß nur in den Monaten Dezember und Januar erlegt werden. Keine Schonzeit genießen wilde Kaninchen, Blaßhühner, — Sperber, Habichte, Fiſchreiher und Haubentau⸗ er. Hecht und Huchen ſind frei. Aeſchen genießen in Mittel, und Norddeutſchland noch geſetzliche Schonung, die aller dings gegen Mitte des Monats abläuft, nur in Lippe er ſtreckt ſie ſich bis zum 9. Juni. Schleien und Karpfen müſ⸗ ſen in Württemberg, Baden, Heſſen, Thüringen und Schaumburg⸗Lippe noch geſchont werden; der Karpfen in den gleichen Ländern noch bis 14. Juni. Naſen genießen in Thüringen bis 31. Mai geſetzliche Schonung, ebenda wind frei. a. Gedenktage 10. Mai. 1760 Der Dichter Johann Peter Hebel in Baſel geboren. 1871 Friede von Frankfurt a. M.; Elſaß⸗Lothringen fall an das Deutſche Reich zurück. Rowland) in London geſtorben. Geſchäftliche Mitteilungen. Eine Aeberraſchung für unſere Leſer! Unſere heult Ausgabe enthält eine Beilage des bekannten größn Flurgarderoben⸗ und KleinmöbelVerſandes Jof. Koh Fürth i. Bay, welche wir der Aufmerkſamkeit unſen Mondaufgang 0.54 Monduntergang 10.36 boſt, 3. Jambus, 4. Waldteufel; f. Famor, Pretoria(gef),]Leſer empfehlen. ...!. Terſammiungs Kalender. 1 5 Ber f ammlun gs ⸗ K a le n 5 e r. Bohnen. Fur die uns zu unserer silbernen Danksagung. Kleingärtnerverein Mhm.⸗Seckenheim Die Stachelbeeren Aochzell efwiesenen Aufiertsamtelen Für die Beweise aufrichtiger Anteilnahme werden gegen Raupenfraß geſpritzt; Gartentür offen laſſen. Kangen beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen sagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Fichtl für seine tröstenden Worte, der Firma Loße, Rheinau und der Firma Nortag, Edingen für die Kranzniederlegungen, sowie für alle übrigen Kranz- und Blumenspenden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Kätchen Klumb. Mhm.-Seckenheim, 9. Mai 1939. Das gute Bett Hello aun Ilena haclib. 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