S 19 19 , 45 HD Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatza Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg 8 e) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 4. 39: 1140 Lages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. zn javat zprnag o nohnohe hang. ena nod sobibue ue od pad ** 1 5 „oA ruvp uga à2 van las unn 21 Upm Uldzadqub S 1 munen ene Rag vel a udg ad Bu udg gun neun u en een een er enen . eee A 7 0 2.— 8 8 e 2 1 8 95 39. Jahrgang ä itag, den 12. Mai 1939 8 85 8d— 7 r 5 3 nt 85 Von Woche zu Woche f Internationale Forſtzentrale 8 13 8 f Erich g 1 1 886 Politiſche Bekrachkungen zum Jeitgeſchehen f Errichtung eines Neubaues in Berlin- Grunewald. f 8 95 Das deutſch⸗italieniſche militäriſche Berlin, 12. Mai. Im Haus der Flieger wurde in An⸗ — und politiſche Bündnis, das am vergangenen weſenheit von Vertretern der Staaten Bulgarien, Däne⸗ 8 Soma auf der Zusammenkunft des deutſchen und des it⸗ mark e Frankreich, Italien, Lettland, Litauen, . linicen Außenminiſters in Mailand beſchloſſen wurde, iſt Schweden, Schweiz und Ungarn die Internationale Forſt⸗ 885 de deutliche, nicht mißzuverſtehende Antwort der Achſen⸗ zentrale(Centre International de Sylviculture) gegründet, 85 nähe auf die engliſch⸗franzöſiſche Einkreiſungspolitik gegen die eee Teil des Internationalen Agrarinſti⸗ 88 e en Italien. Zwar hat die Welt auch ſchon bis⸗ 995(Ac in Rom ihren ſtändigen Sitz in Berlin haben 100 i ler wiſſen können und— aus mancherlei Anzeichen wie. f 5 n beiſptelsweiſe der energiſchen Haltung Italiens während In einer Anſprache begrüßte Staatsſekretär Alpers 85 120 8 55 e . Ole inigkeit der Herzen auf⸗ der Septemberkriſe— wiſ Italien unter allen Umſt en müſſen, daß Deutſchland und 1 5 den entſchloſſen ſind, bis zur äußerſten Konſequenz zuſammenzuhalten. Trotzdem iſt es von höchſter politiſcher B tung, daß dieſe Tatſache jetzt auch durch ein formelles Bündnis zwiſchen den beiden Staaten beſiegelt und aller Welt vor Augen geführt wirds Der äußere Anlaß dazu— wir ſagten es ſchon— iſt die „neue Politik“ Chamberlains, die die europäiſche Lage zu Gunſten der Weſtmächte grundlegend umgeſtalten wollte und die daher Abwehrmaßnahmen auf jeder Seite not⸗ te gegen die ſie ſich richtet. Das deutſch⸗italie⸗ che ndnis ſtellt alſo den wirkſamen Gegenſchlag der beiden Achſenmächte gegen dieſe Politik dar. Wenn Frank⸗ reich und and darauf ausgehen, unter ihrem Kom⸗ mando eine Front möglichſt vieler Staaten gegen Deutſch⸗ land und Italien aufzuſtellen, dann muß man in Paris und in London— ebenſo aber auch in den Hauptſtädten der übrigen Staaten die ſich zu einer ſolchen Politik hergeben —wiſſen, daß dieſe Machinationen auf den eiſernen Wider⸗ ſtand der durch ein Bündnis auf Leben und Tod mit⸗ einander vereinigten deutſchen und italieniſchen Nation ſtoßen Immer wieder hat man verſucht, dieſe beiden Staa⸗ ten und Völker auseinanderzumanövrieren. Auch vor ge⸗ erlichen Mitteln iſt man nicht zurückgeſchreckt. zt dürfte auch den verbohrteſten Politikern in Frankreich und England klar geworden ſein daß alle dieſe Verſuche vergeb waren, daß die 130 Millionen deutſcher und italieniſcher Menſchen zu einem unzerſtörbaren Block zu⸗ ſammengeſchweißt ſind, zu einem Block, der einen gewalti⸗ gen Machtfaktor bedeutet und mit dem die Herren Einkrei⸗ ſungspolitiker daher ſehr, ſehr ernſthaft werden rechnen müſſen. Politiſch und militäriſch. Daß dieſer Block keinerlei Angriffsabſichten hegt, iſt im Anſchluß an die Meldung über den Abſchluß des Bündniſſes wieder feierlich verſichert wor⸗ den. Daß er aber im Falle eines Angriffs auf eine der Achſenmächte funktionieren wird, darüber darf ebenfalls kein Zweifel beſtehen. Die politiſchen Abenteurer, die Eu⸗ kopa in einen Krieg hineinhetzen wollen, werden ſich alſo die Sache doppelt und dreifach überlegen müſſen. So wirkt der deutſch⸗ftalieniſche Vertrag ſich als Inſtrument des dtiedens aus ganz im Gegenſatz zu der engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Einkreiſungspolitik, die ein Element der Unruhe und der Kriegsgefahr für Europa bedeutet. Daß die Kriagstreiber vor allem in England und Frank⸗ Reich ſitzen, wiſſen wir. Sie ſitzen aber auch in Polen. deshalb iſt das deutſch⸗italieniſche Bündnis auch ein Wink hinüber nach Polen deſſen Außenminiſter in ſeiner Parla⸗ hentsrede, die eine Antwort auf die große Rede des Füh⸗ lers vor dem Deutſchen Reichstag ſein ſollte, allgemein enttäuſcht hat. Während Adolf Hitler mit der Klarheit, die wir immer wieder an ihm bewundern, die politiſche Situa⸗ on im allgemeinen und die zwiſchen Deutſchland und Po⸗ en im beſonderen ſchwebenden Probleme, ſowie die deut⸗ he Stellungnahme dazu aufgezeigt hat, hat der polniſche Ußenminiſter Beck eigentlich ſo gut wie garnichts Poſittves agen gewußt Ein paar völlig ſchiefe hiſtoriſche Dar⸗ ſelungen über den heutigen Korridor und die Stadt Dan⸗ A deren deutſchen Charakter er übrigens nicht abſtreiten könnte, die Beſtätigung, daß Polen die deutſchen Angebote tblehnt, und ein völlig mißglückter Verſuch, die Schwen⸗ fung der polniſchen Politik auf die Seite der Deutſch⸗ finde zu verteidigen— das war alles. Kein Gegenvor⸗ lag, keine konſtruktive Idee. So ſchafft man politiſche Fragen, die zu einer Löſung drängen, nicht aus der Welt! Auch Ausſchreitungen gegen die Deutſchen in Polen ſind, chenſo wie Ausweiſungen oder der Bonkott deutſcher Zei⸗ lungen nicht geeignet, dieſe Probleme zu löſen, ganz im egenteil: ſie vergiften die Atmoſphäre nur noch weiter. abei müßte die polniſche Regierung doch ſehen, daß ſelpſt el den guten Freunden Polens in Frankreich wenig Ge⸗ ceigtheit beſteht, ſich etwa Danzigs wegen in einen blutigen füt treiben zu laſſen.„Für Danzig ſterben?“ hat der kecbere franzöſiſche Luftfahrtminiſter Déat in einem viel⸗ kächteten Zeitungsartikel gefragt und dieſe Frage entſchie⸗ en verneint. Sehr intereſſant war dann, daß er ein paar age ſpäter mitteilen konnte, er habe außerordentlich zahlreiche Zuſtimmungserklärungen zu ſeinen Ausführun⸗ gen erhalten. Schon das müßte den politiſchen Heißſpornen 0 denken geben, vor allem aber auch der Abſchluß des eutſch⸗italieniſchen Bündniſſes. 2 Auch noch viele andere Dinge müßten die Leute dieſer it nachdenklich ſtimmen, vor allem die Tatſache, daß es 125 der Einkreiſungspolfitik überhaupt nicht ſo 0 vorwärts gehen will. Neuerdings mußte Herr Cham⸗ 1 wieder einmal eine kräftige Abfuhr aus Moskau nſtecken. Dieweil die Londoner Zeitungen eifrig die Auf⸗ aſſung verbreiteten, der Rücktritt des ſowjetruſſiſchen 17 enminiſters Litwinow⸗Finkelſtein werde auf die Au⸗ email Moskaus keinerlel Rückwirkungen haben und die A iſcheſowjetruffiſchen Verhandlungen ſtänden vor dem 10 uß, kam ganz unerwartet eine kalte Duſche aus dem ien das ſowjetruſſiſche amtliche Nachrichtenbüro ver⸗ mit lichte nömlich eine Meldung, aus der hervorging, daß a einem poſitiven Ergebnis der engliſch⸗ſowjetruſſiſchen TTP die Gäſte im Namen der Reichsregierung und des Reichs⸗ forſtmeiſters. Er verlas eine Erklärung des Reichsforſtmei⸗ ſters Göring, in der es heißt: „Die Regierung des Deutſchen Reiches gibt ihrer gro⸗ ßen Freude darüber Ausdruck, daß die im Verband des In⸗ ternationalen Landwirtſchaftsinſtituts begründete Interna⸗ tionale Forſtzentrale ihren Sitz in Berlin erhalten hat. Die Reichsregierung ſichert anläßlich der Eröffnung der Inter⸗ nationalen Forſtzentrale folgendes zu: Im Weſten der Reichshauptſtadt, im Grunewald, wird für die Zwecke der Internationalen Forſtzentrale ein errichtet, der in Umfang und Ausſtattung des irfniſſes und der Bedeukung der Internaktona⸗ Zentrale voll entſpr Ein i er Bauplatz 11 s feſtgelegt; die Baupläne re 1940 ab wird zur Aus⸗ bes in Berlin ein jährlicher zung geſtellt; für 1939 find derte Präſident Acer bo die Vorgeſchichte, ben und die Bedeutung der Gründung der Inter⸗ nationalen Forſtzentrale. In dem nun folgende Wahlgang wurden als len F 0 N We 1 Präſident der Internationalen als Vizepr 1 ren Kolonien!“ Epp zut Reich⸗ kolonial. „Heraus mit unf Aufruf von General Ritter bon 2 * tagung i Berlin, 12. Moi Zur Reit ſem Jahr in der Zeit vol gehalten wird, erläßt der bundes, General Ri „Die fährl Aufgabe einer — 2 tagung, die in die⸗ Nai in Wien ab⸗ 5 Reichskolonial⸗ beit und einer erneuten Zuſammenf r das kom⸗ mende hr auf das derte Ziel— kgabe der Jah de geraubten Kolonien! Wenn im vorigen Jahr Bremen, die Stadt am Meer, mit dem Blick über die See, in dieſem Jahr Wien, die Stadt im Südoſten, mit alter Koloniſatorentätigkeit als Tagungsort gewählt wurde, ſo hat das ſeine gute Bedeu⸗ tung. Binnenkoloniſation, die Jahrhunderte lang von und in der Oſtmark getrieben wurde, und Ueberſeekoloniſation ſchließen ſich nicht aus, ſondern ergänzen ſich! Das Volk im Großdeutſchen Reich erhebt einmütig ſeine Stimme und folgt ſeinem Führer im Kampf um Teilnahme am Raum und an den Gütern dieſer Erde und um die vollkommene Wiederherſtellung ſeiner völkiſchen Ehre So begrüße ich die neuen Kämpfer der heimgekehrten Länder in unſerer machtvollen kolonialen Kampffront mit der Loſung:„Heraus mit unſeren Kolonien!“ * Verhandlungen in nächſter Zeit nicht zu rechnen ſei. Wahr⸗ ſcheinlich will Moskau durch ſeine vorläufige Weigerung aus England größere Zugeſtändniſſe herauspreſſen, als London bisher bewilligen wollte. Das war ein ſchwerer Schlag ins Kontor der Einkreiſungsleute. Chamberlain konnte auf eine parlamentariſche Anfrage über die ſow⸗ jetruſſiſche Verlautbarung nur erklären, daß hier ein Miß⸗ verſtändnis der Sowjſetregierung vorliegen müſſe. Aber ſelbſt wenn man dies annehmen wollte, und ſelbſt wenn man glaubt, daß ſchließlich doch noch irgend etwas zu⸗ ſtande kommt, muß man doch ſagen, daß in den ganzen engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen keinerlei Schwung iſt. Es ſieht ſo aus, als handele es ſich um ein mühſelige⸗ achergeſchäft, bei dem jeder Partner möglichſt viel für ſich herauszuſchlagen bemüht iſt und möglichſt wenig Riſiko übernehmen will. Offenbar, um ſich als Antreiber zu be⸗ ſtätigen, iſt ſogar der jüdiſche Marxiſtenhäuptling Léon Blum aus Paris nach London gereiſt und hat dort mit politiſchen Kreiſen— auch mit dem englischen Außenmini⸗ ſter— Fühlung genommen. Der franzöſiſche Jude hat es wohl für nötig gehalten, in London Stimmung für Mos⸗ kau und für das Bündnis mit dem Moskowitertum zu machen. Außerdem hat der franzöſiſche„pazifiſtiſche Send⸗ bote auf die engliſchen Marxiſten eingeredet, daß ſie der Vorlage über die allgemeine Wehrpflicht zuſtimmen. Wir wiſſen nicht, welchen Erfolg der Jude Blum hatte. Jeden⸗ falls aber ſieht man an all dem, daß die praktiſche Durch⸗ führung der Einkreiſungspolitik doch viel mehr Schwierig⸗ keiten macht, als die Väter dieſes Gedankens es ſich von Anfang an vorgeſtellt hatten. Daß auf der Gegenſeite ein ganz anderer Elan vorhanden iſt, zeigt der Abſchluß de⸗ deutſch⸗italieniſchen Pakts, geht aber auch aus dem aus⸗ gezeichneten Verlauf des Staatsbeſuches hervor, den der jugoſlawiſche Prinzregent mit ſeinem Außenminiſter ſoeben in Rom gemacht hat. eee eee eee eee eee e ett ee e — 2 geglaubt, daß er nach Abſchluß l ährigen Amtszeit ſein ſchwieriges Amt wieder abgeben könnte, In dieſem Zuſammenhang verweiſt Prä⸗ ſident Lebrun barauf, daß er von maßgebender Stelle ge⸗ beten worden ſei, ſich zur Wiederwahl zu ſtellen. Man habe geltend gemacht, daß jede Gelegenheit ergriffen werder müſſe, um vor der Welt die franzöſiſche Einigkeit zu be⸗ kunden Das ſei ein Appell zur Pflicht geweſen, den er er⸗ hört habe. In ſeiner Botſchaft erklärt Lebrun dann u. a.: Die Zu⸗ kunft ſei noch ungewiß, und die Welt bleibe„unruhig und gewiſſermaßen bedrückt“. Nach einem Hinweis auf die „Friedensbotſchaft Rooſevelts“ verſichert der Präſident, daß „Frankreich ſeinen glühenden und aufrichtigen Friedens⸗ willen behalten“ wolle. Frankreich beabſichtige, in Ruhe und Arbeit die Aufgabe des ſozialen Fortſchrittes bei ſich fortzuſetzen. Aber niemand ſolle daran zweifeln, daß Frank⸗ reich unerſchütterlich entſchloſſen ſei,„ſein Recht auf ein Kraft zu ſtützen, die ſeiner würdig iſt“. Zum Schluß erklärte Lebrun, er habe auf Grund ſeine⸗ Vertrauens auf die Stärke und Einigkeit Frankreichs di Hoffnung, daß er ſeine Aufgabe mit Ruhe, Entſchloſſen⸗ heit und Zuverſicht fortſetzen könne. Gerüchte über eine Londonreiſe Bonnets. 1 Bonnet wird am Samstag vormittag en, 1 Mittag des gleichen llliance Francaiſe teilzuneh⸗ ßenminiſter jedoch erſt am abend in Pe zurüc n. Man hält es nicht für 0 oſſen, daß er ſich vielleicht in der Zwiſchenzeit nach London begeben wird, wo er möglicherweiſe politiſche Be⸗ ſprechungen haben könnte. . 3— Italiens Stärke zur Gee Rom, 12. Mai. Ehr Prinzregenlen Paul von Jugoſla⸗ uſtallele Floktenmanöver von 112 Einheiten im 1 Neapel nahm mit einem Angriff der Torpedo⸗ boote auf der Höhe von Capri ſeinen Beginn, die unter dem Schutz einer N vand gegen ihren Gegner vorſtießen. 2 ei erlicher Vorſtoß, der von Sei⸗ hrt wurde. ldete ſodann das auf ein Einen weiteren Höhepun ferngelenktes Zielſchiff konz Geſchützfeuer der ſchweren Einheiten, das die Treffſicherheit und vorzügliche Feuerlage der ſchwe⸗ ren Schiffsartillerie bewies. Anſchließend gingen Staffeln ſchwerer Bomber zum Angriff über, die von einem int wen Sperrfeuer der Schiffsabwehrgeſchütze empfangen wurden Gleich darauf traten die U⸗BVoote in Aktion, und dann war mit einem neuerlichen Angriff der Schnellboote das Manöver beendet. 