Nr. 113 —5ði—́—— 0 Frieden oder Krieg? Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 16. Mai 1939 bre Belgique“, daß der Duce eine geſunde und vernünftige Von der Londoner Preſ ird die Rede des 0 r Preſſe wird die Rede des Sprache geführt habe, der man mit ganzem Herzen Betfall Duce in Turin ausführlich wiedergegeben und kommentiert. Mit ſeiner Rede in Turin hat Muſſolini die ganze in⸗ Das Wichtigſte an der Rede iſt für die Londoner Preſſe ſpenden könne. Bemerkenswert ſei, daß Muſſolini keine ver⸗ 10 ternationale Lage, wie ſie durch die engliſch⸗franzöſiſche in.] dabei der Satz Muſſolinis daß 1 kein Pro 91 1 letzenden Forderungen an Frankreich geſtellt habe. end kreiſungspolitik entſtanden iſt, klar und eindeutig umriſſen gebe, das einen Krieg wert ſei. Im übrigen fühlen ſie 5 i und 5 975. e e e ee ſich A 1 55 den entſchiedenen Worten des Duce wurde, London u is iwe geſtellt: gegen die Einkreiſungspolitik betroffen und verſuchen heftig, f 0 Frieden oder Krieg. 8 8 die Tatſachen abzuſtreiten oder zu entſchuldigen⸗ Ds„Ti⸗ Geſetz ohne Paragraphen mn Nach dem von Muſſolini aufs neue bekräftigten Frie-] mes die ſich in ihrem Leitartikel ausführlich mit den Aus⸗ Dr. Frank über das kommende Volksgeſetzbuch. eite denswillen der Achſenmächte, ſo führte der Sprecher im führungen Muſſolinis beſchäftigt, ſtellt keſt. daß man nicht München, 15. Mai Die Arbeiten im Haus des Deutſchen . Rundfunk aus, ſeien nunmehr die anderen vor die Entſchei⸗] der Meinung ſei, daß diele Rede Europa in eine schlechtere] Rechtes wurden mit der Sitzung des Zenkralausſchuſſes Bur ent dung geſtellt. Paris und London würden jetzt ihren Frie⸗ Lage bringe, als es vorher geweſen ſei. Der Duce werde Schaffung des deutſchen Volksgeſetzbuches begonnen. er die denswillen beweiſen müſſen, und zwar nicht mit Worten, auch mit ſeiner Anſicht. daß es keine ſo akuten und drin. Präſidenk der Akademie, Reichsminister Br. Frank, ü ſondern mit Taten. Noch einmal habe Muſſolini vor der lichen Fragen gebe, die einen Krieg rechtfertigen, ſicher all⸗ machte vor den Mitgliedern dieſes Ausſchuſſes richtungswei⸗ abe abſurden und wahnwitzigen Einkreiſungspolitik gegen] genen Juſtimmung finden, aber die Demokratien, ſo f ſende Ausführungen über die künftigen Arbeiten. Es ſei an ahn Deutſchland und Italien gewarnt und die geradezu„obſzöne 1 ſie ſtim naten 1 5 ihm nicht darin überein daß es da- der geit, zu einer Geſamtfeſtſtellung der Rechtslage des acht Taktik des weißen Krieges“, die ſchließlich Europa in den 5 ommen könnte daß ein Krieg e Unſicher⸗ volksgenöſſiſchen Rechtslebens zu gelangen. Der nationalſo⸗ en, fürchtbarſten Krieg reißen müßte, vor der ganzen Welt ge⸗ 1 iich 5 8 8 erklärt dae Blatt weiter, zialiſtiſche Geſetzgeber müſſe daher die für das völkiſche Ge⸗ taf⸗ geißelt. So ſei Muſſolinis Rede einerſeits eine klare War⸗ politiſch, wirtſchaftlich und moraliſch in der Lage, notfalls meinſchaftsleben maßgeblichen Normen in einem zuſammen⸗ nung gegen die dunklen Machenſchaften der Einkreiſungspo⸗ litik, auf der anderen Seite aber auch ein Dokument ſtarken, eine unbegrenzt verlängerte Unſicherheit auszuhalten. Nach dieſem eindeutigen Bekenntnis zur Eimnkreiſungspolitik be⸗ hängenden, allgemeinen und einheitlichen Geſetzeswerk zu⸗ ſammenfaſſen verſichtlichen Glaubens an die Entwicklung Europas auf müht ſich die„Times“ der britiſchen Politik frledſertige Das Volksgeſetzbuch dürfe nicht mehr ſpezifizierte, in 10 zem Weg zu einem gerechten Frieden geweſen. Die Rede ſei[ Abſichten beisulegen Es werden hier die üblichen Argue. einer kaum mehr berſtändlichen Kunſtſprache zum Ausdruck 125 en Appell an die verantwortlichen Skaatsmänner zu einer mente aufgewärmt, und ſo wird u. a erklärt, daß dieſengen gebrachte Begriffe und Formulierungen enthalten, wie das 1 gerechten und unparteiiſchen Prüfung der internationalen Völker, deren Gebiete an ſolche grenzen, die von dem einen[bisherige bürgerliche Recht, das die Begriffe— wie den 100 Lage geweſen. Gegen die Achſe ſei nichts zu unterneh⸗ oder dem anderen totalitären Staat erobert“ worden ſeien,[Vertrag, das Eigentum uſw.