strie 2 2 nn mum müll Nr. 114 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 17. Mai 1939 —— 69. d Uſch d mi einem Heere gegen die Mauern der Stadt ſtürmte, oder, falls er die Vorausſetzungen hierfür erfüllt auch in 231 eu es Lan mußte er von Danzigs Streitmacht ſchwer geſchlagen Wies 11 75 letzungen hierfür erfüllt, auch in Ag.„Es gibt wohl kaum eine deutſche Stadt, die nicht nur in der Vergangenheit, ſondern auch in der Gegenwart o heiß umſtritten geweſen iſt wie Danzig. Dieſe Worte des Gauleiters von Danzig kennzeichnen den Inhalt jenes Kampfes, den dieſe Stadt im Oſten von früheſten Zeiten an um ihr Daſein führen mußte. Denn nicht leicht war der Weg, den die alte Oſtſeeſtadt aus der Zeit der erſten An⸗ ſunge über die Jahrhunderte machtvoller Entwicklung in unſere Tage nahm. Und wer heute durch Danzigs Straßen wandert und auf die alten Tore und Türme, auf die ſchlan⸗ ken Giebel und die breiten Beiſchläge der Häuſer ſchaut, dem wird die ſtumme und doch eindringliche Sprache der Steine von dem wechſelvollen Schickſal dieſer Stadt an der Weichſel erzählen. Das Danziger Land iſt urdeutſches Land. Es war in älteſter Zeit Siedlungsgebiet oſtgermaniſcher Stämme. Noch heute beweiſen zahlreiche Funde im Weichſelland dieſe niemals abzuleugnende Tatſache. Als die germaniſchen Völkerſchaften in den Jahrhunderten der Völkerwanderung ihre Wohnſitze aufgaben und nach Süden wanderten, um gegen das große Römiſche Reich anzuren⸗ nen, folgte eine verhältnismäßig kurze Zwiſchenbeſiedlung durch ſlawiſche Bewohner. Aber die fehlende völkiſche Kiot war es, die dieſe ſlawiſchen Menſchen auf niedriger ſllurſtufe dahinleben ließ, ohne uns wirkliche Spuren zu lerlaſſen. Danzig, deſſen Name nach neueſten Forſchun⸗ gen auf leine germaniſche Gaubezeichnung(go⸗ ch: gothiſcandza S„Gotiſchend“, d. i. das durch Goten beſiedelte Gebiet) zurückzugehen ſcheint, ſehen wir um die Jahrtauſendwende als unbedeutende Fiſcherſiedlung. Zwei⸗ hundert Jahre ſpäter iſt Danzig dann der Mittelpunkt eines kleinen Fürſtentums. Die Herzöge von Pommerellen be⸗ herrſchten von hier aus unabhängig ihr Land, das ſie in zähem Kampfe gegen polniſche Einfälle verteidigen muß⸗ len. Als dieſe pomoraniſchen Fürſten ſich entſchloſſen, deut⸗ ſche Mönche und Bauern in ihr Land zu rufen, war der Weg in eine größere Zukunft vorgezeichnet. Zuſammen mit demdeutſchen Ritterorden, der nach Oſten gezo⸗ gen war und ſich das Land weichſelabwärts erobert hatte, kraten deutſche Menſchen das Erbe ihrer germaniſchen Vor⸗ fahren an. Sie begannen hier im Oſtland ein Kulturwerk aufzubauen, das ſpäter mitbeſtimmend für das Werden des preußiſchen Staates werden ſollte. Schon in der erſten hälfte des 13. Jahrhunderts können wir Danzig als deutſche Stadt mit deutſchen Bewohnern und einer deutſchen Stadtverfaſſung betrachten. Im Schutze des Ritterordens, der Danzig kurz nach 1300 in ſeinen Beſitz genommen und dem von ihm ſtraff geführten Militärſtaat angegliedert hatte, konnte ſich die Stadt an der Mündung des Weichſelſtromes zu einem blühenden Han⸗ dels⸗ und Wirtſchaftsplatz entwickeln. Danzigs Politiker wußten die Blüte und das Anſehen ihrer Stadt noch zu ſteigern, indem ſie ſich dem Städtebund der Hanſe an⸗ ſchloſſen. Der Beginn des 15. Jahrhunderts bedeutete auch für die Oſtſeeſtadt eine Wende. Der Ordensſtaat zerfiel, und Polen wurde machtpolitiſch immer ſtärker. Die Weichſel⸗ fiederung kam unter polniſche Oberhoheit. Doch Danzig ſelbſt konnte ſich behaupten: es blieb ſouverän. der König von Polen beſtätigte 1457 in deutſcher Sprache die bisher ausgeübten Rechte Danzigs. Als Sinnbild ihrer Macht führte die Stadt von nun an eine goldene Krone über den ſilbernen Kreuzen ihres Wappens. Im all dieſen Jahrzehnten wuchs Danzig zu einer Welt⸗ handelsſtadt empor. Mit faſt allen europäiſchen Län⸗ dern hatte es ſeine Handelsbeziehungen. Es war jene Zeit, der an den nord⸗ und weſteuropäiſchen Küſten die Na⸗ men Danziger Seehelden in aller Munde waren. Am be⸗ kannteſten iſt wohl Paul Beneke geworden, der im Kriege der Hanſe gegen England mit ſeiner Kogge„Peter von nzig“ zum Schrecken der Engländer wurde und der auch das weltberühmte Gemälde Hans Memlings,„Das Jüngſte gericht“, als wertvolle Beute in ſeine Vaterſtadt heimbrin⸗ gen konnte. Inzwiſchen wurde der Gegenſatz zum holniſchen Königreich immer ausgeprägter. Es kugt für die machtvolle Stärke Danzigs, daß es dem König Roman von Elſe Wernecke Ullmann geht in ſeinem ſchönen, warmen Zimmer auf und ab und bleibt nur zufällig einmal hinter der ardine am Fenſter ſtehen. Vor dem runden Beet im arten ſteht Fräulein Hellwig wie eine zürnende Rache⸗ höttin. Vor ihr ſitzen die beiden Hunde, ſchweifwedelnd, aufgeregt und gar nicht zerknirſcht. Es beſteht allem An⸗ hein nach eine direkte Beziehung zwiſchen den tiefen Löchern in dem friſchgegrabenen Beet, den acht pechraben⸗ ſchwarzen Beinen der Hunde und den maleriſch herum⸗ geſtreuten Tulpenzwiebeln. Und dieſe Beziehung ſcheint räulein Hellwig zu mißbilligen. Die kleine Gruppe iſt löſtlich. Ullmann lacht wie die erſte Frühlingsſonne draußen. „Gott ſei Dank— ſo ganz unperſönlich, unmenſchlich vollkommen iſt alſo ſelbſt Fräulein Hellwig nicht! Ob⸗ wohl man wirklich höchſt ſelten mal etwas davon merkt. Schließlich handelt es ſich doch auch nur um einen Men⸗ en, noch dazu um ein junges Mädchen! Man nimmt dieſe vorbildliche Dienſtbereitſchaft ſo einfach hin— und ſchließlich will ſie es ja nicht anders. Aber— du liebe 1— ich glaube, ſie iſt in den ganzen Wochen— und atſächlich ſind es ja ſchon Monate!— nicht ein einziges al ausgegangen! . Ullmann drückt die Zigarette aus.„Fräulein Hell⸗ wig? Ach, Fräulein Hellwig, bitte, einen Augenblicks Da ſteht ſie in der Tür, wieder ſo liebenswürdig, kuhig und A wie immer. Ullmann bemüht ſich 85 die Tulpenzwiebel zu denken, und unterdrückt m Lächeln. „Fräulein ellwig, mir fällt eben ein, daß Sie ja noch gar keinen sgang— ich meine, keinen freien Tag 1 r Nachmittag gehabt haben! Möchten Sie nicht einmal n die Stadt fahren? Jemanden beſuchen? Einkäufe nöglih Zur Schneiderin gehen? Sie können doch un⸗ 1 9 „Danke ſchön, Herr Ullmann, ſehr freundlich. Aber ah babe doch 155 1 alles und es iſt ſo viel ſchöner 8 der Stadt. Und meine Kleider nähe ich mir „ bon Polen die Huldigung verſagte, und als dieſer fahrerdienſt der unteren Laufbahn Verwenduna zu finden eee WN eee 55 PPFPFPwFwFPPPPPFPFPFPFbPFPFPFPTPFPTFTPPTPTPTPTPTGTGTVTGPTPTTTTTTT————— der abziehen, um alle Rechte und Freiheiten der Danziger anzuerkennen Dieſe Zeit ſtärkſter politiſcher Entwicklung fiel mit den Jahrhunderten der großen Bauepochen der Gotik und der Renaiſſance zuſammen und ließ auch all die Bauten entſtehen, die wir heute noch als Zeugen einer ruhmreichen Vergangenheit betrachten. Adolf 90 weiter 05 der Fauf der Geschichte. Als Guſtav beste von 1 en 1612 der Stadt Danzig ſeine Thron⸗ 158 1 deutſcher Sprache mitteilte, zog eine neue Zeit „„ ſchwediſch⸗polniſchen Kriege brachten ſchwete