die Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeig enpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. . Jahrgang Luftperkehrs⸗Aufſchwung Die Deutſche Lufthanſa veröffentlicht ſoeben ihre Betriebsergebniſſe für das Jahr 1938. Trotz der be⸗ kannten politiſchen Ereigniſſe und deren Einfluß auf den Reiſeverkehr hat die Aufwärtsentwicklung weiter angehalten. Die Eingliederung der deutſchen Oſtmark hat ferner zu einer Belebung des Luftverkehrs im früheren Lande Oeſterreich geführt. Die Rückkehr der Oſtmark zum Großdeutſchen Reich und der Anſchluß des Sudetenlandes haben dem deutſchen Luft⸗ verkehr neue große Aufgaben zugewieſen. So erfolgte auch zum Jahreswechſel die Uebernahme des Betriebes der ehe⸗ maligen öſterreichiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft durch die deutſche Lufthanſa als alleinige Trägerin des großdeutſchen Luftverkehrs. Obwohl die politiſchen Ereigniſſe den europäiſchen zwi⸗ ſchenſtaatlichen Luftverkehr wiederholt ſtark beeinflußten, ſteigerte die Lufthanſa ihre Beförderungsleiſtung im euro⸗ päiſchen Dienſt auf rund 11 Millionen Tonnenkilometer, was einer Zunahme von 10 og entſpricht. Somit kann das Geſamtverkehrsergebnis als durchaus zufriedenſtellend bezeichnet werden. Daß die Zahl der Fluggäſte einen Rück⸗ gang aufweiſt, iſt einmal auf den Einfluß der politiſchen Ereigniſſe zurückzuführen; hauptſächlich hat aber die Tat⸗ ſache des außerordentlichen Anſteigens des Luftpoſtanteils eine große Rolle geſpielt, da im Hinblick hierauf der für die Fluggaſtbeförderung zur Verfügung ſtehende Raum eine Schmälerung erfuhr. Aus der Zahl der Fluggaſtkilo⸗ meter iſt im übrigen zu ſchließen, daß die Reiſelänge auf einen Fluggaſt, durchſchnittlich bezogen, geſtlegen iſt. Den ſtärkſten Aufſchwung hatte— wie bereits angedeu⸗ let— der Luftpoſtdienſt aufzuweiſen. Hier liegt ein Leiſtungszuwachs an Tonnenkilometern von 78.5 vH vor, d. h. die Luftpoſtmenge, die 1937 rund 3 350 000 Kilogramm betrug, iſt im Jahre 1938 auf 5 300 000 Kilogramm geſtie⸗ Reit Hier wirkt ſich in ſteigendem Maße vorgenommene litgabe der zuſchlagsfreien Poſt durch die Reichspoſt aus. Dieſe Tatſache zeigt deutlich, eine wie große Aufgabe der Luftverkehr im Dienſte der großdeutſchen Wirtſchaft er⸗ füllt, zugleich beweiſen dieſe Zahlen aber auch, in wie ſtar⸗ tem Maße ſich unſere fortſchrittliche Reichspoſt des ſchnell⸗ ſten und neuzeitlichſten Verkehrsmittels bedient, um die ihr anvertrauten Sendungen ſo raſch wie möglich in die Hände der Empfänger gelangen zu laſſen. Der Luftverkehr der Oſtmark, der während des Be⸗ richtahres noch von der öſterreichiſchen Luftverkehrsgeſell⸗ ſchaft durchgeführt wurde, erfuhr durch die Eingliederung ius Reich einen außerordentlichen Aufſchwung. Die Augleiſtung der Oelag erhöhte ſich um 33,4 vH auf über eine Million Flugkilometer, die Anzahl der zahlenden Flug⸗ gäſte gegenüber dem Vorfahr um 64,6 vH auf über 18 000, während die Fracht um 17 vy und die Luftpoſt um 164,7 ih zunahmen. Die Geſamt⸗Tonnenkilometer⸗Leiſtung des bſterreichiſchen Luftverkehrs hatte im Jahre 1938 eine Zu⸗ lahme von 81 vt zu verzeichnen. Im Südamerikadienſt übernahm die Deutſche duſthanſa den Streckenabſchnitt Natal—Rio de Janeiro, der bisher von der braſilianiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft Syn⸗ dato Condor beflogen worden war, ſodaß damit der Luft⸗ hoſtdienſt Deutſchland— Südamerika von Berlin bis nach Santiago de Ehile von Lufthanſa⸗Flugzeugen beflogen ltd. Außerdem wurde die Strecke Lima—La Paz eröff⸗ ui die eine Verlängerung der vom Condor Syndikat und een Lloyd Aered Boliviano beflogenen Verbindung Rio de danaro—La Paz bis zur peruaniſchen Hauptſtadt darſtellt. n Nordaklanftikdienſt konnte die Lufthanſa im gegangenen Jahre einzigartige Erfolge erringen. Die große herſuchsreihe des Jahres 1938, die 28 Planflüge zwiſchen güropa und Nordamerika vorſah, konnte ohne jeden zwiſchenfall und mit einer Pünktlichkeit durchgeführt werden, die ſelbſt im europäiſchen Dienſt nicht zu über⸗ heſſen ift. Damit hat die Lufthanſa als erſte und ein⸗ hu Luftverkehrsgeſellſchaft den überzeugenden Beweis afür erbracht. daß ſie in der Lage iſt, einen Luftpoſtver⸗ fehr Deutſchland Nordamerika zu betreiben. Leider iſt die ufnahme dieſes Dienſtes aus politiſchen Gründen im Au⸗ genblick nicht möglich, da die Vereinigten Staaten noch nicht ie Konzeſſion erteilten. Im Aſiendienſt erfolgte die Ausdehnung der im Jahre 1937 nur als Poſt⸗ und Frachtſtrecke beflogenen Ver⸗ ündung nach Teheran auch auf die Fluggaſtbeförderung. im Sommer wurde dieſe Strecke bis nach der afghaniſchen Muptſtadt Kabul verlängert. Außerdem brachte auch der oſtaſſatiſche Dienſt weitere günſtige. 1 Die Deutſche Lufthanſa kann alſo auf das Ergebnis des Jahres 1938 120 n zurückblicken Die Betriebs- ſigebniſſe des erſten Viertelſahres 1939 im Vergleich zu em entſprechenden Zeitraum des Vorjahres laſſen den uß zu, daß in dieſem Jahre mit noch günſtigeren 777 hebniſſen gerechnet werden darf. So hat ſich allein die Zah der Fluggäſte um 30 oh gehoben, während die Zahl der Augkilometer nur um etwa 7 v geſtiegen iſt. 5 Das Beamtentum in der Neichsidee Dr. Bäumler und Dr. Freisler ſprachen vor dem Beamlen⸗ korps. Berlin, 11. Mai. Auf der Haupita beim General⸗ 52115. pitagung beim 1 l der deutſchen Beamten in Frankfurt a. M. ſprachen, 1 die NS berichtet, Reichsamtsleiter Univerſitätspro⸗ Reiche Or. Alfred Bäumler und der Staatsſekretär im chsjuſtiaminiſterium Or. Roland Freisler. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 4. 39: 1140 Donnerstag, den 11. Mai 1939 Prof. Dr. Bäumler zeigte in ſeinem Vortrag die Grund⸗ idee der hiſtoriſchen Wandlung vom Reichsgedanken zur Staatsidee auf, um abſchließend darzuſtellen, inwieweit ſich aus dem Zuſammenſchluß beider die das heutige Beamten⸗ tum beſtimmenden Weſensmomente ergeben. Staatsſekretär Dr. Freisler ſtellte an der Entwicklung des germaniſch⸗preußiſch⸗deutſchen Amtsträgertums dar, welcher Wille das Beamtentum im Großdeutſchen Reich Adolf Hitlers beſeele. Das neue Reich der Deutſchen trage in ſich die ſittlichen Kräfte und Grundlagen des germa⸗ näſchen Heerſtaates, die Hoch⸗Zeit des deutſchen Le⸗ hensreiches und die Blüte preußiſchen Pflichtgebundenheit; es balle dies zu einer Einheit bewußten Handelns und da⸗ mit unbegrenzter Einſatzbereitſchaft zuſammen. Organe die⸗ ſes Reiches ſeien die deutſchen Beamten. Das Amt ſei das Lehen an dieſe, der Dienſt und die Ehre, die der Führer ihnen gegeben habe. Wie nun das Reich ſeinen be politiſchen Bekenntnis⸗ und Willensimpuls durch das Volk ſelbſt, d. h. durch ſeine vom Führer geſchaffene politiſche Beſeelung empfange, müſſe auch der Beamte in Treue zum Führer in dieſer politiſchen Bewegung mitmarſchieren. Als Gefolgsmann des Führers werde der Beamte Diener des Volkes ſelbſt ſein. Fachkenntniſſe bildeten kein Sonderbe⸗ reich, das man von politiſchen Grundanſchauungen durch eine chineſiſche Mauer trennen könne. Darum habe das na⸗ tionalſozialiſtiſche Beamtentum kein Ideal der Neutralität. ſondern das Ideal mutigen, einſatzbereiten Kämpfertums. Das deutſche Volksbildungswerk Alleiniger Träger der Erwachſenenbildung. Partei, Staat und Gemeinde ſind an den Aufgaben der Erwachſenenbildung, die die geiſtigen und politiſch⸗welt⸗ anſchaulichen Erkenntniſſe der deutſchen Volksgenoſſen erwei⸗ tern und vertiefen und ſie zu eigenem geiſtigen und künſt⸗ leriſchen Schaffen in ihrer Freizeit anleiten ſollen, gleicher⸗ weiſe intereſſiert. Die an der Erwachſenenbildung beteiligten Stellen haben nunmehr, um die notwendige Zuſammenarbeit innerhalb dieſes wichtigen Aufgabengebietes herbeizuführen und ſicherzuſtellen, im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers Richtlinien für die organiſatoriſche Neugeſtal⸗ tung der Erwachſenenbildung vereinbart und gleichzeitig eine Reichsarbeitsgemeinſchaft für Erwachſenenbildung begründet. Der Stellvertreter des Führers beſtimmt die Par⸗ teidienſtſtellen, die in ſeinem Auftrag an der Reichs⸗ arbeitsgemeinſchaft teilnehmen. Die Vertreter von Staat und Gemeinden werden durch den Reichserziehungsmini⸗ ſter im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminiſter namhaft gemacht. Der Leiter des Amtes Deutſches Volksbildungswerk in der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wurde mit der Führung der laufenden Geſchäfte der Reichsarbeitsgemein⸗ ſchaft beauftragt. Alleiniger, von Partei und Staat aner⸗ kannter Träger der Erwachſenenbildungsarbeit iſt in Zukunft das Deutſche Volksbildungswerk, das hierzu auf Grund ſei⸗ ner bisherigen Leiſtungen berufen iſt. Die noch vereinzelt außerhalb ſeiner Organiſation ſtehenden Bildungseinrichtun⸗ gen für Erwachſene werden von ihm in Zukunft betreut. Die genannten Richtlinien ſehen vor allem den Ausbau der Volksbildungsſtätten, die an die Stätte der ehe⸗ maligen Volkshochſchulen getreten ſind, zu leiſtungsfähigen Einrichtungen der Erwachſenenbildung vor. Der Leiter der Volksbildungsſtätte beruft Beauftragte der zuſtändigen Parteidienſtſtellen der NSDAP., des Ge⸗ meindeleiters, Vertreter der Behörden ſowie Ein elperſönlich⸗ keiten des öffentlichen Lebens zu Beiräten, die ihm bet der Erfüllung ſeiner Aufgaben beraten. In jedem Gaugebiet wird ferner, der Reichsarbeitsgemeinſchaft entſprechend, eine Gauarbeitsgemeinſchaft für Erwachſenenbildung gegründet, der Vertreter der an der Erwachſenenbildungsarbeit beteiligten Dienſtſtellen, der Gemeinden und der ſtaatlichen Schulver⸗ waltung angehören. 