— in den entſcheidenden Mit⸗ 10 hen, denn ihre Kräfte würden genährt durch die Myſtik des ſich jetzt zu ihrem Schutz in„völlig defenſiven Pakten“ zu. telpunkt des Geſetzes gerückt habe. Notwendig ſei vielmehr i hpfermutes und des Glaubens an die Zukunft. Bei richti⸗ ſammenſchlöſſen ohne zu erwähnen, daß dieſe Angſt vor der[die Betonung des völkiſchen Ausgangspunktes 65 ger Abwägung aller Worte könne aber aus der Lage ein ſogenannten„Eroberung“ doch nur eine höchſt vereinzelte der Lebenslage und folglich die Hereinnahme beſtimmter le⸗ 11 neues Europa der Gerechtigkeit entſtehen, das an die Stelle iſt. Auch der„Daily Telegraph“ wendet ſich betroffen Ha⸗ bensnaher begreifbarer Bezeichnungen. Im Gegenſatz zu der 15 des Verſailler Syſtems der gegen Deutſchland und Italien[gegen, daß man den Demokratien irgendeine aggreſſive Ab⸗ vergangenen Periode, die das Individuum als oberſtes 10 geladenen Piſtole treten müſſe. Vor einem Jahr, ſo ſchloß ſicht auf politiſchem oder wirtſchaftlichem Gebiet unterſtellt. Rechtsideal dargeſtellt habe, müſſe die völkiſche Gemeinſchaft 5 der Sprecher, ſprach Muſſolini in Genua von der Barrikade, Es ſei bitter, wenn die Demokratien beſchuldigt würden, der den oberſten Rang einnehmen. die Frankreich und Italien in der ſpaniſchen Frage trenn⸗ ten Heute ſei Franco der unbeſtrittene Sieger geworden. So habe bereits in Europa jene höhere Gerechtigkeit ihren Lauf genommen, die im Bewußtſein von Millionen liege und deren großzügige und mächtige Wortführer Adolf Hit⸗ ler und Muſſolini ſeien. Wenn ihre Stimme nicht gehört Sache des Friedens nicht ehrlich ergeben zu ſein. Der„Dai⸗ ly Expreß“ nennt die Duce-Rede im allgemeinen friedlich. Sie ermutige diejenigen, die an den Frieden in Europa glaubten, aber ſie enthalte auch eine Warnung. Auch in der polniſchen Preſſe ſteht die Rede Muſſolinis im Mittelpunkt des Intereſſes. Obwohl die Zei⸗ Die Sprache des Volksgeſetzbuches müſſe volkstümlich ſein, jeder deulſche Volksgenoſſe ſolle es in ſeinem Hauſe haben und es verſtehen und anwenden können. In der äu- ßeren Einteilung ſolle der fremde Begriff des Paragraphen aufgegeben werden, es ſolle in Bücher, Abſchnilke, Stücke und Sätze gegliedert werden. Die brauchbaren Skücke des werde, ſo ſei die Schuldfrage bereits heute klar geſtellt. tungen im allgemeinen weitgehende Zurückhaltung in der bisherigen Bürgerlichen Geſetzbuches ſollfen weifere Anwen⸗ In der Pariſer Preſſe hat die Rede Muſſolinis Beurteilung der Lage üben, können ſie doch die Enttäuſchung dung finden. 5 eine gewollt farbloſe Aufnahme gefunden. Man weiß aber nicht verhehlen, daß ſich ihre alten törichten Hoffnungen auf offenbar auch nicht recht, wie man antworten ſoll und iſt eine Verschlechterung der Beziehungen zwichen daher bemühl, der Rede jede größere Bedeutung abzuſpre⸗ Rom und Berlin als eitel erwieſen haben.„Gazeta Feierſtunde am Deutſchen Eck chen. Schon allein die Aufmachung, die die Rede in den Pa⸗—Polſka“ unterſtreicht zunächſt den entſchloſſenen Lon an die Abſchluß der Reichstagung der Beamten riſer Zeitungen findet, iſt ein Hinweis, daß dieſer Haltung Adreſſe der großen Demokratien und ſtellt dann zu ihrer 5 uß 8 f gung 8 5 der Zeitungen wieder ein diskreter Wink von oben zu. und ihrer Leſer Beruhigung feſt. trotzdem ſuche Italien den Berlin, 15. Mai. Reichsbeamtenführer Hermann Neef grunde liegt. Allgemein ſind die Blätter der Anſicht. daß Frieden und nicht den 15 Muſſolini habe deutlich zu führte, wie die NSK meldet, am Sonntag mit den 2600 50. Muſſolini eine gemäßigte Rede gehalten und ſich„abwar⸗ verſtehen gegeben, daß er an die Möglichkeit der Rettung Politiſchen Leitern der Aemter für Beamte, die an der tend“ gezeigt habe. Er ſei offenſichtlich von dem Wunſch be⸗ des Friedens glaubt. Weiter vermerkt das Blatt, daß Ita- Frankfurter Reichstagung des Reichsbundes der deutſchen hen ſeelt, die internationale Lage gegenwärtig nicht noch mehr lien zuſammen mit Deutſchland und dem ganzen Apparat Beamten teilgenommen haben, eine Beliceig enneart in zu verſchlechtern. Wohl ſei der Ton der Rede ſcharf gewe⸗ der Achſe die harte Wirklichkeit einer langen Ungewſßheit durch die Gaue Heſſen⸗Naſſau und Koblenz⸗Trier 1. zug ſen, aber von ihrem Inhalt könne man nicht das Gleiche vorziehe„Expreß Poranny“ erklärt ſeinen Leſern, die Rede Mit einer n e traf das Leiter⸗ 1 rde. behaupten. Letzten Endes bleibe die Lage durch dieſe Rede ſei reichlich„blaß“ aber doch recht„maßvoll“. Zwar habe der deutſchen Beamtenſchaft mittags in Koblenz 11 Hier un⸗ unverändert. Mit beſonderer Aufmerkſamkeit verzeichnen Muſſolini auch diesmal die Solidarität der Intereſſen und fand die achttägige Frankfurter Schulungstagung mit Aa Bei⸗ die Blätter bei gleicher Gelegenheit die Anweſenheit polltiſchen Schritte der Achſe ſtark unterſtrichen, aber doch] Feierſtunde vor dem Koblenzer Schloß ihren würdig er⸗ Adolf Hitlers und Mufſolinis an den jeweili⸗ erklärt, daß es in Europa keine Frage gibt, die einen Krieg Ausklang. 0 a rige gen Weſtgrenzen ihrer Länder. Der Außenpolitiker. Warszawſki“ gibt zu, daß die Turiner Reichsbeamtenführer Neef faßte das Ergebnis des ah des„Jour! bemerkt, es ſei nur natürlich, daß Muſſolini ſich Rede die Bindungen zwiſchen Italien und Deutſchland ſtär-] Frankfurter Reichstreffens dahin zuſammen daß die nun ferd mit ſcharfen Worten gegen das demokratiſche Garantieſy⸗ ker unterſtreicht, als man im Auslande erwartet hatte. Im[ beendete Tagung die Blicke der auf dem Sektor„Verwal⸗ ren ſtem gewandt habe. Der römiſche Berichterſtatter des„Ma⸗ großen und ganzen bleibe aber die Lage unverändert. Die tung“ tätigen Politiſchen Leiter wieder auf 8 1 10 lin“ glaubt, daß die maßvolle Rede des Duce ſicherlich eine Rede illuſtriere nur die Schwierigkeiten, die es heute in lebenswichtigen Fragen des Re f 0 e. 1775 und große Wirkung im italieniſchen Volk finden werde, und Europa gibt„Kurjer Polſki“ nennt die Rede aggreſſiv in chickſalhafte Verknüpfungen gerade am Rheinſtrom jede Ber, ſelbſt die mutigen politiſchen Verſicherungen des Duce ge⸗ der Form und friedlich im Inhalt. Das Blatt leidet offen⸗ eutſchen immer bewußt werden. f 0 fährdeten letzten Endes in keiner Weiſe die Bemühungen bar ſtark unter der allgemeinen polniſchen Nervosität und 4 55 berer, die auf beiden Seiten wirklich den Frieden wünſchen. wünſcht vom Duce„konkrete Erklärungen über die nächſte Berlin Mü i 105 as Oeuvre“, dem das erneute Bekenntnis des Duce zu Entwicklung“ Die angekündigte Unterzeichnung des deutſch⸗ Berlin— München im Krafiomnibus P. einer ehrenvollen Friedenspolitik offenſichtlich unbequem iſt, italteniſchen Militärbündniſſes bedauert„Kurjer Polſki Berlin, 16. Mai Die Deutſche Reichsbahn eröffnet am gen) meint, in Paris meſſe man der Muſſoliniꝙ⸗Rede keine große von ganzem Herzen, was man dem erregten polniſchen Her- 20. Maj auf der Reichsautobahn eine neue Kraftomnibus⸗ Bedeutung bei. Pertinax erklärt im„Ordre“, Muſſolini zen nachfühlen kann. a 5 linie, die die Reichshauptſtadt mit der Stadt der Reichs- 3 habe vage Aeußerungen gemacht und nichts neues geſagt. Auch in Belgien hat die Rede Muſſolinis einen ſtar- parteitage und der Hauptſtadt der Bewegung verbindet. der Außenpolitiker des„Exzelſior“ erklärt, man könne ken Eindruck hervorgerufen. Im allgemeinen kann feſtge⸗ Der Omnibus, der die 600 km lange Strecke in elf Stun⸗ irn Muſſolini nur beipflichten, wenn er den gordiſchen Knoten ſtellt werden, daß die Erklärung des Duce beruhigend ge- den einſchließlich Aufenthalt durchfährt hält unterwegs nur für ohne Schwertſtrei 0 zu löſen beabſichtige. Alles hänge wirkt und einen gewiſſen Optimismus aus elöſt hat. Sämt⸗ zweimal, an der Raſtſtätte Rodaborn und am Nürnberger c die von der Art ab, wie man in Berlin und Rom an dieſen liche Blätter heben in den Ueberſchriften die Worte Muſſo. Hauptbahnhof Vorerſt verkehrt der Omnibus nur zum Wo⸗ Knoten herangehen werde. Die Turiner Kundgebung habe linis hervor, daß es in Europa zurzeit keine Fragen gäbe. chenende. Der 21 m lange Zug beſteht aus einem Trieb⸗ — im übrigen wieder einmal bewieſen, wie groß das An⸗ die einen Krieg rechtfertigen könnten. Mehrere Blätter 1 und einem Anhänger, die durch einen