Kämpfe und ſollten ſich für den blühenden Stadtſtaat als wirtſchaftliche Kataſtrophe auswirken. Als die Schmodon den Ruſſen erlagen, mußte ſich das Schickſal Danzigs zwi⸗ ſchen Rußland und dem aufkommenden Preußen entſchei⸗ den. Bei der Teilung Polens im Jahre 1795 wurde die alte Hanſeſtadt an Preußen abgetreten. Nur ein Jahrzehnt aber verging, und Napoleon machte im Frieden zu Tilſit Danzig aus politiſchen und ſtrategiſchen Gründen zu einer Freien Stadt, um eine gewaltſame Umge⸗ ſtaltung des Weichſellandes herbeizuführen. Mit den Frei⸗ heitskriegen kehrte dann die Oſtſeeſtadt wieder zu Preußen zurück. Wieder begannen die Jahre des Aufbaues, und un⸗ ter Preußens ſtarker Hand ging es mit neuer Kraft vor⸗ wärts. Hier in Danzig ſollte die Geburtsſtätte der preußi⸗ ſchen Marine liegen. Um die Mitte des Jahrhunderts wurde der Kiel zum erſten preußiſchen Kriegsſchiff gelegt, und in den folgenden Jahren lief manch ein Schiff auf Danziger Werften vom Stapel. So machte Danzig, wie alle See- und Induſtrieſtädte des Bismarckxeiches, eine glanzvolle Entwicklung durch, bis plötzlich der Große Krieg auch über dieſes Land im Oſten ſeinen Schatten warf. Sechstauſend Danziger lie⸗ ßen auf den Schlachtfeldern ihr Leben für Deutſchland. Das Verſailler Friedensdiktat ſollte Danzigs Schickſal beſiegein. Es verurteilte Danzig, als Freie Stadt ein Eigendaſein zu führen. So wurde dieſe deutſche Stadt gegen den Wil⸗ len ihrer Bewohner, die in rieſigen Proteſtver⸗ ſammlungen ihr Deutſchtum unter Beweis ſtellten, vom Reiche abgetrennt. Im Jahre 1933, als Adolf Hitler die Er⸗ neuerung des Reiches begann, konnten auch in Danzig Na⸗ tionalſozialiſten die Führung der Regierung in ihre Hände nehmen. Zäh und unerbittlich war der erfolg⸗ reiche Kampf gegen die Oppoſitionsparteien. Und heute, da der Führer in ſeiner letzten großen Reichstagsrede vor der Welt erneut Danzigs Deutſchtum proklamierte, wiſſen die Bürger dieſer Stadt erſt recht, daß ihr Kampf nicht vergeb⸗ lich iſt. H. N. *** NA O⸗Führeranwärter Einſtellung im Herbſt 1939 NSG. Der Reichsarbeitsdienſt ſtellt im Herbſt 1939 alle bereits früher ernannten Führeranwärter wieder ein, die im Herbſt 1937 zur Ableiſtung ihrer zweijährigen Wehr⸗ pflicht zur Wehrmacht entlaſſen wurden und ſich dort gut geführt haben; darüber hinaus auch ſonſtige geeignete Be⸗ werber, die ihrer Arbeitsdienſtpflicht und der aktiven Wehr⸗ licht Firn haben, ohne daß eine Vormerkung für den rbeitsdienſt bereits erfolgt iſt. Die Einſtellungen erfolgen ſofort mit dem Dienſtgrad eines planmäßigen Truppfüh⸗ rers unmittelbar nach der Entlaſſung aus dem Wehrdienſt unabhändig davon, ob der vorgeſchriebene Lehrgang an einer Truppführerſchule bereits abgeleiſtet wurde oder noch abgeleiſtet werden muß. Die ernannten Führeranwärter des Reichsarbeitsdienſtes melden ſich ſchriftlich oder münd⸗ lich möglichſt bis zum 1. 7. 1939 bei ihrem Arbeitsgau und teilen ihm ihren vorausſichtlichen Entlaſſungstag und Ent⸗ laſſungsanſchrift mit. Die noch nicht vorgemerkten Bewer⸗ ber für die Führerlaufbahn reichen dem Arbeitsgauführer, in deſſen Arbeitsgau ſie eingeſtellt zu werden wünſchen, möglichſt bis zum 1. 7. 1939 ein Geſuch um Einſtellung ein, jedoch werden auch ſpäter eingehende Geſuche noch be⸗ rückſichtigt. Im Reichsarbeitsdienſt hat der Truppführer je nach ſei⸗ nen Anlagen und ſeinem Können die Möglichkeit, im Füh⸗ rerdienſt, Verwaltungsdienſt, Geſundheitsdienſt oder Kraft⸗ n Hellwig, manchmal kann es einem grauſen vor Ihrer Tüchtigkeit, wiſſen Sie? Nein, nein, ich meine das doch nur im Spaß. Aber wirklich— Sie ſollten ſich auch mal ein bißchen zerſtreuen. Jederzeit, wann immer Sie wollen, können Sie doch fortgehen, das iſt ja ſelbſt⸗ verſtändlich. Ich fahre heute nachmittag hinein, ich kann Sie gut mitnehmen—“ „Danke— aber ich fahre gern mit dem Omnibus.“ „Ein Korb, Fräulein Hellwig?“ Ullmann bedient ſich ſeines wirkſamſten Lächelns. Na alſo— nun wird ſie ja wieder mal entzückend rot—. „O nein, Herr Ullmann, ich fahre ſelbſtverſtändlich mit Ihnen.“— einem Platz im Zentrum läßt ſie ſich abſetzen. Und e e eigentlich eine ziemlich dringende Verabredung— Ullmann iſt ſo gut gelaunt, daß er 177 ſchließt, Fräulein Hellwig nachzuſpionieren. Er orientier ſich über die Richtung, die ſie einſchlägt, fährt in großer Geſchwindigkeit eine Schleife und biegt aus der nächſten Seitenſtraße wieder auf die Hauptſtraße ein. Da 155 vor ihm, während der ſchwarze Wagen mit den ro 1 Rädern langſam und in reſpektvoller Entfernung hinter⸗ herſchleicht. 85 f eigentlich einen prachtvollen Gang, ſo kr voll 5 0 ſehr 1895 und ſchlank geht ſte in ihrem ſchwarzen Koſtüm mit dem kleinen Barett. Sie bleibt hin und wieder vor einem Schaufenſter ſtehen. In 8 Spiegelſcheibe ſieht er ihr Geſicht von drüben her. ſieht geradezu glücklich aus d dann—— ja, dann wird der große Ullmann in 0 herrlichen Wagen, nach dem ſich die Leute um⸗ drehen, dunkelrot. 0 eunftalt. Dach 15 U dem deutli 29 5 un⸗ möglicher Menſch— ich hätte ihr doch weiß Gott ſchon lange mein Bad anbieten können! Aber gleich morgen. Und da ihn nun einmal das Jagdfieber gepackt hat, ſetzt er ſich drüben in ein kleines Cafs und beobachtet den Aus⸗ gang des bewußten Hauſes. Schließlich taucht ſie wieder auf. Sie iſt wirklich fabelhaft. 5 ? Wo iſt ſie denn jetzt verſchwunden? 1 läuft ſie ja. Wieder ein paar Schaufenſter und dann—— dann ſchämt ſich Martin Ullmann zum zweitenmal an dieſem Nachmittag. Fräulein Hellwig ver⸗ ſchwinder in einem kleinen Kino. Daran wäre ja nun Lehrgang der Feldmeiſterſchule abzuleiſten. Die Reichsarbeitsdienſtführer der unteren Laufbahn, die mittlere Laufbahn aufzuſteigen. In den unteren Laufbahnen erreicht jeder Truppführer nach wenigen Jahren den Dienſtgrad eines Obertruppfüh⸗ rers. Bei entſprechender Eignung kann er zum Unterfeld⸗ meiſter aufſteigen. Der Aufſtieg in die mittlere Führerlauf⸗ bahn(Feldmeiſter, Oberfeldmeiſter, Oberſtfeldmeiſter) ſteht ſolchen Führern offen, die die erforderlichen Anlagen und Kenntniſſe ſowie das nötige Allgemeinwiſſen beſitzen. Vor der Beförderung zum Feldmeiſter iſt ein achtmonatiger Der Aufſtieg in die mittlere Verwaltungslaufbahn(Amtswalter, Ober⸗ amtswalter, Hauptamtswalter) iſt für geeignete Führer über einen entſprechenden Verwaltungslehrgang nach Ab⸗ leiſtung eines Lehrkommandos möglich. Bei guter beruf⸗ licher Vorbildung oder guter Eignung können Nichtabitu⸗ rienten über die vorgeſchriebene Schulung ohne Ergän⸗ zungsprüfung in die mittlere Verwaltungslaufbahn auf⸗ ſteigen. 