5 5 Oe Richtlinien ſtellen ſo einen weſentlichen Beitrag zur Zuſammenfaſſung aller Kräfte auf einem wichtigen Ge⸗ biet der Bildungsarbeit dar, das ehedem unter einer verhäng⸗ nisvollen Zersplitterung litt. Es wird ein Inſtrument ge⸗ ſchaffen, das, nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen aus⸗ gerichtet, die Gewähr für den ſyſtematiſchen und organiſatori⸗ ſchen Aufbau der Erwachſenenbildung im Dienſt der Volks⸗ gemeinſchaft bietet. Keine Entlaſſung von Beamten 15 Es iſt in letzter Zeit ſehr häufig vorgekommen, daß Be⸗ amte, vorehſlich des techniſchen Dienſtes, den Antrag auf ſoforlige Entlaſſung geſtellt haben, um zu einer anderen Behörde oder in die Privatinduſtrie überzugehen. Ohne die Gründe zu erörtern, die den einzelnen Beamten zu einem ſolchen Schritt bewegen, muß geſagt werden, daß es mit dem Treueid, den der Beamte dem Führer geleiſtet hat, nicht vereinbar iſt, daß er in einer Zeit ſeinen Poſten ver⸗ läßt, in der der Staat jeden Beamten dringend benötigt, zu⸗ mal der Beamte ſeine berufliche Vorbereitung und den Er⸗ werb der Kenntniſſe und Erfahrungen, die ihn zur Ueber⸗ nahme des neuen Amtes oder der neuen Beſchäftigung über⸗ haupt erſt befähigen, zu einem großen Teil dem Staate ver⸗ dankt. um der Abwanderung von Beamten aus ihrem Amte wirkſam zu begegnen, ſchreibt das Aenderungsgeſetz zum Deut⸗ ſchen Beamtengeſetz vor, daß bis zum 31. Dezember 1941 Anträgen auf Entlaſſung nicht entſprochen zu werden braucht. Daneben beſteht die Vorſchrift der Zweiten Durchführungs⸗ verordnung zum Deutſchen Beamtengeſetz, wonach ein nach Paragraph 60 des DBG. Haus dem Dienſt des Reiches oder eines Landes entlaſſener Beamter bei einem anderen Dienſt⸗ herrn oder einer anderen Verwaltung nur nach Einvernehmen beider Verwaltungen beſchäftigt oder erneut zum Beamten er⸗ nannt werden darf. 3 e Nr. 109 Empfänge und Beſuche in Nom Kranzniederlegungen durch Prinzregent Paul und Außen⸗ miniſter Markowitſch. Rom, 11. Mai. Prinzregent Paul, dem Muſſolini zu⸗ ſammen mit Außenminiſter Graf Ciano im Quirinal einen offiziellen Beſuch abſtattete, während gleichzeitig der jugo⸗ ſlawiſche Außenminiſter vom König und Kaiſer empfangen wurde, hat ſich gegen Mittag zuſammen mit Außenminiſter Markowitſch und ſeinem Gefolge zum Pantheon begeben und hier an den Königsgräbern mit den jugoflawiſchen Farben geſchmückte Lorbeerkränze niedergelegt. Dann fuhr der Prinzregent zum Grabmal des Unbekannten Soldaten und zum Ehrenmal der gefallenen Faſchiſten, um auch dort nach dem Abſchreiten von Ehrenformationen große Lor⸗ beerkränze niederzulegen. Im Haus der Faſchiſtiſchen Par⸗ tei empfing Parteiſekretär Miniſter Starace den Prinzre⸗ genten, der ſodann, wiederum von lebhaftem Beifall der Menge begleitet, ins Königliche Schloß zurückkehrte. An⸗ ſchließend begab er ſich zuſammen mit ſeiner Gemahlin, einer Einladung des italieniſchen Herrſcherpaares folgend, in die Villa Savoia. Ler herzliche Empfang des fugoflawiſchen Prinzregen⸗ tenpaares durch die römiſche Bevölkerung ſteht im Miktel⸗ punkt der italieniſchen Preſſe. Der Direktor des„Giornale d Italia“ erinnert in dieſem Zuſammenhang nochmals an den entſcheidenden Einfluß, den Prinzregent Paul beim Abſchluß des italieniſch⸗jugoflawiſchen Abkommens ausge⸗ übt habe. Jugoſlawien habe, indem es ſeine Haltung auf dieſen Pakt und auf die politiſchen Richtlinien Deutſch⸗ lands und der Achſe abgeſtimmt habe, um ſeine Grenzen herum eine immer ausgedehntere und ſicherere Zone des Friedens und der Ordnung geſchaffen, die in erfreulichem Gegenſatz ſtehe zu jenen dunklen Zonen der Unordnung, die in ſo vielen Teilen Europas vorhanden ſeien. Die italie⸗ niſche Nation ſei dem Prinzregenten Paul für dieſe poli⸗ tiſche Zielſetzung dankbar. Heute handele es ſich nur noch darum, die Uebereinſtimmung der Intereſſen und der Richtlinien immer weiter zu entwickeln und aus den Er⸗ fahrungen der Vergangenheit den Antrieb für die künftige fichte Zuſammenarbeit der beiden Nationen zu ſchap⸗ en. Engergeſtaltung der Beziehungen Auch die jugoſlawiſche Preſſe ſteht nach einem Bericht aus Belgrad im Zeichen der Reiſe des Prinzregen⸗ ten Paul nach Rom. Die Blätter weiſen in ihren Leitarti⸗ keln übereinſtimmend darauf hin, daß dieſer Beſuch nicht nur die herzlichen Verwandtſchaftsbande zwiſchen den Herr⸗ ſcherhäuſern, ſondern auch die freundſchaftlichen Beziehun⸗ en zwiſchen den beiden Völkern unterſtreiche. Sie würdigen en Belgrader jugoſlawiſch⸗italieniſchen Freundſchaftspakt bom März 1937 als eine der Grundlagen der jugoſlawiſchen Außenpolitik und heben ſeine dem Frieden dienende Rolle hervor. Im Zuſammenhang damit betonten ſie die beſon⸗ deren Verdienſte des Prinzregenten Paul um die Enger⸗ geſtaltung der Beziehungen Jugoſlawiens zu Italien. Meh⸗ kere Zeitungen erinnern daran, daß König Peter l. von Serbien im Jahre 1910 den letzten Staatsbeſuch eines Belgrader Herrſchers in Rom machte. Generaloberſt von Brauchitſch in Genug. Der Oberbefehlshaber des deutſchen Heeres, General⸗ oberſt von Brauchitſch, hat ſich auf der Rückreiſe nach Deutſchland einige Stunden in Genua aufgehalten, wo ihm von Seiten der Behörden und der Bevölkerung ein überaus herzlicher Empfang zuteil wurde. Nach einer Rundfahrt durch den Hafen und einer Beſichtigung der Rüſtungswerke ſowie der Ocero Orlando⸗Werften ſetztie Generaloberſt von Brauchitſch ſeine Reiſe fort, Die ilalieniſche Kriegsmarine Skaatsſekretkär Cavagnari vor der Faſchiſtiſchen Kammer. Marinevoranſchlag angenommen. Ro m, 11. Mai. Die Faſchiſtiſche Kammer hat den Voranſchlag für die Verſtärkung der italieniſchen Flokte ein⸗ ſtimmig angenommen. Skaaksſekretär Cavagnarf begrün⸗ dete den Voranſchlag mit einer umfaſſenden Darſtellung über den Ausbau und die Schlagkraft der italieniſchen Kriegsflolte. In Italien wiſſe heute jeder, ſo führte Admiral Cavag⸗ nari aus, daß eine große und mächtige Kriegsmarine eine der Grundbedingungen für, die Verteidigung Italiens und für die Konſolidierung des Imperiums bilde. Die Ereig⸗ niſſe der letzten Jahre hätten dies wiederholt bewieſen, und „alle wahrſcheinlichen oder mäglichen politiſchen Situatio⸗ nen, denen Italien in der unmittelbaren oder weiteren Zu⸗ kunft wird entgegentreten müſſen, zwingen es vor allem. auf ſeine Stärke zur See zählen zu können.“ Die italieniſche Flotte werde ſtets in der Lage ſein, die Intereſſen Italiens und ſeine Verteidigung zur See zu ga⸗ rantieren. Die Bauprogramme der letzten Jahre ſeien ent⸗ weder bereits durchgeführt oder in raſcher Vollendung be⸗ griffen. Binnen kurzem wird Italien vier Großkampf⸗ ſchiffe von je 35000 Tonnen, vier moderniſierte Linien⸗ ſchiffe von ſe 26 000 Tonnen, 19 Schwere Kreuzer, 12 be⸗ ſonedrs ſchnelle Leichte Kreuzer, 60 Hochſeezerſtörer, 70 Torpedoboote und Aviſos und eine Zahl von ÜU⸗Booten haben, die das Hundert weit überſteigt ſowie einige Flottil⸗ len Schnellboote MAs beſitzen. Darüber hinaus habe der Duce kürzlich eine weitere Flottenverſtärkung beſchloſſen, die demnächſt in Angriff genommen werde. ——— Fiſcherei und Meeresforſchung Internakionale Meeresforſchungstagung in Berlin. Berlin, 10. Mai. Vom 10. bis 19. Mai findet in Ber⸗ lin eine Tagung des Zentralausſchuſſes für die Internatio⸗ nale Meeresforſchung ſtatt. Bei der Eröffnungsſitzung hielt Reichsernährungsminiſter Darré eine Anſprache, in der er die Tagungs ebm im Namen der Reichsregierung willkommen hieß. Es gebe kaum ein Gebiet der Wiſſen⸗ ſchaft, ſo erklärte der Miniſter u. a., das allen ſeefahrenden Völkern ſo viel Anreiz zu gemeinſamer friedlicher For⸗ ſchungsarbeit böte, wie gerade das Meer, das allen gemein⸗ ſam ſei und deſſen Reichtum allen zur Verfügung ſtehe. Da⸗ bei beſtehe die Aufgabe der internationalen Meeresfor⸗ ſchung nicht ſo ſehr in rein naturwiſſenſchaftlichen Erkennt⸗ niſſen als vielmehr in der Erforſchung derſenigen Verhält⸗ niſſe des Meeres, die für die Fiſcherei der beteiligten Völ⸗ ker von Bedeutung ſeien. Das heutige Deutſchland habe klar erkannt, welche be⸗ deutſame Rolle der Fiſcherei für die Volksernährung zukomme. Auf der Ausſtellung„Segen des Meeres“ in Hamburg, die Sie auf der Beſichtigungsreiſe nach der Ta⸗ gung ſehen werden, ſei erſichtlich gemacht, was Deutſchland auf dieſem Gebiete anſtrebe, und was es bisher ſchon er⸗ reicht habe. Daß ſolche Ziele nicht ohne intenſive wiſſenſchaft⸗ liche Vorbereitungen und nicht ohne ſtändige wiſſenſchaft⸗ liche Kontrolle der Ergebniſſe erreicht werden könnten, liege auf der Hand. Denn keine vernünftige Wirtſchaftspo⸗ litik könne auf irgendeinem Gebiete einen Raubbau pfle⸗ gen oder gar fördern; Erhaltung der Quellen des Reich⸗ tumes der Natur ſei das oberſte Gebot einer beſten volks⸗ wirtſchaftlichen Blüte. Aber innerhalb dieſes Rahmens ver⸗ lange die Lage des übervölkerten Deutſchland die inten⸗ ſipſte Nutzung aller Nahrungsquellen. Für die internatio⸗ nale Zuſammenarbeit in der Forſchung könne nur nützlich ſein, wenn ein ſolcher, aus wirtſchaftspolitiſchen Erwägun⸗ gen kommender Anſtoß die Forſchung veranlaſſe, nach neuen Wegen zu ſuchen. Die Wiſſenſchaft ſei nur dann in der Lage die ihr ge⸗ ſtellten Aufgaben zu erfüllen, wenn ſie mit den entſprechen⸗ den Einrichtungen und Mitteln verſehen ſei. Er, Miniſter Darré, habe deshalb den Auftrag gegeben, daß ein neuer deutſcher Fiſcherei⸗Forſchungsdampfer gebaut werde, der mit den modernſten techniſchen Einrich⸗ tungen verſehen ſei und zu einem ſehr weſentlichen Teil der Deutſchen Wiſſenſchaftlichen Kommiſſion für Meeres⸗ forſchung zur Verfügung ſtehen werde. Das Schiff werde vorausſichtlich noch in dieſem Jahr in Dienſt geſtellt wer⸗ den. Er bedauere, daß den Tagungsteilnehmern augenblick⸗ lich noch nicht die Beſichtigung des Dampfers ermöglicht werden könne. Dagegen würden dieſe Gelegenheit haben, das gleichfalls ganz moderne, wenn auch etwas kleinere Stationsſchiff der international bekannten Biologiſchen An⸗ ſtalt auf Helgoland im Hafen von Weſermünde zu beſichti⸗ gen. Er habe weiter im Vorfahr die deutſche Fiſchereifor⸗ ſchung, ſoweit ſie ſich nicht im Bereich der Hochſee befinde, in der Reichs anſtalt für Fiſcherei zu einer Einheit zuſammengefaßt und