5 Den Abſchluß der gewaltigen Flottenübung bildete eine Parade ſämtlicher 112 Einheiten König und Kaiſer und dem Prinzregenten Paul f der ſeinem hohen Gaſtgeber, ſowie dem holt in W̃ f vor dem 8 zen und Muſſolini wie 577 5 Uhr verließ Kreuzer„Trieſt! g Bevölkerung nach Rom zurückzufahren. Trinkſprüche im Quir ina palaſt Bei dem Galadiner im Quirinalpolaſt richtete der Kö⸗ nig von Italien und Kaiſer von Aethiopien an Prinzregent Paul von Jugoſſdwien einen Trinkſpruch in dem er u. a. folgendes ausführte:„Die Bande, die Jugoflawien mit Ita⸗ lien verbinden, ſind feſt im Herzen unſerer beiden Völker verankert die durch gemeinſame und lebenswichtige Inter⸗ eſſen und eir ntſchloſſenen Willen zur Ei 5 den durch de 1. die ſi⸗ einen dauerh E. arbeit g J und im gemeinſamen Willen, die Ordnung nicht nur für den indem ſie ih i 5 5 legen und vertiefen, einen weitgehenden Beitrag zum Frieden und zur Befrie⸗ s Der Prinzregent Paul antwortete mit einer Anſprache, in der er u. d. darauf hinwies, daß die herzlichen Sympa⸗ thiekundgebungen des italieniſchen Volkes ihn aufrichtig und tief bewegt hätten„Ich kann Ew. Mafeſtät“ g führte der Prinzregent Paul u. q. weiter aus,„die Zuſicherung ge⸗ ben, daß dieſe Sympathie⸗ und Freundſchaftskundgebungen für J goflawien und das jugoflawiſche Volk auf dem ande⸗ ren Ufer der Adria einen tieſen Widerhall finden werden. Dieſe beiderſeitigen Gefühle der Sympathie und Achtung ſtellen das beſte Unterpfand dar für die Feſtigkeit des Ab⸗ kommens, das die Freundſchaft zwiſchen Jugoflawien und Iglien beſiegelt hat. Aebernahme in die GSA Anordnung des Stabschefs der SA für Offiziere und Un⸗ teroffiziere des Beurlaubtenſtandes. Berlin, 11. Mai. 1 Lutze hat laut Meldung der NS eine Anordnung erlaſſen, wonach Offiziere und Un⸗ teroffiziere des Beurlaubtenſtandes auf Antrag in die SA übernommen werden können. 5 Nach einer dreimonatigen Dienſtzeit als SA⸗Mann kön⸗ nen ſie bei entſprechender Frontbeurteilung die Anwartſchaft zum SA⸗Führer erwerben und nach Erwerb des Lehr⸗ bezw. des Prüfſcheins zum SͤA⸗Wehrabzeichen entſprechend be⸗ fördert werden. Ihre Einſetzung in eine Dienſtſtellung rich⸗ tet ſich nach einer entſprechenden Qualifikation durch die Führerſchule der SA in Verbindung mit der Frontbeurtei⸗ lung. Ehemalige Berufsſoldaten, Offiziere, wie auch Angehö⸗ rige des Mannſchaftsſtandes können ohne Anwärterzeit in die SA übernommen werden. Anmeldungen ſind an die Dienſtſtellen der SA⸗Standarten zu richten. a „ 1 Reichsparteitagorganiſation an der Arbeit. Nürnberg, 12. Mai. In Nürnberg fand unter der Lei⸗ tung des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley die zweite Arbeitstagung der Organiſationsleitung für den Reichspar⸗ teitag 1939 ſtatt. An Hand der von einzelnen Dienſtſtellen der Organiſationsleitung erſtatteten Berichte beſprach, wie die NSK meldet, Dr. Ley mit ſeinen Mitarbeitern die jetzt und in den nächſten Wochen erforderlichen organſſatoriſchen vorbereitenden Maßnahmen und gab entſprechende Anwei⸗ ſungen. Anſchließend ließ Dr. Ley das vom Führer ge⸗ nehmigte Programm des Reichsparteitages 1939 verleſen. Am Nachmittag beſichtigte der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP die im Umbau befindlichen Räume der Organiſa⸗ tionsleitung und unternahm eine Rundfahrt durch das Parteitagsgelände. Görings Mittelmeerreiſe e an der Jungfernfahrt des neueſten Hapag⸗ Motor and chiffes— Amkliche Kichtigſtellung von Kombinatio⸗ nen der Auslandspreſſe Berlin, 11. Mai. In der Auslandspreſſe ſind Kombina⸗ tionen über die völlig private Seereiſe des Generalfeld⸗ marſchalls Göring im Mittelmeer entſtanden, wonach der Generalfeldmarſchall angeblich beabſichtigte, den in nächſter Zeit ſtattfindenden großen Paraden in Spanien beizuwoh⸗ nen. Demgegenüber wird amtlich mitgeteilt, daß Generalfeld⸗ marſchall Göring im Anſchluß an ſeinen Aufenthalt in San Remo einer ihm ſeit langem von der Hamburg-⸗Amerika⸗ Linie übermittelten Einladung gefolgt iſt, an der Jung⸗ fernfahrt ihres neueſten Motorſchiffes„Huascaran“ im Mittelmeer teilzunehmen. Der Generalfeldmarſchall befin⸗ det ſich zurzeit auf der„Huascaran“ auf der Fahrt längs der Küſten des weſtlichen Mittelmeers. Er wird nach Ab⸗ ſchluß der Seereiſe in den nächſten Tagen von einem ita⸗ lieniſchen Hafen aus nach Berlin zurückkehren. „Ehrenzeichen für deutſche Volkspflege“ Umgeſtaltung des Ehrenzeichens des Roken Kreuzes Der Führer hat durch Verordnung vom 1. Mai 1939 das bisherige Ehrenzeichen des Deutſchen Roten Kreuzes zu einem ſtaatlichen„Ehrenzeichen für deutſche Volks⸗ pflege“ erweitert und umgeſtaltet; während die Auszeich⸗ nung des Deutſchen Roten Kreuzes für Verdienſte auf den Arbeitsgebieten des Roten Kreuzes und für charitative Ar⸗ beit verliehen wurde, ſoll das„Ehrenzeichen für deutſche Volkspflege“ künftig Verdienſte auf dem Gebiet der Volks⸗ wohlfahrt, des Winterhilfswerkes, der Pflege der Kranken und Verwundeten im Frieden wie im Kriege, des Ret⸗ tungsweſens, der Pflege des deutſchen Volkstums ſowie der Fürſorge für deutſche Volksgenoſſen im Ausland beloh⸗ nen. Das neue Ehrenzeichen wird, wie bisher dasjenige des Roten Kreuzes, in vier Stufen verliehen. nämlich die erſte Stufe als Halskreuz, die zweite Stufe als Anſteck⸗ kreuz, die dritte Stufe als an der Bruſt zu tragendes Kreuz am Bande und die vierte Stufe als Medaille. Die Form des Ehrenzeichens für deutſche Volkspflege iſt der des bis⸗ herigen Ehrenzeichens des Deutſchen Roten Kreuzes nach⸗ Ae beit Verleihung erfolgt in allen Fällen durch den Führer ſe 3————.— Teroa Roman von Elſe Wernecke Ganz nahe, wenige Minuten mit dem Auto, liegt ein Heiner, alter Waldgaſthof. Ullmann und Dinah Marén ſitzen am Holztiſch der Gaſtſtube und reden aufeinander ein. Ullmann bee mechaniſch die kleine, weiße Hand, die ſo matt und blaß auf dem Tiſch liegt, während er fragt und gleich darauf ſelbſt antwortet und von der eigenen Arbeit erzählt. Dabei betrachten ſie einander heimlich prüfend. Wie jung ſie iſt, Dinah! Und wie ſcharf doch ſchon die Züge um Mund und Naſe werden. Wie kalt und wiſſend die jungen Augen blicken können. Wie nervös die zarten Naſenflügel beben und wie die ganze, zier⸗ liche Geſtalt vibriert, nicht mehr in dem einſt vielgerühm⸗ ten„Temperament“, ſondern aufs Aeußerſte angeſpannt in der gepeitſchten Jagd nach Ruhm, nach Erfolg, nach dem„Obenbleiben“. Na ja, ein Leben iſt das ja auch eigentlich nicht. Aver was ſolt man machen? Alles kann der Menſch nicht haben, und Ruhm, Erfolg, Beifall—— ach, das iſt doch auch etwas, etwas was einen von innen her ſpannt. Und er hat doch noch ganz andere Erfolge als ich, ich bin ja „bloß“ beim Film] Und für ihn iſt die Filmerei Neben⸗ ſache. Aber natürlich, ſo ganz jung iſt er auch nicht mehr. Da an den Schläfen der leichte graue Schimmer, den hat er erſt ſeit kurzer Zeit. Wie alt iſt er ei entlich? Herr⸗ gott, ich weiß ja nicht einmal genau, wie alt er iſt— „Hör mal, Dinahkind, wie lange geht denn die Schin⸗ derei noch bei euch da?“ „Du meinſt mit der Hafenromanze? Warte mal— ich glaube, 15 zweieinhalb Wochen— dann iſt Schluß.“ „Zweieinhalb Wochen, ſagen wir alſo drei Wochen. 9 du dich dann nicht ein bißchen frei, machen? Du müßteſt doch auch mal wieder raus, nein? „Ansgeſchloſſen, Tino! Ich habe ja ſchon mit der SJmperdtor abgeſchloſſen für den Maria⸗Thereſia⸗Film, du weißt doch! Das kann ich nicht ſchießen laſſen, beim beſten Willen nicht! Wo die Hagemann ſowieſo zer⸗ E Politiſches Allerlei Raſtikis beſichtigte polniſche Rüſtungswerke. Der litauiſche Armeechef General Raſtikis hat Mittwoch vormittag die ſtaatlichen Flugzeugwerke und die in der Umgebung gelegenen Truppenübungsplätze beſucht, wo ihm militäriſche Uebungen vorgeführt wurden. Weiter ſtattete er dem polniſchen Miniſterpräſidenten einen Beſuch ab. Nachmittags gab Außenminiſter Beck für General Raſti⸗ kis einen Empfang. Am Abend folgt ein Empfang beim li⸗ tauiſchen Geſandten, an dem die maßgeblichen Vertreter der polniſchen Armee und der Reglerung teilnehmen. Anſchließend begab ſich der litauiſche Armeechef in den zen⸗ tralen Induſtriebezirk zu einer Beſichtigung der neuen pol⸗ niſchen Rüſtungsinduſtrie, die dort aufgebaut wird. Von dort trat er die Heimreiſe nach Kowno an. Deukſch-italieniſches Kulturabkommen ralifizierk. Die Ratifikationsurkunden für das am 23. November 1938 in Rom unterzeichnete Abkommen zwiſchen dem Deut⸗ ſchen Reich und dem Königreich Italien über kulturelle Zu⸗ ſammenarbeit wurden am 10. Mai 1939 im Auswärtigen Amt zwiſchen dem Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, Frhrn. v. Weizſäcker, und Se. Exzellenz, dem Kgl. Italie⸗ niſchen Botſchafter. Herrn Attolico, ausgetauſcht. Das Ab⸗ kommen tritt am 30. Tage nach dieſem Austauſch, alſo am 9. Juni d. J. in Kraft. Der in ihm vorgeſehene deutſch⸗ita⸗ lieniſche Kulturausſchuß wird demnächſt zu ſeiner erſten Tagung in Berlin zuſammentreten. Rumäniens Nationalfeſt— Große Truppenparade Der rumäniſche Staatsfeiertag wurde mit einem Feſt auf dem Plateau von Cotroceni begangen. Kanonenſchüſſe kündigten am frühen Morgen den Beginn des National⸗ feſtes an. Die Stadt Bukareſt hatte reichen Fahnenſchmuck angelegt. König Carol begab ſich zuſammen mit dem Thronfolger Michael nach Cotroceni, wo um 10 Uhr ein Feſtgottesdienſt ſtattfand, dem auch Miniſterpräſident Cali⸗ nescu und die übrigen Mitglieder der Regierung, das diplo⸗ matiſche Korps ſowie Vertreter der rumäniſchen Wehr⸗ macht beiwohnten. Im Anſchluß nahm der König mit dem Miniſterpräſidenten und dem Kriegsminiſter zu Pferd die Truppenparade ab, an der 2000 Offiziere, 18 000 Mann mit 250 neuen Geſchützen und 2000 Kraftfahrzeugen teil⸗ nahmen Norwegens Neutralitätswille Die Rooſevelt⸗Botſchaft und der deutſche Vorſchlag 8 Oslo, 11. Mai. Außenminiſter Koht hielt einen Vortrag über„Norwegen und die außenpolitiſche Lage“. Dabei warf er die Frage auf, wie ſich Norwegen und die übrigen klei⸗ nen Staaten zu den verſchiedenen Allianzgruppen verhal⸗ ten ſollten. Dieſe Frage, ſagte Koht, könne nur dahin be⸗ antwortet werden, daß das einzige Ziel ihrer Außenpoli⸗ tik die Aufrechterhaltung des Friedens ſein müſſe, und daß im Falle eines Krieges Norwegen aus dieſem herauszu⸗ halten ſei. Vor einigen Monaten habe er ein Gerücht zu⸗ rückweiſen müſſen, daß Deutſchland ein Ultimatum an Nor⸗ wegen gerichtet habe. Nach allem zu urteilen, ſei dieſes Ge⸗ rücht ausgeſtreut worden, um das Volk gegen Deutſchland aufzuhetzen. Es könne aber nicht die Aufgabe Norwegens ſein, ſich zu einer ſolchen Hetzerei herzugeben. Koht berührte dann die von Deutſchland an Norwegen eſtellte Frage, ob es ſich bedroht fühle und begründete eine negative Antwort. Es ſei andererſeits klar, daß Nor⸗ wegen im Falle eines Krieges zwiſchen den es umgebenden Staaten ſich ſowohl von der einen als auch von der anderen Seite bedroht fühlen könne. Da entſtehe wieder die Frage, ob Norwegen imſtande ſei, ſeine Neutralität aufrecht zu er⸗ halten. Deswegen müſſe Norwegen als erſte Vorausſetzung eine Politik abſoluter Neutralität führen und ſchließlich als Letztes ſein Land verteidigen, ſolange das gegen eine Ueber⸗ macht nur möglich ſei. Norwegen müſſe dafür ſorgen, daß es jedem der großen Mächteblocks in Europa frei und un⸗ gebunden gegenüberſtehe und ſich auf keine Weiſe von dem einen oder dem anderen näher heranziehen laſſe. 85 Oer Außenminiſter fuhr dann fort, wenn nun die Frage eines Nichtangriffspaktes mit einer der Großmächte aufgeworfen ſei, ſo ſei es klar, daß Norwegen mit großer Vorſicht verfahren müſſe. Es ſei Präſident Rooſevelt ge⸗ weſen, der dieſe Frage jetzt zuerſt aufgeworfen habe. Hit⸗ ler habe geantwortet, Deutſchland ſei bereit, den Vorſchlag in die Tat umzuſetzen. Alle dieſe Fragen würde Norwegen ruhig und gründlich prüfen und danach ſeinen Standpunkt einnehmen. Jedenfalls wünſche Norwegen ſeine Neutrali⸗ tät klar und rein zu erhalten. ſpringt, daß ich ihr die Rolle vor der Naſe weggeſchnappt habe! Nein, das geht nicht. Und dann kommt der Stu⸗ dentenfilm und anſchließend daran meine kontraktliche Verpflichtung auf den nächſten Großfilm unter Sörenſen 5 8 Nein. jetzt könnte ich wirklich nicht wea— Warum enn?“ „Ach, nichts!“ Ullmann ſtreicht ſich ein bißchen müde nach ſeiner Gewohnheit über das Haar.„Nichts, Dinah, wirklich. Ich dachte nur, wie ſchön es ſein müßte, jetzt mal hier raus aus all dem Zeug und irgendwohin wo Sonne iſt und Ruhe und Meer. Und du natürlich—“ Ullmann greift nach der Zigarette. „Ja, natürlich, Tino, das wäre herrlich. Aber es geht doch nun mal nicht. Wenn ich jetzt wegfahre— na, du weißt ja, wieviele darauf lauern, ſich auf meinen Po⸗ ſten zu ſtürzen— und das wäre ja vielleicht der höhere Blödſinn von mir. Schade, Tino,— aber in ein paar Wochen beſtimmt oder Monaten— Du, wie ſpät iſt es denn eigentlich? Herrjeh, ich muß ja fort. Schnell, Tino, bitte zahl' raſch—“ „Ich müßte auch ſchon in der Stadt ſein“, ſagt Ull⸗ mann leiſe und wirft ein Geldſtück auf den Tiſch. Im Wagen ſchweigen die beiden jungen Menſchen. Dann, knapp vor der Einfahrt, fragt Ullmann: „Was iſt mit heute abend?“ „Heute? Heute kann ich nicht, Liebling. Und mor⸗ gen— ach, nein, morgen iſt die Ae l ann b Da muß ich hin. Ja wirklich! Sieh mal, du kannſt dir das leiſten, wegzubleiben, aber ich muß mich doch zeigen. Aber übermorgen, übermorgen beſtimmt, Tino——“ „Alſo übermorgen beſtimmt, Liebling! Und inzwi⸗ ſchen telephonjieren wir, ja? Rufſt du mich an? Oder erreich' ich dich heute abend zu Haus?“ „Nein.“ „Was machſt du denn?“ „Ich geh' aus.“ „Tino!“ Dinah Maren ſchüttelt den Kopf und legt ihre Hand auf die ſeine, die auf dem Steuerrad ruht. „Jetzt biſt du wieder der ganz kleine, bockige Junge, Tino! Kannſt du denn nicht einſehen, daß die arme, kleine Dinah nichts dafür kann?“ Sie ſchaut ihm zärt⸗ lich und ſchmollend von unten in die Augen. Er wendet dich verſpäten.