5 Beſoldung und Verſorgung N Die Reichsarbeitsdienſtführer bilden ebenſo wie die Soldaten der Wehrmacht und die Beamten eine beſondere Gruppe von Staatsdienern. Die Führer bis zum Unter⸗ feldmeiſter einſchließlich erhalten neben der Beſoldung freie Dienſtbekleidung und freie Heilfürſorge auch für ihre Ange⸗ hörigen; die Führer vom Feldmeiſter an aufwärts erhalten bei ihrer Ernennung zum Feldmeiſter gegebenenfalls ein Einkleidungsgeld und laufend einen Bekleidungszuſchuß. die nach einer Geſamtverpflichtungszeit von 12 Jahren aus⸗ ſcheiden, werden ſchon während der Arbeitsdienſtzeit bet der Wahl des nach dem Ausſcheiden zu ergreifenden Berufes von den Fürſorgedienſtſtellen des Reichsarbeitsdienſtes unterſtützt und ihrer Wahl entſprechend im letzten Dienſt⸗ jahr auf einer Fachſchule ausgebildet. Folgende Fürſorgearten ſtehen ihnen beim Ausſcheiden nach Ablauf der Verpflichtungszeit wahlweiſe zur Ver⸗ fügung: Wer in das freie Etwerbsleben übertreten will, erhält eine Abfindung von 8000 Mark. Wer einen land⸗ wirtſchaftlichen Betrieb oder einen mit einer Landſiedlung verbundenen Handwerksbetrieb übernehmen will, erhält eine Abfindung von 10 000 Mark, bei Uebernahme einer Neubauernſtelle 12 000 Mark, im Grenzgebiet oder in be⸗ ſonderen Fällen ſogar 15000 Mark. Zu allen Abfindun⸗ gen treten für die Dauer von 3 Jahren noch Kinderbei⸗ hilfen. Wer in öffentliche Dienſte als Beamter oder Angeſtell⸗ ter treten will, wird entweder„Anwärter des Reichsar⸗ beitsdienſtes“ mit beamtenähnlichen Bezügen bis zur An⸗ ſtellung als Beamter oder er erhält einen Angeſtelltenſchein, neben dem ihm ein Unterhaltsbeitrag bis zur Anſtellung gezahlt wird. Außer der gewählten Fürſorgeart wird die⸗ ſen unteren RAD ⸗Führern ſtets auch eine Dienſtbelohnung von mindeſtens 1200 Mark oder, wenn ſie„Anwärter des Reichsarbeitsdienſtes“ ſind, eine Uebergangsbeihilfe von mindeſtens 750 Mark und Umzugsentſchädigung gewährt. Mittlere und höhere Reichsarbeitsdienſtführer ſind grundſätzlich nach einer Geſamtdienſtzeit von mindeſtens 10 Jahren ruhegehaltberechtigt, vorher auch bei Entlaſſung wegen Dienſtunfähigkeit infolge ſchwerer körperlicher Schä⸗ digung, Statt eines Teils des Ruhegehalts kann eine Ka⸗ pitalabfindung gewährt werden. Neben dem Ruhegehalt werden den mittleren Reichsarbeitsdienſtführern Ueber⸗ gangsbeihilfen in Höhe von 200 Mark bis 750 Mark und Umzugsentſchädigung gewährt. Volksmuſik auf den Reichsmuſiktagen Düſſeldorſ, 17. Mal. Der zweite Tag der„Reichsmuſik⸗ tage 1939“ gehörte vornehmlich der Volksmuſik. Bereits am Vormittag fanden ſich 40 Landſchaftsleiter des Reichs⸗ verbandes für Volksmuſik, der 12 000 Laienkapellen um⸗ faßt, zu einer Arbeitstagung zuſammen. Geſchäftsführer Fiſchers gab einen Ueberblick über die Arbeit dieſer auf⸗ ſtrebenden Kulturorganiſation. Durch die Schaffung und Förderung von Gemeinde⸗ und Stadtkapellen, von Werks⸗ und Werkſcharorcheſtern, ſo ſagt er u. a., ſolle die Muſikpflege in kleinen Orten und ländlichen Bezirken und in den Betriebsgemeinſchaften durch Laien und ehe⸗ malige Berufsmuſiker vorangetrieben werden. nichts Beſonderes, denn was ſoll ein junges Mädchen allein in der Stadt ſchon anfangen? Aber dieſer Film heißt„Der unſichtbare Gott“ und ſeine Hauptdarſteller ſind Marita Anſchütz und— Martin Ullmann! Zu einer der nächſten Premieren muß ich ihr wirklich mal eine Karte geben, das hat ſie ſich redlich verdient. Und Ullmann wendet den Wagen und brauſt davon. Fünftes Kapitel. Am nächſten Mittag telephoniert Ullmann an. Ganz dringende Beſprechungen mit einem Theaterdirektor, der nur für einen Tag in der Stadt bleibt. Er kommt nicht über Mittag nach Haus.„War ſonſt was los?“ Fräulein Hellwig iſt am Apparat.„Nein, Herr Ull⸗ mann, nichts von Bedeutung. Aber heute Nachmittag das Interview von der Mittagszeitung——“ „Das ſoll der Kuckuck holen. Umbeſtellen? Ach wo, laſſen Sie die Leute nur kommen. Schließlich wollen ſie ja vor allem die Aufnahmen haben. Und alles übrige, die paar Lebensdaten und den ſonſtigen Unſinn— Sie wiſſen das ja alles genau ſo gut, wie ich, Fräulein Hellwig, ja? Ach natürlich geht das! Und heute abend ſpielen wir wieder mal Mozart...“ Fräulein Hellwig mußte heimlich lachen, während ſie den Hörer auflegt. Pünktlich um fünf Uhr ſind dann die Leute von der Zeitung da. Ein etwas junger Mann, mit Kamera und Stativ und ein junges Mädchen mit Hornbrille.„Geſtatten Sie— Edith Frohwein, und das iſt unſer Photograph, Herr Bruckmann,— gnädige Frau??“ „Nein— ich bin nur die Hausdame“, ſagt Eliſſtbeth Hellwig liebenswürdig,„bitte treten Sie doch ein.“ Und ſie verfſucht, der jungen Journaliſtin klar zu machen, wie außerordentlich Martin Ullmann es bedauert hat, durch unaufſchtiebbare Verpflichtungen verhindert zu ſein Aber vielleicht laſſen ſich die Heimaufnahmen gerade darum in noch größerer Ruhe machen. Und ſie führt die Gäſte durch die Wohnräume. Fräulein Frohwein jammert einem Künſtlerheim ohne Künſtler. Aber Eliſabeth Hellwig weiß einen Rat. Aus dem Schreibtiſch zieht ſie eine Mappe und legt ſie Fräulein Frohwein vor. Durchweg Privataufnahmen von Martin 3„Ich glaube, damit wird auch Ihr Chef zufrie⸗ en ſein.“„5 ſehr.„Aufnahmen aus Sport und Spiel Fußball. Die Pokalſpiele bringen immer die außergewöhn⸗ lichſten Ueberraſchungen ſowohl im Zuſammentreffen der Gegner wie auch in den erzielten Reſultaten. So wurde das wahr was man im Seckenheimer Fußball⸗ lager ſchon ſeit zwei Jahren zu erreichen verſucht, näm⸗ lich die Paarung: Waldhof— Seckenheim. Der kommende Sonntag bringt dieſe beiden Mann⸗ ſchaften in der 2. Hauptrunde der Pokalſpiele auf dem Waldhofplatze zuſammen. Der Seckenheimer Mannſchaft ſteht alſo eine große, für den Seckenheimer Fußballſport aber überaus dankbare Aufgabe bevor. Zur Löſung wünſchen wir alles Gute. (Näheres nächſten Samstag). Der Sport an Himmelfahrt Alljährlich bietet der Himmelfahrtstag ein großes ſportliches Programm, und ſo gibt es auch in dieſem Jahr Kämpfe auf faſt allen ſportlichen Gebieten. Das bedeutendſte Ereignis iſt ſelbſtverſtändlich das zweite Spiel der Protek⸗ toratsmannſchaft von Böhmen⸗Mähren gegen eine deutſche Auswahl in Stuttgart. Weiterhin ſind vor allem der Fuß⸗ ball⸗Gaukampf Südweſt⸗Bayern in Kaiſerslautern, der Leichtathletik-Gaukampf in Kandel zwiſchen Südweſt, Ba⸗ den Württemberg, die Herxheimer Sandbahn⸗Rennen und die Radrennen zu Stuttgart und Frankfurt zu erwäh⸗ Im ſtehen alle Ereigniſſe im Schatten des Auswahlſpieles der deutſchen Elf gegen die Mannſchaft von Böhmen und Mäh⸗ ren, zumal hier Edmund Conen ſeine Rückkehr in die Na⸗ tionalmannſchaft feiert. Allein ſein Mitwirken in dem In⸗ nenſturm mit Hahnemann und Schön wird dieſem Spiel einen großen Publikumserfolg ſichern. Die deutſche Mann⸗ ſchaft beſtreitet dieſen Kampf wie folgt: Deyhle; Janes, Streitle, Kupfer, Jakobs, Kitzinger; Biallas, Hahnemann, Conen, Schön, Arlt. Dieſe Elf iſt weſentlich ſtärker als die die am Sonntag in Berlin gegen die Protektoratsmann⸗ ſchaft ein 313 erkämpfte, ſo daß man mit einem noch viel ſpannenderen Kampf rechnen kann.— Sehr viel Intereſſe wird auch der Gaukampf zwiſchen Süd weſt und Branden⸗ burg in Kaiſerslautern finden, während man in Baden vor allem auf den Ausgang des Entſcheidungs⸗ ſpieles zwiſchen dem VfL Neckarau und der SpVg Sand⸗ hoſen geſpannt iſt.