der Leitung des Uni⸗ verſitätsprofeſſors Dr. Willer unterſtellt, der zugleich Mit⸗ glied der Deutſchen Wiſſenſchaftlichen Kommiſſion für Mee⸗ vesforſchung ſei. Eine Anzahl von Inſtituten dieſer Reichs⸗ anſtalt befaſſe ſich im Rahmen ihrer Aufgaben auch mit Fragen der Meeresforſchung und ergänze ſo, teilweiſe in Perſonalunion, auf das glücklichſte die Tätigkeit der Deut⸗ ſchen Wiſſenſchaftlichen Kommiſſion. Zu den Inſtituten der Reichsanſtalt gehöre auch das neue Inſtitut für die Walforſchu ng in Hamburg. Das Inſtitut für Binnenfiſcherei in Berlin⸗Friedrichshagen werde anläßlich der Tagung beſichtigt. Politiſches Allerlei Ukrainiſche Anklagen gegen Polen. Die ukrainiſchen Abgeordneten Tarnawſki und Naw⸗ rocki legten im Sejm eine Interpellation an den Innenmi⸗ niſter vor, derzufolge am 11. April bei den traditionellen Feiern zu Ehren der gefallenen Ukrainer in dem Dorfe Grodowice im Kreiſe Dobromil in Oſtgalizien Polizei gegen die Ukrainer vorging und dabei durch Kolbenſchläge 16 Perſonen, darunter auch Frauen und Mädchen ſchwer ver⸗ letzte. Im Kreiſe Polana wurden am gleichen Tage bei dem⸗ ſelben Anlaß durch Schüſſe von Polizeibeamten ein ukraini⸗ ſcher Bauer. der eine fünfköpfige Familie hinterläßt, und ein elſjahriger ukramiſcher Junge getötet und eine Reihe von weiteren Ukrainern verletzt. In einer zweiten Inter⸗ pellation wird darüber Beſchwerde geführt, daß in Libu⸗ chora in Oſtgalizien ein Oberleutnant, ein Feldwebel und ein Soldat durch Schläge den Kaſſierer und den ſtellvertre⸗ tenden Leiter der dortigen ukrainiſchen Leſehalle zwangen, ſämtliche 300 Bücher zu verbrennen. Die kroatiſche Bauernpartei verhandelt weiter. Die Abgeordneten und Senatoren der kroatiſchen Bau⸗ ernpartei haben, nach einem Bericht aus Belgrad, in Agram getagt. Der Parteivorſitzende, Dr. Matſchek, berichtete über ſeine Beſprechungen mit Miniſterpräſident Zwetkowitſch. Die Verſammlung hieß darauf die geſamte Arbeit und das Vorgehen Matſcheks gut und bevollmächtigte ihn zu wei⸗ teren Verhandlungen mit der jugoſlawiſchen Re⸗ gierung. Der Neukralitätswille der ſkandinaviſchen Länder. Die Außenminiſter der vier ſkandinaviſchen Länder Dä⸗ nemark, Finnland, Norwegen und Schweden, die auf Grund der deutſchen Fühlungnahme wegen Abſchluſſes von Nicht⸗ angriffspakten in Stockholm zu einem Gedankenaus⸗ tauſch zuſammengekommen waren, haben in einer amtli⸗ chen Verlautbarung erneut ihren Willen, im Falle kriege⸗ riſcher Verwicklungen in Europa unbedingte Neutralität zu beobachten, betont. Die Außenminiſter begrüßen Aeußerun⸗ gen von Seiten jedes anderen Landes, die Integrität nud Unabhängigkeit der nordeuropäiſchen Länder reſpektieren zu wollen, d. h. konkreter geſprochen, auch die deutſche Fühlungnahme wegen des eventuellen Abſchluſſes von Nicht⸗ angriffsverträgen zwiſchen Deutſchland und ihren Ländern. Eine endgültige Stellungnahme iſt nicht erfolgt; ſie liegt bei den einzelnen Regierungen. Lebruns zweite Amtsperiode Parlamenkseröffnung mit Botſchaft des Präſidenten und Erklärung Daladiers Paris, 11. Mai. Am Mittwoch nachmittag trat Staats⸗ präſident Lebrun ſeine zweite ſiebenjährige Amtsperiode an, Entgegen den bisherigen Vermutungen hat Miniſter⸗ a Daladier von einem ſymboliſchen Rücktrittsgeſuck einer Regierung abgeſehen. Sein Kabinett bleibt alſo auto- matiſch weiter im Amt. Am heutigen Donnerstag nachmittag tritt das Parla- ment wieder zuſammen. Gleich zu Beginn der erſten Sit⸗ zung wird von Miniſterpräſident Daladier in der Kammet — und vom ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Chau⸗ temps im Senat— eine Botſchaft des Präſidenten der Re⸗ publik verleſen. Anſchließend wird Daladier in der Kam⸗ mer eine Erklärung der Regierung abgeben, die nach An⸗ ſicht unterrichteter Kreiſe eine energiſche Stellungnahme zur Innen⸗ und Außenpolitik Frankreichs ſein werde. Beide Er⸗ klärungen, die Botſchaft des Staatspräſidenten und die Ne⸗ gierungserklärung, werden dem Miniſterrat zur vorherigen illigung unterbreitet. a In der Kammer wird ſehr wahrſcheinlich mit Zuſtim⸗ mung des Miniſterpräſidenten ſofort eine Ausſprache üher die allgemeine Politik der Regierung beginnen unter dei Bedingung,„daß die Debatte kurz und organiſiert ſei“ und daß die Notverordnungen nicht in Frage geſtellt werden da hierfür die Vollmachten' der Regierung bis zum 30. No⸗ vember laufen. Japaniſche Aktion in Gchanghai Polizei in der Inker nationalen Niederlaſſung Schanghai, 10. Mai. Nachdem die Japaner mehrfach gekündigt hatten, ſie könnten es nicht länger Dan 1 Faß die Internationale Niederlaſſung in Schanghaf einn Mittelpunkt japanfeindlicher Umtriebe bilde, haben ſie 10 185 erſten Male eine Aktion in der Internationalen 5 erlaſſung unternommen. Ein japaniſches 10 mando ſchritt ohne vorherige Benachrichtigung der intern tionalen Polizeibehörden zur Verhaftung einer chineſſſche Bande, die ihr Hauptquartier in einem jüdiſchen Lol hatte. Die Japaner fuhren mit drei Militärkraftwagen 5 lüberwältigten die Chineſen und führten fünf gefeſſelt in ein Gefängnis im beſetzten Stadtteil Hongkew ab. das intſchloſſene Vorgehen der Japaner hat in den internafit nalen Kreiſen ſtarken Eindruck gemacht.. Potemkins Varſchauer Aufenkhalt verlängert— Anderl. halbſtündige Unterredung mit Beck Warſchau, 11. Mai. Der ſtellvertretende Außenkommji⸗ ſar der Sowjetunion, Potemkin, der entgegen ſeinen ur ſprünglichen Abſichten nicht gleich nach Moskau weitergereſſt ö iſt, wurde Mittwoch vormittag vom polniſchen Außenmin⸗ ſter Oberſt Beck empfangen. Die Beſprechung dauerte über anderthalb Stunden. Potemkin trat die Rückreiſe nach Moskau am Mittwoch nachmittag an. 5 Kurzmeldungen Neue Nanga⸗Parbat⸗Expedition Vier deutſche Bergſteiger in Bombay eingetroffen London, 10. Mai. Wie aus Bombay gemeldet with ſind die vier deutſchen Bergſteiger Aufſchneider, Schicke, Harrer und Lobenhoffer, die ſich auf dem Weg zum Nangs⸗ Parbat befinden, in Bombay eingetroffen. Der Führer zn Expedition erklärte, das Ziel der Expedition beſtehe dau, einen neuen Anſtiegsweg zum Gipfel des Nanga⸗Parbat zu ſuchen. Falls die Expedition Erfolg haben ſollte, hoffe man, im nächſten Jahr eine größere deutſche Expedition zum Himalaya entſenden zu können. Damit würde einge deutsche Expedition zum fünften Male den Verſuch machen, den Nanga Parbat zu bezwingen. „FJaſchiſten krinken keinen Kaffee“. Rom, 11. Mai. Im faſchiſtiſchen Amtsblatt fordert Pa teiſekretär Starace ſämtliche Parteimitglieder auf, keinen Kaffee zu trinken oder den Verbrauch, auf ein Mi deſtmaß zu beſchränken.„Auf dieſe Weiſe, ſo begründe Miniſter Starace ſeine Anordnung,„werden wir jene Län⸗ der hereinlegen, die für ihren Kaffee nicht durch unſere Wa⸗ ren, ſondern durch unſer Geld bezahlt werden wollen. Engliſche Generale beſichtigen die Maginot-Linie. Der britiſche Generalleutnant Sir John Dill, der he⸗ kanntlich als der kommende Kommandeur des britiſchen Ex peditionskorps gilt, wird zuſammen mit General Game; lin zwei Tage lang die Maginot⸗Linie bei Charleville be⸗ ſichtigen. Man bezeichnet als Zweck des Beſuches die Fort. ſetzung der Beſprechungen, die Viscount Gort ſeinerzeit in Paris begonnen hat. Weiter befinden ſich in Begleitung von Generalleutnant Dill die Kommandierenden Generale der 1. und 2. Diviſion der britiſchen Armee, Generalmajor Ale⸗ ander und Generalmajor Wilſon, Liſſabon. Anläßlich des Beſuches deutſcher Flottenein⸗ heiten in Liſſabon legte Flottenchef Admiral Boehm nach dem Aufmarſch einer Ehrenkompanie im Beiſein des dell ſchen Geſandten Freiherrn von Hoyningen einen Kranz am Liſſaboner Kriegerehrenmal nieder. 5 5 Brüſſel. Die Belgiſche Nationalbank hat ihren Diskont ſatz von 4 auf 3 vh geſenkt. Der Satz von 4 vg war ſeil dem 7. April ds. Is. in Krakt. 5 lait Benko Pleichſoda weicht man MWäſche ein, Einweichen ſchont — e Refrain Roman von Elſe Wernecke Ullmann hat eine ſcharfe Falte auf der Stirn und ſchaut ſtarr und ſchweigend vor ſich auf die Straße. Eliſabeth Hellwig iſt ebenfalls ſtumm. Sie freut ſich. Nun hat ſie doch ſo mit ihm ſprechen können, wie ſie es wollte. Und wenn es auch gar keinen Erfolg gehabt hat, es iſt doch ſchön, zu wiſſen, daß man ſich in einem Menſchen nicht ſo reſtlos getäuſcht hat. „Wiſſen Sie was, Fräulein Hellwig? Vermutlich iſt es eine meiner fürchterlichen Eſeleien— aber ich nehme Sie. Nein, nicht als Begleiterin. Als— was ſagten Sie?— als Hausdame oder als das, was Sie ſich vor. geſtellt haben. Wir machen einen Verſuch, einverſtanden? Er ſieht ſie an und nickt ihr väterlich freundlich zu. Ueber ihr Geſicht fliegt ein raſches Rot. Ihre klaren Augen ſtrahlen auf. „Iſt das— iſt das Ihr Ernſt?— Ich ſoll doch zu Ihnen kommen?— Wirklich?— Und das iſt, ganz— ganz verbindlich, was Sie mir da eben ſagen?? Nach jeder ihrer kurzen, aufgeregten Fragen nickt Ullmann ernſthaft. Die Kleine iſt ja wirklich köſtlich. Wie gründlich und wichtig ſie die Sachen nimmt. Eliſabeth Hellwig ſeufzt einmal tief auf— „Ach, bitte, würden Sie dann vielleicht hier halten und mich ausſteigen en?“ „Hier?“ Ullmanns Augen überfliegen eine graue, unfreundliche Vorſtadtſtraße.„Wohnen Sie denn hier?“ „Nein, das nicht, aber—“„Was— aber?“ „Wenn Sie mich jetzt nicht rauslaſſen, falle ich Ihnen unweigerlich um den Hals. Und Dube(ſchwärme ich wirklich nicht für Sie!“ 5 Martin Ullmann lacht einmal kurz auf, in einer Miſchung von Aerger und Amüſiertheit.„Sie ſind wirk⸗ lich von einer erfriſchenden Ehrlichkeit!“ Er hält den Wagen knapp an, öffnet den Schlag und ſtreckt ihr lächelnd die Hand hin. „Alſo, Fräulein Hellwig, auf Wiederſehen—“ Jetzt zieht ſie doch raſch den Handſchuh ab.„Auf das Waſchgut und erſpa ————— Wiederſehen. Herr Ullmann!“ Das ganze ſchmale Geſicht leuchtet. Ullmann ſieht ihr nach, kopfſchüttelnd. Ein e Mädchen. Jetzt ſteht ſie noch einmal am Wagen⸗ enſter. „Entſchuldigen Sie bitte, aber— wann ſoll ich denn kommen?