“ Deulſcher Schriftleiter aus Aegypten ausgewieſen. Berlin, 12. Mai. Der deutſche Schriftleiter Dr. Schmitz iſt auf Anordnung der ägyptiſchen Regierung aus Kairo ausgewieſen worden. Grund ſeiner Ausweiſung war die Veröffentlichung einer Reihe von Artikeln, die der engli⸗ ſchen Politik in den arabiſchen Ländern unbequem waren, Dieſe Ausweiſung liegt auf der gleichen Linie wie die ſchon vor einigen Tagen von der britiſchen Regierung vor⸗ genommene Ausweiſung deutſcher Staatsangehöriger aus England. Wie bereits bekanntgegeben wurde, hat Deutß land als Gegenmaßnahme ſeinerſeits einige britiſche Staats⸗ angehörige ausgewieſen, die das deutſche Gaſtrecht verletzt haben.. Generaloberſt von Brauchitſch in Venedig. Mailand, 12. Mai. Auf ſeiner Rückreiſe nach Deutſchland hielt ſich Generaloberſt von Brauchitſch mit ſeiner Gattin und ſeiner Tochter am Donnerstag in Venedig auf. Am Abend ſetzte er die Heimfahrt fort. Sowjetrußland wünſcht Vertagung der Katskagung. Brüſſel, 12. Mai. Die belgiſche Nachrichtenagentur Belgg meldet, nach einer Information aus Genf habe die Sow⸗ jetregrerung Schritte bei den Mitgliedſtaaten der Genfer Liga unternommen, um eine kurze Vertagung der Ratsta-⸗ gung zu erreichen. Die Sowietregierung ſei in dieſem Sinne auch an die belgiſche Regierung herangetreten, die ihre Zu⸗ ſtimmung erteilt habe Man könne daher damit daß die Ratstagung um eine Woche verſchoben werde. Engliſch⸗rumäniſche Einigung Abſchluß der Bukareſter Wirtſchaftsverhandlungen. Bukareſt, 12. Mai. Die ſeit dem 24. April in Bukareſ laufenden engliſch⸗rumäniſchen Wirtſchaftsverhandlungen wurden durch Unterzeichnung eines Protokolls Basen das von rumäniſcher Seite Außenminiſter Gafencu in Wirtſchaftsminiſter Pujoiu, von britiſcher Seite der Bug reſter Geſandte Hoare und der Leiter der engliſchen Abord. nung, Leith⸗Roß, unterzeichneten. Das Protokoll ſieht, einer amtlichen Mitteilung zufolge, eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung des gegenſeitigen Handels auf normalem Weg vor. Unter ſtaatsſekrekär Lord Plymouth zurückgetreten. London, 12. Mai. Amtlich wird mitgeteilt, daß Unter⸗ ſtaatsſekretär im Foreign Office Lord Plymouth aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten zurückgetreten iſt. Lord Plymouth wird ſich ſofort in ärztliche Behandlung begeben. Ein Nachfolger wird nicht ernannt werden, da der jeweilige Unterſtaats⸗ ſekretär den Miniſter in dem Hauſe zu vertreten hat, in dem der Miniſter nicht erſcheinen kann. Da Lord Halifax Mil glied des Oberhauſes iſt, braucht er nur einen Vertreter im Unterhaus, wo er vom Butler vertreten wird. Kurzmeldungen Berlin. Nach§ 183 des Wehrmachtsfürſorge⸗ und wer- ſorgungsgeſetzes iſt die bisherige Gebührenfreiheit der Ver⸗ ſorgungsanwärter(Militäranwärter und Anwärter des Reichsarbeitsdienſtes) für Urkunden zum Nachweis der deutſchblütigen Abſtammung beſeitigt worden. Staatsſekretär Brinkmann im Warteſtand Mit Rückſicht auf langwierige Erkrankung Berlin, 11. Mai. Der Führer hat den ſeit längerer Zeit beurlaubten Staatsſekretär im Reichswirtſchaftsminiſterium Rudolf Brinkmann in den Warteſtand verſetzt und als Mitglied des Reichsbankdirektoriums abberufen, ſein Geſundheitszuſtand in abſehbarer Zeit die Wiederauf⸗ nahme ſeiner Dienſttätigkeit ausſchließt. Warſchau. Eine Abordnung der weißruſſiſchen Volks⸗ gruppe wurde beim polniſchen Kultusminiſter wegen der Schließung des weißruſſiſchen Gymnaſiums in Wilna vor⸗ ſtellig. 0 Gelo. Die norwegiſche Regierung beabſichtigt die Ein⸗ führung eines zehnprozentigen Zuſchlags zur ſtaatlichen Einkommenſteuer für alle unverheirateten Männer über 28 Jahre. Vierzig Millionen Kronen würde die Extraſteuer jährlich abwerfen. den Blick ab. ohne ir Lächeln zu eréfpern. Ach, L N beherrſcht bis in die ſchönen, gemalten Augen inein. „Schon gut, Dinah. Komm', ſteig' aus. Du wirſt Hinter ſeinem Rücken zuckt ſie leicht die Achſeln. Dann küßt er ihr die Hand und ſieht ſie eben noch leichtfüßig im kleinen Portal verſchwinden. Drittes Kapitel. „Morgen, Schnaps, Morgen, Kognak!— Nicht 50 Geſicht, mein Lieber!— Ja, brave Hunde, gute Hunde — Na, ſchnell ein bißchen ſpringen?“ Jaulend und kläß⸗ fend nehmen die beiden Tiere die Hürde, die Ullmann ausgeſtrecktes Bein darſtellt.„So, nun iſt aber Schluß Ruhe jetzt! Schnaps, wo willſt du denn mit meinem Schuh hin?“ Keuchend liegen die beiden Hunde gehorſam auf dem leuchtend blauen Teppich und verfolgen ſchweiſwe⸗ delnd jede Bewegung ihres Herrn im Bad. Ihre 389 ſpannte Tätigkeit wird erſt wieder unterbrochen, als ein paar Minuten ſpäter nach kurzem Klopfen der Diener eintritt. ce Ullmann ſteht vor dem Raſterſpiegel und betracht ſteh Im Spiegel ſieht Ullmann den Diener an der Tür ehen. „Ja, John, was iſt?“ John macht ſein undurchdringlichſtes Geſicht:„Die Dame iſt da.“ „Was für eine Dame denn?— Eine Dame, morgen um halb neun?— Was will ſie denn?— Mach mich dich raſend, John, und halt mich nicht unnütz auf!— Alſo, was will die Dame?“ John zuckt die Achſeln:„Sie ſagt, der gnädige Hert hätte ſie beſtellt!“. 5 „Quatſch!“ Ullmann ſtreicht mit energiſchem Ruck den letzten Seifenſchaum 95 Geſicht„Ich hab' keine Dame beſtellt. Schmeiß ſie raus.“ John verbeugt ſich und geht. Aber plötzlich wird er zurückgerufen. „Du— John— was für'n Datum haben wir N heute?“„Den Erſten. anädiger Herr.“ rechnen, * N miniſt Klein Bader Lande behör! Gewa weil 1938 vorge! hätten beträc vollen derun Auski räte. U Gorrh nach d reichen les, w Das n 22 m und wird L fahr Sauer Trat a Schrei den mi Verbre legen. 0 Neuba⸗ Josef ſchenkel Aufkon 2 Der O Kerber ſemina: ler⸗Bla Inſtitu der St Muſikſe 9 in Har Peter br W or He Vorſitz Auch a freund. 1938, nahme Herma landes Frontk ſeine 1 fin* fügung ſchäfts vertret Stellu⸗ eine 1 gabe dereine weileſte al wer wird ein Umkleideraum erſtellt werden, der 33 der Stadt Muſikſchule. 5 8 8 Badiſche Chronik Die Kleinſiedlung in Baden Ns. Wie bereits mitgeteilt, hat der Reichsarbeits⸗ miniſter für das Jahr 1939 80 Millionen Mark für die Kleinſiedlung bereitgeſtellt. Hiervon entfallen auf das Land Baden 2 600 000 Mark, die in gewohnter Weiſe durch die Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau als Bewilligungs⸗ behörde den Siedlungsfreudigen zugewieſen werden. Die Gewährung dieſer neuen Reichsmittel iſt beſonders günſtig, weil dieſe nach den letzten Beſtimmunden vom Dezember 1938 ſolange unverzinslich bleiben, bis die ihnen im Rang vorgehenden Hypotheken zurückbezahlt ſind oder planmäßig hätten zurückbezahlt ſein müſſen. Das Reich leiſtet mit dieſem beträchtlichen finanziellen Aufwand einen beſonders wert⸗ vollen Beitrag zur Kleinſiedlung und damit auch zur Lin⸗ derung des augenblicklichen Wohnungswangels. Nähere Auskünfte erteilen wie bisher die Bürgermeiſter und Land⸗ räte.. Umgliederung innerhalb der SA. Die SA.⸗Gruppe Südweſt gibt bekannt: Zurzeit wird im Bereich der S A.⸗Gruppe Südweſt(Saugebiet Baden und Württemberg) eine weitgehende Umgliederung durchge⸗ führt. Dieſe organiſatoriſchen Veränderungen bilden die Grundlage für die Durchführung des Führererlaſſes vom 19. Junuat, in dem der Führer die SA. mit der Aufgabe der pot⸗ und nachmilitäriſchen Erziehung betraut hat. Nähere Mitteilungen über die weitere Durchführung des Führererlaſ⸗ de in oraaniſatoriſcher und ſachlicher Hinſicht werden recht⸗ ziig erfolgen. Weinheim.(Schwimmbad im Werden.) Im Gorxheimer Tal ſind die Arbeiten für das neue Schwimmbad nach dem Waldſpielplatz zu in vollem Gange. Die umfang⸗ reichen Vorarbeiten, u. a. Regulierung des Grundelbachbet⸗ les, wurden bereits im Vorjahre im Rohbau fertiggeſtellt. Das neue Schwimmbecken hat Ausmaße von 50 m Länge und 22 m Breite. Auch die zu einem Freibad gehörigen Brauſen und Duſchen werden errichtet. Nahe dem Schwimmbecken ellen zählt. Höpfingen.(Von einem Laſtwagen totge⸗ fahren.) Der 14jährige Sohn des Metzgermeiſters Anton Sauer wurde von einem Laſtwagen überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. I Höpfingen.(Durch Starkſtrom getötet.) Der Schreinermeiſter Emil Kaiſer von hier kam bei Umbauarbei⸗ ten mit der Starkſtromleitung in Berührung und erlitt ſtarke e. Kaiſer iſt ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ egen. ( Pforzheim.(Vom Dach geſtürzt.) Von einem Neubau in der Landhausſtraße fiel der Dachdeckermeiſter Joſef Meſcheede. Er erlitt einen Schädelbruch, einen Ober⸗ ſchenkelbruch und ſonſtige ſchwere Verletzungen. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Freiburg.(Muſikſchule wird ausgebaut.) Der Oberbürgermeiſter der Breisgauhauptſtadt 8 5 Kerber, hat mit dem Ausbau der Fachklaſſen und des Muſik⸗ ſeminars an der Städtiſchen Muſikſchule Profeſſor Dr. Mül⸗ ler⸗Blattau beauftragt und ihm die geſamte Oberleitung des Inſtituts übertragen. Profeſſor Müller iſt Muſikbeauftragter Freiburg und war bisher Kurator der Städtiſchen Hebelpreis für Hermann Eris Buſſe. N Hauſen i. Wieſental. Bei dem diesjährigen Hebelfeſt in Hauſen, das alljährlich am 10. Mai in der Heimatgemeinde Peter Hebels begangen wird, hat der badiſche Kultusminiſter Dr. Wacker die Verleihung des Hebelpreiſes 1939 an Profeſ⸗ ſor Hermann Eris Buſſe in Freiburg, den ſtellvertretenden Vorſitzenden des Landesvereins Badiſche Heimat, verkündet. Auch aus der Schweiz, beſonders aus Baſel, waren die Hebel⸗ ſteunde gekommen, darunter auch der Hebelpreisträger von 1938, Huggenberger. An dem anſchließenden Hebel⸗Mähli nahmen 150 Hebelgäſte teil. Geboren in Freiburg, wirkte Hermann Eris Buſſe zunächſt im Schuldienſt ſeines Heimat⸗ landes. Nach ſeiner Rückkehr vom Weltkriege, den er als Frontkämpfer bis zum Ende mitgemacht hat, beſtimmten ihn keine volkskundlichen und literariſchen Neigungen dazu, ſich dem Landesverein Badiſche Heimat als Mikarbeiter zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Nach kurzer Zeit wurden ihm die Ge⸗ ſhäftsführung des Vereins ſelbſt und dann das Amt des ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden übertragen. Was er in dieſer Stellung allein durch ſein organiſatoriſches Geſchick, durch eine umfaſſende Vortragstätigkeit und durch die Heraus⸗ gabe der ausgezeichneten Veröffentlichungen des Landes⸗ deeins auf dem Gebiete der Heimat⸗ und Volkskunde im weieſten Sinne geleistet hat, verdient lobend hervorgehoben zu werden. Neben dieſen volks⸗ und heimatkundlichen Studien eutfaltete Hermann Eris Buſſe eine 0 5 ſchriftſtelleriſche und dichteriſche Tätigkeit, die ihm in ſteigendem Maße weit über ie Grenzen des Badnerlandes hinaus Achtung und Anerlen⸗ ſung gebracht haben. *. Wieder Sturmwarndienſt am Bodenſee. f Der nach verſchiedenen ſchweren Sturmunfällen mit Klein⸗ booten am Bodenſee eingerichtete Skurmwarndienſt, der das deutsche und das ſchweizeriſche Gebiet einbezieht und ſich gut bewährt hat, iſt mit Beginn der lebhafkeſten Verkehrszeit Mitte April wieder aufgenommen worden. Die Form der arnung iſt unterſchiedlich, es werden neben gelben Flaggen auch Ballonkörbe, Raketen und dergleichen verwendet. Aku⸗ ſiſche Signale wie Heulſirenen oder dergleichen werden nicht zügeſetzt, da dieſe anderen Zwecken vorbehalten ſind und ſonſt erwechſlungen auftreten könnten. Neues aus aller Welt a Kinderwagen in den Rhein geraken. An der Müh⸗ lenweide in Duisburg⸗Ruhrort machte ſich ein Kinderwa⸗ gen mit einem Säugling ſelbſtändig und fuhr, ehe es die erſchreckte Mutter verhindern konnte, in den Rhein. Das Kind wurde aus dem Wagen geſchleudert. Zwei Männer 9 0 8 ſich ſofort ins Waſſer und konnten das Kind auch retten. Ab Iwillinge werden 70 Jahre alt. In Rauſchenberg (Kreis Marburg) vollendeten die Zwillingsſchweſtern Frau Eliſabeth Wißner, geb. Jockel, und Frau Wwe. Chriſtine Wittekindt, geb. Jockel, am Donnerstag ihr 70. Lebensjahr. aß Sieben Wilderer verurkeilt. Vor der Großen Straf⸗ kammer Kempten wurde gegen ſieben Perſonen verhandelt, die in gemeiner Weiſe im Bezirk des Bannwaldes bei Füf⸗ ſen gewildert haben, wobei Füchſe. Rehböcke und Hirſche ge een wurden. Das Gericht verurteilte in ſpäter Abendſtunde den Hauptangeklagten Heinrich Zenath von Steingaden zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus, während fünf Angeklagte zu Gefängnisſtrafen von drei bis ſechs Monaten verurteilt wurden. ah Hochzeitsbaum auch in der Stadt. Der auf dem Lande übliche ſchöne Brauch, einem jungen Paar einen Hochzeits⸗ baum zu ſetzen, gehört in der Stadt ſchon zu den Selten⸗ heiten. Roſenheim erlebte den Transport eines 30 m lan⸗ gen Maibaumes aus Aiſing, der von 44 Männern vor dem Hauſe des dieſer Tage Hochzeit haltenden Omnibusunter⸗ nehmers Schwirtlich aufgeſtellt wurde. Af Tödlicher Abſturz. Auf einer Wanderung auf dem Weſternberg, einem Vorberg im Ruhpoldinger Tal, ſtürzte die 18jährige Hausbedienſteke Anna Dovis tödlich ab. Das Mädchen befand ſich mit ſeiner Dienſtherrſchaft auf Urlaub in Ruhpolding, das es aus einer früheren Stellung kannte. In halber Höhe des Berges band ſie den ſie begleitenden Hund feſt und ging höher. Als das Gelände ſteiler wurde, zog das Mädchen Strümpfe und Schuhe aus. Faſt auf dem Gipfel angelangt, glitt es auf dem naſſen Geſtein aus und ſtürzte 200 bis 300 m tief ab, wobei es über eine 20 m hohe Wand hinunterſchlug. a Ausländer aus dem D-Zug geſtürzt. Wie die Reichs⸗ bahndirektion Augsburg mitteilt, wurde zwiſchen Jettingen und Burgau ein Reiſender aus Jugoſlawien auf dem Bahn⸗ körper tot aufgefunden. Der Verunglückte war in der Nacht aus dem fahrenden D⸗Zug 93 München— Stuttgart geſtürzt. Der Zugführer dieſes D⸗Zuges hatte aus Ludwigshafen bereits das Fehlen eines Reiſenden gemeldet. Ein 9-Ausbildungswerk zur Sicherung des Nachwuchſes. Berlin, 10 Mai. Um für die techniſchen, handwerklichen und künſtleriſchen Berufe einen ausreichenden, befähigten und vorgeſchulten Nachwuchs aus den Reihen der Hitler⸗ Jugend zu ſichern hat, wie der RIP meldet, der Jugend⸗ führer des Deutſchen Reiches Baldur von Schirach, die Er⸗ richtung eines„& ſusbildungswerkes für Architektur und Technik“ angeordnet, für das er zuſammen mit dem Gene⸗ ralinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, und dem Generalinſpektor für die Reichshauptſtadt und Be⸗ auftragten für das Bauweſen der NSDAP, Prof. Speer, die Schirmherrſchaft übernommen hat. Die drei Schirmherren des neuen Werkes haben dazu einen Aufruf erlaſſen, in dem es heißt: „Schon entſtehen die erſten gewaltigen Bauten der Nation, die als höchſte Symbole der Gemeinſchaft alle Häu⸗ ſer des Alltags weit überragen werden. Ihre ſteinernen Räume ſollen unſer Volk einſt zu ſeinem ſtolzeſten Wollen und ſeiner höchſten Würde erheben. Schon führen uns die erſten Straßen des Führers zuſammen, gewaltig in der Größe ihrer Planung, unvergänglich in ihrem Material und ewig in der Schönheit und Kraft ihrer Formen. Mit dem zweiten Vierjahresplan und dem Aufbau der deutſchen Wehrmacht werden auch vom Techniker, Wiſſenſchaftler und Handwerker letzter Einſatz und höchſte Leiſtung gefordert. Das neugeſchaffene HJ⸗Ausbildungswerk für Architek⸗ tur und Technik hat die Aufgabe, die im Jahre 1937 mit den Architektentagungen der Hitler⸗Jugend begonnene Aus⸗ leſe⸗ und Erziehungsarbeit in weiterem Rahmen 1 zen und vor allem in einer allgemeinen Werkarbeit des deutſchen Jungvolkes die grundlegende Vorbereitung zur Erfüllung dieſer Aufgaben zu leiſten. Mit ſeinen Einrich⸗ tungen und Veranſtaltungen wird dieſes Werk zu einer har⸗ moniſchen Allgemeinerziehung der deutſchen Jugend beitra⸗ en. indem es neben der körperlichen und geiſtigen Schu⸗ ung die geſtalteriſchen Fähigkeiten der Hand entwickelt und damit auch 1. einer organiſchen Löſung der ben Künste des auf den Gebieten der Architektur, der bildenden Künſte, des Handwerks und der Technik beiträgt. Wir rufen den deut⸗ ſchen Jungen auf, auch in dieſem Werk ſchon in früheſten Jahren der Zukunft ſeines Volkes zu dienen. Dr. Heinrich Krumbhaar 7 Breslau, 12. Mai. Am Donnerstag ſtarb der, Ehrenprä⸗ ſident des„Vereins deutſcher Zeitungsverleger“ und Ver⸗ leger dies„Liegnitzer Tageblatts“. Kommerzienrat Dr. Heinrich Krumbhagr. Der im 72. Lebensjahr Ver⸗ torbene, Sohn einer ſchleſiſchen Verlegerfamilie, iſt, ſeit⸗ 9550 er 1904 in den Vorſtand des Vereins deutſcher Zei⸗ tungsverleger eingetreten war, jahrzehntelang einer der ührenden Männer in der Standesorganiſation der deut⸗ 1 85 1921 und damit im deutſchen Zeitungsgewerbe ge⸗ weſen. 1921 wurde er 1 des Vereins deutſcher Zeitungsverleger und bekleidete dieſes Amt zuſammen mit mehreren anderen 1 Stellen in wirtſchaftlichen Or⸗ aniſationen der deutſchen Preſſe bis zum Jahre 1933. Nach einem Rücktritt wurde er zum Ehrenpräſidenten des Vds ewählt. Seit 1926 war Dr. Krumbhaar außerordentlicher e der Deutſchen Akademie in München und ſeit 1928 Ehrenſenator der Techniſchen Hochſchule in Breslau. Lalcale Nuudchiau Zum Frühjahrsſchauturnen des Turnverein 98. Mit einem der Bedeutung der Sache entſprechenden Eifer wurden in allen Abteilungen des Ty. 98 die letzten Tage ausgenutzt, um für das am kommenden Sonntag abend in der Turnhalle ſtattfindende große Frühjahrs⸗ ſchauturnen gerüſtet zu ſein. Es werden bei dieſer Schau des Turnvereins wiederum 200 Beteiligte auf⸗ treten und je nach Geſchlecht und Lebensalter Ausſchnitte aus den verſchiedenartigſten Uebungsgebteten zeigen. Für den Turnfreund wird dieſer Abend reiche Befrie⸗ digung und angenehme Abwechſlung bringen. Dabei handelt es ſich keineswegs um einen gewöhnlichen Unterhaltungsabend, ſondern um eine Veranſtaltung, deren Weſenskern in der großen und bedeutenden Auf⸗ gabe, nämlich Förderung und Erhaltung der Geſundheit und Leiſtungsfähigkeit unſeres Volkes beſteht. Daher verdient ſie die Beachtung der weiteſten Kreiſe der Be⸗ völkerung Blumen vor's Fenſter! Tiefgrün leuchtet es vom Wieſenteppich, in dem ſeit kur⸗ 1 0 die feurige Lohe des Löwenzahns blüht. Hell und far⸗ ig iſt's in der Natur geworden, und vor allem der An⸗ blick der blühenden Bäume gibt uns den vollen Glauben an die Wonnen des Mai. Warum aber ſind noch ſo viele Fenſter nüchtern und leer? Sollten wir nicht etwas mehr dazu beitragen, Freund⸗ lichkeit und Farbe in unſer Leben zu bringen? Iſt es nicht wunderſchön, wenn von den Fenſterreihen Blumen leuch⸗ ten? Wenn die kahlen Mauern der Häuſer, wenn das graue Einerlei der Seitenwände verſchönt und verſöhnt wird durch die Heiterkeit und die Buntheit der Blumen? Wahrhaftig, ſo ein paar Blumen vor dem Fenſter, ſie koſten nicht viel und ſie blühen doch ſo herzerfreuend unter der Sonne des Frühlings. Ein Fenſter mit Blumen davor, das kündet von frohen Menſchen, die nicht nur ſich ſelber eine Freude machen, ſondern auch den andern.. Alſo: ſtellt Blumen vor die Fenſter! Sie ſchmücken Heim, Haus und Straße, ſie erfreuen Auge und Herz des 1 und ſie ſind ein froher Gruß im Ernſt des ebens! „— Automatenverkauf durch Saiſongeſchäfte. Der ſelbſt⸗ tätige Warenverkauf nach Ladenſchluß iſt nach dem Auto⸗ matengeſetz grundſätzlich nur den Inhabern einer zum dauernden Betrieb eingerichteten offenen Verkaufsſtelle ge⸗ ſtattet. Die Vorausſetzung, daß offene Verkaufsſtellen zum dauernden Betrieb eingerichtet ſind, wird von Saifonge⸗ ſchäften, die ihr Ladengeſchäft nicht nur vorübergehend auf⸗ rechterhalten, auch dann erfüllt, wenn ſie zwar während der ganzen Saiſon geöffent, außerhalb der Saiſon dagegen e ſind.— Ein Schreiben des Reichsarbeitsmini⸗ ters an die Arbeitsgemeinſchaft der Induſtrie⸗ und Han⸗ 1 in Berlin ſtellt dieſe Rechtslage ausdrücklich eſt. — Einfuhr inländiſcher Geldſorken im Reiſeverkehr. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat durch Runderlaß mit Wirkung vom 15. Mai 1939 die Beſtimmungen über die Aus⸗ und Einfuhr von inländiſchen Geldſorten im Reiſeverkehr neu eee aß, Hervorzuheben iſt, daß die Einfuhr deut⸗ 0 Scheldemünzen durch ausländiſche Reifende ab 15. Mai 1939 von 30 Mark auf 10 Mark herabgeſetzt wird. Inländiſche Reiſende durften bisher ſchon deutſche Scheide⸗ münzen nur bis zum Betrage von 10 Mark aus dem Aus⸗ land einführen. — Darf der Gaſt das Brot mitnehmen? Auf eine An⸗ frage wird in den„Hotelnachrichten“ dazu Stellung genom⸗ men, ob der Gaſt das zur Mahlzeit beigegebene Brot mit⸗ nehmen kann. Es wird feſtgeſtellt, daß der Gaſt das, was er beſtellt und was ihm ſerviert wird, entweder im Lokal ſelbſt eſſen oder mitnehmen darf, wohin er will. Er hal es als Eigentum erworben Steht er aber auf und läßt von den von ihm beſtellten Sepiſen und Getränken etwas tehen, ſo verzichtet er darauf zugunſten des Wirts, in eſſen Eigentum die Ware zurückgeht. Diebſtahl würde nun dann vorliegen, wenn ſich ein Gaſt an einen Tiſch ſetzt etwas beſtellt und von den auf dem Tiſch zur Selbſtbedie⸗ nung des Gaſtes ſtehenden Brötchen über das normale Maß hinaus nach Beendigung ſeiner Mahlzeit etwa noch einige Stück einſteckt und mitnimmt. — Achlet auf den Fahnplanwechſel! Wer in dieſen Ta⸗ gen verreiſen will, tut gut daran, ſich rechtzeitig in den Reiſebüros oder an den Auskunftſchaltern der Bahnhöfe über die Fahrpläne genau zu unterrichten. Denn in der Nacht vom 14. zum 15. Mai, oder genauer am 15. Mai 0 Uhr, tritt bei der Deutſchen Reichsbahn der neue Som⸗ merfahrplan in Kraft. Er bringt wieder zahlreiche Fahr⸗ de und vor allem eine Fülle neuer Verbin⸗ ungen und Anſchlüſſe, ſodaß es ſicher in manchen Fällen ratſam e kann, eine dieſer Tage geplante Reiſe erſt nach dem Fahrplanwechſel anzutreten.— Die neuen amtlichen Kursbücher für den Sommerfahrplan werden in den nächſten Tagen. rechtzeitig vor dem Fahrplanwechſel, erſcheinen. ö Weitere Milderung der Einbehaltungsbeſtimmu Durch eine Verfügung des preußiſchen Finanzminiſter ſind den Beamten und Angeſtellten, die als Kämpfer fü die nationale Erhebung eine Beſchädigung erlitten haben im Rahmen der weiteren Milderung der Einbehaltungs beſtimmungen diejenigen Beamten und Angeſtellten ch geſtellt, die Träger des Goldenen Ehrenzeichens de NSDAP. oder des Blutordens ſind. Die einbehaltenen 8 ſind auch dieſen Beamten und Angeſtellten aus zuzahlen. dann u N . 5 . 2 rr überruschen sie inn angenemm mirs verschiedenen gebackei. eig: Zienenstich, Ohstuchen und ſſarmnoreuchei a biet, unapp ½ f Milch zum guumatiig bmuclien Sies o 5 0 2 Päckchen Or, Oetker Soſſen- 1 kg Weizenmehl 400 g Zuczer. igt Innen mein neuer mrbigerdrospen, enn ęs uc ommit, Sie ermalten ihn kostenlos bei dmemlæbems 5 na ndlen sonstigen portofrei von On August Oeteen Rielefeldl pulver Uanillegeſchmac, 2 Päckchen Ut. Oetfſer„Hachine 6 Die weißen Rheindampfer Erweiterter Sommerfahrplan.— Allerlei Mahnungen. Zu einem ſchönen Sommertag am Rhein gehören eben⸗ ſo wie die grünen Rebenhär die weißen Schiffe der Köln⸗Düſſeldorfer⸗Rheindampfſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft. Zwar iſt bis jetzt die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen noch etwas zurückhaltend aber einmal wird ſie ja doch ihre ganze Macht entfalten. Die weißen Schiffe ſtehen jedenfalls ſeit 7. Mai bereit, um jedem Anſturm gerecht werd Durch die ganze Fahrzeit fahrten bezw Expreßfahrten gefahren. Im Hauptfahrplan und Expreßſchiffe dieſen Be Reiſeverkehrs über die ganze Fahrſtrecke v gehenden Reiſeverkehr, wie nicht zuletzt dem örtlichen Aus⸗ flugsverkehr nach und von Köln beſitzt im erweiterten Frühjahrsfahrplan bereits fünf. nach Pfingſten ſechs tägliche Abfahrten rheinaufwärts, da⸗ zu die Sonntagfahrten nach noch einige mehr. Von Pfingſten ab finden in Köln auch wieder Abendfahrten ſtatt. Die bedeutungsvollſte Neuerung für den Rheinverkehr iſt wohl die in Verbindung erfolgte Einführung von Bahn/ Schiff Sonntags⸗ rückfahrkarten(3. Kla In großer Zahl ſind ige und die alten Burgruinen geweſen, en zu können. hindurch werden die Schnell⸗ zwiſchen Köln und Mainz dienen ſechs große Schnell⸗ dürfniſſen des durchgehenden die Perſonenfahrten erteilt, um ſowohl dem durch⸗ allen Rheinorten zu dienen. Zons, im Sommerfahrplan mit der Deutſchen Reichsbahn ſſe) von Köln nach Ko⸗ Verbindung mit der ſchaftsreiſe gehört auch zu den in dung t nf günſtigen Reiſe⸗ Rheinfahrt(und Donaufahrt) ſtehenden möglichkeiten. 5 2118 1 Beſonderheit ſei noch auf die intereſſante Flug⸗ zeug/ Dampfer⸗Reiſe nach oder von Frank⸗ 5 Ni N 321 3 3 0 4 1. EFT hingewieſen, die Gemeinſchaftseinrichtungen 955 Deutſchen Lufthanſa und der Köln⸗Düſſeldorfer: ein Beg durch die Luft, der andere ab oder nach Mainz oder Wiesbaden auf dem Rhein. Eine weitere eigenartige und ſchöne Reiſemöglichkeit bieten die„Rheindampfer in Ka⸗ binenfahrt“ des verbundenen Perſonen⸗Güterdienſtes der Köln⸗Düſſeldorfer und Niederländer Dampfſchiffahrt, ſowohl auf den Inlandſtrecken als auch für Fahrten nach Holland. Durch dieſe Fahrten ſind insbeſondere auch die über die übliche Rheinfahrt hinausgehenden Strecken nach Frank⸗ fürt a. M und nach Karlsruhe im durchgehenden Ver⸗ kehr erſchloſſen. Dies kann— da dieſe Schiffe zugleich „Autoſchiff“ ſind— auch dem Autofahrer reizvolle und neu⸗ artige Gelegenheit verſchaffen ſo z. B. eine Wochenend⸗ fahrt: Samstags mit dem Wagen nach Karlsruhe, von dort, zuſammen wit dem Wagen am Sonntag vormit⸗ tag auf dem Schiff bis Koblenz und heimwärts mit dem Wagen Die weißen Schiffe der Köln⸗Düſſeldorfer haben aber nicht nur einen neuen Anſtrich bekommen, es ſind auch nicht nur die Inneneinrichtungen überholt und verbeſſert wor⸗ den, ſondern auch die Pordküchen haben beſtens vorgeſorat und werden in jeder Weiſe zufriedenſtellen. ſchaft nur einmal. 6. Für ein und dasſelbe Kind darf die Ehrenpatenſchaft nur bei einem Ehrenpaten beantragt wer⸗ den. Mehrfache Ehrenpatenſchaften werden nicht übernom⸗ men. Gegebenenfalls hat ſich der Kindesvater darüber zu entſcheiden, weſſen Ehrenpatenſchaft er beantragen will. 7 Anträge, die dieſen Grundſätzen nicht entſprechen, werden ſchon von den örtlichen Dienſtſtellen als ausſichtslos zurückgewieſen Anträge auf Uebernahme 1115 durch den Führer und Reichskanzler ſowie in Preußen dur den Miniſterpräſidenten ſind bei de len. Dabei ſind die vorgeſchriebenen Vordrucke zu verwenden Im Rahmen der verfügbaren Mittel pflegt der Ehrenpate ein Patengeſchenk nach freiem Ermeſſen zu bewilligen, wenn eine Notlage beſteht. Dieſes beträgt bis zum 10. Kind ein⸗ ſchlie 50 Mark, für das 11. und jedes weitere Kind 100 Mark e örtlichen Dienſtſtellen ſind aufgefordert worden, darauf hinzuwirken, daß zur Förderung des Sparſinns füt das Patenkind durch die Kommunalverwaltung ein Sparkaf⸗ angelegt wird. ſenbuch über 3 Marf nun der Hehler. Wie gemeldet, wurde dieſer gjährige Jude Rubin wegen 65 Fahrraddiebſtäh⸗ inhalb Jahren Gefängnis verurkeilt. Jetzt gab ericht dem Abnehmer des Diebesgutes, dem 40. jährigen Hermann Herzog aus Zeiskam, mit 15 Monaten Zuchthaus die Strafe für ſeine Hehlerei. von Ehrenpatenſchaften 1 zuſtändigen örtlichen Dienſtſtelle(Polizeipräſident, Landrat, Bürgermeiſter) zu ſtel. bhlenz, Bingen Rüdesheim und Wiesbaden/ Mainz und von Koblenz nach Wiesbaden/ Mainz(und jeweils umgekehrt). Außer Samstags und Sonntags können auch dieſe Karten Mittwochs benutzt wer⸗ den; Mittwochs und Samstags kann man die Schiffe damit auch ſchon vormittags benutzen(die Bahn wie üblich erſt ab 12 Uhr). Die Rückfahrt muß Montag abend, mit den 5 ö Marktberichte Ohne Gewähr. a Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 11. Mai. Sämtliche Notierungen unverändert. f Ehrenpatenſchaflfen Zur Klarſtellung über Vorausſetzungen und Anträge bei Ehrenpatenſchaften wird uns von untexrrichteter Seite mit⸗ geteilt: Ehrungsmaßnahmen für kinderreiche Familien ſind in der Form von Ehrenpatenſchaften u. a. im Reich, in Preußen 0 5 5 Mannheimer Wochenmarkt b. 11. Mai. Vom Stati 5 8 a d in einer größeren Anzahl von Gemeinden vorgeſehen. daß Mittwochs ausgegebenen Karte der Bahn bis Don⸗ 0 5 g N 8. ö 1 8 Uh, 1 2 Schi ole Donnerstag abend be⸗ 1. Deutſche Staatsangehörigkeit, ariſche Abſtammung, ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0, h zehn endet ſein. Mit dieſer Neueinführung iſt das Syſtem der erbgeſunde Familie, Vorhandenſein von mindeſtens neun in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,5 bis 0 Salatkartoffeſ h Zwa wahlweiſe für Bahn und Rheindampfer gültigen Fahr⸗ lebenden ehelichen oder als eigen anerkannten Kindern oder Wirſing 25 bis 30 Karotten, Bſchl. 