— Drei Länderſpiele gibt es noch im Ausland; in Belgrad ſpielt Englands Elf gegen Jugofla⸗ wien in Brüſſel ſtehen ſich Belgien und Frankreich und in Budapeſt Ungarn und unſer nächſter Länderſpielgegner, Irland, gegenüber. Im Handball wird in Waiblingen ein Jugendkampf zwiſchen Württem⸗ berg und Baden durchgeführt und in Bad Kreuznach gibt es ein gut beſetztes Turnier. In Baden ſteigt das erſte Aufſtiegſpiel zwiſchen Grünwinkel⸗Karlsruhe und dem TV Freiburg⸗Zähringen. Im Hockey verdient neben den zahlreichen Freundſchaftsſpielen der Kampf um den Aufſtieg zur Gauliga in Bruchſal zwiſchen dem Tbd. Bruchſal und der Tgd. 78 Heidelberg Erwähnung. Das erſte Großereignis des Jahres bringt die Leichtathletik in Süddeutſchland mit dem Gaukampf Süd weſt- Ba⸗ den— Württemberg in der kleinen pfälziſchen Stadt Kandel. Alle drei Gaue ſetzten ihre bekannteſten Athleten ein— wir nennen nur Hornberger, Borchmeyer, Welſcher, Sutter, Eberhardt, Kerſch, Neckermann, Scheuring, Deſſek⸗ ker, Dompert uſw.— ſo daß es in allen Wettbewerben vor⸗ zügliche Leiſtungen geben wird. Im Kadſport iſt diesmal das international und reichsoffen ausgeſchriebene Straßenrennen„Rund um Stuttgart“ das wichtigſte Ereignis. Unſere beſten Berufsfahrer treffen ſich beim Ren⸗ nen„Rund um die Kampfbahn Rote Erde“ und unſere be⸗ ſten Dauerfahrer ſtarten in Köln⸗Riehl. Im Gau Südweſt iſt noch das Carl⸗von⸗Opel⸗Gedächtnisrennen, ein Vierer⸗ Mannſchaftsfahren in Frankfurt a. M., zu erwähnen. Unter Verſchiedenes erwähnen wir die 16. Sandbahn⸗Rennen in Herxheim für Motorräder und den Degen⸗Mannſchafts⸗ kampf zwiſchen Baden, Südweſt, Württemberg und dem Elſaß in! f en an erſter Stelle. In Paris beginnt der D f zwiſchen Frankreich und China und Hans t ſich zuſammen mit Budge, Tilden und Vi an dem Londoner Tennisturnier ſpieler der Berufs⸗ Sonne, Blüten und Bienen jetzt Gerade len wir in G draußen alles blüht und grünt, verwei⸗ i Wundern und Rätſeln der Natur, hen weislich vorenthalten wurde. große Chemiker bezeichnet, ſo einfachen Rohmaterialien, die ſſer liefern, wichtige Nähr⸗ wo ken b 1 e Luft ſtoffe zu die anderen lebenden Weſen als Nahrung dienen. Die ze verbindet mit Kohlenſtoff, den ſie aus der Luft erhält, Waſſerſtoff und Sauer⸗ dem Kohlen 5 Ba e bildet hieraus den Zucker. Dieſer Zucker kann wie⸗ ſtoff und ſteine beim Wachstum oder bei der Fruchtbildung Verwen⸗ dung zu finden. Bei der Umwandlung dieſer Stoffe ſpielen die Sonnenſtrahlen eine wichtige Rolle, die für das Lehen grüner Pflanzen unentbehrlich ſind. Zur Befruchtung der meiſten Blüten iſt ſchönes Wetter Vorausſetzung, damit die Inſekten ihre Wohnung verlaſſen können. Die Blütenknoſpen mancher Pflanzen entſtanden bereits ſchon i e, ſo die Blüten des Kirſchbaumes, des Kro⸗ kus ie K am 5 33. Dagegen bilden ſich die Rlütenknoſpen der Roſen unmitteſßar vor dem Anstreiben im Frühjahr und verharren noch Wochen in ihrer UAmhül⸗ lung. Die bunte Färbung der Blüten hat verſchiedene Be⸗ deutung. Sie erfreut das Auge des Menſchen, iſt aber auch das Wirtſchaftsſchild der honig⸗ und pollenſuchenden Inſek⸗ ten(Pollen, Blütenſtaub), insbeſondere der Honigbiene, die die Farben gelb, violett und blau beſonders gut erkennt.— Wichtiger als die Färbung ſcheint der Duft der Blüten zu ſein, um die Inſekten anzulocken, die die Befruchtung ſo vieler Nutzpflanzen vornehmen. Gräſer, wie Korn, Weizen, Hafer uſw., die auf die Befruchtung durch Inſekten nicht angewieſen ſind, weil der Wind den Blütenſtaub auf die Narben trägt, haben weder auffallende Farbe noch Geruch. Die Befruchtung der Blüten, das heißt, das Ueberbrin⸗ gen des Blütenſtaubes auf die Narbe des Fruchtknotens einer Pflanze, wird faſt ausſchließlich von Inſekten beſorgt. Unſere Honigbiene iſt hierbei mit über 80 Prozent beteiligt. Die Inſekten waren in ihrer Tätigkeit als Befruchter der Blüten heuer, mit Ausnahme der kalten Tage, ſchon ſtark beſchäf⸗ tigt, was ſich beim Fruchtanſatz dieſes Jahres augenfällig bemerkbar machen wird. Ein Bienenvolk beherbergt in den Monaten Mai bis Juni rund 40 000 bis 60 000 Inſaſſen, von denen 10—20 000 täglich zur Befruchtung ausfliegen. In Deutſchland ſind zurzeit über 2 500 000 Völker aufgeſtellt. Daraus läßt ſich leicht errechnen, welche Unſumme von Bie⸗ nen vorhanden ſind, um die Befruchtung durchzuführen. Bei gutem Flugwetter und honigſpendenden Blüten kann eine Biene pro Tag 40 Ausflüge machen und beſucht ſie bei jedem Ausflug nur 100 Blüten, ſo gelangt eine Biene allein auf 4000 Blüten. Nach Adam Rieſe werden alſo bei Sonnen⸗ ſchein allein durch die Bienen Millionen Blüten pro Tag beſucht. Die Zahl der Bienenvölker wird in den kommenden Jahren noch erhöht werden müſſen, damit durch Mehrerzeu⸗ gung die Einfuhr an Honig und Wachs erſpart bleibt. Was mancher nicht weiß: 180 000 Bienen müſſen ihren Honigmagen entleeren, um 1 kg Honig zuſammenzutragen; oder 2000 000 Akazienblüten müſſen beſucht werden, um 1 kg Honig daraus zu entnehmen. Sollte eine einzige Biene 1 kg Honig allein eintragen, ſo wäre hierzu als Wegſtrecke das dreimalige Umfliegen des Aequators nötig. e Das umgeſtürzte Salzfaß. Immer wird man Le finden, die von bleichem Schrecken erfaßt werden wenn 0 Unvorſichtiger bei Tiſch das Salzfaß umſchüttet und 0 Salzkörner über den Tiſch rollen, da dies angeblich 1 ſicheres Zeichen dafür iſt, daß dem Haus ein Unglück droh Sogar künſtleriſchen Ausdruck hat dieſe ſymboliſche 90 deutung gefunden, und zwar in dem berühmten Abend mahl von Leonardo da Vinci, auf dem man am Platz de Verräters ein umgeſtürztes Salzfaß erblickt. Tatſächi verliert ſich der Urſprung dieſes Aberglaubens in 10 Frühzeit der Menſchheit. Sicher iſt, daß er uns unmittel bar von den Römern überkommen iſt, die auf den Alle beſtegter Feinde Salz auszuſtreuen pflegten, um ſie un. Auch im Mittelalter übte man dieſm fruchtbar zu machen. Brauch gegenüber den beſiegten Städten, zum Zeichen, 5 ſie nie wieder aufgebaut werden ſollten. 7 7 222 Autoſtraße auf den Eiffellurm? Ein Traumprojekt zum 50. Jubiläum. In dieſen Tagen erinnert man ſich in Frankreich dak⸗ daß vor fünf Jahrzehnten das merkwürdige Rieſen. des Eiffelturmes errichtet wurde. Man hat de n franzöſiſchen Kunſtkreiſen auf den Eiffeltum geſchimpft. Nunmehr haben einige beſonders verwegen franzöſiſche Architekten das Jubiläum zum Anlaß genon⸗ men, einen anderen Plan in den Vordergrund zu ſchie ben, nämlich den Bau einer Autoſtraße auf den Eiffel turm! Es handelt ſich— wie man verſichert— nit um eine phantaſtiſche Angelegenheit, die nach einige Erörterungen in der Schublade verſchwindet, ſonden! um einen Plan, der, ſo merkwürdig es klingt, tatſächſſh ernſt genommen werden ſoll. f Ein gewiſſer M. Basdevan hat der Direktion dee Eiffelturms ſeine„Pläne“ unterbreitet. Sie beſſehgg darin, daß zwei mächtige Säulen rechts und links hon eigentlichen Eiffelturm bis zur Höhe des zweiten So werks aufgerichtet werden ſollen. In Spiralform hren um die eigentlichen Maſten herum breite Straßen ds zur Höhe des zweiten Stockwerks hinauf. Dort erfolg dann von den Maſten eine breite Straßenverbindung zum eigentlichen Turm hinüber. Die Baukoſten werden auf 8 Millionen Franes geſchätzt. Man glaubt aber, im Lauf von zwei Jahren die Unkoſten durch die franzöſiſchen und die ausländiſchen Automobiliſten wieder hereinholen z können. Hoffen wir, daß alles ein ſchöner Traum dez phantaſievollen franzöſiſchen Ingenieurs bleibt. An, Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 18. Mai(Himmelfahrt): 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.5 Wetter; 8.10 Am friſchgeſchnittenen Wanderſtab... 