“ Ullmann überlegt kurz. korrekt. Erſten?“ Eliſabeth Hellwig nickt ernſthaft und wiederholt: „Jawohl, am nächſten Erſten. Danke vielmals.“—— Sechs Minuten ſpäter fährt das ſchwarze Kabriolett mit den roten Rädern auf dem Hof des Neuen Theaters ein. Der Garderobier ſtürzt ſich auf den Koſtümkoffer. Es iſt ſchrecklich ſpät. Eine Stunde ſpäter iſt die Epiſode mit einem gewiſ⸗ ſen Fräulein Hellwig vergeſſen. Der große Ullmann ſteht auf der Bühne. Zweites Kapitel. Es iſt kurz nach Mitternacht, als das ſchwarze Ka⸗ . 3 10 Filmſtadt raſt. Im e empo— das eigentlich die einzige 0 einer ſolchen Probe 5 ae ee 5 Hundert Meter vor dem kleinen Pförtnerhaus am Eingang der Filmſtadt läßt Ullmann die große 95 auf⸗ Die Kleine iſt ſo ſchrecklich „Na— ſagen wir— vielleicht am nächſten heulen. Einer ſtürzt heraus und reißt die Einfahrtgit⸗ ker auf. Der ſchwarze Wagen fegt vorüber. 5 . 1 der Mann hinterher. elier ſechs— Rotes Warnungslicht über der Tür —„Achtung, Aufnahme!“— Verflixt noch einmal, aus⸗ gerechnet! Der Atelierdiener grüßt und verſtellt den Ein⸗ gang:„Morjen, Herr Ullmann. Tut mir ſchrecklich leid T eausgeſchloſſen!— Nein, Fräulein Maren hat gerade die Aufnahme— Dauert ja nicht lange, ſo'ne Szene, Herr Ullmann—“ Drei Minuten, vier Minuten, viereinhalb Minuten — E endlich—„Bitte, Herr Ullmann, gleich rechts di zweite Dekoration—“ 8 gleich rechts die Dunkel iſt es im Atelier, dunkel, unordentlich und man muß bei aller Eile ſich vorſichtig vorwärtstaſten. Aus der zweiten Dekoration dringt blendendes Licht. Sörenſen, der Regiſſeur, ſieht aus wie ein Schlächter⸗ meiſter, das graue Haar zerrauft über dem ſchweißnaſſen, blauroten Geſicht, die Hemdärmel bis zum Oberarm auf⸗ gekrempelt. rt Reiben und Bütſten! Ullmann biegt um die Kuliſſe. 8 a Sörenſen ſteht guf und ſtößt den Hocker mit dem Fuß um. „Du haſt mir gerade noch gefehlt, mein Junge“ Ullmann bekommt einen Prankenhieb auf die Schulter, „Haſt lange nicht mit mir gearbeitet, merkt man. Na, ich freu' mich auf den nächſten Film mit dir—“ „Ich auch, Sörenſen, ich auch!“ ter dem Gewaltigen her, der, über die Kabel ſtolpernd, wie eine unheilvolle Gewitterwol 5 T kabine entſchwindet.„„ „Tino— daß du doch gekommen biſt!“ Dinah Mu⸗ ren hängt ungeniert an Humanns Hals. 5 Mußt ich doch, nicht wahr? Wo du heute morgen ſo böſe warſt!“ Er ſtreicht ihr vorſichti 25 die glän⸗ zenden, platinblonden Haare. Liebes Kind— aber ich habe wirklich nur noch fünfundzwanzig Minuten Zeit .— bloß raus hier— nimm' den Pelz um und m—“ Luft! Endlich friſche Luft! Ullmann atmet auf und ſchaut ſich nach Dinah um.„Hallo— was iſt denne ..„Einen Augenblick, bitte, gnädige Frau—“ Eine junge Dame mit gezücktem Bleiſtift tritt der Diva in den Weg.„Ich komme von der Mittagszeitung und bitte nur um ein paar Worte— Edith Frohwein iſt mein Name — Wie ſtehen Sie zu Ihrer neuen Rolle?“ Dinah Maren, eben noch eilig und W ſetzt ein Lächeln auf und ſagt fließend:„Ich bin glücklich, daß 1 mir eine ſo große und dankbare Aufgabe mit. neuen Rolle anvertraut hat. Das Schickſal dieſes alle fachen 5 dieſes echten Kindes aus dem 11 1. nut all ſeinem großen Glück und tiefen Leid zu geſghe hat mich ungemein gereizt. Ob die Arbeit und Mü l die ich für die Charakteriſierung dieſer Mädchengeſſer eingeſetzt habe, erfolgreich iſt, das können wir Danſſerer ſelbſt ja gar nicht beurteilen. Wir können nur in 11185 4 Rolle leben und hoffen, daß wir allen denen, die 1 5 ſpäter ſehen werden, damit ein Stück echten enken.“ 5 i „Die junge Diva neigt höflich lächelnd den Topfgrel hört kaum mehr den flüchtigen Dank der eifrig ſchrei⸗ benden Journgliſtin: 8 V Sit „Schnell, Liebling, ſteig“ ein— Dieſe blöde Gan die mußte dich auch noch aufhalten!— Ja, en schul g ich kann heute unmöglich mit all den Leuten da 4 ſino ſitzen— Ich zerſpringe ſonſt noch vor Nervoſt Ueberfallkom. Ullmann lacht hin⸗ 6 1 Ber ſtattfin. „Tag d Zu Oberbef ring, a laſſen: Das Schickſa den Sch Volksle! eder de luftſchul ſönlichen „det gun ührerir 11 uftſchi sches A, auf in die bau de hafte uicht uus Fr Bet und La des Ka pflichtu und be nungen toffe! Gebiet käfers! der Kar durchfül Bekämf mit am handeln dieſen? Um zu verh fallpflai eingeſch Beſchrän dern. A ſtimmte das ſon geforgt, ſtung d wirken aller B. des Kar 4 Bert richtshof gerichtsl dem Eh Gleiw Volksget dauernd Tag der Frau im Luftſchutz“ Aufruf Görings an die Frauen zum 12. Mal Berlin, 11. Mai. Im Rahmen der vom 8. bis 14. Maf kattfindenden Reichsluftſchutzwoche findet am 12. Mai der Tag der Frau im Luftſchutz“ ſtatt. Zu dieſem Tag hat der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring, an alle deutſchen Frauen nachſtehenden Aufruf er⸗ ſen: 5 18. 0 Deutſche Frauen!. N A Das Vaterland ruft euch! Auch ihr gehört zur deutſchen Schickſalsgemeinſchaft. Auch ihr ſeid mitverantwortlich für den Schu eurer Heimat, für die Erhaltung deutſchen Volkslebens und deutſchen Volksgutes. Ich erwarte von ſeder deutſchen Frau, daß ſie die Beſtrebungen des Reichs⸗ ſuftſchutzbundes nach Kxäften unterſtützt und durch per⸗ ſönlichen Einſatz beiträgt zur Erreichung des Zieles: „Jedes deutſche Haus luftſchutzbereit!“ 8 . Hermann Göring. f Aufruf der Keichsfrauenführerin f Zum Tag der Frau im Luftſchutz hat die Neichsfrauen⸗ führerin, Frau Scholtz⸗Klink, wie die NSK meldet, folgenden Aufruf erlaſſen:„Die Mitarbeit der Frau im Luftſchutz iſt nationale Pflicht. Die Wirkſamkeit des Luft⸗ ugs wird um ſo größer ſein, je breiter die Grundlage A auf der aufgebaut wird. Jede Frau gliedert ſich deshalb in die große Abwehrfront ein und hilft dadurch am Aus⸗ bau der Landes verteidigung mit. Die reſtloſe, gewiſſen⸗ hole Verwirklichung des Leitſatzes der bisherigen Reichs⸗ ſutzwoche„Jedes deutſche Haus luftſchutzbereit“ ſoll Frauen ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein.“ 5 Alle müſſen mithelfen! Bernichtungskrieg gegen den Kartoffelkäfer. Berlin, 10. Mai. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat die 7. Verordnung über die Abwehr des Kartoffelkäfers erlaſſen. Neben der allgemeinen Ver⸗ ſflichtung, auf das Auftreten des Kartoffelkäfers zu achten und bei Feſtſtellung des Befalls oder verdächtiger Erſchei⸗ nungen Anzeige zu erſtatten, iſt das Abſuchen der Kar⸗ toffelfelder in dem befallenen und in dem bedrohten Hebiet angeordnet worden. Das Auftreten des Kartoffel⸗ küfers muß möglichſt unverzüglich feſtgeſtellt werden, damit der Kartoffelkäferabwehrdienſt die Bekämpfungsmaßnahmen durchführen oder veranlaſſen kann. Außerdem ſind alle im Vekämpfungsgebiet vorhandenen Kartoffelfelder vorbeugend mit amtlich anerkannten Spritz oder Stäubemitteln zu be⸗ handeln um den Kartoffelkäfer daran zu hindern, ſich auf Reſen Pflanzen feſtzuſetzen und zu ernähren. Um die Einſchleppung des Kartoffelkäfers aus Ländern zu verhüten, in denen er auftritt, iſt die Einfuhr von Be⸗ fallpflanzen und der Erzeugniſſe, mit denen der Schädling eingeſchleppt werden kann, verboten oder nur unter den Beſchränkungen zugelaſſen, die eine Einſchleppung verhin⸗ dern. Aehnliche Maßnahmen mußten für den Verſand be⸗ ſtimmter Erzeugniſſe aus dem deutſchen Befallsgebiet in das ſonſtige Inland vorgeſehen werden. Es iſt jedoch dafür geforgt, daß dieſe Beſchränkung zu keiner unbilligen Bela⸗ ſtung der betroffenen Kreiſe führt. Durch das Zuſammen⸗ wirken dieſer Maßnahmen und die verſtändige Mitarbeit aller Beteiligten muß es gelingen, das weitere Vordringen des Kartoffelkäfers zu verhindern. 9838 —— 1 Zwei Landesverräter hingerichtet Berlin, 10. Mai. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksge⸗ nichtshof teilt mit: Der am 16. Dezember 1938 vom Volks⸗ gerichtshof wegen Landesverrats zum Tode und zu dauern⸗ dem Ehrverluſt verurteilte 29jährige Georg Froch aus gleiwitz und der am 11. Januar 1939 ebenfalls vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilte 57jährige Mathias gleſer aus Wahlen(Bezirk Trier) ſind am Mittwoch hingerichtet worden. Froch, der von einem mit der Herſtellung von Wehr⸗ miteln beſchäftigten Werk als ungelernter Arbeiter einge⸗ felt worden war, hat ſich in Beziehungen zu einem aus⸗ ländiſchen Nachrichtendienſt eingelaſſen. In deſſen Auftrag hal Froch an ſeiner Arbeitsſtätte für Geld Spionage getrie⸗ ben Außerdem hat er ſich bemüht, Truppenteile auszuſpä⸗ l.— Gleſer iſt im benachbarten Ausland Spionage⸗ denten in die Hände gefallen. Geldlicher Vorteile wegen ber ſich dazu hergegeben, in ihre Dienſte zu treten. Mörder Scherzinger hingerichkek. Berlin, 10. Mai. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: au ittwoch früh iſt der am 30. Dezember 1918 geborene Lurt Scherzinger hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Berlin am 91. Januar 1939 wegen Mor⸗ 5 und ſchweren Raubes zum Tode verurteilt und zum Fat der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verur⸗ ill worden iſt. Scherzinger hat in der Nacht zum 20. No⸗ vember 1938 die 29jährige Luzie Plachta in ihrer Wohnung u Berlin, Mulackſtraße 13, erſtochen und beraubt. Badiſche Chronik Weſtfäliſches Müttererholungsheim in Baden⸗Baden. a NSG. Am Donnerstag, den 11. Mai, wird ein Mütter⸗ erholungsheim des Gaues Weſtfalen⸗Süd in Baden⸗Baden anngeweiht. Das Heim, das ſich durch ſeine ſehr ſchöne Lage auszeichnet, wird jeweils etwa 35 Müttern Erholungs⸗ möglichkeit geben. Bei der ſchlichten Feier, zu der ſich auch 055 der Gauamtsleitung der NS.⸗Volkswohlfahrt Gau 85 en Finfinden werden, wird Gauamtsleiter Hütewohl des Baues Weſtfalen⸗Süd Begrüßungsworte ſprechen. Die Weihe⸗ rede hält der ſtellb. Gauleiter des gleichen Gaues, Pg. Vet⸗ ter. Das Schlußwort wird der Kreisleiter Diefenbacher, Ra⸗ ſtatt, ſprechen. Anſchließend wird das Heim beſichtigt. DaßF.⸗FJachgruppe Tabak tagte. NSG. In der badiſchen DAF.