25 bis 40; Gelbe Rien geru ſcheine, das für den Reiſeverkehr ſeine Bedeutung ſchon ſieben lebenden Söhnen einſchließlich der Patenkinder, die vom 15 bis 16; Rote Rüben 15; Spinat 12 bis 16; Mangold geſſe ſeit längerer Zeit erwieſen hat(Me R⸗Fahrſcheine. Aus⸗ Kindesvater ſtammen. 2. Ruf, Verhalten und politiſche Zu⸗ 22 bis 25; Grüne Erbſen 30 bis 45; Spargeln 45 bis 100; 1 länderfahrſcheine, Urlaubskarten), für den Tagesausflugs⸗verläſſigkeit der Familienmitglieder müſſen in jeder Bezie⸗ Fopfſalat, St. 20 bis 40; Lattich 40 bis 60; Oberkohlraben, I und Wochenendverkehr um ein zweifellos ſehr praktiſches hung einwandfrei und eine ordentliche Erziehung der Kinder St. 30 bis 35; Rhabarber 8 bis 17; Tomaten 40 bis 50. Teilſtück erweitert worden. gewährleiſtet ſein. 3. Irgendwelche Verpflichtungen für den 8 20 95 e 1 8 100. 1 0 g i Ehrenpaten, auch hinſichtlich der Gewährung eines Paten⸗ kettich, St. 20 bis 70; Schlangengurken, St. is 100% f a. e en e geſchenkes, dürfen aus der Ehrenpatenſchaft nicht hergeleitet Suppengrünes, Bſchl. 6 bis 10; Peterſilie, Bſchl. 12 bis 15, flägl Ausflugsfahrſcheine für beſtimmte Dampferfahr⸗ werden. 4. Der Antrag muß alsbald, jedenfalls aber inner⸗ Schnittlauch Bſchl. 5 bis 8; Aepfel 35 bis 40; Zitronen, 5 ten und die ſeit Jahren beſtehenden zwei⸗ und dreitägigen]Thalb eines Monats nach der Geburt geſtellt werden. 5. In St. 4 bis“; Orangen 30 bis 50; Bananen, St. 8 bis 1 85 Pauſchalreiſen ab Köln, Bonn uſw. Eine„Rhein⸗Donau⸗ ein oder derſelben Familie übernimmt der Führer und Reichs⸗ Markenbutter 160, Landbutter 142: Weißer Käſe 25 biz 5 55 Reife“ von Köln nach Wien und zurück als Pauſchalgeſell. J kanzler und der Preußiſche Miniſterpräſident die Ehrenpaten⸗[ 30; Eier, St. 9,50 bis 11. 25 erfaf Anlliche W 7. 77 a 1 der Stadt Mannheim. K b D 0 kl id 8 If ſem Zum 1. Juli 1939 ſind in Herren⸗, na en⸗ U. amen E el ung 9 g. 0 0 Mannheim⸗Seckenheim die Farren⸗ 0 5 5 7* 0 und die Ziegenbochhaltung zu ver- leren Anelge v. 28.50, 32.—, 39.—, Damen-Mäntel V. 9.90, 15.—. 20.50 Mannheim, 5 f, 6 n ht 5 eben. Mäntel„. 29.50, 39,50, 46.— Kostüme v. 17.50, 26.—, 32. N Sportgefechte Dorf l Landwirte, die Intereſſe an. 3 85 5 1(Breite Straße) 5 9 i der Aebe nahme der öffentlichen Hosen. 4. 8 8 leider. 11.. 1880. 2—(roher Laden leiten Kleidung 90 Zuchttierhaltung, 8 W 155 5 uuf der ſtädt. Landwirtſchafts⸗Ab⸗— 0 teflung, Mannheim, Rathaus N 1, 7 p74 9 1 hinte Zimmer 58 melden. a 2 1 8 El die Mannheim, den 11. Mai 1939. 8 a. wenn Der Oberbürgermeiſter. Kombinationen: 0 * 10 0 Kräftige Frau J a e oder B. extte Sport- Sakko 4 0 für die Wäſcherei und ein elsterkt. Ueberteschendes Ef. in verschiedenen 1 5 junges, gewandtes Mädchen ale Vene s Ma mod. Macharten Vorj geſucht. Vorzuſt. von 10—12 Uhr] Sesſcntswasser beschleunigt den Ef folg. 29. 34.30 29 50 aber vormittags. ab 70 Pig. Vollendete Schönheit dureh 30.5 g Féirberei Kramer, u edes- Clem, Tuben 50 0 80 fig. 1 Seckenheimer Landſtraße 270. Germania-Drog. Höllstin. dazu dis pessenden 1 9 0 ten, Tabalpflanzerfachſchaft, Mhm.⸗Seckenheim. 10 e Die zollamtlichen Fluranmeldungen au 5 alt werden heute Freitag nachmittags von 2—7 Ahr und morgen 5 8 Samstag, vormittags von 8—1 Ahr im Rathaus(Wiege⸗ SBorbüänzüge 5 zimmer) ausgegeben und ſind dortſelbſt ausgefüllt am kommenden 2teilig wit langer oder 3 Montag und Dienstag, 15. und 16. Mai während der üblichen 8855 125 Geſchäftsſtunden wieder abzugeben. 54. 45. 39.30 uwe den 7: 77 Fü die Hel aubsaeil 10 zportnemden 3.30 4.50 3.93 auf 7 0 cportztrümpfe 1.05 1.38 2.05 ä 70 1 10 Pf Ein neuer großer Ufa-Filim!— Ein Werk, Binder 83 95 1.10 1.40 n 65 das überall eine Sensation bedeutet. sportgürtel 80 1.30 1.65 helfe 5 Aprlkosen-Marmelade, offen, 500 gr 45 Ein Abenteuer, das Weltgeschichte machte. degenmenrel e die e Sehr wirtschaftlich sind Orig. 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Von unſerer Mutter weiß ich, daß ſie jedesmal wie in geheimer Furcht das Ge⸗ ſicht abwandte und mit leiſe zitternden Händen nach ihren Ohren griff, wenn über die ſtille Dorfſtraße vor unſerem Baum⸗ garten ein Wagen mit ſtädtiſchen Aus⸗ flüglern gefahren kam. 5 Sie hatte an einem Sommerſonntag auf der Bank im Bongert geſeſſen, als das vierjährige Kind des Dorfſchmiedes von einer Droſchke mit lachenden Ausflüglern erfaßt worden war. Ein gellender Aufſchrei iſt das letzte Lebenszeichen des verunglück⸗ ten Kindes geweſen, und die Angſt vor die⸗ ſem Schrei hat von jener Stunde an das Herz der Mutter immer neu befallen, wenn ſie an Sonntagnachmittagen mit uns auf der Bank im Bongert ſaß und von der Dorfſtraße Pferdegetrappel herüberſchallte. Was es um die Zwangsvorſtellung ſolcher Erlebniſſe iſt, habe ich wenige Jahre ſpäter ſelbſt erfahren. Auf unſerem Acker hinter dem Schulhaus hatten frühmorgens die Mägde den Weizen geſchnitten, und wenn wir auch den ganzen Tag gebunden hatten, ſo war beim Läuten der Veſper⸗ glocken doch erſt die Hälfte der Garben auf⸗ geſtellt. Was vermochten mein Bruder und ich mit unſeren Kinderhänden im Vergleich zu den zwei ſtarken Knechten, die noch im Vorjahr die Ernte geborgen hatten, nun aber ſtatt der Senſe den Karabiner tragen mußten! Sie waren mit unſeren Pferden Fritz und Hanno am zweiten Mobil⸗ machungstag in den Krieg gezogen. Der einzige, den ſie nicht gerufen hat⸗ ten, iſt der Köbes geweſen, von dem wir Kinder damals glaubten, daß er ſo alt ſei wie die Eiche am Kamp. Von der aber wußten wir, daß ſchon Großvater als Knabe aus ihrem Wurzelwerk Kaninchen ausgegraben hatte. Wenn wir Köbes mit einer Eiche verglichen, ſo mag das die Folge ſtillen Betrachtens geweſen ſein, denn er war trotz ſetues Alters eine knorrige Geſtalt von unbedroh⸗ barer Feſtigkeit, Sprechen tat Köbes nur in Stunden bewegter Stimmung, aber auch dann am liebſten mit den Kühen im Stall oder mit den Pferden, die ſeine beſten Freunde waren. Richtete er einmal das Wort an uns Kinder, dann mußten wohl Ereigniſſe von beſonderer Art auf dem Spiele ſtehen. Köbes ſollte an jenem Abend mit dem Veſperbrot zu uus aufs Feld kommen und uns beim Garbenbinden helfen. Aber das Abendläuten war längſt verſtummt, die Sonne ſtand ſchon tief hinter den Hecken der Bauern⸗ Gärten, als endlich der Alte vom Dorf her kam. Seine Schritte waren um ein Geringes eiliger als ſonſt, und den dreitgekrempten Hut trug er in der Hand, als wenn er auf Wallfahrt ginge. Das Fremde ſeines Gehabens mag meinem Bruder aufgefallen ſein wie mir, aber wir äußer⸗ ten unſer Verwundern nicht, ſondern gaben uns mit müden Händen wieder dem Tagwerk hin, denn der Köbes ſollte uns fleißig ſehen. Als Köbes zu uns auf den Acker kam, ſpürte ich jäh, wie ein leiſer Schreck durch meine Glieder fuhr. Die eben gebundene Garbe entglitt meiner Hand. Und doch hätte ich damals nicht zu ſagen vermocht, was dieſen Schreck hervorgerufen hat, denn in jener Stunde glaubte ich noch, daß es der Schweiß ſeiner Bauernarbeit ſei, der in dicken Perlen auf Köbes zerfurchter Wange ſtand. Erſt ſpäter ahnte ich, es könnten Tränen geweſen ſein, obwohl ich nie geglaubt hätte, daß der alte Köbes weinen konnte. 8 er bene unſer Veſperbrot wortlos in das Gras am zegrwes gelegt und war dann aufrecht und faſt ein wenig eier an den Weizengarben entlang geſchritten, um Nate oder jenes der aufgerichteten Bunde etwas zurecht⸗ e Von weitem ſah es aus, als ob Köbes den aizen mit ſeinen welken Händen ſtreicheln wollte, wenn 1985 das Streicheln ſonſt weiß Gott nicht ſeine Art ge⸗ zeſen iſt. Als der greiſe Knecht den Acker einmal auf und nieder geſchritten war, machte er mit ſeltſam leuchtenden Augen vor uns halt. Er ſchien fragen zu wollen, wie uns 1 5 Veſperbrot ſchmecke; aber er fragte nicht, ſondern mit demder, unwirklicher Stimme hörten wir ihn ſagen: 5 Ein Pfeifchen zum Feierabend Aufnahme: Hallensleben/ Bavaria— M. „Dankt Schiffers Peter für euer Brot!“ Das waren ſeit Tagen die erſten Worte, die Köbes geſprochen hatte, und nun wußten wir nicht, wie wir ihn verſtehen ſollten. Schiffers Peter war der Sohn des Nachbarhofes. Meinungsverſchiedenheiten um einen Feldweg hatten un⸗ ſere Familie ſeit Jahren dem Nachbarn entfremdet, und wir ſahen den großen, blonden Peter nur, wenn er dicht neben unſerem Acker ſingend hinter ſeinen Pferden ſchritt. „Dankt Schiffers Peter für euer Brot“, ſagte Köbes ſtatt einer Erklärung noch ein zweitesmal, dann ſetzte er den Hut auf ſeinen grauen Schopf, und nach einer Weile drückenden Schweigens ging er auf den Nachbaracker und ſtellte Schiffers Garben auf. Wir wußten uns an dieſem dämmernden Ernteabend keinen Rat. Ich faßte beklommen die Hand des Bruders, und im gleichen Augenblick hub es im Turm der Dorf⸗ kirche dumpf zu läuten an. Das konnte nur die Toten⸗ glocke ſein. Dann gingen auch wir auf den Acker des Nachbarn und ſtellten Schiffers Garben auf.. Als wir ins Dorf zurückkamen, war es dunkel ge⸗ worden. Die Frauen ſtanden vor den Türen, und ohne es ſehen zu können, wußte ich, daß ſie verweinte Augen hatten. Dann erzählte der kranke Vater uns, daß an die⸗ ſem Nachmittag Paſtor Frings eine, Depeſche erhalten habe, und daß Schiffers Peter vor Lüttich als erſter aus unſerem Dorf gefallen ſei. Paſtor Frings habe den alten Köbes mitgenommen, als er hinausgegangen ſet, um Peters Eltern die Botſchaft zu bringen.„Er iſt auf dem Felde der Ehre gefallen“, ſetzte der Vater feierlich hinzu. Und nur, weil wir keine Antwort wußten, ſagten mein Bruder und ich wie aus einem Munde:„Wir haben eben ſeine Garben aufgeſetzt.“ Der alte Köbes ſtand neben uns, und ich glaube, daß ein mildes Lächeln über ſeine ernſten Züge huſchte, als jetzt ſein Blick ſich mit dem des Vaters traf. Seit dieſem Abend iſt es mir beim Anblick eines Aehrenfeldes ſtets, als ſähe ich den alten Köbes am Weg⸗ rand ſtehen und hörte ihn deutlich, aber mit ſeltſam ferner Stimme ſagen:„Dankt Schiffers Peter für euer Brot!“ Schiffers Peter haben ſie bei Lüttich in ein Kame⸗ radengrab gelegt. Er iſt ein unbekannter Soldat. 5 Wenn wir älter werden Von Hans Bethge. Die ernſten Empfindungen, die das Altern auslöſt, bleiben keinem erſpart— vorausgeſetzt, daß es uns überhaupt be⸗ ſtimmt iſt, in die Jahre des Alters hin⸗ überzuwechſeln, und wir nicht ſchon vorher dem Kampf ums Daſein Valet ſagen müf⸗ ſen. Die Melancholie des Aelterwerdens wird von dem einzelnen ſehr verſchieden getragen. Dem einen fällt der Uebergang leicht, dem anderen iſt er mühevoll, dem dritten kann er zu einer Tragödie werden, die den Menſchen und ſeine ganze Umwelt erſchüttert. Ach, die Wonnen der Jugend zu koſten, iſt leicht. Man wandert beſchwingt wie im Frühling, Uebermut ſtrahlt aus allen Geſten, das Alter iſt weit, man denkt nicht daran. Blüten winken an ſonnigen Wegen, man pflückt ſie unbekümmert, ſchmückt ſich damit und wirft ſie wieder weg, wenn ſchö⸗ nere winken— die Tage ſind ein reizender Taumel, die Augen blicken ſieghaft zu den Sternen, das Leben iſt wie ein Feſt. Glücklich jeder, der dieſe Zeit mit ge⸗ ſundem Körper und ſorgenlos durchkoſten darf, ſie iſt für die meiſten die ſchönſte des Daſeins. Die Zeit der Reife, die ihr folgt, iſt zugleich die Zeit der Beruhigung. Pflich⸗ ten haben ſich eingeſtellt, und das Leben verlangt, daß wir eine klare und ſichere Stellung zu den Verhältniſſen gewinnen, in deren Kreis ſich beſonders unſere berufliche Exiſtenz abſpielt. Der ernſte Begriff der Verantwortung nimmt uns in Beſchlag, um uns das ganze Daſein über nicht mehr frei⸗ zugeben. Ihm haben wir unſer Tun und Denken unterzuordnen, er wird der eigent⸗ liche Leitſtern unſerer Lebenswanderung, wenigſtens für die, die in der Geſtaltung des Daſeins eine ernſte und wichtige Auf⸗ gabe erblicken. Aber dann ſtellen ſich eines Tages die erſten grauen Haare ein, man erſchrickt, man meint, plötzlich in eine Art Stillſtand der Lebensführung zu blicken, und das öde Bewußtſen meldet ſich, daß die Zukunft ver⸗ mutlich durch nichts weſentlich Neues mehr das Bild unſerer Tage verändern wird. Man fühlt: du haſt, ohne daß du es recht merkteſt, die Höhe deiner Tage überſchritten, du fängſt an, in dieſem und jenem Bemühen nachzulaſſen, der Trieh zur Unternehmung hat nicht mehr den alten Schwung, Die Erfolge beim anderen Geſchlecht vermindern ſich, die Jugend fängt an, dem Alternden gegenüber ſich merk⸗ würdig reſpektvoll zu benehmen, kurz, man merkt an allem: das Alter meldet ſich, es iſt nicht mehr fortzuleugnen. Dieſe Zeit iſt für viele die kritiſchſte ihres Lebens, beſonders für die Frauen. Sie empfinden nichts ſchmerz⸗ licher, als daß ſie ihre äußeren Reize, durch die ſie andere zu feſſeln wußten, zu verlieren beginnen. Sie wiſſen: ihre ſtärkſte Waffe wird ihnen entriſſen, und manche lehnen ſich mit einem verzweifelten Trotz dagegen auf, den man verſtehen kann, der ihnen aber nicht einen einzigen der chickſalhaft entgleitenden Tage aufzuhalten vermag denn gegen das Altern iſt kein Kraut gewachſen Nun, man kann dieſe Dinge auf ſehr würdige Art er⸗ tragen, und man kann ſich ſehr würdelos dabei verhalten. Es gibt Frauen, die in dieſem„gefährlichen Alter“ durch Würdeloſigkeit nicht nur ſich, ſondern auch den Mann, an deſſen Seite ſie ſchreiten, aufs äußerſte lächerlich machen. Sie möchten, bevor ſie wirklich alt werden, noch einmal den Glanz eines großen Erlebniſſes über ſich ergehen laſſen, ſie wollen ſich noch ein letztes Liebesglück ertrotzen und laſſen ſich in törichter Verblendung auf Abenteuer ein. Wer weiſe iſt, erträgt dieſe kritiſche Zeit des Alterus mit einem Lächeln. Gewiß, es iſt ein Lächeln der Reſigna⸗ tion, aber es iſt doch ein Lächeln, alſo etwas, was das Erlebnis verklärt und verſöhnlich geſtaltet. Der Weiſe iſt ſich klar darüber, daß auch das Altern ſeine freundlichen Reize mit ſich bringt, daß es wichtige Vorteile birgt, die uns die Tage mit der mild leuchtenden Sonne des Herb⸗ ſtes vergolden. Dinge, die früher unſere Leidenſchaft ent⸗ zündeten, betrachten wir nun mit Ruhe, und wir begreifen kaum noch, daß wir es einmal für wert hielten, uns über jene Dinge zu erregen. Lebenserfahrung, kluge Einſicht, Abgeklärtheit— ſind es nicht preiſenswerte Eigenſchaften, die unſer Daſein zu einer ſchönen Wanderung durch das roſige Licht des Abends geſtalten? Für den, der geſund iſt und ſich eine helle, erkenntnisklare Seele bewahrt, be⸗ deutet das Altern nicht nur eine von der Natur gewollte Selbſtverſtändlichkeit, ſondern das Herannahen einer Zeit der Verinnerlichung. Auf würdige Art zu altern, iſt ein Stück Lebenskunſt. 