9 Di ter unſerer Zeit; 9.15 Heitere Blasmuſik; 10.15 Wie ſchöz iſt ſo ein Feiertag; 11.15 Eine Mühle ſeh ich blinken Hörfolge; 12 Blasmuſik; 13 Das Mikrofon unterwegs; 1843 Muſik am Mittag; 14 Für unſere Kinder; 14.30 Belie Suiten und Potpourris; 15.30 Frühling und Sonnenſche 16 Nachmittagskonzert; 18 Saure Wochen— Frohe 8e heiteres Spiel; 19.30 Der Sport am Himmelfahrtstag; 2 Zeit, Nachrichten, Wetter; 20.15 Unſer ſingendes, klingende Frankfurt; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nasz⸗ richten, Sport; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſfik. Freitag, 19. Mai: 8.25 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Dez Recht auf der Straße; 10.45 Sendepauſe; 18 Zwif Enkel und Ahn; 18.15 Sport der Woche und für den Som tag; 18.30 Wiener Volksmuſik; 19.15 Berichte von der E öffnung des Reichshandwerkertages, dazwiſchen: Volksmuſßß 20.15 Dem Opernfreund; 21„Revolution“ bei Buſſe, Luf⸗ ſpiel; 22.15 Eifelrennen auf dem Nürburgring; 22.30 Unter haltungskonzert. Samstag, 20. Mai: 8.25 Deutſchland— Kinderland; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Am Rande des alltäglichen 110 15³⁰ Die Vogelhochzeit; 18 Die Wehrmacht muſiziert; 19.30 Bühn und Film im Rundfunk; 20.15 Meiſter deutſcher Unterha tungsmuſik; 22.15 Eifelrennen auf dem Nürburgring: Kreuz und Quer Gipfel der Eiferſucht— In den Kleidern einer Fra der Straße— Zweimal Fluchk vor der E96—„ auf Vor dem Gericht einer engliſchen Kleinſtadt wurde dieſer Tage eine Scheidungsklage verhandelt, in deren Verlauf Dinge zur Sprache kamen, die bisher ohne Beiſpiel da⸗ ſtehen. Als Frau Mary vor zwei Jahren heiratete, wußte ſie zwar, daß ſie manchen Kummer mit ihrem Mann haben würde, denn er erwies ſich bereits während der Verlobungs⸗ zeit als überaus eiferſüchtig. Doch Frau Mary ſchmeichelte andererſeits die Eiferſucht ihres Mannes, denn ſie ſah darin nür einen neuen Beweis ſeiner großen Liebe zu ihr. Leider aber wurde die Eiferſucht ihres Mannes allmählich zu einer Sucht, die ſich bis zur Krankhaftigkeit ſteigerte. In ſedem Fremden, der ſich ihm und ſeiner Frau näherte, ſah er einen heimlichen Nebenbuhler. So konnte es geſchehen, daß er eine Geſellſchaft ſofort mit ſeiner Frau verließ, wenn es ein Mann wagte, an Frau Mary das Wort zu richten. Der größte Kummer des eiferſüchtigen Othello war es, daß er ſeine Frau während des Tages allein laſſen mußte. Aber allmählich knobelte er ein förmliches Verteidigungsſyſtem der Tugend ſeiner Frau aus. Zuerſt ließ er um das Haus, das er bewohnte, einen doppelten, hohen Stacheldrahtzaun ziehen. Natürlich ver⸗ ſchloß er jedesmal, wenn er das Haus verließ, ſorgfältig die Gartentür, zu dem nur er einen Schlüſſel beſaß. We⸗ nige Tage ſpäter erſchien ihm dieſe Sicherung jedoch als viel zu gering. Er ließ daher die Fenſter vergittern und ver⸗ bot ſeiner Frau, während ſeiner Abweſenheit den Garten u betreten. Als er jedoch bald darauf dahinter kam, daß kary ſich dem Verbot widerſetzt hatte, entlud ſich ſeine Eiferſucht in einer maßloſen Szene, die er ihr machte. Tags darauf erſchienen Handwerker, die in die Haustür ein Si⸗ cherheitsſchloß einbauten, das ausgereicht hätte, einen Vanktreſor einbruchsſicher zu machen. Trotzdem machte er ſeiner Frau faſt täglich Eiferſuchtsſzenen. Kaum, daß Frau Mary noch auf die Straße kam, denn ſelbſt in ſeiner Be⸗ gleitung durfte ſie nur nach Einbruch der Dunkelheit zinaus. Das Leben der Ehegatten wurde durch all dieſe krankhaften Auswüchſe des Mannes immer unerträglicher. Obwohl überhaupt nicht die Möglichkeit beſtand, daß ſeine Frau allein das Haus verlaſſen oder gar Beſuch empfangen konnte, warf er ihr vor, daß ſie ihn betrüge. Endlich, als der Eiferſüchtige ſeiner 5 erklärte, er beabſichtige, ein Maſchinengewehr zu kaufen, um die Tugend Marys zu be⸗ ſchuützen, entschloß ſie ſich, ſich von der Qual dieſer Ehe frei⸗ zumachen. Unter Ueberwindung größter Schwierigkeiten gelang es ihr, einen Brief aus dem Hauſe zu ſchmuggeln, der an einen Rechtsanwalt gerichtet war. Darin bat ſie. für ſie gegen ihren Mann die Scheidungsklage einzureichen, So traurig auch die ganze Angelegenheit für die ſunge Frau war, ſo ging doch lautes Gelächter durch den Ver⸗ handlungsſaal, als Frau Mary den tollſten Streich, den ſich ihr Gatte in ſeiner maßloſen Eiferſucht geleiſtet hatte, erzählte: Frau Mary hatte einige Tage hintereinander das gleiche Kleid getragen. Von ihrem Mann nach dem Grund befragt, wußte ſie natürlich nichts darauf zu erwidern, denn ſie hatte ſich einfach nichts dabei gedacht, als ſie das Kleid mehrmals trug. Ihre„Verlegenheit“ ob dieſer Frage war für den eiferſüchtigen Othello der Anlaß zu einer wil⸗ den Eiferſuchtsſzene Er behauptete, Mary trüge das Kleid nur deshalb, weil ihr„Liebhaber“ dieſes Kleid liebe. Er war nun entſchloſſen, dieſen„Liebhaber“ zu ſtellen. Zu die⸗ ſem Zwecke ſetzte er ſich eine Perücke auf, zog das Kleid ſeiner Frau an und begab ſich— mit dem neuen Hut ſeiner Frau auf dem Kopf— in dieſer Verkleidung nach einbre⸗ chender Dämmerung vor das Haus. Stundenlang ging er dort auf und ab in der Hoffnung, in der Verkleidung iner Frau den Liebhaber herbeizulocken. 8 5 Dieſer Mann hätte nicht heiraten dürfen, und die Flucht der gequälten Frau aus der Ehe war berechtigt. Daß es außer der Flucht aus der Ehe auch eine Flucht vor der Ehe gibt, iſt bekannt. Aber wie ein junger Mann in Frank- reich ſie ausführte, iſt doch außergewöhnlich. Mitte Dezem⸗ der des vergangenen Jahres wollte ſich der junge land⸗ wirtſchaftliche Arbeiter Louis Genneteau aus dem Dorf La Plaine bei Saumur verheiraten. Der Hochzeitstag war be⸗ reits feſtgeſetzt, die Zeugen benachrichtigt, als man einige Stunden vor der Trauung feſtſtellen mußte, daß der Bräu⸗ tigam ſpurlos verſchwunden war, Die ſofort benachrichtigte Polizei führte Streifen durch die Umgebung des Dorfes durch, aber erſt nach mehreren Tagen gelang es den Ver⸗ ſchwundenen aufzufinden: er hatte ſich in einem Wald ver⸗ ſteckt Nach dem Grunde ſeines Verſchwindens befragt, er⸗ klärte er, vor der„drohenden Che ausgeriſſen“ zu fein! Trotzdem verſöhnte ſich das ſunge Paar wieder, und ein neuer Hochzeitstermin wurde feſtgeſetzt. Die Trauung ſollte nunmehr am 7 Februar ſtattfinden. Entgegen allen Be fürchtungen ſchien diesmal alles gut zu gehen. Pünktlich waren die Trauzeugen auf dem Bürgermeiſteramt verſam⸗ melt, pünktlich waren ouch die Braut und— was in dieſem Falle wichtiger war!