Ziehharmo⸗ ſehen des Duce bei ſeinem Volk nach 17jähriger Herr⸗ ſchreiben, daß Muſſolini einen Beitrag zur Befriedung Eu⸗ li 229215 verbunden ſind. Die großen Fenſter und die Ober⸗ ſchaft ſei Die Republique“ meint, die Rede enthalte mehr kopas geliefert habe. Auch die ee des Duce über die n 100 1 n den 1 51 7 1 5 die der Omnibus beruhigende als beunruhigende Momente, aber man ſolle Unzertrennbarkeit Deutſchlands und Italiens wird beſon⸗ mitnehmen kann, einen freien Ausblick. auch weiterhin noch wachſam bleiben. ders hervorgehoben In einem Kommentar ſchreibt die„Li⸗—— 55 5——— 3 7 e„O— vieles—“, hat Fräulein Hellwig entgegnet u dt 1 5 davonfahren, wenn jeden Augenblick Dr. Desen, hat einen dunkelroten Kopf bekommen und iſt ſe fell 1 ſein väterlicher Freund und Gönner, der große Dirigent, aus dem Zimmer 1 Vieles aue e 1 klingeln wird. 5 beiſpielsweiſe kaun ſie ihre Freude über dieſen Sieg nicht Ho„Dann entlaſſen Sie bitte Ihr Perſonal.“ verbergen. Sie läuft in ihrem kleinen Zimmer auf und 5 Wie denn? Entlaſſen? Das kann ich doch gar nicht ab uk blitzenden Augen. Jetzt alſo kann man anfan⸗ 50 8 Roman von Elſe Wernecke— mit welcher Begründung denn!“ Ullmann hat ernſt⸗ N Das geſchah nur zehn Tage nach Fraulein Hellwigs Eiſcheinen Und es 8 an einem Nachmittag, als Martin Ullmann vor ſchlechter Laune ein koſtbares Cocktailſervieee an die Wand feuerte. Grund hatte er allerdings. Da bezahlte der Menſch fünf Leute in ſeinem Hauſe, und wenn es darauf ankommt, daß man mal raſch jemanden braucht, iſt niemand da. Fräulein Maren hatte telephoniſch gebeten, daß Ullmann ihr ſeinen Wagen ſchicken möge, 56 liche ſoziale Bedenken.„Bloß wegen des bißchen Aus⸗ 1 5— das rechtfertigt einen Rüffel, aber keine Ent⸗ laſſung.“ „Dann vielleicht dieſes hier.“ Fräulein Hellwig ſtreckt ihm mit ernſtem Geſicht auf der flachen Hand eine Sma⸗ ragdnadel und ein Paar ſilbergetriebene Manſchetten⸗ a knöpfe hin. „Ach— die habe ich doch wochenlang geſuchti Wo worden ſeither. Und es iſt vieles anders, grundſätzlich anders ge⸗ word f Schon dieſe wunderbare Ruhe jetzt im Hauſe. Kein Getöſe mehr und kein Türenſchlagen, keine Bache wie ſie die vielen Leute ſelbſtverſtändlich mit ſich rachten. Niemals mehr muß man grob werden, weil überall welkende Blumenſträuße herumſtehen. Es kommen ja jeden Tag ſo viele Blumen— warum waren ſie früher nicht . eigener zur Reparatur abgeſchleppt worden war 33 1 ö ſo geordnet und gepflegt wie jetzt, wo allenthalben fri 5 Krüger? Krüger hatte Ausgang an dieſem Nachmittag, 1 Sie die denn gefunden?“ Fräulein Hellwig ſchweigt duftende Sträuße ſo geſchmackvoll aufgeſtellt ſind, daß 5 5 und der Diener John kann natürlich nicht fahren. Das„Ach ſo 5 f 5. immer glaubt, es ſei Geburtstag? 5 Stubenmädchen Hilde iſt auch verſchwunden. Und die„Und wenn Sie dann bitte dies hier noch prüfen Die Verände 5 f g Köchin Johanna weigert ſich, ſich in ein Taxi zu ſetzen, um möchten—“ Fräulein Hellwig legt ein ziemlich ſchmutziges 11 ie Veränderung iſt ſo ungeheuer, daß ſelbſt Martin . Fräulein Maren, die augenblicklich 1 iu Nüen Wirtſchaftsbuch vor mit rot angeſtrichenen Eintragungen. mann ſie bemerken muß. erreichen iſt, eine Botſchaft auszurichten. Fräulein f 3 5„Macht Ihnen denn das alles wirklich Freude?“ r 5 85 ſie ſich erkältet hat. a S g a len ieh Ihnen banden fol, Fan er Fräulein Hellwig inet geg 8 8 . 5 Vice. ö itte— wollen Sie den Leuten das„Schrecklich viel Freude“, hat ſie erwidert und ge⸗ In dieſem Augenblick flog das bewußte 1 8 f 0 e ft Törticheent⸗ e fat 983 ee m be en Er weiß zum Gliich strie 1 te es beſcheiden und Fräule 5 8 8 5 5 5 nichts von der Angſt, die ſie anfangs ausgeſtanden hat. it Helwig 185 959 Sie ſüverſah 1 die Scherben auf„Nein, Herr Ullmann, das müſſen Sie wohl ſchen] Was für ein Wagnis, einen ſolchen Haushalt ganz ſelb⸗ tit dem e Teppich und erbot ſich, den Auftrag ſelbſt machen.“ Und Ullmann hat einen reichli 959 ſtändig mit fremden Leuten zu leiten! Er weiß nichts 2e auszuführen genehmen Spätnachmittag verbracht. Schließlich iſt aber][von ihren beſchwörenden Ratſchlägen in der Küche. Ein 8 ö 8 5 der Tumult doch vorüber, und er geht ziemlich erleichtert Martin Ullmann iſt verwöhnt, ſehr verwöhnt. Was für .