2 Wilhelm Lennemann: Das Geſtändnis Erzählung nach Aufzeichnungen eines Bauernſohnes Nun bin ich ſchon ein Jahr Großknecht bei dem Kampmann. Der Bauer hat einen guten Hof und keine Jungens, nur eine Tochter.— Und die Maria,, ich mein, der Bauer will mir wohl und auch die Maria. Und deshalb muß ich einmal alles hier hinſchreiben, wie es geweſen iſt; denn wenn einmal— dann will ich ihr dies Schreiben geben; denn ſagen kann man ſo etwas nicht, das kann man nur ſo in ſich hineinſprechen, wenn man ganz allein iſt. Alſo: Mein Vater hat auch einen Hof, drüben im Ber⸗ giſchen, wo die Täler in die Ebene hinabgehen. Ich war der einzige Sohn, nur noch zwei Mädchen waren nach mir gekommen, alſo war ich Erbe und Herr des künftigen Hofes. Und jedermann im Dorfe ſah mich auch dafür an. Mein Vater verlangte viel, und die Erde noch mehr. Da war kein Antrieb vonnöten. Aber ich murrte nicht, ſchaffte ich doch für mich und die nach mir kommen ſollten. Und das lag nicht in zu weitem Felde, ich ging auf die 26, und die Lisbeth Ellerkamp ſah mich gern, und da war ſchon alles in die Wege geleitet für einen frohen Ver⸗ ſpruch. Da merkte ich, daß meine Mutter häufig mit dicken, verweinten Augen umherging, und auch mein Vater wurde unwirſch und verdroſſen, als ginge ihm dauernd etwas quer. Und da war auch bald kein Geheimnis mehr daraus zu machen: es ſollte ein neues Kind auf den Hof kommen. Das ging auch mich an; denn war's ein Junge, ſo fiel der Hof an ihn, da der Jüngſte das Erbrecht beſaß. Und all meine Schufterei war für den Teufel geweſen, daß ich dem Jungen das Bett bereitete, darin er ſich wohlig legen konnte. So mag man ſich meine Bedrängnis wohl vorſtellen. Als der Tag kam— ich flickte gerade unter dem Schuppen einen alten, morſchen Wagen wieder zurecht— ſah ich meinen Vater aus dem Hauſe herauskommen. Er machte kein froh Geſicht. Seine Augen ſahen faſt ängſtlich darein. Aha, dachte ich, ein Junge! Da ſah er mich. Er ſtockte. Ich winkte ab; ich wußte genug; er brauchte mir mein Urteil nicht zu ſagen: Knecht biſt du fortab dem Jungen und kein Herr mehr! Ich ſchlug mit einem Schlag den Nagel ein, tat einen derben Fluch. Da ſtand mein Vater neben mir:„Sei nicht bös; es war nicht mein Wille!“ Und noch ein Wort:„Trag's der Mutter nicht nach und nicht dem Kind!“ Ich tat, was ich mußte, aber es war keine Freude dabei. Meinem Vater und meiner Mutter hab ich nichts merken laſſen; die taten mir ſelber leid. Aber den jungen Erben, der mir meine Erde genommen, den hab ich nicht angeſehen. Ich glaub, es war ein kleiner Haß dabei. So gingen die Jahre hin, drei oder vier. Die Lisbeth ging mir aus dem Weg, und dann war's ganz aus. Natürlich, einen Knecht mochte ſie nicht. Ich hab gelacht dazu; aber das Lachen war nicht gut und machte mich nicht frei. Das Kind ging mir aus dem Wege; es fühlte, daß da keine Liebe bei mir war. Und ich wüßte auch nicht, daß ich es je auf meinen Knien gehalten hätte. Dann kam der Tag, der alles in mir aufwühlte, und der mich aus dem Geleiſe warf. Bös war er und gut zugleich. Der Holunder blühte, und die Wieſe ſtand in bunten Farben. Es war nach dem Mittageſſen; ich hatte mich etwas im Baumhof ins junge Gras gelegt. Rechts von mir ſtand eine Stachelbeerhecke, und dahinter floß der Hilligenbach. Und wie ich ſo einmal die Zweige aus⸗ einanderbog, ſah ich von der anderen Seite das Kind herantapſen. Seine Händchen greifen in die Halme und Blüten— und immer näher kommt es dem Waſſer, das gut einen Meter tief war und gar heftig floß. a Schon will ich ihm zurufen, da fühle ich, wie mein Herz auf einmal ganz ſeltſam kalt und fremd wird, und wie ſich eine Hand auf meinen Mund legte. Und da muß der Satan in mich gefahren ſein; oder war's mein eigen Wünſchen, das ſo lange heimlich in ſeinem Verſteck ge⸗ legen und gewartet hatte, bis ſeine Stunde kam, und das nun lebendig und heiſchend hervorſprang und alles um ſich herum totſchlug, das ſich ihm wehrend in den Weg stellte! Und Herr war's in mir geworden, und mir war's, es ziehe auch das Kind heran, immer näher heran an das Waſſer. Und da ſtand der Junge auch ſchon an ſeinem Ufer, auf deſſen Grunde ſich die Vergißmeinnicht und Dot⸗ terblumen ſpiegelten und ihm lockend entgegenblühten.— Und er bückte ſich und kreiſchte vor Vergnügen. Mein Herz klopfte heftig; aber mein Mund tat ſich nicht auf. Und doch ſchrie es in mir; ich hörte es ganz deutlich: Der Hof!— Das Erbe!— und es lockte und ſtreichelte meine Wünſche, daß ein Begehren daraus wurde. Und das hielt mich wie mit harten Klammern und ließ mich nicht los. Und das war der Verſucher in mir, der da ſprach:„Was kannſt du dafür, wenn dir wieder zu⸗ fällt, was dir genommen wurde?“ Und die Stimme deckte mich ganz behutſam und beruhigend zu:„Sieh, du brauchſt ja nur die Augen zu ſchließen; das Schickſal ſchafft ohne dich; da biſt du zu nichts nütz!“ 8 Und ich wußte kaum, was ich tat, als ich den Kopf auf die andere Seite legte... Und gleich war da Dunkel um mich, und was ſich da in einer anderen Welt und am hellen Tage abſpielte, geſchah ohne mich! Dann öffnete ich die Augen wieder, ſchob wie neu⸗ gierig die Zweige auseinander... Da... Der Junge ſtand da wicht mehr! Einen Augenblick ſtockte mein Herz;—— dann öffnete es alle ſeine Schleuſen, wie mit Hämmern klopfte es in meinem Kopf. Einen Schrei tat ich. Ich wußte ſelbſt nicht, was war. Ich ſtürmte durch die Hecke... Da unten trieb der Junge. Mit wenigen Sätzen war ich bei ihm, ſprang ins Waſſer, hob ihn hoch. Eine Unruhe fieberte in meinem Blut. Mit vorgeſtreckten Händen, wie eine Schale, trug ich ihn ins Haus. Mein Vater machte runde Augen; die Mutter ſchrie auf. „Hier habt ihr ihn wieder“, ſagte ich,„er war am verſaufen; ich hab ihn gerade noch geſchnappt!“ 5 Ich wartete keinen Dank ab, wandte mich und ging in meine Kammer. Wie im Traum wechſelte ich die Klei⸗ der. Setzte mich auf den Bettrand Ich zwang mich zur Beſinnung und Ruhe. Was hatte ich getan!— Und wie war das alles gekommen! Den Jungen gerettet und das Erbe fortgeworfen]— Nein, das ſchütterte nicht in mir Und auf einmal ſtand es ganz groß und wuchtig vor mir: Einen Totſchlag hatte ich begehen, den Bruder verſaufen laſſen wollen um einen Fetzen Landes! Ich ſchlug die Hände vor das Geſicht Die Sünde wider das mir kein Gott im Himmel verzeihen Da ging die Tür auf. Mein Vater trat ein. Er reichte mir ſeine harte Hand, und das hatte er in ſeinem Leben noch nicht getan.„Das ſoll dir nimmer vergeſſen werden!“ Ich ſtand in tiefer Scham:„Du ſollſt mir nicht dan⸗ ken; du ſollſt mich totſehlagen!“ „Du haſt Fieber, geh ins Bett“, ſagte mein Vater. „Die Mutter ſoll dir Tee kochen!“ Ich ſaß wieder und ſann Hatte ich doch vielleicht Dank verdient? War nicht ein Gutes in mir aufgeſtiegen und hatte ein Leben gerettet! Ich mühte mich, den Dingen auf den Grund zu kommen Blut würde Die Mutter kam mit einer Kanne Fliedertee:„Der Gerd iſt ſchon wieder munter und wohlauf; aber du ſollſt dich legen, deine Augen flackern!“ „Ja, ja“, antwortete ich, nur um etwas zu ſagen. „Dann hat mir auch der Vater eben geſagt, es ließe ſich da wohl einrichten, daß ihr beide auf dem Hofe bliebt: er wolle „Schweig ſtill, du weißt nicht, was du ſagſt!“ Ich bin dann den Nachmittag ins Feld gegangen, um junge Runkelrüben zu ziehen, aber die Arbeit ging mir nicht von der Hand.— Die Buße! ſann ich immer, die Buße! Früh ging ich zum Abend in meine Kammer. Saß am Fenſter und ſah über die Felder, die tief im Dämmer lagen.— Und auf einmal kam es mir; wie ein freudiger Schreck ſprang es in mir auf. Da war Strafe und Buße, und da war der Weg, den ich gehen mußte. Ich ſtand auf, packte meine Habſeligkeiten in ein Bün⸗ del, nahm einen Zettel und ſchrieb darauf: „Seid nicht bös, daß ich fortmache; es muß ſein! Nur das will ich euch ſagen, es iſt nicht wegen des Hofes!“— So kam ich in euer Dorf und auf euren Hof. Knecht war ich die drei Jahre und bin nun Großknecht geworden. Schwach und mutlos war ich, als ich kam und wußte kaum, daß meine Füße einen Halt fanden; aber eure Erde und die Arbeit auf ihr iſt in mir mächtig geworden, daß ich wieder ſtark wurde, und nun weiß ich: da iſt kein Unter⸗ ſchied zwiſchen Bauer und Knecht, Herr iſt nur die Scholle, der ſie verbunden ſind in gleicher Pflicht und im gleichen Recht. Und dann tratſt du mir in den Weg, Maria, mit dei⸗ nen hellen Haaren und deinen hellen Augen, und du ſahſt mich an, als ob du auf den Grund meiner Seele ſchauen wollteſt, ob da auch alles klar und rein ſei. Ich aber muß t meine Augen in den Schatten ſtellen, daß du mich — 8 7 1— 5 5 8 mi ſäheſt, weil ich fürchtete, daß ſie mich verrieten una eine Scham würfen, darin ich ertränke vor dir. 1 Darum hab ich hier alles niedergeſchrieben, 5 0. 5 i wi geweſen. Ich habe kein Lichtlein dazu geſetzt und keines hinweggenommen, daß du recht und wahr ſeheſt 90 Und nun weißt du alles, Maria, und nun ſprich dul 2 H. 7 7 1.. 0 , 0 ö Zeichnug: Harder— N Mit vorgeſtreckten Händen trug ich ihn ins Haus ſlttentat auf Seine Ehrwürden kine Geſchichte von allerlei Itrolchen von Otto Violan „Höre, Petru“, ſagte der Bürgermeiſter von Nicofana Antonin Popescu zu dem Straßeneinräumer Vlachi, der in der mörderiſchen Glut des Mittags eine Viertelſtunde Weges außerhalb der kleinen Ortſchaft am Grabenrand hockte und mit einem ſchweren Hammer auf den Schotter einhieb,„es iſt da eine unangenehme Sache paſſiert...“ Vlachi ſah mit einem ſtumpfen Blick zu dem Bürger⸗ meiſter auf. Sein durchfurchtes, von der Hitze gerötetes Geſicht blieb leer und ausdruckslos wie die ſtarre, tote Landſchaft ringsum. Vopesceu wandte den Kopf hin und her. Er ſuchte auf der Landſtraße und in dem ſtaubigen Gras einen Platz, um ſich neben Vlachi niederzulaſſen. Aber er fand keinen, Und ſo fuhr er ſtehend fort: „Ein nichtswürdiger Halunke, Petru, hat nach dem Auto, in dem Seine Ehrwürden, der Präfekt von Krajowa, mit ſeiner Tochter ſaß, einen Stein geworfen. Zum Glück wurde weder der Präfekt noch das Fräulein getroffen. Aber der Autokoffer hat ein Loch, und das Schlußlicht iſt zertrümmert!“ Vlachi verzog den wulſtigen Mund.„Schön“, ſagte er,„aber was geht das mich an? Ich habe den Stein nicht geworfen. Ich habe das Auto Seiner Ehrwürden nicht einmal geſehen. Wann ſoll denn das geweſen ſein?“ „Vor drei Tagen“, ſtöhnte der Bürgermeiſter.„Ich bin gerade bei Zanga in der Stube neben der Straße ge⸗ ſeſſen, als es durch den Ort raſte. Unterſuchung angeordnet worden. Heute früh kam der Auftrag vom Bezirk. Ich ſoll den Attentäter ausforſchen und der Unterpräfektur überſtellen.“ „Und warum kommſt du da zu mir?“ Vlachi machte böſe Augen.„Bei der Jungfrau von Jaſi, ich bin's nicht geweſen. Meinſt du. weil ich hier im Dreck ſitze und Steine ſchlage, kannſt du mich verdächtigen...“ „Zum Teufel“, fuhr Popescu auf,„niemand hat ge⸗ ſagt, daß dich eine Schuld trifft. Aber ſiehſt du, es iſt ein Unglück geſchehen, und der Unterpräfekt wird mir die Hölle auf den Leib hetzen, wenn ich den Schuldigen nicht ein⸗ liefere. Dieſe verdammte Geſchichte koſtet mich meine Stel⸗ lung. Ich weiß, Petru, daß du ein anſtändiger Menſch biſt, eben deshalb komme ich ja zu dir. Du mußt die Sache auf dich nehmen.— Höre, Petru: ich habe eine Frau und drei Kinder; vielleicht verliere ich den Hof und das Haus. Du ſtehſt allein da. So wahr ich lebe, Petru, du ſollſt meine Kuh Marfa haben, und einen Kaſten ſchenke ich dir obendrein. Ich werde dich morgen— oder lieber noch heute— dem Bezirk überſtellen.. „Du biſt ein Narr, Popescu! Denkſt du, ich habe Luſt, mich für eine Kuh und einen alten Kaſten, der dir wahr⸗ ſcheinlich nur im Wege ſteht und den du auf eine billige 1 loswerden willſt, mein Leben lang einſperren zu aſſen?“ „Dein Leben lang! Wie du gleich übertreibſt! Wenn es viel iſt, geben ſie dir ein halbes Jahr! Oder gar nur zwei Monate. Es iſt ja alles glimpflich abgelaufen, dem Himmel ſei's gedankt. Bis auf den Autokoffer und das Schlußlicht. Nimm Vernunft an, Petru! Ich habe ein Herz für dich, das weißt du. Wenn es nicht anders geht“ — der Bürgermeiſter ſeufzte—,„dann magſt du dir auch noch eine trächtige Sau von mir holen. Du kannſt es ſchriftlich haben!“ l Vlachi kniff ein Auge ein:„Es iſt eine verdammte Sache“ ſagte er,„ſeinen guten Namen wie ein Lump zu verkaufen!“ „Was haſt du ſchon hier auf der Landſtraße“, tröſtete ihn Popescu.