— der Präutlaam erſchlenen. Der — Beamte hatte bereits alle Vorbereitungen zur Vornanme der Trauungszeremonie beendet, als Louis Gennetenl plötzlich erklärte, er habe ein wichtiges und für die Traum unerläßliches Dokument zu Hauſe vergeſſen. Man möge un einen Augenblick auf ihn warten, dann wolle er das Pape herbeiholen. Er verſprach noch, ſich recht zu beeilen— dam verſchwand er. Eine Viertelſtunde nach der anderen bes rann, ohne daß der Bräutigam zurückgekommen wäre. die Braut, durch die erſte ins Waſſer gefallene Trauung mi trauiſch geworden, bat endlich einen der Trauzeugen, naß Louis Genneteau zu ſehen. Natürlich war dieſer unauffind⸗ bar; er hatte zum zweiten Male die Flucht vor der„dr, henden Ehe“ ergriffen. Erſtaunlich an der Sache iſt jedoh, daß man nach der erſten bitteren Erfahrung nicht den Bräutigam jemanden mitgegeben hatte, als er das angel lich vergeſſene Dokument holen ging. Wieder wurde die B lizei auf die Spur des Flüchtigen gehetzt. Aber diesmul waren alle Nachforſchungen vergebens, und nach Wochen wurde die Suche als zwecklos eingeſtellt. Dieſer Tage nm entdeckte der Beſitzer eines Anweſens in der Nähe von Ls Plaine in ſeiner Scheuer einen halbverhungerten, herunter ekommenen jungen Menſchen, der ſich bei näherem gu ehen als der verſchwundene Bräutigam Louis Genneten entpuppte. Der Zuͤſtand des jungen Mannes erſchien ernſt, daß man ſofort einen Arzt benachrichtigte. Diese ſtellte neben vollkommener Unterernährung feſt, daß Gen⸗ neteau ſich die Füße erfroren hatte. Für ſeine Ueberfül⸗ rung nach einem Krankenhaus wurde geſorgt. Jedenfal⸗ aber dürfte nun der eheſcheue junge Mann ewiger Jung: geſelle bleiben. Daß aber nicht nur ſolche, die der Ehe entfliehen, len dern auch jene, die in die Ehe fliehen wollen, manchm: auf eigenartige Gedanken kommen, beweiſt die Geschichte von einem Zimmermädchen in Paris. In der Rue de Res nes in Paris beobachtete ein altes Ehepaar im Laufe von drei Monaten nicht weniger als zehn Fehlerſtellen an den Gasleitungen. Immer mußte der Klempner alarmiert we den. Dieſet, ein älterer Mann, erſchien mit ſeinem 18g, gen Gehilfen, um die Reparaturen vorzunehmen. 75 zehnten Male nahm er den Inhaber der Wohnung 1 Seite und verſicherte, daß hier etwas nicht mit rechten 8 gen ſulhege. Er möge doch die Polizei benachrichtigen Polizeibeamter kam und nahm das 16 jährige Ane chen Liſette ins Verhör. Nach wenigen Minuten ge 5 Elſette, daß ſie ſich in den Klempner(nicht in den junge ſondern in den älteren Mann) verliebt habe und um un recht oft zu ſehen, habe ſie mit einem Hammer und eine Nagel Löcher in die Gasleitung hineingetrieben. 1939 — 8 2 * Hunden und dem Hirt „FFF nel aren ſie außerordentlich unruhtg, ben den ga r An dieſem Abend aber w ſprangen umher und Der braune Trunk — r 81v Abc 8 usflostea nel e enhohg in dic usbn;z 10 oft gun ee 101 Inv an 1 bundle rebinga auviſng ius zgeul icin rezpck eil ezgna sva zva uu z⸗uloses zuuu ag ui anjL ug ieqn sung oi uiid gung gc“ fuoß noa len„6 v8“ an ing Gurs qun uspopc un do used cpu diauvc gun „iehnzaß usbol ne ssi zee aid c ago uur“ „usuuen uegzecaegz suf sebnz ueuello Icplu pid oll oe eam ufo pnidun used a goa gem 08 apu ss said ps iin uscpencklegz used ins zes“ „ ucshpoadlasa mg sqvg cp ze— bihuellg pu ppau Bilnpjaocßß ggonea uit im cim ego cr Teng“ Uobzech une jnjg, svg ag user noguellp; ae dag! 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Bihnaun inuedacgegnev en ueavaf 49 gtogis uteleid muf uedogogoſu loch wune i aun usgang bing spree dupbaozunuouuog chou ole die go o aut d pal hs aeg ene ee ne gie en onen ͤ gun uv gong ufd drehn ic usmmolne bunch loud inv dad dia aich dog geoia mogjezunc zog naquſch log Hug SI aeogges ooch dig udo Sholusgos b dag zoqu solo hi go seo uog val led usmmozhoa dee gun udichomuvgog ohne did uv uobob vg ph uo udo svach spa enog elph e die gog uv foi nich ute ungdſſpigß usb udgoabd ien zu ohne avenue duze aun dloigs zel dauvig ung usgolgjod dlofatdaog zuse inv ogaech og unu zich zog dog sodoß Soufch uoſjog ⸗neqv denon Snelgogeguv gun dgeſggeic Snelzeufe iun cpo do onvog un danch zog Bunqcpvatog dia an! diba dgunc jqveuz eu usdqsinkuse saeſoſc sog qwaaeuuf obogoch dig un ooch due dane dia ignu ahh b uhu uognvig ide Sibi Sog uo ug u ac aed geijg va önlund dun zeugs did uno ava mocnod vunſlos due dat aun gun odaogz meuze Inv odge 108 un Sog Koso uogoad meuze ne oigged de egzog loge daoggad eue faic ue drein uefa ur gatauebas zal feinpi zeqv squsdog oi dana uod neue vu ueſckade zn sun „a0 Sog leona un eig dne uelerd nen zeufe 000115 ind un zedo ujeduvg usgaosꝙpugi uecpinduesno 1080 usſpinnaöp uenvan zog neue un gan uur 88 olan e r joduicd uu use seuchogeg Sunſpljvusdiag eig s gun 111 juupzog zuonc uskuvd un ig öbiudleig ni lat Fibeiebhm zeig ed Dung eig zs gpeze ge dgue9e8 odusbjalcpvu dig dia dana jpogzus 14) feleig u: oo dog q uodeinaaſuaz ne roa ann canon gollnuod deva Sed uensgungagos uepeſa og vu einog n 88 gugbeg F Iunaz aundag 460 2 2 2 15 3 S= 28 2——— 12 ra S. ee err E%— 8 E/ S 5. 2 2 3 2 S S S SS S S 2 S S e S 3 SN CCC d 3288— 2 S—— 2 S— 2— 1 r— E—f5 8———— S— E—— 8 ASS 88 F rrTTTTTTTTTTTThhThTVTſVſTTTTſTTſTTTTTTſTTTTTTTTTTTTT FFF *—————— n N 8 i 1 ante ſte mmer tiefer und ttefer als rretſe und ſchweß a tauchte plötztich vor ihr auf; aber da In der Renaiſſance bürgerte ich daz Barett zunächst fte. 5 dunkle Helube griffen nach ihr und zogen ie in J ran die aft tindhafte Scheu vor ſeinen männlichen gü⸗ ute, die Ge chichte ma ten ö bei den Gelehrten und Patriziern ein, das Ae nur f 5 Abgründe hinab... So ſchlief ſte ein. tigen Augen And eine Scham, mit ſo beladenem Herzen Als die„Angſtröhre“ das Licht der Welt erblickte in Schwarz getragen wurde. Wenige Jahrzehnte ſpäter 1 0 Frau Monika brach in verzweifeltes Schluchzen aus. zu 855 11 S 1 51 5 85 b 5 2„Ant 0 N 2 erhielt das flache, weite und kleidſame Barett ſeine end⸗ 5 5 f g g 1 2 Sf n einen Hut aus dem Schrar 102 35 5 3 5 i ie dem Zeitgeſ i l Ihr Kind ging, ohne ſich umzuſehen, ohne verſöhnendes 9 0 en 5 e hrank un In früheren Zeiten galt der Männerhut nicht nur als] gültige Form die dem Zeitgeſchmack entſprechend geſchlitzt, einfache Kopfbedeckung zum Schutze gegen die kalte oder[ gepufft, beſtickt, mit Perlen und Edelſteinen behangen und YU + Wort. Das war vielleicht ihre ſchlimmſte Stunde; denn ihren Mantel— ihr t das Lhotry gebracht, lag weg aus dieſem Zwieſpalt, ehe ſie Chriſtine wiederſah! Einen Rat!— Zu wem mit dieſer Frage? In dieſer Stunde wachte all ihre Mutterliebe von neuem auf. Den Sohn, den ſie faſt verloren, hatte ſie wiederge⸗ wonnen und die Tochter darüber verloren. And Chriſtine in den Händen dieſes Birkner.. oh, was hatte ihr doch neulich Hanna Führig erzählt? Daß er ſchon verſchiedene Liebſchaften gehabt, und nun ſei er wieder hinter Mari⸗ anne Scherk her, deren Vater ſtadtbekannter Trinker ſei. Nein, ihre Chriſtine ſollte nicht unglücklich werden!