⸗Gauſchule Bad Sul dach fand eine Arbeitstagung der Fachgruppe Tabak der Deut en Arbeitsfront ſtatt. An ihr beteiligten ſich zahlreiche Be ührer, Betriebsobmänner, Vertrauensratmitalieder und Vertrauensfrauen der tabakverarbeitenden Betriebe. In ſeinem groß angelegten Referat behandelte der Gaufachabtei⸗ lungswalter Pg. Schmidt die Aufgaben dieſes Zuſammen⸗ ſeins. Anſchließend ſprach Gaufachgruppenleiter Pg. Bender über alle wichtigen Fragen, die gegenwärtig Betriebsführer und Gefolgſchaften des tabakverarbeitenden Gewerbes bewe⸗ gen, während Betriebsführer Pg. Schultes einen intereſſan⸗ ten Ueberblick über Standort, Zuſammenſetzung und gegen⸗ wärtige Lage des Tabakverarbeitungsgewerbes gab. Fach⸗ lehrer Pg. Steurer behandelte die Frage der Nachwuchserzie⸗ hung. Im Mittelpunkt der Arbeik am zweiten Tag ſtand ein Vorkrag des Reichstreuhänders der Arbeit für Südweſt⸗ deutſchland und Reichstreuhänders der Arbeit für die Zigar⸗ reninduſtrie Pg. Dr. Kimmich, der ſehr klar und anſchaulich zu zahlreichen Sonderfragen Stellung nahm. Das Schluß⸗ referat hielt Pg. Roſin, der Neichsſchulungswalter im Fach⸗ amt Nahrung und Genuß. 8 ⸗ Der Rückgang der Maul⸗ und Klauenſeuche. In den letzten Tagen ſind keine weſentlichen Verände⸗ rungen des Seuchenſtandes feſtzuſtellen. Seit dem 2. 5. 39 iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche in keiner Gemeinde aus⸗ gebrochen. Erloſchen iſt ſie in folgenden ſechs Gemeinden: Landkreis Bruchſal: Odenheim; Landkreis Emmendingen: Ken⸗ zingen; Landkreis Pforzheim: Ellmendingen; Landkreis Sins⸗ heim: Zeiſenhauſen; Landkreis Stockach: Eſpaſingen, Vol⸗ kartshauſen. Am 9. Mai 1939 waren noch folgende 16 Gemeinden und Vororte Badens verſeucht: Landkreis Donaueſchingen: Neudingen; Landkreis Emmendingen: Heck⸗ lingen; Stadtkreis Freiburg: Freiburg; Landkreis Freiburg: Au; Stadtkreis Heidelberg: Heidelberg⸗Pleikartsförſterhof; Landkreis Konſtanz: Friedingen; Landkreis Mosbach: Billig⸗ heim; Landkreis Müllheim: Dottingen; Landkreis Offen⸗ burg: Berghaupten; Landkreis Stockach: Beuren a. d. A., Stahringen; Landkreis Ueberlingen: Bermatingen, Kippen⸗ hauſen, Markdorf, Mühlhofen; Landkreis Waldshut: Eber⸗ fingen. II Heidelberg.(Von der Fördermaſchine er⸗ faßt.) Auf ſeiner Arbeitsſtelle im Erzbergwerk Wiesloch wurde der 33jährige Fördermeiſter Karl Schemenauer durch die lektriſche Fördermaſchine erfaßt und gegen die verengende Schachrcanb geſchteuberr. Vabei würde er ſo ſchwer verletzt, daß er in bedenklichem Zuſtande im Heidelberger Krankenhaus darniederliegt. () Pforzheim.(Sich ſelbſt die Halsſchla gader durchſchnitten.) Im benachbarten Eutingen ſchnitt ſich der ledige 20jährige Monteur Berthold Marquart mit dem Raſiermeſſer die Halsſchlagader durch. Man fand ihn in ſei⸗ nem Schlafzimmer in einer Blutlache tot am Boden liegen. Das Motiv zur Tat iſt unbekannt. () Pforzheim.(Mit dem Arm in der Maſchine) In einer Papierfabrik geriet ein Arbeiter mit dem rechten Arm in eine Papierverarbeitungsmaſchine. Er mußte ſchwer verletzt ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden und dürfte wohl den Arm verlieren. Freiburg.(Bundestag des Deutſchen Feld⸗ poſtbundes.) Der im Jahre 1921 in Leipzig gegründete Deutſche Feldpoſtbund hatte auf ſeinem letzten Bundestag in Bremen den Antrag des Führers der Feldpoſtkameradſchaft Freiburg, Oberpoſtinſpektor a. D. Gut, angenommen, den Bundeskag 1939 im Süden Deutſchlands und zwar in Frei⸗ burg abzuhalten. Die Tagung findet nun vom 18. bis 21. Mai ſtatt. Neben den geſchäftlichen Beratungen een kreffan die Tagungsteilnehmer zu geſelligem Beiſammenſein treffen und auch Zeit finden, die Schönheiten des Schwarzwaldes kennenzulernen. i 55 2 Ihringen.(Tod unter der Schleppmäſchine) Auf dem Gut Lilienhof ereignete ſich ein ſchwerer Unfall, deſſen Opfer der 20 jährige Otto Graf von Ihringen wurde, Der junge Mann pflügte auf abſchüſſtgem Gelände und kam auf dem ſchlüpfrigen Boden über den Rand einer el ene Die Schleppmaſchine überſchlug ſich, und Graf gerlet unte ſie zu liegen. Dem Verunglückten wurde der Brustkorb ein⸗ gedrückt. Der Tod trat nach kurzer Zeit ein. Schopfheim.(40 mhohe Böſchung hinab⸗ geſtürzt.) Ein mit drei Perſonen beſetzter Kraftwagen ge⸗ riet in der Nähe von Baſel von der Landſtraße an den Straßenrand und ſtürzte die 40 m hohe Böſchung hinab. Die drei Inſaſſen, darunter zwei Frauen, wurden aus dem Wagen geſchleudert. Der Fahrer erlitt eine erhebliche Rippen⸗ verletzung, während die Frauen mit leichteren Wunden im Ge⸗ ſicht davonkamen. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. Aus den Nachbargauen Speyer.(Aus dem Zuchthaus ausgebrochen.) Der 1902 in Rülzheim geborene und zuletzt in Speyer wohn⸗ haft geweſene Sicherheitshäftling Wilhelm Benninger iſt in der Nacht zum 8. Mai aus dem Zuchthaus Straubing aus⸗ gebrochen. Da es ſich um einen gefährlichen Einbrecher han⸗ delt, wolle man bei ſeinem Auftauchen ſofort die Polizei ver⸗ ſtändigen. Benninger war bereits im Jahre 1935 aus dem Zuchthaus ausgebrochen und wurde damals in Neulauterburg feſtgenommen, als er die Grenze überſchreiten wollte.. Wörth.(Kind im Waſſereimer ertrunken.) In einem unbewachten Augenblick machte ſich das zweifährige Kind der Eheleute Aegid Pfirrmann 2. an einem im Hofe ſtehenden Waſſereimer zu ſchaffen. Der Eimer war zur Hälfbe mit Waſſer gefüllt. Das Kind, das ſich anſcheinend zu weit über den Eimer beugte, ſtürzte mit dem Kopf hinein. Da ſich das Kind nicht ſelbſt befreien konnte und auch niemand in der Nähe war, fand es auf dieſe Weiſe den Tod. Mörſtadt.(Unter die Ackerwalze gerakenß. Ein hieſiger Arbeiter ſaß beim Ackerwalzen auf der Walze, wobei das Pferd ſcheute und durchging. Der Mann ſtürzte W unter die Walze, wodurch er ſchwer verletzt wurde. — Balingen.(Feuer in Schuhfabrik). Im Mit⸗ telſtack der Schuhfabrik Georg Straſſer brach ein Brand aus. Die ſtarke Rauchentwicklung erſchwerte außerordent⸗ lich die Löſcharbeiten, an denen außer der Wehr von Ba⸗ lingen auch eine Gruppe des Feuerlöſchzuges Ebingen be⸗ teiligt war. Nach zweiſtündiger Tätigkeit war der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt. Der Schaden iſt bedeutend, doch konnte der Betrieb ungeſtört aufrechterhalten werden. — Herrenberg.(Vermißter tot aufgefun⸗ den.) Rechnungsrat Karl Holz. der ſeit dem 26. April ver⸗ mißt wurde, iſt im Schönbuch erſchoſſen aufgefunden wor⸗ den Die ſeinerzeit geäußerte Vermutung, daß Holz ſich in einem Anfall von Schwermut das Leben nehmen werde, hat ſich ſomit beſtätigt. — Schwenningen a. N.(Beifahrerin bei Zu⸗ ſammenſtoß tödlich verletzt.) An der Ecke Jäger⸗ und Ludendorff⸗Straße ſtießen ein Kraftwagen und ein Motorrad zuſammen. Vei dem heftigen Zuſammenprall wurde die Beifahrerin aus dem Motorrad auf die Straße geſchleudert, wo ſie mit einem doppelten Schädelbruch tot liegen blieb Die erſte Anzeige wegen Autoraſerei. Auf der Strecke Güſtrow—Roſtock wurde von der motoriſierten Gendarma⸗ riebereitſchaft nach einer Verfolgung, die über 15 km führte, ein Laſtkraftwagen geſtellt, deſſen Fahrer mit 80 bis 90 em Stundengeſchwindigkeit gefahren war, alſo die Höchſt⸗ geſchwindigkeit für Laſtkraftwagen auf Fernverkehrs⸗ ſtraßen von 70 km überſchritten hatte. Gegen den Fahrer, der unter dem Einfluß von Alkohol ſtand, wurde Anzeige erſtattet. Raubüberfall auf ein Juwelengeſchäft Inhaberin ſchwer verletzt— Der Täter verhaftet Irankfurl a. M., 11. Mai. Vormittags kurz vor 9 Uhr betrat ein ſunger Mann ein Juweliergeſchäft in der Kaiſerſtraße 42. Als die Inhaberin erſchien, wurde ſie von dem Mann mit einem Eiſenrohr niedergeſchlagen. Auf die a der Ueberfallenen eilten Paſſanten hinzu, die den Täler überwältigten und ihn dem Ueberfallkommando über⸗ gaben. Die ſchwerverletzte Frau wurde von der Rektungs⸗ wache in ein Krankenhaus gebracht. Die Sul⸗Dankopferſiedlungen Eine Anſprache des Skabschefs der SA Luße. Berlin, 10. Mai. Vor den Siedlungsreferenten der SA. die augenblicklich unter der Leitung des Obergruppenführers Kaſche zu einem Lehrgang verſammelt ſind, ſprach im Stan⸗ dartenſaal der Adjutantur der Stabschef Lutz e.„Gerade kam ich“, ſo führte er aus,„aus dem Grenzland Pommern, wo ich mir die Dankopferſiedlung der SA angeſehen habe, die wir längs der Grenze gebaut haben. Hier in dieſen Dankopferſiedlungen ſitzt der Kern unſerer Idealiſten, dieſe Siedlungen ſind für uns weltanſchauliche Schnee Wir werden nun aber auch in der Zukunft die Schaffung des Neubauerntums in den Mittelpunkt unſerer Siedlerarbeit ſtellen. In den nächſten Tagen werden Sie Gelegenheit ha⸗ ben, in der praktiſchen Arbeit ſich ſelbſt ein Bild davon zu machen, worauf es ankommt. Sie werden ſich davon über⸗ zeugen können, wie glücklich dieſe Menſchen ſind, denen die SA ihre eigenen Heimſtätten geſchaffen hat, und Sie wer⸗ den dann die Erkenntnis mit nach Hauſe nehmen, daß die Schaffung neuen Bauerntums eine der vordringlichſten Aufgaben iſt, die der Nationalſozialismus zu leiſten hat. Hier tatkräftig mitzuwirken, iſt auch unſere Aufgabe.“ —— — ä RNeichslotfler ie S Erſte Deutſche Lin beſonders harmoniſches und glückliches verhältnis zwiſchen großen, mittleren und fleneren Gewinnen— das iſt das Kenn⸗ Die Ziehung der erſt Deutſchen Reichslotterie ſind außerdem durch ein 1155 grün ⸗ weiß ⸗ rotes Schild am Schaufenſter zu erkennen. Es geht um mehrals 100 Millionen Reichsmark: en Klaſſe beginnt am 16. Mai 19391 Spielen Sie mit! ee * becen des neuen Gewinnplanes für die erſte Neutſche Reichslotterie! Undſchon für RM 3.— e Klaſſe erhalten Sie ein Achtellos. Deshalb hen Sie noch heute dorthin, wo Sie bisher eos laſſentos kauften, und ſichern Sie ſich Ihr lat 922 4 Aberall, wo Sie dieſes Zeichen am Schaufenſter ſehen, erhalten Sie die Loſe zur erſten Deutſchen W NAI 4 Insgeſamt werden auf 1200000 Lofe ines Klaſſen 480 3 Geſamtbetrage von 18265970057 GRGSSTE GEMUINNE im günſtigſten Falle(8 2 9 der amtlichen Spielbedingungen) NMilli onen RN auf ein dreifaches 88 3 lionen 0 ewinne und 3 Prämien im äusgeſpielt. ö 1 Veichslotterie. 