„Sie? Sie können doch nicht fahren? durch ein gänzlich ſtilles Haus. Wie das allerdings wer⸗ eine Blamage, wenn Mutter Franke etwa Hausmaunskoſt „Doch, Herr Ulmann“, und Fräulein Hellwig zeigte mit Größter Delbſtverſtändlichteil ihren Führers ein. 777 fahre nicht gern und bin auch ein bißchen ängſt ich. 5 langſam geht es ſehr gut, und Sie können ganz unbeſorg um den Wagen ſein, Herr Ullmann“, hat ſie geſagt. Ullmann hat eine Weile gewunden und gemeint; man chanel, as nsch annehmen, aber es ſei reizend von Fräulein Hellwig.„Wie ſoll ich Ihnen das nut danken?“ „Indem Sie mir eine Bitte erfüllen.“ ter Gärtner. den ſoll, ganz ohne Leute? Aber Fräulein Hellwig iſt fabelhaft. Bei ihrer Heim⸗ kehr bringt ſie die neuen Leute ſchon mit. Zwei allerdings nur.„Ein älteres Ehepaar, Herr und Frau Franke, Herr Ullmann“, ſagt ſie vergnügt,„ſie machen mir einen ſehr guten Eindruck und hatten ausgezeichnete Empfeh⸗ lungen. Sie iſt Köchin und übernimmt auch die Haus⸗ arbeiten. Er iſt Diener⸗Chauffeur und außerdem gelern⸗ Iſt das nicht wunderbar? Ja, und wenn Sie es mit mir als Sekretärin verſuchen möchten——“ aufgefahren hätte—— Nein, zum Glück iſt alles gut ge⸗ gangen, und jetzt hat Fräulein Hellwig die Fäden feſt in der Hand. „Es gefällt Ihnen doch, nicht wahr?“ hat ſie nicht ohne leiſe Angſt in der Stimme einmal gefragt. „Es gefällt mir ſogar ganz außerordentlich, Fräulein Hellwig“, hat Ullmann geantwortet. Wenn Martin Ullmann jetzt die Tür ſeines Hauſes hinter ſich ſchließt, hat er mit heimlichem Aufatmen das N a1 5 a f„Fräulein Hellwig, was können Sie eigentlich nicht?“ Gefühl, ſo etwas wie einen ſtillen Hafen ein beruhigendes . f e e. hat 7 e n Ton aufrichtiger We n Leben dra + erträglich geweſen, und er ſelbſt kaun doch nicht auf und J gefragt 0 2—* 2— 2 5 e Unſere Artilelreihe erzählt von der Ausrottung der Dillinger⸗Bande in Amerika. Jahrelang hatten die Vereinigten Staaten unter der Schreckensherrſchaft der Gangſterbanden gelitten. Alle Bemühungen der Juſtiz⸗ behörden und der Polizei, dem Unweſen ein Ende zu machen, ſchienen zum Scheitern verurteilt. Es war zur Frage geworden, ob die Staatsorgane oder Banden⸗ führer wie Dillinger das Land regierten. Erſt als der Leiter der Kriminalabteilung im Juſtizminiſterium, Edgar Hoover, eine Spezialpolizei, die G⸗Männer, auf⸗ ſtellte, begann der Kampf gegen die Gangſterbanden. Der erſte große Schlag wurde gegen Dillinger geführt, eine Jagd ohne Gnade ſetzte ein. Zum erſten Male überraſchten die G-Männer Dillinger mit ſeiner Bande in der„Kleinen Jagdhütte“ bei Chicago. Bei einem (3. Fortſetzung.) Kurz nach Mitternacht verließen die ſechs in ihren Automobilen, bewaffnet mit einem Maſchinengewehr, auto⸗ matiſchen Gewehren und Revolvern, Gibsland und er⸗ reichten nach zweiſtündiger Fahrt den bewußten Ort. Die Wagen wurden in dem Fichtenwald untergeſtellt, längs der einen Seite der Straße wurde aus Fichtenzweigen eine unauffällige Deckung errichtet, hinter der in kurzen Abſtänden Hamer und ſeine Begleiter Aufſtellung nahmen. Hinton ſtand mit ſeinem Maſchinengewehr am äußerſten rechten Flügel, um im Falle eines Fluchtverſuches das Automobil des Paares unter Feuer zu nehmen. Es war eine harte Geduldsprobe. Der Morgen graute, die Sonne ging auf, und noch immer keine Spur von den Erwarteten. Nach ſiebenſtündigem Ausharren hatte man ſchon jede Hoffnung aufgegeben, als plötzlich in der Ferne das Geräuſch eines mit großer Schnelligkeit herannahenden Automobils hörbar wurde. Bald trat der Wagen in Erſcheinung, der infolge der Steigung der Straße langſamer zu fahren begann. Farbe und Num⸗ mer des Automobils ſowie die Inſaſſen waren unver⸗ kennbar. Als der Wagen hielt und Barrow und die Parker nach der„Poſtſtelle“ ſpähten, rief Hamer:„Hände hoch!“ Das Paar drehte ſich blitzſchnell um— ſchien nach Waffen greifen zu wollen. „Feuer!