— Gleich um ſechs, wenn die letzte Anterrichtsſtunde vorbei war, würde ſie zu Hanna Führig gehen... die würde ſchon Rat wiſſen. And ſo ſaß und ſann ſie, bis um drei Uhr ihre Schülerin kam— erſt während des Unterrichts fiel ihr ein, daß ſie nergeſſen hatte, das Mittageſſen zu bereiten, und daß Chriſtine ſeit geſtern Mittag keinen Biſſen zu ſich genom⸗ men hatte.— * Chriſtine lag in tiefem Schlaf. Die Mutter klopfte und rief draußen, um ihr Eſſen zu bringen; ſie hörte es nicht. Endlich gab es Frau Monika auf. War es Trotz, daß ſie ſo ſchwieg? Unter Tränen machte ſie ſich zum Ausgehen zurecht. Die letzte Schülerin hatte ſie gleich nach Hauſe geſchickt— ſie brachte es nicht fertig, ruhig zu ſitzen und das Geklimper heute mit Geduld anzuhören. Noch einmal, ehe ſie ging, klopfte ſie an die Tür„Ich gehe zu Tante Dennoch war Chriſtine in dieſem Augenblick aus ſchwe⸗ rer Betäubung aufgewacht, richtete ſich hoch und ſtarrte um ſich. Draußen fiel die Korridortür. Was war das? Wer ging da? Wie ſpät?. Allmählich fiel ihr das Geſchehene ein und ſie ſank wieder zurück. iEn ſtarkes Hungergefühl zog ihr den Magen zuſammen. Aber nein, ſie mochte nichts eſſen— keinen Biſſen. And was nun?„Gönnſt du mir nicht mein Glück?“— hatte dieſe Frage ſie nicht getroffen, wie ein Schwerthieb? Gönnte ſie der Mutter kein Glück? Ja, ja, tauſendfach und dennoch: Konnte ſie glücklich ſein, indem ſie ihrem Kinde alles nahm? Aechzend erhob ſie ſich. Ein Irgendetwas, wie ein gütiges, unſichtbares Weſen, das ſie führen wollte, ſchien bei ihr zu ſein. In tiefſter Not zur Mutter flüchten, an ihrem Herzen ſich ausweinen.. den ſtarren Trotz auf⸗ geben. wieder ganz Kind ſein!— Vielleicht fanden ſich ihre Seelen wieder zu alter Liebe?— Mit zerzauſtem Haar und verſchobener Kleidung, ſo wie ſie war, ſtürzte ſie aus ihrem Zimmer. „Mutter!“ rief ſie draußen. Nichts regte ſich.„Mutter!“ 5 Sie öffnete eine Tür nach der anderen. Niemand war Da. Wo war ſie? Zu ihm! ſprang wieder der Eigenwille und ſtach mit neuen Stacheln. Was ging ihr krankes, weinendes Kind ſie an?— Sie eilte zu ihm, den ſie liebte und beklagte ſich Nein, Mutter, ich warte nicht, bis du ihn mitbringſt — vielleicht ſoll er mir von Kindesliebe, Gehorſam, De⸗ mut predigen! Mein Stiefvater nein, Mutter, ich warte nicht auf euch. In fliegender Eile wuſch und kämmte ſie ſich. Der Schlaf hatte ihr Hirn frei gemacht. Wohin aber— wohin? Zu Rudolf Birkner? Ein Grauen vor ihm wandelte ſie an. Was ſollte ſie bei ihm? Sie liebte ihn nicht, o, ſie wußte es ganz deutlich, und hatte ſich ihm doch angelobt! Nach Berlin, zu Armin? Sie kannte noch nicht einmal ſeine Wohnung; die Mutter hatte ſie ihr nicht geſagt. Zu wem denn ſonſt? 1 An der Straße, die vom Park zum Bahnhof führte, ſtutzte ſie plötzlich. Da kam gerade um ein Gebüſch herum Doktor Frank Lhotry auf ſie zu. Wenn er ſie nur nicht ſah 1.„ ſie huſchte ein paar Schritte nach links; aber gerade ihr Dahineilen machte den Arzt aufmerkſam. Er blickte ihr nach und erkannte ſie. Mit ein paar Schritten war er an ihrer Seite. „Fräulein Chriſta! Gerade wollte ich Sie aufſuchen, ich war auf dem Weg zu Ihnen!“ Er bot ihr die Hand. Abgewandt ſtand Chriſtine vor ihm und legte mit eckiger Gebärde ihre eiskalte Hand in die ſeine. „Sie ſehen ja noch ſchlimmer aus als heute früh! War⸗ um ſpielen Sie Verſtecken?— Ich ſehe doch, daß Sie krank ſind! Ich bitte Sie herzlich, vertrauen Sie mir; vielleicht kann ich Ihnen doch ein wenig helfen!“ bat Doktor Lhotry mit ſo innigem Klang in der Stimme, daß Chriſtine jäh aufſchluchzte.„Kind, Sie ſind ja ganz herunter! Ich will .. ich muß mit Ihnen ſprechen! Soll ich Sie heimbringen?“ „Nein, nein!“ „Wollen Sie in mein Sprechzimmer kommen— Oder fürchten Sie ſich vor mir?“— Chriſtine nickte. „Sie fürchten ſich?— O, ich werde nichts tun, was Ihnen ſchaden könnte! Sie brauchen einen Menſchen, der mit Ihnen ſpricht; der Menſch will ich ſein nebenbei nur der Arzt. Es gibt Stunden, Fräulein Chriſta, in de⸗ nen man aus der Tiefe ſeines Herzens nach Hilfe ſchreit und doch ſich weder Gott noch Menſchen anzuvertrauen wagt. Haben Sie Mut, Chriſta!— Wenn ein Menſch ſo ganz verzweifelt und ſo ganz arm iſt, dann kommt immer eine Hand, ſichtbar oder unſichtbar, die ihn leitet... Wir ſind niemals dann verlaſſen, wenn wir ganz verlaſſen ind.“ g Chriſtine vermochte nicht zu antworten; ein Schluch⸗ zen ſchüttelte den ganzen Körper. Da zog Doktor Lhotry ihren Arm in den ſeinen und führte ſie langſam, Schritt für Schritt durch die Anlagen hinüber zu der kleinen Arztvilla, die nur wenige Minuten entfernt hinter dem Königsgraben inmitten eines gepflegten Gartens ſtand. Als habe dieſes letzte, aufgelöſte Weinen ihre Wider⸗ ſtandskraft gebrochen, ließ ſie ſich führen. f Niemand ſah Ehriſta auf dieſem Gang. Auch die Die⸗ nerſchaft der Arztpilla bemerkte nicht, daß Doktor Lhotry mit dem jungen Mädchen durch den Garten ging und es dann ſchritt um Schritt hinaufgeleitete in ſein Arbeits⸗ zimmer. 5 2 Die großen Fenſter, von denen aus man den Blick auf zwei üppigblühende lila Fliederbüſche hatte waren weit geöffnet. Die Majluft ſtrömte voll und ſüßſchwer herein. Auf Wänden und Bildern, Möbeln und Teppichen und auf dem breiten Schreibtiſch lag der Glanz der unterge⸗ henden Sonne. Die Tür zum Nebenzimmer ſtand offen; drinnen im Wohnzimmer ſah man einen rieſigen Flieder⸗ ſtrauß in tönerner Vaſe ſtehen. Bunte Decken und Kiſſen lagen überall in heiteren Farben. l Doktor Lhotry ſchloß vorſichtig die Tür, nahm der wie in einem Traum befangenen Chriſtine Hut und Mantel ab und führte ſie zu dem ledernen Klubſeſſel, der neben ſeinem Arbeitstiſch ſtand Er ſelber ließ ſich in ſeinen ge⸗ wohnten Armſeſſel vor dem Tiſch nieder und verſank in Nachdenken. Im Garten ſang eine Amſel ihr Liebeslied. Sehr ſtill war es hier draußen; voll Ruhe und Frieden. Frank Lhotry ſuchte nach dem erſten Wort. Was ſollte man dieſem zuſammengebrochenen Mädchen ſagen, ohne es wieder aufzuſcheuchen? Was hatte Chri⸗ ſtine Treu ſo grenzenlos erſchüttert, daß ſie dahintaumelte wie eine Sinnloſe? [(Fortſetzung folgt.) Schwertern ſtand. Aehnliche Münzen prägten ſpäterhin die Vereinigten Niederlande nach ihrer Befreiung vom ſpaniſchen Joch. Die Hutformen wechſelten in früheren Jahrhunderten viel häufiger als in unſerer Gegenwart; es gab breitkrem⸗ pige und niedrige, hellfarbige oder ſchwarze Karbonari und Heckerhüte, geweihte Hüte, die vom Papſt an Fürſten und Feldherrn verſchenkt wurden, aus violetter Seide her⸗ geſtellt, mit Hermelin gefüttert und mit goldenen Schnü⸗ ren und Edelſteinen geſchmückt. Bereits um die Jahrtauſendwende wurden die ur⸗ ſprünglich aus Wolle oder Pelz hergeſtellten Mützen von den hohen Spitzhüten aus koſtbarem Tuch oder Filz ver⸗ drängt. Um dieſe Zeit kam auch der Strohhut auf, der breit und kegelförmig war und als Schutz gegen die heiße Sonne diente. Um 1500 verſchwand allmählich der Spitz⸗ hut und diente in der Folgezeit nur noch als Jagdhut und weiterhin als Kopfbedeckung der Bauern. An ſeine Stelle traten Pfauenhüte mit breiten Krempen, Kappen und ſogenannte Schapel(ein aus Tüchern zuſammengenäh⸗ ter Kopfputz). Um bei der nun aufkommenden Vielfalt der männlichen Hutformen die Standesunterſchiede nicht in Vergeſſenheit geraten zu laſſen, ließen„hohe Herren“, wie ein zeitgenöſſiſcher Chroniſt berichtet,„gern am Hut das Abzeichen ihres Standes anbringen.