„Staub und Hitze, von früh bis ſpät Arbeit. Du wirſt zwei oder höchſtens drei Monate die Glieder langſtrecken und ein Leben führen wie die feinen Herren. Bloß, daß man dich in deiner Freiheit ein bißchen be⸗ ſchränkt. Die Stelle als Wegeinräumer ſollſt du natürlich wiederhaben. Ich werde das dan dem Unterpräfet n ſelbſt verantworten!“ Es iſt eine ſtrenge „Gut“, erklärte er,„ich nehme dir zuliebe die Geſchichte auf mich!“ Als am nächſten Vormittag der Landjäger Nikola Capariu den Häftling Vlachi in der Kreishauptſtadt Ro⸗ man einlieferte, ſah ſich der Unterpräfekt, der gerade im Aufnahmeraum zu tun hatte, erſtaunt um:„Wen bringen Sie denn da?“ erkundigte er ſich bei Capariu. Der Landjäger ſtand ſtramm:„Melde gehorſamſt, das Schwein Petru Vlachi, der ſich gegen das Leben Seiner Ehrwürden, des Herrn Präfekten Piteanu, verſfündigt hat!“— Der Unterpräfekt bekam einen roten Kopf.„Sind Sie verrückt?“ donnerte er den Gendarm an.—„Ich bitie gehorſamſt: Nein!— Wieſo?“ Der Unterpräfekt raſte im Zimmer auf und ab.„Seid ihr alle beſoffen— oder was?“ gurgelte er.„Aus Budur⸗ jeni, Botocan, Liteni, Dolhasca, Pascani, Halauceſti und weiß der Himmel von wo noch liefert man uns ſeit heute morgen alle Trunkenbolde und Taugenichtſe mit der glei⸗ chen Meldung ein.“ „Verzeihung, Euer Geſtrengen“, ſtammelte der Land⸗ jäger,„davon weiß ich nichts. Aber Vlachi hat die Tat eingeſtanden!“ 5 „Die andern ſechzehn auch!“ brüllte der Unterpräfel Ja, das war eine verdammte Geſchichte! Die Zirkular⸗ note des Unterpräfekten an die Bürgermeiſter der umlie⸗ genden Gemeinden hatte entſetzliche Früchte getragen. Was ſollte er jetzt mit den ſiebzehn Häftlingen anfangen? Von denen ſich jeder hartnäckig eines Verbrechens zieh, das keiner von ihnen begangen hatte? Die meiſten von ihnen wußten nicht einmal, wie das Auto des Präfekten ausſah. Der Unterpräfekt ahnte, was hinter der Maſſenſelbſthe⸗ ſchuldigung ſteckte. Von dieſen Landbürgermeiſtern halle jeder Honig unter dem Hut. Wenn die Sache aber feht zu Gericht kam, gab es einen ſchauderhaften Skandal. Man konnte doch nicht gut ſiebzehn Perſonen verdächtigen; eb war ja nur ein Stein gegen das Auto Seiner Ehrwürden geworfen worden. f Es blieb nur eines übrig: man mußte den intelligen⸗ teſten von den Burſchen herausſuchen und ihm einſchärfen, was er bei der Verhandlung zu ſagen hatte. Vor allem durfte der Kerl keinen geriebenen Verteidiger bekommen. Der hätte ſich ſonſt vielleicht auf die anderen ſechzehn Uebeltäter berufen. Um den Menſchen, der als Attentäter zu gelten hatte, in Form zu bringen, bedurfte es eines kleinen perſönlichen Opfers. Der Unterpräfekt entließ alſo alle Häftlinge bis auf Vlachi. 1 Vlachi blieb, und mit ihm klappte die Sache vorzüglich. Er begriff ſogleich, worauf es dem Unterpräfekten ankam. Erleichtert drückte ihm dieſer 800 Lei in die ſchmierige Rechte, In der Verhandlung bewies Vlachi, daß der Un terpräfekt ſein Vertrauen nicht an einen Unwürdigen ver ſchwendet hatte. Seine Ausſagen waren kurz, eindeutig und unwiderleglich. Der Unterpräfekt ſtaunte über den Straßeneinräumer, der den Hergang der Sache mit einet verblüffenden Genauigkeit ſchilderte. In Anbetracht des Umſtandes, daß Vlachi nur verhältnismäßig geringe Vor ſtrafen auf ſeinem Konto hatte, wurde er zu zweieinhal Monaten ſtrengen Arreſtes verurteilt. Er nahm die Strafe lächelnd an. In ſeiner Zelle faßte er zuſammen: Wenn ich 12175 komme, hole ich mir von Popescu die Kuh Marfa. 1725 das Schwein. Für die Sau baue ich mir einen Koben. Viel⸗ leicht hat ſie ſieben Ferkel. Und wenn der Kaſten des Bür⸗ germeiſters auch nicht mehr neu iſt, brauchen kann man ſo ein Möbelſtück immer. Die 800 Lei des Unter räfekten werde ich dazu verwenden, mir eine Hühnerzucht einzu richten. Er konnte zufrieden ſein. ich War ja eine Dummheit, ſagte er bei ſich, daß ich m f von meinem Jähzorn hinreißen ließ, als mir der Wage des Präfekten eine Fuhre Sand in die Augen wehte; 1 0 anders wäre alles gekommen, wenn ich Seiner Ehrwürde nicht den fauſtgroßen Stein nachgeworfen hätte! 7 mit 1 und dritte 8 Wied Aber hört, fliege über komm einba nach Feldl Alſo ſtarte Hand Gurt für fi war i früh geſche Flug dieſer dumm Aber Wie die S Kino 5 ſeine und; war Hotel Schö Ding ſchlie umzu 8 die ſchlu, aber Woh eß ſe das er es zu n wenn Er k Man Das 0 ichte ikolg Ro⸗ e im igen das iner digt Sind bitte Seid dur⸗ und ſeute glei⸗ and⸗ Tat felt tlar⸗ nlie⸗ Was Von Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (3. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Kurze Zeit geht das Geſpräch zwiſchen den Männern hin und her, ſie finden keinen Anſatz. Dann will ſich Wauer verabſchieden. Ehe er geht, ladet er Aenne Lenz ein, mit ihm am nächſten Abend die Oper zu beſuchen. Wauer be⸗ gleitet die Einladung mit einer anzüglichen Bemerkung an die Adreſſe Hauffs. Matthias zwingt ſich noch zu einem verbindlichen Lächeln. Aenne Lenz erinnert ſich, daß auch Hauff Karten für die Oper beſorgen wollte; ſie lehnt deshalb Wauers Einladung ab und erinnert Hauff an die Verab⸗ tedung. Er muß geſtehen, daß er zu ſpät gekommen iſt. Wauer wiederholt ſeine Einladung, offenſichtlich um Hauff zu brüskieren. Er ſteht überraſcht auf und wartet auf Aennes Entſcheidung. Sie lehnt nochmals ab, und Hauff erklärt, daß er an dieſem Abend auf jeden Fall mit ihr zuſammen⸗ ſein wird. Hauff iſt erregt, als ſich Wauer endlich entfernt hat. Er will wiſſen, was den Arzt veranlaßt, in das Leben ſeiner Freundin einzudringen. Aenne Lenz berichtet, wie ſie Wauer durch Zufall kennenlernte. Als ſie ihn fragt, ob er Angſt um ſie hat, zieht er ſie an ſich. Angſt um Aenne— das Gefühl hat er nicht. Am nächſten Tag hat Hauff ſeinen letzten Flug beendet. „Sind Sie nun zufrieden, Hauff?“ brüllt er durch den Lärm des noch laufenden Motors. Hauff nickte ihm zu. Hätte man nur früher auf ihn gehört, ſo hätte Staaken die drei Kiſten ſchon in der ver⸗ gangenen Woche bekommen können. Er nahm das Gas weg, ſtellte die Zündung ab, ſechs Arbeiterfäuſte griffen den Vogel an Tragflächen und Schwanzſporn, Hauff riß ſich die Kappe vom Schädel und ſprang aus dem Sitz heraus. „Hat Ihnen der Alte ſchon geſagt, daß Sie morgen mit nach Staaken gehen ſollen?“ fragte Jaeniſch.„Keller und Heimreich kommen früh hierher, und Sie ſollen die dritte Maſchine rüberfliegen.“ Ja, Hauff hatte ſchon ſo was Aehnliches gehört. Wiedemann, der alles wußte, hatte ihm davon berichtet. Aber da kam jetzt auch Direktor Hertslett. „Alſo, Herr Hauff, Sie haben wohl ſchon davon ge⸗ hört, ich möchte gern, daß Sie morgen mit nach Staaken fliegen und dort für ein paar Tage unſere drei„Sperber“ überwachen. Sie wiſſen ja, worauf es uns dabei an⸗ kommt. Ich habe das ſo mit der Staakener Leitung ver⸗ einbart. Wenn Ihnen die Fahrt jeden Tag um die Stadt nach Staaken und umgekehrt zu umſtändlich iſt, ſo hat Feldhammer ja beſtimmt noch für Sie im Lager Platz.— Alſo dann alles Gute, Hauff! Morgen früh um neun Uhr ſtarten Sie. Ich denke, wir ſehen uns dann noch einmal.“ In der Halle zog Hauff ſich um. Er warf erſt die Handſchuhe, dann die ganze Fliegerkombination und den Gurt Wiedemann zu, der alles geſchickt auffing. Daß er für fünf, ſechs oder mehr Tage nach Staaken gehen ſollte, war immerhin mal eine Abwechſlung. Aber er würde von früh bis ſpät auf den Beinen ſein müſſen. Es konnte geſchehen, daß er in der ganzen Zeit nicht einmal vom Flugplatz herunterkam. Und Aenne? Gerade jetzt, wo dieſer Wauer wieder aufgetaucht war... es war zu dumm! Nun, vielleicht ließ es ſich doch noch einrichten. Aber heute abend würde er noch mit Aenne zuſammenſein. Wie ärgerlich, daß er Wauer geſtern nicht zwei Karten für die Oper vorzeigen konnte! Nun wollte er mit Aenne ins Kino gehen. An dieſem Tage fuhr Hauff vom Flugplatz zuerſt in ſeine Wohnung. So wie andere Menſchen in Stimmung und Wohlbehagen von einem gemütlichen Heim abhängig, war Matthias Hauff nicht. Er hätte ebenſogut in einem Hotel wohnen können. Wohl hatte er einen gewiſſen Schönheitsſinn und war empfänglich für die angenehmen Dinge des täglichen Lebens, aber nie hatte er ſich ent⸗ ſchließen können, ihretwegen das Aeußere ſeines Lebens umzugeſtalten. Wenn Aenne einmal in der Woche zu ihm kam, um die beiden Zimmer einmal gründlich auszuharken, ſo ſchlug ſie die Hände über dem Kopf zuſammen, gab es aber bald wieder auf, Matthias zu einem Gefühl für Wohnlichkeit zu erziehen. War es ſein Beruf, war es ſeine Natur— er wußte es ſelbſt nicht; wohl hatte er manchmal die Sehnſucht und das Verlangen nach Ruhe und Häuslichkeit, aber wenn er es ſich dann nur vorſtellte, glaubte er darin erſticken zu müſſen, und es trieb ihn wieder hinaus. Vielleicht, wenn er ſpäter etwas ruhiger geworden war. Hauff lachte. Er war jetzt fünfundvierzig Jahre alt, bald ein alter Mann, und wollte noch auf das Ruhigwerden warten! Das kam wohl nun doch nicht mehr. 5 Pünktlich um halb ſieben Uhr hielt er dann mit ſeinem Wagen am Hafenplatz. Hoch, noch über den Baumkronen, lag Aennes Atelier. Aenne erwartete Matthias ſchon am erſten Treppen⸗ abſatz. Sie hatte noch ihren Arbeitskittel an, der hoch am Hals ſchloß, das dunkle Haar umgab locker ihr junges Geſicht. Sie ſah entzückend aus. Hinter ihr aus der klei⸗ nen Atelierküche aber ſtieg ein Geruch von Nahrhaftem auf. Aenne hatte ein kleines Abendbrot gerichtet, und Matthias gab ihr einen herzhaften Kuß, er wußte, daß ſie ihm Schinkenfleckerln gemacht hatte, die er ſo gern aß. „Hätteſt du ſie erſt morgen gemacht, ſo hätte ich viel⸗ leicht nichts mehr davon gehabt“, ſagte Matthias ſpäter, als ſie zum Eſſen an dem kleinen runden Tiſch ſaßen.„Ich bin ab morgen draußen in Staaken. Du weißt ja, wie im Sommer ſchon einmal; aber jetzt wird es wohl ein paar Tage länger dauern, und daß ich jeden Tag werde zur Stadt fahren können, das glaube ich kaum.“ Aenne machte ein etwas betrübtes Geſicht. „Das wäre ſchade. Na, dann trifft es ſich doppelt gut, daß du deine Fleckerln noch heute bekommſt.“ Hauff ſah ſie fragend an. „Wieſo doppelt?“ Da reichte ihm Aenne die Hand über den Tiſch. „Matthias, verſprich mir, daß du dich jetzt nicht Angerſt, darum habe ich dir auch die Fleckerln gemacht Bier, ien Fir das an.. Und damit reichte ſie ihm einen Briefumſchlag herüber...„Er iſt heute mit der zweiten Poſt gekommen.“ Hauff öffnete, ein bunter Abſchnitt fiel ihm entgegen. Es war eine Karte für die Oper, dazu eine Zeile:„Ich freue mich auf heute abend!“— Unterſchrift: Andreas Wauer. Während er las, ſtocherte Aenne auf ihrem Teller herum und betrachtete abwartend Hauffs Geſicht. Es war unbewegt. Er faltete den Brief wieder zuſammen, legte die Karte dazu und ſteckte beides zurück in den Umſchlag. „Er freut ſich alſo auch auf heute abend. Na, ich wünſche ihm viel Vergnügen“, ſagte er dann mit einge⸗ kniffenen Lippen. Weiter nichts. Aber auf einmal ſchmeckten ihm die Schinkenfleckerln gar nicht mehr. Er hatte Aenne verſprochen, ſich nicht zu ärgern, aber zum Teufel, dieſer Doktor Wauer trieb das Spiel ein wenig zu weit! Er war doch wohl geſtern deut⸗ lich geweſen. Hauff legte die Gabel hin. Aenne an, dann ſagte ſie: „Matthias, mach dir doch gar nichts daraus. Ich kann ja nichts dafür. Oder hätte ich's dir gar nicht zeigen ſol⸗ len? Sieh mal, ich mache doch von der Karte keinen Ge⸗ brauch. Wir gehen nachher zuſammen ins Kino. Sei ver⸗ nünftig, verdirb uns beiden nicht den Abend.“ Doch in Hauff lag jetzt die Wut. Natürlich wußte er genau, daß Aenne keine Luſt hatte, mit Wauer in die Oper zu gehen, und er wußte ebenſogut, daß es jetzt un⸗ gerecht von ihm war, Aenne das unglaubliche Verhalten Wauers entgelten zu laſſen. Aber er war ſo tief ver⸗ Wortlos bittend ſah ihn ſtimmt, daß ihn ſelbſt Aennes zärtlich über ſein Haar ſtreichende Hand nicht aus ſeiner Verbiſſenheit löſen Langſam wurde das Eſſen kalt. konnte. Aaedd 2 5 8 5 2 8 2 1 2 85 ö 2 2 4 9 N—— J 1 2 10 2 70 85 8— N * 5 i 1 N. A 3 5 8 2 8 2 „— 2—* N 5— 5 el — 15 75 15 8 N 1200 eee 3 4 Nl g 5 Zeichnung: Harder— M. Matthias beugte ſich wie zum Gruß kurz vor, da hörte er neben ſich Wauers Stimme:„Ich habe Sie erwartet, Herr Hauff!“ „Soll ich mich nun fürs Kino umziehen, oder wollen wir lieber hierbleiben?“ fragte Aenne nach einer Weile. Aber ehe Hauff noch antwortete, klingelte es plötzlich an der Flurtür. Sie ſahen ſich ſtumm an, dann ging Aenne, um zu öffnen. 8 5 a Hauff blieb im Atelier zurück. Er hörte draußen eine fremde Männerſtimme, aber als er auf einmal ſprechen hörte:„.. beſtellen Sie, bitte, Herrn Doktor Wauer, da war er mit einem Sprung auf, erſchien in der Tür und ſah einen jungen Mann in grünem Chauffeuranzug. Hauff begriff ſofort. Wauer wollte Aenne zur Oper ab⸗ holen laſſen. Aber das war ja wohl nun das Letzte der Frechheit. „Beſtellen Sie Ihrem Herrn Doktor Wauer, er ſoll, mit wem er ſonſt will, in die Oper gehen!“ brüllte er den Chauffeur an, der ihn verſtändnislos anſah.„Sagen Sie dem Herrn Doktor das von Fräulein Lenz! Und ſagen Sie ihm von mir, ich hoffte ſehr, daß er hier geſtern ſeinen letzten Beſuch gemacht habe. Hauff iſt mein Name.“ Achſelzuckend ſah der junge Mann auf Aenne, die etwas verlegen über Hauffs Wutausbruch danebenſtand. Wie konnte ſich Matthias ſo vor dem Chauffeur gehen⸗ laſſen!. f„Nein“, wandte ſie ſich dann an ihn,„ſagen Sie ihm das alles den Chauffeur an? Ich habe es mir beinahe Grund habe ich Herrn Doktor Wauer ſchon geſtern geſagt. Ich danke Ihnen.“ 5 5 Der Chauffeur verbeugte ſich höflich, dann fiel die Tür wieder zu. „Matthias, du haſt dich dumm und unbeherrſcht be⸗ nommen“, fing Aenne dann im Zimmer an.„Was geht das alles den Chauffeur an? Ich habe es mir beinahe ſchon gedacht, daß Wauer ſeinen Wagen ſchicken würde. Vielleicht hat er geſtern nicht richtig verſtanden? Gut, dann will ich es ihm noch einmal ſo deutlich ſagen, daß er es nicht wieder vergißt. Am Roman von lleinz Oslcan Wuttig Er n Tür hinaus, Aenne hörte, daß er drau⸗ zen feinen Mantel vom Haken nahm. i 5 N 15 a 0 c 8 „Matthias, wo willſt du hin?