“ kommandierte Hamer. Vier Salven krachten dicht hintereinander— die „elendeſten Totſchläger“, wie Barrow und die Parker ge⸗ nannt wurden, brachen tot zuſammen Das Auto barg ein Waffenarſenal: ein Maſchinen⸗ gewehr, drei automatiſche Gewehre, zwei Gewehre mit ab⸗ geſägtem Lauf, zwei automatiſche Piſtolen, zwei Revolver, 100 Maſchinengewehrgürtel und 3000 andere Patronen. Außerdem wurden ein Saxophon, 500 Dollar Bargeld und in der Handtaſche der Parker ein von ihr verfaßtes Ge⸗ dicht vorgefunden, das in freier Ueberſetzung ſo lautet: „Bonnie und Clyde bilden den Barrow⸗„Gang“, Und man kann's nicht verhehlen, Wie ſie rauben und ſtehlen,. Und für die, die ſich widerſetzen, Heißt die Parole: Matthäi am Letzten! Wenn die Leut' den braven Bürger ſpielen Und auf uns als Mieter hineinfielen. Schon in der dritten Nacht war's nicht geheuer, Wir warteten auf mit Maſchinengewehrfeuer.— Einſt werden wir zuſammen ſterben Und vereint liegen in der Erden. Leid zeigen werden nur wen'ge Leut', Doch die Behörden ſind hoch erfreut Ueber den Tod von Bonnie und Clyde!“ Frank Hamer benachrichtigte den Gefängnisdirektor in Huntsville und den Polizeichef von Auſtin von dem Ausgang ſeiner Verfolgung— eine Nachricht, die nach Waſhington weitergegeben wurde und dort große Befrie⸗ digung auslöſte. Hamer ſelbſt wurde in ganz Texas als Held gefeiert, aber er lehnte jede öffentliche Ehrung ab, auch das An⸗ erbieten, die Weltausſtellung in Chicago von 1934 mit dem zerſchoſſenen Barrow-Parker⸗Automobil um eine Sehenswürdigkeit zu bereichern. Die Leichen der Erſchoſſenen wurden von Angehöri⸗ gen nach Dallas gebracht, aber an verſchiedenen Stellen begraben. Die Jagd ohne Gnade hatte ihr Nachſpiel. Bonnie Parkers Mutter und Schweſter, Barrows Mutter, Schweſter, Bruder, ein Schwager und zwei Schwägerin⸗ nen ſowie zwölf Freunde wurden wegen Begünſtigung des ee Paares zu längeren Gefängnisſtrafen verurteilt. Als Barrows Mutter vor Gericht erklärte: „Er war mein Junge, ich war ſtolz auf ihn!“, wurden ihr noch dreißig Tage Gefängnis wegen Beleidigung des Gerichtshofes zudiktiert. 52 g 90 000 Dollar geraubt 5 Als Gillis ſich Ende Juni im Probascoſchen Hauſe in Chicago einſtellte, fand er Dillinger, van Meter, Chaſe und zwei andere Spteßgeſellen vor. Dillinger gab den neuen Kriegsplan bekannt, der ihre ſtark geleerte Kaſſe auffüllen ſollte: am 30. Juni Beraubung der National⸗ bank in South Bend in Indiana. Gillis pfiff durch die Zähne und ſagte:„Ein gefähr⸗ licher Ort, die großen Waggonfabriken—“ „Ach was!, unterbrach Dillinger,„die hunderttauſend Einwohner beißen mich nicht.“ Und er fuhr fort:„Du, Chaſe, van Meter und ich tun die Arbeit— die anderen treffen uns mit ihren Autos bei dem alten Schulhauſe zwiſchen Hammond und Dolton, wo wir aus Indiana ſchon wieder heraus und auf Illi⸗ noiſer Boden ſind. Der Wagenwechſel iſt zur Verwiſchung unſerer Spur nötig.“ Die Beraubung der Bank gelang. Sie brachte den Banditen 90 000 Dollar ein, aber ſie koſtete wieder einem pflichtgetreuen Poliziſien das Leben. Doch auch van Me⸗ ter trug bei dem Feuergefecht eine Kopfwunde davon. Da es gefährlich erſchien, den Verwundeten ohne Auf⸗ v 75 i ,,, 2 f er im Gefängnis ſaß, e, ce, N, ee, , e, 2 HEN Bi nächtlichen Feuergefecht wurden aber Unſchuldige die Opfer, während die Verbrecher entkommen konnten. Dagegen fiel ihr weiblicher Anhang der Polizei in die Hände. Die G⸗Männer kamen nun auf die Spur von Leſter Gillis, genannt das„Babygeſicht“. Sie konnten bei St. Paul dem Auto des Verbrechers auflauern und es unter Feuer nehmen, aber Gillis entkam.„Baby⸗ geſicht“ verſteckte ſich ebenſo wie Carroll in Chicago, auch Dillinger verkroch ſich dort in Schlupfwinkeln und ließ von einem Arzt, der der Bande Helferdienſte leiſtete, nicht nur ſein Geſicht durch eine Operation verändern, ſondern auch die Fingerkuppen zerſchneiden, um die Fingerabdrücke unkenntlich zu machen. Auf die Spur der Bandenmitglieder Barrow und Parker wird die Gendarmerie in Texas gehetzt. ſehen nach Chicago zu bringen, wurde er in das Haus von Spießgeſellen in Calumet City geſchafft und dort Dr. Caſſidy herbeigerufen, der nach einer Unterſuchung die Verwundung für nicht lebensgefährlich erklärte. Der Bankraub und die Tötung des Poliziſten brachten die Behörden zu der Ueberzeugung, daß die Dillinger⸗ bande ſich doch in Chicago verborgen halten müſſe. Aber alle Nachforſchungen blieben erfolglos, auch die hohen Belohnungen auf den Kopf Dillingers führten zu keinem Ergebnis. Die Unterweltler, die in erſter Linie einen Fingerzeig hätten geben können, ſchwiegen ſich aus, ſie fürchteten die Rache der Geächteten. Und ſie wußten wohl auch nicht recht Beſcheid, denn wie immer nach einem gelungenen Beutezurge hatte ſich die Bande getrennt und fuhr in Autos im Lande umher. 