“ Philipp der Schöne erließ Ende des dreizehnten Jahr⸗ hunderts eine Verordnung, die beſtimmte, welchen Hut jeder Bürger je nach dem Stande tragen durfte. Da ſich das Volk aber nicht an dieſe Verordnung hielt, ſo klagte ſein Nachfolger:„Von allen Nationen der Erde ſei keine ſo entartet, keine ſo veränderlich und anmaßend wie die franzöſiſche. Man könne vermittels des Hutes nicht mehr Stand und Beruf erkennen, ob ſie Prinzen oder Edelleute, Bürger oder Handwerker ſeien.“ Auch zu Beginn der Neuzeit bedeutete der Hut den Träger. So wollte Geßler ſeinen Hut von den Schweizern wie die eigene Perſon geehrt wiſſen, ſchrieb doch da⸗ mals ſogar die Etikette genau vor, wann, wie und vor wem man den Hut abzunehmen hatte. Eine Tafelord⸗ nung für fremde Kaufleute, die 1556 von der Meſſeſtadt Frankfurt ausgegeben wurde, verbot allerdings das Ab⸗ nehmen des Hutes einem anderen gegenüber und belegte dies ſogar mit einer Geldbuße. Im vierzehnten Jahrhun⸗ dert wurde die franzöſiſche Bevölkerung ſogar nach Hüten eingeteilt, die ſie tragen durfte: da gab es Stände, deren Angehörige ſich ausſchließlich im ſchlichten Filzhut zeigen durften, andere wieder durften nur Hüte tragen, die mit Kattun bezogen waren. Hüte mit Federn oder Goldver⸗ zierungen durften nur Adlige tragen; dagegen mußten leichtfertige Bankrotteure zu ihrer Schande und zu War⸗ nung Hüte aus gelbem oder grünem Filz tragen. Eine Zeitlang trug dann ein jeder auf dem Kopf, was ihm gerade beliebte; der eine war mit einem ein⸗ fachen Schapel zufrieden, der andere zog eine ausgezackte Kapuze mit über den Rücken herabfallenden Zipfeln vor, ein dritter begnügte ſich mit einer Beutelmütze und wieder ein anderer mit einem Filzhut aus Biberhaaren. Ent⸗ rüſtet klagte Philander von Sittewald:„Wieviel Gat⸗ tungen von Hüten habt ihr in wenigen Jahren getragen! Jetzt ein Hut wie ein Anckenhafen(Butternapf), dann wie ein Zuckerhut, wie ein Kardinalshut, dann wie ein Schlapphut, da ein ſtilp(Krempe) ehlen breit, dort wie ein ſtilp Fingers breit, dann von Geißenhaar, von Affen⸗ haar, von Kamelshaar, dann ein Hut als Schwarzwälder Käs, dann wie ein Münſterkäs. Und das iſt heut die newe, närriſche Tracht, bald kommt eine andere in Ge⸗ ſtalt eines Fingerhuts hernach, die närriſcher iſt, und dieſe all wollt ihr ellenden Leut' nachahmen?“ i g nun ſie allein war, verließ ſie ihre letzte Sicherheit, und drinnen im Zimmer mit dem wenigen Geld— zwanzig warme Witterung, ſondern auch als repräſentatives Sym⸗ mit wallenden Federn beſteckt wurde. 0 immer wieder kam die Frage: habe ich ihr nicht mehr Un⸗ Mark. Ach, damit kam die. nicht weit. Wohin? Nur fort, bol des freien Meatees So Purfte 1 75 bis in 2955 Faſt zur gleichen Zeit kam auch der hohe, faſt krem⸗ ö recht getan, als ſie mir?— Bin ich nicht ſchuld, daß ich fort... nur aus der Nähe dieſer Wohnung. frühere Mittelalter hinein Unfreie keinen Hut tragen, da⸗[ penloſe Hut in Mode, wie ihn die ſpaniſchen Granden tru⸗ ihr Vertrauen einbüßte?— Habe ich ihre junge Seele Verſtohlen ſchlich ſie aus dem Haus. Faſt willenlos gegen verliehen ſchon die Römer einem Freigelaſſenen als gen. Er wurde jedoch wegen der nach und nach aufkom⸗ nicht ungeliebt neben mir gelaſſen, und alle meine Ge⸗ trieben ihre Schritte ſie dem Bahnhof zu. So mochte damals Zeichen des freien Mannes den Hut. Nach der Ermor⸗ menden üppigen Haartracht wieder vom weichen, breit⸗ danken galten nur dem geliebten Mann?— Durfte ich] Armin zumute geweſen ſein, als er floh. Oh, wie gut ſie dung Cäſars ließen Brutus und Caſſius Münzen ſchla⸗ randigen Filzhut verdrängt, wie er uns aus der Zeit noch einmal nach der Liebe greifen?... Nur einen Aus⸗ ihn jetzt begriff! gen, auf denen ein Hut als Freiheitszeichen zwiſchen zwei Wallensteins bekannt war. Je nach Stimmung konnte man die Krempe hochſchlagen oder herunterbiegen, und einige Federn verliehen ihm ein abenteuerliches Aus⸗ ſehen. Ludwig XIV. trug einen ſolchen Hut, da er ihm aber die Augen allzuſehr beſchattete, ſchlug er zunachſt die eine, dann die andere Seite hoch, und ſo entſtand der Dreiſpitz und wenig ſpäter der Zweiſpitz. Lange Zeit hindurch war der Dreiſpitz die Kopfbedeckung der royali⸗ ſtiſchen Kavaliere. Als dieſes Symbol wurde der Drei⸗ ſpitz das erſte Opfer der franzöſiſchen Revolution, und an ſeine Stelle trat der runde Hut, das Zeichen des„Drit⸗ ten Standes“. Wenige Jahre vorher hatte Benjamin Franklin ihn aus Amerika nach Frankreich gebracht. Er war nichts anderes als der Puritaner⸗ oder Quäkerhut, den man nun zum Zeichen ſeines Intereſſes für den Freiheitskampf Nordamerikas in Europa trug. So wurde der ſteife Hut große Mode. Allerdings hatte er mit dem heutigen Zylinderhut kaum eine Aehnlichkeit; ſein Kopf vor allem war ziemlich flach. In ſeiner heutigen Form erblickte er am 15. Januar 1797 das Licht der Welt. An dieſem Tage trug ihn der Kurzwarenhändler John Hethrington zum erſtenmal in den Straßen Londons. Dabei gab es einen Volksauf⸗ lauf, ſo daß der unglückliche Mann verhaftet und dem Lord⸗Mayor vorgeführt werden mußte. Man verurteilte ihn wegen groben Unfugs zu 500 Pfund Sterling, ob⸗ wohl er zu ſeiner Entſchuldigung angab, daß er nur das jedem Briten zuſtehende Recht ausgeübt habe, eine Kopfbedeckung zu tragen, wie ſie ihm beliebte. Der Degen ves Kaiſers Gelegentlich eines Hofballes äußerte Napoleon J. den Wunſch zu tanzen, hakte ſeinen Degen aus und wollte ihn dem zunächſt ſtehenden Offizier, dem Oberſten d' Avry, zum Halten geben. Dieſer aber gehörte zu denen, die dem Soldatenkaiſer, der einſt Korporal geweſen, durchaus nicht ergeben waren. Denn die d'Avrys zählten zu dem urälteſten Adel Frankreichs. 90 Oberſt 0 winkte einem Diener, dem Kaiſer den Degen zu halten. i Napoleon aber wandte ſich kalt um. „Der Oberſt iſt ſich zu ſchade, aber vielleicht will einer der Generale die Ehre haben, den Degen des Kaiſers zu halten.“ Bei dieſem echten Bonapartewort, das natürlich laut und deutlich geſprochen wurde, drängten ſich die hohen e geradezu nach dem Kaiſer, um den Degen zu er⸗ aſchen. f Der ihn erwiſchte, war der Generalmajor La Grange. Für den Kaiſer ſchien damit der Vorfall erledigt, aber er vergaß ihn nicht, Schon am nächſten Morgen wurde La Grange zum Ge⸗ neralleutnant befördert.— Der Oberſt d Avry aber wurde im wahrſten Sinne des Wortes dahin geſchickt, wo der Pfeffer wächſt— er erhielt ein Kommando nach Cayenne! *. Zweierlei Sommerträume „Was haſt du dieſen Sommer gemacht?“ 3 „Meine Frau war am Meer und genoß ihr Daſein. „Und du?“. 5 „Ich war daheim und genoß ihr Fortſein!“ erglaube um die Liebe RNalph liebt ein Mädchen. Marianne hieß ſie „Biſt du abergläubiſch, Marianne?“ „Nein. Warum?“ „Weil du meine dreizehnte Braut biſt.“ —