5 2 8 3 i für die neue Lotterie. Alle Staallichen e s Los kostet nur RM 3.— je Klasse koterje⸗Einnahmen und Verkaufsſtellen der i f —— 22. 5 8 3 9— 5 3— 3—— 8 Locale Nuudocliau Die Majmarkt⸗Pferdeprämnerung. Mannheim. Zum Abſchluß des Mannheimer Mai⸗ marktes wurden folgende Prämiierungen vorgenommen: 1 Paar Wagenpferde: Ehrenpreis, 1. Preis und ein 2. Preis: Ludwig Löſch, Mannheim, 2. Preis: Pullmann, Groß⸗Zim⸗ mern, zwei 3. Preiſe: Otto Stutzmann, Flomborn. Einzelne Wagenpferde: Ehrenpreis: Otto Stutzmann, Flomborn, 1. Preis und ein 2. Preis: Ludwig Löſch, Mannheim, ein 2. und ein 3. Preis: Otto Stutzmann, Flomborn, ein 3. Preis: Ludwig Löſch, Mannheim. 1 Paar ſchwere Arbeitspferde: Ehrenpreis A: Karl Stoll, Oftersheim, Ehrenpreis B: Lud⸗ wig Löſch, Mannheim, Ehrenpreis C: Karl Raber, Breiten⸗ bronn, I. und 2. Preis: Schöninger, Pforzheim, je ein 3. Preis: Ludwig Löſch und Wilhelm Knödler, Mannheim. 1 Paar leichte Arbeitspferde: Ehrenpreis A: Otto Löhr, Karlsruhe, Ehrenpreis B: Otto Fritz, Kirn⸗Nahe, Ehren⸗ preis C: Ludwig Löſch, Mannheim, 1. und ein 2. Preis: Karl Stoll, Oftersheim, ein 2. Preis: Ludwig Löſch, Mann⸗ heim, ein 3. Preis: Jakob Dilly, Kaiſerslautern, ein 3. Preis: Bernhard Wigger, Weinolzheim. 1 einzelnes Arbeitspferd: ein 1. Preis: Karl Raber, Breitenbronn, ein 1. und ein 3. Preis: Ludwig Löſch, Mannheim, je ein 2. Preis: Karl Stoll, Oftersheim und Schöninger, Pforzheim, je einen 3. Preis: Otto Löhr, Karlsruhe und Auguſt Hartmann, Weingarten. Reitpferde: 1. und 3. Preis: Bartenſchlager, Heidelberg, 2. Preis: Ludwig Löſch, Mannheim. * — Freier Samskagnachmitlag für Jugendliche. Aus gege⸗ bener Veranlaſſung wird darauf hingewieſen, daß nach dem Jugend⸗Schutzgeſetz jeder Jugendliche bis zu 18 Jahren An⸗ ſpruch auf den freien Samstagnachmittag von 14 Uhr ab hat. Die in offenen Verkaufsſtellen beſchäftigten Jugend⸗ lichen bekommen anſtatt des für ihre Ausbildung notwen⸗ digen freien Samstagnachmittags Erſatz an einem anderen Wochentag der darauffolgenden Woche. Dieſe Zeit darf nicht in den Berufsſchulunterricht fallen. — Deutſch⸗-jugoſlawiſcher Schülereinzelauskauſch 1939. Der Deutſche Akademiſche Austauſchdienſt hat in dieſem Jahre eine Mittelſtelle für den deutſch⸗jugoſlawiſchen Schü⸗ lereinzelaustauſch gegründet, um den Austauſch zwiſchen Deutſchland und Jugoſlawien in Zukunft auf eine größere Baſis ſtellen zu können. Intereſſenten an einem Austauſch mit Jugaflawien werden gebeten, ſich umgehend an dieſe Mittelſtelle zu wenden. Die Anſchrift lautet: Studienrat Dr. Reinold, Stuttgart⸗Heumaden. Aus den dort erhältlichen Richtlinien iſt zu erſehen, daß Schüler und Schülerinnen, die das 15. Lebensjahr erreicht haben, beteiligt werden kön⸗ nen. Alle weiteren Auskünfte über Koſten und gemeinſam durchzuführende Hin⸗ und Rückreiſe erteilt die Vermitt⸗ lungsſtelle. — Unterbringung in Heilanſtalt bedeuker keine Strafe. Nach einem Urteil des Reichsgerichts bedeutet die Anord⸗ nung der Unterbringung in eine Heil⸗ oder Pflegeanſtalt keine Strafe. Ein allein auf Unterbringung lautendes Ur⸗ teil vermag daher niemals die Grundlage für die Anwen⸗ dung des Paragraphen 20a(gefährlicher Gewohnheitsver⸗ brecher) zu bilden. In den Rechtsbegründungen ſowohl des Landgerichts wie des Reichsgerichts wird geſagt, daß die Unterbringung in einer ſolchen Anſtalt niemals eine Strafe, ſondern nur eine Maßregel der Sicherung und Beſſerung bedeutet. Ohne gleichzeitige Beſtrafung kann nur derjenige untergebracht werden, der eine mit Strafe bedrohte Hand⸗ lung im Zuſtande der Unzurechnungsfähigkeit begangen hat. Nach einer weiteren Verkündung des Reichsgerichts liegt ein Verſtoß gegen die Strafprozeßordnung vor, wenn das Gericht über die Anordnung der Unterbringung in einer Heil⸗ oder Pflegeanſtalt entſcheidet. die ohne eine rechtlich ausreichende Unterſuchung vorgenommen worden iſt. Nach dem Reichsgericht führt dieſer Verſtoß indeſſen nicht zu einer Aufhebung des Urteils, wenn das Gericht auf Grund eigenen Eindrucks von dem Angeklagten die Ueber⸗ zeugung gewonnen hat, daß er ſchon für jeden Laien offen⸗ kundig geiſteskrank iſt. 8 5 Reinhaltung der Rückſtauverſchlüſſe und Sandfänger Bei wolkenbruchartigen und bei beſonders lang anhalten⸗ den Niederſchlägen iſt für die Abführung der großen anfal⸗ lenden Waſſermengen ein gewiſſer Zeitraum erforderlich, wäh⸗ renddeſſen in den Straßenkanälen Rückſtau entſtehen kann. Es iſt keiner Stadtverwaltung möglich, die Straßenkanäle in derartig großen Abmeſſungen herzuſtellen, daß ſie beſon⸗ ders ſtarke Niederſchläge ohne Rückſtau abführen können. Eine ſolche Bauausführung wäre unwirtſchaftlich und daher nicht zu verantworten. Um nun zu verhindern, daß bei Rückſtau das Waſſer in die tiefliegenden Kellerräume eindringt, müſſen die unter Straßenhöhe liegenden und damit dem Rückſtau ausgeſetzten Entwäſſerungsobſekte(Kellerſinkkaſten, Becken, Bäder, Clo⸗ ſetts uſw.) durch Rückſtauverſchlüſſe geſichert werden. Nach Paragraph 21 der Hausentwäſſerungsordnung für die Stadt Mannheim(Ortspolizeiliche Vorſchrift vom 22. 4. 1911) iſt der Einbau von ſicher wirkenden Rückſtauverſchlüſſen, am beſten mil Handſchieber und ſelbſttätiger Klappe, Bedingung „für die Zulaſſung des Anſchluſſes ſolcher tiefliegenden Ent⸗ wäſſerungsobjekte. 5. Die Inſtandhaltung dieſer Rückſtauverſchlüſſe iſt für ihr Funktionieren von größter Bedeutung. Sie müſſen von Zeit zu Zeit gereinigt und geölt werden, um die Klappen und Schieber vor dem Einroſten zu ſchützen. Die Schieber ſind nur beim Waſſerabfluß zu öffnen und dann ſofort wieder zu ſchließen. Bei Regenwetter kann man ferner vielfach beobachten, daß aus dem Deckel der neben den Regenrohren ſitzenden Sandfänger Waſſer austritt und über den Gehweg fließt. Dies iſt ein Zeichen dafür, daß der Sandfang verſtopft iſt und gereinigt werden muß. In vielen. beſteht auch eine Verſtopfung des Sandfanges, ohne daß ſie ſich in der geſchilderten Weiße bemerkbar macht. Dann kritt das Waſſer unter dem Sandfangdeckel aus und dringt durch die Haus⸗ mauer in den Keller zum Schaden des Mauerwerks und der Kellervorräte. N. Hausbeſitzer und Mieter ſind oft der Anſicht daß die Stadt zur Neinhaltung der Sandfänger verpflichtet ſei, weil dieſe ſich außerhalb des Hauſes(im Gehweg) 9 Dieſe Auffaſſung iſt nicht zutreffend, denn die Entwäſſerungsanlage des Hauſes iſt bis zum Straßenkanal Eigentum des Haus⸗ beſitzers. 5 8 Reinhaltung all' dieſer Entwäſſerungseinrichtungen und ihrer Zubehöre iſt Aufgabe des Hausbeſiters, da dieſen gemäß der Paragraphen 3 und 36 der Hausentwäſſerungs⸗ ordnung zur Reinigung und Inſtandhaltung ſeiner Abwaſ⸗ ſerleitung und der dazugehörigen Einrichtungen verpflichtet iſt Aus dem Gerichtsſaal () Betrüger erhält Zuchthaus. Wegen Betrugs im wie⸗ derholten Rückfall in Tateinheit mit erſchwerter Urkundenfäl⸗ ſchung erkannte das Karlsruher Schöffengericht gegen den mehrfach und einſchlägig vorbeſtraften 26jährigen Franz Wäch⸗ ter aus Raſtatt auf eine Zuchthausſtrafe von anderthalb Jahren. Außerdem wurde auf Zuläſſigkeit von Polizeiauf⸗ ſicht erkannt. Der Angeklagte hatte im Dezember in Raſtatt eine Vermielerin auf betrügeriſche Weiſe um 35 Mark ge⸗ ſchädigt und von einer Baufirma, bei der er beſchäftigt war, einen Betrag von 15 Mark mittels einer gefälſchten Voll⸗ macht zu erſchwindeln verſucht. Schnaps in Kaffeetaſſen.— Verhaftung auf dem Dache. Die Große Strafkammer verurteilte die aus Neu⸗ ſtadt a. d. Weinſtr. gebürtige, in Worms als Wirtstochter erzogene und nach ihrer Scheidung in Mannheim anſäſ⸗ ſige 62jährige Emilie Fütterer wegen Verkuppelung ihrer eigenen Tochter zu acht Monaten Gefängnis und Einweiſung in eine Heil⸗ oder Pflegeanſtalt, da die Angeklagte dem Teu⸗ fel Alkohol mit Haut und Haar verfallen iſt. Außerdem wur⸗ den ihr wegen gemeiner ehrloſer und ſchamloſer Handlungs⸗ weiſe die bürgerlichen Ehrenrechte auf zwei Jahre aberkannt. Sie hatte ſchon ihre minderjährige Tochter in Wirtſchaften mitgenommen und auf den— Suff trainiert. In Kaffee⸗ taſſen ließ ſie ſich den Schnaps auftiſchen. Die Tochter zeigte ſich gelehrig und ging den Weg der Dirne, ſodaß ſie ſchon als Zwölfjährige in Fürſorgeerziehung kam. 1935 kam ſie zu der völlig verkommenen Mutter zurück und ergänzte deren Abſteigequartier, wobei ſich eine in der Fürſorgeerziehung in Bretten kennengelernte Freundin geſchäftstüchtig hinzu⸗ geſellte. Bei einer gelegentlichen Polizeikontrolle fand man einen Liebhaber im Kleiderſchrank verſteckt, während die Freundin durchs Fenſter auf das Dach flüchtete, wo die Ver⸗ haftung erfolgte. * Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Großviehmarkt v. 10. Mai Auftrieb: 52 Ochſen, 149 Bullen, 177 Kühe, 133 Rinder, zuſammen 511 Stück Großvieh; gegenüber der Vorwoche mit 528 ein Weni⸗ ger von 17 Stück. Die Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente bei folgenden Höchſtnotizen: für Ochſen von 45,5 bis 46,5; Bullen 42,5 bis 44,5, Kühe 42,5 bis 44,5, Rinder 43,5 bis 45,5 Pfg. Kälbermarkt⸗Auftrieb: 934(Vorwoche 966) Stück. Die Tiere wurden bei Höchſtnotizen von 64 bis 65 Pfg. verteilt. Am Schweinemarkt waren 3291(Vorwoche 3161) Tiere aufgetrieben. Der erhöhte Auftrieb iſt durch Reichsſchlachtungen von Vertragsſchweinen begründet. Die reſtlichen Schweine wurden im Rahmen der Kontingente bei unveränderter Söchſtnotiz von 58,5 Pfg. zugeteilt. Das Maiheft von„Land am Oberrhein“. Das Maiheft der Heimatzeitſchrift„Land am Oberrhein ſteht im Zeichen des voll erblühten Lenzes und bringt dem Leſer einen bunten Strauß von herrlichen Heimatbildern und Geſchichten. Toni Rothmund erzählt ein hübſches Märchen von der Blumenhochzeit des Türkenbunds im