1 Einmal wurde Dillinger erwiſcht. Das war in Tucſon in Arizona, wo er von einem Feuerwehr⸗ mann erkannt wurde. Die ſchnell verſtändigte Poli⸗ zei des kleinen Städtchens überrumpelte Dillinger ſamt den anweſenden Mitgliedern der Bande und nahm alle feſt. Dil⸗ linger war wütend, weil er„Dorfpoliziſten“ in die Hände gefallen war. Die Bande wurde ins Orts⸗ gefängnis eingeliefert und verhört. Auf dem Bilde ſehen wir Dillinger neben den beiden Frauen, die ihre Geſichter nicht photo⸗ graphieren laſſen wollen. Aufnahme: Aſſociated Preß— M. Erſt Mitte Juli kehrte Dillinger nach Chicago zurück — mit einer neuen Freundin, was ihm zum Verderben gereichen ſollte. Nach der Verhaftung von Evelyn Fre⸗ chette hatte er ſeine alten Beziehungen zu einer Rumaͤnin namens Anna Sage wieder aufgenommen, die von ihr für ernſt gehalten wurden, während Dillinger nicht ent⸗ fernt daran dachte, ſich für immer an dieſe Frau zu binden. Er kannte ſeit ſeiner Entlaſſung aus dem Indiana⸗ Staatsgefängnis keine Seßhaftigkeit mehr, ſondern war ſo ruhelos geworden, daß er nicht wußte, was er im nächſten Augenblick unternehmen würde. Auf ſeiner Kreuz⸗ und Querfahrt nach der South-Bend⸗Affäre hatte er unterwegs eine neue Liebſchaft aufgeleſen, die er nach Chicago brachte— zur großen Entrüſtung der maßlos eiferſüchtigen Rumänin. Es kam zu einer Szene, die Pro⸗ basco in tauſend Aengſte verſetzte und ihn veranlaßte, Dillinger zu beſchwören, ſich einen anderen Schlupfwinkel 50 ſuchen. Der geriebene Gangſter lachte nur. Er redete er Rumänin gut zu und ſuchte, der ganzen Sache einen ſcherzhaften Anſtrich zu geben. Es gelang ihm ſcheinbar, die Frau zu beſchwichtigen. Doch im Innern der Rumänin kochte es weiter. Ihr Entſchluß war gefaßt. Der Haß einer Frau In dem Arbeitszimmer des Chefs der Chicagoer Abteilung der Bundeskriminalpolizei, Melvin Purvis, fand am 20. Juli eine vertrauliche Konferenz mit den Bundesbeamten Hollis und Cowleh ſtatt. „Und Sie glauben“, wandte Purvis ſich an Hollis, „daß der Perſon Glauben geſchenkt werden kann?“ „Unbedingt“, erwiderte der Gefragte.„Es iſt die alte Geſchichte von dem grünäugigen Ungeheuer Eiferſucht. Die Rumänin hat mir ihre Geſchichte erzählt. Sie iſt nach ihrer Einwanderung nach Indiana gekommen. Sie hat Dillinger vor ſeiner erſten Verhaftung in Mooresville gekannt und Beziehungen zu ihm unterhalten. Während lernte ſie einen gewiſſen Alexander Sage kennen, mit dem ſie ſich verheiralete. Als Dillinger aus dem Gefängnis entlaſſen wurde, nahm ſie die alten Beziehungen zu ihm wieder auf und verließ ſchließlich ihren Mann und das inzwiſchen ge⸗ borene Kind. Sie wurde Dillinger ſo hörig, daß ſie mit ihm durch dick und dünn gegangen iſt. Sie hat bei der Frechette und anderen Seitenſprüngen ein Auge zuge⸗ drückt, weil Dillinger ihr angeblich verſprochen hat, nach einem großen Bankraub ſich irgendwo eine Farm zu kau⸗ fen, ſich von der Arbeit' zurückzuziehen und ſie nach der Scheidung von ihrem Mann zu heiraten. Verſuche, ſie ,, e,, e,,, 5 AN- f- M AHF C AMS CHE NMUN GEAR vou FIX SACUMA&N e; g E., Te e e A, ue, 2 durch eine neue Liebſchaft zu erſetzen, haben die Frau zut Raſerei getrieben. Sie iſt bereit, ihn auszuliefern.“ „Und wie ſoll das geſchehen?“ fragte Purvis. „Die Rumänin iſt gewiegter, als man annehmen ſollte“, entgegnete Hollis.