“ Sie lief ihm nach. „Herr Wauer wird ſich jetzt in meiner Geſellſchaft die „Tosca“ anhören. Ich fahre in die Oper. Er freut ſich auf heute abend, ſchrieb er. Ich mich auch!“ 8 Minuten ſpäter hörte Aenne Matthias' Wagen auf der Straße ſtarten. Dann trug ſie das Eſſen ab, wiſchte etwas gedankenlos Staub vom Regal, knetete von der Modelliermaſſe kleine Kugeln und war ſehr allein in dem großen Raum. Sie hatte Matthias nicht zurückhalten können. Nun hatte er ſie beide um den Abend, auf den ſie ſich ſo ge⸗ freut hatten, betrogen! Schade, wie dumm doch Männer mitunter waren! Jetzt würden ſich da zwei ausgewachſene Männer um ſie ſtreiten, ſich vielleicht anſchreien und häß⸗ liche Worte ſagen. Aber Aenne hatte plötzlich das Ge⸗ fühl, daß ſie die Auseinanderſetzung gar nichts anging. Es war vielleicht eine Kraftprobe zwiſchen dem Einflieger Matthias Hauff und dem Arzt Dr. Andreas Wauer. Aber ihr Herz war an dieſem Ausgang ſo unbeteiligt wie ein ferner Stern. Er hatte ſich entſchieden, nicht im Ueber⸗ ſchwang eines großen, alles überſchlagenden Gefühls, aber mit der zuverläſſigen Anhänglichkeit ihrer weniger ſtürmi⸗ ſchen als nachdenklichen Jugend. Sie würde Wauer nie lieben können. Aber liebte ſie Matthias? Vor einem Jahr, im fünfundzwanzigſten ihres Lebens, war ſie ſeiner ſtarken Männlichkeit, ſeinem geradlinigen Charakter und ſeiner herrlichen Uebeküm⸗ mertheit begegnet. Um zwanzig Jahre war er älter als ſie, aber ſein Herz war ewig jungenhaft, und es hatte das ihre mit einer ſchützenden Wärme aufgenommen. Es war erſtaunlich, wie ſchnell ſie ſich in der Zeit aneinander ge⸗ wöhnt hatten. Aber manchmal empfand ſie doch mit einem plötzlichen Schrecken, wie leer und wie allein ſie war, auch wenn Matthias' Nähe und ſeine Gegenwart ſie um⸗ gaben. Lange ſaß Aenne ſo. Das Fenſter ſtand offen. Sollte ſie arbeiten, ſollte ſie jetzt allein ins Kino gehen oder ſollte ſie ſich gleich zur Ruhe legen? Sie wußte es nicht. Sie wußte nur, daß ſie Matthias heute nicht mehr wieder⸗ ſehen würde. a Es war bereits kurz nach acht Uhr, als Hauff in ſchar⸗ fer Fahrt auf den Opernplatz einbog, ſeinen Wagen zwi⸗ ſchen die parkenden Autos ſteuerte, ſeinen Mantel und Hut auf den Hinterſitz legte und dann auf den hellerleuchteten Operneingang zuging. Er ſah auf die Karte. Es war ein Platz in der vierten Parkettreihe. Als er durch das Veſtibül ging, ertönte gerade das letzte Klingelzeichen. Bis jetzt hatte ſeine Wut angehalten. Doch wie er ſich dann plötzlich im Strom der vielen feſtlich erregten Men⸗ ſchen befand, im Gewoge ſchöner Frauen in ſchönen Klei⸗ dern, blendender Frackhemden und zarten Duftes, da ver wirrte ihn dieſes Bild faſt, die Helle und der ſchimmernde Glanz ſchmerzten ihn, und er empfand auf einmal, wie töricht es geweſen war, in dieſer Umgebung eine Ausein⸗ anderſetzung mit Wauer zu ſuchen. Wie unrecht auch, Aenne gerade heute allein zu laſſen! Ein richtiger Dum⸗ merjungenſtreich! Aber jetzt war es zu ſpät. Der Türſchließer hatte ſeine Karte bereits abgeriſſen, nun wollte er auch nicht mehr dem Kommenden ausweichen. Schon wurde es dunkel, er ſah den Dirigenten mit einer gleichſam beſchwö⸗ renden Bewegung das Orcheſter entfachen. Das Schwir⸗ ren der Geigen, die Celli ſetzten ein, das Vorſpiel begann — da fand er ſeine Reihe, ein paar Herren ſtanden auf, dann ſah er einen leeren Platz, daneben ein dunkles Ge⸗ ſicht, das ſich lächelnd zuwandte.— Dr. Andreas Wauer. Noch hatte ſich in Matthias die Verwirrung nicht ge⸗ legt; er beugte ſich wie zum Gruß kurz vor, da hörte er neben ſich Wauers leiſe flüſternde Stimme:„Ich habe Sie erwartet, Herr Hauff!“ Nach der erſten Ueberraſchung über dieſe geſchickte Parade Wauers ſtieg dem Flieger wieder die ganze Wut über die lächelnde Unverfrorenheit, mit der Wauer ihn behandelte, in die Kehle. Er mußte ſich gewaltſam zu⸗ ſammenreißen,— ſchließlich ging es nicht an, hier einen Skandal hervorzurufen. Alſo antwortete er überhaupt nicht, biß ſich auf die Lippen und verſuchte, ſich auf die Muſik zu konzentrieren. Erſt beim Aktſchluß, mitten im Beifallklatſchen, über⸗ fiel ihn die Gegenwart wieder. Neben ihm applaudierte Dr. Wauer. Hauff ließ die Hände ſinken und kam ſich plötzlich wie ertappt vor. Hatte er denn überhaupt ein Recht darauf, dieſe Muſik zu genießen, noch dazu mit einer von Dr. Wauer bezahlten Karte? Schließlich war er ja nicht wegen der Muſik gekommen. Er mußte Wauer jetzt eine Erklärung geben. Da wurde es hell, Wauer beugte ſich zu ihm, als habe er den Vorgang in Hauffs Innerem erfühlt, und ſagte:„Wir reden ſpäter, Herr Hauff, nach der Oper.“ Es war die erſte kurze Pauſe, das Publikum blieb auf den Plätzen, dann begann der zweite Akt. In der großen Pauſe gingen Matthias Hauff und Dr. Wauer hinaus. Zwei oder drei Sätze waren es nur, die ſie bisher gewechſelt hatten. Noch immer befand ſich zwiſchen ihnen eine gläſerne Wand. „Legen Sie noch beſonderen Wert auf den dritten Akt?“ fragte Dr. Wauer unvermittelt. 8 „Nein“, antwortete Hauff. Auf die betonte Frage⸗ ſtellung Wauers kam das Wort faſt automatiſch aus ſei⸗ nem Munde. Sie ließ kein anderes zu. Denn ſonſt hätte Matthias vielleicht geſagt, er wolle noch bleiben. Ihm war, als müßte ihm noch ein kleiner Aufſchub gewährt werden. Es war ja nun alles ſo anders gekommen, wie er es ſich noch vor zwei Stunden vorgeſtellt hatte. Er mußte zurückfinden aus dem Dickicht, das ihn jetzt um⸗ gab. Alles war anders, weil er vorhin einige Sekunden in das unverhüllte Geſicht des Andreas Wauer hatte ſehen können, in dem nichts mehr von Arroganz und anmaßen⸗ dem Selbſtbewußtſein vorhanden war, in dem ſich bei⸗ nahe eine flehende Bitte geſpiegelt hatte. Jetzt wußte er nicht, wie er dieſem anderen Wauer e follte. 7 5 5 ortſe⸗ igt.) 15 Kreuzworträtſel. Waagerecht: 1. Stadt in der Schweiz, 4. Stad in Holland, 8. kleinſter Beſtandteil, 9. Mädchenname, 10. Senk⸗ blei, 11. Bienenzüchter, 12. Mediziner, 17. Männername 20. Stadt in Ungarn, 22. ſtraußenähnlicher Vogel, 23. Waſ⸗ ſerfahrzeug, 24. Gebäudeteil, 25. Rauchfang, 26. weiblicher Vorname.— Senkrecht: 1. Feſtkleidung, 2. engliſche Schulſtadt, 3. Juſtizbeamter, 4. Handwerkszeug, 5. Vogel der nordiſchen Meere, 6. Schlußwort, 7. Nähfaden, 13. eß⸗ bare Frucht, 14. Mineral, 15. griechiſche Göttin, 16. Liebes⸗ gott, 18. Inſekt, 19. Kernfrucht, 21. Lotterieanteil. Silbenrätſel. ab ahn bam bus dan de e ei gen gi gie i leh lo os re ri ſac ſi ſinth ſu ur uſ wan. Aus vorſtehenden 24 Silben ſind 12 zweiſilbige Wör⸗ ter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Vorfahr, 25 Bergſtock in der Schweiz, 3. niedrig liegendes Land, 4. Wermutlikör, 5. Stadt in Frankreich, 6. tropiſche Rohr⸗ pflanze, 7. afrilaniſcher Bezirk, 8. Theaterleitung, 9. Be⸗ ſitztum, 10. ruſſiſcher männlicher Vorname, 11. Getreide⸗ behälter, 12. griechiſche Göttin. Wurden die Wörter richtig gebildet, ergeben dieſe in ihren Anfangsbuchſtaben von oben nach unten und Endbuchſtaben von unten nach oben eine Erholungszeit und das, von dem dieſe begleitet ſein möge. Streich, was zuviel. Midas Erwin Pacht Lende Ferne Saturn. In jedem der vorſtehenden ſechs Wörter ſind zwei Buchſtaben zu ſtreichen. Aus den verbleibenden Reſten ſind vier Wörter zu bilden, die uns einen Vorgang in der gegenwärtigen Zeit nennen. Sm seitoertreib Anagramm Ich 9 5 6 1 einen An meine 23 1 „ Ich 6 5 8: Brief geſchrieben 6 4 8 7; „Komm zum 6 5 Legt ein Vergißmeinnichtchen 6 1 3. 43 1 iſt mein 2 2 1. Ich 216 1 ganz allein nur ihr. Zwar möcht' ich ihren Namen hier nicht nennen, Doch wird man ihn aus J bis 9 erkennen. Ketten⸗Rätſel. ter mit den angegebenen Bedeutungen: 1—2 Probe einen Fertigkeit, 2—3 Lückenhafte Leiſtung, 3— 4 Arbeitsgerät 4—5 Rüſtkammer, 5—6 Vertreter Unterrichtsfaches An Stelle der folgenden Zahlen ſetze man neun Wör— 6—7 Erholungsſtätte für Mitglieder eines Standes, 7— Rückreiſe, 8—9 Anderes Wort für Refrain, 9—1 Versbau gezeigte Fähigkeit. 2 57 des Bein⸗ 1 — Auflöſungen aus voriger Nummer: Schach⸗ Aufgabe: 1. Lfzꝛcö, Tesch, 2. Dds nach da rf, Keößeda odr es, 3. Sh94—f3 oder Dd4 6 matt. a: 1 Te6 c d6, 2. Lea—d5. Td6& d5, 3. Dds nach dar, Keßdeda oder—e6, 3. Sh4—f3 oder Dd4 fe oder e6, 3. Leß—es oder Des—f6 matt. Andere Spiel⸗ arten leicht. 0 Kartenkunſtſtück: 2 1 Entweder: 12 11 ee 1311 12 1 1 2 Buchſtaben⸗Füllrätſel: Liguſter Werſt Ter⸗ zett Führer Andenken Burleske Lauban.— Gut Wetter für den Urlaub. Rätſel: Schuſter— Pech. Wodurch ist er bewegungsſügig! Infolge seiner Quętelestizität ist dieser Schnell verbend bewegungsfügig, das heißt, er paßt sich allen Bewegungen an, ohne zu behindern. Bres⸗ oltha Le)hhe Dölbern Burg)ſtädt Pir(na Gold)ap Halnau Enzger. Ortsnamenumbildungs⸗ (lau Banjſind Roß(wein Heim)bach G Aufgabe: Silbenrätſel: l. Dialog, 2. Anekdote, 3. baſtopol, 4. Lodi, 5. Elegie, 6. Bacharach, 7. a Nanſen, 9. Iburg, 10. Sardou, 11. Talent.— iſt geliehen Gut. Füllrätſel: r 2 E t 1 e d Aufwärts Das Verſicherungsweſen, das alle Erſcheinungen wirtſchaft⸗ lichen und praktiſchen Lebens erfaßt und nach geſetzlich gere⸗ gelten und überwachten Richtlinien zur Anwendung kommt, hat in Deutſchland eine der allgemeinen Wirtſchaftsgeſtaltung ent⸗ ſprechende Auſwärtsentwicklung genommen Von den deutſchen Privatverſicherungen veröffentlicht ſoeben Deutſchlands größ⸗ ter Verſicherungskonzern, Alltanz und Stuttgarter Verein, den Geſchäftsbericht für 1938, der auch deshalb allgemeines Inter⸗ eſſe beanſprucht, weil in ihm die bedeutenden politiſchen Er⸗ eigniſſe des Jahres 1938— Oeſterreichs und Sudetenlands Heimkehr— einen Niederſchlag finden Durch maßgebliche Be⸗ teiligung an einer der größten öſterreichiſchen Verſicherungs⸗ geſellſchaften, der früheren Allgemeinen Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft Phönix und jetzigen Wiener Allianz Verſicherungs⸗A.⸗G. und durch die bevorſtehende Uebernahme eines ſudetendeut⸗ ſchen Verſicherungsbeſtandes wurde die organiſatoriſche Grund⸗ lage für ihre zukünftige Tätigkeit in den neuen Reichsgevieten geſchaffen. Ohne daß ſich dieſe Umgeſtaltungen verſicherungs⸗ mäßig bereits in dem 1938er Geſchäftsjahr weſentlich aus⸗ wirken konnten, han trotzdem die Anzahl der Verſicherungsver⸗ Humor Lehrer:„Wenn ich ein Stück Fleiſch in ſchneide und dann die Hälften wieder teile, wa ich dann?“ „Viertel, Herr Lehrer.“ „Gut. Und wenn ich fortfahre?“ „Achtel.“ „Und weiter?“ „Sechzehntel.“ „Sehr gut, mein Junge. Und wenn ich teile, was erhalte ich dann?“ „Gehacktes, Herr Lehrer!“ „Angeklagter, hat denn gar nicht die Stimme des Ge wiſſens zu Ihnen geſprochen?“ „Wie, bitte, Herr Richter?“ „Ich frage, ob nicht die Stimme des Ihrem Innern zu vernehmen geweſen iſt?“ „Ach, Herr Richter, ich bin ja ſo ſchwerhörig!“ *„ zwei Teilt s bekomm nun nochmal Gewiſſens 1 .„Schmidt und Kemper hatten geſtern einen fürchtz lichen Streit.“ 5802 Und ich dachte immer, die wären unzertrem lich!“ „Da haſt du nicht ganz unrecht... es waren di Perſonen nötig, um ſie zu trennen!“ ** „Gnädiges Fräulein, Sie kommen mir immer vor ih ein ſanftes, beſcheidenes Veilchen!“ „Na, hören Sie, bei meiner Länge—“ .„Aber, gnädiges Fräulein, es gibt doch auch lang ſtielige Veilchen!“ 1 „Es gefällt mir gar nicht, daß die Herren dich imm ſo anſtarren.“ 5 „Aber Mama, du kannſt doch nicht erwarten, daß fi! dich anſtarren!“ 22˙ „Ich hatte Ihnen geraten“, ſagt der Arzt zu Kraut hupfer,„bits zum Einſchlafen zu zählen. Haben Sie do befolgt?“ „Ja“, meint Krauthupfer,„ich bin bis kommen.“ „Und dann ſind Sie eingeſchlafen?“ „Nein, dann war es Zeit zum Aufſtehen.“ „Zum Wochenende und„Zum Zeuvertreib! Nr. 20 erſcheinen als Beileg DA I. VI. 39: über 620 000 Pl. ⸗Nr. 8— Für die auf dieſer Seite erſchelnende Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig die Schriftleitung Kurt Winkler für Anzeigenteil Car! blatt Deutſcher Brovinz⸗Verleger, ſämtl in Berlin SW lag Sonntag Lindenſtr. fon — b Aerrlick erfrischend gründlich reinigend und dabei doch den Zahnschmelz schonend! 8 Sroßſe Tube 40 Pf., kleine Tube 25 N —— träge eine Erhöhung von 5 095 874 RM auf 5 449 523 RM. er⸗ fahren, während der Prämieneingang mit 204 599 046 RM. erſtmals ſeit Beſtehen des Konzerns die 200.⸗Mill.⸗Grenze und damit auch den bisherigen Höchſtſtand des Jahres 1933 von rund 196 Millionen RM. erheblich überſchritt Bei der Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank iſt die Anzahl der Verſicherungsverträge von 971 724 auf 1068 256 geſtiegen Der Geſamtwperſicherungsbeſtand von 4211000 auf 4618 000. Die Zahl der Gefolgſchaftsmitglieder im Innen⸗ und Außendienſt at im Zuge notwendiger Rationaliſierungsmaßnahmen einen Rückgang um 1 Prozent von 13 653 auf 13 511) zu verzeichnen. Dem Sozialbericht des Konzerns iſt zu entnehmen. daß die bis⸗ her zur Durchführung gekommenen Sozialleiſtungen nicht nur beibehalten wurden, ſondern eine zeitgemäße Erweiterung er⸗ fahren haben Das Vermögen der verſchiedenen Verſorgungs⸗ einrichtungen für die Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung wird mit einem Beſtand von 54545 785 RM. ausgewieſen. In fünf Ferienheimen ſtieg die Zahl der Verpflegungstage von 54702 auf 61.761 Auch die ſportliche Betreuung des Allianz⸗ Konzerns hat ſichtliche Erfolge gezeitigt. 17 Betriebe der Allianz wurden Kreis⸗ bzw. Gauſieger. Verlongen Ste dusdrücklieh * Zur ex ieee.. Stete sachgemäße Anwendung von E UK UT O 1 3 ist die natörliche Grundlage ſede? erfolgreichen Haut. und Schôn-: heitspflege. Loben 20 ies eaulelunnAARfECE. 0 „ Hetftumrandun oratlons- g. Alnenslole Jlopp- u. j 0 Ils 10 Monats- kalen. Forderg is anserblndlleh Augebabol. 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