Schwarzwald In einem Brief ſchildert Wilhelm von Scholz Erlebniſſe voll Tiefe und Einfühlung in die Natur, die er am Bodenſee fand. Zu erwähnen iſt noch ein intereſſanter Bericht von M Schubert, der uns die Bindungen zwiſchen Böhmerwald und Oberrhein und ihre inneren Zuſammenhänge feſſelnd aufzeigt Reich iſt auch wieder die Bebilderung, die vorkreffliche Auf⸗ nahmen von unſerer ſchönen Heimat bringt. Im Ganzen ge⸗ ſehen für Fremde wie Einheimiſche ein froher Führer durch den Frühling am Oberrhein. Gebietstreffen der badiſchen Motor⸗H J. NSG. Die Motor⸗HJ. des Gebietes Baden wird am kommenden Samstag und Sonntag in Pforzheim ihr 1. Gebietstreffen 1939 durchführen. An dem Gehietstreffen nehmen die drei beſten Wettkämpfer aus allen Motor⸗H J. Gefolgſchaften Badens tell, die zuvor bei den zur Durchfüh⸗ rung gelangten Ausſcheidungskämpfen der Motor⸗Gefolg⸗ ſchaften in den Bannen ermittelt wurden. Die Veranſtaltung beſteht im einzelnen aus einer Zielfahrt nach Pforzheim, einem Sportwettkampf und einer Gelände⸗Orientierungsfahrt. Die Zielfahrt erſtreckt ſich vom jeweiligen Standort der teil⸗ nehmenden Banne nach Pforzheim und ſoll in erſter Linie eine Erprobung der Fahrdiſziplin im Kolonnenfahren auß der Straße darſtellen. Der Sportwettkampf wird als Eirzel⸗ und Mannſchaftswettkampf aller Teilnehmer ausgetragen. Die aus der Geſamtwertung des Gebietstreffens hervorgehenden Sieger— die Wertung des Sportwettkampfes und der Ge⸗ lände⸗Orientierungsfahrt erfolgt getrennt— erhalten die Berechtigung zur Teilnahme am 6. Reichstreffen der Motor, HJ. in Goslar mit Harzfahrt 1939. Mannheimer Theaterſchau Donnerstag, 11. Mai: Miete D 24 und 2. Sondermiele D 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 330 bis 332: Ingeborg. Komödie von Curt Götz. Anfang 20. Ende 22 Aht. Freitag, 12. Mai: Miete F 25 und 1. Sondermiebe F 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 367: In neuer Inſzenierung: Der Muſikant. Oper von Julius Bittner. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Samstag, 13. Mai: Miete C 22 und 2. Sondermiete C 11 und für die RSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 432: Oeſterreichiſche Tragödie. Schauſpiel von Rudolf Oertel. Anfang 20. Ende nach 22.30 Uhr. 8 III BE und funkelt in meiner Woh. nung, seit dem ich mein Parkett und Linoleum mit pflege. Nur hauchdünn auf- getragen, erhält man einen herrlichen Hochglanz, wel⸗ cher naß gewischt und ohne neues Auftragen wieder auf- poliert werden kann. KINE TSA B OHNERWACHS Germ. Drog. Fr. Wagner Nchi., Inh. Wilh. Höllstin. Neckar- Drog. Walter Hornung. 1 Hellgelbe Kernseife 8 Frischgew. 200 gr St; ab 12 Hellgelbe Kernseife Frischgew. 375 gr St; ab 22 Weiße Kernseife, Frisch. gew. 250 gr Stück 17 u. 18 Sunlicht-Seife Standard-Seife Schmierseife, gelb 55 500 gr 28 0 Schmierseife, weiß 5 500 gr 30 0 Badenia-Seifenpulver 250-gr-Palcet 12 0 KINESS A- Bobnerwachs, b Ve 11 am miu 9s Kale n er Fußballvereinigung 1898. Heute Donnerstag Abend Traſiſg und Verſammlung. Turnverein 1898(Männerabteilung). freiwilliges Ueben für Schauturnen. Tabakpflanzerfachſchaft, Mhm.⸗Seckenhein Die zollamtlichen Fluranmeldungen werden morgen Freitag, nachmittags von 2—7 Ahr u am Samstag, vormittags von 8—1 Ahr im Vathaus(Witz zimmer) ausgegeben und ſind dortſelbſt ausgefüllt am kommerds Montag und Dienstag, 15. und 16. Mai während der iibſche Geſchäftsſtunden wieder abzugeben. Heute Donnerstag Aa — Dr. Thompsons Schwan- pulver ½ Pak. 22, ½ Fak. 40 0 Standard-Waschmittel Turnerbund„Jahn“ Mannheim-Seckenheim 5% Pak. 30, ½ Pal. 56 3 Unserem Trainer Persil 0 ½ Rake. 30, ½ Pak. 56 0 ö Burnus, Sil, Bleichsoda 0 WILHELM HEEZOG g und seiner lieben Braut MARIE Zur 0 Auaaaauuaaaaaaddadanbaaaddadeanmdnwadadaandudanluusadndanabunulmdnbuauunuundcnbn 3 werden schnellstens angefertelk Druckarbeiten der Druckerei des Neckar-, ſſſſaadaaiatitig m emma Preiswerte Kohlrabi⸗, Gebiauche Obst- Blumenkohl⸗, Dezimal Kraut⸗ n kaufen, Konserven Ind Sofſalat ee, 5 Setzlinge Freiburgenſt Heidelbeeren zu verkaufen.— i a 0 leg⸗Doſe& 1.08. eee 283 6 neuligen Vermählung die herzlichsten Erdbeeren gef. eee. 1 5 F Glückwünsche. 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Ihr Mund blieb geſchloſſen. Birkner umſchlang ſie in wilder Heftigkeit und küßte ſie auf den Mund; mit zuckendem, leidenden Geſicht hielt ſie ſtill und blieb ſtumm. Ihr Schweigen riß und bohrte in Birkners Innerem. „So ſprich doch! Sag doch, daß du dich mit mir verloben willſt! Meine alten Herrſchaften werden ja allerlei da⸗ gegen haben— ich ſoll reich heiraten, ſagt der Alte; aber ch denke nicht daran!— Dich will ich haben! Dich! Du hiſt die Schönſte!— Sag, daß du mich leiden magſt!— Sag es!“ herrſchte er ſie plötzlich an. Keine Antwort. Rudolf packte ſie an den Schultern und ſchüttelte ſie.. „Biſt du denn eine Statue aus Stein? Quäl' mich nicht ſo!— Gönn' mir doch ein einziges Wort! Ich laß dich nicht mehr!— Heute noch gehe ich zu deiner Mutter!“ „Nein!“ Chriſtine bäumte ſich in a Armen auf. „Nicht zur Mutter— was geht es ſie an?“ Birkner wich vor ihrer jähen Heftigkeit zurück. „Wenn du es nicht willſt„ „Nein!“ „Thriſta, ſag: liebſt du mich?“ Schweigen. a ae dich mit mir verloben?“ „Wie kalt du biſt!... Ja! Einfach ja!— Haſt du denn kein Blut in den Adern?“ Chriſtines Augen füllten ſich mit Tränen. Rudolf Birkner wandte ſich ab und kreuzte ungeduldig die Arme. Da fühlte er ihre Hand auf ſeiner Schulter. „Laſſen... Sie mir Zeit... ich kann mich nicht ſo ſchnell... an den Gedanken gewöhnen. Ich.. will ja alles tun. Ich will mich auch mit Ihnen. verloben. Aber Sie dürfen es vorläufig keinem Menſchen ſagen.“ „Endlich!“ Rudolf Birkner umfaßte ſie wieder.„And dabei ſagt ſie immer„Sie“ zu mit. Wie ſagt man?“ b Chriſtine lag mit geſchloſſenen Augen an ſeiner Schul⸗ er. „Du,. „„Siehſt du, du biſt ganz gelehrig! Wir werden dich ſchon zur Liebe erziehen. So'n kleines dummes Ding. Fürchtet ſich vor einem Kuß.“ „Aber ich habe Ihr Verſprechen.“ „„: Ihr Verſprechen?“ „Dein. Verſprechen.“ 5 „Ja, Schätzchen, du haſt mein Verſprechen, dich zur Frau zu nehmen. „Das meine ich nicht. Ich will nicht, daß jemand— es vorläufig weiß. Ich will es nicht.“ „Ach, mach dir darüber keine Kopfſchmerzen. Sei lie⸗ ber etwas netter zu mir, wie ſich's für ein Bräutchen ge⸗ hört!— Komm, küß mich!“ „Ach— laß!“ Chriſtine begann ſich zu wehren.„Ich muß zur Schule zurück. Ich habe noch Unterricht.“ „Sei doch nicht ſo dumm!—„Ich habe deinetwegen geſchwänzt, und nun willſt du mich im Stich laſſen?—“ „Ich muß gehen.— Leb' wohl.“ Rudolf Birkner hielt an ſich; ſein Geſicht war faſt ver⸗ zerrt vor Leidenſchaft und Ungeduld. „Ich werd' es ſchwer mit dir haben, du Trotzkopf. Lauf meinetwegen! Ich denk' nicht daran, jetzt in die Stadt zu⸗ rückzukehren.“ „Du kannſt bleiben, auf Wiederſehen.“ Chriſtine wollte gehen, ohne ihm die Hand zu reichen. Da umfaßte er ſie noch einmal und preßte ſie an ſich. Chriſtine riß ſich los und taumelte. Dann ſchritt ſie ſchnell aus und entſchwand bald ſeinen Blicken. Rudolf Birkner ſchaute ihr nach. Er grübelte eine geraume Zeit. Vom Roſental her drang ein Pfiff und ein Klingeln durch die Stille. Ah!... Ru⸗ dolf Birkner richtete ſich auf. Drüben war jetzt Frühſtücks⸗ pauſe in der Spielwarenfabrik; da kamen die Mädels heraus aus dem Fabrikhof und ſpazierten am Waldrand hin. Ob er da wohl die Mariann' treffen konnte? Aber durfte er ſich denn noch um die kecke Mariann' kümmern?— Er war doch nun verlobt? Bertre mich rfetgen d ſtoßen einan ten un radezu Jetzt d und E vergeb italien ſamme gen M ſungsp müſſen Angrif den Ab 4 1 1 1—. 1* G N 1— S r SS SSS SSS S S S ß 5„„ S 2 5* 8 2——. S— 2 2 S SD 2 8 2 2 TTF CEBBBTTTVVTTTFDTTCUFCCVC 2 22 S S S e e e e GGG(( „5553755 2 375 2 7 5 SI SSS=S E SS 12 n* N— K e, rectte te ſich. Verlobt nit etner ashes. dre man ert erwecken müßte. Hm!— Die Mariann war von ganz anderem Schlag als die Chriſtaa Entſchloſſen ſtrich er ſeine Kleidung glatt und pirſchte bh den Abhang zum Roſental hinab, bis er die Fabrik urch die Bäume ſchimmern ſah. Richtig, da tollten und lachten die Mädels And leichtfüßig ſprang er talab. 7. Kapitel: „Sie haben mich wirklich ſehr beſorgt gemacht, Herr Doktor!“ ſagte Frau Monika und reichte dem jungen Arzt zum Abſchied die Hand.„Wie ich Ihnen ſagte: ich hielt Chriſtels Morgenſpaziergang für harmlos; aber nach Ihren Beobachtungen in der Schule ſcheint ſie wirklich krank zu ſein... wenn ſie nur ſchon hier wäre! Jedenfalls danke ich Ihnen herzlich, daß ſie zu mir gekommen find.“ „Und ich bitte Sie, mich ſofort zu rufen, wenn Fräulein CThriſta etwa ernſtlich krank werden ſollte. Ich bin jeder⸗ zeit für Sie da, gnädige Frau!“ Doktor Lhotry beugte ſich über Frau Monikas Hand und entfernte ſich. Sorgenvoll kehrte Frau Monika zu ihrem halber⸗ wachſenen Schüler zurück, deſſen Unterricht durch den kur⸗ zen Beſuch unterbrochen worden war. Doktor Lhotry war ſehr beſtürzt, Chriſtine nicht zu Hauſe zu finden. Wohin mochte ſie nur gelaufen ſein? Dies liebe junge Geſchöpf litt wenn man ihm doch helfen könnte!— Den ganzen Tag über grübelte Doktor Lhotry, was Chriſtine Treu begegnet ſein mochte, und er beſchloß, ſich zum Abend beſtimmt noch einmal nach ihr zu erkun⸗ digen.— Nach ihrem Abſchied von Rudolf Birkner war Chri⸗ ſtine in feſterer Haltung als zuvor nach der Stadt zurück⸗ gegangen mit der Abſicht, die Schule wieder aufzuſuchen. aber würde man ſie dort nicht fragen, ihr Benehmen ſon⸗ derbar finden, Antwort heiſchen? And würde ſie nicht auch am Ende Doktor Chotry wieder begegnen und ſei⸗ nen forſchenden klugen Augen ſtandhalten müſſen? 