„Nach der i Crawford Avenue hat ſich Probasco entſchieden geweigert, Szene in der South den Freundinnen Dillingers noch länger Einlaß zu ge⸗ währen. Daraufhin hat„Johnny' ſich anderswo eingcgr⸗ tiert und der Rumänin nur ſeine neue Telephonnummer gegeben. Und nun kommt der Trick. Sie hat Dillinger angerufen, ihm freundſchaftlich mitgeteilt, daß ſie ſich wie eine dumme Gans benommen habe und bereit ſei, ſich mit! ihm auszuſöhnen. Sie hat einen Kinobeſuch mit nach⸗ folgendem Abendeſſen zu dritt vorgeſchlagen, und der ſonſt ſo ſchlaue Herr Verbrecher iſt auf den Leim gekrochen. Sie haben beſchloſſen, übermorgen gemeinſam ins Kino in der Lincoln Avenue zu gehen, wo zur Zeit der Film „Manhattan Melodrama' gegeben wird, in dem Clat Gable den Banditen Blackie Gallagher ſpielt, deſſeg Schandtaten es Dillinger angetan zu haben ſcheinen.“ „Wenn wir ihn lebend in die Hände bekomm, unterbrach Purvis den Beamten,„wird er wie Gall im elektriſchen Stuhl enden; aber, lieber Hollis, Sie pi ſen, wer und was Dillinger iſt, die Parole heißt: Jagd ohne Gnade! Beim geringſten Anzeichen des Widerſtandes niederſchießen!“ f „Ohne Zweifel!“ bekräftigte Hollis. Das Kino als Falle Purvis ſann einen Augenblick nach und meinte dann: „Aber wenn die Rumänin im letzten Augenblick umfällt, Reue oder Angſt empfindet oder—“ „Ausgeſchloſſen“, unterbrach Hollis den Chef.„Sie hat ſich in ihre Wut zu tief verbiſſen, geſtand ſie doch, zwei Fliegen mit einem Schlag treffen zu wollen, Dillinger ſelbſt und die Nebenbuhlerin. Auch wird ſie auf Schritt und Tritt ſo beſchattet, daß ſie uns nicht mehr entkommen kann. Ihre Telephongeſpräche werden überwacht, und ſie hat uns bereits ſo viel offenbart, daß es kein Zurück meht geben kann. Sie hat uns nicht nur Probasco und die Aerzte verraten, die Dillingers und van Meters Geſichts⸗ züge und Fingerkuppen verändert haben, ſondern wir wiſſen jetzt auch, wer überhaupt bei Probasco ein⸗ und ausgeht. Sie hat uns ſogar Dillingers Metamorpho angegeben. Er hat ſein Haar ſchwarz gefärbt, das Geſicht iſt infolge der Naſen⸗ und Augenbrauenveränderung ſo gut wie unkenntlich geworden, und er trägt eine goldene Brille. Eine Ueberrumpelung des Hauſes in der South Crawford Avenue würde wahrſcheinlich ſchwere Opfer koſten, denn hinter jedem Fenſter ſoll ein Maſchinengewehr ſtehen und das 11 einer Feſtung gleichen. Es wird natürlich unauffällig überwacht.“ „Schön“, pflichtete der Chef bei,„aber es muß ver⸗ teufelt vorſichtig vorgegangen werden, die Lincoln Avenue iſt auch abends ſehr belebt, und die Kinobeſucher dürfen unter keinen Umſtänden gefährdet werden.“ „Selbſtverſtändlich nicht“, beſtätigte Hollis, wir wer⸗ den ihn nach dem Verlaſſen des Kinos einkreiſen und ſo geſchickt und unauffällig operieren, daß andere Leute nicht in Gefahr kommen. Wenn es nicht anders geht, wird in 1 unmittelbaren Nähe auf ihn geſchoſſen. Wir wollen hn erſt nach dem Kinobeſuch in Empfang nehmen, um ihn ſich in Sicherheit fühlen zu laſſen. Und entkommen kann er uns diesmal ſchwerlich, denn ich habe unter dem Vorwande der Inſpizierung auf Feuerſicherheit das Kind genau in Augenſchein genommen, bin über alle Ein⸗ und Ausgänge im Bilde, ſo daß jede Flucht ausſichtslos er⸗ ſcheint. Im Theater ſelbſt werden mehrere Beamten an⸗ weſend ſein. Ich habe mit der Rumänin auch verabredet, wie ſie ſich kleiden ſoll, um meinen Kollegen kenntlich 3 ſein. Sie wird Dillinger und die Rivalin am Kaſſenein⸗ gang erwarten und zum Zeichen, daß alles nach Wunſch geht, bei ſeinem Erſcheinen wie aus Unachtſamkeit einen Handſchuh fallen laſſen. Zu unſerer Unterſtützung treffen mehrere Polizeibeamte aus Eaſt Chicago in Indiana ein, die einen Haftbefehl für Dillinger wegen Beraubung der dortigen Nationalbank und Ermordung eines Poliziſten * Gortſebung fel 3 Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und ind: Strie liefert schnellstens Neckar- Bote- Druckerei 3 Jortſe der sche at in Ra Ueb derberi⸗ Monta⸗ Angriff ſammer Nac den ſac ſten T Eindru der iſt gen Ei tungsv So Berg,! mittelb heran. fluß für da⸗ Arbeite ſtolz ſe Wehrm geleiſte Im: ſich der blühend prangt. rotbrau teuer i noch ve beſetzt. Tal, vi ſie nich maleriſ, Hügel räume, räume eine er bmten lächelte das iſt es G. Lan irdiſche Gänge den w. der E! tür m und se Sto d käume was. ger F ſieht n. Tarnu W̃ studien wie ſi greife ſonſtig Hinte! geblich