5 Nein, mochte man ſie für krank halten; ſie würde ſich morgen entſchuldigen! Heute vermochte ſie nicht mehr zu unterrichten. g. Ihr Herz klopfte dumpf. Sollte ſie na auſe? Viel⸗ acht wil de Mutter ihr von Harald von Echternitz er⸗ ählen. Davor entſetzte ſte ſich; konnte ſie ihr ins Geſicht ehen? Es war ihr, als habe die Mutter dem toten Vater die Treu gebrochen„ In ihren quälenden Gedanken war Chriſtine ihrer Wohnung nahe gekommen. Da richtete ſie ſich mit plötz⸗ lichem Entſchluß auf. Ihr Kopf war freier, Schmerzen ſpürte ſie kaum noch, auch die gräßliche Aebelkeit war ge⸗ wichen. Nur die Schwere, die wie mit Gewichten an Ar⸗ men und Beinen hing, drückte ſie noch nieder. Es hatte keinen Zweck, hier in der Stadt herumzulaufen. Und zu umgehen war es nicht— ſie mußte vor die Mutter hin⸗ treten und ſie fragen Raſch ſchritt ſie über den Damm und betrat das Haus. Frau Monika hatte eben ihren Schüler hinausbeglei⸗ tet zum Flur und hörte ihn auf der Treppe Guten 728 ſagen. Sie horchte einen Augenblick; kam man zu ihr? „Chriſta!“ 5 Ihre Tochter ſtieg langſam die Treppe hinauf und trat, mit geſenkten Lidern grüßend, ein. „Aber Kind, was fehlt dir denn? Doktor Chotry war hier, brachte deine Handtaſche— Hut und Mantel ſind noch in der Schule— und in dieſem Auf e gaurch die Stadt gegangen?— Komm ins Muſikzimmer! 15 Aber ſo ſteh och nicht ſo ſtumm! Sprich doch ein Wort! „Ich fühle mich nicht wohl,“ ſagte ſie abweiſend. „Und heute früh?“ „Ich hatte Kopfſchmerzen.“ 1 Wie eigentümlich das Mädel war— ah! Ob ſie ſich geſtern vielleicht doch Gedanken gemacht hatte? Frau Monika wurde weich.. „Chriſtel, ſetz dich. Ich habe mit dir 1 Thriſti und nahm einen Stuhl. Chriſtine gehorchte und nah(Sertſegung ſolgt.) Gefährliche Trink ſitten NS. Früher fand man mitunter die Auffaſſung ver⸗ treten, den germaniſchen Völkern ſei raſſemäßig ein beſon⸗ ders ausgeprägter Hang zum Alkoholgenuß und Alkoholmiß⸗ brauch zu eigen, und darum ſeien ſie ſtärker als andere dem Alkoholismus, der Trunkſucht und ihren körperlichen und gei⸗ ſtigen Folgezuſtänden unterworfen. Der ſchlüſſige Beweis wird, obwohl manche Erſcheinungen dafür Iprechen mögen, ſchwer zu erbringen ſein. Die Statiſtik über den Alkoholverbrauch allein ber den einzelnen Völkern, z. B. Europas, kann nicht als Unterlage dienen, da es ſich unter anderem dabei nicht um reine Raſſen und Stämme, ſondern um politiſche Volksge⸗ meinſchaften mit raſſemäßig verſchiedenen und verſchieden ſtar⸗ ken Anteilen bezw. um Raſſengemiſche handelt. Auch die Zah⸗ len über den Alkoholismus in der Bevölkerung, über alkohol⸗ verurſachte körperliche Leiden, Nerven⸗ und Geiſteskrankhei⸗ ten ſind aus demſelben Grunde nicht verwendbar, abgeſehen davon, daß wir nicht annehmen können, dieſes Material ſeĩ überall nach denſelben einheitlichen wiſſenſchaftlichen Geſichts⸗ punkten gewonnen worden. Es blieben alſo nur die drei gro⸗ ßen Syſtemraſſen, die weiße, die gelbe und die ſchwarze übri 5 über die aber vergleichbares zuverläſſiges Zahlenmaterial fh len dürfte. Sicher iſt ſo viel, daß nicht die ganze Erdbevölkerung gleichmäßig dem Alkohol huldigt. Wo keine alkoholiſch gären⸗ den Gewächſe gedeihen, entfällt die ganze Alkoholfrage. Es gibt Millionen von Menſchen, z. B. in den arktiſchen und borarktiſchen Gebieten, die alkoholfrei leben, außer etwa in den Rand⸗ und Hafengebieten, wohin die Ziviliſation den Alkohol als einen ihrer„Kulturableger“ hinbringt. Andere, beſonders primitive Völker, z. B. in Afrika, leben gleichfalls das Jahr hindurch ohne Alkoholgetränke und bereiten ſolche nur ſelten zu ihren periodiſchen kultiſchen Feſten zu, wobei ſie ſich allerdings ſinnlos betrinken. Die Frauen follen be⸗ merkenswerterweiſe von ſolchen Erzeſſen meiſtens ausgeſchloſ⸗ en bleiben. Wir wiſſen ferner, daß bei anderen großen Völ⸗ zern, z. B. in der ganzen Welt des Iſlams, des Buddha, bei den Mormonen, der Alkohol geſetzes⸗ oder religions⸗ mäßig verboten iſt, und daß dieſes Verbot auch von den Bekennern allgemein gehalten wird. Dagegen ſteht wiederum feſt, daß bei manchem dieſer alkoholfrei lebenden Völker an Stelle der Alkoholgetränke andere Rauſchgifte treten, z. B. der Haſchiſch bei den Türken, das Opium bei den Chineſen, das Kokablätterkauen in Südamerika. Vielleicht darf man hierin einen raſſebedingten Unterſchied erkennen, indem alſo das Opium etwas mehr als der Alkohol der raſſenmäßigen Verfaſſung der Chineſen als Betäubungsmittel entſpräche. Daran wird wohl etwas Wahres ſein. Außerdem ſpielt aber ſicher beim Alkoholismus die leichte Beſchaffungsmöglichkeit der Alkoholgetränke eine große und verderbliche Rolle, und darin liegt auch die Hauptgefahr für die Verbreitung ihrer Schäden im Volkskörper. Wo kein Alkohol zu haben iſt, da gibt es keinen Alkoholismus. Wo er ſchwer und teuer zu haben iſt, wo er durch Geſetz oder durch allgemeine ſoziale, hygieniſche und erzieheriſche Maß⸗ nahmen eingeſchränkt wird, da bildet er eine viel weniger große Volksgefahr. Traditionelle Trinkſitten, geſellſchaftlicher Zwang zur Teilnahme am Gewohnheitstrunke ſind wohl all⸗ mein unter den alfoholverzehrenden Völkern verbreitet, wenn auch ſicher nach Formen und Graden unterſchieden, die vielleicht zum Teil raſſemäßig bedingt ſind. Ihre verderbliche Wirkung iſt allgemein anerkannt. Der Kampf dagegen iſt alſo natürlich ohne Bezug auf Raſſezugehörigkeit eine Haupt⸗ vorausſetzung für das Gelingen der den Alkoholverbrauch ein⸗ ſchränkenden Beſtrebungen. Zwei Punkte bedürfen in dieſem Zuſammenhang noch der Erörterung. Die germaniſche Frauenwelt iſt dem Alkohol viel weniger unterworfen als das ſtarke, in die⸗ ſem Punkte freilich ſo ſchwache Geſchlecht der Männer. Man rechnet etwa auf 13 alkoholkranke Männer eine alkoholkrante Frau, in Berlin 9:1. Daraus wollte man einen Geſchlechts⸗ unterſchied erkennen. Das Weib wäre alſo durch ſeine körper⸗ liche und geiſtige beſondere Beſchaffenheit weniger oder nicht alkoholbedürftig und bliebe dadurch von der eingangs erwähn⸗ ten Raſſeeigentümlichkeit in hohem Grade verſchont, aben nicht vollſtändig; all das klingt ſehr wenig glaubhaft. Hier pielt ſicher ſehr ſtark die größere Abgeſchloſſenheit der Frau C» die Frau berufsmäßig mit dem Alkohol zu tun bekommt verfällt ſie ihm im Einzelfall bei gegebener charakterliche! 9 Ber dieſer Betrachtungsweiſe verſpricht der Kampf gegen Trinkunſitten deſto größeren Erfolg auch bei den Männern Könnte der Männeralkoholismus zahlenmäßig auf den de Frauen zurückgedrängt werden, ſo wäre die ganze Alkohol frage in der Hauptſache gelöſt. Ein Experiment im großen über den Alkohol übe die Wirkung ſeiner Beſchränkung und e der Weltkrieg. Unter der Knappheit der Alkoholgetränke gingen damals die Fälle don Trunkenheit, Alkoholdelikten und Trunkſuchtsfolgen— Körperbeſchädigungen und Alkohol⸗ pſychoſen— rapide zurück, ſodaß z. B. Fälle von Delirium tremens Säuferwahnſinn) kaum mehr zur Erſcheinung kamen. Nach dem Kriege wurde es freilich damit ſehr raſch wieder ganz anders. Auch hieraus erſehen wir aber klar, daß allein eine Einſchränkung der Urſache auch die Folgen abdämmen kann, gleichgültig, welche Raſſenunterſchiede etwa in Betracht kommen mögen. Hier ſei betont, daß von jeher vor allem nicht die gänzliche Enthaltſamkeit vom Alkohol, ſondern dis vernünftig abgegrenzte, geſundheitsgemäße Mäßigkeit ver⸗ treten wird, die Vollabſtinenz aber für jeden irgendwie Alko⸗ holgefährdeten als unabdingbare Forderung gilt. Es iſt zu begrüßen, daß gerade das ma„Raſſe und Alkohole auf der Reichskagung:„Volksgeſundheit und Genußgifte“ am 8. bis 7. März in Frankfurt als tiges Problem von einem guide Sac Kaßſe⸗ 115 ie wr fa 1 wird, wobei der Oeffenklich⸗ ie wir hoffen en, neue Geſichtspunkte über den be⸗ deutſamen Gegenſtand vermittelt 5 2 10000 Jahre als Durchſchnittsaltet Das Naturrätſel der Rieſenbäume. In der kanadiſchen Fluginduſtrie macht man zur Zeit Verſuche mit der Veywendung des Sequotaholzes für den Flugzeugbau. Es hat ſich gezeigt, daß dieſes Sequoia⸗ holz in einer beſtimmten Verarbeitung die größte Wider ſtandskraft aufweiſt und außerdem leichter iſt als irgend⸗ ein anderes Holz, wenn der Austrocknungsprozeß beendet iſt. Aus dieſem Grunde werden in den verſchiedenen kana⸗ diſchen und kaliforniſchen Naturſchutzgebieten die dort vor⸗ handenen Sequoiabeſtände ſorgfältig unterſucht. Man hofft, nach und nach auf eine neue Holzart und Bearbei⸗ tungsmethode zu ſtoßen, die für die Induſtrie von Bedeu⸗ tung ſein kann. In ihrer Ausdehnung, in ihrer Höhe und in ihrem Wurzelwerk ſind die Sequoias die größten Bäume der Welt. Sie ſind nach der Ueberzeugung der Botaniker die letzten Ueberlebenden einer Pflanzenart, die vor Millionen von Jahren einmal auf dieſer Erde herrſchte. Lange Zeit war man ſogar der Auffaſſung, die Sequoias ſeien die allerletzten Exemplare, die ſich nicht mehr fortpflanzten. Aber genauere Forſchung ergab, daß ſowohl durch Setz⸗ linge als auch durch Samen neue Sequoias herangezogen werden können. Sequoiagruppe gehörte, wollten die Botaniker ſpäter nicht glauben, daß noch weitere Sequoia⸗Arten der Welt und vor allem in Kalifornien zu finden ſeien. Aber es be⸗ ſtätigte ſich, daß die wirklichen, echten Sequoias nur im Innern des Landes zu finden waren. Heute kennt man 70 verſchiedene Forſtgebiete, in denen ſolche Nieſenbäume heranwachſen oder herangewachſen ſind. Das Alter eines ſolchen Rieſenbaumes, der einen Um⸗ fang bis zu 30 Meter erreicht, kann nur feſtgeſtellt werden, wenn der Baum gefällt worden iſt. Dann muß man den Stamm in dünne Scheiben zerlegen, deren Jahresrin gezählt werden können. Man hat nun bei derartigen Za lungen intereſſante Ueberraſchungen erlebt. So zeigte ein Baum inr General Grant National Park nicht weniger als 3126 Jahresringe, alſo dieſer Baum muß wenigſtens die⸗ ſes Alter erreicht haben. Ein Grenzalter für die Sequoias haben aber auch die beſten Botaniker bis he nicht an⸗ geben können, denn man hat noch keinen ia erlebt, der an Altersſchwäche eingegangen wäre. Bei einem 10 r — ——————(——— eee ace deere g